Digital Commerce 2017

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DIGITAL 2017 COMMERCE 50 STARTUPS VERÄNDERN DEN HANDEL


ey.com/consumerproducts #BetterQuestions

2 – Digital Commerce 2017

Liebe Leserin, lieber Leser,

Foto: Bundesminsterium für Wirtschaft und Energie

When fridges re-order food, will we need supermarkets?

„EY“ und „wir“ beziehen sich auf alle deutschen Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. ED 0620.

VORWORT

ich begrüße die Idee des Sonderhefts „Digital Commerce“ sehr und finde es toll, wie sich die beiden Herausgeber Berlin Valley und Der Handel zusammengetan haben, um diese Ausgabe zu gestalten. Schon im Impressum lebt hier die Idee der Zusammenarbeit zwischen neuen und etablierten Playern! Und sie kann auch für den Handel der Schlüssel zum Erfolg werden. Der Handel steckt schon seit einiger Zeit mitten in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Die meisten Branchen kennen Phänomene wie digitale Plattformen im Internet, branchenfremde Konkurrenz oder den Wandel von Kundenpräferenzen. Den Handel aber betreffen sie besonders und das nun schon seit vielen Jahren. Wir wissen aus dem Monitoring-Report Wirtschaft Digital 2017 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, dass der Handel zwar insgesamt eine überdurchschnittlich digitalisierte Branche ist. Allerdings halten immer noch rund 30 Prozent der befragten Unternehmen die Digitalisierung des eigenen Unternehmens für nicht notwendig. Hier sind es oft gerade die kleineren und mittleren Unternehmen, die Schwierigkeiten mit dem Wandel haben. Daher ist deren Digitalisierung ein Fokus unserer Arbeit im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). In der vom BMWi ins Leben gerufenen „Dialogplattform Einzelhandel“ haben wir in zahlreichen Workshops gemeinsam mit allen betroffenen Gruppen Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen

erarbeitet. Zudem bauen wir im ganzen Land Mittelstandskompetenzzentren auf, die eine erste Anlaufstelle sein können, wenn ein mittelständisches Unternehmen praxisnahes Know-how zum Thema Digitalisierung erfahren oder sich digitalen Geschäftsmodellen nähern möchte. Auf Basis der Handlungsempfehlungen der Dialogplattform Einzelhandel wird derzeit auch an einem Konzept für ein mögliches Kompetenzzentrum für den Handel gearbeitet. Unverzichtbar ist aber insbesondere, dass sich auch kleine und mittlere Unternehmen mit für sie passenden Startups der Handelsszene vernetzen. Dieses Sonderheft kann dabei als Hilfe zum ersten Schritt Unterstützung leisten. Hier sieht man auf einen Blick, welche vielversprechenden Handels-Startups es gibt und welche Lösungen sie bieten. Von computergestützter Logistik über In-Store Live Marketing und Analytics bis zu interaktiven Displays und digitaler Kundenansprache ist alles dabei. Nutzen Sie daher die Gelegenheit und treten Sie mit passenden Partnern in Kontakt. Wenn wir es schaffen, dass sich neue und etablierte Akteure zusammentun und gemeinsam neue Lösungen entwickeln, kann der Handel erfolgreich und gestärkt aus dem Strukturwandel hervorgehen. Ich wünsche Ihnen allen eine anregende Lektüre! Ihre Brigitte Zypries Bundesministerin für Wirtschaft und Energie

Digital Commerce 2017 – 3


INHALT

DIE 50 STARTUPS STREETSPOTR // S. 23

LOCAFOX // S. 24

DIVE // S. 26

PICAVI // S. 27

OPTIOPAY // S. 28

FLOWTIFY // S. 30

GAXSYS // S. 32

KPTNCOOK // S. 33

NYRIS // S. 34

LIEFERY // S. 36

PROGLOVE // S. 38

TSENSO // S. 39

BEACONINSIDE // S. 40

METODA // S. 42

EMMASBOX // S. 44

INFARM // S. 50

SEVEN SENDERS // S. 52

UBERALL // S. 53

EVOPARK // S. 54

BRICKSPACES // S. 56

STOCARD // S. 57

DONGXII // S. 58

MAGAZINO // S. 60

GROVER // S. 61

INVENTORUM // S. 62

KINEXON // S. 64

SYNFIOO // S. 66

APPJOBBER // S. 67

GOODSTAG // S. 68

FANMILES // S. 70

INDOORS // S. 72

SENSAPE // S. 73

BARZAHLEN // S. 74

FLIIT // S. 76

INNOACTIVE // S. 77

BYRD // S. 78

HOARD // S. 84

DELIGHT VR // S. 86

SO1 // S. 87

ORIGINAL UNVERPACKT // S. 88

POSPULSE // S. 90

LOCARTA // S. 91

FIT ANALYTICS // S. 92

PHIZZARD // S. 93

MINODES // S. 94

FREIGHTHUB // S. 96

ENFORE // S. 97

FAVENDO // S. 98

STORE2BE // S. 99

TIRAMIZOO // S. 100

4 – Digital Commerce 2017

Digital Commerce 2017 – 5


INHALT

INHALT

10

RICHTUNG ZUKUNFT: TRENDS UND THEMEN

03

Vorwort Brigitte Zypries

04

Übersicht Startups

Die Digitalisierung macht auch vor dem stationären Handel nicht Halt. Digital Commerce richtet den Blick nach vorn und zeigt, welche Entwicklungen die Handelslandschaft in den kommenden zehn Jahren prägen werden.

09 Editorial

15

10

Trends und Themen: Richtung Zukunft

15

Die Jury

22

Die 50 Startups – Einleitung

45

„Ein bisschen E-Commerce funktioniert nicht“ – Alexander Graf im Interview

80

Das Amazon-Universum

102 Wenn Langenfeld die Zukunft plant 112 Termine und Events

INTERVIEW: ALEXANDER GRAF

CASE STUDY: AMAZON

Der Strategieberater und Gründer spricht über die Kooperation von klassischen Unternehmen und Startups und erklärt, wie eine erfolgreiche E-Commerce-Strategie aussehen kann.

Längst versendet der Handelsriese nicht mehr nur Bücher. Ein Überblick über die zahlreichen Geschäftsfelder des Onlineunternehmens.

DIE JURY

80

Statements der Expertenjury zu den Herausforderungen für den stationären Handel, den Chancen der Digitalisierung und zum Potenzial, das in der Zusammenarbeit mit Startups liegt.

FUTURE CITY LANGENFELD

45

Eine Stadt im Rheinland zeigt, wie die Digitalisierung des Handels zu einer attraktiven und lebendigen Innenstadt beitragen kann.

102 00

6 – Digital Commerce 2017

114 Impressum

STARTUPS Appjobber Barzahlen Beaconinside Brickspaces Byrd Delight VR Dive Dongxii Emmasbox Enfore Evopark Fanmiles Favendo Fit Analytics Fliit Flowtify Freighthub Gaxsys Goodstag Grover Hoard Indoors Infarm Innoactive Inventorum

S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S. S.

67 74 40 56 78 86 26 58 44 97 54 70 98 92 76 30 96 32 68 61 84 72 50 77 62

Kinexon Kptncook Liefery Locafox Locarta Magazino Metoda Minodes Nyris Optiopay Original Unverpackt Phizzard Picavi POSpulse Proglove Sensape Seven Senders So1 Stocard Store2Be Streetspotr Synfioo Tiramizoo Tsenso Uberall

S. 64 S. 33 S. 36 S. 24 S. 91 S. 60 S. 42 S. 94 S. 34 S. 28 S. 88 S. 93 S. 27 S. 90 S. 38 S. 73 S. 52 S. 87 S. 57 S. 99 S. 23 S. 66 S. 100 S. 39 S. 53

Digital Commerce 2017 – 7


EDITORIAL

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Modern ist jetzt Zehn Jahre ist es her, dass Apple mit dem iPhone das moderne Leben revolutionierte. Plötzlich war das Telefon to go klug und machte den Alltag mobil. Doch viele stationäre Händler hatten damals noch nicht einmal „dieses Internet“ verdaut. Und manche schwanken noch heute zwischen Skepsis und Überforderung. So sind es in der neuen Welt Selbstverständlichkeiten, die aber in der alten Welt noch nicht überall durchgedrungen zu sein scheinen: Digitalisierung betrifft natürlich auch den stationären Handel, die Grenzen zwischen stationär und online verschwimmen, der Kunde ist nicht mehr nur König, sondern muss vom Händler jeden Tag aufs Neue gehegt und gepflegt werden, und zwar auf allen Kanälen. Neue Zeiten erfordern auch neue Kooperationen: Daher sind wir eine innovative Verlagskooperation eingegangen und haben die Startup-Expertise von

Berlin Valley und das Know-how aus dem klassischen Handelsumfeld von Der Handel gebündelt. Das vorliegende gemeinsame Heft „Digital Commerce“ porträtiert zukunftsorientierte Startups, die Expertise und Lösungsansätze liefern, um dem stationären Handel den Weg in die Digitalisierung zu ebnen. Wir stellen 50 junge Unternehmen aus der gesamten Wertschöpfungskette vor, die das Potenzial haben, den Handel langfristig zu verändern. Ausgewählt wurden die innovativen „jungen Wilden“ von einer hochkarätig besetzten Jury: Die Mitglieder vereinen Know-how aus der Startup- und Tech-Szene mit Erfahrung im klassischen Handelsumfeld. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine gewinnbringende Lektüre! Daniela Rattunde, Berlin Valley und Sybille Wilhelm, Der Handel

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Digital Commerce 2017 – 9


TRENDS UND THEMEN

braucher die Unternehmen dazu, sich neu aufzustellen, neue Fähigkeiten und digitale Kompetenzen aufzubauen, um den Konsumenten auf allen Kanälen bedienen zu können.“ 1. VERNETZUNG ALLER KANÄLE Bei der Frage, wie der Handel der Zukunft aussieht, muss daher eine Entwicklung ganz am Anfang stehen: die Vernetzung aller Verkaufskanäle. Das Konsumverhalten hat sich in den vergangenen Jahren durch die Digitalisierung massiv verändert: „Vom stationären zum allzeit verfügbaren Handel” – so bezeichnet der Handelsverband Deutschland (HDE) den Wandel in seinem Online-Monitor 2017. Kunden kaufen heute vermehrt „situationsbedingt selektiv” ein. Der Anteil der selektiven Onlineshopper, die bestimmte Produkte bevorzugt online kaufen, während sie für andere Warengruppen lieber in ein Geschäft gehen, ist innerhalb der vergangenen zwei

Jahre von 46 auf 56 Prozent gestiegen. Dabei springen die Kunden von der Informationssuche bis zum Kauf eines Produkts häufig mehrmals zwischen verschiedenen Kanälen – online, mobil, Katalog, Shop – hin und her. „Die Customer Journey wird komplett individuell”, meint auch Lars Hofacker, Leiter des Forschungsbereichs E-Commerce am EHI Retail Institute in Köln. Kunden kommen über viele verschiedene Touchpoints und unterschiedliche Devices mit Marken und Shops in Kontakt. 2. TECHNOLOGIEN DER ZUKUNFT Die Digitalisierung umfasst verschiedenste technologische Entwicklungen, die ein großes Potenzial für alle Schritte der Wertschöpfungskette bergen: in der Herstellung, für die Distribution und Logistik, beim Verkauf auf der Ladenfläche und im After-Sales-Bereich. Accenture Strategy hebt in der aktuellen Studie fünf Technologien als besonders

DIGITALE DISRUPTION Anwendung innovativer Technologien in der Wertschöpfungskette

RICHTUNG ZUKUNFT Die Digitalisierung stellt den stationären Handel vor große Herausforderungen – sie bietet ihm aber auch große Chancen, um im Wettbewerb mit reinen E-Commerce-Playern mitzuhalten. Diese Trends und Themen werden den Einzelhandel in den kommenden zehn Jahren prägen.

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den meisten Fällen noch eine andere ist, weiß jeder aus eigener Erfahrung. Da gibt es häufig keine richtige Verknüpfung zwischen Onlineshop und stationärem Ladengeschäft: Waren und Rabatte unterscheiden sich nicht selten je nach Kanal, der Verkäufer im Geschäft kennt sich nicht aus mit den Artikeln, die online verkauft werden. DIE ZUKUNFT DES HANDELS „Die deutsche Handelslandschaft und die individuellen Handelskonzepte werden sich in den nächsten zehn Jahren stärker verändern als in den vergangenen 40“, prognostiziert Dorothea Ern-Stockum, Geschäftsführerin von Kurt Salmon, Teil von Accenture Strategy und Leiterin des Handelsbereichs von Accenture Strategy in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Auftrag des Weltwirtschaftsforums hat Accenture Strategy im Rahmen einer Verbraucherbefragung die Auswirkungen der digitalen Transformation auf die Konsumgüter- und Handelsbranche in digital weit entwickelten Volkswirtschaften im nächsten Jahrzehnt quantifiziert (siehe auch Ergebnisse Seite 14). „Die Kundenerwartungen bezüglich Value for Money, Innovation, Auswahl und Verfügbarkeit sowie Convenience und Kauferlebnis werden weiter steigen. Damit zwingt der Ver-

DISTRIBUTION

VERKAUF

Automatisierte Nachbestellung mittels Sensoren

Echtzeit-Sichtbarkeit in der Supply Chain

Automatisierte Bestellung, verknüpfte Geräte

Künstliche Intelligenz/ Machine Learning

Trend-und Absatzprognose

Vorausschauende Versorgung von Materialflusstechnik

Vorausschauende Produktempfehlungen/ Distribution

After-Sales Service

Roboter

Produktion mittels Robotertechnologie

Kommissionierung durch Roboter

Automatisierte Verkaufsunterstützung/ Bestückung durch Roboter

Automatisierter Kundenservice

Digitale Nachverfolgbarkeit

Produktherkunft/ Bestände/Wareneneinsatz

Nachorder Lagerbestand

Nachverfolgb. Sortimente/ Nachweis Echtheit

Produkteinsatz/ Garantie

Augmented/ Virtual Reality (AR/VR)

Planogram, Produktentwicklung und -design

Pick by Vision (mittels Datenbrille)

Virtuelle Verkaufsumgebung

AR-/VR-Erfahrung

Internet of Things (IoT)

Foto: Les Anderson via Unsplash

E

s könnte so schön sein: Da entdeckt einer beim Surfen im Onlineshop zufällig ein Sakko, das ihm gut gefällt. Die Verfügbarkeitsanzeige verrät, dass der Artikel auch in der Filiale vorrätig ist, die auf seinem Heimweg liegt. Er reserviert ihn und lässt ihn sich zurücklegen. Abends stoppt er beim Händler vor Ort, steuert den gut ausgeschilderten Tresen für Click-and-Collect-Kunden an und erhält dort vom Verkaufsberater das Sakko mit der Frage, ob er es noch einmal anprobieren möchte. Der Mitarbeiter hat bereits ein Hemd rausgesucht, das gut dazu passen würde. Bei der Anprobe bemerkt der Kunde, dass das Hemd etwas eng sitzt, er braucht es eine Nummer größer. Über das digitale Display in der Umkleide erfährt er, dass der Artikel in der gewünschten Größe noch im Lager vorrätig ist und bestellt ihn zur Anprobe. Der Verkaufsberater erhält eine Benachrichtigung auf sein HandHeld und reicht dem Kunden wenig später das Hemd in der richtigen Größe in die Kabine. Der Mann entscheidet sich für Hemd und Sakko und bezahlt die Ware direkt bei seinem Verkaufsberater, kein Schlangestehen nötig. Zufrieden fährt er nach Hause. Ein Omnichannel-Wunschszenario, in dem Mensch und Technik perfekt zusammenspielen. Dass die Realität in

PLANUNG & BESCHAFFUNG

TECHNOLOGIE

AFTER SALES

Quelle: Accenture Strategy, 2017: Painting the Digital Future of Retail and Consumer Goods Companies, im Auftrag des Weltwirtschaftsforums (WEF).

Digital Commerce 2017 – 11


TRENDS UND THEMEN

STARTUPS

Accenture Strategy). Die digitalen Technologien sind dabei keineswegs nur für E-Commerce-Anbieter nutzbar, auch für den stationären Handel steht eine Reihe von Anwendungen zur Verfügung, die Händlern helfen, ihre Kunden besser zu verstehen und auf sie zu reagieren. Smarte Kundenkarten, die auf Basis von künstlicher Intelligenz individuelle Preispromotions berechnen und im Laden ausspielen, sind ein Beispiel (siehe S. 87). Ein anderes stellen Crowdsourcing-Dienste dar, durch die Hersteller und Händler Echtzeit-Daten und Kundenfeedback vom Point of Sale erhalten und ihr Sortiment oder ihre Produkte noch kundenrelevanter gestalten können (siehe S. 23, 67 und 90).

„DIE ZEITEN, IN DENEN EIN HÄNDLER EINFACH NUR VERKAUFT, SIND VORBEI. SEINE AUFGABE IST ES JETZT, LÖSUNGEN ANZUBIETEN.” Die große Herausforderung – aber auch der große Trumpf – des stationären Einzelhandels wird es künftig sein, diese Einkaufserlebnisse mit Mehrwert zu schaffen. Geschäfte werden zu Orten der Entdeckung, der Interaktion mit den Produkten und mit Experten. Neue Formate wie temporäre 12 – Digital Commerce 2017

Pop-up-Shops, die nur für wenige Wochen oder Monate im Stadtbild auftauchen und eine kuratierte Auswahl an Produkten bieten, können dabei helfen. „Die Zeiten, in denen ein Händler einfach nur verkauft, sind vorbei. Seine Aufgabe ist es jetzt, Lösungen anzubieten”, ist sich auch Lars Hofacker sicher. Diese Lösungen können darin bestehen, den Kunden durch die Produktvielfalt zu führen und am Ende genau das Produkt zu finden, das ihm entspricht. Dabei geht es um mehr als Marken und Erlebnisse: Konsumgüter werden immer stärker auch zum Ausdruck der eigenen Identität genutzt. Und auch hier leisten Technologien einen wichtigen Beitrag – ja, sie stehen im Zentrum der Entwicklung, denn digitale Geräte sind integraler Bestandteil der Shoppingerfahrung: Digitale Displays, Virtual-Reality-Anwendungen, Roboter-Assistenten oder intelligente vernetzte Informationssysteme eröffnen dem Kunden spielerische Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit dem Produkt, sie bieten aber auch praktischen Mehrwert, beispielsweise zur schnelleren und einfacheren Navigation im Geschäft. 3. KUNDENANSPRACHE: PERSONALISIERT, INDIVIDUELL, EMOTIONAL In einer hyperkonnektiven Welt, in der Smartphones in allen Bereichen eine Rolle spielen, sind auch immer größere Datenmengen verfügbar, die Händlern tiefe Einblicke in die Präferenzen ihrer Kunden eröffnen und damit eine komplett personalisierte und individuelle Ansprache ermöglichen. Aktuell würde gut ein Viertel der deutschen Konsumenten (26 Prozent) Unternehmen erlauben, ihre persönlichen Daten über smarte Geräte zu sammeln – im Gegenzug für eine bessere Kundenerfahrung oder finanzielle Vorteile. Jeder Fünfte (19 Prozent) interessiert sich für Dienste, die fortlaufend nach den besten Angeboten für ihn suchen und ihm aktiv empfehlen, wann er zu welchem Anbieter wechseln sollte (Ergebnisse der Verbraucherbefragung von

Wir fördern das Gute in NRW.

GOLDENES JAHRZEHNT FÜR VERBRAUCHER Investitionen in neue digitale Geschäftsmodelle eröffnen den Verbrauchern eine breite Auswahl an Kaufoptionen für Produkte und Dienstleistungen. Zugleich versetzen sie Handelsunternehmen in die Lage, die Effizienz ihrer Wertschöpfungskette maßgeblich zu steigern und differenzierte Kundenerlebnisse zu schaffen. „Das nächste Jahrzehnt dürfte für die Verbraucher ein Goldenes Zeitalter sein: Innovative Technologie ermöglicht ihnen eine Fülle neuer einfacher, bequemer oder aufregender Shoppingerlebnisse ganz nach ihren Wünschen“, fasst Dorothea Ern-Stockum zusammen. „Ob Händler und Konsumgüterunternehmen diese Chance nutzen können, wird davon abhängen, ob sie ihre Kunden wirklich verstehen, disruptive Technologien zielgerichtet einsetzen und in der Lage sind, tatsächlich innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln.“ Auch für Lars Hofacker vom EHI Retail Institute steht fest: „Dem gehört die Zukunft des Handels, der kundenzentriert agiert.” Daniela Rattunde

Unternehmer wie Dirk Franke setzen für die Digitalisierung auf die Förderprogramme der NRW.BANK Foto: Schmidt-Arts via Pixabay

3. EINKAUFSERLEBNISSE MIT MEHRWERT Künftig wird beim Einkaufen die Unterscheidung in zwei verschiedene Warengruppen erkennbar, die mit einem unterschiedlichen Kundenbedürfnis einhergehen: Verbrauchswaren des täglichen Bedarfs – Toilettenpapier, Mehl, Milch – füllen sich idealerweise über Auto-Replenishment selbst wieder auf, ohne dass der Kunde sich damit belasten muss. Müssen diese Dinge doch noch selbst eingekauft werden, sollte der Erwerb möglichst schnell und ohne Aufwand vonstatten gehen. Auf der anderen Seite stehen Produktgruppen, die emotionaler besetzt sind, ein bewusstes Einkaufen und einen hohen Interaktionsgrad im stationären Geschäft erfordern.

Fotos: Supparsorn /Adobe Stock, WavebreakmediaMicro /Adobe Stock

relevant hervor (vgl. Grafik S. 11). Digital Commerce stellt im Startup-Teil des Magazins Unternehmen aus allen genannten Bereichen mit ihren Lösungsansätzen vor. Mit Anwendungen aus dem Bereich Internet of Things (IOT) lassen sich Warenbestände automatisch nachbestellen. Künstliche Intelligenz & Machine Learning ermöglichen Prognosen zu Trends und vorhersagbaren Kundenempfehlungen (siehe S. 87) In der Produktion und Intralogistik können Arbeitsschritte durch Robotik automatisiert, vereinfacht und optimiert werden (siehe S. 60). Auch im Verkauf und After-Sales-Bereich leisten Roboter unterstützende Dienste. Die Digitale Rückverfolgbarkeit von Produkten ermöglicht Händlern und Herstellern ein einfaches Auffüllen von Warenbeständen im Lager, Kunden erhalten die Garantie, tatsächlich Originalprodukte zu kaufen (siehe S. 68). Augmented Reality & Virtual Reality sind insbesondere für die Produktion und den Einsatz am Point of Sale interessant (siehe S. 73, 77 und 93).

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Digital Commerce 2017 – 13


JURY

WAS KUNDEN WOLLEN Die Ergebnisse der Studie von Accenture Strategy zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf den Handel SHOPPING 2026 Die Unternehmensberatung Accenture Strategy hat in Zusammenarbeit mit dem Weltwirtschaftsforum eine empirische Untersuchung durchgeführt, die die Auswirkungen der Digitalisierung auf die globale Handels- und Konsum­ güterbranche für das kommende Jahrzehnt aufzeigt. Im Fokus stehen neben dem Wertschöpfungspotenzial für Händler auch das aktuelle Bedürfnis der Verbraucher nach neuen Einkaufserlebnissen und die erfolgversprechendsten Geschäftsmodelle. Für die Perspektive der Kunden wurden im Juli und August 2016 mehr als 25.000 Menschen in 33 Ländern befragt, darunter rund 1300 Menschen aus Deutschland. Der Anfang des Jahres veröffentlichte Report zeichnet ein Bild vom Shopping 2026, das von folgenden Szenarien geprägt ist: Waren des täglichen Bedarfs werden weitgehend digital und automatisiert eingekauft. Geschäfte werden zu Orten des Erlebnisses und der Interaktion mit dem Produkt und mit Experten, gestützt von innovativen Technologien. Die Verfügbarkeit von Kundendaten ermöglicht eine höchst personalisierte Shoppingerfahrung.

HAUPTFAKTOREN FÜR DEN ERFOLG Die Studie benennt auch die Hauptfaktoren, die über den Erfolg von Handelsunternehmen entscheiden: Angesichts der ständig wachsenden Produktvielfalt wird die Kundenbindung immer wichtiger. Wer für den Handel der Zukunft richtig aufgestellt sein will, sollte die Digitalisierung nutzen, um mit dem Kunden zu interagieren und seine Bedürfnisse zu verstehen und zu bedienen. „Zukunftsorientierte Unternehmen fangen deshalb bereits jetzt mit der Digitalisierung ihrer Wertschöpfungskette an und implementieren die innovativen Technologien, die einen Mehrwert für ihre Kunden darstellen", sagt Dorothea Ern-Stockum. Neue, digital basierte Geschäftsmodelle werden eine große Rolle spielen. Innovative Unternehmen testen diese bereits jetzt und setzen auf die drei grundlegenden Fähigkeiten, die in den kommenden zehn Jahren bestimmend sein werden: Partnership Mindset: Um die wachsenden Ansprüche der Konsumenten zu erfüllen, müssen Handelsunternehmen verstärkt auf die Zusammenarbeit mit traditionellen und neuen Unternehmen setzen. Last Mile Delivery: Damit der digitale Handel kosten­günstiger, ökologischer und kundenorientierter wird, sind Innovationen im Bereich der Last-Mile-Logistik nötig. Data Sciences: Das Sammeln von Kundendaten allein reicht nicht mehr aus. Die Analyse und systematische Aufbereitung von Daten zur Entscheidungsfindung ist kein „Nice to have”, sondern ein Grundpfeiler des Geschäfts.

NEUE GESCHÄFTSMODELLE Kunden sind offen für Innovationen NUTZEN STATT BESITZEN SHARING ECONOMY

Komfort und Erlebnisse statt Besitz, und das zu einem Bruchteil des Preises.

PERSONALISIERUNG STATT VON DER STANGE ÜBERRASCHUNG PER ABO

Experten wählen Produkte aus, die individuell auf die Wünsche des Kunden zugeschnitten sind und automatisch geliefert werden.

AUTOMATISCHE NACHBESTELLUNG AUTOMATISIERTER NACHSCHUB

Smarte Sensoren erkennen, wann ein Produkt ausgeht und sorgen für eine automatische Nachbestellung und Lieferung.

WEITERENTWICKLUNG VON DIENSTLEISTUNGEN ERLEDIGE DU DAS FÜR MICH

Wiederkehrende Haushaltsarbeiten werden zunehmend ausgelagert.

38 % der deutschen Ver­brauch­er würden für Kleidung ein Mie­t­modell nutzen, also Artikel für spezielle Anlässe mieten und danach zurückgeben, anstatt sie käuflich zu erwerben.

28 % der deutschen Kunden würden schon heute Abo-Modelle für Bekleidung in Erwägung ziehen, bei denen ihnen Profis den Auswahlprozess ab­­nehmen und Produkte anbieten, die ihnen auf Grundlage vorangegangener Käufe gefallen. 51 % der deutschen Kunden würden ein solches System für Haushaltsgüter wie Waschmittel nutzen. Bei frischen Lebensmitteln liegt die Zustimmung bei 43 Prozent. 37 % der Verbraucher würden beispielsweise die Reinigung ihrer Kleidung gerne in fremde Hände geben – von der Abholung bis hin zur Lieferung der sauberen, gefalteten Wäsche an die Haustür.

Fotos: Condé Nast Verlag, HDE/Hoffotografen, Hubert Burda Media/Andreas Pohlmann

TRENDS UND THEMEN

DIE JURY

Welche Startups haben das größte Potenzial, den stationären Handel zu verändern und sollen in diesem Magazin porträtiert werden?

Diese Frage wollten wir nicht alleine beantworten. Deshalb haben wir die Auswahl der 50 Gewinner in die Hände einer hochkarätig besetzten Expertenjury gelegt. Die Mitglieder vereinen Know-how aus der Startup- und Tech-Szene mit Expertise im klassischen Handelsumfeld. Unter ihnen sind Gründer, Investoren,

Berater, Handelsunternehmer, Journalisten und weitere Digitalisierungs- und Handelsexperten. Digital Commerce hat sie außerdem gefragt, vor welchen Herausforderungen der stationäre Handel steht, wie er von der Digitalisierung und der Zusammenarbeit mit Startups profitieren kann und was den Handel der Zukunft prägen wird.

STEFAN GENTH

NIKOLAUS RÖTTGER

Was prägt den Handel der Zukunft? Das Zauberwort heißt Multichannel – digitale Verzahnung zwischen stationärem und Onlinegeschäft. So können Kunden zukünftig noch einfacher die Vorteile aus beiden Welten nutzen. Deshalb eröffnen immer mehr Onlinehändler stationäre Geschäfte. Umgekehrt bauen immer mehr stationäre Händler einen Onlineshop auf, um an den steigenden Onlineumsätzen teilzuhaben. Für 2017 erwartet der HDE hier ein Umsatzplus von zehn Prozent auf fast 49 Milliarden Euro.

Jüngst stand ich in einem Bekleidungskaufhaus an der Kasse. Es dauerte zwanzig Minuten. Ein E-Commerce-Anbieter würde sehen: So ein Check-out ist eine Katastrophe, die Abbruchrate zu hoch. Dieses Denken braucht auch der stationäre Handel. Darum muss er mit Startups zusammenarbeiten, digitale Ideen ausprobieren und etwa in Sachen User Experience von Onlineanbietern lernen. Zum Beispiel: unnötige Zwischenschritte weglassen. Niemand bräuchte eine zentrale Kasse, wenn er direkt beim Einkaufsberater seine Hose bezahlen kann.

Chefredakteur, Wired Germany

Hauptgeschäftsführer, Handels­ verband Deutschland (HDE)

STEPHANIE CZERNY Geschäftsführerin, DLD Media

„DAS ZAUBERWORT HEISST MULTICHANNEL” STEFAN GENTH, HDE

Quelle: Accenture Strategy, 2017: „Painting the Digital Future of Retail and Consumer Goods Companies", im Auftrag des Weltwirtschaftsforums (WEF).

14 – Digital Commerce 2017

Digital Commerce 2017 – 15


JURY

JURY

ANDREAS STAMMNITZ Director Digital Business, dfv Mediengruppe

Es gibt zahlreiche Beispiele von stationären Händlern, die digitale Prozesse und Kanäle zu ihrem Vorteil genutzt haben. Sie verkaufen jetzt Dresdner Stollen in die ganze Welt oder Turnschuhe plötzlich nicht mehr nur lokal, sondern deutschlandweit. Wo früher allein „Lage, Lage, Lage“ zählte, kann man heute mit klugem Onlinemarketing Kunden anders zu sich locken und auch Nischenprodukte erfolgreich stationär verkaufen. Wer sich modern aufstellt, hat gute Chancen, neben Amazon & Co. im Markt zu bestehen – und sogar erheblich zu wachsen. Die prämierten Startups in diesem Heft können dabei helfen.

STEPHAN DÖRNER

Produkte im stationären Handel lassen sich anfassen, ausprobieren – und direkt mitnehmen. Verbunden mit der Digitalisierung und den dafür passenden Produkten kann der stationäre Handel diese Vorteile noch besser nutzen. Location-based Shopping-Apps auf dem Smartphone verbunden mit den Warenwirtschaftssystemen erlauben es, sofort unterwegs Preise zu vergleichen und zu prüfen, in welchem Laden ein bestimmtes Produkt vorhanden ist. Dabei können Startups wie Locafox helfen, die Informationen des internen Warenwirtschaftssystems an den Kunden zu bringen.

„BETTER DONE THAN PERFECT” RENE OTTO, ROCK N SHOP

JOEL KACZMAREK

Chefredakteur Digital Kompakt Die größten Herausforderungen für den stationären Handel? Wieder näher an die Wünsche einer Kundschaft heranzugelangen, die zusehends lieber online einkauft. 16 – Digital Commerce 2017

Der stationäre Handel kann von digital geprägten Startups vor allem hinsichtlich des methodischen Business Developments und der Unternehmenskultur lernen. Beide Bereiche bedingen sich wesentlich. Startups schaffen auf ihrer „grünen Wiese“ ein Umfeld, in dem sich Mitarbeiter frei entfalten können und dadurch Verantwortung übernehmen. Diese Unternehmenskultur führt zu einem „Better done than perfect“-Arbeitsergebnis und sowohl im Einzelnen als auch global zu einem wesentlich höheren Output als in etablierten Organisationen. Das macht Startups potenziell erfolgreicher.

LARS HOFACKER

Leiter Forschungsbereich E-Commerce, EHI Retail Institute

Fotos: EHI/Intuitive Fotografie, Eventures, Handelsblatt, Saskia Uppenkamp

Geschäftsführender Gesellschafter, Rock N Shop & Trust in Dialog Services

Foto: dfv Mediengruppe, Eventures, Luxad/Andreas David, Yana Wernicke

RENE OTTO

Chefredakteur t3n.de, Yeebase Media

Kundenzentriert und agil – so sieht zukunftsorientierter Handel aus! Die Grenzen zwischen Online- und Offlinemodellen verschwimmen zunehmend. Die Bezeichnung „stationäres Ladengeschäft“ wird künftig verschiedenste Konzepte definieren. Händler und vermehrt Hersteller werden versuchen, für den Kunden in allen Lebenssituationen greifbar zu sein – zu Hause, im Auto und unterwegs. Das klassische Verkaufen gerät aus Kundensicht in den Hintergrund. Für Handelsunternehmen werden der Kundenzugang, Services und die Anpassungsfähigkeit wettbewerbsentscheidend.

„ALLE KANÄLE SINNVOLL UND MÖGLICHST NAHTLOS KOMBINIEREN” CORINNA VISSER, NKF MEDIA

LUIS HANEMANN

Partner, Eventures & Gründer, Trust Agents Der Handel der Zukunft kommuniziert digital und richtet sich komplett an den Wünschen der Kunden aus. Es wird so viele Händler geben, die sterben werden. Hersteller werden direkt auf einigen wenigen großen Plattformen verkaufen. Einkaufsorganisationen werden massiv an Bedeutung verlieren.

CORINNA VISSER

Chefredakteurin Berlin Valley, NKF Media

MIRIAM SCHRÖDER

Redakteurin, Handelsblatt

Der Handel der Zukunft steht nicht vor der Frage: online oder offline? Er steht vor der Herausforderung, alle Kanäle sinnvoll und möglichst nahtlos zu kombinieren. Startups können bei der Transformation helfen. Und auch wenn der etablierte Handel glaubt, seine Kunden zu kennen, können Startups ihn doch dabei unterstützen, die Kundenbindung und den Service deutlich zu verbessern. Wenn etablierte mit jungen innovativen Firmen zusammenarbeiten, ist die Kombi unschlagbar. Digital Commerce 2017 – 17


JURY

JURY

MARC LAMIK

Head of Innovation and Partnerships, Zalando

„DER KUNDE WIRD ZUM MASS ALLER DINGE”

Die Zukunft des Handels ist für uns eine schlaue Vernetzung von Onlineund Offlineangeboten. Als Händler musste man schon immer dort sein, wo sich die Kunden aufhalten, und die sind immer stärker online und mobil unterwegs. Bei Zalando kaufen beispielsweise schon mehr als 50 Prozent mobil ein. Als Onlineplattform für Mode will Zalando alle Player im Modemarkt vernetzten. Über Integrated-Commerce-Piloten machen wir schon heute das Sortiment stationärer Händler für die Zalando-Kunden zugänglich.

THOMAS HARMS, EY

OLAF KOLBRÜCK

THOMAS HARMS

Redaktionsleiter, Etailment.de

Managing Partner Consumer Products & Retail Germany Switzerland Austria, EY

NILS SEGER, RCKT

18 – Digital Commerce 2017

Redakteurin, Der Handel

NILS SEGER

Founder & Managing Director, RCKT Gute Gründer entwickeln jeden Tag neue Lösungen. Sie sind agil, hinterfragen ihre Produktangebote – nach jedem (Miss-)Erfolg – und suchen nach Optimierungsansätzen. An neuen Konzepten mangelt es nicht, häufig aber an einer flächendeckenden Förderung und Umsetzung. Gerade weil Amazon alles liefert, was es so gibt und große Plattformen verstärkt die Grenzen zwischen stationärem und Onlinehandel aufgebrochen haben, sollten wir genau hinschauen, was die mutigen Köpfe in naher Zukunft für uns bereithalten. Denn Startups sind -– einmal frei von jeglichen Skalierungsträumen – die besten Berater der etablierten Unternehmen.

Fotos: Thomas Fedra, Makers, Zalando

„STARTUPS SIND DIE BESTEN BERATER DER ETABLIERTEN UNTERNEHMEN”

SYBILLE WILHELM

Fotos: EY, RCKT

Der Kunde wird zum Maß aller Dinge, Massenabfertigung war gestern. Big Data und Algorithmen individualisieren die Konsumgüterbranche. Die Welt der Konsumgüter wird schneller und spontaner, individueller und partnerschaftlich. Hersteller und Händler müssen kaufmännisches Geschick mit technologischem Können verknüpfen und enger zusammenarbeiten. Bei EY koppeln wir deshalb branchenspezifische Kompetenz mit systemtechnischem Know-how, um Sie auf dem Weg ins Jahr 2025 zu begleiten.

Schlaglöcher, marode Brücken. Der „Economist“ beschrieb kürzlich den Zustand deutscher Straßen als Wachstumsrisiko. Grund der Misere: fehlende Investitionen in Infrastruktur. Das kann man auf den Handel übertragen. Dessen Überlebensfähigkeit ist eine Frage der – digitalen – Infrastruktur. Wenn Shopping von Technologie gestaltet und automatisiert wird, gewinnen jene Handelsformen, die die digitale Infrastruktur bauen und das Betriebssystem für jeden Shoppingmoment bereitstellen. Wer das überleben will, muss sich assimilieren lassen.

„DEN EINKAUF FÜR DEN KUNDEN SO BEQUEM UND EINFACH WIE MÖGLICH GESTALTEN” FRIEDRICH A. NEUMAN, MAKERS

FRIEDRICH A. NEUMAN CEO, Makers

Ich glaube nicht, dass das stationäre Geschäft ein Auslaufmodell ist. Ich bin aber überzeugt, dass sich der stationäre Einzelhandel grundlegend weiterentwickeln muss. Viele der sogenannten Online Pure Player, wie Zalando, haben bereits den Mehrwert von Läden und Showrooms erkannt, nutzen gekonnt ihre online gewonnenen Daten bei der Ausgestaltung des Produktsortiments und gehen gezielt auf die sich veränderten Kundenbedürfnisse individuell, und vor allem auch offline, ein. Die Herausforderungen für den traditionellen Einzelhändler werden dadurch nicht geringer. Ziel muss es also sein, Store-Formate künftig gezielt in eine Omnichannel-Strategie mit einfließen zu lassen, Data Analytics noch stärker zu nutzen und dadurch den Einkauf für den Kunden so bequem und einfach wie möglich zu gestalten. Digital Commerce 2017 – 19


JURY

STARTUPS

∆Bei uns ist alles vorprogrammiert. Sogar der Erfolg.

OLAF KOCH

Vorstandsvorsitzender, Metro AG

„DIE DINGE ANDERS DENKEN” OLAF KOCH, METRO

Die Dinge anders denken. Das ist eine der sehr wertvollen Eigenschaften von Startups. Neugründer haben häufig neue und kreative Sichtweisen auf zum Teil sehr tradierte Geschäftsabläufe. Wir können allein schon durch die Reflektion dieser Ideen enorm profitieren. Aus einigen Ideen können eventuell Lösungen entstehen, die, in unserem Fall, unseren Kunden in der Gastronomie und Hotellerie signifikante Vorteile verschaffen können. Die Kooperation mit Startups erweitert unseren Scope und kann im Idealfall zum Erfolg unserer Kunden beitragen, deshalb haben wir den Metro Accelerator ins Leben gerufen.

Mit einer KfW-Förderung für Digitalisierung und Innovation im Mittelstand.

FRANK THELEN

Gründer & CEO, E42 Group

ANDREAS WINIARSKI Partner, Earlybird

DR. FLORIAN HEINEMANN Partner, Project A

Der stationäre Handel sollte Startups nutzen, um verschiedene Bereiche der eigenen Wertschöpfungskette zu digitalisieren. Das kann die digitale Kommunikation mit den Kunden sein, die bislang nur offline eingekauft haben, eine individualisiertere Produktauswahl und -präsentation für Kunden oder ein verbessertes CRM wie die innovativere und effektivere Ausführung von Kundenbindungsprogrammen. Zudem sollten die Möglichkeiten der digitalen Präsentation und des Verkaufs von offline vorliegenden Warenbeständen über verschiedene Filialstandorte hinweg als Chance gesehen werden. 20 – Digital Commerce 2017

Der Handel hat zwei Kernprobleme: erstens die Digitalisierung, die einen Großteil der Geschäfte „wegrationalisiert“. Zweitens die Urbanisierung, die schon jetzt eine enorme Sogwirkung der Städte zur Folge hat. So wird der Einzelhandel immer mehr zum Showroom. Das tatsächliche Business findet online statt.

Fotos: Earlybird, Metro, Saskia Uppenkamp

Der Handel muss sich darauf konzentrieren, ein besonderes „Erlebnis” für den Kunden zu schaffen. Online hat viele Vorteile, wird aber niemals das Einkaufserlebnis in einem hochwertigen Shop mit motivierten Mitarbeitern ersetzen. Der Discountansatz im Handel wird sehr schnell sterben. Den besseren Preis und eine große Auswahl anbieten – das kann E-Commerce fast immer besser. Ich hoffe, wir werden auch Startups im Handel sehen, die mithilfe von von neuer Technologie und Passion dieses besondere Erlebnis anbieten und damit schnell wachsen können.

Machen Sie Ihr Unternehmen sicherer, schneller und leistungsfähiger – nutzen Sie die Digitalisierungsmöglichkeiten oder investieren Sie in die Neu- und Weiterentwicklung von Produkten, Produktionsverfahren und Dienstleistungen. Die KfW unterstützt Ihr Vorhaben mit dem ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit zu sehr günstigen Konditionen. Jetzt Digitalisierung und Innovationen schon ab 1 % eff. p. a.* finanzieren. Mehr Informationen bei Ihrem Finanzierungspartner** oder unter: www.kfw.de/innovation

* Für einen Kredit über 500.000 EUR, der für die Digitalisierung oder die Entwicklung neuer Produkte oder Verfahren in Ihrem Unternehmen bestimmt ist, gelten in der Preisklasse B Digital Commerce 2017 folgende Konditionen: 1,40 % Sollzins p. a. und 1,41 % Effektivzins p. a. bei 10 Jahren Laufzeit, 2 tilgungsfreien Anlaufjahren und 10-jähriger Zinsbindung (Stand 30.06.2017). ** Finanzierungspartner sind Geschäftsbanken, Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Direktbanken.

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STARTUPS

STARTUPS

STARTUPS

SEGMENT Marktforschung, POS

SITZ Nürnberg

GRÜNDUNG 2011

DIE GEWINNER

GRÜNDER Dorothea Utzt, Werner Hoier

MITARBEITER 17

DIESE 50 STARTUPS HABEN DIE JURY MIT IHREN LÖSUNGEN FÜR ZUKUNFTSORIENTIERTEN HANDEL AM MEISTEN ÜBERZEUGT

INVESTOREN KFW, Business Angels streetspotr.com

Die Liste der Kandidaten war lang und die Aufgabe der Jury keine einfache: Welche 50 Startups liefern die überzeugendsten Ansätze, um den Handel der Zukunft nachhaltig zu verändern? Welche sind so vielversprechend, dass sie im Heft präsentiert werden sollen?

VON LOGISTIK BIS POINT OF SALE Die finale Auswahl umfasst ein weites Feld von Geschäftsmodellen aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette. Die Verknüpfung von online und offline steht bei fast allen im Zentrum. Zahlreich vertreten sind Lösungen für die Logistik: Unterstützung bei der Produktion und im Warenlager leisten neben Robotern auch smarte Handschuhe und Datenbrillen. Speditionsund Versanddienste nach Europa und Übersee werden digital optimiert. Den Bereich Last Mile Delivery gehen gleich mehrere Unternehmen an – die einen spezialisiert auf Lebensmittel, die anderen breit aufgestellt für Lieferungen aller Art. Und auch ein Anbieter für die erste Meile ist dabei. Für das Herz des Einzelhandels, den Point of Sale, sind die Anwendungen noch zahlreicher: Crowdsourcing-Dienste liefern Echtzeit-Daten aus der Filiale direkt aus Kundensicht; Pop-up-Shops, Live-Marketing und verschiedenste digitale Informationssysteme bieten neue Impulse für Kundenansprache und -bindung; clevere Kassen- und Warenlagersysteme geben Händlern einfache

Tools an die Hand, um ihr Geschäft zu managen; Virtual Reality eröffnet neue Dimensionen für Produktpräsentation und Kundeninteraktion, und künstliche Intelligenz ermöglicht maßgeschneiderte Preispromotions. Software-as-a-Service-Modelle setzen die visuelle Produkterkennung um, erleichtern Qualitäts- und Hygienemanagement, beziehen lokale Händler in den Verkaufsprozess von E-Commerce-Anbietern ein und verleihen Produkten eine einzigartige digitale Identität, die sie fälschungssicher macht. Aber auch alternative Konzepte, die den Handel nachhaltiger machen, haben es unter die finalen 50 geschafft: ein Geschäftsmodell im Bereich Unterh a l t u n gs e l e k t ro nik, das auf der Sharing Economy aufsetzt, ein Anbieter von Indoor- Farm- Modulen, der neue Wege in der Nahrungsmittelproduktion beschreitet und ein Supermarkt ganz ohne Umverpackungen.

STREETSPOTR

RETAIL AUDITS & SHOPPER INSIGHTS DURCH MOBILES CROWDSOURCING

„50 IMPULSE FÜR DEN HANDEL DER ZUKUNFT“

Hersteller und Händler investieren viel Zeit und Geld in die Planung der Präsentation und Platzierung ihrer Produkte am Point of Sale. Herauszufinden, wie die Ware im Laden platziert ist, ob sie vom Kunden leicht gefunden wird oder wie dieser generell den Einkauf empfindet, verursacht allerdings einen erheblichen zeitlichen und finanziellen Mehraufwand. Oft verzichten Unternehmen daher auf diese Informationen. Die Folge: hohe Verluste aufgrund mangelnder Sichtbarkeit der Produkte oder falscher Werbeplatzierungen.

seinen Kunden die Möglichkeit, den Außendienst mit der App auszurüsten oder beide Methoden zu kombinieren. Mehr als 100 namhafte Unternehmen aus den Bereichen FMCG, Consumer Electronics, Handel und Unterhaltung sind bereits von Streetspotr überzeugt. Das Startup aus Nürnberg arbeitet weiter an der Internationalisierung: die Präsenz von Streetspotr soll kontinuierlich ausgebaut werden.

ECHTZEIT-EINBLICKE VOM POS

KEINE RANGFOLGE Die Reihenfolge der Darstellung ist dabei ausdrücklich keine Rangfolge. Alle Startups stehen gleichrangig nebeneinander. Die Abfolge der Portäts erfolgte ausschließlich nach inhaltlichen und gestalterischen Aspekten – um eine möglichst abwechslungsreiche Lektüre zu bieten. Die Porträts wurden auf Basis von Materialien gestaltet, die die Unternehmen dem Verlag zur Verfügung gestellt haben. Vorhang auf für 50 neue Handelsunternehmen!

Fotos: Streetspotr

22 – Digital Commerce 2017

Aufgaben per App: Microjobber erfüllen Aufträge von Herstellern und Händlern.

Streetspotr löst dieses Dilemma, indem das Startup Herstellern wie Händlern Echtzeit-Einblicke direkt vom POS ermöglicht. Mehr als 500.000 Shopper sind bei Streetspotr registriert. Sie überprüfen Regal- und Zweitplatzierungen, führen kleine Mystery Shoppings durch und geben über die App Feedback zu ihrem Einkaufserlebnis. So erhalten Hersteller und Händler Informationen aus erster Hand von echten Konsumenten, die gerade ihren Einkauf erledigen – und zwar flächendeckend in EMEA und den USA. Alle gesammelten Daten werden dem Kunden in Echtzeit in einem OnlineDashboard zur Verfügung gestellt, Alarme direkt an die Außendienstmitarbeiter verschickt. Dadurch können Missstände sofort erkannt und Gegenmaßnahmen schnellstmöglich eingeleitet werden – Kundenzufriedenheit und Umsatz steigen. Neben den Vorteilen des Crowdsourcings bietet Streetspotr Digital Commerce 2017 – 23


STARTUPS

STARTUPS

Die zunehmende Digitalisierung stellt den stationären Handel vor große Herausforderungen. E-Commerce-Player wie Amazon und die stetig steigenden Kundenanforderungen bereiten vielen lokalen Händlern Kopfzerbrechen. Locafox hat es sich zur Mission gemacht, ihnen den Weg in die Digitalisierung zu erleichtern und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

LOCAFOX MEHR SICHTBARKEIT FÜR LOKALE HÄNDLER

ONLINE SUCHEN, OFFLINE KAUFEN Seit 2013 integriert der Handelsdienstleister stationäre Händler in seinen lokalen Online-Marktplatz Locafox.de und bietet so Konsumenten in mittlerweile 16 deutschen Städten die Möglichkeit, sich online über Produkte aus Geschäften in der Umgebung zu informieren, gewünschte Artikel zu reservieren und sie dann im Laden um die Ecke zu kaufen. Bereits zwei Millionen Produkte aus mehr als 4000 Geschäften in Deutschland sind auf der Plattform zu finden.

„ALS LOKALER HÄNDLER AUCH ONLINE GEFUNDEN WERDEN” EIGENES KASSENSYSTEM MIT WARENWIRTSCHAFT Da die Anforderungen an lokale Handelsunternehmen rasant zunehmen, hat Locafox 2016 unter dem Namen Locafox POS ein smartes Kassensystem mit integrierter Warenwirtschaft auf den Markt gebracht, das kleinen und mittelständischen Händlern als Universalwerkzeug für die digitale Welt dient. Über das Locafox POS können sich die Händler an Locafox.de und E-Commerce-Plattformen wie Ebay anschließen, einen eigenen Onlineshop aufbauen oder sich auf Onlineplattformen listen lassen. Um die Sichtbarkeit seiner Händler im Netz weiter zu erhöhen, kooperiert Locafox mit shoppingrelevanten Internetportalen wie Testberichte.de. Seit Kurzem können Locafox-Händler zudem das innovative Google-Shopping-Anzeigenformat Local Inventory Ads nutzen und dieses mit dem Click-and-Reserve-Prozess von Locafox verknüpfen.

SEGMENT Local Commerce, POS

SITZ Berlin

GRÜNDUNG 2013

GRÜNDER Karl Josef Seilern, Lukas Zels, Michael Wendt, Fabian Friede, Rob Morgan

MITARBEITER

INVESTOREN HV Holtzbrinck Ventures, Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft, Alexander Rittweger, Dr. Max Iann locafox.de

24 – Digital Commerce 2017

Foto: Franz Grünewald

72

Unterwegs in der Nachbarschaft: der Locafox mit dem Gründerteam

Digital Commerce 2017 – 25


STARTUPS

STARTUPS

SEGMENT Intralogistik, Software

SITZ Herzogenrath

GRÜNDUNG 2013

GRÜNDER Dirk Franke, Prof. Dr. Alexander Voß

MITARBEITER 25

INVESTOREN Seed Fonds II für die Region Aachen, S-VC für die Region Aachen, DSA Invest picavi.com

DIVE DIE NEUE ART DES FERNSEHENS Abends läuft ein Spielfilm im Fernsehen. Beim Zuschauer tauchen Fragen auf: „Wer ist dieser Schauspieler und wo habe ich ihn schon mal gesehen?” „Mir gefällt diese Halskette – wo kann ich sie kaufen? „Wo wurde diese Szene gedreht? Da will ich hinfahren!” Mit Dive erfährt er mit einem Klick mehr zu Filmen und Serien und kann mit einem weiteren Klick das gesehene Produkt kaufen oder eine Reise zum Drehort buchen.

Durchblick: Mit der Datenbrille hat der Mitarbeiter im Lager alle Informationen zum Artikel vor Augen. Gerade gesehen, schon gekauft: Mit Dive erfährt der Zuschauer alles Wissenswerte rund um seine Lieblingsfilme und -serien und kann Produkte mit wenigen Klicks kaufen.

PICAVI KOMMISSIONIEREN MIT DATENBRILLE! LÄUFT. ECHT. JETZT.

COMPUTER VISION & DEEP LEARNING

26 – Digital Commerce 2017

SEGMENT Künstliche Intelligenz, Video Adtech

Picavi ist das erste Unternehmen weltweit, das Pick-by-Vision – die Kommissionierung mit Datenbrillen – von einer Vision zur marktreifen Lösung für die Intralogistik entwickelt hat. Speziell bei der Kommissionierung geht es dabei um Zeitersparnis (bis zu 30 Prozent), die Senkung der Fehlerquote, einen ermüdungsarmen Betrieb und strikte visuelle Prozessführung.

SITZ München & Madrid

GRÜNDUNG 2015

EFFIZIENTER ARBEITSABLAUF

GRÜNDER

MITARBEITER 60 dive.tv

Foto: Picavi

Dr. Jose Luis Florez, Carlos Echalecu, Guillermo Encina Varela, David González, Sharique Husain

Foto: Dive

Das Startup wendet Verfahren der künstlichen Intelligenz wie Computer Vision, Deep Learning und Machine Learning an, um alle Details von Videoinhalten zu kontextualisieren und diese anschließend mit einem Call-to-Action zu verlinken. Für alle, die Amazon X-Ray bereits kennen – Dive geht noch einen Schritt weiter und bietet den Zuschauern Zugang zu einer großen Bandbreite interaktiver Inhalte: Schauspieler, Charaktere, Synopsis, Musik, Mode, Orte, Essen, Autos, Sehenswürdigkeiten, Gadgets und vieles mehr. Ob Contextual Advertising oder ein Schritt in Richtung Addressable TV – Dive eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten. Fernsehsendern und Anbietern von Video-on-Demand-Diensten (VOD) bietet Dive eine neue Möglichkeit, Inhalte zu monetarisieren, ohne direkt in sie eingreifen zu müsse. Für Marken und Händlern tut sich ein neuer Verkaufskanal auf mit der Chance, Kunden genau an der Stelle zu erreichen, an der sie am aufnahmewilligsten für gezielte Angebote sind: nämlich dann, wenn sie sich aktiv mit Markenwelten auseinandersetzen. Dive kann mit verschiedenen Medien wie linearem Fernsehen, VOD-Diensten oder DVD und über unterschiedliche Geräte – Smart TV, PC, Smartphone, Tablet – genutzt werden. In der Juni-Ausgabe der „MIT Technology Review“ wurde Dive als „App des Monats“ vorgestellt.

Der Mitarbeiter wird mithilfe der Datenbrille Schritt für Schritt durch den Kommissionierprozess und das Lager geführt. Dabei hat er immer alle pick-relevanten Informationen im Blick. Durch die strikte visuelle Prozessführung und die intuitive Bedienung von Picavi kann der Werker sich auf seine Kommissioniertätigkeit konzentrieren. Der Arbeitsablauf wird erleichtert und zugleich effizienter gestaltet. Durch den integrierten Barcodescanner wird jeder Prozessschritt in Echtzeit verifiziert und direkt an das Lagerverwaltungssystem (LVS) über-

mittelt. Der Mitarbeiter erhält laufend Rückmeldung über die durchgeführten Tätigkeiten. Im Falle eines falsch gescannten Barcodes wird eine entsprechende Fehlermeldung angezeigt.

NAHTLOSE INTEGRATION Picavis Standardschnittstellen zu verschiedenen Lagerverwaltungssystemen wie SAP WM/EWM, Viadat oder ProStore® ermöglichen eine schnelle und nahtlose Integration in die bestehende Infrastruktur. Zahlreiche Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen setzen Picavi bereits im Echtbetrieb ein. Dank der erwiesenen Praxistauglichkeit gewann das Startup 2016 den „Innovationspreis-IT” in der Kategorie „Industrie & Logistik” der Initiative Mittelstand. Im selben Jahr wurde Picavi als eines von drei Unternehmen in der Kategorie „Vision“ mit dem „Hidden Champion“-Award des Nachrichtensenders n-tv prämiert. Digital Commerce 2017 – 27


STARTUPS

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MIT VOLLGAS DIGITALISIEREN Beschleunigen: Cloud, IoT, Data Analytics, Netze, Sicherheit Amazon macht’s vor. Mit Amazon Fresh und Amazon Go zeigt der Online-Händler, welche Chancen neue Geschäftsmodelle dank Digitalisierung bieten. Dies bringt auch Schwung in den stationären Lebensmittelhandel. Die traditionellen Händler biegen mit großem Elan auf den Weg in die Digitalisierung ein. Auch sie wollen neue Technologien für Omnichannel-Strategien nutzen, um Einkaufserlebnisse zu schaffen und den Kunden ins Zentrum zu stellen.

Schaffen Kundenmehrwert durch Auszahlungsoptionen: die beiden Optiopay-Gründer Oliver Oster und Marcus Börner

OPTIOPAY UNLOCK THE POTENTIAL OF YOUR PAYOUTS! Optiopay ist ein auf Auszahlungen spezialisierter Technologieanbieter. Das Fintech übernimmt den ganzheitlichen Auszahlungsprozess für Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Mit Optiopay können Unternehmen ihren Zahlungsempfängern beispielsweise höherwertige Einkaufsgutscheine als Auszahlungsoption anbieten – einfach, sicher und effizient. Optiopay übernimmt die gesamte Abwicklung von Zahlungen mit einem einzigen System, das als White-Label-Lösung konzipiert ist und flexibel in jedes Zahlungssystem integriert werden kann. Renommierte Partner wie Amazon, Zalando oder Adidas stehen dem Empfänger dabei als Einlösungsoptionen zur Verfügung. Wer hat was davon? Das auszahlende Unternehmen kann durch die Teilnahme an Optiopay die Kundenzufriedenheit steigern und Prozesse digitalisieren. Für den Endkunden schafft Optiopay einen bezifferbaren Mehrwert und der Anbieter der Auszahlungsoption ist im positiven Moment des Gelderhalts präsent.

SEGMENT Fintech

SITZ Berlin

bewerbsunterschied aus. Datenquellen gibt es genug: Händler-Apps, Kassensysteme, Kundenkarten oder zukünftig intelligente Regale. Der Mehrwert der Daten entsteht allerdings erst, wenn sich aus Analysen Businessmodelle ableiten lassen, die

„KUNDEN WOLLEN DIE VORTEILE DER DIGITALISISIERUNG AUCH BEIM STATIONÄREN EINKAUF NUTZEN” DIRK RUMLER, BRANCHE RETAIL, T-SYSTEMS

Aus diesem Grund stehen im Handel laut einer aktuellen Studie des EHI Retail Institute eine Reihe von IT-Projekten ganz oben auf der Agenda: allen voran will er die IT-Infrastruktur umbauen, die Prozesse anpassen, die Daten – zum Beispiel zum Kaufverhalten – für Omnichanneling und Digitalisierung der Filialen nutzen und digitale Geschäftsmodelle umsetzen.

zum Beispiel eine personalisierte Kundenansprache ermöglichen. Die Informationen über den Kunden müssen kanalübergreifend in Echtzeit und auf unterschiedlichen Devices verfügbar sein. Das setzt performante und schnelle CRM-Lösungen sowie intelligenter Analyse-Tools voraus.

DATENANALYSE FÜR OMNICHANNEL Fest steht: Der stationäre Handel weiß im Gegensatz zum Onlinehandel noch zu wenig über seine Kunden. Dabei macht das Wissen über Kunden und ihre Wünsche den Wett-

Für die benötigten flexiblen, schnellen Systemlandschaften bei gleichzeitig geringerer Komplexität setzt auch der Handel zunehmend auf die Cloud. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen in der Studie des EHI Retail Institute gaben an, dass die Be-

deutung von Lösungen aus der Cloud in den nächsten Jahren deutlich zunehmen wird beziehungsweise für sie bereits eine hohe Bedeutung haben. Der Handel gibt digital also Vollgas. Dies zeigt sich auch an deutlich steigenden IT-Budgets. Allerdings ist der Reifegrade von Unternehmen zu Unternehmen, aufgrund der Komplexität der Transformation, noch sehr unterschiedlich. Denn alle Technologien müssen zusammenspielen: Kommunikationsnetze, Cloud, Internet der Dinge, Data Analytics, IT-Sicherheit und Datenschutz. DIGITALISIERUNG MIT STARKEN PARTNERN UND START-UPS Als Partner des Handels kennt T-Systems die aktuellen Herausforderungen, deckt alle erforderlichen Technologiebereiche komplett ab und begleitet die Händler auf dem Weg in die Digitalisierung. Dabei spielen Kooperationen mit Startups eine wichtige Rolle, die ihre Ideen in die digitale Weiterentwicklung des Handels einbringen. So unterstützen StartupProgramme wie TechBoost und ChallengeUp, eine Acceleration-Plattform, digitale Gründer. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten: Die jungen Technologie-Unternehmen konzentrieren sich darauf, ihre digitalen Geschäftsmodelle weiter zu entwickeln. T-Systems bietet den Kundenzugang und die benötigte Vertriebs- und Servicepower.

GRÜNDUNG 2014

GRÜNDER Frau Schmidt wurde das Fahrrad geklaut. Glücklicherweise hat sie beim Kauf eine Diebstahlversicherung abgeschlossen und erhält nun von ihrem Versicherer 500 Euro. Optiopay bietet Frau Schmidt die Möglichkeit, ihre Auszahlung in höherwertige Einkaufsgutscheine umzuwandeln. Innerhalb der Optiopay-Auszahlungsplattform kann Frau Schmidt aus 500 Euro einen Einkaufsgutschein im Wert von 550 Euro machen und erzielt dadurch einen Mehrwert von zehn Prozent. So kann sie sich zusätzlich zum neuen Fahrrad gleich noch ein neues Schloss kaufen. 28 – Digital Commerce 2017

Marcus Börner, Oliver Oster

MITARBEITER 50+

INVESTOREN Main Incubator, Nationale-Nederlanden optiopay.com

Foto: Jann Venherm

EIN FALLBEISPIEL

Kontakt: retail@t-systems.com t-systems.de/retail

Digital Commerce 2017 – 29


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zen auch Hotels, Tankstellenshops, Betriebskantinen und ein Zoo sowie Deutschlands innovativste Kartbahn, das Ecodrom in Neu-Ulm die App im täglichen Betrieb ein. Durch den flexiblen Ansatz ist Flowtify für alle Bereiche geeignet, in denen wiederkehrende Tätigkeiten regelmäßig dokumentiert werden müssen.

„DIE WISSENSKLUFT IM STATIONÄREN HANDEL SCHLIESSEN“

FLOWTIFY

Hatte genug von der Zettelwirtschaft in der Gastronomie: Daniel Volllmer (l.) mit seinen Mitgründern

DIGITALES HYGIENE- & QUALITÄTSMANAGEMENT

AUS EIGENER ERFAHRUNG Flowtify-Gründer Daniel Vollmer war zehn Jahre lang selbst Inhaber eines Gastronomiebetriebs. Bei einer Lebensmittelkontrolle merkte er, wie ineffizient und fehleranfällig traditionelle Papier-Checklisten sind, sobald das Team eine Größe von 20 Mitarbeitern erreicht. „Wie kann man das ändern?”, fragte er sich. Gemeinsam mit seinen Mitgründern Parshin Mortazi und Gabriel Schlatter entwickelte Vollmer eine Tablet-basierte App, die er im eigenen Betrieb testete. Flowtify ermöglicht Gastgewerbe und Lebensmittelhandel – auch in Kombination mit IoT-Produkten – eigenstän30 – Digital Commerce 2017

dige Hygiene- und Qualitätskontrollen durchzuführen. Die Daten werden anschließend in der Cloud zur weiteren Auswertung zur Verfügung gestellt. Mit der App sind Dokumentationen sowohl online als auch offline lückenlos nachzuverfolgen. Automatische Benachrichtigungen verkürzen den Informationsfluss von Tagen auf Sekunden. Handlungsanweisungen an die Mitarbeiter können unmittelbar eingeleitet werden, um so die eigene Marke vor größerem Schaden zu schützen. Die Integration von IoT hilft dabei, Eingaben zu automatisieren, Mitarbeiter zu entlasten und die Sicherheit im Umgang mit Lebensmitteln zu erhöhen. Ungelernte Mitarbeiter können durch Fotos, Videos und PDFs bei der Ausführung ihrer Tätigkeiten unterstützt und dadurch effizienter werden.

SEGMENT Software as a Service

SITZ

Shopping – immer und überall. Verbraucher kaufen heute online, mobile oder offline im Store vor Ort – und möchten nahtlos zwischen den Kanälen wechseln. Omnichannel heißt der unaufhaltbare Trend, bei dem Online und Stationär miteinander verschmelzen. Händler müssen ihre Kunden mit einer kanalübergreifenden Shopping-Experience begeistern, um im Wettbewerb zu punkten. EIN ERFOLGSFAKTOR FÜR UNENDLICHES SHOPPINGERLEBNIS Web-to-Home, Web-to-Store oder Store-to-Home bei Bestellung und Lieferung sind etablierte Modelle im Omnichannel. Mit Bezahlung und Retoure werden die Variationsmöglichkeiten noch vielfältiger. Egal welchen Weg der Kunde wählt, entscheidender Erfolgsfaktor für Händler sind integrierte Backend-Prozesse. Alle Systeme – vom Kassen- und Warenwirtschaftssystem bis zum Kundenservice – müssen verzahnt sein und auf einen gemeinsamen Datenpool zugreifen. Voraussetzung dafür ist eine skalierbare IT-Plattform, die sich flexibel anpassen und modular erweitern lässt. So lassen sich Omnichannel-Services umsetzen, die dem Kunden ein kanalübergreifendes und begeisterndes Shoppingerlebnis bieten – Abgrenzung von Marktteilnehmern inklusive. Fazit: Omnichannel braucht Prozesskenner und integrierte Services im Backend.

GRÜNDUNG 2015

GRÜNDER Daniel Vollmer, Parshin Mortazi, Gabriel Schlatter

MITARBEITER 9

BREITES EINSATZSPEKTRUM Dass Flowtify eine Lösung nicht nur für den klassischen Gastro- und Lebensmittelbereich ist, zeigt ein Blick auf die Kundenliste des Kölner Startups: Neben Unternehmen wie Marché International, Mövenpick und Real set-

Kanalübergreifende Pro­­zessintegration als ents­cheidender Erfolgsfaktor

Köln

Fotos: Flowtify

Eigendokumentationen zu Hygiene und Qualität der Produkte sind im Gastgewerbe und Lebensmittelhandel obligatorisch – und werden traditionell auf Papier durchgeführt. Das Risiko der Manipulation und lückenhaften Dokumentation ist dadurch groß. Das Drucken, Verteilen, Einsammeln, Kontrollieren und Archivieren der Zettel stellen zudem einen großen personellen und finanziellen Aufwand für Gastronomen und Händler dar.

OMNICHANNEL FULFILLMENT

INVESTOREN High-Tech Gründerfonds, Techstars, Metro flowtify.de

Mit Prozessexperten zum Erfolg – BFS Baur Fulfillment Solutions Seit über 10 Jahren unterstützen wir Unternehmen dabei, begeisternde Serviceerlebnisse für ihre Kunden auf allen Kanälen zu realisieren. Wir bieten unseren Kunden passgenaue Fulfillment-Services für Logistik, digitale Kundenkommunikation und Payment. Wie auch Sie von unserer ganzheitlichen Prozessexpertise profitieren, erfahren Sie unter baur-fs.de


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STARTUPS

GAXSYS

STARTUPS

SEGMENT Software

SITZ Berlin

CLEVER CONNECTED – E-COMMERCE MIT HÄNDLERINTEGRATION

GRÜNDUNG 2014

GRÜNDER Eva Hoefer, Alexander Reeg

MITARBEITER 7

INVESTOREN Foodangels, Metro Accelerator kptncook.com

KPTNCOOK

Nachbarschaft zahlt sich aus: Lokale Händler mit dem kürzesten Lieferweg zum Kunden haben Vorrang im Gax-System.

Hinter Gaxsys steht ein eingeschworenes Team aus Software-Spezialisten, Projektverantwortlichen und Querdenkern, das in den den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich an der Lösung gearbeitet hat, die alle am Handel beteiligten Parteien verbindet: die saubere Integration der lokalen Ladengeschäfte in die Bestellabwicklung des Onlinehandels. Die Lösung von Gaxsys ist dabei so einfach wie charmant. Bestellungen, die in einem Webshop eingehen, werden über das Gax-System lokalen Händlern zur Auftragserfüllung angeboten. Über eine Artikelbörse kann jeder angeschlossene Händler die Bestellungen einsehen, die für ihn aufgrund seines Warensortiments relevant sind. Hat er eines der Produkte auf Lager, nimmt er den Auftrag verbindlich an und versendet die Ware an den Kunden. Der Kunde bekommt, wenn vom Händler gewünscht, von all dem nichts mit. Er erhält sein Päckchen, wie gewohnt, mit der Rechnung vom Webshop-Betreiber.

DIE SCHLAUE REZEPT-APP Die Kptncook-App beantwortet die tägliche Frage „Was esse ich heute Abend?“. Mit drei wechselnden Rezeptvorschlägen pro Tag werden die Nutzer zum Kochen inspiriert und gleichzeitig von der Flut an Rezepten großer Kochportale verschont. Alle vorgeschlagenen Rezepte sind in 30 Minuten kochbar und beinhalten detaillierte Schritt-für-Schritt-Fotos sowie eine produktbasierte Einkaufsliste. Langes Überlegen, planloses Durch-den-Supermarkt-Laufen oder misslungene Gerichte bleiben so erspart. Die Rezepte kommen aus der Kptncook-Redaktion oder von kreativen Bloggern.

SEGMENT E-Commerce, Software as a Service

SITZ Stutensee

32 – Digital Commerce 2017

GRÜNDUNG 2008

REZEPTBASIERTES EINKAUFEN

GRÜNDER Mathias Thomas, Simon Thomas

MITARBEITER 11 gaxsys.com

Foto: Kptncook

Der Clou: Als erste bekommen Händler in direkter Umgebung des Kunden die Aufträge angeboten, so wird der kürzeste Lieferweg immer bevorzugt. Hat keiner dieser Händler das gewünschte Produkt auf Lager, wird der Suchradius sukzessive erweitert. In letzter Instanz erfüllt der Webshop-Betreiber die Bestellung selbst, eine pünktliche Lieferung ist in jedem Fall gesichert. Als jüngsten Kunden und innovativen Partner zur Durchführung eines großflächigen Pilotprojektes konnte Gaxsys Ende vergangenen Jahres den Online-Versandhändler Zalando gewinnen.

Foto: Gaxsys

JE NÄHER UMSO EHER

Clever: Kptncook weiß, in welchen Supermärkten es die Zutaten gibt und wie viel sie jeweils kosten.

Für die Zubereitung werden keine ausgefallenen Lebensmittel benötigt, alles ist im gut sortierten Supermarkt erhältlich. „Einfach, frisch und lecker, aber mit Pfiff” lautet die Devise. Durch Kooperationen mit dem deutschen Lebensmitteleinzelhandel perfektioniert Kptncook das rezeptbasierte Einkaufen. Sortiert nach Händlern sieht der Nutzer sofort den jeweiligen Preis für

das Gericht sowie den Standort der nächsten Filiale. Edeka, Rewe, Real, Combi und die Bio-Händler Bio Company, Denn’s, Alnatura und Tegut sind bereits in der App integriert.

PILOTPROJEKT STATIONÄRE FÖRDERUNG Aktuell läuft ein Pilotprojekt mit Real Berlin, um den rezeptbasierten Einkauf auch stationär zu fördern. Dafür wurde der Kptncook-Rezepte-Stand entwickelt, der wöchentlich mit drei Rezepten und den zugehörigen Zutaten bestückt ist – ein „One-Stop-Shopping“ innerhalb des Marktes. Dieses Konzept soll Händlern die Ansprache neuer Zielgruppen ermöglichen. Kunden werden durch ansprechende Fotos inspiriert, und das oftmals langwierige Suchen von Zutaten fällt weg. Durch die Vereinfachung der Einkaufsprozesse online und stationär werden die Nutzer und Kunden zum Kochen mit frischen Lebensmitteln motiviert. Seit dem 12. Juni nimmt Kptncook außerdem am Metro Accelerator powered by Techstars teil. Digital Commerce 2017 – 33


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STARTUPS

NYRIS DIE VISUELLE PRODUKTERKENNUNG Das Berliner Startup hat eine Softwarelösung entwickelt, die Produkte in Bildern oder Videos schnell und zuverlässig erkennt. Die visuelle Produktsuche kann in Onlineshops, Apps oder Messenger Bots eingebaut werden. Durch die Anwendung von Künstlicher Intelligenz können Codes, Katalogseiten und echte Produkte innerhalb von einer Sekunde zuverlässig erkannt werden. Alternativer Einsatz ist die Datenpflege in PIM-Systemen. Mögliche Einsatzfelder sind die Klassifizierung von Produkten nur anhand des Produktbildes, die Identifizierung falsch zugeordneter Produkte oder eine visuelle Recommendation Engine. Die Geschwindigkeit und Treffersicherheit der Suchmaschine bleiben konstant – unabhängig davon, ob 500, 500.000 oder 500 Millionen Produkte durchsucht werden.

SPONTANER, SCHNELLER UND SMARTER SHOPPEN UND DAFÜR AUCH NOCH BELOHNT WERDEN!

SEGMENT Software as a Service

SITZ Berlin

Einer der ersten großen Partner, der die Technologie von Nyris bereits nutzt, ist das Vielflieger- und Prämienprogramm Miles & More. Seit Anfang des Jahres steht die neue Worldshop Discover App im Google Play Store und im Apple Store zur Verfügung. Alles, was man braucht, ist ein Smartphone mit funktionstüchtiger Kamera.

GRÜNDUNG 2015

GRÜNDER Anna Lukasson-Herzig, Markus Lukasson

MITARBEITER

STÖBERN, FOTOGRAFIEREN, KAUFEN

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INVESTOREN High-Tech Gründerfonds, Axel Springer Plug & Play nyris.io

Die Computer-Vision-Experten: Gründerin Anna und ihr Bruder Markus Lukasson

34 – Digital Commerce 2017

Fotos: Nyris, Björn Hesener, Miles & More

Kunden suchen nicht gerne, sie wollen Produkte schnell finden. Mithilfe von Nyris kann die Auffindbarkeit deutlich gesteigert und die „Discovery-toCheck-out-Time” verkürzt werden. Die spielerisch angelegte Suchfunktion macht außerdem Spaß. Die Softwarelösung ist über eine Programmierschnittstelle in alle relevanten Shopsysteme zu integrieren, der Händler muss lediglich einen Produktdatenfeed bereitstellen. Nyris kümmert sich um den automatischen Import der Produktdaten, die Optimierung der Bilder für die visuelle Suche und die Bildsuche an sich.

Nyris versteht sich als Partner des Handels. „Die Perspektive der Händler ist für uns Gold wert. So können wir neue Produkte entwickeln, die am Markt auch tatsächlich gewünscht werden”, betont Gründerin Anna Lukasson-Herzig. Ihr langfristiges Ziel: die erste funktionierende, shop- und kategorieübergreifende visuelle Produktsuche anzubieten, die 99 Prozent der gesuchten Produkte in weniger als einer Sekunde findet.

Worldshop Discover ist eine Ergänzung zur Miles & More App. Ob beim Stöbern im Lufthansa Worldshop Store am Flughafen, im Katalog oder beim Bummeln durch die Innenstadt – wenn ein Produkt gefällt, können es Nutzer direkt mit der Worldshop Discover App fotografieren. Über die Bilderkennung, das Herzstück der App, wird das Produkt identifiziert und anschließend angezeigt. Ist es nicht im Lufthansa Worldshop verfügbar, erscheint ein vergleichbarer Artikel. Gefällt das Produkt, kann es direkt erworben MATTHIAS KROHNEN, werden. Dazu löst der MANAGER IT, MILES & MORE GMBH Teilnehmer seine gesammelten Meilen ein oder kauft es über die integrierte Bezahlfunktion mit dem hinterlegten Zahlungs­ mittel. Im Lufthansa Worldshop Store am Flughafen kann sich der Kunde mithilfe der App auch den Umweg über die stationäre Kasse sparen. Wenn vorrätig, kann das Produkt direkt aus dem Shop mitgenommen oder ganz bequem nach Hause geliefert werden. Gesammelte Prämienmeilen werden dem Meilenkonto automatisch gut­ geschrieben. Die Vorteile für den Nutzer liegen auf der Hand: Produkterkennung und -auswahl funktionieren spielend einfach, schnell und unkompliziert. Dank des integrierten Bezahlvorgangs ist es zudem nicht mehr nötig, an der Kasse anzustehen. Die Kosten lassen sich nach Belieben ganz oder teilweise mit Prämienmeilen begleichen. Gleichzeitig sammeln die Teilnehmer bei jedem Kauf weitere Meilen.

„DIE PROJEKTUMSETZUNG MIT NYRIS LIEF REIBUNGSLOS”

DER NUTZEN FÜR HÄNDLER

„WIR FINDEN PRODUKTE IN BILDERN UND VIDEOS“

Der Kundennutzen stand bei der Entwicklung im Fokus.”, hebt Nikolaus Trzeschan, Manager Strategic Project bei der Miles & More GmbH hervor. Ziel war es, den Nutzern ein komfortables und smartes Einkaufserlebnis zu ermöglichen, das heutige Anforderungen an mobiles Shopping erfüllt. Für Hersteller erschließt sich durch die App ein Kanal für den direkten Kundenkontakt, in dem Transaktionen unmittelbar abgewickelt werden können. Nyris war an der Entwicklung der Worldshop Discover App beteiligt, um die technische Kombination aus Bilderkennung und Bezahlvorgang umzusetzen. Dank eines agilen Projektansatzes und kurzer Entscheidungswege im Unternehmen konnte die Entwicklung in kürzester Zeit abgeschlossen werden.

INNOVATIVE APP MIT BILDERKENNUNG Bei der Entwicklung der neuen Anwendung stand Miles & More vor der Herausforderung, die korrekte Bilderkennung zu gewährleisten. Koffer beispielsweise bieten nur wenige Unterscheidungsmerkmale. Zudem musste der stationäre Check-out-Prozess ohne tiefe Kassenintegration abgebildet werden. Digital Commerce 2017 – 35


STARTUPS

ANZEIGE

„ZURÜCK ZU TANTE EMMA“

LIEFERY

Der stationäre Handel muss seine Kunden so gut kennen wie ein Online-Händler, rät EY-Experte Florian Huber.

SCHLUSS MIT FRUST BEIM PAKETEMPFANG

Kunden haben heute viele Einkaufsmöglichkeiten. Hat das auch die Wünsche verändert? Die nicht materiellen Dinge werden beim Einkaufen wichtiger. Denken Sie etwa an das Kochhaus, ein FeinkostLaden, wo man nicht nur ausgesuchte Lebensmittel bekommt sondern gleich den passenden Wein und das Rezept vom Spitzenkoch dazu. Die Verbraucher wollen mehr emotionalen Mehrwert im Produkt, aber auch im Einkaufsprozess.

FAHRZEUG-MIX FÜR DIE OPTIMALE ZUSTELLUNG Während der Endverbraucher Same Day oder Express Delivery im Onlineshop direkt als Versandoption wählen kann, erfolgt die Buchung von Aufträgen im stationären Handel durch das Verkaufspersonal über die Liefery-App. Egal ob online oder offline: Sobald ein Auftrag eingeht, ermittelt Liefery auf Basis verschiedener Faktoren wie Fahrzeugtyp, Qualität und Entfernung aller verfügbaren Kuriere den optimalen Fahrer. Zum Einsatz kommen Lastenräder, E-Scooter, PKW, Vans oder Kühlfahrzeuge. Der Transportauftrag wird automatisch per API oder Liefery-Smartphone-App an den Fahrer übermittelt. Die Zustellung erfolgt dabei in der Regel im Zeitfenster zwischen 19 und 22 Uhr. Der Empfänger wird über die voraussichtliche Ankunft seines Pakets innerhalb eines 30-minütigen Zeitfensters informiert und erhält zusätzlich kurz vor Ankunft des Paketboten eine Ankündigung per SMS. 36 – Digital Commerce 2017

SEGMENT Logistik, Last Mile

SITZ Berlin

Muss ein Händler also eine 1 12.07.17 11:19 eigene IT-Abteilung aufbauen?

1-062-17_Lay-A_RZ_V3.pdf

Wie kann sich ein Händler differenzieren? Der stationäre Handel muss sich auf seine Stärken konzentrieren. Das war bisher immer die persönliche Beratung. Leider haben viele Händler hier am falschen Ende gespart. Denn heute ist der Algorithmus von Amazon besser als der durchschnittliche Mitarbeiter im Shop. Fläche zu haben macht nur Sinn, wenn sie richtig bespielt wird. Ich muss meine Mitarbeiter durch Technik zu Top-Mitarbeitern machen, die ihre Kunden genauso gut kennen wie Amazon! Wir erleben gerade einen Trend zurück zu Tante Emma - aber mit voller Technologie im Hintergrund. Ein Laden, der nur Basisbedarf bietet, hat heute keine Chance mehr. Dieser Bedarf wird zukünftig weitgehend automatisch befriedigt: Der Kühlschrank bestellt von

allein die Milch, der eine Roboter bestellt beim anderen Roboter. Wann werden Roboter für uns einkaufen? Unsere These ist, dass diese Entwicklung exponentiell schnell geht. Die Roboter werden bereits in zwei Jahren da seien und in vier Jahren werden sie relevant sein. Stationäre Händler stehen vor der Herausforderung, dass sie ihre Fläche dosiert ertüchtigen – zum Beispiel mit einer Traffic-Messung in jedem Store. Daher rate ich jedem Offline-Händler: Investiere in Technologie. Du musst wissen, was der Online-Händler längst weiß. Nur so wirst du überleben.

FLORIAN HUBER ist viel gefragter Sparringspartner für neue Denkansätze und Wachstumsstrategien. Bei EY verantwortet er das Transaktionsgeschäft für die Kunden im Handel und der Konsumgüterindustrie.

GRÜNDUNG 2014

Die Bedürfnisse der Konsumenten ändern sich rasant

GRÜNDER

Das führt dazu, dass …

Nils Fischer, Franz-Joseph Miller, Jan Onnenberg C

MITARBEITER 400 feste MA, 4.500+ selbstständige Fahrer

M

Y

Baby Boomers *1945–1965

Generation “X” *1965–1980

Generation “Y” *1980–1995

Millenials + Generation “Z” *1995+

Für Konsumenten ist Technologie

Konsumenten sind

Technologie ist ein

Technologie ist

CM

INVESTOREN Liefery gehört seit 2017 mehr­ heitlich zur Hermes Germany GmbH

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liefery.com

90% 70%

… in den nächsten 10 Jahren

Foto: Liefery

Die Technologie- und Serviceplattform für Same Day & Express Delivery bietet innovative Servicekonzepte auf der letzten Meile. Bereits in allen bedeutenden deutschen Metropolregionen beliefert Liefery Kunden seiner Handelspartner im gewünschten Abend-Zeitfenster am Tag der Bestellung oder pünktlich nach Feierabend am nächsten Tag. Händler bieten ihren Kunden so einen Zusatzservice, der sie vom Wettbewerb abhebt und zugleich ihre durchschnittlichen Warenkörbe um bis zu 50 Prozent steigert. Zu den Kunden von Liefery zählen führende Marken und Händler wie Amazon, Zalando, Hellofresh, Notebooksbilliger.de, Casper, Mövenpick, Depot und Sportscheck. Liefery hat sich damit in den Segmenten Food, Fashion und Consumer Electronics erfolgreich als Marktführer für Same Day & Express Delivery etabliert.

Fotos: EY | Grafik: EY Analyse

Sorgen mit ihrem Unternehmen dafür, dass Lieferungen in 90 Minuten da sind: Franz-Joseph Miller, Nils Fischer und Jan Onnenberg

Wer beeinflusst diese Wünsche? Früher konnte Werbung nur bestimmte Zielgruppen erreichen. Im digitalen Zeitalter sind Tipps und Likes wichtiger als klassische Werbung. Sie wecken nicht nur meine Bedürfnisse, sondern machen mir auch bessere Angebote. Wenn mir Freunde oder Menschen, die ich spannend finde (wie z.B. Influencer), etwas empfehlen, hat das eine andere Glaubwürdigkeit. Bibi von Bibis Beauty Palace ist so ein Fall. Sie ist authentisch und daher für viele überzeugend. Auch die Technologie wird wichtiger: Wenn ich unterwegs nach einem Premium Steak suche, bekomme ich individuelle Angebote direkt auf mein Smartphone – auch von offline Läden vor Ort.

Nicht unbedingt. Amazon, Google und andere bauen Plattformen auf, die auch für Offline-Händler nützlich sind. Soge­ nannte Location-based Services sorgen dafür, dass auch der Metzger in meinem Kiez in den Suchergebnissen auftaucht. Dazu brauche ich keine eigene IT-Abteilung. Google macht es für alle einfacher. Wer sich aber technologisch differenzieren will, braucht eigenes Knowhow dafür.

K

nützlich

technologieaffin

integraler Bestandteil des Konsumverhaltens

alles

der derzeit existierenden E-Commerce-Shops und

der stationären Geschäfte am Markt durch neue Player

ersetzt

Digital Commerce 2017 – 37 werden.


STARTUPS

STARTUPS

PROGLOVE

SEGMENT Logistik

SITZ Stuttgart

DER SMARTE HANDSCHUH FÜR DIE INDUSTRIE

GRÜNDUNG 2016

GRÜNDER Matthias Brunner

MITARBEITER 5

INVESTOREN Techstars, Metro tsenso.com

Will wissen, wie lange der Joghurt tatsächlich haltbar ist: Tsenso-Gründer Matthias Brunner

TSENSO

Alles im Griff: der smarte Handschuh „Mark“

Die Nachfrage in der Industrie ist groß. Seit Beginn der serienmäßigen Produktion im Oktober 2016 konnte Proglove bereits 100 Kunden gewinnen, darunter Versandhäuser und Supermärkte, beispielsweise Penny. Der Discounter nutzt den smarten Handschuh unter anderem im Frischelager, um Fehlmengen zu vermeiden und die Prozessqualität zu erhöhen. Der intelligente Handschuh optimiert nicht nur Prozesse, er kann auch einfach und ohne Integrationsaufwand eingesetzt werden. Zurzeit arbeitet Proglove an seinem zweiten Produkt: Der Handschuh „Katharina“ soll über ein Display verfügen und dem Arbeiter dadurch noch mehr Informationen zur Verfügung stellen. Zugleich bereitet sich das mittlerweile 45-köpfige Team auf eine zweite Finanzierungsrunde vor, die noch im dritten Quartal 2017 stattfinden soll. 38 – Digital Commerce 2017

Im Supermarkt kaufen wir frische Lebensmittel. Doch wie frisch sind diese wirklich? Tsenso bringt mit dem „Frische-Index“ Transparenz in die Lieferkette von Lebensmitteln. Die dazu erforderlichen Daten sind bereits heute verfügbar, da die Produktions- und Lagerbedingungen entsprechend der Richtlinien für die Lebensmittelsicherheit überwacht werden müssen. Tsenso plausibilisiert und veredelt diese Daten durch eine Simulation der mikrobiologischen Zerfallsprozesse. Das Ergebnis ist eine zuverlässige Aussage über den aktuellen Zustand der Produkte hinsichtlich der optischen, geschmacklichen und hygienischen Frische und die verbleibende Haltbarkeit.

SEGMENT Logistik

SITZ München

GRÜNDUNG 2014

GRÜNDER Thomas Kirchner, Alexander Grots, Jonas Girardet, Paul Günther

FRISCHE-INDEX STATT MHD

MITARBEITER 45

INVESTOREN Intel, Gettylab, Bayern Kapital proglove.de

Foto: Tsenso

DIE HUNDERTERMARKE GEKNACKT

DAS ECHTZEIT-HALTBARKEITSDATUM VON LEBENSMITTELN

Foto: Proglove

Das Münchener Startup bringt Wearables in das Umfeld von Produktion und Logistik und verbindet die Arbeitskraft des Menschen mit dem Internet der Dinge. Das erste Produkt, der intelligente Handschuh „Mark”, ermöglicht es dem Lagermitarbeiter, schneller, sicherer und ergonomischer zu arbeiten. Mit Mark hat er beide Hände frei und kann Artikel sicherer greifen. Kürzere Wegstrecken sorgen für schnellere Prozesse. Dadurch erhöhen sich Effizienz und Qualität gleichermaßen. Durch ein optisches, akustisches und haptisches Signal erhält der Werker Feedback zu seinem Arbeitsprozess. So weiß er, dass der Artikel eingescannt wurde, ohne ständig auf ein Display schauen zu müssen. Fehlerquellen werden dadurch minimiert.

Der Frische-Index unterstützt die Optimierung der Lieferkette, schützt den Lebensmittelhandel davor, qualitativ unterdurchschnittliche Produkte in den Verkauf zu bringen und gibt ihm zugleich eine Möglichkeit an die Hand, unberechtigte Beschwerden abzuwehren. Er bietet insbesondere gewerblichen Kunden einen besseren Einblick

in die Qualität der gekauften Lebensmittel und macht Frische als Marketinginstrument quantitativ greifbar.

„WIE FRISCH SIND LEBENSMITTEL WIRKLICH?“ Zurzeit befindet sich der Frische-Index noch in der Entwicklungsphase. Zusammen mit dem Business Partner Metro Cash & Carry hat das Team um Gründer Matthias Brunner Ende 2016 die Funktionsfähigkeit nachgewiesen. Gemeinsam bereiten sie nun einen breiten Praxistest für das Monitoring von Fleischtransporten in ganz Europa vor. Das langfristige Ziel von Tsenso ist es, den Frische-Index als Ersatz zum Haltbarkeitsdatum auch für Endkunden zu Hause zugänglich zu machen – damit jeder nachvollziehen kann, bis wann der Braten in der Tiefkühltruhe oder der Joghurt im Kühlschrank tatsächlich noch genießbar ist. Digital Commerce 2017 – 39


STARTUPS

STARTUPS

MIT BEACONINSIDE SCHAFFEN HÄNDLER DEN BRÜCKENSCHLAG ZWISCHEN ONLINE UND OFFLINE

BEACONINSIDE

Heutzutage ist das Einkaufsverhalten ein ewiges Springen zwischen online und offline. Während die einen ein Produkt zunächst online recherchieren, bevor sie es im stationären Handel erwerben, lassen sich die anderen gern vor Ort inspirieren, schließen den Kauf dann aber bequem zu Hause über den Onlineshop ab. Eine detaillierte Einsicht in beide Welten kann Händlern deshalb immense Vorteile bieten. Während es für Online-Daten schon verschiedenste Werkzeuge und Datenplattformen gibt, ist das Offline-Shopping-Verhalten noch immer eine „Blackbox“. Genau diese Offline-Daten stellt Beaconinside mit der Proximity DMP® präzise zur Verfügung. Mit Hilfe der Daten-Management-Plattform wird eine schnelle und einfache App-Integration diverser handelsrelevanter Technologien wie Beacons, Geofencing oder Near Field Communication (NFC) ermöglicht. Über den rein analytischen Ansatz hinaus können die gesammelten Informationen auch eingesetzt werden, um den Kunden direkt vor Ort mit standortbezogenen Push-Nachrichten anzusprechen oder auch erst zu einem späteren Zeitpunkt über andere Kommunikations- und Werbekanäle mit ihm in Kontakt zu treten.

MOBILE ANALYTICS FÜR DIE OFFLINE-WELT

„EINE REALISTISCHE CUSTOMER JOURNEY IST EIN EWIGER KREISLAUF ZWISCHEN ONLINE UND OFFLINE.” SEGMENT Proximity Technologies, Software as a Service

SITZ Berlin

GRÜNDUNG

GRÜNDER Michael A. Kappler, Cornelius Rabsch

MITARBEITER 12 beaconinside.com 40 – Digital Commerce 2017

Grafik: Beaconinside

2014

Beaconinside geht es nicht nur um die Vervollständigung von Online-Analysen mit Offline-Daten. Das Berliner ­Startup will vor allem auch an den Übergängen zwischen online und offline Transparenz schaffen und Daten für personalisiertes Targeting zur Verfügung zu stellen. So können Unternehmen analysieren, welcher online oder mobil ausgespielten Werbekampagne – zum Beispiel über Facebook – tatsächlich ein Filialbesuch zuweisbar ist. Komplettiert wird das Angebot der Proximity DMP® durch Schnittstellen zu sämtlichen relevanten mobilen und Online-Werbe- und Analytics-Plattformen wie Webtrekk oder Gigya. Auf diese Weise können Händler tatsächlich die komplette Customer Journey abbilden und Einkaufserlebnisse zukunftsorientiert gestalten. Von online zu offline zu online zu offline... Digital Commerce 2017 – 41


Fuhrpar

denbau Digitalisierung alisierung Ladenbau

STARTUPS

SEO STARTUPS

Nachhaltigkeit

Mittelstand Mit el and Retouren Kunden unden

Multichannel digitale Transformation

ormiert

Click & Collect

Kassensysteme

branche

Flotte

Lieferkette

Der Handel reag Prozesse Analysen CRM

gerhaltung Kennen sich aus mit Daten: die Gründer Jan Bromberger, Stefan Bures und Robert Schmidtke

E-COMMERCE-MARKTFORSCHUNG DER NÄCHSTEN GENERATION

Valide, aktuelle Daten und Informationen gehören zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren im globalen Handel. Mit seiner leistungsstarken Datenerhebung macht Metoda die Datenströme des internationalen E-Commerce für Marken und Händler im Tagesgeschäft nutzbar. Die Software bildet die Nachfrage auf den internationalen Amazon-Plattformen ab, liefert Preis-, Produkt- und Trenddaten in Echtzeit und trifft Aussagen zur Marktperformance und zum Wettbewerb. Das Analyse-Tool gibt dem Händler damit wertvolle Rückschlüsse hinsichtlich Sortimentsgestaltung und Preisstrategie an die Hand.

WETTBEWERBSVORTEIL ECHTZEITDATEN Metodas Smart-Data-Lösungen wie „Market Genius” finden Anwendung in der Steuerung des Tagesgeschäfts. Der E-Commerce- oder Marketingmanager kann aus den aktuellen digitalen Marktdaten ablesen, wie sich verschiedene Aktionen auf die Nachfrage auswirken, wo Probleme bestehen und welche Chancen sich bieten. Die schnelle Verfügbarkeit der Marktinformationen erlaubt sogar die Steuerung laufender Kampagnen. Auch Vermarktungspotenziale und Nachfragetrends werden frühzeitig aufgezeigt. In Deutschland verhilft Metoda namhaften Marken wie Osram oder Beurer zu mehr Erfolg auf Amazon. Auch Rossmann, Sennheiser, Ratiopharm, Toys’r’us, Notebooksbilliger.de und Babymarkt.de gehören zu Metodas Kunden. Der nächste Entwicklungsschritt steht an: die Internationalisierung. Neben dem europäischen Ausland hat das Startup dabei auch und vor allem den gigantischen US-Markt im Blick. 42 – Digital Commerce 2017

Kredite Deals

SEGMENT Marktforschung, Data Analytics

SITZ München

GRÜNDUNG 2012

GRÜNDER Stefan Bures, Jan Bromberger, Robert Schmidtke

50

INVESTOREN

metoda.com

Omnichannel

Handel

Mittelstand Zukunfts-Investitione

Technologien Energieeffizien tail 4.0 Store Check Payment mobile NEU!

MITARBEITER

Tengelmann Ventures, High-Tech Gründerfonds, Bayern Kapital

Das Wirtschaftsmagazin für Handelsunternehmer

Home Delivery

Foto: Metoda

METODA

effizient

Alles über das Digital Business auf etailment.de, dem Online-Magazin von Der Handel.

Technik Führend im Handel, stark im Mittelstand.

Profitieren Sie von unseren Platzierungs- und Preisangeboten. Mehr unter www.derhandel.de oder bei Benjamin Grau unter 069.7595-1834, E-Mail: grau@derhandel.de

Smart Verbundgruppen

Connectt Digital Commerce 2017 – 43

same day delivery ery


STARTUPS

INTERVIEW

„EIN BISSCHEN E-COMMERCE FUNKTIONIERT NICHT“

SEGMENT Click & Collect, Last Mile

SITZ München

GRÜNDUNG 2014

Der Strategieberater Alexander Graf spricht mit Digital Commerce über die vorsichtige Annäherung von Startups und klassischen Unternehmen, das Gefangenendilemma der Hersteller bei Amazon und warum die Zukunft des stationären Handels nicht gerade rosig ist.

GRÜNDER Oliver Latka, Michael Reichelt, Rüdiger Weimer

MITARBEITER

Alexander Graf, wie wird ein neues Unter­ nehmen bekannt? Es muss die richtige Geschichte erzählen, Erfahrungen, Motivation und Idee schildern, dann reißen sich Verlage und Blogger um die Story. Allerdings verwechseln viele plumpe PR mit Pressearbeit, das nervt dann ziemlich. Ich habe schon überlegt, einen eigenen Blog für besonders aufdringliche oder plumpe Werbung zu betreiben, die in der Kassenzone.de-Inbox landet.

10 emmasbox.de

EMMASBOX

„ÜBERHOLTE HANDELSMODELLE KANN MAN AUCH DIGITAL NICHT MEHR RETTEN“

Click & Collect für Lebensmittel: Die gekühlte Abholstation macht‘s möglich.

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KEIN SCHLANGESTEHEN, KEIN WARTEN AUF DEN LIEFERDIENST Konsumenten bietet Emmasbox eine nicht gekannte Flexibilität für den täglichen Einkauf: Sie müssen sich nicht durch den Supermarkt drängeln, bleiben unabhängig von den Zeitfenstern eines Lieferdienstes und können ihre Bestellung spontan und auch außerhalb von Ladenöffnungszeiten abholen. Die Idee für ihr Geschäftsmodell entwickelten die drei Gründer 2013, als sie selbst mit den Herausforderungen des alltäglichen Einkaufs zu kämpfen hatten. Abholstationen schienen schon damals eine passende Antwort auf immer flexiblere Tagesabläufe zu sein, für Lebensmittel gab zu diesem Zeitpunkt jedoch noch kein passendes – mit Kühlung ausgestattetes – System am Markt. Heute gehören Handelsunternehmen wie Edeka, Kaufland und Interspar, 44 – Digital Commerce 2017

aber auch die Deutsche Bahn zu den Kunden von Emmasbox. Produktentwicklung sowie Produktions- und Lieferprozesse sind derzeit ganz auf Wachstum und Internationalisierung ausgerichtet: Die ersten Kunden haben größere Stückzahlen bestellt und demnächst wird sogar die erste Emmasbox nach Saudi-Arabien geliefert.

Fotos: Emmasbox

ONLINE BESTELLTE LEBENSMITTEL OFFLINE ABHOLEN Emmasbox ist eine gekühlte Abholstation für online bestellte Lebensmittel. Egal ob Sommer oder Winter, im Innen- oder Außeneinsatz: Sie sorgt für die korrekte Lagertemperatur von frischen Lebensmitteln. Die Boxen können direkt an attraktiven Standorten wie Bahnhöfen, Tankstellen oder Appartementhäusern installiert werden. Dem Handel eröffnet Emmasbox die Möglichkeit, die Stärken stationärer Fläche zu nutzen, um vom Wachstum des E-Commerce zu profitieren. Die Abholung von Lebensmitteln kostet im Vergleich zu einer Heimzustellung weniger als die Hälfte.

an die Börse gegangen. Sind die Bewertungen für digitale Unternehmen fair? Analoge Unternehmen tun sich mit der Bewertung von solchen Unternehmen sehr schwer, denn die klassische Sicht auf Umsatz und Ertrag ist in der heutigen Zeit zu kurz gesprungen. Inzwischen gibt es neue Bewertungsdimensionen, die dazu führen können, dass kleine profitable E-Commerce-Unternehmen weniger wert sind als größere, deutlich unprofitablere Unternehmen. Traditionell kaufte man sich Umsatz, idealerweise mit ein bisschen Gewinn versehen. Heute spielen aber auch die Kompetenzen, das Wissen und die Motivation des Teams eine Rolle, um ein Unternehmen beurteilen zu können. Und ein ganz wichtiger Faktor ist die Zeit, also wie viel Zeit der Käufer mit einer Akquisition im Vergleich zu möglichen Alternativen spart.

Worauf sollte ein Startup unbedingt achten? Als Jungunternehmer muss man ein Netzwerk aufbauen, das fängt beim Steuerberater an und hört bei Veranstaltungen und Gründerkonferenzen noch lange nicht auf. Wer sich nicht die Mühe macht, sich großflächig zu vernetzen oder Probleme hat, sich mit Leuten zu unterhalten, geht unter.

Wie können Händler und Tech-Startups zueinanderfinden? Junge Unternehmen, die mit Händlern oder Herstellern in Kontakt kommen wollen, können das relativ einfach tun. Es gibt eine Reihe von Business-to-Business-Veranstaltungen, bei denen Geschäftskontakte geknüpft werden können. Schwieriger haben es Startups im B2C-Handel, die mit etablierten Händlern zusammenarbeiten wollen. Warum? Bei der Frage, mit wem man kooperieren will, tun sich beide Seiten schwer, denn der Markt ist intransparent. Kleine, profitable Onlinehändler können über Plattformen wie Amazon verkaufen und dort wachsen, die brauchen nicht unbedingt Hilfe von klassischen Händlern. Und anders als reine Risikokapitalgeber können die meisten Händler nicht einfach so Millionenbeträge in ein Startup investieren. Apropos Finanzierung: Walmart hat für 3,3 Milliarden Euro Jet.com gekauft, der Essenslieferdienst Delivery Hero ist mit einem Platzierungsvolumen von knapp einer Milliarde Euro

Wie kann ein Unternehmen das berechnen? Wenn ein klassischer Händler mit 50 Millionen Euro Umsatz nicht mehr wächst, aber gleichzeitig das entsprechende Marktsegment im E-Commerce um zehn Prozent zulegt, beispielsweise über Amazon, dann muss so ein Händler früher oder später auf ähnliche Onlinewachstumsraten kommen. Um in diesem Beispiel zu bleiben, muss das Onlinewachstum fünf Millionen Euro im Jahr betragen, geteilt durch 250 Arbeitstage sind das 20.000 Euro pro Tag. An jedem Arbeitstag, an dem das Unternehmen nichts Umsatzrelevantes macht, also beispielsweise nur die Strategie plant oder eine Reise ins Silicon Valley unternimmt, „verliert“ es 20.000 Euro. Das sind die Opportunitätskosten. Wie kann ein Händler gegensteuern? In diesem Fall könnte es sinnvoller für ihn sein, ein defizitäres E-Commerce-Unternehmen zu kaufen, alleine um die Opportunitätskosten abzudecken. Das gilt sicher nicht für jeden Markt und für jedes Geschäftsmodell, aber grundsätzlich gilt: wer wartet, verliert. Ist der Onlinezug für kleine und mittelständische Händler nicht schon längst abgefahren? Digital Commerce 2017 – 45


INTERVIEW

Ein bisschen mit E-Commerce zu experimentieren funktioniert heute nicht mehr, da stehen Chancen und Risiken in keinem ökonomisch sinnvollen Verhältnis zueinander. Es dürfte mittlerweile erfolgversprechender sein, einen Würstchenstand in einer sterbenden Einkaufsstraße aufzubauen, als blind in das Abenteuer E-Commerce zu starten. Im Internet verschwinden durchschnittliche Angebote, Shops und Geschäftsmodelle sehr schnell, denn das Netz wirkt wie ein Katalysator. Insofern muss ein Händler sich sehr genau überlegen, welche Alleinstellungsmerkmale er hat, die einen Onlineshop rechtfertigen. Ein überholtes Handelsmodell, das nur aus Kauf und Verkauf besteht, kann man auch digital nicht mehr retten.

was online kaufen wollen, sie schauen im Prinzip gar nicht mehr auf anderen Plattformen vorbei. Hersteller drängen sich dort um den begrenzten Regalplatz, digital sind das die Positionen eins bis drei in den Suchergebnislisten, und gehen erhebliche Kompromisse beim Preis ein. Diese Stellung nutzt Amazon nun aus und drängt Hersteller in ein sogenanntes Gefangenendilemma. Hersteller wissen, dass sie ihre Preisstellung bei Amazon gefährden und somit die Gesamtrendite des Unternehmens zunehmend sinkt, je höher der Marktanteil von Amazon ist. Weil es jede Menge Anbieter gibt, die recht ähnliche Ware verkaufen, besteht auch keine Möglichkeit, sich sinnvoll abzusprechen, also ein Kartell gegen Amazon aufzubauen.

Wie sieht dann eine erfolgreiche E-Commerce-Strategie aus? Die Diskussion um E-Commerce-Erfolgsfaktoren wird meiner Meinung nach oft um nebensächliche Dinge wie Usability, Design und Services geführt und weniger um die Basisfaktoren wie Preis, Angebot und Verfügbarkeit. Dabei muss das Handelsmodell bei Preis, Verfügbarkeit und Angebot jeweils kategorieführend sein, sonst rechnet sich der Spaß nicht. Konkret bedeutet das: Toller Preis, gutes Sortiment, aber 14 Tage Lieferzeit wird in einigen Sortimenten nicht ausreichen. Das beste Sortiment mit 24-Stunden-Liefergarantie zu einem „schlechten“ Preis funktioniert aber auch nicht, wie viele Herstellershops gerade erfahren.

Was bleibt diesen Anbietern übrig? Nicht viel. Wenn nur ein Anbieter nicht mehr an Amazon verkauft, werden die anderen bessergestellt. Obwohl es also eigentlich für alle Hersteller besser wäre, nicht mehr über Amazon zu verkaufen und auf Umsatz zu verzichten, bleiben alle dort aktiv, weil sie fürchten, dass sich der Umsatz einfach auf die anderen Marken verteilt, wenn die dort weiterhin angeboten werden. Ein klassisches Dilemma, das sich gerade dadurch verschärft, weil Amazon Herstellern die Möglichkeit gibt, ungeliebte Händler ihrer Ware von der Plattform auszuschließen. Das ist womöglich rechtswidrig, zeigt aber auch klar, dass die Position als Händler in dieser Gemengelage die aussichtsloseste ist.

Wie wird sich die Handelslandschaft weiter verändern? Handelsformen, die für sich bisher keine Innovation verbuchen konnten, sondern nur über Skaleneffekte gewachsen sind, werden aussterben. Dazu gehört zum Beispiel der klassische Großhandel in vielen Kategorien. Durch die ständig wachsende Dominanz der sogenannten GAFA-Vertreter Google, Apple, Facebook und Amazon sinken zudem die Möglichkeiten für Händler, eine direkte Vertrauensbeziehung mit den Kunden aufzubauen. Damit Kunden die GAFAs als Eintrittstor überspringen, muss ein Händler oder Hersteller schon etwas Besonderes sein.

Wie sieht es dabei mit dem stationären Handel aus? Wenn man den Markt auf diese Weise betrachtet, scheint die Gründung eines klassischen stationären Geschäfts plötzlich wieder attraktiv und die Hoffnung wächst, stationäre Modelle mit digitalen Kompetenzen aufzurüsten. Bisher hat aber noch niemand herausgefunden, welche Kompetenzen das sein sollen, die einem stationären Händler in seinem Geschäft wirklich weiterhelfen. Ein Onlineshop ist es schon mal nicht, weil so ein kleiner Shop mit dem Rest im Netz nicht konkurrieren kann. Dann klammert man sich schon eher an die Aussage, dass die Kunden im Internet viel eher sehen können, was stationär verfügbar ist und dann in den Laden kommen. Aber abgesehen von ein paar romantischen Vorstellungen von Innenstadt dürfte es wenig Gründe geben, in ein Geschäft zu fahren, wenn ich das Produkt ohnehin schon online vor mir sehen und es durch die neuen Logistikservices innerhalb von sechs Stunden zu mir nach Hause liefern lassen kann – kostenfrei mit vollem Rückgaberecht.

Apropos Hersteller: Brauchen die heute überhaupt noch Händler? Theoretisch eigentlich nicht, sie brauchen nur einen Shop, und wenn die Kunden nach der Marke suchen, können sie ihre Produkte direkt verkaufen. Der Umsatz von Herstellershops steigt derzeit auch überproportional zum gesamten E-Commerce-Wachstum. Es gibt auch immer wieder tolle Geschichten von kleinen Herstellern, die es schaffen, sich eine rein digitale Existenz aufzubauen. Diese Erfolgsgeschichten können aber zunehmend weniger Hersteller erzählen, wenn sie größer werden und mit Sortimenten handeln, für die Amazon in Deutschland mittlerweile die Führungsrolle online übernommen hat. Inwiefern trifft das die Markenhersteller? Deutsche Kunden gehen direkt zu Amazon, wenn sie et46 – Digital Commerce 2017

Foto: Spryker

INTERVIEW

ALEXANDER GRAF hat von 2007 bis 2011 als Senior Berater für die Otto Group gearbeitet. Zu seinen Schwerpunkten gehörten die Konzeption, Bewertung und Mergers & Acquisitions neuer Online-Geschäftsmodelle für die verschiedenen Sparten der Otto-Gruppe. Er hat unter anderem den Ankauf von Limango.de verantwortet und den Aufbau einer Forschungseinheit im Bereich Onlinemarketing geleitet. Bei der Etribes-Gruppe berät er Konzerne aus den Bereichen Handel, Medien & Pharma bei der Umsetzung von Digitalstrategien und gibt den Kunden Feedback zu ihren Schritten in Richtung Digitalisierung. Graf ist Gründer und Geschäftsführer von Spryker Systems, einem Unternehmen, das er zusammen mit Project A Ventures im November 2014 gegründet hat. Spryker ist eine flexible, individuell anpassbare und skalierbare Software für Geschäftsmodelle im Bereich E-Commerce. Er ist Kurator der E-CommerceKonferenz „Digital Commerce Day" und der K5 Cruise. In seinem Blog Kassenzone.de berichtet er regelmäßig über die spannenden und aktuellen Veränderungen des E-Commerce-Marktes. Kürzlich ist die zweite, über­arbeitete Auflage von „Das E-Commerce Buch: Marktanalysen – Geschäftsmodelle – Strategien“ erschienen.

Also ist der stationäre Handel tot? Nein, aber auch der stationäre Händler muss sich die Exzellenzfrage stellen. Was rechtfertigt es, dass der Kunde in den Laden kommt, um dort Ware abzuholen? Guter Kaffee und eine schöne Aussicht? Egal ob Onlinehändler, Hersteller oder stationärer Geschäftsmann: Man benötigt heute extrem gute Ideen, um die Kunden überzeugen zu können. Das Gespräch führte Sybille Wilhelm Digital Commerce 2017 – 47


STARTUPS

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Use Etailm150

48 – Digital Commerce 2017

Digital Commerce 2017 – 49


STARTUPS

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Anfang 2016 mit dem Metro-Großmarkt in Berlin-Friedrichshain. Kunden können hier die gewünschten Pflanzen frisch aus dem Gewächshaus ernten. Das Infarm-Team besteht aus engagierten Pflanzenforschern, Roboterspezialisten, Industriedesignern, IT-Zauberern, Architekten, Futuristen und Köchen. Sie alle eint die Leidenschaft, die Freude am Pflanzenanbau wiederzuerwecken und neue Wege zu finden, um den wachsenden Bedarf an lokaler und nachhaltiger Lebensmittelproduktion zu stillen. Genau da, wo ihre Kunden leben und essen.

„STÄDTE IN IHRER NAHRUNGSMITTELPRODUKTION AUTARK MACHEN“ ben und essen.

VERWANDELT RAUM IN VERTIKALE FARMEN „Wir sind die neuen Landwirte und die Stadt ist unsere Farm” – Das ist der Claim von Infarm. Das Startup aus Berlin entwickelt vertikale Farmen, die direkt im urbanen Umfeld stationiert werden können. Die Vision der neuen Gärtner: Städte in ihrer Nahrungsmittelproduktion autark zu machen, Abfälle zu beseitigen und die Umweltbelastung, die durch Lebensmitteltransporte entsteht, zu verringern. Die innovativen Farmen replizieren natürliche Ökosysteme, damit jede Pflanze genau die richtigen Konditionen für ihr Wachstum bekommt. Infarm wendet neueste Technologien an, um Lichtspektren, Temperatur, PH-Wert und Pflanzennährstoffe so anzupassen, dass die Produkte in Geschmack, Farbe und Nährstoffqualität so nah wie möglich an die Natur heranreichen.

Ein Händchen für Pflanzen: Osnat Michaeli, Erez Galonska und Guy Galonska (o.) | Ein Infarm-Modul im Metro-Großmartk (r.)

SEGMENT Alternative Handelskonzepte

SITZ Berlin

GRÜNDUNG 2013

GRÜNDER

NEUE WEGE IN DER LEBENSMITTELPRODUKTION Ob Supermarkt, Restaurant, Hotel oder Schule – die Anwendungsbeispiele sind vielfältig und Platz für die hocheffizienten Module findet sich auf kleinstem Raum. Kunden zahlen eine monatliche Gebühr für die Farmen und bekommen dafür neben einer regelmäßigen Ernte auch professionelle landwirtschaftliche Dienstleistungen geboten. Ein Pilotprojekt läuft seit 50 – Digital Commerce 2017

Osnat Michaeli, Erez Galonska, Guy Galonska

MITARBEITER 40 infarm.de

Fotos: Infarm, Rieger/FvF Productions UG

INFARM

EFFIZIENT WERBEN RUND UM IHREN POS. Mit dem SmartNet. Mehr auf wall.de

Digital Commerce 2017 – 51


STARTUPS

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SEVEN SENDERS EUROPAWEITER VERSAND MIT MEHRWERT

UBERALL

Optimierter Lieferprozess für Onlinehändler, einzigartiges Versanderlebnis für Kunden: Dafür steht das Team von Seven Senders.

52 – Digital Commerce 2017

Wenn Kunden zunehmend nur noch im Internet nach Waren und Dienstleistungen suchen, ist es für stationäre Unternehmen umso wichtiger, dort auch gefunden zu werden. Da das Internet aber ein unübersichtlicher Ort ist, sind auch Branchenkenner oft damit überfordert, die richtigen Kanäle, Verzeichnisse und Branchendienste auszuwählen.

SEGMENT

SEO LOHNT SICH AUCH LOKAL

Logistik, Cross Border Commerce

SITZ Berlin

GRÜNDUNG 2014

GRÜNDER Dr. Johannes Plehn, Thomas Hagemann

MITARBEITER 40 sevensenders.com

Uberall ist Anbieter der Location Marketing Cloud, der führenden Online-to-Offline-Lösung im Location Marketing, und schließt damit die Lücke zwischen Anbieter und Auskunftsdienst. Die Uberall-Technologie sorgt für eine erhöhte Sichtbarkeit bei Google, Google Maps, Yelp, Facebook und anderen Plattformen. Die Cloud besteht aus den Produkten Control Center, Listings, Engage und Locator und ermöglicht es großen Einzelhändlern und Filialisten, ihre Standortdaten – Kontaktinformationen, Öffnungszeiten, Bilder und Videos, Produkte, Angebote und Veranstaltungen – in einem zentralen Tool zu verwalten, anzureichern und in über 100 Verzeichnissen, Karten- und Navigationsdiensten kontrolliert zu publizieren. Dadurch wird eine optimale Auffindbarkeit bei der lokalen Suche erreicht. Weiterhin bietet die Software die Möglichkeit, Nutzerfeedback wie Bewertungen und Kommentare zu einzelnen Standorten zu erfassen und über die sozialen Netzwerke direkt und standortbasiert mit Konsumenten in Kontakt zu treten. Zu den Kunden, die auf den Service von Uberall zurückgreifen, zählen 1&1, Barmenia, Galeria Kaufhof, Mytoys und Netto.

SEGMENT Software as a Service

SITZ Berlin

GRÜNDUNG 2012

GRÜNDER David Federhen, Florian Hübner

MITARBEITER 100 INVESTOREN United Internet Ventures, Project A Ventures, Funke Digital uberall.com Digital Commerce 2017 – 53

Foto: Optiopay

Wer Kunden im Ausland überzeugen will, muss so schnell und gut sein wie die lokale Konkurrenz. Mit „7S Shipping” managt Seven Senders im Hintergrund die physische Lieferkette zwischen Shop-Lager und Endkunde und optimiert grenzüberschreitende Warenlieferungen in Europa. Das Startup hilft seinen Kunden dabei, zusätzliche Laufzeiten zu vermeiden, die normalerweise beim grenzüberschreitenden Versand anfallen. Der Händler kann dabei in jedem Land den Paketdienstleister wählen, der am besten zu seinen Bedürfnissen passt. Die über alle Carrier standardisierte „7S Tracking”-Lösung kann direkt in den eigenen Webshop eingebunden werden. Auf der Trackingseite bekommt der Kunde seine Bestellung samt aller Zustellinformationen in der Sprache des Ziellandes dargestellt. Responsives Design für mobile Endgeräte ist dabei der Standard. Die Vorteile: Kunden müssen nicht mehr mit einer Trackingnummer auf der Carrier-Webseite nach ihrer Sendung suchen, sondern informieren sich direkt beim Händler. Der kann das Tracking gleichzeitig zu Up- und Cross-Selling-Zwecken nutzen, indem er auf der Trackingseite zusätzliche Produkte bewirbt.

Alles im Blick: Die Location Marketing Cloud erfasst alle relevanten Daten in einem Tool.

Foto: Uberall

SHIPPING, TRACKING, ANALYTICS

DIE ZENTRALE LÖSUNG FÜR DIE LOKALE CUSTOMER JOURNEY

Mit „7S Analytics” hat der Händler darüber hinaus ein Werkzeug an der Hand, mit dem er alle Sendungen in Echtzeit kontrollieren kann und Probleme in der Lieferkette erkennt, bevor der Kunde sie bemerkt. Über automatisierte Nachrichten via E-Mail oder SMS kann er seine Kunden so proaktiv über den Status ihrer Sendungen informieren. Das Ergebnis: zufriedenere Kunden und eine stärkere Markenbindung. Seven Senders konnte bereits Onlineshops wie Lesara, Juniqe, Mister Spex, Nu3, Goodminton oder Westwing überzeugen.

Foto: Seven Senders

Seven Senders optimiert alle Prozesse von Onlineshops nach dem Check-out. Ob für kleine Unternehmen mit zehn Sendungen pro Abholung oder für große mit mehr als 10.000 Sendungen pro Tag: Mit den Logistik- und Softwarelösungen des Berliner Startups können Onlineshops ihre Kunden im europäischen Ausland bis zu 30 Prozent günstiger, doppelt so schnell und mit innovativen Zusatzleistungen zu beliefern.


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Mehr Leistungen bei deutlich geringeren TCOs

Fuhrparkkosten um bis zu 20% senken. Angesichts Lean Production und Just-in-Time-Lieferketten steht und fällt der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens mit der Mobilität seines Fuhrparks. Dessen oft explodierende Kosten machen das Flottenmanagement mehr und mehr zur Chefsache.

EVOPARK

Schon anhand eigener Reportings beginnen die Verantwortlichen zu erkennen, dass das bislang übliche Outsourcing vermeintlicher Risiken in geschlossenen Verträgen teilweise teuer und mit hohen Aufschlägen erkauft ist. Daher geht der Trend eindeutig weg von klassischen geschlossenen Full-Service-LeasingVerträgen in Richtung Finanzleasing/Kauf mit Services auf IstKosten-Basis pro Monat und Fahrzeug („pay-per-use“). Erst recht, wenn ein innovativer Dienstleister wie ARI Fleet fähig ist, seine Kunden nicht bloß reaktiv, sondern auch proaktiv zu unterstützen.

Eröffnen auch kleinen Händlern neue Kunden­ potenziale: die Gründer von Evopark

PARKEN. NUR EINFACHER.

INNENSTÄDTE AUFWERTEN Evopark versteht sich als überregionaler unabhängiger Dienstleister für Einzelhändler, Parkhausbetreiber und weitere städtische Partner. Mit ihnen gemeinsam entwickelt das Startup maßgeschneiderte Konzepte, die die Innenstadt attraktiver machen und den Handel vor Ort stärken. Einzelhändler können Autofahrern über Evopark einen Teil der Parkkosten abnehmen und so Kunden binden oder neue gewinnen. Evopark listet seine Partner in der eigenen App und auf der Website. Mit geringem Aufwand können so selbst kleine Geschäfte ganz neue Kundenpotenziale erschließen. Neue Angebote können online gestellt und sofort für Kunden sichtbar gemacht werden. Zu den Kooperationspartnern zählen bereits viele namhafte Unternehmen wie Porsche Digital, die Axa Versicherung oder Douglas. 54 – Digital Commerce 2017

Bei uns ist Big Data längst schon Realität Und wie lassen sich diese Ergebnisse nachhaltig sichern? ARI Fleet stellt dafür userfreundliche Softwaretools und eine leistungsfähige IT-Infrastruktur im Hintergrund zur Verfügung, die sämtliche Faktoren aus diversen Quellen in einer sehr schnellen Geschwindigkeit konsolidiert zusammenführen. Dadurch besitzen Flottenbetreiber z. B. die Möglichkeit, Zusammenhänge zwischen entstandenen Ratgeber Kosten und der Art und Weise dmz 04/ 2016 der Fahrzeugnutzung abzuleiten. Allein im Bereich Reifen und War-

Europäischer Kunde – Wertschöpfungs Waterfall" "

SEGMENT Mobilität

SITZ Köln

GRÜNDUNG 2014

GRÜNDER

Quelle: ARI Strategic Consulting

Tobias Weiper, Maximilian Messing, Marik Hermann, Sven Lackinger

Volle Kostentransparenz statt überhöhter Pauschalen

MITARBEITER

sichtigt. Stellen Sie sich vor, Ihr Flottenma-

14

INVESTOREN Porsche Digital, weitere namhafte Business Angels evopark.de

Foto: Evopark

Autofahrer sind die kaufkräftigste Kundengruppe für den Einzelhandel. Häufig stellt das Thema Parken aber eine der größten Hürden dar, um mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren: Parkplatzsuche, Ticketziehen, Schlangestehen am Kassenautomaten und das Gekrame nach Kleingeld zählen zu den nervigen Nebensächlichkeiten beim Shopping. Evopark macht das Parken deutlich einfacher und komfortabler: Mit der Parkkarte öffnen sich die Schranken im Parkhaus automatisch, Kunden parken bargeldlos und zahlen bequem einmal im Monat. Die zugehörige App zeigt freie Plätze in Parkhäusern der Umgebung und navigiert den Fahrer dorthin. Zudem sieht der Nutzer, welche Partner ihm Parkkosten erstatten. Die Parkkarte ist bundesweit und betreiberunabhängig gültig.

hinaus werden Entscheider in die Lage versetzt, Risiken zu minimieren und ihre Budgets durch Analysen und KPIs zu kontrollieren und weiter zu entlasten. Über innovative Reporting-Systeme, deren Aussagekraft weit über das hinausgeht, was am Markt bislang noch üblich ist, lassen sich z. B. Fahrzeuge punktuell zu Serviceaufenthalten koordinieren, Fahrverhalten und Energieverbrauch steuern, Unfälle vermeiden oder Schadensregulierungen und die Bereitstellung von Ersatzfahrzeugen beschleunigen. Und auch die Restwerte, die in Full-ServiceLeasing-Verträgen oftmals künst-

Während herkömmliche Leasingnagement-Dienstleister könnte Fahrzeuverträge über intransparente, gege punktuell zu Serviceaufenthalten koorschlossene sehr dinieren, da SieAbrechnungen aufgrund Ihrer eigenen hohe Margen erzielen, drückt Auftragslage die Fahrzeuge in bestimmschon das Entkoppeln von Leiten Zeiten unbedingt auf der Straße halstungen die TCOs im Sie Durchschnitt ten müssen. Auch wären selbst in der um bisServiceintervallarbeiten 20 Prozent. Darüber Lage, 10Ihre der Flotte gebündelt an Interessenten zu auktionieren – d.h. auf Entscheidungsgrundlagen, bevor Zwischenfälle einen Einfluss auf die Kosten nehmen. Als Flottenbetrei-

lich niedrig gehalten werden, basieren bei ARI Fleet auf realistischen Summen. Mehr noch: zeuge bestehen. Hierfür benötigt man vor Gewinne, die ARI Fleet beim Reallem Zugriff auf eine leistungsfähige ITmarketing von Fahrzeugen erzielt, Infrastruktur im Hintergrund, die sämtliwerden weitestgehend anin einer die che Faktoren aus diversen Q uellen Unternehmen weitergeleitet. sehr schnellen Geschwindigkeit analysieren kann. Bei einem zeitgemäßen Fuhrpark M anagement sollte daher Big Data Mehr Infos unter bereits Realität sein. Genau darin liegt der Unterschied zwischen New- und O ldSchool-Reportings. Der Fuhrparkmanager der Zukunft wird deutlich mehr in IT investieren müs-

tung kann ein Unternehmen so erQ uelle: Ari Europe Strategic Consulting fahrungsgemäß 20 bis 30 EUR pro Monat und Fahrzeug einsparen. Bei oder Schadensregulierungen und die Beeinem Fuhrpark von 1.000 Fahrzeureitstellung von Ersatzfahrzeugen begen und einer Laufzeit von 3 Jahren schleunigen. Viele Anbieter jedoch scheukommen dadurch en dieses große Invest,rein da esrechnerisch auf der einen schon 1,5 Mio. EUR Seite zwar Transparenzzusammen. für den Kunden bietet, andererseits aber auch Kritik an den M argen auslösen könnte. Schließlich www.arifleet.de birgt die mittels IT erzielbare neue Transparenz und die daraus resultierenden Steuerungsmöglichkeiten das Commerce Risiko, dass Digital 2017 – 55 Unternehmen den Finanzierungsansatz deutlich hinterfragen. Zurecht, sind doch


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SEGMENT Marketing

SITZ Mannheim

GRÜNDUNG 2012

GRÜNDER Björn Goß, David Handlos, Florian Barth

MITARBEITER 34

INVESTOREN Shortcut Ventures, Alstin stocard.de

BRICKSPACES TEMPORARY BRICK & MORTAR Vermitteln Räume für Marken und Produkte: die beiden Brickspaces-Gründer Philip Schur und Giannis Paraskevopoulos

In der Regel werden Mietverträge von Gewerbeimmobilien über fünf, zehn oder sogar 15 Jahre geschlossen – für einen Pop-up-Store ist das zu lange. So kamen Giannis Paraskevopoulos und Philip Schur auf die Idee, eine Plattform ins Leben zu rufen, über die Agenturen und Unternehmen schnellen Zugriff auf zahlreiche Immobilien erhalten, die für Kurzzeitmieten von wenigen Tagen, Wochen oder Monaten zur Verfügung stehen. Der Grundstein für Brickspaces war gelegt. Inzwischen sind auf der Plattform mehr als 1500 Locations in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden zu finden. Diese sind für Pop-upStores und verschiedenste Markeninszenierungen ganz unkompliziert buchbar. Eine langwierige Suche und Verhandlung mit dem Vermieter entfallen. Vor allem in den Toplagen der großen Städte ist das Portfolio des Düsseldorfer Startups stark aufgestellt. Auf der Kundenliste von Brickspaces stehen bereits namhafte Marken wie Aldi Süd, Jaguar Land Rover, Mazda und Nescafé. 56 – Digital Commerce 2017

Immobilien

SITZ Düsseldorf

GRÜNDUNG 2014

GRÜNDER Giannis Paraskevopoulos, Philip Schur

MITARBEITER 5 brickspaces.de

Übersichtlich: Stocard macht Plastikkarten im Portemonnaie überflüssig.

ALLE KUNDENKARTEN IN EINER APP

SEGMENT

Foto: Stocard

KURZZEITMIETEN FÜR MEHR ALS 1500 LOCATIONS

STOCARD

Foto: Brickspaces

Pop-up-Shops – das sind temporäre Läden, die für ein paar Tage, Wochen oder Monate auftauchen und dann genauso schnell wieder verschwinden wie sie erschienen sind. Zahlreiche Unternehmen nutzen die temporären Stores, um ihre Produkte und vor allem die eigene Marke in Szene zu setzen. Das Besondere an Pop-up-Shops: die Vergänglichkeit. Ist ein Produkt in einem traditionellen Ladengeschäft immer erhältlich, kann es in einem Pop-up-Store bereits am nächsten Tag wieder verschwunden sein. So entsteht ein komplett neues Einkaufserlebnis.

Mit mehr als 15 Millionen Nutzern ist Stocard das weltweit führende Mobile Loyalty Wallet. Ob Ikea Family, Miles & More oder Payback – mit Stocard haben Kunden alle ihre Kundenkarten gebündelt in einer App und können bei jedem Einkauf immer und überall Punkte zu sammeln, ohne den Ballast unzähliger Plastikkarten. Darüber hinaus machen weitere Funktionen die Beziehung zwischen Kunde und Händler auf dem Smartphone erlebbar: Kunden erhalten aktuelle Angebote und News ihrer Lieblingshändler direkt in ihrer digitalen Geldbörse, der Stocard App. Die Punktestände der einzelnen Kartenprogramme sind unkompliziert einsehbar, neue Kundenkarten können direkt in der App beantragt werden. Handelspartner realisieren durch die Kooperation mit Stocard erhebliche Kosteneinsparpotenziale und können neue Stammkunden aus einer extrem affinen Zielgruppe gewinnen. Mit zeit-

lich optimierten Push-Nachrichten und ortsbezogenen Angeboten können sie die Anzahl der Kunden in ihren Filialen steigern.

MEHR ALS PUNKTE SAMMELN Nicht nur Millionen von Kunden hat die App bereits überzeugt, auch Werbetreibende schlagen mit Stocard erfolgreich die Brücke zwischen digital, mobil und online. Mit Standorten in Deutschland, Italien, den Niederlanden und Australien zählt Stocard bereits einige der weltweit größten Handelsunternehmen zu seinen Kunden. Das Mannheimer Startup arbeitet weiter daran, mit innovativen Technologien ein ganzheitliches Einkaufs­ erlebnis zu schaffen: Künftig werden Kunden mit der App nicht nur Punkte sammeln, sondern auch direkt bezahlen können. Digital Commerce 2017 – 57


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SERVICE IST DAS A UND O Ob stationärer oder OnlineHandel: Beratungsqualität punktet beim Kunden „Lichtblick für den stationären Handel: Wer sich primär vor Ort beim Händler informiert, der kauft meistens auch dort.“ Dies belegt die Studie Omnishopper 2017, herausgegeben Anfang Dezember 2016 durch das Marktforschungsinstitut Facit Digital und die Serviceplan Consulting Group. In den meisten Branchen werde der Studie nach jedoch zunehmend online eingekauft. Hauptgrund hierfür sei eine immer größer und besser werdende Produktauswahl, die online geboten wird.

Die China-Experten: David Ruisinger (CTO), Miriam Theobald (COO) und Marcel Münch (CEO)

THINGS MOVE CHINA Chinas Mittelschicht ist die größte und am schnellsten wachsende der Welt – ein Marktpotenzial, das sich auch deutsche Händler erschließen können. Die Plattform Dongxii.com bietet Marken- und Produktherstellern eine einfache Möglichkeit, Premium-Konsumgüter an Endkunden in China zu verkaufen. Für den Verkäufer ist der Prozess so einfach, als würde ein deutscher Kunde einkaufen: Er stellt lediglich die Produktbeschreibungen und Bilder für die Dongxii-App bereit und versendet die gekaufte Ware an eine deutsche Adresse. Um alles weitere kümmert sich das Team von Dongxii. Es übersetzt die Produktinfos, übernimmt die Cross-Border-Zahlungsabwicklung sowie die internationale Logistik inklusive Verzollung und After-Sales-Service. Der große Ressourcenaufwand, der bei klassischen Importwegen oder bei größeren chinesischen Plattformen notwendig ist, entfällt für den Verkäufer. Die Preismodelle orientieren sich am Kunden, von einer transaktionsbasierten Kommission für Einsteiger bis hin zu einer Abo-Variante mit festem M ­ arketingbudget für China-Entschlossene.

SEGMENT

Da Dongxii eine kuratierte Plattform ist, können chinesische Kunden sicher sein, Originalprodukte zum besten 58 – Digital Commerce 2017

ERLEBNISWELT POS PLUS SERVICE Durch die persönliche Beratungsqualität gewinnt der stationäre Handel

Logistik, Cross Border Commerce

SITZ Berlin

2016

GRÜNDER Miriam Theobald, David Ruisinger, Marcel Münch

MITARBEITER 7

Bundeswirtschaftsministerium (Exist Gründerstipendium) dx-app.de

„ D e r D i g i t a l i s i e r u n g s - Tr e n d Richtung ‚alles online‘ ist positiv und innovativ und eröffnet dem Handel Chancen und neue Möglichkeiten. Der Fachhändler wird im stationären Handel mit seiner persönlichen Beratungskompetenz und den zusätzlichen Ser viceleistungen dennoch weiterhin eine wichtige Rolle einnehmen.“ Björn Jantzen Head of Area Sales Manager, Domestic & General

LANGFRISTIGE KUNDENBINDUNG Der Fachhändler setzt so bewusst ein Gegengewicht zur zunehmenden Digitalisierung und zu Online-Einkäufen. „Gerade bei Garantieprodukten und -services ist es wichtig, dass der Händler seinem Kunden die Vorteile und Details persönlich erläutert. Auch online kann ein individueller Kundenservice geboten werden: durch gut geschulte und serviceorientierte Kundenberater und beispielsweise eine auf das Produktportfolio zugeschnittene Garantieoder Serviceleistung. Auch hiermit kann die Differenzierung zum Online-Mitbewerber ein schlagkräftiges Argument sein. Kundenzufriedenheit durch positive Erlebnisse am POS und individuelle Beratung sind die Voraussetzungen für eine langfristige Kundenbindung, online wie stationär“, erklärt Björn Jantzen.

So unterstützt Domestic & General, der Spezialist für Garantieprodukte und -services, den Fachhandel, sich in Zeiten zunehmender Digitalisierung im Markt zu behaupten.

ÜBER DOMESTIC & GENERAL Europas führender Spezialist für Garantieprodukte und -services Weltweit 16 Millionen Kunden und über 2.000 Mitarbeiter In enger Zusammenarbeit mit Herstellern und Händlern entwickelt Domestic & General maßgeschneiderte Angebote, die den Kunden vor hohen Reparaturkosten während und nach Ablauf der Hersteller- oder Händlergarantie schützen.

GRÜNDUNG

INVESTOREN

KEINE FÄLSCHUNGEN

PERSÖNLICHE BERATUNG Dennoch darf die Leistung im Geschäft nicht unterschätzt werden, da durch Haptik, Service und das persönliche Gespräch viele Kunden den stationären Fachhandel bevorzugen. Dieses Argument sollte sich der Fachhandel bewusst machen und seine Expertise künftig verstärkt auf Service und Beratung legen.

Einzigartige Expertise im Bereich Garantieprodukte und -services Foto: Dongxii

DONGXII

Preis-­Leistungs-Verhältnis zu kaufen. Verkäufer wiederum müssen nicht fürchten, dass ihre Marken neben Fälschungen oder Fake-Produkten präsentiert werden. Über den Verkauf und die Logistik hinaus bietet Dongxii seinen Kunden an, gezielte Marketingkampagnen und Content Marketing in China auszuführen, um die eigene Marke bekannt zu machen, Kundenfeedback zu erhalten und Know-how über die Zielgruppe aufzubauen.

schließlich an Stellenwert. Perfekt geschulte Mitarbeiter und die Erlebniswelt im Fachhandel überzeugen, den Kauf weiterhin direkt im Geschäft abzuschließen. Hier kann der Kunde die Produkte anfassen und im direkten Vergleich zu anderen Produkten testen, außerdem erhält er die persönliche und individuelle Beratung des Experten. Hinzu kommen Produkte und Serviceleistungen, die nur beim Fachhändler erworben werden können. Passende, auf das erworbene Produkt zugeschnittene Garantieleistungen dienen beispielsweise als starkes Kundenbindungsinstrument; vor allem, da dieser Mehrwert-Service den Kunden ein Plus an Sicherheit gibt.

www.domesticandgeneral.de


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SEGMENT E-Commerce, Alternative Handelskonzepte

SITZ Berlin

GRÜNDUNG 2015

GRÜNDER Michael Cassau

MITARBEITER 40

INVESTOREN Das Team hinter den Robotern: Frederik Brantner, Lukas Zanger und Nikolas Engelhard

Rocket Internet, K-Invest, Global Founders Capital

Auf Zack: Roboter Toru bei der Arbeit

getgrover.com

MAGAZINO INTELLIGENTE ROBOTER FÜR DIE LOGISTIK 4.0 Der E-Commerce wächst und damit auch die Anzahl der bestellten Artikel, die von den Versandhändlern verschickt werden müssen. Bücher, Schuhe und Elektroartikel werden bisher mit riesigem Personalaufwand von Hand aus den Regalen kommissioniert und zur Versandstation gebracht. Das Startup Magazino hat den mobilen und wahrnehmungsgesteuerten Roboter „Toru” entwickelt, der genau diese Aufgaben übernimmt. Mit Toru können herkömmliche Versandlager im laufenden Betrieb flexibel automatisiert werden, denn die Roboter können nicht nur parallel zum Menschen arbeiten, sondern auch nach und nach ins Lager integriert werden – je nachdem, wie sich der Bedarf entwickelt.

ra- und Lasersystem den bestellten Artikel, greift ihn mit seinem adaptiven Greifarm und bringt ihn zur Versandstation. Retouren können auf die gleiche Art wieder in das System eingespeist werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Roboter reduzieren die Abhängigkeit vom Personal und können auch nachts oder sonntags Vorarbeiten übernehmen. Bei körperlich anstrengenden Aufgaben wie dem Kommissionieren aus der untersten oder obersten Regalebene oder bei langen Laufstrecken entlastet Toru die Mitarbeiter zusätzlich. Ein erster Schritt auf dem Weg zur Umsetzung der Vision der drei Gründer: das erste selbstdenkende und selbsthandelnde Warenlager der Welt zu schaffen.

Nur eins von mehr als 300 Produkten, die über Grover gemietet werden können: Kopfhörer. Hier auf den Ohren von Gründer Michael Cassau.

GROVER RETHINK THINGS!

SEGMENT Intralogistik, Robotik

Grover ist eine Mietplattform für Unterhaltungselektronik, die sich direkt an Endverbraucher wendet. Anstatt Geräte teuer kaufen zu müssen, können Konsumenten ihre Ausgaben kontrollieren und frei einteilen. Sie zahlen nur solange für ihr Wunschprodukt, wie sie es tatsächlich nutzen. Frei nach dem Motto „Sammle Erfahrungen, kein Zeug” bietet Grover seinen Nutzern genau die Technik, die sie für ihre Vorhaben benötigen, genau dann, wann sie sie brauchen und nur so lange, wie sie ihnen nützt.

SITZ München

GRÜNDUNG 2014

GRÜNDER

60 – Digital Commerce 2017

ALTERNATIVE ZUM KAUF

MITARBEITER 68

INVESTOREN Next 47 (Siemens AG) magazino.eu

Foto: Grover

Durch den Einsatz von Computer Vision und Ansätzen von künstlicher Intelligenz kann Toru – im Gegensatz zu bisherigen Lösungen – nicht nur ganze Ladungsträger wie Paletten oder genormte Plastikkisten greifen, sondern auch den individuellen Artikel. Der Roboter erhält seine Pick-Aufträge über das Warenwirtschaftssystem des Lagers via WLAN, fährt dann autonom zum richtigen Regal, lokalisiert und identifiziert dort mit seinem Kame-

Frederik Brantner, Lukas Zanger, Nikolas Engelhard

Fotos: Magazino

AUTONOMES WARENLAGER

dabei auf eine nachhaltige Lebensweise zu verzichten. Die Geräte bleiben länger im Umlauf und werden gleichzeitig von mehr Personen genutzt. Grover eröffnet vor allem für den Handel eine spannende Alternative zu herkömmlichen Kauf- und Finanzierungsoptionen. Die Plattform bietet für jedes Produktsegment eine flexible und individuelle Lösung.

Angesichts immer kürzer werdender Innovations- und Lebenszyklen von Multimedia-Geräten versteht sich Grover als Vermittler zwischen wirtschaftlichen Interessen von Technologie-Unternehmen und Marken auf der einen und persönlichen Präferenzen von Konsumenten auf der anderen Seite: besserer Zugang zu neuen Trends, ohne

„SAMMLE ERFAHRUNGEN, KEIN ZEUG“ Das überzeugte schon starke Kooperationspartner wie Media Markt, Qbo und HTC Vive. Neben etablierten und konkurrierenden Marken profitieren vor allem Produktinnovationen und neue Segmente, denen die Menschen noch skeptisch gegenüberstehen, von der Sichtbarkeit und dem Zugang zu Zielgruppen, die sich die Produkte noch nicht leisten können oder sie im Zweifelsfall nicht besitzen wollen. Geplant ist daher der weitere Ausbau des Partnernetzwerks im direkten Austausch mit Marken, Multimedia-Anbietern und Verkaufsplattformen sowie am Point of Sale. Digital Commerce 2017 – 61


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SEGMENT Software as a Service

SITZ Berlin

GRÜNDUNG 2013

GRÜNDER Christoph Brem

MITARBEITER 45

INVESTOREN High-Tech Gründerfonds, Berliner Volksbank, DMII, Vogel Ventures, Funke Digital inventorum.com

Alleskönner: Das System von Inventorum unterstützt kleine Einzelhändler bei der Digitalisierung.

INVENTORUM DAS COCKPIT FÜR DEN EINZELHANDEL DER ZUKUNFT

VON DEGGENDORF INS SILICON VALLEY Brem gründete das Startup zusammen mit Experten aus der IT und dem Einzelhandel. Er lebte 16 Jahre lang in den USA, erlebte dort den Internetboom der 90er-Jahre bei Cisco, HP und AT&T Wireless mit und war maßgeblich am Aufbau von Startups im Silicon Valley beteiligt. Diese Erfahrungen flossen in die Entwicklung von Inventorum ein. Brems Vision: dem lokalen Einzelhandel den Einstieg in die Digitalisierung zu ebnen. Seine Software kombiniert Kassenabwicklung und Warenbestandsverwaltung ganz einfach auf dem iPad. Das System bietet 62 – Digital Commerce 2017

eine Kasse mit Kassenbuch, Warenwirtschaft, vorbereitender Buchhaltung, Kundenverwaltung und integriertem Onlineshop. Das Produkt richtet sich an alle Einzelhändler – von Augenoptik bis Zoofachgeschäft.

„GRUNDLEGENDE PROZESSE DIGITALISIEREN” „Der Einzelhandel muss die grundlegenden Prozesse digitalisieren, um flexibel zu sein und auf die immer schneller wachsenden Anforderungen reagieren zu können”, sagt Christoph Brem. Sein System unterstützt dabei, diese Prozesse optimal abzubilden und stetig zu erweitern. Für die Zukunft stehen die Erweiterung von E-Commerce-Lösungen und die Integration nutzerfreundlicher Zusatz-Software von Drittanbietern auf dem Programm.

Foto: Inventorum

Christoph Brem, Sohn einer Einzelhandelsfamilie aus dem bayerischen Deggendorf, kennt die Herausforderungen, vor denen heute jeder Ladenbesitzer steht: Er sollte vor Ort im Laden sein, er sollte einen Webshop betreiben, auf Amazon verkaufen und sich optimal auf Google positionieren. Die All-In-One-Software von Inventorum hilft kleinen Einzelhändlern, diesen Spagat zu schaffen, indem sie die täglichen Prozesse im Geschäft optimiert und zugleich den Online-Auftritt mühelos einbindet.

Digital Commerce 2017 – 62

Digital Commerce 2017 – 63


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verhalten liefern Optimierungsansätze für Marktgestaltung, Produkt- und Zweitplatzierungen, Display-Resonanz und weitere Verkaufstreiber. Dadurch erhöht sich die Effektivität von Werbemaßnahmen signifikant. Werden die Ergebnisse noch dazu mit Kassendaten verknüpft, kann die Relevanz der Marketinganalysen sogar noch gesteigert werden. Darüber hinaus ermöglicht Kinexon die intelligente Interaktion mit dem Kunden. Der vernetzte Einkaufswagen kann mit dem Smartphone kommunizieren und ermöglicht somit Funktionen wie Navigation, interaktive Einkaufszettel, kontextbasierte Einkaufsvorschläge und kundentypbasierte Echtzeit-Angebote „am Regal”.

SEGMENT In-Store-Analytics

SITZ München

GRÜNDUNG 2012

GRÜNDER Dr. Oliver Trinchera, Dr. Alexander Hüttenbrink

MITARBEITER

WARTESCHLANGENANALYSE Kinexon hat auch eine Lösung für den größten Verursacher von Kundenunzufriedenheit im Lebensmittel-Einzelhandel: lange Wartezeiten an der Kasse. Mit der Echtzeit-Vorhersage zur Kassenwartezeit können Spitzenbelastungen vermieden und Kassen rechtzeitig geöffnet – oder auch geschlossen – werden. Gegenüber dem Kunden sind dadurch unternehmensweit einheitliche Service-Levels zu Wartezeiten realisierbar. Geschäftsintern können durch das Prognose-Tool auch Personaleinsatz und Organisationsprozesse optimiert werden.

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INVESTOREN Red Bull kinexon.com

Wissen, wo sich die Kunden im Supermarkt am längsten aufhalten: die Kinexon-Gründer Dr. Oliver Trinchera und Dr. Alexander Hüttenbrink.

KINEXON EFFEKTIVES FILIAL- UND KUNDENMANAGEMENT

EINSATZBEREICH EINZELHANDEL Der stationäre Handel hinkt dem E-Commerce in puncto datengestützter Entscheidungsfindung und Prozesssteuerung deutlich hinterher und nutzt die Möglichkeiten der Digitalisierung bisher viel zu selten. E-Commerce ist digital, kennt keine Warteschlangen, versteht das Kundenverhalten im Detail und weiß um jede Kaufentscheidung mit jedem Klick. Mit Kinexon kann der stationäre Handel diese Wissenskluft schließen.

VERNETZTER EINKAUFSWAGEN So einfach funktioniert es: Einkaufswagen und -körbe werden mit Sensoren ausgestattet, die Filiale mit der notwendigen 64 – Digital Commerce 2017

Die flexible OmnichannelSoftware.

Infrastruktur. Dadurch können die Laufwege der Kunden jederzeit auf wenige Zentimeter genau geortet werden – ohne Verletzung der Privatsphäre oder Erfassung von vertraulichen Daten. Die transparente Erhebung der Daten, ihre Analyse und Visualisierung liefert umfassende Einblicke und Kennzahlen für ein effektiveres Filial- und Kundenmanagement.

„DIE WISSENSKLUFT IM STATIONÄREN HANDEL SCHLIESSEN“ Durch filialspezifische Leistungsindikatoren wie Einkaufszeiten oder Bewegungsmuster können operative Benchmarks erstellt werden. Die Daten zu Kundentypen und Bewegungs-

Foto: Kinexon

Kinexon entwickelt Lösungen zur zentimetergenauen Lokalisierung und Bewegungserfassung von Objekten und Personen. Das Leistungsportfolio des Münchener Startups reicht von Sensoren zur Datenerfassung bis hin zu Software-Applikationen, um Daten intelligent auszuwerten und auf mobilen Endgeräten zu visualisieren.

Everywhere Commerce. Grenzenlose Einkaufserlebnisse mit dem etablierten Software-System MOVEX von OSP – vom Webshop über Mobile bis zum E-Fulfilment. movex-solutions.com

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STAR-

TUPS

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SEGMENT POS, Microjobbing

SITZ Darmstadt

GRÜNDUNG 2011

GRÜNDER Dr. Robert Lokaiczyk, Dr. Tobias Klug

MITARBEITER 25 appjobber.de

SYNFIOO

Weiß, was bei einem Transport alles schieflaufen kann: Das zehnköpfige Team von Synfioo rund um die beiden Gründer Marian Pufahl und Dr. Andreas Meyer (in der hinteren Reihe, 2. und 3. von links).

DIE ETA-EXPERTEN

Hier setzt der Synfioo-Service zur Ankunftszeitprognose (Estimated Time of Arrival, ETA) an. Das Startup aus Potsdam benötigt dafür nur wenige Informationen zu einem Transport: Start- und Endpunkt plus Zwischenhalte sowie die Startzeit. Die Synfioo-Software ermittelt dann aus einer Vielzahl zur Verfügung stehender Daten für jeden einzelnen Transport die relevanten Störeinflüsse in Echtzeit und leitet daraus die genaue Ankunftszeit am Zielort ab. Die ETA und – wenn gewünscht – alle Störungsinformationen stellt die Software allen beteiligten Transportpartnern und dem Abnehmer als Benachrichtigung zur Verfügung: per Webservice im gewohnten IT-System, per SMS, per E-Mail oder 66 – Digital Commerce 2017

Lorem Ipsum dolores

Appjobber ist eine Crowdsourcing-Plattform, die eine zeitnahe Überprüfung der Retail Execution ermöglicht. Die Kunden des Startups aus Darmstadt profitieren von 350.000 Usern europaweit und lassen bedarfsorientierte Erhebungen im Einzelhandel per App durchführen.

SEGMENT Logisitik

SITZ Potsdam

POS AUDITS UND MEHR

GRÜNDUNG 2015

GRÜNDER Dr. Andreas Meyer, Marian Pufahl

MITARBEITER 10 synfioo.com

Das Auge im Markt: Microjobber übernehmen Aufträge für Händler und Marken.

PER CROWD AM POS

Foto: Appjobber

ETA IN ECHTZEIT

APPJOBBER

in einer mobilen App. Die Synfioo-Kunden erhalten dadurch immer rechtzeitig alle wesentlichen Informationen für eine zuverlässigere Zeitplanung und können Folgeprozesse, zum Beispiel im Lager, darauf abstimmen.

Foto: Synfioo

Für einen reibungslosen Ablauf im Handel ist die Logistik als Schnittstelle zwischen Lieferanten, Produzenten und Abnehmern von immenser Wichtigkeit – ohne rechtzeitigen Nachschub, pünktliche Anlieferung und zügigen Abtransport geraten die Verkaufsprozesse ins Stocken. Aufgrund verschiedenster äußerer Einflüsse unterliegt jedoch gerade die Logistik zahlreichen Störungen. Zwischen Transportverantwortlichen und Abnehmern fehlt oftmals eine klare Verständigung über die Ankunftszeiten der Transporte und eventuelle Verspätungsgründe.

Neben klassischen POS Audits zur Platzierungsprüfung führt Appjobber beispielsweise für Tomtom International regelmäßig Projekte zum Austausch von Werbematerial am POS durch. Laila Kobel, Senior Manager Marketing DACH bei Tomtom, ist vom Service überzeugt: „Durch die Crowd-Lösung von Appjobber können wir unser POS-Material effektiver und kostensparender als bisher anbringen und austauschen lassen.“ Auch Marion Bolten, Category Development Manager bei Arla Foods Deutschland, bestätigt die Qualität des Echtzeit-Service im Rahmen einer Voll-

sortimenterfassung: „Appjobber ist unser Auge im Markt. Mit dessen Hilfe ist es uns gelungen, besser zu verstehen, was ,draußen’ wirklich los ist. Als Category Manager fehlt uns leider immer wieder die Zeit, in die Märkte zu fahren und zu beobachten, wie die Entwicklung vor Ort aussieht. Appjobber hat uns schnell und einfach ermöglicht, einen Überblick zu bekommen und das über mehr Märkte als wir in einem Jahr besuchen könnten.“ Aktuelles Ziel des Crowdsourcing-Startups ist die weitere Etablierung auf dem internationalen Markt. Durch die Partnerschaft mit der CPM International Group, einem weltweit führenden Dienstleister für Vertriebsstrategien, werden Synergieeffekte zwischen dem internationalen Netzwerk im Bereich Field Marketing und der Innovationskraft mobiler Technologien geschaffen. Damit kann sich Appjobber als fester Partner für international agierende Hersteller und Retailer zur Durchführung regelmäßiger Audits etablieren. Digital Commerce 2017 – 67


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logramme. Aufgrund der Modularität der Plattform gelang es GoodsTag, mit der All4Labels-Global Packaging Group (ehem. RAKO-Group) einen der weltweit führenden Anbieter von Haftetiketten und Verpackungslösungen mit 25 internationalen Produktionsstandorten als Plattform-Kunden und strategischen Partner zu gewinnen. „Wir sind permanent in der Entwicklung neuer smarter Lösungen. Die Kooperation mit GoodsTag ist deshalb ein „perfect fit“, mit dem wir unseren Kunden einen echten Added Value bieten”, kommentiert Andreas Böhm, Vice President Sales All4Labels. So nutzt All4Labels die smarten Cloud Services von GoodsTag, um seine Kunden mit maßgeschneiderten ID-Lösungen und Services entlang der gesamten Product Journey zu unterstützen.

„DIE PLATTFOM WAR EINFACH ZU IMPLEMENTIEREN UND ERÖFFNET EINE VIELZAHL SPANNENDER MÖGLICHKEITEN.”

GOODSTAG DIE ZUKUNFT DES SMARTEN PRODUKT-ÖKOSYSTEMS

HALLO, HIER SPRICHT DEIN PRODUKT!

GLOBALER MARKENSCHUTZ UND PRODUCT RELATIONSHIP MANAGEMENT „International verlieren Markenanbieter weit über 500 Milliarden Euro jährlich durch Plagiate und nicht lizenzierte Waren, hinzu kommen massive Schäden durch Shrinking-Effekte: Produkte, die im globalen Handel einfach verloren gehen“, erläutert Thomas Kühne, CTO von GoodsTag. „Mit GoodsTag wird es für Unternehmen kinderleicht, Produkte eindeutig zu markieren, mit einer lebenslangen digitalen Web-Adresse zu verknüpfen und eindeutig in Echtzeit zu authentifizieren.” Von hier aus erfolgt die dynamische, zielgenaue Bereitstellung mobiler Dienste unmittelbar am Produkt – B2B und B2C. Die Plattform ist offen für alle modernen ID-Träger-Technologien, ob RFID mit NFC oder UHF, QR oder Datamatrix nach GS1-Standard im Digitaldruck und 3D-Ho68 – Digital Commerce 2017

CARSTEN KULCKE, CEO VICTORINOX TRAVEL GEAR

ALL4LABELS UND GOODSTAG Beispielhaft für die erfolgreiche Zusammenarbeit der Kooperationspartner ist die Lösung für den gemeinsamen Kunden Victorinox Travel Gear. Der Schweizer Premiumanbieter von Reisegepäck wird ab Herbst 2017 seine Produkte im Herstellungsprozess mit digitalen Identitäten den „Smart NFC-Labels“ ausstatten, die von All4Labels maßgeschneidert und weltweit geliefert werden. Jedes NFC-Label ist mit einer individuellen ID und einem QR-Code ausgestattet. Es bildet damit die Schnitt-

SEGMENT Enterprise Software as a Service, IoT, Brand Protection

SITZ

DIREKTE PRODUKT-KONSUMENTEN-KOMMUNIKATION „GoodsTag bringt Marken und strategische Vertriebspartner in die direkte Verbindung zu ihren Kunden – und zwar mit neuer Geschwindigkeit, personalisiert und ohne die Investition in eigene, teure IT“, erläutert Oliver Schwarz, CEO von GoodsTag. Die Luxushandtasche, die ihre Echtheit nachweist, ihre Herstellungsweise verrät, Insider-Shopping-Tipps gibt und die ihrer Trägerin den VIP-Zugang zum Style-Event verschafft, ist keine Vision mehr. „Der Fantasie, welche Produkt-Services für Business Partner und Kunden über die GoodsTag-Plattform integriert werden, sind keine Grenzen gesetzt. Wir pushen bewusst eine neue Dimension der Markenwelt, auf der das Produkt zum Akteur wird.“ essen.

LANGJÄHRIGE ERFAHRUNGEN MIT RFID-TECHNOLOGIEN GoodsTag wurde Ende 2015 von Andreas Dobrawa (COO), Thomas Kühne (CTO) und Oliver Schwarz (CEO) in Berlin gegründet. Alle drei sind erfahrene Unternehmer und für die initiale Phase der Plattformentwicklung auch Investoren. Als Gründer von Davengo, dem führenden deutschen Registrierungs- und Zeitmess-Dienstleister für Laufveranstaltungen, sammelten Andreas und Thomas herausragende Expertise bei der Entwicklung von RFID-Technologien für den massentauglichen Einsatz. GoodsTag entstand aus der Idee, das Know-how der Multi-Mandanten-Plattform für ID-basierte Services rund um Laufstrecken in die globale Welt der Product Journeys zu übertragen. „Die Basis-Technologien NFC- und RFID-Tags werden immer günstiger. Jedes moderne Handy – und jetzt auch das iPhone ab iOS 11 – unterstützen NFC”, erklärt Oliver Schwarz. „Entscheidend für Unternehmen ist, wie sie diese Möglichkeiten intelligent und kreativ für ihre Marken und Produkte einsetzen.“

Berlin

GRÜNDUNG 2015

GRÜNDER Andreas Dobrawa, Thomas Kühne, Oliver Schwarz

MITARBEITER 15 goodstag.com

Fotos: Eric Pawlitzky, GoodsTag

Wer bist du, woher kommst du, was kann ich mit dir erleben? Ob T-Shirt, Arzneimittel oder Handtasche: die Zukunft der Produkte ist persönlich und direkt. Ermöglicht wird dies durch intelligente Tags, die Authentizität, Sicherheit, Tracking und mobile Kommunikation miteinander kombinieren und zum festen Bestandteil der Produktidentität werden lassen. Das Berliner Startup GoodsTag bietet für die Nutzung von Smart IDs eine Cloud-basierte Software-as-aService-Plattform, die es Markenherstellern ermöglicht, jedes einzelne Produkt zu einem maßgeschneiderten Kommunikator zu machen. So entstehen eindeutige Beziehungen zu Lieferanten, Händlern und Konsumenten, die über die GoodsTag-Plattform gestaltet werden können. Die „Smart Product Services Platform” ermöglicht den Unternehmen die effektive Integration und weltweite Nutzung mobiler Dienste entlang des gesamten Lebenszyklus von Gütern.

Geben jedem Produkt eine digitale Identität: Thomas Kühne (CTO), Andreas Dobrawa (COO) und Oliver Schwarz (CEO) von GoodsTag

stelle zwischen Produkt und Webservice der Marke Victorinox und seiner Vertriebspartner. Über die Plattform von GoodsTag wird dieser Prozess weltweit in Echtzeit durchgeführt und mit Real-Time-Analysen und dynamischen Inhalten gestützt. Der Kunde kann sein Gepäckstück über das NFC-Label per Smartphone als Original verifizieren und zahlreiche nützliche Services wie Produktauthentifizierung, Garantieregistrierung, Produktinformationen, den Abschluss von Reiseversicherungen, Reparaturservice und Nachbestellungen abrufen, die über die GoodsTag-Plattform bereitgestellt werden.

Globaler Markenschutz und „Smart Product Services”: die NFC-Lösung für Victorinox

Digital Commerce 2017 – 69


STARTUPS

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DIGITALER HASE UND IGEL Im Wettlauf mit Veränderungen bestehen Langfristige Wachstumspläne sind für jeden Händler essentiell, aber in einer Branche, die ständigen Veränderungen unterliegt und kontinuierlich durch Verbrauchertrends und digitale Technologien getrieben wird, sind Prognosen schwieriger als jemals zuvor.

FANMILES

Anstatt sich auf die Vorhersagen der nächsten Jahre zu verlassen, sollten sich Händler so aufstellen, dass sie auf Veränderungen schnell reagieren können und Technologie als Wegbereiter für die erforderlichen Anpassungen verstehen. Diese Fähigkeit bildet die Basis für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

LOYALITÄT ALS LEBENSSTIL

NICHT NUR FÜR SPORTFANS Die Vision von Fanmiles geht aber weit darüber hinaus, ein Bonus-Programm nur für Sportfans zu sein. Ziel des Berliner Unternehmens ist es, eine weltweit universelle Loyalty-Währung für Unternehmen und Apps zu werden und so Business-Partnern und Entwicklern die Möglichkeit zu geben, direkt und nachhaltig in die Kundenbindung zu investieren. B2B-Partnern bietet Fanmiles neben der virtuellen Währung die erste offene Self-Service-Plattform für Loyalty-Marketing an. Als offenes Ökosystem arbeitet das Startup mit dritten Entwicklern und Unternehmen zusammen. Das Ergebnis: überdurchschnittlich engagierte Kunden, die eine höhere Markenbindung aufweisen als es bei den meisten fragmentierten Anbietern der Fall ist. Fanmiles kann in alle Kanäle, Apps und Services integriert werden. Damit unterscheidet sich die Loyalty-Lösung von herkömmlichen geschlossenen Bonus-Programmen, die nur eine limitierte Partnerauswahl abdecken. Selbst für Offline-Stores gibt es eine Lösung: Mit dem Fanpad belohnen Partner ihre Kunden nach dem Einkauf mit #Fanmiles, ohne eine zusätzliche Kassenintegration zu benötigen. 70 – Digital Commerce 2017

Das Management-Team: Alan Sternberg, Jens Dreßler, Fabian Schmidt und Jens-Florian Krieg

SEGMENT Loyalty-Programme

Was Unternehmen möchten, wenn sie eine Initiative starten, ist oft nicht

SITZ Berlin

müssen die vorhandene Komplexität ihrer IT-Systemlandschaft auflösen, mit dem Ziel dadurch mehr Flexibilität in ihren Kernkompetenzen zu erhalten. ThoughtWorks unterstützt seine Kunden in zahlreichen Projekten dabei, ihre Applikations-Monolithen in Produkte aufzubrechen, die auf Microservices basieren.

ThoughtWorks begleitet seine Kunden bei der Transformation zum digitalen Händler, der Technologie einsetzt, um sich zu differenzieren. Gemeinsam mit seinen Kunden nutzt ThoughtWorks Ansätze wie Design Thinking, Lean und Agile, um eine am Kunden ausgerichtete reaktionsfähige, digitale Plattform zu schaffen.

“Gemeinsam mit unseren Kunden arbeiten wir in eigenverantwortlichen Teams und unterstützen sie bei ihrem organisationalen Wandel zu einer Innovationskultur”, erläutert Marcus Klein das Vorgehen von ThoughtWorks.

“China ist ein gutes Beispiel dafür, wie Kunden den Handel durch ihre Erwartungshaltung prägen. Plattformen wie WeChat oder Weibo führen zu einem neuen Kaufverhalten. Auf globalen Märkten bestehen zu wollen heißt, sich lokalen Innovationen zu stellen und technologische Lösungen zu schaffen, welche den kulturellen Kontext der Konsumenten berücksichtigen”, sagt Marcus Klein, ThoughtWorks Principal Retail Consultant. Um mit innovativen Geschäftsideen experimentieren zu können, müssen Händler technische und organisatorische Voraussetzungen schaffen. Sie

Die dadurch gewonnene Flexibilität ermöglicht ein besseres Kundenverständnis in Echtzeit, echte Personalisierung und eine relevante und nahtlose Customer Journey über alle Kanäle. “Wenn Händler in der Lage sind, für den Kunden bedeutsame Änderungen schnell umzusetzen, führt dies zu einer echten Kundenbindung durch eine bessere Customer Experience”, so Frank Pototzki weiter. Die Branche befindet sich in einem “Hase und Igel”-Wettlauf zwischen Kundenerwartung und Innovationsfähigkeit. Jene Händler, die ausgetretene Pfade verlassen, werden neue und innovative Möglichkeiten entdecken.

GRÜNDUNG 2013

GRÜNDER Fabian Schmidt, Alan Sternberg

MITARBEITER 30

INVESTOREN Philipp Lahm Holding, Auden AG, Business Angels fanmiles.com

Foto: Familes

Fanmiles ist 2013 als Loyalty-Programm für Fußballfans gestartet. Fan zu sein bedeutet heute nicht mehr nur, ein Poster des Idols aufzuhängen. Fans können ihren Stars rund um die Uhr auf allen Social-Media-Kanälen folgen. Die Gründer von Fanmiles haben das Potenzial dahinter erkannt und eine zentrale Plattform geschaffen, die alle Fan-Aktivitäten vereint und belohnt. Stars und Marken incentivieren die Aktivitäten und Treue ihrer Anhänger mit der virtuellen Währung #Fanmiles, beispielsweise für die Teilnahme an einem Tippspiel oder das Anschauen von Videos. Wenn ein Nutzer über ausreichend #Fanmiles verfügt, kann er mit seinem Guthaben Produkte der Partner erwerben – seien es Sportschuhe, Konzerttickets oder auch eine Videobotschaft des Lieblingsstars.

Frank Pototzki, Head of Retail bei ThoughtWorks in Deutschland sagt: “Das Problem mit Prognosen zur Zukunft des Handels liegt in den schier unendlichen Möglichkeiten und der Geschwindigkeit der Veränderungen heutzutage. Ein Händler muss daher eher anpassungs- und reaktionsfähig als prädiktiv sein. Was bedeutet, dass er sich von Standardsoftware abwendet, deren Anpassung nur eingeschränkt möglich und meist langwierig ist.”

das, was sie brauchen, wenn das Projekt abgeschlossen ist. Weil sich Kunden, Technologie und der Markt bereits weiterentwickelt haben. Um damit Schritt zu halten, müssen kulturelle und organisatorische Veränderungen stattfinden, für die viele Unternehmen noch nicht richtig aufgestellt sind.

Digital Commerce 2017 – 71


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SENSAPE

SEGMENT Indoor Positioning & Analytics

SITZ Wien und Niederösterreich, Filiale in den USA

DIGITALE KUNDENANSPRACHE AM POS

GRÜNDUNG 2010

GRÜNDER Bernd Gruber, Markus Krainz

MITARBEITER 22

INVESTOREN Tecnet Equity, Speedinvest, Techinvest indoo.rs

INDOORS INDOOR-POSITIONING FÜR UNTERNEHMEN Indoors ist führender Anbieter von Echtzeit-IndoorPositioning-Lösungen wie Indoor-Navigation, Asset Tracking und Analytics. Zur Anwendung kommen die Technologien des österreichischen Unternehmens in diversen Branchen wie im Transport-, Sicherheits- oder Gesundheitswesen, auf Events und im Handel. Die Lösungen sind darauf ausgerichtet, die Effizienz unterschiedlichster Arbeitsabläufe in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen zu steigern, teures, oft schwer auffindbares Inventar zu tracken oder (blinde) Besucher dabei zu unterstützen, in unbekannten Gebäuden von A nach B zu navigieren. Im Handel wird Indoors vor allem dafür eingesetzt, Einsichten in das Verbraucherverhalten zu gewinnen und durch optimierte Angebote die Kundenzufriedenheit zu steigern.

Direkt zum Produkt: Die Lösung von Bernd Gruber und Markus Krainz hilft bei der Navigation in Innenräumen.

engagiertes Projektmanagement und On-Site Support stellt Indoors sicher, dass jedes Projekt zum Erfolg wird. Zu den Kunden zählen globale Unternehmen wie der San Francisco Airport, High Point Market, Swisscom, Frequentis oder Immofinanz.

Die Präsentation von Informationen und Werbung für (potenzielle) Kunden ist eine große Herausforderung. Es bleiben nur Bruchteile einer Sekunde Zeit, um die Aufmerksamkeit der Kunden zu erregen, wenige Momente sie zu unterhalten und die komplexe Aufgabe, relevante Inhalte zur richtigen Zeit auszuspielen. Die digitale Produktpräsentation wird dabei immer mehr zum Standard, und ein Bildschirm allein haut schon lange niemanden mehr vom Hocker.

NEXT GENERATION DIGITAL SIGNAGE

72 – Digital Commerce 2017

Foto: Sensape

Die Indoors-Technologie basiert auf einer Kombination aus iBeacons, Wifi, im Smartphone integrierten Sensoren und der Indoors SLAM Engine. Letztere ermöglicht ein außerordentlich schnelles Setup und sorgt für hervorragende Positionierungsresultate. Die fertigen Softwarelösungen können ganz einfach in bestehende mobile Apps für Android und iOS integriert werden. Hinter Indoors steckt ein Team aus Signalverarbeitungsund Navigationsexperten, professionellen Projektmanagern und einer starken Sales-&-Marketing-Force. Durch

Fotos: Indoo.rs

KOMBINIERTE TECHNOLOGIE

Die unterhaltsamen Verkaufssysteme und kontextbasierten Werbebildschirme von Sensape sind anders: Da zwinkert einem plötzlich George Clooney aus dem Schaufenster zu, sobald man ihm in die Augen schaut. Oder der digitale Assistent im Laden erzählt Details zu dem Produkt, das der vor ihm stehende Kunde in den Händen hält. Möglich macht das die selbstlernende Bildverarbeitungssoftware für intelligente Produktpräsentationen, die das Leipziger Startup entwickelt hat. Die Sensape Visual Retail Solution – oder einfach Sensape VRS – kombiniert einen klassischen Digital-Signage-Ansatz mit künstlicher Intelligenz und Augmented Reality. Zur Anwendung kommt sie im „Brand Ambassador”, einem digitalen Promoter, der seine Umgebung verstehen, Geschlecht, Alter und Emotionen seiner Nutzer einschätzen und seine Inhalte dynamisch daran anpassen kann. Da Sensape VRS ein modulares System ist, können die Brand Ambassadors auch

als Stand-Alone genutzt werden. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: als Style- oder Rezeptberater, interaktive Handzettelverlängerung oder für Couponierungsaktionen. Mondelez, der Konsum Leipzig und die Postbank zählen zu den Kunden, die Sensape bereits auf diese Art nutzen.

SEGMENT POS, Marketing

SITZ Leipzig

GRÜNDUNG 2015

GRÜNDER Matthias Freysoldt, Artur Lohrer

MITARBEITER 16 sensape.com

Digital Commerce 2017 – 73


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Sichere und saubere Böden bei weniger Kosten

DAS PAD MIT POWER

Zuverlässig saubere Böden sind rutschsicher und prägen beim Kunden den ersten Eindruck. MelaminPlusPads sparen bis zu 40 Prozent an Zeit, liefern optimale Reinigungsergebnisse und schonen den Bodenbelag. Die Firma haid-tec® hat diese Pads nicht nur entwickelt, sondern auch auf über 2,5 Mio. Quadratmetern Praxiserfahrung.

CMS17 BERLIN Cleaning. Management. Services.

19. – 22. Sep 2017 www.cms-berlin.de

MelaminPlusPads sind dabei: Stand 107 in Halle 1.2.

Der zweite Hauptfehler betrifft die eingesetzten Reinigungsmittel. Sind diese nicht genau auf den Bodenbelag abgestimmt, entstehen u. a. Rückstände aus Wachs und Seife – der Boden wird glatt. Es drohen Haftungsrisken, wenn Kunden ausrutschen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert die Innovation von MelaminPlusPads für die effiziente und nachhaltige Unterhaltsreinigung.

BARZAHLEN

Die Lösung hier: Eine individuelle Auswahl und Abstimmung des Reinigungsmittels in Hinblick auf die Art des Bodenbelags, seine Rutschhemmungsklasse und Nutzung.

Die Köpfe hinter dem Fintech: Gründer Achim Bönsch und Sebastian Seifert

ONLINE BAR ZAHLEN Den Onlineeinkauf an der Supermarktkasse bezahlen? Die Stromrechnung in der Drogerie begleichen? Mit Barzahlen ist das möglich. Das Berliner Startup digitalisiert Bargeldzahlungen für Unternehmen und bietet bargeldaffinen Privatkunden die Möglichkeit, ohne Angabe sensibler Finanzdaten online zu shoppen oder Reisen zu buchen und die Rechnungen offline in bar zu begleichen.

MelaminPlusPads sind mit üblichen Reinigungsmaschinen kompatibel und einfach zu handhaben. Selbst kritische Schmutzbereiche (z. B. SB-Backbereiche) bleiben damit sauber und rutschsicher.

G

Zahlungsbestätigung direkt über die Kasse an den Auftraggeber weitergeleitet. Barzahlen wird von zahlreichen Unternehmen wie Eon, den Ergo Direkt und Barmenia Versicherungen, DocMorris, rakuten.de oder Bigpoint genutzt. Darüber hinaus hat das Fintech eine Lösung für Banken entwickelt, mit der Kunden per Bank-App in den Partnerfilialen Geld abheben oder auf ihr Girokonto einzahlen können. Diese wird bereits von N26, der DKB und den Sparda-Banken genutzt.

erade im stationären Handel sind große Bodenflächen konsequent sauber zu halten, um Rutschgefahren zu bannen. Doch das kostet Zeit und Arbeitskraft. Angesichts des Kostendrucks in der Branche muss mehr Reinigungsleistung in kürzerer Zeit erreicht werden. Das ist jetzt mit speziellen Pads möglich.

RAT VOM BODENEXPERTEN

GROSSES PARTNERNETZWERK Mit rund 10.000 Filialen hat Barzahlen Deutschlands größte private Zahlungsinfrastruktur aufgebaut. Zum Partnernetzwerk gehören die Supermärkte Rewe, Real und Penny, die Drogerien DM und Budni sowie Shops von Mobilcom-Debitel, Ludwig, Eckert und Barbarino. In diesen Filialen ermöglicht Barzahlen Endkunden, Rechnungen verschiedenster Art – Stromrechnungen, Versicherungsbeiträge, Miete – sowie Onlineeinkäufe, Games und Reisen bar an der Filialkasse zu bezahlen. Unternehmenskunden können das eingezahlte Bargeld digital und vollautomatisiert verarbeiten und müssen keine eigene Infrastruktur mehr vorhalten. Der Handel profitiert dabei von messbaren Neukunden in den Filialen.

Die Firma haid-tec® kennt die gesamte Wertschöpfungskette vom Steinbruch über die Feinsteinzeugproduktion bis hin zum Verlegen, Reinigen und Sanieren von großen Bodenflächen. Diese vielfältige Kompetenz unterscheidet das

SEGMENT Fintech, Payment

SITZ Berlin

GRÜNDUNG 2011

GRÜNDER Achim Bönsch, Sebastian Seifert

MITARBEITER So funktioniert es: Der Kunde erhält einen Zahlschein mit einem Barcode per E-Mail, SMS oder Post. Dieser wird an der Kasse eines Einzelhandelspartners gescannt und vom Kunden vor Ort bezahlt. Nach Abschluss des Zahlvorgangs wird die 74 – Digital Commerce 2017

30

INVESTOREN Rewe Digital, Grenke Bank, Alstin barzahlen.de

Foto: Barzahlen

BARCODE ERHALTEN, VOR ORT BEZAHLEN

Thomas Haid-Thoma erläutert vor Experten die Anforderungen an Reinigungskonzepte.

schwäbische Familienunternehmen vom reinen Großhandel. Die Kunden erhalten somit eine differenzierte Beratung, die nicht nur ein bestimmtes Produkt verkaufen will, sondern passgenaue Lösungen für die Anforderungen vor Ort findet. Marktführer aus Handel (z. B. REWE) sowie Industrie (z. B. LIEBHERR) nutzen diese Kompetenz von haid-tec® schon seit Jahren. Und so konnten allein im Einzelhandel Erfahrungen auf über 2,5 Mio. Quadratmetern gesammelt werden.

TYPISCHE REINIGUNGSFEHLER „Bei der Unterhaltsreinigung können allein drei Hauptfehler bereits hohe Kosten und Schäden verursachen“, sagt Thomas Haid-Thoma, der als Entwicklungsingenieur die Melaminpads maßgeblich weiterentwickelt hat. Beim ersten Hauptfehler werden Bürsten oder Scheuerpads verwendet, die für den Bodenbelag ungeeignet sind. Das führt zu Kratzern und Abrasionen. Die so beschädigten Böden schmutzen dann deutlich schneller ein. Somit muss häufiger geputzt werden und der Bodenbelag wird immer weiter zerstört. Die Lösung: Von Anfang an Pads verwenden, die gar keine Abrasionen verursachen.

Der dritte Reinigungsfehler findet sich meist hinter der Maschine – und bedient sie: Wird das Personal nicht ausreichend in die korrekte Reinigung eingewiesen, werden Reinigungsmittel falsch dosiert, Maschinen falsch bedient und die Wartung vernachlässigt. Stumpfe Böden, zu hoher Verbrauch und hohe Reparaturkosten sind die Folge. Die Lösung liegt hier in der Schulung des Personals, einer Nachbegehung und der Bereitstellung von schnell verständlichen Unterlagen.

WAS KÖNNEN HÄNDLER TUN? MelaminPlusPads ersetzen in vielen Branchen herkömmliche Bürsten und Scheuerpads und bieten überzeugende Vorteile. Umso erstaunlicher, dass gerade im Einzelhandel immer noch oft mit ungeeigneten Materialien gereinigt wird. Es sollte zuerst geprüft werden, ob ein auf den Bodenbelag und seine Nutzung angepasstes Reinigungskonzept vom Personal fachgerecht umgesetzt wird. Rutschsicherheit, Sauberkeit, Nachhaltigkeit und Werterhalt des Bodenbelags sind wesentliche Prüfkriterien. Zusammen mit haid-tec® können Einzelhändler und Reinigungsdienstleister objektspezifische Reinigungskonzepte erstellen. haid-tec® - Riedstr. 8 - 89616 Rottenacker Internet: www.haid-tec.de Lassen Sie sich unverbindlich beraten und testen Sie das MelaminPlusPad kostenlos: Telefon: (07393) 9520-55 E-Mail: info@melaminpads.de Internet: www.melaminpads.de Digital Commerce 2017 – 75


STARTUPS

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FLIIT

STARTUPS

SEGMENT Virtual Reality, Augmented Reality

SITZ München

WITH YOU EVERY LAST MILE

GRÜNDUNG 2014

GRÜNDER Daniel Seidl

MITARBEITER 25-30 innoactive.de

Frische als Mission: Das Team von Fliit sorgt dafür, dass frische Lebensmittel unversehrt beim Empfänger ankommen.

Fliit verfügt über ein Netzwerk aus großen Logistikunternehmen und über 200 lokalen Kurierpartnern in acht deutschen Städten. Dadurch kann das Startup auf die Anforderungen besonders sensibler Produkte eingehen und die zahlreichen Kundenwünsche berücksichtigen. Mit flexiblen Lieferfenstern richtet sich Fliit nach dem Alltag der Kunden und schafft mit Live Tracking Transparenz über jede Zustellung auf der letzten Meile. Die Lieferdaten werden in Echtzeit von Algorithmen ausgewertet und zeigen frühzeitig mögliche Probleme, auf die dann schnell reagiert werden kann. Das 13-köpfige Team übernimmt bereits für Food Startups wie Marley Spoon, Kochhaus und weitere Retailer erfolgreich die Logistik der letzten Meile und sorgt für eine sichere und pünktliche Lieferung der frischen Produkte. Dabei soll es 76 – Digital Commerce 2017

Gründer Daniel Seidl. Im Hintergrund: die Innoactive VR-Kollaborationsplattform für verteilte Teams

MIT VIRTUAL REALITY ZU NEUEN EINKAUFSERLEBNISSEN SEGMENT Logistik, Last Mile

In den vergangenen zehn Jahren sind die E-CommerceUmsätze um über 250 Prozent gestiegen – und trotzdem präferieren neun von zehn Kunden den Einkauf im Markt. Aufgabe erfolgreicher Handelsunternehmen ist es daher nach wie vor, dem Kunden zum richtigen Produkt zu verhelfen. Innoactive entwickelt Virtual-Reality-(VR) und AugmentedReality- (AR) Softwarelösungen für mittelständische bis große Unternehmen. Im Einzelhandel konnte Innoactive mit der MediaMarktSaturn Retail Group bereits zwei erfolgreiche Anwendungen konzipieren und umsetzen.

SITZ Berlin

GRÜNDUNG 2016

GRÜNDER Flavio Alario

MITARBEITER 13

INVESTOREN PDV, IBB, Building10, WestTech Ventures fliit.de

Foto: Innoactive

LIVE TRACKING

INNOACTIVE

aber nicht bleiben: Gründer Flavio will bald in weitere Verticals expandieren und die Logistik der letzten Meile auch dort effizienter gestalten – ohne die Wünsche der Kunden aus dem Blick zu verlieren.

Foto: Fliit

Fliit ist die Plattform für die Zustellung frischer und verderblicher Lebensmittel. Gründer Flavio Alario kommt aus der Logistikbranche und erkannte dort früh die noch herrschenden Schwierigkeiten im stark wachsenden Segment der Last Mile Delivery von frischen Lebensmitteln. Da es kein zufriedenstellendes Angebot für diesen Bereich gab, gründete er 2016 Fliit. Seitdem bringt das Berliner Startup mit seinem selbst entwickelten Provider Management System Kuriere und Retailer zusammen und findet für jedes Produkt den passenden Lieferpartner.

VIRTUELLE VERKAUFSERLEBNISSE Europas größte Elektronik-Fachmarktkette hat bereits Ende 2015 mit der Einführung virtueller Kauferlebnisse im Markt begonnen. Mit der von Innoactive entwickelten VR-Anwendung können Besucher sich mittels HTC Vive in

drei virtuellen Wohnungen bewegen und deren Küchen mit Produkten der Marken Bosch, Siemens und AEG ausstatten. Das medienwirksame, virtuelle Erlebnis kam bei den Testern der Saturn-Märkte in Ingolstadt und Berlin sehr gut an. 97 Prozent der Teilnehmer gaben an, sie würden die Erfahrung weiterempfehlen.

AVATARE ALS VERKAUFSBERATER In Saturn-Elektronikmärkten werden in einem Pilotprojekt außerdem virtuelle Kundenberater getestet. Mit der auf Basis der Microsoft HoloLens entwickelten Lösung des Münchner Startups werden interessierte Kunden vom virtuellen Avatar „Paula” empfangen und per Sprachsteuerung zu verschiedenen Produkten navigiert. Die Avatare sollen den Menschen hierbei aber nicht ersetzen, sondern eine spannende Ergänzung zur Optimierung des Kundenservice bieten. Digital Commerce 2017 – 77


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Von der Logistiklösung profitieren dementsprechend insbesondere kleine bis mittelgroße E-Commerce-Unternehmen und der Einzelhandel. Bisherige Kunden kommen unter anderem aus den Bereichen Mode, Interior, Elektronik und Lebensmittel – letztlich ist Byrd aber für jeden relevant, der etwas zu verschicken hat. Das Ziel für die nächsten Jahre: die beste Logistiklösung für den Einzelhandel zu werden und das etwas langweilige Image von Logistik aufzupolieren, ja, vielleicht sogar sexy zu machen.

„KEIN VERPACKEN, KEIN ANSTEHEN BEI DER POST – DAS SPART ZEIT UND NERVEN.“

Hat eine Lösung für alle, die etwas verschicken möchten: das Managementteam von Byrd

BYRD DIE LÖSUNG FÜR DIE ERSTE MEILE

SEGMENT Logistik, First Mile

SITZ Im Logistikbereich gibt es zurzeit viele innovative Anbieter für die sogenannte letzte Meile des Versands, also die Zustellung einer Sendung beim Empfänger. Byrd dagegen vereinfacht die erste Meile und macht das Verschicken von Paketen so einfach, wie online bei seinem Lieblingsrestaurant zu bestellen: anmelden, Kurier anfordern und die Ware übergeben. Alles weitere erledigt das Team von Byrd. Es verpackt die Artikel professionell, ermittelt den günstigsten Versandtarif und bucht den entsprechenden Logistikpartner. Kunden profitieren von smarten Preisen, flexiblem Service und sparen sich mühsames Verpacken und Anstehen bei der Post – und damit viel Zeit und Nerven.

Berlin & Wien

GRÜNDUNG 2016

GRÜNDER Alexander Leichter, Sebastian Mach, Petra Dobrocka, Christoph Krofitsch

Stellen Sie sich vor, Ihre Mitarbeiter finden raus, dass andere Arbeitgeber mehr Extras bieten.

MITARBEITER Gründer und CEO Alexander Leichter kam auf die Idee zu Byrd, als er einen Kronleuchter von Wien nach Hamburg verschicken musste. Nach erfolglosen Recherchen realisierte er, dass es für die sogenannte „First Mile“, also den Prozess, bis ein unverpackter Gegenstand in den Logistikkreislauf kommt, noch keine attraktive Lösung gibt. Als passionierter Ebay-Verkäufer sah er zudem das Potenzial, das ein Versanddienst wie Byrd für Einzelhändler hätte. 78 – Digital Commerce 2017

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INVESTOREN Pioneers Ventures, Hermann Hauser, KK Incube Invest getbyrd.com

Ein Firmenwagen ist schon der richtige Schritt – aber nichts Außergewöhnliches mehr. Eine deutlich effizientere Maßnahme, um MitarbeiFotos: Byrd

LOGISTIK SEXY MACHEN

ter an Ihr Unternehmen zu binden, ist eine betriebliche Krankenversicherung mit vielen besonderen Vorteilen. Und das Beste: Als Arbeitgeber genießen Sie attraktive steuerliche Vergünstigungen. Jetzt informieren!

SIGNAL IDUNA Gruppe, Herr Christoph Lockemann Telefon 0231 135 2768, Fax 0231 135-13-2768, handel@signal-iduna.de

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CASE STUDY

CASE STUDY

DAS AMAZON-UNIVERSUM

stationären Handel statt einer aussterbenden Spezies lediglich eine neue Industrie, die Potenzial für großes und schnelles Wachstum bietet. Der Onlinehändler wird Whole-Foods-Know-how für Amazon Fresh nutzen und umgekehrt Technologien und Onlinekonzepte in den stationären Handel einbringen.

Inzwischen kommt keiner mehr an Amazon vorbei. Eine Auswahl von Neuerungen, die ganze Branchen zittern lassen.

MODE: PRIME WARDROBE Mit dem neuen Service „Amazon-Prime-Wardrobe“ will der Onlinehändler den Modehandel aufmischen. In einem Test in USA können Kunden sich drei bis 15 Kleidungsstücke aus dem „Kleiderschrank“-Angebot kostenlos liefern lassen, anprobieren und den Rest bei Nichtgefallen innerhalb von sieben Tagen in einem wiederverschließbaren Karton mit präparierter Klebestelle zurückschicken. Ein vorausbezahltes Retourenetikett liegt bei, die Kleiderboxen werden direkt an

der Haustür abgeholt. Neu an dem Modeversand ist, dass die Kunden belohnt werden, wenn sie Teile nicht zurückschicken: Wer mindestens drei Teile behält, bekommt 10 Prozent Rabatt. Ab fünf Teilen gibt es 20 Prozent Ermäßigung. Im April präsentierte Amazon mit „Echo Look“ zudem eine Kamera für die Sprachassistentin Alexa, mit der Kunden bei der Auswahl ihrer Outfits zu Hause beraten werden. Vermutlich wird dieses Angebot künftig mit Wardrobe verknüpft. Einen weiteren Erfolg in Sachen Modesortiment konnte Amazon kürzlich zudem durch eine Vereinbarung mit Nike verbuchen: Der Markenhersteller verkauft einen Teil seiner Produkte an Amazon. Durch die Kooperation will Nike in den USA bis zu 500 Millionen Dollar (449 Millionen Euro) mehr Umsatz erzielen. Konkurrent Adidas nutzt Amazon bereits seit drei Jahren als Vertriebskanal und konnte auch dadurch Marktanteile in Nordamerika hinzugewinnen. LEBENSMITTEL I: AMAZON FRESH Seit diesem Jahr liefert Amazon auch an deutsche Kunden frische Lebensmittel – erst mal in Berlin, Potsdam und München. Die Kunden in der Hauptstadt beispielsweise können aus 85.000 Produkten wählen, wirbt Amazon, außerdem seien mehr als 100 Produkte von kleinen lokalen Geschäften erhältlich. Zum Vergleich: Ein Selbstbedienungswarenhaus wie Real hat bis zu 60.000 Produkte im Angebot. Wer bis zum Mittag bestellt, kann ab 16 Uhr sein Essenspaket zu Hause annehmen. Wer bis 23 Uhr abends ordert, erhält das Paket am nächsten Tag zur gewünschten Zeit in einem Zwei-Stunden-Fenster. Amazon Fresh kostet Prime-Mitglieder 9,99 Euro monatlich – mit unbegrenzter Anzahl an Gratis-Lieferungen bei einem Mindestbestellwert von je 40 Euro. Liegt der Bestellwert darunter, werden 5,99 Euro pro Lieferung fällig. Die Fresh-Mitgliedschaft kann monatlich gekündigt werden. Logistik­­partner ist DHL. LEBENSMITTEL II: AMAZON GO Amazon Go ist der erste Supermarkt ohne Kassen. Der neue Convenience-Store für Lebensmittel, Snacks und Getränke in Seattle (2131 Seventh Avenue) ist 170 Quadratmeter groß und eröffnete im

80 – Digital Commerce 2017

Dezember 2016, zunächst nur für Mitarbeiter. Die Kunden checken per App und QR-Code-Scan im Laden ein. Kameras und eine Kombination unterschiedlicher Sensoren erkennen, welche Produkte Kunden aus dem Regal nehmen – oder wieder zurückstellen. Deshalb kann der Kunde den Laden dann ohne von einem Bezahlvorgang aufgehalten zu werden mit der Ware verlassen. Die Abrechnung erfolgt per App. Kassenbereiche abzuschaffen ist im Einzelhandel keine neue Idee, denn sie sind personal- und kostenintensiv und die Kundschaft ist oft genervt von langen Wartezeiten. Vor rund zehn Jahren erprobten deshalb Technikkonzerne wie IBM bereits Modelle mit den RFID-Funketiketten. Diese scheiterten unter anderem, weil die Etiketten zu teuer sind, um sie auf günstige Supermarktartikel zu kleben, und weil die Funktechnologie bei dem automatischen Auslesen der Etiketten beispielsweise von Konserven oder Tiefkühl­ pizza an ihre Grenzen gerät.

Fotos: Amazon

M

it dem Buch „Fluid Concepts and Creative Analogies: Computer Models of the Fundamental Mechanisms of Thought“ von Douglas R. Hofstadter fing das Internetzeitalter an, wie wir es heute kennen. Denn das war das erste Buch, das ein damals unbekannter Jeff Bezos mit seinem ebenfalls unbekannten Versandbuchhandelsunternehmen Amazon.com im Juli 1995 verschickte. Bücher waren ziemlich praktisch für den Versand: gut zu lagern, gut zu verschicken, gut informierte Kunden und somit kaum Rücksendungen. Doch auch kompliziertere Warengruppen schrecken den Onlineriesen nicht, wie inzwischen vermutlich jeder Händler weiß.

LEBENSMITTEL III: WHOLE FOODS MARKET Auch stationär will es Amazon wissen: Der US-Konzern hat im Juni angekündigt, den Lebensmitteleinzelhändler Whole Foods Market für insgesamt 13,7 Milliarden Dollar in bar zu kaufen. „Ihre Arbeit ist hervorragend, so soll es weitergehen“, zitieren amerikanische Medien Amazon-Gründer Jeff Bezos. Auch sonst deutet nichts darauf hin, dass es dem 1980 gegründeten Bio-Supermarkt mit seinen rund 430 Filialen an den Kragen gehen oder das Unternehmen zu einer Amazon-Fresh-Supermarktkette umgemodelt werden soll. Laut Amazon bleibt der Vorstandschef und Mitgründer von Whole Foods, John Mackey, im Amt, und auch die Zentrale der Firma soll in Austin bleiben. Whole Foods soll vielmehr seine Marktanteile ausbauen, auf Effizienz getrimmt werden und weitere Filialen eröffnen. Bezos ist undogmatisch, was die einzelnen Kanäle angeht, und sieht im

KONSUMGÜTER: AMAZON DASH Hundefutter, Waschmittel, Playboy: Ein kurzer Druck aufs Knöpfchen und Nachschub ist unterwegs. Mit den Dash Buttons hat Amazon im Herbst vergangenen Jahres einen intelligenten Knopf auf den Markt gebracht, der sich zu Hause über das WLAN per App mit dem eigenen Amazon-Konto auf dem Smartphone verbindet und auf Knopfdruck das Produkt eines Markenherstellers bestellt, das ihm zugewiesen ist. So ein Dash Button – aktuell gibt es gut 50 in Deutschland – kostet einmalig 4,99 Euro, da Amazon aber auf den ersten Einkauf einen Rabatt von 4,99 gewährt, ist der Nachschub-Knopf de facto gratis. Clever ist, dass der Kunde bei der bequemen Bestellung weder nach Produktalternativen sucht noch Preisvergleiche mit anderen Lieferanten anstellt, sondern ein Knopfdruck die

ko m p l e t t e Lieferkette in Gang setzt. Ist ein angefordertes Produkt kurzfristig nicht lieferbar, wird laut Amazon automatisch ein entsprechender Ersatzartikel der gleichen Produktart Digital Commerce 2017 – 81


CASE STUDY

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Verzeichnissen bis zur Bereitstellung von Inhalten stehen inzwischen mehr als 50 Services mit nur wenigen Mausklicks zur Verfügung, verspricht Amazon. Neue Services könnten ohne Vorabkosten schnell bereitgestellt werden und ermöglichen es Anwendern, schnell auf die Bausteine zuzugreifen, die sie für eine prompte Reaktion auf wechselnde geschäftliche Anforderungen benötigen. Für nicht wenige Startups ist die Cloud-Plattform von Amazon die technische Basis: Statt in teure IT-Infrastruktur und Hardware zu investieren, können Webangebote auf den virtuellen Servern von Amazon laufen. Selbst der Modeonlinehändler Zalando zählt zu den Kunden der Amazon Web Services. Und wer in diesen Zeiten Sorgen um seine Unternehmensdaten hat: Für sein Rechenzentrum in Frankfurt wirbt der Konzern mit dem Hinweis, dass die am Main abgelegten Daten nicht in den USA gespiegelt werden.

KFZ-HANDEL: NEUWAGEN Die Automobilbranche munkelt, dass Amazon bald in den Verkauf von Neuwagen einsteigen wird. Im Juni berichtete die Zeitschrift „Automobilwoche“, dass der Handelsriese sich Großbritannien als ersten Testmarkt ausgesucht hat und das Geschäft von Luxemburg aus gesteuert werden soll. Dem Bericht zufolge hat Amazon dafür bereits hochkarätiges Personal angeworben. Der Autoverkauf über das Internet ist nicht neu. Portale wie Mobile.de, Autoscout24. de oder Auto.de bieten seit Jahren Händlern eine Plattform, um Neuwagen zu verkaufen. Dass der Milliardenmarkt das Interesse des Marktplatzbetreibers aus Seattle weckt, ist nicht weiter verwunderlich. Zumal seit 2008 in Deutschland mit dem Shop „Auto & Motorrad“ unter amazon.de/auto schon eine Plattform für Ersatzteile und Zubehör zur Verfügung steht, bei der die Kunden ihre fahrbaren Untersätze konfigurieren, um die passenden Teile angezeigt zu bekommen. KUNDENBINDUNG: PRIME Amazon hat mit seinem Prime-Universum ein perfektes Kundenbindungsinstrument mit den Zauberworten „unbegrenzt“ und „kostenlos“ etabliert. Gestartet ist der Service mit einer schnelleren Lieferung im November 2007 in Deutschland, nach Zahlung eines jährlichen Mitgliedsbeitrags von damals

29 Euro bekam der Kunde ohne weitere Kosten viele Artikel direkt am nächsten Tag geliefert, mit vergünstigtem Expressversand sogar noch schneller. Seit diesem Jahr zahlt der Kunde für die Prime-Mitgliedschaft 69 Euro, aber er bekommt auch inzwischen deutlich mehr für sein Geld: In ausgewählten Metropolregionen ist die taggleiche Lieferung gratis, es gibt besonderen Angebote nur für Prime-Kunden und am „Prime Day“ noch einmal Hunderttausende Schnäppchen nur für die Mitglieder, man kann unbegrenzt Filme und Serienepisoden mit Prime Video schauen, unbegrenzt Fotos auf Amazon Drive speichern, bekommt Rabatte auf Videospiele und ein kostenloses Abonnement des Videokanals Twitch, kann sich bei Prime Music kostenlos mehr als zwei Millionen Lieder anhören und hat über Prime Reading unbegrenzten Zugriff auf Hunderte von E-Books, E-Magazine, Comics und Kindle-Literatur. Amazon bietet den Kunden die Möglichkeit, „Amazon-Prime“ im Rahmen einer kostenlosen 30-tägigen Probemitgliedschaft zu testen. BEZAHLEN: PAY Amazon Pay ist ein Dienst, mit dem Amazon-Kunden auch bei Onlineshops bezahlen können, die nicht zu Amazon gehören, ohne dass sie dem „fremden“ Händler die Zahlungsdaten offenlegen müssen. Der Dienst, der seit April 2011 bei deutschen Händlern verfügbar ist, ist für Kunden kostenlos. Händler zahlen eine Gebühr in Höhe von 35 Cent pro Transaktion sowie zwischen 1,2 bis 1,9 Prozent des monatlichen Zahlungsvolumens von Amazon Pay. IT: WEB SERVICES Von wegen, Cloud ist nur was für Große: 2007 kamen Amazon Web Services (AWS) auf den europäischen Markt und versprachen Softwareentwicklern, Startups und Unternehmen von klein bis groß einen einfachen Zugang zu hoch skalierbarer, zuverlässiger, schneller und preiswerter Cloud-Datenspeicherung. Von Data Warehousing bis zu Tools für die Bereitstellung, von

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Fotos: Amazon, Screenshots Amazon

und derselben Marke, aber möglicherweise mit leicht abweichender Füllmenge ausgeliefert. Damit man nicht versehentlich mehrfach Waschmittel & Co. bestellt, wird der Dash-Button nach einer Bestellung so lange blockiert, bis diese ausgeliefert wurde. Diese Sperre kann der Kunde auch deaktivieren. Die nicht wieder aufladbare Batterie soll rund 1.000 Bestellungen schaffen, dann wird der Dash Button zu Elektronikschrott.

STARTUPS: LAUNCHPAD USA, Großbritannien, China – und seit einem guten Jahr auch Deutschland: Mit „Amazon Launchpad“ will der Onlineriese junge Unternehmen dabei unterstützen, ihre Produkte besonders einfach auf den Markt zu bringen und Millionen von Kunden in Deutschland und der ganzen Welt zu erreichen. Die Erfinder bekommen Hilfe bei den Produktseiten und im Marketing, damit ihre Innovationen leichter auffindbar sind, sowie direkten Zugang zu Amazons globalem Logistiknetzwerk. Die Produktkategorien reichen von Elektronik über Connected Home und Garten bis hin zu Gesundheit. Zu den Angeboten aus Deutschland zählen unter anderem die kabellosen Kopfhörer „The Dash“ des Münchner Startups Bragi sowie „Airy“, die hochwirksame Luftreinigung mit Zimmerpflanzen des Hamburger Unternehmens Airy Greentech. Die Jungunternehmer müssen erst ein Bewerbungsverfahren durchlaufen, bevor ihre Produkte angeboten werden können. Sybille Wilhelm

3 SCHRITTE ZUR DIGI­TALI­ SIERUNG So entwickeln Sie eine E-Business Strategie, die begeistert B2B Unternehmen fällt der Weg in die Digitalisierung oft schwer. Ein transparenter Kommunikationsprozess baut Bedenken ab. Das schafft Vertrauen in die zukünftige E-Commerce Lösung. Im ersten Schritt auf dem Weg zu einer gelungenen Digitalisierungsstrategie, muss die Frage nach der Positionierung des Unternehmens und seiner Produkte geklärt werden. Danach erfolgt eine klare Definition, welche Ziele mit E-Commerce erreicht werden sollen. Die Strategie richtet sich auch an dem jeweiligen Geschäftsmodell aus. UNTERSTÜTZUNG BEI DER E-COMMERCE STRATEGIE E-Commerce Agenturen wie NETFORMIC erarbeiten gemeinsam mit Unternehmen die Eckpunkte ihres Digitalisierungsprozesses. Am Ende steht eine aus­sagekräftige Strategie mit Handlungsempfehlungen, die begeistert. Um die Vorteile der E-Commerce Strategie zu veranschaulichen und greifbar zu machen, lohnt sich die Erstellung eines Klickdummys. Dieser funktionale Prototyp verdeutlicht mögliche Individualisier­ ungsoptionen der Onlinelösung. So werden alle Beteiligten strategisch und emo­tional auf die Digitalisierung eingestimmt.

Seit unserer Gründung 2002 begleiten wir Unternehmen in die digitale Zukunft. Unter dem Motto „Growing your business“ erschaffen wir mit Fachwissen, Kreativität und Ziel­­gruppen­kenntnissen digitale Markenerlebnisse. Mehr Informationen finden Sie auf netformic.de.

Digital Commerce 2017 – 83


inanzen SEM

STARTUPS

Dynamik

Big

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Home Delivery Deliv QR-Code ode predictive analytics anal

Handel

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Logis Logistik ogis ogistik

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Couponing

Digitalisierung

Retail 4.0 4

Erfinden die Last-Mile-Logistik neu: die Hoard-Gründer Arne Petersen, Anthony Forsans und Sebastian Obentheuer

HOARD DIE BEQUEMSTE OPTION FÜR E-COMMERCE-LIEFERUNGEN

Hoard ermöglicht es E-Commerce-Händlern, ihren Kunden die bequemste Zustellung von Bestellungen anzubieten: keine Pakete mehr beim Nachbarn abholen, kein Schlangestehen in der Postfiliale. Genauso unkompliziert werden auch Rücksendungen direkt beim Kunden abgeholt. Die Hoard-Lieferoption kann über eine API in jeden E-Commerce-Shop integriert werden. Lokale Geschäfte sowie Kuriere profitieren als Partner von Hoard.

EUROPAWEITES NETZWERK Hoard wurde von Anthony Forsans, Johannes Hollmann, Sebastian Obentheuer und Arne Petersen gegründet, um die Logistik in Städten radikal zu vereinfachen und Verkehr sowie CO2-Ausstoß zu reduzieren. Mit seinem Netzwerk in mehr als 20 Städten in ganz Europa löst Hoard bereits seit 2015 die Logistik von Schlüsselübergaben für Airbnb. Seit diesem Sommer ist Hoard offizieller Logistikpartner von Europas führender Onlineplattform für Mode Zalando. 84 – Digital Commerce 2017

und den etailmen t Newsle tter bestelle n. www.eta ilment.d e

Paypa

Full Service analysierend end mode

best practice actice Web Webshop Customer omer journe Tools

E-Le E-Learning

Logistik

letzte Meile Zukunfts-Investitionen

SITZ Berlin

Branchennah e.tailment –

GRÜNDUNG 2014

GRÜNDER

Online SEO

MITARBEITER 8

INVESTOREN

delivery.hoardspot.com

E-Commerc

Connect das Digital Commerce Magazin Algorithmen von Der Handel.

Anthony Forsans, Johannes Hollmann, Sebastian Obentheuer, Arne Petersen

Techstars, Kima Ventures, Texas Atlantic Capital

Techn chn

effizient zient Payment effi

SEGMENT

Foto: Hoard

INDIVIDUELL, NACHHALTIG, KOSTENGÜNSTIG

Jetzt an melden

Trends ends umfangr umfangreich Omnichannel RFID Technologien Paydir Paydirekt

Stell dir vor: Du hast etwas im Internet bestellt und möchtest dein Paket genau… JETZT haben! Hoard macht das möglich. Die Plattform für On-Demand-Lieferungen von Onlinebestellungen arbeitet mit lokalen Geschäften zusammen, in denen Pakete dezentral zwischengelagert werden. Der Kunde kann seine Lieferung dann von dort per Fahrradkurier anfordern. Ganz bequem, schnell und zum Wunschzeitpunkt.

Kommunik ommunik Produkte ukte

Kassensyst stark

Nachhaltigk Na

Mobile etailment ist die neue Online-Präsenz von Der Handel. Für jeden der sich mit E-Commerce und Handel beschäftigt, ist etailment die perfekt Plattform. Umfassende Informationen und Hintergründe zu allen Themen rund um Digital Commerce und stationärem Handel.

Jetzt neu: Sie wollen sicher gehen, dass Sie immer auf dem neuesten Stand sind? Melden Sie sich an und profitieren Sie von unserem etailment-Newsletter! Profitieren Sie von unseren Platzierungs- und Preisangeboten. Mehr unter www.etailment.de oder bei Benjamin Grau unter 069.7595-1834, E-Mail: grau@derhandel.de

Focus

Händler Ex x Digital Commerce 2017 – 85


STARTUPS

STARTUPS

SO1 KÜNSTLICHE INTELLIGENZ FÜR HOCHEFFIZIENTE PROMOTIONS

DELIGHT VR VIRTUAL-REALITY-VIDEOS MASSENTAUGLICH MACHEN

86 – Digital Commerce 2017

INDIVIDUELLE RABATTE DURCH DEEP LEARNING

SITZ Berlin

GRÜNDUNG 2011

GRÜNDER Dr. Andreas Wilhelm, Frederik Maucksch, Matthias Wolff

MITARBEITER 8 delight-vr.com

Foto: So1

Die Technologie kann mit ein paar Zeilen Code in jede beliebige Website eingebettet oder als iFrame in bestehende Werbenetzwerke integriert werden. Dabei werden die Videos in ihrer Qualität dynamisch an die Leistung des Geräts und die verfügbare Bandbreite angepasst, sodass für den Betrachter immer das beste Erlebnis entsteht. Eine weitere wichtige Funktion ist die Live-Übertragung von Video Streams in 2D, 180° oder 360°. Neben der Detuschen Bahn setzen bereits weitere große Unternehmen auf die Technologie der Firma aus Berlin, unter anderem ProSiebenSat.1 Media, Daimler sowie Warner Bros. Der Player spielt aktuell mehr als 29 Millionen VR-Views im Monat aus und ist damit Marktführer in diesem Bereich. Doch dies sei erst der Anfang, verraten die Gründer. „Wir sind dabei, Video völlig neu zu denken.”

SEGMENT Virtual Reality, Software as a Service

Foto: Optiopay

PRODUKTVIDEOS NEU DENKEN

So1 hat einen neuen Ansatz für Preispromotions in der Konsumgüterindustrie entwickelt. Die Technologie-Plattform arbeitet auf Basis künstlicher Intelligenz und ermöglicht es Herstellern und Händlern, Konsumenten mit individuellen Preispromotions zu erreichen. Das Ergebnis: eine Effizienzsteigerung um bis zu zehn Prozent im Vergleich zu traditionellen Kanälen wie Handzettel oder Coupons. Damit löst So1 eines der drängendsten Probleme von Handel und Industrie: die jährlich steigenden Milliardeninvestitionen in Promotions, die kaum noch Wirkung bei Konsumenten entfalten. Rund 60 Prozent der Promotions in Deutschland schaffen den Break-even nicht, weil sie häufig die Kunden erreichen, die dieselbe Marke oder Produktkategorie beim selben Händler ohnehin gekauft hätten.

Wollen Videos ganz neu denken: Dr. Andreas Wilhelm (CEO), Matthias Wolff (Lead Developer) und Frederik Maucksch (CTO) von Delight VR

Foto: Delight VR

VR steht für „Virtual Reality – virtuelle Realität“. Künstlich erzeugte 3D-Welten versuchen mithilfe aufwändiger Technik und mittlerweile hohen Auflösungen, die Realität so naturgetreu wie möglich nachzubilden. Der Anwender, ausgestattet mit einer VR-Brille, hat das Gefühl, sich inmitten einer realen Umgebung zu befinden. Mit Delight VR hat die xymatic GmbH den innovativsten Virtual Reality Video Player geschaffen, den es derzeit am Markt gibt. Die Software spielt nicht nur normale Videos, sondern auch neue Formate wie 360°- und 180°-Videos ab. Die Videos können auf alle gängigen VR-Brillen gestreamt werden, ohne dass dazu eine zusätzliche Software installiert werden muss. Aber auch ohne entsprechende Brille können die Inhalte auf Smartphones, Tablets und Desktop Computern angeschaut werden. So verwendet beispielsweise die Deutsche Bahn die Technik von Delight VR: Über den Player können sich Bewerber einen besseren Eindruck von ihrem zukünftigen Arbeitsplatz machen. Auch andere VR-Inhalte wie interaktive Rundgänge oder Produkt- und Werbevideos sind möglich.

So1 hingegen berechnet Angebote passgenau für die richtigen Konsumenten. Die von So1 entwickelte künstliche Intelligenz – So1 Engine – basiert auf Deep-Learning-Methoden und berechnet präzise, welcher Preisabschlag notwendig ist, damit die attraktivsten Konsumenten die Marke oder den Händler wechseln. Dazu analysiert die So1 Engine Warenkorb- und Kundenkarteninformationen in Echtzeit, entschlüsselt das Einkaufsverhalten und latente Produkteigenschaften, und ermittelt die Zahlungsbereitschaft je Produkt. Auf Basis dieser Daten werden relevante Angebote programmatisch über digitale Kanäle oder In-Store-Kiosksysteme an die passenden Konsumenten ausgespielt. Dadurch verdreifacht sich im Mittel der Return on Investment (ROI) der eingesetzten Budgets. Mit So1 können Promotions autonom und in Echtzeit gestartet, geändert und ausgewertet werden – unterstützt durch ein erfolgsbasiertes Abrechnungsmodell.

Welcher Preisabschlag ist nötig, damit der Konsument den Händler wechselt? Das will Gründer und CEO Raimund Bau mit So1 Engine herausfinden.

SEGMENT Künstliche Intelligenz

SITZ Berlin

GRÜNDUNG 2012

GRÜNDER Raimund Bau, Sebastian Gabel

MITARBEITER 46

INVESTOREN Target Partners, Shortcut Ventures so1.net Digital Commerce 2017 – 87


STARTUPS

STARTUPS

Aktuell arbeitet Original Unverpackt an einer eigenen Produktlinie im Bereich Kosmetik und Pflege, die noch in diesem Jahr erscheinen soll. Diese ökologischen Alternativen wird es nicht nur in Unverpackt-Läden geben, sondern auch im konventionellen Einzelhandel. Und weil das noch nicht genug ist, erscheint im Oktober das Buch „Ohne Wenn und Abfall“ im Verlag Kiepenheuer & Witsch. Darin erzählt Gründerin Milena Glimbovski, wie sie als 22-Jährige ohne Erfahrung im Einzelhandel Original Unverpackt gründete, wie leicht ein Leben ohne Müll möglich ist und wie es weiter geht mit der Unverpackt-Bewegung.

Ohne Plastik: ein Blick in den Berliner Unverpackt-Laden von Gründerin Milena Glimbovski ANZEIGE

DISRUPTION STATT TRADITION

ORIGINAL UNVERPACKT

Das Schlafunternehmen Casper wächst unaufhaltsam

SUPERMARKT OHNE EINWEGVERPACKUNGEN

SEGMENT Alternative Handelskonzepte

SITZ Berlin

GRÜNDUNG

EINE GANZE BEWEGUNG Das Kreuzberger Geschäft wurde durch Crowdfunding von den künftigen Kunden finanziert. Dem Berliner Beispiel folgten Unverpackt-Läden in ganz Deutschland. Der Erfolg und die internationale Medienpräsenz von Original Unverpackt führten zu weiteren Zero Waste Shops weltweit. Parallel zum stationären Geschäft in Berlin gibt es seit 2016 einen Onlineshop, der Non-Food-Artikel rund um den Zero Waste Lifestyle anbietet und die Ware in recycelten Kartons plastikfrei versendet. 88 – Digital Commerce 2017

2014

GRÜNDER Milena Glimbovski

MITARBEITER 14 original-unverpackt.de

Fotos: Original Unverpackt, Christian Kielmann

Plastik sieht billig aus, verbraucht viele Ressourcen und produziert unnötigen Müll, der entsorgt werden muss und im schlimmsten Fall im Meer landet. Um diesem Problem zu begegnen, gründete Milena Glimbovski 2014 in Berlin Original Unverpackt – einen Supermarkt ohne Einwegverpackungen. Original Unverpackt bietet mehr als 650 Lebensmittel, Kosmetik- und Hygieneartikel zum Abfüllen an – ganz ohne Einwegverpackungen, plastikfrei, in Bio-Qualität und dazu noch preiswerter als die verpackte Bio-Konkurrenz. Die Kunden bringen ihre eigenen Behälter mit und füllen genau so viel ab, wie sie brauchen.

Das Unternehmen Casper, hauptsächlich bekannt durch seine Matratze, hat regelrechte Startup-Geschichte geschrieben. Vor mehr als vier Jahren entschieden sich fünf Gründer dazu, traditionellen Matratzenherstellern schlaflose Nächte zu bereiten. Das Versprechen? Den Matratzenkauf einfach zu gestalten. Keine Verkäufer, keine überteuerten Ladenflächen, kein kurzes Probeliegen im Geschäft, keine Schlepperei – alle Produkte werden online direkt an den Kunden verkauft und nach Hause geliefert. Erst belächelt von Investoren, wuchs das Unternehmen rapide. Schon im ersten Monat war das Sortiment komplett

ausverkauft – und das mit einem einzigen Matratzenmodell für alle. Mittlerweile erstreckt sich das Angebot von Kissen, Bettwäsche, über Matratzenschoner bis hin zum Hundebett. Aber nicht nur das verleiht dem Unternehmen Flügel: globale Expansion sowie wertvolle Kooperationen im On- und Offline-Bereich sind der

Schlüssel zum Erfolg. Eine Zusammenarbeit mit der Einzelhandelskette Target sicherte Casper stolze $75 Mio. in der letzten Finanzierungsrunde, die sich insgesamt auf 170 Millionen Dollar belief. Das Casper Team in Berlin arbeitet unermüdlich an neuen Kooperationen, Produkten und Markterschließungen – damit das Wachstum auch unaufhaltsam bleibt. Digital Commerce 2017 – 89


STARTUPS

STARTUPS

Alle Daten gesammelt: Über das Dashboard können Händler den Status ihrer Aufträge verfolgen.

Vor vier Jahren ist POSpulse mit der Mission gestartet, die Transparenz im E-Commerce auch in den stationären Handel zu bringen. Heute bezeichnet sich das Startup als Shopper-Insights-Intelligence-Firma, die Hersteller und Händler bei der Vermarktung ihrer Produkte und Services unterstützt.

MARKTFORSCHUNG DIGITAL POSpulse greift auf ein Panel von mehr als 150.000 echten Shoppern und die eigene App „ShopScout“ zurück. Über das Smartphone werden die Nutzer flächendeckend aktiviert, um Erkenntnisse entlang des gesamten Einkaufsprozesses zu sammeln. Die Aufgaben reichen von der Prüfung von Produktplatzierungen direkt im Geschäft bis hin zur Bewertung von Onlineshops und Verkaufsgesprächen. Die Rückmeldungen fließen nahezu in Echtzeit in ein Dashboard ein und erlauben es dem Auftraggeber, Fragestellungen selektiert nach Zielgruppen, Regionen und sogar auf Filialebene nachzuverfolgen. Am Ende erhalten die Kunden individuelle Analysen, die von Branchenexperten in konkrete Handlungsempfehlungen übersetzt werden. 90 – Digital Commerce 2017

POSpulse arbeitet mit namhaften Kunden wie Mars Petcare, Vodafone, Media Markt und Unilever in der DACH-Region sowie in Italien, Polen, Spanien und Tschechien zusammen. 2016 wurde das Unternehmen als eines von fünf Startups für das „Shopper Futures”-Programm von Mondelez International ausgewählt. Das Team von POSpulse zählt mittlerweile 42 Mitarbeiter, die gemeinsam an einer Vision arbeiten: Händler und Markenhersteller sollen per Knopfdruck relevante Informationen zur Leistungsbewertung und zu Verbesserungspotenzialen erhalten, um in Kombination mit Abverkaufszahlen, CRM-Daten und Logistikprozessen schnell, und effizient handeln zu können.

LOCARTA

DIE BRÜCKE ZWISCHEN DER REALEN UND DER DIGITALEN WELT

In der digitalen Welt lässt sich das Nutzerverhalten mittlerweile minutiös messen. Von der Page Impression bis zum Check-out – alles ist für den Händler und seine Marketingabteilung nachvollziehbar. Ganz anders sieht es in der Offline-Welt aus. Hier werden zwar immer noch 90 Prozent der Umsätze gemacht, dem stationären Handel stehen aber deutlich weniger Informationen über das Kundenverhalten zur Verfügung. Hinzu kommt, dass sich die vorhandenen Datenquellen häufig nicht untereinander verknüpfen lassen. Das Mosaik fügt sich nicht zusammen – bisher.

SEGMENT POS, Marktforschung

BEWEGUNGSDATEN PER SMARTPHONE

SITZ

Locarta liefert den fehlenden Baustein, um die reale Welt genauso messbar zu machen wie die digitale. Mit einem Smartphone Panel erhebt das Startup anonymisierte Bewegungsdaten von mehr als einer Million Nutzer alleine in Deutschland und leitet daraus präzise Ladenbesuche ab. Der Clou: Das Smartphone agiert als Bindeglied zwischen Online und Offline, sodass das Nutzerverhalten in beiden Welten erstmals verlässlich miteinander verknüpft werden kann.

Berlin

GRÜNDUNG 2013

GRÜNDER Dominic Blank

ENDLICH ANTWORTEN

MITARBEITER 42

INVESTOREN Etventure, High-Tech Gründerfonds, Drillisch AG, Medien Union pospulse.com

Foto: Locarta

MIT SHOPPER INSIGHTS ZUM PERFEKTEN EINKAUFSERLEBNIS

Arbeiten am Google Analytics für die reale Welt: Vlad Vlaskin (CTO), Jan Rettel (CEO) und David Roberts (Head of Product) von Locarta.

Foto: POSpulse

POSPULSE

STARTUPS

Wie erfolgreich ist meine digitale Kampagne darin, zusätzliche Besuche und Umsätze in meinem stationären Geschäft zu generieren? Wo wohnen meine bestehenden und potenziellen Kunden? Wo kann ich sie mit Außenwerbung optimal erreichen? Wer besucht meine Geschäfte? Wie stehe ich im Vergleich zum Wettbewerb da? Auf all diese Fragen erhalten Händler mithilfe von Locarta Antworten. Im Kampf um die Gunst der Kunden kann der stationäre Handel die Informationslücke zum Onlinehandel nun schließen und im Wettbewerb gleichziehen.

SEGMENT Location Analytics

SITZ Berlin

GRÜNDUNG 2015

GRÜNDER Vlad Vlaskin, David Roberts, Jan Rettel

MITARBEITER 10

INVESTOREN Christian Gaiser, Stephan Schubert, Michi Brehm, IBB locarta.co Digital Commerce 2017 – 91


STARTUPS

STARTUPS

STARTUPS

SEGMENT In-Store-Analytics, Omnichannel CRM

SITZ Berlin

GRÜNDUNG 2014

GRÜNDER Peer Hohn, Stefan Voß, Martin Vetter

MITARBEITER 16

INVESTOREN ANWR Group phizzard.com

FIT ANALYTICS

PHIZZARD

Lorem Ipsum dolores

Kennen sich aus mit der richtigen Kleidergröße: die Gründer Sebastian Schulze und Asaf Moses

ONLINEHANDEL WAR GESTERN

DER ONLINE-GRÖSSENBERATER „Size matters“ ist ein Ausspruch, dessen Wahrheitsgehalt für die meisten Lebenslagen mittlerweile als widerlegt gelten muss – mit Ausnahme von Kleidungsstücken. Hier kommt es noch immer auf die (richtige) Größe an. Ein bekanntes Szenario: Die Jacke in Größe 40 der einen Marke passt gut, die 40 eines anderen Herstellers ist jedoch viel zu groß. Zu sehr unterscheiden sich Größentabellen, Kleidermaße und Schnittmuster der einzelnen Marken voneinander – und dass sie sich oftmals auch noch saisonal oder mit der Einführung neuer Kollektionen ändern, verkompliziert die Angelegenheit für die Kunden zusätzlich. Im Fashion E-Commerce führt die daraus resultierende Unsicherheit zu Retourenquoten von bis zu 50 Prozent und vergleichsweise niedrigen Conversion Rates.

2014, als der lokale Einzelhandel von vielen bereits für tot erklärt wurde, entwickelte das Team von Phizzard Lösungen zur Digitalisierung des stationären Handels, um die Stärken des E-Commerce mit denen des stationären Handels zu verbinden. Damals erschien das vielen absurd.

Algorithmus erkennt, welche Größe ähnliche Kunden in der Vergangenheit mit einer hohen Wahrscheinlichkeit gekauft und nicht retourniert haben. Onlineshops können durch den Einsatz des Größenberaters ihre Retourenquote im Schnitt um bis zu acht Prozent senken und ihre Conversion Rate um bis zu fünf Prozent steigern. Sizes still matter.

„HANDEL 4.0 KOMMT VON PHIZZARD”

SEGMENT Software as a Service, E-Commerce

SITZ Berlin

Digital Commerce 2017 2017 – 92 92 – Digital Commerce

GRÜNDUNG 2014

GRÜNDER Sebastian Schulze, Asaf Moses

MITARBEITER 35 fitanalytics.com

Foto: Phizzard

Der von Fit Analytics entwickelte Online-Größenberater beugt diesem Problem vor: Er empfiehlt Kunden vor dem Kauf innerhalb weniger Sekunden ihre jeweils passende Kleidergröße. Die Lösung ist auf den Produktdetailseiten eingebettet, wo Kunden einige wenige Informationen zu Größe, Gewicht, Alter und Figurtyp übermitteln können. Die individuelle Größenempfehlung wird auch unter Zuhilfenahme anonymisierter Kauf- und Retourendaten generiert. Der selbstlernende

DIE SMARTE UMKLEIDE

Foto: Fit Analytics

SELBSTLERNENDER ALGORITHMUS

Das Gründerteam hat selbst vielfältige Erfahrungen im Onlinehandel von Schuhen und Bekleidung gesammelt und kennt sich aus mit Retouren aufgrund von nicht passenden Artikeln. Vor diesem Hintergrund entwickelten die Phizzard-Gründer eine Lösung für den stationären Handel: die smarte Umkleidekabine. Über ein Touchscreen kann der Kunde Feedback zum Artikel geben, nach verfügbaren Größen suchen und sich das gewünschte Produkt vom Verkäufer direkt in die Kabine bringen lassen.

Mehr Produkte und Informationen: die virtuelle Regalverlängerung beim Einsatz im Store

Mittlerweile bietet Phizzard eine komplette Omnichannel-Commerce-Plattform an, die sich als integrierte Standardlösung an alle Handelsbereiche richtet.

EINE LÖSUNG FÜR VIELE PROBLEME Phizzard setzt dort an, wo viele Probleme im Handel bestehen: zu hohe Lagerbestände, ineffiziente Artikelbestückung der Stores, fehlender Überblick über No-Buys, nicht am Bedarf ausgerichteter Einsatz der Verkäufer, fehlende Abstimmung zwischen E-Commerce und dem stationären Handel, fehlende Transparenz über die Effizienz von Marketingkampagnen und Verkaufsprozessen, geringe Qualität der CRM-Systeme aufgrund von fehlenden oder fehlerhaften Daten… Mit Phizzard erhalten Händler eine pragmatische und effektive Standardlösung, um Prozesse und Kundeninteraktionen kanalübergreifend zu optimieren. Mit Kundenterminals, Handhelds für Verkäufer und einer dezentral verteilten E-Commerce-Plattform können sowohl kleine als auch große Händler effizient und in kurzer Zeit eine moderne Customer Journey aufbauen. Die virtuelle Regalverlängerung hilft Handel und Industrie, Bestände zu reduzieren und die Kaufwahrscheinlichkeit in den Geschäften zu erhöhen. Die intelligenten In-Store Analytics Tools qualifizieren die Mitarbeiter und optimieren die Geschäfte mit effektiven Daten. Digital Commerce 2017 – 93


STARTUPS

STARTUPS ANZEIGE

ERSTER YOUTUBER-STORE DEUTSCHLANDS

MINODES

HOLYMESH gewinnnt ersten RetailWettbewerb und geht offline

IN-STORE ANALYTICS FÜR DEN STATIONÄREN HANDEL

Flächen im Einzelhandel, ein halbes Jahr mietfrei. Und das im Alexa, einem der erfolgreichsten Center Europas. Der Preis hat einen Gesamtwert von über 200.000 Euro. Warum habt Ihr euch für diesen Wettbewerb beworben? Nadja Bilek: Bis jetzt hatten wir nur einen Online-Handel – aber schon eine Weile den Plan, einen Store zum Anfassen zu eröffnen, eine physische Anlaufstelle für unsere Community. Als wir von First Store gehört haben, waren wir sofort begeistert und dachten: Das ist unser Ding!

KUNDENVERHALTEN VERSTEHEN, KUNDENFREQUENZ STEIGERN Ob Fashion Retailer, Lebensmitteleinzelhändler oder Automobilhersteller – Minodes bietet für jede Art von Location eine maßgeschneiderte Lösung. Das Berliner Team um Gründer Alexander Köth konzentriert sich neben Retail Analytics auf das Omnichannel Retargeting: Einzelhändler können mit Minodes Targetad Store Besucher über digitale Kanäle wie Facebook oder Google erneut ansprechen und mit zielgerichteter Werbung bespielen. Damit schlägt Minodes die Brücke von der Offline- in die Online-Welt. Das Unternehmen betreut derzeit mehr als 75 nationale und internationale Handelsketten, zu denen Karstadt Sports, der Londoner Camden Market mit über 1000 Shops und die europaweit tätige Schweizer Handelskette Valora gehören. Im Mai 2017 konnte Minodes Telefónica Next als neuen Hauptinvestor gewinnen und seine Position als führender europäischer Retail-Analytics- und Omnichannel-Retargeting-Anbieter weiter stärken.

Schlägt mit seinem Technologie-Startup die Brücke zwischen online und offline: Minodes-Gründer Alexander Köth

SEGMENT

Was ist Euer Geschäftskonzept? NB Wir vertreiben die trendigen Kollektionen der bekanntesten YouTuber Deutschlands – und unsere eigene HOLYCOLLECTION. In unserem Millenial Store kann man die Kollektionen hautnah kennenlernen – und die Social-Media-Stars bei regelmäßigen Events ebenso.

Warum gibt es den First-StoreWettbewerb? Oliver Hanna: Wir als großes Shopping Center möchten auch Newcomern eine echte Chance geben. Und dafür bieten wir das Kostbarste, was wir haben: eine der besten

Wo liegen die Chancen dieses Wettbewerbs? OH Ein Start-up kann ohne großes Risiko seine Chancen im Einzelhandel testen. Wir unterstützen die Gewinner auch bei Storedesign, -einrichtung und mit einer Marketingberatung.

NB Die erste große Frage, die wir klären mussten: Wer steht im Laden und berät die Kunden – zu den festgelegten Öffnungszeiten? Eine weitere: Wie viel Ware müssen wir auf Lager haben? Doch im gesamten Prozess werden wir vom Alexa und dem FirstStore-Team super unterstützt.

HOLYMESH – Die Gewinner des Retail-Wettbewerbs First Store

Was wird die Zukunft bringen? NB Wir hoffen natürlich, dass unser Konzept in Berlin super ankommt und unser Laden im Alexa brummt – und zwar viel länger als sechs Monate. OH Wir freuen uns auf die Erfolgsgeschichte von HOLYMESH – und die nächste Runde von First Store in 2018!

Retail Analytics, Adtech

SITZ Berlin

GRÜNDUNG 2013

GRÜNDER Alexander Köth

MITARBEITER 45

INVESTOREN Telefónica Next minodes.com

Foto: Minodes

Betreiber von Onlineshops sind in der Lage, Kundenbedürfnisse genau zu analysieren und darauf schnell und individuell zu reagieren. Genau hier setzt das Berliner Startup Minodes an und unterstützt stationäre Einzelhändler dabei, ihre Kunden datenbasiert besser zu verstehen. Durch die Integration und Auswertung verschiedener Datenquellen bietet Minodes seinen Kunden detaillierte Einblicke in das Verhalten der Konsumenten auf der Ladenfläche und somit entlang der gesamten Offline Customer Journey. Mithilfe der Big Data Insights und darauf aufbauenden innovativen Omnichannel-Retargeting-Kampagnen ermöglicht Minodes die gezielte Optimierung von Einkaufserlebnis, digitaler Werbung und Besuchsloyalität.

First Store by Alexa ist ein Wettbewerb für innovative Geschäftskonzepte im Einzelhandel, initiiert vom Berliner Shopping Center Alexa, Sonae Sierra und Union Investment. Wir haben mit Nadja Bilek, Geschäftsführerin des First-Store-Gewinners HOLYMESH und Alexa-Centermanager Oliver Hanna gesprochen.

Was ist die Challenge? OH Der Gewinner hat ein halbes Jahr Zeit, sich zu etablieren. Danach sollte er in der Lage sein, einen Store in unserem Center eigenständig weiter zu betreiben.

16 Millionen Besucher pro Jahr: das Shopping Center Alexa am Berliner Alexanderplatz ist eines der erfolgreichsten Europas

Jens Peter Klatt, Head of Multichannel bei Mister Spex, Alexa Center Manager Oliver Hanna, Fabian Hellbusch, Leiter Immobilienmarketing & Kommunikation bei Union Investment (v.l.n.r.)

94 – Digital Commerce 2017

Digital Commerce 2017 – 95


STARTUPS

STARTUPS

STARTUPS

SEGMENT Hardware, Software

SITZ Berlin

GRÜNDUNG 2009

GRÜNDER Marco Börries

MITARBEITER 65

INVESTOREN Index Ventures, Allen & Company, T-Venture, Mosaic Venture

Frachtversand kann kompliziert sein. Auf ein Transportangebot mussten Kunden bisher bis zu drei Tage warten, für die Buchung eines Containers sind im Branchendurchschnitt 12 bis 14 Abstimmungsschritte per E-Mail, Telefon und Fax nötig. Freighthub ist 2016 mit der Mission gestartet, diesen Prozess als volldigitale Spedition zu vereinfachen. „Mit Freighthub soll das gesamte Shipping schneller, einfacher und preiswerter werden“, beschreibt Ferry Heilemann sein Unternehmensziel.

KEINE LÄSTIGEN FORMALITÄTEN Mit Freighthub kann der Kunde die gesamte Buchung in wenigen Minuten online abwickeln und über ein Dashboard rund um die Uhr verfolgen. Zur Auswahl stehen bis zu 200 Optionen, darunter verschiedene Routen, die Entscheidung für das schnellste oder das preiswerteste Angebot und alle Nachlauftransportmodi (Bahn, LKW, Binnenschiff) bis zur Tür im direkten Vergleich. Freighthub übernimmt alle notwendigen Formalitäten wie Zollbescheinigungen und Transportversicherungen für den Container- (FCL) und Palettentransport (LCL). Im Nutzerkonto ist eine Übersicht aller Shipments mit zu­g ehörigen Dokumenten, Ladungsdetails und Kosten jederzeit abrufbar. Nach erstmaliger Freischaltung und einer Einführung über Screen Sharing können neue Kunden die Plattform kostenfrei nutzen. Für die eigene Dienstleistung berechnet Freighthub je nach Größe des Kunden und Häufigkeit der Buchung fünf bis 20 Prozent des Auftragsvolumens. Aktueller Schwerpunkt ist die Verbindung Asien–Europa per See-, Schienen- und Luftfracht. Im nächsten Schritt soll die Transatlantikroute folgen. 96 – Digital Commerce 2017

Weltweit gibt es ungefähr 200 Millionen Kleinunternehmen – das größte Einzelsegment der gesamten Technologiewelt – und keinen globalen Player, der sie bedient. Hier setzt Enfore an. Die ehrgeizige Mission des in Berlin und Hamburg ansässigen Startups: kleine und mittelständische Unternehmen zu digitalisieren und ins Internet zu bringen. „Help them run their business”, wie Gründer Marco Börries es ausdrückt. Enfore ist bereits das vierte Startup des Entrepreneurs, der schon im Alter von 16 Jahren seine erste Firma Star Division gegründet und Microsoft mit seiner Software Staroffice Konkurrenz gemacht hat. Aktuell arbeitet er mit seinem Team unermüdlich an den Launch-Vorbereitungen eines Cloud-Betriebssystems für Kleinunternehmen.

SEGMENT Logistik, Software as a Service

SITZ Berlin, Niederlassung in Hamburg

GRÜNDUNG 2016

Ferry Heilemann, Erik Muttersbach, Michael Wax, Dr. Fabian Heilemann

MITARBEITER 50

INVESTOREN Global Founders Capital, Cherry Ventures, La Famiglia freighthub.com

All-in-One: Im Enfore Dasher, dem Terminal für den Point of Sale, ist die Software bereits integriert.

KOMBINATION AUS SOFTWARE UND HARDWARE

GRÜNDER

Fotos: Jan Zappner, Enfore

DIE DIGITALE SPEDITION

HELPING TO RUN YOUR BUSINESS

Michael Wax, Ferry Heilemann und Erik Muttersbach haben eine Mission: schnelles, einfaches und preiswertes Shipping.

Foto: Jennie Schwartz

FREIGHTHUB

ENFORE

enfore.com

Enfore versteht sich als offene Business-Plattform, die alle Aspekte des Geschäfts abdeckt und die wichtigsten Anwendungen für kleine Firmen zur Verfügung stellt: Reservierung, Kassensystem, Warenwirtschaftssystem, Bestellabwicklung, Logistik, Onlineshop. Dazu bietet Enfore auch gleich die passende Hardware an. Erfolgreiche Pilotprojekte bei Testkunden in Hamburg zeigen, dass das Startup mit dieser Kombination einen Nerv getroffen und eine dringend benötigte Lösung für Kleinunternehmen geschaffen hat. Auch die Resonanz auf die ersten Messeauftritte bei der Euroshop, der Cebit und der RBTE in London in der ersten Jahreshälfte 2017 war sehr positiv. Digital Commerce 2017 – 97


STARTUPS

STARTUPS

FAVENDO DER EUROPÄISCHE MARKTFÜHRER IN LOCATION-BASED SERVICES

Wollen Markenbegegnungen schaffen, die in Erinnerung bleiben: Peter Gundel, Marlon Braumann, Emil Kabisch und Sven Wissebach.

STORE2BE ZIELGRUPPEN ERREICHEN DURCH LIVE MARKETING Preisalarm: Mit Favendo erhält der Kunde Echtzeit-Infos zu Aktionen und Rabatten.

Mit mehr als 100 Großinstallationen und einer Positionierungspräzision von bis zu zehn Zentimetern ist Favendos Technologie ausgereift und überlegen. Dabei ist die Technologieplattform sensoragnostisch: Favendo arbeitet mit Beacons, Radio-Frequency Identification (RFID), Near Field Communication (NFC), Ultra-Breitband (UWB) und Visual Light (VLC) – je nachdem, was für den Kunden am sinnvollsten ist. Die Technologieplattform kann über ausgereifte Software Development Kits (SDKs) in mobile Applikationen und über standardisierte APIs in Legacy-Systeme eingebunden werden und ist damit minimalinvasiv – zum Nutzen der Kunden. 98 – Digital Commerce 2017

SITZ Bamberg

GRÜNDUNG 2014

GRÜNDER Richard Lemke, Holger Mannweiler

MITARBEITER 80

ANALYSE-TOOLS SCHAFFEN MESSBARE ERGEBNISSE

INVESTOREN Lions Capital, VCDE Venture Capital Partners, Karl-Heinz Flöther favendo.com

Foto: Store2be

MINIMALINVASIV UND PRÄZISE

SEGMENT Location-based Services

Foto: Favendo

Favendo ist der führende Anbieter für Indoor Location-based Services im Einzelhandel. Das Startup aus Bamberg eröffnet Einzelhändlern umfangreiche Erkenntnisse und Steuerungsansätze für Flächen- und Kostenoptimierung sowie für die Umsatzsteigerung. Der Endnutzer profitiert von einem besseren Service im Geschäft, beispielsweise der präzisen Orientierung im Raum oder der Navigation vom aktuellen Standort zum Produkt. Weitere Anwendungsmöglichkeiten reichen von Location-based Content mit Kampagnensteuerung über POS-Integration, Anbindung an elektronische Preisschilder und die Verknüpfung mit CMS- und CRM-Systemen bis hin zu Machine Learning, Predictive Analytics und umfassenden Analysen von Nutzerverhalten hinsichtlich Orten und Aktivitäten.

Werbung wird online wie offline von vielen Menschen als störend wahrgenommen und zunehmend gemieden oder ignoriert – sei es durch das Installieren von Adblockern oder durch das sogenannte Second-Screen-Verhalten, die Nutzung eines weiteren Bildschirms parallel zum laufenden Fernsehprogramm. Das Berliner Startup Store2be begegnet diesem Trend, indem es Marken und Konsumenten durch gezielt eingesetztes Live Marketing näher und passgenau zusammenbringt. Live Marketing erreicht den Kunden offline und direkt. Die persönliche Begegnung bleibt in Erinnerung und schafft eine positive Markenassoziation. So wird der Kaufimpuls merklich verstärkt. Über die größte Buchungsplattform für Aktionsflächen in der DACH-Region können werbetreibende Unternehmen und Agenturen mit wenigen Klicks Aktions- und Promotionflächen bei Einzelhändlern, in Einkaufszentren, Hochschulen, Flughäfen, Bahnhöfen oder auf Events anmieten. Flächeninhaber wiederum können ihre Flächen auf store2be.com kostenlos eintragen und flexibel an spannende Marken und Unter­nehmen vermieten.

Die Store2be Event Analytics Box ermöglicht über WLANund Bluetooth-Signale Rückschlüsse über den Erfolg einer Live-Marketing-Aktion. Alle Daten können in einem Online Dashboard eingesehen und ausgewertet werden. Darüber hinaus bietet Store2be die Möglichkeit, Zusatzleistungen wie

Standbau und Personal zu buchen. Derzeit sind über 1.000 Flächen online – und es sollen noch viel mehr werden. Die Mission des Berliner Startups: ein globales Flächennetzwerk aufzubauen, um Marken weltweit die zielgruppengenaue, skalierbare und messbare Durchführung von Live Marketing zu ermöglichen.

SEGMENT Marketing

SITZ Berlin

GRÜNDUNG 2015

GRÜNDER Dr. Marlon Braumann, Sven Wissebach, Emil Kabisch, Peter Gundel

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STARTUPS

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geradressen. Die Fülle an qualifizierten Angaben ermöglicht eine ausgeklügelte Routenoptimierung und einen hohen Automatisierungsgrad. Die Software ist über eine API-Schnittstelle einfach in bestehende Shopsysteme zu integrieren. Der Auftraggeber kann seinen Kunden mit wenig Aufwand einen Premium-Lieferservice anbieten: taggleiche Zu­ stellung im lokalen Gebiet, Express-Lieferung innerhalb von 90 Minuten oder zum Wunschtermin inklusive Abend-­Zeitfenster.

DAS FEHLENDE PUZZLETEIL Tiramizoo versteht die taggleiche Lieferung nicht nur als einen Service für reine Online-Anbieter, sondern auch als wichtiges und bisher fehlendes Puzzlestück für eine erfolgreiche Omni-Channel-Strategie lokaler Händler. Als Weiterführung der bisherigen Click-and-Collect-Angebote können lokale Stores ihren Kunden die komplette Fusion von online und offline anbieten. Kunden können einfach online beim lokalen Händler bestellen und die Ware per Klick über den Kurierservice nach Hause liefern lassen. Sie sparen sich so den ganzen Aufwand des „In-die-City-fahrens“ und haben die Ware innerhalb von zwei Stunden direkt zu Hause – schneller als mit jedem Online-Anbieter. Ein Trumpf für den Einzelhandel, mit dem er den reinen Versender übertreffen kann.

TIRAMIZOO SAME DAY DELIVERY Was macht man, wenn man ein Produkt unbedingt noch am selben Tag braucht, die Online-Bestellung aber erst morgen ankommen würde und es nicht möglich ist, selbst zum Lieblingsgeschäft zu fahren? Vor genau diesem Problem stand Michael Löhr, als er ein dringendes Ersatzteil benötigte, aber die Lions Gate Bridge zwischen ihm und dem Shop lag – und das auch noch zur Rush Hour. Damals dauerte es viele Anrufe, bis ein Kurier gefunden und der Verkäufer überzeugt waren. Heute bietet Löhr mit Tiramizoo selbst eine Lösung an, bei der die Lieferung nur noch einen Klick entfernt ist.

Steigt auch mal selbst auf‘s Lieferfahrrad: Gründer Michael Löhr

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100 – Digital Commerce 2017

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MITARBEITER 16

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Fotos: Tiramizoo

Kernstück von Tiramizoo ist eine selbstentwickelte S ­ oftware, bei der nahezu alle möglichen Faktoren des lokalen Logistikprozesses abgebildet werden: vom exakten Paketgewicht oder -volumen, über Infos zum Handling und speziellen Transportbedingungen bis hin ­zu detaillierten Abhol- sowie Empfän-

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Digital Commerce 2017 – 101


CASE STUDY

CASE STUDY

WENN LANGENFELD DIE ZUKUNFT PLANT

L

angenfeld unterscheidet sich in einem Punkt erheblich von hunderten anderen deutschen Städten: „Seit 2008 sind wir schuldenfrei“, sagt Bürgermeister Frank Schneider. Es sind Fakten wie diese, die das Kölner Auditorium des „Dialogs NRW“ (veranstaltet von Heuer Dialog) neugierig machen auf die Stadt im Rheinland. Rund 60.000 Einwohner leben in diesem Mittelzentrum, das man auch eine „Sandwichstadt“ nennen könnte. So bezeichnet die Handelsberatung BBE Städte, die von zwei Oberzentren erdrückt werden. In dem Fall eben von Köln im Norden und Leverkusen im Süden.

Fotos: Frank Schneider, Stadtmarketing Hilden

Lebendige Innenstädte entstehen nicht zufällig, sondern durch das Zusammenspiel vieler Akteure. Die Digitalisierung des Handels zählt dazu. Langenfeld zeigt, wie es geht.

Mobil optimiert: Die Stadt Langenfeld rüstet sich für die digitale Zukunft.

102 – Digital Commerce 2017

FUTURE CITY RETAIL Bürgermeister Schneider wirkt aber nicht wie ein Mann, der eine Stadt regiert, die erdrückt wird. Im Gegenteil, Langenfeld hat Großes vor. „Wir wollen Modellstadt werden“, sagt Schneider. Es geht dabei um Einzelhandel, „Future City Retail“ wird das Programm entsprechend genannt. Und die Zukunft besteht aus Vernetzung von Citymanagement, Handel, Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung. Es geht nicht nur um Einzelhandel, „sondern auch um Freizeitgestaltung“, betont Bürgermeister Schneider. Motto: Wenn die Stadt lebenswert ist, dann kommen die Menschen automatisch hierher zum Einkaufen.

Frank Schneider

die Zahl der Parkplätze um 300 auf nunmehr 1.600 erweitert – alle kostenfrei in der ersten Stunde, wohlgemerkt. Digitalisierung ist auch in Langefeld das Wort der Stunde. Händler sollen auf dem Weg dorthin begleitet und gefördert werden. Etwa mit neuen Projekten wie „Window Shopping“ und Google Local Inventory. Bei „Window Shopping“ wird im Schaufenster eines Modegeschäfts ein Monitor aktiviert, auf dem die aktuelle Kollektion gezeigt wird. Die Kunden Was heißt das jetzt praktisch? Es gibt Leerstands-Managewerden animiert, den angezeigten Barcode mit dem Smartment auf der einen Seite. Auf der anderen richten die Lanphone zu scannen, um sich mit dem Bildschirm zu verbingenfelder Stadtwerke WLAN in der City ein. Zudem wurde den. Alle Teile der ausgewählten Kollektion werden dem Kunden auf seinem Smartphone angezeigt. Der Kunde wird aktiviert, während der Öffnungszeiten den Laden erneut zu besuchen und bekommt einen Volker Hillebrand Gutschein, mit dem er einen personalisierten Rabatt für den nächsten Einkauf erhält.

„WIR WOLLEN MODELLSTADT WERDEN”

NEUE WEGE GEHEN Bei Google Local Inventory geht Langenfeld gar deutschlandweit neue Wege. Denn ein Händler für Strick- und Häkelwaren ist angeblich der erste eigentümergeführte Betrieb, der bei diesem Google-Service gelistet wird. Dabei ermöglicht der Internet- und Technologiegigant kleinen, lokalen Läden ihr Sortiment direkt in den Produktanzeigen zu platzieren. Und noch mehr ist geplant. Etwa die „White Box“. Das soll ein Ladenlokal in der Innenstadt sein, das quasi zum digitalen Pop-up-Store umfunktioniert Digital Commerce 2017 – 103


CASE STUDY

STARTUPS

Platzierung ist. Dass Hilden damit vor vielen anderen Städten liegt, ist umso überraschender, da die Stadt bundesweit nicht gerade bekannt ist für Sehenswürdigkeiten oder touristische Attraktionen. Aber viele Feste und Märkte sorgen offenbar für Anziehungskraft. Mehr als 40 Prozent der für die IFH-Studie Befragten gaben an, dass ihre Besuche in der Hildener Innenstadt mehr als zwei Stunden dauern würden. Das ist ein erstaunlicher Wert und belegt die Forderung des Langenfelder Bürgermeisters Schneider, wonach der Handel einer Stadt eben nur dann stark sein kann, wenn die Menschen in dieser Stadt auch gerne ihre Freizeit verbringen. In Langenfelds Innenstadt veranstalten sie daher fast alle drei Wochen Feste.

Neun weitere Städte in NRW werden ebenfalls vom Land gefördert. Denn ohne Digitalisierung werden es Handelsbetriebe künftig schwer haben, und ohne den Handel werden es Städte schwer haben.

Andreas Pollok vom Kreativhaus Pollok

wird, um entsprechende Konzepte und Produkte zu präsentieren. Bürgermeister Schneider stellt sich vor, dass hier alle zwei Monate etwas Neues ausgestellt wird. Die „Future City Langenfeld“ ist so wegweisend, dass das Land Nordrhein-Westfalen dafür 200.000 Euro Fördergeld spendierte im Rahmen des Landesprogramms „Digitalen und stationären Einzelhandel zusammendenken“.

FAKTOR ATTRAKTIVITÄT Die Digitalisierung betrifft ja nicht nur ein Warenwirtschaftssystem, sondern auch die Sichtbarkeit des Angebotes. „Die Innenstadt verschweigt, was sie hat“, sagt etwa Volker Hillebrand, Stadtmarketingchef von Hilden. Was er damit meint? Dass ein Internetnutzer viel schneller bei Amazon oder Otto Orientierung findet, als beim Handel vor seiner Haustür. Dass Hillebrand als oberster Werber für Hilden viel richtig macht, lässt sich an der Studie des Instituts für Handelsforschung (IFH) ablesen. Denn bei der Suche nach den attraktivsten Innenstädten Deutschlands liegt Hilden auf Platz eins in der Kategorie der Städte 50.000 bis 100.000 Einwohner. Für die Stadt sprechen dabei die gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Auto, das Ambiente sowie, nicht überraschend, das gute Einzelhandelsangebot, was letztlich der entscheidende Faktor für die gute

NUR KULISSE IST ZU WENIG Was sind eigentlich die anderen attraktiven Innenstädte Deutschlands? Leipzig liegt in der Kategorie über 500.000 Einwohner vorne, Erfurt in der Kategorie 200.000 bis 500.000 Einwohner. Außerdem führen Heidelberg (100.000 bis 200.000 Einwohner), Wismar (25.000 bis 50.000) sowie Quedlinburg (bis 25.000 Einwohner). Sechs Städte, drei aus dem Westen, drei aus dem Osten Deutschlands – eine faire Verteilung. Wobei bei Wismar und Quedlinburg der hohe touristische Wert erheblichen Einfluss auf die jeweilige Anziehungskraft haben dürfte. Die alte Hansestadt Wismar, wo das Stammhaus von Karstadt steht, ist architektonisch genauso faszinierend wie Quedlinburg nördlich des Harzes, das mit seinem historischen Stadtkern gar zum Welterbe der Unesco zählt. Doch die schöne Kulisse reicht nicht, um eine Stadt attraktiv zu machen. „Gefordert sind ganzheitliche und kontinuierlich angepasste Konzepte für eine standortbezogene Langfriststrategie, die nicht an der Stadtgrenze endet“, sagt IFH-Geschäftsführer Boris Hedde. Er fordert den Schulterschluss von Immobilienbesitzern, Händlern und Kommunalverantwortlichen. „Doch schon dies zu erreichen, stellt eine Herausforderung dar.“

WIE BEWERTEN BESUCHER DIE INNENSTÄDTE? Attraktivität nach Ortsgrößen

In Langenfeld können sie darüber nur lächeln. Dort ziehen längst alle an einem Strang, unterstützt sogar von der Technischen Hochschule Köln. Und wer keine Schulden hat, der kann ohnehin seine Zukunft viel leichter planen.

Fotos: IFH Köln, Michael de Clerque, Pure-life-pictures /Adobe Stock

Steffen Gerth

104 – Digital Commerce 2017

Touristenmagnet: Hansestadt Wismar

Digital Commerce 2017 – 105


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Digital Commerce 2017 – 107


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Digital Commerce 2017 – 109


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Digital Commerce 2017 – 111


TERMINE

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TERMINE UND EVENTS Wichtige Veranstaltungen rund um die Themen Startups und Handel 25.08 | DÜSSELDORF | MITSUBISHI ELECTRIC HALLE JTL CONNECT

09.–11.10. | KOPENHAGEN | BELLA CENTER SHOPTALK

15.–16.11. | BERLIN | MARITIM HOTEL BERLIN RETAILWORLD

31.08 | FRANKFURT | KAP EUROPA GROWTH MARKETING SUMMIT

10.–11.10. | MÜNCHEN | ISARFORUM INTERNET WORLD KONGRESS

16.–17.01.2018 | FRANKFURT | ALTE OPER DEUTSCHER MEDIENKONGRESS

11.–12.10. | DÜSSELDORF | AREAL BÖHLER NEOCOM

26.–30.01.2018 | FRANKFURT | MESSEGELÄNDE CHRISTMASWORLD 2018

27.02.–01.03.2018 | KÖLN | KOELNMESSE IAW MESSE

11.–12.10. | GRAZ | MESSECONGRESS NORTH WORLD USABILITY CONGRESS

28.–31.01.2018 | KÖLN | KOELNMESSE ISM 2018

22.–23.03.2018 | HAMBURG | HAMBURG MESSE ONLINEMARKETING ROCKSTARS FESTIVAL

Die Messe für den Onlinehandel zeigt neue Trends, Vertriebskonzepte und Lösungsansätze.

Das Treffen der internationalen Optimierer. 12 Vorträge mit Conversion Know-how.

Der Fokus liegt auf Innovationen im Einzelhandel und E-Commerce. Netzwerken mit Einzelhändlern, Startups und Investoren.

„Kunden. Vertrauen. Daten. – The New Customer Experience“ lautet das Motto des diesjährigen Deutschen Handelskongresses.

Der E-Commerce-Kongress für Entscheider rund um Trends, Strategien und Best Practices.

Zum 10. Mal findet der Deutsche Medienkongress statt. Top-Redner diskutieren die wichtigsten Themen der Branche.

Bei der größten Fachmesse für den Versandhandel geht es um neue Lösungen im M-Commerce, E-Commerce und E-Business.

Die Trend- und Orderplattform der internationalen Dekobranche.

01.–06.09. | BERLIN | MESSE BERLIN IFA – INTERNATIONALE FUNKAUSSTELLUNG

18.–19.10. | BERLIN | STEIGENBERGER HOTEL MOBILE IN RETAIL CONFERENCE 2017

07.–8.09. | RÜSCHLIKON | GOTTLIEB DUTTWEILER INSTITUTE 67. INTERNATIONALE HANDELSTAGUNG

25.–27.10. | BERLIN | PULLMAN BERLIN 33. DEUTSCHER LOGISTIK-KONGRESS

13.–14.09. | KÖLN | KOELNMESSE DMEXCO

02.–03.11. | STUTTGART | WÖLLHAF KONFERENZCENTER DIGITAL COMMERCE DAY

Im Mittelpunkt stehen Techniktrends aus aller Welt. Eine der global führenden Messen für Consumer Electronics und Home Appliances.

Hier geht es an zwei Tagen explizit um das Thema „Warum Handel zu Service wird“.

Die Konferenz der Digiconomy: Führende Köpfe der digitalen Wirtschaft diskutieren die aktuellsten Trends und Innovationen.

Führungskräfte und Influencer aus Handel und Industrie treffen hier zusammen, um über Insights, Strategien und internationale Trends zu diskutieren.

Im Mittelpunkt stehen Logistik und Supply-Chain-Management. Der deutsche LogistikKongress ist europaweit die wichtigste Veranstaltung zu diesen Themen.

Die E-Commerce-Konferenz von Experten für Experten. Das perfekte Netzwerk für Hersteller, Handel und Marken.

19.–20.09. | KÖLN | STEINBERGER HOTEL EHI RETAIL DESIGN KONFERENZ

Die Konferenz mit Case Studies aus dem Food- und Non-Food-Handel, Händler-Talks zur Zukunft des Supermarkts und zum Visual Merchandising.

07.–.11.10. | KÖLN | KOELNMESSE ANUGA

Die weltweit größte und wichtigste Fachmesse für Lebensmittel ud Getränke versammelt die Hauptakteure der Branche.

Mehr Events in ganz Deutschland und Anmeldung zum Newsletter: STARTUP-CALENDAR.COM

112 – Digital Commerce 2017

07.–08.11. | DÜSSELDORF | RHEINTERRASSE EHI TECHNOLOGIE TAGE 2017

Das Event für Entscheider aus Handel und Industrie. Vorträge zu den wichtigsten Technologietrends im Handel.

Alles auf Zucker: Bei der weltweit größten Messe für Süßigkeiten und Snacks dreht sich alles um den Genuss.

Fotos: BJörn Wolter/Management Forum, Internet World Congress, Shoptalk, Julian Huke Photography

Im Zentrum stehen die Themen Benutzerfreundlichkeit, Nutzererfahrungen und Kundenerlebnismanagement.

Die Internationale Aktionswaren- und Importmesse zeichnet sich durch ihre Vielfalt aus. Hier treffen sich die deutschen Top-Einkäufer.

Bei den Onlinemarketing Rockstars treffen sich die Marketingmacher. Mehr als 200 Speaker diskutieren ihren Blick auf die Onlinewelt.

19.–20.04.2018 | HAMBURG | EMPORIO DIGITAL COMMERCE DAY

Die Digital Commerce Days bieten aktuelle Diskussionen zu Trends der deutschen E-Commerce-Szene.

07.06.2018 | FRANKFURT | KAP EUROPA FUTURE DAY 2018

Hier treffen sich zukunftsorientierte Weiterdenker und Strategen aus allen Branchen.

31.01–4.02. 2018 | NÜRNBERG | MESSEZENTRUM SPIELWARENMESSE

11.–15.06.2018 | HANNOVER | DEUTSCHE MESSE CEBIT

14.–17.02.2018 | NÜRNBERG | MESSEZENTRUM BIO FACH

12.–13.06.2018 | KÖLN | DIE HALLE TOR 2 EHI OMNICHANNEL DAYS ‘18

15.02.2018 | BERLIN | STATION BERLIN E-COMMERCE BERLIN EXPO

19.-20.06.2018 | FRANKFURT SUPERMARKT STARS

27.02.–01.03.2018 | DÜSSELDORF | MESSE EUROCIS

25.–28.06.2018 | NÜRNBERG | MESSE NÜRNBERG DEVELOPER WEEK

Unter dem Motto „Feel the Spirit of Play“ treffen sich bekannte Marken, Startups und Einkäufer großer Ketten.

Die Fachmesse für den Biolebensmittelsektor. Perfekt, um sich von den neuesten Branchentrends inspirieren zu lassen.

Hier dreht sich alles um die Welt des E- Commerce: 100 Aussteller und 32 Fachvorträge auf vier Bühnen verpsrechen geballtes Know-how.

Unter dem Motto „Technology never sleeps“ treffen sich Neugierige und Kreative.

Das Business Festival für Digitalisierung und Innovation. In sieben Hallen gibt‘s das ganze Spektrum der digitalen Transformation.

Bei den Omnichannel Days treffen sich Experten aus den Bereichen des E- Commerce und des Omnichannels.

Die Preisverleihung für besondere Händlerpersönlichkeiten. Hier stehen die Menschen hinter den Erfolgskonzepten im Mittelpunkt.

.NET, Web und Mobile Softwareentwicklung stehen im Mittelpunkt von Fachmesse, Konferenz und Workshops.

Digital Commerce 2017 – 113


IMPRESSUM

STARTUPS

STARTUPS

DIESES SONDERHEFT IST EINE KOOPERATION VON DER HANDEL (DFV MEDIENGRUPPE) UND BERLIN VALLEY (NKF MEDIA)

PROJEKTLEITUNG/CHEFREDAKTION Daniela Rattunde (dr@berlinvalley.com) HERAUSGEBER Jan Thomas (jt@nkf.media) NKF Media GmbH nkf.media ANSPRECHPARTNER ANZEIGEN Lars Hügemeier (lh@nkf.media) Sebastian Schäfer (sch@nkf.media), Markus Kreth (mk@nkf.media) MITARBEITER DIESER AUSGABE Maria Jatzlau, Antonio Maiocchi, Kata Oldziejewska, Pavel Romanenko TITELBILD Kristina Kahlert (Operation Butterfly) CREATIVE DIRECTOR Kristina Kahlert (Operation Butterfly) CREATIVE SUPERVISION Balázs Tarsoly (Operation Butterfly) Berlin Valley erscheint kostenlos in der NKF Media GmbH, Gustav-Meyer-Allee 25, 13355 Berlin, Telefon: 030 46777251, nkf.media Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlags. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die in diesem Magazin enthaltenen Angaben werden nach bestem Wissen erstellt und mit großer Sorgfalt auf ihre Richtigkeit überprüft. Trotzdem sind inhaltliche und sachliche Fehler nicht vollständig auszuschließen. NKF Media GmbH übernimmt keinerlei Garantie und Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Alle Angaben sind ohne Gewähr.

VERLAG Deutscher Fachverlag GmbH GRÜNDER Wilhelm Lorch † GESCHÄFTSFÜHRUNG Angela Wisken (Sprecherin), Peter Esser, Markus Gotta, Peter Kley, Holger Knapp, Sönke Reimers AUFSICHTSRAT Klaus Kottmeier, Andreas Lorch, Catrin Lorch, Peter Ruß POSTADRESSE 60264 Frankfurt am Main HAUSADRESSE Mainzer Landstraße 251, 60326 Frankfurt am Main KONTAKT T 069 7595-1690 (Redaktion), T 069 7595-1834 (Anzeigen) Telefon-Zentrale 069 7595-01, -Durchwahl 069 7595-... www.etailment.de, der.handel@dfv.de CHEFREDAKTION Andreas Chwallek (V.i.S.d.P.) (1694) REDAKTION Steffen Gerth, Ulrike Sanz Grossón, Sybille Wilhelm LEITUNG Leitung etailment: Olaf Kolbrück (1619) Verlagsleitung: Klaus Mehler (1691) Objektleitung: Benjamin Grau (1834) Anzeigendisposition: Frank Goller (2526) Vertriebsleitung: Astrid Kühn (2218) Abo-Service: Heike Deibel (2215) Gesamtleitung Printmedien-Services: Kurt Herzig (2461) PRODUKTION (LTG.) Hans Dreier (2463) LOGISTIK (LTG.) Ilja Sauer (2201)

VERLAGSREPRÄSENTANTEN Nielsen I + Regierungsbezirk Detmold: Dirk Struwe, Tel. 040 280 58080 Nielsen II ohne Regierungsbezirk Detmold: Heinz Peter Flock, Tel. 0221 9692291 Nielsen IIIa, IIIb: Uwe Stolte, Tel. 06123 7016884 Nielsen IV: Heinz Peter Flock, Tel. 0221 9692291 Nielsen V – VII: Dirk Struwe, Tel. 040 28058080 Zurzeit ist die Anzeigen-Preisliste Nr. 46 vom 1.1.2017 gültig. DRUCK Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG Leibnitzstraße 5, 97204 Höchberg DRUCKVERFAHREN Bogenoffset, Akzident-Rollenoffset PAPIER 80g/m², Galerie Brite Bulk 1.2 AUFLAGE 116.000 Mit der Annahme zur Veröffentlichung überträgt der Autor das Verlagsrecht bis zum Ablauf des Urheberrechts. Nutzungsrechte: Informationen hierzu unter www.dfv.de/portfolio/archiv

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