7. Kammerkonzert
Cabaret Songs
Arnold Schönberg (1874 – 1951)
Brettl-Lieder
nach Gedichten von Frank Wedekind, Otto Julius Bierbaum, Hugo Salus, Gustav Hochstetter, Colly und Emanuel Schikaneder
1. Galathea
2. Gigerlette
3. Der genügsame Liebhaber
4. Einfältiges Lied
5. Mahnung
6. Jedem das Seine
7. Arie aus dem Spiegel von Arkadien
Claude Debussy (1862 – 1918)
Ariettes Oubliées
Lieder nach Gedichten von Paul Verlaine
1. C’est l’extase
2. Il pleure dans mon cœur
3. L’ombre des arbres
4. Cheveaux de bois
5. Green
6. Spleen
Leonard Bernstein (1918 – 1990)
I Hate Music!
Ein Zyklus aus fünf Kinderliedern für Gesang und Klavier
1. My Name is Barbara
2. Jupiter has Seven Moons
3. I Hate Music
4. A Big Indian and a Little Indian
5. I’m a Person Too
William Bolcom (*1938) / Arnold Weinstein (1927 – 2005)
Cabaret Songs
daraus:
Waitin’
Amor
Lisa Henningsohn , Sopran
![](https://assets.isu.pub/document-structure/230411160159-11a2335dd6be4acfb3a29bd20a7512eb/v1/d6ecc4cb4854cd8a9f5607e57f9a82e4.jpeg)
David Grant , Klavier
Katja Pfeifer , Moderation
06. April 2023, Greifswald (Aula der Universität)
08. April 2023, Stralsund (Löwenscher Saal im Rathaus)
Es wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und EU-Angelegenheiten des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
„Kabarett ist alles und immer auch das Gegenteil.“
Klaus Budzinski
ARNOLD SCHÖNBERG: BRETTL-LIEDER
GALATHEA
Ach, wie brenn’ ich vor Verlangen, Galathea, schönes Kind, dir zu küssen deine Wangen, weil sie so verlockend sind.
Wonne, die mir widerfahre, Galathea, schönes Kind, dir zu küssen deine Haare, weil sie so verlockend sind.
Nimmer wehr’ mir, bis ich ende, Galathea, schönes Kind, dir zu küssen deine Hände, weil sie so verlockend sind.
Ach, du ahnst nicht, wie ich glühe, Galathea, schönes Kind, dir zu küssen deine Knie, weil sie so verlockend sind.
Und was tät’ ich nicht, du Süße, Galathea, schönes Kind, dir zu küssen deine Füße, weil sie so verlockend sind.
Aber deinen Mund enthülle, Mädchen, meinen Küssen nie, denn in seiner Reize Fülle küsst ihn nur die Phantasie.
Frank Wedekind (1864 – 1918)
GIGERLETTE
Fräulein Gigerlette
lud mich ein zum Tee.
Ihre Toilette war gestimmt auf Schnee; ganz wie Pierrette war sie angetan.
Selbst ein Mönch, ich wette, sähe Gigerlette wohlgefällig an.
War ein rotes Zimmer, drin sie mich empfing, gelber Kerzenschimmer in dem Raume hing. Und sie war wie immer Leben und Esprit. Nie vergess ich’s, nimmer: Weinrot war das Zimmer, blütenweiß war sie.
Und im Trab mit Vieren fuhren wir zu zweit in das Land spazieren, das heißt Heiterkeit. Dass wir nicht verlieren Zügel, Ziel und Lauf, saß bei dem Kutschieren mit den heißen Vieren Amor hinten auf.
Otto Julius Bierbaum (1865 – 1913)
DER GENÜGSAME LIEBHABER
Meine Freundin hat eine kohlschwarze Katze mit weichem knisterndem Sammetfell, und ich, ich hab’ eine blitzblanke Glatze, blitzblank und glatt und silberhell.
Meine Freundin gehört zu den üppigen Frauen, sie liegt auf dem Divan das ganze Jahr, beschäftigt, das Fell ihrer Katze zu krauen, mein Gott, ihr behagt halt das samtweiche Haar.
Und komm’ ich am Abend die Freundin besuchen, so liegt die Mieze im Schoße bei ihr und nascht mit ihr von dem Honigkuchen, und schnurrt, wenn ich leise ihr Haar berühr’.
Und will ich mal zärtlich tun mit dem Schatze und dass sie mir auch einmal „Eitschi“ macht, dann stülp’ ich die Katze auf meine Glatze, dann streichelt die Freundin die Katze und lacht.
Hugo Salus (1866 – 1929)
EINFÄLTIGES LIED
König ist spazieren gangen, bloß wie ein Mensch gangen, ohne Szepter und ohne Kron’ wie ein gewöhnlicher Menschensohn.
Ist ein starker Wind gekommen, ganz gewöhnlicher Wind gekommen, ohne Ahnung, wer das wär’, fällt er über den König her.
Hat ihm den Hut vom Kopf gerissen, hat ihn übers Dach geschmissen, hat ihn nie mehr wiedergeseh’n!
Seht ihr’s! Da habt ihr's! Das sag’ ich ja! Treiben gleich Allotria!
Es kann kein König ohne Kron’, wie ein gewöhnlicher Menschensohn, unter die dummen Leute geh’n!
Hugo Salus
MAHNUNG
Mädel, sei kein eitles Ding, fang dir keinen Schmetterling, such dir einen rechten Mann, der dich tüchtig küssen kann und mit seiner Arme Kraft dir ein warmes Nestchen schafft.
Mädel, Mädel, sei nicht dumm, lauf nicht wie im Traum herum. Augen auf! ob einer kommt, der dir recht zum Manne frommt. Kommt er, dann nicht lang bedacht! Klapp! die Falle zugemacht.
Liebes Mädel, sei gescheit, nütze deine Rosenzeit!
Passe auf und denke dran, dass du, wenn du ohne Plan ziellos durch das Leben schwirrst, eine alte Jungfer wirst.
Liebes Mädel, sei gescheit, nütze deine Rosenzeit!
Passe auf und denke dran! Denk daran.
Gustav Hochstetter (1873 – 1944)
JEDEM DAS SEINE
Ebenes Paradefeld, Kasper in der Mitte hält hoch auf seinem Gaul. König, Herzog um ihn rum, gegenüber Publikum, Regimenter, bum bum bum, das marschiert nicht faul.
Luft sich voller Sonne trinkt, Helm und Bajonett, das blinkt, sprüht und gleißt und glänzt. Schattiger Tribünensitz, bravo! Hurrah! Ulk und Witz, Operngläser, Augenblitz, hin und her scharwenzt.
Neben mir wer mag das sein, reizend, nicht so furchtbar fein, doch entzückend chick. Wird man kritisch angeschaut, heimlich ist man doch erbaut, und die Hüfte sehr vertraut kuppelt die Musik.
Kasper, nimm was dir gebührt, und die Truppe recht geführt, schütze dich und uns. Aber jetzt, geliebter Schatz, schleunigst vom Paradeplatz. Hinterm Wall ein Eckchen hatʼs, fern von Hinz und Kunz.
Und da strecken wir uns hin, ich und meine Nachbarin, weither tönt’s Trara. Welche Lust Soldat zu sein, welche Lust es nicht zu sein, wenn still fein allein zu zwein wir – et cetera.
Colly (keine weiteren Angaben bekannt)
ARIE AUS DEM SPIEGEL VON ARKADIEN
Seit ich so viele Weiber sah, schlägt mir mein Herz so warm, es summt und brummt mir immerdar, als wie ein Bienenschwarm.
Und ist ihr Feuer meinem gleich, ihr Auge schön und klar, so schlägt als wie ein Hammerstreich mein Herzchen immerdar: Bum bum bum.
Ich wünschte tausend Weiber mir, wenn’s recht den Göttern wär’. Da tanzt ich wie ein Murmeltier, ins Kreuz und ins Quer.
Das wär’ ein Leben auf der Welt, da wollt’ ich lustig sein, ich hüpfte wie ein Hasʼ durchs Feld, mein Herz schlüg’ immer drein: Bum bum bum.
Wer Weiber nicht zu schätzen weiß, ist weder kalt noch warm, er liegt so wie ein Brocken Eis in eines Mädchens Arm.
Da bin ich ganz ein and’rer Mann, ich spring’ um sie herum, mein Herz klopft froh an ihrem an und machet bum bum bum!
Emanuel Schikaneder (1751 – 1812)
CLAUDE DEBUSSY: ARIETTES OUBLIÉES
C’EST L’EXTASE
C’est l’extase langoureuse, C’est la fatigue amoureuse, C’est tous les frissons des bois Parmi l’étreinte des brises.
C’est, vers les ramures grises, Le chœur des petites voix.
Ô le frêle et frais murmure, Cela gazouille et susurre!
Cela ressemble au cri doux Que l’herbe agitée expire.
Tu dirais, sous l’eau qui vire, Le roulis sourd des cailloux.
Cette âme qui se lamente
En cette plainte dormante, C’est la nôtre, n’est-ce pas?
La mienne, dis, et la tienne, Dont s’exhale l’humble antienne
Par ce tiède soir, tout bas?
IL PLEURE DANS MON CŒUR
Il pleure dans mon cœur Comme il pleut sur la ville, Quelle est cette langueur Qui pénètre mon cœur?
Ô bruit doux de la pluie, Par terre et sur les toits! Pour un cœur qui s’ennuie, Ô le bruit de la pluie!
Il pleure sans raison
Dans ce cœur qui s’écœure. Quoi! nulle trahison?
Ce deuil est sans raison.
C’est bien la pire peine de ne savoir pourquoi
Sans amour et sans haine Mon cœur a tant de peine!
DAS IST EKSTASE
Das ist die hingebungsvolle Ekstase, Das ist die verliebte Ermattung, Das ist alles freudiges Beben des Waldes in der Umarmung sanfter Brisen, Das ist, in dem grauen Astwerk, Der Chor der kleinen Stimmen.
Oh das fragile und frische Säuseln, Das zwitschert und surrt!
Es ähnelt dem sanften Schrei, Den das heftig bewegte Gras aushaucht. Man meint, es sei das dumpfe Knirschen Der Kiesel am Grund des Wassers.
Diese Seele, die lamentiert
In dieser verschlafenen Klage, Das ist unsere, nicht wahr?
Die meine, sag es, und die deine, Die einen demutsvollen Gesang verströmt, An diesem lauen Abend, ganz leise?
ES WEINT IN MEINEM HERZEN
Es weint in meinem Herzen, Wie es auf die Stadt regnet, Was ist das für eine Ermattung, Die mein Herz durchdringt?
Oh sanftes Geräusch des Regens Am Boden und auf den Dächern! Für ein Herz, das Überdruss fühlt, Oh der Gesang des Regens!
Es weint ohne Grund
In diesem Herz, das sich entmutigt. Was! kein Verrat?
Diese Trauer ist ohne Grund.
Das ist wohl die schlimmste Pein, Nicht zu wissen warum, Ohne Liebe und ohne Hass, Mein Herz so quälend schmerzt!
L’OMBRE DES ARBRES
L’ombre des arbres dans la rivière embrumée
Meurt comme de la fumée, Tandis qu’en l’air, parmi les ramures réelles, Se plaignent les tourterelles.
Combien, ô voyageur, ce paysage blême
Te mira blême toi-même, Et que tristes pleuraient dans les hautes feuillées Tes espérances noyées!
CHEVEAUX DE BOIS
Tournez, tournez, bons chevaux de bois, Tournez cent tours, tournez mille tours, Tournez souvent et tournez toujours, Tournez, tournez au son des hautbois.
L’enfant tout rouge et la mère blanche, Le gars en noir et la fille en rose, L’une à la chose et l’autre à la pose, Chacun se paie un sou de dimanche.
Tournez, tournez, chevaux de leur cœur, Tandis qu’autour de tous vos tournois Clignote l’œil du filou sournois, Tournez au son du piston vainqueur!
C’est étonnant comme ça vous soûle D’aller ainsi dans ce cirque bête!
Bien dans le ventre et mal dans la tête, Du mal en masse et du bien en foule.
DER SCHATTEN DER BÄUME
Der Schatten der Bäume im vernebelten Fluss Stirbt, sich im Rauch auflösend, Während in der Luft, im wirklichen Geäst, Die Turteltauben klagen.
Wie sehr, oh Reisender, wird diese fahle Landschaft
Zu deinem eigenen Spiegelbild, Und wie traurig weinten im hohen Laubwerk
Deine ertränkten Hoffnungen!
HOLZPFERDE
Dreht euch, dreht euch, ihr braven Holzpferde, Dreht hundert Runden, dreht tausend Runden, Dreht euch oft und dreht euch immer, Dreht, dreht euch zum Klang der Oboen.
Das Kind ganz rot und die Mutter ganz weiß, Der Junge in schwarz und das Mädchen in rosa, Die eine flirtet und der andere macht sich wichtig, Jeder leistet sich einen Sonntagsgroschen.
Dreht euch, Pferde ihrer Herzen, Während bei allen euren Runden Das Auge des tückischen Spitzbuben blitzt, Dreht euch zum Klang des triumphierenden Kornetts!
Es ist erstaunlich, wie es euch berauscht, Immer die dummen Runden zu drehen, Lust im Bauch und Schwindel im Kopf Großes Übel und großer Spaß.
Tournez dadas, sans qu’il soit besoin
D’user jamais de nuls éperons Pour commander à vos galops ronds.
Tournez, tournez, sans espoir de foin.
Dreht euch, Hottepferdchen, ohne Notwendigkeit, Die wirkungslose Sporen je abzunutzen, Um eure runden Galoppsprünge zu befehlen, Dreht, dreht euch, ohne Hoffnung auf Heu.
Et dépêchez, chevaux de leur âme, Déjà voici que sonne à la soupe La nuit qui tombe et chasse la troupe
De gais buveurs que leur soif affame.
Tournez, tournez! Le ciel en velours D’astres en or se vêt lentement, L’église tinte un glas tristement. Tournez au son joyeux des tambours! Tournez.
GREEN
Voici des fruits, des fleurs, des feuilles et des branches, Et puis voici mon cœur qui ne bat que pour vous. Ne le déchirez pas avec vos deux mains blanches, Et qu’à vos yeux si beaux l’humble présent soit doux.
J’arrive tout couvert encore de rosée Que le vent du matin vient glacer à mon front.
Souffrez que ma fatigue, à vos pieds reposée, Rêve des chers instants qui la délasseront.
Sur votre jeune sein, laissez rouler ma tête
Toute sonore encore de vos derniers baisers; Laissez-la s’apaiser de la bonne tempête, Et que je dorme un peu puisque vous reposez.
Und eilt, Pferde ihrer Seele, Schon läutet zum Abendessen Die hereinbrechende Nacht und verjagt die Gruppe Fröhlicher Trinker, die vor Durst vergehen.
Dreht, dreht euch! Der samtene Himmel bedeckt sich langsam mit Goldsternen. Von der Kirche klingt traurig eine Totenglocke. Dreht euch zum freudigen Klang der Trommeln! Dreht euch.
GRÜN
Hier sind Früchte, Blumen, Blätter und Zweige, Und hier ist auch mein Herz, das nur für dich schlägt. Zerreiß es nicht mit deinen beiden weißen Händen, Und möge dieses bescheidene Geschenk vor deinen schönen Augen bestehen können.
Ich komme ganz bedeckt noch mit Tau, Den der Morgenwind an meiner Stirn gefrieren ließ. Erlaube, dass meine Erschöpfung, zu deinen Füßen ruhend, Von den kostbaren Augenblicken träume, die sie erquicken werden.
Lass auf deiner jungen Brust meinen Kopf ruhen, Der noch klingt von deinen letzten Küssen; Lass ihn Frieden finden nach diesem schönen Sturm
Und möge ich etwas Schlaf finden, da du ruhst.
SPLEEN
Les roses étaient toutes rouges, Et les lierres étaient tout noirs.
Chère, pour peu que tu te bouges, Renaissent tous mes désespoirs.
Le ciel était trop bleu, trop tendre, La mer trop verte et l’air trop doux. Je crains toujours, – ce qu’est d’attendre! –Quelque fuite atroce de vous.
Du houx à la feuille vernie
Et du luisant buis je suis las,
Et de la campagne infinie, Et de tout, fors de vous, hélas!
Paul Verlaine
SPLEEN
Die Rosen waren alle ganz rot, Und der Efeu war ganz schwarz.
Liebste, jede Bewegung von dir Erweckt meine Verzweiflung aufs Neue.
Der Himmel war zu blau, zu zart, Das Meer zu grün, und die Luft zu mild. Ich fürchte stets, – ich erwarte es fast! Dass du grausam von mir fliehst.
Mich widert die Stechpalme mit ihrem gelackten Laub an Und der glänzenden Buchsbaum, Und die unendliche Flur, Und alles, außer dir, leider!
LEONARD BERNSTEIN:
I HATE MUSIC!
MY NAME IS BARBARA
My mother says that babies come in bottles; but last week she said they grew on special baby-bushes.
I don’t believe in the storks, either!
They’re all in the zoo, busy with their own babies!
And what’s a baby-bush, anyway!?
My name is Barbara.
JUPITER HAS SEVEN MOONS
Jupiter has seven moons or is it nine?
Saturn has a million, billion, trillion sixty-nine;
And ev’ry one is a little sun, with six little moons of its own!
But we have only one!
Just think of all the fun we’d have if there were nine!
Then we could be just nine times more romantic!
Dogs would bay ’til they were frantic! We’d have nine tides in the Atlantic! The man in the moon would be gigantic! But we have only one! Only one!
I HATE MUSIC!
I hate music!
But I like to sing: la dee da da dee; la dee da dee.
But that’s not music, not what I call music.
No, sir. Music is a lot of men in a lot of tails, making lots of noise like a lot of females;
Music is a lot of folks in a big dark hall, where they really don’t want to be at all; with a lot of chairs and a lot of airs, and a lot of furs and diamonds!
Music is silly! I hate music!
But I like to sing: la dee da da dee: la dee da dee: la dee da dee.
MEIN NAME IST BARBARA
Meine Mutter sagt, dass Babys aus Flaschen kommen, aber letzte Woche sagte sie, dass sie an speziellen Baby-Büschen wachsen.
Ich glaube auch nicht an die Geschichte mit den Störchen!
Die sind alle im Zoo und mit ihren eigenen Babys beschäftigt!
Und was soll eigentlich ein Baby-Busch sein?
Mein Name ist Barbara.
JUPITER HAT SIEBEN MONDE
Jupiter hat sieben Monde, oder sind es neun?
Saturn hat eine Million Billion Trillion und neunundsechzig;
Und jeder ist eine kleine Sonne mit sechs eigenen kleinen Monden!
Aber wir haben bloß einen!
Denk doch mal an all den Spaß, den wir hätten, wenn es neun gäbe!
Dann könnten wir neun Mal romantischer sein!
Hunde würden bellen bis zur Raserei!
Wir würden neun Gezeiten im Atlantik haben. Der Mann im Mond wäre gigantisch! Aber wir haben bloß einen! Bloß einen!
ICH HASSE MUSIK!
Ich hasse Musik!
Aber ich liebe es zu singen: la di da da di; la di da di.
Aber das ist keine Musik, nicht was ich Musik nennen würde.
Oh nein. Musik, das sind eine Menge Männer in einer Menge Fräcke, die eine Menge Lärm machen wie eine Menge Frauen. Musik ist eine Menge Menschen in einem großen dunklen Saal, in dem sie eigentlich alle gar nicht sein wollen, mit einer Menge Sitze und einer Menge Allüren und einer Menge Pelze und Diamanten!
Music ist albern! Ich hasse Musik!
Aber ich liebe es zu singen: la di da da di; la di da di.
A BIG INDIAN AND A LITTLE INDIAN
A big Indian and a little Indian were walking down the street.
The little Indian was the son of the big Indian;
but the big Indian was not the father of the little Indian:
You see the riddle is, if the little Indian was the son of the big Indian,
but the big Indian was not the father of the little Indian, who was he?
I’ll give you two measures: His mother!
I'M A PERSON TOO
I just found out today that I’m a person too, like you:
I like balloons; lots of people like balloons:
But ev’ryone says, „Isn’t she cute? She likes balloons!“
I’m a person too, like you!
I like things that ev’ryone likes:
I like soft things and movies and horses and warm things and red things: don’t you?
I have lots of thoughts; like what’s behind the sky;
and what’s behind what’s behind the sky:
But ev’ryone says, „Isn’t she sweet? She wants to know ev’rything!“
Don’t you?
Of course I’m very young to be saying all these things in front of so many people like you; but I’m a person too!
Though I’m only ten years old; I’m a person too, like you!
EIN GRO ß ER INDIANER UND EIN KLEINER INDIANER
Ein großer Indianer und ein kleiner Indianer gingen die Straße entlang.
Der kleine Indianer war der Sohn des großen Indianers, aber der große Indianer war nicht der Vater des kleinen Indianers:
Pass auf, das Rätsel ist folgendes: Wenn der kleine Indianer der Sohn des großen Indianers war, aber der große Indianer nicht der Vater des kleinen Indianers, wer war er dann?
Ich gebe dir zwei Takte: Seine Mutter!
ICH BIN AUCH EIN MENSCH
Gerade heute habe ich herausgefunden, dass ich auch ein Mensch bin, wie Sie.
Ich mag Luftballons, viele Menschen mögen Luftballons.
Aber alle sagen: „Ist sie nicht süß?
Sie mag Luftballons!“
Ich bin auch ein Mensch, wie Sie!
Ich mag Dinge, die jeder mag.
Ich mag weiche Dinge und Filme und Pferde und warme und rote Sachen, Sie etwa nicht?
Ich mache mir viele Gedanken wie, was hinter dem Himmel ist; und was hinter dem, was hinter dem Himmel ist, ist:
Aber alle sagen: „Ist sie nicht süß? Sie will alles wissen!“
Sie etwa nicht?
Natürlich bin ich noch sehr jung, um all diese Dinge vor so vielen Leuten wie Ihnen zu sagen, aber ich bin auch ein Mensch!
Auch wenn ich erst zehn Jahre alt bin, bin ich ein Mensch wie Sie!
WILLIAM BOLCOM / ARNOLD WEINSTEIN: CABARET SONGS
WAITIN ’
Waitin' waitin'
I’ve been waitin' waitin' waitin' all my life. That light keeps on hiding from me, but it someday just might bless my sight.
Waitin' waitin' waitin'.
AMOR
It wasn’t the policeman’s fault in all the traffic roar instead of shouting halt when he saw me he shouted Amor.
Even the ice-cream man (free ice-creams by the score) instead of shouting Butter Pecan one look at me he shouted Amor.
All over town it went that way. Ev’rybody took off the day. even philosophers understood how good was the good ’cuz I looked so good!
The poor stopped taking less. the rich stopped needing more. Instead of shouting no and yes both looking at me shouted Amor.
My stay in town was cut short I was dragged to court. The judge said I disturbed the peace and the jury gave him what for!
WARTEN
Warten, warten, ich warte, warte, warte mein Leben lang. Dieses Licht versteckt sich noch immer vor mir, doch eines Tages wird es vielleicht meine Sicht segnen. Warten, warten, warten.
AMOR
Es war nicht der Fehler des Polizisten in all dem Verkehrschaos. Anstelle von „stopp“ rief er als er mich sah Amor.
Sogar der Eisverkäufer (massenweise gratis Eiscreme) anstatt „Nusseis“ zu rufen, genügte ein Blick in meine Richtung und er rief Amor.
In der ganzen Stadt ging das so. Jeder drehte an diesem Tag durch. Und selbst die Philosophen verstanden auf einmal wie gut das Gute war, weil ich so gut aussah!
Die Armen hörten auf, zu wenig zu bekommen, die Reichen hörten auf, immer mehr zu wollen. Anstatt ja und nein zu rufen, schauten sie mich beide an und riefen Amor
Mein Aufenthalt in der Stadt wurde jäh unterbrochen, ich wurde vor Gericht gezerrt. Der Richter meinte, ich würde den allgemeinen Frieden stören und die Jury heizte ihm gehörig ein!
The judge raised his hand and instead of Desist and Cease Judgie came to the stand, took my hand and whispered Amor.
Night was turning into day I walked alone away. Never see that town again. But as I passed the churchhouse door instead of singing Amen the choir was singing Amor.
Arnold WeinsteinDer Richter hob seine Hand, doch anstatt mich zu verurteilen, kam das Richterlein an meinen Tisch, nahm meine Hand und flüsterte Amor.
Der Morgen graute, ich ging alleine fort, um der Stadt für immer den Rücken zu kehren. Doch als ich an der Kirchentür vorbeiging, sang der Chor anstelle von „Amen“ Amor.
![](https://assets.isu.pub/document-structure/230411160159-11a2335dd6be4acfb3a29bd20a7512eb/v1/7c7144471c947b7c94584b4b158329dd.jpeg)
„Prachtvolles Zeitalter –Lachen wird plötzlich Programm! Jedem steht frei, die Welt zu überwinden. Braucht nur zu grinsen. Das übrige wird sich finden.“
Christian Morgenstern
Weiterhin im Programm
6. Philharmonisches Konzert
18., 19. & 20.04. / 19.30 Uhr Theater Stralsund: Großes Haus
7. Philharmonisches Konzert
16., 17. & 18.05. / 19.30 Uhr Theater Stralsund: Großes Haus
8. Philharmonisches Konzert
27.05., 01. & 02.06. / 19.30 Uhr Theater Stralsund: Großes Haus
29.05. / 18.00 Uhr
Theater Putbus
30. & 31.05. / 19.30 Uhr Stadthalle Greifswald: Kaisersaal
9. Philharmonisches Konzert 05., 06. & 08.07. / 19.30 Uhr Theater Stralsund: Großes Haus
09.07. / 18.00 Uhr
Theater Putbus
Hexenjagd
Außerdem
SCHAUSPIEL
Im Westen nichts Neues
BALLETT
Die nicht geregnet werden
Wie weiter?
M-o(z)art²
MUSIKTHEATER
María de Buenos Aires
Orfeo ed Euridice Willkommen im Wunderlift
La Cenerentola –Aschenputtel
Herausgeber:
Theater Vorpommern GmbH, Stralsund – Greifswald – Putbus, Spielzeit 2022/23
Geschäftsführung:
Ralf Dörnen, Intendant
Peter van Slooten, Verwaltungsdirektor
Impressum
Redaktion und Übersetzungen: Katja Pfeifer
Gestaltung: giraffentoast
Bildnachweise: Bei den Fotos handelt es sich um gemeinfreie Aufnahmen von pxhere.com