THE RACE
10. Jahrgang • 2/2009 • Nr. 34 (Juli) 7 EUR/10 SFr (Einzelpreis)
QUALIFIZIEREN. INSPIRIEREN. MOBILISIEREN.
USZUG. A E B O R P IN RE DIES IST NUEN RUHIG MAL DAS BEI GEFALLFT ODER GLEICH EIN GANZE HE TERNET BESTELLEN. ABO IM IN
MANN GOTT SEI DANK, ICH BIN EIN MANN Ehelicher Sex Der als Sex-Pastor bekannte Autor Michael Hübner beantwortet unsere Fragen // Seite 8
Erstmal Porno Im Sog der Bilder-Sucht
// Seite 16
Vorwärts Männer Nicht als Feigling in der Einsamkeit verschmoren
// Seite 22
DEIN GESICHT AUF SEITE 2
WAS SCHÄTZT DU AN MÄNNERN BESONDERS?
Julia, 23, Konstanz Die Fähigkeit Frauen mit Wertschätzung zu begegnen, Stärke und viel, viel Humor.
Mirj, 24, Herrenberg Männer sind so aufregend anders!
Kathi, 20, Freudenstadt Humor, Aufrichtigkeit, Einfühlungsvermögen und wenn sie aufopfernd sind.
Margret, 52, Pfalzgrafenweiler Ich schätze Männer, bei denen die Frau als gleichwertiges Gegenüber mitdenken und entscheiden darf.
Rebecca, 27, Egenhausen Wenn sie zuvorkommend und wertschätzend Frauen gegenüber sind und sich wie Gentlemen benehmen.
Hanna, 21, Dachsbach Dass sie uns körperlich wie auch seelisch tragen können.
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Beate, 47, Altensteig Die Fähigkeit mit mir als Singlefrau in einer sauberen und reinen Freundschaft leben zu können.
Sarah, 26, Tailfingen Ihre wunderbare Art rational denken zu können.
Deborah, 32, Beihingen Ihre Sachlichkeit, dass sie nicht ohne uns können und wir uns so schön ergänzen.
Ruth, 23, Darmstadt Wenn sie zum Held werden und die Frau erobern!
Hanna, 27, Grand Rapids, USA Wenn sich seine äußerliche Stärke in seiner innerlichen und geistlichen Stärke widerspiegelt.
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Judith, 20, Stuttgart Ehrlichkeit und wenn sie noch so ein richtiger »Old-schoolGentleman« sind.
Jurescha, 27, Hamburg Wenn sie aufmerksam sind, wenn sie Ideale haben und sich dafür einsetzen. Ich mag die Männer besonders, die am liebsten die Welt retten wollen.
Ute, 28, Gäufelden Dass sie viele Dinge mit einem größeren Abstand betrachten und sich von ihren Gefühlen nicht die Sicht vernebeln lassen.
Angelika, 48, Freudenstadt Da kann ich nur für meinen Mann sprechen: Dass er so integer ist.
Franziska, 22, Tübingen Dass sie sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lassen.
Linda, 23, Bremen Stärke und Nachgiebigkeit in seinem Charakter vereint. Wenn er weiß, wann es dran ist, auf den Tisch zu hauen und wann Zurückhaltung zum Ziel führt.
Johanna, 24, Schapbach Offenheit, Ehrlichkeit und wenn Jesus aus ihnen herausstrahlt.
Elena, 20, Oberhöchstädt Wenn sie für Spaß und Unsinn zu haben sind.
Anne, 21, Bad Liebenzell Dass sie so unkompliziert sind. Wenn`s Stress gibt, dann nur kurz, aber dafür laut, und danach ist wieder alles vergessen. Mädchen sind nachtragender.
Melanie, 22, Freudenstadt Ihr Selbstbewusstsein.
Johanna, 18, Freudenstadt Dass sie nicht so kompliziert und emotional sind.
Rebekka, 28, Stuttgart Dass sie oft einen klaren Kopf bewahren, wenn es in meinem rund geht. Dass sie so schön stark sind, was sich einfach gut anfühlt. Ihre Zielstrebigkeit – wenn sie etwas machen, machen sie es meistens ganz. Das bewundere ich.
Janina, 22, Erfurt Wenn sie in Bezug auf sich selbst und auf andere verantwortungsvoll handeln.
Stine, 26, Stuttgart Ihre Zielstrebigkeit – weil ich es toll finde, mit Männern zusammenzuarbeiten, die ein Ziel vor Augen haben.
Christine, 23, Bonn Diese tiefe Geborgenheit, wenn sie einen in ihre starken Arme schließen.
Christina, 21, Gutenstetten Ihre Stärke, die sie für das Richtige, für Menschen und Gott einsetzen und eintreten und wenn Männer Verantwortung für ihr Leben übernehmen.
Joy, 1, Herrenberg Den Unterschied zwischen Männer und Frauen kenne ich noch nicht, aber Papi ist toll, weil er so viele Faxen mit mir macht.
Lena, 21, Paris, Frankreich Na, ihre Männlichkeit – das passt so gut zu uns Frauen. Und ihre Fähigkeit zum Einparken :)
Andrea, 27, Norderstedt Wenn sie ein leidenschaftlich brennendes Herz für die Nachfolge Jesu haben, wenn sie Menschen wertschätzend gegenüber treten, mit Humor und Freude durchs Leben gehen.
Stephanie, 29, Saint Petersburg, USA Wenn sie sich selbst nicht zu ernst nehmen, wenn sie Frauen mit Respekt begegnen und eine gute Portion Humor haben.
Laura, 24, Bonn Dass sie verrückt sind! Verrückt nach Gott, verrückt nach ihren Frauen, verrückt nach Leben!
Ela, 25, Ebhausen Mir gefällt, dass mein Mann so sachlich und strukturiert ist. Da ergänzen wir uns sehr gut.
Tabea, 20, Freudenstadt Dass sie absolut anders sind als Frauen.
Maike, 39, Hochdorf Wenn sie nicht nur im Beruf ihren Mann stehen, sondern sich auch Zeit für ihre Rolle als Vater und Ehemann nehmen.
Bethany, 20, Freudenstadt Dass sie einfach anders sind als Frauen.
Philomena, 21, Egenhausen Männer sind einfach locker drauf. Sie sehen Dinge nicht so eng und kompliziert wie wir Frauen. Daher ist es oft hilfreich mit Männern über Dinge zu reden.
Heidi, 26, Beilstein Wenn ›Mann‹ sowohl sicherer Hafen als auch mitreißender Sturm zur richtigen Zeit sein kann.
Katharina, 23, Potsdam Ihre schlichte und präzise Art, etwas auf den Punkt zu bringen und ihre emotionale und physische Stärke, die Schutz und Geborgenheit vermittelt.
Claudia, 32, Burgkirchen Ihre körperliche Kraft.
EDITORIAL
Das Redaktionsteam von links nach rechts: Michael, Jörg, Anneke, Anne, Benjamin, Daniel
ENDLICH
DANKE, ALJA Wir verlieren einen kreativen Mitstreiter und nimmermüden Diskussionspartner, einen Mann mit unheimlicher Leidenschaft und Energie. Alja hat unser Team in den letzten Jahren mitgeprägt, seine Impulse waren wert- und gehaltvoll. Und doch war die Redaktionsarbeit nie sein liebstes Kind, so dass er jetzt andere Schwerpunkte setzt und nach dem Abschluss seines Studiums voll durchstartet. Ali, du wirst uns fehlen als Impulsgeber und ehrlicher Kritiker, als authentisches Teammitglied und Visionär. Danke für all dein Engagement!
// Klischees und Oberflächlichkeit überlagern gerne unsere Suche nach einer echten und tragfähigen Definition unserer Identität. Die Frauen haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten durch die Emanzipations-Bewegung eine umfassende Auseinandersetzung um ihre Identität und ihren Wert hinter sich gebracht und können trotz differenzierter persönlicher Vorstellungen zumindest davon sprechen, dass sie das Thema intensiv diskutiert haben. Aber wir? Es sind seltene Momente, in denen wir Männer wagen, uns über das Ausfüllen unserer männlichen Rolle Gedanken zu machen. Noch seltener sprechen wir darüber. Was bedeutet es eigentlich ein Mann zu sein? Was bedeutet es für dich ein Mann zu sein? Das Rollenbild der Väter-Generation scheint nicht mehr zu passen, aber wo wollen wir hin? Es sind wichtige Fragen und es wird Zeit, dass wir sie uns stellen und beantworten. Nicht nur um unser eigenes Fundament zu stabilisieren, sondern auch weil wir unseren Frauen Antworten schuldig sind. Was können sie eigentlich von uns erwarten? Mit was müssen sie rechnen? Wir merken immer wieder, dass sich die Frage nach unserer Identität nur höchst individuell und persönlich beantworten lässt. Während Männlichkeit für dich vielleicht bedeutet, dich bei einem Trip in der Wildnis drei Tage lang nur von Getier zu ernähren, so gehört zur Männlichkeit eines anderen vielleicht die Stadionwurst oder die Sportschau am Samstagabend. Vielleicht gehört für dich das bewusste Ausfüllen deiner Vaterrolle dazu, während der Nächste die Romantik des Single-Daseins genießt und als echter Jäger auffällt. In dieser Ausgabe geht es ausschließlich um dich als Mann – die Impulse sind auf dich zugeschnitten, es sind Artikel aus den Herzen von Männern. Herausfordernd, echt – und immer eine sehr persönliche Perspektive integrierend. Diese ersten Gedanken mögen ein Anfang sein – und doch geht die Suche weiter. Tiefer. Ehrlicher. Endlich. Eure Männer im Redaktionsteam ...
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INHALT
MANN 06 08 11 12 16 20 22 26
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SCHWERPUNKT: MANN // BIER, MANN UND GEBRÜLL • Wie geil es ist, ein Mann zu sein
Kolumne. Statt die Verschiedenheit der Geschlechter zu zelebrieren ist der Trend vielmehr die spannungsentladene Vereinheitlichung von Mann und Frau. Das ist nicht gut, meint unser werter Kolumnist. // AXEL BRANDHORST EHELICHER SEX • Was viele nicht zu fragen wagen Interview. Sex ist ein geniales Geschenk Gottes und ein wichtiger Bestandteil der Ehe. Der Sex-Pastor Michael Hübner beantwortet ungeschminkt unsere Fragen. // MICHAEL HÜBNER MÄNNERFREUNDSCHAFT • Verschiedene Wege Freundschaft zu leben Wer ist eigentlich ein guter Freund? Verschiedene Wege, wie wir Männer Freundschaft leben. // ULI MARIENFELD ADAM, WO BIST DU? • Von der Entwicklung der männlichen Identität Wie wird ein Mann zum Mann? Die Herausforderung, echte Männlichkeit zu entdecken. // AXEL BRANDHORST ERSTMAL PORNO • Im Sog der Bilder-Sucht Wenn man sich immer wieder im Pornosumpf wiederfindet und den Konsum kaum noch kontrollieren kann, muss man irgendwann zugeben, dass man süchtig ist. Wo das herkommen kann und erste Hinweise, die helfen, aus der Sucht wieder rauszukommen. // ROLF RIETMANN GEFÜHLSKRANK • Überleben in einer verweiblichten Gesellschaft Gefühle zulassen und trotzdem Verantwortung übernehmen? Allen Ansprüchen gerecht zu werden, ist gar nicht so einfach. // STEFFEN STIPPL VORWÄRTS MÄNNER • Nicht als Feigling in der Einsamkeit verschmoren Die Traumfrau erobern in einer Welt von Frauenverstehern? Der Autor richtet einen flammenden Appell, sich der Herausforderung zu stellen. // MARKUS EICHLER ORATIO ET TENTATIO • Wie die Beziehung zum Schöpfer das Mannsein verändern kann Der Autor ermutigt dazu, sich aus der Stille heraus den Herausforderungen zu stellen, die echtes Mannsein ausmachen und zu einem erfüllten Leben führen. // JOHANNES GERHARDT
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IMPRESSUM
THE RACE
QUALIFIZIEREN. INSPIRIEREN. MOBILISIEREN. Nummer 34 • 2/2009 ISSN 1864-2012 Herausgeber: JMS Altensteig e. V. Redaktionsleitung: Benjamin Finis, Michael Zimmermann (info@therace-online.de) Redaktionsteam: Anne Coronel, Benjamin Finis, Daniel Knauft, Nadja Gail, Anneke Reinecker, Jörg Schellenberger, Michael Zimmermann Redaktionsassistenz: Cosima Stawenow, Christine Zimmermann (Statements) Redaktionsbeirat: Klaus-Peter Foßhag, Gerhard Kehl, Gernot Rettig, Stefan Waidelich, Michael Winkler Vertrieb: Jens Kiefer THE RACE, JMS Altensteig e. V., Bahnhofstraße 45, D-72213 Altensteig, bestellung@therace-online.de, www.therace-online.de Gestaltung: Michael Zimmermann –> www.michaelzimmermann.com Johannes Schermuly –> www.ideen-und-medien.de Druck: rollerdruck, Turmfeldstraße 23, 72213 Altensteig Anzeigen: Anke Philippi (anke@therace-online.de) Erscheinungsweise: März, Juli, November Abonnement: Ein Abonnement verlängert sich automatisch um ein weiteres Bezugsjahr, wenn es nicht bis zum 30.11. gekündigt wurde. Das gilt nicht für Geschenk-Abos, die automatisch nach einem Bezugsjahr enden. Heftpreise: Abo THE RACE: 15,- € (D), 29,- SFr (CH), 19,- € (A), Abopreise inkl. Porto. Einzelpreis: 7,- € bzw. 10,- SFr + Porto Bei allen Preisangaben innerhalb dieser Ausgabe von THE RACE gilt: Änderung und Irrtum vorbehalten. Bankverbindung: Konto Deutschland: Volksbank Nordschwarzwald, BLZ 642 618 53, Konto-Nr. 620 49 003 • Konto Schweiz: Postfinance, Konto-Nr. 6039394-6 (IBAN: DE 92 6426 1853 0062 049 003, BIC: GENODES1PGW)
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NACH DEM HERZEN GOTTES
Lyrik. Der Weg eines Mannes, wie ihn die lyrische Feder des Poeten zu Papier gebracht hat. // JAN HENKEL MACHT IM REICH GOTTES • Der Verantwortung jesusmäßig gerecht werden Die Macht zu haben – für uns Männer ein besonderes Vergnügen. Aber die Macht ausüben nach den Maßstäben Jesu? Puh. // ALEKO VANGELIS ER IST EIN MANN • Mein Freund Gott und ich Kolumne. Im Gespräch mit seinem Freund Gott findet unser Kolumnist einige spannende Ansätze über das Geschlecht Gottes heraus. Ist er ein Mann oder eine Frau? // MICKEY WIESE
DETAILS // DEIN GESICHT AUF SEITE 2: WAS SCHÄTZT DU AN MÄNNERN BESONDERS? EDITORIAL
JMS Altensteig e. V. ist ein gemeinnützig anerkannter Verein und daher berechtigt Zuwendungsbescheinigungen auszustellen. • Das Jugend-, Missions- und Sozialwerk (JMS) Altensteig e. V. in Altensteig/ Nordschwarzwald versteht sich als ein freies Werk und ist dabei einerseits eine evangelikal charismatische Gemeinde und andererseits ein nationales und internationales Missionswerk. Zu unserer Berufung gehört untrennbar die Schulung, Ausbildung und Lehre im christlichen Bereich. Wir fördern THE RACE, weil es unser Wunsch ist, junge Leiter mit gutem und zeitgerechtem Input auszustatten und ihnen Mut zu machen, ihren Platz in der Gesellschaft einzunehmen. Vorstand: Klaus-Peter Foßhag, Helmut Hauser, Andreas Claus, Hermann Riefle (Ehrenvorsitzender) Geschäftsführer: Rainer Taigel © Jugend-, Missions- und Sozialwerk Altensteig e. V. Bahnhofstr. 43-47 • 72213 Altensteig
BILDNACHWEIS Bildquelle www.flickr.com/creativecommons, soweit nicht anders vermerkt. FRAU – Cover vorne: Vincent Boiteau • Flügelwesen (photocase.com - pc) • Vincent Boiteau • una.knipsolina (pc) • S.4: Isaac D • S.6: cydonna (pc) • S.8/10: Julius Schnorr Von Carolsfeld • S.14: Flügelwesen (pc) • S.17: kai (pc) • S.18: emdot • S.20: Vincent Boiteau • S.21: Túrelio (Wikimedia Commons) • S.22: austinevan • S.23/24: Schiller34 (pc) • S.26: MarielaDeMarchi • D.A.K.Photography • S.28: janeyhenning • S.31/32: una. knipsolina (pc) • S.34: carlospulido (pc) MANN – Cover vorne: broma • ClickFlashPhotos • Conor Lawless • froodmat (pc) • S.4: Isaac D • S.6: shadowtricks (pc) • S.8/10: ClickFlashPhotos • S.11: freeparking • S.13/14: Mr. Nico • S.17: Conor Lawless • Eric__I_E, S.18: Eric__I_E • S.21: motorboat • fashion • S.22: AllzweckJack (pc) • S.22/25: froodmat (pc) • S.27/28: jojo (pc) • S.29/31: sïanaïs (pc) • S.33: silhouette (sxc.hu) • S.34: carlospulido (pc) THE RACE - ONLINE . DE
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Und in dem Maß, wie die Spannung zwischen den Geschlechtern abgeschafft wird, scheint mir auch der Spaß an der Begegnung flöten zu gehen.
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BIER, MANN UND GEBRÜLL WIE GEIL ES IST, EIN MANN ZU SEIN
// Lange Jahrhunderte haben wir die Frauen unterdrückt. Zugegeben, das war nicht richtig. Und es war nur recht und billig, dass die Frauen ihr Recht gefordert haben. Aber sie übertreiben’s, find ich. Und nicht nur sie: Inzwischen sind es ja Männer, die Frauen unterdrückende Männer unterdrücken; man recherchiere nur mal, wer einschlägige Gesetze unterzeichnet. Oder man singe am Arbeitsplatz im Großraumbüro lauthals »Frauen an den Herd!« Grinsende, ob so viel Dämlichkeit, den Kopf schüttelnde Damen wird man sehen. Böse Blicke, die wird man von Männern ernten. Glaubst du nicht? Ich hab’s probiert. Es stimmt. Ich finde, wir gehören rehabilitiert. Laute Autos, qualmende Grills, kühles Bier, behaarte Oberkörper und Schweißgeruch – letztes Jahrhundert gab es das noch. Doch heutzutage tragen sie Strickjäckchen, die Jungens, sie gehen ins Solarium, zur Pediküre und ich hab sogar ein paar getroffen, die Lidschatten verwenden und sich die Brusthaare rasieren, weil die Freundin auf glatte Haut steht.
Wo kommen wir denn da hin? Irgendwie scheinen sich die Geschlechter einander anzunähern, doch nicht mehr so wie früher, mit Spannung in der Luft und offensichtlichen Unterschieden, sondern im Gehabe, in den Äußerlichkeiten, im Ausdruck. Und dabei ist nix heilig! Röcke sind in, fiel mir auf. Bei Jungs! Überhaupt scheint diese Annäherung eher einseitig auszufallen und sich auf bisher weiblichem Hoheitsgebiet abzuspielen. Wenn das so weitergeht, ist es bald wie bei den Babys: Man muss erstmal auspacken, bevor man sieht, was es ist. Und in dem Maß, wie die Spannung zwischen den Geschlechtern abgeschafft wird, scheint mir auch der Spaß an der Begegnung flöten zu gehen. Ich finde, die alten Klischees brauchen ein Comeback. Nicht, weil es so verwerflich ist, als Mann mit Stöckelschuhen rumzulaufen und sich das Näschen zu pudern. Wer Bock drauf hat, soll’s probieren, warum denn nicht – Horizonterweiterung tut immer gut. Nein, wir brauchen unsere Klischees, um wir zu sein. Es ist geil, ein Mann zu sein! Es tut gut, im Stehen pinkeln zu können; es ist toll, mit den Kumpels über Oberflächlichkeiten rumzuprollen; es ist ein Privileg, den harten Max zu markieren und dafür bewundert zu werden. Wir sind keine Frauen, und wir bilden mit den Frauen auch nicht das Einheitsgeschlecht Mensch, sondern wir sind Männer. Das sind die, die den Mount Everest ohne Sauerstoff bestiegen haben, die zuerst am Südpol waren, die das Auto erfunden haben, das Penicillin und die Glühbirne.
Sind wir deswegen oberflächlich? Vielleicht ist das mancher Mann. Verdammt dazu sind wir nicht. Männer können heulen wie Schlosshunde, unglaublich zärtlichen Sex haben, treue Freunde und sogar Frauenversteher sein. Männer können literarische Werke verfassen, deren Tiefe nach Jahrhunderten noch nicht erschöpft ist, sie können Sinfonien komponieren, die Generationen von Menschen ergriffen zum Taschentuch greifen lassen, sie können Gemälde schaffen, deren Ausdruck kaum erfassbar ist. Wozu dann die Oberflächlichkeiten? Ich glaube, das sind wir halt auch. Wilde, ungehobelte Barbarenkumpel, die ein Königreich erobern, um es einer Frau zu schenken. Denn wozu sollten wir ein Königreich erobern, wenn wir selber schon wie Frauen sind? Das motiviert nicht, das ist fad. Und wir müssen uns abgrenzen von den Frauen, wenn unsere Begegnung mit ihnen spannend bleiben soll, denn sonst wissen wir nicht, wo wir aufhören und wo die Frauen anfangen. Spür dich, Mann, und genieße es! ///
AXXL (36), eigentlich Axel Brandhorst, ist in zweiter Ehe verheiratet und Vater einer bezaubernden Tochter. Er lebt im Kanton Bern in der Schweiz und ist im deutschsprachigen Raum in Seelsorge und psychologischer Beratung unterwegs. Sein Herz schlägt dafür, Menschen zu befähigen, eine gute Beziehung mit sich, ihrem Schöpfer und anderen Menschen leben zu können. Sein Blog: www.axxl.wordpress.com Sein Business: www.axelbrandhorst.org
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© Axel Brandhorst
TEXT: AXEL BRANDHORST
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ADAM, WO BIST DU?
VON DER ENTWICKLUNG DER MÄNNLICHEN IDENTITÄT TEXT: AXEL BRANDHORST
// »Adam, wo bist du?« rief Gott eines Abends sehnsuchtsvoll in die grüne Herrlichkeit des Paradieses hinein. Vielleicht war es das erste Mal, dass er das gerufen hatte. Bisher jedenfalls hatte sich Adam nix aus seinem FKK-Kostüm gemacht und munter-unschuldige Geselligkeit mit dem Herrn der Heerscharen gepflegt. Nun jedoch nicht mehr. Obwohl er sich seiner Nacktheit bis dato nicht bewusst gewesen war, scheint das Bewusstsein über Körperlichkeit wohl nicht der Punkt zu sein, der geschlechtliche Identität ausmacht. Denn während wir davon ausgehen können, dass Adam Mann war, wie Gott sich echte Männer vorstellt, sind Adams Nachkommen bis heute eher »Inhalt suchend«, was ihre Männlichkeit ausmacht. »Adam, wo bist du?« – eine nach wie vor berechtigte Frage. Was ist ein Mann? Und wo im Mann findet »mann« den Mann?
wird es richtig interessant: Jungen werden zu Männern; kriegen Haare im Gesicht, ein breites Kreuz und eine tiefe Stimme. Die Unterschiede zum anderen Geschlecht werden also mit zunehmendem Alter sichtbarer. Aber das Sichtbare ist ja nicht der ganze Unterschied. Von verschiedenen Hormonen gesteuert, entwickeln sich auch unterschiedliche Eigenschaften: Das männliche Testosteron beglückt uns mit Aggression, engem Blickfeld und der Fähigkeit, rückwärts einzuparken. Östrogen, das weibliche Hormon, begabt mit Multitasking, Kommunikativität und Kollektivdenken. Und hier sind wir an der Grenze von biologischem und seelischem Geschlecht. Denn so mancher Leser wird bei sich nicht nur die dem eigenen Geschlecht zugeschriebenen Eigenschaften kennen. Klar, denn kein Mann hat nur Testosteron im Blut, und keine Frau nur
Um geschlechtliche Identität zu entwickeln, braucht´s ein gleichgeschlechtliches Identifikationsmodell – bei Jungs sagt man dazu »Vater«. Da gibt es erstmal den biologischen Aspekt. Wenn eine y-Samenzelle auf die Eizelle, die immer x-chromosomiert ist, trifft, entsteht ein männliches Kind. Im Gegensatz zum weiblichen Kind, bei dem an dieser Stelle die Vagina entsteht, wachsen ihm ein Hodensack und ein allerliebstes Zipfelchen. Doch gut verpackt, wie man in unseren Breitengraden kleine Kinder anzutreffen pflegt, ist der Unterschied kaum zu bemerken. Erst später
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Östrogen. Und die Verbindung von Hormon und Eigenschaft ist sicher ein semiwissenschaftliches Gebiet. Außerdem ist das ja auch eine Sozialisationsfrage: Vieles ist lernbar. Denn nicht nur die Hormone haben uns Jungs eher dazu bewegt, mit Autos zu spielen, uns untereinander zu prügeln und Mädchen doof zu finden, sondern auch die an unserer Erziehung Beteiligten. Immerhin haben sie uns keine Puppen geschenkt, sondern »fischertech-
nik«; sie haben uns Jungs-Bücher gekauft, worin Jungs tun, was Jungs halt tun, und sie haben uns vermittelt, dass kleine Cowboys stark sind und nicht weinen, während kleine Prinzessinnen schwach sein dürfen. Aber wie kommt es dazu? Etwas weniger pauschal und kreuzrittertümlich als in der Einleitung will ich das nun – vor allem aus soziologischer Sicht – beleuchten: Wie wird ein Mann zum Mann. Familie Da hätten wir mal als primäre Sozialisationsinstanz die Familie. In der wichtigsten Zeit der Persönlichkeitsentwicklung, nämlich den ersten sechs Lebensjahren, passieren hier die wunderlichsten Dinge. Schon gleich nach der Geburt geht es los: Während die Mädels im allgemeinen als süß, zart, niedlich, zerbrechlich und zauberhaft wahrgenommen und attribuiert werden, müssen sich die Jungs dem Realitätsabgleich mit dem ihnen Zugeschriebenen stellen: Stark werden sie wahrgenommen, groß und kräftig. Diese Zuschreibungen wirken auf Kinder wie Erwartungsschemata: Da muss ich also reinpassen, das wird gelernt. Denn passt man, gibt’s Lob und Lohn, passt man nicht, gibt’s Sorgen, Sanktionen und schlechtes Gewissen. Man denke dabei auch an die selbst als Kind exerzierten Rollenspiele: Klar waren wir Jungs der Pilot und haben die Stewardess herumgescheucht. Deswegen wollten die Mädels ja auch lieber Familie spielen: Da hatten sie das Sagen; da war’s dann auf einmal andersrum. Und so sehr man an dieser Stelle die Kräfte
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der Emanzipation, der Mädchenförderung und des gender mainstream erwähnen muss, die dazu führen, dass sich in sekundären Sozialisationsinstanzen wie Kindergarten, Hort und Schule diese kategorisierten, stereotypen Geschlechtsrollenfixierungen auflösen, fällt es mir schwer, die Augen davor zu verschließen, dass darin kein Ansatz zu finden ist, der es den biologischen Jungs leichter macht, auch seelisch zum Mann zu werden. Denn wenn die Geschlechtsrolle erst einmal grundlegend fixiert ist, hilft es nichts, das vertrauensvoll von Mutti und Vati Gelernte plötzlich als ungültig zu erklären. Während wir Jungs nämlich bis dato damit beschäftigt waren, die Diskrepanz zwischen dem, was wir sind und dem, was uns da »ansozialisiert« wurde, mit Bedeutung zu füllen, kommt nun die Erzieherin und will, dass wir nicht mehr die Besseren sind, aber, und das ist verheerend – sie hat keine Alternative; sie hat kein Konzept brauchbarer Männlichkeit, sie bietet keine Option, männliche Identität zu entwickeln oder zu lernen. Und so tun wir das, was uns zu tun übrigbleibt: Es fehlt das Wissen, was wir sind, es insistiert der Anspruch, dass wir der Starke, Führende, Dominierende sein sollen – also werten wir als einzig gebliebenes Entkommen aus diesem Dilemma das ab, das wir zu dominieren den Anspruch in uns fühlen: das Weibliche. Man kann dazu mit Recht sagen, dass das eine ziemlich ungünstige Ausgangslage für ein erfolgreiches Leben ist, aber das war’s noch lange nicht – es kommt noch besser.
Mama Mamas spezieller Einfluss auf unsere Männlichkeit ist ein gewaltiger. Identität entwickelt sich unter anderem durch Identifikation; um geschlechtliche Identität zu entwickeln, braucht’s ein gleichgeschlechtliches Identifikationsmodell – bei Jungs sagt man dazu »Vater«. Der ist aber leider in den allermeisten Fällen nicht so richtig da: er arbeitet, er sitzt am Stammtisch, er leitet den Schützenverein oder spielt in der Kreisliga Fußball. Der an sich hinabblickende Junge schaut nun vergleichend seinen Erzeuger an und stellt fest: Mein Modell ist der, der nie da ist. Also bleibt nur die abgrenzende, ausschließende Identifikation mit der Mutter: Ich bin nicht wie sie, also teste ich alles, was anders ist. Was dabei herauskommt, sehen wir: Je weniger Männer an der Sozialisation von Jungs beteiligt sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von Verhaltensauffälligkeiten. Ergebnis ist, dass den werdenden Männern der Bezug zur Männlichkeit verlorengeht. Eine weitere große Herausforderung vieler kleiner Jungen ist, sich von der Symbiose mit der Mutter zu lösen. Eine Symbiose ist eine Beziehung mit gegenseitigem Gewinn. Der Junge wird von der Mutter versorgt – emotional, körperlich und überhaupt. Und was gibt der Sohn der
Mutter? Viel zu oft sind wir Kompensatoren der ehelichen Beziehung: Partnerersatz oder gar noch mehr als der Partner, nämlich weniger gefährlich in der Nähe, leichter formbar und weniger Widerstand bietend in der Modellierung des perfekten Mannes. Daraus folgen für den Sohn wie für die Mutter etliche Ambivalenzen in Wünschen und Bedürfnissen. Nur, die Mutter ist die Große. Sie steht (mehr als der kleine Junge jedenfalls) im Leben. Für den Kleinen, der ein Großer werden will, bleibt oft nur der Ausweg, eine Doppelidentität zu entwickeln. Zuhause steigt er in die Symbiose mit Mama ein, während er sich außerhalb umso mehr von allen weiblichen Attributen abgrenzt. Und natürlich dürfen sich die beiden Welten nicht berühren ... wenig Chancen auf Eigenes. Papa Und was ist mit Papa? Auch hier kann man den Schöpfer zitieren: Adam, wo bist du? Betritt der Vater die Bühne der geschlechtlichen Identitätsentwicklung seines Sohnes, dann in etlichen Familien nur als epischer Held: Seine Taten sind Legenden; gehörte und bestaunte Schilderungen ungesehener Erfolge. Ein gewaltiges Vorbild – so muss ich also sein. Und so erscheint die männliche Welt ja auch in
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ADAM, WO BIST DU?
Wann ist ein Mann ein Mann? Sandra (29) aus Freudenstadt // Diese Frage zu beantworten ist gar nicht so einfach. Man könnte einfache Eigenschaften auflisten, die wir Frauen mit einem richtigen Mann verbinden: stark, treu, humorvoll, ehrlich, leidenschaftlich, verantwortungsbewusst ... oder dann die christliche Variante: gottesfürchtig, Leiter der Familie, ein Mann des Gebets ... Als ich darüber nachgedacht habe, was einen Mann zum Mann macht, ist mir ein schönes Bild eingefallen, das in der Bibel auch für Jesus benutzt wird. Hier wird er auf der einen Seite als Löwe beschrieben und auf der anderen Seite als Lamm. Mit diesen zwei Extremen gelingt es mir ganz gut, meine Erwartungen an einen »richtigen Mann« in Worte zu fassen. Diese zwei Seiten beinhalten alles, was ich mir als Frau, als Ehefrau, als Mutter, als Freundin oder als Kollegin von einem Mann wünschen würde. ///
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der Realität: Es gibt die, die es schaffen, dem Vatervorbild (mindestens) gleichzuziehen – das sind echte Männer. Und es gibt die, die es nicht schaffen, und wenn, nur, weil der Vater selbst den Anblick seines über ihn hinauswachsenden Sohnes nicht ertragen konnte. Aber wenn die Jungs reifer werden, fangen sie an, zu hinterfragen. Und wenn sie in der Lage sind, Papas selbstgeschaffene Legenden mit der Realität abzugleichen, dann hält Papa nicht stand. Denn Papa, so stellt der verdutzte Pubertierende fest, ist ein ganz normaler Typ: Warzen an den Füßen, schütteres Haar, ein mittelmäßiger Büroangestellter, der nach oben buckeln und nach unten treten muss, overworked und underfucked. Das Vaterbild, was bis dahin die wacklige Restsumme männlicher Identifikationsoptionen dargestellt hat, zerbröselt unter den kritischen Blicken des reifenden Teenies. Und da Hinterfragen meines Erachtens ein Anzeichen von Reife ist, sehe ich mich genötigt, hier eine provokante Frage zu stellen: Sind es folglich nicht häufig die (potentiell) Reifen, die zum Scheitern verurteilt sind, während die, die gar nicht erst auf die Idee kommen, allzu erschütternd zu hinterfragen, oft über genug Kraftreserven verfügen, das althergebrachte, hohle Männlichkeitsklischee weiter zu leben? Ist die in christlichen Kreisen so als Sünde verschriene Rebellion der Jungs gegen solche Väter nicht sogar ein Zeichen von Reife; etwas, worauf man eingehend ansetzen muss, um nachträglich Entwicklungsmöglichkeiten anzubieten?
Schule & Co Weiter in der Geschichte: Was passiert außerhalb der Familie? Die sekundären Sozialisationsinstanzen westlicher Kulturkreise sind koedukativer Natur – sprich, Jungs und Mädels werden zusammen betreut, beschult und verpädagogisiert. Hier haben wir das interessante Phänomen, dass Jungs den Hauptanteil der Aufmerksamkeit beanspruchen. Hilflos ist die Reaktion des Fachpersonals – meist reaktiv wird Planung und Konzept an dieser Tatsache ausgerichtet. Die Ausnahme bilden empörte Mädchenfördererinnen, die von Bevorzugung der Jungs und Bestätigung in ihrem dominanten Verhalten sprechen. Sicher: Die Mädchen werden hierdurch benachteiligt. Aber die hier stattfindende Aufmerksamkeit ist ja negativer Natur, Maßregelung und Ermahnung nämlich, und negative Aufmerksamkeit ist besser als keine. Keine würde aber drohen, wenn man nicht negativ auffällt als Junge: Mit wenig entwickelter Identität hat man wenig zu bieten, was Pädagogen gerne fordern, anstatt es zu fördern. Pubertät So schlittert der kleine Bub also bereits in seinen ersten Jahren in staatlichen Persönlichkeitsvereinheitlichungsinstituten von einem unlösbaren Konflikt in den anderen. Mit all diesem Wirrwarr im Gepäck tritt er nun das siebte Level seiner Persönlichkeitsentwicklung an: die Pubertät. Ablösung von der Familie und Aufbau eigener Lebensentwürfe stehen nun im Mittelpunkt. Meist findet dies in Gleichaltrigengruppen statt; für Jungs oft eine der ersten Möglich-
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keiten, sich von einer frauendominierten Welt zu verabschieden und sich direkt an männlichen Vorbildern zu orientieren. Leider haben die Leidensgenossen, die hier aufeinandertreffen, einander nicht mehr zu bieten als das, was sie mitbringen: Stereotypen männlicher Verhaltensmuster, die sich dadurch definieren, dass sie beliebige Gegenteile erfahrenen weiblichen Verhaltens sind. Wie auch immer man das beschreiben will, eins ist klar: Männlichkeit im Sinne der Schöpfung entwickelt sich so eher rudimentär. Gesellschaft Diese ganze hier beschriebene Entwicklung (zugegeben, schwarzseherisch beschrieben durch Häufung sämtlicher Negativoptionen, dennoch oft erlebt und zu hören bekommen) spielt sich ja nicht im luftleeren Raum ab, sondern im gesellschaftlichen Kontext. Und unsere Gesellschaft befindet sich gerade mitten in der großen postmodernen Nabelschau: Wertepluralismus, Zerfall hergebrachter Normen und Instanzen, Individualisierung und Überfrachtung mit Lebensoptionen machen es nicht leicht, das Leben zu meistern. Alles darf sein, alles ist bewundernswert und wird toleriert, alles gilt. Falsch ist nur etwas, das andere Optionen ausschließt. Und so haben wir den idealen Nährboden für eine Glaubenslehre, die uns helfen möchte, mit unserer durch herkömmliche Rollenstereotypen versauten geschlechtlichen Identität klarzukommen, indem sie sämtliche nichtbiologischen Geschlechterunterschiede negiert: den
Gender mainstream. Hierbei geht es um eine Ideologie, der sich unsere Bundesregierung sowie die EU verschrieben hat: Wir haben ein Geschlechterproblem, weil ein Geschlecht das andere unterdrückt hat und dies zum Teil bis heute tut. Männer und Frauen haben unterschiedliche Erlebniswelten von Kindesbeinen an. Das führt zu Spannungen zwischen den Geschlechtern, die wohl unerwünscht sind, denn die Schlussfolgerung ist simpel: Geschlechtunterschiede, die über die biologischen rausgehen, müssen abgeschafft werden. Das beginnt in den Kindergärten und zieht sich durch alle Bereiche des Lebens. Das Einüben und Ausleben von Geschlechtsrollen wird Tabu. Sicher, die stereotypen Geschlechtsrollen vergangener Jahrhunderte dürfen endlich über Bord wandern. Aber geschlechtliche Identität ist nötig! Gender mainstream hingegen bringt doppelgeschlechtliche Hohlkörper hervor, die eines großen Teils ihrer Identität beraubt sind. Ist denn alles so negativ? Ist es unmöglich, eine gesunde sexuelle Identität zu entwickeln in unserer Gesellschaft? Bitte – nein! Natürlich sind nicht alle Väter wie beschrieben. Ebenso wenig wie die weiter oben erwähnten Mütter. Hier geht es um Trends, die in wissenschaftlichen Untersuchungen nachgewiesen wurden. Und sicher haben es auch die Mädels schwer, ihre Identität zu entwickeln. Aber Mädels haben mich in diesem Artikel mal einfach gar nicht interessiert – um hier mehr zu erfahren, müsst ihr das Heft andersherum lesen.
Und jetzt? Manch einer würde nun gerne endlich die Frage stellen, weswegen er diesen Artikel überhaupt begonnen hat zu lesen: Was bei Osama ist denn nun tatsächlich männlich? Wie wollte und will Gott uns haben? Und darauf gebe ich keine Antwort. Nicht weil ich es nicht weiß. Sondern weil man es nicht wissen kann. Nichts hat die westliche Welt lieber, als dass man ihr sagt, wie es geht. Echte Männlichkeit »geht« aber nicht. Was sie ausmacht, muss man herausfinden. Man muss es erfahren (ja, vielleicht in einem geilen Auto ...). Und zwar jeder für sich, weil das, was für mich männlich ist, aus euch Identitätskastraten machen könnte – wir sind verschieden! Männer, habt endlich wieder den Mut, ihr selbst zu sein! Forscht, zweifelt, stellt in Frage! Denn wenn wir das nicht tun, werden wir entweder Pantoffelhelden oder welche, deren einzige Selbstaufwertung in der Abwertung alles Weiblichen besteht, während wir den Frauen nur die Möglichkeit geben, sich in den Tanz einzureihen, indem sie uns das Gefühl geben, etwas Besonderes zu sein, um uns nach erfolgter Heirat so effektiv wie möglich eben daran zu hindern. Aber das Sich selbst sein, das ist so verdammt schwer, stimmt’s? Da kann ich ein kleines Geheimnis verraten: Mann sein ist nicht easy. Es ist nicht Mittelmaß. Es ist schwer und schwierig. Und geil. Also ist mal wieder die Frage, ob easy und Mittelmaß oder unbequem und dafür im Leben. Entscheiden musst du selber; ich hoffe nur, dass ich es geschafft hab, dir das Mittelmaß gründlich madig zu machen. Ich freu mich auf die Pioniere der neuen Männlichkeit! ///
© Axel Brandhorst
Aber geschlechtliche Identität ist nötig! Gender mainstream hingegen bringt doppelgeschlechtliche Hohlkörper hervor, die eines großen Teils ihrer Identität beraubt sind.
Autorenbeschreibung siehe Seite 7
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Wie Süchtige zum ersten Mal mit Porno graphie in Kontakt kommen können Die Schüler haben im Dorf das Altpapier zu sammeln. Einige Schüler suchen gezielt nach Sexheftchen. Sie stacheln sich gegenseitig an. Ein Beweis von Männlichkeit!? Zu Hause schaut ein Junge verstohlen in die Damenwäsche-Seiten eines Otto-Katalogs. Er befriedigt sich dabei selbst. Ein Junge strolcht um den Kiosk herum. Verstohlen schielt er nach den erotischen Heften. Immerhin die Titelseite gibt ihm den Blick auf die Brüste frei. Er kauft »nur« die Bravo und sucht sofort nach den erotischen Seiten (Aufklärung) und Bildern. Er findet beim Vater oder Bruder versteckte Pornoliteratur oder Videos. Wenn die Eltern im Bett sind, schleicht sich der Sohn ins Wohnzimmer und schaut sich die Erotiksendungen an. Mit einem Schulkollegen wird aus Belustigung und mit viel (beschämtem?) Gelächter bei den entsprechenden Seiten vorbeigesurft. Ein 16-Jähriger schlägt in der Zeitung das einschlägige Angebot auf. Er wählt dann die Nummer einer Prostituierten und trifft sich mit ihr. So hat er den ersten Sex. Ich frage ihn: »Was hat denn die Prostituierte gesagt, das ist doch eine strafbare Handlung?« Er: »Sie hat nichts gesagt, sie war ja selber erst zwei Jahre älter.« Übers Handy werden in der Schule Pornofilme ausgetauscht. Das geht kostenlos und schnell per Bluetooth (ein Art Funknetz zwischen Geräten).
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ERSTMAL PORNO IM SOG DER BILDER-SUCHT TEXT: ROLF RIETMANN
// Ich hatte eine strenge Woche hinter mir und freute mich so richtig auf das Wochenende – als Pastor war das ab Sonntagmittag bis Dienstagmorgen. Das verhieß Ruhe und Entspannung, weil keiner etwas von mir wollen würde. Ich war so vielen Menschen begegnet, hatte ihren Sorgen zugehört und jetzt wollte ich wieder etwas Zeit für mich alleine haben. Der Genuss dieser Ruhe war viel zu oft sehr kurz. Immer öfter empfand ich innere Leere und Gefühle der Einsamkeit. Dann verlor ich schon am Sonntagnachmittag meinen inneren roten Faden. Und noch bevor ich eine richtige Wahl hatte, fand ich mich bei meiner alten Geliebten und gehassten Vertrauten – der Pornografie – wieder. Hungrig sog ich die Bilder in mich hinein, suchte unter hunderten von Bildern dasjenige mit dem ultimativsten Kick. Die Stunden zerrannen und ich gierte bis mir der Schädel brummte und die Augen weh taten – innerlich aufgewühlt und doch seelisch völlig ausgetrocknet. Der Rausch war schnell verk lungen und was blieb? Noch mehr Leere, noch mehr Einsamkeit und ein gehöriges schlechtes Gewissen, Ekel vor mir selbst, das Gefühl, doch nur zu versagen und den Ausstieg nie schaffen zu können. So fiel ich ins Bett oder lenkte mich sonst irgendwie ab, nur um nicht mehr nachdenken, nicht mehr fühlen zu müssen. Es dauerte lange und ich hatte viele solcher oder ähnlicher Sessions hinter mir. Es waren über zehn Jahre vergangen bis
ich nicht mehr anders konnte als zu kapitulieren und zuzugeben: Ich bin pornosüchtig. Diesen Satz zu sagen, war mehr als schwer. Ich schämte mich sehr. Die Frage, was wohl die anderen von mir denken würden, hielt mich lange davon ab, darüber zu reden. Mit großem Schamgefühl hörte ich mich innerlich immer wieder sagen: »Du bist das perverseste, verlogenste Schwein auf dieser Welt.« Jahrelang hatte ich mich bezüglich meiner Süchtigkeit belogen mit typischen Sätze wie: »Einmal ist keinmal. Ich tue ja keinem weh. Ich schade höchstens mir selber. Nein, das ist noch gar keine Sucht. Das machen doch alle.« Nur: Allzu oft kam ich nicht einmal dazu, vorher nachzudenken. Ich fühlte etwas – was genau war damals gar nicht so eindeutig – und schon fand ich mich mitten in der Pornografie wieder. Immer öfter verlor ich die Kontrolle. Ich hatte mich, meine Mitmenschen und Gott betrogen und wollte nach vielen vergeblichen Versuchen endlich nachhaltig aussteigen. Ich wollte ausbrechen aus diesem ewigen Kreislauf: Pornokonsum, dann das schlechte Gewissen, die anschließende Bitte um Vergebung, oft auch eine Beichte, nur um zwei Wochen oder auch nur 30 Minuten später wieder von vorne damit anzufangen. Immer und immer wieder. So sagte ich Gott eines Tages: »Mein Tun sagt klar, dass ich eigentlich gar nicht aus der Sucht aussteigen will. Die Pornografie gefällt mir offenbar, sie
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Wann ist ein Mann ein Mann?
Hungrig sog ich die Bilder in mich hinein, suchte unter hunderten von Bildern dasjenige mit dem ultimativsten Kick. gibt mir emotional Halt. Ich weiß zwar, dass das eine Lüge ist, aber ich kann im Moment nicht anders. Gib mir bitte das Wollen und Vollbringen!« Das war der Anfang der Wende. Anzeichen einer möglichen Sucht Heute berate ich Süchtige und solche, die auf dem besten Weg in die Sucht sind und kenne die typischen Anzeichen. Auf Platz Nummer eins steht dabei das Verleugnen der Sucht. Ein weiteres Zeichen: Du setzt dir Grenzen und schaffst es fast nie, sie einzuhalten. Als Süchtiger kennst du garantiert auch die ›Aufschieberitis‹. Du weißt ganz genau, dass du eigentlich nachhaltige Hilfe brauchst und schiebst es ständig auf, dir Hilfe zu suchen. Ein weiteres Zeichen: Über die Pornografie betäube ich mich und »löse« so meine Lebenskonflikte. Frau Dr. Vonholdt schreibt im Vorwort des Bulletins des Deutschen Institutes für Jugend und Gesellschaft:1 »Sex ist für den Sexsüchtigen das ›Betäubungsmittel‹ gegen schmerzhafte Gefühle von Wertlosigkeit, Einsamkeit und innere Leere, gegen Gefühle, nicht zu genügen und gegen tiefe Schamgefühle [...] Der Sexsüchtige braucht zudem den Sex, um sich von Frustrationen, Spannungen im Alltag, Entbehrungen, Aggressionen und Ängsten kurzfristig zu befreien.« Der Psychotherapeut Patrick Carnes fasst es
so zusammen: »Ein Schlüsselhinweis auf Sucht ist, dass sie eingesetzt wird, um das emotionale Leben zu regulieren.« Ich merkte damals, dass ich meine innere Leere, meine Einsamkeit, meinen Frust über die Sucht löste. Ich versuchte nichtsexuelle Themen über Sex zu lösen. Ein klares Anzeichen, Fachhilfe aufzusuchen. Hilfe und Freiheit Die gute Nachricht ist: Es gibt Hilfe und es gibt Freiheit! Für mich hieß das zunächst einmal, weg zu kommen von meinem »magischen« Gottesbild. Ich betete: »Herr, bitte nimm mir die Sucht!« Aber auf diese Bitte ging Gott zu meiner
Cathrin (27) aus Bonn // Ein Mann ist ein Mann, wenn er seine Position, die Gott für ihn geschaffen hat, einnimmt – die Position als guter Leiter im Leib Christi, in seiner Familie und natürlich auch in der Gesellschaft. Er geht mit gutem Vorbild voran – er herrscht in seinem Leben. Er hat seine Prioritäten richtig geordnet und Gott an erster Stelle gesetzt. Dieser Mann liebt seine Frau und Familie sowie seine Mitmenschen mit der Liebe Christi. Jesus ist für diesen Mann das ultimative Vorbild. Er schaut nicht auf sich selbst, sondern richtet seinen Blick auf andere. Er ist tugendhaft, stark und furchtlos. Er bleibt standhaft, wenn andere es nicht mehr sind. Er tut das Richtige, auch wenn es nicht der einfachste Weg ist. Er ist ein (Super-)Held! Er fängt Kugeln ab, springt auf hohe Gebäude und rennt schneller als ein Zug – zumindest in seinem Herzen. ///
1 Heft 14 geht um Pornosucht. Es kann unter www.dijg.de/260.html gegen eine Spende bestellt werden.
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ERSTMAL PORNO sehr unsympathisch«) und die Beratung – trotz Konfrontationsvertrag2 – abbrach, als ich ihn mit seiner Passivität konfrontierte. Sehr typisch auch: Ein Pastor klärt im Vorfeld für den Ratsuchenden ab, ob ich noch freie Beratungskapazität hätte. Es sei dringend und die Ehesituation dramatisch. Doch dann höre ich viele Wochen gar nichts mehr. Wenn dann der Betroffene zu mir kommt, begrüßt er mich mit dem leisen Vorwurf, dass er mich seit drei Monaten vergeblich zu erreichen versuche. Wieder ein Fall von »Aufschieberitis« und typisch für Süchtige.
großen Frustration nie ein. Ich hatte ihn offenbar bereits in mein Suchtsystem eingebaut, ohne mir dessen bewusst zu sein. Er sollte es für mich richten. Meine »magische« Genesungsvorstellung war: Wenn ich genug und richtig bete und fromm genug bin, wird er es schon
Die gute Nachricht ist: Es gibt Hilfe und es gibt Freiheit! irgendwie richten. Nur er könnte eine Lösung »schenken«. Wahlweise betete ich auch: »Gib mir die Kraft, die Sucht zu lassen!« Ich meinte es nicht böse und Gott wohl auch nicht, aber es geschah einfach nichts. Gott ließ sich nicht in mein Suchtsystem einbauen und das passte mir ganz und gar nicht. Heute höre ich Gott in etwa sagen: »Als mein Ebenbild kann ich dir nicht noch mehr Kraft geben, du hast schon alle.« Zur anderen Bitte höre ich ihn sagen: »Du brauchst mich nicht als Lösungsautomaten, der deine unbequemen Dinge richtet. Du brauchst wesentlich mehr! Du brauchst die Beziehung zu mir. Lerne Freundschaft zu mir zu leben.«
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Den Weg in die Freiheit teile ich grob in zwei Phasen auf: die Entzugsphase und die Phase der Aufarbeitung des Grundproblems. Erst als ich die Entzugsphase weitgehend hinter mir hatte, wurde mir klar, dass ich mich über Sex, insbesondere die Pornografie, andauernd betäubte und ruhig stellte. Erst als ich weitgehend abstinent lebte, merkte ich, dass ich Wut, Trauer, Stress und Langeweile – praktisch alle unguten Gefühle – über die Pornografie bzw. den Orgasmus abbaute. So regelte ich mein Gefühlsleben. Nach außen hin hörte meine Ausgeglichenheit nach dem Entzug schnell auf. Ich wurde deutlich gereizter, launischer und wütender. Das war für mich zunächst beängstigend. Ich hatte vor allem beim Thema Wut die Befürchtung, ich könne einmal ausfällig werden. Glücklicherweise wusste ich damals schon, dass diese Gefühle kommen würden, weshalb ich sie auch zugelassen und mir Hilfe gesucht habe. So bin ich vielen Süchtigen in der Beratung begegnet. Dem superfreundlichen Pfarrer, der keiner Seele etwas zu Leide tun kann, der aber unter der Gürtellinie auszuteilen begann (»Du bist mir jetzt
Sucht und Sensibilität Etwas, das man in der Literatur kaum findet, möchte ich hier erstmals ansprechen. Meine Erfahrung ist: Süchtige sind in der Regel sehr sensible Menschen. Ich hatte viel an meinen Gefühlen gearbeitet, und doch blieb immer ein Rest von unguten Gefühlen, unterschwelliger Unzufriedenheit, eine gewisse Reizbarkeit und Trauer übrig, die mich sporadisch zurück in die Sucht trieben. Das machte mich ratlos. Grundsätzlich gehören diese negativen Gefühle ja zum Leben dazu. Sie entbinden uns aber nicht von einem verantwortungsvollen Umgang mit ihnen. Mir ist dann beim Lesen über das Thema Sensibilität/Hochsensibilität3 aufgefallen, dass (hoch)sensible Menschen deutlich anfälliger auf Weltschmerz und negative Gefühle reagieren, als andere. Die Dünnhäutigkeit macht sie gewissermaßen anfälliger auf negative Gefühle, die dann über die Sucht ausagiert werden können (wobei es natürlich viele andere Möglichkeiten gibt). Hochsensibilität kann einfach ein andauernder Strom leicht negativer Gefühle in uns sein. Dann gilt es auch, damit umgehen zu lernen. Missbrauch und Sucht Dass ich süchtig geworden bin, hat viel damit zu tun, dass ich als Kind missbraucht 2 Buchempfehlung: Lastentragen – die verkannte Gabe, Christa & Dirk Lüling, Asaph-Verlag 3 Vertrag, wo wir schriftlich abgemacht haben, dass ich ihn auf selbstschädigendes / süchtiges Verhalten konfrontieren darf und soll
MANN Weiterführende Literatur Heinz-Peter Röhr: Sucht – Hintergründe und Heilung Patmos-Verlag, Düsseldorf 2008 Stephen Arterburn, Fred Stoeker: Jeder mann und die Versuchungen Hänssler Verlag, Holzgerlingen 2004 Bill Perkins Und führe dich nicht in Versuchung Projektion J, Asslar 2000 Kornelius Roth: Sexsucht – Krankheit und Trauma im Verborgenen Ch. Links Verlag, Berlin 2007 Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft: Themenheft Pornographiesucht Bulletin Nr. 14, Herbst 2007
wurde. Über Sex konnte ich fast alle meine schlechten Gefühle »wegwichsen«. Um den Kick zu erhöhen, mussten aber bald nackte, dann auch bewegte Bilder her. Es war fast logisch, dass ich in der Pornografie landete, da ich so früh in die Sexualität gestoßen wurde. Dort konnte ich Intimität leben und doch alles bis ins Letzte kontrollieren. Dort bekam ich so etwas wie Nähe und war trotzdem hundertprozentig vor ihr geschützt – Intimität aus der Distanz. Geradezu ›ideal‹ für jemanden, der aus einer Missbrauchsverletzung heraus die Kontrolle bewahren möchte. Es ist für mich bis heute nicht immer einfach, Nähe zuzulassen. Auch nicht die Nähe zu Gott. Viele, die zu mir in die Beratung kommen, haben emotionalen, geistlichen oder sexuellen Missbrauch erlebt. Es ist mir so oft entgegengekommen, dass ich es im Erstgespräch sogar standardmäßig abfrage. Den Weg zur Freiheit kann jeder beschreiten Im letzten Teil will ich dir gerne ansatzweise erklären, was du tun kannst, wenn du Probleme mit Pornografie hast.
Vorweg: Am einfachsten ist es, mit sich selbst möglichst frühzeitig zu klären, wo die Grenzen in dem Bereich liegen. Mach mit dir selbst klare Regeln aus! Das Gespräch mit anderen hilft dir, dabei zu bleiben. Schutzsoftware, sogenannte Pornofilter, können dich dabei unterstützen. Es gibt einige kostenlose Programme. Wenn du ab und zu Pornografie schaust und merkst, dass es dir zunehmend schwer fällt, deine Regeln und das Vorgenommene einzuhalten oder du merkst, dass dich entsprechende Webseiten immer mehr anziehen, dann hilft es oft schon, dich darüber mit einem guten Freund auszutauschen. Aus der Isolation herauszutreten und das Verborgene auszusprechen hilft sehr. Es tut gut, zu merken, dass man mit dieser »Versuchbarkeit« nicht alleine ist. Es tut gut, jemanden an seiner Seite zu haben, der auch nachfragt, wie es einem geht und mitbetet. Bei denen, die süchtig sind, reicht das oft nicht mehr. Wenn du merkst, dass du deinem Freund nicht mehr offen und ehrlich antworten kannst und du ihm ausweichst, dann ist es wichtig, ernsthaft Hilfe zu suchen: einen Seelsorger oder Therapeuten etwa. Und zwar möglichst solche, die sich auf dem Gebiet der Sucht auskennen. Leider schieben viele diesen Schritt jahrelang vor sich hinaus. Schade, denn es wird nicht einfacher. Viele sagen mir in der Beratung, dass sie zwar einen Freund in ihr Problem mit einbezogen hätten, dieser aber schon nach einigen Wochen oder Monaten aufgehört habe nachzufragen bzw. die Treffen zu diesem Thema zunehmend versandet seien. Süchtige missverstehen das schnell als Freibrief. Zur Sucht gehören eben ein Lügengebäude, viele Ausweichmuster und ein großes Maß an Passivität. Sei dir im Klaren, dass du aktiv sein musst. Wenn der Freund nicht mehr nachfragt, sprich ihn darauf an. Noch besser: Du machst von vornherein ab, dass er beispielsweise während eines Jahres alle zwei Wochen nachfragen soll. Und vergiss dabei eine »Schnellkur«. Es braucht Zeit und Ausdauer, falsche Gewohnheiten zu verlernen und neue Verhaltensweisen einzuüben.
Zum Schluss mache ich dir Mut, auch vorwärts zu schauen. Es wird dir im Entzug helfen, Überlegungen anzustellen, wie es sein wird, frei zu sein. Mach dir Gedanken, was dein konkreter Gewinn sein wird. Lerne, dir anstelle von Sucht etwas Schönes zu gönnen. Lies ein gutes Buch, mach etwas, dass dir Spaß macht! Das wird dich motivieren und dir helfen, nicht nur ständig die Pornosucht zu fixieren. Von der Sucht frei zu werden, heißt nämlich nicht einfach nur, die Pornografie wegzulassen und vor ihr wegzurennen. Es heißt vor allem auch, dass Leben zu umarmen. ///
ROLF RIETMANN (44) hat ursprünglich Dekorationsgestalter gelernt und studierte anschließend Theologie auf St. Chrischona bei Basel. Er war sieben Jahre Pfarrer im Aargau. 1998 ging er für zwei Jahre als Mitarbeiter in die Kommunität »Christen in der Offensive« und arbeitete anschließend bei »wuestenstrom Deutschland« mit. Seit 2004 baut er mit seiner Frau Ria die Arbeit »wuestenstrom CH« auf – »liberty4you« ist ein Zweig davon. Er macht derzeit die Ausbildung zum Transaktionsanalytiker. Rolf Rietmann war pornosüchtig und ist von Missbrauch betroffen.
Weitere Infos Weitere Informationen für Betroffene, Seelsorger, Pastoren oder Ehepartner findest du auf der Homepage des Autors www.liberty4you.ch liberty4you existiert seit 2005 und ist eine Arbeit für Sex- und Pornosüchtige, die frei werden wollen. Der Autor bietet dazu Einzel- und Gruppenberatung an. Man kann ihn auch zu Vorträgen und Schulungen einladen.
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ORATIO ET TENTATIO
WIE DIE BEZIEHUNG ZUM SCHÖPFER DAS MANNSEIN VERÄNDERN KANN TEXT: JOHANNES GERHARDT
// Mannsein, was ist das? »Der Ungezähmte Mann«1 von John Eldredge war für mich ausschlaggebend. Ich begann zu suchen. In den Tiefen meines Herzens angesprochen und völlig davon überzeugt, dass ein Mann Abenteuer bestehen, einen Kampf kämpfen und eine Prinzessin retten muss, begann die Reise auf den Spuren des verloren gegangenen Mannes in mir. Die Frage, die mich immer wieder beschäftigte und mich scharenweise Männerbücher lesen ließ, war und ist: Gibt es im Wesen des Mannes etwas genuin Männliches? Etwas, was eben nicht
was dort tobt und wie man damit umgehen kann, soll es nun gehen. So mancher Mann trägt zum einen Unsicherheit und Angst und auf der anderen Seite eine tiefe Sehnsucht in sich. Unsicherheit darüber, wer er ist, was er kann, ob er ein ganzer Kerl ist. Er traut sich kaum etwas zu. Hat Angst, Verantwortung zu übernehmen. Angst vor der Realität. Angst, Kontrolle und Sicherheiten aufzugeben. Und so flüchtet er sich in Ablenkungen, bei denen er nichts wagen und sich selbst nicht investieren muss: Oberflächliche Vergnügungen, die nur kurz
Und letztlich bleibt die Sehnsucht danach, dass das eigene Leben doch eine Bedeutung hat. Ein größerer Auftrag, für den man bestimmt ist. nur durch die Gesellschaft anerzogen worden ist – etwas, wonach sich jedes Männerherz sehnt und damit in jede Beziehung mit Gott hineinspielt? Mir dessen bewusst, dass sich nicht alle Männer über einen Kamm scheren lassen – ich bin mit »männlichen« Verallgemeinerungen vorsichtig geworden – schienen sich doch manche von mir gemachten Beobachtungen zu häufen. Einige davon nun präsentierend, ähnelt dieser Artikel wohl eher einem Bekenntnis, als einer wissenschaftlichen Abhandlung. Ich bin kein Fachmann, kein Held, kein Mann in »Reinform«. Bei mir ist noch vieles beim Alten geblieben – immer noch keinen Kopfsprung vom 10 Meter hohen Felsen gemacht, keine Prinzessin erobert, kein Waisenhaus gegründet. Aber ich habe Hoffnung. Um diese Hoffnung und einen kleinen Blick in das Herz eines Mannes,
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befriedigen, aber nicht aus der Tiefe des Lebens schöpfen. Essen, Filme, Alkohol, Computer, Drogen, Pornografie, usw. All diese Dinge haben gemeinsam, dass sie ohne große Anstrengung zu haben sind. Aber letztlich lassen sie einen enttäuscht zurück. Aus falsch gestillter Sehnsucht kann schnell Sucht werden. Und letztlich bleibt die Sehnsucht danach, dass das eigene Leben doch eine Bedeutung haben möge. Ein größerer Auftrag, für den man bestimmt ist. Eine Herausforderung, die das eigene Leben und das bloße Managen des Alltags weit übersteigt. Eine Mission, die Hingabe, ja, das ganze Leben fordert und anderen hilft – Menschen rettet. Doch wie kann Mann diese Sehnsucht leben? Zwei Dinge scheinen mir für ein »männliches« Glaubensleben wichtig, ohne dabei den Anspruch zu erheben, dass sie nur für Männer gelten.
Rückzug in die Stille Als erstes braucht es den Rückzug in die Stille. Dies meint kein totales Schweigen, sondern den Ort, wo der Mann ganz allein mit sich und Jesus sein kann. Ein Ort der schonungslosen Ehrlichkeit vor seinem Herrn, Retter und Freund. Viel zu wenig nehmen wir Männer uns diese Zeit. Dabei bildet diese Begegnung die Basis für alles. Stille ist ein wirksames Mittel gegen das Definieren des Selbstwertes über die eigene Leistung. Auch wenn es noch so viel zu tun gibt, zeigt der Mann, einfach indem er sich diese Zeit nimmt, dass seine Prioritäten anders gesteckt sind und er mehr auf Jesus als auf seine eigene Leistung vertraut. Doch vor allem ist es die Zeit der Begegnung mit dem wahren Vater. Es ist der Ort, wo Gott die Chance hat, dem Mann ehrlich sein Scheitern aufzuzeigen, aber auch zuzusprechen, wer der Mann durch Jesus wirklich ist. Hier kommt langsam ans Licht, was der Mann tatsächlich glaubt – über Gott und sich selbst. Wer bin ich? Bin ich ein richtiger Mann? Kann ich etwas verändern? Und hier können all die negativen und zerstörerischen Antworten, die der Mann auf diese Frage von außen erhalten und verinnerlicht hat, ans Licht kommen, mit all ihren Verletzungen. Und Gott spricht durch Jesus sein »Ja« zum ihm. Ja, du bist gewollt und mein. Ja, du bist ein ganzer Kerl. Ja, du kannst es schaffen und etwas verändern, weil ich in dir wohne. Diese Bejahung und bedingungslose Annahme birgt Heilung für die tief sitzende Unsicherheit und Angst vieler Männer. Denn damit Persönlichkeit wächst, braucht 1 John Eldredge: »Der ungezähmte Mann – Auf dem Weg zu einer neuen Männlichkeit«, Gießen, 2005.
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es Annahme und Liebe. Hier, in der Stille, allein mit dem Vater, kann daher langsam Vertrauen wachsen. Hier ist der Ort, wo primär die Angst und Unsicherheit des Mannes bekämpft werden. Nutzen wir diesen Ort der Begegnung, die Zeit mit unserem wahren Vater, nicht, dann bleiben Unsicherheit und Angst zurück. Diese versuchen wir dann mit Masken und Lebensformen zu überdecken, und machen uns und anderen vor, wir würden das leben, was unsere Sehnsucht sucht. Wir werden zum Macho, der alles hinter Coolness verbirgt oder zum unbändigen Schaffer, welcher seine Leistung vorweist, anstatt sich selbst. Was es aber braucht, sind ehrliche und echte Männer, die um ihre Schwäche, ihre Verwundungen, ihr Versagen wissen und dazu stehen. Bleibt diese Stille kein In-sich-Versenken und alleiniges Beschauen der eigenen Wunden, sondern ist Begegnung mit dem auferstandenen Christus, dann wird auch der Gefahr einer falschen »männlichen Selbstverwirklichung« vorgebeugt. Schnell kann der Mann durch Lektüre von Männerbüchern, Belecken der eigenen Wunden, Fokus auf seine Vergangenheit und der dadurch entstandenen
Verletzungen, bei sich selbst bleiben. Erneut kreist er nur um sich (wie der Macho oder der Schaffer). Er hat zwar Mängel festgestellt, will etwas ändern, aber er konzentriert sich dabei auf ein bestimmtes Männerideal, das er durch bestimmte Methoden erreichen will. Doch beim Christsein geht es um Jesus, um »Christus-Verherrlichung«, nicht darum, dass wir ein bestimmtes selbst gesetztes Ideal erreichen. In Jesus wird dem Mann eine neue Existenz zugesprochen. Ein neues Sein. Er ist mit Christus gestorben und der auferstandene Jesus lebt in ihm (Römer 6, 1-11). Er ist in Jesus eine neue Kreatur (2. Korinther 5, 17). Er ist somit nicht mehr auf sich, seine Fähigkeiten und Voraussetzungen angewiesen, auch nicht darauf, dass er der Mustermann wird, sondern sein Blick richtet sich auf ein anderes Ziel und sein Vertrauen ist auf eine andere Grundlage gestellt: Jesus. Dies macht ihn frei von sich selbst und frei von falscher »männlicher Selbstverwirklichung«. Es braucht also Stille, um schonungslos ehrlich zu werden und zu erkennen, wer man in Christus ist – ein Ort, eine Zeit, wo Vertrauen wächst.
Und … Stille mit Jesus ist auch der Ort, wo der Mann seine Aufgabe empfängt. Dies führt uns zum Nächsten. Konkrete Schritte in die Herausforderung Ein Mann braucht Herausforderungen. Auch wenn sich irgendetwas in ihm ständig dagegen wehrt. Dennoch braucht er Anstrengung, einen Auftrag, eine Lebensaufgabe. Auch wenn es schädlich ist, wenn der Mann seine Bestätigung aus seinem Tun gewinnt, so hängen doch Leistung und Mann auf merkwürdige Art und Weise zusammen. Daher hat die Kombination aus Disziplinlosigkeit und Trägheit (einem Großteil der Männerwelt bekannt) mit der Versuchung, sich über Leistung zu definieren, totale Frustration und Resignation zur Folge. Was er glaubt, das lebt der Mann. Darum ist Stille und das, was Gott ihm darin über ihn sagt, so wichtig. Aus dem (neuen) Sein folgt das (neue) Tun. Doch bleibt der Mann dabei, sich selbst in der Stille zu betrachten und dort ehrlich zu werden, sein Versagen, seine Schwäche einzugestehen und zu bekennen, ist dies nur eine Seite der Medaille. Bleibt es dabei, so bleibt er ein »ehrlicher Schlaffi«, der nichts verän-
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Sind wir gestärkt in unserer Identität aus der Stille hervorgekommen, dann gilt es, sich den Herausforderungen zu stellen.
JOHANNES GERHARDT (27) hat vor einigen Monaten seinen Abschluss in Ev. Theologie gemacht und darf jetzt über Schüler und ihr Engagement für und mit Jesus an Schulen staunen. Dazu ist er als Reisesekretär der Schüler-SMD in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern unterwegs. Er mag die zarte Schönheit der Natur, Beachvolleyball und guten Kaffee (am liebsten in Form eines Frappuccinos).
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dert und dessen Leben von Bedeutungslosigkeit geprägt ist. Sind wir gestärkt in unserer Identität aus der Stille hervorgekommen, dann gilt es, sich den Herausforderungen zu stellen. Es gilt zu testen, wie sich die neue Identität im Alltag bewährt, was Jesus (im Mann) kann und ob er zu seinen Zusagen steht. Die Komfortzone ist zu verlassen. Nach Martin Luther kommt zum Gebet (oratio) und dem Nachsinnen über das Wort Gottes (meditatio) nun auch die Bewährung des Glaubens in den Herausforderungen (tentatio) des Alltags hinzu. Dies ist ein praktischer Schritt gegen Angst. Denn wenn man merkt, dass Vertrauen sich bewährt, wird Vertrauen gestärkt. Doch dies erfährt man nicht, wenn man im Bereich seines Gewohnten, seiner vermeintlichen Möglichkeiten, seiner Sicherheit bleibt. Kleine Herausforderungen angehen, lautet die Devise. Durch Jesus Alltag sehen lernen, ihn fragen, was zu tun ist und sich dann in Situationen begeben – konkret werden – wo er sich in einem bewähren muss. Das kann bedeuten, dass man eine bestimmte Person aufsucht, eine schon lange fällige E-Mail schreibt, ein unangenehmes Telefonat führt, eine Kritik, eine Beichte oder ein Lob ausspricht, man anfängt, Menschen anzuleiten, Verantwortung übernimmt, Ungerechtigkeit anspricht oder aufgeschobene Entscheidungen trifft. Alles, was konkret wird, wo man sich zu etwas entscheidet und Taten folgen, ist angreifbar und macht einen verletzbar. Aber darin besteht das Leben. In diesen Kampf des Alltags tritt man am besten nicht allein. Jesus hat auch seine Leute zu zweit losgeschickt (Markus 6, 7; Apostelgeschichte 13, 2). Daher ist es gut, für Männerfreundschaften zu beten und sich um sie zu bemühen. Ich weiß, dass dies uns Männern nicht immer leicht fällt, aber es braucht diese Gefährten auf dem Weg. Zum Schluss: »Mehr als alles behüte dein Herz!« (Sprüche 4, 23). Lass es durch Vertrauen in Jesus gegründet sein! So wie die Stille der Ort ist, wo Vertrauen in der Begegnung mit ihm wächst, so ist der Alltag der Ort, die Zeit, wo sich Vertrauen bewährt. ///
NACH DEM HERZEN GOTTES TEXT: JAN HENKEL // LYRIK
Als geliebter Sohn und kleiner Held, ein Abenteurer in der Jugend. Als tapf‘rer Kämpfer einer harten Welt, zum Liebhaber mit Frau und Tugend. Als König nun hat er sein Reich, sein Weg ist gerade, sein Herz ist weich. Als Weiser sagt er seinem Sohn: Ergreif‘ das wahre Leben, erobere den Horizont – und eine Prinzessin. Lass‘ formen dein Herz, zum Herzen eines Mannes – eines Mannes nach dem Herzen Gottes.
JAN HENKEL (25) ist selbstständig und mit spezialisierten Partnern in der Kreativbranche tätig. Er lebt in Berlin und arbeitet überwiegend als Mediendesigner für Digital- und Printmedien. Auch Film und Fotografie gehören zu seinem Arbeitsbereich – kurzum: alles, was mit Kreativität zu tun hat. Mit seinem Leben und seiner Arbeit will er stets leidenschaftlich Gott die Ehre geben. www.janhenkel.com
© 2009 Jan Henkel – janhenkel.com
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THE RACE
THE RACE ist die Zeitschrift für Menschen, die etwas bewegen und den Dingen auf den Grund gehen wollen. Sie will qualifizieren, inspirieren, mobilisieren – manchmal auch provozieren und hinterfragen. Ein Anliegen von THE RACE ist, dass Christen mehr Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen und ihr Umfeld aktiv mitgestalten.
QUALIFIZIEREN. INSPIRIEREN. MOBILISIEREN.
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