Er ist der Shooting Star der heimischen Kaba rettszene: Der vegane Mühlviertler erzählt in sei nem neuen Programm von der Entfremdung von alten Freunden und neuen Lebensweisheiten, dazu gibt es eine Tasse Johanniskrauttee.
House of Pain
Droben,
am Küniglberg, thront der Koloss des Hauptsitzes des ORF.
Von hier aus lenkt Intendant Ro land Weißmann mittels Internet-Informa tionsportal, vier Fernseh- und neun Radio programmen den nebst Werbeeinahmen durch die GIS-Gebühren hauptfinanzierten gesetzlich vorgeschriebenen, objektiven Bil dungsauftrag. Soll heißen: „Scrubs”, „Malcolm mittendrin”, „The Big Bang Theory” und „Gladiator” (geschnittene Fassung), sowie anspruchsvolle Eigenproduktionen wie „Dancing Stars”, „Soko irgendwas”, und „Vor stadtweiber” auf der einen Seite – wenn nicht gerade alles mit Fußball, Formel 1 oder Win tersport zu bombardiert wird. Und auf der anderen Seite: Hot-AC-Hits-Hits-Hits auf Dauerrotation im Formatradio. Zwischen durch gibt es, hier wie da, sozialpolitische In formation – selbstverständlich frei von politi scher Einflussnahme.
Ja, die Zugpferde ORF 1 und Ö3 verzeichnen hohe Einschaltquoten, doch Der Standard ließ erst diesen Herbst vom Linzer MarketInstitut die Einstellung der ÖsterreicherInnen – immerhin die Haupt-Financiers – zum Rundfunk erheben: 36 Prozent vergaben ein „Nicht Genügend”, 19 Prozent ein „Genü gend”. Positiv formuliert gibt es also beim ORF viel Luft nach oben. Die Ausgangsstim mung für eine Haushaltsabgabe für den ORF,
wie sie die Regierung als GIS-Nachfolgemodell planen soll, ist also schwierig – zumal der ORF gekonnt am Zeitgeist vorbeireagiert: Nicht nur jüngste Sparpläne bei Ö1, sondern auch Umbauideen bei FM4 sorgen aktuell für heftige Aufregung – sind dies zwar nicht die breitenwirksamsten Radiosender, doch diejenigen, die dem nicht nur hehren, sondern eben auch gesetzlich vorgeschriebenen An spruch nach einer objektiven Berichterstattung und einem Bildungsauftrag neben ORF III am nächsten kommen. Zudem hat kurz davor die Belegschaft des Hauses gegen Weiß manns Pläne, das Textangebot auf ORF.at zu reduzieren, protestiert. Die Personalvertreter schrieben, „dass eine Beschränkung der ‘blau en Seite’ dem Ansehen des ORF, dem ge setzlichen Auftrag zur Grundversorgung nachzukommen, schadet”, wie auch zahl reiche außerhäusliche Reaktionen auf die Ankündigung zeigten. Denn: Wenn die (oh nehin nicht unpolitischen) Tageszeitungen wie angekündigt hinkünftig ihre Bezahl schranken hochfahren, wird es ein noch ein geschränkteres Angebot zur freien Informa tion geben – und die Gefahr der Desinfor mation im Netz steigt. Und zwischendrein pflügt schließlich auch noch die Hiobsbot schaft, dass der ORF fortan zwar auch für Streaming kassieren darf, dafür aber seine AKM-Musiktantiemen um ein Drittel kürzen
will: ein Schlag ins Gesicht aller Musiktrei benden. So wundert es nicht, dass gerade Kulturschaffende vehement gehen diesen –von Weißmann freilich beschwichtigten –Anschlag auf die gesamte Kulturszene des Landes protestieren, darunter so prominente Namen wie Christopher Seiler, Hubert von Goisern, Wanda, Bilderbuch, Voodoo Jür gens, Josef Hader, David Schalko, Nikolaus Ofczarek, Michael Ostrowski und Ulrich Seidl. Ö1 ist einer der renommiertesten Hör funksender der Welt, er vereint Information, Wissen, Bildung, Kultur und Religion in einer in und für Österreich einzigartigen Zusam menstellung, und FM4 hat in mehr als 25 Jahren einen wertvollen Beitrag zur (auch heimischen) Popkultur geleistet und oft mit seiner Narrenfreiheit der Rundfunk-Fadesse gegengesteuert. Vielleicht möchte der ORF anstatt ebda. bei den kommerziellen Schwer punkten einsparen, die man sich freiwillig auf Prime, Netflix und Spotify holen kann und so mit der Förderung von Ö1, FM4, ORF III und ORF.at fürderhin tatsächlich einen demokratischen und kulturellen Beitrag leis ten? Eventuell sogar mit einer den KundInnen, neben der verpflichtenden Länderabgabe, freistehenden Zweckwidmung der GIS-Ge bühr? Nur so als Vorschlag.
Stefan Baumgartner (Chefredakteur)IN DIESER AUSGABE
[12] Muse stellen nach 30 Schaffens-Jahren ihre Vielseitigkeit ein drucksvoll wie nie zur Schau [14] Benedikt Mitmannsgruber hat zwar kein Kind, kein Haus und keinen selbst gepflanzten Baum, dafür aber einen Schnauzbart, einen Norwegerpulli und Johanniskrauttee [16] ÖSV im Gespräch mit Neo-Präsidentin Stadlober über den Win tersport [20] Fettes Brot der Ofen ist aus, nicht wegen der Energie preise aber [22] Bernhard Gander der Soundtrack zur Jetztzeit [24] Ennio Morricone sein letztes Konzertprogramm, live auf der Bühne
So schön wie Ozzy Osbourne. Okay, Ozzy Osbourne kennt man durchaus mit schwarz geschminkten Augen und ebenfalls schwarz la ckierten Fingernägeln, immerhin ist er der Prince of Darkness! Aber trotz dem, als Beauty-König oder gar Mo detrensetter würde man den ehe maligen Black-Sabbath-Sänger trotz dem nicht einschätzen. Doch nun hat sich der 73-Jährige mit Rock & Roll Beauty zusammengetan, um eine eigene Kollektion auf den Markt zu bringen: Um den gewünschten GothikLook nachzuahmen kann man aus 21 Produkten wählen, darunter Lidschat ten-Paletten (eine in Form eines Sarges, eine andere in Form der von ihm angeknabberten Spezies der Fledermaus), Body-Tattos, Lippenstifte, Lipgloss, Nagelaufkleber, und auch Kosmetik-Täschchen, Kerzen und Spiegel runden das Portfolio ab. Erhältlich sind die Produkte unter rockandrollbeauty.com.
Ganz neu ist der Online-Auftritt unseres Magazins! Hinkünftig findet ihr unter oeticket.com/magazine nicht nur die aktuellsten News über alle Veranstaltungen in ganz Österreich, sondern auch Infos über die wichtigsten Alben-Veröffentlichungen, Single- und Videopremieren – insbesondere von heimischen KünstlerInnen –, Fotos von den geilsten Konzerten in ganz Österreich, Interviews mit Stars, zahlreiche Gewinnspiele und natürlich alle Artikel aus unserem Magazin, damit ihr auch unterwegs immer am Laufenden bleibt!
Charity-Kochen fur die St. Anna Kinderkrebsforschung. Bereits zum vierten Mal findet der Charity-Kochkurs zugunsten der St. Anna Kinder krebsforschung statt, diesmal in der Kochlounge – Sky-Kitchen (1230 Wien, Gorskistraße 11) am 4. Dezember (Sonntag). Gemeinsam mit SpitzenköchInnen wird nichts verschwendet, denn beim geplanten „Waste Cooking“ werden gerettete Lebensmittel zu köstlichen Gerichten verarbeitet. Die Zusammen stellung des Menüs bleibt selbst für die Veranstalter bis zum Tag des Kochkurses somit eine Überraschung, denn was gekocht wird, hängt von den geretteten Le bensmitteln ab. Was jedoch bereits fest steht ist, dass der Kreativität im Koch vorgang bei diesem Kochkurs keine Grenzen gesetzt sind und das Menü ge schmacklich begeis tern wird. Tickets gibt es um 50 Euro unter actforstanna.at.
SCHEINWERFERLICHT
Mein erstes Robbie Williams-Konzert und vermutlich auch eines seiner ersten als Solo-Künstler ist mittler weile 25 Jahre her. Viele Hallen- und Stadionshows später dürfen wir uns kommendes Jahr auf seine bei den Jubiläumsshows in Wien freuen! Welche großar tigen Superstars und Show-Produktionen kommendes Jahr außerdem bei uns Station machen, lesen Sie in dieser Ausgabe! Tipp: Ab 21. November gibt es auf oeticket.com eine ganze Woche lang wieder 10 % Black-Week-Rabatt auf oeticket-Gutscheine, ideal als Weihnachtsgeschenk und natürlich auch gleich für sich selbst als Geschenk bei oeticket.com einlösbar!
Cirque du Soleil bringt zwischen April und Mai die neue Zeltshow „Luzia” nach Neu Marx in Wien! Sie entführt mit visuellen Überraschungen und atemberaubender Akrobatik in ein imaginäres, surreales Mexiko, wo die Zuschauer eine opulente Welt zwischen Traum und Wirklichkeit erwartet. „Luzia” (eine Kombination aus „luz”, Licht auf Spanisch, und „lluva”, Regen) ist ein farbenprächtiger Bilderbogen aus Orten, Gestalten und Klängen Mexikos, die die Tradition und Moderne dieses Landes spiegeln.
Banksy ist weltberühmt, jeder kennt seine Graf fitis spätestens seit er sein „Girl with a Balloon” nach erfolgreicher Auktion (!) shreddern ließ! Nach Stationen in Graz und Linz gastiert die große Ausstellung im zu Ehren seit Ende Oktober in der Wiener Stadthalle F. Tauchen Sie ein in die faszierende Welt des Mysteriums!
Betlehem, das Familienmusical, erzählt zwi schen November und Jänner in Gmunden, Salzburg, Steyr, Innsbruck, Graz, Wiener Neu stadt, Wels und Klagenfurt mehr als nur die Weihnachtsgeschichte: Es erzählt auch die Geschichte der ganz unterschiedlichen Menschen, die sich damals zur Volkszählung von Kaiser Augustus im kleinen Städchen Betlehem einfanden. Die Erzählung führt abwechslungsreich durch die 14 Stunden der heiligen Nacht, mit ganz viel Emotionen! Empfohlen wird das Musical für alle ab 6 Jahren.
blink-182 haben sich nicht nur zum ersten Mal seit 10 Jahren wieder vereint, sondern haben am 14. Oktober gleich auch ihre neue Single „Edging” vorgestellt, die auch noch das neue, 10. Studioalbum der Punk-Legenden ankündigt, das 2023 erscheinen soll. Le genden? Oh ja! Selbst die New York Times weiß, dass keine Punkband der 90er Jahre einflussreicher als blink-182 war! Mit DeLonge, der nach fast einem Jahrzehnt zurückkehrt, können sich die Fans also auf eine magische Zeitreise in das geile, unbeschwerte Jahrzehnt freuen – und das live am 20. September in der Wiener Stadthalle D eben nicht nur mit den „aufgewärmten” Songs von damals, sondern auch mit neuen Krachern, die den Hits von damals wohl um nichts nachstehen werden!
Cari Cari werden vom Rolling Stone Magazin als die wichtigste Live-Entde ckung des Primavera Sound Festivals in Barcelona genannt – für eine österrei chische Band schon eine amtliche Aus zeichnung! Aber kein Wunder: Ihr Sound changiert irgendwo zwischen The Kills, The XX und Ennio Morricone, und sie wurden schon öfter als würdige Nach folger von Cat Power gehandelt, bei ih rem Auftritt am renommierten Waves Vienna Festival von einer internationalen Expertenjury gar zur besten NewcomerBand des Landes gekürt. Und ja, diese Weltstars spielen auch noch im intimen Rahmen, zum Beispiel am 9. Dezember im Festspielhaus St. Pölten!
Heavy
Ich glaube, es ist so: Am Anfang tut man alles, um ein Star zu werden. Und den Rest seiner Karriere verbringt man damit, als Star zu überleben.“ Damit brachte Robbie Williams seinen Werde gang ehrlich auf den Punkt. Das Zitat stammt aus dem 2017 erschienenen Buch „Reveal: Robbie Williams“ des englischen Musikjournalisten Chris Heath. Heath hatte bereits 2004 eine Autobiographie über Williams herausgebracht, die zum Bestseller wurde. Gleich zwei Bücher? Es verwundert nicht, schließlich handelt es sich um einen Künstler mit einer beispiel losen Karriere – und einem ebenso be wegten Leben, voller Höhepunkte und Talfahrten. Heute scheint es dem 48-Jäh rigen, mittlerweile verheiratet und Vater, richtig gut zu gehen. Das war nicht immer so.
Ausnahmetalent Alles begann in den frühen Neunzigern, als der jugendliche Robert Peter Williams von seiner Mutter auf eine Zeitungsanzeige hin beim Auswahlverfahren für eine neue Boygroup angemeldet wurde. Der talen tierte 15-Jährige, der bereits von Kindes beinen an auf diversen Theaterbühnen gestanden hatte, wurde so Teil einer Band, die zum Massenphänomen des Jahrzehnts werden sollte: Take That. Anfangs lediglich als Ersatz gecastet, durfte er nur selten ge sanglich vorne stehen. Doch mit seinem frechen Badboy-Charme wurde der eins
tige Klassen-Clown rasch zum beliebtesten Mitglied der Gruppe, deren Auflösung de facto mit seinem vorzeitigen Ausstieg 1995 begann. Der schnelle Ruhm machte dem jungen Williams zu schaffen, es folgten erste Erfahrungen mit harten Drogen und Alkohol. Seine Partyexzesse kratzen so sehr am Image der von Teenage-Girls weltweit idolisierten Band, dass Robbie sich schließlich von Take That verabschie den musste. Da das strikte Management mit seinen noch strikteren Regeln rund um Privatleben und Co. der Bandmit glieder ohnedies nicht seinem rebellischen Naturell entsprach, lag eine Solo-Karriere als nächster Schritt auf der Hand. Und was für eine! Nun konnte er der Pop-Welt den vollen Umfang seiner wandlungsfä higen Stimme präsentieren.
Sing when you’re winning Seine erste Solosingle erschien 1996, ein Cover des George Michael-Songs „Free dom“, gefolgt von „Old Before I Die“ –beide erreichten in Großbritannien Platz 2 in den Charts, der europaweite Erfolg hielt sich jedoch vorerst aus. Der Game changer wurde schließlich die Ballade „Angels“, die Robbie Williams endgültig zum Solostar machte. Bis heute ist das Lied ein wahrer Evergreen und katapul tierte seine Debütplatte „Life Thru a Lens“ (1997) auf Platz 1 im UK. Unermüdlich ging es weiter: Album Nummer 2, „I’ve Been Expecting You“ (1998) und die Single
„Millennium“ wurden zu noch größeren Erfolgen, bevor er 2000 mit „Sing When You’re Winning“ (darauf auch die Singles „Rock DJ“ und „Kids“) europaweit die Chartspitzen erklomm. Der bekennende Sinatra-Fan veröffentlichte nur ein Jahr später die Platte „Swing When You’re Winning“, gänzlich gefüllt mit Klassikern, unter anderem mit dem legendären Cover von „Somethin’ Stupid“ im Duett mit Nicole Kidman.
In and out of consciousness
Der geborene Entertainer schien am Zenit seiner Kar riere angekommen, pro duzierte weiter Alben im Akkord und füllte Sta dien weltweit. Der gi gantische Erfolg for derte seinen Preis: Immer wieder kämpfte er mit Depressionen und Alkoho lismus. 2004 veröffentlich te Musikjour nalist Chris Heath die eingangs er wähnte Auto biographie „Feel“, die unver fälscht die schwierigen Jahre Williams‘
ertainment
beleuchtete. Ab 2007 nahm sich der Star eine dreijährige Auszeit, nachdem sich Medienberichte über seine Suchtprobleme, seine angeblichen UFO-Sichtungen (!) sowie unvorteilhafte Papa razzi-Fotos gehäuft hatten. Hin zu kommen eine diagnostizierte ADHS-Störung, Legasthenie, sogar Zwangsvorstellungen. Eine dringen de Notbremse also, die gerade noch recht zeitig gezogen schien. Das große Comeback folgte 2009 mit dem Album „Reality Killed the Video Star“, das Jahr
GEWINN SPIEL
darauf präsentierte er mit „In and Out of Consciousness“ (ein nicht von ungefähr gewählter Titel) ein Best-Of-Album der Jahre 1990 bis 2010. Robbie Williams schien wieder hergestellt, im selben Jahr heiratete er außerdem die Schauspielerin Ayda Field. „Sie ist der Kleber, der alles zusammenhält. Sie ist einer der Gründe, warum ich tue, was ich tue,“ schwärmt Williams heute noch von seiner Frau. Die beiden haben mittlerweile vier Kinder zusammen, er selbst ist seit vielen Jahren bereits clean.
Hit-Jubiläum
Der Rest ist ebenfalls Popgeschichte, wes halb wir einen Zeitsprung über ein Jahr zehnt und noch ein paar Alben („Take the Crown”, „Swings Both Ways” und „The Heavy Entertainment Show”) weiter machen: Robbie Williams hat seinen Star ruhm überlebt, mehr noch: nach viel The rapie und Entzugskuren scheint er wie ein Phönix aus seiner eigenen Asche wie derauferstanden. Das gilt es zu feiern, und genau das macht er auch: Am 9. September erschien mit „XXV“ ein weiteres GreatestHits-Album, mit dem er 25 Jahre Solo karriere feiert. Darauf zu finden sind seine größten Hits der letzten zweieinhalb De kaden, neu orchestriert und mit dem re nommierten Metropole Orkest vertont. Damit im Gepäck geht der Entertainer 2023 auf große Jubiläumstour. Auch zwei Stopps in Wien sind geplant: Am 16. und 17. März in der Wiener Stadthalle. Let him entertain us, am besten noch die nächsten 25 Jahre!
Geschäftiger Geist
n Robbie Williams gastiert am 16. und 17. März in der Wiener Stadthalle D.
OneRepublic kommen (nach ihrer Wien-Show im November) nächstes Jahr gleich zweimal zurück nach Österreich! Da es bis dahin noch etwas dauert, be geisterten OneRepublic heuer bereits nicht nur ihre eigenen, sondern auch alle Ki no-Fans: Denn mit „I Ain’t Worried” lie ferte die Band (neben Lady Gaga) den Soundtrack zu „Top Gun: Maverick”. Und kommenden Juli heißen wir Ryan Tedder und seine Jungs auf der Schlosswiese Moosburg und auf dem Areal vor Burg Clam herzlich Willkommen –gleich zwei würdige Locations!
Depeche Mode haben ihre ersten LiveShows seit fünf Jahren angekündigt: Die „Me mento Mori”-Welttour, die von dem gleichna migen neuen Album begleitet wird, startet En de März nächsten Jahres und sieht auch eine Show bei uns vor, und zwar steht am 21. Juli das Wörthersee Stadion aka 28 Black Arena in Klagenfurt auf dem Tourneeplan.
P!NK meldet sich zurück und kündigt einen Besuch am europäischen Festland an, inklusive zwei Konzerten im Ernst-Happel-Stadion am 1. und 2. Juli! Die globale Pop-Ikone wird damit ihre ausdrucksstarke Stimme und energiegeladene Live-Show zum ersten Mal seit ihrer legendären, ausverkauften „Beautiful Trauma”-World Tour im Jahr 2019 wieder nach Österreich bringen. „It’s going to be magical”, verspricht P!NK und wir hegen keinen Zweifel daran, dass sie dieses Versprechen nicht brechen wird.
Die Blue Man Group stellt Ende Mai und Anfang Juni kommenden Jahres in der Wiener Stadthalle F ihre neue Show „Bluevolution” vor: Die drei kahlköpfigen blauen Charaktere werden bei ihren Slapstick-Eskapaden nunmehr durch eine Protagonistin begleitet, die als Multiinstrumentalistin die bisher be kannte traditionelle Band ersetzt. Das wird knallbunt und witzig!
Das Lido Sounds feiert kommen den Juni am Areal des Linzer Urfahra nermarkts Premiere: Drei Tage wird die beste Musik zwischen Indie, Rock & HipHop kredenzt, auf zwei Bühnen mit rund 40 Bands! Bereits angekündigt sind Flo rence & The Machine (Foto), Die Toten Hosen und Peter Fox, aber auch Wanda mit einer exklusiv-Show, Cro und mehr!
Arctic Monkeys zählen zu den welt weit erfolgreichsten, besten und hochwertigs ten Bands des Indierocks, auch weil sie sich ständig neu erfinden. Davon zeugt auch ihr neues Album „The Car”, das am 21. Oktober erschienen ist und kommendes Jahr live vorge stellt wird: Am 24. April gastieren die Arctic Monkeys in der TipsArena in Linz!
ben es die Briten immer wieder verstanden, sich neu zu erfinden oder frische Elemente in ihre Musik einfließen zu lassen. So zuletzt etwa auf ihrem 80er-Ästhetik-Werk „Si mulation Theory“, das durch eine Affinität zu elektronischen Klängen auffiel und ge spickt war mit Bezügen zur Popkultur und zu Science-Fiction-Motiven aus besagtem Jahrzehnt.
Einen gänzlich anderen Ansatz finden wir auf dem neuesten Album von Muse „Will Of The People“ vor. So zeichnet die Band hier düstere Zukunftsszenarien von Re volutionen, von ge sellschaftli chen Um brü
Krieg – you name it). Hier lassen sie jedoch mehr Deutungsspielraum, als man auf den ersten Blick vermuten mag.
Umsturzfantasien mit Augenzwinkern Muse verstehen es, uns mit ihren Texten immer wieder ganz gezielt auf falsche Fähr ten zu locken. Bereits der titelgebende Opener lässt sich hier wunderbar in seine Einzelteile zerlegen. So mutet der aufwieg lerische Text in Kombination mit dem mitreißenden Hardrock-Sound erstmal wie ein typische Wut-Hymne an. Mit Zei len wie „Free your sons and unlock your daughters. We’ll throw the baby out with the bathwater“ machen Muse jedoch rasch deutlich, dass sie hier wohl weniger zum gesellschaftlichen Umsturz aufrufen, sondern viel eher populistische Umsturz fantasien aufs Korn nehmen.
Dann ist da die theatralische
der Band fließt hier aber vor allem wieder die Gegenwartsbeobachtung ein, die sich wie ein roter Faden durch das ganze Album zieht. Demnach sei das Stück den im Zuge der Pandemie Verstorbenen sowie deren Hinterbliebenen gewidmet.
Auch der Titel „You Make Me Feel Like It’s Hallo ween“ ist nicht unbe dingt das, was er auf den ersten Blick zu sein scheint. So kommt er mit seinem schau rigen OrgelSpiel und den elektronisch verzerrten Ge sangsteilen zu nächst wie ein Song daher, der sich selbst unter Umstän
Wir verlosen drei CDs und eine Vinyl von „Will of the People”, dem neuen Album von Muse. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen: ticketmagazin.com
Foto: Nick FancherMegalo Muse blickt auf eine mittlerweile fast dreißigjährige Schaffensgeschichte zurück. Im Laufe dieser Zeit gab es einen Aspekt, den man ihr dabei sicherlich nie zum Vorwurf machen konnte: Zu wenig Neues
GEWINN SPIEL
len wie „You cut me off from my friends. You cut me off from my family. I’m in misery (I’m your number one fan)“ of fenbar das Thema häusliche Gewalt ab gebildet. Inwieweit man dieser sehr realen Problematik mit einem so verspielten Gru selkabinett-Sound gerecht wird, darüber ließe sich freilich hervorragend streiten.
Worüber sich jedoch schwerlich strei ten lässt, ist der Umstand, dass die Texte von Muse auch nach all den Jahren durchaus Potential zum gedanklichen Herumkauen bie ten. Sie sind vielseitig deutbar und weit davon entfernt in be langlose Phrasendreschereien abzudriften.
Von Synthpop bis Metal Nicht nur mit ihren Texten wissen Muse auf „Will Of The People“ ihre Vielseitigkeit unter Beweis zu stellen. Nein, wenn man sich dem Sound der aktuellen Platte widmet, ist es vielleicht
Anleihen mehr zum Tanzen als zum Mos hen einlädt. Mit „Liberation“ tasten sich Muse vielleicht so nahe wie noch nie an den charakteristischen Queen-Sound he ran, und bei dem bereits erwähnten Song „Ghosts (How Can I Move On)“ steht das Klavierspiel wohl präsenter denn je im Mittelpunkt.
Darüber hinaus sind es vor allem die här teren Einflüsse, die man nicht nur vom eigenen Frühwerk her bereits kennt, son dern sich auch durch das neueste Werk der Briten ziehen. So wird man etwa bei den Songs „Won’t Stand Down“ und „Kill Or Be Killed“ von den Gitarren und dem Schlagzeug geradezu durchgepeitscht. Wäh renddessen schlägt die in ihrem Umfang oh nehin schon beeindru ckende Gesangsstimme von Frontmann Mat thew Bellamy sogar in
Band in diesem Karrierestadium wohl nur wünschen kann. Wenn es ihnen gelingt, auch nur einen Teil dieser Energie auf die Konzertbühnen zu transportieren, dann stehen Fans der Truppe einige mitreißende Liveshows bevor. So viel scheint sicher.
n Muse gastieren am 3. Juni im Stadion Wiener Neustadt, als Special Guest sind Royal Blood mit dabei!
probiert zu haben. Auf ihrem aktuellen Album „Will Of The People“ stellen sie ihre Vielseitigkeit vielleicht so eindrucksvoll wie noch nie zur Schau.
TEXT: MARKUS DIETL
bin der Harry Style
Benedikt
Mitmannsgruber zählt zu den Shooting Stars der heimischen Kabarettszene. Nun präsentiert der 26-jährige Oberösterreicher sein neues, autobiografi sches Programm „Der seltsame Fall des Benedikt Mitmanns gruber“, in dem es um die Entfremdung von alten Freunden und neue Lebenswelten geht.
Worum geht es in deinem zweiten Solo-Programm? Es ist sehr autobiografisch, sehr persönlich. Es geht um Entfremdung. Um Entfremdung von Menschen, mit denen ich aufgewachsen bin. Es geht um verschiedene Lebenswelten, es geht ein bisschen um die Männlichkeit und ganz generell um die Suche nach der eigenen Identität und das Erwachsenwerden.
Ist es für dich eine Fortsetzung deines Debüt-Programms „Exodus“? Es sind ähnliche Themen. Ich würde aber nicht sagen, dass es eine Fortsetzung ist. Es geht nicht mehr so viel um meinen Heimatort, sondern mehr um mein eigenes Leben. Und ich versuche, andere Themen anzusprechen, breitere, ge sellschaftlich relevantere Themen.
Wie ist das, wenn man in so einem Ort mit 1.800 Einwohnern aufwächst und sich als Außenseiter fühlt? An welchen Träumen, an welch kühnen Zielen hält man sich da fest? Das Aufwachsen war schon sehr lustig, weil man von Anfang an sehr konservative Männ lichkeitsideale mitbekommt und sehr viel Alkohol konsumiert wird. Ich habe mich tatsächlich am Humor festgehalten. Humor war schon als Jugendlicher eine große Leidenschaft von mir. Autos dafür weniger, obwohl die bei uns im Ort sehr wichtig sind. Jeder fährt einen Audi. Foto: Anna Sophie Kölbl
und einen selbst gepflanzen
hingegen hat einen Schnauzbart,
und eine selbst gebraute Tasse Johanniskrauttee. Trotzdem ist etwas aus ihm geworden.
TEXT: HANNES KROPIK
les der Kabarettszene“
gesehen – vor allem im Vergleich zu den Gleichaltrigen in deinem Umfeld? Ich glaube, dass mein Leben für einen Mann im Mühlviertel sehr untypisch ist: Meine Freunde stehen mitten im Leben. Sie bauen Häuser, gründen Familien und übernehmen viel Verantwortung. Ich kann mir das alles mit Mitte Zwanzig überhaupt nicht vorstellen. Ihr Leben ist ganz anders als meines. Ich bin wahr scheinlich der einzige vegane Mensch aus dem Mühlviertel und vielleicht sogar in ganz Oberösterreich.
Hast du bewusst entschieden, dass du anders sein willst? Gute Frage. Ich habe immer sehr gern lustige Texte geschrie ben. Und irgendwann hat es mich dann gereizt, es auf einer Bühne auszuprobie ren. Aber es war lange Zeit nicht mein Ziel, das hauptberuflich zu machen. Das ist mir, glaube ich, wirklich eher passiert.
Du wolltest Lehrer für Deutsch und Ge schichte werden. Ich habe einfach keinen Plan für mein Leben gehabt und deshalb auf Lehramt studiert. Aber immerhin habe ich vergangenes Jahr meinen Ba chelor gemacht. Ich könnte jetzt also schon unterrichten – vor allem bei dem Lehrermangel, der momentan vor herrscht.
Jeden Tag ein Publikum, das dir zuhö ren muss. Stimmt, das klingt wirklich super ... Wann bist du draufgekommen, dass du lustig bist? Das war in Oberstufe in der HAK in Freistadt – in der 1. Klasse Ober stufe war ich ein Außenseiter, weil ich eben aus Liebenau gekommen bin und
In der 2. Oberstufe habe ich gemerkt, dass die anderen Schüler lustig finden, was ich sage und tue. Und zum Abschluss habe ich dann die Matura-Rede vor allen Schü lern, Eltern und Lehrern gehalten – und die ist ziemlich gut angekommen. An die sem Abend habe ich mir geschworen, dass ich es irgendwann einmal ausprobieren und ein eigenes Programm schreiben möchte. Aber es hat mich eine riesige Überwindung gekostet und zwei Jahre ge dauert, bis ich mich wirklich zum ersten Mal auf eine Bühne getraut habe.
Hast du schon damals mit dieser mono tonen, unaufgeregten Stimme – heute dein Markenzeichen – gesprochen? Ich war noch viel monotoner als heute, viel depressiver – ich finde den alten Benedikt Mitmannsgruber heute überhaupt nicht mehr lustig.
Sprichst du im wirklichen Leben denn tatsächlich auch so monoton? Ich würde sagen, dass die Bühnenfigur schon sehr nah am echten Benedikt Mitmannsgruber dran, sehr authentisch ist. Früher war die Figur aber depressiv und traurig, das bin ich im echten Leben nicht. Deswegen habe ich während des Corona-Lockdowns mein Konzept ein wenig verändert. Ich habe versucht, auf der Bühne noch sympathi scher rüberzukommen, noch sexier und erotischer.
Noch erotischer? Ja, das war eh schwie rig.
Kommst du deswegen so gut an beim Publikum? Das weiß ich nicht. Aber ich glaube, dass meine Figur sympathisch ist,
men an, die mir persönlich wichtig sind und damit können sich scheinbar viele Menschen identifizieren. Und natürlich, weil ich so erotisch bin. Ich bin der Harry Styles der Kabarettszene.
Du arbeitest auch für die Satireplattform Tagespresse – wie passt die tagesaktuelle Satire zu deinem Job als Kabarettist, wo du ja normalerweise größere, allgemei nere Themen abarbeitest? Ich kenne den Gründer Fritz Jergitsch aus der Zeit, wo er selbst Stand-up gemacht hat. Das Schrei ben für die Tagespresse hat mir extrem geholfen zu verstehen, wie man Pointen aufbaut. Ich finde, dass ich dadurch als Kabarettist besser geworden bin. Ich habe auch gelernt, wie man politische Themen besser in ein Programm einbauen kann.
Im Frühjahr hat mich Fritz gefragt, ob ich Tagespresse-Nachrichtensprecher auf Ins tagram und TikTok werden will – das hat eine riesige Reichweite und bringt mir na türlich eine ganz neue Aufmerksamkeit. Dafür bin ich sehr dankbar.
Wohin geht deine Reise aus deiner Sicht? Mein großes Ziel ist es, irgendwann ein Drehbuch für einen Film zu schreiben. Und ich würde gerne einmal einen Roman schreiben, das möchte ich unbedingt in den nächsten zehn Jahren schaffen. Und ein, zwei neue Kabarettprogramme möch te ich auch noch auf die Bühne bringen und damit den Menschen Themen nä herbringen, die mir wichtig sind.
n Benedikt Mitmannsgruber spielt sein neues, autobiographisches Programm seit Oktober u. a. im Wiener Stadtsaal, der Kulisse und im Kabarett Niedermair, sowie vereinzelt auch in den Bundesländern.
„Der Sport ist die be
TEXT: SEBASTIAN FASTHUBERvergangene Saison hat gezeigt, dass wir in allen Sparten über außergewöhnliche Sport lerInnen verfügen. Diese Leistungen wollen wir in der neuen Saison bestätigen. Vor al lem freuen wir uns aber darauf, wieder Fans begrüßen zu dürfen.
Mit unserem Konzept des Stadion-TV gibt es auch abseits des Pisten-, Schanzen- und Loipen-Geschehens einen guten Mix aus Musik, Information und Unterhaltung.
Roswitha Stadlober ist ehemalige Skirennläuferin und wurde am 13. Oktober 2021 zur Präsidentin des Österreichischen Skiverbands (ÖSV) ernannt, als erste Frau in diesem Amt. Stadlober gehörte unter ihrem Mädchennamen Steiner in den Achtzigern zu den weltbesten Slalomläuferinnen: 1986 wurde sie gar zur Österreichs Sportlerin des Jahres gewählt.
Nach dem Pandemie-Zäsur stehen dieses Jahr wieder Weltcupver anstaltungen live und hautnah am Programm; Egal ob im Zielstadion von Abfahrts- und Slalomstrecke, oder an der Skisprungschanze oder Langlaufloipe: End lich kann mit heimischen gleichsam wie mit internationalen Winter-Spitzensportlern mitgefiebert werden! Wir haben mit ÖSVNeo-Präsidentin Roswitha Stadlober über die aktuelle Saison und die Zukunft inmitten Energie- und Klimakrise gesprochen.
Mit welchen Gefühlen blicken Sie dem Winter entgegen? Mit sehr positiven. Die
Die ÖSV-Veranstaltungen reichen vom Ski-Weltcup über Nordische Kombina tion bis zum Skispringen. Gibt es Events, die quasi Selbstläufer sind? Natürlich gibt es auch bei uns eine Art Premium-Events, zu denen ich die Ski-Weltcupveranstaltun gen in Kitzbühel und Schladming genauso wie die Bewerbe der Vierschanzentournee in Innsbruck und Bischofshofen zähle.
Ihr Vorgänger Peter Schröcksnadel hat im Mai 2022 im Kurier-Interview gesagt: „Nicht mal in Österreich sind Skirennen ausverkauft.“ Wie wollen Sie die Leute zu den Rennen holen? Ich kenne den Zusam menhang dieser Aussage nicht. Wenn man sieht, welche Stadionatmosphäre und Be geisterung bei unseren Ski-Weltcups herrscht, wird mir aber nicht bange. Nichts destotrotz versuchen wir bei all unseren Events ständig das Fan-Erlebnis vor Ort zu verbessern.
Es scheint, die „Gaudi“ rundherum ist für die meisten Besucher genauso wichtig wie die eigentlichen Wettkämpfe. Der Sport steht bei uns nach wie vor im Mittelpunkt. Aber natürlich wollen die BesucherInnen auch in den Pausen unterhalten werden.
Peter Schröcksnadel hat den ÖSV und den Skisport in Österreich über Jahrzehnte geprägt. Wie ist es für Sie, sein Erbe an zutreten? Peter Schröcksnadel hat jahr zehntelang Großartiges für den Österrei chischen Skiverband geleistet und vieles al leine „geschultert“. Jetzt steht Teamarbeit im Fokus.
Sie sind die erste ÖSV-Präsidentin. Zeit war’s, oder? Ich war mein Leben lang dem Wintersport verbunden und wollte in dieser Situation Verantwortung übernehmen. Dieser Schritt hat aber auch Mut benötigt. Dass ich nach 116 Jahren die erste Frau an der Spitze bin, ist zwar eine schöne Ge schichte, aber nicht das Wichtigste. Unab hängig, ob Frau oder Mann, sehe ich es als Ehre, so eine Funktion ausüben zu dürfen.
Was werden Sie anders machen, was wol len Sie beibehalten? Wir haben ja schon einige Strukturreformen hinter uns. Ich sehe mein Amt als Chance, den Verband, der mir so am Herzen liegt, gemeinsam mit unserem Team in ein neues Zeitalter zu führen. In erster Linie geht es darum, optimale Rahmenbedingungen zu schaffen, damit unsere AthletInnen weiterhin erfolg reich ihren Sport ausüben können. Darüber hinaus wollen wir Werte wie ein respekt Fotos: ÖSV/Erich Spiess (Matthias Mayer), Franz Oss (Roswitha Stadlober)
Die ehemalige Skirennläuferin Roswitha Stadlober ist seit vergangenem Jahr erste Präsidentin des Österreichischen Skiverbands. Sie spricht über den kommenden Winter, die ÖSV-Events und die Zukunft des Wintersports.
beste Lebensschule“
Wie stark trifft die Energiekrise den Ski sport? Die Teuerungen treffen uns als Ver band genauso wie alle BürgerInnen unseres Landes. Die aktuelle Situation stellt für viele Branchen eine Belastungsprobe dar, auch weil zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand vorhersehen kann, welche Szenarien im Winter eintreten werden.
WINTER PARTY
Beim BERGFESTival heizen zwischen 9. und 11. Dezember in Saalbach u. a. Billy Talent, Wanda und Clueso ein, beim Rave on Snow zwischen 15. und 18. Dezember ebenfalls in Saalbach u. a. Moonbootica, Milou und Ben Klock. Und beim Nassfeld Open zeigt sich am 10. Dezember Schlager-Superstar Melissa Naschenweng von ihrer gewohnt sexy Seite.
volles Miteinander, nachhaltiges Handeln oder die Gleichstellung der Geschlechter weiter vorantreiben.
Der alpine Sektor dominiert bei uns tra ditionell. Wie wichtig ist es Ihnen, bessere Rahmenbedingungen für die SportlerIn nen aus dem nordischen und anderen Be reichen zu schaffen? Bei uns im Verband genießen alle Sparten dieselbe Wertschät zung.
Sie waren Mitbegründerin des Vereins KADA, der sich mit Laufbahnberatung und Arbeitsintegration für Hochleistungs sportler beschäftigt. Ist der Umstieg vom Profisport ins spätere Berufsleben so hart? Nicht, wenn man sich früh genug darauf vorbereitet. Trotz größtmöglichem Einsatz gelingt nicht allen Talenten der Sprung an
die Spitze. Umso wichtiger ist es, eine soziale Sicherheit zu schaffen. Vorbildhaft ist die gute Zusammen arbeit mit Bundesheer, Polizei und Zoll, wo vielen unseren Athletinnen und Athleten eine berufliche Ausbildung neben dem Spit zensport und damit später ein nahtloser Übergang von der sportlichen Karriere in eine erfolgreiche berufliche Laufbahn er möglicht wird. Dazu beraten wir über be rufliche Aus- und Weiterbildungsprogram me während und nach der Karriere.
Was gibt einem der Profisport fürs Leben mit? Der Sport ist die beste Lebensschule. Schließlich lernt man durch den Sport Ziele zu definieren, auf diese konsequent hinzu arbeiten, den Teamgeist zu fördern, He rausforderungen zu meistern und mit Sie gen und Niederlagen umzugehen.
Das Leben wird in allen Bereichen massiv teurer. Eine durchschnittliche Familie tat sich in den letzten Jahren schon schwer, eine Woche Skiurlaub zu finanzieren.
Wird auf den Pisten heuer noch weniger los sein? Natürlich versuchen wir hier als Verband entgegenzusteuern und bieten zum Beispiel all unseren Mitgliedern Er mäßigungen bei über 70 Seilbahnen und Liften in ganz Österreich an. Dass weniger los sein wird, glaube ich nicht, denn Ski fahren ist bei uns nach wie vor der beliebteste Freizeitsport im Winter.
Da ist dann auch noch der Klimawandel, der nicht wegzudiskutieren ist. Dass mit vorhandenen Ressourcen innerhalb des Österreichischen Skiverbandes so schonend wie möglich umgegangen wird, ist nicht nur eine Frage der Vernunft, sondern auch unseres Werteverständnisses. Wir haben beispielsweise gerade eine CO2-Bilanz der gesamten Ski Austria Gruppe erstellt, welche die Basis für unsere Nachhaltigkeitsstrategie darstellt, um in allen Bereichen Emissionen zu reduzieren.
n Tickets für sämtliche Events des ÖSV, da runter in der Ramsau, am Semmering, in Schladming, Kulm, Sölden, St. Anton und der Flachau, oder auch die Vierschanzen tournee finden Sie auf oeticket.com.
Die sympathische
hat erklärt, die Produktion
Das
SEBASTIAN FASTHUBERDer häufigste Grund, warum sich Bands auflösen, ist Erfolglosig keit. Musiker haben große Pläne und Träume – und es wird nichts daraus. Klingt hart, ist aber in 98 Prozent der Fälle so. Dass ein Act mit einer langen Liste an Hits und ausverkauften Tourneen plötzlich aufhört, passiert dagegen höchst selten. Fast jede Band mit einem Namen, die noch irgendwie ein, zwei Mitglieder aus der Ori ginalbesetzung zusammenkratzen kann, ist nach wie vor unterwegs. Das geht quer durch den Gemüsegarten: Musiker aus der Woodstock-Ära, Rockdinos aus den Seventies, Leute mit 80er-Radiohits – alle machen weiter. Und warum auch nicht, wenn das Publikum immer noch dabei ist!
Insofern verdienen Fettes Brot für ihren Schritt in die musikalische Frühpension unseren höchsten Respekt. „Anno 2022 erscheint uns unsere gemeinsame Story irgendwie auserzählt“, ließen sie via Aus sendung wissen. Und: „Dreimal solange durchzuhalten wie die Beatles, ist für uns noch keine Kunst. Bevor wir also bald un sere eigenen Wachsfiguren bei Madame T einweihen dürfen, schaufeln wir ewigen Teenager uns mit >fast 50< lieber unser eigenes Grab.“ Nach einer Abschiedstour, einem Greatest-Hits-Album und einigen Überraschungen wird Ende 2023 endgültig der Ofen aus sein.
Die Geschichte der Band, deren Mischung aus Jux, Tiefsinn und Selbstironie im deutschsprachigen Raum ziemlich einmalig
Mit
war, lässt sich schön anhand ihrer Hits nachvollziehen. 1992 beschlossen im Ham burger Vorort Pinneberg die Gymnasiasten Boris Lauterbach (König Boris), Björn Warns (Schiffmeister) und Martin Schra der (Doktor Renz), Rapper sein zu wollen. Anfangs schrieben sie noch auf Englisch und nannten sich Poets of Peeze. Nach der Umbenennung in Fettes Brot passierte ihnen 1995 der Disco-Blödelhit „Nordisch By Nature“, den die Musiksender MTV und Viva rauf und runter spielten. Ein Partysong dieser Art hätte Fettes Brot fast zum One-Hit-Wonder prädestiniert, doch im Jahr darauf bewiesen sie, dass sie mehr drauf hatten. „Jein“ war musikalisch deutlich erwachsener und trotzdem wieder ein Ohrwurm. Vor allem aber zeigten die
aus
Fettes Brot haben in gleich zwei Folgen der legendären „Die drei ???” mitgespielt: In der Folge 76 „Stimmen aus dem Nichts” sind sie als Anrufbeantworterstimme zu hören. Eine etwas größere Rolle spielen sie in „Im Bann des Voodoo” (Folge 79) als die Band Wet Boys. Im Gegenzug ist auf dem Album „Fettes Brot lässt grüßen” ein Mini-Hörspiel mit den Sprechern von Justus, Peter und Bob zu finden.
Hie und da spielten Fettes Brot nicht als Fettes Brot: Sie musizierten auch unter den Pseudonymen „Bette Frost”, „Sven, Sven und Sven”, „D.O.C.H.!”, „Schreck Pistols”, „Schwule Mädchen Soundsystem” und „Brote Flora”.
drei jungen Herren mit der Hymne auf den Zwiespalt und das Sich-nicht-ent scheiden-können, dass sie auch etwas zu sagen hatten. Schon damals waren sie eine Ausnahmeerscheinung im Musikgesche hen: zu lustig und poppig, um zum HipHop gezählt zu werden, nicht wirklich In die, aber auch nicht Mainstream. Das sollte auch ihre weitere Karriere bestimmen. Sie setzten sich bewusst zwischen alle Stühle. Und nahmen sich die Freiheit, ohne Ziel gruppendenken darüber zu schreiben, was sie gerade beschäftigte. Wie sagte König Boris in einem Interview mal so trefflich: „Es gibt mehr, worüber man rappen kann, als nur Autos, Mädchen und Schuhe.“ Auch musikalisch verbreiterten sie ihr Re vier immer mehr: Von Rock über Pop und Soul bis zu Electro, Punk und Schlager haben sie im Laufe der Zeit so gut wie alles mal gemacht.
Manchmal waren sie dieser voraus. Mit dem Song „Schwule Mädchen“, einer über drehten Absage an Geschlechterklischees aller Art, nahmen sie 2001 in gewisser Weise schon das heute so dominante The
ma Gender vorweg. Nach einer kleinen Hit-Durststrecke waren sie mit dem fiesen Ohrwurm „Emanuela“ (2005) und danach noch einmal mit „Bettina“ (2008) sogar einmal ganz vorne in den Hitparaden. Kurzzeitig fand ihre Musik im Fußball stadion und beim Après-Ski statt. Nicht aus Kalkül, sondern weil die Nummern eben ordentlich ballerten. Später – so ehrlich muss man auch sein –kamen die Alben immer spärlicher und hinterließen keinen so großen Eindruck mehr. Anders als Die Fantastischen Vier, die ihre Liveshows als Spektakel inszenieren und wahrscheinlich Deutschlands erste Hip-Hop-Opis sein werden, haben Fettes Brot keine Lust, ewig auf berufsjugendlich zu machen. Und dem heutigen Trap- und Cloudrap-Zeitgeist hinterherrennen wollen sie schon gar nicht. Nun denn: Danke und wir hoffen, der Pensionsschock wird nicht zu schlimm!
n Die allerallerallerletzten Konzerte geben Fettes Brot am 12. und 13. April im Gaso meter.
cirquedusoleil.com/luzia
Die Erde schlägt zurück
Mit „Oozing Earth” stellt der Lienzer Komponist Bernhard Gander in Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern Frankfurt, Attila Csihar und Flo Mounier eine dystopische Klanglandschaft im vibrierenden Spannungsfeld zwischen Klassik, Industrial und Metal vor. Der Soundtrack zur Jetztzeit?
TEXT: STEFAN BAUMGARTNERDu hast zwar in Innsbruck Klavier und Dirigieren, in Graz Komposition studiert – deine erste Liebe war jedoch nicht die Klassik, sondern eben der Heavy Metal. Ich komme vom Land und meine erste Mu sik war Blasmusik und Schlager. Mit etwa 10 Jahren entdeckte ich eine Kassette meines älteren Bruders mit „The Best of Deep Pur ple“. Das war für mich eine Offenbarung. Kurz darauf besorgte ich mir Judas Priest und Iron Maiden. Seitdem verfolge ich Metal. Da ich ein Instrument lernen wollte, musste ich mich auch mit klassischer Musik be schäftigen. Ab circa 14 habe ich dann viel Neue Musik gehört (Hindemith, Schönberg, Xenakis, Cage), und erst einige Jahre später konnte ich Klassik auch gerne hören.
Vorvergangenes
Jahr präsentierte in mitten der Pandemie der Lienzer Komponist gemeinsam mit dem Ensemble Modern Frankfurt bei den Wiener Festwochen sein neuestes Stück, einen Ent wurf eines klanglichen Endzeitpanoramas. Am Gesang gebärdete sich Attila Csihar, der in der Vergangenheit etwa den norwegischen Unholden Mayhem oder dem dröhnenden Mahlstrom von Sunno))) seine Stimme ver lieh. Kevin Paradis substituierte interims mäßig damals Flo Mounier, Schlagzeuger der kanadischen Techniker Cryptopsy – auf der nun über Supreme Chaos erscheinenden Platten-Version ist das Stück in der eigent lichen Besetzung zu hören. Wir haben Kom ponist Gander zu den sieben Posaunen, die er blasen lässt, befragt.
„Oozing Earth“ ist ein Endzeitpanorama – ein Stück, das also zeitgenössischer kaum sein kann. Wie weit wirkt die Umwelt auf
dein künstlerisches Schaffen ein? Mein Traum ist eher Musik zu schreiben, die nicht auf aktuelle Themen reagiert sondern mithilfe derer man in ein anderes Bewusstsein ein tauchen kann. Leider kann ich mich als po litisch und sozial denkender Mensch nicht immer davon abkoppeln. So finden dann manchmal politische Themen in meinen Stücken ihren Ausdruck.
Heavy-Metal- und Horrorfilm-Fans wird gemeinhin eine negative Weltsicht nach gesagt. Es hat soziologische Untersuchungen gegeben, die genau das Gegenteil beweisen: Sie genießen zwar die Musik und Filme mit Endzeitklängen und Themen, sind aber per sönlich überwiegend mit einer positiven und sozialen Lebenseinstellung ausgestattet.
Das äußere Erscheinungsbild trügt hier. Ebenso bin ich trotz aller im Moment schrecklichen und bedrückenden Lebens umstände überwiegend positiv eingestellt.
Freunde des Heavy Metals wissen: Klassik und Metal sind nicht so weit voneinander entfernt. Andere hingegen hören im Metal nur Lärm, Chaos und Dissonanz. Leider wird Metal von vielen Klassikern nur auf die Lautstärke und das äußere Er scheinungsbild reduziert und deshalb abgewertet. Für mich hat ein guter Me talsong die gleiche Gültigkeit wie eine klassische Sonate, ein Metalsong ist ein fach lautere Kammermusik.
Ist die Rezeption von „Oozing Earth“ im psychologischen Sinne eine Angstlust? Ein Bad in der Apokalypse kann sehr lustvoll sein – mit dem Wissen, dass es nur Fiktion ist.
Waren Attila Csihar und Flo Mounier deine erste Wahl? Ja. Bei Flo hatte ich immer das Gefühl, dass sein Drumming auch aus ßerhalb des klassischen Metalkontextes pas sen würde. Sein Stil ist extrem variantenreich. Er spielt sehr groovy, seine Blastbeats sind sehr unterschiedlich und besonders sein Anschlag reicht von extrem hart bis federnd leicht. Die Stimme von Attila lässt auch keine Wünsche offen. Durch seine vielen Projekte wusste ich, dass er stimmlich eine enorme Bandbreite an Klängen und Stilen zur Ver
Fotos: Helmuth Scham, SCRfügung hat. Als ich ihn für dieses Projekt gewinnen wollte erzählte er mir, dass er schon immer einmal mit klassischen In strumenten arbeiten wollte.
Was macht ein Stück zu einem mit Gesang, was zu einem Instrumental? Bei ersterem ist klar eine Stimme mit Text dabei, beim Instrumental sind verschiedene Instrumente im Vordergrund, zum Beispiel eine Oboe oder Kontrabass; Hier übernimmt quasi das Instru ment den Gesang.
JETZT WEITERLESEN Das volle Gespräch mit Bernhard Gander finden Sie online auf ticketmagazin.comCOVER-ARTIST JOACHIM LUETKE ÜBER „OOZING EARTH”
Joachim Luetke, 65, ist ein deutscher Cross-MediaKünstler, der mittlerweile in der malerischen Natur am Semmering beheimatet ist. Seine Kunst, die bisher so unterschiedliche Künstler wie Destruction, Belphegor, Arch Enemy, Dimmu Borgir, Meshuggah, Kreator und Marilyn Manson in Szene setzte, wird nicht selten mit dem großen Schweizer und Alien-Vater H. R. Giger ver glichen. Über seine Umsetzung von „Oozing Earth” verrät er:
„‘Oozing Earth’ ist der Entwurf eines klanglichen End zeitpanoramas. In einem letzten, gewaltigen Akt des Widerstandes bäumt sich die aus allen Wunden blutende, zu Tode geschundene Erde gegen ihr entfremdetes Kind auf. Vernunftbegabt und theoretisch weitblickend, praktisch jedoch unfähig, entsprechend zu handeln, strebt die Menschheit ohnmächtig ihrem Untergang zu. Was wir beschützen sollten, vernichten wir. Was wir geschaffen haben, knechtet uns. Falsche Propheten anbetend, entfernen wir uns mehr und mehr von dem, was lebt. Derart betäubt sind unsere Sinne, dass wir das Mahnen der Wächter kaum noch vernehmen. Gegen alles Leben reichen wir Bruder Technik die Hand. Ein gedampft haben wir dieses Konzept dann auf die beiden Covermotive: Das Frontcover zeigt den Kopf des Übel täters, nun selbst Opfer seiner Maschinen; Das Backcover zeigt die eiternde, zu Tode malträtierte Erde. Auf einer Metaebene läßt sich der Eiter auch als Ejakulat lesen – will sagen, die Erde wird sich erneuern, aber diesmal ohne den Parasiten.”
Abgesang einer Legende
Bis kurz vor seinem Tod arbeitete der große Ennio Morricone noch an seinem letzten Konzertprogramm. Sohn Andrea bringt es mit Orchester und Solisten nun auf die Bühne – auch in der Wiener Stadthalle.
TEXT: ROBERT FRÖWEINDie
Musik zum Western-Epos
„Spiel mir das Lied vom Tod“ ist vielleicht der berühmteste Film-Score aller Zeiten. Dazu auch noch legendäre Soundtracks für „Zwei glorreiche Halunken“, „Cinema Paradiso“ oder zu letzt „The Hateful Eight“ von Quentin Ta rantino – der Römer Ennio Morricone galt nicht nur zeit seines Lebens als größter und legendärster Filmkomponist, er trägt diesen unsichtbaren Titel auch weit über sein Ableben hinaus. Vor etwas mehr als zwei Jahren verstarb er mit 91 Jahren an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruchs, den er sich kurz zuvor bei einem Sturz zu gezogen hatte. Seine großen Kompositio nen trug er das letzte Mal 2017 in die Wie ner Stadthalle – ein bombastisches Ereignis im orchestralen Kontext.
Würdiges Vermächtnis
Der ständig beschäftigte Vielar beiter hat noch im hohen Alter wie ein Besessener an neuen Konzeptio nen gearbeitet. Nach seinem Live-Rückzug 2019 werkte er an einer
brandneuen Konzertproduktion, die be reits als sein Nachlass verstanden werden sollte. Opulente Szenen aus seinen größten Filmklassikern, atemberaubende Soundund Lichteffekte und nicht zuletzt seine langjährigen Solisten werden dem Maestro, wie er auch von seinen Söhnen ehrfürchtig genannt wird, am 20. Dezember in der Wiener Stadthalle ein letztes und würdiges Vermächtnis hinterlassen. Das Czech Na tional Symphony Orchestra wird von En nios Sohn Andrea dirigiert, der seine eigene Komponistenkarriere an der Seite seines Vaters bei „Cinema Paradiso“ begann und sich im Laufe der Jahre eine erfolgreiche Karriere mit eigenen Projekten aufbaute. Für Andrea ist die anstehende Tour mit gemischten Gefühlen verbunden. „Die ganze Welt hat meinen Vater und seine
Werke geliebt“, erzählt er im Gespräch, „wir wollen seine Arbeit und sein Genie im würdigen Rahmen präsentieren. Es geht um das Teilen. Das Teilen seiner Mu sik, seiner Emotionen und seines Ver mächtnisses, das für alle Menschen da draußen hör- und fühlbar sein sollte. Mit dem nötigen Respekt vor seinem Schaffen, werden wir seine Gedanken und Ideen si cher passend in die Öffentlichkeit tragen können.“
Von den insgesamt vier Kindern des Maes tros trat Andrea als einziger wirklich in die Fußstapfen des großen Meisters. Die Be ziehung zwischen den beiden changierte zwischen privat und beruflich – in Ennios Leben gab es ohnehin keinen Raum für eine Unterscheidung dahingehend. Er lebte und atmete Musik mit allen Poren.
Emotionen reichen nicht Dieses Arbeitsethos ging quasi deckungs gleich auf den Sohnemann über, der seine Kunst auch mit einem ähnlichen Credo versieht. „Emotionen in der Musik sind
Ehre, wem Ehre gebührt
Bei seinem letzten Konzert 2017 in der Wiener Stadthalle wurde der Maestro vom damaligen Stadthallen-, heutigen Wien Holding-Geschäftsführer Dr. Kurt Gollowitzer mit dem Wiener Stadthallen Flügel ausgezeichnet: Mit dem Anerkennungspreis dankt die Wiener Stadthalle Men schen, die maßgeblich zum Erfolg der Wiener Stadthalle beigetra gen haben und beitragen – unter anderem erhielten bereits Helene Fischer, Bryan Adams, die EAV und Wolfgang Ambros diese Aus zeichnung.
Foto: Zdenk Hanout, Wiener Stadthalle / Starpixwichtig, aber sie sind nicht alles. Man braucht Intuition und Intelligenz. Aus die ser Mischung heraus ergibt sich dann die bestmögliche Ausführung.“ In der zwei stündigen Show ist es Andrea Morricone vor allem wichtig, seinem Orchester und den Solisten den nötigen Raum zur Ent faltung zu geben. „Das Schlimmste, das ein Dirigent tun kann, ist seine Musiker zu sehr herauszufordern. Sie brauchen Raum zum Atmen und zum Spielen. Ein zweistündiges Konzert wie dieses ist vor allem dann ein Erfolg, wenn das Publikum am Ende noch nicht genug hat. Wenn es von der Vorstellung so begeistert ist, dass es noch mehr Musik hören möchte.“ Der Chef selbst blendet das Publikum bei einem Konzert völlig aus, um mit höchster Konzentration dabei zu sein. „Die Beziehung zwischen dem Dirigen ten und dem Orchester ist mitentschei dend für ein gutes und erfolgreiches
Konzert. Man muss sich blind verstehen, respektieren und seine Stärken ausspie len. Ich fühle mich in meiner Rolle vorne immer verantwortlich. Verantwortlich für eine gute Show, verantwortlich für mein Orchester und meine Solisten.“ Wie sein Vater ist auch Andrea Morri cone von Perfektion getrieben. Fluch und Segen zugleich. „Wenn ich einen Fehler mache, merke ich das innerhalb einer halben Sekunde und ärgere mich noch lange nachher darüber. Aber bei einem abendfüllenden Programm bleibt keine Zeit für Ärger, die Schönheit des Konzerts muss sofort wieder die Über hand nehmen.“
n Am 20. Dezember kann man sich bei „Ennio Morricone – The Official Concert Celebration“ in der Wiener Stadthalle selbst von der familiären Staffelübergabe überzeugen.
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DER PLATTENLÄSTERER
Die besten, größten und wundervollsten Alben der Musikgeschichte: nach fast einhelliger Kritiker-Meinung sind sie in Stein gemeißelt. Aber sind sie das wirklich? Ich finde nicht. Wie zum Beispiel „Slippery When Wet“ von Bon Jovi. Bon Jovi haben seit Mitte der Nullerjahre keinen guten Longplayer mehr veröffentlicht. Fakt. Seine Stimme ist, salopp gesagt, beim Teufel. Und mit dem Ausstieg von Gitarrist Richie Sambora vor auch schon fast zehn Jahren workt auch das musikalische Mojo nicht mehr. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Band in den 80er und 90er Jahren der heiße Scheiß war und mehr als ein Dutzend Klassiker in den pop/rockkulturellen Kanon verewigt hat. Die drei bekanntesten – „You Give Love A Bad Name“, „Living On A Prayer” und „Wanted Dead Or Alive” – finden sich auf dem Millionenseller „Slippery When Wet”. Dieses Album findet sich seither nicht nur immer wieder in Top-Listen bezogen auf Sales, sondern auch in qualitativen Rankings. Was für ein Quatsch. Nicht nur, dass die Hälfte der zugebenermaßen sehr eingängigen Songs ohne den externen Songwriter Desmond Child so gar nicht passiert wären, strotzt das Album nur so von 80er Hair Metal. Per se ja nichts schlechtes, aber noch lange nicht das volle Potenzial der Band. Dies wurde mit dem Nachfolger „New Jersey“ schon eher ausgereizt, aber das Opus Magnum – punkto Songwriting und Musikalität – ist für mich das heuer 30 Jahre alte Album „Keep The Faith“. Erstmals poppen hier neben gekonnten Balladen auch ernste Themen auf, als Musiker waren die fünf Jungs – letztmals mit dem heuer verstorbenen Bassisten Alec John Such – nie tighter und virtuoser als auf dem fast zehnminütigen Track „Dry County“. Und nicht zuletzt schaffte die Band ausgerechnet am Höhepunkt der Grunge-Bewegung im Gegensatz zu vielen anderen Pudelfrisuren aus den 80ern perfekt den Absprung aus dem Pop hin zum ernstzunehmenden Rock. „Slippery“ mag heute immer noch der Burner auf Partys und beim Karaoke sein – das musikalische Vermächtnis schlummert woanders.
GEWINNSPIELE
Die Gewinnspiele der aktuellen Ausgabe finden Sie auf den Seiten 08 10 und 12 13.
Zu gewinnen gibt es: • Deluxe-CDs von Robbie Williams • CDs und Platten von Muse
Eine Teilnahme an den Gewinnspielen ist möglich auf www.ticketmagazin.com im Beitrag „!ticket Gewinnspiele November 2022“. Hier finden Sie auch Informationen und Teilnahmebedinungen zu unseren Gewinnspielen und Datenschutz. Einsendeschluss ist der 1. Dezember 2022.
IMPRESSUM
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