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INTERVIEWS, FEATURES, STORIES
Am Vorabend, als Alicia Keys ihr siebtes Album „Alicia“ vor geladenem Publikum präsentierte, gab es noch Garnelenhäppchen und kräftige Cocktails. Nun jedoch, beim Interview in einem von West Hollywoods Top-Hotels, ist karge Kost angesagt. Alicia, 39, mümmelt an Seetang-Streifen, die ein verblüffend krosses Kaugeräusch verursachen. Da erwacht die journalistische Neugier mal wieder an der falschen Stelle, der Nachgeschmack der von Keys dargebotenen gepressten Algen bleibt während des gesamten halbstündigen Gesprächs doch sehr präsent. Interview: Steffen Rüth
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Und? Schmeckt ganz interessant, vielleicht ein bisschen fischig. Nun ja, es kommt schließlich aus dem Ozean (lacht). Ich esse Seetang gerne anstelle von Chips. Das Geräusch beim Knabbern ist so schön knusprig. Mir gibt das dieses Chipsgefühl, ohne tatsächlich Chips essen zu müssen.
In „Good Job“, einem deiner neuen Lieder, besingst du eine Frau, die jeden Morgen um 6 Uhr aufsteht und ein hartes Pensum absolviert. Bist du selbst diese Frau? Ein Stück von mir steckt ganz klar in dieser Frau. Obwohl ich eher von Frauen wie meiner Mutter, wahrscheinlich auch deiner Mutter, rede. Frauen, die viel geopfert haben, um uns großzuziehen. Du hast mit deinem Mann, dem Produzenten Swizz Beatz, zwei gemeinsame Söhne, den neunjährigen Egypt und den fünfjährigen Genesis. Was opferst du? Vor allem Schlaf (lacht). Die Kids werden um 6.30 Uhr aus den Betten geschmissen, um 7.15 Uhr müssen wir aus dem Haus und ab zur Schule. Morgens ist bei uns jede Minute durchgeplant.
Bei der Albumvorstellung hast du betont, dass du auf „Alicia“ die versteckten Teile deiner Persönlichkeit erforscht hast. Von welchen Seiten sprichst du konkret? Von dem Teil von mir, der rot wird vor Wut. Von dem Teil, der niedergeschlagen und traurig sein kann. Alle die Teile, die nicht immer so Zen, so easy und so cool wirken. Auch der Teil, der ein gewisses Maß an Exzellenz verlangt und einfordert und nicht weniger als das Optimum akzeptiert.
Hast du ein anderes, ein noch stärkeres, Selbstvertrauen bekommen? Das auch. Vor allem ist es mir endlich gelungen, dem Wunsch nachzugeben, keine
Angst mehr vor der eigenen Großartigkeit und vor meinem Können zu haben.
Kannst du das näher ausführen? Frauen sind zu nett. Die meisten Männer haben mit diesen Dingen ja überhaupt keine Schwierigkeiten. Wir Frauen aber wollen nicht herausstechen. Wir wollen lieber mitschwimmen im Strom, denn wenn wir herausragen, spaltet uns das von den anderen ab und das lässt uns in einem helleren Licht erstrahlen. Diesen Scheinwerfer wollen wir nicht auf uns gerichtet haben. Auch mögen wir es nicht, wenn sich andere wegen uns schlecht fühlen oder neidisch sind. Doch wir sollten Herausragendes anerkennen und dazu stehen. Wir sind gut, und das sollen wir auch zeigen dürfen.
Du hast gerade zum zweiten Mal die Grammy-Verleihung moderiert. Magst du es auch, Menschen zusammenzubringen? Ja, total. Ich lade gerne ganz verschiedene Menschen nach Hause ein und will, dass sich alle gemeinsam wohl fühlen. Dass sie sich entspannen, sich sicher und geborgen fühlen. Ich liebe es, ein Umfeld zu schaffen, an dem Menschen sie selbst sein können – egal, ob das der Wohnzimmertisch, die Grammys oder ein Konzert ist.
Kann man das Musikgeschäft von vor zwanzig Jahren mit dem von heute überhaupt noch vergleichen? Es hat sich definitiv manches verändert, seit ich 20 war. Die Technologie vor allem. Heute ist es leichter, Musik zu veröffentlichen. Genau, wie es leichter ist, spannende Musik zu finden. Das Business ist demokratischer geworden, offener für alle. Zugleich ist vieles gleichgeblieben, und vieles wird wohl auch immer gleichbleiben. Vor allem: Ein großartiger Song wird immer alles übertrumpfen. Er ist die beste Karte, die du spielen kannst. Freunden. Und von Johnny McDaid, der ebenfalls daran mitgeschrieben hat. Ich wuchs im damals noch ruppigen New Yorker Stadtteil Hell‘s Kitchen auf, meine Mutter zog mich alleine groß. Wir alle, meine Freunde, Bekannten, versuchten unseren Weg zu finden, unsere Träume zu verwirklichen, es einfach nur irgendwie zu packen, nicht unterzugehen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Diesen Glauben daran, dass alles möglich und erreichbar ist, halte ich für eines der wunderbarsten Gefühle überhaupt. Der Underdog ist der, den du anfeuerst. Damals waren wir alle Underdogs.
Als „Fallin‘“ rauskam, warst du noch ein Teenager. Und dennoch hast du damals schon so reif, so abgeklärt, so komplett und charakterlich gefestigt gewirkt. Entsprach dieses Bild dem Bild, das du selbst von dir hattest? Teils, teils. Ich war immer schon das, was die Leute eine „alte Seele“ nennen. Ich habe das Gefühl, als hätte ich schon viele Male zuvor auf der Erde gelebt. Ich habe eine Art Weisheit in mir, zugleich aber hatte ich natürlich keinen Schimmer von irgendwas. Mir blieb erstmal nichts anderes übrig, als mich angstfrei irgendwie durchzumogeln. Vielleicht liebe ich es deshalb so sehr, Neues zu lernen und mich weiterzuentwickeln.
WANN UND WO?
Alicia Keys „Alicia – The World Tour”
14.06.2020 Hamburg Barclaycard Arena 19.06.2020 Berlin Mercedes-Benz Arena 20.06.2020 München Olympiahalle 14.07.2020 Köln LANXESS arena 17.07.2020 Mannheim SAP Arena
Tickets auf Ticketmaster.de
Ist es momentan, wo überall die zwischenmenschlichen Gräben tiefer zu werden scheinen, besonders wichtig, umarmende und positive Musik zu machen? Ja. Das ist meine Mission. Ich habe genug von dem ganzen Bullshit, von all dem Negativen und Destruktiven. Es gibt zu viele Faktoren, die es uns schwer machen, uns gut zu fühlen. Ich persönlich will positive Energie, Licht und Wärme liefern. Ich glaube, davon brauchen wir gerade richtig viel.
„Alicia“ RCA Int. (Sony Music)
Ein Song wie „Underdog“ also, deine aktuelle Single, an der auch dein Kumpel Ed Sheeran mitgeschrieben hat. Von wem ist das Stück inspiriert? Von meinen Freunden und mir. Wahrscheinlich auch von Ed und seinen
Präsentiert von
Wilhelmine AUF DEM ECHTEN WEG
Die Sängerin Wilhelmine hat sich für einen spannenden Weg entschieden: Ihre Musik ist melodieverliebter, umarmender Deutschpop, der ins Radio will, doch während man so mitsummt, merkt man plötzlich, dass sie gerade von den Härten des Alkoholismus oder gegen Homophobie singt. Wir präsentieren ihre Tour, die Mitte April startet und trafen sie zum Interview in ihrer Heimatstadt Berlin.
Es sollte ja schon lange selbstverständlich sein, dass eine junge Frau, oder unseretwegen auch eine ältere Frau, offen lieben kann. Und trotzdem weiß man ja, dass die Ewiggestrigen immer noch unterwegs sind, das Netz vollpöbeln oder einem auf der Straße mindestens böse Blicke zuwerfen. Wilhelmine hat diese Erfahrungen durchlebt, als sie eine Weile nicht in ihrer Heimatstadt Berlin, sondern in einem Dorf
im Wendland gewohnt hat. Und sie hat ein Lied daraus gemacht. Das erste, das sie als Wilhelmine veröffentlichte. Darin singt sie: „Mein Honda Jazz in der Hofeinfahrt / Und all meine Sachen passen grad so da rein / Fühlt sich an als ob es mich zerreißt / Tausch‘ das Dorf mit ‚ ner großen Stadt /Und graue Fassaden gegen bunte Farben ein /So wie ich bin darf ich hier nicht sein.“ Und dann setzt der Refrain ein: „Ich verlieb‘‘ mich viel zu gern / Um mich dafür zu erklären / Wie es ist für mich / Mit einer Frau an meiner Hand.“
Es ist erstaunlich, wie dieser Song wirkt. Als wir ihn das erste Mal in der Redaktion hörten, dachten wir: „Och ja, guter Pop.“ Was gar nicht despektierlich gemeint war. Aber „Meine Liebe“ war einfach verdammt catchy. Sanft produziert, aber mit diesem
Schmiss, den Mark Forster etwas überstrapaziert hat, der hier aber endlich wieder frisch wirkt. Widerstand zwecklos also – aber dann dieser Text. Hat man so bisher selten gehört. Und das gleich als erste Single – ist ja nun auch ein Statement.
Wir treffen Wilhelmine im Berlin-Büro ihres Labels Warner Music. Passenderweise exakt in dem Raum, in dem sie sozusagen gesignt wurde und sich mit ihren Songs vorstellte. „Bevor ‚Meine Liebe‘ rauskam, habe ich noch mal mit meinem Team darüber gesprochen, was das jetzt bedeutet“, erzählt sie. „Ich habe nur gedacht: ‚Wahnsinn. Jetzt ist es wirklich so weit. Ich bringe dieses Lied zuerst raus. Meine Geschichte.‘“ An der Entscheidung gezweifelt hat sie nie. Aber sie gibt zu: „Ich habe bei dem Video anfangs minütlich die Kommentare gecheckt. Und war erleichtert, als die alle nett waren. Nach einer Weile kamen dann so ein paar, die in so eine leicht homophobe Richtung gingen, aber die wurden gleich in die Schranken gewiesen. Es war toll, dem zuzuschauen. Wie sich da so eine kleine Community bildet und die mich gleich in Schutz nehmen. Das war der letzte Beweis, dass das alles richtig so war. Besser geht’s ja nicht.“
Wilhelmine hat zuvor zwar auch schon gesungen, Konzerte gespielt und unter ihrem vollen Namen den ein oder anderen Song veröffentlicht, dennoch fühlt es sich an, als habe sie jetzt das gefunden, was sie selbst immer wieder fast beiläufig den „echten Weg“ nennt. „Die Musik kam für mich über das Covern in mein Leben. Ich habe als Teenager einfach nachgesungen, was mir gefällt. Als ich dann anfing, eigene Songs zu schreiben, merkte ich, dass mich eigentlich nur die Lieder berühren, die meine eigenen Geschichten und Gefühle erzählen. Die ersten dieser Lieder entstanden in einem sehr kleinen Kreis und ich habe da superviel geweint, weil ich gemerkt habe, wie viel das gerade in mir triggert. Aber das war eben der echteste Weg, den ich gehen konnte.“
Eine Aussage, die noch verständlicher wird, wenn man ihren zweiten als Wilhelmine veröffentlichten Song hört. Wieder so eine sanfte Bombe, die sich hinter dem simplen Titel „Du“ versteckt. Und einem dann diese Zeilen ins Hirn singt: „Ich kratz‘ dich vom Boden / Ich wasch‘ deinen Rausch / Ich halt‘ deine Hand / Ich halt‘ dich nicht aus / Du bist zu viel, zu viel, zu viel für mich / Ich hab‘ gelernt auch ohne dich / Ich werd‘ wieder zum Kind / Wenn du trinkst.“ Uff. Kein Wunder, dass diese Zeilen jeden triggern, der mit suchtkranken Menschen im engsten Umfeld zu tun hat. Aber wie fühlt es sich an, wenn man das auf Tour jeden Abend in einer anderen Stadt singt? „Es ist immer wieder berührend“, sagt Wilhelmine, „weil ich mich auf der Bühne in die Emotionen reinversetze, die ich da besinge. Das ist eine zutiefst emotionale Erfahrung, aber gleichzeitig gibt mir das Halt, weil mir danach immer Menschen erzählen, dass sie sich darin wiederfinden, es sie berührt, bewegt, vielleicht auch betroffen macht. Aber ich stelle mir dann meistens vor, dass ich genau für diese Leute singe. Dass es weniger um mich geht, sondern um das, was ich erlebt habe. Das Lied wirkt dann wie so eine Art Pflaster und es geht weniger um Ego, als um ein Teilen – das beiden Seiten hilft.“
Dass ihre Songs dabei so eingängig und melodieverliebt klingen, hat weniger mit Kalkül zu tun, als mit ihrem eigenen Geschmack. „Ich komponiere eben so, wie mir Musik gefällt. Melodieverliebt – das Wort gefällt mir, das trifft es doch ganz gut. Meistens entstehen sie in ganz kleinem Kreis in meiner WG-Küche und im Studio arbeite ich dann mit meinem Produzenten so lange, bis sie für mich aus einem Guss klingen.“ Der große „Einflusstopf“, wie sie es nennt (und den man sich dazu vielleicht bildlich auf dem Tisch der WG-Küche vorstellen darf), sei dabei mit der Musik gefüllt, die sie als Jugendliche und junge Frau so gerne gehört hat: „Am Anfang habe ich gerne Christina Aguilera oder Britney nachgesungen, aber es lief bei mir auch immer viel Clueso, und deutschsprachige Klassiker wie Trude Herr oder Hildegard Knef. Ich mochte schon immer alte BerlinLieder – ‚Das Lied von der Krummen Lanke‘ könnt‘ ich ständig hören.“
Bis zu einem Debütalbum wird es noch eine kleine Weile dauern, wie man so raushört, aber sie hat uns zumindest verraten, dass vor ihrem Tourstart im April noch irgendetwas Neues kommt. Wir freuen uns darauf – und haben trotzdem ein wenig Schiss, was für ein hartes Thema sie uns dann wieder in einem samtweich klingenden Song um die Ohren haut …
Michael Schütz
WANN UND WO?
Wilhelmine „Solange du dich bewegst“-Tour
14.04.2020 München, zehner 15.04.2020 Erfurt, Museumskeller 16.04.2020 Mainz, Kulturclub Schon Schön 17.04.2020 Essen, Temple Bar 18.04.2020 Münster, Sputnik Café 20.04.2020 Hannover, LUX 21.04.2020 Köln, Luxor 23.04.2020 Hamburg, Hebebühne 27.04.2020 Berlin, Bar Jeder Vernunft 28.04.2020 Dresden, Studentenclub Bärenzwinger
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„Solange du dich bewegst“ EP, Warner Music
Caribou
„SEI NETT UND
SEI GLÜCKLICH“
an Snaith alias Caribou war schon immer einer der spannendsten Musiker im Feld der elektronischen Musik. Was vor allem daran liegt, dass er ihm jegliche Kälte austreibt und mit jedem Album aufs Neue belegt, dass auch Wehmut, Melancholie und der kritische Blick auf die Gesellschaft tanzbar sein können. Das gilt auch für sein neues Album „Swim“, das er ab April live vorstellen wird. Snaith wagt darauf etwas, das in diesen Zeiten voller Schreihälse fast radikal erscheint: Er erinnert uns daran, dass nett sein eigentlich ganz geil ist. Und man vor lauter Wehklagen auch mal schauen sollte, dass man glücklich wird – oder vielleicht gar schon ist. Annett Bonkowski traf Dan Snaith für uns in Berlin.
er Mensch ist bekanntermaßen ein G ewo h n h e i t s t i e r. Plötzliche Abzweigungen vertragen die Wenigsten. Wenn aus der Ruhe auf einmal Ruhelosigkeit wird oder gar der kurzzeitige Kontrollverlust droht, endet das meistens ungut. Die Sehnsucht nach irgendeiner Form von Ordnung ist allgegenwärtig. Und dennoch gibt es sie immer wieder, jene Momente, die unser Leben, im Positiven wie im Negativen, auf den Kopf stellen und uns nicht selten dazu bringen, dass wir über uns hinauswachsen (müssen). Von den guten Überraschungen lassen wir uns zweifelsohne lieber einnehmen und nennen sie eine glückliche Fügung des Schicksals. Von den weniger angenehmen werden wir dagegen oftmals machtlos erwischt und binnen von Sekunden niedergerungen.
„Suddenly“, das neue Studioalbum von Dan Snaith alias Caribou, ist ein Album, dessen Kern sich genau mit diesen plötz
x-why-z Konzertagentur GmbH & Co. KG
lichen Wendungen im Leben beschäftigt. Basierend auf der Konfrontation mit der Realität und dem Unerwarteten. Der vermeintliche Ist-Zustand der letzten Jahre auf der Waagschale, dessen Bilanz für Snaith nicht persönlicher ausfallen könnte als in diesen zwölf neuen Songs. Überraschend ist bei unserem Treffen, am bereits weit vorangeschrittenen Promotag im Büro seines Berliner Labels, vor allem der immer noch deutlich spürbare Enthusiasmus, der Dan Snaith umgibt. Der Drang zu reden ist groß. Keine Anzeichen von Müdigkeit in seinen Augen, die ausnahmsweise nicht von seinen typisch großen Brillengläsern eingerahmt sind. Ganze zehn Jahre sind seit unserem letzten Gespräch und seinem Durchbruch mit dem Erfolgsalbum „Swim“ vergangen. Nach dem 2014er Zwischenstopp „Our Love“ waren die letzten fünf Jahre auf persönlicher Ebene besonders prägend für Snaith. Eine Zeit, die Dan und seine Familie immer wieder auf die Probe stellte, wie er sagt: „In den letzten fünf Jahren gab es viele Dinge in unserem Leben, die wie aus dem Nichts heraus über uns hereingebrochen sind. Wir wurden auf persönlicher, aber zum Beispiel auch politischer Ebene so unerwartet davon getroffen, was teilweise zu einer völligen Neustrukturierung der Verhältnisse um uns herum geführt hat. Es hat mich an den Punkt gebracht, an dem ich wirklich vieles in Frage gestellt habe. Wir beginnen uns in solchen Momenten zu fragen, ob wir uns vielleicht auf die falschen Dinge im Leben fokussieren. Sorge ich mich unnötig um bestimmte Sachen? Gibt es Wichtigeres, das meine Aufmerksamkeit verdient? Hätte ich den plötzlichen Wandel kommen sehen müssen? Einige familiäre Erfahrungen der letzten Jahre waren unheimlich traurig. Es sind diese Art von Wendungen im Leben, die einen dazu zwingen die Scheuklappen abzulegen und bestimmte Muster zu überdenken.“ Für Dan Snaith führte diese Phase der ganz persönlichen Evaluierung der bestehenden Verhältnisse dazu, dass für ihn vor allem zwei Vorsätze in den Vordergrund rückten: „Sei nett und sei glücklich.
1 8 . 0 8 . H AM B U RG
2 1 . 0 8 . B E RLI N
Caribou „Swim Tour 2020“ WANN UND WO?
21.04.2020 Hamburg, Grosse Freiheit 36 25.04.2020 München, Muffathalle 28.04.2020 Köln, E-Werk 15.08.2020 Berlin, Zitadelle Spandau
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„Suddenly“ City Slang Das sind die zwei bedeutungsvollsten Wege, die wir einschlagen können. Es klingt einfach und wie ein Spruch auf einer Grußkarte, aber es braucht gleichzeitig auch viel Kraft sich nicht von all dem Negativen aus der Bahn werfen zu lassen“, betont Snaith. Keine leichte Aufgabe und dennoch das tägliche Mantra, mit dem er seinen Alltag meistert. Dauerhaft kreativ im Heimstudio oder als äußerst alberner Familienvater, wie er uns gesteht: „Humor ist ein großer Teil von mir. Meine jüngste Tochter ist manchmal genervt davon, weil ich so viel Quatsch mache. Als Achtjährige strahlt sie im Vergleich zu mir wahrscheinlich viel mehr Ernsthaftigkeit aus, während ich ständig versuche komisch zu sein.“ Auf Zack ist der gebürtige Kanadier auch nach wie vor abseits seiner familiären Unterhaltungsqualitäten. So entstanden in den vergangenen Jahren hunderte von SongIdeen, in denen Dan Snaith sein kreatives Dauerflimmern einfing, um es anschließend als großes Ganzes aufleuchten zu lassen. Aller Schicksalsschläge und Herausforderungen zum Trotz dominiert auf „Suddenly“ keineswegs ein schwermütiger, trauriger Unterton. Vielmehr ist das Album durchdrungen von einer fortwährenden Wärme und Empathie. Und dem Bewusstsein dafür, dass Veränderungen zwar beängstigend, aber auch lehrreich sein können. Vor allem dann, wenn sie zu einem Perspektivenwechsel führen, räumt Snaith ein: „Mein ganzes Leben hatte ich sehr viel Glück, denn es war von Stabilität und Liebe gekennzeichnet, ohne wirklich böse Überraschungen, die mir den Boden unter den Füßen weggezogen haben. Als jüngstes Kind in meiner Familie war ich immer behütet. Nun, als Erwachsener und mit den Erfahrungen der letzten Jahre, gab es diesen merklichen Umbruch in der gewohnten Rollenverteilung. Plötzlich war ich die Schulter zum Anlehnen, die Stärke, Mitgefühl und Trost spendete. Ich habe gelernt, dass ich die nötige Kraft habe diese Rolle auszufüllen. Vieles in den Texten auf dem neuen Album befasst sich genau mit diesen unterschiedlichen Rollen, in die ich schlüpfe.“ Der Blickwinkel bleibt jedoch stets ein sehr persönlicher. Die eingesetzten Samples unterstreichen das ebenfalls. So ertönt beispielsweise auf dem Eröffnungstrack „Sister“ die Stimme von Snaiths Mutter, die ein Schlaflied singt. Abseits davon ist es aber die Stimme des Kanadiers, die auf „Suddenly“ unüberhörbar in den Vordergrund rückt. Zum ersten Mal überhaupt als tragende Stimme auf allen Tracks eines seiner Alben. Ob dies eher ein Zufall oder doch das Produkt seines gewachsenen Selbstbewusstseins ist, klärt Snaith gewohnt bescheiden auf: „Mit jedem Album habe ich zunehmend mehr gesungen. Dieses Mal so viel wie noch nie zuvor. Ich werde jedoch nie ein Sänger sein – dieser Typ, der seinen Mund öffnet und bei dem etwas Magisches zu hören ist. Ich kann zwar viel üben, denn auch die Stimme ist eine Art Instrument, das man trainieren kann, aber ich werde niemals eine Beyoncé oder ein Marvin Gaye sein.“ Beide haben dafür vermutlich keine Erfahrung im Turmspringen, das Dan Snaith - Überraschung - seit Monaten für sich entdeckt hat. Der physische Ausgleich zur Musik hilft ihm, laut eigener Aussage, den Kopf freizubekommen. Möchte man hier Rückschlüsse auf das neue Cover-Artwork ziehen, könnte man glatt meinen, Caribou setzt zehn Jahre nach „Swim“ und seinen ersten Schwimmversuchen im großen Becken nun fokussiert mit dem neuen Werk „Suddenly“ zum nächsten Sprung an - als Kür versteht sich. Sauber eingetaucht. Die Tricks subtil unter der Wasseroberfläche blubbernd, ohne Scheu sich klanglich immer weiter freizuschwimmen oder etwas so Komplexes wie „Suddenly“ am Ende ziemlich elegant aussehen zu lassen. CARIBOU Es klingt einfach und wie ein Spruch auf einer Grußkarte, aber es braucht gleichzeitig auch viel Kraft…
IM MÄRZ
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