Umweltjournal_Juli_2011

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Juli 2011 | 4. Jahrgang

Monatlich erscheinendes offizielles Publikationsorgan der «Schweizerischen Umweltstiftung Luzern» Forstmesse In Luzern findet zum 21. Mal die Internationale Forstmesse statt.

Wasserkraft Neue Anlagen in Malters und in der Stadt Luzern eröffnet

Energiestadt Energieeffizienz bei öffentlichen Gebäuden in Unterägeri.

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Keine Erhöhung des Staudammes! Der Staudamm in der Göscheneralp wird nicht erhöht. Nach intensiven, dreimonatigen Nachverhandlungen konnten sich die Verhandlungspartner – die Kraftwerke Göschenen AG (KWG), der Kanton Uri und die Korporation Uri – aufgrund unterschiedlicher Beurteilungen der Wirtschaftlichkeit und der Risiken des Projektes nicht auf eine Staudammerhöhung einigen. bu. Im März 2011 hatte der Verwaltungsrat der Kraftwerk Göschenen AG (KWG) die Realisierung der Staudammerhöhung Göscheneralpsee aufgrund unerwartet hoher Baukosten nicht freigeben. Denn das KWG Der Staudamm Göscheneralp, wie er sich auch in Zukunft präsentieren wird. (Bild: CKW). wäre nicht in der Lage gewesen, die gesamten Investitionen bis zum Ablauf der Wasser- rechtsgesetz vorgesehene und für das KWG Inbetriebnahme des Kraftwerks Göschenen rechtskonzession im Jahr 2043 wirtschaft- ausreichende Restwertvereinbarung getrof- im Jahr 1963 ein Thema. Bereits mehrfach fen werden konnte. Dies wäre für die Wirt- wurden Erhöhungen geprüft und immer lich abzuschreiben. schaftlichkeit des Vorhabens eine zentrale wieder aufgrund fehlender Wirtschaftlich Suche nach tragbarer Lösung Voraussetzung gewesen. Der Kanton Uri und keit verworfen. Das KWG wird weiterhin In der Folge haben Delegationen von KWG, die Korporation Uri schätzen den langfristi- Massnahmen zu Verbesserungen der WasserKanton Uri und Korporation Uri in den ver- gen Nutzen und die Risiken der Dammer- kraftnutzung prüfen und wirtschaftlich gangenen Monaten angestrengt nach einer höhung anders ein als die Energie beziehen- nachhaltige Projekte umsetzen. Die Kraftfür alle Beteiligten tragbaren Lösung ge- den Partner SBB und CKW. werk Göschenen AG mit Sitz in Göschenen sucht. Trotz intensiver Verhandlungen konn- wurde 1955 gegründet. Am Kraftwerk bete keine Einigung erzielt werden. Der Ver- Seit 1963 ein Thema teiligt sind der Kanton Uri (10%), die SBB waltungsrat des KWG hat deshalb am 5. Juli Bei der KWG-Geschäftsführung bedauert AG (40%) und die Centralschweizerische 2011 entschieden, die projektierte Stau- man es ausserordentlich, dieses Projekt zur Kraftwerke AG (50%). Die mittlere jährliche dammerhöhung nicht mehr weiter zu ver- Optimierung der Wasserkraftnutzung im Energieproduktion der Kraftwerk Göschefolgen. Ausschlaggebend für den Entscheid Kanton Uri trotz Anstrengungen auf allen nen AG liegt bei rund 430 Mio. kWh. Weiwar, dass mit dem Kanton Uri und der Kor- Seiten nicht realisieren zu können. Eine tere Informationen gibt es online im Interporation Uri keine wie in Art. 67 Wasser- Dammerhöhung in der Göscheneralp ist seit net unter www.kw-goeschenen.ch.


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4 Auszeichnungen | umweltjournal.ch

«Zukunftsenergie» – Drei Umweltpreise verliehen Die Schweizerische Umweltstiftung hat am 29. Mai im Casino Luzern drei Umweltpreise für herausragende Leistungen im Umweltschutz verliehen. Unter dem Motto «Zukunftsenergie» gingen die Kategorienpreise an den Basler Beamten Thomas Fisch, an die BE Netz AG in Ebikon LU sowie an das Projekt solafrica.ch, welches von Bern aus organisiert wird. Bekannte Laudatoren würdigten die Preisträger mit speziell faszinierenden Präsentationen und kernigen Worten.

bu. In der Kategorie Einzelpersonen wurde Thomas Fisch von der Energiefachstelle Basel-Stadt ausgezeichnet, der mit seinen unkonventionellen und teils visionären Ideen und Projekten wesentlich dazu beigetragen hat, dass der Kanton Basel-Stadt nie auf Atomstrom angewiesen war. Die BE Netz AG aus dem luzernischen Ebikon wurde zum Sieger in der Kategorie Firmen gekürt. Ein überaus innovatives Unternehmen, welches Solarenergie-Anlagen realisierte, lange bevor die Welt nach alternativen Lösungen rief.

In der Kategorie Organisationen setzte die Jury auf solafrica.ch. Das Projekt verfolgt den Aufbau einer Produktion von portablen Solarlampen in den Slums von Nairobi in Kenia, um dieselben gegen die gefährlichen und gesundheitsschädigenden Petrollampen zu ersetzen.

Collage Thomas Fisch als aussergewöhnlichen und manchmal auch risikofreudigen Beamten, dem es mit dem Bau des grössten Holzkraftwerks der Schweiz gelang, rund 45’000 Haushalte in Basel mit Fernwärme zu versorgen. Zudem wurden mit teils originellen Aktionskampagnen über 100 Gigawatt pro Jahr durch Energieeffizienz eingeOhne Atomstrom spart, indem er Sanierungen von Fenstern, Barbara Schneider, ehemalige Regierungs- Parkhausbelüftungen, Flachdächern usw. rätin, würdigte mit ihrer Laudatio in Form förderte. Basel investierte unter seiner Füheiner sehr amüsanten und treffenden Film- rung in die Geothermie, in Solaranlagen

Die Umwelt-Preisgewinner 2011, umrahmt von ihren Laudatoren und Dr. Jost Schumacher, Präsident der Schweizerischen Umweltstiftung.


Auszeichnungen / Editorial 5

und in Projekte zur Nutzung von Abwärme. Auch das schweizerische Gebäudesanierungsprogramm stützt sich auf Basler Erfahrungen, welches die Handschrift von Thomas Fisch trägt. Ein der Natur verbundener Beamter voller Eigeninitiative, der mit seiner umsichtigen Führung Politiker verschiedenster Couleur für eine Erfolg versprechende Sache gewinnen kann. So ist in Basel auch das fortschrittlichste Energiegesetz der Schweiz entstanden, das eine Förderabgabe für Energieeffizienz und alternative Energiequellen enthält.

mann, würdigte er die grossen Verdienste des Luzerner Pionier-Unternehmens, welches bereits seit zwanzig Jahren im innovativen Markt für alternative Energien beteiligt ist und heute zu den kompetentesten Unternehmen in diesem Bereich zählt.

Die BE Netz AG übrigens ist nicht nur auch beim Bau des neuen, von Wetz lancierten Künstler-Studios in Beromünster mit einer 1000 m2 grossen Solaranlage beteiligt, das stetig aufstrebende Unternehmen realisiert aktuell auch die grösste gebäudeintegrierte Photovoltaikanlage der Schweiz, welche auf dem Dach der «Umwelt Arena» in SpreitenLuzerner Pionier Die BE Netz AG aus Ebikon LU wurde mit bach gebaut wird. Geschäftsleiter Adrian witzigen und prägenden Worten durch den Kottmann anlässlich der Preisverleihung: bekannten Luzerner Künstler Wetz vorge- «Ein Ausstieg aus der Atomenergie in der stellt. Persönlich bekannt und befreundet Schweiz ist innerhalb der nächsten 25 Jahre mit dem Gründer und Inhaber Adrian Kott- möglich.» Geschätzte Leserinnen und Leser Die Zeiten, in denen Strom einfach Strom war, sind wohl endgültig vorbei. Wem es nicht egal ist, wie sein Strom produziert wird und woher dieser stammt, besitzt heute eine verlässliche Alternative: ökologisch produzierter Strom. Denn Strom aus lokalen Wasserkraftwerken ist 100% Ökostrom, Strom aus lokalen Sonnenkraftwerken ist Strom aus Sonnenenergie und Strom aus Windenergie entspricht höchsten ökologischen Ansprüchen. Und nicht zuletzt ist heute eine kombinierte Stromnutzung aus Wasser-, Sonnen- und Windkraftwerken sowie aus Biogasanlagen möglich. Doch der Strommarkt ist abstrakt. Denn die schwierige Aufgabe, Benutzer für einen Stromwechsel zu motivieren und animieren besteht darin, etwas sichtbar zu machen, was nicht sichtbar ist. So haben Umfragen gezeigt, dass es neben den höheren Kosten noch drei andere Hauptgründe gibt, welche gegen den Wechsel des bestehenden Stromabonnements sprechen: persönliche Trägheit, fehlende Informationen und fehlende Transparenz. So wird es also in nächster Zeit die grosse Aufgabe der Stromproduzenten und der

Zulieferer sein, über eigene Kommunikationsmittel wie auch über verschiedenste Presseerzeugnisse diese fehlenden Informationen zu liefern, um eben Transparenz zu schaffen und gegen die gewisse Trägheit der Nutzer anzukämpfen. Selbstverständlich liegt es auch im Interesse unseres Umweltjournals, etwas zu diesem wünschenswerten Wechsel hin zu sauberem Ökostrom beizutragen, denn wir alle fühlen uns der Natur und einem gesunden Weiterleben in unserer Umwelt verpflichtet. Grund genug, unseren bisherigen treuen Geschäftspartner an dieser Stelle für das in uns gesetzte Vertrauen bestens zu danken. Grund jedoch auch, neue Geschäftspartner freundlich einzuladen, ihr Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen in unserem Medium informativ und attraktiv mit redaktionellen Beiträgen und/oder Werbeanzeigen vorzustellen und zu präsentieren. So hoffen wir, gemeinsam mit unseren Partnern viel positiv Entscheidendes für einen fortschrittlichen Wechsel zu Ökostrom und damit zur Verbesserung und zum Schutz unserer Umwelt getan zu haben. Hans-Peter Rust

Licht für Nairobi Um eine Anerkennung ganz anderer Art handelte es sich in der Kategorie Organisationen. Dieser Preis wurde «solafrica.ch» verliehen. Marc Lombard, Kassier der solafrica.ch, schilderte mit bewegten Worten und unter dem Licht der angesprochenen Solarlampen eindrucksvoll die Bemühungen der Beteiligten, in den Slums von Nairobi durch Zusammenarbeit von Schweizern und Kenianern die gefährlichen Kerosinlampen durch solarbetriebene Led-Leuchten zu ersetzen. Dies zur Förderung von Gesundheit und Klima. Eine Kerosinlampe verbraucht pro Tag rund einen Liter Petrol. Diesen Liter in Tausenden von Hütten durch umweltfreundlichen Solarstrom zu ersetzen, bringt enorme Einsparungen.

Die Kraft der Sonne


6 Wirtschaftsinfo | umweltjournal.ch

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LED – statt AKW Das Glühlampenverbot greift. Nach 2012 dürfen in der Schweiz keine herkömmlichen Glühbirnen mehr verkauft werden. So genannte Sparlampen sind jedoch lediglich eine Zwischenlösung. Die Anpassung an die EU-Normen verlangt in der Schweiz bis im Jahre 2012 die schrittweise Umstellung auf Lampen der Effizienzklasse C. Die als Ersatz vorgesehenen und im Volksmunde als «Sparlampen» bezeichneten Beleuchtungskörper werden jedoch von den Fachstellen als Zwischenlösung charakterisiert. Die neuen Energiesparlampen sind zwar bereits in allen Formen und Grössen verfügbar, ihre Energiebilanz hingegen ist umstritten. Im Gegenteil, Experten sprechen im Zusammenhang mit den neuen Strom sparenden Beleuchtungskörpern von eigentlichem Sondermüll! Nicht nur, dass sich die Herstellung als sehr energieaufwändig herausstellt, die dafür benötigten Komponenten sind zusätzlich mit Blei, Kadmium und Quecksilber belastet. Aus diesen Gründen sind in den entsprechenden Fachgeschäften bereits Alternativen der neuesten Beleuchtungs-Techniken verfügbar. Die eigentlichen Highlights der modernsten Licht-Technolo-

der Beleuchtungsindustrie vorgestellt werden. Erst seit wenigen Jahren ist es möglich, mittels der LED-Technologie weisses Licht mit genug hohem Wirkungsgrad herzustellen. Mittels LED-Lampen lassen sich Lichtlösungen realisieren, die in ihrer Form, Lichtwirkung und Regelbarkeit völlig neuartig sind.

Entscheidende Energieersparnis Von grosser Bedeutung sind aber auch die enormen Vorteile der neuen und revolutionären Technik. LED beansprucht bei sehr langer Lebensdauer einen äusserst geringen Stromverbrauch – bis 70% Energieersparnis. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Glühbirnen ist die Wärmeentwicklung vernachlässigbar. UV- und Infrarotstrahlung ist im LED-Licht nicht vorhanden. Hohe Stoss- und Vibrationsfestigkeit und eine ausserordentliche Farbsättigung erlauben vielfältige, kreative und fast ungeahnte Einsatzmöglichkeiten. Giftige Bestandteile wie bei der Energiesparlampe sind nicht vorhanden. Die Zukunft der Glühlampen hat bereits die zweite Generation erreicht.

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8 Forstwirtschaft | umweltjournal.ch

Das Jahr 2010 brachte grössere Holzernte in den Schweizer Wäldern Im Jahr 2010 nahm die Holzernte in den Schweizern Wäldern um gut 5% auf 5.1 Millionen Kubikmeter zu, nachdem sie in den zwei Vorjahren konjunkturbedingt zurückgegangen war. Die steigenden Holzerlöse, die höheren Erntemengen und Kostenreduktionen verbesserten das Betriebsresultat der Waldbewirtschaftung. Dies geht aus der aktuellen Forststatistik 2010 der beiden Bundesämter für Statistik BFS und für Umwelt BAFU hervor.

bu. Ein Drittel der Schweiz ist bewaldet. Der Schweizer Wald erstreckt sich über 1.26 Millionen Hektaren. 71% der Waldflächen sind in öffentlichem Besitz, 42% davon gehören Bürgergemeinden und 40% politischen Gemeinden; die restlichen 18 % verteilen sich auf Korporationen, Kantone, den Bund und weitere Eigentümer. 29% der Wälder sind privates Eigentum. Die volkswirtschaftlichen Leistungen der Wälder kommen jedoch der gesamten Bevölkerung zu gut: Bewirtschaftete Wälder schützen vor Erosion und Naturgewalten, zugängliche Wälder bieten Raum für Erholung und liefern Holz. Im Auftrag von rund 3600 öffentlichen und 246‘000 privaten Eigentümern werden die Waldflächen grösstenteils von Forstbetrieben in Zusammenarbeit mit Forstunternehmern bewirtschaftet.

Grössere Holznutzung Während in der Schweiz die Holznachfrage des inländischen Baumarktes 2008 und 2009 hoch blieb, bewirkten die wirtschaftliche Rezession im Ausland und die nachlassende Dynamik der internationalen Holzmärkte rückläufige Holzpreise, so dass sich die Schweizer Waldbesitzer beim Holzschlag zurückhielten. 2010 nahm die Holznutzung wieder zu: Insgesamt wurden 5.1 Millionen Kubikmeter geerntet, dies entspricht einer Zunahme von gut 5%. 65% der Holzernte, 3.3 Mio. Kubikmeter, kamen aus öffentlichen Wäldern (+3%), 1.8 Mio. Kubikmeter kamen aus Privatwäldern (+9%).

Regional unterschiedliche Entwicklung Der Grossteil der Nutzungszunahme geht auf den Kanton Bern zurück (+127‘000 m³), auf welchen 20% der Erntemenge entfielen. Der zweitwichtigste Holzkanton, der Kanton Waadt, trug 2010 10% zur gesamten Erntemenge bei und verzeichnete ein Plus

von 12%. Im Privatwaldkanton Luzern stieg Erntekosten gingen fast überall zurück. Da die Ernte um 17% (+40‘000 m³), der Kan- die Holzerlöse gleichzeitig anstiegen, verton Neuchâtel konnte um gut 20% zulegen, besserte sich dadurch das Resultat in der das Wallis um 27%. In den Kantonen Zürich, Holzproduktion. Während im Vorjahr ein Aargau und Thurgau gingen die Holzernten Kubikmeter Holz den Forstbetrieben unter zurück. Das Mittelland ist damit die einzige dem Strich nicht einmal einen Franken einForstzone, in welcher die Nutzung 2010 ab- brachte, resultierte 2010 ein Überschuss nahm - insgesamt wurde aber hier nach wie von gut 4 Franken pro Kubikmeter. Ausser in vor am meisten Holz geschlagen, nämlich den Alpen konnten die unmittelbaren Kos35% der Gesamtmenge (Voralpen: 24%, ten der Holzernte durch die Einnahmen aus Jura: 22%, Alpen: 16%, Alpensüdseite: 2%). dem Holzverkauf gedeckt werden. Der Wie in den Vorjahren ist auch 2010 eine Ver- Überschuss reichte jedoch nicht aus, um lagerung der Nutzung vom Mittelland in die den gesamten Aufwand für die Waldpflege Gebirgsregionen mit unternutzten Wäldern und Walderschliessung zu finanzieren. festzustellen. So steigerten die Waldbewirtschafter in den Voralpen mit einem Plus von Volkswirtschaftliche Leistungen 12% die Holznutzung am meisten. Da die volkswirtschaftlichen Leistungen der Wälder und der Waldbewirtschaftung unverBessere Resultate zichtbar und wertvoll sind, werden ein Teil Trotz Mehrarbeit im Wald, verstärktem Ein- der von der Öffentlichkeit nachgefragten satz in kostenintensiven Hanglagen sowie Leistungen durch die öffentliche Hand Rückgängen im Mittelland nahm der wirt- unterstützt. So gelten Bund und Kantone schaftliche Aufwand für die Waldbewirt- Schutzleistungen (Schutzwaldbewirtschafschaftung gesamtschweizerisch nicht nen- tung und Schutzbauten) ab und finanzieren nenswert zu. Die durchschnittlichen so Jungwald- sowie Ökosystempflege mit.


Jahr des Waldes 9

21. Internationale Forstmesse Luzern – auch ein Volksfest! Im Internationalen Jahr des Waldes reiht sich eine Veranstaltung an die andere. Ein Grossereignis mit Volksfestcharakter ist die 21. Internationale Forstmesse vom 18. bis 21. August 2011 in Luzern. Mit der 9. Schweizermeisterschaft im Berufswettkampf Holzhauerei mit 67 gemeldeten Forstprofis aus 19 Kantonen – die Schweiz zählt übrigens zur Weltklasse – und dem spektakulären Holzhackerwettkampf bietet die Forstmesse zwei aussergewöhnliche Höhepunkte.

bu. «Hauptakteure der Forstmesse sind jedoch die rund 280 Aussteller aus 6 verschiedenen Ländern», so Messeleiter Marco Biland, «sie repräsentieren die gesamte Produktpalette für die Wald- und Holzbranche, zeigen modernste Technik und stellen ihre Weiterentwicklungen und Arbeitsmethoden vor, welche der nachhaltigen und multifunktionalen Waldbewirtschaftung dienen».

Treffpunkt Forst, Forêt, Foresta

Erneuerungskraft der Branche. Sie besteht aus den drei Themeninseln Bilden, Forschen/Wissen und Vernetzen. 15 Verbände, Bildungsanbieter und waldverwandte Institutionen laden zum Besuch ein. Der Auftritt umfasst Portraits der Waldberufe, Fakten zu ausgewählten forstlichen Themen, Wissenswertes über die Verbände sowie eine Ausstellung der besten Lerndokumentationen. Zu Gast ist die Binding-Stiftung aus Anlass der 25. Verleihung des Binding-Waldpreises.

Die Sonderschau ist Ausdruck von Freude und Einsatz der jungen Berufsleute und der

Der Wald – ein kostbarer Lebensraum

Was, wann, wo - das attraktive Rahmenprogramm Sonderschau «Treffpunkt Forst, Forêt, Foresta» Bilden – Forschen/Wissen – Vernetzen Halle 2, Foyer CODOC - Koordination und Dokumentation Bildung Wald www.codoc.ch Öffentlicher Fachkongress «Waldflächenpolitik» Armee-Ausbildungszentrum AAL, vis-àvis Messe, Aula Dufour Freitag 19.08. 09.30 – 12.00 Uhr Waldwirtschaft Schweiz WVS www.wvs.ch

Freitag 19.08. 15.00 – 16.00 Uhr CODOC – Koordination und Dokumentation Bildung Wald, www.codoc.ch 9. Schweizermeisterschaft Berufswettkampf Holzhauerei Das Finale Freigelände 3 Freitag 19.08. 09.00 – 16.45 Uhr Siegerehrung in Restaurant Halle 2: 17.30 Uhr Verband Schweizer Forstpersonal VSF www.foresters.ch

UNSER WALD. NUTZEN FÜR ALLE. Halle 2, Stand D28 Kommunikationskampagne der Schweizer Waldbranche, www.wald.ch

Holzspaltmeisterschaft Freigelände 3 Samstag 20.08. 09.30 – 15.30 Uhr Siegerehrung in Restaurant Halle 2: 16.00 Uhr Holzspalterfreunde Alpnach

Übergabe Fachausweise Forstwart-Vorarbeiter, Forstmaschinenführer, Seilkran-Einsatzleiter Galerie, Halle 2, 1. Obergeschoss

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Die Begehrlichkeiten verschiedenster Benutzergruppen an den Schweizer Wald und seine geschützte Fläche sind hoch. Waldwirtschaft Schweiz veranstaltet deshalb am Freitag, 19. August den öffentlichen Fachkongress zum brisanten Thema «Waldflächenpolitik» und lässt hochkarätige Referenten zu Wort kommen.


10 BAFU Laubholz-Wettbewerb | umweltjournal.ch

Eiche und Buche geschickt verbaut Sieben Arbeiten aus Laubholz hat der Aktionsplan Holz des Bundesamtes für Umwelt BAFU ausgezeichnet. Sie wurden zusammen mit 56 weiteren Projekten im Laubholz-Wettbewerb eingereicht, mit dem der Aktionsplan konkrete Anwendungen von Hartholz gesucht hatte. Besonders überzeugt hat der Einsatz von massivem Eichen- und Buchenholz im Bau. Erwünscht waren insbesondere Lösungen, die ein grosses Mengenpotenzial versprechen, beispielsweise im Bauwesen.

bu. Das BAFU will die Kaskadennutzung von Holz fördern: Zuerst sind langlebige Produkte mit hoher Wertschöpfung herzustellen, dann wiederzuverwerten, und erst zum Schluss soll das Holz als erneuerbare Energie in den Ofen. Weil der Anteil an Laubbäumen im Wald stetig zunimmt, sucht der Aktionsplan Holz gezielt nach stofflichen Anwendungsmöglichkeiten für Laubhölzer wie Buche, Eiche oder Esche.

Hohe Qualität Der zu Beginn des Jahres ausgeschriebene Wettbewerb fragte daher nach überzeugenden Anwendungen von Laubholz in Architektur, Produktgestaltung, Technik und Forschung. Bis zum Eingabetermin trafen 63 Eingaben ein. 24 davon stammten aus den Bereichen Bau, Ausbau und Bauerneuerung, Das preisgekrönte Objekt Neubau und Instandsetzung Schwanau SZ. (Bild: Stefan Zürrer, Steinen) 30 sind Mobiliar und Geräten zuzuordnen, 9 der Technik und dem Ingenieurwesen. Küsnacht (ZH) sowie an die Erneuerung langem praktizierten naturnahen Waldbaus. Die Fachjury hatte die Qual der Wahl, denn einer ganzen Insel: Mehrere Bauten und die Die meisten Wälder verjüngen sich heute die Qualität der Eingaben war hoch. Sieben Gestaltung des Aussenraums mit Eichenholz natürlich, während Pflanzungen stets abdavon machten das Rennen. Sie zeigen einen auf der Insel Schwanau im Lauerzersee (SZ). nehmen. Dies führt vor allem in tieferen erfreulich breiten Querschnitt dessen, was Unter den Anerkennungen figurieren vier Lagen dazu, dass der Anteil an Laubbäumen heute mit Laubholz möglich ist – vom Bau- Bauwerke, nämlich ein Ferienheim aus Ei- zunimmt. Mischwälder sind stabiler gegen en bis zum Sportgerät, vom feinen Innen- che und Buche für Jugendliche in Bütten- Windwurf und Käferbefall als artenarme ausbau bis hin zum Prototypen für ein neu- hardt (SH), eine grosse Schulanlage mit Wälder. Zudem leben in Mischwäldern mehr artiges Deckensystem für den grossvolumigen Eichenholz-Fassade in Wil (SG), eine mäch- Tier- und Pflanzenarten. Mischwälder haben Holzbau. «Der Wettbewerb brachte sehr er- tige Sportanlage in Arosa (GR), in der viel zudem ein höheres Potential im sich änfreuliche Ansätze ans Licht, die wir unbe- Eschenholz in der Trägerkonstruktion ver- dernden Klima. dingt weiterverfolgen sollten», kommen- wendet wurde. Auch den Prototyp eines Flätiert Jurypräsident Christian Küchli, chentragwerks aus der Werkstatt der ETH Das jüngste Landesforstinventar zeigt, dass Sektionschef Waldleistungen im BAFU. Zürich taxierte die Jury als viel versprechend das Holz aus dem Schweizer Wald zwar und anerkannte ihn. Die ausgewählten mengenmässig gut genutzt wird. Nadelholz Arbeiten wird das Publikum an der Hausbau- wird sogar soviel geerntet, wie nachwächst. Bauwerk mit und Energiemesse Bern im November zu Doch das vermehrt anfallende Laubholz entkerntem Buchenholz Drei Eingaben erhielten eine Auszeichnung sehen bekommen, wo auch die Preisverlei- wird häufig roh ins Ausland exportiert oder direkt verbrannt. Der Bund strebt eine kasmit je 5000 Franken Prämie, vier wurden hung stattfinden wird. kadenförmige Nutzung des einheimischen mit einer Anerkennung geehrt. AuszeichRohstoffs an: Zuerst soll das Holz verbaut, nungen gingen an ein mit Buchenholz aus- Immer mehr Laubholz später in Form von Faserplatten oder ähnligerüstetes, pfiffiges Trainingsgerät fürs wächst im Schweizer Wald Gleichgewicht aus Biel; ein mit massiver Ei- Der wachsende Laubholz-Anteil in den Wäl- chem wiederverwertet und erst am Schluss che und Esche ausgebautes Wohnhaus in dern ist eine Folge des in der Schweiz seit energetisch genutzt werden.


BAFU Laubholz-Wettbewerb 11

Mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet: Neubau Skischule Arosa Auf eine Tiefgarage gebaut dient dieses grosszügige Holzdach einer Skischule. Praktische Zwecke verbinden sich hier mit einer touristischen Infrastruktur. Die Träger müssen grossen Schneemassen standhalten und weisen dank dieser Holzart einen verhältnismässig geringen Querschnitt auf.

die auch den sparsameren Einsatz von Holz ermöglichen. Mit der GSA-Technologie und BSH in Laubholz können Tragwerke für Gebäude mit bis zu acht Geschossen ganz in Holzbauweise realisiert werden.

Vorteile des Brettschichtbaus Die Neue Holzbau AG in Lungern OW hat die Vorteile des Brettschichtbaus mit Laubholz entdeckt und zwei Produkte auf den Markt gebracht. Dabei wird sowohl Eschenals auch Buchenholz verwendet. Laubholzträger sind schlanker, haben eine geringere Rissanfälligkeit und benötigen weniger Material. Am Neubau Parkgarage und Skischule Innerarosa wurden erstmals Brettschichtholz-Träger (BSH) aus Eschenholz mit einem Querschnitt von 220 auf 1720 Millimeter verwendet. Die aus dem Betonbau bekannte Vorspanntechnik kann bei richtiger Anwendung und entsprechender Qualitätssicherung im Ingenieurholzbau zu sehr filigranen Holztragwerken führen,

Architektur: Arge LutzBuss masKarade, Zürich

Bauherr: Politische Gemeinde Arosa

Bauingenieur: Walt + Galmarini, Zürich Brettschichtholz: Neue Holzbau AG, Lungern Holzbau: Brunner Erben, Lindau

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EINHEIT,

DIE VERBINDET


12 BAFU Laubholz-Wettbewerb | umweltjournal.ch

Beschwerden ähnlich oft gutgeheissen wie in Vorjahren Die beschwerdeberechtigten Umweltorganisationen in der Schweiz haben dem Bundesamt für Umwelt BAFU für 2010 insgesamt 63 erledigte Beschwerdefälle gemeldet. Der Anteil der Beschwerden, die teilweise oder ganz gutgeheissen wurden, ist mit rund 59% ähnlich hoch wie in den Vorjahren. Im Bereich der erneuerbaren Energien haben die Umweltorganisationen gegen sechs Vorhaben Beschwerde erhoben.

Vorhaben. Die Differenz erklärt sich daraus, dass in einigen Fällen mehr als eine Organisation aktiv geworden ist. 2009 hatten die Umweltorganisationen 75 erledigte Beschwerdefälle gemeldet. In 49,2% der Fälle wurden die Beschwerden vollumfänglich und in 9,5% teilweise gutgeheissen. In 4,8% der Fälle wurden die Beschwerden zurückgezogen und eine Vereinbarung abgeschlossen. In weiteren 11,1% erwiesen sich die Beschwerden als gegenstandslos, weil das Baugesuch zurückgezogen oder abgeändert wurde. Abgewiesen wurden die Beschwerden in 22,2% der Fälle. In 3,2% der Fälle wurden die Beschwerden ohne Vereinbarung zurückgezogen. Im Bereich der erneuerbaren Energien haben die Umweltorganisationen gegen sechs Vorhaben Beschwerde erhoben. Bei fünf Vorhaben wurden die Beschwerden vollständig, bei einem Vorhaben teilweise gutgeheissen. Die Zahlen zeigen, bu. Die 31 beschwerdeberechtigten Um- dass sich die Beschwerden der Umweltorgaweltorganisationen in der Schweiz haben nisationen häufig durchsetzen. 2008 und für 2010 insgesamt 63 erledigte Beschwer- 2009 war die Quote der Gutheissungen defälle gemeldet. Betroffen davon waren 54 oder teilweisen Gutheissungen mit 61,5%

leicht höher gewesen. Die Quote der Abweisung der Beschwerden hatte in den Jahren 2008 und 2009 mit einem Durchschnitt von 11,5% bzw. 18,7% etwas tiefer gelegen.

Auf dem Grimsel wird noch um die Erhöhung der Staumauer gerungen.

Auszeichnung: Balance-Trainer Funambolo Das Trainingsgerät simuliert erstmals die Federeigenschaften eines gespannten Hochseils. Es dient dem Training der Körpermotorik und vermittelt Körperbalance. Aufgebaut aus biegsamen Holzlatten und einer flexiblen Glasfaserstange nutzt die Konstruktion die Feder- und Torsionseigenschaften von Buchenholz. Einfach und doch ausgeklügelt ist das Gerät voll und ganz in der Schweiz entwickelt und gebaut worden.

Auftraggeber Prototyp: David Dimitri, Seiltänzer Entwicklung des Geräts: Creaholic SA (Laurent Torriani), Biel Buchen-Lamellen: Hess & Co. Sperrholzfabrik, Döttingen Massivholzteile: Möbelfabrik Muotathal, Paul von Rickenbach


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14 Umweltpreis der Schweiz | umweltjournal.ch

50'000 Franken für Innovationen An der Swissbau 2012 verleiht die Stiftung pro Aqua – pro Vita den Umweltpreis der Schweiz. Neben dem Ecopreneur, dem Anerkennungspreis für Unternehmer, wird der Preis auch in der Kategorie Innovation vergeben. Ab sofort können sich Firmen, Organisationen, Institutionen und Behörden, aber auch Privatpersonen bewerben. Der Umweltpreis der Schweiz ist mit 50’000 Franken Preissumme in der Kategorie Innovation einer der höchstdotierten Umweltpreise in der Schweiz.

bu. Der Umwelt Preis 2011 wird am 17. Januar 2012 im Rahmen der Swissbau, Leitmesse der Bau- und Immobilienwirtschaft, von der Stiftung pro Aqua - pro Vita vergeben. Es werden Projekte ausgezeichnet, die eine technologie-, verfahrens- oder produktorientierte Innovation im Umweltbereich darstellen. Daneben gibt es den Ecopreneur, den Anerkennungspreis für Unternehmer, die durch ihr nachhaltiges und langjähriges Engagement im Umweltschutz und in der Schonung natürlicher Ressourcen sichtbaren Erfolg am Markt haben.

Sprungbrett für innovative Unternehmen Dass der Umweltpreis der Schweiz ein tolles Sprungbrett für innovative Unternehmen ist, zeigt das Beispiel von Cobiax Technologies AG, dem letztjährigen Gewinner in der Kategorie Innovation. Obschon die Rohbaubranche gemäss CEO Hugo Meier eher als konservativ betrachtet werden kann, steht das Unternehmen heute, etwas mehr als ein Jahr nach der Auszeichnung, sehr gut da. Einerseits konnte die Auftragslage im Vergleich zur Vorjahresperiode verdoppelt werden und andererseits hat das Unternehmen den Sprung nach Asien gewagt. So wird per sofort die Cobiax Technologies Asia Pte. Ltd. die Markterschliessung in Asien in Angriff nehmen. Meier ist überzeugt, dass der Gewinn des Umweltpreises der Schweiz letztes Jahr einen wichtigen zusätzlichen Baustein im Erfolgsmix von Cobiax Technologies darstellt.

Cobiax Technologies AG Zug: Gewinner Innovation 2010 mit der Reduktion der CO2-Emissionen durch erhebliche Verringerung des Betonvolumens, Beispiel Slim-Line mit Heizschlaufen.

sönlichkeiten, welche sich durch ihr langjähriges, unerschöpfliches Engagement für die Umwelt auszeichnen. So auch Walter Schmid, Ecopreneur 2010. Bereits 1975 baute Walter Schmid aus Glattbrugg mit seiner Bauunternehmung eine der ersten solarthermischen Anlagen. 1988 folgte die erste fassadenintegrierte Photovoltaikanlage der Schweiz. Und 1991 begann er mit der Energiegewinnung aus Bioabfall unter dem Namen Kompogas. Das Unternehmen ist heute mit seinen über 50 Anlagen Weltmarktleader. Walter Schmid sagt nicht nur «man sollte es tun», er tut es auch. Mit seinem Erfindergeist und seinem Weitblick hat er lebenswichtige Ressourcen erhalten und dazu beigetragen, den CO2-Ausstoss weltweit zu Ecopreneur: Anerkennung für vermindern. Per Sommer 2012 plant Schmid die Eröffnung seiner 40 Mio. Franken teuren langjähriges Engagement Dient der Umweltpreis der Schweiz in der «Umwelt-Arena» in Spreitenbach. Schmid Kategorie Innovation jungen Unternehmen ist überzeugt, dass die Anerkennung als Ecoals attraktives Sprungbrett, so fungiert der preneur genau im richtigen Moment kam Ecopreneur als Anerkennungspreis für Per- und dem Projekt Umwelt-Arena zusätzliche

Bekanntheit, Glaubwürdigkeit und Publizität eingebracht hat.

Innovative Köpfe und Ideen werden belohnt Ab sofort und bis zum 30. September 2011 können sich Interessierte für den Preis bewerben. Die Bewerbungen werden von einer Fachjury beurteilt. Weitere Infos und Bewerbungsunterlagen: www.umweltpreis.ch


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16 Umweltzustand | umweltjournal.ch

Die Schweiz erzielte Erfolge – doch es warten neue Herausforderungen Vor dem Jahr 2000 wurden im Umweltbereich zahlreiche Fortschritte gemacht. Seither gab es gewisse Verbesserungen, jedoch konnten bei Kernthemen wie Klimawandel oder Erhalt der Biodiversität die Ziele nicht erreicht werden. Im Inland steigt der Druck auf die Umwelt weiter an – wenn für manche Bereiche auch etwas abgebremst. Das zeigt der Bericht «Umwelt Schweiz 2011», der gemeinsam vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) und dem Bundesamt für Statistik (BFS) erarbeitet wurde.

bu. Im Umweltbereich wurden im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte zahlreiche Fortschritte erzielt: Die Immissionsgrenzwerte der meisten Luftschadstoffe werden heutzutage eingehalten und die Qualität der Oberflächengewässer sowie des Grundwassers ist im Allgemeinen gut. Insgesamt ist die Umweltbelastung durch Schwermetalle, Dioxine, polychlorierte Biphenyle (PCB) und persistente organische Schadstoffe (POPs) zurückgegangen, und die Sanierung der Altlasten schreitet voran. Wie der Bericht aber auch zeigt, wurden die grössten Fortschritte – wie z.B. der Rückgang der Emissionen von Schwefeldioxid (SO2) oder die Abnahme des Phosphorgehalts in Oberflächengewässern – vor dem Jahr 2000 erzielt. Seither hat sich die Situation in manchen Bereichen nicht wesentlich verbessert. So werden die Immissionsgrenzwerte von Feinstaub (PM10), Ozon (O3) und Stickstoffdioxid (NO2) nach wie vor regelmässig und teilweise deutlich überschritten. Oder in Gewässern lassen sich noch immer Mikroverunreinigungen wie Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, Medikamenten oder Reinigungsmitteln nachweisen.

Klimawandel und Biodiversität bleiben Herausforderungen

nehmende Bodenversiegelung und Zerschneidung der Landschaften, aber auch die intensive Landwirtschaft. Zumindest wurden in jüngster Zeit drei regionale Naturpärke und ein Naturerlebnispark ausgeschieden.

Bei Kernthemen wie dem Klimawandel oder dem Erhalt der Biodiversität konnten die Ziele bisher nicht erreicht werden. Die von der Schweiz im Rahmen des Kyoto-Protokolls eingegangene Verpflichtung, die Treibhausgasemissionen im Durchschnitt der Auswirkungen im Ausland Jahre 2008 bis 2012 um mindestens 8 Pro- Jüngste Zahlen zeigen, dass der Druck auf zent gegenüber 1990 zu reduzieren, wurde die Umwelt in manchen Bereichen weniger bisher nicht erfüllt. Hauptursache für die stark zunimmt als noch vor einigen Jahren. Treibhausgasemissionen ist die Verbrennung Dies trifft insbesondere für die Zersiedelung fossiler Energieträger. Zwischen 1990 und der Landschaften zu. Aber auch der Anstieg 2009 ist der Verbrauch von Erdölbrennstof- des Energieverbrauchs und die Zunahme fen um 23 Prozent zurückgegangen. Der der Menge verbrannter Siedlungsabfälle haVerbrauch von Treibstoffen hingegen hat in ben sich verlangsamt (für das Total der Siedderselben Periode um knapp 16 Prozent lungsabfälle trifft das nicht zu). Allerdings und derjenige von Erdgas um rund 68 Pro- haben Produktion und Konsum oftmals zent zugenommen. auch Auswirkungen im Ausland: beispielsweise beim Abbau von Rohstoffen, bei der Herstellung von Produkten oder beim TransTragischer Verlust port. Diese «indirekte» oder «versteckte» an Tier- und Pflanzenarten Beim Erhalt der Biodiversität konnte der Ver- Belastung gewinnt angesichts der zunehlust an Tier- und Pflanzenarten und der menden Importe immer mehr an BedeuRückgang ihrer Lebensräume nicht gestoppt tung. In den letzten Jahren wurden um die werden. Verantwortlich dafür sind vor allem 70 Prozent des Schweizer Materialbedarfs die wachsenden Siedlungsflächen, die zu- vom Ausland gedeckt – Tendenz steigend.

Wo sind heute (Bild rechts) die bunten Wiesenblumen geblieben?


Holz-Pellet | Umbauen | Bauen 17

1’000 Franken für 100 neue Pellets-Heizungen Der Bereich Holz-Pellet der fenaco-LANDI Gruppe feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Bestehen und unterstützt ab sofort 100 Käufer einer neuen Holz-Pellets-Heizung mit einem Förderbeitrag von je 1’000 Franken. Wer also den Einbau einer neuen Pellets-Heizung plant, sollte sich rasch um den Unterstützungsbeitrag bewerben.

Anbieter, sofern die Heizung noch nicht eingebaut wurde.

Der Beitrag wird in Form von Gutscheinen für Holz-Pellets à 200 Franken pro Jahr ausgerichtet. Die ersten 100 Bewerber erhalten diese einzigartige Unterstützung. Weitere Informationen zur Aktion und Holz-Pellets sind auf der Website www.holz-pellet.com zu finden. In den meisten Kantonen werden Förderbeiträge für PelletsHeizungen angeboten. Dies kann die Investition zusätzlich finanziell unterstützen.

Qualität und Nachhaltigkeit Holz-Pellets-Heizungen sind sehr komfortabel und werden im Einfamilien- und Mehrfamilienhaus sowie in Gewerbe- und Gemeindebauten eingesetzt. Holz-Pellets werden aus Sägemehl und Hobelspänen in der Schweiz hergestellt und ohne chemische Zusatzstoffe gepresst. Das dafür verwendete Holz stammt aus unseren nachhaltig genutzten Wäldern und muss nicht aus fernen Ländern angeliefert werden. Die fenaco-LANDI Gruppe liefert Holz-Pellets mit dem europäischen Qualitätssiegel DIN Plus. Dieses garantiert den Kunden einen störungsfreien Betrieb der Heizanlage und wird deshalb von den führenden Heizkessel-Anbietern empfohlen.

Antragsformular jetzt ausfüllen Interessenten können das Antragsformular telefonisch bestellen (Telefonnummer 058 433 66 99) oder auf der Website www.holz-pellet. com elektronisch ausfüllen und einsenden. Diese Unterstützung ist gültig bei der Neuanschaffung einer Pellets-Zentralheizung aller

CO2-neutral und ökologisch Holz-Pellets sind ökologisch und CO2-neutral. Sie zählen zu den erneuerbaren Energien und leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Umwelt. Aufgrund der Nachhaltigkeit bietet die Heizung mit Holz-Pellets eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen.

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Der Service – einfach und umweltschonend Die Holz-Pellets der fenaco-LANDI Gruppe sind lose oder in 15-kg-Säcken in jeder LANDI erhältlich. Transportiert werden die Holz-Pellets mit modernen Spezialfahrzeugen, die beim regionalen Produzenten beladen werden. Die kurzen Transportwege schonen die Umwelt. Hotline für Bestellungen Bestellungen sind bei der fenaco-LANDI Gruppe online möglich auf www.holz-pellet. com oder telefonisch (Tel. 058 433 66 99 oder Gratis-Nummer 0800 73 55 38).

Wenn’s (um)bauen geht: Josef Imgrüt AG Gipserarbeiten – Kundenmaurer Ob Beton, Kalk- oder Sandstein, Maurerprofis erledigen sämtliche Grund- und Deckenputzarbeiten wie auch jegliche Reparaturen und notwendigen Anpassungen. Zudem lässt sich mit Gips – baubiologisch wertvoll, ökologisch unbedenklich und ökonomisch vorteilhaft – sicher und kreativ arbeiten.

Verschiedenste Bauarbeiten sind heute vielfach komplexe Verbindungen, die ineinander greifen müssen. Deshalb ist es vorteilhaft, ein Unternehmen als Partner zu wissen, dass diese Verbindungen mit ausgewiesener Fachkompetenz aus einer Hand ausführt. Garant für diese Fachkompetenz ist das erfahrene, rund zwei Dutzend zählende Mitarbeiter-Team der Josef Imgrüt AG in Luzern. Geschäftsführer Remigi Hurschler sowie seine Schwester Sibylle Hurschler im administrativen Bereich bürgen für eine erfolgreiche Auftragsabwicklung. Umbau – Sanierung – Abbruch Bestehende Immobilien zu sanieren und damit zu sichern und zu erhalten bildet für die Zukunft eine der Hauptaufgaben. Erfahrene Mitarbeiter entsorgen Mobiliar, Einbauten und Einrichtungen und übernehmen mit speziellen handwerklichen Kenntnissen Sanierungsarbeiten an sämtlichen Bauteilen wie beispielsweise Fassaden, Bodenbelägen und tragenden Elementen. Zudem sind mit modernen Maschinen und Spezialgeräten auch sicher Abbruch-, Demontage- und Räumungsarbeiten möglich.

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18 Effiziente Energieerzeugung | umweltjournal.ch

Mit Abwärme kühlen Mit Abwärme heizen Bis Mitte der 90iger Jahre war die Anwendung von Absorptionskältemaschinen fast nicht bekannt. Mit der Optimierung von Blockheizkraftwerken der Nutzung von Fernwärme und Solarwärme sowie die Anwendung als Absorptionswärmepumpe, hat die Anwendung der Absorptionstechnologie stark zugenommen.

Quelle Daniel Keller, Clima Net AG, Eschenbach

Durch die immer höher werdenden Anforderungen bei den Projekten, hat sich die Innovation bei der Entwicklung von Absorptionskältemaschinen stetig gesteigert. Dabei hat Shuangliang aus China, sei es in der Technik oder in der Menge der produzierten Einheiten, bei Lithiumbromid Absorptionskältemaschinen eine führende Rolle übernommen. Häufig ist den Projektverantwortlichen oder Energiebeauftragten von Unternehmungen gar nicht Bewusst welche Energieeinsparmöglichkeit durch den Einsatz von Absorptionskältemaschinen bestehen.

stellungen kompetent und rasch die ent- 1.38 d.h. mit der gleichen Wärmezufuhr sprechenden Daten und Auslegungen zu wird fast die doppelte Kälteleistung erbracht liefern. Da sämtliche Maschinen den PED und nur eine um 18% höherer RückkühlRichtlinien entsprechen und vom TÜV Süd leistung wird benötigt. zertifiziert sind, entsprechen die Maschinen bezüglich Bewilligungen und Dokumente den europäischen Anforderungen.

Es folgen einige Beispiele: Blockheizkraftwerke: In der Regel wird mit der Abwärme der Motoren und Abgase Heisswasser erzeugt um damit eine singleeffekt Absorptionskältemaschine mit einem COP von ca. 0.72 zu betreiben. Nun stehen aber Maschinen zur Verfügung die mit Abgasen von 280°C bis 530°C direkt befeuert werden können und Durch die enge Zusammenarbeit zwischen bei Bedarf die anfallende Motorenwärme Clima Net und dem Hersteller ist Clima Net ebenfalls der Maschine zugeführt werden in der Lage, auch bei komplexen Problem- kann. Dadurch erhöht sich der COP bis auf

Abgas direktbefeuerte Absorptionskältemaschine mit integrierter Motorkühlung.

Für Niedertemperaturmotoren stehen Maschinen zu Verfügung die mit einer Heisswassertemperatur von 88°C auf 68°C betrieben werden können. Fernwärme: Für Fernwärmenetze stehen Absorptionskältemaschinen zur Verfügung die wärmeseitig mit einer sehr grossen Temperaturdifferenz (120°C auf 68°C) und der entsprechend kleineren Wassermenge betrieben werden können. Der COP liegt bei diesen Maschinen bei 0.78.

Solare Kühlung

Kältezentrale je 1 MW Kälteleistung bei Migros Antrieb durch Biomasse.

Absorptionskältemaschinen sind schon ab einer Kälteleistung von 15kW erhältlich. Dabei ist zu beachten, dass die zur Verfügung stehende Kollektorfläche, die ca. 4 m2 pro kW Kälteleistung beträgt, im Winter zur Wärmeerzeugung verwendet werden kann. Um die grösste mögliche Effizienz zu erhalten müssen alle Komponenten und die Regulierung aufeinander abgestimmt werden.


Effiziente Energieerzeugung 19

Kühl - oder Heizzwecken (Wärmepumpe) eingesetzt werden. Der Leistungsbereich liegt zwischen 15kW und 9‘000kW. Clima Net AG, die Shuangliang Absorptionskältemaschinen wartet und vertreibt, kann mit ihren Techniker, die auf eine über 25 jährige Erfahrung in der Absorptionstechnologie verfügen, kompetent beraten und bei Lösungsfindungen mithelfen.

unerlässlich ist. Absorptionskältemaschinen die schon über 35 Jahren in Betrieb sind oder solche die über 120‘000 Betriebsstunden aufweisen zeigen, dass die Maschinen auch fachgerecht gewartet werden und den Wert der Anlagen erhalten.

Weiter Informationen bei Clima Net AG Spezialanwendungen Gublenstrasse 1 Zu den Spezialanwendungen bei Absorp- Natürlich bietet Clima Net auch einen kom- 8733 Eschenbach tionsmaschinen gehören vor allem die Wär- petenten Service an, der für eine lange Be- Tel. 055 465 20 20 mepumpen mit sehr hohen Vorlauftempera- triebsdauer der Absorptionskältemaschinen www.climanet.ch turen, die häufig in der Industrie anzutreffen sind.

Solare Kühlung mit Vakuumröhrenkollektoren.

Beispiele: Wärmepumpe Class I COP 1.6 bis 2.2 Dampf oder Gasbefeuert Vorlauf Heisswasser bis 110°C Wärmepumpe Class II Wärmerückgewinnung Abwärmenutzung Vorlauf Heisswasser bis 160°C oder Dampferzeugung. Doppeleffekt Absorptionskältemaschine Dampf- oder Heisswasserbetrieben

Fazit Wo immer überschüssige Wärme im Temperaturbereich von 85°C bis 530°C vorhanden ist, kann eine Absorptionskältemaschine zu 30MW Absorptionswärmepumpe Class I


20 Architektur-Wettbewerb | umweltjournal.ch

Schindler Awards 2012 in Bern Der Schindler Award ist einer der bekanntesten Architektur-Wettbewerbe in Europa. Dieses Jahr findet er zum ersten Mal in der Schweiz, in Bern statt. Im Zentrum steht das Thema «Zugänglichkeit für alle». Diese Designphilosophie strebt die barrierefreie Mobilität für Menschen aller Altersstufen und körperlichen Fähigkeiten an. Der Schindler Award ist eine hervorragende Gelegenheit für angehende ArchitektInnen, ihre Entwürfe von einer fachkundigen Jury beurteilen zu lassen.

bu. Der Schindler Award steht Studierenden offen, die entweder im letzten Jahr eines Bachelor-Studiums stehen oder an einer europäischen Universität oder Architektur-Hochschule ein Master-Studium absolvieren.

Areal und Aufgabe

sehnlichen Parkplatz, viel befahrenen Strassen und einer mächtigen Eisenbahnbrücke. Im Weiteren befindet sich auf diesem Areal das Kulturzentrum «Reitschule», in welchem Rockkonzerte, Filmvorführungen und Theater stattfinden. Zudem hat die Stadt Bern auch die städtische Drogenabgabestelle für Heroinsüchtige in dieses Gebäude integriert. Die Teilnehmenden des Schindler Award 2012 haben aufgrund dieser Ausgangslage die nicht leichte Aufgabe, den öffentlichen Raum in diesem Gebiet besser zu nutzen und innovative Ideen zur Stadterneuerung in ihre Planung einfliessen zu lassen. Gleichzeitig sollen die Wettbewerbs-Teilnehmenden die verschiedenen Kultur- und Randgruppen, welche sich im Quartier niedergelassen haben, mit einbeziehen. Sie müssen einen Masterplan erarbeiten, der die Nutzung und Bebauungsdichte des Geländes erhöht und die Qualität sowie die Zugänglichkeit des öffentlichen Raums optimiert.

Im Mittelpunkt des Schindler Awards 2012 steht die Stadt Bern: Die Hauptstadt der Schweiz ist seit 1983 UNESCO Weltkulturerbe. Sie zählt mit nur gerade 131’000 Einwohnerinnen und Einwohner zu den zehn Städten mit der weltweit höchsten Lebensqualität. Die Altstadt begeistert mit pittoresken Arkaden und Gebäuden, die in ihrer Entstehung bis ins frühe 15. Jahrhundert zurückreichen. Das für den Schindler Award 2012 ausgewählte Areal «Schützenmatt» unterscheidet sich jedoch deutlich von der Altstadt. Im Nordwesten der Stadt gelegen und nur zwei Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt, zeigt die «Schützenmatt» ein ganz anderes Bild der Stadt Bern. Die Anziehungspunkte des Quartiers, insbesondere Ein neuer Ansatz das Kunstmuseum und die nahe gelegene Der 2004 ins Leben gerufene Schindler Aare, teilen sich den Raum mit einem unan- Award wird alle zwei Jahre ausgetragen. Der

Für dieses Gebiet in Bern werden innovative Ideen zur Stadterneuerung erwartet.

Architektur-Wettbewerb will die Sicht junger Architektinnen und Architekten auf ihre Arbeit verändern: Sie sind aufgefordert, weit über Formen, Licht und Materialien hinaus zu denken und sich mit den Bedürfnissen der Menschen zu befassen, die letztlich die von ihnen gestalteten Bauten und Räume bewohnen. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Zugänglichkeit der urbanen Räume zu erhöhen und die Mobilität für alle Stadtbewohner – unabhängig von Alter, Status oder körperlichen Fähigkeiten – zu verbessern. 2010 wurden 1’394 Arbeiten von 180 Schulen aus 34 europäischen Ländern eingereicht. Der Schindler Award zeichnet zudem Architektur-Hochschulen aus und motiviert sie dadurch, das Thema «Zugänglichkeit für alle» in ihre Studienpläne aufzunehmen.

Anmeldungen für den Schindler Award 2012 sind ab September 2011 unter www.schindleraward.com möglich.


Biomasse 21

Ökologische Wärme- und Stromproduktion Im zugerischen Hünenberg – nahe der Autobahn A4 – wird im modernen Biomassekraftwerk der Biomasse Energie AG mit einer Holzschnitzelheizung, mit der Gülle von nahe liegenden Landwirtschaftsbetrieben sowie mit organischen Abfällen aus der Lebensmittelindustrie innerhalb eines umfassend ökologisch Projekts Wärme und Strom gewonnen. Und dies nicht nur auf eine umweltfreundliche, sondern auch auf eine wirtschaftliche Art und Weise.

Das Ziel der Biomasse Energie AG liegt darin, die einheimischen Ressourcen in der Region zu nutzen, auf ökologische und wirtschaftliche Weise im Biomasse-Heizkraftwerk Wärme und Elektrizität zu produzieren und zu verkaufen. Dazu wird Biomasse aus landwirtschaftlichen Nebenprodukten, Speiseabfälle aus der Lebensmittelindustrie sowie Holz aus den umliegenden Wäldern verwendet.

Hygienisierung Organische Abfälle aus der Lebensmittelindustrie müssen von Gesetzes wegen vor der Vergärung im Fermenter in einer Hygienisierungsanlage vorbehandelt werden. Damit wird einerseits sichergestellt, dass über die Abfälle keine unerwünschten Organismen verbreitet werden, andererseits können stetig zunehmende Siedlungs- und Industrieabfälle sinnvoll und nachhaltig genutzt werden.

Biogas – Energieträger der Zukunft In der Biogasanlage vergärt regional gesam- Die neue Hygienisierungsanlage, die am 1. Juli Blockheizkraftwerk melte Biomasse im Fermenter. Das daraus 2011 in Betrieb genommen wurde. In einem schallgedämpften Gehäuse vergewonnene Biogas (Methan) wird kontrolbrennt ein Motor das Biogas bei 650 – liert verbannt und zur Energiegewinnung Sauerstoff umgewandelt. Somit verändert 750°C und treibt damit einen Stromgeneragenutzt. Das Biogas wird klimaneutral pro- sich in der Luft der CO2-Gehalt nicht. tor an. Dieser wandelt die mechanische duziert, da nur soviel CO2 freigesetzt wird, Energie in elektrischen Strom um, welcher wie zuvor mit Hilfe von Sonnenenergie mit- Güllenleitungsnetz ins Netz der EGH Elektrogenossenschaft tels Photosynthese in der Biomasse gebun- Über ein unterirdisches Leitungsnetz wird Hünenberg eingespeist wird. den war. Das freigesetzte CO2 wird durch mit einer mobilen Pumpenanlage die Gülle die Pflanzen wieder aufgenommen und zu von den Landwirten in die Annahmegrube Holzschnitzel der BiEAG gepumpt, wo sie zusammen mit Die angelieferten, qualitativ hochwertigen weiteren organischen Substraten einen Gär- Holzschnitzel stammen hauptsächlich aus prozess durchläuft. Zum Landwirt zurück- regionalen Wäldern, was Transportwege vergepumpt wird ein beinahe geruchsfreies kürzt und die Umwelt schont. Mit leistungsund nährstoffreiches Gärsubstrat mit redu- starken Spezialmaschinen werden Rundholz, zierten Unkrautsamen und Krankheitserre- Astmaterial, Sägereirestholz, Wurzelstöcke gern sowie einer besseren Qualität und Ver- und ganze Bäume verarbeitet. Das gesamte träglichkeit als unverarbeitete Gülle. Holzlager der BiEAG beinhaltet 1000 m³ Holzschnitzel. An einem kalten Wintertag Co-Substraste von ca. -8°C werden 60 m³ Holzschnitzel Neben Gülle werden zur Effizienzsteigerung benötigt. der Anlage zusätzlich biogene Rohstoffe zur Energiegewinnung eingesetzt. Diese so genannten Co-Substrate enthalten mehr Ener«Tage der offenen Tür» gie als Gülle, da sie noch keinen Vergärungsvorgang wie im Kuhmagen durchlaufen Führungen am 20. und 21. August 2011 zwischen 10.00 und 16.00 Uhr. haben. Die angelieferten Co-Substrate werden auf einer befahrbaren Waage samt TransBiomasse Energie AG portmittel gewogen und abgeladen. Die GeFildern 5 – 6331 Hünenberg wichtsdifferenz nach dem zweiten Wägen www.bieag.ch ohne Ware ermöglicht eine exakte Vergütung resp. Verrechnung an den Lieferanten. Das Biomassekraftwerk in Hünenberg ZG.


22 Windenergie | umweltjournal.ch

Mehr Gemeinsinn und Kompromissbereitschaft gefordert Technologisch reif, kostengünstig und ökologisch: Windenergie ist ein unverzichtbarer Bestandteil der neuen Energiepolitik und wird zusammen mit anderen erneuerbaren Energieträgern eine bedeutende Rolle in der künftigen Versorgung spielen. Anliegen von Suisse Eole ist, das Windenergiepotenzial gemeinsam mit Bevölkerung, Gemeinden und Kantonen zu nutzen. Damit die Erwartungen der Politik erfüllt werden können, braucht es jedoch mehr Gemeinsinn und Kompromissbereitschaft.

bu. Von der Neuausrichtung der Energiepolitik profitiert die Volkswirtschaft, insbesondere auch Kleinbetriebe in den Randregionen, wo ein grosses Potenzial an Windenergie brach liegt. Auf Basis der bisherigen kantonalen Planungen können bis 2020 schweizweit jährlich 1500 GWh Windstrom produziert werden, was 2,5% des aktuellen nationalen Strombedarfs entspricht. Bis 2040 können auf Grund konservativer Potenzialberechnungen schweizweit jährlich über 4000 GWh Windstrom oder 7% des aktuellen nationalen Strombedarfs produziert werden.

Höchsten Ansprüchen genügen Suisse Eole begrüsst die neue Energiepolitik des Bundesrates und ist bereit, sich den Herausforderungen zu stellen. «Das beachtliche Windenergiepotenzial der Schweiz soll gemeinsam mit Bevölkerung, Gemeinden und Kantonen zügig genutzt werden», forderte Reto Rigassi, Geschäftsführer der Windenergievereinigung Suisse Eole, anlässlich des Branchentreffens vom 24. Juni in Solothurn. «Die Anforderungen an die Windenergienutzung genügen in der Schweiz höchsten Ansprüchen. Jetzt braucht es auf Seiten der Opponenten eine minimale Kompromissbereitschaft.» Unter dem Titel «Zubau statt Zank» wurde anhand vergleichender Studien und konkreter Beispiele über die Steigerung der Akzeptanz von Windenergieanlagen an Standorten diskutiert.

Die Windturbine in der Gemeinde Collonges im Rhonetal in der Nähe von Martigny. (Bild: Suisse Eole

sowie Risiken für die Vogelwelt können scheidgrundlage für die Errichtung eines technisch und betrieblich auf ein verant- Windparks zu liefern. Die neue Energiepoliwortbares Minimum reduziert werden. Wie tik verlangt von den Akteuren Konzessionen. Umfragen und Volksabstimmungen immer Suisse Eole fordert ein Abrücken von Maxiwieder zeigen, ist die generelle Akzeptanz malforderungen und ruft die Gegner auf, von Windenergieanlagen gross (z.B. Umfra- das Gemeinwohl im Auge zu behalten und ge im Kanton Neuenburg: 93% sind für bei den Einsprachen das Augenmass zu Windenergie). wahren.

Abrücken von Maximalforderungen

Vereinfachung der

Die Evaluation von Windenergiestandorten Bewilligungsverfahren wird unter breitem Einbezug von Interes- Zum anderen braucht es eine Vereinfachung sengruppen durchgeführt. Im Laufe des Ver- der Bewilligungsverfahren. Der politische fahrens fallen mögliche Standorte aufgrund Wille dazu ist heute stark spürbar. Unter anvon Konzessionen an den Landschafts- und derem sollte eine einzige Behörde als KoNaturschutz weg. Im Kanton Neuenburg ordinationsstelle für alle in den BewilliVerändertes Landschaftsbild blieben so noch fünf von zehn valablen gungsprozess involvierten Ämter auf Stufen Wichtige Voraussetzung für einen zügigen Standorten erhalten. Doch selbst gegen die Bund, Kantone und Gemeinden definiert Zubau ist die Bereitschaft, ein vorüberge- aufgrund einer fundierten Interessenabwä- werden. Für die Kantone sollen klare Plahend verändertes Landschaftsbild in Kauf zu gung gewählten Standorte wird rekurriert. nungsvorgaben gelten, welche auch die Vernehmen. Auch Windenergie hat Schattensei- Gegenstand der Einsprachen sind bereits bindlichkeit für kommunale Nutzungsplaten. Diese sind jedoch überschau- und kon- Windmessmasten und Erhebungen der Fle- nungen festlegen. Dabei soll die Gemeintrollierbar: Die landschaftliche Wirkung dermauspopulationen, die einzig dazu die- deautonomie ein wichtiges Gut bleiben. Ziel bleibt umkehrbar. Nachbarschaftsprobleme nen, Behörden und Bevölkerung die Ent- sind kürzere, berechenbare Verfahren.


Windenergie 23

Schweizer Energieversorger investieren gemeinsam in Windkraft Die fünf Schweizer Energieversorger AET, EKS, EKZ, ewl und SN Energie sowie die Energiehändlerin EGL haben am 5. Juli 2011 die Beteiligungsgesellschaft Terravent AG gegründet. Deren Zweck ist die Investition in Windparks im europäischen Ausland. Die beteiligten Unternehmen versprechen sich von dieser Partnerschaft eine verstärkte Effizienz bei der Evaluation und bessere Chancen bei der Akquisition von Anlagen.

bu. Sechs Schweizer Energieunternehmen wollen künftig gemeinsam in die Nutzung von Windkraft im europäischen Ausland investieren. Zu diesem Zweck haben die Azienda Elettrica Ticinese (AET), die Elektrizitätswerke der Kantone Schaffhausen und Zürich (EKS und EKZ), ewl energie wasser luzern (ewl), SN Energie und die EGL Gruppe anfangs Juli die Beteiligungsgesellschaft Terravent AG gegründet. Diese wird Investitionen in Onshore-Windparks in Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien prüfen und vornehmen. Die beteiligten Unternehmen erhalten über Terravent Zugang zu Strom aus Windkraft und entsprechende Zertifikate.

währten Partnerwerkansatz in die Welt der neuen erneuerbaren Energien. «Das gemeinsame Vorgehen bringt mehrere Vorteile», erklärt Terravent-Geschäftsführer Stefan Wittwer. Mit der Bündelung finanzieller Mittel stärken die Partner ihre Position auf dem europäischen Windenergiemarkt und erhalten Zugang zu wirtschaftlich interessanten Anlagen. Die Partner teilen sich den Aufwand für die Suche, Prüfung und Abwicklung von Investitionen. Schliesslich profitieren sie von der langjährigen internationalen Erfahrung des Partners EGL in der Entwicklung und Akquisition von Kraftwerksprojekten, auch im Bereich Windkraft.

Fokus auf Deutschland und Spanien Terravent hat bereits mit der Evaluation erster Windparks begonnen. «Wir konzentrieren uns in einer ersten Phase auf Anlagen in Deutschland und Spanien, in zweiter Priorität sind aber auch Frankreich und Italien für uns von Interesse», sagt Stefan Wittwer. Terravent fokussiert damit auf Länder mit optimalen Windbedingungen und einer weit entwickelten Windkraftindustrie. Insgesamt strebt Terravent Beteiligungen an Anlagen mit einer Kapazität von rund 100 MW an. Die Gesellschaft will keine Planungs- oder Baurisiken eingehen und beteiligt sich daher nur an bereits bestehenden Windparks.

Partnerwerkansatz auch für neue erneuerbare Energie Mit Terravent transferieren die sechs Unternehmen den in der Schweiz im Bereich der Wasser- und Kernkraft seit Jahrzehnten beÜber Terravent Terravent ist eine Schweizer Beteiligungsgesellschaft mit dem Zweck in Onshore-Windparks im europäischen Ausland zu investieren. Anteilseigner von Terravent sind die Schweizer Energieunternehmen

Insgesamt strebt Terravent Beteiligungen an Anlagen mit einer Kapazität von rund 100 MW an. Die Gesellschaft will keine Planungs- oder Baurisiken eingehen und beteiligt sich daher nur an bereits bestehenden Windparks wie beispielsweise dem Windpark La Penuca in Spanien. (Bild: EGL Gruppe)

- Azienda Elettrica Ticinese (AIT 21.4%) - Elektrizitätswerk des Kantons Schaffhausen AG (EKS 14.3%) - Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ 14.3%) - ewl energie wasser luzern (ewl 14.3%) - SN Energie (21.4%) - EGL Gruppe (14.3%) - Geschäftssitz von Terravent ist Dietikon/Zürich


24 Erneuerbare Energien | umweltjournal.ch

Grösstes Photovoltaik-Kraftwerk Nahe der kanadischen Grenze zu den USA, am Rande der Mittelstadt Sarnia, produziert das weltgrösste PV-Kraftwerk mit einer Nennleistung von 80 Megawatt (MW) auf einer Fläche von 440 Hektar seit dem September 2010 Solarstrom. Sarnia ist ein interessanter Standort und belegt die Entwicklung der globalen Energieindustrie. 1858 stand im nahe gelegenen Oil Springs der erste Ölbohrturm Nordamerikas und die Gegend war ein frühes Zentrum der kanadischen Ölindustrie.

bu. Wie viele andere PV-Kraftwerke wurde Einspeisevergütung. Die Zusammenarbeit einem Megawatt. Doch bereits in dieser Sarnia auf einer ehemaligen Ackerfläche ge- mit der Stadtverwaltung spielte eine zentra- Phase erforderten die Eigenschaften des Gebaut. Das Gelände wurde zum Anbau von le Rolle und hatte Einfluss auf den Lageplan. ländes Änderungen der Planung. Als die MoSojabohnen, Zuckerrüben, Mais und Win- Es wurden recht umfangreiche Baumpflan- dulblöcke geplant wurden, hatte man eine terweizen genutzt. Das hatte sich jedoch be- zungen rund um die Anlage vorgenommen, Reihe von natürlichen Hindernissen oder reits geändert, als das Gelände für ein Solar- die Landschaft neu gestaltet und ein neues Wasserläufen zu umgehen. Daher mussten kraftwerk in Betracht gezogen wurde. Ein Wäldchen in der Mitte des Geländes ge- vier verschiedene Arten von Modulblöcken Drittel des Areals war als Gewerbefläche vor- pflanzt. Knapp 50 Hektar davon sind auch gebaut werden. gesehen, zwei Drittel blieben einer land- Lebensraum für Tiere: In Südwest-Ontario wirtschaftlichen Nutzung vorbehalten. Die stand das hohe Gras bereits vor der Besied- Die Leistung Stadt hatte jedoch bereits eine industrielle lung und auch vor der Projektentwicklung. Man hat mit ungefähr 1’250 KilowattstunDurch diese Verbesserungen ist das Gelände den Strom pro Kilowatt installierter NennNutzung der Fläche vorgesehen. nun für Wildtiere geeigneter als zuvor. leistung gerechnet und die derzeitige Leis Zusammenarbeit tung deckt sich mit den Erwartungen. Damit Landschaftsgerechte Modulreihen können rund 10’000 Haushalte mit saubemit Stadtverwaltung Die Solarstromanlage liegt im Gebiet der First Solar traf eine Vereinbarung mit En- rem, kostengünstigem Solarstrom versorgt Stadt Sarnia in der Provinz Ontario, was sich bridge, dem Eigentümer der Anlage, und werden. Der Schnee, der während ein paar günstig auf die Entwicklung des Geländes übernahm die Planung, die Modullieferung Tagen im Winter gefallen ist, schmolz so auswirkte: Als First Solar das Grundstück er- und den Bau der neuen Anlage. Das Unter- schnell, dass er die Leistung der Anlage nicht warb, hatte Ontario bereits sein Renewable nehmen entwickelte das Projekt in zwei wesentlich beeinträchtigte. Energy Standard Offer Program (RESOP) Phasen, zunächst 20 Megawatt. Die Anordeingeführt, einen Vorläufer der Solarstrom- nung der Module erfolgte in Blöcken zu je Grössere werden folgen Zu Recht ist First Solar stolz auf diese Leistung. Das Unternehmen hat die weltgrösste Solarstromanlage gebaut, das Gelände umweltverträglich umgestaltet und dabei einen grossen Lebensraum für Wildtiere geschaffen. Zwischen und rund um die Module, wo der Boden dauerhaft bepflanzt wurde, gibt es im Gegensatz zu den früheren Monokulturen viel mehr Lebensraum für Kleinsäuger oder Vögel. Man sieht jetzt viel mehr Wildtiere und eine Pflanzenvielfalt auf und rund um das Gelände. So beeindruckend das auch ist, wird die Spitzenposition von Sarnia als weltgrösstes Solarkraftwerk wohl angesichts des exponentiellen Wachstums der Solarbranche nicht lange halten. Einige andere Unternehmen planen auch PhotovoltaikAnlagen in der Multi-Megawatt-Grössenordnung. First Solar will 2013 in der Nähe von Los Angeles (Kalifornien) die Solar Das derzeit grösste Photovoltaikkraftwerk in Sarnia, einer mittelgrossen Stadt in der kanadischen Ranch One mit einer Nennleistung von 230 Provinz Ontario, welches mit einer Nennleistung von 80 Megawatt Solarstrom produziert. MW fertig stellen.


Solarenergie 25

Solar Impulse zurück in der Schweiz Der Flugzeug-Prototyp Solar Impulse HB-SIA von Bertrand Piccard und André Borschberg ist am 3. Juli von Paris-Le Bourget nach einem Flug von 12 Stunden und 31 Minuten nach Payerne VD zurückgeflogen. Damit hat Solar Impulse seine Mission europäischer Flüge mit Solarenergie beendet. Diese Flüge hatten das Flugzeug zu Besuchen nach Brüssel und Paris geführt, um nebst zahlreichem Publikum Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft auf höchster Ebene zu treffen.

bu. «Die Bilanz dieser europäischen Flüge ist überwältigend», erklärte Bertrand Piccard, Initiator und Präsident von Solar Impulse. «Den Empfang, welchen wir sowohl in Paris als auch in Brüssel seitens der Politiker und Wirtschaftsleute erfahren durften, zeigt auf, dass Solar Impulse etwas zu bewegen beginnt, indem es fixe Denkmuster durchbricht was erneuerbare Energien und Energiesparen anbelangt.» Das Team von Solar Impulse, welches in Brüssel auf Einladung des Präsidenten des Europa Parlaments, des Präsidenten des Europäischen Rates und der Europäischen Kommission weilte, hat aktiv Werbung gemacht für neue Technologien und erneuerbare Energien im Bemühen, die Abhängigkeit von den fossilen Energien zu verkleinern.

Spezialgast Im Anschluss daran weilte das Solarflugzeug als Spezialgast am Salon International de l’Aéronautique et de l’Espace du Bourget. Dieser Status ermöglichte dem Team, das Flugzeug HB-SIA sowie die Vision und die Ziele von Solar Impulse den höchsten Verantwortlichen der Luftfahrtindustrie, politischen Behörden sowie einem sehr zahlreichen Publikum (350’000 Besucher, darunter 3’000 Medienschaffende aus der ganzen Welt), vorzustellen.

Drei internationale Flüge durchgeführt Im Rahmen dieser europäischen Flüge konnten drei internationale Flüge durchgeführt werden, jeweils mit André Borschberg im Cockpit: Payerne – Brüssel am 13. Mai (630km), Brüssel – Paris Le Bourget am 14. Juni (395km) und Paris Le Bourget – Payerne am 3. Juli (426 km). Damit gelang die Integration der HB-SIA in den regulären Flugverkehr sowie Landungen auf internationalen Flughäfen. Ein wichtiges Lehrstück

Flug Paris-Payerne © Solar Impulse/Jean Revillard/Rezo.ch

im Hinblick auf die Weltumrundung, welche für das Jahr 2014 geplant ist. André Borschberg, Mitgründer und CEO von Solar Impulse und zugleich der Pilot dieser europäischen Flüge präzisierte: «Dieses Solarflugzeug ist ein ausserordentliches Beispiel dafür, was man mit Energiesparen machen kann. Der Empfang, welchen wir sowohl in Brüssel als auch in Paris erfahren durften, ist für das gesamte Team ein enormer Motivationsschub im Hinblick darauf, dass wir nun die zweite Phase des Projekts in Angriff nehmen – die Konstruktion des zweiten Flugzeugs, mit welchem wir die Weltumrundung wagen wollen.»

Einige Daten - Durchschnittliche Geschwindigkeit: 40 km/h (22 knots) - Durchschnittliche Flughöhe: 2’500 Meter (8’000 feets) - Distanz: 426 km (230 nautical miles)

Über Solar Impulse Solar Impulse HB-SIA, das erste Flugzeug, das Tag und Nacht ohne Treibstoff und Schadstoffemissionen fliegen kann, beweist das enorme Potenzial der neuen Technologien im Bereich der Energieeffizienz und der Erzeugung von erneuerbarer Energie. Hinter dem 70-köpfigen Team und seinen 80 Partnern liegen sieben Jahre intensivster Arbeit mit unzähligen Berechnungen, Simulationen und Tests, um dieses revolutionäre Flugzeug aus Kohlefaser-Werkstoffen zu vollenden: Nie zuvor wurde ein derart grosses und leichtes Flugzeug gebaut, mit der Spannweite eines Airbus A340 (63,4 Meter) und dem Gewicht eines Mittelklassewagens (1’600 kg). Im Flügel sind rund 12’000 Solarzellen integriert. Sie versorgen die vier Elektromotoren, die eine Spitzenleistung von je 10 PS aufweisen, mit erneuerbarer Energie und laden die Lithium-Polymer-Batterien (400 kg) während des Tages für den Nachtflug auf.


26 Weiterbildung | umweltjournal.ch

Starten Sie mit einer Weiterbildung in eine Erfolg versprechende berufliche Zukunft! Nächste Infoveranstaltung: 24. August 2011 – 19.00 Uhr – ABZ Reiden Informationen und Anmeldung: www.abz-suisse.ch

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Atom-Endlager 27

Neue EU-Richtlinien über die Entsorgung radioaktiver Abfälle Währenddem die Entscheidung in der Frage über Atom-Endlager auch in der Schweiz näher rückt, verabschiedete der Europäische Rat am 19. Juli 2011 die von der EU-Kommission am 3. November 2010 vorgelegten Richtlinien über die Entsorgung abgebrannter Brennelemente und radioaktiver Abfälle. Die Richtlinien treten spätestens im September dieses Jahres in Kraft. In 14 der 27 EU-Mitgliedstaaten sind Atomkraftwerke in Betrieb, bei denen abgebrannte Brennelemente entstehen.

bu. Die neuen Richtlinien beschäftigen sich mit der Entsorgung dieser Brennelemente. Die Mitgliedstaaten müssen nationale Programme erstellen und diese an die EU-Kommission übermitteln, die Änderungen verlangen kann. Die Pläne müssen unter Anderem konkrete Zeitpläne über den Bau für Endlager enthalten und die Öffentlichkeit muss über die Pläne informiert werden. Ausserdem müssen die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit erhalten, sich an der Entscheidungsfindung für die Entsorgungspläne aktiv zu beteiligen.

Kein Ausfuhr-Verbot Die Richtlinie erschwert die Ausfuhr der abgebrannten Brennelemente, verbietet diese jedoch nicht. Zum Zeitpunkt der Ausfuhr von hoch radioaktiven Stoffen in ein anderes Land muss dieses über ein in Betrieb befindliches Endlager verfügen, das sich in tief gelegenen geologischen Formationen befindet.

Hintergrund: In allen EU-Mitgliedstaaten fallen radioaktive Abfälle im Rahmen zahlreicher Tätigkeiten wie bei Stromerzeugung und in Medizin, Forschung, Industrie und Landwirtschaft an. Zwar wird bei den verschiedenen Richtlinien darauf hingewiesen, dass die letztendliche Verantwortung für die Entsorgung abgebrannter Brennelemente und radioaktiver Abfälle bei den Mitgliedstaaten liegt, es wird jedoch auch ein starker EU-Rahmen mit wichtigen Verpflichtungen für die Mitgliedstaaten geschaffen.

Insbesondere gilt Folgendes: Die Mitgliedstaaten müssen nationale Programme erstellen und diese der Kommission spätestens bis 2015 übermitteln. Die Kommission wird diese prüfen und kann Änderungen verlangen. Die nationalen Pro-

In der Schweiz werden verbrauchte Brennelemente vor der Endlagerung in massiven Transportbehältern ins Zwischenlager geliefert. (Bild: Comet Photoshopping)

gramme müssen konkrete Zeitpläne für den fung muss mindestens alle 10 Jahre stattfinBau der Endlager enthalten, ausserdem eine den. Schliesslich können zwei oder mehrere Beschreibung der für die Umsetzung von Mitgliedstaaten vereinbaren, ein Endlager in Entsorgungskonzepten notwendigen Mass- einem der Mitgliedstaaten zu nutzen. Ausnahmen, Kostenabschätzungen und einen fuhren in Länder ausserhalb der EU sind Abriss der Finanzierungsregelungen. Die unter sehr strengen und obligatorischen Programme müssen regelmässig auf den Auflagen gestattet: Zum Zeitpunkt des Abneuesten Stand gebracht werden. Die von falltransports muss das Drittland über ein in der Internationalen Atomenergieorganisa- Betrieb befindliches Endlager verfügen. Ein tion entwickelten Sicherheitsstandards wer- Endlager für hoch radioaktive Abfälle muss den rechtsverbindlich. Die Öffentlichkeit nach internationaler Definition ein Endlager und die Arbeitskräfte müssen informiert in tiefen geologischen Formationen sein. werden. Die Öffentlichkeit muss ausserdem Derzeit existieren nirgendwo in der Welt die Gelegenheit erhalten, sich effektiv an derartige Endlager und es befindet sich auch der Entscheidungsfindung zu beteiligen. keines ausserhalb der EU im Bau. Gemäss Ferner müssen die Mitgliedstaaten regel- den bestehenden EU-Richtlinien über die mässig eine Überprüfung durch internatio- Verbringung abgebrannter Brennelemente nale Experten organisieren, die dem Aus- und radioaktiver Abfälle ist die Ausfuhr in tausch von Erfahrungen und der afrikanische, karibische und pazifische LänGewährleistung der Anwendung der höchs- der und in die Antarktis bereits ausdrücklich ten Standards dient. Eine solche Überprü- untersagt.


28 Nachhaltigkeit | umweltjournal.ch

Öbu-Preis 2011 für den besten Nachhaltigkeitsbericht – 7. Ausschreibung Auch 2011 wird wieder ein Öbu-Preis für den besten Nachhaltigkeitsbericht verliehen. Eingabefrist ist Ende September 2011 und die Verleihung ist gegen Ende Jahr vorgesehen.

Methodik basiert auf den 2006 erschienenen Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI G3). In einem zweiten Schritt ist eine Jury aus Expertinbu. Den letzten Öbu-Preis für den besten nen und Experten Nachhaltigkeitsbericht 2009 gewann die aus dem Bereich Bank Coop bei den Grossunternehmen. Nac hhaltigkeit Zweit- und drittplatziert waren Novartis und Wirtschaft und Ernst Schweizer AG, Metallbau. Gewinner bei den KMU war der Brillenglasherstel- aufgefordert, sich ein Bild über das beste Nachhaltigkeitsreporting der Schweiz zu ler Knecht & Müller. machen. Dies unter Anwendung der folgenden sechs Kriterien: Vollständigkeit, ReleAuch Sonderpreise In einem ersten Schritt untersucht ein For- vanz, Verständlichkeit, Nachvollziehbarkeit, schungsteam an der FHNW unter der Lei- Publikumsgerechtheit und Gesamteindruck. tung von Prof. Dr. Claus Heinrich Daub die Den Jurymitgliedern sind dabei die Ergebeingereichten Berichte. Die angewandte nisse der Berichterstatter aus der ersten Pha-

se nicht bekannt. Die Gewinner werden dann rechnerisch ermittelt und von der Jury endgültig bestätigt. Die Jury kann neben dem Preis für den besten Nachhaltigkeitsbericht auch Sonderpreise vergeben. Teilnahmeberechtigt sind alle Schweizer Unternehmen bzw. internationalen Unternehmen mit Tätigkeiten in der Schweiz. Gegenstand der Beurteilung sind die neusten publizierten Nachhaltigkeitsberichte.

Verschiedene Medien zur Berichterstattung Bewertet wird pro Firma ein Nachhaltigkeitsbericht (integrierter Bericht, Umweltbericht, Sozialbericht). Falls Sie verschiedene Medien zur Berichterstattung nutzen (Papier, Internet oder pdf), wählen Sie aus, was Sie zur Beurteilung einreichen wollen. Weitere Informationen und Anmeldeformulare finden Sie unter: www.oebu.ch

Die Schweizer Zwetschgen sind reif Die Ernte von Schweizer Zwetschgen startete Mitte Juli mit der Frühsorte Katinka. Die Zwetschgen-Haupternte begann ab zirka 25. Juli und dürfte ihren Höhepunkt zum Anfang August erreichen. Schweizer Zwetschgen gibt es bis zum Oktober.

lichen Zeitpunkten reif und lässt so die Ernte staffeln, welche sich mittlerweile von Mitte Juli bis Anfang Oktober erstreckt. Die Schweizer Obstproduzenten bauen auf knapp 350 Hektaren Zwetschgen an. Diese Kultur wächst in praktisch allen Gebieten der Schweiz, also direkt vor der Haustür der Konsumenten. Hauptanbaugebiete sind die Nordwest- und Ostschweiz und das Wallis.

Wie bei allen übrigen Früchten erwarten die Obstproduzenten auch bei Zwetschgen in diesem Jahr sowohl quantitativ wie auch qualitative eine ausgezeichnete Ernte. Bis zum 28. August werden rund 1950 Tonnen Tafelzwetschgen erwartet. Davon sind 1400 Tonnen Zwetschgen 33 mm und 530 Tonnen Fellenberg. Direkt von der Ernte zum Konsument Neue Sorten mit grossen, saftigen Früchten wie Tegera, Cacaks Schöne, Felsina, Hanita oder Elena werden bei den Konsumenten immer beliebter. Pro Jahr essen die Schweizer durchschnittlich etwa ein Kilogramm der energiearmen Frucht. Zwetschgen enthalten viel Fruchtzucker,

100 Jahre Schweizer Obstverband Grosse Sonderausstellung anlässlich der Zuger Messe vom 22.-30. Oktober 2011.

Zwetschgen lassen sich auch zu köstlichen Desserts verarbeiten.

sind sehr bekömmlich und eignen sich nebst dem Frischkonsum hervorragend zum Dörren, für Kuchen oder Kompott. Neben Mineralstoffen und organischen Säuren liefert die Zwetschge auch die Vitamine B, C und E. Jede Sorte wird zu unterschied-

Weitere Informationen: www.swissfruit.ch


Nachhaltigkeit 29

Tetra Pak verstärkt seine Nachhaltigkeits-Massnahmen Tetra Pak wird sich künftig noch stärker dafür einsetzen, seinen ökologischen Fussabdruck so klein wie möglich zu halten. Anlässlich der Vorstellung des aktuellen Tetra Pak Nachhaltigkeitsberichts erklärt CEO Dennis Jönsson: «Wir werden noch mehr tun, um mögliche Umweltbelastungen entlang unserer Wertschöpfungskette zu reduzieren. Zudem werden wir unsere Anstrengungen erhöhen, um der wachsenden Nachfrage nach sicheren und gesunden Lebensmitteln gerecht zu werden.»

Zehntausende von Bauern geschult und die Milchaufnahmemengen stark angekurbelt. Mittlerweile unterstützt Tetra Pak die Einrichtung von Sammel- und Verteilerstellen in weiteren Ländern wie Bangladesch. Weltweit werden Millionen von Kindern in der Schule mit Milch- und anderen Nährgetränken in Tetra Pak Verpackungen versorgt. Diese Schulernährungsprogramme helfen nicht nur, die Ernährung von Kindern zu verbessern, sondern fördern zudem die Aufmerksamkeit im Unterricht und führen zu besseren Schulnoten. Sie regen das Wachstum der lokalen Milch- und Nahrungsmittelindustrie an, die wiederum neue Arbeitsplätze schaffen kann.

bu. Tetra Pak ist der weltweit führende Anbieter von Verarbeitungs- und Verpackungslösungen für Nahrungsmittel und Getränke. In seinem Nachhaltigkeitsbericht Mission Possible informiert das Unternehmen über erreichte und zukünftige Ziele. Der Bericht schildert, welche Massnahmen Tetra Pak ergriffen oder geplant hat, um Umweltbelastungen zu senken, Kunden beim Aufbau ihres Geschäfts zu unterstützen und eine stabile, zuverlässige und weit reichende Lebensmittelversorgung sicherzustellen. Vorgestellt werden ausserdem Massnahmen, die der weltweiten Verbesserung von Gesundheit und Lebensstil dienen.

Schul-Ernährungsprogramme Seit sechs Jahrzehnten arbeitet Tetra Pak eng mit lokalen Unternehmen zusammen, um geschäftliche Aktivitäten rund um Verarbeitungs- und Verpackungslösungen für Nahrungsmittel und Getränke auf- und auszubauen. Tetra Pak unterstützt zudem seit langem die Einrichtung von Schul-Ernährungsprogrammen, wovon heute rund 49 Millionen Kinder in mehr als 50 Ländern Weltweit werden Millionen von Kindern in der Schule mit Milch- und anderen Nährgetränken profitieren.

3. Nothilfeprogramme: Dank seiner globalen Präsenz, seiner lokalen Kompetenz sowie starker Partnerschaften kann Tetra Pak schnell reagieren, um Soforthilfe anzubieten. Während des Erdbebens 2010 in Haiti ermöglichte die Beteiligung des Food for Development Office an einem örtlichen Schulmilchprogramm, dass Schulen und Gemeinden schnell mit Millionen Milchkartons versorgt werden konnten.

in Tetra Pak Verpackungen versorgt.

Nachhaltigkeits-Ziele 1.Umwelt: Tetra Pak hat sein Klimaziel 2010 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Materiaerreicht und eine absolute CO2-Reduzie- lien bestehen. Bis 2012 soll die Hälfte des rung von 13 Prozent seit 2005 erzielt – bei bezogenen Getränkekartonmaterials FSCgleichzeitigem Ausbau der Geschäftstätig- zertifiziert sein, langfristig ist die 100-prokeiten. Ferner hat das Unternehmen ange- zentige Zertifizierung vorgesehen. kündigt, seine CO2-Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette bis Ende 2020 2. Food for Development: Tetra Pak ist Vorauf den Stand von 2010 reduzieren zu wol- reiter bei der Entwicklung von Sammel-Verlen. Seit 2002 wurde die Wiederverwertung teilerstellen für Milchprodukte in Pakistan. gebrauchter Getränkekartons auf über 1 Das Unternehmen hat kleine Gruppen von Milliarde Kartons pro Jahr erhöht. Bis zum Bauern zusammengeführt, um einen einEnde dieses Jahrzehnts möchte Tetra Pak sei- heitlichen Ansatz und Grössenvorteile zu ne Recyclingrate noch verdoppeln. Das schaffen. Die Impfzyklen für Nutztiere wurUnternehmen arbeitet zudem an der Ent- den erhöht und dadurch die Sterblichkeit wicklung von Verpackungsmaterialien, die der Tiere gesenkt. Darüber hinaus wurden Weitere Informationen: www.tetrapak.ch


30 Kleinwasserkraftwerk | umweltjournal.ch

Ökostrom aus der Kleinen Emme Wo einst eine hölzerne Schwelli stand und Wasser aus der Kleinen Emme in den Mühlekanal leitete, wird heute mit modernster Technologie Strom produziert. Zeitgleich wurden neben dem neuen Wasserkraftwerk Massnahmen für den Hochwasserschutz umgesetzt. Das Mammutwerk in Ettisbühl bei Malters LU wurde nun durch die CKW-Tochter Steiner Energie AG feierlich eröffnet. Rund 2’000 Besucher besichtigten das Kraftwerk und die Baustelle der Schwemmholz-Rückhalteanlage.

bu. Die Wasserkraft hat in Malters bereits seit 1649 Tradition. Nach 17 Monaten Bauzeit erzeugt das Kleinwasserkraftwerk nun für rund 12 Millionen Franken jährlich 4,5 Millionen Kilowattstunden Strom aus der erneuerbaren Energiequelle Wasser und versorgt so umgerechnet rund 1’000 Haushalte. Seit der Inbetriebnahme im Februar 2011 wurden bereits rund 700‘000 Kilowattstunden produziert.

Vollautomatische Überwachung Bevor das Wasser der Kleinen Emme ins Innere des Kraftwerks gelangt, passiert es zwei Rechen zur Reinigung. Erst dann stürzt die Wassermasse sechs Meter in die Tiefe und treibt dort die Turbine und damit den Generator an. Entscheidend für optimale Produktionsbedingungen ist der Wasserstand im Flussbett. So wird die Höhe der Wasseroberfläche dauernd durch Sonden kontrolliert. Auf 503,5 Meter über Meer soll diese liegen. Weicht die Messung vom Soll ab, werden

die Steuer- und Leitsysteme im Kraftwerk informiert. Wenn die Kleine Emme zu wenig Wasser führt, verengen sich die Schaufeln der Turbine. Die Anlagen funktionieren vollautomatisch und können dank flächendeckender Kameraüberwachung jederzeit durch das Pikett-Team kontrolliert werden. Die Turbine schluckt normalerweise 16’000 Liter Wasser pro Sekunde. Damit diese Menge bei Regen nicht überschritten wird, öffnet sich zuerst das kleine Wehrfeld. Das Kraftwerk muss auch funktionstüchtig sein, Die Regulierung der Wehranlage in der Schwelli wenn die Kleine Emme schnell ansteigt. Mit benötigte ab den 1980er-Jahren manuelle modernster Technik können dann sämtliche Hilfe. Bedürfnisse und Auflagen erfüllt werden. ser, wenn mehr als 250’000 Liter Wasser Signalleuchten für Wanderer pro Sekunde durch das Flussbett donnern, Eine Überwachung und Alarmierung sichert öffnet sich zusätzlich ein zweites, grösseres zudem bei Gefahr die Wanderwege. Schwillt Wehrfeld. Doch sind bei Hochwasser nicht die Kleine Emme bedrohlich an, blinken Si- nur die Wassermassen gefährlich. Auch das gnalleuchten und die Spaziergänger werden mitgeführte Schwemmholz kann enormen über Lautsprecherdurchsagen auf die Gefahr Schaden anrichten. Die neue Schwemmaufmerksam gemacht. Bei einem Hochwas- holz-Rückhalteanlage des Kantons Luzern neben dem Kraftwerk soll das treibende Holz elegant aus der Kleinen Emme ziehen. Forscher der ETH Zürich haben dazu im Auftrag des Kantons die Rückhalteanlage im Modell gebaut. Versuche mit Schwemmholz, fast so klein wie Streichhölzer, haben bestens funktioniert. Beim nächsten grossen Sommergewitter oder Hochwasser wird das Wehr der Rückhalteanlage geöffnet und das Schwemmholz tappt in die Falle, statt dem natürlichen Flusslauf entlang mit zerstörerischer Kraft Schaden anzurichten. Einmal im Rückhaltebecken, verhindern zwei Rechen das Fortschwemmen der Baumstämme. Die Baumaschinen räumen anaschliessend das Becken wieder frei von Holz.

Grosse Herausforderung Das der natürlichen Umgebung angepasste Kleinwasserkraftwerk und die Schwemmholz-Rückhalteanlage Ettisbühl.

Das Kraftwerk Ettisbühl zeichnet sich gleich durch mehrere «Spezialitäten» aus, welche allesamt in einer baulichen Lösung zusam-


Kleinwasserkraftwerk 31

mengeführt werden mussten. So haben reichen Baugrubenabschlüsse. Die Gewährneben der Optimierung der Energieproduk- leistung eines Hochwasserabflusses von 440 tion die funktionale Verbindung mit dem m3/s durch die Baustelle wurde nur durch neuen Holzrückhalt, die Durchgängigkeit die Ausführung der Bauarbeiten in optimafür Fischwanderungen, der starke Transport len Etappen und ein projektspezifisches von Geschiebe und die Eingliederung in die Konzept von Abschluss- und EntlastungsLandschaft das Projekt wesentlich geprägt. bauwerken im Flussraum möglich. Die Die oftmals sehr «grosse» Kleine Emme ver- Schäden am Bauwerk und die Räumungsursacht beim Durchströmen der Wehranlage kosten nach mehreren Überflutungen konneine Wellenbewegung, die in der Formge- ten damit klein gehalten werden. Die Räubung des Zentralendachs und der Ufermau- mungsarbeiten führten in keiner Phase zu ern als «Emmenwelle» dauerhaft abgebildet einer gänzlichen Einstellung der Bauarbeiwird. Die Koordination mit den Bauarbeiten ten. Trotz dieser Erschwernisse wurde das für die Holzrückhalteanlage an der Kleinen Kraftwerk nur 17 Monate nach Baubeginn Emme, die Sicherstellung eines allfälligen in Betrieb genommen. Hochwasserabflusses während der ganzen Bauzeit und der schwierige Baugrund stell- Auch die Tierwelt freut’s ten hohe Anforderungen an die Projekt- und Durch den Bau der HochwasserschutzmassBauleitung. Unerwartete Hindernisse in nahmen entstand im verbreiterten Flussbett Form von Resten historischer Bausubstanz der Schwellisee. Das freut nicht nur die zwangen zu kurzfristigen Umstellungen auf künftigen Badegäste, sondern auch Fisch alternative Konstruktionen für die umfang- und Vogel. Durch den See und die aufge-

Treibt Schwemmholz im Flussbett, öffnet sich die Klappe und die Kleine Emme wird umgeleitet.

Josef Muggli, Fischerei- und Jagdverwalter des Kantons Luzern, ist von der Fischtreppe begeistert.

schüttete Insel in der Mitte ist ein wertvoller Lebensraum für die einheimische Tierwelt entstanden. Und auch das Wehr des Wasserkraftwerks ist dank der Fischtreppe für die Wasserbewohner kein Hindernis. Das neue Wasserkraftwerk ist rundum ökologisch. Neben der Produktion von erneuerbarer Energie bekommen hier nun auch Fische ideale Lebensbedingungen. Über Jahrzehnte war nämlich die Kleine Emme unterhalb des alten Wehrs trocken. Das Wasser wurde aufgestaut und ausgeleitet. Damit wurde der Fischaufstieg unterbrochen. Durch das neue Laufkraftwerk wird die gut zwei Kilometer lange Trockenstrecke frührer Zeiten nun wieder zum wertvollen Lebensraum und eine Fischtreppe ermöglicht die freie Fischwanderung flussaufwärts zu den bevorzugten Laichplätzen. Dank moderner Kraftwerkstechnik sieht die Zukunft für die Bachforellen heute wieder gut aus.

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Kraft mal Innovation.

Das langsam laufende Tauchmotor-Rührwerk Flygt Banana ist die wirtschaftlichste Lösung für die Strömungsbildung in Belebungsbecken. Es erzeugt eine optimal wirksame Strömung bei einer minimalen Stromaufnahme. Das spart bis zu 80% Energie im Vergleich zu herkömmlichen Rührwerken.

Auch die schnelle Installation, die einfache Wartung und die hohe Lebensdauer wirken sich positiv auf die Lebenszykluskosten aus. Das macht das Flygt Banana zu einem der weltweit meisteingesetzten Horizontal-Rührwerke seiner Klasse. Weitere Infos erhalten Sie unter 041 747 22 00 oder www.heusser.ch


Abwasserreinigung 33

Flygt Banana: Abwasserreinigung auf hohem Niveau Flygt hat das Konzept der langsam laufenden Banana-Rührwerke entwickelt. Dies ermöglicht effizientes Rühren von grossen Flüssigkeitsmengen. Der nachhaltige Erfolg dieser Rührwerke liegt in den minimalen Lebenszykluskosten. Das Beispiel der Abwasserreinigungsanlage ARA Obermarch beweist es.

Das Rührergebnis wird durch eine starke, optimal wirksame Strömung im gesamten Becken bestimmt. Die Stärke dieser Strömung ist vom Schub abhängig, den das Rührwerk erzeugt. Schuberzeugung verursacht Stromverbrauch. Die Faktoren dieser Kosten sind der hydraulische Wirkungsgrad, die Drehzahl und der Propellerdurchmesser. Die Flygt-Banana-Rührwerke haben eine beispielhafte Hydraulikkonstruktion mit grossen Propellern und geringer Drehzahl. Deshalb ist Flygt Banana die optimale Lösung zum Erzeugen eines maximalen Schubes bei minimalem Stromverbrauch.

Langfristige Investition Kriterien bei der Auswahl eines Rührwerkes sind eine dauerhaft stabile Installationstechnik und geringe Wartungs- sowie Reparaturkosten. Bleiben Unterhalt und Stromverbrauch in den Lebenszykluskosten unbeachtet, verfälscht sich das Bild einer vermeintlich günstigen Anfangsinvestition. Die Einbaugarnitur des Flygt Banana besteht aus einem am Beckenboden befestigten, korrosionsfreien Dreibein mit Führungsrohr und Höhenauflager. Damit ist das Rührwerk höhenverstellbar. Zu Wartungszwecken kann es mit Motor und Propeller komplett aus dem Becken gezogen werden. Diese Technik ermöglicht kurze Stillstandzeiten. In Bezug auf Positionierung und Ausrichtung des Rührwerkstrahls bietet es eine grosse Flexibilität. Selbst im Fall einer Nachrüstung erfolgt die Montage ohne aufwändige Umbaumassnahmen.

Stickstoffabbau Die ARA Obermarch ist für 10'000 Einwohner ausgelegt. Sie reinigt die Abwässer für die Gemeinden Buttikon, Reichenburg, Schübelbach und teilweise Siebnen. In der Vergangenheit stellte die ARA die Zirkulation im SBR Becken durch Belüften sicher.

Der ungenügende Stickstoffabbau erforderte jedoch eine andere Lösung. Gefragt war ein langsam laufendes Rührwerk. Bei schonendem Rühren werden die Mikroorganismen sanft transportiert und bleiben so erhalten.

Mit Flygt Banana in die Zukunft Das Unternehmen CARL HEUSSER berechnete Leistung und Lebenszykluskosten und gab Empfehlungen für die Montageposition ab. Eine Computersimulation zeigte, dass ein Rührwerk reicht, um die Biologie in Schwebe zu halten. Im September 2009 nahm die ARA Obermarch das erste Flygt-BananaRührwerk in Betrieb. Der Klärmeister Valentin Mächler: «Die Montage war einfach. Innert kurzer Zeit brachte ich das Rührwerk selber in Bewegung.» Das Flygt Banana ist mit dem ausgeklügelten Tri-Pod-System ausgerüstet. Damit kann das Rührwerk auch bei vollem Becken einfach mit einem Handkran hochgezogen werden. Nach der Montage verbesserten sich die Stickstoffwerte um die Hälfte. Durch den sanften Umgang mit den Mikroorganismen sind die Laborwerte heute stabiler und verlässlicher. Das Flygt Banana verbesserte zudem die Zirkulation des Wassers. Vorher erzeugte der Luftpuls nur einen Schwall. Das Rührwerk wird elektronisch gesteuert: Je nach Programm ist es 9 bis 12 Stunden pro Tag in Betrieb. Bei Regen schaltet die Anlage automatisch auf schnellere Funktion um. Ruht das Rührwerk, sorgen die 200 Belüftungselemente am Beckenboden weiterhin für gute Sauerstoffzufuhr. Das Rührwerk mit dem 2.3 kW Motor hat einen viel geringeren Stromverbrauch. Gegenüber den 30 kW Motoren des Luftkompressors erzielte die ARA Obermarch insgesamt Stromeinsparungen von 30%. Die Erfahrungen im ersten Becken überzeugten. Seit Dezember 2010 ist ein zweites Flygt Banana im Einsatz. Auf Herbst 2012 /

Flygt Banana: Tri-Pod-System mit Handkran Frühling 2013 wird die Anlage erweitert. Ein drittes Rührwerk ist für Valentin Mächler ein Muss: «Flygt isch eifach guet. Do hät mer nüd. Die laufed zwänzg, drissg Johr ohni Störige.»

Technische Daten Einsatzumfeld SBR Becken Abmessungen 20.4 m x 11.8 m Füllstand max. 6.0 m Füllstand min. 3.3 m Flygt -Banana-Rührwerk Motorenleistung 2.3 kW Nennstrom 5.3 A Drehzahl Propeller 34 U/min Durchmesser Propeller 2.0 m Kontakt CARL HEUSSER AG Alte Steinhauserst. 23,6330 Cham Tel. 041 747 22 00 Fax 041 741 47 64 info@heusser.ch / www.heusser.ch


34 Wasserkraft | umweltjournal.ch

Sanierte und ausgebaute ReusswehrAnlage in Luzern eröffnet Nach einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren ist die sanierte und ausgebaute Reusswehr-Anlage in Luzern im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern der Anrainerkantone des Vierwaldstättersees, der Unterlieger-Kantone, der Stadt Luzern und des Bundesamtes für Umwelt eröffnet worden. Planer und Bauleute haben die anspruchsvolle Aufgabe hervorragend gelöst und die teilweise divergierenden Interessen des Hochwasser-, des Natur- und des Denkmalschutzes unter einen Hut gebracht.

bu. Die Reusswehr-Anlage stammt aus dem Jahre 1861 und war seither nie umfassend in Stand gesetzt worden. Das Fundament des Stirnnadelwehrs und das Mauerwerk der Trenninsel wiesen grosse Schäden auf. Die Bedienung des Nadelwehrs war aufwändig und gefährlich. Schliesslich wurde das Längsnadelwehr beim Hochwasser im Jahre 2005 fast vollständig zerstört. Verschiedene frühere Projekte für eine Anpassung der Reusswehr-Anlage waren gescheitert, weil sie den Ersatz der Nadelwehranlage durch eine moderne Wehranlage vorsahen. Mit dem jetzt realisierten Projekt bleiben Lage und Konstruktion des Stirnnadelwehrs und die städtebauliche Situation im Bereich der Anlage weitgehend unverändert.

Neue Stauklappe – tiefere Sohle

Die sanierte Reusswehr-Anlage mit Blick zur Kapellbrücke mit Wasserturm.

Im Rahmen der Instandsetzungs- und Ausbauarbeiten wurden Ufermauern und die Nadeln mit Hilfe eines Nadelsetzgerätes Regierungsrat Max Pfister gab bekannt, dass Trenninsel in Stand gesetzt, ein neues Sei- montiert werden können. Der Betrieb der die Bauabrechnung innerhalb der kalkuliertenwehr mit hydraulischer Stauklappe ein- Anlage wird damit sicherer und einfacher. ten Kosten abschliessen werde und er lobte gebaut, das Längsnadelwehr neu gebaut und Zwischen Theatersteg und Spreuerbrücke Planer und Bauleute für die ausgezeichnete das Stirnwehr teilweise verstärkt. Mit dem wurde die Reusssohle abgesenkt und damit Arbeit bezüglich Terminen und Qualität. neuen Seitenwehr kann der Seestand künftig die Abflusskapazität am Reusswehr erhöht. automatisch fein reguliert werden. Für die Die Abflussmenge kann nun von bisher 10 Jahre Planung und 2 Jahre Bauzeit Grobregulierung wird das Stirnwehr sorgen, rund 330 auf 430 Kubikmeter Wasser pro Anerkennend über die geleistete Arbeit äusdas weiterhin von Hand bedient wird. Das Sekunde erhöht werden, wenn der Seepegel serte sich auch der Nidwaldner Baudirektor neue Längswehr wurde so konstruiert, dass auf der Schadenhöhe liegt. Die Gefahr von Hans Wicki im Namen der VierwaldstätterÜberschwemmungen lässt sich damit we- see-Anlieger-Kantone: «Alles in allem dürsentlich reduzieren. Geht der Zufluss, die fen die Seeanliegerkantone, die Stadt Luzern Emme einmal hoch, kann der Wehrabfluss sowie der Bund nach über zehnjähriger Plagedrosselt werden, damit sich die Hochwas- nungszeit und etwas über zwei Jahren Bausersituation für die Unterlieger nicht zeit, stolz sein auf ihr Gemeinschaftswerk: verschärft. Eine ausgebaute Reusswehr-Anlage, welche die Zielsetzungen erreicht – weniger Hochwasserschäden, ein einfacherer Betrieb, die Ein Gemeinschaftswerk Der Ausbau der Reusswehr-Anlage ist ein Erhaltung des Ortsbildes und die GewährGemeinschaftswerk der Kantone Luzern, leistung von Schutz und Nutzung des VierUri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden, waldstättersees und der Reuss.» Hans Peter der Stadt Luzern und des Bundes, die zu- Willi, Abteilungschef Gefahrenprävention sammen für die Realisierung des Projekts beim Bundesamt für Umwelt BAFU, beSchwierige Arbeiten im fliessenden Wasser. 22,825 Millionen Franken bewilligt hatten. zeichnete das erneuerte Reusswehr als wich-


Wasserkraft 35

tiges Element im Naturgefahren-Management der Schweiz mit Auswirkungen bis Basel. Er sei überzeugt, dass von der Sanierung des Reusswehrs sowohl die Seeanstösser wie die Unterlieger gleichsam profitieren können.

Betrieb vertraglich geregelt Der künftige Betrieb und Unterhalt der Reusswehr-Anlage ist mit dem neuen Trägerschaftsvertrag unter den Uferkantonen klar geregelt. Die Auswirkungen des neuen Regimes auf die Biosphäre werden zudem während mehrerer Jahre genau beobachtet, damit allfällig nötige Korrekturen vorgenommen werden können. Die Uferkantone haben den Betrieb und den betrieblichen Unterhalt der Anlage dem Kanton Luzern übertragen. Dieser wiederum delegiert diese Aufgabe an die Stadt Luzern, die mit einer erfahrenen Wehrmannschaft wie bisher die kompetente und zuverlässige Wehrbedienung übernimmt. Im Rahmen der Eröffnungsfeier wurde das Werk vom Kanton Luzern, der Bauherrschaft, an die Stadt Lu- Vor der Spreuerbrücke wurde die Reusssohle abgesenkt. zern als Betreiberin übergeben. Stadträtin Ursula Stämmer-Horst erklärte, sie sei zuversichtlich, dass das Werk seinen Auftrag erfüllen werde, «sei es Richtung Urkantone, sei es Richtung Mittelland, aber auch für die Stadt und Agglomeration sowie für die Fi- Bundesstrasse 6, 6300 Zug Tel. +41 41 729 30 00 scherei und den Naturschutz und nicht zu- admin@aquaplus.ch letzt als Attraktion für Touristenströme – vor www.aquaplus.ch allem aber auch für die Luzernerinnen und Luzerner.» Weitere Infos online im Internet unter www.reusswehranlage.lu.ch!

Wasser und mehr ...

Beim Reusswehr dabei: - Mitverfasserin Umweltverträglichkeitsbericht - Erarbeitung und Begleitung Umweltmonitoring - Modul Wasserpflanzen Umweltmonitoring

Das Seitenwehr mit hydraulischer Staukappe.

Wir gehen der Sache auf den Grund


36 Leuchtkörper | umweltjournal.ch

Targetti – Louis Poulsen LED our way LED-Leuchten sind die Zukunft der Beleuchtung. Die Leuchtdiode, entwickelt 1963 von Nick Holonyak Jr., zeichnet sich durch umweltschonende Aspekte aus. Welche Leuchte ist die Richtige? Folgende Parameter helfen Ihnen bei der Entscheidungsfindung.

Funktionelle Aspekte wie Beleuchtungsstärke, Effizienzanforderungen, Lumen pro Watt, abnehmender Lichtstrom, Abstand Mast/Leuchte, Montagehöhen, Cut-Off oder nicht, Lebensdauer und Sicherheit.

Komfortaspekte wie Lichtverschmutzung, Farbwiedergabeindex des Leuchtmittels, Blendungsgrad, Wartungsfreundlichkeit, Farbwiedergabe, Sicherheit und Wohlbefinden.

Ambiente wie der Eindruck eines harmonischen Ensembles, Nachhaltigkeit, Farbtemperatur (warm, neutral oder kalt), Positionierung des Leuchtmittels, Anpassungsfähigkeit und Ästhetik. Diese Parameter sind Eckpfeiler der Beleuchtungsphilosophie von Targetti und

Louis Poulsen. Jeder dieser drei Parameter wird in den Entwicklungsprozess unserer Produkte mit einbezogen. Wir sind stolz auf jede unserer Leuchten; denn wir wissen, dass wir das bestmögliche Produkt entworfen haben. Setzen Sie Prioritäten für Ihr Beleuchtungsprojekt, bevor Sie sich für eine Leuchte entscheiden. Und vergessen Sie nie… Licht ist für den Menschen geschaffen! Targetti und Louis Poulsen präsentieren ihre neuen Kataloge für die Innen- und Aussenbeleuchtung.

Hockey LED Decken- und Wandleuchte 12W, P67, titangrau (180mm)

Rubbie LED Pollerleuchte 19W, IP65, H= 716 mm, schwarz

Decanter LED Pendelleuchte 4W Ø170, 9W Ø320, 11W Ø480mm, schwarz und weiss

Albertslund Mini LED Mastleuchte 53W, IP65, alufarbig- und graphitgrau strukturiert sowie grau

MR16 LED – Dichroic Reflector Effect 5W, GU5.3, 38° und 5W, GU10, 38°

LEDÒ LED-Strahler 41W, titangrau, weiss, schwarz

Targetti Poulsen Switzerland AG create light & atmosphere Grabenhofstrasse 6 6010 Kriens/Luzern Phone 041 768 52 52 www.targettipoulsen.com www.louispoulsen.ch


Weltneuheit 37

Gesundes Wohnen – Neues Holzbausystem an der Forstmesse 2011 An der Forstmesse vom 16. bis zum 21. August 2011 auf dem Luzerner Messegelände Allmend zeigt das Unternehmen APM R+D am Stand 325 in der Halle 3 ein neu entwickeltes Holzbausystem, das kaum noch beheizt werden muss. Im Minergie-Standard gebaut, werden nur umweltgerechte Materialien wie Holz, Kork, Naturstein, Backstein und Glas eingesetzt.

Weltneuheit Als einmalige Weltneuheit hat APM R+D ein Hausbau-Konzept ohne Betonfundament entwickelt. Das Ergebnis zeigt sich in einer schnelleren Konstruktionsart, in einer energieeffizienten Dämmung, einer generellen Kostenersparnis, im behaglichen Wohnen und einem vorbildlichen Ökosystem. Sogar Erdgeschosse sind mit diesem System als Ersatz von anderen Fundamenten möglich. Ein massiver Holzbau als Ein-

oder Mehrfamilienhaus, als Gartenhaus oder als Halle für eine Bauherrschaft, welche sich ein gesundes Wohnen wünscht! Bereits 2004 wurde dieses Holzbausystem an der Erfindermesse in Genf mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Informationen: Telefon mobile 078 712 48 48 (Messerli) www.holzhausmassiv.ch www.apm-rd.ch

Zur Senkung der Baukosten wird ein spezielles Verfahren angewendet. Laut Messerli, dem Erfinder dieses Bausystems, kann mit nur einem Balkenprofil ein komplettes Haus gefertigt werden. Dieses Balkenprofil, 15 cm x 15 cm aus getrocknetem Fichtenholz, seitlich mit zwei eingefrästen Nuten, stehend aneinandergereiht, bildet eine massive Holzwand. Auf dieselbe Art wird die Decke wie auch die Dachkonstruktion hergestellt. Damit werden merkliche Baukosten eingespart, welche dem Kunden zugute kommen. Jede Bauform möglich Mit dem neuen System ist jede Bauform möglich. Denn wo andere Systeme in der Baustatik an ihre Traglastbegrenzungen stossen, kann das Messerli-Bausystem ohne Probleme eingesetzt werden. Das Fundament wird konventionell mit Beton oder mit einer Holzbodenplatte ausgeführt.

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38 Schindler Aufzüge | umweltjournal.ch

Schindler 6300 platzsparend, energieeffizient und elegant An immer mehr älteren Liegenschaften aus den 60ern und 70ern nagt nicht nur der Putz. Auch die Aufzüge müssen saniert werden. Der Schindler 6300 ist ein Produkt, das in jeder Hinsicht überzeugt.

Das siebenstöckige Mehrfamilienhaus an der Alpenstrasse 2 ist eines der ältesten Hochhäuser in Sursee. Vom obersten Stockwerk aus bietet sich einem ein beeindruckender Blick über die in den letzten Jahren stark gewachsene Luzerner Landgemeinde. Vor fast 40 Jahren – 1973 – wollte «Wohnbaugenossenschaft für die Familie Sursee» mit dem Bau dieser Liegenschaft günstigen Wohnraum für Familien schaffen. In die Jahre gekommen war jetzt der alte Schindler Aufzug, der nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards entsprach. Relativ viele Störungen verunsicherten die Bewohnerschaft und führten häufiger zu Unannehmlichkeiten.

Optimale Ausnützung des Schachts «Das vorgeschlagene Sanierungskonzept mit dem Einbau eines Schindler 6300 hat uns von allem Anfang an imponiert», sagt Peter Dahinden, Leiter Bau und Technik der Verwaltung der Liegenschaft. Die optimale Ausnützung des bestehenden Liftschachtes durch den neuen Schindler 6300 sei ein durchschlagendes Argument gewesen, nachdem auch Gegenofferten eingeholt worden waren, sagt Dahinden. Und weil das Preis-

nehmen. Dank dem optimalen Zusammenspiel aller involvierten Parteien, der leichten Zugänglichkeit zur Liegenschaft sowie der Bereitschaft zu Überstunden seitens der Montagecrew erfolgte die Abnahme wie geplant am 6. August 2010. Die sehr kompakte Bauweise des Schindler 6300, der ohne Maschinenraum auskommt, begünstigte die reibungslose Montage zusätzlich.

Zeitloses Design Modernisierung Alpenstrasse 2, Sursee

Leistungs-Verhältnis für eine Ersatzanlage den Bauherrn ebenfalls überzeugte, stand eine gewöhnliche Sanierung des alten Aufzuges als Alternative nie ernsthaft zur Diskussion.

Ehrgeiziger Zeitplan Das zeitlich ambitiöse Montageprogramm sah den Einbau des neuen Aufzuges während den Sommerferien vor. Man wählte eine Periode, in der möglichst viele Mieterinnen und Mieter im Urlaub sind. Weil im Haus auch Gehbehinderte wohnen, sollte die gesamte Montage nur gerade vier statt wie üblich mindestens fünf Wochen in Anspruch

Die Unterschiede

vorher

nachher

Nutzlast Türbreite Türhöhe Türsystem

320 kg (4 Personen) 0.70 m 2.00 m handbetätigte Einflügeldrehtüre (D1H) Auf dem Dach Getriebemaschine / 2-stufiger Feinabsteller 1.20 m/s +/- 20 mm mechanische Druckknöpfe

400 kg (5 Personen) 0.85 m 2.00 m automatische 4-teilige Zentral-Teleskop Schiebetüren ohne Maschinenraum getriebelos / frequenzgeregelt

Maschinenraum Antrieb Geschwindigkeit Anhaltegenauigkeit Tableaux

1.00 m/s +/- 2 mm Glas mit berührungssensitiven Ziffern

Verwalter Peter Dahinden ist zufrieden: «Die Beratung war stets einwandfrei. Der Schindler 6300 überzeugt uns voll und ganz.» Der Aufzug sei funktional, das Design stimme, die Anhaltegenauigkeit und die Energieeffizienz beeindruckten. Als grosses Plus streicht Dahinden zudem hervor, dass baulich fast keine Eingriffe nötig waren. Auch die Bewohner der 22 Wohnungen haben ganz offensichtlich Freude an ihrem neuen Lift mit den azurblauen Wänden, dem schwarz gesprenkelten Boden und den modernen Bedienungstableaus aus Glas. Die neu gewonnene Sicherheit beruhigt und der Komfort wird als angenehm empfunden. Text: Michael Zollinger Fotos: Albert Gut


Pärke 39

Das Lauterbrunnental zählt zu den schönsten Nationalparks Europas Das Lonely Planet Magazine und BBC Travel haben Europas schönste Nationalparks gekürt. Dazu zählt zum Beispiel der Nationalpark Dartmoor in der englischen Grafschaft Devon. Auch der Nationalpark Plitvicer Seen in Kroatien, der «Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise» in Italien sowie der Park «Illas Cies» – eine spanische Inselgruppe von der Küste Galiciens – sowie das Lauterbrunnental in der Schweiz zählen zu den schönsten Gebieten Europas.

bu. Ein Nationalpark ist ein klar definiertes, ausgedehntes Gebiet, das durch spezielle Massnahmen vor schädlichen menschlichen Eingriffen und vor Umweltverschmutzung geschützt wird. Meist sind dies Gebiete, die ökologisch besonders wertvoll sind oder über natürliche Schönheit verfügen und im Auftrag einer Regierung verwaltet werden. Gemäss der Definition der Internationalen Union zum Schutz von Natur und natürlichen Objekten (IUCN) sind Nationalparks natürliche Gebiete auf dem Wasser oder dem Land, die vorgesehen sind, um die Unversehrtheit eines oder mehrerer Ökosysteme zu schützen und für die jetzige und künftige Generationen zu erhalten.

Regulierende Eingriffe möglich Die Natur wird in einem Nationalpark nicht unbedingt sich selbst überlassen, sondern es erfolgen regulierende Eingriffe, wenn dies nach wissenschaftlicher Forschung und Überwachung nötig ist, um die Artenvielfalt zu maximieren oder seltenere Arten zu begünstigen. Damit unterscheidet sich ein Nationalpark von einem Totalreservat. Die gezielten Eingriffe in die Natur werden für notwendig erachtet, um das durch den Menschen gestörte ökologische Gleichgewicht wieder herzustellen und gegebenenfalls zu erhalten. Massnahmen zur Erhaltung des Gleichgewichts sind nötig, wenn das Ökosystem durch den Menschen wesentlich verändert wurde und diese Veränderung nicht rückgängig gemacht werden kann. Andere Eingriffe sollen dazu dienen, eine Vielfalt an Biotopen zu erhalten und seltene oder vom Aussterben bedrohte Arten durch künstlich verbesserte Bedingungen zu retten. Auf bis zu 25% der Fläche eines Nationalparks ist sogar eine wirtschaftliche Nutzung erlaubt (Jagd, Fischerei, Landwirtschaft, Entnahme von Brennholz). Im Unterschied Der Staubbach ist einer von 72 Wasserfällen im zu einem Naturpark oder Landschaftsschutz- Lauterbrunnental.

gebiet haben in einem Nationalpark jedoch nicht die Bedürfnisse der Menschen, sondern die der Natur Vorrang. Nebst dem Schutz von Naturobjekten gibt es Möglichkeiten, Gebiete von spezieller kultureller, wissenschaftlicher oder historischer Bedeutung zu schützen. Einige dieser Gebiete wurden beispielsweise von der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) zum Weltnaturerbe erklärt.

Heimische Tier- und Pflanzenarten Nationalparks befinden sich meist in abgelegenen, kaum besiedelten Gebieten und beheimaten oft aussergewöhnlich viele verschiedene heimische Tier- und Pflanzenarten, die teilweise bedroht sind. Diesen soll in Nationalparks eine Umgebung gewährt werden, die ihr langfristiges Überleben sicherstellt. Manchmal umfassen Nationalparks auch Mineralien oder seltene geologische Objekte. Andererseits werden Nationalparks in stärker bevölkerten Regionen errichtet, um diese in einen natürlicheren Zustand zurückzuversetzen. Die meisten Nationalparks dienen nicht nur dem Schutz von Pflanzen und Tieren, sondern gleichzeitig auch der Erholung von Menschen. Dabei kann es zu Konflikten kommen, besonders bei sehr stark besuchten Nationalparks, da sich durch den Kontakt mit Menschen die Fluchtdistanz der Tiere verringert. Andererseits können die Nationalparks mit den Touristeneinnahmen Schutzmassnahmen für Tiere und Pflanzen finanzieren und es wird gehofft, dass die Besucher durch das Naturerlebnis eine positive Einstellung gegenüber dem Naturschutz gewinnen. Für die Nationalpark-Verwaltungen ist es eine schwierige Herausforderung, die Balance zwischen dem Schutz von Naturgütern und deren öffentlicher Zugänglichkeit zu finden.


40 Ausflugsziel | umweltjournal.ch

Erster Outdoor Energiespielplatz eröffnet Am 8. Juli 2011 wurde auf Engelberg-Brunni der erste Outdoor Energiespielplatz Europas eröffnet. Eine stattliche Schar Familien waren zugegen, als der Pfarrer von Engelberg, Pater Patrick Ledergerber, das Spielgelände feierlich einsegnete. Vor allem der Adlerhorst und der Energiespielplatz mit den Wasserrädern wurden stark frequentiert und liessen viele Kinderherzen höher schlagen. Abgerundet wurde die Eröffnung durch den Auftritt der Band «Schtärneföifi».

bu. Manch einer konnte sich unter dem angekündeten Energiespielplatz nicht viel Konkretes vorstellen. Was die Besucher nun jedoch erwartete, war eine interaktive Wasserlandschaft mit zugehörendem Arbeitsplatz. Hier bauten die Kinder ein eigenes Wasserrad aus Einzelteilen zusammen und montierten dieses in der Folge in die dafür vorgesehenen Halter. Anschliessend musste das Wasser zum Wasserrad gelenkt werden, was mittels Wasserschläuchen einfach gelöst wurde. Sobald das Wasser das Wasserrad erreichte, wurde dasselbe angetrieben und die angebrachten Verbraucher konnten zeigen, dass aus laufendem Wasser auch wirklich Strom produziert wird. Auf einfache Art und Weise konnten die Kinder so erleben, was es heisst, Strom zu produzieren.

wurden von den Erbauern auch Ideen und Anregungen von Kindern aufgenommen, welche sie in weiteren Ausbauschritten einfliessen lassen. Bereits in wenigen Wochen wird nämlich eine weitere Neuerung montiert. Die Firma Sigrist aus Sachseln stellt ein Wasserkraftwerk zur Verfügung, welches den Kindern auf anschauliche Art und Weise den Unterschied eines Kraftwerkes zum Wasserrad aufzeigen wird.

Abenteuer im Adlerhorst

Aus der Idee einer kleinen Baumhütte realisierten die Unternehmung Gebr. Odermatt zusammen mit den Künstlern Franz Arnold und Walter Hurschler einen Adlerhorst, der für die kleinen und grossen Gäste im Ristis einen attraktiven Blickfang bildet. Mit grossem Interesse und gezeigter Freude besuchAuch Solarzellen und Windrad ten die Kinder das Adlergelege in luftiger Weitere Informationen und mehrere Aha- Höhe und konnten sich wie in einem richErlebnisse folgten auch bei den montierten tigen Nest fühlen. Solarzellen oder beim Windrad. Selbstverständlich waren auch die Erbauer des Ener- Streichelzoo im Rigidal giespielplatzes bei der Eröffnung zugegen. Auf dem Wanderweg Ristis nach BrunnihütDie Gespräche zwischen den Kindern und te steht das Älplerbeizli Rigidal. Die innovaden «Technikern» verliefen meist sehr lustig tive Wirtefamilie Hurschler erstellte dazu in und vor allem für beide Seiten lehrreich. So Anlehnung an das spezielle Erlebnis einen Streichelzoo und sorgt so für einen weiteren Höhepunkt im Brunnigebiet. Bereits bei der Eröffnung wurde sichtbar, dass dieser Streichelzoo sehr gut ankommt und dass es in Zukunft noch um einiges unterhaltsamer und interessanter wird, mit Kindern eine Wanderung zu unternehmen.

Globi lud die Kinder zu einer Gratis-Fahrt auf der Rutschbahn ein.

Besuch von Globi Zu einem Fest im Brunnigebiet darf natürlich auch Globi, der grosse Kinderfreund nicht fehlen. Wie an allen Wochenenden kam Globi zum Eröffnungsfest und spielte mit den Kindern. Zusätzlich brachte er den Kindern noch ein tolles Geschenk mit, konnten doch alle kleinen Besucher und Gäste von ihm einen Gutschein für eine Gratisfahrt auf der Rodelbahn in Empfang nehmen.

Musik für Junge und Junggebliebene

Die Jugend-Band «Stärneföifi» wusste gegen die garstige Witterung so richtig einzuheizen.

Die «Schtärneföifi» liessen es so richtig kindergerecht rocken und rissen die kleinen und grossen Zuschauer richtiggehend mit. Alle tanzten und lachten um die Wette und freuten sich an den bekannten Liedern, die aus voller Kehle und mit einem Augenzwinkern mitgesungen wurden.

Die Idee eines Energiespielplatzes Im ganzen Brunnigebiet oberhalb von Engelberg wurde in den vergangenen Monaten fleissig geplant und gearbeitet. Unter der Schirmherrschaft der Brunni-Freunde wurde ein Gesamtkonzept für eine flächendeckende und abwechslungsreiche Spiel-


Ausflugsziel 41

landschaft erstellt. Zu den drei Hauptthemen Energie, Spielen und Erleben konnten sich sämtliche Partner einbringen und ihre Ideen für den eigenen Standort realisieren. Mit der Eröffnung vom 8. Juli 2011 konnten nun die ersten Arbeiten präsentiert werden. Dank dem grossen Engagement aller Beteiligten finden die Kinder an den verschiedensten Orten einen unterhaltsamen Platz zum Spielen und Erleben.

Energie – Umwelt – Natur So wurde beispielsweise der Spielbereich auf Ristis mit dem bestehenden Spielplatz und der Sommer-Rodelbahn um einen Abenteuerspielplatz im Wald sowie einen Energiespielplatz erweitert. Inmitten der gepflegten Wanderwege finden die Besucher und vor allem ganze Familien neu einen Streichelzoo und Kinderspielgeräte, wo sich die Kinder verweilen können, währenddem sich die Eltern vielleicht bei einem erfrischenden Getränk oder einem köstlichen Kaffee erholen. Neu ist nun beim Härzlisee auch ein Amphibienlehrpfad zu finden. Hier erklärt der Kinderfreund Globi auf zehn informativen Schildern auf lustige Art die Metamorphose vom Ei zum Frosch.

Der Energiespielplatz Auf dem Energiespielplatz erleben die Kinder an einfachen Beispielen, wie sie aus Wasser-, Wind- oder Sonnenkraft Energie gewinnen können. So wurden auf diesem Platz verschiedene Materialien bereitgestellt,

Viel Spass für Kinder versprechen der Bau und der Einsatz eines eigenen Wasserrades.

damit sich die Kinder selber Wasserräder der Baumpflanz-Aktion für Familien eine bauen, dieselben an bestimmten Orten auf- weitere Idee der Brunnibahnen. Denn im stellen und in Betrieb setzen. Gleichzeitig Brunnigebiet wird interessierten Familien erleben sie die Kraft eines Windrades und die Möglichkeit geboten, unter kundiger können ablesen, wie viel Leistung ein Wind- Anleitung von Forstfachleuten einen eigerad im Stande ist zu erbringen. Auch zur nen Baum zu pflanzen. Anschliessend erhält Solarenergie sind Beispiele vorhanden und die Familie eine Besitzurkunde und jeder zeigen auf, was es heisst die Sonnenkraft zu Baum wird mit dem Familiennamen benutzen. zeichnet, um den selber gepflanzten Baum bei jedem Besuch wieder zu erkennen.

Künftig ein Wasserkleinkraftwerk Im Verlaufe dieses Sommers wird zudem noch ein richtiges Wasserkleinkraftwerk durch die Sigrist AG Mechanische Werkstatt und Turbinenbau aus Sachseln in die Anlage montiert. Damit kann der direkte Vergleich zwischen dem selber aufgestellten Wasserrad und einem Kleinwasserkraftwerk beobachtet werden. Zudem laufen derzeit Planungen für einen weiteren Ausbau des Energiespielplatzes. Ab kommenden Sommer werden die Kinder auch eigene Windräder bauen und auch die Solarkraft soll zu diesem Zeitpunkt interaktiv erlernbar werden. Allerdings sind hier seitens der Wirtschaft noch einige Anstrengungen notwendig, um entsprechende Solarzellen liefern zu können.

Baumpflanz-Aktion Noch wirkt der Einsatz von Windkraft etwas fremd, was sich jedoch schnell ändern wird.

Heute diskutieren bereits Kinder mit den Eltern über Nachhaltigkeit in der Natur und bei der Energiegewinnung. Dahin zielt mit

Brunnigebiet für Kinder gratis Um das Familienbudget zu entlasten, reisen Kinder in Begleitung ihrer Eltern auf den Bergbahnen im gesamten Brunnigebiet kostenlos. Ebenso wird bewusst auch auf Eintritte zu den doch mit einigem Aufwand erstellten speziellen Spielplätzen verzichtet.

Luftseilbahn Engelberg-Brunni AG Wydenstrasse 55 - 6390 Engelberg Tel. 041 639 60 60 - Mob. 079 437 37 87 info@brunni.ch – www.brunni.ch


42 Naturpark Pfyn-Finges | umweltjournal.ch

Natur und Lebensfreude – den Moment entdecken – einfach sein! Der Naturpark Pfyn-Finges zeichnet sich durch seine Biodiversität und seine Kulturwerte aus. An der Sprachgrenze gelegen, erlebt man die verschiedensten Mentalitäten und Kultureinflüsse. Einige Highlights im Parkperimeter:

deckungen führen lassen, um dann vielleicht den Schatz zu heben!

Backerlebnis Erschmatt

Im sonnigen Bergdorf Erschmatt haben alte Kulturpflanzen eine neue Heimat gefunden. Als Teil der biologischen Vielfalt und der Leuk-Stadt wird nach Ideen von StararchiWalliser Tradition sind sie besonders erhal- tekt Mario Botta renoviert. Im sonnigen tenswert. Neben den bekannten Kultur- Städtchen findet sich im Beinhaus eine 20 pflanzen wie Walliser Roggen, Gerste oder Meter lange Schädelwand. Und wer nur ein Ackerbohnen werden auch selten geworde- paar Meter weiter spaziert, stösst auf eine ne Ackerbegleitpflanzen wie Kornrade, Ado- der ältesten Reben der Schweiz. Schutzgebiet Pfynwald nis, Hasenohr oder Rittersporn gepflegt. An Der Pfynwald wurde bereits 1997 vom Kan- einem Backtag werden Sie in die Kunst des Plainemorte und Raspilleschlucht ton Wallis unter Schutz gestellt. Wer ihn Roggenbrot-Backens eingeführt. Sie machen Der Gletscher «Plainemorte» ob Crans Monwährend einer Tagesexkursion durchwan- sich bei einem Dorfrundgang auf die Spu- tana bietet dem Wanderer eine atemberaudert, begegnet dem grössten Murgang der ren vom Korn zum Brot, geniessen neben bende Aussicht. In Mollens beeindruckt die Schweiz, dem Illgraben. Vorbei an Blumen- einem Mittagsimbiss ein reichhaltiges Walli- Raspilleschlucht in gleicher Weise wie die wiesen und der wilden Rhone trifft man auf ser Zvieri und nehmen am Abend zwei vielen Wasserfälle rund um das trockene Steppen und eines der wertvollsten selbst gebackene Walliser Roggenbrote mit Wanderparadies. Auengebiete der Schweiz. Libellen zeigen nach Hause. Erlebnis Luftseilbahn sich dem Besucher ebenso gerne wie die Kindheitserinnerungen, das grosse Kribbeln, Frösche in den Teichen – und wer Glück hat Siders und Leuk-Stadt – kurz bevor die Seilbahn über den Masten entdeckt sogar eine Smaragdeidechse. Schlossherren für einen Tag Kleine und grosse Abenteurer begeben sich Das Château de Villa in Siders beherbergt fährt! Viele Gäste besuchen heute einen auf Schatzsuche. Mit kniffligen Rätseln, lus- eine Oenothek mit über 500 Weinen aus der Freizeitpark, um dieses Gefühl zu erleben. tigen Aufgaben und Schauergeschichten den Region. Beliebt ist auch das Château Mercier. Im Naturpark Pfyn-Finges können Sie mit Pfynwald entdecken – sich mit Feldstecher, Sein öffentlicher Park ist ein beliebtes Foto- den Seilbahnen LTUO (Unterems-Oberems) Lupe und Kompass zu unerwarteten Ent- sujet in der Region. Das Bischofsschloss in und Gampel-Jeizinen gleich doppelt über den Park schweben.

Mobile Ferien In Leuk steht Ihnen mit «Wallis rollt» ein Gratis-Veloverleih zur Verfügung. Tandem 91 in Gampel-Steg bietet einen Veloverleih für Behinderte und Senioren (www.tandem91. ch). Und mit dem Pass Valais Central profitieren Sie innert einer Woche drei Tage lang von Vergünstigungen oder sogar einer freien Fahrt rund um den Park. Der günstige Reisepass ist für CHF 38.- pro Person mit Halbtax (Personen ohne Halbtax CHF 48.-) beim Naturpark erhältlich.

Gastro Trophy

Im Herzen des Pfynwaldes bildet das Grundwasser eine Reihe von Teichen mit klingenden Namen wie Muggotolo, Pfafforetsee oder Muggenseeli. Schilfgürtel, Binsenbestände, klares Wasser – hier hört man das Quaken der Frösche, dort glänzt das stechende Blau des Eisvogels oder der metallische Glanz der grossen Königslibelle. (Bild: © Roland Gerth)

Lassen Sie sich von einem Parkmenü verwöhnen, das vorwiegend aus regionalen und saisonalen Produkten zubereitet wird. Sieben Restaurants im Parkperimeter überraschen ihre Besucher bis zum 15. Oktober 2011 täglich mit speziellen ParkmenüKreationen. Weitere Infos: www.pfynfinges.ch!


Label 43

Schweizer Pärke: ausgezeichnete Regionen Seit drei Jahren verleiht der Bund das Label «Park von nationaler Bedeutung». Bisher haben vier Regionen diese Auszeichnung erhalten und vierzehn weitere Antragssteller hoffen, in den nächsten beiden Jahren mit diesem Label ausgezeichnet zu werden. – Doch was verbirgt sich hinter dem grünen Quadrat mit der Aufschrift «Schweizer Pärke» genau und was für Entwicklungen und Vorteile erhoffen sich die Träger des Labels?

bu. Vor hundert Jahren gründeten Pioniere die Entlebucher, die im Jahr 2001 die inter- mit mässigem Erfolg: Die Pärke hängen an des Naturschutzbundes im Engadin den nationale Auszeichnung «UNESCO-Bio- ihren regionalen Logos, die oft in einem Schweizerischen Nationalpark. Sie sicherten sphäre» erlangten. Der Ruf, eine gesetzliche gruppendynamischen Prozess erarbeitet eine grosse Fläche für die Natur und über- Grundlage für neue Pärke zu schaffen, wur- wurden und als lokale Klammer der Identiliessen sie der natürlichen Dynamik. Der de immer lauter. Unter dem Druck des Par- fikation dienen. Die Parkträgerschaften haMensch verzichtete bewusst auf Nutzungen laments gab der Bundesrat seinen anfängli- ben im Weiteren die Möglichkeit, Güter und und Eingriffe. Die Natur durfte sich frei chen Widerstand auf und machte einen Dienstleistungen aus ihrem Park mit einem Vorschlag für die Revision des Natur- und Produkt-Label auszuzeichnen. Der Ursprung entwickeln. Heimatschutzgesetztes in Kraft. Am 1. De- und die Qualität der Produkte werden von zember 2007 traten die rechtlichen Bestim- einer anerkannten Zertifizierungsstelle konmungen zu den Pärken von nationaler Be- trolliert. Als erster hat der Naturpark Thal im deutung in Kraft. Inzwischen sind neben Solothurner Jura von dieser Möglichkeit Geden Parc Naziunal Svizzer vier weitere Pärke brauch gemacht. Für die touristische Verin Betrieb und vierzehn befinden sich in der marktung der Schweizer Pärke ist deren Errichtungsphase. Die grosse Zahl der Park- Netzwerk zuständig. Seit drei Jahren arbeiprojekte hat alle überrascht: Die Schweizer ten die Pärke eng mit Schweiz Tourismus Pärke sind eine Erfolgsgeschichte. zusammen. Angebote aus den Pärken werden unter dem Begriff «Naturreisen» vermarktet. Ab 2012 wird das Netzwerk mit Initiativen seit 2001 Label für Regionen und Produkte Nach der Pioniertat im Jahr 1914 lief in Sa- Das Label des Bundes soll dazu beitragen, weiteren nationalen Partnern kooperieren. chen Pärke in der Schweiz während beinahe die Sichtbarkeit der Pärke zu erhöhen und Noch steckt die Parkbewegung in der hundert Jahren nichts mehr. Erst nach dem die Parkregionen wirkungsvoll zu vermark- Schweiz erst am Anfang, noch sind die Jahr 2000 entstanden in mehreren Regio- ten, vor allem im Tourismus. Der Bund mo- Schweizer Pärke und ihre Dachmarke kaum nen Initiativen, Grossschutzgebiete und tiviert deshalb die Pärke dazu, vorab die ge- bekannt. Kurz: Noch gibt es viel zu tun. Pärke zu errichten. Am schnellsten waren meinsame Dachmarke einzusetzen. Bisher

Regionale Produkte mit dem Label «Schweizer Pärke»

Der Naturpark Pfyn-Finges wartet noch auf des Label.

Regional macht Sinn – denn regionale Produkte stärken Wertschöpfungsketten vor Ort und erhalten Arbeitsplätze. «Chluserli», «Hoselupf» oder «Jura-Kette» sind die Namen der ersten Delikatessen aus dem Solothurner Jura, die mit dem Label «Schweizer Pärke» ausgezeichnet wurden. Die Richtlinien für das Label wurden vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) ausgearbeitet. Die wichtigsten Rohstoffe für die mit «Schweizer Pärke» ausgezeichneten Produkte stammen aus der Region. Das stärkt die Wirtschaft und trägt zur Erhaltung der Kulturlandschaft bei. «Schweizer Pärke»Delikatessen werden naturnah und nachhaltig produziert, eine Bio-Pflicht besteht aber nicht.


44 Artenvielfalt | umweltjournal.ch

Die Revision der Jagdverordnung stiess auf breites Interesse Da sich in den vergangenen 25 Jahren die Anforderungen an Schutz und Nutzung der Artenvielfalt verändert haben, soll die Jagdverordnung angepasst werden. Am 15. Juli 2011 ging die vom Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK eröffnete Anhörung der Revision zu Ende. Sämtliche Kantone sowie voraussichtlich rund 80 Organisationen, Verbände und Einzelpersonen haben Eingaben gemacht.

bu. Während der drei Monate dauernden Anhörung brachten die Kantone sowie die voraussichtlich rund 80 Organisationen, Verbände und Einzelpersonen ihre Anliegen zur Revision der Jagdverordnung ein. Die eingegangenen Stellungnahmen vertreten unterschiedliche, teilweise gegensätzliche Positionen: Die Kantone und die betroffenen Konferenzen der kantonalen Fachämter und der zuständigen Direktoren unterstützen die Vorlage mehrheitlich. Von Verbänden und Organisationen besonders kontrovers diskutiert werden die Vorschläge zur künftigen Regulation von geschützten Tierarten, die immer wieder zu Konflikten mit der Landwirtschaft, der Jagd sowie der Fischerei führen. Die eher nutzungsorientierten Verbände befürworten die neuen Vorgaben für regulative Bestandeseingriffe, die eher schutzorientierten Organisationen lehnen diese strikt ab.

Frühestens ab 1. Januar 2012 in Kraft

Vermehrt deutliche Spuren, dass der Biber in der Schweiz wieder heimisch ist.

mer mehr Lebensraum gefunden und berei- Freizeitaktivitäten, erhöht den Druck auf die Das Bundesamt für Umwelt BAFU wird nun chern die Artenvielfalt. Das führt aber auch Rückzugsräume der Wildtiere. Um sie vor die Stellungnahmen im Detail auswerten zu Konflikten: Schäden an Nutztieren und übermässiger Störung besser zu schützen, und einen Anhörungsbericht erarbeiten. regional sinkende Wildbestände haben Aus- sieht die Revision der Jagdverordnung vor, Dabei wird es auch prüfen, wie die vorge- einandersetzungen mit Landwirten und Jä- dass künftig hierzu Wildruhezonen veranschlagenen Änderungen und Ergänzungen gern zur Folge und untergrabene Hochwas- kert werden können. Die Verordnungsreviin die Revision der Verordnung einfliessen serschutzdämme werden zum Risiko. Die sion schlägt zudem verschiedene Verbessekönnen. Voraussichtlich Ende Jahr wird der 1988 erlassene Jagdverordnung muss des- rungen im Umgang mit Wildtieren vor. So Bundesrat den Anhörungsbericht und die halb den veränderten Anforderungen ange- soll bei der Wasservogeljagd künftig giftiges Bleischrot verboten sein, die Prävention Verordnung verabschieden. Die revidierte passt werden. gegen nicht-einheimische Tierarten soll verVerordnung kann frühestens auf den 1. Jabessert werden und neu soll für alle einheinuar 2012 in Kraft treten. Regionale Regulierung Die Revision der Jagdverordnung sieht die mischen Tierarten eine Schonzeit gelten, Anpassung der Jagdverordnung Möglichkeit zur regionalen Regulierung insbesondere auch für die bislang ganzjähvon Luchs, Wolf und Biber vor, sofern grosse rig jagdbaren Krähenvögel (Rabenkrähe, an heutige Bedürfnisse Die Kulturlandschaft in der Schweiz muss Schäden oder Gefährdungen entstehen. Vor- Eichelhäher und Elster). Für die in Europa vielfältige Ansprüche erfüllen. Es gilt, zwi- aussetzung ist allerdings, dass der Bestand sehr häufig vorkommende Saatkrähe soll schen Schutz und Nutzung ein Gleichge- gross genug und stabil ist, damit die Arten- neu eine Jagdzeit gelten. Für Kormorane soll wicht zu finden. Die Grossraubtiere Luchs vielfalt erhalten bleibt. Eine allfällige Regu- die Schonzeit um einen Monat verkürzt und Wolf, aber auch das grösste Nagetier der lation dürfen nur die Kantone vollziehen, werden, damit die Kantone im Falle von einheimischen Fauna, der Biber, haben in sofern sie die Genehmigung des Bundes ha- Konflikten die Möglichkeit erhalten, Massden vergangenen Jahren in der Schweiz im- ben. Die verstärkte Nutzung der Natur für nahmen zu ergreifen.


Pflanzen- und Tierwelt 45

Dramatisches Massensterben in den Weltmeeren befürchtet Forscher warnen vor einem in der Menschheitsgeschichte noch nie da gewesenen Massensterben in den Weltmeeren. Die Geschwindigkeit und die Rate des Sterbens in den Ozeanen seien viel grösser, als irgendjemand vorausgesagt habe. Das schreibt ein Verbund von Meeresforschern nach einer Tagung in Oxford. «Die Ergebnisse sind schockierend», sagte Alex Rogers, Wissenschaftlicher Leiter des Internationalen Programms zur Lage der Ozeane (IPSO).

bu. Er hatte die bereits im April stattgefundene Tagung organisiert und nun einen Abschlussreport veröffentlicht. An dem Workshop der Organisation «International Programme on the State of the Ocean» (IPSO) nahmen insgesamt 27 Wissenschafterinnen und Wissenschafter aus 6 Ländern teil. Diese Fachexperten rufen zu unverzüglichen und umfangreichen Schutzmassnahmen der Meere auf. Die Dramatik ergibt sich vor allem aus der Kombination von Stressfaktoren: Die Meere werden immer stärker verschmutzt und überfischt, sie versauern und erwärmen sich, zudem sinke der Sauerstoffgehalt.

Spürbare Konsequenzen für die Menschheit «Als wir uns das Zusammenwirken der Effekte von allem, was die Menschheit dem Ozean antut, anschauten, wurde uns klar, dass die Auswirkungen weitaus grösser sind, als wir bei der Betrachtung der Einzelheiten angenommen hatten», erläuterte Rogers. «Wir stehen vor Konsequenzen für die Menschheit, die noch zu unseren Lebzeiten spürbar werden; noch viel schlimmer wird es für unsere Kinder und die Generationen danach.»

Über 20 Haiarten sind vom Aussterben bedroht. Von den meisten Menschen gefürchtet, haben sie aber eine wichtige Aufgabe: Sie erhalten das ökologische Gleichgewicht in den Ozeanen.

Zahlreiche Studien Für den Report wurden zahlreiche einzelne Studien zu bestimmten Gefahren für die Meere zusammengetragen. Die drei Hauptfaktoren Versäuerung, Erwärmung und geringer Sauerstoffgehalt seien bei allen marinen Massensterben in der Erdgeschichte präsent gewesen, hiess es. Diese drei Elemente könnten auch jetzt mit grosser Wahrscheinlichkeit nachgewiesen werden.

Eine einzige Korallenbleiche habe 1998 rund 16 Prozent aller tropischen Korallenriffe zerstört. Neue Erkenntnisse deuteten ausserdem darauf hin, dass Chemikalien und Plastikmüll als kleine Partikel in Meerestiere gelangten und diese vergifteten.

Dramatische Beispiele

Unter der Versäuerung der Meere leiden auch Korallenriffe.

Der Bericht nennt einige dramatische Beispiele zur derzeitigen Situation in den Meeren. So sei die von den Ozeanen aufgenommene Kohlenstoffmenge derzeit weit grösser als beim jüngsten Massensterben in den Meeren vor 55 Millionen Jahren, teilten die Forscher mit. Überfischung habe einige der wirtschaftlich interessanten Fischbestände bereits um mehr als 90 Prozent reduziert.

Unter massiver Überfischung leiden auch die Thunfischbestände. Wie der wilde Seelachs ist der Thunfisch dadurch vom Aussterben bedroht. 2008 hat die EU-Kommission den industriellen Fang von Thunfisch im Mittelmeer verboten.


46 Sonderausstellung | umweltjournal.ch

«Greifvögel und Eulen» Eine geheimnisvolle Ausstellung rund um die Jäger der Lüfte im Naturmuseum Solothurn. Elegant, rasant, wendig – Greifvögel verkörpern den Traum vom Fliegen in vollendeter Form. Der Flug der Eulen hingegen ist eher langsam und weich. Vor dem scharfen Blick, dem feinen Gehör und dem festen Griff der Jäger der Lüfte ist keine Maus sicher. Trotz ihren Waffen sind Greifvögel und Eulen verletzlich: Etwa die Hälfte der einheimischen Arten steht auf der Roten Liste.

bu. Die Ausstellung zeigt die Biologie, Gefährdung und den Schutz der Tag- und Nachtgreifvögel in einer vielseitigen Art und Weise. Biologische Zusammenhänge werden unter anderem durch witzige Illustrationen des Cartoonisten Jürg Furrer veranschaulicht. Zahlreiche interaktive Elemente sorgen dafür, dass der Besuch für Kleine und Grosse ein bleibendes Erlebnis wird.

Die unterschiedlichen Flugstile

Jäger und jagen entsprechend ihrer Körpergrösse kleinere oder grössere Tiere. Das Jagdrevier ist entsprechend gross; Während ein Turmfalkenpaar in einem Gebiet von 1 km2 jagt, sind es beim Steinadler durchschnittlich 50 km2. Verspeist wird alles mit Haut und Haar. Die unverdaulichen Überreste werden dabei wieder ausgewürgt. Diese Gewölle beinhalten vor allem Haare und Knochen und verraten damit mehr über die Essgewohnheiten. Es mag erstaunen, dass diese kräftig gebauten, mit scharfen Waffen ausgerüsteten Tiere sehr fürsorgliche Eltern sind. Die Küken erhalten in den ersten Wochen nur das Feinste vom Feinsten und das noch in sorgfältig zerkleinerten, schnabelgerechten Portionen – natürlich Fleischkost für die Feinschmecker.

Der Flugstil verrät viel über die Jagdtechnik. Während die Weihe aus geringer Höhe Felder nach Beutetieren absucht, stürzt sich der Wanderfalke mit einer Geschwindigkeit von bis zu 320 km/h auf sein erspähtes Beutetier hinunter. Die verschiedenen Flugstile der .Vögel erfordern einen unterschiedlichen Bau der Flügel. So sind schnelle Flieger wie die Falken an ihren schlanken, spitzen Flügeln erkennbar. Bedrohte Vielfalt Segelflieger wie der Bartgeier hingegen haben breite Flügel. Die Alle 22 einheimischen Greifvogel- und Eulenarten sind geschützt. Flügel der wendigen und beweglichen Jäger wie beispielsweise der Und dennoch steht jede zweite Art auf der Roten Liste! Mangelnde Sperber sind kurz und breit. Eulen haben gerundete, breite und stark Nahrung, fehlende Nistplätze, Umweltgifte und technische Gefahgewölbte Flügel, die einen langsamen, weichen und lautlosen Flug ren wie Strassen- und Schienennetze fordern ihre Opfer. Artenförermöglichen. derungsprogramme sollen einzelnen Arten helfen, wieder Halt zu finden in unserer vom Menschen geprägten Landschaft.

Scharfe Sinne Eulen und die meisten Greifvögel jagen lebende Beute. Dafür sind sie bestens ausgerüstet. Mit scharfem Blick – Taggreifvögel sehen wesentlich schärfer als wir – orten sie ihre Beute. Die Augen der meisten Eulenarten sind viel lichtempfindlicher als unsere. Der Waldkauz zum Beispiel benötigt fünfmal weniger Licht, um gleich viel zu erkennen wie ein Mensch. Nachts jagen Eulen vor allem mit dem Gehör. Das hervorragende Richtungshören macht es der Maus schwer zu entkommen. Greifvögel und Eulen sind hervorragende

Sonderausstellung «Greifvögel und Eulen» 12. Mai 2011 bis 23. Oktober 2011 Öffnungszeiten: Di bis Sa 14-17 Uhr, Sonntag 10-17 Uhr Naturmuseum Solothurn, Klosterplatz 2, 4500 Solothurn Telefon 032 622 70 21, www.naturmuseum-so.ch

Greifvögel und Eulen

Steinadler mit spitzen Krallen. (Bild: Fishing4 / Tanja Askani)

bis am 23. Oktober 2011

www.naturmuseum-so.ch


Energiestadt 47

Unterägeri setzt auf Energieeffizienz bei öffentlichen Gebäuden Die Gemeinde Unterägeri trägt bereits seit 2004 das Label Energiestadt und bestand auch das Reaudit 2009 mit ausgezeichneten Leistungen im Energiebereich. Herausragend präsentiert sich dabei die Energieeffizienz bei den gemeindeeigenen Bauten, wird hier doch ein grosser Anteil (70%) dieser Gebäude mit erneuerbaren Energien (Holzschnitzel und Wärmepumpen) beheizt. Vorbildcharakter besitzen auch das Programm Mobilität und der Einsatz von Sonnenenergie.

bu. Als besonderen Anreiz hat die Gemeinde nen dienen, werden nicht erneuerbare EnerUnterägeri seit 2005 einen speziellen För- gien zur Wärmeerzeugung im Umfang von derpreis ausgeschrieben. Mit diesem Preis maximal 60% des zulässigen Wärmeverwurden Anstrengungen in der Bevölkerung brauchs zugelassen. für eine umweltverträgliche und nachhaltige Energienutzung ausgezeichnet. Zum letz- Mit dem Energieartikel wird nicht eine speten Mal wurde der Preis 2010 ausgeschrie- zielle Lösung vorgeschrieben. Es muss damit wie zum Beispiel den Ersatz einer bestehenben, denn seit 2011 ist nun das neue nur das Verhältnis der Energieeinsparung den Ölheizung durch eine Wärmepumpe Förderprogramm der Gemeinde Unterägeri (Isolierung) und des Anteils der nicht er- oder den Einbau von Sonnenkollektoren. in Kraft. Mit diesem Förderprogramm wer- neuerbaren und erneuerbaren Energie aus- Zusätzlich gefördert werden Gesamtsanieden die Gelder nicht mehr als Preisgewinn, tariert werden, so dass die geforderten rungen. Zudem werden über das nationale sondern laut Erfüllung der entsprechenden Grenzwerte eingehalten werden. Mit der Gebäudeprogramm Sanierungen der Gekomfortabeln Lage in Unterägeri, wo Sonne bäudehülle, wie zum Beispiel der Ersatz der Kriterien und Anforderungen verteilt. und Holz reichlich vorhanden sind, können bestehenden Fenster oder die Wärmedämdiese Anforderungen mit der heutigen Tech- mung von Aussenwänden, Dächern und BöEnergieartikel in der Bauordnung Mit einem Artikel in der Bauordnung sollen nik einfach erreicht werden. Gerade bei den den gefördert. die Bestrebungen der Gemeinde zum Schut- Arealbebauungen ist der Wärmebedarf grösze der Umwelt besser verankert werden. Als ser als bei der Einzelbauweise. Dadurch gibt Massnahmen zur Umsetzung Beispiel dienen hier die Anforderungen an es technisch mehr Möglichkeiten um die Die Holzheizung der Ägerihalle versorgt optimale Energieversorgung zu bestimmen. mehrere Gebäude der Schulanlage Acher mit Arealbauten. Neubauten: Für Bauten, die dem dauernden Energie und spart damit jährlich rund Aufenthalt von Personen dienen, werden Ab 2011 neues Förderprogramm 95’000 Liter Heizöl ein. Bei Neubauten und nicht erneuerbare Energien zur Wärme- Seit Beginn des Jahres 2011 gibt es in der Sanierungen stellt die Gemeinde der Bauerzeugung im Umfang von maximal 25% Gemeinde Unterägeri ein eigenes Förder- herrschaft für mindestens zwei Sitzungen des zulässigen Wärmeverbrauchs zuge- programm zur rationellen Energienutzung. kostenlos einen Energieberater zur Verfülassen. Das Förderprogramm des Kantons Zug gung. Und für den Einsatz von erneuerbaren Sanierung: Für Sanierungen von Bauten, unterstützt Verbesserungen der Haustechnik Energien werden keine Bewilligungsgebühdie dem dauernden Aufenthalt von Perso- bei Gebäuden, die älter als 10 Jahre sind, ren erhoben.

Neu geschaffene Begegnungszone «Alte Landstrasse» im Bereich der Schulanlage «Acher» und der neuen Ägerihalle.


48 Elektroautos | umweltjournal.ch

SEIEN SIE IHRER ZEIT VORAUS. TWIZY ERHÄLTLICH IM MÄRZ 2012

ZOE ERHÄLTLICH IM HERBST 2012

KANGOO Z.E. ERHÄLTLICH IM JANUAR 2012

FLUENCE Z.E. ERHÄLTLICH IM JANUAR 2012

REGISTRIEREN SIE SICH FÜR IHR RENAULT ELEKTROFAHRZEUG UNTER WWW.RENAULT-ZE.COM CO2-Emissionen des gesamten Energiegewinnungszyklus und Fahrzeuggbrauchs (gemessen im Neuen Europäischen Fahrzyklus, NEFZ), «Well-to-Wheel» Fluence Z.E.: 7 g/km verglichen mit einem Fluence dCi 90 DPF: 132 g/km; ZOE: 7 g/km verglichen mit einem Clio dCi 75: 123 g/km; Kangoo Z.E.: 9 g/km verglichen mit einem Kangoo Express dCi 70: 159 g/km; Twizy: 4 g/km verglichen mit einem Clio dCi 75: 123 g/km.

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