Umweltjournal Mai 2011

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Mai 2011 | 4. Jahrgang

Monatlich erscheinendes offizielles Publikationsorgan der «Schweizerischen Umweltstiftung Luzern» Preisverleihung Am 29. Mai wurden in Luzern drei Umweltpreise verliehen.

Suisse Public Fachmesse für öffentliche Betriebe und Verwaltungen.

Ökostrom Wasserkraftwerk produziert Strom mit modernster Technologie.

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Kleinwasserkraft besitzt Potenzial Kleinwasserkraftwerke produzieren nicht nur erneuerbare Energie, sondern stehen auch in einem Konflikt mit den Bundeszielen des Biodiversitäts- und Gewässerschutzes. Der WWF liess deshalb das Potenzial der Kleinwasserkraft unter Berücksichtigung von einfachen und eindeutigen Standortkriterien abschätzen. bu. Konkret wurde dabei geprüft, ob ökologisch besonders wertvolle Standorte von der Wasserkraftnutzung ausgeschlossen werden können, ohne die vorhandenen Ziele zum Ausbau der Wasserkraft aufzugeben. Dazu wurde eine dem WWF vorliegende Liste der bekannten Projektstandorte mit Hilfe eines Geographischen Informationssystems (GIS) ausgewertet und mit Angaben Beispiel für einen ökologisch vorbildlichen Standort bildet die Neueröffnung des Kleinwasserkraftder nationalen Netzgesellschaft swissgrid werks und der Holzrückhalteanlage Ettisbühl an der Kleinen Emme in Malters LU. hochgerechnet. Das geschätzte Stromproduktionspotenzial an «grünen» Standorten einzuhalten. Durch die 2010 beschlossene Kleinwasserkraft zeigte eine einheitliche beträgt 1’005 GWh. Davon fallen rund ein Erhöhung der Abgabe pro verbrauchte kWh Einschätzung, dass eine verbesserte ZusamViertel auf Infrastrukturprojekte und drei auf neu 0,9 Rappen können weitere Projek- menarbeit zwischen den Akteuren ein masViertel auf Lauf- und Ausleitkraftwerke. Dies te erwartet werden. Die Ergebnisse dieser sives Potenzial beinhaltet. Handlungsbedarf entspricht ziemlich genau dem Energieziel Studie stützen Bestrebungen, ökologisch wurde insbesondere in folgenden Bereichen in Bezug auf Kleinwasserkraft von 1’000 unbedenkliche Kleinwasserkraftwerke mit identifiziert: GWh Mehrproduktion bis 2030 gegenüber Priorität bauen zu können. Die Umwelt pro- - Harmonisierung mit anderen Interessenfitiert und die im Zusammenhang mit dem gruppen (Umweltverbände, Fischerei) 2000. Klimaschutz formulierten Energieziele wer- - Informationsarbeit, Aufklärung über die den in kürzerer Zeit erreicht. Wasserkraft heute Ökologische Standortkriterien - Verbesserung der Akzeptanz bei den BeDie Studie kommt zum Schluss, dass trotz hörden auf der Ebene von Kanton und Anwendung von ökologischen Standortkri- Bessere Koordination nötig Bund terien wahrscheinlich genügend Wasser- Die Auswertung einer Umfrage durch das kraftprojekte vorhanden sind, um die Ener- Programm Kleinwasserkraftwerke 2010 bei - Straffung der Prozesse von der Planung bis zur Realisierung gieziele zum Ausbau der Wasserkraft den wichtigsten Akteuren der Schweizer


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Geschätzte Leserinnen und Leser Sind wir Schweizer ein Land der Mutlosen? Diese Frage drängt sich auf, obwohl der Bundesrat den Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen hat. Das war mutig! Es war ein Entscheid, der dem Volkswillen entspricht, auch wenn man sich für allfällige Versorgungslücken eine Türe zur Verlängerung der Kernenergie offen hält. Nun liegt es an unseren, vom Volk gewählten Parlamentariern, diesen Entscheid mit zu tragen und denselben optimal umzusetzen. Doch was bekommt das Volk von mehreren seiner Vertreter in Bern – und dies mehrheitlich aus dem Lager der «grössten Volkspartei» – zu hören? Man stellt sich quer zum Bundesratsentscheid und zudem auch quer zum Willen eines Grossteils seiner Wähler und will die Behandlung dieses so wichtigen Geschäfts verschieben. Das ist schlicht mutlos, um hier noch einmal auf die Eingangsfrage zurückzukommen. Mutlos vor allem darum, weil diese für die Zukunft unserer nächsten Generationen enorm wichtige Entscheidung für einige der Wirtschaft doch stärker verbundenen Parlamentarier höchst unbequem ausgerechnet kurz vor den Wahlen ansteht. Mutlos scheint mir dieser Verschiebungsantrag auch deshalb, weil man in gewissen Kreisen nicht bereit ist, wissenschaftlich neutral erhobene Studien von Experten anzuerkennen, welche einen früheren Atomausstieg auch ökonomisch als absolut möglich erachten.

Hans-Peter Rust

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4 Auszeichnungen | umweltjournal.ch

«Zukunftsenergie» – Drei Umweltpreise verliehen Die Schweizerische Umweltstiftung hat am 29. Mai im Casino Luzern drei Umweltpreise für herausragende Leistungen im Umweltschutz verliehen. Unter dem Motto «Zukunftsenergie» gingen die Kategorienpreise an den Basler Beamten Thomas Fisch, an die BE Netz AG in Ebikon LU sowie an das Projekt solafrica.ch, welches von Bern aus organisiert wird. Bekannte Laudatoren würdigten die Preisträger mit speziell faszinierenden Präsentationen und kernigen Worten.

bu. In der Kategorie Einzelpersonen wurde Thomas Fisch von der Energiefachstelle Basel-Stadt ausgezeichnet, der mit seinen unkonventionellen und teils visionären Ideen und Projekten wesentlich dazu beigetragen hat, dass der Kanton Basel-Stadt nie auf Atomstrom angewiesen war. Die BE Netz AG aus dem luzernischen Ebikon wurde zum Sieger in der Kategorie Firmen gekürt. Ein überaus innovatives Unternehmen, welches Solarenergie-Anlagen realisierte, lange bevor die Welt nach alternativen Lösungen rief. In der Kategorie Organisationen setzte die Jury auf solafrica.ch. Das Projekt verfolgt den Aufbau einer Produktion von portablen Solarlampen in den Slums von Nairobi in Kenia, um dieselben gegen die gefährlichen Die Umwelt-Preisgewinner 2011, umrahmt von ihren Laudatoren und Dr. Jost Schumacher, Präsiund gesundheitsschädigenden Petrollampen dent der Schweizerischen Umweltstiftung. zu ersetzen. chende Sache gewinnen kann. So ist in Basel Dach der «Umwelt Arena» in Spreitenbach auch das fortschrittlichste Energiegesetz der gebaut wird. Geschäftsleiter Adrian KottOhne Atomstrom Barbara Schneider, ehemalige Regierungs- Schweiz entstanden, das eine Förderabgabe mann anlässlich der Preisverleihung: «Ein rätin, würdigte mit ihrer Laudatio in Form für Energieeffizienz und alternative Energie- Ausstieg aus der Atomenergie in der Schweiz ist innerhalb der nächsten 25 Jahre einer sehr amüsanten und treffenden Film- quellen enthält. möglich.» Collage Thomas Fisch als aussergewöhnlichen und manchmal auch risikofreudigen Luzerner Pionier Beamten, dem es mit dem Bau des grössten Die BE Netz AG aus Ebikon LU wurde mit Licht für Nairobi Holzkraftwerks der Schweiz gelang, rund witzigen und prägenden Worten durch den Um eine Anerkennung ganz anderer Art 45’000 Haushalte in Basel mit Fernwärme bekannten Luzerner Künstler Wetz vorge- handelte es sich in der Kategorie Organisazu versorgen. Zudem wurden mit teils ori- stellt. Persönlich bekannt und befreundet tionen. Dieser Preis wurde «solafrica.ch» ginellen Aktionskampagnen über 100 Giga- mit dem Gründer und Inhaber Adrian Kott- verliehen. Marc Lombard, Kassier der solafwatt pro Jahr durch Energieeffizienz einge- mann, würdigte er die grossen Verdienste rica.ch, schilderte mit bewegten Worten spart, indem er Sanierungen von Fenstern, des Luzerner Pionier-Unternehmens, wel- und unter dem Licht der angesprochenen Parkhausbelüftungen, Flachdächern usw. ches bereits seit zwanzig Jahren im innova- Solarlampen eindrucksvoll die Bemühunförderte. Basel investierte unter seiner Füh- tiven Markt für alternative Energien beteiligt gen der Beteiligten, in den Slums von Nairung in die Geothermie, in Solaranlagen ist und heute zu den kompetentesten Unter- robi durch Zusammenarbeit von Schweiund in Projekte zur Nutzung von Abwärme. nehmen in diesem Bereich zählt. Die BE zern und Kenianern die gefährlichen Auch das schweizerische Gebäudesanie- Netz AG übrigens ist nicht nur auch beim Kerosinlampen durch solarbetriebene Ledrungsprogramm stützt sich auf Basler Erfah- Bau des neuen, von Wetz lancierten Künst- Leuchten zu ersetzen. Dies zur Förderung rungen, welches die Handschrift von Tho- ler-Studios in Beromünster mit einer 1000 von Gesundheit und Klima. Eine Kerosinmas Fisch trägt. Ein der Natur verbundener m2 grossen Solaranlage beteiligt, das stetig lampe verbraucht pro Tag rund einen Liter Beamter voller Eigeninitiative, der mit sei- aufstrebende Unternehmen realisiert aktuell Petrol. Diesen Liter in Tausenden von Hütten ner umsichtigen Führung Politiker verschie- auch die grösste gebäudeintegrierte Photo- durch Solarstrom zu ersetzen, bringt enordenster Couleur für eine Erfolg verspre- voltaikanlage der Schweiz, welche auf dem me Einsparungen.


Prix Evenir 2011 5

Perspektiven der Nachhaltigkeit Die Erdöl-Vereinigung hat am 6. Mai 2011 zum 9. Mal den Prix Evenir verliehen. Der mit 50’000 Franken dotierte Nachhaltigkeitspreis ging dieses Jahr an das Recycling-Paradies in Reinach. Initiantin Karin Bertschi hat in Aarau die Auszeichnung entgegengenommen. Zum 2. Mal in der Geschichte des Prix Evenir wurde dieses Jahr zudem ein Anerkennungspreis verliehen. Der Architekt Bob Gysin wurde für sein lebenslanges Engagement für nachhaltiges Bauen geehrt.

bu. Gewinnerin des diesjährigen Prix Evenir ist die junge Unternehmerin Karin Bertschi aus dem aargauischen Reinach. Mit ihrem innovativen Projekt «Recycling-Paradies» hat sie die Jury überzeugt und erhielt den von der Erdöl-Vereinigung gestifteten Prix Evenir 2011. Der Anerkennungspreisträger Bob Gysin wurde für seine Pionierrolle im Bereich Nachhaltigkeit in der Architektur ausgezeichnet. Die Preisstifterin würdigte mit dem Anerkennungspreis sein Engagement für Nachhaltigkeit, das weit über sein architektonisches Schaffen hinausgeht.

ges Bauen in Europa und inspiriert junge Architekten zur nachhaltigen Bauweise.

Auf Nachhaltigkeit bauen Bob Gysin hat bereits mehrere Auszeichnungen im In- und Ausland erhalten und ist als Experte für nachhaltiges Bauen ein gefragter Referent und Experte. Seit 2008 veranstaltet er jährlich einen Energiesalon zum Thema Architektur und Nachhaltigkeit. Bob Gysin ist der Gründer der Firma EK Energiekonzepte, ein Unternehmen, das eine umfassende Beratung und Ausbildung für nachhaltiges Bauen anbietet.

Wohlfühlansatz Die Schweizer sind Weltmeister im Recyceln. Um die Gesellschaft dennoch stärker auf das Thema hinzuweisen, hat die 21-jährige Karin Bertschi mit dem «Recycling-Paradies» in Reinach ein ungewöhnliches, jedoch erfolgreiches Konzept entwickelt: Recycling ganz ohne Müllhalden-Mief – modern, sauber und benutzerfreundlich. Das Recycling soll mit angenehmen Gefühlen verbunden werden und findet in einer anregenden Atmosphäre statt, in der sich Kunden wie Mitarbeiter wohl fühlen. Auch Kinder erhal- Die strahlenden Gewinner Bob Gysin und Karin ten auf spielerische Weise die Möglichkeit, Bertschi. sich im eigens für sie eingerichteten Kinderparadies dem Recycling anzunähern. cherzahlen sowie die Menge an Recyclinggütern stark erhöhen und dadurch innert kürzester Zeit wirtschaftliche UnabhängigNachhaltiges Engagement Karin Bertschi setzt sich auf allen drei Ebe- keit entwickeln. nen der Nachhaltigkeit ein. Die Wiederverwertung von Rohstoffen berücksichtigt in Anerkennungspreis hohem Masse auch den ökologischen As- für ein Lebenswerk pekt. Bemerkenswert ist auch ihr Engage- 2011 verlieh die Erdöl-Vereinigung zusätzment im sozialen Bereich: Im «Recycling- lich zum Prix Evenir einen AnerkennungsParadies» werden sozial schwache sowie preis. Der mit 10’000 Franken dotierte Preis geistig leicht behinderte Menschen beschäf- ging an den Architekten Bob Gysin. Die Jury tigt und mit Führungen durch die Anlage ehrte damit seinen langjährigen Einsatz auf wird ein wesentlicher Beitrag zur Bildung dem Gebiet der nachhaltigen Architektur. im Thema Umweltschutz geleistet. Das erst Bob Gysin und Partner ist eines der renomeinjährige Unternehmen konnte die Besu- miertesten Architekturbüros für nachhalti-

Prix Evenir Die Erdöl-Vereinigung zeichnet mit dem Prix Evenir seit 2003 jährlich ein Projekt aus, welches die ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte nachhaltig in Einklang bringt. Der oder die Preisträgerin wird von einer unabhängigen Fachjury ausgewählt, zu welcher folgende Personen gehören: - Prof. Dr. Thomas Dyllick, Direktor des Instituts für Wirtschaft und Ökologie an der Universität St. Gallen - Paola Ghillani, Geschäftsführerin von Paola Ghillani & Friends AG - Gabriela Manser, Geschäftsführerin der Mineralquellen Gontenbad AG - Christa Markwalder, Nationalrätin - Medard Meier, Publizist und Kommunikationsberater - Prof. Dr. René Schwarzenbach, Professor für Umweltchemie im Departement für Umweltwissenschaften der ETH Zürich - Walter Thurnherr, Generalsekretär UVEK


6 Industrielle Werke Basel | umweltjournal.ch

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Vorbildkanton 7

Basel-Stadt setzt auf erneuerbar Die Schweiz deckt ihren Energiebedarf noch immer zu 80 Prozent aus nicht erneuerbaren Quellen. Viel wird diskutiert, ob in Zukunft zumindest der Strombedarf rein durch erneuerbare Energiegedeckt werden kann. Der Kanton Basel-Stadt zeigt, dass dies heute bereits möglich ist. Die Industriellen Werke Basel (IWB) machen es vor: Die Stromversorgung einer Stadt mit rund 170’000 Einwohner kann heute vollständig mit erneuerbarer Energie bewerkstelligt werden.

Quelle nachhaltigkeit.org / bu

Das Fördern von erneuerbarer Energie hat in Basel Tradition. Als erster Kanton hat BaselStadt eine Förderabgabe eingeführt. Die Stimmbürger haben bereits 1984 einer Abgabe von acht Prozent auf die Stromrechnung zugestimmt. Mit dem Geld aus den Förderbeiträgen werden Haushalte, aber auch Unternehmen unterstützt, die auf erneuerbare Energie zu setzen. Der Stadtkanton unterstützt mit dem Geld Niedrigenergiebauten, Sonnenenergieanlagen, Wärmepumpen oder Holzheizungen. Basel hat erkannt, dass energetische Massnahmen den lokalen KMU dienen und Arbeitsplätze schaffen. Zudem gibt es in Basel seit 1998 eine Lenkungsabgabe, die Bürger und Unternehmen dazu anhalten soll, Energie einzusparen.

lender Produktion der Wasserkraftwerke. Der gesamte aus nicht erneuerbaren Quellen gewonnene Anteil der Stromproduktion wird mit Wasserkraftzertifikaten aufgewertet. So kann die IWB ihren Kunden Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energie anbieten.

Strom vom Meer

Die IWB wird auch in Zukunft auf erneuerbare Energie setzen. Das Unternehmen, das im Besitz des Kantons Basel-Stadt ist, möchte auf dem Schweizer Markt eine führende Rolle für ökologisch nachhaltige Energien einnehmen. Damit der Stromabsatz auch in Zukunft vollständig mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann, will die IWB in den nächsten drei Jahren in ganz Europa 120 Millionen Franken investieren. Bereits 2013 sollen Windkraftwerke, thermische Solaranlagen und Biomassekraftwerke gut 10 Prozent des heute in Basel benötigen Deutlich niedrigerer Stromverbrauch Stroms produzieren. Ein wichtiges StandIn der Schweiz hat jede Person einen durchbein sollen dabei Windkraftwerke auf dem schnittlichen Energieleistungsbedarf von offenen Meer wie das deutsche Projekt 5’200 Watt. In Basel sind es bloss 3’600 Watt. BARD OS1 sein. Bei diesem Projekt befindet Auch die Förderung bringt Erfolge: Seit sich die IWB in finalen Verhandlungen, 6,25 1995 hat sich die Quadratmeteranzahl von Prozent des im Bau befindlichen Windparks Sonnenkollektoren in Basel auf rund 11’730 zu übernehmen. Dies entspräche einem Quadratmeter mehr als verzehnfacht. Im jährlichen Produktionsanteil von 95 GWh. gleichen Masse hat auch die Fläche der PhoAuch thermische Solarkraftwerke und tovoltaik-Anlagen zugenommen. Auf heute Photovoltaikanlagen sollen Teil des neuen rund 25’800 Quadratmetern wird Strom Portfolios werden. Die IWB beteiligt sich gewonnen. So konnte Basel die Ziele des mit 12 Prozent am thermischen SolarkraftCO2-Gesetzes erreichen und hat den CO2werk Puerto Errado in Spanien, das sich Austoss seit 1990 um 10 Prozent gesenkt. Kernkraft wird in Basel nicht genutzt. Be- Offshore-Windpark im Meer, wie sich die IWB in noch im Bau befindet. Im Gegenzug erhält diese 6 GWh pro Jahr. Auch in der Schweiz reits vor Jahrzehnten hat sich die Stadt von Zukunft auch beteiligen will. sieht die IWB Potential für erneuerbare der Atomenergie losgesagt. produziert die IWB aus Erdgas in dezentra- Energie. So zum Beispiel auf der Jura-HochHauptsächlich Wasserkraft len Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen. Die ebene. Auf der Chassalp könnten jährlich Die Energie, die heute in Basel produziert Kehrrichtverbrennung liefert gut 1,5 Pro- rund 36 GWh Strom aus Wind produziert wird, stammt hauptsächlich aus Wasserkraft. zent des Basler Strombedarfs. Lediglich 1,7 werden. Allerdings bedarf es noch der ZuSie deckte im Jahr 2009 rund 90 Prozent Prozent nicht überprüfbare Energieträger stimmung der am Standort beteiligten von Basels Energiebedarf. Rund 6 Prozent benötigt das Stadtwerk zum Ausgleich feh- Gemeinden.


8 Veranstaltungen | umweltjournal.ch

Auf ins Bio-Paradies nach Zofingen! Der Bio Marché ist bekannt für seinen riesigen Bio-Verkaufsmarkt. Hier informieren sich jedes Jahr rund 35’000 Konsumentinnen und Konsumenten, aber auch Fachleute aus der Schweiz und dem angrenzenden Ausland über Produktneuheiten, kaufen Spezialitäten und Raritäten ein und staunen über die fast unermessliche Auswahl an Bio-Produkten. Rund 150 Aussteller aus dem In- und Ausland zeigen an ihren Ständen Bio-Produkte aus aller Welt zum Verkauf und zur Degustation.

bu. Viele Anbieter lassen es sich nicht nehmen, persönlich hinter dem Marktstand zu stehen – denn die Aussteller schätzen den direkten Kontakt genauso wie die Besucher. Am Bio Marché kommt man gerne ins Gespräch – so gelangen die Besucher zu Informationen aus erster Hand. Der «grösste Bioladen der Welt» bietet in seiner Vielfalt (fast) alles, was das Herz begehrt: Vor allem die Fans von lukullischen Genüssen kommen auf ihre Kosten, die Palette reicht jedoch bis zu Naturkosmetik, Textilien, Möbeln und Baustoffen – und mitten in der Altstadt wird extra zum Bio Marché ein Bio-Garten aufgebaut.

Degustation und Festwirtschaften Den Bio Marché hungrig oder durstig zu verlassen, ist ein Ding der Unmöglichkeit! An zahlreichen Verkaufsständen bietet sich Gelegenheit zur Degustation. Und wer vom Bummeln durch den riesigen Verkaufsmarkt müde Füsse bekommt, lässt sich von den leckeren Angeboten einer der verschiedenen Bio-Festwirtschaften verführen.

Die Auswahl an Degustationen ist riesengross!

Unterhaltsames Rahmenprogramm Das vielfältige Musikprogramm bietet von Folklore über Jazz bis Latin für jeden etwas. Tagsüber lassen Strassenmusikanten in den Gassen entspannte Ferienstimmung aufkommen. Bei der Stadtkirche kommen Freunde der Volksmusik auf ihre Kosten und jeder Bio-Marché-Tag wird bei der Markthalle stimmungsvoll mit einem Konzert beschlossen. Strassenkünstler und Gaukler überraschen, verblüffen und verleihen dem Bio Marché so eine ganz speziell poetische Note. Der Streichelzoo ist ein Platz zum Entspannen. Und das liebevoll betreute Kinderparadies mit Kinderprogramm wie auch das beliebte muskelbetriebene Karussell werden Kinderaugen zum Leuchten bringen.

Freier Eintritt

Streichelzoo für die Kleinen.

Der Bio Marché ist also nicht einfach nur die wichtigste Schweizer Bio-Messe, sondern bietet alles an Abwechslung, was zu einem richtigen Festival gehört. Unglaublich vieles gibt’s zu geniessen und entdecken – bei freiem Eintritt notabene!

12. Bio Marché Zofingen AG - - -

Freitag, 17. Juni 2011: 14-24 Uhr Verkaufsmarkt bis 21 Uhr Samstag, 18. Juni 2011: 10-24 Uhr Verkaufsmarkt bis 21 Uhr Sonntag, 19. Juni 2011: 10-18 Uhr

Die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wird empfohlen, denn Zofingen ist aus allen Richtungen sehr gut erreichbar und der Bahnhof liegt direkt gegenüber dem Markteingang.


Veranstaltungen 9

100 Jahre Schweizer Obstverband: Attraktive Jubiläums-Aktivität bu. Der Schweizer Obstverband feiert sein Jubiläumsjahr mit verschiedenen Aktivitäten. An der Delegiertenversammlung vom 20. Mai in Zug wird Bundesrat Ueli Maurer den Delegierten und Gästen die Grüsse der Landesregierung überbringen und zum Thema «Zukunft Schweiz – mit Fokus auf die Land- und Obstwirtschaft» ein Referat halten. Anlässlich der Versammlung erfolgt auch die Vernissage der Jubiläumschronik «100 Jahre Schweizer Obstverband» und des neuen Rezeptbuchs «Kochen mit Obst: Genuss des feinen Geschmacks», das der SOV zusammen mit dem Orell Füssli Verlag lanciert. An folgenden Messen ist der SOV mit seinem Jubiläumsstand vertreten: Bea Bern, Comptoir Lausanne, Züspa Zürich, Foire du Valais Martigny und Olma St. Gallen. Als Höhepunkt findet anlässlich der Zuger Messe vom 22. bis 30. Oktober in Zug in Zusammenarbeit mit der Organisation Fructus und der Zuger Messe die grösste je

in der Schweiz durchgeführte Obstsortenausstellung mit über 1000 Obstsorten statt. Eine einmalige Sorten- und Produktschau und eine beeindruckende Bilderwelt rund um 100 Jahre Schweizer Obstgeschichte.

Im neuen Kleid ins Jubiläumsjahr Das Jubiläum wurde auch zum Anlass genommen, das Erscheinungsbild des Verbandes neuzeitlich zu gestalten. Am traditionellen roten Apfel als Logo wurde zwar festgehalten, er erhielt jedoch mit leichten Anpassungen neuen «Schwung». Gleich-

zeitig mit der Logoauffrischung wird eine Namensänderung von «Schweizerischer Obstverband» zu «Schweizer Obstverband» vorgenommen. Mit dem überarbeiteten Logo, der Namensänderung und den Dokumenten mit neuem Layout wird dem SOV ein neues, modernes Gesicht gegeben. Das Ziel bleibt das gleiche: Der Schweizer Obstverband ist der kompetente Ansprechpartner rund um frische und verarbeitete Früchte in der Schweiz. Wissenswertes zum SOV Weitere Informationen über den Schweizer Obstverband, über 100 Jahre Schweizer Obstgeschichte und die Jubiläumsaktivitäten erhalten Sie auf folgenden Dokumenten: «Im Dienste der Obstbranche», Aus der Chronik «100 Jahre Schweizer Obstverband», Leitbild, Jubiläumsflyer.

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10 BIO-Hotels | umweltjournal.ch

Mehr Bio und weniger CO2 10 Jahre BIO-Hotels: Die Häuser der Gruppe lassen sich mit dem Label eco hotels certified zertifizieren. Mit aktuell rund 70 Mitgliedern, einem garantierten Bio-Angebot in fünf europäischen Ländern und vielen zufriedenen Gästen ist für den Verein wichtig, nach vorne zu schauen. 10 Jahre BIO-Hotels wäre eigentlich Grund genug für die Gruppe mal zufrieden zurück zu blicken auf das, was sie als Vorreiter für Bio in Hotellerie und Gastronomie bereits so alles erreicht hat.

Quelle BIO-Hotels / bu

Das ist für die BIO-Hotels zwar sehr erfreulich, aber genauso wichtig ist es dem Verein, nach vorne zu schauen, denn im Bereich «Grüner Urlaub» gibt es noch jede Menge zu tun. Daher setzen die BIO-Hotels in ihrem Jubiläumsjahr jetzt noch eins drauf, um schon mal die Weichen für die nächsten zehn Jahre zu stellen. Die Häuser der Gruppe führen aktuell ein neues Qualitätssiegel ein: eco hotels certified (ehc). Ziel des Labels ist es, einen möglichst kleinen ökologischen Fussabdruck zu hinterlassen. Dafür legt das Siegel den Fokus auf den Verbrauch der Hotels von Energie und Wasser, das Müllaufkommen sowie regionale Strukturen.

ehc – Ein dynamisches System Jedes Haus gibt für die ehc-Zertifizierung seine Verbrauchsdaten in eine Datenbank ein. Dabei werden aber nicht nur der Stromund Wasserverbrauch, sondern zum Beispiel auch die Anreiseart der Gäste, die Firmenfahrzeuge und die Berücksichtigung von baubiologischen Kriterien bei der Renovierung erfasst. Die Richtigkeit dieser Daten wird von der Biokontrollstelle ABCERT mindestens einmal pro Jahr überprüft. Das Besondere an dem Label: Es handelt sich um ein dynamisches System. Das heisst die Benchmark, die jeder Betrieb für eine erfolgreiche Zertifizierung erreichen muss, orientiert sich in einem dynamischen Prozess immer an den Besten, die den Durchschnitt verbessern. Jedes Hotel, das seine Werte optimiert, steigt im Ranking nach oben und erhöht damit auch den Anspruch an die anderen Betriebe. Verpflichtend zum Erreichen der Benchmark, unabhängig von den konkreten Verbrauchszahlen, ist der Bezug von Ökostrom, die Verwendung von Recyclingpapier oder Papieren aus nachhal-

Frisch-knackiger und gesunder Salatteller aus dem eigenen Biogarten. (Bild: BIO-Hotel Ucliva Waltensburg GR)

tiger Forstwirtschaft sowie die bevorzugte Verwendung von regionalen Produkten.

Vorreiter einer nachhaltigen Reisekultur Das ehc-Label macht für die Gäste sichtbar, was bereits in vielen Bereichen gelebte Praxis in den BIO-Hotels ist. Bisher gab es für die Mitglieder der Gruppe neben den Standards für Bio-Essen und Bio-Getränke zwar nur fixe Vorgaben für die Kosmetik, die ausschliesslich kontrollierte Naturkosmetik erlauben. Trotzdem sind viele BIO-Hotels auch jenseits ihres Speisen-Angebots bereits jetzt Vorreiter einer neuen, nachhaltigen Reisekultur: So haben zum Beispiel zahlreiche Häuser ihre Zimmer baubiologisch renoviert, verfügen über eine Ökoheizung ohne fossile Energieträger oder setzen schon seit längerem auf Ökostrom.

10 Jahre BIO-Hotels Zurück zum Geburtstag: Natürlich hat das

Jubeljahr der BIO-Hotels auch viele Aktionen für die Gäste zu bieten. So gibt es die Auszeichnung «Treuester Stammgast» und viele Häuser laden zu speziellen JubiläumsVeranstaltungen ein. Und alle Gäste der Hotels, die einen der vier «Jubel-Weine für 10 Jahre BIO-Hotels» während ihres Aufenthalts bestellen, nehmen am grossen Jubiläumsgewinnspiel teil. Der Sieger gewinnt den kompletten Urlaub, in dem er den Wein bestellt hatte, durch volle Kostenerstattung zurück. Alle Details zu den zahlreichen Jubel-Aktionen sind im aktuellen Jahreskatalog 2011 der Gruppe oder unter www.biohotels.info zu finden. Im Laufe des Jahres wird auch noch die 180-Tage-Aktion der BIO-Hotels von sich reden machen, für die sich mehrere hundert Leute beworben haben. Die BIO-Hotels haben einen Dauerurlauber gesucht, der 180 Tage ausgewählte Häuser der Gruppe bereist und dazu seine Geschichten unter das Volk bringt. Weitere Informationen: www.biohotels.info


Waldpreis 2011 11

Kloster Einsiedeln erhält den Binding Waldpreis 2011 Der 25. Waldpreis der Sophie und Karl Binding Stiftung geht an das Kloster Einsiedeln. Es erhält den mit 200’000 Franken höchstdotierten Umweltpreis der Schweiz für seine vorbildliche und über tausendjährige Pflege des Waldes. Der Holzhof des Klosters ist ein moderner und beispielhafter Betrieb. Dank regionalem Holzkreislauf und naturnahem Waldbau ist er wirtschaftlich erfolgreich. Die offizielle Verleihung erfolgte am 12. Mai 2011 im Kultur-Casino Bern.

bu. Der Umgang des Klosters Einsiedeln mit seinem Wald ist ein fung des Holzes und Transporte fallen weg. Mit der integrierten Musterbeispiel für die Nachhaltigkeit: verantwortungsvoller Um- Holzkette – vom Wald bis zur Holzverarbeitung – zeigt das Kloster gang mit erneuerbaren Ressourcen, erfolgreiche Kreislaufwirtschaft Einsiedeln, dass sich dank nachhaltiger und regionaler Lösung Geund Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region. Als grösster Privatwald- winne erwirtschaften lassen. besitzer der Schweiz – das Kloster besitzt 933 Hektaren Wald in den Schwyzer Bezirken Einsiedeln und Höfe – ist es damit ein wichtiges Offizielle Verleihung des Waldpreises Am 12. Mai 2011 wurde im Kultur-Casino Bern der 25. Binding Vorbild. Waldpreis offiziell verliehen. Im feierlichen Rahmen nahm Abt MarBereits der heilige Benedikt mahnte vor gut 1500 Jahren an ver- tin Werlen vom Kloster Einsiedeln die Auszeichnung entgegen. Festschiedenen Stellen seiner Regel, dass die Ordensbrüder behutsam redner war Klaus Töpfer, ehem. Exekutivdirektor des Umweltpround sorgfältig mit jedem Besitz umgehen sollen, also auch mit dem gramms der Vereinten Nationen UNEP und früherer Umweltminister Wald. Nach dieser Regel richtet sich die Mönchsgemeinschaft des Deutschlands. Klosters Einsiedeln noch heute aus.

Waldbesitz als Verpflichtung «Der Wald ist für uns ein wertvoller Lieferant von Nutz- und Brennholz. Wir dürfen diesen Lebensraum nicht kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen opfern. Die nachhaltige Nutzung ist unser Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung», erklärt Pater Lorenz Moser, Statthalter des Klosters Einsiedeln. So pflegen und bewirtschaften die Mönche den Klosterwald bis heute naturnah und vorbildlich. Beispielsweise sind 18% der Wälder als Reservate ausgeschieden. In der über tausend jährigen Geschichte des Klosters trafen die Ordensbrüder immer wieder vorausschauende Massnahmen zum Schutz des Waldes: Als im 17. Jahrhundert immer mehr Holz nach Zürich exportiert und Wälder vernichtet wurden, kaufte das Kloster ganze Waldungen. Im 19. Jahrhundert erliess es strenge Nutzungsregeln gegen die Ausbeutung der Wälder.

Regionale Kreiswirtschaft Jährlich wachsen im Klosterwald rund 6000 Kubikmeter Holz nach. Klosterförster Daniel Meyer und seine Mitarbeiter – vier Forstwarte, zwei Waldarbeiter und drei Forstwart-Lehrlinge – ernten dies und transportieren es auf den klostereigenen Holzhof. In der Betriebseigenen Sägerei werden rund zwei Drittel des Holzes für regionale Abnehmer und den Eigenbedarf eingeschnitten, beispielsweise für Balken der Kuppel der Klosterkirche. Das minderwertige Holz – rund ein Drittel des Waldholzes – und Sägereiabfälle werden für die Holzschnitzelheizung des Klosters gehäckselt. Die Heizung wärmt seit 1991 die Gebäude auf dem Klosterareal und galt damals als Pionierleistung. So erhöht sich die Wertschöp-

Holz aus der Region Klostersägerei 0041 55 418 64 02 Forst 0041 55 418 64 00 Fax 0041 55 418 64 01 holzhof@kloster-einsiedeln.ch www.kloster-einsiedeln.ch


12 Berner Oberland | umweltjournal.ch

Klimawandel und Tourismus Der Tourismus steht in einer komplexen Beziehung zum Klimawandel – nicht zuletzt auch in der Jungfrauregion. Weil die Gäste oftmals aus grossen Entfernungen ins Berner Oberland anreisen, gilt der Tourismus als einer der Verursacher dieser Veränderungen. Der CO2-Ausstoss wird dadurch im Verhältnis zu anderen Branchen überproportional hoch. Gleichzeitig machen sich die Folgen des Klimawandels in den Tourismusregionen negativ bemerkbar.

bu. Wenn die Schneegrenze steigt, ist die wirtschaftliche Zukunft von tiefer gelegenen Skiorten bedroht, und wenn die Gletscher schmelzen, verschwindet eine der Attraktionen in den Gebirgsstationen. Für das Berner Oberland prognostizieren die Forscher gravierende Veränderungen. Heute gibt es hier 26 schneesichere Skigebiete. Bei einer Erwärmung um 1 Grad werden es nur noch 22 sein. Wird es aber 4 Grad wärmer, bleiben nur noch 3 Skigebiete schneesicher. Sowohl das Gebiet der Kleinen Scheidegg, als auch jenes am Schilthorn gehören dazu. Doch umgekehrt könnte sich der Klimawandel auf den Tourismus in den Alpen auch positiv auswirken. Dann, wenn die Hitze an den Stränden des Mittelmeers wieder vermehrt Gäste in die Sommerfrische in den Bergen lockt.

Eiger Climate Excursion 2011 Im Alpenraum werden die Auswirkungen der Klimaerwärmung besonders schnell und deutlich sichtbar. Gletscher ziehen sich zurück, Bergflanken geraten ins Rutschen und Felsen lösen sich von vermeintlich festen Felswänden. In Grindelwald können all diese Erscheinungen auf kleinem Raum beobachtet werden. Zwischen Mettenberg und Eiger ist der Untere Grindelwaldgletscher dramatisch am Schwinden. Bergstürze, Moränenrutsche und Murgänge sind die offensichtlichen Folgen davon. Der Tourismusort Grindelwald setzt verschiedene Massnahmen als Beitrag für den Klimaschutz um. Als Beispiel werden in Zusammenarbeit mit dem Verein JUNGFRAU KLIMA-CO2OPERATION die Menschen für das Thema der Klimaerwärmung sensibilisiert.

Schweiz die Folgen des Klimawandels in der einem Strom-Jahresertrag, der rund 70% Umgebung von Grindelwald sehen und er- über jenem einer vergleichbaren Anlage im leben. Aufgrund der grossen Nachfrage wird Mittelland liegt. In der Jungfrauregion wird das Projekt im Sommer 2011 weiter geführt. seit über 100 Jahren CO2-freier Strom aus Mit Eiger Climate Excursion sollen nun Wasserkraft gewonnen. Treibende Kraft waunter kundiger Leitung von speziell ausge- ren damals einheimische Hoteliers, die im bildeten Eiger Climate Guides auch Grup- Jahre 1896 eine Konzession für den Bau pen Erwachsener die Möglichkeit erhalten, eines Wasserkraftwerkes in Grindelwald erdie Phänomene der Klimaerwärmung mit hielten. Die Zentrale Isch wurde 1897 in eigenen Augen zu erfahren und zu erwan- Betrieb genommen. Seit 1906 liefert auch dern. Das Angebot richtet sich an Vereine, das Wasserkraftwerk Stechelberg der GeClubs, Firmen, Institutionen und Organisa- meinde Lauterbrunnen und weiteren Kunden Strom. Eine weitere Form von Stromtionen jeglicher Art. produktion aus Wasserkraft wurde 2005 mit Erneuerbare Energien dem Trinkwasserkraftwerk Birrmättli realiIn der Jungfrauregion werden zur Förde- siert. Mürren und Wengen fällt beim Klimarung von erneuerbaren Energien verschie- schutz eine Vorreiterrolle in anderer Form dene Massnahmen ergriffen. Beispielsweise zu: Das Strassenbild in den beiden Dörfern mit dem Holzheizwerk in Grindelwald. Mit ist von Elektrofahrzeugen geprägt. Sogar die lokal verfügbarem Holz betrieben, wird es Mitarbeitenden des Elektrizitätswerks LauFernwärme für verschiedene Gebäude der terbrunnen sind beim Erledigen von SerGemeinde produzieren. Im welthöchsten viceaufträgen mit Flyer-Elektrofahrrädern Sonnenkraftwerk auf dem Jungfraujoch unterwegs. wird das Verhalten von Solarzellen in grosser Höhe und unter extremen Witterungsbewww.jungfrauregion.ch dingungen erforscht. Fachleute rechnen mit

Angebote für Gruppen Im Sommer 2010 konnten im Rahmen des Projekts Eiger Climate Schulen über 1500 Schülerinnen und Schüler aus der ganzen

Mit dem iPhone als multimedialem Führer auf dem Klimaweg.


Ausflugsziel 13

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14 Ausflugsziele | umweltjournal.ch

Ausflüge ins Berner Oberland Lauterbrunnen Der Staubbachfall – einer der höchsten frei fallenden Wasserfälle Europas – inspirierte Goethe zu seinem Gedicht «Gesang der Geister über den Wassern». Der Ort ist Ausgangspunkt für unzählige Ausflugsziele. Im Sommer laden zahlreiche Wanderwege und Mountainbikerouten zu Erkundungstouren ein. Im Winter liegen sowohl die Skipisten Mürren-Schilthorn sowie Kleine Scheidegg-Männlichen in unmittelbarer Nähe. Grindelwald Im Sommer sind die Berge rund um Grindelwald ein einmalige Wander- und Mountainbikegebiet. Der Gast hat hier die Wahl

zwischen gemütlichen Höhenwegen oder Gletscher- und Hochtouren auf die weltberühmten Gipfel Eiger, Mönch und Jungfrau. Im Winter ist Grindelwald ein Wintersportort der Superlative und auch der grösste Skiort der Jungfrau Region. Mit den Gebieten First und Kleine Scheidegg-Männlichen bietet Grindelwald unbegrenzte Pistenfreuden für Skifahrer und Snowboarder. Aber auch dem Nichtskifahrer bieten sich zahlreiche Möglichkeiten: 80 km Winterwanderwege und 60 km Schlittelwegen laden zum Schneespass ein. Wengen Der traditionsreiche, autofreie Ferienort ist der ideale Ausgangspunkt für Wintersport-

Der faszinierende Blick auf den Thunersee.

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Die Flora in ihrer schönsten Pracht. ler und Sonnenhungrige: in kürzester Zeit gelangen Sie mit der Luftseilbahn zum Männlichen oder mit der Zahnradbahn zur Kleinen Scheidegg. Unvergessliche Ausflüge und Bergwanderungen ins UNESCO Welterbe Jungfrau Aletsch Bietschhorn gehören ebenso zum Programm wie eine Partie Minigolf oder das beheizte Freibad mit Aussicht auf die Jungfrau! Mürren Wintersportgäste fahren auf den sehr gut präparierten schneesicheren Pisten im Schneesportgebiet Mürren-Schilthorn. Nichtskifahrer geniessen das imposante Bergpanorama auf gut gespurten Winterwanderwegen. Zudem lädt die wunderschöne Open-Air-Kunsteisbahn zum Curlingspiel oder Eislauf vor imposanter Bergkulisse ein. Im Sommer führen gut markierte Wanderwege die Gäste vorbei an zahlreichen Wasserfällen und Sehenswürdigkeiten. Der Klettersteig zwischen Mürren und Gimmelwald fasziniert die Wanderer mit seinen atemberaubenden Tiefblicken sowie der 80 m langen Nepalbrücke.

Willkommen In der Eiger-, Mönch- und Jungfrau-Region. Geniessen Sie erholsame Tage beim Wandern, Skilaufen oder .... in unserer herrlichen Bergwelt. Familie Wolf-Stucki Besuchen Sie unsere Tel 033 854 33 44 Homepage Fax 033 85 33 45 unser Hotel ist C02-neutral www.alpina-grindelwald.ch (Heizung und Warmwasserhotel@alpina-grindelwald.ch aufbereitung)


Ausflugsziele 15


16 Umwelt Arena | umweltjournal.ch

Baustelle mit CO2-neutralem Baustellenbetrieb Bereits während dem Bau der Umwelt Arena geniessen Umweltschutz und schonender Umgang mit Ressourcen höchste Priorität. Als weltweit erste Grossbaustelle mit CO2-neutralem Baustellenbetrieb setzt sie den Massstab. Zwischenbilanz nach 12 Monaten: Dank enger Kooperation und ständigem Dialog mit Partnern sowie der stetigen Optimierung der Abläufe und Flexibilität aller Beteiligten gelingt es die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit während der Bauzeit laufend zu verbessern.

bu. Kommen nachhaltig optimierte Produkte auf den Markt, werden sie möglichst umgehend eingesetzt. Die Umwelt Arena setzt bereits Öko-Stahlbeton, CO2-reduzierten Zement sowie Recyclingkies ein und wird so zum Referenzprojekt energieeffizienter Bauweise.

Ausgeklügelte Logistik Anfang März 2011 wurde die letzte Kubatur ausgehoben. Insgesamt ca. 200’000 Tonnen kiesiges Material (80‘000 m³) wurde ins nahe gelegene Betonwerk der Agir AG transportiert, aufbereitet und als Beton wieder der Baustelle der Umwelt Arena zugeführt. Beton mit Zement als Bindemittel generiert üblicherweise grosse Mengen an CO2. Deshalb suchte die Umwelt Arena nach Partnern, die hier Abhilfe schaffen konnten. Tatsächlich ermöglichten die Agir AG zusammen mit der Holcim (Schweiz) AG, zwei Firmen denen Nachhaltigkeit wichtig ist, dass die Umwelt Arena als erste Grossbaustelle bereits im Februar 2011 den neuen, CO2-reduzierten Zement «Optimo 4» von Holcim einsetzen konnte. Dabei hilft die Nutzung von gebranntem Schiefer, die CO2-Emissionen stark zu senken. Pro Jahr spart die Holcim Schweiz mit diesem Produkt 125’000 Tonnen CO2 – so viel, wie eine Stadt mit 20’000 Einwohnern verursacht. Zudem wird der energieintensive Anteil an Klinker im Zement reduziert. «Deshalb hat sich die Umwelt Arena für Optimo 4 entschieden. Die einfachere Verarbeitung ist ein weiterer Vorteil», erklärt Martin Nef, Leiter Bau der W. SCHMID AG.

Die visualisierte Aussenansicht der Umwelt Arena.

verarbeitet die Umwelt Arena Recyclingkies, gen, der Einsatz eines Windrades auf dem der aus Strassenkofferungen oder Betonab- Baukran und Photovoltaikanlagen auf den brüchen hergestellt und als RC-Beton (Re- Baubaracken tragen zum guten Abschneiden cyclingbeton) für Sauberkeitsschichten oder der CO2-Bilanz des Baustellenbetriebs bei. für geringer belastete Bauteile eingesetzt Dank dem Zusammenspiel aller Massnahwerden kann. Für den Bau wird auch Öko- men kommt die Umwelt Arena ihrem selbst Stahl eingesetzt, der aus Schrott gewonnen vorgegebenen Ziel eines CO2-neutralen Bauwird und dessen Herstellung 70 Prozent stellenbetriebs aus eigener Kraft, also ohne weniger Energie verbraucht und 85 Prozent viel mit Zertifikaten kompensieren zu müsweniger CO2 verursacht als die Produktion sen, immer näher. von Primärstahl. Stahl, eine Eisen-Kohlenstoff-Legierung, ist ein Naturprodukt und Zentrale Plattform enthält keine chemischen Zusatzstoffe. Er Die Umwelt Arena ist ab 2012 die zentrale kann zu 100 Prozent und ohne Qualitätsein- Plattform für Unternehmen, die sich mit bussen immer wieder recycliert werden. Nachhaltigkeit und Umwelttechnik beStahl lässt sich aber auch vielseitig einsetzen fassen. und eignet sich hervorragend für die innovative, eigenständige und umweltbewusste Weitere Informationen Architektur der Umwelt Arena. So finden Äs- Interessierte Unternehmen und Organisathetik und Ökologie perfekt zusammen. tionen, die sich in Bereichen wie nachhaltiSignalwirkung ger Lebensstil, Energieeffizienz oder IT und Marino Crescionini von der Agir AG fügt an: Umweltfreundliche Baumaschinen Kommunikation engagieren und sich in «Wir hoffen, dass das vorbildliche Vorgehen Auch der Einsatz umweltfreundlicher, mit einem adäquaten Umfeld präsentieren der Umwelt Arena im Einsatz von optimier- Biodiesel (z.B. gebrauchtes Pommes-Frites- möchten, melden sich unter Telefon 044 ten Baustoffen Signalwirkung hat und zahl- Öl oder Tierfett) betriebener Baumaschinen 809 71 71; Infos auch im Internet unter reiche Nachahmer finden wird.» Zusätzlich sowie Bio- und Erdgasbetriebener Lastwa- www.umweltarena.ch.


Umwelt Arena 17

Axpo präsentiert ihr Ausstellungskonzept Als erste Ausstellerin gewährte Axpo einen Einblick in ihr innovatives und abwechslungsreiches Ausstellungskonzept. «Axpo liefert Energie seit Generationen, heute und in Zukunft. Deshalb ist sie bei einem visionären Projekt wie der Umwelt Arena als Ausstellerin mit dabei. Für Axpo sind neue und erneuerbare Energien ein wichtiges Thema. «Wir werden bis zum Jahr 2030 rund 3 Mia. Franken in neue erneuerbare Energien investieren», erklärte Dr. Manfred Thumann, CEO der Axpo AG.

bu. Und Walter Schmid, Initiant der Umwelt Arena, ergänzt: «Erlebnisorientierte Wissensvermittlung steht in der Umwelt Arena im Vordergrund – sehen, fühlen, hören, erleben, begreifen, experimentieren und simulieren. Die Umwelt Arena erarbeitete – in enger Zusammenarbeit mit externen Fachleuten – das anspruchsvolle Ausstellungskonzept, die Rahmenbedingungen, Pflichtenhefte und definierte die Themenschwerpunkte. Die Ausstellung der Axpo wird all diesen Anforderungen gerecht».

Anziehungspunkt für Familien

Strom ist bereits heute wesentlicher Garant für unsere hohe Lebensqualität und das wird in Zukunft so bleiben. «Lebensqualität, Bewegung und Dynamik sind die Leitmotive unserer Ausstellung in der Umwelt Arena», erklärt Manfred Thumann. «Wir wollten in erster Linie einen attraktiven Anziehungspunkt für Familien schaffen. So finden sich zum Beispiel eine «EnergieRutschbahn», die vom 2. ins 1. Obergeschoss führt und beim Rutschen Energie produziert, oder die kindergerechte EnerSeit Beginn dabei giespielwiese und die spannende «KreisSeit Beginn des Projekts Umwelt Arena ist lauf-Kugelbahn». Daneben kann sich die Axpo mit dabei. «Bereits beim ersten Kon- ganze Familie in ungezwungener Loungetakt vor über einem Jahr hat Axpo sich spon- Atmosphäre über die direkten und zahlreitan bereit erklärt, den klimaneutralen Bau- chen indirekten Stromanwendungen inforstellenbetrieb mit einem CO 2-freien mieren. Abgerundet wird unser Angebot Stromprodukt zu unterstützen», so Schmid. mit einer Getränke-Bar zum Verweilen.»

Fakten und Zahlen - über 11’000 m² Nutzfläche, davon 5’000 m² Dauerausstellungsfläche auf drei Etagen für Unternehmen aus den Sektoren Energieversorgung, Hausbau/Haushalt, Ernährung, Textilien, Ferien/Freizeit, Mobilität, Ökonomie sowie für generelle Informationen zu Ökologie und Umwelttechnik - 5’300 m² für Wechselausstellungen, davon 2’800 m² Event-Arena für 1’500 Personen - 400 m² Konferenz/Seminarräume - 350 m² Gastronomie - Besucherpotenzial Umwelt Arena ca. 300’000/Jahr (Besuchervolumen Shoppi Tivoli, Cash+Carry, Limmattpark, Ikea ca. 10’000’000/Jahr) - eigene unterirdische Parkplätze - Eröffnung August 2012 In der Umwelt Arena Spreitenbach (AG) können Fachleute und Laien ab 2012 Technologien, Produkte und Dienstleistungen vergleichen – praxisbezogen, neutral und vor allem lustvoll inszeniert.

Axpo baut eine «Energie-Rutschbahn», die vom 2. ins 1. Obergeschoss führt und beim Rutschen Energie produziert oder die kindergerechte Energiespielwiese und die spannende «KreislaufKugelbahn»


18 Ausstellung | umweltjournal.ch

Leistungsschau an der Swiss Public An keine andere Veranstaltung delegieren Bund, Kantone, Gemeinden und Privatunternehmen ihre Fachkräfte in so grosser Zahl, wie an die Suisse Public. Rund 20 000 Fachkräfte finden vom 21. bis 24. Juni in Bern alles, was zur Bewältigung ihrer Aufgaben erforderlich ist. Arealpflege, Fuhrparkmanagement, Wasserversorgung oder Zivilschutz sind nur einige Themen, welche die Suisse Public zur wichtigsten nationalen Leistungsschau für öffentliche Betriebe und Verwaltungen macht.

bu. In neun Messehallen und auf dem Freigelände treffen vom 21. bis 24. Juni auf dem Messeplatz Bern Praxis und Innovation aufeinander. An der 20. Suisse Public besteht die Möglichkeit, aktuelle Entwicklungen im öffentlichen Sektor an vorderster Front zu erleben und in Gesprächen mit den über 550 Anbietern, Herstellern und Experten zu diskutieren. Der fachliche Erfahrungsaustausch an der Suisse Public ist für alle Teilnehmenden eine Bereicherung: Vom Mitarbeiter des kommunalen Werkhofs bis zum kantonalen Baudirektor, an der Suisse Public findet jeder den richtigen Ansprechpartner.

Sport- und Freizeitinfrastruktur Feuerwehr, Pro Aqua und die Schweizerische Interessensgemeinschaft für Fabrikanten und Händler von Kommunal-Maschinen und -geräten (SIK), bilden seit vielen Jahren wichtige Bereiche der Suisse Public. Da die Gestaltung von Sport und Freizeit immer mehr zur Aufgabe der öffentlichen Hand An der SWISSINFRASPORT findet er Antwird, ist dieses Jahr zum ersten Mal der Be- worten auf den Bau sowie die Ausstattung reich Sport- und Freizeitinfrastrukturen Be- und die Instandhaltung von Sport- und standteil der Suisse Public. Mit der SWISSIN- Freizeitinfrastrukturen. FRASPORT wird es eine Messe in der Messe geben, an der Fragen zur Erstellung und dem Betrieb von Aussen- und Innenanlagen der Sektoren Sport und Freizeit im Mittelpunkt stehen.

nungsbüros informieren über sinnvolle Sanierungen, Sportämter erhalten Informationen über Outdoor-Fitnessgeräte, mit welchen sie beispielsweise die Senioren ihrer Gemeinde zu einem Bewegungsparcours animieren können und als Weltneuheit wird ein Sporthallenreinigungsgerät, welches eine tägliche Nassreinigung von grossen Sporthallen in nur 15 Minuten schafft, präsentiert. Und ein neues System verspricht dank speziellen Sensoren eine In sportlicher Aktion sparsame und effektive Bewässerung von Die Anliegen der Suisse-Public-Besucher Aussteller der SWISSINFRASPORT sind so unterschiedlich wie das Angebot der In einer eigenen Halle und auf dem Freige- Grünflächen und Sportplätzen. Als Abschluss rund 600 Aussteller. Interessiert sich der lände präsentieren sich über 30 Aussteller lädt ein mobiler Hochseilpark die Besucher Werkhofleiter vorwiegend für Produkte und erstmals ihren Besuchern. Sowohl Aussteller zur sportlichen Herausforderung ein. NeDienstleistungen rund um den Winterdienst als auch Besucher sind Architekten, Planer, ben der Ausstellung organisiert der Patround die Kommunaltechnik, so informiert Lieferanten und Dienstleister für Freizeitan- natspartner, die Internationale Vereinigung sich der Feuerwehrkommandant über die lagen, Sportplätze und -hallen, Eisbahnen, Sport- und Freizeiteinrichtungen (IAKS) neusten Feuerlöschsysteme und -bekleidun- Schwimmbäder oder temporäre Anlagen. Sektion Schweiz, verschiedene Fachreferate gen und der Informatiker hält sich vorwie- Sportfachleute, Investoren und Veranstalter zu Themen wie «Sportanlagenbau im Wangend in der EDV-Halle auf. Neu kommt der von Grossanlässen dürfen sich auf die Viel- del» oder «Management von SportVerantwortliche des Sportamtes zum Zuge. falt der SWISSINFRASPORT freuen: Pla- anlagen».


Suisse Public 19

Sonderschau an der Suisse Public 2011 Die in der Öffentlichkeit dominierende Wahrnehmung, die Strukturen der Gemeinden seien träge, widerlegt die Sonderschau «Innovationsförderung in Schweizer Gemeinden». Schweizer Fachhochschulen zeigen an der diesjährigen Suisse Public vom 21. bis 24. Juni in Bern, wie sie auf wirksame Weise die Führungsprozesse einer Gemeinde unterstützen.

bu. Das Gemeindewesen ist innovativ und zukunftsorientiert, das zeigt neben den Sonderschauen das weit reichende Angebot der über 550 Aussteller. Ein umfassendes Angebot an Maschinen, Geräten, Fahrzeugen, Einrichtungen, Materialien und Dienstleistungen wird auf dem Messeplatz Bern in seiner gesamten Vielfalt aufgezeigt. Die Suisse Public wird ihrem Anspruch als nationale Plattform für den Informations- und Wissensaustausch der öffentlichen Hand auch an ihrer 20. Durchführung gerecht.

Begegnungsplattform für innovative Gemeinden Im Rahmen der Sonderschau «Innovationsförderung in Schweizer Gemeinden» präsentieren Schweizer Fachhochschulen Teile ihres Leistungsangebotes für den öffentlichen Sektor. Im Halbstundentakt werden Lehrangebote und Projekte – teilweise auch gemeinsam mit Partnern (Gemeinden, Unternehmungen, Verbänden) – vorgestellt. Zudem haben die Besucher die Möglichkeit, mit Fachleuten der Fachhochschulen direkt in Kontakt zu treten. In diesem Projekt wollen der Schweizerische Gemeindeverband und die Berner Fachhochschule die interdis-

ziplinären Forschungskapazitäten der tiklösung, die im Rahmen des von der KomSchweizer Fachhochschulen besser vernet- mission für Technologie und Innovation zen und innovationswilligen Gemeinden (KTI) des Bundes mitfinanzierten Projekts den Zugang dazu erleichtern. «Strategische Führungsplattform für kleine und mittlere Gemeinden» entwickelt wurde. Führungscockpit für Gemeinden Innerhalb der Sonderschau stellen die Fachhochschulen unter anderem das bereits laufende Projekt «Gemeindecockpit» vor. Das Projekt unterstützt die Gemeinden bei der Führung ihrer Aufgaben. Denn die Aufgaben werden zahlreicher und komplexer, während gleichzeitig ein fortlaufender Veränderungsprozess zu bewältigen ist. Damit die Behörden optimale Entscheidungen treffen können, müssen ihnen relevante Informationen kompakt und überschaubar zur Verfügung stehen. Die Berner Fachhochschule Technik und Informatik in Biel hat in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Westschweiz in Siders, dem Amt für Gemeinden des Kantons Bern, dem Schweizerischen Gemeindeverband (SGV) sowie den Firmen Microsoft Schweiz, Talus Informatik AG und Ruf Informatik AG ein Führungscockpit entwickelt, das Entscheidungsfindungen in den Kommunen unterstützt. Es Kommunalfahrzeuge im Blickpunkt des handelt sich um eine webbasierte Informa- Interesses.

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20 Suisse Public | umweltjournal.ch

Rapid an der Suisse Public Bern: Bewährtes und einige Neuigkeiten Anlässlich der Suisse Public Bern vom 21. bis 24. Juni 2011 präsentiert Rapid Technik AG in der Halle 2.2, Stand B018 neben der gesamten Maschinenpalette auch die aktuellen Highlights aus dem Bereich Kommunaltechnik und Gartenbau. Die Neuheiten - Iseki: Elektrofahrzeug EcarT, Kompakttraktor TM 4365 - Lindner: Geotrac 94 (orange) mit Kommunalausrüstung - Canycom: Raupentransporter BP31 - Eigenfabrikate: Rapid Rex mit neuem Ökomulcher, Stachelrädern und Wickelschutz, Rapid Swiss mit gefedertem Schneepflug Iseki Wo Kraft, Wendigkeit, Komfort und Umweltfreundlichkeit gefragt sind, kommen die kompakten Fahrzeuge von Iseki zum Einsatz. Eine Neuheit ist der Iseki EcarT mit 100% elektrischem Fahrantrieb. Ideal für

Friedhof- und Parkanlagen sowie Industriebetriebe. Eine dreh- und kippbare Pritsche machen aus diesem Transporter einen unentbehrlichen Helfer.

Lindner Der Lindner-Traktor Geotrac 94 mit Kommunalausrüstung wird an der diesjährigen Suisse Public ein besonderer Blickfang sein. Canycom-Rocky Mit dem BP31 hat Canycom ein neues Einsteigermodell in der 300 kg Klasse. Rapid Eigenfabrikate Mit noch mehr Traktion beim Rapid Swiss lassen sich Steilhänge bis zu einem Gefälle von 100% sicher und bodenschonend mähen.

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Besuchen Besuchen Sie uns Sie an uns an derPublic, Suisse Public, der Suisse Juni 2011, 21.–24. 21.–24. Juni 2011, BEA Expo Bern, BEA Expo Bern, Halle 2.2,B018. Stand B018. Halle 2.2, Stand

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Wasserkraft

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Schwung mit neuer, moderner Turbine Seit 2006 stand das Kleinwasserkraftwerk in Lotzwil BE infolge eines Maschinenschadens still. Nach einer längeren Umbauphase, in welcher eine neue Rohrturbine inklusive neuem Generator und Hydraulikaggregat eingebaut wurde, konnte das Kraftwerk im Dezember 2010 seinen Betrieb wieder aufnehmen. Im Mai 2011 nun fand die offizielle Einweihung mit der Geschäftsleitung der Elaqua AG als Betreiberin, Delegierten der Axpo AG sowie weiteren Gästen statt.

bu. Mit verschiedenen Gastrednern aus Wirtschaft und Politik, weiteren geladenen Gästen sowie auch der interessierten Bevölkerung wurde die Anlage am Alleeweg in Lotzwil am 13. Mai 2011 mit informativen Führungen und Einblicken in das Kleinwasserkraftwerk sowie einer Festwirtschaft unter sonnigem Himmel feierlich eingeweiht. Vor allem die neue, moderne Rohrturbine soll nun dem Kleinwasserkraftwerk den nötigen Schwung verleihen und die Stromproduktion zu erhöhten Leistungen ankurbeln. Erwartet wird eine Jahresproduktion von rund 450 MWh.

Am Bau beteiligte Unternehmen - ITECO Ingenieurunternehmung AG Alte Oberfelderstrasse 68 8910 Affoltern am Albis - Geppert GmbH Breitweg 8-10b, A-6060 Hall im Tirol - Witschi AG, Bauunternehmung Herzogstrasse 18, 4900 Langenthal - EBL GmbH Badmattstrasse 6, 4932 Lotzwil - Kobel Elektrotechnik AG Buehlmatt 1, 3416 Affoltern BE

Unglückliche Startphase 1995 zum ersten Mal in Betrieb genommen, musste das Kleinwasserkraftwerk bereits nach zwei Jahren infolge einer ersten Repa- Das in die Natur eingebettete Kleinwasserkraftratur an der Turbine für sechs Monate ab- werk an der Langete. geschaltet werden. Nach der Jahrhundertwende produzierte es immer weniger Strom en Kraftwerk an der Tuechischwelle des kleiund im Jahr 2006 musste es nach dem Aus- nen Flusses Langete eine erfolgreichere Zeit fall der Wasserturbine vollständig stillgelegt vergönnt ist als bei seiner ersten Inbetriebwerden. Nun wird sich zeigen, ob dem neu- nahme. Denn die Elaqua AG hat mit dem ganzen Umbau, dem Ersatz der kompletten Maschinengruppe und der Steuerung inklusive Schaltanlage 850’000 Franken in die Anlage investiert.

Lebensdauer: 40 Jahre

Die integrierte Beckenpass-Fischtreppe.

Das instand gesetzte Werk soll nun beim zweiten Anlauf einen bedeutend längeren Atem haben, denn die neue Turbine besitzt eine Lebensdauer von rund 40 Jahren. So bekamen die zahlreichen Besucher an der Einweihung ein voll funktionstüchtiges Kleinwasserkraftwerk zu sehen. 3’500 Liter Wasser pro Sekunde fliessen durch die im vergangenen Sommer neu installierte, sieben Tonnen schwere Rohrturbine. Jährlich sollen hier 450’000 Kilowattstunden Strom produziert werden. Das reicht, um rund 150 Haushalte in der Region zu versorgen.

Das Unternehmen Elaqua AG Die Elaqua AG als Eigentümerin und Betreiberin des Kleinwasserkraftwerkes Lotzwil mit Sitz im zürcherischen Glattbrugg setzt vollumfänglich auf erneuerbare Energien. Das Unternehmen betreibt acht Kleinwasserkraftwerke – an der Reuss, der Limmat, der Birs, der Thur, der Töss und der Langete. Neben einem Holzheizkraftwerk in Kleindöttingen stehen auch mehrere Solaranlagen im Besitz der Elaqua AG. Darüber hinaus ist das Unternehmen in Bern mit 50 Prozent am Blockheizkraftwerk Marzili beteiligt. Insgesamt produziert die Elaqua AG rund 34 Gigawattstunden Strom. Das Unternehmen gehört zu 49 Prozent der Axpo AG, die übrigen 51 Prozent befinden sich in Privatbesitz.


22 Kleinwasserkraftwerk | umweltjournal.ch

Ökostrom aus der Kleinen Emme Wo einst eine hölzerne Schwelli stand und Wasser aus der Kleinen Emme in den Mühlekanal leitete, wird heute mit modernster Technologie Strom produziert. Zeitgleich wurden neben dem neuen Wasserkraftwerk Massnahmen für den Hochwasserschutz umgesetzt. Das Mammutwerk in Ettisbühl bei Malters LU wurde nun durch die CKW-Tochter Steiner Energie AG feierlich eröffnet. Rund 2’000 Besucher besichtigten das Kraftwerk und die Baustelle der Schwemmholz-Rückhalteanlage.

bu. Die Wasserkraft hat in Malters bereits seit 1649 Tradition. Nach 17 Monaten Bauzeit erzeugt das Kleinwasserkraftwerk nun für rund 12 Millionen Franken jährlich 4,5 Millionen Kilowattstunden Strom aus der erneuerbaren Energiequelle Wasser und versorgt so umgerechnet rund 1’000 Haushalte. Seit der Inbetriebnahme im Februar 2011 wurden bereits rund 700‘000 Kilowattstunden produziert.

Vollautomatische Überwachung Bevor das Wasser der Kleinen Emme ins Innere des Kraftwerks gelangt, passiert es zwei Rechen zur Reinigung. Erst dann stürzt die Wassermasse sechs Meter in die Tiefe und treibt dort die Turbine und damit den Generator an. Entscheidend für optimale Produktionsbedingungen ist der Wasserstand im Flussbett. So wird die Höhe der Wasseroberfläche dauernd durch Sonden kontrolliert. Auf 503,5 Meter über Meer soll diese liegen. Weicht die Messung vom Soll ab, werden

die Steuer- und Leitsysteme im Kraftwerk informiert. Wenn die Kleine Emme zu wenig Wasser führt, verengen sich die Schaufeln der Turbine. Die Anlagen funktionieren vollautomatisch und können dank flächendeckender Kameraüberwachung jederzeit durch das Pikett-Team kontrolliert werden. Die Turbine schluckt normalerweise 16’000 Liter Wasser pro Sekunde. Damit diese Menge bei Regen nicht überschritten wird, öffnet sich zuerst das kleine Wehrfeld. Das Kraftwerk muss auch funktionstüchtig sein, Die Regulierung der Wehranlage in der Schwelli wenn die Kleine Emme schnell ansteigt. Mit benötigte ab den 1980er-Jahren manuelle modernster Technik können dann sämtliche Hilfe. Bedürfnisse und Auflagen erfüllt werden. ser, wenn mehr als 250’000 Liter Wasser Signalleuchten für Wanderer pro Sekunde durch das Flussbett donnern, Eine Überwachung und Alarmierung sichert öffnet sich zusätzlich ein zweites, grösseres zudem bei Gefahr die Wanderwege. Schwillt Wehrfeld. Doch sind bei Hochwasser nicht die Kleine Emme bedrohlich an, blinken Si- nur die Wassermassen gefährlich. Auch das gnalleuchten und die Spaziergänger werden mitgeführte Schwemmholz kann enormen über Lautsprecherdurchsagen auf die Gefahr Schaden anrichten. Die neue Schwemmaufmerksam gemacht. Bei einem Hochwas- holz-Rückhalteanlage des Kantons Luzern neben dem Kraftwerk soll das treibende Holz elegant aus der Kleinen Emme ziehen. Forscher der ETH Zürich haben dazu im Auftrag des Kantons die Rückhalteanlage im Modell gebaut. Versuche mit Schwemmholz, fast so klein wie Streichhölzer, haben bestens funktioniert. Beim nächsten grossen Sommergewitter oder Hochwasser wird das Wehr der Rückhalteanlage geöffnet und das Schwemmholz tappt in die Falle, statt dem natürlichen Flusslauf entlang mit zerstörerischer Kraft Schaden anzurichten. Einmal im Rückhaltebecken, verhindern zwei Rechen das Fortschwemmen der Baumstämme. Die Baumaschinen räumen anaschliessend das Becken wieder frei von Holz.

Grosse Herausforderung Das der natürlichen Umgebung angepasste Kleinwasserkraftwerk und die Schwemmholz-Rückhalteanlage Ettisbühl.

Das Kraftwerk Ettisbühl zeichnet sich gleich durch mehrere «Spezialitäten» aus, welche allesamt in einer baulichen Lösung zusam-


Kleinwasserkraftwerk 23

mengeführt werden mussten. So haben neben der Optimierung der Energieproduktion die funktionale Verbindung mit dem neuen Holzrückhalt, die Durchgängigkeit für Fischwanderungen, der starke Transport von Geschiebe und die Eingliederung in die Landschaft das Projekt wesentlich geprägt. Die oftmals sehr «grosse» Kleine Emme verursacht beim Durchströmen der Wehranlage eine Wellenbewegung, die in der Formgebung des Zentralendachs und der Ufermauern als «Emmenwelle» dauerhaft abgebildet wird. Die Koordination mit den Bauarbeiten für die Holzrückhalteanlage an der Kleinen Emme, die Sicherstellung eines allfälligen Hochwasserabflusses während der ganzen Bauzeit und der schwierige Baugrund stellten hohe Anforderungen an die Projekt- und Bauleitung. Unerwartete Hindernisse in Form von Resten historischer Bausubstanz zwangen zu kurzfristigen Umstellungen auf alternative Konstruktionen für die umfangreichen Baugrubenabschlüsse. Die Gewährleistung eines Hochwasserabflusses von 440 m3/s durch die Baustelle wurde nur durch die Ausführung der Bauarbeiten in optimalen Etappen und ein projektspezifisches Konzept von Abschluss- und Entlastungsbauwerken im Flussraum möglich. Die Schäden am Bauwerk und die Räumungskosten nach mehreren Überflutungen konnten damit klein gehalten werden. Die Räumungsarbeiten führten in keiner Phase zu einer gänzlichen Einstellung der Bauarbeiten. Trotz dieser Erschwernisse wurde das Kraftwerk nur 17 Monate nach Baubeginn in Betrieb genommen.

lange Trockenstrecke frührer Zeiten nun wieder zum wertvollen Lebensraum und eine Fischtreppe ermöglicht die freie Fischwanderung flussaufwärts zu den bevorzugten Laichplätzen. Dank moderner Kraftwerkstechnik sieht die Zukunft für die Bachforellen heute wieder gut aus. Somit schliessen sich beim Wasserkraftwerk Ettisbühl modernste Technik und Umweltschutz nicht aus. Im Gegenteil: Sie gehen Hand in Hand.

Josef Muggli, Fischerei- und Jagdverwalter des Kantons Luzern, ist von der Fischtreppe begeistert.

Auch die Tierwelt freut’s Durch den Bau der Hochwasserschutzmassnahmen entstand im verbreiterten Flussbett der Schwellisee. Das freut nicht nur die künftigen Badegäste, sondern auch Fisch und Vogel. Durch den See und die aufgeschüttete Insel in der Mitte ist ein wertvoller Lebensraum für die einheimische Tierwelt entstanden. Und auch das Wehr des Wasserkraftwerks ist dank der Fischtreppe für die Wasserbewohner kein Hindernis. Das neue Wasserkraftwerk ist rundum ökologisch. Neben der Produktion von erneuerbarer Energie bekommen hier nun auch Fische ideale Lebensbedingungen. Über Jahrzehnte war nämlich die Kleine Emme unterhalb des alten Wehrs trocken. Das Wasser wurde aufgestaut und ausgeleitet. Damit wurde der Fischaufstieg unterbrochen. Durch das neue Laufkraftwerk wird die gut zwei Kilometer

Technische Daten Holzrückhalteanlage Stauklappe: Kapazität: bis 360 m³/s Rechen gross: Länge: 99 m Stabhöhe: 4 m Rechen klein: Länge: 50 m Seitendamm: Notüberlauf: 90 m (keine Regulierung) Kenndaten Kraftwerk Einzugsgebiet: 435 km² Stauziel: 503,50 m ü. M. Fallhöhe: 6,30 m Kaplanturbine vertikal (vierflüglig): Laufraddurchmesser: 1’770 mm Nennwassermenge: 16 m³/s Synchrongenerator: Spannung: 3x400 Volt Leistung: 900 kW Drehzahl: 230,8 U/min Mittlere jährliche Produktion: 4,5 Mio. kWh Wehrregime: - bis ca. 100 m3/s: kleines Wehr - ab ca. 100–250 m3/s: grosses Wehr - ab ca. 250 m3/s: Wehr Holzrückhalt (oder bei Schwemmholz) - ab ca. 650 m3/s: Überströmdamm Die Holzrückhalteanlage wird im Juni 2011 fertig gestellt. Weitere Infos finden Sie in der Sonderzeitung «Malters am See» online im Internet unter www.steiner-energie.ch > Infoportal Projekt Kraftwerk Ettisbühl

Treibt Schwemmholz im Flussbett, öffnet sich die Klappe und die Kleine Emme wird umgeleitet.


24 Umweltfreundlich unterwegs | umweltjournal.ch

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Umweltfreundlich unterwegs 25

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26 Klimaerwärmung | umweltjournal.ch

Schweizer Gletscher rinnen ins Tal Die Schweizer Gletscher sind in den vergangenen 10 Jahren in ihrem Volumen um ganze 12% zurückgegangen. Der Morteratschgletscher zum Beispiel verlor in diesem Zeitraum durchschnittlich 30 Meter pro Jahr an Länge. Die Masse dieses Gletschers hat in den letzten 160 Jahren ein Drittel abgenommen. Der Grosse Aletschgletscher verlor seit 1980 rund 4 qkm Eis. In den meisten Berggebieten der Schweiz hat sich die Jahresmitteltemperatur in den vergangenen 100 Jahren um 1-2° erhöht.

Quelle nachhaltigkeit.org / bu

Und Besserung ist weit und breit nicht in Sicht, denn das Klima kühlt nicht ab. In der Tendenz beschleunigt sich die heutige Klimaerwärmung gar. Zu bekämpfen ist also die Klimaerwärmung. Doch ist man hier bei den Experten skeptisch. Es wird sehr schwierig, die Klimaerwärmung einzudämmen. Das ist nur mit einem enormen Aufwand machbar und die Wirkung auf die Gletscher würde so verzögert, dass die Schmelze trotzdem noch jahrzehntelang weiter wirken würde. Selbst wenn die Erwärmung ab sofort beim Status Quo bliebe, würde beispielsweise der Aletschgletscher bis zum Ende dieses Jahrhunderts noch einen Drittel seines Volumens verlieren. Die Gletscher sind mit dem zurzeit herrschenden Klima in einem ausgesprochenen Ungleichgewicht und sind weiterhin dabei, sich anzupassen. Und diese Anpassung braucht Zeit. Schon alleine deshalb wird eine weitere beträchtliche Menge von Gletschern verschwinden.

Weitgehend Ratlosigkeit Ein Meter Eis entsteht aus rund zehn Metern Schnee und es dauert sieben bis zehn Jahre, bis Neuschnee zu richtigem Gletschereis wird. Da sind noch ein paar kalte, schneereiche Tage gefragt, nur schon um die Gletscher zu erhalten. Stattdessen blühen die Maiglöckchen im Februar. Wie dieser Entwicklung kurzfristig begegnet werden soll, darüber herrscht weitgehend Ratlosigkeit. In der Walliser Gemeinde Fiesch betete man bisher dafür, dass der Aletschgletscher nicht mehr wachsen möge. Seit kurzem beten die Fiescher nun dafür, dass der Gletscher weniger schmilzt oder gar wächst.

Wasserspiegel steigt Die Angst bei den Talbewohnern vor Eisabbrüchen und Flutwellen ist gross. Deshalb

Der Grosse Aletschgletscher hat in den vergangenen 30 Jahren rund vier Quadratkilometer an Eis verloren.

versucht man die Gletscher im Auge zu be- zulande jedoch bisher nicht unmittelbar zu halten. In der Schweiz werden die Gletscher- Besorgnis führt. Eine abenteuerliche Idee gefahren regelmässig untersucht, um recht- aus Deutschland hat kürzlich für Aufsehen zeitig für die Sicherheit in raumwirksamen gesorgt: Der Physikprofessor Eduard Heindl Regionen eingreifen zu können. Trotzdem versucht Gletschereis zu züchten. Auf dem können Überraschungen nicht ausgeschlos- Theodulgletscher oberhalb Zermatt hat er sen werden. Bei einem starken Gewitter eine Eismaschine mit umfunktionierten Raüber dem Gletscher beispielsweise und der sensprengern installiert. Im Schwarzwald Gletscherbach gleichzeitig viel Schmelzwas- wurde mit dieser Methode bereits Eis geser führt, kann es gefährlich werden. Auf- züchtet. Ob dies im Kampf gegen die Gletgrund der Schmelze kann es in einem Glet- scherschmelze langfristig hilft, muss allerscher infolge Verstopfung zu einer dings in Frage gestellt werden. Laut Experten Ansammlung von Wasser kommen, das dann kann man solche Spielereien lokal betreiben. auf einmal ausbricht und zu Flutwellen füh- Im grossen Massstab jedoch ist dies ein illuren kann. Damit muss man rechnen, doch sorisches Vorhaben. Man versucht, etwas voraussehbar ist dies nicht. Natürliches künstlich herzustellen – und braucht dazu Energie, die wiederum zur Klimaerwärmung beiträgt. Die Experten Wird man zukünftig glauben nicht daran, dass die GletscherGletscher züchten? Langfristig bedeutet die weltweite Glet- schmelze gestoppt werden kann. Sie hört scherschmelze einen progressiven Anstieg erst auf, wenn die Gletscher weg sind. Die des Meeresspiegels, was beispielsweise in Landschaft und der hydrologische Kreislauf Holland mit Argusaugen verfolgt wird, hier- werden sich verändern.


Forschung 27

Unbekannte Kreaturen in mysteriösem Antarktis-See? In den 1970er-Jahren erhärteten Radarmessungen ältere Theorien von einem See unter der WostokStation. Aber erst 1996 wurde die Existenz des Wostok-Sees durch eine Kombination aus Satellitenbildern wie beispielsweise den Radarsat-Aufnahmen der NASA, Radarmessungen und anderer Daten zweifelsfrei bestätigt. Der Wostok-See liegt rund 3’750 Meter unter der antarktischen Eisoberfläche. Im kommenden Dezember 2011 wollen die Russen den Durchstich wagen.

bu. Russische Wissenschafter müssen die Erforschung des 3’750 Meter tief liegenden Wostok-Sees vertagen. Dass am mit -89 Grad Celsius offiziell kältesten Ort der Erde überhaupt flüssiges Wasser vorhanden ist, grenzt an sich bereits an ein Wunder. Tatsächlich existiert der Wostok-See tief unter der Eiskruste der Antarktis möglicherweise bereits seit über 30 Millionen Jahren; Forscher schätzen, dass das Wasser selbst zwischen 13’000 und eine Millionen Jahre alt ist. Niemand kann sagen, ob und welche Lebewesen heute in diesem isolierten Biotop existieren und möglicherweise aus prähistorischer Zeit konserviert wurden. Um das herauszufinden, haben russische Wissenschafter ein tiefes Loch in die kilometerdicke Eisschicht der Antarktis gebohrt.

bildern in den späten 1990er Jahren hat einen regelrechten wissenschaftlichen Goldrausch ausgelöst: Amerikanische wie auch britische Forscherteams sind den russischen Wissenschaftern bereits mit eigenen Missionen auf den Fersen, um andere bislang unberührte Eisseen zu untersuchen. Die Experten glauben, dass das dicke Eis über dem Wostok-See wie eine isolierende Decke wirkt, welche die Erdwärme einschliesst und gemeinsam mit dem hohen Druck verhindert, dass der unterirdische See gänzlich durchfriert. Seine hohe Sauerstoffsättigung sorgt für Umweltbedingungen, welche in dieser Form an keinem anderen Ort der Erde vorzufinden sind. Die Russen bereiten hier den Weg für alle nachfolgenden Expeditionen.

Nur noch 30 Meter

Gefahren für und aus

«Wir müssen nur mehr ein kleines Stückder Lebens-Oase unter Eis chen nach links vordringen, dann sind wir Unter der endlosen weissen Landschaft der durch», berichtete Alexej Turkeyew, Chef Antarktis vermutet man Kreaturen, welche, der russischen Wostok-Polarstation über Saabgeschnitten von jeglichem Sonnenlicht, tellitentelefon. Sein Team hatte sich zum JahEnergie und Nährstoffe aus Hydrothermalresbeginn ein Rennen gegen den südpolaquellen beziehen. Also eine Lebens-Oase ren Winter geliefert. Ziel der Truppe wäre es unter der Eisdecke. Man muss jedoch hergewesen, bis zum Ende des kurzen antarktiausfinden, wie man in dieses System vorschen Sommers den 3’750 Meter tief liedringen kann, ohne es dabei zu kontaminiegenden See zu erreichen – doch es hat nicht ren, denn dies ist das grosse Problem der sollen sein. Die verbleibenden rund 30 MeWissenschafter. Auch dass bisher weg geter bis zum Durchstich muss sich Turkeyews sperrte Keime aus dem See in die ZivilisaTeam bis zu dem nun nahenden Sommer tion gebracht werden, halten die Forscher aufheben, denn der Winterbeginn zwang für möglich. Bis zum nächsten Saisonbeginn die Forscher die Antarktis im Februar zu verim Dezember halten Kerosin und Fluorlassen. Die Wissenschafter vermuten, dass chlorkohlenwasserstoffe das Bohrloch über im grössten, tiefsten und isoliertesten aller dem noch unberührten See weitgehend eisrund 150 Seen unter der antarktischen Eisfrei. Doch der nächste Schritt in weniger als decke bisher unbekannte Lebensformen einem Jahr wird ein endgültiger sein. Dieexistieren, die etwas über die Erde vor der sem Moment fiebert man voller Spannung Eiszeit offenbaren könnten. Manche Forentgegen. Doch wenn die Forscher dann scher glauben, dass auf dem Mars und unter Wissenschaftlicher Goldrausch einmal durch sind, wird es kein zurück dem Eis des Jupiter-Mondes Europa ähnli- Die Entdeckung des weit verzweigten Netz- mehr geben. Sobald der See berührt wird, che Extrembedingungen herrschen. werks von subglazialen Seen auf Satelliten- wird er für immer berührt werden.


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28 Wirtschaftsinfo | umweltjournal.ch

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Im Blickpunkt

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Schafschurwolle – der optimale Dämmstoff! Warum Schafschurwolle Schafwolle ist das natürlichste und beste Dämmmaterial, das man sich vorstellen kann. Kein anderer in den vergangenen Jahren entwickelte und mit aufwändigen Verfahren hergestellte künstliche Dämmstoff übertrifft die Wirkung dieses seit Urzeiten bewährten Naturprodukts.

Leider lässt heute die Wertschätzung von Schafschurwolle – des natürlichen und wertvollen Rohstoffs – immer noch zu wünschen übrig. Dies will Otto Brechbühl mit seiner Wollkarderei in Guggisberg ändern, denn er bemüht sich seit vielen Jahren intensiv und mit immer mehr Erfolg um die sinnvolle Nutzung der Schafwolle. Tatsache ist, dass heute in der Schweiz nahezu eine halbe Million Schafe jährlich rund 700 Tonnen Rohwolle liefern. Je nach Qualität dieses Naturpoduktes wird die Schafwolle für unterschiedliche Anwendungen genutzt. Die daraus resultierenden Erzeugnisse stehen für Qualität, Natürlichkeit, Gesundheit und Wohlbefinden. Die Top-Qualität eignet sich bestens zur Herstellung von wohligen Duvets, Decken, Kissen oder Antirheuma-Bettauflagen. Wirkungsvoller Dämmstoff Die irrtümlicherweise so genannt minderwertige Schafschurwolle wird heute indus-

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Ursachen des Klimawandels Treibhauseffekt und Klimawandel Unter dem Begriff Klima verstehen wir den über mehrere Jahrzehnte (meist 30 Jahre) aus verschiedensten meteorologischen Daten ermittelten durchschnittlichen Zustand der Erdatmosphäre an einem bestimmten Ort. Über 2000 weltweit führende Klimawissenschaftler haben sich im Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zusammengeschlossen. Deren umfangreichen Datenanalysen lassen keinen Zweifel offen: Es wird wärmer auf der Erde. Und zwar beunruhigend schnell. Was das Klima in vormenschlichen Zeiten in Jahrtausenden durchgemacht hat, erleben wir jetzt innerhalb von 100 Jahren.

Was verursacht den Klimawandel? Den gravierenden Veränderungen liegt eine Verstärkung des natürlichen Treibhauseffekts innerhalb der Erdatmosphäre zugrunde. Man ist sich einig, dass dessen Verstärkung und die damit einhergehenden rasanten Temperaturanstiege der letzten hundert Jahre durch den Mensch verursacht werden. Jeden Tag werden Unmengen fossiler Energieträger eingesetzt, wodurch die Konzentrationen der klimaschädigenden Treibhausgase in der Atmosphäre stetig stark zunehmen. Auch in der Schweiz stammen rund 80% der schädlichen Treibhausgasemissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger.

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30 Biodiversität | umweltjournal.ch

Liste der National Prioritären Arten Zum Internationalen Tages der Biodiversität am 22. Mai 2011 veröffentlichte das Bundesamt für Umwelt BAFU erstmals die Liste der National Prioritären Arten. Dabei wurden nicht weniger als 3600 Arten aufgrund ihres Gefährdungsgrades und der Verantwortung der Schweiz für ihre Erhaltung in die Liste aufgenommen. Die Liste soll Naturschutzorganisationen, Gemeinden, Kantonen und dem Bund helfen, gezielte Schutzmassnahmen zu ergreifen.

bu. Die Zahl der in der Schweiz vorkommenden Arten (Wirbellose, Wirbeltiere, Pflanzen und Pilze) ist gross: Bis heute wurden hierzulande rund 40 000 Spezies identifiziert. Dank der Massnahmen der vergangenen 30 Jahre sind nur wenige Arten vollständig verschwunden. Allerdings leiden viele von ihnen unter dem Druck, der auf die Umwelt ausgeübt wird. Ein Beweis dafür ist die steigende Anzahl «gemeiner» Arten, die heute als bedroht gelten: Ihre Bestände haben so stark abgenommen, dass ihre Erhaltung langfristig nicht mehr gesichert ist, so etwa jene der Marmorierten Forelle oder des Rebhuhns.

Ergänzende Massnahmen Artenschutz bedeutet in erster Linie Anstrengungen zur Erhaltung der Lebensräume. In vielen Fällen aber gilt es, diese durch gezielte Massnahmen zu ergänzen, die den spezifischen Bedürfnissen einzelner Arten gerecht werden. Bund und Kantone haben Inventare von Lebensräumen von nationaler oder regionaler Bedeutung geschaffen, so etwa für Auen, Moore, Amphibienlaichgebiete sowie für Trockenwiesen und -weiden. In Kombination mit Vernetzungsprojekten können diese Schutzmassnahmen den Verlust an Populationen bedrohter Arten vermindern, aber nicht stoppen. Um die Erhaltung der Biodiversität langfristig zu sichern, muss deshalb der Biotopschutz durch gezielte, auf die Bedürfnisse einzelner Spezies ausgerichtete Massnahmen ergänzt werden.

Der Fisch Rhone-Streber (Zingel asper) ist äusserst gefährdet und kommt praktisch nur in der Schweiz (im Fluss Doubs) vor.

ihren Schutz ausgewählt. Diese Verantwor- tionen, beispielsweise zur Verbreitung der tung begründet sich darin, dass sich der Arten nach biogeografischen Regionen, Högrösste Teil der Verbreitungsgebiete dieser henlagen und Kantonen. Arten in unserem Land befindet. Zu den Arten der höchsten Prioritätsstufe zählen bei- National Prioritäre Arten spielsweise die Grasart Strand-Schmiele Der Bund hat die Erhaltung von 3600 in der (Deschampsia littoralis) und der Fisch Rho- Schweiz vorkommenden Arten als national ne-Streber (Zingel asper). Sie sind äusserst prioritär eingestuft. Als national prioritär gefährdet und kommen praktisch nur in der gelten Tier-, Pflanzen-, Pilz- und FlechtenSchweiz vor. arten, die gefährdet sind und für welche die Schweiz eine besondere Verantwortung trägt. Prioritäten setzen Die Liste der National Prioritären Arten dient Die Liste hilft mit, Prioritäten zu setzen, da- als Vollzugshilfe im Biodiversitätsschutz. Namit dort Massnahmen ergriffen werden tional Prioritäre Arten sind Tier-, Pflanzen-, können, wo es am dringendsten ist. Dies ge- Pilz- und Flechtenarten, die in der Schweiz Ein Instrument für Kantone währleistet einen effizienten Einsatz der gefährdet sind und für deren Erhalt die Mittel, die für den Artenschutz bereitgestellt Schweiz eine besondere Verantwortung trägt. und Gemeinden Die Liste der National Prioritären Arten werden. Anhand der Liste können Natur- Die besondere Verantwortung liegt darin, wurde vom BAFU zusammen mit den Na- schutzorganisationen, Gemeinden, Kantone dass die Populationen bzw. Verbreitungsgetionalen Datenzentren erstellt. Die darin und der Bund ihre Artenschutzmassnahmen biete dieser Arten zu einem bedeutenden aufgeführten 3600 Arten wurden anhand priorisieren und gezielter ausgestalten. Die Teil in der Schweiz liegen. Wenn diese Arten des Grades ihrer Gefährdung und der be- Liste ist in tabellarischer Form online ver- hier verschwinden, so ist ihr Fortbestand sonderen Verantwortung der Schweiz für fügbar und enthält weiterführende Informa- grundsätzlich in Frage gestellt.


Tage der Artenvielfalt 31

Biodiversität im Wald erleben, erhalten, nutzen Die «Tage der Artenvielfalt im Wald» nehmen im Internationalen Jahr des Waldes einen wichtigen Platz ein. In allen Sprachregionen der Schweiz wird die Durchführung der «Tage der Artenvielfalt im Wald» gefördert und erleichtert. Die Projektleitung liegt beim Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz; das Naturama Aargau, das Forum Biodiversität der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz und der Verband Schweizer Forstpersonal VSF sind Partner.

sekt, der Neuntöter ein Vogel, der Steinpicker eine Schnecke und der Kleine Eisvogel ein Schmetterling).

Quelle SVS/BirdLive / bu

Für den SVS/BirdLife Schweiz als Träger der nationalen Kampagne «Biodiversität – Vielfalt im Wald» sind die «Tage der Artenvielfal im Wald» einer der drei Jahresschwerpunkte. Der SVS übernimmt die Feinverteilung der «Tage der Artenvielfalt im Wald» über seine Sektionen bis in die Gemeinden. Für das Naturama Aargau sind die «Tage der Artenvielfalt im Wald» Teil des grossen Engagements für die Biodiversitätsbildung und eine Weiterentwicklung der seit 6 Jahren durchgeführten ähnlichen Veranstaltungen. Das Forum Biodiversität Schweiz fördert die Forschung zur Biodiversität in der Schweiz. Der Verband Schweizer Forstpersonal VSF vertritt die Interessen des öffentlichen und privaten Forstpersonals in der Schweiz. Er engagiert sich aktiv für die nachhaltige Entwicklung einer starken und effizienten naturnahen Forstwirtschaft.

Reichhaltiger als im Kulturland Auf einem liegenden Stamm sonnt sich eine geringelte Mörderwanze, am Waldrand sitzt ein Neuntöter auf einem Busch und lauert auf Insekten. Ein Steinpicker kriecht über einen Totholzstamm und mit viel Glück ent-

Akeleien blühen zurzeit in vielen Wäldern.

Rund 50 Veranstaltungen An den Tagen der Artenvielfalt im Wald führen Fachleute auf Exkursionen und an Ständen in die grosse Artenvielfalt ein. «Entdecken, erleben, erforschen, nutzen» lautet das Motto der rund 50 Aktionen in der ganzen Schweiz, oftmals organisiert von Naturund Vogelschutzvereinen, Förstern, Schulen, Jägern und Pilzvereinen zusammen. Auf der Homepage www.birdlife.ch/tda sind die verschiedenen Anlässe abrufbar. Regionale Veranstaltungen - 2. Juni: OV Hägendorf SO Exkursion mit dem Förster Information: Tel. 062 216 41 06 In einem Wald mit viel Totholz und lichten Stellen ist die Artenvielfalt gross.

deckt man einen Kleinen Eisvogel, der auf einem naturbelassenen Weg Feuchtigkeit saugt. Um welche Tierarten handelt es sich da? Was sind ihre Lebensraumansprüche und was kann man zu ihrem Schutz beitragen? Der Schweizer Wald beherbergt über 20’000 Tier- und Pflanzenarten, Flechten, Moose und Pilze. Die Artenvielfalt im Wald ist noch wesentlich reichhaltiger als im Kulturland, dank einer naturnaheren Pflege des Waldes durch Waldbesitzer und Förster. Aber auch im Wald sind Strukturen wie Totholz oder lichte, offene Stellen nur schwach vertreten. Die Biodiversität dieser Lebensräume ist daher oftmals bedroht. Mit einer gezielten Förderung solcher Elemente kann viel zu ihrem Überleben beigetragen werden. (PS. Die geringelte Mörderwanze ist ein In-

- 5. Juni: OV Hägendorf SO Hüttefest OVH: Informationsstand Information: Tel. 062 216 41 06 - 5. Juni: NVV Neuendorf SO Wald-Exkursion für Familien Information: Tel. 062 398 27 59 - 10. Juni: Röschenz BL Öffentlicher Wald-Parcours Information: Tel. 078 754 34 65 - 10. Juni: Wangen bei Olten SO Abendexkursion Naturschutzgebiet Treff 18.00 Uhr bei der ref. Kirche - 18. Juni: Rubigen BE Inventarisierung Gemeindeperimeter Information: Tel. 031 309 24 46 G


32 Sonderausstellung | umweltjournal.ch

«Greifvögel und Eulen» Eine geheimnisvolle Ausstellung rund um die Jäger der Lüfte im Naturmuseum Solothurn. Elegant, rasant, wendig – Greifvögel verkörpern den Traum vom Fliegen in vollendeter Form. Der Flug der Eulen hingegen ist eher langsam und weich. Vor dem scharfen Blick, dem feinen Gehör und dem festen Griff der Jäger der Lüfte ist keine Maus sicher. Trotz ihren Waffen sind Greifvögel und Eulen verletzlich: Etwa die Hälfte der einheimischen Arten steht auf der Roten Liste.

grössere Tiere. Das Jagdrevier ist entsprechend gross; Während ein Turmfalkenpaar in einem Gebiet von 1 km2 jagt, sind es beim Steinadler durchschnittlich 50 km2. Verspeist wird alles mit Haut und Haar. Die unverdaulichen Überreste werden dabei wieder ausgewürgt. Diese Gewölle beinhalten vor allem Haare und Knochen und verraten damit mehr über die Essgewohnheiten. Es mag erstaunen, dass diese kräftig gebauten, mit scharfen Waffen ausgerüsteten Tiere sehr fürsorgliche Eltern sind. Die Küken erhalten in den ersten Wochen nur das Feinste vom Feinsten und das noch in sorgfältig zerkleinerten, schnabelgerechten Portionen – natürlich Fleischkost für die Feinschmecker.

bu. Die Ausstellung zeigt die Biologie, Gefährdung und den Schutz der Tag- und Nachtgreifvögel in einer vielseitigen Art und Weise. Biologische Zusammenhänge werden unter anderem durch witzige Illustrationen des Cartoonisten Jürg Furrer veranschaulicht. Zahlreiche interaktive Elemente sorgen dafür, dass der Besuch für Kleine und Grosse ein bleibendes Erlebnis wird.

Die unterschiedlichen Flugstile Der Flugstil verrät viel über die Jagdtechnik. Während die Weihe aus geringer Höhe Felder nach Beutetieren absucht, stürzt sich der Wanderfalke mit einer Geschwindigkeit von bis zu 320 km/h auf sein erspähtes Beutetier hinunter. Die verschiedenen Flugstile der .Vögel erfordern einen unterschiedlichen Bau der Flügel. So sind schnelle Flieger wie die Falken an ihren schlanken, spitzen Flügeln erkennbar. Segelflieger wie der Bartgeier hingegen haben breite Flügel. Die Flügel der wendigen und beweglichen Jäger wie beispielsweise der Sperber sind kurz und breit. Eulen haben gerundete, breite

Bedrohte Vielfalt Alle 22 einheimischen Greifvogel- und Eulenarten sind geschützt. Und dennoch steht jede zweite Art auf der Roten Liste! Mangelnde Nahrung, fehlende Nistplätze, UmUhu mit stechendem Blick. (Bild: Dietmar Nill / weltgifte und technische Gefahren wie linnea images) Strassen- und Schienennetze fordern ihre Opfer. Artenförderungsprogramme sollen und stark gewölbte Flügel, die einen lang- einzelnen Arten helfen, wieder Halt zu finsamen, weichen und lautlosen Flug den in unserer vom Menschen geprägten ermöglichen. Landschaft.

Scharfe Sinne

Steinadler mit spitzen Krallen. (Bild: Fishing4 / Tanja Askani)

Eulen und die meisten Greifvögel jagen lebende Beute. Dafür sind sie bestens ausgerüstet. Mit scharfem Blick – Taggreifvögel sehen wesentlich schärfer als wir – orten sie ihre Beute. Die Augen der meisten Eulenarten sind viel lichtempfindlicher als unsere. Der Waldkauz zum Beispiel benötigt fünfmal weniger Licht, um gleich viel zu erkennen wie ein Mensch. Nachts jagen Eulen vor allem mit dem Gehör. Das hervorragende Richtungshören macht es der Maus schwer zu entkommen. Greifvögel und Eulen sind hervorragende Jäger und jagen entsprechend ihrer Körpergrösse kleinere oder

Sonderausstellung «Greifvögel und Eulen» 12. Mai 2011 bis 23. Oktober 2011 Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 14 bis 17 Uhr Sonntag 10 bis 17 Uhr Naturmuseum Solothurn Klosterplatz 2 4500 Solothurn Telefon 032 622 70 21 info@naturmuseum-so.ch www.naturmuseum-so.ch


Wirtschaftsinfo | Friedhof-Sanierungen

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Erfahrung und neuste Erkenntnisse in der Friedhofstechnik Das Planungsbüro Tony Linder + Partner AG aus Altdorf UR befasst sich seit über 60 Jahren mit Boden- und Verwesungsproblemen aller Art und plant in der Schweiz wie im Ausland Friedhofsanierungen, Gemeinschaftsgräber, Urnenfriedhöfe und Urnennischenwände sowie Aufbahrungshallen. Der Friedhof gilt als wichtiges Kulturgut einer Gemeinde, als Ort der Trauer, Zuversicht und Hoffnung. Er ist so wichtig, dass ihm beim Bau oder einer Sanierung die nötige Aufmerksamkeit und Sorgfalt geschenkt werden muss. Leider muss man in der Praxis feststellen, dass viele Friedhofsanlagen nicht den heutigen Bedürfnissen entsprechen. Denn nebst Funktionalität, Grösse und Unterhaltsfreundlichkeit sind weitere wichtige Punkte zu beachten. Zukunftsgerichtete Planung Eine genaue Analyse der Bestattungsstruktur der vergangenen Jahre sowie die Weitsicht wo genau, was und wann erstellt werden soll, ist für erfahrene und fach-

kompetente Kenner eine Aufgabe, welche einen gewissen Zeitraum und Geduld in Anspruch nimmt. Denn wenn ein Projekt erstellt ist und Bestattungen darin vorgenommen wurden, bedarf es vieler Jahre und gar Jahrzehnte, um allfällige Fehler rückgängig zu machen. Wissenschaftliche Untersuchungen Das Lösungssystem des Planungsteams Tony Linder + Partner beruht auf jahrzehntelanger Erfahrung sowie neusten Erkenntnissen der Friedhofstechnik. Dazu zählen

wissenschaftliche Untersuchungen in den Bereichen Bakteriologie und Rechtsmedizin der Universität Zürich sowie terrestrische Ökologie der ETH Zürich. Grundsätzlich handelt es sich um ein Erdaustausch-System mit dem Einbau von speziellen Filter- und Drainageschichten sowie Grabsteinfundamenten. Die Auffüllung des Grabfeldes erfolgt mit einer den Verhältnissen angepassten Humusmischung mit festgelegten Komponenten betreffs Wasserdurchlässigkeit, Säure und Kalkgehalt.

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34 Dachflächen | umweltjournal.ch

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Wirtschaftsinfo 35

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36 Photovoltaik | umweltjournal.ch

Die Sonne lacht auch für die Schweiz Wenn die Schweiz keine neuen Atomkraftwerke bauen will, muss sie bis zu 40 Prozent der Stromkapazität ersetzen. Doch jede erneuerbare Energie stösst in der Schweiz an Grenzen. Am meisten Potenzial bietet die Photovoltaik. Doch da hinkt die Schweiz hinterher. Noch vor kurzer Zeit hat es so ausgesehen, als könnte die Stromwirtschaft den Bau neuer Kernkraftwerke durchsetzen. Mit den Reaktorunfällen in Japan ist dies nun unsicher geworden.

bu. Das Rahmenbewilligungsverfahren für worden. Bei der Geothermie schaut man ge- lav in Graubünden haben sich die Betreiber Ersatzkraftwerke an den Standorten Gösgen, spannt nach St. Gallen, wo 2013 erstmals durchgesetzt. Zudem wollen die StromkonBeznau und Mühleberg wurde sistiert. Wenn Strom aus Erdwärme produziert werden soll. zerne den Wasserstrom lieber zu Spitzenzeies also keine neuen Reaktoren gibt, läuft die Zudem erwartet man, dass die Erneuerbaren ten und Spitzenpreisen exportieren. Zeit der Kernenergie ab. Das gilt nicht nur schnell genug wachsen können. 20 Jahre für die umstrittene Anlage Mühleberg. Auch sollten deshalb genügen, um den Umstieg Windenergie stösst auf Beznau I und II müssen bis etwa 2020 ab- zu bewältigen. Dazu verweist man auf das grossen Widerstand geschaltet werden, weil ihre Laufzeit von 50 Nachbarland Deutschland, wo in den letz- Die Windenergie, die weltweit am stärksten Jahren dann vorüber sein wird. Bis 2035 ten zehn Jahren der Anteil erneuerbarer wachsende erneuerbare Energie, stösst in sollen Gösgen und Leibstadt folgen. Auch Elektrizität nahezu verdreifacht wurde. Al- der kleinen Schweiz auf Widerstand. Durch die Stromimportverträge mit Frankreich lein im Jahr 2010 wurden dort 7000 Mega- dichte Besiedlung ist der Platz für Windlaufen aus. Denn die Kernkraftwerke beim watt neue Solaranlagen installiert. Das ent- kraftanlagen beschränkt. Gute Wind-Standwestlichen Nachbarn, in welche die Schweiz spricht 10 Prozent der Schweizer Strom- orte liegen oft an landschaftlich exponierten einst investiert hat, werden Stück für Stück erzeugung, respektive dem Stromverbrauch Lagen. Die BKW, Branchenführer bei den erneuerbaren Energien, haben deshalb ihr vom Netz genommen. Insgesamt müssten von fast 2 Millionen Haushalten. Ausbauziel bis 2030 um 40 Prozent zurück40 Prozent des Energieverbrauchs ersetzt werden. Wasserkraft kaum ausbaubar gestutzt. Technisch wäre vieles machbar, es Die Schweiz ist dank der Wasserkraft bereits geht um die Wirtschaftlichkeit. Dazu braucht Erneuerbare werden wirtschaftlich heute bei den erneuerbaren Energien besser es grosse Investitionen in SpeichermöglichBereits bisher gab es Fragezeichen bei der als der europäische Durchschnitt. Rund 55 keiten und in die Netzinfrastruktur. Zudem Wirtschaftlichkeit neuer Kernkraftwerke, Prozent des Strombedarfs werden mit ihr braucht es Akzeptanz, die ausser bei der nun müssen auch die Risikokosten neu be- gedeckt. Doch mehr Wasserkraft ist kaum Photovoltaik bei vielen erneuerbaren Enerwertet werden. Zugleich ist die wirtschaft- möglich. Bereits der Ausbau bestehender gien noch nicht im erforderlichen Ausmass liche Attraktivität erneuerbarer Energien ge- Werke wie das Grimselkraftwerk im Berner gegeben ist. stiegen. Solaranlagen sind in den letzten Oberland sind umstritten. Anderswo wie in zwei Jahren um 40 Prozent günstiger ge- der Grand Dixence im Wallis und im Pusch- Schweiz bei Photovoltaik

zurückgefallen

Auch in der Schweiz könnten viel mehr Dächer mit Solar-Kollektoren belegt werden.

Die Photovoltaik stösst bisher auf den geringsten Widerstand. Laut Studien könnte sie bis 2030 auf 20’000 bis 40’000 Gigawattstunden ausgebaut werden – je nach dem Ausmass staatlicher Förderung. Zum Vergleich: Der Stromverbrauch hat 2009, allerdings ein Krisenjahr, bei 57’700 Gigawattstunden gelegen. Für den Ausbau der Photovoltaik könnten zahlreiche Flächen vor allem auf den Dächern genutzt werden. Die Photovoltaik ist auf jeden Fall auch für die Schweiz geeignet. Allerdings ist die Schweiz, in den 90er Jahren noch Vorbild, seither zurückgefallen. So muss die Schweiz wieder da weitermachen, wo sie früher einmal aufgehört hat. Dann kann sie sich die Atomkraftwerke in Zukunft sparen.


Wirtschaftsinfo | Gebäudehülle 37

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38 Heizungs-Sanierung | umweltjournal.ch

Kostengünstige Wärmepumpen und Solaranlagen Die HausRein GmbH bietet Hochtemperatur-Wärmepumpen mit einem EVI Kompressor an. Dieser Kompressor gehört bei den Modellen AHP / AHPS 18.0 HT von H + H Energiesysteme bereits zum Standard. Mit den hochwertigen Wärmepumpen wird eine Heizleistung von 11,40 kW erreicht, gemessen bei einer Lufttemperatur von minus 15°C und einer Wasservorlauf-Temperatur von plus 60°C. Diese Wärmepumpen eignen sich besonders gut bei der Sanierung von Ölheizungen.

- Systemstabilität: Der EVI-Effekt verhält sich proportional zum Druckverhältnis. Daher passt die erbrachte Leistung besser zum Kühlbedarf im Sommer und Winter. Die Ölrückführung ist einfacher, da die Anzahl der Verdichter-Schaltzyklen abnimmt. - Heizen bei niedriger Umgebungs-Temperatur: Die Wärmepumpen der AHP/ AHPS-Serie arbeiten selbst bei Aussentemperaturen von minus 20°C zuverlässig. - Hohe Wassertemperatur: Hohe Wassertemperaturen sind auch bei niedrigen Aussentemperaturen möglich.

Die Luft/Wasser-Wärmepumpen AHP/ AHPS 18.0 HT von H+H sind spezielle Ausführungen für die kalten Tage mit besonders hoher Leistung. Sie eignen sich für das Heizen in Privathaushalten und Gewerbeflächen mit Radiatoren sowie für das Kühlen und die Warmwasser-Gewinnung. Bei der Entwicklung dieser Serie wurde vor allem auf technische Schwierigkeiten geachtet, die für Standard-Wärmepumpen unüberwindbar sind. Dies sind zum Beispiel die maximale Aussentemperatur von -20°C, eine hohe Heiztemperatur usw.

Wärmetauscher als Unterkühler Der EVI Scroll-Verdichter Zyklus ist vergleichbar mit dem eines zweistufigen Sys-

tems mit Zwischenkühlung, wird allerdings mit einem einzigen Verdichter erreicht. Ein Teil des verflüssigten Kältemittels wird extrahiert und durch ein Expansionsventil einem Wärmetauscher zugeführt, welcher als Unterkühler fungiert. Der überhitzte Dampf wird dem Verdichter zugeführt und in den Verdichterprozess geleitet. Die zusätzliche Unterkühlung erhöht die Verdampferleistung.

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Photovoltaik-Anlage 39

Strom für 2000 Haushalte ab Lagerhalle in Wängi TG Der Kanton Thurgau ist bezüglich Energieeffizienz und der Förderung von erneuerbaren Energien vorbildlich. Entscheidend für den Umbau der Energieversorgung bleibt der einzelne Konsument, der einzelne Gewerbetreibende und Unternehmer. Auf der Silgahalle in Wängi TG konnte am 28. Mai 2011 die grösste Photovoltaik-Anlage der Ostschweiz einem interessierten Publikum in Anwesenheit von viel Prominenz präsentiert und erläutert werden.

Wängi ist eine mittelgrosse Gemeinde inmitten einer sanften Hügellandschaft, verkehrsmässig gut erschlossen und verfügt über eine breites Angebot von Dienstleistungs- und Produktions-Unternehmen. Die Gemeinde ist wie der Kanton Thurgau insgesamt äusserst aufgeschlossen, wenn es darum geht die Energieeffizienz im Gebäudebereich und die Anwendung der erneuerbaren Energien in die Tat umzusetzen. Der Kanton Thurgau hat bezogen auf die Bevölkerung die grösste Dichte an zertifizierten Minergie-Häusern und verfügt über ein breites und differenziertes Förderprogramm. (www.energie.tg.ch)

Zusätzliche Nutzung einer Lagerhalle Die Silgahalle, etwas ausserhalb der Siedlungsfläche von Wängi gelegen, dient unter anderem als Lager- und Umschlagplatz. Sie ist durch ein Giebeldach mit geringer Neigung geschützt. Die Halle wurde 2006 errichtet und verfügt über eine solide Stahlkonstruktion. Insgesamt wurden auf dem Dach 2752 Paneelen der Marke Trina instal- Marco Rall (links) und Thomas Felix im Stand der WindGate AG. liert. Die Ausrichtung der Paneelen erfolgte in Richtung Ost-West. Die installierte Leis- und ist an der Firma WindGate AG beteiligt. zu anderen Kantonen reicht das Förderprotung liegt bei 509.12 kWh. Die Inbetrieb- Die WindGate AG übernahm dann auch die gramm des Kantons Thurgau auch für genahme erfolgte am 17. Dezember 2010. Es technische Auslegung und die Montage der wisse photovoltaische Anlagen. Im Rahmen kann eine durchschnittliche jährliche Strom- Photovoltaik-Anlage. Die Partner haben die des eidgenössischen Gebäudeprogramms produktion von 430’000 kWh erwartet Anlage rechtzeitig für die kostendeckende fördert der Kanton weiterhin Kleinsanierunwerden. Aktuell hat die Anlage bereits rund Einspeisevergütung (KEV) angemeldet, so gen und zwar aus eigenen Mitteln. Eine 210’000 kWh produziert, was die Erwar- dass der Investor für 25 Jahre mit einem fest Umfrage im Kanton Thurgau ergab ein viel tungen übertraf. Die berechnete jährliche zugesicherten Einspeisetarif rechnen und versprechendes Resultat, dass nämlich rund Stromproduktion entspricht in etwa dem dadurch eine korrekte Rendite des einge- 90% der Haushalte und der Unternehmen Verbrauch von 200 Haushaltungen. setzten Kapitals erreichen kann. im Kanton bereit sind, für den individuellen Bezug von Ökostrom einen Mehrpreis zu Sinnvolle Arbeitsteilung Vorbildliche Förderung der Energie- bezahlen. Die Realisierung gelang dank einer sinnvol- effizienz und erneuerbaren Energien len Arbeitsteilung. Der Eigentümer der Halle Lukas Jarc von der Energiefachstelle Thurgau WindGate AG stellte dieselbe einem Investor für die Photo- erklärte den Teilnehmenden auf anschauli- Industriestrasse 44 – 8304 Wallisellen voltaikanlage zur Verfügung, das heisst er che Art und Weise die vielfältigen Möglich- Telefon 044 830 90 30 vermiete die Dachfläche. Der Investor keiten des Kantons bei der Förderung der info@windgate.ch stammt aus dem Bereich der Haustechnik neuen erneuerbaren Energien. Im Gegensatz www.windgate.ch


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Was die Sonne alles kann | umweltjournal.ch

Die Rolle der Sonne Während unsere Vorfahren der Sonne huldigten und Opfer darbrachten, wurde die Sonne ab der industriellen Revolution zum einfachen Himmelskörper. Man begann es vorzuziehen, weit unter die Erdkruste zu bohren. Die im Untergrund versenkte Sonnenkraft von Millionenjahren wurde reaktiviert und trieb diejenigen Maschinen an, welche unsere Muskelkraft ersetzen, uns Wohlstand, materiellen Überfluss, aber immer mehr auch eine nie da gewesene Umweltschädigung brachten. Dann kam der wohl genialste Geist des letzten Jahrhunderts, Albert Einstein, und entdeckte die Möglichkeit, aus Sonnenlicht Elektrizität herzustellen. Es dauerte dann allerdings noch recht lange, bis die Photovoltaik marktfähig wurde. Anstelle einer positiven Aufnahme der neuen Technik huldigt man bis heute weiter dem schwarzen Gold. Es lässt sich damit für eine kleine Zahl von Ländern, Unternehmen und Menschen mehr Geld verdienen. Die ersten modernen Sonnenpioniere traten als naturverbundene Menschen auf. Die wirtschaftli-

che Elite lehnte die Lebensweise und die Denkhaltung der aufkommenden Sonnenanwender ab. Der ideologische Trennstrich zwischen «offizieller» Wirtschaft und natur-

verbundener Opposition war geboren. In der Schweiz ist er noch nicht überwunden. In anderen Ländern spricht man: das ist Markt, wenn es um die Solarenergie geht.

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Energieversorgung 41

EBM forciert Tempo bei den erneuerbaren Energien Die EBM verstärkt ihr Engagement bei den erneuerbaren Energien massiv. Im Stromgeschäft will das Unternehmen einen Anteil von mehr als 25 Prozent erreichen – und das kurzfristig bis ins Jahr 2015. Insgesamt setzt die EBM bei ihrer neuen Versorgungsstrategie auf die drei Pfeiler «Erneuerbare Energien», «Energieeffizienz und Sparmassnahmen» sowie «Versorgungssicherheit». Dabei wird insbesondere der Anteil an erneuerbaren Energien massiver als bisher ausgebaut.

bu. Aufgabe und Anspruch der privatrecht- nelle und sehr aktive «EBM Energiebratung» bezieht die EBM über die Kleinkraftwerk lich organisierten Genossenschaft EBM ist, und die attraktive «EBM Lernwelt Energie», Birseck AG. An dem börsenkotierten Unterihren Kunden eine sichere, kostengünstige womit alleine im letzten Jahr mehr als 8400 nehmen, das über eine Vielzahl an Kleinund möglichst umweltgerechte Energiever- Kinder und Jugendliche in den Bereichen wasserkraftwerken und Photovoltaikanlagen sorgung zu bieten. Angesichts der Naturka- erneuerbare Energien (Solarworkshops), in der Schweiz und Frankreich verfügt, ist tastrophe in Japan und den dramatischen Sparmassnahmen (Workshop Lampe) und die EBM mit gut 47% beteiligt. Beim weiteGegebenheiten rund um das Kernkraftwerk generellem Wissen rund um Strom infor- ren Ausbau des Wärmegeschäfts inner- und ausserhalb der Schweiz realisiert die EBM Fukushima hat die EBM ihre Versorgungs- miert und ausgebildet wurden. alleine in diesem Jahr über ein Dutzend Anstrategie angepasst. Der Verwaltungsrat hat lagen mit den Energieträgern Holz, Klärgas entschieden, die Unternehmensstrategie auf Ausbau der erneuerbaren Energien die drei Pfeiler «Erneuerbare Energien», Erst vor einem Jahr übernahm die EBM in und Abwasser. «Energieeffizienz und Sparmassnahmen» Spanien einen Windpark, dessen vierzehn sowie «Versorgungssicherheit» abzu- Windturbinen mit total 42 Megawatt Leis- 25 Prozent bis 2015 tung mehr Strom liefern als alle in der Die EBM hat bereits 1979 mit der Fördestützen. Schweiz installierten Windanlagen zusam- rung der effizienten Energieverwendung Übernahme des regionalen men. Hinzu kommen neu in diesem Jahr begonnen. Dafür wurden zwischenzeitlich zwei bereits produktive Photovoltaik-Gros- weit über 300 Mio. Franken verwendet. ReSolarstroms zum KEV-Ansatz Vor wenigen Wochen hat die Baselbieter Re- sanlagen in Italien mit einer Leistung von sultat davon ist, dass die EBM heute im gierung mitgeteilt, dass die kantonale Ein- zusammen 5,9 MW. Der Windpark in Spa- Stromgeschäft über einen Anteil an erneuerspeisevergütung an jene des Bundes gebun- nien und die beiden Photovoltaikanlagen in baren Energien von 21,8% verfügt. Erstes den und damit für Sonnenstrom gesenkt Italien sind in der «EBM Greenpower AG» anspruchsvolles Etappenziel ist, diesen Anwerde. Als Folge davon entschädigt die EBM eingebunden. Rund 600 Megawattstunden teil bis ins Jahr 2015 auf mehr als 25% zu bei allen Neuanlagen im Netzgebiet wäh- Strom aus Bio- und Deponiegas übernimmt steigern. Damit dürfte die EBM unter verrend der vollen Abschreibungsdauer die ge- die EBM neu von der «Kelsag Biopower AG», gleichbaren Energieversorgungsunternehsamte Photovoltaik-Produktion zum KEV- an welcher die EBM beteiligt ist. Immer men in der Schweiz zu den fünf Besten Ansatz. Mit dieser neuen gesicherten mehr Energie aus Wasser- und Sonnenkraft gehören. Vergütungsregelung gehören die schweizweiten Wartelisten und die ins Stocken geratenen Investitionen von Privaten in Photovoltaikanlagen im Gebiet der EBM definitiv der Vergangenheit an. Die überschüssige, nicht an der Naturstrombörse verkaufte Sonnen-Energie, wird neu zur ökologischen Aufwertung des Standardproduktes «EBM CO2-frei» verwendet – im Jahr 2011 ohne Kostenfolgen für die Kunden.

«Anreiztarif» zum Stromsparen Ab 2012 führt das Unternehmen ein Anreizsystem zum Stromsparen ein. Die Details werden mit dem Stromtarif 2012 im August dieses Jahres publiziert. Weiterhin setzt die EBM auf ihren vor Jahren lancierten, erfolgreichen «EBM Energiefonds», die professio-


42 Energietechnologien | umweltjournal.ch

Den Energieverbrauch senken – dank neuer Materialien In der Schweiz liegt der Energieverbrauch massiv über den Zielen einer 2000-Watt-Gesellschaft und der Ausstoss an CO2 aus fossilen Energieträgern liegt weit höher als die angestrebte eine Tonne pro Person und Jahr. Um unseren Energieverbrauch um zwei Drittel zu reduzieren, sind neue Konzepte und Materialien sowie verbesserte – und nachhaltige – Technologien und Systeme für die Umwandlung und Speicherung von Energie notwendig.

bu. Der Schweizer Gebäudepark und die Mobilität hierzulande verbrauchen mit knapp 50 bzw. 30 Prozent am meisten Energie. Daher konzentrieren sich die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten der EMPA auf diese Bereiche. Innovative Materialien, Systeme und Konzepte aus dem EMPA-Labor sollen dazu beitragen, diesen Energieverbrauch langfristig und nachhaltig zu senken.

Die Sonnenstrahlung effizient «einfangen» Vorhandene Energie wie Solarenergie oder auch Abwärme muss in eine nutzbare Form gebracht werden – meist in elektrischen Strom oder wiederum in Wärme. Als Energiewandler kommen unter anderen Dünnschichtsolarzellen, thermoelektrische Elemente (die aus Abwärme etwa im Motor Strom erzeugen), Feststoffbrennstoffzellen (etwa zur kombinierten Strom- und Wärmeproduktion von Gebäuden) und wirksamere Gasturbinen (dank neuartiger Hochtemperaturwerkstoffe) zum Einsatz. In der Photovoltaikforschung etwa entwickelt die EMPA neue Materialien und Verarbeitungsverfahren. Statt des teuren kristallinen Siliziums setzen die Forschenden günstigere Farbstoffe sowie organische und anorganische Materialien ein, die in dünnen Schichten Licht stark absorbieren. Mit seinen CIGSDünnschichtsolarzellen hält ein EMPA-Team den derzeitigen Weltrekord für die Umwandlung von Sonnenlicht in Elektrizität mit diesem Typ Solarzelle. Einer der Vorteile der Dünnschichttechnologien: Auf flexible Träger wie etwa Folien aufgetragen, erlauben sie innovative Anwendungen aus Gewebeoberflächen und Ähnlichem.

Energieträger der Zukunft Doch das dringendste Problem sind neue Konzepte für die Energiespeicherung, bei-

Prof. Dr. Ayodhya N. Tiwari, Leiter der Abteilung «Dünnfilme und Photovoltaik» bei der EMPA, der mit seinem Team den derzeitigen Weltrekord von 18,7 Prozent für CIGS hält.

spielsweise in chemischen Energieträgern stellung über den Betrieb bis zur Entsorgung oder in neuen Batterien mit hoher Energie- – auf ihre Umweltverträglichkeit untersucht dichte. Wasserstoff hat pro Gewichtseinheit werden. Die EMPA hat verschiedenste Ökodie grösste Energiedichte aller heutigen bilanzen für Anwendungen im MobilitätsTreibstoffe, dreimal höher als fossile Brenn- bereich berechnet, etwa für biogene Treibstoffe. Um Wasserstoff nachhaltig erstellen stoffe und Lithium-Ionen-Batterien. zu können, arbeitet die EMPA an der Entwicklung neuer Materialien für die Membranen und Elektroden von Elektrolyseuren. Ausserdem muss der gasförmige Wasserstoff gelagert und gespeichert werden. Hierfür eignen sich spezielle an der EMPA entwickelte Hydride, die den Wasserstoff in ihr Kristallgitter einlagern und wieder abgeben können.

Wie nachhaltig sind neue Energiekonzepte? Für die Mobilität der Zukunft, speziell in Städten, dürften mit Batterien betriebene Elektrofahrzeuge eine wichtige Rolle spielen. Für eine ökologische Gesamtbetrach- Dünnschichtsolarzelle «made by Empa» auf der tung verschiedener Technologien müssen Basis von CIGS (Copper Indium Gallium (di) allerdings sämtliche Prozesse – von der Her- Selenide).


Energieeffizienz 43

Erneut Fördergelder in Millionenhöhe für KMU Die Klimastiftung Schweiz wird 16 neue Projekte für Energieeffizienz-Massnahmen und klimafreundliche Innovationen unterstützen. Durch die geförderten Projekte werden jährlich mehr als 4’100 t CO2 eingespart. Bislang haben rund 200 KMU in der Höhe von CHF 1,6 Mio. von Fördergeldern der Klimastiftung Schweiz profitiert. Die Fördersumme für die neuen Projekte beträgt CHF 1,14 Mio., davon fallen CHF 887’000 auf zwölf Effizienzprojekte, CHF 255’000 auf vier Innovationsprojekte.

bu. «Unser Fokus bei der Förderung liegt KMU fördern – Klima schützen auf Massnahmen von KMU, die einen wich- Ob innovative Ideen oder modernste Techtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten», be- nologien – das Potenzial für klimafreundlitont Vincent Eckert, Geschäftsführer der Kli- che Projekte in der Schweiz ist gross. Zwei mastiftung Schweiz. Allein die zwölf Beispiele: Mit einem Beitrag von rund geförderten Effizienzprojekte tragen zu einer 150’000 Franken unterstützt die Klimastifjährlichen Reduktion von 4’100 Tonnen tung Schweiz das Projekt SMILE – ein vom CO2 und 557 MWh Strom bei. «Die Unter- Ökozentrum Langenbruck entwickeltes, zunehmen profitieren nicht nur von den För- kunftsgerichtetes Elektrofahrzeug. Mit den dergeldern – sie steigern zusätzlich ihre Ef- Fördergeldern wird die Produktion einer fizienz und senken die Kosten», so Eckert zu Prototypen-Serie von zehn Fahrzeugen mitden Vorzügen der Förderung. «Das schont finanziert und ein Beitrag zur Vermarktung den Geldbeutel und die Umwelt.» geleistet. Ein anderes Förderprojekt zielt vor allem auf Energieeffizienz und ModernisieDie schlanke Struktur der Klimastiftung ge- rung alter Anlagen ab: Die Härterei Gerster währleistet, dass nur wenige Mittel für die AG aus Egerkingen mit 104 Mitarbeitern erAdministration und Bearbeitung von För- setzt mit der Unterstützung der Klimastifdergeldern aufgewendet werden. «So kön- tung Schweiz ihre Gas-Heizanlage durch nen wir die Unternehmen bei der Verbesse- modernste NH3-Wärmepumpen und spart rung ihrer Klima- und Energieeffizienz damit künftig jährlich 160 Tonnen CO2 ein. schnell und unbürokratisch unterstützen», betont Eckert. Förderanträge können zwei- Welche Projekte werden gefördert? mal jährlich bei der Klimastiftung Schweiz Die Klimastiftung Schweiz konzentriert ihr eingereicht werden – Stichtage sind der 1. Engagement bei Schweizer KMU auf drei März und der 1. September. Bereiche:

Geschäftsführer Vincent Ecker beim Handschlag mit einem KMU-Vertreter eines von der Klimastiftung Schweiz geförderten Betriebes.

- Direktmassnahmen zur CO2-Reduktion und zur Verbesserung der Energieeffizienz; Standardmassnahmen können unbürokratisch via Berechnungstool auf der Website in wenigen Minuten berechnet und beantragt werden (www.klimastiftung.ch/energiesparen.html). - Entwicklung und Vermarktung von innovativen Produkten und Technologien für den Klimaschutz; - Freiwillige Zielvereinbarungen zum Energiesparen im Rahmen vom KMU-Modell der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW).

Über die Klimastiftung Schweiz KMU fördern – Klima schützen. Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte Unternehmen, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die schlanke Struktur der Stiftung gewährleistet, dass nur wenige Mittel für die Administration und Bearbeitung von Förderanträgen aufgewendet werden. Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie steht unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen. Seit Januar 2008 verlangt das CO2Gesetz eine Abgabe auf Brennstoffen. Ein Teil der Abgaben fliesst zurück an die Wirtschaft. Vor allem grosse Dienstleistungsunternehmen erhalten mehr zurück, als sie bezahlt haben. Diese «Netto-Rückvergütung» setzen die Partnerfirmen der Klimastiftung Schweiz vollumfänglich für Klimaschutzmassnahmen von Schweizer KMU ein.


44 Zero Emission | umweltjournal.ch

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Zero Emission 45

Mitsubishi i-MiEV mit Elektro-Antrieb – Das Original! Umweltfreundliche Fahrzeuge, die gleichzeitig Fahrspass und hohe Sicherheit vermitteln sind die strategischen Ziele, die sich Mitsubishi Motors als Hersteller gesetzt hat. Mitsubishi hat mit dem i-MiEV (Mitsubishi innovative Electric Vehicle) ein geniales, sicheres und umweltfreundliches ElektroFahrzeug auf den Markt gebracht.

Mitsubishi Motors hat mit dem i-MiEV (Mitsubishi innovative Electric Vehicle), auf der Basis des in Japan beliebten Stadtautos «i», ein revolutionäres und umweltfreundliches Elektro-Fahrzeug zur Serienreife entwickelt. Der i-MiEV ist ein Auto voller innovativer Technologien, z.B. leistungsfähigen Lithium-Ionen Batterien mit hoher Kapazität (16 kWh, 5 Jahre/100’000 km Garantie) oder kompaktem Elektro-Hochleistungsmotor mit 49 kW (67 PS)/180 Nm Leistung.

Die vier Innovationen des i-MiEV 1. Raumkonzept mit viel Platz für 4 Personen Basierend auf dem japanischen Stadtauto Mitsubishi «i» mit Benzinmotor und un- 100% elektrisch, 0% C02 - so fährt der Mitsubishi i-MiEV - es gibt nichts vergleichbares! konventioneller «Rear-midship»-Bauweise (Motor + Getriebe hinten, Hinterradan- Rack 160 kg). Eine spezielle Kühlung der der normalen Steckdose über den an der trieb), wurden beim i-MiEV der Benzinmo- Batteriemodule ist nicht notwendig. Der rechten Fahrzeugseite angebrachten Heimtor, das Automatikgetriebe und der Benzin- Hersteller Lithium Energy Japan ist ein Jo- ladestecker (Dauer 8 Stunden, mit optionatank durch ein Lithium-Ionen Batteriepaket, int-Venture des grössten japanischen Batte- lem Home Charger 230 V 16 A ca. 6 Std.). den kompakten Elektromotor, Inverter und rieproduzenten GS Yuasa mit Mitsubishi Dank günstigem Nachtstrom kann der iMiEV dadurch besonders wirtschaftlich geLadegerät sowie weiteren Elektronikkompo- Corporation und Mitsubishi Motors. laden werden (Kosten ca. CHF 1.80 pro 100 nenten ersetzt. Die «Rear-midship»-Baukm). Das Schnellladesystem mit dem weise mit dem Einbau des Antriebs unmit- 3. Kompakter und Schnellladestecker an der linken Fahrzeugtelbar vor der Hinterachse ermöglicht einen hocheffizienter Elektromotor langen Radstand. Resultat: grosszügiger In- Hocheffiziente Elektromotoren sind kom- seite dient dem zeitsparenden Laden unternenraum für 4 Personen und ein Koffer- pakter als Benzinmotoren und erreichen ein wegs in ca. 30 Minuten (sobald die entspreraumvolumen im Heck mit genügend Stau- hohes Drehmoment bereits ab Startdrehzah- chende «Quick Charger» Infrastruktur raum. Die unter dem Fahrzeugboden ein- len. Der kleine, leichte, hocheffiziente Elek- verfügbar sein wird). gebauten Batterien führen zu einem tieferen tromotor des i-MiEV hat mehr Power (49 Schwerpunkt (minus 75 mm) und erhöhen kW/67 PS) und Drehmoment (180 Nm) als Top Sicherheit der 600 cm³ Turbo-Benzinmotor (61 PS, 94 Der Mitsubishi i-MiEV erzielte im ADAC/ dadurch Stabilität und Fahrdynamik. Nm) des «i». Resultat: eine erstaunlich Touring bzw. im offiziellen NCAP Crashtest 2. Lithium-Ionen Batterien schnelle und stufenlose Beschleunigung bei sehr gute Resultate. Dank RISE Sicherheitsmit hoher Kapazität extremer Laufruhe. karosserie, Front-/Seiten-/Kopfairbags vorIm Mitsubishi i-MiEV kommen Lithium-Ione und hinten, ABS, ESP und Traktionskontnen Batteriepakete mit hoher Energiedichte 4. Effizientes Zwei-Wegerolle ist der i-MiEV ein vollwertiger und zum Einsatz. 4 Zellen bilden ein Modul, 22 Batterieladesystem sicherer Kleinwagen. Auch die Batterie und Module mit total 88 Zellen das kompakte Der i-MiEV verfügt über zwei Batterielade- alle Elektrokomponenten blieben im Crashund stabile Batteriepaket mit einem Gewicht systeme. Das Heimladesystem für 230 V /10 test ohne Schäden. Weitere Informationen von ca. 220 kg (Nettogewicht Batterie ohne A dient zum Laden der Batterie zu Hause an unter www.mitsubishi.ch!


46 Investitionen | umweltjournal.ch

Weltweit immer mehr Investitionen in erneuerbare Energien Die weltweiten Finanzierungen und die Investitionen in erneuerbare Energie erlebten 2010 ein riesiges Wachstum auf 243 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. China, Deutschland, Italien und Indien zählten zu den Ländern, die laut einer neuen veröffentlichten Studie von The Pew Charitable Trusts die meisten privaten Investitionen anzogen. China festigte weiterhin seine Position als weltweites Kraftwerk für saubere Energien.

bu. Chinas Rekord von 54,4 Milliarden Dol- Netzparität oder Wettbewerbsfähigkeit in lar im Jahr 2010 stellt ein Wachstum von 39 Bezug auf die Kosten für Solarenergie erProzent seit 2009 dar. Deutschland belegte reichte. Zum ersten Mal gesellte sich Indien unter den G-20 den zweiten Platz, nachdem mit 4 Milliarden Dollar unter die ersten es bei den Investitionen ein Wachstum von zehn Plätze, was einem Wachstum von 25 100 Prozent auf 41,2 Milliarden Dollar er- Prozent entspricht. lebt hatte. Die Vereinigten Staaten, die bis 2008 Spitzenreiter gewesen waren, büssten Wind- und Solarenergie 2010 mit 34 Milliarden Dollar einen weite- Die beliebteste Technologie für Investoren ren Platz ein und fielen somit auf den drit- war mit 95 Milliarden Dollar wieder die ten Platz. Das Vereinigte Königreich erlebte Windenergie. Die Solarenergie hatte 2010 den grössten Rückgang unter den G-20- dennoch ein grosses Wachstum zu verzeichStaaten und fiel vom fünften auf den 13. nen. Die Investitionen in diesem Sektor stiePlatz. Italien zog im vergangenen Jahr 13,9 gen um 53 Prozent auf einen Rekordwert Milliarden Dollar auf dem Gebiet der Finan- von 79 Milliarden Dollar und einer neuen zierung erneuerbarer Energien an und ver- weltweiten Energieerzeugungskapazität von besserte damit seine weltweite Position vom mehr als 17 Gigawatt. Deutschland machte achten Platz im Jahr 2009 auf den vierten 45 Prozent des weltweiten Solarinvestments Platz. Italien ist das erste Land, welches aus. Wenn man die weltweiten Trends be-

Biogas- und Windkraft-Anlage in unmittelbarer Nachbarschaft.

trachtet, hat der Solarsektor unter den verschiedenen Technologien, die von kleinen Projekten geführt wurden, das stärkste Wachstum erlebt.

Die wichtigsten Ergebnisse - Auf regionaler Ebene war Europa mit 94,4 Milliarden Dollar weiterhin der grösste Empfänger. - Die Region Asien/Ozeanien verfolgte ihr starkes Wachstum mit 82,8 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. - Der amerikanische Kontinent hatte ebenfalls ein Investitionswachstum von 35 Prozent zu verzeichnen, bleibt jedoch als Region mit 65,8 Milliarden Dollar auf dem dritten Platz. - Die Investitionen in die kleine, nationale Solarenergie stiegen um 100 Prozent auf 56,4 Milliarden Dollar in den G-20-Staaten an. - Die installierte Energie-Erzeugungskapazität aus Wind, Kleinwasserkraft, Biomasse, Solarenergie, Geothermie und Meeresenergie stieg auf 388 Gigawatt. - Unter Ausschluss der Forschungs- und Entwicklungsfinanzierung (35 Milliarden Dollar), beliefen sich die Investitionen auf einen Gesamtwert von 198 Milliarden Dollar. - Die Anlagenfinanzierung stieg um 15 Prozent auf 118 Milliarden Dollar und stellte den Grossteil der Privatinvestitionen in den G-20-Staaten dar. - Die Finanzierung des Öffentlichen Marktes stieg um 27 Prozent auf 15,9 Milliarden Dollar an, da Unternehmen Börsengänge begannen, um Expansionskapital aufzubringen. - Beteiligungskapital-/private Beteiligungskapitalinvestitionen in saubere Energien erlebten ein Wachstum von 26 Prozent auf 8,1 Milliarden Dollar


Gesundheit 47

Ein paar gute Gründe um auf unserem Arvenholzkissen zu schlafen! Hergestellt in der Schweiz und gefüllt mit Schweizer Arvenholz und Schweizer Schafwolle. Erholung im Schlaf. Die Arve hält was sie verspricht. Mit Arvenholz zeigt sich eine deutliche bessere Schlafqualität. Durch die auseichende Erholung in der Nacht ist die Herzfrequenz auch am Tag niedriger und man erspart sich ca. 3500 Herzschläge oder umgerechnet eine Stunde «Herzarbeit» pro Tag.

Schurwolle drückt aus, dass es sich um neue, unmittelbar vom lebenden Tier stammende Wolle, handelt. Schafwolle kann bis zu 33% ihres Trockengewichtes an Wasser aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen und sie leitet die Feuchtigkeit wieder schnell ab. Schafwolle ist isolierend gegen Kälte und Wärme, selbstreinigend: aufgenommene Gerüche werden an die Luft wieder abgesondert und die Schafwolle riecht immer neutral. Schafwolle kann bei Schmerzen, wie Muskelschmerzen, Nackenschmerzen und Rheuma, lindern. Arvenholz aus heimischen Wäldern, sogenanntes Mondholz, bzw. Mond-

Arvenkissen: 30 x 40 cm, 40 x 60 cm, 50 x 70 xm

phasenholz, wird in der richtigen Mondphase gefällt und bis zu 2 Jahren getrocknet und gelagert. Danach wird das herrlich duftende Arvenholz zerkleinert und dient als Füllung von Arvenholzkissen mit Schafwolle.

Arvenkissen: 65 x 65 cm

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Das Einatmen des ätherischen Öls des Arvenholzes reduziert die Herzfrequenz. Der Schlaf ist vor allem im ersten Schlafzyklus tiefer und die vegetative Erholung des Körpers um vieles besser. Mit dem Arvenkissen schlafen Sie wie ein Murmeltier. Das Arvenholzkissen mit Schafwolle, ist in den gängigen 5 Grössen ab Lager erhältlich (siehe Tabelle). Der Inhalt des Arvenholzkissen mit Schafwolle hält je nach Gebrauch zwischen 2–3 Jahre.

Das Arvenholzkissen mit Schafwolle ist in den gängigen 5 Grössen ab Lager erhältlich: Kissengrösse

Unter Mondholz, bzw. Mondphasenholz versteht man Holz von Bäumen, die unter Berücksichtigung des forstwirtschaftlichen Mondkalenders gefällt wurden. Diesem Holz werden besondere Qualitäten hinsichtlich seiner Stabilität, Halt-

Wissenschaftlich belegt ist auch die Tatsache, dass in einem Zimmer mit Arvenholz kaum Wetterfühligkeit auftritt. Trotz schwankendem Luftdruck bleibt der Kreislauf stabil.

Bei einer Bestellung ab 2 Kissen, ist jedes Kissen Fr. 5.– günstiger!

Arvenkissen: 65 x 100 cm barkeit, Feuerbeständigkeit, Härte, Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge u. a. nachgesagt. Bei der Gewinnung des Mondholzes müssen die Bäume dazu im Winter, genauer gesagt um Weihnachten herum bei abnehmendem Mond kurz vor Neumond geschlagen werden. Auch der Anfang des März wird als günstiger Zeitpunkt häufig benannt. Was in unserer Alpenregion schon seit vielen Jahrhunderten als gesichertes Wissen galt, wurde nun auch von der modernen Wissenschaft bestätigt: Das Holz der Arve / Zirbe hat sowohl auf die Belastung- als auch auf die Erholungsfähigkeit des Menschen äusserst positive Auswirkungen.

Der hochwertige Baumwollbezug ist mit einem Reissverschluss versehen und kann jederzeit bei 30–40° im Pflegeprogramm gewaschen werden.

Vertrieb:

Moonshine-Paradise Rheinstrasse 14 b Postfach 1247 9471 Buchs Telefon 081 758 01 32 info@moonshine-paradise.ch www.moonshine-paradise.ch


48 Fassadenbau | umweltjournal.ch

Scheidegger Metallbau AG, CH-3422 Kirchberg Telefon 034 448 22 00, Telefax 034 448 22 01 info@scheidegger-metallbau.ch www.scheidegger-metallbau.ch

Wir setzen Ihre architektonischen Visionen um, garantieren Termine und Qualität. Wählen Sie uns als kompetenten Partner für Fenster, Fassaden und Brandabschlüsse.

Moderne Technik verbunden mit Know-How Scheidegger Metallbau AG Ihr Fassadenpartner Jeder weitsichtige Unternehmer weiss: Unsere Zukunft ist reich an Herausforderungen. Strukturen und Technologien wandeln sich stetig. In dieser bewegten Phase öffnen sich für unser kreatives Team neue Spielräume, die es zu erkennen und zu nutzen gilt. Unsere Firmengrösse und das Potential an qualifizierten Mitarbeitern sowie leistungsfähige und modernste Technik sind gute Voraussetzungen um den Anforderungen der Zukunft zu entsprechen. Bei der Bewältigung der gestellten Aufgaben neue Wege zu gehen sind bei uns Voraussetzung um im dynamischen Geschehen auf dem Bausektor erfolgreich zu bleiben. Durch eine offene Kommunikation mit unseren Auftraggebern, Architekten, Ingenieuren sowie unseren Partnern aus der Industrie, können die neuen Herausforderungen erkannt werden um optimal darauf zu reagieren. Kurzportrait 1981 Gründung der Einzelfirma Fritz Scheidegger. 1986 Bezug eines firmeneigenen Neubaus. 1988 Umstellung der Planung auf CAD. 1990 Inbetriebnahme eines computergesteuerten Aluminiumprofil-Bearbeitungszentrums CAM. 1. Januar 1991: Umwandlung der Einzelfirma in eine AG. 1991 Realisierung eines Ge-

werbe- und Dienstleistungsgebäudes. Erweiterung der Produktionsfläche auf rund 3000 m2. Die Scheidegger Metallbau AG gehört heute zu den modernsten und führenden Metall- und Fassadenbau Unternehmungen und ist weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt. Fachliche Kompetenz Mit Hilfe modernster Infrastruktur und laufender Weiterbildung von Projektkursen wird die Leistungsfähigkeit und Kompetenz in der Planung gefördert. Das online gesteuerte Profilbearbeitungszentrum erhöht die Flexibilität bezüglich Preis und Termin. Die hellen, modern eingerichteten Produktionsräume motivieren die Mitarbeiter. Den anspruchsvollen Arbeiten entsprechend wird das Personal geschult und gefördert. Die Kunden und Lieferanten sind Partner mit dem Ziel einer langfristigen, fairen Zusammenarbeit. Es werden moderne Bauten mit überregionaler Ausstrahlung ausgeführt. Leistungspalette Projektierung, Planung, Produktion und Montage von Fenstern, Fassaden, Eingängen, Schaufenstern, Grossverglasun-

gen, Brandschutztüren aus Aluminium, Stahl, Buntmetallen, Glas und Verbundwerkstoffen. Diese Produkte werden bei Neubauten und Sanierungen von Verwaltungen, Industrie, Gewerbe- und Wohnbauten eingesetzt. Bei der Bewältigung der gestellten Aufgaben neue Wege zu gehen sind bei uns Voraussetzung, um im dynamischen Geschehen auf den Bausektor erfolgreich zu bleiben. Minergie Die Scheidegger Metallbau AG ist im Bereich der Aluminiumfenster, -Türen und Fassaden Minergie zertifiziert. Zusätzlich sind wir stolze Inhaber des Minergie-P Labels im Bereich der Aluminiumfenster.


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