Geschichte Tiere – Fremde und Freunde Tiere sind seit jeher Teil unseres Lebens. In früheren Zeiten war das Verhältnis des Menschen zum Tier noch enger als heute. Tiere halfen den Menschen mit ihrer Arbeitskraft, sie waren Statussymbole und Gefährten, aber auch das furchterregende Andere, von dem Menschen sich abgrenzten – kurzum: Fremde und Freunde. Die Vorlesungsreihe bereitet die gleichnamige Winterausstellung der Stiftsbibliothek St.Gallen vor und wirft schlaglichtartig Blicke auf die Mensch-Tier-Beziehung im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit.
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Franziska Schnoor, Kuratorin der Ausstellung, betrachtet das besondere Verhältnis zwischen Heiligen und Tieren, das zwischen Macht und Freundschaft oszilliert, und zeigt, wie die Macht der Heiligen über wilde Tiere als Beweis ihrer Heiligkeit dienen kann. Die Zürcher Historikerin Aline Steinbrecher widmet sich den unterschiedlichen Rollen von Hunden im städtischen Raum des 18. Jahrhunderts, vom Nutztier bis zum verhätschelten Haustier. Richard Trachsler, Professor am Romanischen Seminar der Universität Zürich, untersucht abschliessend die Repräsentation exotischer Raubtiere in der Literatur des Mittelalters.