Theologie Streit und Spaltung: Entscheidende Konflikte in der Geschichte des Christentums und ihre Folgen Gewaltverzicht und Feindesliebe sind zentrale Punkte der christlichen Ethik. Und dennoch ist die Geschichte des Christentums von Anfang an durchzogen von Konflikten. In manchen Fällen beruhen diese Auseinandersetzungen auf ungelösten theologischen Grundfragen des Christentums, wie z.B. der Frage nach Führungsfunktionen und Entscheidungsgewalt. In anderen spiegeln sich aktuelle kirchenpolitische Fragen, häufig im Kontext grösserer gesellschaftlicher Umbrüche. In den meisten Streitfällen handelt es sich um eine komplexe Gemengelage von theologischen und profanen Auffassungen, die aufeinanderprallen, oft mit langfristig wirksamen und gravierenden Konsequenzen. Die Vorlesungsreihe wird vier bedeutsame Spaltungsprozesse vorstellen und deren weitreichende Nachwirk ungen beleuchten.
Freitag, 9.30 bis 11 Uhr, Festsaal St.Katharinen, Katharinengasse 11, St.Gallen (Anmeldung erforderlich, siehe S. 4) 12. November
Miteinander, Nebeneinander, Gegeneinander: Konflikte zwischen Urchristentum und Frühjudentum
19. November
Byzanz und Rom: Das Morgenländische Schisma 1054 und die Orthodoxie
26. November
Radikale Reformation: Die Auseinandersetzung zwischen Reformierten und Täufern im 16. Jahrhundert
3. Dezember
Kulturkampf: Kontroversen um das päpstliche Unfehlbarkeitsdogma 1870
Dozent | Pfarrer Markus Anker, Evangelischer Seelsorger, Universität St.Gallen
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