V.i.S.d.P. Jahresrückblick 2011

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R端ckblick 2011


Hajo Schumacher

Wer will denn schon in den Vorstand? Missverständnisse des Medienjahres:

1.Burnout Das Kracherthema des Jahres. Wegen hoher sozialer Erwünschtheit große Absatzerfolge und mithin praktisch wöchentlich auf einem Magazintitel. Psychologen weisen allerdings darauf hin, dass es sich um eine Mode-Diagnose handeln könnte, die eine wichtige Frage verschleiert: Wer fühlt sich gerade mal nicht so, weil er über Jahre vorm Rechner zuviel gefressen und gesoffen hat ohne sich zu bewegen – und wer ist ernsthaft krank? Bei Depressionen etwa sind die üblichen Burnout-Klinik-Aufenthalte totaler Unsinn. Der Trend 2012: Resilienz. 2

2. zu Guttenberg „Ein Jahr mit KTG“, auf 30 Minuten zusammengeschnitten, sollte Pflichtfilm in der Journalistenausbildung werden, verbunden mit der Frage: „Bist du wirklich bereit, dein Hirn jedes Mal aus dem Fenster zu werfen, bevor du dich an die Tastatur begibst?“

3. Studien Menschen, denen beim Anblick von Fleisch das Wasser im Mund zusammenläuft, sind asozial. Steht ein Glas Wein auf dem Tisch, benimmt man sich besser. In


Schumacher!

armen Gegenden sind Menschen rassistischer – was immer wir an Vorurteilen pflegen, Diederik Stapel hat sie alle bedient. Der niederländische Sozialpsychologe fälschte sich seine Studien fröhlich zurecht und lenkt den Blick auf die größte Pest des Medienwesens: Das bereitwillige und unkontrollierte Verbreiten irgendeines Studienstusses.

4. Kerner Hat die meisten seiner Mitarbeiter, die ihm zehn Jahre lang überall hin gefolgt sind, sogar in die absurdesten Storys, mal eben so entsorgt. Themenvorschlag für die Comeback-Sendung: Wie Bosse sich verpissen.

5. Ergo Die Budapest-Nummer hatte wirklich alles, was eine gute Story braucht. Aber erstens war der Vorgang alt und zweitens im Versicherungswesen Standard. Die wirklich spannende Geschichte stand leider nirgendwo: Wie ein ehemaliger Mitarbeiter sich einen PRBerater nimmt, der wiederum zufällig einen Medienvertreter kennt, und wie man gemeinsam einen Konzern vor sich hertreibt, was wiederum Abfindungszahlungen signifikant steigern könnte.

6. Umfragen Die Steigerung von Studien: Eurobonds, DissertationsRegeln, Kühlkreisläufe von Kraftwerken – kein Thema, zu dem nicht eine Einkaufspassage durchgefragt würde. Mit den Ergebnissen wird dann die Politik konfrontiert, verbunden mit der Frage: „Warum tun Sie nichts?“ Wir wünschen uns einen medienfreien Sonntag.

7. Jauch Der Zwischenstand lautet: Plasberg, Beckmann und Will werden umgesiedelt und verlieren derbe Quote

während Jauch auch nicht so viel besser performed als Anne Will am Sonntag, dafür aber deutlich teurer. Der Netto-Quoten-Zugewinn durch Jauchs Sonntagstalk dürfte etwa bei 2 Millionen pro Woche liegen. Worin genau bestand noch mal die Brillanz der Reform?

8. Grüne Kretschmann ist CDU pur, in Berlin vermischen die Ökos in bester Mafia-Tradition Postengehuber und Liebesbeziehungen, und die Führungsfrage ist auch nicht geklärt. Zwischen Fukushima und Piraten fahren die Grünen Achterbahn, total emotional irgendwie, aber weit entfernt von der Volkspartei. Manufaktum-Katalog und Gorleben-Protest passen eben doch nicht so gut zusammen. Was genau war noch mal grün?

9. Klaus-Peter Müller Seit 1990 Vorstandsmitglied, seit 2001 Vorstandsvorsitzender, seit 2008 Aufsichtsrat. Zwei ebenso steuerteuere wie unternehmerisch komplett vergurkte Jahrzehnte der Commerzbank haben einen Namen: KPM. Mit dieser Performance hätte er sich weder im Fußball noch in der Politik länger als eine Saison gehalten. Für seine großen Leistungen als Bankbestatter und Milliardenvernichter hat ihm Hessens neuer Ministerpräsident Volker Bouffier im November erst das Große Bundesverdienstkreuz umgehängt. Zuvor gab´s schon die Ehrendoktorwürde der Finanzakademie Moskau.

10. Quote Als SPIEGEL-Titel historisch schlecht verkauft, aber als Weihnachtsfeier-Thema in Konzernen gern genommen, vor allem, wenn´s ehrlich wird, so nach zwei, drei Glühwein. Da sagt die eine Frau: „Man muss sich schon ganz schön dämlich anstellen, um beim derzeitigen Frauen-Hype nicht nach oben zu fallen.“ Sagt die andere: „Aber wer will denn schon in den Vorstand?“ Perfekte Haltung für 2012.

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5. Februar: Monica Lierhaus‘ Heiratsantrag

Schumacher1

Hajo Schumacher

5. Februar: Monica Lierhaus‘ Heiratsantrag

Schumacher1

Hajo Schumacher

Wissen Sie noch, was vor einem Jahr im Fernsehen kam?

armen Gegenden sind Menschen rassistischer – was immer wir an Vorurteilen pflegen, Diederik Stapel hat sie alle bedient. Der niederländische Sozialpsychologe armen Gegenden sind Menschen rassistischer – was fälschtewir sich Studienpflegen, fröhlichDiederik zurecht Stapel und lenkt immer anseine Vorurteilen hat denalle Blick auf die größte Pest des Medienwesens: Das sie bedient. Der niederländische Sozialpsychologe bereitwillige und unkontrollierte Verbreiten irgendeifälschte sich seine Studien fröhlich zurecht und lenkt nes Studienstusses. den Blick auf die größte Pest des Medienwesens: Das

während Jauch auch nicht so viel besser performed als Anne Will am Sonntag, dafür aber deutlich teurer. Der Netto-Quoten-Zugewinn Sonntagstalk während Jauch auch nichtdurch so vielJauchs besser performed als dürfteWill etwaam beiSonntag, 2 Millionen Woche liegen. Worin Anne dafürpro aber deutlich teurer. Der genau bestand noch mal die Brillanz der Reform? Netto-Quoten-Zugewinn durch Jauchs Sonntagstalk dürfte etwa bei 2 Millionen pro Woche liegen. Worin genau bestand noch mal die Brillanz der Reform?

bereitwillige und unkontrollierte Verbreiten irgendeines Studienstusses.

Kretschmann 8. Grüneist CDU pur, in Berlin vermischen die

4. Kerner

Hat die meisten seiner Mitarbeiter, die ihm zehn Jahre 4. Kerner lang überall hin gefolgt sind, sogar in die absurdesten Storys, ebenseiner so entsorgt. Themenvorschlag die Hat diemal meisten Mitarbeiter, die ihm zehnfür Jahre Comeback-Sendung: Wiesind, Bosse sich in verpissen. lang überall hin gefolgt sogar die absurdesten Storys, mal eben so entsorgt. Themenvorschlag für die Comeback-Sendung: Wie Bosse sich verpissen.

5. Ergo

8. Grüne

Ökos in bester Mafia-Tradition Postengehuber und Liebesbeziehungen, diepur, Führungsfrage ist auch nicht Kretschmann istund CDU in Berlin vermischen die geklärt. Zwischen Fukushima Postengehuber und Piraten fahren die Ökos in bester Mafia-Tradition und LieGrünen Achterbahn, total emotional irgendwie, aber besbeziehungen, und die Führungsfrage ist auch nicht weit entfernt von der Volkspartei. Manufaktum-Katalog geklärt. Zwischen Fukushima und Piraten fahren die und Gorleben-Protest passen eben doch nicht soaber gut Grünen Achterbahn, total emotional irgendwie, zusammen. war noch mal grün? weit entferntWas vongenau der Volkspartei. Manufaktum-Katalog

Medienkarrieren des Jahres

29. Januar: Dschungel-Show-Finale

Medienkarrieren des Jahres

29. Januar: Dschungel-Show-Finale

Was kommt dann? Was kommt dann? “Ich bin ein Star, holt mich hier raus” war im Januar der Quotenhammer. RTL erreichte einen MonatsMarktanteil von 15,2 in raus” der jungen “Ich bin ein Star, holt Prozent mich hier war imZielgruppe. Januar

Rainer Langh

der Quotenhammer. RTL erreichte einen MonatsMindestens von genauso interssant sindjungen die interessanten Marktanteil 15,2 Prozent in der Zielgruppe. Karrieren, die die im Dschungel zu frischer Prominenz gekommenen nach Ende der Show Wir Mindestens genauso interssant sind einschlagen. die interessanten haben sie das über verfolgt. zu frischer Prominenz Karrieren, dieJahr die im Dschungel

agk zeigt Peer Kusm +++ Indira g moderieren Dome” agk Körperverletzun zeigt darf “The Kusm l Peer agkung und Michaezeigt Beleidig ren mit Indira g t” +++ Kusm ihn wegen erletzun Peer Ulrike g “4 gewinnren +++ Indira Dome” bei moderie und “Thewird nicke und Körperv

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tingelt Raine durch Talkshows r Lang den wird in Raine Feuillet hans ons gefeiert r Langh tingelt stellt +++ ans sichdurch den Fragen Talksho tingelt den Feuillet ws wird in Bielefel einer durchons der Talksho Bursche gefeiert den ws wird stellt Feuillet nschaft +++ in sich onsFragen gefeiert +++ stellt sich den den Fragen einer Bielefelder einer Burschenschaft

gekommenen nach Ende der Show einschlagen. Wir haben sie das Jahr über verfolgt.

darf moderie ung erletzun an +++ Dome” Schwen Körperv ph rtenl Michae Beleidig “TheChristo und t” mit ni-Expe wegen darf ung l ihn Spreng, Berluscomit Ulrike “4 gewinn Michae Beleidig bei zum wegen wird nicke und Ulrike mann ihn +++ gewinnt” an “4 Schwen Winkel beiph nicke und Christo an +++ wird Spreng, ph Schwen rten Spreng, Christozum Berlusconi-Expe Winkelmann

Sarah Knappik

drückt sich bei Filmpremieren Sarah und Modelädeneröffn Sarah Knappik ungen rum +++ macht Knappik den Führerschein drückt sich Filmpremieren +++ ist das Model drückt sichbei und in “Das beiFreak Model Filmpremieren Modelädeneröff und der nungen - Falling rum +++ inund Modelädeneröffn Love” macht +++ fährt den ungen mit Stefan Raab Führerschein +++ Wok ist rum das +++ macht den Führerschein in “Das Model +++ ist das Model und Model Freak in “Das Model undder in +++ der Freak--Falling Falling in Love” Love” +++ fährt mit Stefan Raab Wok

und Gorleben-Protest passen eben doch nicht so gut

Die Ergo Budapest-Nummer hatte wirklich alles, was eine 9. Klaus-Peter 5. zusammen. Was genau warMüller noch mal grün? gute Story braucht. Aber erstens war der Vorgang alt undBudapest-Nummer zweitens im Versicherungswesen Standard. Die Die hatte wirklich alles, was eine wirklich Geschichte stand leider nirgute Storyspannende braucht. Aber erstens war der Vorgang alt gendwo: Wie ein Mitarbeiter Standard. sich einenDie PRund zweitens imehemaliger Versicherungswesen Berater nimmt, der wiederum zufälligstand einen leider Medienverwirklich spannende Geschichte nirtreter kennt, wie man gemeinsam Konzern gendwo: Wie und ein ehemaliger Mitarbeitereinen sich einen PRvor sichnimmt, hertreibt, was wiederum AbfindungszahlunBerater der wiederum zufällig einen Medienvergen signifikant steigern könnte. treter kennt, und wie man gemeinsam einen Konzern

Rückblick 2011

Wer will denn schon Wer will Vorstand? denn schon in den in den Vorstand? 2. zu Guttenberg

vor sich hertreibt, was wiederum Abfindungszahlungen signifikant steigern könnte.

6. Umfragen

Missverständnisse des Medienjahres:

1.Burnout

„Einzu JahrGuttenberg mit KTG“, auf 30 Minuten zusammenge2.

Missverständnisse des Medienjahres: Das Kracherthema des Jahres. Wegen hoher sozialer 1.Burnout Erwünschtheit große Absatzerfolge und mithin praktischKracherthema wöchentlich auf einem Magazintitel. Psychologen Das des Jahres. Wegen hoher sozialer weisen allerdings darauf hin, dassund es sich umprakeine Erwünschtheit große Absatzerfolge mithin Mode-Diagnose könnte, die eine wichtige tisch wöchentlichhandeln auf einem Magazintitel. Psychologen Frage verschleiert: fühlt sich gerade mal um nicht so, weisen allerdings Wer darauf hin, dass es sich eine weil er über Jahrehandeln vorm Rechner zuviel gefressen und Mode-Diagnose könnte, die eine wichtige gesoffen hat ohne sich bewegen – und mal wer ist ernstFrage verschleiert: Werzu fühlt sich gerade nicht so, haft krank? Depressionen etwa sindgefressen die üblichen weil er über Bei Jahre vorm Rechner zuviel und Burnout-Klinik-Aufenthalte totaler–Unsinn. gesoffen hat ohne sich zu bewegen und werDer ist Trend ernst2012: Resilienz. haft krank? Bei Depressionen etwa sind die üblichen 7

Burnout-Klinik-Aufenthalte totaler Unsinn. Der Trend 2 2012: Resilienz.

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Die Steigerung von Studien: Eurobonds, Dissertations6. Umfragen

lich bereit, dein Hirn jedes Mal aus dem Fenster zu werfen, bevor du dich an die Tastatur begibst?“

Regeln, Kühlkreisläufe von Kraftwerken – kein Thema, zu dem nicht von eineStudien: Einkaufspassage Die Steigerung Eurobonds, durchgefragt Dissertationswürde. Mit den Ergebnissen wird dann die Politik konRegeln, Kühlkreisläufe von Kraftwerken – kein Thema, frontiert, verbunden mit der Frage: „Warum tun Sie zu dem nicht eine Einkaufspassage durchgefragt nichts?“Mit Wirden wünschen uns einen medienfreien würde. Ergebnissen wird dann die PolitikSonnkontag. frontiert, verbunden mit der Frage: „Warum tun Sie

3. Studien

nichts?“ Wir wünschen uns einen medienfreien Sonntag.

Menschen, denen beim Anblick von Fleisch das Wasser 3. Studien

DerJauch Zwischenstand lautet: Plasberg, Beckmann und 7.

schnitten, sollte Pflichtfilm in der Journalistenausbildung Jahr werden, der Frage:zusammenge„Bist du wirk„Ein mit verbunden KTG“, auf mit 30 Minuten lich bereit,sollte dein Pflichtfilm Hirn jedesin Mal dem Fenster zu schnitten, deraus Journalistenausbilwerfen, bevor du dich an die begibst?“ dung werden, verbunden mitTastatur der Frage: „Bist du wirk-

ihr Pudel von Rottweiler Jacob Eva Jacob +++ erstürmt totgebissen Eva Bühne auf Cordalis’ Costa von Rottweiler ihr Pudel Rottweiler von+++ Pudel ihr Oktoberfest erstürmt dem totgebissen +++ erstürmt totgebissen Costa Cordalis’ Bühne auf Costa Cordalis’ Bühne auf dem Oktoberfest

zender, seit 2008 Aufsichtsrat. Zwei ebenso steuerteuere wie unternehmerisch komplett Jahrzehnte Seit 1990 Vorstandsmitglied, seit vergurkte 2001 Vorstandsvorsitder Commerzbank haben einen Namen: Mit diezender, seit 2008 Aufsichtsrat. Zwei ebensoKPM. steuerteuere ser Performance hätte er sich weder im Fußball noch in wie unternehmerisch komplett vergurkte Jahrzehnte Politik länger als eineeinen Saison gehalten. seine der Commerzbank haben Namen: KPM.Für Mit diegroßen Leistungen alserBankbestatter Milliardenser Performance hätte sich weder imund Fußball noch in vernichter ihmals Hessens neuergehalten. Ministerpräsident der Politik hat länger eine Saison Für seine Volker Bouffier im November erst das Große Bundesvergroßen Leistungen als Bankbestatter und Milliardendienstkreuz umgehängt. Zuvor gab‘s schon die Ehrenvernichter hat ihm Hessens neuer Ministerpräsident doktorwürde der Moskau. Volker Bouffier imFinanzakademie November erst das Große Bundesver-

Indira Weis

10. Quote

Als SPIEGEL-Titel 10. Quote historisch schlecht verkauft, aber als

Will werden umgesiedelt und verlieren derbe Quote Der Zwischenstand lautet: Plasberg, Beckmann und Will werden umgesiedelt und verlieren derbe Quote

andere: „Aber wer will denn schon in den Vorstand?“ Perfekte Haltung für 2012.

zeigt Peer Kusmagk an +++ zieht im

Katy Karrenbaur

im auf Deutschland-Safari gehtPeer an +++ zieht PLAYBOY im PLAYBOY zeigt zieht Kusmagk an +++zur Frauen-WM PeerKusmagk zeigt Barth +++ +++ RTL-Fußball-Expertin +++ spielt Strippoker mit Mario Barth +++ mit Mario blank blank +++ spielt Strippokermit Henryk M. Broder Broder geht Deutschland-Safari mit Henryk M. aufDeutschland-Safari gehtauf +++ RTL-Fußball-Expertin zur Frauen-WM

Thomas Rupprath Frank Matheé

Gitta Saxx

fällt mit Bartwuchs bei der

Matheé “Tanz der Frankvon Premiere Matheé Frank

auf in Berlin Vampire”-Musical der beider Bartwuchsbei mitBartwuchs fälltmit fällt der “Tanzder von“Tanz Premierevon Premiere auf Berlinauf Vampire”-MusicalininBerlin Vampire”-Musical

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4 - Foto: RTL

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PLAYBOY

Weis Indira spielt Strippoker mit Mario Barth +++ blank +++ Weis Indira mit Henryk M. Broder

schafft es durch die Gage aus der Katy Karrenbaur Karrenbaur Privatinsolvenz +++ spielt NebenKaty rolle imes neuen schafft durchTom die Hanks-Film Gage aus der schafft es durch Gage aus der +++ verliebt sichdie in “Gladiatoren”Privatinsolvenz +++ spielt NebenPrivatinsolvenz +++ spielt NebenDarsteller Danilo Lazzarini rolle im neuen Tom Hanks-Film rolle im neuen Tom Hanks-Film +++ verliebt verliebt sich in “Gladiatoren”+++ sich in “Gladiatoren”Darsteller Danilo Lazzarini

dienstkreuz umgehängt. Zuvor gab‘s schon die Ehrendoktorwürde der Finanzakademie Moskau.

Weihnachtsfeier-Thema in Konzernen gern genommen, vor allem, wenn‘s ehrlich wird, so nach zwei, Als SPIEGEL-Titel historisch schlecht verkauft, aberdrei als Glühwein. Da sagt die einein Frau: „Man muss sich schon Weihnachtsfeier-Thema Konzernen gern genomganz vor schön dämlich um beim derzeitigen men, allem, wenn‘sanstellen, ehrlich wird, so nach zwei, drei Frauen-Hype nicht oben„Man zu fallen.“ Sagt die Glühwein. Da sagt dienach eine Frau: muss sich schon andere: „Aber wer will denn schon denderzeitigen Vorstand?“ ganz schön dämlich anstellen, um in beim Perfekte Haltung für 2012. Frauen-Hype nicht nach oben zu fallen.“ Sagt die

7. Jauch

im Mund zusammenläuft, sind asozial. Steht ein Glas Wein auf dem Tisch, man sichdas besser. In Menschen, denen beim benimmt Anblick von Fleisch Wasser im Mund zusammenläuft, sind asozial. Steht ein Glas Wein auf dem Tisch, benimmt man sich besser. In

Eva Jacob

Seit Klaus-Peter 1990 Vorstandsmitglied, seit 2001 Vorstandsvorsit9. Müller

findet leiblichen Vater Gitta wieder Saxx wird “SingleGitta Saxx Botschafterin” der findetleiblichen leiblichen Vater findet Vater AVIVA-Hotelkette wiederwird wird“Single“Singlewieder Botschafterin” der Botschafterin” der AVIVA-Hotelkette

Mathieu Carriére spielt sterbenden Sigmund

macht Benefiz-Talks +++ spendet seinen FinaleinThomas zugs-Gewinn an die Haiti Nothilfe +++ als Thomas Rupprath Rupprath EUROSPORT-Experte bei der Schwimm-WM macht machtBenefiz-Talks Benefiz-Talks +++ +++ spendet spendet seinen seinen FinaleinFinaleinzugs-Gewinn zugs-Gewinnan an die die Haiti Haiti Nothilfe Nothilfe +++ +++ als als EUROSPORT-Experte EUROSPORT-Experte bei bei der der Schwimm-WM Schwimm-WM

Freud +++

über TV-Soap-DarstelCarriére Carriére schreibt Roman Mathieu Mathieu Brief an Angela Merkel ler schreibt +++ Freud+++ SigmundFreud spielt sterbendenSigmund spieltsterbenden TV-Soap-DarstelüberTV-Soap-DarstelRomanüber schreibt schreibtRoman Merkel ler schreibt Brief an Angela

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Schwarm des Jahres

Kollege des Jahres

11. März: Fukushima

Kollege des Jahres

11. März: Fukushima

Die Unendliche Geschichte des Jahres

Schwarm des Jahres

1. 1. 2. 2. 3. 3.

Die Unendliche Geschichte des Jahres

Wer war am häufigsten auf Zeitschriften-Covern? Wer war am häufigsten auf Zeitschriften-Covern?

Heidi Klum ist allgegenwärtig: Niemand lächelte in den vergangenen zwölf Monaten so oft von den Titelseiten der Klatschblätter wie sie. Niemand Von insgesamt Heidi Klum ist allgegenwärtig: lächelte318 in Covern* wöchentlich den vergangenen zwölferscheinender Monaten so oftPeople-Magazine von den Titelsei(Bunte, Grazia, In -wie Das sie. StarVon & Style Magazin, ten der Gala, Klatschblätter insgesamt 318 Intouch, wöchentlich Life & Style, erscheinender Ok!) war Miss Bergisch Covern* People-Magazine Gladbach ganze 69 Mal Damit warMagazin, (Bunte, Gala, Grazia, In - dabei. Das Star & Style Heidi Klum im&Schnitt mindestens einmal Intouch, Life Style, Ok!) war Miss Bergisch pro Wocheganze am Zeitschriftenkiosk präsent. Gladbach 69 Mal dabei. Damit war

Medienpanik Medienpanik

Heidi Klum im Schnitt mindestens einmal Die Woche Konkurrenz lässt sie weit hinter sich: pro am Zeitschriftenkiosk präsent. Auf Platz zwei landet Kate Middleton Herzogin Catherine mit Platzierungen. ZwiDie Konkurrenz lässt46sie weit hinter sich: schenzeitig stand derKate ansehnliche ihrer Auf Platz zwei landet MiddletonPoHerSchwester Pippamit zwar fast mehrZwiim Mitzogin Catherine 46schon Platzierungen. telpunkt als stand die Braut, für einen Platz der Coverschenzeitig der ansehnliche Poin ihrer Hitparade hat es zwar aber dann nicht im gereicht. Schwester Pippa schondoch fast mehr Mit- Auf die Titelseiten esfür Pippa nur einige wenige Male, telpunkt alsschaffte die Braut, einen Platz in der Coverund wenn hat dann in Begleitung ihrer Schwester. Hitparade esmeist aber dann doch nicht gereicht. Auf die

Mehr als 13.000 Menschen sterben in Folge eines Tsunami, den ein Erdeben vor der japanischen Küste als gewaltige Wassermassen zu zehn Mehr als 13.000 Menschenbis sterben in Kilometer Folge eineslandTsueinwärts Hunderttausende werden evakuiert, nami, denpresst. ein Erdeben vor der japanischen Küste als zwei Kernreaktoren im Atomkraftwerk Fukushima gewaltige Wassermassen bis zu zehn Kilometer landschmelzen. einwärts presst. Hunderttausende werden evakuiert, zwei Kernreaktoren im Atomkraftwerk Fukushima Panik kann sich nur leisten, wer weit weg von der schmelzen. Gefahr ist. Die Japaner bleiben ruhig und räumen auf. In Deutschland herrscht MassenpaPanik kann sichdagegen nur leisten, werzeitweise weit weg von der nik, dem zumindest wenig Gefahr ist.viele Die Medien Japaner bleiben ruhig undentgegenseträumen auf. zen. Es ist die Stunde des herrscht WDR-Wissenschafts-ModeraIn Deutschland dagegen zeitweise Massenpators Ranga Yogeshwar, Fakten referiert, Technologie nik, dem viele Mediender zumindest wenig entgegenseterklärt, Zusammenhänge erläutert. Unser Journalist des zen. Es ist die Stunde des WDR-Wissenschafts-ModeraJahres. tors Ranga Yogeshwar, der Fakten referiert, Technologie

Titelseiten schaffte es Pippa nur einige wenige Male, Platzwenn 3 teilen sichmeist die Pärchen Angelina Jolie & Brad Pitt und dann in Begleitung ihrer Schwester. sowie Victoria & David Beckham mit je 45 Nennungen. Während es bei Beckhams AnlassJolie genug für eine Platz 3 teilen sichden die Pärchen Angelina & Brad Pitt ausführliche Berichterstattung gabmit (Modekönigin Victosowie Victoria & David Beckham je 45 Nennungen. ria bekommt nach drei Jungs endlich kleine Während es bei den Beckhams Anlasseine genug für Prineine zessin), bliebBerichterstattung die Nachrichtenlage BrangelinaVictoüberausführliche gab bei (Modekönigin

erklärt, Zusammenhänge erläutert. Unser Journalist des Jahres.

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Weise. Vor allem aber erschweren sie die Akzeptanz eines Richterspruchs in der Öffentlichkeit und schaden damit dem dererschweren Justiz. Weise. Vor Ansehen allem aber sie die Akzeptanz eines Richterspruchs in der Öffentlichkeit und schaden Mit Befremden hat der dieJustiz. Kammer die Aufrufe an die damit dem Ansehen Bevölkerung registriert, im Wege der Abstimmung über Schuld und Unschuld desKammer Angeklagten zu entscheiden. Mit Befremden hat die die Aufrufe an die Damit verkommt das Gerichtsverfahren nicht nur zu Bevölkerung registriert, im Wege der Abstimmung über einem reinen Event; vielmehr werden Entscheidungen Schuld und Unschuld des Angeklagten zu entscheiden. von Gerichten, denen nicht selten eine hochkompliDamit verkommt das Gerichtsverfahren nicht nur zu zierte Entscheidungsfindung in der öffenteinem reinen Event; vielmehrvorausgeht, werden Entscheidungen lichen Wahrnehmung mit dem Merkmal der Beliebigvon Gerichten, denen nicht selten eine hochkomplikeit behaftet. Dass auch dadurch dem Ansehen der zierte Entscheidungsfindung vorausgeht, in der öffentJustiz in der Öffentlichkeit Schaden lichen Wahrnehmung mit massiver dem Merkmal der zugefügt Beliebigwird,behaftet. liegt auf der Hand. keit Dass auch dadurch dem Ansehen der Justiz in der Öffentlichkeit massiver Schaden zugefügt Mit öffentlicher Kontrolle der Gerichte durch die wird, liegt auf der Hand. Medien hat diese Form der Medienarbeit nichts zu tun.

„Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Aber auch sie kennt Grenzen. Diese Grenzen existieren offensichtlich im Internet nicht. „Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Aber auch sie kennt Grenzen. Diese Grenzen existieren offenVorwiegend der nicht. Fassade der Anonymität wurden sichtlich imhinter Internet im Verlauf des Verfahrens in den Meinungsforen, Blogs und Kommentaren imFassade Internet PersönlichkeitsVorwiegend hinter der derdie Anonymität wurden rechte des Angeklagten, aber Blogs auch im Verlauf des Verfahrensder in Nebenklägerin, den Meinungsforen, des Gerichts und der im Verfahrensbeteiligten immer wieund Kommentaren Internet die Persönlichkeitsder mitdes Füßen getreten,der ohne dass die Möglichkeit rechte Angeklagten, Nebenklägerin, aber auch bestanden sich dagegen in irgendeiner Weise des Gerichtshätte, und der Verfahrensbeteiligten immer wieeffektiv Wehr zu setzen. der mit zur Füßen getreten, ohne dass die Möglichkeit

ihrer Tätigkeit die Pressefreiheit zu respektieren und den Medien eine angemessene Berichterstattung über das Verfahren müssen und ihrer Tätigkeitzu dieermöglichen. PressefreiheitGerichte zu respektieren sollen damiteine leben, dass sie durch die Medien öffentliden Medien angemessene Berichterstattung über cherVerfahren Kontrolle zu unterliegen. das ermöglichen. Gerichte müssen und sollen damit leben, dass sie durch die Medien öffentliUmgekehrt aber ist es Aufgabe der Presse, vollständig cher Kontrolle unterliegen. und sachlich zu berichten, dem Leser damit die Möglichkeit zu geben, unvoreingenommen eine MeiUmgekehrt aber istsich es Aufgabe der Presse, vollständig nungsachlich zu bilden dabei die Würde Gerichts und und zuund berichten, dem Leserdes damit die Mögder Verfahrensbeteiligten zu achten. lichkeit zu geben, sich unvoreingenommen eine Mei-

mit sachlicher Kritik zu tun hatte, sondern häufig nur Die Pressefreiheit Klischees bediente.zählt wie die Meinungsfreiheit zu den elementaren Grundrechten. Die Gerichte haben bei

nung zu bilden und dabei die Würde des Gerichts und StattVerfahrensbeteiligten der gebotenen Zurückhaltung der zu achten. gegenüber einem laufenden Verfahren prägten vorschnelle Prognosen, das einseitige Präsentieren von Fakten und mit dem Statt der gebotenen Zurückhaltung gegenüber einem Anschein von Sachlichkeit verbreitete Wertungen die laufenden Verfahren prägten vorschnelle Prognosen, Berichterstattung. Diese mögen zwar als Garant für das einseitige Präsentieren von Fakten und mit dem Schlagzeilen Verkaufszahlen dienen; der WahrAnschein vonund Sachlichkeit verbreitete Wertungen die heitsfindung in der Diese Hauptverhandlung sie jedoch Berichterstattung. mögen zwar sind als Garant für in hohem Maße abträglich. Sie erzeugen Stimmungen, Schlagzeilen und Verkaufszahlen dienen; der Wahrwo Sachlichkeit gefragt ist; letztlich vertiefen den heitsfindung in der Hauptverhandlung sind siesie jedoch mithohem der Durchführung einesSie Strafverfahrens verbundein Maße abträglich. erzeugen Stimmungen, nenSachlichkeit Eingriff in diegefragt Persönlichkeitsrechte des Angeklagwo ist; letztlich vertiefen sie den ten der undDurchführung der Nebenklägerin in nicht gerechtfertigter mit eines Strafverfahrens verbunde-

Die Pressefreiheit zählt wie die Meinungsfreiheit zu 24 den elementaren Grundrechten. Die Gerichte haben bei

nen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte des Angeklagten und der Nebenklägerin in nicht gerechtfertigter

bestanden hätte, sich dagegen in irgendeiner Weise Auch angeblich Sachkundige effektiv zur Wehr zu setzen. konnten nicht der Versuchung widerstehen, ohne Aktenkenntnis und ohne an der Hauptverhandlung teilgenommen haben, Auch angeblich Sachkundige konntenzu nicht der häufig Versuaber aufwiderstehen, der Grundlage unvollständiger und fehlerhafchung ohne Aktenkenntnis und ohne an ter Medienberichte perteilgenommen Ferndiagnose ihre persönliche der Hauptverhandlung zu haben, häufig Meinung zum Besten zuunvollständiger geben, die in der Regel nichts aber auf der Grundlage und fehlerhafmitMedienberichte sachlicher Kritik zuFerndiagnose tun hatte, sondern häufig nur ter per ihre persönliche Klischees zum bediente. Meinung Besten zu geben, die in der Regel nichts

Mit öffentlicher Kontrolle der Gerichte durch die Der Kammer ist bewusst, die Arbeit der Medien im Medien hat diese Form derdass Medienarbeit nichts zu tun. vorliegenden Verfahren unter erschwerten Bedingungen Kammer stattfand.ist Durch den dass wiederholten Der bewusst, die ArbeitAusschluss der Mediender im ÖffentlichkeitVerfahren war es denunter Medienvertretern mögvorliegenden erschwerten nicht Bedingunlich,stattfand. sich ein vollständiges Bild vom Ablauf und Inhalt gen Durch den wiederholten Ausschluss der der Hauptverhandlung zuMedienvertretern machen. Öffentlichkeit war es den nicht möglich, sich ein vollständiges Bild vom Ablauf und Inhalt DiesHauptverhandlung hätte jedoch umsozumehr Anlass zur Zurückhalder machen. tung bei der Berichterstattung sein müssen. Die Kammer hätte allemumso in diesem von SeiDies hättevor jedoch mehrZusammenhang Anlass zur Zurückhalten der mehr Verständnis die Belange des tung beiMedien der Berichterstattung seinfür müssen. Die KamStrafprozesses erwartet. [...] Zusammenhang von Seimer hätte vor allem in diesem ten der Medien mehr Verständnis für die Belange des Ob einer Hauptverhandlung Strafprozesses erwartet. [...] für die breite Öffentlichkeit ein ausreichender Unterhaltungswert zukommt, ist für dieHauptverhandlung Beurteilung der Schuldfrage undÖffentlichdamit für Ob einer für die breite die Gestaltung der Hauptverhandlung ohne Belang. Das keit ein ausreichender Unterhaltungswert zukommt, Gericht istBeurteilung bei der Durchführung der Hauptverhandist für die der Schuldfrage und damit für lungGestaltung nicht der Befriedigung des Sensationsund Unterdie der Hauptverhandlung ohne Belang. Das haltungsinteresses [...] der HauptverhandGericht ist bei der verpflichtet. Durchführung

rio) und Katie Holmes & Tom Cruise sitzen gemeinsam Einedem kleine Sensation: auf siebten Platz. Daniela Katzenberger schafft es auf Rang acht. Das hat sie vor allem dem Klatschblatt In zu verdanken, das sie im vergangenen Jahr gleich zwölf Eine kleine Sensation: Daniela Katzenberger schafft es MalRang auf die Titelseite Die Hochzeit in Monaco auf acht. Das hatbrachte. sie vor allem dem Klatschblatt In warverdanken, zwar um einiges als die Jahr in London, trotzzu das siepompöser im vergangenen gleich zwölf

Von bislang 47 veröffentlichten Ausgaben von Intouch fehlten sieben Hefte, bei Life & Style fehlten fünf. - 15

überschaubare Anzahl - durchaus sachgerecht und ausBei allem über Verständnis für dieberichtet Belange der Medienarbeit gewogen das Verfahren haben. erhofft sich das Gericht, dass die Medien künftig wieder mehr Verständnis für das der Justiz Bei allem Verständnis fürvorrangige die BelangeInteresse der Medienarbeit an der ordnungsgemäßen Durchführung eines Strafvererhofft sich das Gericht, dass die Medien künftig wieder fahrens entwickeln. mehr Verständnis für das vorrangige Interesse der Justiz

Die Unendliche Geschichte des Jahres

an der ordnungsgemäßen Durchführung eines StrafverDas vorliegende Verfahren sollte Anlass dazu sein, eine fahrens entwickeln. sachgerechte Diskussion auch unter Beteiligung der Justiz in Gang zuVerfahren setzen, um zu verhindern, Das vorliegende sollte Anlass dazudass sein,ohne eine Not unüberbrückbare Gegensätze entstehen. [...] sachgerechte Diskussion auch unter Beteiligung der

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Liebe LiebePippa, Pippa, wir kennen uns nicht. Wir haben Dich neulich auf gen Leuten viel Positives gehört haben . Nein, Du warst wir kennen uns nicht. Wir haben Dich neulich auf gen Leuten viel Positives gehört haben . Nein, Du warst einer Hochzeit von Weitem gesehen, wahrscheinlich einfach unter all den aufgebrezelten, alten, mit Blingeinfach unter allder den aufgebrezelten, alten, mit Blingeiner Hochzeit von Weitem wahrscheinlich Bling behangenen Gästen einzige sympatische hast Du uns gar nicht bemerkt. Wirgesehen, müssen gestehen: gar nicht Wirein müssen gestehen: Duhast hastDu unsuns gut gefallen. Ja, bemerkt. wir haben uns bisschen Mensch. Bling behangenen Gästen der einzige sympatische Du hast uns gut gefallen. Ja, wir haben uns ein bisschen Mensch. verliebt. Also, was meinst Du? Es würde uns freuen, von Dir zu verliebt. Weil niemand uns Deine Handy-Nummer geben wollte, hören. Also, was meinst Du? Es würde uns freuen, von Dir zu möchten wir auf diesem Weg fragen, ob Du bereit Weil niemand uns Deine Handy-Nummer geben wollte, hören. wärest, bei Gelegenheit einen Kaffee mit uns zu trin- LG, Deine Fernsehzuschauer möchten wir auf diesem Weg fragen, ob Du bereit ken? Wir versichern Dir: Es hat nichts mit Deinem Po LG, Deine Fernsehzuschauer Kaffee uns zuPS: trinHast Du eigentlich einen festen Freund? zuwärest, tun, überbei denGelegenheit wir nach der einen Hochzeit noch mit von eini-

tun, über den wir nach der Hochzeit noch von eini16 zu - Foto: Stefan Worring

WIRED (UK-Ausgabe)

andere Ziele benutzt werden können.” Wow, das muss ein ganz schön mulmiges Gefühlt sein, sein eigenes Cover zum ersten Mal zu sehen.

verstoßener Sohn Konstantin.

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16 - Foto: Stefan Worring

10. Juni: EHEC-Epidemie

Gemüse-Panik des Jahres

10. Juni: EHEC-Epidemie

Gemüse-Panik des Jahres

Die Gurken-Panik Die Gurken-Panik

Grimme-Preis für Gottschalk Grimme-Preis für Gottschalk

50 50 5050 Kerkeling sagt “Wetten, dass.. ?”40 sagt Kerkeling Kerkeling sagt Kerkeling sagt Nachfolge “Wetten, dass..ab ?”-?”40 “Wetten, 4040 dass.. “Wetten, dass.. ?”Nachfolge abab Nachfolge Nachfolge ab 30

Es begann damit, dass der Moderator bei “Wetten, dass.. ?” kündigte und findet sein vorläufiges Ende Es damit, dass der Moderator Moderator bei “Wetten, “Wetten, in Dutzenden möglichen unmöglichen Es begann begann damit, dass der bei Es begann damit, dass derund Moderator bei “Wetten, dass.. ?” und findet sein vorläufiges Ende dass.. ?” kündigte kündigte und findet sein vorläufiges Ende Nachfolgern, die auch nicht wollen. Wir dokumendass.. ?” kündigte und findet sein vorläufiges Ende in möglichen und unmöglichen in Dutzenden Dutzenden möglichen und unmöglichen tieren die Häufigkeit des Google-Suchbegriffs in Dutzenden möglichen und unmöglichen Nachfolgern, die auch nicht wollen. Wir dokumendokumenNachfolgern, dieüber auch nicht wollen. Wir „Gottschalk” das Jahr verteilt. Nachfolgern, die auch nicht wollen. Wir dokumentieren die Häufigkeit desdes Google-Suchbegriffs tieren Google-Suchbetierendie dieHäufigkeit Häufigkeit des Google-Suchbegriffs „Gottschalk” über das Jahr verteilt. „Gottschalk” über das Jahr verteilt.

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ligen Interessen durch unser Urteil nicht ausreichend Bedenken Sie, wenn Sie künftig über den Fall reden gerecht geworden zu sein. oder berichten, dass Herr Kachelmann möglicherweise die Tat nicht begangen hatkünftig und deshalb zu Unrecht als Bedenken Sie, wenn Sie über den Fall reden Rechtsbrecher vor Gericht stand. Bedenken Sie aber oder berichten, dass Herr Kachelmann möglicherweise auch dass hat Frauund X. möglicherweise Opfer die Tatumgekehrt, nicht begangen deshalb zu Unrecht als einer schweren vor Straftat war. stand. Bedenken Sie aber Rechtsbrecher Gericht

APRIL 2011 APRIL 2011 APRIL 2011

auch umgekehrt, dass Frau X. möglicherweise Opfer Versuchen Sie, sich künftig einer schweren Straftat war.weniger von Emotionen leiten zu lassen. Unterstellen Sie die jeweils günstigste Variante fürSie, Herrn und von FrauEmotionen X. und führen Versuchen sichKachelmann künftig weniger leiSie sich dann Unterstellen vor Augen, was möglicherweise ten zu lassen. Sie beide die jeweils günstigste durchlitten Variante für haben. Herrn Kachelmann und Frau X. und führen

JULI JULI 2012011 JULI 201 2011 JULI 2011 JULI JULI 201 2011

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OKTOBER 2011 OKTOBER 2011 OKTOBER 2011

ThomasOKTOBER 2011

Thomas Gottschalk Thomas Thomas Gottschalk geht zur Gottschalk Gottschalk geht zur ARD geht zur geht zur ARD ARD ARD

lung nicht der Befriedigung des Sensations- und UnterAuf der anderen Seite hat die Kammer aber auch gesehaltungsinteresses verpflichtet. [...] hen, dass einige Medienvertreter - wenn auch eher eine

Sie sich dann vor Augen, was beide möglicherweise Nur dann haben Sie den Grundsatz „in dubio pro reo“ durchlitten haben. verstanden. Nur dann kennt der Grundsatz „in dubio pro reo“ nicht nurSie Verlierer, sondern neben dempro RechtsNur dann haben den Grundsatz „in dubio reo“ staat auch Gewinner.“ verstanden. Nur dann kennt der Grundsatz „in dubio

Auf der anderen Seite hat die Kammer aber auch gesehen, dass einige Medienvertreter - wenn auch eher eine

pro reo“ nicht nur Verlierer, sondern neben dem Rechts25 staat auch Gewinner.“

26 - Fotos: ZDF, Grimme-Institut

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26 - Fotos: ZDF, Grimme-Institut

2011 war das Jahr, als die Welt das Vertrauen verlor – das Vertrauen ins Gemüse. Böse Gurken? Tödliche Tomaten? Gute Güte. 2011 war das Jahr, als die Welt das Vertrauen verlor

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– das Vertrauen ins Gemüse. Böse Gurken? Tödliche Am Ende waren es die Sprossen. Und die Vorsicht der Tomaten? Gute Güte. Verbraucher, die die spanische Agrarwirtschaft vorübergehend stillegte, war malVorsicht gerechtferAm Ende waren es dieausnahmsweise Sprossen. Und die der tigt. Deutschland stand für Wochen im Zentrum euroVerbraucher, die die spanische Agrarwirtschaft vorüberpäischenstillegte, und globalen Interesses. Tausende erkrankten gehend war ausnahmsweise mal gerechtferan einer agressiven Formfür des hämolytisch-urämischen tigt. Deutschland stand Wochen im Zentrum euroSyndromsund (HUS), 46 starben an den Folgen. erkrankten päischen globalen Interesses. Tausende

Kerkeling sagt: GottschalkKerkeling sagt: steht GottschalkNachfolger fest Kerkeling sagt: GottschalkNachfolger steht fest Kerkeling sagt: GottschalkNachfolger steht fest Nachfolger steht fest

Justin Bieber bei „Wetten, dass.. ?“ Justin Bieber bei „Wetten, dass.. ?“

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an einer agressiven Form des hämolytisch-urämischen 28 Syndroms (HUS), 46 starben an den Folgen.

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24. August: BILD druckt Auszüge aus Phillip Lahms Autobiografie 24. August: BILD druckt Auszüge aus Phillip Lahms Autobiografie

Fußballer in der Campagna Fußballer in der Campagna

An die große Auftregung, die ein paar Zitate aus Phillip Lahms bravem Buch in Fußballbranchen-Deutschland auslöste, wollen wir gar nicht mehr (Na, also An die große Auftregung, die ein paarerinnern. Zitate aus Phillip gut. Rudi Völler:Buch “Mich bei Lahm nichts mehr. Lahms bravem inwundert Fußballbranchen-Deutschland Das Interview beiwir dergar Weltmeisterschaft gegen(Na, Ballack auslöste, wollen nicht mehr erinnern. also war bereits schäbig, erbärmlich.”) gut. Rudi Völler: “Mich wundert bei Lahm nichts mehr.

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Das Interview bei der Weltmeisterschaft gegen Ballack Stattdessen nutzen wir die Gelegenheit, das Werk unsewar bereits schäbig, erbärmlich.”) rer Illustratorin Indi Davies noch einmal vorzuzeigen. Und sei es nur, um auf im Hintergund Stattdessen nutzen wirdie dieAllianz-Arena Gelegenheit, das Werk unsehinzuweisen. rer Illustratorin Indi Davies noch einmal vorzuzeigen.

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Talkshowfragen des Jahres

11. September: „Günther Jauch“ startet

Talkshowfragen des Jahres

11. September: „Günther Jauch“ startet

Fragen über Fragen Fragen über Fragen Als im Sommer Günther Jauch Anne Will als Moderator des Sonntagabends ablöste, war das der Beginn einer neuen der ARD: gut wie Abend Als im Talkshowära Sommer Günther JauchSoAnne Willjeden als Moderaeinedes neue politisch-gesellschaftliche tor Sonntagabends ablöste, war dasGesprächsrunde, der Beginn einer jeden Abend ein Thema Nation neuen Talkshowära der finden, ARD: Sodas gutdie wie jedenbewegt. Abend Wir haben die Fragen gesammelt, die sich Deutscheine neue politisch-gesellschaftliche Gesprächsrunde, lands Abend Talkshows seit derfinden, Sommerpause gestelltbewegt. haben jeden ein Thema das die Nation (auchhaben die von Maybrit ZDF). Siedie vermitteln einen Wir die FragenIllner, gesammelt, sich Deutschlands Talkshows seit der Sommerpause gestellt haben (auch die von Maybrit Illner, ZDF). Sie vermitteln einen

Eindruck von der Gemütslage des Landes – na ja, zumindest derer, die noch öffentlich-rechtliches Fernsehen einschalten. Viele dieser Fragen SuggestivfraEindruck von der Gemütslage dessind Landes – na ja, gen, anderederer, sinddie geschlossene Fragen und lassen sich zumindest noch öffentlich-rechtliches Fernsespontan mit ja oder nein beantworten, andere hen einschalten. Viele dieser Fragen sindwieder Suggestivfraschonandere nach wenigen Wochen völlig sinnentleert. Versugen, sind geschlossene Fragen und lassen sich chen Sie es mal. spontan mit ja oder nein beantworten, wieder andere schon nach wenigen Wochen völlig sinnentleert. Versuchen Sie es mal.

Und sei es nur, um auf die Allianz-Arena im Hintergund hinzuweisen.

MEN’S HEALTH (USA) Dieses Titelbild zeigt, das die Leute, die dort arbeiten, Spass an ihrem Job haben... Sie parodieren ihr normales Cover mit einer limitierten Zeichnung von Peter Griffins “Family Guy”.

MEN’S HEALTH (USA)

Eurokrise

Dieses Titelbild zeigt, das die Leute, die dort arbeiten, Spass an ihrem Job haben... Sie parodieren ihr normales Cover mit einer limitierten Zeichnung von Peter Griffins “Family Guy”.

Eurokrise

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Integration

Gesundheit

Integration Rechtsradikalismus

Gesundheit

Rechtsradikalismus Papstbesuch Papstbesuch Renten und Soziales Familie und Frauen

WIRED (UK-Ausgabe) Einfach großartig: Einige Leser erhielten ein ultrapersonalisiertes Cover dieser Ausgabe. WIRED grub im Netz einige persönliche Informationen zu jeder Person aus und druckte sie aufs Cover. Das Statement der Redaktion: “...vielengroßartig: von uns ist es garLeser nichterhielten bewusst,ein wieultrapersonalisiertes die Daten, die wir aus sozialen Gründen insWIRED Netz stellen, später Einfach Einige Cover dieser Ausgabe. grub im Netzfür anderepersönliche Ziele benutzt werden können.” Wow, das muss ein ganz schön sein, sein Cover einige Informationen zu jeder Person aus und druckte sie mulmiges aufs Cover.Gefühlt Das Statement dereigenes Redaktion: zum ersten “...vielen vonMal unszuistsehen. es gar nicht bewusst, wie die Daten, die wir aus sozialen Gründen ins Netz stellen, später für

PS: Hast Du eigentlich einen festen Freund?

Alfred Neven DuMont, 84-jähriger Großverleger, hat Roman aus der DuMont, 84-jähriger Alfred Neven einen Perspektive eines Großverleger, hat SohnesRoman geschrieben. einen aus der Der Protagonist Perspektive einesist 42 Jahre alt,geschrieben. genau wie Sohnes zu diesem Zeitpunkt Der Protagonist ist 42 Nevenalt, DuMonts aus Jahre genau wie dem Unternehmen zu diesem Zeitpunkt verstoßener Sohnaus Neven DuMonts Konstantin. dem Unternehmen

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„Wetten, dass.. ?“ auf Mallorca „Wetten, dass.. dass.. ?“ ?“ auf Mallorca „Wetten, aufauf Mallorca „Wetten, dass.. ?“ Mallorca

Grimme-Preis für Gottschalk

Justiz in Gang zu setzen, um zu verhindern, dass ohne Wirunüberbrückbare sind überzeugt, dass wir die juristisch richtige Not Gegensätze entstehen. [...] Entscheidung getroffen haben. Befriedigung verspüren wir dadurch nicht. Wir entlassen den Angeklagten Wir sindjedoch überzeugt, dass wir die juristisch richtige Entund die Nebenklägerin mit Befriedigung einem möglicherweise nie scheidung getroffen haben. verspüren wir mehr ausjedoch der Welt zuWir schaffenden ihn als dadurch nicht. entlassenVerdacht, den Angeklagten potentiellen Vergewaltiger, als potentielle rachsüchund die Nebenklägerin mitsie einem möglicherweise nie tige Lügnerin. Wir entlassen den Angeklagten mehr aus der Welt zu schaffenden Verdacht, und ihn die als Nebenklägerin aber auch mit Gefühl, ihren jeweipotentiellen Vergewaltiger, siedem als potentielle rachsüchligenLügnerin. Interessen durch unserden Urteil nicht ausreichend tige Wir entlassen Angeklagten und die gerecht geworden zuauch sein.mit dem Gefühl, ihren jeweiNebenklägerin aber

Fußball-Bestseller des Jahres

ZEIT-Magazin (Deutschland)

29. April: Royal Wedding 29. April: Royal Wedding

„Als mich ihre „Als mich ihre Lippen endlich Lippen endlich vereinnahmten vereinnahmten und unsere Zungen und unsere Zungen sich berührten, sich sich berührten, sich umschmeichelten umschmeichelten und die Schlange und die Schlange tiefer und tiefer in tiefer und tiefer in mich drang, entstand mich drang, entstand eine neue Welt.“ eine neue Welt.“

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Fußball-Bestseller des Jahres

Magazin zieht das Konzept jede Woche durch und eröffnet sich so die Möglichkeit, seinen Titelgeschichten mehr Tiefe zu verleihen.

2011 war das Gottschalk-Jahr 2011 2011war wardas dasGottschalk-Jahr Gottschalk-Jahr

Die Unendliche Geschichte des Jahres

Gottschalk kündigt an, Gottschalk Gottschalk „Wetten, dass.. ?“ kündigt kündigt an,an, zu verlassen „Wetten, dass.. „Wetten, dass.. ?“ ?“ verlassen zu zu verlassen

Anzügliches Zitat des Jahres

ken? Wir versichern Dir: Es hat nichts mit Deinem Po

Von bislang 47 veröffentlichten Ausgaben von Intouch fehlten sieben Hefte, bei Life & Style fehlten fünf. - 15

14 - * Alle Angaben ohne Gewähr. Zum Redaktionsschluss sind noch nicht alle Ausgaben 2011 erschienen.

Cover des Jahres

ZEIT-Magazin (Deutschland)

18. Christine Neubauer 5 18. Kim Kardashian 5

ria bekommt nach drei Jungs endlich eine kleine Prin- Mal auf die Titelseite brachte. Die Hochzeit in Monaco 14 - * Alleblieb Angaben Gewähr. Zum Redaktionsschluss noch nicht alle Ausgaben 2011 pompöser erschienen. als die in London, trotzwar zwar um einiges zessin), dieohne Nachrichtenlage bei Brangelinasind über-

Cover des Jahres

Ich bin ein echter Fan dieser Cover-Idee mit zwei aufeinanderfolgenden Titelseiten (Seite 1 und Seite 3). ZEITMagazin zieht das Konzept jede Woche durch und eröffnet sich so die Möglichkeit, seinen Titelgeschichten mehr Tiefe zuein verleihen. Ich bin echter Fan dieser Cover-Idee mit zwei aufeinanderfolgenden Titelseiten (Seite 1 und Seite 3). ZEIT-

Titelseite, Dieter Bohlen und Sylvie van der Vaart haben den Einzug in die Top Ten nur knapp verfehlt.

Beckhams 45 Jennifer Aniston 39 George Clooney 24 Beckhams 45 Cameron Diaz 23 39 Jennifer Aniston Kate Moss 23 George Clooney 24 Blake Lively 21 23 Cameron Diaz TomKat 21 23 Kate Moss Demi Lively Moore 21 21 Blake Charlène2120 TomKat Daniela Katzenberger 20 Demi Moore 21 Rihanna 19 Charlène 20 Sarah Connor 17 Daniela Katzenberger 20 Sylvie van Rihanna 19der Vaart 14 DieterConnor Bohlen 17 14 Sarah Scarlettvan 13 der Vaart 14 Sylvie Katy Perry 12 14 Dieter Bohlen Guttenbergs Scarlett 13 11 Lindsay Lohan Katy Perry 12 8 Rebecca Mir 711 Guttenbergs MirandaLohan Kerr 68 Lindsay ChristineMir Neubauer 5 Rebecca 7 Kim Kardashian Miranda Kerr 6 5

überschaubare Anzahl - durchaus sachgerecht und ausgewogen über das Verfahren berichtet haben.

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neben Daniela Katzenberger und liegt damit weit hinter Ob die auffälligen Herzogin Catherine.roten Haare der Grund waren? Popstar Rihanna nimmt den neunten Platz ein. Der letzte Platz inauffälligen der Top Tenroten geht Haare wederder an eine Adlige noch an Ob die Grund waren? Popeinen berühmten Hollywood-Star: Connor auf star Rihanna nimmt den neuntenSarah Platz ein. Der ist letzte Rang in zehn! Genau bei Daniela Katzenberger wird Platz der Top Tenwie geht weder an eine Adlige noch an die X-Factor-Jurorin vom Magazin In gepusht, dass einen berühmten Hollywood-Star: Sarah Connor istsich auf „Star & StyleGenau Magazin“ aber eigentlich eine FernRang zehn! wienennt, bei Daniela Katzenberger wird sehprogrammzeitschrift ist - bloß Fernsehprodie X-Factor-Jurorin vom Magazin Inohne gepusht, dass sich gramm. Die Magazin“ Redaktion hebtaber Woche für Woche das „Star & Style nennt, eigentlich eine Fern„Who is Who“ des deutschen auf die sehprogrammzeitschrift ist -Privatfernsehens bloß ohne FernsehproTitelseite,Die Dieter Bohlen und Sylvie van für der Vaart haben gramm. Redaktion hebt Woche Woche das den Einzug in die Ten nur knapp verfehlt. auf die „Who is Who“ desTop deutschen Privatfernsehens

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31. Mai: Kachelmann freigesprochen

Medienkritik des Jahres

3. 4. 5. 3. 6. 4. 6. 5. 7. 6. 7. 6. 7. 8. 7. 8. 7. 9. 8. 10. 8. 11. 9. 11. 10. 12. 11. 13. 11. 14. 12. 15. 13. 16. 14. 17. 15. 18. 16. 18. 17.

dem erreicht Fürstin Charlène nur den achten Platz neben Daniela Katzenberger und liegt damit weit hinter Herzogin Catherine. dem erreicht Fürstin Charlène nur den achten Platz

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31. Mai: Kachelmann freigesprochen

Medienkritik des Jahres

Auszug aus der schriftlichen Auszug aus der schriftlichen Urteilsbegründung der Urteilsbegründung der des 5. Großen Strafkammer 5. Großen Strafkammer Landgerichts Mannheimdes Landgerichts Mannheim zum Fall Jörg Kachelmann zum Fall Jörg Kachelmann

schaubar. Keine neue Schwangerschaft, keine neue Adoption, kein neuer Blockbuster - allein ihr Prominentenstatus sichert Jolie-Pitts die Silbermedaille. schaubar. Keineden neue Schwangerschaft, keine neue Adoption, kein neuer Blockbuster - allein ihr ProminenJennifersichert Anistonden ist Jolie-Pitts ihrem Ex-Ehemann Brad Pitt dicht tenstatus die Silbermedaille. auf den Fersen und belegt Platz vier. 39 Mal schaffte ist sieihrem es auf Ex-Ehemann die Titelseiten. Der Grund: Jennifer Aniston Brad Pitt dicht Ihr Leben auf den Fersen als undHollywoods belegt PlatzDauer-Single vier. 39 Mal scheint Lover Theroux schaffte siemit es auf die Justin Titelseiten. Derendlich Grund: vorüber Der einzige Herr in der Ihr Lebenzu alssein. Hollywoods Dauer-Single Liste, ob oder ohne Gefährtin, ist scheint mitmit Lover Justin Theroux endlich George mit Ex-WrestlevorüberClooney zu sein.(aktuell Der einzige Herr in der rin StacyobKeibler liiert)ohne auf Platz fünf. Platz Liste, mit oder Gefährtin, ist sechs teilen sich zwei Blondinen – Cameron George Clooney (aktuell mit Ex-WrestleDiazrin und Kate Moss.liiert) Demiauf Moore, derzeit in Stacy Keibler Platz fünf. Platz den Schlagzeilen wegen der außerehelichen Techtelsechs teilen sich zwei Blondinen – Cameron mechtelDiaz ihresund Gatten Kutcher, Blake Lively KateAshton Moss. Demi Moore, derzeit in (Schauspielerin und wegen Ex-Geliebte von LeonardoTechtelDiCapden Schlagzeilen der außerehelichen rio) und Katie Tom Cruise sitzenBlake gemeinsam mechtel ihresHolmes Gatten&Ashton Kutcher, Lively auf dem siebten Platz. (Schauspielerin und Ex-Geliebte von Leonardo DiCap-

Anzügliches Zitat des Jahres

Heidi Klum 69 mal Heidi Klum 69 mal Kate Middleton 46 Kate Middleton 46 Brangelina 45 Brangelina 45

Renten und Soziales

Familie und Frauen

VRIJ NEDERLAND (Niederlande) Ich bin selbst Grafikdesigner, und das hier ist meine beste Arbeit des Jahres, noch dazu als Cover des Jahres in den

Wirtschaft und Finanzen

baten den Titel dieser Ausgabe zu gestalten... wasdes zu Jahres, einigernoch Aufregung inCover den Social Mediain den Ich binmich, selbstnur Grafikdesigner, undeinen das hier ist meine beste Arbeit dazu als des Jahres führte: Sind das nun Brüste oder ein Hintern?ist Lustigerweise stieg die verkaufte Auflage um 144 Prozent. Niederlanden nominiert. VRIJ NEDERLAND ein gutes Magazin, das auf seinen Titel selten etwas riskiert. Sie baten mich, nur den Titel dieser einen Ausgabe zu gestalten... was zu einiger Aufregung in den Social Media führte: Sind das nun Brüste oder ein Hintern? Lustigerweise stieg die verkaufte Auflage um 144 Prozent.

Wirtschaft und Finanzen

Niederlanden nominiert. VRIJ NEDERLAND ist ein gutes Magazin, das auf seinen Titel selten etwas riskiert. Sie VRIJ NEDERLAND (Niederlande)

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40 - Foto: ARD

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40 - Foto: ARD

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Claudius Seidl im Interview Claudius Seidl im Interview

Jahren das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und hat sein Allgemeinen Sonntagszeitung und hat sein Blatt in dieser Zeit zu einem zentralen Ort Blatt in dieser Zeit zu einem zentralen Ort für zeitgenössisches Deuten und Denken für zeitgenössisches Deuten und Denken in den deutschen Medien gemacht. in den deutschen Medien gemacht.

Claudius Seidl

Im großen V.i.S.d.P.-JahresrückblicksIm großen V.i.S.d.P.-Jahresrückblicksinterview spricht der Blattmacher und interview spricht der Blattmacher und Filmkritiker über Guttenberg, Bin Laden Filmkritiker über Guttenberg, Bin Laden und Fukushima, iPads, Dschungelshow und und Fukushima, iPads, Dschungelshow und Brillengestelle, die Zukunft des Feuilletons Brillengestelle, die Zukunft des Feuilletons und sein persönliches Jahr 2011. und sein persönliches Jahr 2011.

Interview: Sebastian Esser Fotos: Özgür Albayrak

Herr Seidl, sagt Ihnen der Name Peer Kusmagk etwas? Natürlich weiß ich, wer Peer Kusmagk ist. Peer KusmagkSeidl, ist ein Held. Peerder Kusmagk gehört zu denetwas? weniHerr sagt Ihnen Name Peer Kusmagk gen Bewohnern der Medien, mich inist. diesem Jahr Natürlich weiß ich, wer Peerdie Kusmagk Peer Kusfasziniert haben. magk ist ein Held.Ich Pesehe kaum fern und komme mir immer schmutzig und ein bisschen dümmer vor, wenn ich es doch tue. Aber das soziale Experiment Dschungelcamp fasziniert mich jedes Mal wieder. Es war geradezu klassisch, wie der Außenseiter sich in diesem Camp gegen den Mainstream durchsetzt. Die Mehrheit, die sich für mächtig hält, weil sie die Zuschauerperspektive nicht kennt. Die Art und Weise, wie der arme Typ stark blieb, hat mir gefallen. Die Sendung war das dominierende Thema im Januar 2011. Ist die öffentliche Debatte im Lauf des folgenden knappen Jahres mit all seinen Katastrophen und Revolutionen ernster geworden? Ich würde mich weigern, die Dinge zu hierarchisieren. So zu tun, als wäre ein Gespräch über das Dschungelcamp ein Hohn gegenüber der arabischen Revolution oder den Erdbeben-, Tsunami- und Radioaktivitätsopfern von Fukushima, ist einfach Quatsch. Die Welt hält eben mehrere Gesprächsthemen bereit. Wenn der beste Freund gestorben ist, stellt sich die Frage: Wer schreibt die Glosse für den nächsten Sonntag? Dann ein anderes Indiz für Nachdenklichkeit und Ernsthaftigkeit: Inzwischen tragen viele Politiker umrandete Brillen und sehen plötzlich aus wie Schriftsteller aus den 60er Jahren.

Steht eine Brille mit Gestell für Ernsthaftigkeit? Das weiß ich nicht. Es ist eher der Versuch, Modernität zu suggerieren. In meiner Jugend haben die ernsthaften und seriösen Menschen, die Professoren und Wirtschaftsbosse solche Brillen getragen. John Lennon hat eine Nickelbrille getragen. Der nächste Schachzug der Menschen, die vorne dran sind, müsste es also sein, Nickelbrille zu tragen. Wenn Politiker umrandete Brillen tragen, ist diese Art von Brillen ja eigentlich erledigt. Guido Westerwelle hat mit einer neuen Brille versucht, sein Image zu korrigieren. Dazu kann ich nur Folgendes sagen: So unangenehm es mir ist, wenn alle gegen einen sind – dadurch wird mir Westerwelle auch nicht sympathisch. Es ändert nichts an seinem grundlegend überforderten, ein bisschen dämlichen Gesichtsausdruck. Aber da hilft so eine Brille. Sie setzt in dieses insgesamt nichtssagene Gesicht einen Akzent hinein, den das Gesicht selbst nicht hat. Das finde ich als Zeitungsredakteur, der die ganze Zeit mit grafischen Elementen und der Schönheit von Seiten zu tun hat, einen logischen Schritt. Seitdem ist einem dieses Gesicht weniger unangenehm – weil die Brille ganz okay ist. Die randlose Brille stand lange Zeit für die maximale Nähe zwischen Politiker und Wähler. Wenn ich mir vorstelle, Guido Westerwelle schaut in den Spiegel, erkennt, dass die Nähe seines Gesichts zum Bürger ihm weniger Vor- als Nachteile bringt, weil es so ist wie es ist und schaut wie es schaut,

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Claudius Seidl leitet seit zwölf Claudius Seidl leitet seit zwölf Jahren das Feuilleton der Frankfurter

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Ich will Ich will

Emotionaler Moment des Jahres

5. Februar: Monica Lierhaus‘ Heiratsantrag

Bitchfight des Jahres

11. März: SPIEGEL vs BILD

Leser des Jahres

Emotionaler Moment des Jahres

5. Februar: Monica Lierhaus‘ Heiratsantrag

Bitchfight des Jahres

11. März: SPIEGEL vs BILD

Leser des Jahres

1. März: Guttenberg tritt zurück 1. März: Guttenberg tritt zurück

*) *)

358.938 mal verkaufte sich der SPIEGEL-Titel 358.938 mal über die BILD-Zeitung verkaufte sich der am Kiosk, ein überdurchSPIEGEL-Titel über schnittlicher Wert.am die BILD-Zeitung Kiosk, ein überdurchschnittlicher Wert.

„Woher haben Sie das Foto?“ „Woher haben Sie das Foto?“ Kampagne! Kampagne!

Die Sportmoderatorin Monica Lierhaus zeigt sich nach zwei Jahren, nach einer Hirnoperation mit Komplikationen, nach Monate andauernden künstlichem Die Sportmoderatorin Monica Lierhaus zeigt sichKoma nach und nach einem Rehabilitation, zum erszwei Jahren, nachlangwieriger einer Hirnoperation mit Komplikatiten Mal wieder in derandauernden Öffentlichkeit. Sie betritt mit tasonen, nach Monate künstlichem Koma tenden Schritten die Bühne derRehabilitation, Verleihung derzum “Goldeund nach einem langwieriger ersnenMal Kamera” und Ihren Freund und Manager ten wieder– in derbittet Öffentlichkeit. Sie betritt mit tasRolf Hellgardt, siedie zu Bühne heiraten. tenden Schritten der Verleihung der “Golde-

“Brandstifter” nennt der SPIEGEL die Boulevard-Zeitung BILD und wirft ihr Kampagenjournalismus vor. Worin BILD eine Kampagne erkennt. worauf die “Brandstifter” nennt der SPIEGEL dieUnd Boulevard-ZeiARD eine gegen die Öffentlich-Rechtlitung BILDBILD-Kampagne und wirft ihr Kampagenjournalismus vor. chen befürchtet. Und prophylaktisch eine eigenen Worin BILD eine Kampagne erkennt. Und worauf die Kampagen gegen BILD vorbereitet. ARD eine BILD-Kampagne gegen die Öffentlich-Rechtli-

nen Kamera” – und bittet Ihren Freund und Manager Vielen Zuschauer Auditorum und vor den BildschirRolf Hellgardt, sie im zu heiraten. men, ohnehin ergriffen vom Lierhaus’ Auftritt, steigen TränenZuschauer in die Augen. Ein Heiratsantrag Vielen im Auditorum und vor vor den laufender BildschirKamera – ein klassischer StoffLierhaus’ des Fernsehens. Der emomen, ohnehin ergriffen vom Auftritt, steigen tionale des Jahres. Tränen Moment in die Augen. Ein Heiratsantrag vor laufender

chen befürchtet. Und prophylaktisch eine eigenen Es war ein einziges Elend und bestätigte das alte Vorteil, Kampagen gegen BILD vorbereitet. Medienjournalismus sei vor allem anderen ein Mittel, derwar Konkurrenz eins auszuwischen. Zumindst SPIEEs ein einziges Elend und bestätigte das alteder Vorteil, GEL hat dazugelernt und SPIEGEL-Kritiker-Stefan NigMedienjournalismus sei vor allem anderen ein Mittel, gemeier eingestellt. kritisiert den SPIEGEL praktider Konkurrenz eins Der auszuwischen. Zumindst der SPIEscherweise seit Oktober im SPIEGEL selbst. NigGEL hat dazugelernt undgleich SPIEGEL-Kritiker-Stefan

BILD-Chef Kai Diekmann in der NEW YORK TIMES, die über den Anti-BILD-Titel des SPIEGEL berichtete. “It was good advertising for us.in We are a strong brand, we BILD-Chef Kai Diekmann der NEW YORK TIMES, are über influential, we have big headlines, weberichtete. are the mardie den Anti-BILD-Titel des SPIEGEL “It ket leader, so it’s natural we are would get watched by was good advertising forthat us. We a strong brand, we other journalists.” are influential, we have big headlines, we are the market leader, so it’s natural that we would get watched by 9 other journalists.”

Kamera – ein klassischer Stoff des Fernsehens. Der emo6 - Fotos: Moment Goldenen Kamera tionale des Jahres.

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gemeier eingestellt. Der kritisiert den SPIEGEL prakti8scherweise seit Oktober gleich im SPIEGEL selbst.

6 - Fotos: Goldenen Kamera

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Bin Ladens Ende Bin Ladens Ende

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Geht es nach Stefan Raab, funktioniert großes Fernsehen heute so ähnlich wie früher: als große Show. Seine knallende, feuerspuckende, rockende großes EröffnungsseGeht es nach Stefan Raab, funktioniert Fernsequenz des Eurovision Songfrüher: Contest Düsseldorf hatte hen heute so ähnlich wie alsingroße Show. Seine Raab sich wohl ebenso sehr für sich selbst ausgedacht knallende, feuerspuckende, rockende Eröffnungssewie fürdes dieEurovision Abermillionen Fernsehzuschauer in hatte ganz quenz Song Contest in Düsseldorf Europa. Die Show des Jahres. Raab sich wohl ebenso sehr für sich selbst ausgedacht

Beschlüsse von Brüssel: Ist der Euro jetzt gerettet? Die oder wir?

Banken anGriechen die Leine! wer will die jetzt noch retten? Wie bekommen wir die Finanzmärkte in den Griff?

Ran an die Banken, raus aus derEuro Krise? Beschlüsse von Brüssel: Ist der jetzt gerettet?

Unterschätzen wir die Volksdroge Alkohol?

•dasGaede, •Schirrmacher, •Kister und •Blumencron stimmten gegen Aberkennen, der Rest der Jury war dafür. •dasGaede, •Schirrmacher, •Kister und •Blumencron stimmten gegen Aberkennen, der Rest der Jury war dafür. 21

22 - * Aus dem urban Dictionary: “A combination of things going extremely wrong in a short period of time within the same…

… general activity -- caused by stupidity and/or ineptitude.” Foto: G+J - 23

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22 - * Aus dem urban Dictionary: “A combination of things going extremely wrong in a short period of time within the same…

… general activity -- caused by stupidity and/or ineptitude.” Foto: G+J - 23

Cover des Jahres Cover des Jahres

Coverjunkie‘s Top 6 Coverjunkie‘s Top 6

Amy Winehouse, wie wir heute wissen, hatte wohl seit Jahren keine Drogen mehr genommen und war auf dem besten Weg, Ex-Alkoholikerin zu werden, alswohl Amy Winehouse, wie wir heute wissen, hatte sie am 23. Juli ihren Regionen und jen- war seit Jahren keinePromillepegel Drogen mehrin genommen seitsauf dessen wasEx-Alkoholikerin Menschen überleben. Ein als dembrachte, besten Weg, zu werden, Überdosis um,Promillepegel eine Überdosisin Alkohol. sie ambrachte 23. Julisie ihren Regionen jen-

No, no, no No, no, no I don’t never I don’t never wanna drink again wanna I just, drink ooo, Iagain just I just, I just needooo, a friend need a friend 32

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BLOOMBERG BUSINESSWEEK BLOOMBERG BUSINESSWEEK

dazu hervorragend ausgeführt. Hier wartet jede Woche ein echte Überraschung, die schon Grund genug sind, das Heft zu kaufen. Toll, oder! Hier meine beiden Lieblingstitel:

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Stimme, Ihre Musik, auch die Texte, der eigentliche AmyGrund Winhouse Rockstartod war keiner. Eine Frau ist sein müssen. mit nur 27 Jahren gestoren. Zu früh. Amy Winhouse Rockstartod war keiner. Eine Frau ist mit nur 27 Jahren gestoren. Zu früh.

PLAYBOY (Niederlande) Es ist nicht ihre eigene Idee, aber sie wurde zum ersten Mal von einem großen Magazin ausgeführt. Überraschend und frisch. Ganz toll. Wenigstens einmal zeigt man keine nackte Frau.

PLAYBOY (Niederlande)

Es ist nicht ihre eigene Idee, aber sie wurde zum ersten Mal von einem großen Magazin ausgeführt. Überraschend und frisch. Ganz toll. Wenigstens einmal zeigt man keine nackte Frau.

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Talkshowfragen des Jahres

„Anne Will“ Versichern, „Anneverkaufen, Will“verschaukeln wer traut noch seinem Berater?

Mussrettet bald ganz Deutschland auf die Couch? Wer den Steuerzahler?

Essen für diewir Tonne Unterschätzen die Volksdroge Alkohol? wie stoppen wir den Wegwerf-Wahnsinn?

Europa - einfach unbezahlbar? Muss bald ganz Deutschland auf die Couch?

Können wir uns Rentner überhaupt noch leisten?

Wirduns Altersarmut normal? Hat der Papst noch was zu sagen?

Versichern, verkaufen, verschaukeln -

Merkel wer trautauf nochLinkskurs seinem Berater? Kommt jetzt auch noch der Mindestlohn? Merkel auf Linkskurs Einmal unten, unten Kommt jetzt auchimmer noch der Mindestlohn? Aufstieg nur für Reiche? Einmal unten, immer unten 50 Jahrenur AlifürinReiche? Almanya Aufstieg immer noch nix deutsch? 50 Jahre Ali in Almanya Ob Fußballtrainer oder Putzfrau – immer noch nix deutsch? Jobs immer gnadenloser? Ob Fußballtrainer oder Putzfrau – Die JobsEuro-Abstimmung immer gnadenloser? Riskieren wir morgen alles? Die Euro-Abstimmung Riskieren wir morgen alles?

Essen für die Tonne Altestoppen an diewir Arbeit! wie den Wegwerf-Wahnsinn?

Hat uns-der Papstunbezahlbar? noch was zu sagen? Europa einfach

Alte an die Arbeit! Die schwarz-gelbe Pleite! Können wir uns Rentner überhaupt noch leisten?

Europa ist, wenn Deutschland zahlt? Wird Altersarmut normal?

„Hart, „Hart,aber aberfair“ fair“ Burnout Burnout „Hart, „Hart, aber aber fair“ fair“ Modekrankheit Modekrankheit oder oder echte echte Seuche? Seuche?

Europa ist, wenn Deutschland zahlt?

„Reinhold Beckmann“ Nazi-Terror in Deutschland „Reinhold Beckmann“ Was wusste der Verfassungsschutz?

Burnout Burnout Die Die Angst-Diagnose Angst-Diagnose – was –Seuche? was kann kann Krebs Krebs heilen? heilen? Modekrankheit Modekrankheit oder oder echte echte Seuche? ImDie Im Sterben Sterben Leben Leben schenken schenken Die Angst-Diagnose Angst-Diagnose – was – was kann kann Krebs Krebs heilen? heilen?

Nazi-Terror in Deutschland Europa amder Abgrund Was wusste Verfassungsschutz?

warum warum macht macht Organspende Organspende Angst? Angst?

Europa am Abgrund Braucht Wirtschaft Wie sicherdie ist unser Geld? neue Werte?

Der Der Euro-Aufstand Euro-Aufstand – Deutschland – Deutschland derder Gewissensfrage? Gewissensfrage? warum warum macht macht Organspende Organspende Angst? Angst?vorvor

ImIm Sterben Sterben Leben Leben schenken schenken

Wie sicher ist unser Geld?

OhDer Oh Gott, Gott, der der Papst Papst kommt kommt Der Euro-Aufstand Euro-Aufstand – Deutschland – Deutschland vorvor derder Gewissensfrage? Gewissensfrage?

Vermisste Braucht dieKinder Wirtschaft neue Werte?

was was denkt denkt Deutschland Deutschland über über Benedikts Benedikts Kirche? Kirche?

wie weit darf man gehen, um das Leben eines Kindes zu retten?

OhOh Gott, Gott, der der Papst Papst kommt kommt Der Der blockierte blockierte Aufstieg Aufstieg was was denkt denkt Deutschland Deutschland über über Benedikts Benedikts Kirche? Kirche?

Warum werden aus jungen Deutschen radikale Islamisten?

Der Der blockierte blockierte Aufstieg Aufstieg Meine, Meine, deine, deine, unsere unsere Kinder Kinder Gesellschaft Gesellschaft mitmit beschränkten beschränkten Chancen? Chancen?

Vermisste Kinder Die Kinder des Dschihad: wie weit darf man gehen, um das Leben eines Kindes zu retten?

Gesellschaft Gesellschaft mitmit beschränkten beschränkten Chancen? Chancen?

Die Kinder des Dschihad:

„Menschen bei „Menschen bei Maischberger“ Maischberger“ Hat uns der Sozialstaat betrogen?

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5. Oktober: Steve Jobs stirbt

Schuld oder Schicksal?

Gestern reich, heute pleite

Ticks, Panik, Phobien Schuld oder Schicksal? Wann wird die Macke zur Krankheit? Ticks, Panik, Phobien Millionär, zahl mehr! Wann wird die Macke zur Krankheit? Müssen wir die Reichen schröpfen?

Millionär, zahl mehr!

Die Angst wächst: Eurokalypse Müssen wir die Reichen schröpfen? now? Gefährliche Liebschaften oder wahre Die Angst wächst: Eurokalypse now? Liebe? Der TriumphLiebschaften der Volkskrankheiten: Gefährliche oder wahre Liebe? Sind wir selbst schuld?

Der Triumph der Volkskrankheiten:

Machofrauen Sind wir selbst schuld? Müde Männer: Letzte Runde im Geschlechterkampf? Machofrauen Papst ohne Einfluss: Müde Männer: Letzte Runde im Geschlechterkampf? Wer braucht noch Benedikt?

Papst ohne Einfluss:

Der verwirrte Wer braucht nochPatient: Benedikt? Was macht wirklich gesund?

Wenn eines deutlich wurde in den unzählbaren Nachrufen auf Steve Jobs, dann war es seine Besessenheit mit Design-Details – die zu regelmäßigen Wutausbrüchen Wenn eines deutlich wurde in den unzählbaren Nachführte.auf Der Verlag C.dann Bertelsmann kann froh sein, dass rufen Steve Jobs, war es seine Besessenheit mit der Apple-Gründer derWutausbrüchen deutschen AusDesign-Details – dieden zu Buchdeckel regelmäßigen gabe derDer vonVerlag ihm in gegebenen führte. C.Auftrag Bertelsmann kannBiografie froh sein,nicht dass mehr zu Gesicht bekommt. Statt die Helveder Apple-Gründer den Buchdeckel derSchriftart deutschen Austica zu Jobs gegebenen es sein Leben lang bevorgabe derverwenden, von ihm inwie Auftrag Biografie nicht zugte zu und die aufbekommt. dem amerikanischen Original zu mehr Gesicht Statt die Schriftart Helvesehen entschiedwie sichJobs deresdeutsche Verlag die tica zuist, verwenden, sein Leben langfür bevorAkzidenz damit eineOriginal eine völlig zugte undGrotesk die aufund demstauchte, amerikanischen zu überflüssige Unterzeile das Porträtfoto sehen ist, entschied sichPlatz der fand, deutsche Verlag für auf die brutale Weise. Akzidenz Grotesk und stauchte, damit eine eine völlig

Der verwirrte Patient:

Das Euro-Debakel: Was macht wirklich gesund? Ein Schrecken ohne Ende? Das Euro-Debakel:

Sexualmoral 2011:Ende? Kein Anstand, kein Tabu? Ein Schrecken ohne Sexualmoral 2011: Kein Anstand, kein Tabu?

Meine, Meine, deine, deine, unsere unsere Kinder Kinder

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5. Oktober: Steve Jobs stirbt

Designsünde des Jahres

Gestern reich, heute pleite Hat uns der Sozialstaat betrogen?

44 wie wie verlogen verlogen ist ist dasdas Patchwork-Glück? Patchwork-Glück? 43

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Designsünde des Jahres

Helvetica! Helvetica!

wiewie verlogen verlogen ist ist dasdas Patchwork-Glück? Patchwork-Glück?

Warum werden aus jungen Deutschen radikale Islamisten? 42

Es waren solche Details, die Apple von der Konkurrenz unterschieden, und die zu der quasi-religiösen weltweitenwaren Trauersolche über den Toddie desApple Unternehmers beitrugen. Es Details, von der Konkurrenz Nicht jeder hat und das verstanden. unterschieden, die zu der quasi-religiösen weltweiten Trauer über den Tod des Unternehmers beitrugen. Nicht jeder hat das verstanden.

überflüssige Unterzeile Platz fand, das Porträtfoto auf 46 brutale Weise.

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Quelle: Google Insights - 45 44

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Claudius Seidl im Interview

Claudius Seidl im Interview

Claudius Seidl im Interview

Claudius Seidl im Interview

Claudius Seidl im Interview

Claudius Seidl im Interview

dann scheint es mir eine logische und rein ästhetisch begründete Entscheidung zu sein, dem Bürger etwas mehr scheint Distanzes zuzugestehen. War und Westerwelles Sturz dann mir eine logische rein ästhetisch etwa auch inEntscheidung diesem Jahr? zu sein, dem Bürger etwas begründete mehr Distanz zuzugestehen. War Westerwelles Sturz Ja. auch in diesem Jahr? etwa Das allergrößte Missverständnis. Als FDP-Vorsitzender ging er niemandem auf den Wecker. Als Ja. Außenminister geht er Missverständnis. den Leuten auf den Wecker. Das allergrößte Als FDP-VorWenn manging sieht,erwelche Schwergewichte in Amerika sitzender niemandem auf den Wecker. Als diesen Posten besetzen, manauf Westerwelle als Außenminister geht erempfindet den Leuten den Wecker. zu leicht, zusieht, ungebildet ... Schwergewichte in Amerika Wenn man welche diesen Posten besetzen, empfindet man Westerwelle als ... zu unernst? zu leicht, zu ungebildet ... Vielleicht. ... zu unernst? Galt das auch für Karl-Theodor zu Guttenberg? Vielleicht. Das würde ich nicht sagen. Wenn die Sache mit der nicht herausgekommen wäre und Galt dasDoktorarbeit auch für Karl-Theodor zu Guttenberg? ein Teil der Öffentlichkeit, diese Dasbürgerlichen würde ich nicht sagen. Wenn dieZeitung Sache vorweg, gesagt hätte: nicht Da kennen wir keinen Spaß Promit der Doktorarbeit herausgekommen wäre– und motion, akademischer Ernst, ist Grundbestandteil unseein Teil der bürgerlichen Öffentlichkeit, diese Zeitung res Selbstverständnisses und unserer Hierarchisierunvorweg, gesagt hätte: Da kennen wir keinen Spaß – Progen, dasakademischer lassen wir denen durchgehen –, unsedann motion, Ernst,nicht ist Grundbestandteil wäre der Siegeszug weitergegangen. res Selbstverständnisses und unserer Hierarchisierungen, das lassen wir denen nicht durchgehen –, dann Wie ist kompromisslose Haltung der FAZ, die wäre derdiese Siegeszug weitergegangen. für die Stimmung in der CDU besonders bedeutend war, ist zustande gekommen? Wie diese kompromisslose Haltung der FAZ, die Ich kann das auch nur Die FAZ ist für die Stimmung in als derLeser CDUbeschreiben. besonders bedeutend eine Ansammlung sehr autonomer und eigensinniger war, zustande gekommen? Köpfe, nicht eines kollektiven Willens. Ich kann das Ausdruck auch nur als Leser beschreiben. Die FAZ ist eine Ansammlung sehr autonomer und eigensinniger Es gibtnicht aber Ausdruck Redaktionssitzungen, Unterhaltungen, Köpfe, eines kollektiven Willens. Mails. Ichgibt habe mitRedaktionssitzungen, zunehmender Begeisterung mitbekomEs aber Unterhaltungen, men wie der Politherausgeber Kohler in dem Moment, Mails. Ich habe mit zunehmender Begeisterung mitbekom54 men wie der Politherausgeber Kohler in dem Moment,

Euro-Krise und der Arabische Frühling. Warum hat die Entscheidung der Bundesregierung, beim NATOAngriff auf und Libyen mitzumachen, große Euro-Krise dernicht Arabische Frühling. keine Warum hat Debatte ausgelöst? war doch ein Bruch der die Entscheidung derEsBundesregierung, beimmit NATOaußenpolitischen Angriff auf Libyen Tradition. nicht mitzumachen, keine große gab zugleich so viel anderes zu tun. In der DebatteEs ausgelöst? Es war doch ein Bruch mit Wahrnehmung derTradition. Welt hatte diese Dummheit keine außenpolitischen große Überlebenschance, Es gab zugleich soweil viel relativ anderesschnell zu tun.danach In der die Euro-Krise kulminierte dabei die Rolle der Wahrnehmung der Welt hatteund diese Dummheit keine Deutschen eine so fundamental andere war, dassdanach sie das große Überlebenschance, weil relativ schnell deutsche Ausscheren überlagert Ich die fandRolle es kurzdie Euro-Krise kulminierte undhat. dabei der sichtig, unhistorisch, zynisch –andere und dumm in seinem Deutschen eine so fundamental war, dass sie das Zynismus.Ausscheren Es war ja erkennbar der Versuch, Schröders deutsche überlagert hat. Ich fand es kurzNein zum Irak-Krieg zynisch zu wiederholen. Die in Analogie sichtig, unhistorisch, – und dumm seinem stimmte überhaupt In Amerika erscheinen dann Zynismus. Es war janicht. erkennbar der Versuch, Schröders aber plötzlich Zeitschriftenartikel und Bücher über den Nein zum Irak-Krieg zu wiederholen. Die Analogie angeblichen Niedergang gab es dann viele stimmte überhaupt nicht.Amerikas. In AmerikaDarin erscheinen Verweise auf Zeitschriftenartikel Deutschland – dassund es möglich ist, den ein aber plötzlich Bücher über funktionierendes Sozialsystem und trotzdem eine angeblichen Niedergang Amerikas. Darin gab es viele starke Wirtschaft zu haben. Das hatesdas andere ist, überlaVerweise auf Deutschland – dass möglich ein gert. Das ist zumindest meine geheime funktionierendes Sozialsystem und Hoffnung. trotzdem eine

Der Hollywoodfilm zum Ereignis kommt im kommenden Jahre kurz vor den Präsidentschaftswahlen ins Kino. Hat die Politik Ereignis inszeniert? Der Hollywoodfilm zumdas Ereignis kommt im komglaube Es gibt das Video aus dem mendenDas Jahre kurzich vornicht. den Präsidentschaftswahlen Haus ja gerade nicht. Es gibt eher sich widersprechende ins Kino. Hat die Politik das Ereignis inszeniert? Meldungen, sie nicht. einen Hubschrauber zurücklasDas warum glaube ich Es gibt das Video aus dem sen mussten. wirdEsnoch Zeit dauern, bis wir Haus ja geradeEs nicht. gibt einige eher sich widersprechende das genaue warum Protokoll haben werden, was da Meldungen, sie dessen einen Hubschrauber zurücklasgeschehen ist.Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir sen mussten.

Und zum Lesen? Zeitungen? Ja. Fahnen, PDFs. Eher nicht. Eher Magazine. Je näher das Orginalformat dem iPad-Format kommt, desto angenehmer Zeitungen? ist es. Den NEW YORKER lese ich auf dem das iPad, die Eher nicht. Eher Magazine. Je näher OrgiNEW YORK TIMES eher nicht. Es gibt da nalformat dem iPad-Format kommt, destoMomente, angenehmer finde das iPadYORKER großartig,lese undich es auf gibtdem Momente, da ist es.ich Den NEW iPad, die könnteYORK ich esTIMES an die Wand knallen. NEW eher nicht. Es gibt Momente, da

Und der Autor schreibt dann das komplette Gegenteil. Die macht beidenmich großen Das froh.Themen des Jahres waren die

starke Wirtschaft zu haben. Das hat das andere überlaOsama Laden ist in diesem Jahr Hoffnung. gefunden und gert. Dasbin ist zumindest meine geheime getötet worden. Kurz danach erschien im NEW YORKER einbin detaillierter Bericht über Einsatzund des Osama Laden ist in diesem Jahrden gefunden Spezialkommandos. Es wurde außerdem ein YORFoto getötet worden. Kurz danach erschien im NEW veröffentlicht, das Obama undüber seinden Team beim VerKER ein detaillierter Bericht Einsatz des folgen der Ereignisse zeigte. Hat außerdem Sie als Filmkritiker Spezialkommandos. Es wurde ein Foto diese Inszenierung nicht anund Serien „West Wing“ veröffentlicht, das Obama seinwie Team beim Veroder „24“ folgen dererinnert? Ereignisse zeigte. Hat Sie als Filmkritiker Den NEW-YORKER–Text habe nicht gelediese Inszenierung nicht an Serien wieich „West Wing“ sen, aber Foto habe ich mir stundenlang angeoder „24“dieses erinnert? schaut. Ich war fasziniert von dem, was zu sehen war Den NEW-YORKER–Text habe ich nicht geleund Genau dashabe ist unsere Wahrheit. Der Gegensen, dachte: aber dieses Foto ich mir stundenlang angeschuss, diefasziniert Augen von undzu Hillary schaut. durch Ich war vonObama dem, was sehengesewar hen,dachte: das wäre die ganze gewesen. hat und Genau das ist Wahrheit unsere Wahrheit. DerDas Gegenmich alsdurch Filmkritiker sehrvon interessiert. schuss, die Augen Obama und Hillary gese-

Die beiden großen Themen des Jahres waren die

hen, das wäre die ganze Wahrheit gewesen. Das hat mich als Filmkritiker sehr interessiert.

Quatsch. Warum haben wir so große Seiten? Und 55 warum haben wir gelernt, aus diesen Seiten das Beste

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als er diese Sache sah, kein Vertun mehr kannte. Er schrieb mit einer Schärfe, die die vermeintlich so kritischen Blätter SPIEGEL längst nicht hatten, als er diese Sache sah, und keinZEIT Vertun mehr kannte. Er gegen Guttenberg. Ich dachte Was für eine so Freude, schrieb mit einer Schärfe, die mir: die vermeintlich kritidiese Entschlossenheit zu sehen, und habe aus schen Blätter SPIEGEL und ZEIT längst nichtdem hatten, tiefstem Inneren zugestimmt. gegen Guttenberg. Ich dachte mir: Was für eine Freude, diese Entschlossenheit zu sehen, und habe dem aus Sie versuchen Ihrem Feuilleton jede Woche eine tiefstem Innereninzugestimmt. Gegenwartsdiagnose. Sie analysieren, was passiert ist, und was es in bedeutet. Wann ist Ihnen das einmal Sie versuchen Ihrem Feuilleton jede Woche eine nicht gelungen in diesem Jahr? Gegenwartsdiagnose. Sie analysieren, was passiert Ich habe die ganze Zeit ist Unrecht und ist, und was es bedeutet. Wann Ihnengehabt, das einmal ich freue mich in darüber. meiner Eigenschaft als nicht gelungen diesemInJahr? Redakteur, versucht, die Kollegen zu animieren, die Ichder habe die ganze Zeit Unrecht gehabt, und richtigen zum richtigen Moment zu schreiben, ich freueArtikel mich darüber. In meiner Eigenschaft als bin ich permanent widerlegt worden. Zum Beispiel: Mit Redakteur, der versucht, die Kollegen zu animieren, die Nils Minkmar habe ichrichtigen lange gesprochen, alsschreiben, es darum richtigen Artikel zum Moment zu ging, den Fall Anders Breivikworden. zu reflektieren. Der Fall bin ich permanent widerlegt Zum Beispiel: Mit schien für michhabe klarich zu sein. Böse hat immer etwas Nils Minkmar langeDas gesprochen, als es darum Pathologisches. Das Gegenteil Guten ist es, das ging, den Fall Anders Breivik des zu reflektieren. DerGute Fall nicht zu desBöse Guten nicht das schien fürtun. michDas klarGegenteil zu sein. Das hat ist immer etwas Böse. Wenn manDas aber versucht,des dasGuten Böse zu lanPathologisches. Gegenteil ist deuten, es, das Gute det man psychopathologischen Kategorien. Minknicht zubei tun. Das Gegenteil des Guten ist nicht das mar hat das man genaue Gegenteil Wie schön, Böse. Wenn aber versucht,geschrieben. das Böse zu deuten, landassman wir darüber geredet haben. Wie schön, dass ich ihn det bei psychopathologischen Kategorien. Minkzu diesem Text provoziert habe. mar hat das genaue Gegenteil geschrieben. Wie schön, dass wir darüber geredet haben. Wie schön, dass ich ihn Sind Sie nun Meinung? zu diesem Textseiner provoziert habe. Sie würden uns unterschätzen, wenn sie glauben würden, gingeMeinung? um Meinungen, um Recht behalSind Sie nunesseiner ten. Es geht darum,uns denunterschätzen, klügstmöglichen Vorschlag Sie würden wenn sie glauzumwürden, Weiterdenken zuum machen. Ich sage: willbehalunbeben es ginge Meinungen, umIch Recht dingt aus folgendem Grund. ten. Eseinen gehtgroßen darum,Aufmacher den klügstmöglichen Vorschlag Und der Autor schreibt dann dasIch komplette zum Weiterdenken zu machen. sage: Ich Gegenteil. will unbeDas macht froh. dingt einenmich großen Aufmacher aus folgendem Grund.

11 ist ein Muss! Es war ganz klar die Offenbarung des letzten Jahres. Ihr neuer Designchef Richard Turley machte aus diesem (ein wenig langweiligen) Magazin eine sexy, süsse und unterhaltende Zeitschrift. Das Beste am Redesign sindEsdie Titelbilder. prägnantes Material! Man Ihr kann sichDesignchef auf jedes seiner Cover freuen, einfach ist ein Muss! war ganz klarWirklich die Offenbarung des letzten Jahres. neuer Richard Turley machte frisch. Finde(ein sie wenig alle ganz großartig. Einfache Ideen,und so wie ein gutes Cover eben sein Und aus diesem langweiligen) Magazinaber einestarke sexy, süsse unterhaltende Zeitschrift. Dassoll. Beste amnoch dazu hervorragend ausgeführt. Hier wartet jede Woche ein echte die schon das Redesign sind die Titelbilder. Wirklich prägnantes Material! Man Überraschung, kann sich auf jedes seinerGrund Cover genug freuen,sind, einfach Heft zuFinde kaufen. oder!großartig. Hier meine beiden aber Lieblingstitel: frisch. sie Toll, alle ganz Einfache starke Ideen, so wie ein gutes Cover eben sein soll. Und noch

seits dessen brachte, was Menschen überleben. Ein Die Sängerin stand mit sie ihren 27eine Jahren ganz oben auf Überdosis brachte um, Überdosis Alkohol. dieser Liste von Stars, deren Tod zumindest keine Überraschung wären, von denen die Agenturen Die Sängerin stand mit ihren 27 Jahrenund ganzFernoben auf sehsender einen Nachruf vorbereiten, nurÜberdieservorsorglich Liste von Stars, deren Tod zumindest keine für den Fall. Ihre Bekanntheit ebensovielund mitFernraschung wären, von denenhatte die Agenturen Ihrem Aussehen, Ihrer Ausstrahlung zu tun wie mit nur sehsender vorsorglich einen Nachruf vorbereiten, ihrerfür öffentlichen Sucht. Dabei hätte hatte Ihre Kunst, diese mit den Fall. Ihre Bekanntheit ebensoviel Stimme, Ihre Musik, auch Texte, der eigentliche Ihrem Aussehen, Ihrerdie Ausstrahlung zu tun wie mit Grund seinöffentlichen müssen. Sucht. Dabei hätte Ihre Kunst, diese ihrer

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Wer an rettet den Steuerzahler? Ran die Banken, raus aus der Krise?

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20 - Foto: NDR

Talkshowfragen des Jahres

Chaos-Tage in Athen haben wir die braune Gefahr unterschätzt? wer will die Griechen jetzt noch retten?

Die Jury Andreas Petzold Die Jury Gerhard Steidl Andreas Petzold Ulrich Reitz Gerhard Steidl Frank Schirrmacher Ulrich Reitz Peter-Matthias Gaede Frank Schirrmacher Elke Heidenreich Peter-Matthias Gaede Helmut Markwort Elke Heidenreich Ines Pohl Helmut Markwort Anke Degenhard Ines Pohl Mathias Müller von Blumencron Anke Degenhard Giovanni di Lorenzo Mathias Müller von Blumencron Jan-Eric Peters Giovanni di Lorenzo Thomas Höpker Jan-Eric Peters Kurt Kister (nicht im Bild) Thomas Höpker Kurt Kister (nicht im Bild)

wie für die Abermillionen Fernsehzuschauer in ganz 20 - Foto: NDR Europa. Die Show des Jahres.

23. Juli: Amy Winehouse stirbt

Die Wieoder großwir? ist unser Versagen?

6. Mai: Henri-Nannen-Preis

Preis los, und die Jury ist im nächsten jahr auchnicht mehr die selbe. Der Grund: Reine Routine natürlich.

Talkshowfragen des Jahres

„Maybrit Illner“ Wie groß ist unserIllner“ Versagen? „Maybrit

6. Mai: Henri-Nannen-Preis

Raab Raabrockt rockt Raab rockt

23. Juli: Amy Winehouse stirbt

keinenEinkeinenEinblickin indie die blick Finanzen Finanzen gehabt““ gehabt

“Ich “Ichund und meine meine Vorgänger Vorgänger haben haben

Cover V.i.S.d.P. #189 - 11

Keller-Geschichten. Als man René Pfister die HenriNannen-Statue (für den Kisch-Preis, für die beste Reportage des Jahres) in die Hand drückte, derdie SPIEGELKeller-Geschichten. Als man René war Pfister HenriRedakteur für einen kurzen Moment der Nannen-Statue (für den Kisch-Preis, für da dieoben besteauf ReporBühne König Journalismus. Bis ihn tage desder Jahres) indes diedeutschen Hand drückte, war der SPIEGELModeratorin fragte, umauf HimRedakteur fürKatrin einen Bauerfeind kurzen Moment dawie oben der mels Willen er denn Horst Seehofers Keller gelangt Bühne der König des in deutschen Journalismus. Bis ihn sei, den er inKatrin seiner Preis-Reportage detailreich Moderatorin Bauerfeind fragte, wie um Himbeschrieben Na,indringewesen sei erKeller gar nicht, antmels Willenhatte. er denn Horst Seehofers gelangt wortete Worauf sich ein peinliches Scharsei, denPfister er inarglos. seiner Preis-Reportage detailreich mützel anschloss, sich vor allem beschrieben hatte. in Na,dem dringewesen sei erdie garChefredaknicht, antteurs-Jury mit Wortbeiträgen Pfister war den wortete Pfister arglos. Worauf blamierte. sich ein peinliches ScharPreis los, und die Jury ist sich im nächsten auchnicht mützel anschloss, in dem vor allemjahr die Chefredakmehr die selbe. Der Grund: Reine Routine natürlich. teurs-Jury mit Wortbeiträgen blamierte. Pfister war den

meisterin Tina Groll zum HAMBURGER ABENDBLATT

„Günther Jauch“ Blutiger Terror vonJauch“ rechts „Günther haben wir die braune Gefahr unterschätzt?

Die schwarz-gelbe Pleite!

Cover V.i.S.d.P. #189 - 11

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Scheiß-Preis Scheiß-Preis

Netzwerk-Recherche-SchatzNetzwerk-Recherche-Schatzmeisterin meisterin Tina Tina GrollGroll zum zum HAMBURGER HAMBURGER ABENDBLATT ABENDBLATT Netzwerk-Recherche-Schatz-

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Kann diese Regierung noch den Euro retten?

Glücklicherweise ist Verlass auf den im internationalen 10 Vergleich recht zivilen Charakter der Bundeswehr. Das

Clusterfuck* des Jahres

2. Juli: Das Netzwerk Recherche stürzt Thomas Leif

Kann diese Regierung noch den Euro retten?

eine Art Bundeskanzler der Reserve, einen verdienten Glücklicherweise ist Verlass auf den im internationalen General zackig hinter sich gelassen. Vergleich recht zivilen Charakter der Bundeswehr. Das

Clusterfuck* des Jahres

2. Juli: 2. Juli: Das Das Netzwerk Netzwerk Recherche Recherche stürzt stürzt Thomas Thomas Leif Leif

Die Trinker-Republik

*)

14. Mai: Eurovision Song Contest in Düsseldorf

Sturz des Jahres

Banken an die Leine! Die bekommen Trinker-Republik Wie wir die Finanzmärkte in den Griff?

*)

14. Mai: Eurovision Song Contest in Düsseldorf

Sturz des Jahres

Chaos-Tage in Athen

sein könnte, dass er sein gerade erschienenes Comeback-Buch nun dem ZEIT-Chefredakteur anvertraute.

stellt und mit einer Creative-Commons-Lizenz verseIm sich hen hatte.anschließenden Dissertations-Schlamassel wirkte sich Guttenbergs einseitige Pressearbeit wahrscheinlich negativ für ihnDissertations-Schlamassel aus – was ein Grund dafür Im sich anschließenden sein könnte, dass er seineinseitige gerade erschienenes wirkte sich Guttenbergs PressearbeitComewahrback-Buch nun demfür ZEIT-Chefredakteur scheinlich negativ ihn aus – was einanvertraute. Grund dafür

Show des Jahres

*Auszug aus der langen Rekonstruktion den Bin-Laden-Kommandodaktion von Nicolas Schmidle im NEW YORKER vom 8. August - 19

Blutiger Terror von rechts

reichen. Wir mögen doch bitte unser Coverfoto zurückNun ist es einerseits schmeichelhaft, wenn sich ein ziehen. zu Guttenberg als Leser des kleinen Online-Magazins entpuppt. Andererseits, das gebenwenn wir gerne zu, Nun ist es einerseits schmeichelhaft, sich ein auch ein wenigals einschüchternd. „Niemand feuert zu Guttenberg Leser des kleinen Online-Magaschneller als derAndererseits, Verteidigungsminister” titelten zins entpuppt. das geben wir gernewir zu, nicht grundlos. Denn gerade hatte Guttenberg, auch ein wenig einschüchternd. „Niemand damals feuert eine Art Bundeskanzler der Reserve, einentitelten verdienten schneller als der Verteidigungsminister” wir General zackig hinter sich gelassen. nicht grundlos. Denn gerade hatte Guttenberg, damals

Show des Jahres

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Talkshowfragen des Jahres

Bild stammt aus dem armeeeigenen Flickr-Stream, wo es ein aufmerksamer Presseoffizier ganz offiziell eingestelltstammt und mit einer verseBild aus demCreative-Commons-Lizenz armeeeigenen Flickr-Stream, wo hen hatte. es ein aufmerksamer Presseoffizier ganz offiziell einge-

2. Mai: Bin Ladens Tod

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Am Tag, als nebenstehende V.i.S.d.P.-Ausgabe erscheint, es ist der 25. Januar, meldet sich aufgeregt die Fotoredaktion großen Zeitung. Woher wir denn das Foto Am Tag,einer als nebenstehende V.i.S.d.P.-Ausgabe erscheint, hätten? habedie sich beim es ist derDas 25.Verteidigungsministerium Januar, meldet sich aufgeregt FotoreChefredakteur beschwert. Offenbar diedas Zusage, daktion einer großen Zeitung. Wohergibt wir es denn Foto das exklusiv für das vom Minister privilegierte Blatt hätten? Das Verteidigungsministerium habe sich beim produzierte Bild in Fliegermontur vor einem phalliChefredakteur beschwert. Offenbar gibt es die Zusage, schen Kampfbomber an andereprivilegierte Medien weiterzudas exklusiv für das nicht vom Minister Blatt reichen. Wir mögen bitte unser vor Coverfoto produzierte Bild in doch Fliegermontur einemzurückphalliziehen. schen Kampfbomber nicht an andere Medien weiterzu-

2. Mai: Bin Ladens Tod

„Ein zweiter SEAL betrat den „Ein SEAL betrat den Raumzweiter und richtete den Laser Raum richtete den Laser seines und M4 auf bin Ladens seines M4 Al-Quaida-Fühauf bin Ladens Brust. Der Brust. Der Al-Quaida-Führer, bekleidet in einem beirer, in einem genbekleidet Salwar Kamiz und beieiner gen Salwar Kamiz undKopf, einer Gebetskappe auf dem Gebetskappe auf dem Kopf, rührte sich nicht: Er war rührte sich nicht: Eroderwar unbewaffnet. „Eine FestGefangennahme wurde nie ernsthaft in Betracht gezogen. Es war keine Entunbewaffnet. „Eine Fest-Niemand oder Gefangennahme scheidung in Sekundenbruchteilen. wollte irgend-

wurde ernsthaft in Betracht gezogen. wardie keine Entwelchenie Gefangene“, sagte mir der Offizier,Esder Operascheidung Sekundenbruchteilen. Niemand wollte tion leitete.in (Die Regierung beharrt darauf, dass man irgendbin welchelebend Gefangene“, sagte mir der Offizier, der die OperaLaden gefangengenommen hätte, hätte er sich tion leitete. (Die Neun Regierung bin sofort ergeben.) Jahre,beharrt siebendarauf, Monatedass undman zwanLaden lebend hätte, er sich nur zig Tage nach gefangengenommen dem 11. September, war ein hätte Amerikaner sofort Druck ergeben.) Monate und zwaneinen am Neun AbzugJahre, davonsieben entfernt, bin Ladens Leben zig Tage nach dem 11. September, war ein Amerikaner nur ein Ende zu setzen. Der erste Schuss, eine 5,56mm-Kugel, einen am davon bin Ladens Leben traf binDruck Laden inAbzug die Brust. Alsentfernt, er nach hinten überfiel, ein Endeder zu SEAL setzen.ein Der erste Schuss, eine traf 5,56mm-Kugel, drückte zweites Mal ab und ihn in den traf bin Laden in die Brust. AlsAuge. er nach hinten Kopf, knapp über dem linken Über sein überfiel, Funkgerät drückte der SEAL einund zweites Mal ab– und traf ihnGeronimo, in den meldete er: ‚Für Gott Vaterland Geronimo, Kopf, knapp über dem linken Auge. Über sein Funkgerät Geronimo‘. Nach einer Pause fügt er hinzu: ‚Geronimo. meldete –er: ‚Für Gott und – Geronimo, Geronimo, E.K.I.A.‘ enemy killed in Vaterland action (Feind im Einsatz getötet). Geronimo‘. einer Pause er hinzu: ‚Geronimo. Als man dasNach im Weißen Hausfügt vernahm, spitzte Obama seiE.K.I.A.‘ – enemy killed in action (Feind imgesondert Einsatz getötet). nen Mund und verkündete an niemanden gerichAls „Wir man haben das imihn Weißen Haus*vernahm, spitzte Obama seitet: erwischt“. nen Mund und verkündete an niemanden gesondert gerich*Auszug„Wir aus der langen Rekonstruktion Bin-Laden-Kommandodaktion tet: haben ihndenerwischt“. * von Nicolas Schmidle im NEW YORKER vom 8. August - 19

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„I was not unhappy with „I was not the story at all.“ unhappy with the story at all.“

zu machen, wenn es dann in diesem kleinen iPad verschwindet? Aber dann habe ich mich dabei ertappt, den ganzen politischen derinFAS auf dem iPadiPad gelesen zu machen, wenn esTeil dann diesem kleinen verzu haben. Aber dann habe ich mich dabei ertappt, den schwindet? ganzen politischen Teil der FAS auf dem iPad gelesen Sind sie insgesamt voller Hoffnung und Zuversicht, zu haben. oder ist es doch ein eher widerwilliges Suchen nach einersie einigermaßen akzeptablen Form, das ausSind insgesamt voller Hoffnung und um Zuversicht, gereifte Produkt gedruckte Zeitung zu Suchen ersetzen? oder ist es doch ein eher widerwilliges nach Ich bin sehr zuversichtlich, was um Wochenzeieiner einigermaßen akzeptablen Form, das austungen angeht. auf Weiteres ist zu einersetzen? großer, mit gereifte ProduktBis gedruckte Zeitung mehr Sorgfalt alssehr einezuversichtlich, Tageszeitung produzierter Stapel Ich bin was WochenzeiPapier wasBis ichauf nicht abschreiben würde. Fürmit die tungenetwas, angeht. Weiteres ist ein großer, Haltbarkeit dieses Befundes würde ich mich aberStapel nicht mehr Sorgfalt als eine Tageszeitung produzierter verbürgen. binnicht ich zu lange im würde. Geschäft. Papier etwas,Dazu was ich abschreiben FürVor die zwölf Jahren,dieses 1999,Befundes waren diewürde Tageszeitungen irrenicht dick, Haltbarkeit ich mich aber hatten irre viel Anzeigen. Feuilleton der FAZ hatte verbürgen. Dazu bin ichDas zu lange im Geschäft. Vor acht bis zehn 1999, Seitenwaren an normalen Werktagen. irre Mit dick, dem zwölf Jahren, die Tageszeitungen Donnerstags-Feuilleton der SÜDDEUTSCHEN wollten hatten irre viel Anzeigen. Das Feuilleton der FAZ hatte wir zeigen, das wir jeden Tag zu bieten haben,Mit wasdem die acht bis zehn Seiten an normalen Werktagen. ZEIT nur einmal in der der Woche zu bieten hat. wollten Auf die Donnerstags-Feuilleton SÜDDEUTSCHEN Zukunft von Wochenzeitungen hätte ich damals wir zeigen, das wir jeden Tag zu bieten haben, waskeidie nen Fünfer gewettet. ZEIT nur einmal in der Woche zu bieten hat. Auf die

das genaue Protokoll dessen haben werden, was da Herr Seidl,ist. besitzen Sie ein iPad? geschehen Ja. Herr Seidl, besitzen Sie ein iPad? Benutzen Ja.Sie es auch? Ja. Benutzen Sie es auch? Wozu? Ja. Zum Fernsehen. Wozu? Und zum Lesen? Zum Fernsehen. Ja. Fahnen, PDFs.

Zukunft von Wochenzeitungen hätte ich damals keiIhr Feuilleton wandelt sich gerade. Stefan Niggemeier nen Fünfer gewettet. ist zum SPIEGEL gewechselt, Nils Minkmar wird Feuilleton-Chef der Tages-FAZ. Wie verändert sich Ihr Feuilleton wandelt sich gerade. Stefan Niggemeier dadurch Ihr Blatt?gewechselt, Nils Minkmar wird ist zum SPIEGEL Es ist nunder derTages-FAZ. Moment eingetreten, den ichsich seit Feuilleton-Chef Wie verändert Langem habe kommen sehen. Da muss man durch. Vor dadurch Ihr Blatt? zehn Jahren sagte Schirrmacher zu mir:den Wir grünEs ist nunFrank der Moment eingetreten, ich seit den diesehabe Sonntagszeitung. Wenn Feuilletonchef Langem kommen sehen. DaSie muss man durch.werVor den wollen, haben Sie Carte Blanche, die zu grünengazehn Jahren sagte Frank Schirrmacher zu Leute mir: Wir gieren, dieSonntagszeitung. Sie am interessantesten finden. In diesen zehn den diese Wenn Sie Feuilletonchef werJahren hat sich einiges verändert, aber ist engaauch den wollen, haben Sie Carte Blanche, die vieles Leute zu gleich geblieben. Es wäre furchtbar, wenn aufzehn der gieren, die Sie am interessantesten finden. Inman diesen selben Position aufeinander hockenistwürde. Jahren hat sichzwanzig einigesJahre verändert, aber vieles auch

finde ich das iPad großartig, und es gibt Momente, da Wann gibt esan denn die FAS auf dem iPad? könnte ich es die Wand knallen. Demnächst. Und sie wird, um dem iPad gerecht zu werden, einFAS Magazin verwandelt. Wann gibt es dennindie auf dem iPad? Wir stecken seitDemnächst. sieben, achtUnd Wochen in einem sie wird, um Probelauf. dem iPad Lange Zeit hatte ich die Arbeitshypothese: Alles gerecht zu werden, in ein Magazin verwandelt. Wir steQuatsch. Warumacht haben wir soingroße Seiten? Und cken seit sieben, Wochen einem Probelauf. warumZeit haben wir gelernt, diesen Seiten das Alles Beste Lange hatte ich die aus Arbeitshypothese:

gleich geblieben. Es wäre furchtbar, wenn man auf der 58 selben Position zwanzig Jahre aufeinander hocken würde. 57

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Machen Sie nun weiter wie bisher mit einem anderen Team, oder ändern Sie das Konzept? Moment MachenIch Sieweiß nun darauf weiterim wie bisher nur mitpragmatische einem andeAntworten zu geben. Wenn dieses Jahr zurückren Team, oder ändern Sie wir das auf Konzept? schauen,Ich hatweiß uns der taxifahrende Schriftsteller Khaled darauf im Moment nur pragmatische al-Khamissizu Geschichten auswir Kairo die wir von Antworten geben. Wenn auferzählt, dieses Jahr zurückden Korrespondenten nicht erfahren haben. Natürlich schauen, hat uns der taxifahrende Schriftsteller Khaled war klar: Wenn er für uns schreibt, betrachten wir es al-Khamissi Geschichten aus Kairo erzählt, die wir von als unsere Pflicht, ihn nicht auch erfahren nächste Woche zu den Korrespondenten haben. wieder Natürlich fragen: Was ist geschehen? Ein anderes Beispiel: war klar: Wenn er für uns schreibt, betrachten wirDer es Bericht vonPflicht, Nils Minkmar G20-Gipfel Cannes. als unsere ihn auchvom nächste Wochein wieder zu Kollegen, aber Leute ausEin deranderes Politik kamen zu ihm fragen: Was istauch geschehen? Beispiel: Der und sagten: Wie Minkmar gut, dass Sie daG20-Gipfel sind, Herr in Minkmar. Bericht von Nils vom Cannes. Wenn wiraber Sie gelesen haben werden verKollegen, auch Leute aus werden, der Politik kamenwir zu ihm standen haben, was hier geschehen ist. Die Akteure und und sagten: Wie gut, dass Sie da sind, Herr Minkmar. auch die Berichterstatter, die sich aufs genaue Wenn wir Sie gelesen haben werden, werdenBeobachwir verten der Akteure spezialisiert haben,ist. stecken so tief drin, standen haben, was hier geschehen Die Akteure und dass es ihnen nicht mehr gelingt, PunktBeobachzu brinauch die Berichterstatter, die sichauf aufsden genaue gen,der worum es eigentlich geht. Der Ort Feuilleton ten Akteure spezialisiert haben, stecken so tiefdagedrin, gen stellt vonnicht vornherein klar: Es keinerlei dass es ihnen mehr gelingt, aufherrscht den Punkt zu brinPflicht, sondern die Freiheit Was gen, worum es eigentlich geht. DerzuOrtüberlegen: Feuilleton dagegeschieht En anderes beiden gen stellt hier von gerade? vornherein klar: EsBeispiel: herrschtDie keinerlei Bücher, die ich in diesem Jahr mit dem meisten Gewinn Pflicht, sondern die Freiheit zu überlegen: Was gelesen habe, Michael Lewis, geschieht hier waren gerade?die En Bücher anderesvon Beispiel: Die beiden einem Schriftsteller, derJahr in den Jahren ein paar Bücher, die ich in diesem mit 80er dem meisten Gewinn Jahre als habe, Investmentbanker gearbeitet Er kam raus gelesen waren die Bücher von hat. Michael Lewis, mit einSchriftsteller, paar hunderttausend Dollar mehr undein mitpaar der einem der in den 80er Jahren Erkenntnis: Hier weiß keiner,gearbeitet worum eshat. geht. hat Jahre als Investmentbanker Er Lewis kam raus eineein Reportage geschrieben, eine Chronik mit paar hunderttausend Dollar mehrdes undamerikamit der nischen Crashs der Perspektive drei Lewis oder vier Erkenntnis: Hieraus weiß keiner, worumvon es geht. hat Leuten, die dagegen wetten –eine die Chronik also aus unserer Perseine Reportage geschrieben, des amerikapektive die Bösen sind. Moral dervon Geschichte: nischen Crashs aus derDie Perspektive drei oderJeder vier hätte es sehen können. Als ich dieses Buch gelesen Leuten, die dagegen wetten – die also aus unserer Pershatte, hatte ich verstanden, was von bis 2007 los pektive die Bösen sind. Die Moral der 2005 Geschichte: Jeder war, wer schuldkönnen. war, wieAls der ich Mechanismus Jetzt hätte es sehen dieses Buchwar. gelesen würdehatte ich wahnsinnig gern verstehen, was bis 2011 los ist. hatte, ich verstanden, was von 2005 2007 los war, wer schuld war, wie der Mechanismus war. Jetzt würde ich wahnsinnig gern verstehen, was 2011 los ist.

Und das wäre die Aufgabe des Feuilletons? Eigentlich ja. Es ist natürlich nicht zu schaffen. Wir haben zumindest die Freiheit, die einfachen Fragen Und das wäre die Aufgabe des Feuilletons? zu stellen, weil wirja. von Berichterstatter-Pflichten Eigentlich Es den ist natürlich nicht zu schaffen. entbunden sind. Aber wir haben natürlich auch die verWir haben zumindest die Freiheit, die einfachen Fragen dammte Pflicht, vonvon neuen Platten, Filmen zu zu stellen, weil wir denBüchern, Berichterstatter-Pflichten erzählen. entbunden sind. Aber wir haben natürlich auch die verdammte Pflicht, von neuen Büchern, Platten, Filmen zu Es gab in diesem Jahr zwei Texte von Ihnen, die vieerzählen. len Lesern in Erinnerung bleiben. Der erste ist Ihre Bewerbung als ZDF-Intendant, aus derIhnen, sich imdie InterEs gab in diesem Jahr zwei Texte von vienet Lesern eine regelrechte Wahlkampagne len in Erinnerung bleiben. Der entwickelte. erste ist Ihre Was haben Sie dabei über das öffentlich-rechtliche Bewerbung als ZDF-Intendant, aus der sich im InterFernsehen gelernt? Wahlkampagne entwickelte. net eine regelrechte Relativ Erstens ich zu der desaströWas haben Sie wenig. dabei über daskam öffentlich-rechtliche sen Erkenntnis, dass man auf die Grünen nicht zählen Fernsehen gelernt? darf. Ich Relativ hatte mal die Erstens Vorstellung, die zu Grünen wären wenig. kam ich der desaströeineErkenntnis, bürgerlich-liberale geworden, die sich von sen dass manPartei auf die Grünen nicht zählen den anderen dadurch sie frischer ist, darf. Ich hatte mal dieunterscheidet, Vorstellung, dass die Grünen wären einenbürgerlich-liberale unbestechlicheren Blick hat. Dasdie istsich kaputt eine Partei geworden, von gegangen. medienpolitischer der Heinden anderenEin dadurch unterscheidet,Abend dass sieinfrischer ist, rich-Böll-Stiftung hat dazu geführt. Cem Özdemir und einen unbestechlicheren Blick hat. Das ist kaputt andere grüne Medienpolitiker wollten über gegangen. Ein medienpolitischer Abend in der mehr HeinTransparenz, mehrhat Mitwirkung, weniger Gemauschel rich-Böll-Stiftung dazu geführt. Cem Özdemir und sprechen. DabeiMedienpolitiker zeigten sie aber, wie stolz sie sind,mehr dass andere grüne wollten über sie überall mitmauscheln, mitmachen, mitGemauschel vertuschen Transparenz, mehr Mitwirkung, weniger können. Seitdem kann ich sehen. sprechen. Dabei zeigten sieÖzdemir aber, wienicht stolz mehr sie sind, dass sie überall mitmauscheln, mitmachen, mit vertusche Und die andere Erkenntnis? Der große Zuspruch. Wie viele Leute mir Mails geschrieben haben, Zuschauer, Festangestellte aus dem System, aber auch Schauspieler, Regisseure, Drehbuchautoren: Wäre das schön. Wäre das ein Glück. Noch einmal alle Fragen neu zu stellen: Wozu haben wir diesen Apparat? Was soll der herstellen? Und es war toll zu sehen, wie diese Zeitung reagiert hat. Mit einer Mischung aus: „Was er in seiner Freizeit macht, ist uns

egal“ und „hoffentlich reüssiert er nicht, wir wollen ihn lieber hier behalten“. In einem weniger selbstbewussten Haus als der FAZ hätte es durchaus ein paar auf den Deckel geben können. Der andere Text war Ihr Nachruf auf Michael Althen. Das war das weniger Lustige. Deswegen sortieren sich bei mir dieses Jahr und seine Katastrophen und großen Ereignisse anders. Michael Althen war mein bester Freund. Genauso haben Sie es auch in die Zeitung geschrieben: “Wir waren Freunde, die allerbesten sogar, was ja einerseits nicht unbedingt in die Zeitung gehört” und dann folgte ein Andererseits. Ich kann zu meiner Erklärung nur Folgendes sagen. Ich habe bis eine Woche vorher gedacht: Es geht ihm besser, er packt‘s noch. Erst am Tag vor seinem Tod war mir klar, dass die Nachricht kommen würde. Dann habe ich mit zwei Leuten geredet. Meinen Freund Thomas Hüetlin, Reporter beim SPIEGEL, habe ich gefragt: Was mache ich denn, wenn der Michi stirbt? Das gehört doch nicht in die Zeitung. Mein Liebe zu ihm und unsere Freundschaft, das geht doch sonst niemanden etwas an. Der Hüetlin meinte nur: Dann überleg Dir, von wem Du den Nachruf lesen möchtest. Und Schirrmacher hat gesagt: Sie schreiben den Nachruf. Das müssen Sie einfach machen, auch als letzten Freundschaftsdienst. Und für Frau, Eltern, Kinder, die ja auch meine Freunde sind. Dann habe ich es nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Ich habe mich getraut so persönlich zu schreiben, weil ich weiß, dass Leute, die den Mann überhaupt nicht kannten, sich von ihm gemeint gefühlt haben. Die emotionale Temperatur zwischen Michael Althen und seinen Lesern erlaubte mir das. Er fehlt mir sehr.

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Die Unendliche Geschichte des Jahres

6 - Fotos: ZDF, Grimme-Institut


2011 war das Gottschalk-Jahr

Claudius Seidl Quelle: Google Insights - 7


Claudius Seidl im Interview

Claudius Seidl leitet seit zwölf Jahren das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und hat sein Blatt in dieser Zeit zu einem zentralen Ort für zeitgenössisches Deuten und Denken in den deutschen Medien gemacht. Im großen V.i.S.d.P.-Jahresrückblicksinterview spricht der Blattmacher und Filmkritiker über Guttenberg, Bin Laden und Fukushima, iPads, Dschungelshow und Brillengestelle, die Zukunft des Feuilletons und sein persönliches Jahr 2011.

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Interview: Sebastian Esser Fotos: Özgür Albayrak

Herr Seidl, sagt Ihnen der Name Peer Kusmagk etwas? Natürlich weiß ich, wer Peer Kusmagk ist. Peer Kusmagk ist ein Held. Peer Kusmagk gehört zu den wenigen Bewohnern der Medien, die mich in diesem Jahr fasziniert haben. Ich sehe kaum fern und komme mir immer schmutzig und ein bisschen dümmer vor, wenn ich es doch tue. Aber das soziale Experiment Dschungelcamp fasziniert mich jedes Mal wieder. Es war geradezu klassisch, wie der Außenseiter sich in diesem Camp gegen den Mainstream durchsetzt. Die Mehrheit, die sich für mächtig hält, weil sie die Zuschauerperspektive nicht kennt. Die Art und Weise, wie der arme Typ stark blieb, hat mir gefallen. Die Sendung war das dominierende Thema im Januar 2011. Ist die öffentliche Debatte im Lauf des folgenden knappen Jahres mit all seinen Katastrophen und Revolutionen ernster geworden? Ich würde mich weigern, die Dinge zu hierarchisieren. So zu tun, als wäre ein Gespräch über das Dschungelcamp ein Hohn gegenüber der arabischen Revolution oder den Erdbeben-, Tsunami- und Radioaktivitätsopfern von Fukushima, ist einfach Quatsch. Die Welt hält eben mehrere Gesprächsthemen bereit. Wenn der beste Freund gestorben ist, stellt sich die Frage: Wer schreibt die Glosse für den nächsten Sonntag? Dann ein anderes Indiz für Nachdenklichkeit und Ernsthaftigkeit: Inzwischen tragen viele Politiker umrandete Brillen und sehen plötzlich aus wie Schriftsteller aus den 60er Jahren.

Steht eine Brille mit Gestell für Ernsthaftigkeit? Das weiß ich nicht. Es ist eher der Versuch, Modernität zu suggerieren. In meiner Jugend haben die ernsthaften und seriösen Menschen, die Professoren und Wirtschaftsbosse solche Brillen getragen. John Lennon hat eine Nickelbrille getragen. Der nächste Schachzug der Menschen, die vorne dran sind, müsste es also sein, Nickelbrille zu tragen. Wenn Politiker umrandete Brillen tragen, ist diese Art von Brillen ja eigentlich erledigt. Guido Westerwelle hat mit einer neuen Brille versucht, sein Image zu korrigieren. Dazu kann ich nur Folgendes sagen: So unangenehm es mir ist, wenn alle gegen einen sind – dadurch wird mir Westerwelle auch nicht sympathisch. Es ändert nichts an seinem grundlegend überforderten, ein grundlos grinsenden Gesichtsausdruck. Aber da hilft so eine Brille. Sie setzt in dieses insgesamt uninteressante Gesicht einen Akzent hinein, den das Gesicht selbst nicht hat. Das finde ich als Zeitungsredakteur, der die ganze Zeit mit grafischen Elementen und der Schönheit von Seiten zu tun hat, einen logischen Schritt. Seitdem ist einem dieses Gesicht weniger unangenehm – weil die Brille ganz okay ist. Die randlose Brille stand lange Zeit für die maximale Nähe zwischen Politiker und Wähler. Wenn ich mir vorstelle, Guido Westerwelle schaut in den Spiegel, erkennt, dass die Nähe seines Gesichts zum Bürger ihm weniger Vor- als Nachteile bringt, weil es so ist wie es ist und schaut wie es schaut, 9


Claudius Seidl im Interview

“Ich sage: Ich will unbedingt einen großen Aufmacher aus folgendem Grund. Und der Autor schreibt dann das komplette Gegenteil. Das macht mich froh.” 10


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Claudius Seidl im Interview

dann scheint es mir eine logische und rein ästhetisch begründete Entscheidung zu sein, dem Bürger etwas mehr Distanz zuzugestehen. War Westerwelles Sturz etwa auch in diesem Jahr? Ja. Das allergrößte Missverständnis. Als FDP-Vorsitzender ging er niemandem auf den Wecker. Als Außenminister geht er den Leuten auf den Wecker. Wenn man sieht, welche Schwergewichte in Amerika diesen Posten besetzen, empfindet man Westerwelle als zu leichtgewichtig, zu ungebildet ... ... zu unernst? Vielleicht. Galt das auch für Karl-Theodor zu Guttenberg? Das würde ich nicht sagen. Wenn die Sache mit der Doktorarbeit nicht herausgekommen wäre und ein Teil der bürgerlichen Öffentlichkeit, diese Zeitung vorweg, gesagt hätte: Da kennen wir keinen Spaß – Promotion, akademischer Ernst, ist Grundbestandteil unseres Selbstverständnisses und unserer Hierarchisierungen, das lassen wir denen nicht durchgehen –, dann wäre der Siegeszug weitergegangen. Wie ist diese kompromisslose Haltung der FAZ, die für die Stimmung in der CDU besonders bedeutend war, zustande gekommen? Ich kann das auch nur als Leser beschreiben. Die FAZ ist eine Ansammlung sehr autonomer und eigensinniger Köpfe, nicht Ausdruck eines kollektiven Willens. Es gibt aber Redaktionssitzungen, Unterhaltungen, Mails. Ich habe mit zunehmender Begeisterung mitbekommen wie der Politherausgeber Kohler in dem Moment, 12

als er diese Sache sah, kein Vertun mehr kannte. Er schrieb mit einer Schärfe, die die vermeintlich so kritischen Blätter SPIEGEL und ZEIT längst nicht hatten, gegen Guttenberg. Ich dachte mir: Was für eine Freude, diese Entschlossenheit zu sehen, und habe dem aus tiefstem Inneren zugestimmt. Sie versuchen in Ihrem Feuilleton jede Woche eine Gegenwartsdiagnose. Sie analysieren, was passiert ist, und was es bedeutet. Wann ist Ihnen das einmal nicht gelungen in diesem Jahr? Ich habe die ganze Zeit Unrecht gehabt, und ich freue mich darüber. In meiner Eigenschaft als Redakteur, der versucht, die Kollegen zu animieren, die richtigen Artikel zum richtigen Moment zu schreiben, bin ich permanent widerlegt worden. Zum Beispiel: Mit Nils Minkmar habe ich lange gesprochen, als es darum ging, den Fall Anders Breivik zu reflektieren. Der Fall schien für mich klar zu sein. Das Böse hat immer etwas Pathologisches. Das Gegenteil des Guten ist es, das Gute nicht zu tun. Das Gegenteil des Guten ist nicht das Böse. Wenn man aber versucht, das Böse zu deuten, landet man bei psychopathologischen Kategorien. Minkmar hat das genaue Gegenteil geschrieben. Wie schön, dass wir darüber geredet haben. Wie schön, dass ich ihn zu diesem Text provoziert habe. Sind Sie nun seiner Meinung? Sie würden uns unterschätzen, wenn sie glauben würden, es ginge um Meinungen, um Recht behalten. Es geht darum, den klügstmöglichen Vorschlag zum Weiterdenken zu machen. Ich sage: Ich will unbedingt einen großen Aufmacher aus folgendem Grund. Und der Autor schreibt dann das komplette Gegenteil. Das macht mich froh. Die beiden großen Themen des Jahres waren die


Euro-Krise und der Arabische Frühling. Warum hat die Entscheidung der Bundesregierung, beim NATOAngriff auf Libyen nicht mitzumachen, keine große Debatte ausgelöst? Es war doch ein Bruch mit der außenpolitischen Tradition. Es gab zugleich so viel anderes zu tun. In der Wahrnehmung der Welt hatte diese Dummheit keine große Überlebenschance, weil relativ schnell danach die Euro-Krise kulminierte und dabei die Rolle der Deutschen eine so fundamental andere war, dass sie das deutsche Ausscheren überlagert hat. Ich fand es kurzsichtig, unhistorisch, zynisch – und dumm in seinem Zynismus. Es war ja erkennbar der Versuch, Schröders Nein zum Irak-Krieg zu wiederholen. Die Analogie stimmte überhaupt nicht. In Amerika erscheinen dann aber plötzlich Zeitschriftenartikel und Bücher über den angeblichen Niedergang Amerikas. Darin gab es viele Verweise auf Deutschland – dass es möglich ist, ein funktionierendes Sozialsystem und trotzdem eine starke Wirtschaft zu haben. Das hat das andere überlagert. Das ist zumindest meine geheime Hoffnung.

Der Hollywoodfilm zum Ereignis kommt im kommenden Jahre kurz vor den Präsidentschaftswahlen ins Kino. Hat die Politik das Ereignis inszeniert? Das glaube ich nicht. Es gibt das Video aus dem Haus ja gerade nicht. Es gibt eher sich widersprechende Meldungen, warum sie einen Hubschrauber zurücklassen mussten. Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir das genaue Protokoll dessen haben werden, was da geschehen ist.

Osama bin Laden ist in diesem Jahr gefunden und getötet worden. Kurz danach erschien im NEW YORKER ein detaillierter Bericht über den Einsatz des Spezialkommandos. Es wurde außerdem ein Foto veröffentlicht, das Obama und sein Team beim Verfolgen der Ereignisse zeigte. Hat Sie als Filmkritiker diese Inszenierung nicht an Serien wie „West Wing“ oder „24“ erinnert? Den NEW-YORKER–Text habe ich nicht gelesen, aber dieses Foto habe ich mir stundenlang angeschaut. Ich war fasziniert von dem, was zu sehen war und dachte: Genau das ist unsere Wahrheit. Der Gegenschuss, durch die Augen von Obama und Hillary gesehen, das wäre die ganze Wahrheit gewesen. Das hat mich als Filmkritiker sehr interessiert.

Zeitungen? Eher nicht. Eher Magazine. Je näher das Orginalformat dem iPad-Format kommt, desto angenehmer ist es. Den NEW YORKER lese ich auf dem iPad, die NEW YORK TIMES eher nicht. Es gibt Momente, da finde ich das iPad großartig, und es gibt Momente, da könnte ich es an die Wand knallen.

Herr Seidl, besitzen Sie ein iPad? Ja. Benutzen Sie es auch? Ja. Wozu? Zum Fernsehen. Und zum Lesen? Ja. Fahnen, PDFs.

Wann gibt es denn die FAS auf dem iPad? Demnächst. Und sie wird, um dem iPad gerecht zu werden, in ein Magazin verwandelt. Wir stecken seit sieben, acht Wochen in einem Probelauf. Lange Zeit hatte ich die Arbeitshypothese: Alles Quatsch. Warum haben wir so große Seiten? Und warum haben wir gelernt, aus diesen Seiten das Beste 13


Claudius Seidl im Interview

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Claudius Seidl im Interview

zu machen, wenn es dann in diesem kleinen iPad verschwindet? Aber dann habe ich mich dabei ertappt, den ganzen politischen Teil der FAS auf dem iPad gelesen zu haben. Sind sie insgesamt voller Hoffnung und Zuversicht, oder ist es doch ein eher widerwilliges Suchen nach einer einigermaßen akzeptablen Form, um das ausgereifte Produkt gedruckte Zeitung zu ersetzen? Ich bin sehr zuversichtlich, was Wochenzeitungen angeht. Bis auf Weiteres ist ein großer, mit mehr Sorgfalt als eine Tageszeitung produzierter Stapel Papier etwas, was ich nicht abschreiben würde. Für die Haltbarkeit dieses Befundes würde ich mich aber nicht verbürgen. Dazu bin ich zu lange im Geschäft. Vor zwölf Jahren, 1999, waren die Tageszeitungen irre dick, hatten irre viel Anzeigen. Das Feuilleton der FAZ hatte acht bis zehn Seiten an normalen Werktagen. Mit dem Donnerstags-Feuilleton der SÜDDEUTSCHEN wollten wir zeigen, das wir jeden Tag zu bieten haben, was die ZEIT nur einmal in der Woche zu bieten hat. Auf die Zukunft von Wochenzeitungen hätte ich damals keinen Fünfer gewettet. Ihr Feuilleton wandelt sich gerade. Stefan Niggemeier ist zum SPIEGEL gewechselt, Nils Minkmar wird Feuilleton-Chef der Tages-FAZ. Wie verändert sich dadurch Ihr Blatt? Es ist nun der Moment eingetreten, den ich seit Langem habe kommen sehen. Da muss man durch. Vor zehn Jahren sagte Frank Schirrmacher zu mir: Wir gründen diese Sonntagszeitung. Wenn Sie Feuilletonchef werden wollen, haben Sie Carte Blanche, die Leute zu engagieren, die Sie am interessantesten finden. In diesen zehn Jahren hat sich einiges verändert, aber vieles ist auch gleich geblieben. Es wäre furchtbar, wenn man auf der selben Position zwanzig Jahre aufeinander hocken würde. 16

Machen Sie nun weiter wie bisher mit einem anderen Team, oder ändern Sie das Konzept? Ich weiß darauf im Moment nur pragmatische Antworten zu geben. Wenn wir auf dieses Jahr zurückschauen, hat uns der taxifahrende Schriftsteller Khaled al-Khamissi Geschichten aus Kairo erzählt, die wir von den Korrespondenten nicht erfahren haben. Natürlich war klar: Wenn er für uns schreibt, betrachten wir es als unsere Pflicht, ihn auch nächste Woche wieder zu fragen: Was ist geschehen? Ein anderes Beispiel: Der Bericht von Nils Minkmar vom G20-Gipfel in Cannes. Kollegen, aber auch Leute aus der Politik kamen zu ihm und sagten: Wie gut, dass Sie da sind, Herr Minkmar. Wenn wir Sie gelesen haben werden, werden wir verstanden haben, was hier geschehen ist. Die Akteure und auch die Berichterstatter, die sich aufs genaue Beobachten der Akteure spezialisiert haben, stecken so tief drin, dass es ihnen nicht mehr gelingt, auf den Punkt zu bringen, worum es eigentlich geht. Der Ort Feuilleton dagegen stellt von vornherein klar: Es herrscht keinerlei Pflicht, sondern die Freiheit zu überlegen: Was geschieht hier gerade? En anderes Beispiel: Die beiden Bücher, die ich in diesem Jahr mit dem meisten Gewinn gelesen habe, waren die Bücher von Michael Lewis, einem Schriftsteller, der in den 80er Jahren ein paar Jahre als Investmentbanker gearbeitet hat. Er kam raus mit ein paar hunderttausend Dollar mehr und mit der Erkenntnis: Hier weiß keiner, worum es geht. Lewis hat eine Reportage geschrieben, eine Chronik des amerikanischen Crashs aus der Perspektive von drei oder vier Leuten, die dagegen wetten – die also aus unserer Perspektive die Bösen sind. Die Moral der Geschichte: Jeder hätte es sehen können. Als ich dieses Buch gelesen hatte, hatte ich verstanden, was von 2005 bis 2007 los war, wer schuld war, wie der Mechanismus war. Jetzt würde ich wahnsinnig gern verstehen, was 2011 los ist.


Und das wäre die Aufgabe des Feuilletons? Eigentlich ja. Es ist natürlich nicht zu schaffen. Wir haben zumindest die Freiheit, die einfachen Fragen zu stellen, weil wir von den Berichterstatter-Pflichten entbunden sind. Aber wir haben natürlich auch die verdammte Pflicht, von neuen Büchern, Platten, Filmen zu erzählen. Es gab in diesem Jahr zwei Texte von Ihnen, die vielen Lesern in Erinnerung bleiben. Der erste ist Ihre Bewerbung als ZDF-Intendant, aus der sich im Internet eine regelrechte Wahlkampagne entwickelte. Was haben Sie dabei über das öffentlich-rechtliche Fernsehen gelernt? Relativ wenig. Erstens kam ich zu der desaströsen Erkenntnis, dass man auf die Grünen nicht zählen darf. Ich hatte mal die Vorstellung, die Grünen wären eine bürgerlich-liberale Partei geworden, die sich von den anderen dadurch unterscheidet, dass sie frischer ist, einen unbestechlicheren Blick hat. Das ist kaputt gegangen. Ein medienpolitischer Abend in der Heinrich-Böll-Stiftung hat dazu geführt. Cem Özdemir und andere grüne Medienpolitiker wollten über mehr Transparenz, mehr Mitwirkung, weniger Gemauschel sprechen. Dabei zeigten sie aber, wie stolz sie sind, dass sie überall mitmauscheln, mitmachen, mit vertuschen können. Seitdem kann ich Özdemir nicht mehr sehen. Und die andere Erkenntnis? Der große Zuspruch. Wie viele Leute mir Mails geschrieben haben, Zuschauer, Festangestellte aus dem System, aber auch Schauspieler, Regisseure, Drehbuchautoren: Wäre das schön. Wäre das ein Glück. Noch einmal alle Fragen neu zu stellen: Wozu haben wir diesen Apparat? Was soll der herstellen? Und es war toll zu sehen, wie diese Zeitung reagiert hat. Mit einer Mischung aus: „Was er in seiner Freizeit macht, ist uns

egal“ und „hoffentlich reüssiert er nicht, wir wollen ihn lieber hier behalten“. In einem weniger selbstbewussten Haus als der FAZ hätte es durchaus ein paar auf den Deckel geben können. Der andere Text war Ihr Nachruf auf Michael Althen. Das war das weniger Lustige. Deswegen sortieren sich bei mir dieses Jahr und seine Katastrophen und großen Ereignisse anders. Michael Althen war mein bester Freund. Genauso haben Sie es auch in die Zeitung geschrieben: “Wir waren Freunde, die allerbesten sogar, was ja einerseits nicht unbedingt in die Zeitung gehört” und dann folgte ein Andererseits. Ich kann zu meiner Erklärung nur Folgendes sagen. Ich habe bis eine Woche vorher gedacht: Es geht ihm besser, er packt‘s noch. Erst am Tag vor seinem Tod war mir klar, dass die Nachricht kommen würde. Dann habe ich mit zwei Leuten geredet. Meinen Freund Thomas Hüetlin, Reporter beim SPIEGEL, habe ich gefragt: Was mache ich denn, wenn der Michi stirbt? Das gehört doch nicht in die Zeitung. Mein Liebe zu ihm und unsere Freundschaft, das geht doch sonst niemanden etwas an. Der Hüetlin meinte nur: Dann überleg Dir, von wem Du den Nachruf lesen möchtest. Und Schirrmacher hat gesagt: Sie schreiben den Nachruf. Das müssen Sie einfach machen, auch als letzten Freundschaftsdienst. Und für Frau, Eltern, Kinder, die ja auch meine Freunde sind. Dann habe ich es nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Ich habe mich getraut so persönlich zu schreiben, weil ich weiß, dass Leute, die den Mann überhaupt nicht kannten, sich von ihm gemeint gefühlt haben. Die emotionale Temperatur zwischen Michael Althen und seinen Lesern erlaubte mir das. Er fehlt mir sehr.

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Die n채chste Ausgabe von V.i.S.d.P. erscheint am 28. Januar 2012


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