#39 / 11 / 2013
M AT U R E
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Impressum: Herausgeber und Geschäftsleitung: VANGARDIST Ltd. & CO. KG Carlos Gómez & Julian Wiehl
Die in Artikeln getätigten Meinungen obliegen der Verantwortung ihrer jeweiligen Urheber und entsprechen nicht notwendigerweise jenen von VANGARDIST.
Herausgeber und Geschäftsleitung: Carlos Gómez & Julian Wiehl Chefredakteur: Julian Wiehl Produktionsleitung: Carlos Gómez Textchef: Klemens Gindl Moderedaktion: Mirza Sprecakovic Musikredaktion: Juán Danilo Zamora Redaktion: Ana Kaan, Klemens Gindl, Michael Neulinger, Dennis Stephan, Juán Danilo Zamora, Mario Kollinger, Andrew Ütt, Tobias Seebacher Fotoredaktion: Carlos Gómez Online-Assistenz: María José Villamil Rodríguez Fotografie: Julie Brass, Kidizin Sane, Brice Hardelin Lektorat: Jay Bannmuller Übersetzung: Lisa Voigt Produktion und Styling: Mirza Sprecakovic Grafische Gestaltung: Magdalena Weyrer Videoschnitt/Kamera: Cristóbal Hornito Making of: Margarita Asami, Cristóbal Hornito Herzlichen Dank an alle, die durch ihren unermüdlichen Einsatz diese Ausgabe möglich gemacht haben. VANGARDIST Ltd. & CO. KG Mariahilferstraße 49 Top 15 - 1060 Wien
Editorial Liebe VANGARDISTEN! Willkommen zur Mature-Issue. Wie die Motivationskarotte vor dem Esel, so baumeln uns täglich Werbebilder der knackigsten Models im zarten Alter von 16 bis 26 vor der Nase herum. Auch medial wird uns von erfahrungsarmen, ausgebeuteten Redaktionspraktikanten die Jugend als goldenes Zeitalter vorgetextet. Dabei sind diese Jahre doch geprägt von emotionalem Chaos, surrealen Lebensträumen und chronischem Geldmangel. Niemand traut sich zu sagen, dass das Beste erst zum Schluss kommt. Doch wenn Studium, schlecht bezahlte Lehrjahre und der Dreißiger überstanden sind, fängt der Spaß erst richtig an. Dann gibt es das traute Eigenheim mit Designermöbeln, ein Gehaltskonto mit monatlichem Refill und einen ordentlichen Packen von Lebensträumen, die alle erfüllt werden wollen und das auch können. Die fetten Jahre sind also zwischen 30 und 60. Wie behält man sich aber seine Jugendlichkeit? Und was hilft, um nicht in das Konservieren von Werten abzudriften? Wir haben den Lebensprofi Roberto Lhotka interviewt, um dem Geheimnis für langanhaltende Frische und Lebensfreude auf die Schliche zu kommen. Um erfüllte Männerträume geht’s in unserem aktuellen Reiseartikel. Wir haben den Weltumsegler Martin Ernstbrunner per Satelliten-Internet kontaktiert. Er hat sich sein eigenes Katamaran gebaut, mit dem er aktuell zwei Jahre lang die Weltmeere durchkreuzt. Für Hobby-Lebensträumer bietet er auch die Möglichkeit, für ein paar Wochen auf einem guten Kurs mitzusegeln. Viel Spaß mit der Mature Ausgabe wünschen euch Julian Wiehl und das gut gereifte VANGARDIST-Team
SHOOTINGS
themen Fassade
A coat affair
COVERY STOR
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Radar Fassade
here comes the son
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Jung ist man in einem Alter, in dem man nichts davon hat
Fassade
Fassade
Reminiscence
vom ende des milchbarts
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der beste brite!
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Designer Domingo Rodriguez im Interview
INDEX EDITORIAL
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Fassade
Editor's Choice
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Lieblinge aus der Redaktion Fassade
Shopzone
104
Balance
Beauty
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Best-Of – Schöner geht’s nicht Radar
Leben wie ein Lhotka 108 Interview mit dem Meisterzahnarzt und Lebenskünstler Roberto Lhotka Auf Achse
how to survive in THe ocean
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Wie komme ich zu meiner Weltumsegelung? Auf Achse
Places
128
Espresso Bars VangART
Hört das!
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Empfehlungen für Hörsinnige
VangART
Das Interbellum Das goldene Zeitalter Berlins
Celebration
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Upcoming Was geht ab in der Welt?!
146
progressiv genug f端r unseren
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radar
vo m e n d e d e s
m i l c h ba rt s J u n g i s t m a n i n e i n e m A lt e r , i n d e m m a n n i c h t s d av o n h at
Text: Klemens Gindl illustration: Magdalena weyrer
Es heißt, der schlimmste aller Geburtstage sei der dreißigste. Er markiert das nicht mehr weiter aufschiebbare Ende jener Jugendlichkeit, die man sich mit zunehmender Mühe auch noch über die zweite Hälfte der Zwanziger bewahren konnte – meist mit etwas unlauteren Mitteln wie Beziehungsboykott, vorgetäuschtem Enthusiasmus beim Verfassen der nicht existierenden Masterarbeit sowie exponentiell ansteigenden Dosen diverser Partydrogen. Mit 30 ist das schöne Leben vorbei, Sex gibt’s nur noch in der Ehe oder gegen Geld und für dieses muss man plötzlich auch noch arbeiten. Ganz furchtbar, oder?
Mit dreiunddreiSSig Jahren… Eins vorweg: Die magische Altersgrenze des progressiven VANGARDISTLesers habt ihr mit diesem Geburtstag bestimmt nicht überschritten. Als Männermagazin lassen wir uns gern beim Wort nehmen, und das wo auch immer angesetzte Ende der Jugend bedeutet vor allem eins: Man ist endlich ein Mann. Was das heißen soll? Da die Zeit nun mal v o r a n s c h re i t e t , ist es primär jener Punkt im Leben, an dem man endlich aufhören kann, sich an Dinge zu klammern, die vermeintlich jugendlich sind, nur
um nicht alt und spießig zu wirken. Gleichzeitig kann man anfangen, sich solche zu gestatten, die man aus denselben Gründen bisher vermieden hat. Und die Angst, dass die erwachsene Männerzukunft düster aussieht, wenn man’s bis dahin nicht zu einer soliden beruflichen Karrierebasis gebracht hat und nach überstandenem Geburtstagskater quasi direkt von der Party-WG in die Chefetage wechselt, ist auch unangebracht. Denn dreißig ist das neue zwanzig! Auch PaRty ist Lebens erfahrung Die Tatsache, dass spätestens für unsere Generation ein gesicher-
tes Pensionsauskommen nach vierzig harten Arbeitsjahren weitgehend illusorisch ist, bedeutet nämlich gleichzeitig auch ein Privileg: Wir müssen nicht mehr mit zwanzig, ohne jede Lebenserfahrung, erwachsen sein, um mit sechzig in den wohlverdienten Ruhestand gehen zu dürfen, weil wir sowieso bis fünfundsiebzig arbeiten werden. Beschließt man also, mit der neuen 3 in der Altersangabe das Partyelement zugunsten einer beruflichen Entwicklung etwas zurückzustellen, stehen die Chancen nicht schlecht, nach zwei, drei Jahren in der glücklichen Position zu sein, etwas zu tun, worauf man einigermaßen Bock hat und neuerdings sogar dafür bezahlt zu werden. Man hat seine 20er ja schließlich nicht verpennt, sondern genossen, und sich auf diesem Wege eine ungefähre Vorstellung davon gemacht, was man in seinem Leben machen will und was nicht. Nie wieder Praktikum Dieser Zustand ist dabei alles andere als scheiße. Abgesehen davon, dass man nicht mehr über jeden ausge-
gebenen Zehner nachdenken muss, ist man auch keinem wohlwollenden Gönner mehr Rechenschaft über seinen Lebenswandel schuldig – einer der unangenehmsten Aspekte jugendlich verbrachter Spätzwanziger. Die vollständig erlangte Unabhängigkeit – in Kombination mit einer gewissen wirtschaftlichen und sozialen Sicherheit, gemeinhin Verspießerung genannt – bringt darüber hinaus noch etwas mit sich, was vielleicht der beste Aspekt am erwachsenen Männerleben überhaupt ist: das Gefühl, aktiv die Welt gestalten zu können, nicht mehr nur zu üben, in Ausbildung zu sein, sondern relevante, gültige Handlungen zu setzen. Nicht mehr als Praktikant für die Qualität des Filterkaffees, sondern als Mann für jene seiner Arbeit verantwortlich zu sein. Dasselbe gilt natürlich auch für die Aspekte des Lebens, die nicht unmittelbar mit dem leidigen Karrierethema verknüpft sind. Die mit einer gewissen Reife einhergehende Gelassenheit gegenüber einer Welt, die man langsam zu verstehen beginnt, lässt einen über Dinge, die man im Sturm und Drang
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gelungen und das Tragen von BurberryTrenchcoats. Gerade was die schönen, nicht ganz billigen materiellen Angelegenheiten des Lebens betrifft, hat man es ab Mitte dreißig definitiv leichter. Nicht nur, weil man wahrscheinlich das Geld hat, sondern auch, weil man seinen grundsätzlichen Lifestyle langsam gefunden hat und so manche Investition in die Zukunft tätigen kann – im Wissen, dass sie einem auch im nächsten Jahr noch gefallen wird. Schon mal ein Paar Die guten Dinge handgemachte Maßschuhe anprobiert? sind oft spieSSig Der moralische Absatz: Es ist aber nicht nur das Ertragen von Unglücksfällen, das einem mit zuneh- Bei der Nummer mit der gefestigten mender Reife leichter fällt. Es gibt eine Persönlichkeit findet sich aber auch der ganze Menge von Dingen, die zwar Haken am Reifungsprozess. Die extregeil sind, die man als Jungspund aber me Form erwachsener Selbstsicherheit unmöglich bringen kann: Fährt man mit ist nämlich genau das, wovor wir uns (zu zwanzig einen Jaguar, ist man ein Arsch- Recht) so gruseln, wenn wir drohen, älter loch. Tut man das mit vierzig, ist es total zu werden: Die selbstgerechte Borniertokay. Gleiches gilt für Golf spielen, zu heit, mit der man sich zusehends vor Prostituierten gehen, Maßanzüge tra- Neuem verschließt, weil man überzeugt gen, sich rasieren lassen, Glückspiel mit ist, zu wissen wie der Hase läuft. DieSmoking-Pflicht, Jagdausflüge, Erwerb sen Zustand muss man allerdings nicht von Kunstgegenständen, Weltumse- zwangsläufig erreichen. Der Unterschied noch als das absolute Ende empfunden hätte, ohne fundamentale Selbstzweifel hinwegsehen: Seitensprünge des Partners, versehentlich gezeugte Kinder, zu Schrott gefahrene BMWs oder das offene Ausleben unkonventioneller Liebesbeziehungen fi***n einen vielleicht mit zwanzig – ab Mitte dreißig übersteht man sie meistens ganz gut, auch weil man da oft nicht mehr der Erste ist, dem so was passiert.
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zur notwendigerweise offenen Jugend besteht nur darin, dass man als erwachsener Mann die Wahl hat, ein spießiges Arschloch zu sein oder einer sich stetig verändernden Welt mit geistiger Aufgeschlossenheit gegenüberzutreten. Es ist diese Eigenschaft, die all jene Persönlichkeiten mitbringen, von denen wir sagen, sie hätten sich ihre Jugendlichkeit bewahrt. James Bond ist auch kein Bodybuilder Bleibt ein rein physischer Aspekt: der körperliche Verfall. Dass man mit zunehmendem Alter nicht unbedingt fitter wird, ist ein Naturgesetz. Aber so richtig unaufhaltsam ist das auch erst so mit siebzig. Dass man ab etwa drei-
ßig dazu tendiert, leichter aus der Form zu gehen, ist zwar richtig, mit einigermaßen regelmäßiger Bewegung ist das aber kein Thema. Dazu kommt, dass es sich bei der körperlichen Fitness genau umgekehrt verhält wie mit klassischbritischen Sportlimousinen: Für Mittzwanziger, die auf sich halten, ist eine ausgeprägte Muskulatur fast schon Standard und definitiv voll okay – ab einem gewissen Alter sind auftrainierte Muckis aber ein stilistisches No-Go übelster Sorte. Sportlich und gesund ist gut, aber bitte nicht mehr. Sean Connerys James Bond ist das absolute Maximum. Schaffbar ist das locker, zumal für jemanden, der es in seiner Jugend gewohnt war, konsequent an seinem Bizeps zu arbeiten. Alle, denen
das schon mit zwanzig egal war, dürften auch später kein Problem mit einer etwas unsportlichen Figur haben. Für die sexuelle Leistungsfähigkeit gilt im Übrigen dasselbe: Die kultivierten Fi***r behalten sich ihren Spaß an der Freude meist bis ins hohe Alter – diejenigen, für die das Kopulieren immer schon eher eine soziale Pflicht als ein Genuss war, dürften den Akt mit zunehmender Reife auch nicht vermissen. Ohren steif halten Der Zwang zum Jungsein ist ein Kind der Moderne und als solches nicht wegzudiskutieren. In früheren Zeiten, als das Weltbild ein statisches und kein progressives war, dürfte es umgekehrt gewesen sein. Noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte man, zumindest in Kontinentaleuropa, auch als junger Mann alles daran gesetzt, möglichst alt und bedächtig zu wirken. Zu diesem Zwecke ließ man sich buschige Bärte wachsen, sobald der adoleszente Hormonhaushalt das irgendwie erlaubt hatte, trug Brillen mit Fensterglas und ging in der Öffentlichkeit gern mal am Stock.
Generell wurde man bis in die späten Vierziger für gesellschaftlich herausragende Positionen als nicht reif genug erachtet. Die Jugend galt als gefährlicher Zustand, den man hinter sich lassen musste, um die herrschende soziale Ordnung nicht zu gefährden. Aber eine postmoderne Gesellschaft wie die unsere ist auf permanente Veränderung angewiesen – wer nicht progressiv denkt und lebt, bleibt auf der Strecke. Der Umsturz des Alten zugunsten des Neuen ist quasi unsere Religion. Eine ziemlich radikale sogar. Das ist wohl der Grund für unsere panische Angst vor dem Älterwerden – die Befürchtung, irgendwann zu jenen zu gehören, die weichen müssen, weil sie nicht mehr up-to-date sind. Reife Selbstsicherheit ist das Privileg, sich nicht jeder kleinsten Umweltveränderung sofort anpassen zu müssen. Das Korrigieren von Meinungen und Haltungen aufgrund neuer Erkenntnisse ist aber durchaus erlaubt. Ach ja, das Kahlrasieren von Genitalien ist ab einem gewissen Alter auch nur noch peinlich. Super, oder?
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Portrait n°8 – 10 Juillet 2012
VANGART
Das Interbellum
Das goldene Zeitalter Berlins TEXT: Andrew Ütt / fotos: Erwin Olaf
Reife kann man wohl auf viele verschiedene Arten beschreiben, aber wirklich zeigt sie sich nur vor dem Hintergrund der Zeit. In Erwin Olafs Fotografien aus den letzten 30 Jahren erkennt man eine sich langsam entfaltende Reife, die über die Jahre eine ganze Reihe gewagter und nachdenklicher Werke zum Vorschein gebracht hat. Von wilden Clowns hin zu Sadomasochismus – langweilig waren Olafs einprägsame Bilder sicher nie.
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Oft ist Reife gleichbedeutend mit dem Verstreichen von Zeit, denn mit den Jahren kommt auch die Erfahrung, ein erweiterter Horizont, etwas Weisheit und vor allem Akzeptanz. Wenn man sich den Reifeprozess anschaut, den Paul Cézanne oder Alfred Stieglitz in all den Jahren ihres künstlerischen Schaffens durchlaufen haben, so wird erkennbar, wie sich ihre Aufmerksamkeit immer mehr auf ihre jeweiligen Konzepte, ihr Medium und ihr Endwerk hin zuspitzten. Der Begründer des Post-Impressionismus Cézanne war Wegbereiter für eine ganz neue Art der Interpretation von Raum, Perspektive, Dimensionalität, Farbe und Form, aber zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn waren seine Bilder noch deutlich realistischer. Wenn man jedoch bedenkt, dass er über 40 Jahre hinweg immer wieder denselben Ausschnitt malte, wird einem klar, dass seine langsame Entwicklung vom Realismus hin zum Kubismus ein Resultat seiner eigenen sich verändernden Weltsicht war. Stieglitz hingegen widmete sich im späten 19. Jahrhundert in seinen Fotografien dem Malerischen, weil er so eine konkrete Verbindung zu der Methode herstellen konnte, mit der er arbeitete. Er wollte Bilder nicht bloß einfangen, sondern selber welche erschaf-
fen. Zunächst konzentrierte er sich auf die geradlinige Fotografie, um so ein Verständnis für die physische Beschaffenheit der Kamera zu entwickeln und mit diesem Apparat und seiner Bestimmung die Realität einzufangen, sich damit auseinanderzusetzen. Ab dem Zeitpunkt jedoch, als ihm bewusst wurde, dass jeder Mensch Schnappschüsse wie seine produzieren konnte, fotografierte er ausschließlich Wolken, wandte damit dem Bildhaften den Rücken zu und begann stattdessen Ideen darzustellen. Seine Weisheit hatte sich durchgesetzt, und diesen Reifeprozess verdankte er der Zeit.
Portrait n°8 – 10 Juillet 2012
Portrait n°5 – 9 Juillet 2012
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Der König der E xzentrik er 1959 kam Erwin Olaf in Holland, in einem Ort namens Hilversum zur Welt. Er studierte zunächst Publizistik in Utrecht, merkte jedoch bald, dass ihn die Darstellung der Realität nur wenig interessierte. In dem Wunsch, seine innere Welt zum Ausdruck zu bringen, beschäftigte er sich deshalb mit unterschiedlichen Fotografieformen, was neben vielem anderen seine eigene künstlerische Arbeit, Modefotografie und Werbung umfasste, und bald schon bildete sich sein typischer, ihn bis heute auszeichnender Stil heraus.
wissen Reife zeugten, tummeln sich solch wunderlichsagenhafte Charaktere wie Clowns, Drag Queens und Zigeuner. Generell hat er eine starke Vorliebe für alles, was von der kulturellen Norm abweicht: für die Abnormalen, Verformten und Übergewichtigen. Seine Bilder sind visuelle Diskurse zu so diversen Themen wie ethnische und Klassenzugehörigkeit, sozialer Status, Fressgier, Masochismus, Körpertransformation, Naivität, sexuelle Orientierung, Sexualgeschichte, Krieg und Aggression. Habe ich was vergessen?
In seinen Anfängen richtete Olaf seinen Fokus vor allem auf das Thema Sexualität. Die Stimmung seiner ästhetischen Schwarzweißbilder von menschlichen Körpern, zum Beispiel dem eines muskulösen Mannes mit Tulpen im Arm, die die Form seines Penis emulieren, hatten etwas Mapplethorpe-eskes. Gleichzeitig zeigt sich darin eine inhaltliche Nähe zur bizarren Welt des Joel Peter Witkin mit seinen leicht masochistischen Zügen, die sich bei Olaf in der Interaktion nackter gefesselter Hände und Füße, den Lederstiefeln und merkwürdigen Requisiten wie Hörnern und anderen Herr-der-Ringe-ähnlichen AcIn seinen melancholi- cessoires zeigten, und natürlich geht es um die offeschen Bildern, die von ne Zurschaustellung nackter Genitalien an hübsch in Anfang an von einer ge- Designerkleidung verpackten Körpern.
F r e i m au r e r L o g e Da h l e m – 2 2 Av r i l
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Das ein E nde haben Der Masochismus in Olafs Bildern nimmt mit der Zeit immer ausschweifendere Formen an, und irgendwann blicken wir auf eine Mutter mit Kind, beide von Kopf bis Fuß in Latex mit Ballknebeln im Mund, auf Clowns beim Bearbeiten (Vergewaltigen?) großer, dünner Models, auf Ganzkörper-Porträts von sexy Nackten mit Haute-Couture-Tütenhüten, verfolgt von ihren Reitpeitschen schwingenden Herren. Und plötzlich war es vorbei (vielleicht nachdem er mit den Mutter-KindMasochisten den Höhepunkt der Provokation erreicht hatte?). Olaf wurde reif. Statt der krassen
Darstellung moderner Sexualität zog er sich in eine Zeit zurück, als Sex noch etwas Unspektakuläres, der soziale Status eines Menschen etwas Offensichtliches und sexuelle Belästigung etwas Akzeptiertes waren. Die Rede ist natürlich von den 60ern. Aber dann: ein kleiner Junge in einer Eisdiele mit einer tropfenden Eistüte in der Hand? Wie sind wir nur von expliziten Sexualpraktiken jetzt so schnell hierhingelangt? Vielleicht ist dies der Moment, in dem Olafs Arbeiten so etwas wie Ergebenheit auszustrahlen beginnen. Dies spiegelt sich auch in der unbeholfenen Konversation zwischen einsamen Möbelstücken, die seelenruhig in einer Küche herumliegen, und der leicht übergewichtigen Frau wider, deren Bauch sich langsam der Schwerkraft beugt; oder in dem Gefühl der Erwartung, dass zwischen dem alten Mann und dem jungen Mädchen im Bild etwas passieren wird oder sollte, was wiederum auch von der Grobheit unserer sexuellen Wünsche spricht. Und auch eine vollständige formelle Veränderung hat in Olafs Bildern stattgefunden. Es scheint ein leichter Nebel über ihnen zu liegen, der an die Zeit der Mad Men erinnert, an die dicke Lackschicht auf dänischen Möbeln oder den leichten Nebel einer Zigarette, die am Vorabend brennend im Aschenbecher vergessen
Portrait n°8 – 10 Juillet 2012
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wurde. In der Kleidung bleibt es bei hellen Pastelltönen mit abstrakten Blumenmustern auf Frauenkleidern. Die Themen zielen ab jetzt weniger auf die Gefühle des Betrachters. Olafs Bildserien tragen nun Titel wie „Regen“, „Hoffnung“, „Rouge“, „Trauer“, „Dämmerung“ und „Abenddämmer“, als existierten die Szenen, die der Künstler allesamt in seinem riesigen Studio konstruiert, nur, um durch ein einziges Wort definiert zu werden. Sie bilden Gesichter ab, die die Müdigkeit von Seelen zum Ausdruck bringen, deren Existenz von extremen emotionalen Opfern geprägt ist, und zeigen häusliche Szenen, die oft einen Eindruck von dem gedämpften Miteinander ihrer Charaktere vermitteln. Befinden sie sich allein im Bild, so verrät ihr Ausdruck ihren Wunsch nach Akzeptanz von und Interaktion mit dem Betrachter.
Ein neues Ja h r z e h n t In den Zweitausendzehnern kehrt der alte Olaf zurück, und nach zehn Jahren der scharfsinnigen Vereinzelung seiner Charaktere wendet er sich wieder dem Sex zu. In der Bildserie „Hotel“ sieht man Menschen kurz nach dem Geschlechtsverkehr. Sie sehen fertig aus, nicht nur aufgrund der anstrengenden
Tätigkeit, sondern auch weil sie sich erinnern, dass sie nun bald nach Hause zu ihren Ehepartnern gehen werden, mit dem moschusartigen Geruch nach scharfem, intensivem Sex und Betttüchern, die älter sind als sie selbst, noch auf der Haut. Die 2011 entstandene Serie „Keyhole“ (zu Deutsch Schlüsselloch) dreht die Perspektive in Richtung dieses kleinen, wunderbaren Lochs, das es Voyeuren – uns – ermöglicht, Olafs Heldentaten beizuwohnen. Und schließlich „Berlin“, sein jüngstes Pièce de Résistance. Mittlerweile hat Olaf sein Studio verlassen und arbeitet an der Erlangung des nächsten Reifegrads. Er will nun lernen, auch die äußeren Umstände anzunehmen: das Tageslicht, das von außen hereinsickert, die fixen Kulissen, die sich nicht einfach so verändern lassen, die unvermeidbare Geschichte jede seiner Bühnen. Er sagt, er wollte „sowieso raus aus dem Studio, aus dem einfachen Grund, dass ich da drin meine Kamera und den ganzen Kram nicht mehr weiter nach hinten verschieben kann. Der Platz ist so begrenzt da drin. Ich brauche mehr Platz und Architektur.“ 2011 gewann Olaf den Johannes-Vermeer-Preis, für ihn gleichzeitig eine Auszeichnung seines großen Könnens und eine großzügige Geldspritze von
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100.000 Euro, die es ihm ermöglicht, sein folgendes Projekt in Berlin zu verwirklichen, wo er vorhat, an verschiedenen Plätzen innerhalb der Stadt zu arbeiten: der Freimaurerloge, dem Rathaus (einst Schauplatz von Kennedys berühmter „Ich bin ein Berliner“-Rede), dem Olympiastadion und Clärchens Ballhaus in Mitte. Diese Fotoserie spielt vor dem zeitlichen Hintergrund des deutschen Interbellum, der Zwischenkriegszeit, irgendwann in den goldenen 20ern, als die gesellschaftspolitische Situation in ständigem Wandel begriffen war und sich etwas Unmittelbares bereits am Horizont abzuzeichnen begann. Olaf stellt diese Zeit in Beziehung zur heu-
tigen, in der sich sowohl in Europa als auch den USA eine gewisse Erschöpfung über die herrschenden Zustände breitmacht. Heute hat Deutschland als Finanzzentrum Europas seine Position als Vormacht innerhalb Europas wiedererlangt – genau wie in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Natürlich zeigt Olaf keinen Hitler, aber durch seine Kommentare zu ethnischer Zugehörigkeit und sozialem Status zeichnen sich die Themen jener Zeit ab. Und auch die Clowns sind zurückgekehrt, nun jedoch eher niedergeschlagen als überschwänglich ihre sexuelle Andersartigkeit zur Schau stellend. Den Bildern wohnt etwas Düsteres inne, das an eine vergangene Zeit erinnert, als feiner Geschmack noch sehr viel weiter verbreitet war und sich Licht hinter Ecken verbarg, die aufwändiger dekoriert waren als die Wände daneben. Olafs Charaktere sind hier weder schüchtern, noch nehmen sie den Betrachter für sich ein. Sie treiben einfach durch die nebelartige Atmosphäre und warten auf das baldige Ende; und auch mit dem langen Marsch die endlose Treppe hinauf, an deren Ende eine Öffnung lediglich zu einer weiteren Treppe und in die Dunkelheit hineinführt, haben sie sich längst abgefunden.
„Berlin“ ist noch bis zum 23. November in der Galerie Rabouan Moussion in Paris zu sehen.
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Tribute Kette von Diesel
Lederetui von Bally
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TIPP
Anzug von windsor
Anzug von windsor
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FASSADE
s u a o h c e n o t i i h e s h n fa e g n a g r e v r e d ecti BUTE Coll TRI L #DIESE Die neue
on
. VANGARDIST i e b exklusiv
Nachdem wir uns im Sommer mit Nicola Formichetti, dem neuen Creative Director von DIESEL, auf ein Kaffeekränzchen getroffen haben, hat uns nun die erste Vorschau auf sein aktuelles Schaffen erreicht. Exklusiv für VANGARDIST wurden im DIESEL Hauptquartier Bilder und Videos der neuen Kampagne zusammengestellt, die in dieser Form sonst nirgends zu sehen sein werden. Zusätzlich dürfen wir euch dieses exklusive Material zwei Tage vor dem internationalen Launch als erstes Medium präsentieren. Vergangenheit und Zukunft in einer kollektion Als Nicola Zugang zum riesigen Diesel-Archiv gewährt wurde, hatte er die Möglichkeit, tief in die DNA der Marke einzutauchen. Dabei ist die Idee zu einer streng limitierten Capsule Collektion entstanden, um die Vorreiterrolle des Labels im Bereich Denim und Leder noch einmal zu unterstreichen. Inspiriert durch die ikonischen Styles der Vergangenheit, kombiniert mit seiner Zukunftsvision schuf er die „Tribute Collection“. Dafür kreierte er aufwändige, handgestickte Applikati-
onen imaginärer Motorad- und Streetgangs, welche die Produktion auf nur 3 fertig gestellte Stücke pro Tag reduzierten. Revolutionär – Werbekampagne mit iphone geshootet Die hart anmutenden Streetart-Fotografien für die begleitende Werbekampagne wurde von Nick Knight tatsächlich mit einem iPhone aufgenommen und mit Fotoretouche-Applikationen wie Instagram, Megaphoto u.a. in den verrücktesten Farben und Effekten nachbearbeitet. Weltweit ist die „Tribute Collection“ in nur 165 Stores erhältlich. In Wien wird sie im DIESEL Flagship Store am Kohlmarkt und im DIESEL Store Mariahilferstraße zu finden sein. Wien: DIESEL Flagship Kohlmarkt 8-10, 1010 Wien Tel.: 01 8904191 DIESEL Store Mariahilferstraße 89, 1060 Wien Tel.: 01 587701071
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AUF ACHSE
Text: Tobias Seebacher fotos: nicole Yeary
Segeln ist, wie unter der Dusche Hunderterscheine zu zerreißen, lautet ein gängiges Sprichwort. Wer seine Freizeitbeschäftigung mit solchen Worten beschreibt, zählt sich zu einem erlesenen Kreis. Hat man eine gewisse Anzahl an Jahren damit verbracht, an seinem gesellschaftlichen und beruflichen Erfolg zu feilen, kommt man als Mann unweigerlich zu dem Punkt, irgendetwas Wahrhaftiges in seinem Leben zu unternehmen. Eine Weltumsegelung ist dafür die perfekte Herausforderung. Nicht nur für die Geldbörse. Aber was muss man denn machen, um zu jenen zu gehören, denen es gelungen ist, das Abenteuer wahr werden zu lassen und ihren Lebensrhythmus nur noch nach Wind und Wellen auszurichten?
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Aufbruch zu neuen Welten… Es herrscht ein geschäftiges Treiben in der Marina. Handkarren, vollbeladen mit Koffern, Bierkisten und Lebensmittelvorräten für mehrere Wochen, versuchen einander auszuweichen, ohne ihre wertvolle Fracht ins Hafenbecken zu kippen. Leute in standesgemäß blau-weißer Seglertracht eilen emsig zwischen ihnen umher, Kinder winken den ablegenden Schiffen zu und die Möwen umkreisen die schaukelnden Masten mit ihren Drahtseilen, deren fortwährendes Klicken wie eine Aufforderung zum baldigen Hissen der Segel klingt. Im Terrassencafé des Yachthafens werden die letzten Vorbereitungen getroffen, Seekarten studiert, Crew-Checklisten geprüft, Wetterdaten analysiert. Wer unter einem dieser geflochtenen Strohsonnenschirme Platz genommen hat und den Blick zwischen dem Achterdeck seines schwimmenden Untersatzes und dem Horizont schweifen lässt, hat es geschafft. Hier hat man aufgehört,
von der Südsee zu träumen. Man hat beschlossen, dort hinzufahren und hofft von nun an nicht mehr auf den Freitag nach der mühseligen und nervenzerreißenden 60-Stunden-Woche, sondern auf einen guten Wind und eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Wir sind eben keine Landratten! Ist es die Sehnsucht nach der Ferne, die uns Männer zu Seefahrern werden lässt? Sicher, doch es steckt mehr dahinter. Der Wunsch nach Freiheit, Unabhängigkeit und die Lust aufs Abenteuer machen uns seit Jahrtausenden zu Entdeckern, Eroberern, Kriegern und Glücksrittern. „Es gab bislang keinen bedeutenden Mann, der sein ganzes Leben auf dem Festland verbracht hat“, meinte Herman Melville, der unsere Welt 1851 um den fantastischen Abenteuerroman Moby Dick bereichert hat. Einmal in See zu stechen ist ein männlicher Ur-Instinkt, der vielen von uns ein Leben lang zu
draufgängerischen Seefahrerfantasien anregt – gespickt mit netten Details wie Kokosnüssen, Palmen, Rum, Kanonen und perfekt choreografierten Säbelgefechten à la Jack Sparrow. Interessant ist, dass diese Wünsche und Sehnsüchte vor allem mit dem Segelschiff in Verbindung gebracht werden. Alle anderen Arten zur See zu fahren können in dieser Hinsicht auch nicht mithalten. Ein Motorboot mit 200 PS zwischen Sonnendeck und Steuerstand eignet sich perfekt, um unter dem angenehmen Einfluss verschiedener Schirmchencocktails von Monte Carlo nach Ibiza oder von Santo Domingo nach San Juan zu cruisen. Auch nett, aber um das Abenteuer zu erleben, muss man schon über die Reling eines Seglers klettern. Nirgendwo sonst ist man so nahe an den Naturgewalten, wird eins mit dem Wind und den Wellen, während man seinen Maaten Befehle zubrüllt wie „Ruder hart Steuerbord“ oder „Großsegel reffen“.
Der klassische Weg Wie wird man nun Kapitän? Eine Möglichkeit wäre natürlich, Nautik zu studieren. Dazu muss man nach Norddeutschland. Elsfleth, Flensburg, Leer und Wismar sind als Standorte für Nautik-Hochschullehrgänge bekannt. Mitzubringen sind gute Englisch- und Mathekenntnisse, eine hervorragende Grundkondition und ein belastbares Gemüt. Die Karriere führt jedoch, sehr zu Lasten der erträumten Romantik, meist auf eines der großen Containerschiffe. Wer also Wind und Wetter zum Trotz um die Welt segeln will, muss sich etwas anderes überlegen. Karriere auf See zum Selbermachen Zunächst braucht man Segelkenntnisse, ein wenig Blauwassererfahrung (Matrosenslang für Fahrten im Meer) sowie eine Lizenz, die zum Führen von Segelyachten innerhalb der 200-Seemeilen-Zone (in den Hoheitsgewässern der jeweiligen Länder braucht man sozusagen einen Führerschein)
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© Jamie McCaffrey
berechtigt. Kein Problem: ein kleiner Segelkurs am nächstgelegenen Teich, ein paar Hobbyfahrten, dann die Lizenz. Diese kostet immerhin ein paar hundert Euro, die Ausbildung samt notwendiger Nachtfahrt im Meer inbegriffen. Kroatien ist in dieser Hinsicht aufgrund seiner schönen Segelreviere und den günstigen Preisen absolut zu empfehlen. Ist man so weit, hat man bestimmt auch Lust, seine Segeltechnik auf dem einen oder anderen Törn zu verfeinern. Eine geborgte Charteryacht erfüllt hierfür auf jeden Fall ihren Zweck – den Preis auf die Crewmitglieder aufzuteilen, macht diese Form der Urlaubsreise für jeden erschwinglich. Die Yacht Um jedoch letztendlich die große Reise antreten zu können, fehlt noch das, was den zuvor einfachen Mann vor dem Mast in den Olymp der Ozeankapitäne hebt: die Yacht. Sie muss geräumig sein, um einer erlesenen Crew genügend Platz zu bieten – im Alleingang um die Welt zu segeln, überlassen wir gerne selbstlosen Extremsportlern und deren Nachwuchstalenten. Seetüchtigkeit sollte ebenfalls ganz oben auf unserer Prioritätenliste stehen, sofern wir nicht ertrinken wol-
len und wir Versicherungsbetrug für unmoralisch halten. Ein gewisser Komfort muss auch vorhanden sein, denn man fährt schließlich mit einer Yacht in die sieben Weltmeere hinaus und nicht mit einem Wohnwagen auf einen Campingplatz in Lignano. Gemütliche Kojen, mehr als ein Badezimmer (auf Dauer wird’s sonst ziemlich eng), Salon mit Sofa, Kartentisch mit Funkgerät und GPS, Selbststeueranlage für lange Überfahrten, Solarzellen sowie ein Windgenerator zum umweltfreundlichen Aufladen der Bordelektronik, Schwimmwesten, Ferngläser und eine Bootsmannspfeife sind nur ein paar wichtige Dinge, die unbedingt zur Ausrüstung einer Fahrtenyacht gehören. Ein großer Kühlschrank sorgt für die Bereitstellung des obligatorischen Manöver-Schlucks, womit das beliebige, doch meist alkoholische Erfrischungsgetränk gemeint ist, das der Seemann nach jedem gelungenen Segelmanöver zu genießen berechtigt ist. Weiters sollte die Kombüse mit einem Gasherd versehen sein, welcher auf einem frei beweglichen kardanischen Gelenk angebracht ist. Nur so hat der verantwortliche Smutje die Möglichkeit, auch bei schwerem Seegang abgelegene Ankerplätze
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und tropische Buchten mit köstlichem Bratenduft zu füllen. Hat man all diese schönen Dinge beisammen, heißt es Koffer packen, Wohnung vermieten, die Bankangelegenheiten auf eine längere Abwesenheit vorbereiten, ein letzter Gesundheitscheck und Schiff ahoi, wir sehen uns in ein paar Jahren.
schaften, das neueste Sportwagenmodell zu ignorieren und kostenintensive Liebesbeziehungen zu vermeiden, sollte es gelingen, das kleine Vermögen anzuhäufen, das die Weltumsegelung verschlingen wird. Mit etwas Glück und der richtigen Berufswahl lässt sich die Wartezeit nochmal verkürzen.
Stinkreichen Rentnern vorbehalten? So weit, so gut, doch man ist schließlich kein Millionär! Macht nichts, denn heute ist dies ebenso wenig notwendig, wie irgendeinen König um das Privileg einer Entdeckungsreise samt Kaperbrief anbetteln zu müssen. Wer sich auf dem weltweiten Markt für Gebrauchtboote umsieht, wird feststellen, dass es eine recht beträchtliche Zahl an Yachten gibt, die den Ansprüchen des modernen Weltenbummlers gerecht werden können – nicht geschenkt, aber auch nicht zu astronomischen, den Normalverdiener abschreckenden Preisen. Schafft man es, zwanzig oder dreißig Jahre lang vernünftig zu wirt-
Für Ungeduldige… Wer keine zwei bis drei Dekaden warten will, um Kap Horn zu umfahren oder Shanghai anzulaufen, für den gibt’s eine perfekte Alternative: Auf allen Ozeanen sind Skipper unterwegs, die bereit sind, abenteuerlustige und segelbegeisterte Crewmitglieder gegen einen kleinen Unkostenbeitrag mit an Bord zu nehmen. Weltweit vernetzt, findet man solche Angebote auf Internetplattformen wie zum Beispiel „handgegenkoje.de“. Einer dieser Skipper ist Martin Ernstbrunner. Der 39-jährige Österreicher hat es geschafft, seinen Traum von der großen Fahrt in die Tat umzusetzen. Nach einer kleinen Aus-
zeit und zwei geglückten Atlantiküberquerungen 2003/04 kehrte er nach Österreich zurück, um weiterzuarbeiten. Doch bereits nach wenigen Jahren wurde sein Verlangen nach dem Leben an Bord so groß, dass er im Oktober 2008 mit dem Bau seines Fahrtenkatamarans „Wild One“ begann. Seit März 2010 durchkreuzt der smarte Skipper nun die Weltmeere – ein Ende dieser Reise ist noch lange nicht in Sicht. „Wir sind keine Charteryacht. Wer mitfährt, hilft als Crew am Schiff mit und lebt eher darauf, als nur Gast zu sein. Wir sind sehr aktiv und erkunden Land und Leute, richten uns aber gerne auch nach den Interessen der Mitreisenden. Das Schöne ist, dass wir in den Ländern, die wir bereisen, selbst auch eher wirklich leben, als auf Urlaub zu sein“, meint Martin zum Lifestyle an Bord der „Wild One“. Zur Ausstattung des komfortablen Cruising-Katamarans gehören auch Taucher-, Surf- und Kletterausrüstungen. Speed-Fetischisten werden auf der „Wild One“ ebenfalls
auf ihre Kosten kommen. Der sechs Tonnen leichte Katamaran schafft eine Spitzengeschwindigkeit von 20 Knoten (ca. 37 km/h). Zurzeit befindet sich die Crew in Kiribati im Pazifischen Ozean. Als Nächstes geht es nach Kosrae, und von dort bis etwa Mitte November nach Mikronesien. Wer also Lust hat, kann Skipper Martin auf alive.cms4people.de kontaktieren und schon mal eine Koje reservieren. It’s absolutely possible Man muss folglich nicht Dagobert Duck sein, um die steife Brise am Deck einer luxuriösen Segelyacht genießen zu können. Mit langfristiger Planung und etwas Geduld stehen die Chancen gut, eines Tages mit dem eigenen Boot in See stechen zu dürfen. Ist aber die Lust aufs Abenteuer bereits so groß, dass ein längeres Warten gar nicht in Frage kommt, heißt es: aufhören zu träumen und sofort mitsegeln. Kapitän kann man später immer noch werden!
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Fassade
Der beste Brite!
Designer Domingo Rodriguez im Interview
Text: Ana Kaan fotOS: Kollektion Domingo rodriguez
Er wurde vom Esquire Magazin als einer der „7 Brilliant Brits“ gekürt. In seinen Entwürfen spiegeln sich seine Faszination mit den Muskeln und Linien des männlichen Körpers wider. Dieser junge Designer ist in den letzten Jahren erwachsen geworden und entwirft Mode für Männer, die schöne Materialien und körpernahe Formen lieben.
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INterview:
VANGARDIST hatte Gelegenheit, den sympathischen Mann hinter der Modelinie zu interviewen und einen Einblick in seine Welt zu bekommen. Natürlich haben wir auch über seine aktuelle Spring/Summer-Kollektion gesprochen, die durch klare Linien, schöne Details und ein bisschen Amish Feeling beeindruckt. V: Du hast dich auf Menswear spezialisiert. Was hat dich daran besonders gereizt? D: Menswear zu entwerfen war für mich die natürliche Entwicklung. Ich habe mit Womenswear begonnen, als ich an der Universität war, und habe keinen Bezug dazu gefunden. Sobald ich meine Ideen auf Männer angewendet habe, kam alles zusammen und fühlte sich richtig an. Ich habe nie zurückgeschaut! V: Was sind deine wichtigsten Einflüsse und Inspirationsquellen? D: Die Basis meiner Designs ist die Architektur und die Linienführung des
männlichen Körpers. Daraus versuche ich moderne, progressive Schnitte zu entwickeln. Im Grunde sind meine Kollektionen klassische Männermode, zeitgenössisch interpretiert. V: Man sagt, dass du ein großer Fan von Egon Schiele bist. Das hat uns natürlich neugierig gemacht. Kannst du uns mehr über diese Vorliebe erzählen? D: Ich habe seine Arbeiten immer bewundert. Seine langen, schlanken, stilisierten Formen unterstreichen und spiegeln den Körper wider, etwas, das ich in meiner Arbeit auch zu erreichen versuche. V: Die Wahl der richtigen Materialien ist für dich eine Art Obsession. Was sind deine Lieblingsmaterialien? D: Ich bin verrückt nach Softness. Ich bin kein Designer, der zu starken Farben greift oder sehr ausgefallen ist. Daher sind viele meiner Entwürfe stark an das Material, das Haptische gebunden. In der S/S14-Kollektion habe ich
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viel mit Seidengeorgette und Transparenz gearbeitet, die Seide habe ich mit Jersey geschichtet und aufwändig abgesteppt, um Muskellinien zu kreieren. Außerdem haben wir tolle Enzymwaschungen für unser Leder verwendet, um es angenehm soft und matt zu machen, sowie schöne Croco- und Python-Strukturen. V: Deine S/S14-Kollektion sieht sehr minimal, ein bisschen sportlich und ein bisschen nach einer Amish-People-Ästhetik aus? Worum geht’s da? D: Die Kollektion ist definitiv minimal. Ich habe die Schnitte so konstruiert, dass viele Nähte wegfallen. Die Seidenteile sind alle gedoppelt und zweifarbig, da scheint ein bisschen Navy durchs Schwarz und umgekehrt. Es ist eine erwachsenere Kollektion mit einem sportlichen Touch und tragbareren Formen. Ich wollte, dass diese Kollektion mehr Männer anspricht und einfacher zu tragen ist. V: Dein Label ist in den letzten Jahren ganz schön gewachsen. Du hast
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als Alumni angefangen und jetzt führst du ein aufstrebendes Unternehmen. Was sind die Herausforderungen? D: Während dem Studium geht es nur darum, dein Handwerk zu erlernen. Es geht darum, deinen Stil, deine Handschrift als Designer zu finden und die Grundlagen der Konstruktion und des Schnitterstellens zu lernen. Der Schritt, seine Entwürfe kommerziell herstellen zu lassen, ist eine ganz andere Herausforderung. Seit meinem Abschluss habe ich gelernt, mit Fabriken zu arbeiten. Am Anfang war es schwierig, mit der ganzen Business-Seite umzugehen, aber jetzt habe ich ein gutes Netz von Herstellern aufgebaut, und alles beginnt einen angenehmen Rhythmus zu haben. V: Apropos kommerziell: Du hast eine Kollektion für den Online-Retailer ASOS entworfen. Wie war diese Erfahrung? D: Es war eine sehr aufschlussreiche Erfahrung, mit ASOS zusammenzuarbeiten, mein erster Vorgeschmack, wie die kreative Arbeit in so einer großen Firma abläuft. Wir haben ein paar wirklich innovative und spezielle Teile gemacht, auf die ich sehr stolz bin. Es hat mir großen Spaß gemacht, auf einem Niveau zu arbeiten, das sowohl kreativ ist als auch zugänglich für eine breite Masse.
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V: Deine Heimat London hat sich als wichtiger Referenzpunkt für up-and-coming Designer entwickelt. Was macht London deiner Meinung nach so speziell? D: Ich denke, London ist so ein Hotspot aufgrund all der Universitäten und der vielen verschiedenen Aspekte der Stadt selbst. Es gibt die traditionelle Schneiderei auf der Savile Row, aber auch die Club Kids am East End und alles, was dazwischen passiert. V: Was sind deine persönlichen key pieces in deinem Kleiderschrank? D: Mein persönlicher Favorit ist das weiße T-Shirt, ich besitze es in unendlichen Varianten. Es ist eines der wandelbarsten Stücke, das man besitzen kann. Zum Abschluss des Interviews gibt uns Domingo noch einen kleinen Einblick in seine Arbeit an der A/W 2014/15-Kollektion, für die er sich gerade mitten im Sampling befindet: „Ihr könnt euch auf gedeckte Farben freuen wie Black Oily Skipper, Red Antique Buffalo und Milled Olive.“ Wer sich jetzt erst mal auf den kommenden Sommer freut und Lust bekommen hat auf eines von Domingos schönen Teilen, findet auf www.domingorodriguez.co.uk Infos sowie einen Link zum Online-Shop.
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FASSADE
r e n n 채 M n n e W ifische Ha ragen t
Text: Ana Kaan fotOs: kollektion eska
Er ist im Winter das Accessoire für den Mann mit Charakter. Klar, nebenbei wärmt und schützt er natürlich auch vor physischen Umwelteinwirkungen. Aber primär trägt man ihn ob der aristokratisch anmutenden Noblesse – den Handschuh. Dass man bei der Auswahl desselben, ähnlich wie bei Schuhen oder Hüten, ausschließlich auf Qualität und Handarbeit zurückgreifen sollte, sei jedem Herrn mit Geschmack ans Herz gelegt. Wir haben uns genauer mit der Vergangenheit und der Zukunft dieses Kleidungsstücks beschäftigt und durften dafür beim österreichischen Traditionsbetrieb Eska hinter die Kulissen der Handschuhmanufaktur schauen.
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Auf die Finger geschaut
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an glaubt es gar nicht, aber so ein Handschuh hat einiges an Symbolkraft. Man kann jemandem „den Fehdehandschuh hinwerfen“ und damit den Krieg erklären (oder zumindest zu einem Duell herausfordern) oder man kann jemanden „mit Glacé- (oder Samt-)Handschuhen anfassen“, um ihm ja nicht zu nahe zu treten. Unsere Hände sind nicht nur ein unerlässliches Arbeitswerkzeug, sondern auch ein Mittel zur Kommunikation. Etwas oder jemanden zu berühren, ist ein Ausdruck von Intimität. Will man reservierte Distanz halten, trägt man eben etwas Leder zwischen der eigenen Pfote und dem berührten Objekt. Nicht umsonst waren Handschuhe schon bei den alten Ägyptern ein Symbol für Einfluss, Macht und hohe gesellschaftliche Position. Im Grab Tutenchamuns wurden 27 Paar dieser noblen Accessoires gefunden. In anderen frühen Kulturen dienten Handschuhe auch als eine Art Besteck-Ersatz und ermöglichten das Angreifen heißer Speisen mit den Händen. Damals ähnelten sie noch eher Säcken, erst später wurde der Daumen abgeteilt. Im 17. und 18. Jahrhundert waren dann die Franzosen die Meister der Handschuhproduktion. Mit Napoleon verbreitete sich deren Technik dann auch in Deutschland, Tschechien und Österreich.
Handwerkliche Perfektion Die Fertigung eines gut sitzenden Handschuhs ist auch heute noch Präzisionsarbeit: Bei nur einem Millimeter Nahtzugabe gibt es keinen Spielraum für kleine Fehler, jeder Handgriff der Näherinnen muss perfekt sitzen. So geschieht das heute noch in der österreichischen Manufaktur Eska: Hier setzt man auf eine enge Zusammenarbeit von Designern und der Werkstatt, wo die Prototypen erstellt werden. Nach den ersten Skizzen, je nach Sparte von Hand gezeichnet oder am Computer erarbeitet, werden die Entwürfe mit den dazupassenden Materialien an die Werkstätten weitergegeben. Dort beginnt ein aufwändiger Prozess, bei dem höchste Genauigkeit erforderlich ist – ein Paar Handschuhe besteht aus bis zu 74 Teilen. Modische Handschuhe können jedoch auch us 20 teilen bestehen.
Haifischflossen & Kamelhöcker In ihrer 100-jährigen Geschichte hat die Firma Eska viel erlebt. „Beinahe unvorstellbar ist es, dass Damenhände um 1920 nur so groß wie heutige Kinderhände waren“, erzählt Regina Loos, Designchefin von Eska in vierter Generation. „Auch wurden in den vielen Jahren der Handschuhproduktion viele unterschiedliche Lederarten verwendet. Die kuriosesten waren Haifischleder, Leder vom Stör oder Kamelhöckerleder.“ Kein Thema waren diese Lederarten bei den Handschuhtrends für diesen Winter – Mann beeindruckte auf den Laufstegen von NY bis Paris mit softem Kroko in warmen Brauntönen oder einem coolen Mix aus Ponyfell und Glattleder. Ein weiteres Trendthema sind in diesem Winter auch Farben, bestätigt Regina Loos: „Auch Männer können sich gerne auf diese einlassen, denn ein kleines Highlight in der tristen Winterzeit schadet unter den grauen Mänteln absolut nicht.“ Besonders Claret, ein tiefes Burgunderrot, und helle Blautöne sind kommende Saison zu erwarten – auch in Kombination, wie man zum Beispiel bei Prada sehen konnte. Egal ob Farbe oder nicht, ein gut sitzender Handschuh gehört in der kalten Jahreszeit zu jedem eleganten Herrenoutfit dazu.
Dos & Don’ts Abschließend wollen wir euch noch verraten, worauf ihr laut Frau Loos beim Kauf von Handschuhen auf jeden Fall achten solltet: • Die Nähte sollten fest sitzen und gerade verlaufen, der Abstand der Nähte zu den Kanten überall gleich sein. • Das Futter sollte von guter Qualität sein, am besten aus Seide, Kaschmir oder einem weichen, wärmenden Fell. Schließlich soll der Tragekomfort genauso luxuriös sein wie die Optik. • Die Passform muss immer mittels Probieren eruiert werden. Viele Männer kennen ihre Handschuhgröße nicht und sollten sich diesbezüglich von Fachpersonal beraten lassen. • Das Verlieren empfiehlt sich im Paar, sonst wird’s seltsam… Auf Eska.at findet ihr alle Verkaufsorte dieser Qualitätshandschuhe!
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BALANCE
Beauty Jugendlich war gestern. Heute sind Qualitäten wie Erfahrung und Reife gefragt. Nur leider gehen die auch an unseren Körpern nicht spurlos vorüber, weshalb nun der Zeitpunkt gekommen ist, sich Unterstützung im Kampf gegen die unangenehmen Nebeneffekte des Älterwerdens zu beschaffen. Natürlich gilt auch hier: Nur die besten Produkte garantieren auch die besten Resultate. Weshalb wir euch hier eine Liste hochwertiger und preisgekrönter Schönheitsprodukte präsentieren, die uns ab einem bestimmten distinguierten Alter zu genau dem geschliffenen Äußeren verhelfen, das jeden echten Gentleman ausmacht.
REDAKTION: Juán danilo zamora
Bumble and Bumble Sumo Tech Da ist sich einfach jeder einig: Diese Haarpaste ist das Beste. Sie verleiht dem Haar Halt und macht es perfekt stylebar, ohne es dabei wie andere Haarwachsprodukte steif und hart werden zu lassen. Dank der schnellen und langanhaltenden Wirkung eignet sie sich perfekt für alle, die gerne und häufig neue Looks ausprobieren. Schon eine kleine Menge, zwischen beiden Händen verteilt, reicht, um die Haare in jede gewünschte Form zu bringen. Und dann geht ihr raus und zeigt mal allen da draußen, wo der Hammer hängt.
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Beauty
{Pinselkunde} Im Bad mutieren echte Männer zu Schaumschlägern
Nach zahlreichen Experimenten kommt jeder Mann früher oder später zurück zur guten, alten Nassrasur. Wirklich sexy ist es, dabei auf dosenfertigen Schaum zu verzichten und im Bad den Schaumschläger raushängen zu lassen. Für die Wahl des richtigen Werkzeuges haben wir uns vom Rasierspezialisten Esbjerg beraten lassen. Zum Glück, denn nur ein Einfaltspinsel glaubt, Rasierpinsel ist gleich Rasierpinsel.
Warum Pinsel?
Ein guter Pinsel produziert nicht nur reichhaltigen Schaum, sondern massiert mit leichtem Peelingeffekt sanft die Haut. Damit ist die Haut optimal für eine perfekte Rasur vorbereitet. Für den Kenner gibt es nur Pinsel aus Dachshaar oder Pinsel aus rein veganer Qualität der neuesten Generation. Diese veganen Pinsel haben ebenso gute Eigenschaften wie Naturhaar. Sie nehmen besonders gut Wasser auf, was die wichtigste Voraussetzung ist für einen reichhaltigen Schaum. Doch auch dabei gibt es einiges zu beachten.
Silberspitz Dachszupf Das edelste Material, das besonders viel Wasser f端r einen reichhaltigen Schaum erzeugt, ist der Silberspitz Dachszupf. Der Silberspitz zeichnet sich besonders durch seine hellsilber schimmernde Farbe und ein schwarzes Band aus, den Spiegel. Er wird von Hand verarbeitet. Die Spitzen werden nicht beschnitten, denn sie machen den Silberspitz so wertvoll.
Feiner Dachszupf Dieser ist etwas fester als der Silberspitz und etwas dunkler. Das Haar wird maschinell verarbeitet und bei Bedarf zugeschnitten. Er nimmt etwas weniger Wasser als der Silberspitz auf.
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Vegane Rasierpinsel
Für all jene progressiven Männer, die echtes Tierhaar prinzipiell ablehnen, gibt es auch 100 % vegane Rasierpinsel. In ihrer dunklen Färbung und Weichheit ähneln die synthetischen Fasern dem natürlichen Haarmaterial und haben ebenso gute Gebrauchseigenschaften. Dabei erweisen sich die Fasern als etwas robuster und eventuell noch langlebiger. Manche Anwender bevorzugen dieses Material nicht nur aufgrund seiner veganen Eigenschaften, sondern auch deshalb, weil sich damit besonders cremiger Rasierschaum aufschlagen lässt.
Nach der Bartpflege kommt die Pinselpflege Damit euer neues, bestes Stück aber auch Jahre hält, müssen ein paar Umgangsformen gelernt werden:
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sofort unter fließendem Wasser gründlich auswaschen
} NIE den Pinsel eingeschäumt län-
ger stehen lassen. Seifenreste können besonders das feine Dachshaar angreifen und die Lebensdauer des Pinsels stark verringern
}
GRÜNDLICH das restliche Wasser mit einem starken Ruck aus dem Handgelenk gut ausschütteln
} UNBEDINGT den Pinsel hängend an einem belüfteten Ort (kein geschlossener Schrank) aufbewahren
} HOLZGRIFFE sollten zusätzlich mit einem Tuch gut abgetrocknet werden
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Leben wie ein L h ot k a
Interview mit meisterzahnarzt und Lebenskünstler Roberto Lhotka
Text: Michael Neulinger illustration: Magdalena weyrer
Wir leben in Zeiten, wo uns Medien und Werbung gerne vorbeten, wie schön und wichtig doch Jugendlichkeit im Gesicht und am Hintern nicht wäre. Dabei geraten die Vorzüge der echten, schönsten Jahre des Lebens gern in mediale Vergessenheit. Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, hat VANGARDIST-Redakteur Michael Neulinger den jung gebliebenen Meisterhasen und Lebensprofi Roberto Lhotka in seinem Domizil in Wien aufgesucht und über die großen Themen des Lebens ausgequetscht.
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lebendiger
chic!
Die Wohnung liegt elegant im dritten Bezirk. Kaum angeklingelt, wird auch schon die Tür geöffnet; der Hausherr wartet im Eingangsbereich. Begrüßungen werden ausgetauscht. „Die Schuhe kannst du anlassen!“ Doch wir sind zu gut erzogen. Ein Blick von links nach rechts und es wird klar: Die Wohnung ist groß. Solider Altbau, hohe Decken. Kunst wird hier geliebt. Gemälde, Fotografien, filigrane Skulpturen und selbst ein vergoldeter Tauchhelm finden Platz. In der Küche werden Getränke angeboten. An der langen weißen Tafel sitzen zwei gute Freunde: Karin Novotny, die Wiener Filmproduzentin, und Josef Fischnaller aus Berlin, bekannt durch seine renaissanceartigen Portraits. Eine illustre Runde. Das Interview wird auf ein gemütliches Sofa ins Nebenzimmer verlegt. Sein Beruf ist sein Hobby
Arzt wollte er eigentlich schon immer werden, seit seinem zwölften Lebensjahr. Plastische Chirurgie sollte es sein, doch dann entschied er sich für die
Zahnmedizin. Im Grunde auch kein Unterschied, die feinmechanische Technik bleibt die gleiche. Er beginnt auch gleich von seinem Beruf zu schwärmen. „Ich habe einen Job, bei dem ich kein einziges Mal nicht hingehen wollte! Ich mache es echt gerne.“ Spaß im Job ist eine Grundvoraussetzung für ein gutes Leben. Mit all den Verpflichtungen, die einem der Alltag entgegenbringt, braucht es eine solide Basis. Ansonsten müsste man sich ständig und jeden Tag aufs Neue aufraffen und motivieren. „Ich rate: Keine besondere Achtung vor Hierarchien haben. Und was einen auf keinen Fall beeindrucken sollte, ist viel Geld. Arschkriechen ist nicht die Devise, das führt im Endeffekt zu gar nichts. Man muss Menschen in die Augen schauen können und auf der gleichen Ebene arbeiten, was immer man tut.“ Das heißt jetzt nicht, dass Wohlstand irrelevant wäre, im Gegenteil, ist er wahrscheinlich einer der Hauptgründe für jene reife Gelassenheit, die man mit dreißig unmöglich an den Tag legen könnte.
Nur
anbrennen
nichts
l a ss e n !
Die Offenheit dem Leben gegenüber ist ein Grundprinzip für eine erfüllen-
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Zurzeit renoviert er ein Sommerhaus in der Oststeiermark. Dort ist es ruhig, immer schönes Wetter, gerade weit genug von Wien entfernt. „Und wenn ich nicht dort hinfahre, fahr ich eben nach Paris oder London.“ Der frische Wind macht den Unterschied. Für ein erfülltes Leben braucht es immer neue Projekte. Die ergeben sich automatisch, aus dem Alltag heraus. Man muss nur offen genug sein und sich nicht verschließen. Die Ideen kommen, und dann braucht man sie im Grunde nur noch zu realisieren. Was für viele schwer umzusetzen ist, bedeutet für jemanden wie Roberto den lustigsten Teil: „Es geht immer um den Prozess, aber nie um das Finale“, denn „wenn es mal erledigt ist, ist es nicht mehr interessant.“ Kommt Langweile auf, muss schnell gehandelt werden. „Man muss den Punkt erkennen, an dem es nicht mehr passt.“ Eine Kunst.
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de Existenz. Die Interessen müssen groß aufgefächert sein. „Immer weitermachen, stehen bleiben ist keine Option.“ Jemand wie Lhotka war schon vieles: Kellner in New York City und im Kaktus in Wien. Am Oktoberfest hat er gearbeitet und als Fremdenführer in Rom. Alles neben dem Studium. Das heißt aber nicht, dass man seine Jugend opfern muss, um später den wohlsituierten Lebemann abgeben zu können. Die ersten fünf Jahre seines Studiums in Graz waren eine einzige Party. Angefangen hat es in der Früh. 40 Leute beim Frühstück in der 3er-WG gehörten zur Tagesordnung. Die blieben dann auch bis zum Abend, und dann ging man noch fort. Wenn es einem zu viel wurde, setzte man sich zum Durchatmen in den Garten. Dadurch kam das Lernen zu kurz. Doch man wusste sich schon auch zu helfen. „In der WG war immer ein Zettel am Telefon. Unsere Mütter haben immer wieder Kontrollanrufe gemacht, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Immer wenn das Telefon geläutet hat, haben
alle still sein müssen. Und ich war oft nicht da, weil ich in Rom, Paris oder wo auch immer war, und deswegen stand auf dem Zettel: ‚Wenn Robertos Mutter anruft, sagt, er ist gerade auf der Uni.’“ Diese Unbeschwertheit kann man sich durchaus auch jenseits der 40 bewahren. Überhaupt, wenn man dem klassisch-bürgerlichen Lifestyle weitgehend entsagt. „Wenn du Verantwortung und Kinder hast, lebt es sich natürlich anders. Wenn du, wie ich, Single in der Weltgeschichte herumkraxelst, dann hast du keine Verantwortung, da kann man leicht kindisch bleiben.“ Man darf das Leben nur nicht zu ernst nehmen. Es auf einen zukommen lassen, ohne Angst und Verschlossenheit. Nach dem Studium kommt die Zeit der Selbstständigkeit. Mit dem sicheren Einkommen eröffnen sich neue Möglichkeiten. Die Welt muss erkundet werden. Man kann sich nun auch Dinge leisten und neue Interessen entwickeln. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, wie Roberto aus eigener Erfahrung weiß:
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„Wenn du nur Sachen des Geldes wegen machst, dann wirst du schwer vor die Hunde gehen. Du musst das machen, was du willst, dann ergibt sich alles automatisch. Mit Enthusiasmus kannst du wirklich Berge versetzen. Du musst Wünsche haben. Immer ein Ziel vor Augen, sonst bist du ständig frustriert.“ New York und Transen
a ls A u g e n ö f f n e r
Vor allem durch Reisen verliert man die richtige Perspektive nie aus den Augen. Reisen sind „ein Lehrstück für dich selbst, ein Zeichen, dass du einfach nicht unzufrieden sein darfst mit dem, was du hast.“ Viele Probleme verlieren bei solchen Erfahrungen an Relevanz. Seine Zeit im Ausland hat aus ihm einen toleranteren Menschen gemacht, hat seinen Horizont geöffnet. „Ich komm vom Land, und dann zum ersten Mal in New York Transen auf der Straße zu sehen, verändert dich einfach – zu sehen, dass Menschen einfach anders leben.“ Das bringt einem die Erkenntnis, dass man ohne
die konservativen Grenzen, mit denen man aufgewachsen ist, freier sein kann. Ein Klingeln unterbricht das Gespräch: „Das ist der Vincent mit dem Essen.“ Das Interview wird kurzerhand unterbrochen, auch wenn Sushi nicht kalt werden kann. An der langen weißen Tafel wird Fisch in Sojasauce getunkt und der obligatorische Wasabi-Schock überstanden. Man hat es lustig. Alles sehr entspannt. Die gepredigte Offenheit ist spürbar. M i t 4 0 w i r d e s k n u sp r i g !
Zurück im Zimmer mit dem Stoffsofa und gedimmtem Licht. Die Mitte des Lebens. Da fängt man an zu planen, versucht sich zu etablieren und Beziehungen zu haben, die vielleicht auch länger halten. „Dann muss man sich gemeinsam eine Wohnung nehmen. Am besten eine Eigentumswohnung, und dann bekommt man so richtig einen aufn Deckel.“ Zynisch? Nein, nur viel erlebt. In den 40ern, meint er, scheint beziehungstechnisch alles schlechter zu werden. Man findet sich
zu alt. Doch dann plötzlich geht es wieder aufwärts. „Auf einmal wollen dich alle heiraten, aber dann willst du nicht mehr.“ Die 40er sind laut Lebenskünstler Roberto eine Zeit zum Durchtauchen. Man hat etwas aus sich gemacht, hat etwas erreicht und muss es jetzt aufrechterhalten. Genau darum ist es so wichtig, einen Beruf zu haben, der einem Spaß macht. Neue Motivation muss her, gerade bei der Aussicht auf weitere 30 Jahre mit der alten Routine und eventuell auch noch „mit Kindern, die einem um den Kopf explodieren.“ Das Leben ist zu kurz, um
schlecht angezogen zu sein!
Er hat sich immer schick gekleidet. Schon damals in der Schule. „Rausgeputzt wie ein Pfingstochse. Ich hab eine Freundin, die meinte: ‚Du bist der Einzige, der in einem Versace-Anzug den Boden aufwischt.’ Heute putzt man sich ja leider überhaupt nicht mehr raus. Dabei ist gerade das einer der besten Aspekte eines etwas gesetzteren Alters. Nicht nur wegen des Geldes. Wenn man für sich einen gewissen
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Stil gefunden hat, kann man sukzessive in die richtig guten Sachen investieren, weil man weiß, dass sie einem in ein paar Jahren auch noch gefallen werden. Schon mal ein Paar Maßschuhe probiert?“ Roberto trägt beim Arbeiten übrigens einen weißen Anzug. „Die weißen Kittel haben mich schon immer geärgert. Ich war da seit jeher ein bisschen anders.“ Jetzt empfindet er eine gewisse Sicherheit in seinem Leben. Er ist etabliert, und die Qualität seiner Arbeit bestätigt für ihn, dass er genau das macht, was er machen wollte. „Dieses Gefühl ist das Schönste, was dir passieren kann. Wenn es sich anfühlt, als ob man auf dem richtigen Weg ist.“ Dann ist der Akku des Diktiergerätes tot. Drum
geht es zur langen weißen Tafel auf ein Glaserl Wein. Dann plaudert man noch, gemeinsam mit den illustren Hausgästen, ein Weilchen über die Notwendigkeit von Heizungen in Sommerhäusern und über Berufliches: „Morgen muss ich einem Promi Vampirzähne anpassen. Mal schauen, wie die das wollen.“ Die Weinflaschen werden geleert und Zigaretten verteilt, bis es Zeit ist aufzubrechen. Voller Vorfreude auf die guten Zeiten begeben wir uns zufrieden auf den Nachhauseweg.
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KRIEG der TRIMMER im Badezimmer. Als Highlight der „Mature“-Ausgabe verlosen VANGARDIST und PHILIPS 3x1 PHILIPS Barttrimmer mit Laserguide.
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Wer an der Verlosung teilnehmen möchte, schickt eine E-Mail mit dem Betreff „Laser Shaver“ an gewinnspiel@vangardist.com Viel Glück! Die Teilnahme ist bis einschließlich 30.11.2013 möglich.
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Kamera: Crist贸bal Hornito Schnitt: Crist贸bal Hornito Interpret/ Track: Ben Othman / Espoire
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Origo Coffee Shop by Lama Architectura Bukarest, Rum채nien Text: Mario Kollinger
www.lama.ro/home
Genau 276 Kaffeetassen h채ngen von der Decke des rum채nischen Origo Coffee Shops in Bukarest, in welchem man
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sich tagsüber an frisch gebrühten Espressi, Cappuccini und Latte Macchiati sowie nachts an köstlichen Cocktails erfreuen kann. Es scheint, als ob die weiße Wolke an Tassen über der Bar schwebt. Sorgfältig platzierte Spotlights schaffen
einen dramatischen Kontrast zwischen hellen und dunklen Elementen der Bar, wodurch Schatten in der Form von riesigen Tassen auf die W채nde geworfen werden.
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UNGER und KLEIN im Hochhaus by BEHF Corporate Architects Wien, Ă–sterreich
www.behf.at / www.imhochhaus.at
Das österreichische Architekturbüro BEHF schuf aus dem ursprünglich als Schauvitrine konzipierten, filigranen
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Rundraum in der Wiener Herrengasse die Wein- und Espressobar „UNGER und KLEIN im Hochhaus“. Eine aus poliertem Edelstahl geschaffene Regalstruktur, cognacfarbene Lederbespannungen sowie ein einzigartiges Perlbambusgerüst
an der Decke versprĂźhen zeitlose Eleganz. Durch die besondere Gestalt der zylindrischen Glasfigur verschwimmen die Grenzen zwischen Innen- und AuĂ&#x;enbereich.
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Truth Coffee Headquarters by Haldane Martin Cape Town, S端dafrika
www.haldanemartin.co.za
MĂśbel- und Interior Design Studio Haldane Martin steckt hinter den atemberaubenden, viktorianisch angehauchten Fantasiedesigns der CafĂŠs und Zentrale des Kaffeeproduzenten Truth Coffee in Kapstadt. Ein 3 Tonnen schwerer Probat
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Röster ist das Herzstück des Cafés, welches auch als Hauptquartier fungiert. Vor dem Röster befindet sich die mit Deckenpaneelen aus Blech verkleidete Bar, deren Ablagefläche aus Leder besteht. Französische Vintage-Stühle, Chester-
field-Sofas in blauem Leder und der längste Tisch Kapstadts mit Elementen aus Gusseisen und industriellen Rohren entführen den Besucher in eine Welt des Steampunks, in der man den besten Kaffee der Stadt genießt.
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Fourbarrel Coffee by Boor Bridges Architecture San Francisco, USA
www.boorbridges.com
© left: Bruce DaMonte / right: Boor Bridges Architecture
Gemeinsam mit Besitzer Jeremy Tooker erschuf Boor Bridges Architecture in San Francisco nicht nur eine Espressobar, die hervorragenden Kaffee serviert, sondern vielmehr einen Ort der Begegnung – ganz ohne Wi-Fi-Zugang und Steckdosen für
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Laptops. Die Verkaufsfläche ist geprägt von ausgestopften, schweineähnlichen Gestalten, die Baroberseite besteht aus eigens angefertigtem Beton und die riesigen Tische setzen sich aus am Straßenrand gefundenen Leimholzbalken zusammen.
Š left: Bruce DaMonte / right: Boor Bridges Architecture
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VANGART
hört das!
für Empfehlung Hörsinnige Gotye MAKING MIRRORS
Mark Ronson RECORD COLLECTION Mr. Ronson ist der neue Mr. Bond der Musikszene. Vor allem bekannt in seiner Rolle als Produzent von Amy Winehouse kann sich Ronson generell auf die Fahnen schreiben, dem Retrosound zu neuer Popularität verholfen zu haben, und in dem Bereich lange überholte Grenzen überschritten zu haben. In seiner Zusammenarbeit mit großen Namen wie Gucci und der PETA Foundation hat er gezeigt, wie Musik und Mode gemeinsam die gesellschaftliche Aufmerksamkeit auf wichtige soziale Themen lenken können. Außerdem auf dem Album enthalten: Bang Bang Bang, The Bike Song und Somebody To Love Me.
Der internationale Erfolg seines Hits Somebody That I Used To Know hat den Australier zu einem der momentan beliebtesten Sänger in den Charts gemacht. Eine weitere starke Leistung war, wie Gotye danach offen über die Depressionen sprach, an denen er während der Entstehung seines Albums gelitten hatte, und wie ihm die kreative Arbeit damals als einzig mögliches Ventil für seine Gefühle diente. Dass das Album mit seinen sanften Melodien und nostalgischen Texten später einen Grammy gewann, war natürlich ein äußerst positiver Ausgang dieser traumatischen Phase. Und auch wir halten Songs wie I Feel Better, Eyes Wide Open und Save Me für beeindruckende musikalische Zeugnisse seines Talents.
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Text: Juán D. Zamora
Macklemore & Ryan Lewis THE heist
Frank Ocean CHANNEL ORANGE
Vielleicht lag der Erfolg ihres Superhits Thrift Shop tatsächlich daran, dass „Sänger und Produzent“ eine perfekte Kombination für ein Musikerduo ist. Wie dem auch sei, reichte diesem erfolgreichen Duo ihr so gewonnener Ruhm nicht aus, denn sie hatten Größeres vor: Mit Same Love schufen sie eine Hymne für die Gay Community und wurden damit zum musikalischen Sprachrohr gleichgeschlechtlicher Paare in ihrem Kampf um das Recht zu heiraten. Plötzlich waren Macklemore und Lewis Teil einer Bewegung, die ihre Unterstützung brauchte, und die beiden ließen sich nicht lange bitten. Mit The Heist lieferten sie bald einen weiteren Song ab, der nicht nur musikalisch gut war, sondern auch eine wichtige Message enthielt. Genauso wenig entgehen lassen sollte man sich die mitreißenden Songs Can’t Hold Us und Wings.
Für viele ist Frank Ocean ein Dichter und Meister seines Fachs, und eins würden auch alle anderen nicht bestreiten: Er hat die Musikindustrie nachhaltig verändert, und zwar nicht nur mit seinem individuellen und einzigartigen Sound, sondern auch durch seinen Beitrag zum Kampf gegen Homophobie. In einem 2012 veröffentlichten offenen Brief dankte er dem Mann, in den er sich mit 19 verliebt hatte, für den Einfluss, den dieser auf sein musikalisches Schaffen gehabt hatte, womit er auf mutige Weise eine Diskussion über die Behandlung schwuler Musiker in der Welt des Hip Hop eröffnete. Durch seinen Brief gab er anderen schwulen Hip Hoppern, die sich aus Angst nicht zu ihrer Homosexualität bekannten, neuen Mut. Als Highlights seines Debutalbums stechen Songs wie Thinkin‘ About You, Pyramids und Sweet Life hervor, und als Gesamtwerk ist es sexy und beeindruckt mit starken Texten.
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// madrid Kluster / 16. November Changó Club Calle de Covarrubias 42, 28010 Madrid Wer im November in Spanien unterwegs ist und als Kerl keine Lust hat, sich die Tanzfläche mit milchbärtigen Twinks zu teilen, dem sei die zurzeit angesagteste Szeneparty Madrids ans Herz gelegt. Für 15 Euro tummeln sich auf der KLUSTER vor allem Männer in den Dreißigern, die wissen, dass ein Kerl ohne Bart ein Schuh ohne Gegenstück ist – nicht tragbar nämlich. klustermadrid.blogspot.com
// Berlin NOT EQUAL / 29. November Berghain Am Wriezener Bahnhof, 10243 Berlin In der sechsten Ausgabe der NotEqual-Serie treffen die IndustrialBahnbrecher auf die nächste Generation junger Tonkünstler, die den Briten nicht nur die musikalische Fackel aus der Hand genommen haben, sondern sie auf ihre eigene Art und Weise weiterbrennen lassen. Pharmakon, These Hidden Hands, Shapednoise und Helena Hauff schwingen elektronische Beats wie Springseile über die Tanzfläche und kratzen hypnotisch-schöne White-Noise-Wellen aus den Synthesizern. Unterstützt wird die Crème de la Crème der Feierszene von DJ und Not-Equal-Resident Opium Hum.
// Zürich BLACK PARTY WEEKEND / 1. – 3. November Volkshaus Club Stauffacherstr. 60, 8004 Zürich Die Zeit ist gekommen… Party für Party tanzten im Volkshaus Zürich weiße und schwarze Kräfte in perfekter Balance, doch an diesem Wochenende neigt sich die Waagschale gen Dunkelheit. Vom 1. bis zum 3. November fordern dich die Engel dieser verzückten Partyreihe wieder dazu auf, dich gehen zu lassen, Tabus zu brechen und dein lüsternes Begehren auf dem Floor zu entfesseln. Drei Nächte, drei Partys, drei Täler der Sünde. Den Anfang macht die CHAINED: BLACK OPENING, gefolgt von BLACK PARTY 2013: UNCHAINED, und das Finale übernimmt die OFFICIAL BLACK AFTERHOUR. Nie war die Party-Apokalypse so nah.
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// bremen Gay Candy / 16. November Club Moments Vor dem Steintor 65, 28203 Bremen Wenn’s schlonzig ist, klebt und süß schmeckt, sind nicht immer Naschereien gemeint… An diesem Samstag steigt wieder einmal die „süßeste Party des Nordens“: die Gay Candy. Und nicht nur das. Für seinen neuesten Auftritt präsentiert sich der Partydauerbrenner im neuen Gewand: neues Logo, mehr Lichteffekte, mehr Süßkram und hoffentlich mehr Feierlaune. Charts, House, Trash erwarten euch. Süß, aber nicht kariogen – so muss es sein. www.candy-party.de
// miami White Party Week / 26. Oktober Soho Studios 2136 NW 1st Avenue Miami, FL 33127 Am Anfang war die Dunkelheit… dann kam das Licht. Inspiriert von der jährlichen White Party des legendären New Yorker Schwulenclubs der 80er Jahre, entzündet Florida Miamis gleichnamige White Party an gleich fünf aufeinanderfolgenden Tagen. 11 astreine Events, knappe Höschen, heiße Sandstrände und jede Menge funkelnder Gäste. Offer Nissim, Joe Gauthreaux, Abel, Danny Verde und viele weitere Szenegrößen polieren euch die Laune. Der Dresscode sollte klar sein: Weiß wie der Schnee, glamourös und – um Himmels willen – sexy, bitte! www.WhiteParty.org
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do. 28. november 2013 18:00-22:00 uhr
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n채chster terMin: 19. Dez. Music by DJ Mateus Free entry!
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