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im Mo
Die in Artikeln get채tigten Meinungen obliegen der Verantwortung ihrer jeweiligen Urheber und entsprechen nicht notwendigerweise jenen von VANGARDIST.
Editorial Liebe VANGARDISTEN! Willkommen bei der Frontier Issue. Noch nie war eine One-World-Mentality so greifbar wie heute. Während Politik und Medien gerne versuchen, Menschen unterschiedlicher Herkunft gegeneinander aufzubringen, tummeln sich auf unseren Social-Media-Profilen längst Freunde verschiedenster Länder und Kulturen. Denn die Welt rückt zusammen und unsere Traditionen und Identitäten mischen sich im Schleudergang. Ein Grund für uns, mit dieser Ausgabe die Sinnhaftigkeit nationaler Identität in Frage zu stellen und in den Kulturmix der vernetzten Welt einzutauchen. Dass es nicht leicht ist, sich in den kulturellen Schmelztiegeln der Welt zu behaupten, zeigt unser Editorial „Untamed“. Mr. M. präsentiert uns in gewohnt vortrefflicher Manier, mit welchen Styles die Ethno-Krieger der Zukunft ausgerüstet sein werden. Der passende Designer dazu ist wohl George Styler. Er zeigt in seinen ethnofuturistischen Kollektionen, wie eng Bräuche, Kulturen und Nationen täglich in Verbindung stehen. So lässt er in seiner aktuellen Kreation serbisch-folkloristische Muster mit afrikanischen Prints und Elementen des britischen Punk verschmelzen. Zum Abschluss tauchen wir noch mit Jimmy Nelsons Fotoarbeiten in das Leben indigener Völker von Äthiopien über Ecuador bis nach Nordsibirien ein, deren uralte Traditionen bislang vom Rest der Welt nicht tangiert wurden. Julian Wiehl und das multikulturelle VANGARDIST-Team
SHOOTINGS
themen
Fassade
In love we trust
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COVERY STOR
Radar
No border, no nation?
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Ist das Ende der Nationen unsere Zukunft?
Fassade
Fassade
unTAMED
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George Styler und seine verflochtenen Welten
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INDEX EDITORIAL
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Fassade
Editor's Choice
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Lieblinge aus der Redaktion Fassade
Shopzone
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Balance
Beauty
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Exotische Tinkturen für strapazierte Haut Auf Achse
how to survive in ibiza
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Ibiza is not for Party Auf Achse
Places
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Isolation VangART
Hört das! Empfehlungen für Hörsinnige
VangART
BEVOR AUCH SIE VERGEHEN… Jimmy Nelson Fotografie
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Celebration
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Upcoming Was geht ab in der Welt?!
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progressiv genug f端r unseren
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radar
No
border, no nation? Ist das Ende der Nationen unsere Zukunft? Text: Klemens Gindl illustration: ruth moosbrugger
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E i n e p r o g r e ss i v e G e n e r at i o n ? Wer zum Geier sind hier bitte „wir“? VANGARDIST traut sich zu behaupten, ein nicht unerheblicher Teil seiner Leser: progressiv eingestellte, kosmopolitische Individuen, die Rassen- und Genderstereotype ablehnen, gegen Gewalt und für Gleichbehandlung sind und zum vorzeitigen Ende des 20. Jahrhunderts – 1989 – noch keine echten Erwachsenen waren. Jungs und Mädels also, die eine Welt ohne Handy, Internet, Amazon, Facebook und der Alleinherrschaft des Westens maximal als Kinder und Teenager erlebt haben. Jetzt ist das mit den „Generationen“ immer so eine Sache – die Übergänge sind selbstverständlich fließend. Geht man davon aus, dass die wirklich einflussreichen Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft, Forschung und Kultur im Schnitt zwischen 50 und 65 Jahre alt
sind, kann man aber eine interessante Aussage treffen: Dass nämlich in den nächsten zehn Jahren Menschen in die entscheidenden Positionen unserer Gesellschaft aufrücken werden, die in dieser globalisierten Welt aufgewachsen sind. Zum ersten Mal in der Geschichte. Anders gesagt: Mittelfristig werdet ihr, liebe Leser, selbst das Establishment bilden, und es werden andere sein, die euch als reaktionäre Holzköpfe kritisieren. W e r sc h a f f t a n im Global Village? Eins ist klar: Je näher unser Planet zusammenrückt, je vernetzter er wird, umso weniger können wir es uns leisten, in nationalen Kategorien zu denken. Wenn die Welt immer mehr zum Dorf wird, dann kann es nicht sein, dass man da beim Bäcker nebenan nicht mit dem Geld bezahlen kann, das man im Büro gegenüber verdient hat. Dass man auf dem Weg zum Fußballplatz drei Visa beantragen muss, die man nur erhält, wenn man aus dem
richtigen Bezirk kommt. Dass man es sich zweimal überlegt, Freunde zu besuchen, die zwei Ecken weiter wohnen, weil man in deren Straße für seine sexuelle Orientierung ins Gefängnis geworfen wird. Das leuchtet jetzt zwar jedem ein, aber der Nationalismus ist doch mehr als ein schlichtes Verwaltungswerkzeug, das man einfach
zum alten Eisen werfen kann, wenn es nicht mehr taugt. Er ist ein Denkmuster, das viele Formen annehmen kann und die Antwort auf eine zentrale Frage gibt, die sich uns auch in Zeiten der Globalisierung stellt: Wer schafft wem was an? Wer macht die Gesetze, nach denen wir handeln, und wodurch ist das legitimiert?
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D i e E r f i n d u ng d e r n at i o n Der Nationalismus ist eine Kopfgeburt der Moderne. Nachdem die Französische Revolution in Europa Gott und die durch ihn legitimierte staatliche Ordnung – König, Adel, Bürger, Bauer – abgeschafft hatte, musste man sich etwas anderes überlegen, um das Ausüben von Staatsgewalt zu rechtfertigen. Gleichzeitig begann gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein krasser Entwicklungsschub – bekannt als industrielle Revolution –, der effizient verwaltete Flächenstaaten voraussetzte. Man brauchte dringend eine abstrakte Identitätsideologie, um etwa einem schwäbischen Bauern zu erklären, warum er sich für die Interessen einer norddeutschen Handelsgesellschaft
nehin schon existierenden Staatsgebilden definierten. Sein volles Unheilspotenzial konnte der Nationalismus bei den Deutschen entfalten. Denn während Frankreich oder England die nationalistische Ideologie schlicht auf ihre bestehenden Strukturen aufsetzten, hatten die „Deutschen“ einfach keinen Staat, den sie nationalistisch pimpen konnten. Aus den damit verbundenen Minderwertigkeitskomplexen entstand im Laufe des 19. Jahrhunderts jener folgenschwere Irrsinn, den man gemeinhin als biologisch-völkischen Nationalismus beschreibt: das Volk als genetisch determinierte Rasse mit einer esoterisch herbeifabulierten Urgeschichte, das sich seinen Platz in der Welt erV o n P o l i t i k kämpfen muss. Der Rest ist Geschichtsz u r B i o l o g i e unterricht. Jener, aus dem wir das Die große Unbekannte ist dabei die Wort „National(sozial)ismus“ kennen. Definition von „Volk“ selbst. Egal, was Die Geister, man darunter versteht, es bleibt immer die wir riefen ein frei konstruiertes Hirngespinst. Die moderate Variante pflegten dabei die Jetzt sind wir im 21. Jahrhundert anFranzosen und Briten, die das Ganze gekommen und wissen: Nationalisüber die (erlernbare) Sprache und die mus ist für die Tonne, weil er eng verallgemeine Zugehörigkeit zu ihren oh- wandt mit dem Rassismus und meist in einem ostasiatischen Kolonialkrieg erschießen lassen sollte. Flugs waren zahlreiche Philosophen zur Stelle, die den Gedanken formulierten, dass sich die Menschen von Natur aus in „Völker“ mit speziellen Eigenheiten aufteilten. Ganz im Sinne der Aufklärung schloss man daraus, dass diese „natürlichen“ Gemeinsamkeiten (und damit auch Unterschiede) den einzig denkbaren Rahmen für eine legitime Staatenbildung abgaben. Zur vollen Entfaltung ihres Potenzials konnten die Menschen demnach nur finden, wenn sie sich mit ihrer „Nation“ und ihrem Staat identifizierten. Der Nationalismus war geboren.
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krass chauvinistisch ist. Nationalismus ist dumm, weil er Konkurrenz schafft, wo es Solidarität braucht. Nationalismus ist unzeitgemäß, weil er das gemeinsame Lösen von globalen Aufgaben und Problemen verhindert, egal ob Klimawandel, Armutsbekämpfung oder Weltfinanzkrise. Doch auch wenn wir in Europa seit Jahrzehnten darum kämpfen, diese alten, im Grunde willkürlichen Grenzen, die uns Menschen voneinander trennen, zu überwinden, sind wir dieses Gespenst noch immer nicht los – auch wenn wir das gerne behaupten. Gerade in Krisenzeiten, wenn es besonders nötig wäre, fallen wir regelmäßig in diese alten Denkmuster zurück. Wenn in der Ukraine Menschen auf die Straße gehen, um für ein Leben mit Perspektive auf ein transnationales Europa zu demonstrieren, behaupten wir so lange, das wäre deren innernationale Angelegenheit, bis die Chose tatsächlich von ultranationalistischen Randgruppen unterwandert wird, die sich durch unsere Ignoranz bestätigt fühlen: Die Ukrainer für die Ukrainer und wir für uns! Ähnlich läuft das bei der Pleite Griechenlands oder den faschistischen Anwandlun-
gen der ungarischen Politik inklusive Antisemitismus, Antiziganismus und staatlich gebilligter Homophobie. V o m R a ss i sm u s z u m K u lt u r a l i sm u s Es gibt natürlich viele Gründe, warum wir es bis jetzt nicht geschafft haben, die alten Grenzen in unseren Köpfen zu überwinden. Ein besonders perfider ist, dass der Nationalismus (und mit ihm auch der Rassismus) eine sehr wandelbare Landplage ist. Gerade im deutschsprachigen Raum, wo Begriffe wie „Volk“ und „Nation“ zu Recht nachhaltig diskreditiert sind, halten wir uns für besonders geläuterte Kosmopoliten, die anderen in Sachen Chauvinismus gute Ratschläge erteilen können. Dabei hat gerade das Gefährliche und besonders Idiotische am Nationalismus recht unbeschadet überlebt: der Hang zum willkürlichen Konstruieren von Menschengruppen mit speziellen Eigenschaften, welche die Betroffenen „von Natur aus“ haben und somit auch niemals werden ablegen können. Wir nennen das heute nicht mehr Rasse, sondern „Kultur“. Das Prinzip ist aber das gleiche. Du
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bist Türke? Also bist du von der türkischen Kultur geprägt. Und das wird man dir auch dein ganzes Leben lang anmerken. Deshalb passt du nicht so gut zu uns. Jeder Kultur ihren Platz. Nichts ist überwunden Dieser Kulturalismus ist unser Rassismus und bedient damit den gegenwärtigen Nationalismus, der sich zwar gewandelt hat, aber nach wie vor existiert. Denn selbst wenn man etwa Europa durch die rosarote Brille betrachtet, ist es nichts anderes als eine große, westliche Nation, die sich zum Rest der Welt genauso abgrenzt wie die Nationalstaaten im 19. und 20. Jahrhundert voneinander. Auf einer gedanklichen Ebene vor allem kulturalistisch, à la: „Die europäische Kultur ist so und so und passt nicht so gut zu dieser und jener, weshalb man besser nicht mit dem Fremden in Berührung kommt.“ Hier sind wir an dem Punkt, wo man sich als progressiv denkender Mensch bei der Nase nehmen muss. Denn während wir zwar gelernt haben, dass wir kein Volk mit historischem Auftrag sind, die Weltherr-
schaft an uns zu reißen, und dass auch alle anderen, die das behaupten, echt nicht alle Tassen im Schrank haben, dürften wir den nicht minder chauvinistischen Kulturalismus noch mit der Muttermilch aufgesogen haben. K o mm t d i e g l o b a l e N at i o n ? ? Wenn wir in unserem Global Village bestehen wollen, müssen wir diese Grenzen überwinden. Ein für alle Mal! Auch wenn man moralische Gesichtspunkte außer Acht lässt, ist die Teilung der Welt in nationale Verwaltungseinheiten überholt, weil das vernetzte Leben schon lange nicht mehr vor solchen Grenzen haltmacht. Wenn ein Konzern wie Amazon auf der ganzen Welt seine Produkte verkauft, aber seine Steuern nur an obskure Inselnationen mit zweifelhafter Reputation entrichten muss, läuft offensichtlich etwas schief. Wenn sich jeder Staat einen Konkurrenzvorteil erhofft, indem er sämtliche Klimaziele ignoriert, obwohl man vorher gemeinsam beschlossen hat, dass der weltweite CO2-Ausstoß verringert werden muss,
werden wir in 100 Jahren am A**** sein. Alle gemeinsam dann, immerhin. Eine der großen Aufgaben unseres Jahrhunderts wird es sein, das positive Element des Nationalgedankens auf die Weltgesellschaft auszudehnen. Nämlich jenes der abstrakten, solidarischen Identifikation mit einer Gemeinschaft, von deren Mitgliedern wir 99,99 % nie persönlich kennenlernen werden. Dazu müssen wir das Konzept „Volk“ von allen kulturellen und rassistischen Zuschreibungen befreien und erkennen, dass es nur eine einzige mögliche Definition gibt: das Volk der Menschen. Jeder, der sich für progressiv hält, muss dazu in der Lage sein. Als Kinder der Globalisierung haben wir nicht die schlechtesten Voraussetzungen dafür.
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creative director Mirza Sprecakovic & Fas hion Editor www.mirzasprecakovic.com photography Tom Binder tombinder.com hair & make up Alexandra Elena www.alexandra-elena.com models Alexej R., Miguel Badillo, Thais / wienermodels.com making of Crist贸bal Hornito
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Kamera: Crist贸bal Hornito Schnitt: Crist贸bal Hornito Interpret/ Track: Rataxes / 'Hooked'
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VANGART
BEVOR AUCH SIE V E R G E H E N , …
Kazakhs, Mongolia
J i m m y N e l sons F o t ografien un t ergehen d er K u l t uren TEXT: Dennis Stephan / fotos: © Before They Pass Away by Jimmy Nelson, published by teNeues, www.teneues.com. Photo © Jimmy Nelson Pictures BV, www.beforethey.com
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nich t s b l eib t
Die Menschheit ist wie Sandstein: Existent in den verschiedensten Färbungen ist sie schutzlos dem Zahn der Zeit ausgeliefert, der an ihr nagt, bis nichts mehr von ihr übrig ist als Staub und Erinnerung. Das Leben unserer Vorfahren war von Stürmen, Überschwemmungen und Dürren bedroht. Sie opferten der in vielzählige Göttergestalten sublimierten Natur Ernte, Vieh und sich selbst, in der Hoffnung, zu überleben. Damit waren sie lange auch erfolgreich, doch unsere zunehmend globalisierte Zivilisation ist im Begriff, die letzten dieser Kulturen zu verdrängen. Es ist die fragile
Vergänglichkeit der ursprünglichen Menschen, der Jimmy Nelson auf der Spur ist. Mit zwanzig griff der im englischen Kent geborene Fotograf zum ersten Mal zum Fotoapparat. Nachdem er zehn Jahre auf einem Jesuiteninternat verbrachte, durchquerte er Tibet – bewaffnet mit seiner Kamera – zu Fuß. Sein Marsch dauerte ein Jahr und bescherte ihm nicht nur Wundblasen und schmerzende Sohlen, sondern auch ein fotografisches Tagebuch, das, einmal veröffentlicht, internationalen Beifall erntete. 2009 setzte sich Nelson in den Kopf, einunddreißig zurückgezogen lebende Völkerstämme zu besuchen, um von ihrer Existenz zu zeugen, solange sie noch währt. Mit der Beharrlichkeit eines Sammlers begab er sich auf die Suche nach der Quintessenz des menschlichen Zusammenlebens, die als fotografischer Schatten bleibt, wenn Kulturen längst dem Untergang geweiht, Körper längst Kompost geworden sind.
A bgeschie d en hei S S t nich t iso l ier t
Before They Pass Away trägt diese Aufnahmen nun zusammen und zeigt uns die Seelen der letzten ver-
T i b e ta n s
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Nenets, Russia
bliebenen Eingeborenen dieser Erde. Der Titel des Bandes kommt nicht von ungefähr: Während weltweiter Freihandel, technischer Fortschritt und Bevölkerungsprogression wie die rücksichtslosen Kinder der Globalisierung über unseren Planeten trampeln, verschwinden die Erben (fast) vergessener Kulturen – und mit ihnen jahrhundertealte Traditionen und Brauchtümer – allmählich in den Fußabdrücken der Zivilisation. Tipis weichen Wolkenkratzern, Regenwälder Einkaufszentren und Nacktheit dem neusten Fummel der aktuellen Saison, bis auch dieser wieder Second-Hand von gestern ist und wir unsere Augen gebannt auf die nächste Modenschau richten. Der moderne Mensch leidet am John-Smith-Syndrom: Wir erschließen uns gern neues Terrain, um es dann nach unseren Vorstellungen von optimaler Effizienz auszubeuten. Wir halten uns schlicht für überlegen, weil wir über Technik verfügen, die uns unterhält, ohne dass wir uns noch großartig miteinander unterhalten müssen. Weil wir nicht mehr durch die Prärie jagen, sondern mal eben bei Joey’s Pizza bestellen und weil wir meinen, dass nichts fataler wäre, als aus unserem von unsichtbarer Hand gelenkten Lebensraum gerissen zu werden. Dabei vergessen wir, dass Abgeschiedenheit eben nicht immer Isolation bedeutet. Im Gegenteil: Die Menschen, denen Nelson
Kazakhs, Mongolia
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auf seiner dreijährigen Reise durch die Wildnis begegnete, stehen auf eine völlig native Weise mit ihrer Umgebung in Verbindung. Auf hochglänzendem Fotopapier wird die Wechselwirkung deutlich, die zwischen den einzelnen Stammesmitgliedern, ebenso wie zwischen jedem Baum und jedem Fleckchen Erde besteht. Als würde eine unsichtbare, lautlose Sprache alles miteinander verknüpfen. „Bei uns ist vieles aus der Balance gekommen”, erklärte Nelson in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. „Wir in der entwickelten Welt konzentrieren uns auf die Zukunft, diese Menschen leben im Jetzt.“
B evor auch w ir vergehen
Mit Respekt kam Jimmy Nelson auch an seine Aufnahmen: Er wahrte den Anstand, grinste freundlich, trank ohne zu murren die aus geheimen Zutaten zusammengerührten Gebräue, die ihm von Stammesältesten gereicht wurden, und quarzte das ein oder andere Kalumet. Gelohnt haben sich diese Gesten allemal. Die epischen Portraits, die er mit seiner analogen Laufbodenkamera aus den Fünfzigern von indigenen Völkern aus aller Welt eingefangen hat, von Männern und Frauen, zu Tier oder Fuß, rituell bewaffnet oder bei der Arbeit, bemalt mit Körperfarben oder in Wildpelz gehüllt, differenzieren jede einzelne Kultur auf ihre ganz eigene Weise. Zugleich zeigen sie aber auch, wie ähnlich wir Menschen uns im Kern doch sind. Allen Portraits gemeinsam ist ihre Aufgabe, zu konservieren. Sie malen Erinnerungen von Lebensweisen und Künsten fernab unseres alltäglichen Erlebnishorizontes. Sie entführen den zivilisierten Betrachter in eine Welt von anmutiger Rohheit, die in ihrer natürlichen Ursprünglichkeit so berückend ist, dass jeder gephotoshoppte Instagram-Schnappschuss vor Bedeutungslosigkeit in seine Bildpunkte zerfällt. Sie machen uns bewusst, wie weit die Erde bereits domestiziert ist und wie wenig an Unberührtheit noch auf unserem Planeten vorhanden ist. Und sie stimmen nachdenklich,
Maori, New Zealand
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wenn sie uns Welten präsentieren, die so viel anders anmuten als die unsere und doch den Anschein erwecken, als sei unsere schnelllebige Kultur nur eine weitergezeichnete Blaupause dieser verblassenden Völker – wenn sie insgeheim andeuten, dass auch von uns nicht mehr bleiben wird als Fußspuren im Sand, die nach und nach verwehen. Wer Before They Pass Away nicht nur durchblättern, sondern erleben möchte, der sollte sich nach Berlin begeben. Die Berliner Galerie CAMERA WORK präsentiert ab dem 8. März als erste Ausstellung überhaupt Nelsons Projektarbeiten. www.camerawork.de Jimmy Nelson: Before They Pass Away, teNeues Verlag (2013). ISBN: 978-3832797591 www.beforethey.com
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AUF ACHSE
Text: Andrés Damm
© Pacha Ibiza
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Zwischen House und Häuslichkeit Ausgehen in Ibiza ist sowohl soundtechnisch als auch von der Strahlkraft der DJs auf Weltniveau. Alles, was in der House-Szene Rang und Namen hat, legt hier während des Sommers auf. Insbesondere während der sogenannten Opening-Woche, dieses Jahr ab dem 21. Mai, versuchen sich die diversen Clubs gegenseitig zu überbieten. Idealerweise sind die Openings zeitlich aufeinander abge-
stimmt. Das bedeutet, dass die feiernde Meute jeden Tag der Woche einer anderen, exzessiven Club-Wiedereröffnung beiwohnen kann. Grundsätzlich sind Pacha, Space und Amnesia immer noch die größten Clubs auf der Insel. Das Pacha lebt sicherlich ein Stück weit von seinem Mythos, doch auch wenn es mittlerweile jüngere und schrillere Partylocations gibt, einmal pro Ibiza-Aufenthalt sollte man hier gewesen sein. Während sich das Amnesia eher in Richtung Bauerndisco entwickelt hat, hat sich das 2011 eröffnete Ushuaia Beach Hotel mit seiner Partyreihe „Departures“ zum neuen Must-See für die Chiqueria eta-
© Cebete / Nemesis Design © Cebete
lassen, die späteren Stunden, wenn die Sonne ihre Aggressivität verloren hat, zum Strand aufbrechen und nicht vor 22 Uhr zu Abend essen: das ist Dolce Vita auf Ibizenkisch.
Š Pacha Ibiza
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bliert. Ab vier Uhr Nachmittag erobert hier das Dröhnen der Bässe nach und nach die gesamte 4-Stern-Hotelanlage. Die beliebtesten Zimmer des Hauses haben einen Balkon zur Tanzfläche, der von seinen Bewohnern als persönliche VIP Area genutzt werden kann. Für das Feiern gilt auf Ibiza das Gleiche wie für den gesamten Urlaub: Es empfiehlt sich, nicht allzu sehr auf die Kosten zu achten. Die Tatsache, dass man hier in traumhafter Inselatmosphäre auf Weltstadtniveau feiert, speist und trinkt, hat seinen Preis. Wo die Bussi-Bussi-Karawane feiert Um jede Minute vor Ort zu genießen, lohnt es sich deshalb, bereits zuhause Vorarbeit zu leisten. Wer also am Samstag draufkommt, dass er David Guetta am Donnerstag im „Fuck me I'm Famous“ versäumt hat und darüber traurig ist, der sollte sich das InselLine-up im Heimstudium geben. Die Vorabrecherche erfolgt am besten kurz vor dem Trip, denn das Haltbarkeitsdatum der vermeintlichen Hot Spots ist auch auf Ibiza beschränkt. Die Bussi-Bussi-Karawane zieht stetig weiter und selbst bei absolut angesagten Clubs kann am falschen Tag die Nacht nicht nur temperatur-, son-
dern auch stimmungsmäßig lau sein. Eine gute Basisinformation und auch den Kauf von Tickets bietet die Seite Ibiza-spotlight.com. Übrigens sind online gebuchte Eintrittskarten nicht nur meist deutlich günstiger, sie ermöglichen auch den Zugang zu Clubs über eine separate Schlange, womit man die zum Teil stundenlangen Wartezeiten vor besonders angesagten Gigs vermeiden kann. Zudem bieten fast alle Clubs einen hundertprozentigen Refund bei einer Stornierung 24 Stunden vor dem Beginn der Veranstaltung. Für Kurzentschlossene macht es Sinn, ab 22 Uhr die Innenstadt abzuklappern. Die meisten Bars haben entweder Gästelistenplätze oder werden von Promotoren besucht, welche großzügig mit begehrten Free-EntryArmbändern für Kategorie-B-Partys um sich werfen. Zum Partyschnuppern auf jeden Fall nicht schlecht. Luxus ist St(r)andard Eine der Hochburgen der Schönen und Reichen auf Ibiza ist Santa Eulalia del Río. Dank des Yachthafens können hier Hollywoodstars und Oligarchen
© Nikki Beacj
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Nikki Beach
standesgemäß anreisen, ein aufmerksames Publikum, das bewundernd die Champagnerdusche an der Reling beobachtet, ist zumindest in den Sommermonaten garantiert. Der Jetset auf Ibiza scheut sich schließlich seit jeher nicht, Klischees zu bedienen. Hier entstand auch das neueste Luxusetablissement für die nach Abwechslung gierende High Society der Insel, die zehnte Dependance des glamourösen Nikki Beach Clubs aus Saint-Tropez. Freilich, die Luxusparty als solche kann auch in Ibiza nicht grundlegend neu erfunden werden, und so sitzt man auch hier, genau wie in diversen anderen Beachclubs, auf weißen LoungeMöbeln unter großen, Champagner-
gebrandeten Sonnenschirmen und das Personal trägt Shorts und Polohemden. Aber um zu sehen und gesehen zu werden, ist man hier genau richtig. Konkurrenz zu Mutti Was Ibiza wirklich so sehenswert macht, sind neben Stränden und Partys vor allem die Natur und die ausgezeichneten Restaurants. Man kann getrost eine Woche lang mittags wie abends von einem Lokaltipp zum nächsten tingeln und hat dabei längst nicht alles gesehen. Wer frischen Fisch und ganz besonders Steaks vom offenen Feuer schätzt, wird auf der ganzen Insel fündig.
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dem Trockenen zu sitzen, bietet sich direkt am ersten Tag ein kleiner Ausflug zu einer der Weinhandlungen im Landesinneren an. Auf Ibiza selbst wird zwar kaum Wein angebaut, typische lokale Tropfen vom Festland oder den benachbarten Inseln sind aber sehr gute Tempranillos und Syrahs. Natürlich lohnt es sich, trotz eigener Finca auch ab und an außer Haus zu dinieren. Im Restaurant Sa Caleta sollte man auf jeden Fall die Spezialitäten des Hauses ausprobieren. Zum Hauptgang ein schwarzes Fischrisotto, intensiv mit Safran gewürzt, und als Nachtisch die Süßspeise Ibizas schlechthin: Flao, eine Art Käseku-
chen, der mit Minze verfeinert ist und deshalb deutlich frischer als die amerikanische Version schmeckt. Die letzten Hippies Auch wenn Ibiza die Möglichkeit zu Party nonstop bietet, lohnt es sich, die ein oder andere Auszeit vom Feiern zu nehmen, um die Tage für Besichtigungen und Erkundungen vor dem frühen Nachmittag zu nutzen. Die Aussteiger-Enklave Sant Carles ist zwar mittlerweile kein Geheimtipp mehr, konnte sich ihren authentischen Charme aber weitgehend bewahren. Nicht nur die montags in der Nacht und am Samstag tagsüber stattfindenden Hippiemärkte sind eine echte
© Pacha Ibiza
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Attraktion, auch die älteste Bar des Dorfes, die „Bar Anita“, lohnt den Besuch. Während man dort köstliche Tapas isst und dazu „Hierbas Ibicencas“, den für Ibiza typischen Kräuterlikör genießt, kann man die Einwohner des Ortes dabei beobachten, wie sie ihre Briefe und Pakete abholen, da die Bar zugleich auch die Postfächer der Ortseinwohner beheimatet. In der Nachmittagssonne sitzend, Althippies beobachtend und der Kirchturmglocke lauschend, scheinen die Technosounds und die durchfeierten Nächte
von einer anderen Welt zu sein. Ibiza, das ist eben nicht nur ein ganz besonderer Kosmos, sondern eine ganze Ansammlung reizvoller Kosmen! Ibiza ist also keine Partydestination, sondern eine Genussinsel. Ein Ort der Entspannung für jene, die wissen, was sie brauchen, um wieder Energie zu tanken und es schätzen, die freie Wahl zwischen abgelegenem Strand, alleinstehender Finca, modernster Kochkunst und Party auf höchstem Niveau zu haben.
FACTBOX Ibiza Restaurants La Oliva – Altstadt Ibiza 18:30 bis 01:00 Uhr www.laolivaibiza.com KM5 – Weg nach St. Antonio Ctra. Sant Josep Km 5,6 +34 971 396 349 www.km5-lounge.com
El Gallo Viejo Mo-Mi geschlossen Do-Fr 19:00 bis 24:00 Uhr Sa-So 13:00 bis 16:00 und 19:00 bis 24:00 Uhr Port des Torrent, C/ Valencia, 2 (+34) 971 34 19 69 www.restauranteviejogallo.com
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Yves Saint Laurent Das Leben eines Revolutionärs Text: Eva Maria Reisinger
Im Biopic „Yves Saint Laurent“ zeichnet Regisseur Jalil Lespert ein bewegendes Porträt des legendären Modeschöpfers. Sein Label mit den Initialen YSL gilt als Inbegriff für französischen Stil, Chic und Luxus. Der Film nach dem gleichnamigen Buch von Laurence Benaim führt seine Zuseher in die brodelnde Pariser Modewelt der fünfziger und sechziger Jahre.
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Bereits die Biografie des Designers, gespielt vom jungen französischen Schauspieler Pierre Niney, klingt nach großem Kino: Mit 19 Jahren kommt er von Algerien nach Paris, um bei dem großen Meister Christian Dior das Modehandwerk zu erlernen. Die Zusammenarbeit zwischen dem jungen Yves und Christian Dior dauert allerdings nur zwei Jahre, da dieser recht früh, mit 52, stirbt. Erst nach dessen Tod traut sich der junge Modeschöpfer, seine erste eigene Kollektion zu kreieren. Mit 21 Jahren begeistert er die Pariser Fashion-Szene und revolutioniert sie gleichzeitig. Er lebt den Traum: vom Assistenten zum eigenen Modelabel. Noch im Rausch seiner ersten Modeschau gefangen, trifft er auf den Entrepreneur Pierre Bergé, in den er sich verliebt und mit dem er später das Modelabel „Yves Saint Laurent“ gründet. „Du hast das Talent, um den Rest kümmere ich mich“, beschreibt Bergé ihre Zusammenarbeit.
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Die Liebe zwischen den beiden ist innig, doch im Nachkriegs-Paris der fünfziger und sechziger Jahre haben sie es als gleichgeschlechtliches Liebespaar nicht leicht. Zudem nagt der Erfolg des Labels an Yves' manisch-depressiven Seiten und er verliert sich mehr und mehr in sich selbst. Seine Freunde versuchen dem Genie Halt zu geben und ihm den nötigen Freiraum zu verschaffen. Doch als er auch noch zum Algerienkrieg einberufen wird, stürzt er in Depressionen und niemand kann ihn mehr halten. Lespert erschafft in „Yves Saint Laurent“ kein Heiligenbild eines Modeschöpfers, sondern zeigt dessen Leben mit allen Höhen und Tiefen, geprägt von Genialität und Depression.
Kinostart in Österreich: 18. April Laufzeit: 110 Minuten Regie: Jalil Lespert www.constantinfilm.at Hier geht's zum Trailer >>
DIE SUBTILE VERFÜHRUNG. La Nuit de L‘Homme von Yves Saint Laurent ist ein klasse Männerduft, der Frische mit aufregenden Noten wie Kardamom und Bergamotte kombiniert. Durch diesen Kontrast entsteht ein zeitgemäßes Gefühl von Einzigartigkeit. Ihr könnt euch vorab schon mal von diesem kurzen Teaser verführen lassen.
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love is a
bloom
growing anywhere D ie
22. Auflage des Life Ball lädt ein in den „Garten der Lüste".
Text: mario kollinger fotos: "Adam & Eva", Credits siehe Folgeseite
Fantasievolle Gartenszenerien, Insektenwelten und Blütenkulissen erwarten die Gäste am 31. Mai 2014 beim diesjährigen Life Ball. Zentrales Thema des fulminanten Spektakels wird dabei die Lust spielen, der stärkste Antrieb des menschlichen Handelns, den es gibt. Dabei soll die Lust in ihrer lebensbejahenden Form vor allem dazu genutzt werden, den unermüdlichen Kampf gegen HIV/AIDS fortzusetzen, um das Ziel der Vereinten Nationen zu erreichen: bis 2015 die Ausbreitung von HIV/AIDS zum Stillstand zu bringen und eine Trendumkehr zu bewirken. Der Life Ball 2014 soll besonders
in jenen Teilen der Welt mehr Bewusstsein schaffen, in denen eine starke Tabuisierung des Themas vorherrscht. Dabei macht der diesjährige Slogan des Balls, „Love is a bloom growing anywhere“, vermehrt auch auf die noch immer andauernde Ausgrenzung von Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, aufmerksam. Und Aufmerksamkeit wird das Charity-Ereignis auch ohne Zweifel in diesem Jahr erwecken, wenn Waldelfen, Wasserjungfern und der ein oder andere Narziss in die Zaubergärten des Rathauses einmarschieren werden, um gemeinsam die Lust am Leben zu feiern.
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D ie S tyle B
Besonders die Besucher des Life Ball tragen mit ihren extravaganten Styles zur visuellen Opulenz des CharityEvents bei. Die Style Bible soll dabei den Ballgästen als Inspirationsquelle für ihre ausgefallenen Kostüme und Eigenkreationen dienen. Zum ersten Mal gibt es in diesem Jahr den Life Ball Pop Up Store, welcher den Gästen im Vorfeld der Veranstaltung Zugang zu einer unglaublichen Auswahl an Accessoires und DekoElementen bietet, damit der Verwirklichung des Kostüms nichts mehr im
Weg steht. In Kooperation mit dem Spezialisten für Gestaltung und Dekoration, ZARUBA, findet man dort von Kunstblumen über Tierimitationen bis hin zu aufwändigen Ornamenten alles, was das Herz des Life-Ball-Besuchers höher schlagen lässt. Ein Besuch des Stores lohnt sich in doppelter Hinsicht, denn 10 Prozent des Umsatzes kommen HIV/AIDS-Projekten des Life Ball zugute. Mehr Informationen zur Style Bible, der Idee hinter den Motiven, dem Dresscode und Tickets
4 1 0 Bible 2 FactBox Life Ball Pop Up Store Bene Flagship Store Neutorgasse 4-8 1010 Wien Öffnungszeiten: 27. März – 26. April 2014 Donnerstag & Freitag 11-20 Uhr, Samstag 10-17 Uhr www.lifeball.org www.decozaruba.com www.bene.com
Adam & Eva
Konzept, Idee, Styling: Gery Keszler; Fotografin: Inge Prader / prader.at; Studio: Interspot Film GmbH; Dekoration / Requisiten: Raja Schwahn-Reichmann Adam & Eva: Models: Carmen Jahrbacher / La Muse, Dominik Wirlend / Tempo Models; Bodypainting: Birgit Mörtl; Haare: Christine Wegscheider Jüngling mit dem goldenen Apfel: Model: Seref Ünal / Mother Agency; Make-up: Andreas Bernhardt / BASICS – Berlin; Kostüm: Kostümfundus ART for ART mit Deko-Elementen von Zaruba Waldschrat-Gruppe: Models: Florian Eidherr, Tabea Marie Kerschbaumer / Tempo Models, Laura Roche / Mother Agency, Clivia Treidl / Mother Agency, Nadine Marienne Meudtner / Stella Models & Talent Management, Laura Winter / Body & Soul, Anna-Maria Zugg / Mother Agency; Makeup: Tamara Mascara / Haus Mascara Make-up-Assistenz: Angela Reinold, Claudi K.; Haare: Ana Castro / Mother Agency; Haar-Assistenz: Mirella Aminah / headQuarters, Sara Belin / headquarters; Kostüme: Kostümfundus ART for ART mit Deko-Elementen von Swarovski und Zaruba Lebende Buxbäume: Models: Ulrike Huber, Herbert Huber, Thomas Grosmann, Florian Schöller; Bodypainting: Birgit Mörtl; Bodypainting-Team: Julia Eder, Monika Huber, Jennifer Kogler, Steffanie Saliterer
Einhorn & Jungfrauen Konzept, Idee, Styling: Gery Keszler; Fotografin: Inge Prader / prader.at; Studio: Interspot Film GmbH; Kostüme: Kostümfundus ART for ART mit Deko-Elementen von Swarovski und Zaruba; Bodypainting: Birgit Mörtl; Dekoration/Requisiten: Raja Schwahn-Reichmann Einhorn: Artist: Mischa Sosnovski; Make-up: Emir Tuncman / Produktionsbuero; Horn: Birgit Mörtl Jungfrauen: Models: Sophie Frank / Body & Soul, Julia Geiger / Stella Models & Talent Management, Vera Grillmaier / Next Company, Michelle Müller / Body & Soul, Valeria Müller – Kiraly, Caroline Piller / Body & Soul, Melanie Olczykowski, Anna Strümpel / Tempo Models, Sandra Zelechowski; Make-up: Emir Tuncman / PB Produktionsbuero; Make-up-Assistenz: Sabine Reiter, Claudi K.; Haare: Ana Castro / Mother Agency; Assistenz: Julia Eder
Die Gärtner Konzept, Idee, Styling: Gery Keszler; Fotografin: Inge Prader / prader.at; Studio: Interspot Film GmbH; Dekoration / Requisiten: Raja Schwahn-Reichmann Der Gärtner: Model: Denis Zecic / Stella Models & Talent Management; Make-up / Haare: Andreas Bernhardt / BASICS – Berlin; Kostüm: Kostümfundus ART for ART mit Deko-Elementen von Swarovski und Zaruba Lebende Buxbäume: Models: Ulrike Huber, Herbert Huber, Thomas Grosmann, Florian Schöller; Bodypainting: Birgit Mörtl; Bodypainting-Team: Julia Eder, Monika Huber, Jennifer Kogler, Steffanie Saliterer
Frühlingsgesellschaft Konzept, Idee, Styling: Gery Keszler, Raja SchwahnReichmann; Fotografin: Inge Prader / prader.at; Studio: Interspot Film GmbH; Dekoration / Requisiten: Raja Schwahn-Reichmann Frühlingsgesellschaft (Protagonistin – petrolblaues Kleid): Model: Andrea Ojdanic / Wiener Models; Make-Up: Peter H. Schindler / perfectprops; Haare / Perücke: Ana Castro / Mother Agency; Kostüm: Kostümfundus ART for ART; Kostümmalerei: Raja SchwahnReichmann Frühlingsgesellschaft (Gruppe): Models: Darija Gavric / Wiener Models, Susanne Lackner / Next Company, Christina Sommer / Mother Agency, Baoyi Zhong / Stella Models & Talent Management; Make-Up: Peter H. Schindler / perfectprops; Haare / Perücken: Ana Castro / Mother Agency; Kostüme: Kostümfundus ART for ART; Kostümmalerei: Raja Schwahn-Reichmann Lebende Buxbäume: Models: Ulrike Huber, Herbert Huber, Thomas Grosman, Lucienne Emily Lücke; Bodypainting: Birgit Mörtl; Bodypainting-Team: Julia Eder, Jennifer Kogler, Steffanie Saliterer, Monika Huber
Narziss Konzept, Idee, Styling: Gery Keszler; Fotografin: Inge Prader / prader.at; Studio: Interspot Film GmbH; Dekoration / Requisiten: Raja Schwahn-Reichmann Narziss: Model: Dimitrij Vysokolyan / Body & Soul; Make-up / Haare: Peter H. Schindler / perfectprops; Perücke: Seefestspiele Mörbisch; Kostüm: Kostümfundus ART for ART mit DekoElementen von Zaruba Bergnymphe Echo: Model: Julia Geiger / Stella Models & Talent Management; Make-up / Haare: Peter H. Schindler / perfectprops; Perücke: Seefestspiele Mörbisch; Kostüm: Kostümfundus ART for ART mit DekoElementen von Zaruba Engel: Model: Michael Gstoettner / Next Company; Make-up / Haare: Peter H. Schindler / perfectprops; Perücke: Seefestspiele Mörbisch; Kostüm: Kostümfundus ART for ART Jüngling: Model: Clemens Hartleb / Tempo Models; Bodypainting: Birgit Mörtl
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FASSADE
Editor‘S Choice:
style-
TIPP
Shirt von Franklin & Marshall
Regenschirm von senz°
Sonnenbrille von Tom Ford
Bauchtasche von Eastpak
Shirt von Fred Perry by Raf Simons
Shirt von Fred Perry by Raf Simons
Travel Book Vietnam von Louis Vuitton
iPad Case von Vivienne Westwood Anglomania
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Visitenkartenetui von Y-3
Schal von Jeremy Scott
Shirt von Etro
Jackett von Junya Watanabe
Rucksack von Vivienne Westwood Anglomania
Sneakers von Just Cavalli bei Salamander
stylE-
TIPP
Look von Diesel
Look von H&M
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Fassade
Die verflochtenen Welten
Text: Evelyn höllrigl, Mirza Specakovic fotOS: kollektion Styler, portrait: Arnold Priddie
Er glaubt an eine Welt, in der jedes Individuum erkennt, dass es Teil eines großen Ganzen ist: George Styler vermag es, über den Tellerrand hinauszusehen.
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E t h n o Futurismus
Viele Farben für den grauen Alltag. Bunte Muster, Verzierungen, Details und manchmal auch Glitzer. George Styler kennt keine Grenzen. Oder besser gesagt: George Styler überschreitet sie. Stoffe der verschiedensten Art finden einander und bilden in seinen Kreationen eine perfekte Symbiose aus Ungewohntem und Neuem. Styler ist in Serbien geboren, wohnte aber während seiner Kindheit in verschiedenen anderen Balkanstaaten. Strick ist seine große Liebe und er vermag ihn auch so einzusetzen, dass er alles andere als langweilig oder monoton wirkt. Eine wirkliche Bezeichnung hat seine Stilrichtung wohl keine. Am ehesten Ethno-Futurismus. Und so vereint Styler in seinen Outfits serbischfolkloristische Muster, afrikanische Prints, Nieten und avantgardistische Elemente.
NetWorked Collection
Stylers neue Heimat ist London. Ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen, Nationen und Gedanken und eine große Inspirationsquelle – denn in jedes seiner Teile fließt sie ein, diese unvergleichliche und unverbesserliche Prise wilden, britischen Punks.
© Peter Stigter
Stylers aktuelle Kollektion heißt NetWork und dies hat zweierlei Bedeutung. Er will anhand seiner Kombinationen beweisen, dass Kulturen und Bräuche mehrerer Nationen untereinander täglich in Verbindung stehen. Andererseits kritisiert er die Vernetzung der Welt durch Social Media und Globalisierung. Kontroverse Themen, die beweisen, dass Styler sich Gedanken macht und dass seine Kreationen gut durchdachte Collagen sind. Nichts ist ungewollt, nichts ist zufällig.
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Wir haben George Styler zum Interview getroffen. VANGARDIST: Lieber George, erzähl uns, welche Farben dich an deine Kindheit erinnern. Styler: Ich denke, das sind die Farben Grün und Blau. Grün, weil ich einen Teil meiner Kindheit am Drina-Fluss, in Bosnien-Herzegowina, verbracht habe. Er ist bekannt für seine intensive, smaragdgrüne Farbe. Und Blau wegen des Meeres. Ich habe als Kind eine Zeitlang in Montenegro an der adriatischen Küste gelebt, und wenn ich die Augen schließe, kann ich mich daran zurückerinnern, wie das Meer damals für mich aussah. V: Und an welche Materialien erinnerst du dich? Styler: Das kann ich mit absoluter Si-
cherheit sagen: Wolle. Sie ist mein Markenzeichen und ich sehe mich in erster Linie als Knitwear-Designer. V: Bist du stolz auf deine Herkunft? Styler: Ich habe als Kind in verschiedenen Staaten gelebt. Hauptsächlich waren es multikulturelle Gegenden und ich bin sehr stolz darauf. Immerhin konnte ich somit bereits in jungen Jahren viel über andere Kulturen lernen. V: Was ist das Wichtigste, das du in deinen Kollektionen aus deiner Herkunft einbringst? Styler: Hauptsächlich Details der Balkan-Kultur, manchmal sind das Bauernschuhe, Bauernmäntel oder Hosen, Dukaten und auch Engel. Es kommt oft vor, dass ich Elemente in meine Kollektionen einbaue, die ich als Teil meiner Kultur definiere, aber andere
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© links: Peter Stigter / rechts: Pedja Ivkovic
Personen – die aus anderen Nationen kommen – als die ihren sehen. Das ist mir vor kurzem mit einer brasilianischen Modejournalistin passiert. V: Welche kulturellen Symbole möchtest du in deinem Schaffen verarbeiten? Styler: Meine Kollektionen sind eine Art soziologische Studie, und ich glaube, dass ich viele kulturelle Symbole in meiner Arbeit gleichmäßig vertreten kann. Ich versuche außerdem, manche Lebensereignisse der heutigen Gesellschaft zu beschreiben und auch zu kritisieren. V: Worüber denkst du am meisten nach? Styler: Von Natur aus bin ich eine sehr analytische Person. Mein Gehirn arbeitet pausenlos, aber die meiste Zeit des Tages denke ich – zugegeben – ans Es-
sen. Ich bin aber auch oft dankbar für all das, was ich habe. Dankbarkeit ist ein wichtiger Faktor für zukünftigen Erfolg. V: Was ärgert dich am meisten? Styler: Ich mag Zigaretten nicht. Es ist nicht der Rauch, der mich stört, sondern das ganze Drumherum. Es stört mich, wenn Leute rauchen, und wenn sie es tun, dann meide ich den Kontakt zu ihnen. V: Was ist das Lustigste, das dir in letzter Zeit passiert ist? Styler: Vorigen Sommer bin ich einen ganzen Tag lang fröhlich und unbekümmert durch Barcelona spaziert, und das nur mit meiner Badehose bekleidet. Ich hatte keine Ahnung, dass dieser „Kleidungsstil“ in Barcelona mit einer Geldstrafe geahndet wird! V: Wenn es einen Film über dein Leben gäbe, wie wäre die Handlung?
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Styler: Es wäre ein positiver Film voller Spaß und Luxus, ohne tragische Szenen und ohne Gewalt. Es würde ein Märchenfilm oder vielleicht ein Cartoon sein. Von der Realität sieht man im Alltag ja genug. V: Hast du noch unerfüllte Kindheitsträume? Styler: Ich habe relativ spät eine selbstständige Karriere begonnen, weil ich bis vor zwei Jahren für andere Modehäuser gearbeitet habe. Aus reiner Neugier habe ich mir gewünscht, eine eigene Kollektion zu entwerfen, um vielleicht eine meiner Kreationen in einem lokalen Modemagazin zu sehen. Das und weitaus mehr konnte ich erreichen. Meine Kreationen sind in den bekanntesten Magazinen der ganzen Welt erschienen. Die Mehrheit meiner Kindheitsträume hat sich erfüllt, könnte man sagen. Ich habe begonnen,
mich an den Erfolg zu gewöhnen, und setze mir immer ehrgeizigere Ziele. V: Wie oft siehst du dich im Spiegel an? Styler: Ich habe da einen gewissen Tick: Ich wasche meine Hände mindestens einmal die Stunde und daher bin ich auch sehr oft vor dem Badezimmerspiegel. V: Was ist das Wichtigste, das eine Kultur einer anderen geben kann? Styler: Respekt. V: Vielen Dank für das Interview, VANGARDIST wünscht dir weiterhin viel Erfolg!
Die Kollektionen von George Styler können auf seiner Webseite erstanden werden: www.georgestyler.com.
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fassade
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BALANCE
Beauty In unserer globalisierten Welt ist es nicht immer ganz einfach, Pflegeprodukte aus den natürlichen Zutaten zu finden, die schon unsere Großeltern kannten. Es scheint, als hätten wir vergessen, dass Schönheitspflege vor nicht allzu langer Zeit noch auf Pflanzenbasis funktionierte. Zum Glück haben sich mittlerweile eine ganze Reihe von Kosmetikmarken rund um den Globus entschlossen, die traditionellen Rezepte zu bewahren und weiterzuentwickeln und bieten heute natürliche Schönheitsprodukte an, die uns unserem Wunsch nach einem gesunden Lifestyle wieder ein Stückchen näher bringen.
REDAKTION: Juán danilo zamora
Himalaya Purifying Neem Face Wash Dieses neueste Wundermittel zur Bekämpfung von Pickeln und Hautunreinheiten verdanken wir einer Traditionsmarke aus dem fernen Indien. Die seifenfreie Formel enthält Niem, einen pflanzlichen Inhaltsstoff des Niembaums, der über antibakterielle Eigenschaften verfügt und so genau die Bakterien abtötet, die Pickel entstehen lassen. Da lässt jede Gesichtswäsche die Haut weich und porentief rein zurück.
ˆ GwdihUW Gardener’s Balm Dieses Produkt ist so außergewöhnlich wie die Marke selbst. Die walisische Firma Gwdihwˆ (spricht sich Goody Hoo und bedeutet „Eule“) entwickelt mithilfe von jahrtausendealten Formeln Lösungen für unsere alltäglichen Schönheitsprobleme. Dieser Balsam ist ideal für alle, die mit den Händen arbeiten oder nach einer anstrengenden Session im Fitnessstudio das Bedürfnis nach Handweichmacher haben. Ihre Wirksamkeit verdankt die Formel solch leckeren Zutaten wie Ringelblume, Rosmarin, Kokosnuss und Olivenöl.
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Melvita Men’s Anti-Aging Fluid Die französische Marke Melvita hat sich voll und ganz der Herstellung von natürlicher Kosmetik verschrieben. Dieses Anti-Aging-Fluid besteht aus einer hochwirksamen Mischung aus Aloe Vera, sibirischen Zedernnüssen, Immortelle und Olivenöl, das Falten und Hauttrockenheit bekämpft, Hautkollagen schützt und der Haut ein wunderbar weiches Gefühl verleiht. Zweimal pro Tag auftragen, und schon spürt man die belebende Wirkung.
Biotique Bio Mountain Ebony Fresh Growth Stimulating Serum Diese wundervolle Kosmetikmarke kombiniert 5000 Jahre alte ayurvedische Rezepte mit hochmoderner Technologie und kreiert so Produkte von Weltklasseniveau. Haarverlust muss ab jetzt nicht mehr sein, denn diese einzigartige Formel aus Ebenholz, Wolfsmilch und langem Pfeffer stimuliert hochwirksam das Haarwachstum. Eine natürliche Heilmethode für ein natürliches Problem.
Manav Herbal Sandal Face Pack Sandalon Wem der Sinn nach einer besonders exotischen Gesichtsreinigung steht, für den ist diese Gesichtsmaske genau das Richtige. Eine durch und durch natürliche Art, den Teint zu verbessern und die Haut mit belebenden pflanzlichen Stoffen zu versorgen. Der Puder kann wahlweise mit Wasser oder Milch oder – für ultimativen Luxus – auch mit Rosenöl vermengt werden und wird direkt auf die Haut aufgetragen. Und wer glaubt, dass so ein exotisches Produkt schwer zu bekommen sein muss, wird sich freuen zu hören, dass die Produkte der bekannten Marke problemlos online erwerbbar sind.
Ursa Major Essential Face Wipes Auch die amerikanische Erfolgsmarke Ursa Major hat ein paar interessante Ideen für ein gesundheitsbewussteres Leben im Angebot. Ihre Reinigungstücher zum Beispiel verfügen über alle Eigenschaften vergleichbarer Produkte, nur dass sie eben aus 100 % natürlichen Zutaten wie Bambusfasern, grünem Tee, Zuckerrohr, Lavendel und Geranien bestehen. Die Tücher sind ideal für unterwegs, denn ein paarmal übers Gesicht gewischt hat dieselbe Wirkung wie eine erfrischende Dusche.
o s i n o i t a l
The
Places
126 auf achse
Posada de Mike Rapu by José Cruz Ovalle & Associates Osterinsel, Chile, Fotos © explora Text: Mario Kollinger
www.explora.com
Posada de Mike Rapu befindet sich auf der Osterinsel, einer der abgeschiedensten kleinen Landfl채chen dieses Planeten mitten im Pazifik. Bei der Konstrukti-
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on des Hotels, welches selbst die striktesten Nachhaltigkeitsstandards erfĂźllt, musste vor allem auf das sensible Ă–kosystem und die bemerkenswerten Ruinen geachtet werden, die der Insel ihren mysteriĂśsen Charakter verleihen. Ein
© Wolfgang Günzel
Aufenthalt in einem der 26 Zimmer des architektonischen Meisterwerks bietet einen uneingeschränkten Blick auf den Pazifik sowie die Möglichkeit, den Verbindungsstecker zum Rest der Welt zu ziehen.
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Fogo Island Inn by Saunders Architecture Fogo Island, Kanada Fotos © Bent René Synnevåg, Alex Fradkin (auf Folgeseite)
www.saunders.no / www.fogoislandinn.ca / www. shorefast.org
Viel abgeschotteter als auf der kanadischen Insel Fogo Island kann man wahrscheinlich nicht Urlaub
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machen. Weit entfernt von jeglicher Zivilisation lässt man hier die Seele bei Saunagängen und wohltuenden Massagen baumeln – das alles mit atemberaubendem Blick auf den nordatlantischen Ozean. Das gesamte Gebäude steht
im Besitz der kanadischen Charity-Organisation Shorefast Foundation, deren Ziel es unter anderem ist, die Geotourismusindustrie auf Fogo Island st채rker zu entwickeln.
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ION Hotel by Minarc Selfoss, Island Fotos Š Minarc
www.minarc.com / www.ioniceland.is
Nur 40 km vom Stadtzentrum Reykjaviks entfernt liegt das ION Luxury Adventure Hotel mitten in einer unfassbar idyllischen Landschaft, die an fremde
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Planeten erinnert. Umgeben von majestätisch anmutenden, gebirgigen Lavafeldern und heißen Quellen können hier die Gäste im neuesten Projekt des kalifornischen Architektenstudios Minarc komplett abschalten und den Alltag
hinter sich lassen. Die großflächigen Fenster, die sich durch das gesamte Design hindurchziehen, laden dazu ein, den Blick über die Landschaft schweifen zu lassen und sich in der Schönheit des Nordlichts zu verlieren.
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LEAPrus 3912 by LEAPfactory Elbrus, Kaukasus, Russland Fotos Š LEAPfactory
www.leapfactory.it
Wer wirkliche Abgeschiedenheit sucht, dem sei das LEAPrus 3912 Mountain Hotel ans Herz gelegt. Die vier Gebäude des Hotels wurden in Italien von den Spezialisten bei LEAPfactory konstruiert und anschlieĂ&#x;end mittels Helikopter
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auf den 4000 Meter hohen Elbrus im Kaukasus transportiert. Innerhalb weniger Tage setzten dort Techniker und Experten die Teile zusammen und das Hotel am hรถchsten Berg Europas nahm seinen Betrieb auf. Bei der Konstruktion soll-
te maximale Energieeffizienz erreicht werden, ohne Abstriche beim Komfort zu machen. So hat das Hotel unter anderem seine eigene Kl채ranlage und arbeitet mit einem System, das Schnee f체r die sanit채ren Anlagen in Wasser umwandelt.
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VANGART
hört das!
ür f n e g n lu h e f Emp Hörsinnige Miss Platnum THE SWEETEST HANGOVER (Rumänien)
Nach seinem internationalen Hit Alors on Danse (sicher den meisten von euch ein Begriff von der einen oder anderen Tanzfläche) ist der Belgier jetzt zurück mit einem Album voll afrikanisch geprägter Elektromusik. Die erste Single des Albums ist der autobiografische Song Papaoutai, der von der Suche des Sängers nach seinem Vater erzählt. Das Album mit seinem elektronischen Sound und den tiefen Bässen ist einfach perfekt geeignet für eine Samstagnacht mit offenem Ausgang.
Mit Gypsy Sounds und einem ziemlich außergewöhnlichen Look bringt die rumänischstämmige Sängerin Miss Platnum frischen Wind in unsere Gehörgänge. Unser Herz eroberte sie kürzlich bei der Frankie Morello Show in Mailand, wo ihr Hit Give Me The Food die perfekte Untermalung für die Action auf dem Laufsteg darstellte. Ihr jüngstes Album The Sweetest Hangover ist eine Mischung aus rumänischen Sounds und originellen Texten, die von Liebe, Saufgelagen und Geldlosigkeit handeln. Unbedingt anhören solltet ihr euch Drink Sister Drink, Why Did You Do It und Miss Platnums Version von Kate Bushs 80er Jahre Hit Babooshka.
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Stromae RACINE CARREE (Belgien)
Text: Juán D. Zamora
Broods BROODS (Neuseeland)
Systema Solar SYSTEMA SOLAR (Kolumbien)
Die Geschwister Caleb und Georgia Nott sind in einer musikalischen Familie Die Musik des kolumbianischen Mugroß geworden, und so überrascht es sikerkollektivs Systema Solar leistet nicht allzu sehr, dass sie sich mittlerweieinen großen Beitrag zur Bewahrung le zu einem der vielversprechendsten traditioneller Folklore, indem sie jünGesangsduos gemausert haben, das geren Generationen das musikalische momentan auf dem internationalen Erbgut ihres Heimatlandes näherMusikmarkt zu finden ist. Ihr Album bringt. Das Musikgenre Champeta hat Broods ist erst im Februar dieses Jaheigentlich in Afrika seinen Ursprung, res erschienen und gilt unter Fans bevon wo es mit den Sklaven nach Südreits als Klassiker. Das mag an Georgias amerika gelangte und zu einem wichhonigsüßer Stimme und Calebs Talent tigen Bestandteil kolumbianischer zum Multi-Instrumentalisten liegen, was Kultur wurde. Aus den eingängigen zweifellos eine unschlagbare Kombi Beats und typischen Instrumenten der ist, die uns vermuten lässt, dass wir in Champeta haben Systema Solar nun Zukunft noch viel von den beiden hö- ihren eigenen, ganz speziellen Sound ren werden. Gleich ihre erste Single kreiert, und den muss man einfach Bridges vollbringt das Kunststück, nicht gehört haben. Also viel Spaß mit Krenur wunderschön, sondern auch ationen wie Bienvenidos, Mi Kolombia zeitgenössisch zu klingen. und Quién es el Patrón?.
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144 CELEBRATION
UP Coming n ... ?! i b a t h e g Was
// WIEN FESTWOCHEN SCHAMLOSER KULTUR / 23. April bis 10. Mai Stadtsaal Mariahilfer Straße 81 1060 Wien Für feuchte Augen sorgen auch dieses Jahr wieder die Festwochen schamloser Kultur. Das Wiener Festival queerer Comedy wird heuer bereits zum dritten Mal veranstaltet und freut sich riesig, wieder Pam Ann im Programm zu haben. Neben der Australierin wird sich aber auch Ian Harvie, einer der wenigen Trans Men in der Welt des Kabaretts, ein Stelldichein geben. Und noch viele mehr. Zum Lachen also bitte nicht in den Keller gehen, sondern nach Wien kommen. www.kulturbanane.at
// CHICAGO BRITISH INVASION / 12. April Preston Bradley Center 941 W Lawrence Street Chicago, IL Mühevoll haben sich die Vereinigten Staaten von Amerika im 18. Jahrhundert die Unabhängigkeit vom britischen Imperium erkämpft. 300 Jahre später werden sie jetzt doch von den Mannen und Frauen Ihrer Majestät erobert und bekehrt. In Chicago gedenkt man am 12. April den königlichen Inquisitoren von John Lennon über Andrew Lloyd Webber bis Boy George. Es wird Tee getrunken, das U kehrt zurück in Colour und dem englischen Akzent wird ungeniert gefrönt. You're gonna be amused. www.lakesidepride.com
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// ZÜRICH WONDERWORLD OLYMPIA / 19. April X-TRA Limmatstrasse 118 Zürich Die Magie der olympischen Spiele hat auch Russland für zwei Wochen verzaubert. Lange währte die Illusion vom Menschenfreund Putin allerdings nicht. Dennoch gibt das größte sportliche Ereignis der Welt ein hervorragendes Partymotto ab. So hat man sich in Zürich kurzerhand entschlossen, Sportlichkeit und Vitalität zu zelebrieren. Vor der Kulisse antikisierter griechischer Architektur werden einige Superlative aufgeboten. Dresscode ist wenig überraschend Sportswear in allen erdenklichen Farben und Formen. Hopp Schwiiz! www.x-tra.ch
// LOS ANGELES SIMPLY DIVINE / 5. April The Center's Village at Ed Gould Plaza 1125 N. McCadden Place Los Angeles, CA Für Gourmets und alle, die es noch werden wollen, empfehlen wir Simply diVine – Food, Wine & Spirits im Herzen der kalifornischen Stadt der Engel. Gleich links vom Santa Monica Boulevard werden feinste Speisen, noch feinerer Wein und kraftvolle Spirituosen kredenzt, zur Freude eines jeden Gaumens. Gourmet oder Gourmand, gutes Essen hat noch jeden erfreut und wird es auch dieses Mal tun. Zum Verdauungsspaziergang darf man danach stilgerecht über den nur wenige Meter entfernten Walk of Fame flanieren. www.simplydivinela2014.org
// BERLIN SISSY / 18. April Loftus Hall Maybachufer 48 12045 Berlin Starke Frauen und R'n'B: eine Kombination, die sich in den Neunziger- und frühen Nuller-Jahren in allen Charts dieser Welt breitgemacht hat. Janet Jackson war am Höhepunkt ihrer Karriere, TLC produzierten einen Sommerhit nach dem anderen, Missy Elliott hat der Welt einen neuen, starken Typ Frau präsentiert und Allerweltsdarling Beyoncé machte sich mit Destiny's Child auf zu ewigem Ruhm. Diesen und anderen starken Frauen – und vor allem ihrer Musik – widmet sich das SISSY im Berliner Loftus Hall. Für all jene, die genug haben vom omnipräsenten Elektropop. www.loftushall.de
// AMSTERDAM HOMOMONUMENT / 25. und 26. April Homomonument Westermarkt Amsterdam Einem Königstag folgt eine Königsnacht, das ist ein Naturgesetz. Am 27. April kommt aus diesem Grund die ganze niederländische Nation zusammen. Während untertags dem König gehuldigt wird, nutzten die Oranjes diese Gelegenheit, um sich selbst ordentlich zu feiern. Der homosexuelle Teil des Königreichs hat seine Party am Homomonument, dem Denkmal, das all jenen gewidmet ist, die ob ihrer sexuellen Orientierung unterdrückt oder ermordet wurden und leider noch immer werden. Wie es sich für ein Volksfest schickt, ist der Eintritt gratis, die Getränke sind günstig und die Leute glücklich. www.homomonument.nl