Ausgabe 46 - VVK Heft 2018

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Verkehrs- und Verschönerungsverein Kell Ausgabe 46 Dezember 2018

Kann Jedem das Wasser reichen

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toenissteiner.de

Verehrte Mitglieder und Freunde des Vereins, liebe Mitbürger im Stadtteil Kell

Wir blicken zurück auf das heißeste Jahr, seit es Wetteraufzeichnungen gibt. Es hat uns einen gefühlt ewigen Sommer beschert, aber auch eine große Trockenheit. An manchen Stellen wirkt der Rhein, als könne man ihn problemlos überschreiten. In einigen Gegenden hat es Unwetter und punktuellen Starkregen gegeben, die viele Schäden angerichtet haben. In Kell sind wir bisher davon verschont geblieben. Ein Vorzug mehr, in Kell zu leben. Ein weiterer Vorzug ist eine gut funktionierende dörfliche Gemeinschaft, die sich das Jahr über in vielen Aktivitäten zeigt, initiiert von den örtlichen Vereinen. Zwar gibt es auch hier wie vielerorts Nachwuchssorgen und manche Traditionsveranstaltungen schienen vor dem Aus zu stehen, aber immer wieder rückte die Dorfgemeinschaft zusammen und entwickelte neue Ideen. So wurden neben vielen anderen Festen der erste »fastNachtZug« oder das »Kuhfladenroulette« bei der Kirmes zu Höhepunkten des Jahres. Auch der festliche Auftakt des Advents mit »Kell leuchtet« war um attraktive Angebote erweitert und ein voller Erfolg. Besonders erfreulich ist, dass sich auch etliche Keller »Neubürger« aktiv in die Aktionen des Jahres eingebracht haben.

In diesem Sinne danken wir allen für ihren Einsatz und wünschen ihnen, unseren Mitgliedern, Anzeigenkunden und allen Mitbürgern von Kell ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2019.

Gerti Kunz, Vorsitzende und der Vorstand: Thomas Müller, Susanne Vinke-Budde, Heiner Kunz, HansHermann Budde

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»Haushaltsbeitrag« beim VVK

Der VVK wird nach einem Mitgliederbeschluss ab dem Jahr 2019 eine Beitragsanpassung sowie eine Zahlungsvereinfachung durchführen.

In der Jahreshauptversammlung 2018 haben die anwesenden Mitglieder eine Neufestsetzung und Vereinfachung des jährlichen Beitrags beschlossen.

Ab 2019 beträgt der Jahresbeitrag für einen Haushalt (unabhängig von der Personenzahl) 10,00 Euro. In der Mitgliederdatei wird stellvertretend eine Person geführt, die Einladungen zur Jahreshauptversammlung erhält und dort Stimmrecht hat. Außerdem möchten wir auch gerne die Zahlungsweise vereinfachen und bieten ein Einzugsverfahren an. Natürlich kann auch gerne ein Dauerauftrag eingerichtet werden.

Als Stichtag für die Zahlung haben wir den 1. März eines jeden Jahres gewählt. Unbenommen davon nehmen wir natürlich weiterhin gerne Spenden entgegen, wenn Sie unsere Arbeit außerhalb einer Mitgliedschaft fördern möchten.Wir werden im Januar alle Personen, die in unserer bisherigen Mitgliederdatei stehen, anschreiben und ihnen die geplante Änderung schriftlich mitteilen. Diese Aktion

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dient gleichzeitig dazu, den tatsächlichen Mitgliederbestand festzustellen, da sich im Laufe der Jahre Unregelmäßigkeiten, insbesondere bei der Beitragszahlung, entwickelt haben und nicht mehr eindeutig ist, wer sich als Mitglied zählt. Wir werden daher gleichzeitig Mitgliedserklärungen versenden und über die Regelungen des Datenschutzes informieren. Wer bisher noch nicht Mitglied ist, es aber gerne werden möchte, kann sich jederzeit an eines unserer Vorstandsmitglieder wenden.

Der VVK war traditionell ein mitgliederstarker Verein. Damit haben viele Bürger des Ortes zum Ausdruck gebracht, dass ihnen die Tätigkeiten zur Erhaltung und Verschönerung von Natur und Ortsbild und die gemeinschaftsfördernden Aktionen wichtig sind. Wir würden uns sehr freuen, wenn das auch in Zukunft so bleibt.

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Vor 20, 30 und 40 Jahren

Kell und die Welt

Wenn man so an seine Jugend denkt, erscheinen einem sofort Bilder im Kopf, und es kommen die Momente, die einen einfach nicht loslassen

Kell 1978: Der VVK, mittlerweile 15 Jahre jung, baute unter der Leitung von Hermann Laux die Schutzhütte im Pöntertal und veranstaltete wieder sehr erfolgreich den Blumenbasar. Viele Helfer waren bei der Aktion am Engelsbergspfad (jetziges Martinsfeuer) beteiligt, wo der Bereich der ehemaligen Müllkippe rekultiviert wurde.

Der Aktionstag Saubere Landschaft fand nunmehr zum fünften Mal statt. Hier war der Bereich Kurbüsch (Wald Richtung Laacher See) ein Schwerpunkt der Müllsammler. Man vermutete, dass viele Autofahrer aus dem Andernacher Raum den Bereich als Müllkippe nutzten.

Der 3. Winterwandertag mit fast 600 Teilnehmern sprengte fast den Rahmen des Machbaren. Wegen starker Schneefälle mussten die Wege mit einem Wegehobel geräumt werden, der Ansturm an der Mittagsstation im Dammhof brachte die Helfer an ihre Grenzen.

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Die Welt 1978

1978 war das Jahr, in dem eine Schneekatastrophe im Norden von Deutschland die Welt zum Erliegen brachte. Eingeschlossene konnten nur mit Hilfe von Bergepanzern durch Bundeswehr und THW bei eisigen Temperaturen gerettet werden.

Ansonsten war Helmut Schmidt Bundeskanzler, Jimmy Carter amerikanischer Präsident, der 1. FC Köln wurde deutscher Meister, und Argentinien wurde im Endspiel gegen die Niederlande Fußball- Weltmeister. Der letzte in Deutschland gefertigte VW- Käfer lief in Emden vom Band. Der bisherige Erzbischof von Krakau, Karol Wojtyła, wurde nach dem kurzen Pontifikat Johannes Pauls I. als Johannes Paul II. zum Papst gewählt.

Die Singlecharts 1978 führte das Jahr über »Vader Abraham« an mit dem Hit »Das Lied der Schlümpfe«, gefolgt von »Gitti und Erika« mit »Heidi«. Auch bei den Albumcharts stand ein deutscher Titel ganz oben. »Udo Jürgens & die Fußball-Nationalmannschaft ’78« führte mit »Buenos dias Argentina« vier Wochen lang die Musikcharts an.

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Kell 1988: Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Kell wurde ein Ortswappen erstellt. Dieses wurde durch Herrn Hans Hunder, Andernach, entworfen und gestaltet und mit einer großen Feier im Saal Nuppeney der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im Januar fand bei milden Frühlingstemperaturen der Winterwandertag statt. Zahlreiche Helfer waren wieder bei der Aktion Saubere Landschaft dabei. Als Erinnerung an vergangene Tage wurde zur Kirmes 1988 am Brandweiher ein alter Böller, ein »alter Katzekopp«, aufgestellt. Diese Kanone, wovon es noch zwei weitere Exemplare gegeben haben muss, leistete 1959 letztmalig ihre Dienste. Ebenso wurde Kell wieder an das Schienennetz der »Deutschen Bahn« angeschlossen. Der Bahnhof Kell-Bad Tönisstein wurde wiedereröffnet. Viele nutzten früher diesen Bahnhof, um zur Arbeit nach Brohl oder Andernach zu kommen.

Die Welt 1988

1988 kam es bei einer Darbietung der Kunstflugstaffel Frecce Tricolori in Ramstein zu einem Zusammenstoß mehrerer Maschinen, der in einer Katastrophe endete. 70 Menschen starben. Die Geiselnahme von Gladbeck: Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner überfielen eine Bank in Gladbeck, und eine zweitägige Flucht mit zahlreichen Geiseln endete blutig auf der A3 bei Bad Honnef. Das Verhalten der beteiligten Journalisten, die die Täter auch im Fluchtfahrzeug begleiteten und so die Polizeiarbeit behinderten, entfachte eine intensive öffentliche Debatte über Verantwortung und Grenzen des Journalismus. Die Tennisspielerin Steffi Graf gewann mit ihrem Sieg bei den US Open gegen die Argentinierin Gabriela Sabatini als erste Deutsche und dritte Spielerin überhaupt alle Grand-Slam-Turniere. Werder Bremen wurde Deutscher Meister in der ersten Fußball-Bundesliga, und die Niederlande wurden Fußball- Europameister. Helmut Kohl war Bundeskanzler und Ronald Reagan amerikanischer Präsident. Und in Deutschland trällerte man »don`t worry be happy«.

Kell 1998: Unter Leitung von Heinz Kulmus wurde zusammen mit zahlreichen Helfern der Hohlweg entlang des Keller Damms, der über Jahrzehnte in Vergessenheit geraten war, mit viel Fleiß und Tatendrang reaktiviert. Grünes Licht gab es von der Stadt Andernach für den Umbau der ehemaligen Grundschule. Neben dem Kindergarten wurde das jetzige Bürgerhaus geschaffen mit Räumlichkeiten für jegliche Art von Veranstaltung. Der Möhnenverein Kell wurde 50. Bei dem Festakt im Januar 1998 wurde auf

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eine Zeit mit vielen Höhen, aber auch Tiefen zurückgeblickt und zusammen mit dem Jubiläumsprinzenpaar eine erfolgreiche Session eingeläutet. Bei Frühlingstemperaturen fand Mitte Februar der Winterwandertag statt, und der VVK suchte krampfhaft nach Freiwilligen oder Patenschaften, die sich für die Pflege und Instandhaltung der zahlreichen Bänke einsetzen sollten.

Beim Sportfest präsentierte sich der »Reiterverein Kell e.V.«. Speziell für Reiter ausgewiesene Wege sollten ausgeschildert werden, damit Spaziergänger und Reiter sich durch Wald und Flur bewegen konnten, ohne sich gegenseitig zu stören.

Die Post gab das Postamt in der Laacher Str. auf. Nur ein Briefkasten blieb zurück. Josef Meid, Alt- Bürgermeister und langjähriges Mitglied des VVK, verstarb im 94. Lebensjahr.

Die Welt 1998

Eschede - ein Ort in Niedersachsen schreibt Geschichte. Der bislang schwerste Eisenbahnunfall in der Geschichte der Bundesrepublik forderte 101 Menschenleben, 88 wurden schwer verletzt. Der ICE 884 »Wilhelm Conrad Röntgen« entgleiste durch den Bruch eines Radreifens. Die Wahl Gerhard Schröders zum Bundeskanzler beendete die 16- jährige Amtszeit von Helmut Kohl, und in Amerika gab die Praktikantin Monica Lewinsky dem Präsidenten Bill Clinton mündliche Nachhilfe. Dazu passend kamen 1998 blaue, rautenförmige Pillen für den Mann auf den Markt, die wahrscheinlich auch in Kell Absatz fanden.

Im Kino lief der bis dahin teuerste, aber finanziell erfolgreichste Film aller Zeiten «Titanic», und Céline Dion sang »my Heart will go on«.

Der FC Kaiserslautern wurde als Aufsteiger aus der 2. Bundesliga Deutscher Meister in der ersten Fußball- Bundesliga, und Frankreich wurde Fußball- Weltmeister. Der Fußball in Deutschland erlebte seinen Höhepunkt 1998 mit einer Rede von Trapattoni (Trainer des FC Bayern München), in die bleibenden Sätze fielen wie: »schwach wie eine Flasche leer«, »was erlauben Struuunz?!« oder final die Aussage: »Ich habe fertig.«

In der Musik ging es hingegen viel harmonischer zur Sache. Deutschland wurde beim Eurovision Song Contest durch Guildo Horn mit dem Lied »Guildo hat Euch lieb!« vertreten.

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Baum des Jahres 2018 Esskastanie

Auf den Geschmack gekommendie Esskastanie erlebt eine Renaissance

Foto: NABU/Marcus Bosch

Lange als »Brot der Armen« geschmäht, erlebt die Ess- oder Edelkastanie in den letzten Jahren eine Art Wiedergeburt. In Deutschland wächst die Esskastanie vor allem in den Weinanbaugebieten entlang des Rheins.

Urheimat Kaukasus

Die Esskastanie ist ein Kind des Südens. Ihre Ursprünge verlieren sich im Dunkel der Geschichte. Wildwachsend war sie wohl vor allem an den Hängen des Kaukasus zu Hause. Sie wurde aber schon vor Tausenden Jahren angebaut, und spätestens die alten Griechen verbreiteten den nützlichen Baum im ganzen Mittelmeerraum. Auch die Römer schätzten die Esskastanie, ihre Soldaten führten sie als Proviant mit sich. In ihrem Gefolge überquerte der Baum dann auch die Alpen. In Deutschland wachsen Esskastanien vor allem in den Weinanbaugebieten entlang des Rheins. Schwerpunkt ist die Pfalz, hier gibt es teils weitläufige Esskastanienwälder. Nennenswerte Vorkommen existieren auch im Schwarzwald, Odenwald und Taunus, als Alleebaum findet sich die Esskastanie sogar bis an den Niederrhein.

Oberhalb der Weinberge

Als Südländerin ist die Esskastanie etwas spätfrostempfindlich. Da sie aber erst im Juni blüht, würde sie selbst im hohen Norden Deutschlands gedeihen. Bäume in Parks und Botanischen Gärten beweisen dies ja. Um aber regelmäßig reife Früchte hervorzubringen, ist eine gewisse Jahres-Wärmemenge nötig. Die Weinbaugebiete bleiben also im Vorteil. Dabei besiedelt die Esskastanie die etwas höher gelegenen Hänge oberhalb der Weinberge. Früher fand das biegsame und verwitterungsbeständige Esskastanienholz auch direkt für Weinbergspfähle Verwendung, ebenso im Fassbau und für Möbel. In der Castagniccia auf Korsika, in den Cevennen oder im Tessin und in Graubünden – alles klassische Esskastanienregionen – wurde die Kastanie auf felsigem Terrain kultiviert, wo kein Getreideanbau möglich war. Ein großer Baum mit 150 bis 200 Kilogramm Früchten konnte einen Menschen das Jahr über ernähren. Botanisch betrachtet sind die Esskastanien Nüsse. Im Unterschied etwa zu Hasel- oder Walnüssen enthalten sie aber nur wenig Fette, dafür reichlich nahrhafte Kohlehydrate, darunter neben Stärke auch bis zu fünf Prozent Zucker.

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Vogel des Jahres 2018

Der Star

Der Star ist in der Lage, andere Vögel und Umgebungsgeräusche perfekt nachzuahmen und in seinen Gesang einzubauen. Zu hören sind dann sogar Handyklingeltöne, Hundebellen oder Alarmanlagen. Zum Star unter den Vögeln wird er auch durch seine atemberaubenden Schwarmformationen, bei denen hunderttausende Individuen perfekt aufeinander abgestimmt durch die Lüfte gleiten. Der Star ist den Menschen vertraut und weit verbreitet. Doch seine Präsenz in unserem Alltag täuscht, denn der Starenbestand nimmt ab. Es fehlt an Lebensräumen mit Brutmöglichkeiten und Nahrung – insbesondere verursacht durch die industrielle Landwirtschaft.

Der Star (Sturnus vulgaris) ist eng mit unserem Leben verbunden – sowohl in der Vergangenheit als auch heute noch. Schon sein wissenschaftlicher Namensteil vulgaris verrät, dass er ein weit verbreiteter, als gewöhnlich eingestufter und alles andere als seltener Vogel ist. Tatsächlich ist der dunkel gefiederte, mittelgroße Star erst bei genauerem Hinsehen eine wahre Attraktion. Zur Brutzeit schillert sein Federkleid in verschiedenen Nuancen. Im Spätsommer kündigen die großen, spektakulären Starenschwärme den nahenden Herbst und baldigen Vogelzug an. Er ist uns vertraut aus den Parks und Gärten, wenn er auf Nahrungssuche über den Rasen flitzt oder sich am Kirschbaum gütlich tut. Wo der Star sein Zuhause hat, belustigt er uns mit seinem »schrägen« Gesang. Der Star ist ein Paradebeispiel dafür, wie es um unsere eigentlich häufigen Vogelarten steht. Noch zählt er mit seinen durchschnittlich 3,65 Millionen Brutpaaren zu den häufigsten Vogelarten in Deutschland und Europa, doch spätestens seit der Jahrtausendwende gehen die Bestände unseres Jahresvogels zurück. Denn seine bevorzugten Lebensräume wie Weiden, Wiesen und Felder mit Alleen und Waldrändern werden immer intensiver genutzt. Auch die zunehmende Haltung von Nutztieren in abgeriegelten Riesenställen setzt dem Star zu. Grasen Tiere nicht auf der Weide und hinterlassen ihren Mist, bleibt mit den angelockten Insekten ein wichtiges Nahrungsmittel aus. Parallel zur Verstädterung Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich der Star auch im urbanen Raum an den Menschen angepasst. Heute stellen Parks und Friedhöfe mit ihren zum Teil alten und höhlenreichen Bäumen sowie den kurzrasigen Wiesen wichtige Ersatzlebensräume dar. Auch an Gebäuden nutzt unser Jahresvogel Hohlräume zum Brüten. Jeder Garten- oder Hausbesitzer kann der Wohnungsnot des Stars mit einem Nistkasten begegnen. Gärtnern ohne Pflanzenschutzmittel und Insektizide sowie Beeren tragende Gehölze verhelfen dem Star zu ausreichend Nahrung.

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Winterwandertag 2018

Trotz Grippewelle und scharfem Wind etwa 300 Wanderer rund um Kell unterwegs

Das Jahr 2018 begann mit Wetterturbulenzen. Der Januar zeigte sich mit viel Regen und Sturm von sehr unangenehmer Seite. Wanderwege waren Matschpisten, und es gab wegen umfallender Bäume Warnungen, in den Wald zu gehen. Aber im Februar stellte sich doch noch Winter ein. Mitte des Monats gab es Schneefall und zum Winterwandertag bekamen die Wanderer bei zwar scharfem Wind, aber Sonnenschein eine weiße Landschaft mit trocken gefrorenen Wegen geboten.

Eine abwechslungsreiche Strecke führte durch Täler und über Höhen und bekam am Ende des Tages viel Lob von den Teilnehmern. Gelegenheit zum Aufwärmen gab es an den Glühweinstationen unterwegs und bei der Mittagsrast in der Werkskantine Tönisstein, die uns dankenswerter Weise wieder zur Verfügung gestellt wurde.

Auch Kaffee und Kuchen am Ziel wurde reichlich zugesprochen, so dass am Ende tatsächlich alle Vorräte aufgebraucht waren.

Ein großer Dank gebührt allen ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen, die in Vorbereitung und Durchführung mitgewirkt haben und ohne die ein solches Ereignis gar nicht möglich wäre.

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Die Wiedergeburt eines »Backes«

Günter Treppmann erzählt von seinen Erfahrungen, einen alten »Backes« zum Leben zu erwecken.

Karl Nebgen im Gespräch mit Günter Treppmann

Als Werner Leiß im Jahr 2000 zu mir kam und mir das Innenleben eines Backofens, ein gut erhaltenes Konvolut sauber behauener Tuffsteine und dazugehöriger Platten, anbot, rollte meine Frau Birgit die Augen: nicht schon wieder Steine und auch noch so viele! Sie stammten aus dem Backofen der ehemaligen Bäckerei Nebgen in der Pöntertalstraße 2.

Werner und Iris hatten das Haus erworben, jetzt stand ein moderner Anbau an, der Backofen musste weichen. Erhalten blieb die wunderschöne Front des Ofens, der jetzt eine komplette Wand der Küche (ehemalige Backstube) ziert. Es erstrahlt ein Ensemble von Türen, Schiebern, Thermometern auf dem Hintergrund kunstvoll angebrachter Kacheln. Der Ofen wurde im Jahre 1936 errichtet, die Bäckerei wurde bis 1966 betrieben. Ein Zeitzeuge, Werners geistig vitaler Onkel Karl Nebgen, heute stolze 90 Jahre, arbeitete an diesem Backofen und kann viele Geschichten und Anekdoten aus jener Zeit erzählen. Sein Vater Josef betrieb zunächst einen Backes im Mönchshof, dort wurde auch Karl 1928 geboren. 1936 wurde das Haus in der Pöntertalstraße 2 erworben, um- und ausgebaut und eine neue Backstube eingerichtet.

Josef lebte dort mit seiner Frau Sofia und den Kindern Johanna, Clothilde und Karl. Nach schweren Kriegsjahren, die Karl als 16-Jähriger als Wehrmachtshelfer mit Schlitzohrigkeit, gesundem Gespür und Überlebensinstinkt schadlos überstand, machte er 1946 seine Gesellenprüfung. 1956 machte er seine Meisterprüfung als Bäcker, heiratete seine Frau Marliese und wurde

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auch noch Schützenkönig von Kell. Was für ein Jahr! In der Backstube entstanden Schwarz- und Weißbrote, Brötchen und kleines Gebäck. Damals existierten drei Bäckereien in Kell (Nebgen, Nachtsheim, Astor), 1 Schwarzbrot kostete 23 Pfennige, 3 Brötchen 10 Pfennige. Abgerechnet wurde der sog. Backlohn. Gebacken wurden bis zu 80 Brote à 1500 g am Tag. Das Mehl stammte aus den Mühlen an der Schweppenburg und Niederoberweiler. 1966 endete die Ära der Bäckerei Nebgen in Kell. Karl zog mit seiner Familie nach Niederlützing, um dort ein Geschäft zu eröffnen und später seinem Nachbarsjungen »Bottich« das Schießen mit dem Luftgewehr beizubringen. So wurde es still in der Backstube in der Pöntertalstraße, der Backes blieb lange Zeit kalt. Im Herbst letzten Jahres lernte ich Ute und Hartmut Pötsch aus Kruft kennen, insbesondere ihre Leidenschaft fürs Backen, Räuchern, Konservieren und savoir vivre. Schnell boten sie mir eine schwere Gusstür, hergestellt in den Dampfkesselwerken Siller und Jamart in Wuppertal (1867-1980), für einen möglichen Backes an. Im Frühjahr 2018 kam nochmal die Rückfrage wegen der Tür, und ich sagte ja, hatte ich doch schon unbemerkt mit dem Ausheben des Fundamentes begonnen. Karl-Werner brachte mir Betonkies. Das Beton-Team – Helmut König,

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Florian Krams, Hans Henrichs, Wolfgang Treppmann, Helmut Schmitz – formte ein stabiles Fundament. Mein Schwager Helmut mauerte fünf Säulen aus Kellersteinen darauf. Es folgte eine dreistufige Betonwanne, in die das Versetzer-Team

– Helmut König, Florian Krams, Andreas Nalbach – die schwere Bodenplatte aus Tuff platzierte. In den Herbstferien hatte ich das große Vergnügen, Jonny Doll – einem Unikat aus Rieden und ein toller Steinmetz – bei der Gestaltung des Gewölbetunnels helfen zu dürfen. Es wurde laut und furchtbar staubig, die wahre Reinkarnation der Aschewolke des Laacher See-Vulkans. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, erinnert es doch ein wenig an einen kunstvollen Sakralbau. Die Hülle des Ofens war schnell errichtet und ein Notdach vor Beginn des Winters erbaut.

Im Rückblick auf die letzten Monate kommt mir der schöne Gedanke, wie viele Menschen schon um diesen Ofen versammelt waren, bevor auch nur ein kleines Feuer in ihm loderte. Bemerkenswert ist auch, dass der Ofen zu 90 Prozent aus recycelten Materialien entstanden ist. Materialien, die möglicherweise auf der Deponie geendet wären. Allein dieser Gedanke kollidiert mit dem Respekt vor all den Menschen, die damals Ideen und teilweise harte körperliche Arbeit in ihre Herstellung investiert haben.

Die endgültige äußere Gestaltung des Ofens wird im Frühjahr 2019 weiter gehen; wir haben schon tolle Ideen, jetzt ist die Kunst am Zuge. Das erste Feuerchen im Ofen war schon ein wenig ergreifend oder auch mehr. Schnell war ich mit meinen Gedanken bei jenen bekannten und unbekannten Menschen, die Brot, gebacken auf diesen Steinen, gegessen haben… und natürlich bei Onkel Karl. So schließen sich mal wieder die Kreise.

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Der Dreck muss weg

Der gemeinsame Aktionstag

des JGV, AGV und VVK stand in diesem Jahr wieder unter dem Motto »Sauberes Kell«

Nach anfänglich verhaltener Resonanz erschien am 28. April ein beachtlicher Trupp Einsatzwilliger, der mit entsprechendem Werkzeug und Begleitfahrzeugen in die Natur rund um Kell ausrückte, um einzusammeln, was dort nicht hingehört.

In mehreren Stunden Einsatz wurde (leider) wieder eine große Menge Müll eingesammelt. Gleich zu Beginn formierte sich ein »Frauen-Streicher-Trio«, das Tischen und Bänken am Wegesrand und auch an lauschigen Plätzchen den dringend erforderlichen Neuanstrich verpasste. Besonders erfreulich war, dass einige »Neu-Keller« den Aktionstag nutzten, um Leute kennen zu lernen und ihre Bereitschaft zeigten, sich fürs Dorf zu engagieren,

Am Ende hatten sich alle eine Stärkung verdient und ließen sich die schon lecker duftenden, frisch gegrillten Steaks schmecken.

Keller Straßennamen: »Auf dem Kelterbaum«

Keller Namen aus dem Buch »Straßen erzählen Geschichte«, von H. Weinland

Nach Im 19. Jahrhundert wurde die Gewannbezeichnung »Auf dem Kelterbaum« bekannt (Gewann= ehemalige Flurform). Sie liegt in Flur XI – Kell.

Der Name verrät uns, dass dort eine »Baumkelter« gebaut wurde. Mithilfe eines Baumes, der mit einer Kelter verbunden war, wurde die Maische gepresst. Durch die Hebelwirkung entstand so ein Druck von bis zu 197 Bar. Die Baumkelter wurde schon von den Römern genutzt und »prelum« bzw. »pressorium« genannt. Später im 12. Jahrhundert hieß sie »Prespaum«.

Mehrmals im Jahr, nämlich wenn die Obst- und Traubenernte eingefahren war, wurde mit Hilfe der Baumkelter Saft gepresst. Die Menschen damals freuten sich sehr auf dieses Ereignis. Trotz der kühlen und luftigen Höhe von Kell gehörten im 16. Jahrhundert zum Hofgut der Abtei Maria Laach 6 Morgen Weinberge. Im pfälzischen Landesmuseum in Speyer steht ein vollständig erhaltenes Exemplar einer Baumkelter.

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Sieben Fußfälle

Die »Sieben Fußfälle« ist ein Brauch zum Beten für Sterbende oder Tote. Den Namen erhielt der Bittgang von der Gewohnheit, sich mit beiden Knien an den Kreuzen auf den Boden fallen zu lassen.

Bei diesem Brauch wurde an einem angelegten Weg an sieben Stationen gebetet. Er sollte dem Weg entsprechen, den Jesus mit seinem Kreuz vom Gerichtshof des Pilatus bis nach Golgatha zurückgelegt hatte. In Orten, wo kein besonderer Weg angelegt war, wurden die Fußfälle an sieben Kreuzen in der Dorfgemarkung gebetet.

In unserer Gegend waren die Bildstöcke meistens Basaltkreuze. Sie stellten folgende Szenen dar: 1. Jesus betet am Ölberg, 2. Er wird verurteilt, 3. Er bricht unterm Kreuz zusammen, 4. Er begegnet seiner Mutter, 5. Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen, 6. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch, 7. Jesus stirbt am Kreuze. Bei einem verstorbenen Mann beteten meistens sieben Jungen und bei einer verstorbenen Frau sieben Mädchen die Fußfälle. Sie beteten sieben Vaterunser und den schmerzhaften Rosenkranz zur Gewinnung der ewigen Seligkeit der Toten. Nach dem Beten besuchten sie das Haus des Toten. Wenn sie wollten, durften sie den Toten sehen, und sie erhielten zur Belohnung etwas zu essen oder eine Geldspende. In Kell waren die Stationen vom Dorfausgang in Richtung Sportplatz errichtet. Nach der Erschließung neuer Baugebiete im Eichenhain wurden die Bildstöcke renoviert und am Sportplatz in Richtung Bad Tönisstein aufgebaut. Die »Sieben Fußfälle« sind der Vorläufer des Kreuzweges, dieser wurde auf vierzehn Stationen erweitert.

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Nikolaus im falschen Haus

Geschichte von Elisabeth Bay

An einem verschneiten Nikolausabend stapfte Nikolaus zur späten Stunde durch unser Dorf. Er war müde und erschöpft, da er bei vielen Kindern zuhause gewesen war und Geschenke verteilt hatte. Er dachte noch über seinen letzten Besuch nach. Der kleine Junge, dem er ein Geschenk gebracht hatte, war enttäuscht und beschwerte sich ein wenig. Er hätte sich doch noch viele andere Dinge gewünscht und nun sei nur ein Geschenk in Erfüllung gegangen. Nikolaus hatte ihm mit ruhiger Stimme erklärt, dass man sich alles auf der Welt wünschen darf, dass aber nie alle Wünsche in Erfüllung gehen können. Wenn das nämlich so wäre, gäbe es ja gar keine Vorfreude mehr.

Der Junge sah ihn mit großen Augen an und dachte nach. Endlich strahlte er und sagte: »Dann freue ich mich jetzt schon mal aufs Christkind; dem hab‘ ich ja auch eine Liste geschrieben« und machte sich daran, sein Paket auszupacken. Und so stapfte Nikolaus in Gedanken durch den hohen Schnee. Ihm war kalt, und der nasse Schnee rutschte ihm in die Stiefel. Plötzlich sprang ein kleiner Hund auf ihn zu und bellte ihn aufgeregt an. Er umkreiste ihn ständig und lief immer wieder auf ein kleines Haus zu, in dem aus einem Fenster ein Licht zu sehen war. Nikolaus wurde unsicher und überlegte, ob er etwa ein Kind vergessen hatte. Doch der Sack auf seinem Rücken war leer! Trotzdem folgte er dem klei-

nen Hund. Von weitem hörte er Weihnachtskinderlieder. Er ging der Musik nach und stand in einem kleinen gemütlichen Zimmer, in dem eine alte Frau in einem grossen Sessel saß. Sie war ganz vertieft in die Musik und erschrak ein wenig, als sie plötzlich den großen heiligen Nikolaus mit seiner Mitra und dem Bischofsstab vor sich sah. »Das ist ja eine erfreuliche Überraschung«, sagte sie zu ihm. »Ich höre jedes Jahr am Nikolausabend die Lieder, die wir als Kinder gesungen haben, während wir aufgeregt auf den Nikolaus warteten. Wenn es auch nie viel gab außer Apfel, Nuss und Mandelkern- es war immer ein schöner Abend mit der Familie.« Und nun ist sie allein, und die Abende sind einsam und still. Nikolaus bedauerte, dass er kein Geschenk mehr dabei habe, doch da fiel ihm etwas ein. Er griff tief in seine Taschen und holte einen Apfel und ein paar Nüsse hervor, die er für sich als Proviant mitgenommen hatte. »Hier, liebe Frau«, sagte er. »Viel ist es nicht, und die Mandeln hab‘ ich schon gegessen.«

Die alte Frau strahlte überglücklich und sagte: »Das macht nichts, alle Wünsche können doch nicht in Erfüllung gehen!« Das freute Nikolaus, und als er später wieder durch den Schnee stapfte, war er gar nicht mehr müde und erschöpft.

Nun hatte er nicht nur Kinder froh gemacht, sondern auch eine alte einsame Dame. Er bemerkte gar nicht mehr die Kälte und den Schnee in seinen Schuhen und schritt glücklich und zufrieden nach Hause.

Bienen unter Strom Insektenbiotope unter Strommasten … ein »Jugend forscht« – Projekt von Maximilian Groß

Die Idee hinter unserem Projekt, das wir den Sommer über im Rahmen des Wettbewerbs »Jugend Forscht« durchgeführt haben, ist der Schutz der heimischen Insekten. Mit dem Anlegen einer Bienenweide wollten wir, Simon Emmert und ich, Wild- und Honigbienen Lebensraum und Nahrung bieten. Beides ist in unserer modernen Kulturlandschaft rar geworden. Der Rückgang der Fluginsekten um mehr als 70% seit den 1970er Jahren spricht für sich.

Auf den ersten Blick mag es seltsam erscheinen, ein solches Projekt unter einem Strommast anzusiedeln, liegt aber doch irgendwie nahe. Die etwa 36m2 werden wirtschaftlich nicht genutzt und sind im Normalfall von Unkraut überwuchert, in unserem Fall von Brennnesseln. Einen solchen Ort im Kampf gegen das Bienensterben zu nutzen, erschien uns zweckmäßig und folgerichtig.

Bevor wir mit der Brennnesselrodung beginnen konnten, beantragten wir die Erlaubnis, dieses Projekt unter dem Strommast ausführen zu dürfen. Zu unserem Glück hatte die Firma Amprion, die die Strommasten-Trasse betreibt, nichts dagegen. Die Brennnesselrodung am Anfang des Projekts stellte sich allerdings als sehr arbeitsaufwändiges Unterfangen heraus, da zuerst alle Wurzeln dieser wirklich hartnäckigen Pflanze entfernt werden mussten. Dies schafften wir allerdings an einem Tag, aber nur mit der geballten Manpower unserer Familien und mit der Hilfe von Günter Treppmann mit seiner Motorfräse.

Nach dieser aufwändigen Arbeit begannen wir mit dem Einsetzen von Pflanzen und dem Einsäen einer Saatmischung. Die Pflanzen hatten wir so ausgewählt,

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dass wir schon beim Einkaufen im Blumenmarkt darauf schauten, auf welchen Pflanzen sich Hummeln, Bienen und andere Insekten gerne niederlassen. Das sind vor allem Gewürzsalbei, Wiesensalbei und Lavendel. Außerdem haben wir noch Topinambur und Rosmarin von zu Hause mitgebracht.

Bereits am nächsten Tag konnten wir die ersten Insekten an unseren Pflanzen beobachten. Wir versuchten, die Insekten im Flug zu bestimmen. Dies erwies sich jedoch als sehr schwierig, da sich manche Wildbienenarten in ihrem Aussehen nur minimal unterscheiden. Deshalb versuchten wir, die Bienen mit einem »Snapy«, einer Insekten-Lebendfalle, zu fangen. Dies minimierte zwar die Schwierigkeiten, aber wir hatten immer noch Probleme, die Unterschiede mit bloßem Auge zu erkennen.

Zum Höhepunkt konnten wir bis zu 20 Insekten / m2 zählen. Ein besonders großes Problem in diesem heißen Sommer war eine ausreichende Bewässerung der abgelegenen Versuchsfläche in der Nähe von Hof Jakobstal. Das Problem könnte man lösen, indem man bereits im Frühling aussät, da die Pflanzen im Sommer dann schon größer und widerstandsfähiger sind. Wir schafften es aber auch so, unsere Pflanzen durch den trockenen Sommer zu bringen. Einmal half uns Fabian Schapper mit seinem Wasserfass, aber eine langfristige Lösung fanden wir erst mit Hilfe der Stadtwerke Andernach, namentlich mit Herrn Jan Deuster, der uns kostenlos ein Standrohr zur Verfügung stellte, mit dem wir Wasser aus dem nahegelegenen Hydranten entnehmen konnten.

Wir haben festgestellt, dass nur wenige Pflanzen »bienenweidentauglich« sind. Beispielsweise ist Phacelia sehr gut geeignet. Außerdem haben wir festgestellt, dass es sich lohnt, mehrfach im Jahr auszusäen, damit die Bienen während der ganzen Saison zuverlässig Nahrung finden.

Im neuen Jahr haben wir das Ziel, noch mehr und andere ungenutzte Flächen für den Schutz von Wildbienen zu nutzen. In diesem Zusammenhang könnte das Schuldach oder die Dächer anderer öffentlicher Gebäude begrünt werden. Denkbar wäre auch die Bepflanzung von Wiesenrandstreifen. Zudem würden wir unser Projekt gerne in Schulen und Kindergärten publik machen und »Strommastenpatenschaften« vergeben. Im Rahmen von Projektwochen könnten interessierte Einrichtungen die Areale unter anderen Strommasten in ähnlicher Form bearbeiten, wie wir es getan haben.

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Kell leuchtet

Weihnachtsmarkt von Menschen aus Kell für Kell

Kell leuchtet

Licht ist lebenswichtig. Daher spielt es in vielen althergebrachten Riten und Bräuchen eine große Rolle. Menschen versammelten sich bei Kerzenlicht und Feuerschein, um miteinander zu reden, Handarbeiten nachzugehen und zu feiern. Obwohl für uns heute Licht jederzeit verfügbar ist, üben festliche Beleuchtung und das warme Licht von Holzfeuern gerade in der dunklen Jahreszeit immer noch einen besonderen Zauber auf uns aus.

Und dieser Zauber entstand wieder auf dem Platz vor der Kirche, als Kell zum Auftakt des Advents »leuchtete«. In liebevoll dekorierten Zelten wurde eine Vielzahl kleiner Kunstwerke zum Kauf angeboten, die in aufwendiger Handarbeit übers Jahr entstanden sind. Fleißige Bäckerinnen hatten für ein Kuchenbuffet gesorgt, das keine Wünsche offen ließ. Die Helferinnen und Helfer am Glühweinstand und Imbiss waren pausenlos beschäftigt, die Gäste mit ihren Leckereien zu versorgen. Bei der Tombola versuchten viele ihr Glück und freuten sich über ihre Gewinne. Passend zur Einstimmung auf das »Fest der Liebe« war auch die nette Idee, sich Liebesbriefe für einen »Lieblingsmenschen« schreiben zu lassen.

Nach dem musikalischen Auftakt durch ein Bläserquartett sorgte die »singende

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Nach feierlicher Eröffnung in einer gemeinsamen Messe »leuchtete« Kell zum Auftakt der Adventszeit.

Grundschule Eich«, die mit der Hälfte ihrer Gesamtschülerzahl angetreten war, für Einstimmung auf die Weihnachtszeit. Fortgeführt wurde dies durch offenes Weihnachtsliedersingen unter Regie des Gesangvereins. Den etwas rockigeren Ausklang gestaltete die Keller »Weihnachtsband«. Dazwischen war auch Raum für spontane Einlagen. Krimifans erlebten eine ungewohnt spannungsgeladene Atmosphäre in der Kirche bei der Lesung von Andreas Schulte aus seinem Roman »Eifelrache«. Selbst dieses Werk, das in weiten Teilen im Pöntertal spielt, passte zu dem Motto »Von Kell in Kell für Keller«. Das ganze Dorf, viele Vereine und einzelne Personen haben zusammengewirkt, um dieses gelungene Fest für die Dorfgemeinschaft und natürlich auch gern gesehene Gäste auf die Beine zu stellen. Stellvertretend für die vielen Mitwirkenden gebührt ein besonderer Dank Thomas Müller und Matthias Schmitz, die auch in diesem Jahr wieder die antreibenden Motoren für das Zustandekommen waren.

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Der Rekordsommer 2018 mit Hitzerekorden und vielen Monaten ohne nennenswerte Niederschläge macht deutlich wie wichtig eine standortgerechte Pflanzenwahl eine entsprechende individuell angepasste Standortvorbereitung sowie eine an die speziellen Bedürfnisse der Pflanze angepasste gärtnerische Pflege sind, um urbanes Grün langfristig vital zu etablieren.

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Wenn Krimiautoren im Pöntertal morden …

Zuerst hat er nur in Andernach gemordet, und zwar in seinen historischen Romanen. Doch mittlerweile schreibt der Andernacher Krimischriftsteller Andreas J. Schulte auch moderne Krimis und Thriller. Seine PaulDavid-Krimis spielen im Pöntertal und natürlich kommt auch Kell in den Büchern vor. Wir haben uns mit dem Autor unterhalten.

Wie bist Du überhaupt ins Pöntertal gekommen?

Das war leicht, meine ältere Schwester hat hier schon gewohnt, und als ich 1991 eine neue Wohnung suchte, ich wohnte da schon drei Jahre in Bonn, wurde die ausgebaute Scheune am Krayer Hof gerade frei. Also mietete ich die Scheune und begann mit dem Umbau. Ich habe dann noch neun Jahre in Bonn bzw. Meckenheim gearbeitet, bevor ich mit einem Freund ein Redaktionsbüro in Andernach gegründet habe.

Was hat Dich bewogen, historische Krimis über Andernach zu schreiben?

Das war eigentlich Zufall. Ich wollte immer mal ein Buch schreiben, aber selten wurde es mehr als eine Kurzgeschichte. Der Fund eines mittelalterlichen Friedhofs und eines Steinsargs mit zwei Leichen brachte mich dazu, mich mehr mit der Andernacher Geschichte zu beschäftigen. Ich fand ein passendes Mordmotiv und den historischen Hintergrund. Alles griff auf einmal ineinander und so entstand der erste Roman »Die Toten des Meisters«. Der Roman kam 2013 in den Buchhandel und seitdem habe ich zehn weitere Bücher, 23 Kurzgeschichten und zwei Jerry-Cotton- Romane geschrieben. All das hätte ich 2013 nie für möglich gehalten.

Du schreibst aber auch Krimis, die im Pöntertal spielen, also praktisch in Deinem Garten?

Sehr mörderisch sieht das Pöntertal gar nicht aus.In meinen modernen Krimis gibt es einen ehemaligen Militärpolizisten, der zusammen mit seiner Tante einen Campingplatz leitet. Ursprünglich lag dieser Campingplatz im fiktiven Rotbachtal. Doch der Verlag bat um einen realen Ort. Also habe ich kurzentschlossen den Campingplatz im Pöntertal angesiedelt. Und so kommt es, dass zum Beispiel eine Nebenfigur – Kalle Seelbach – in Kell wohnt.

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Nein, im Gegenteil. Ich habe bislang noch keinen getroffen, der das merkwürdig fand. Ein Campingplatz im hinteren Teil des Pöntertals, also in Richtung alte Heimschule, ist ja durchaus vorstellbar. Ich habe sogar schon auf dem Weg nach Hause ein Ehepaar getroffen, das den Campingplatz Pönterbach gesucht hat, weil sie dort Urlaub machen wollten. Da ich die Umgebung sehr genau beschrieben hatte, wollten sie zunächst gar nicht glauben, dass es den Campingplatz nicht wirklich gibt.

Gab es da nicht bei den Andernachern ein Stirnrunzeln?

Nein, ist es auch nicht. Es ist tatsächlich eine romantische Liebeskomödie. Ich habe das Buch zusammen mit meiner Frau Christine geschrieben. Wir haben diesen Roman unter dem gemeinsamen Pseudonym »Barbara Erlenkamp« auf den Markt gebracht. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, zusammen zu schreiben und sich diese Geschichte auszudenken. Mittlerweile haben wir den zweiten Roman fertig und für das Frühjahr 2019 den Vertrag für eine Fortsetzung vom »Kleinen Cafè« bekommen.

Im Sommer 2018 ist ein Buch auf dem Markt gekommen: »Das kleine Café an der Mühle« – das klingt nicht sehr kriminell.

Oh nein! Zum einen ist gerade eine Kurzgeschichte mit Konrad, Jupp Schmittges und Pastor Heinrich –also meinen mittelalterlichen Helden – auf den Markt gekommen. Die Geschichte hat Nicole Anker, von AnkerBuch, herausgegeben. Nicole und ich werden im Frühjahr auch eine Neuauflage von den »Toten des Meisters« herausbringen. Im Mai 2019 feiert dann der dritte Paul-David-Krimi »Eifeldeal« Premiere. »Eifeldeal« und »Eifelrache« werden im nächsten Jahr auch als Hörbuch erscheinen. Ab dem kommenden Sommer werde ich wahrscheinlich einen Thriller schreiben, der sowohl in der Antarktis als auch in Boston spielt. Außerdem habe ich noch einen weiteren Jerry-Cotton- Roman zu schreiben. So schnell wird mir also nicht langweilig.

Heißt das, es wird keine weiteren Krimis geben?

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Rätsel der Madonna

Krayer Madonna wacht seit Jahrhunderten am Eingang des Pöntertals.

Alle Einwohner aus Kell kennen sie, die Krayer Madonna. Aber nur wenige kennen ihre Geschichte. Seit dem 15. Jahrhundert beherbergte ein Heiligenhäuschen am Eingang des Jakobtals in der Nähe der Krayer Mühle die Madonna. Die 1,10m große Holzfigur zeigte eine stehende Madonna mit einem Mantel, der zur linken Seite gerafft ist. Sie trägt das sitzende, unbekleidete Jesuskind auf dem linken Arm. Die rechte Hand hält ein aufgeschlagenes Buch, nach dem das Kind greift. Die Krone der Maria bestand aus Metall, eventuell Messing. Erst in späteren Jahren ist die Figur farbig ausgestaltet worden, wofür Farben auf Kreidebasis verwendet wurden.

Der bis heute erhaltene Tabernakel, also das Sakramentshaus (der Aufbewahrungsort der Reliqua Sacramenti), weist bei der Gestaltung der Fenster an der Frontseite filigrane Steinmetzarbeiten (gotisches Maßwerk) auf. Nachdem jedoch die K58, die durch das Pöntertal führt, in den Jahren 1968 – 1973 ausgebaut worden ist, verschwand die Krayer Madonna an einem Wochenende im März 1976. Wohin, das ist bis heute ein Rätsel, denn der Diebstahl wurde leider nie aufgeklärt. Die Figur, die heute in dem Heiligenhäuschen steht, wurde von Anneliese Graf aus Kell entworfen und fertiggestellt. Sie ähnelt in ihrem Aussehen der ursprünglichen Statue. Um die Erhaltung ihres Häuschens kümmert sich seit Jahren die Familie Schüz, und so erhielt es auch in diesem Jahr einen neuen Anstrich.

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»fastNachtZug«

Erfolgreicher Auftakt eines neuen Konzepts

fastNachtZug in Kell

Am 9. Februar fand unser erster Fastnachtsumzug nach Einbruch der Dunkelheit statt. Bereits vor dem Umzug war die Stimmung im Dorf schon sehr gut, was nicht zuletzt der Beschallung und der Bewirtung durch verschiedene Vereine zu verdanken war. Mit einem kleinen Feuerwerk setzte sich um 18.11 Uhr der Umzug in Bewegung und schlängelte sich durch die Straßen von Kell bis zum Bürgerhaus. Die elf toll kostümierten und individuell beleuchteten Fußgruppen sowie die fünf ebenfalls mit Lichtern ausgestatteten Musikgruppen begeisterten die vielen hundert Zuschauer am Straßenrand. In der Dorfmitte begrüßte unser Moderator jede Gruppe auf originelle Weise.

Zum Abschluss des fastNachtZuges wurde vor dem Bürgerhaus ein grandioses Feuerwerk anlässlich des 70-jährigen Bestehens des Möhnenvereins abgeschossen. Anschließend feierten die Keller Jecken und ihre Gäste im brechend vollen Bürgerhaus bis zum frühen Morgen.

Dieser Umzug wurde von den Zuschauern und den Teilnehmern gleichermaßen als sehr gelungen bezeichnet. Es ist auch zu bemerken, dass es beim Umzug wie auch bei der anschließenden Feier ganz friedlich zugegangen ist. Auf ein Neues in 2020.

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Denn im Wald, da sind die…«

Nein, nicht die Räuber, wie es im bekannten Volkslied heißt, sondern etliche Keller Landwirte. Und statt »sind« müsste es heißen »waren«. Wer noch weiß, wie hart die Arbeit der Bauern nach dem II. Weltkrieg sowohl im Stall als auch im Feld noch lange war, der kann sich nicht vorstellen, dass diese Männer sich zusätzlich einige Monate im Jahr freiwillig als Waldarbeiter betätigten. Na, nur aus Spaß war es bestimmt nicht, denn man konnte sicherlich ein paar DM als Zubrot verdienen, was in dieser harten Zeit auch ein wichtiger Aspekt gewesen sein dürfte.

Einer dieser saisonalen Waldarbeiter war z.B. Alfons Schmitz, der mit seinen nun 87 Jahren als Zeitzeuge von diesem beschwerlichen Nebenjob berichten kann. Er übte ihn im »Eickhoffschen Forst« aus, zu dem fast der gesamte Wald vom Tönissteiner Seniorendomizil rechter Seite des Brohltals bis nach Namedy

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Zeitzeuge Alfons Schmitz im Insterview

gehört. Andere Keller Landwirte arbeiteten im Gemeindewald oder auf den Besitzungen, die zum Krayer Hof gehörten. Mit dem Namen »Eickhoff« verbindet man die bekannte Industriellenfamilie, die auch heute noch in Bochum ein Industrieunternehmen mit Kerngeschäft »Maschinenfabrik und Eisengießerei« führt. Zum »Eickhoffschen« Besitz zählten auch die Höfe »Knopshof«, »Heidenhof« und »Alker Hof«. »Die Kinder vom Knopshof und Heidenhof gingen (zu Fuß und z.T. durch Wald!) in Namedy zur Schule, die vom Alker Hof nach Brohl«, so Alfons Schmitz.

Während seiner Zeit als Nebenerwerbswaldarbeiter hatte Alfons es mit vier Förstern zu tun, kein Wunder, hatte er diese Tätigkeit doch 46 Jahre ausgeübt. Das hieß: morgens zuerst zu Hause Kühe melken, Stall ausmisten, füttern (Dabei half natürlich auch seine Frau). Dann traf er sich zwischen sieben und halb acht mit weiteren Bauern bei Simon Seibert zur gemeinsamen »Wanderung«. »Von do jinge mir in en- bis anerthalf Stonn ronner dorch et Schlöffje, dann üwer de Langwies dorop en de Bösch, un zwar von Medde November bis in de Mä eren«, so Alfons. Im Frühjahr kamen zu den schon erwähnten Arbeiten im Stall noch solche wie das Pflügen auf dem Feld hinzu. In dieser Zeit ging es weniger ums Bäumefällen als ums Setzen von Jungpflanzen. Während die Männer die Löcher gruben, pflanzten Frauen und Mädchen die Setzlinge. Waren diese Tätigkeiten schon anstrengend genug, so handelte es sich bei den Baumfällarbeiten um reine » Knochenarbeit«. Für das Fällen dickerer Buchen benötigte man vier tatkräftige Männer, die mit einer sogenannten »Dromsäge«, die an den Enden mit Riemen für die dritte bzw. vierte Person verlängert wurde, in mühevoller Handarbeit der Standfestigkeit des Baumes ein Ende setzten. Die dickeren Äste wurden in gleich große Stücke von Hand zersägt und aufgestapelt (Brandholz). Was sonst noch übrig blieb, konnten die Keller Bürger für ein paar DM für den Eigenverbrauch sammeln. Eine große Arbeitserleichterung bedeutete schließlich die Anschaffung einer Motorkettensäge, die von Frau Eickhoff übergeben wurde mit den Worten: »In Süddeutschland wird noch alles von Hand gemacht.« Na, da waren die Keller doch mal halb Deutschland voraus. Der Besitz von solchen Sägen war so ungewöhnlich, dass man zur Reparatur anfangs noch bis nach Bonn fahren musste.

Geschafft wurde übrigens von montags bis samstags, nur bei richtig schlechtem Wetter (Schnee gehörte nicht dazu!) blieb man zu Hause, was natürlich Geldein-

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buße bedeutete, denn bezahlt wurde man nach Akkord. Mittags- und Kaffeepause waren trotz Akkord Rituale, die das Waldarbeiterleben in dieser meist kalten Jahreszeit ein wenig erträglicher machten. Der Jüngste –in den ersten Jahren war das Alfons - war zuständig für die Wasserversorgung. Dazu musste er zu einem der Höfe laufen, um mit zwei größeren Gefäßen Wasser zu holen (für Kaffee und Wasserbad). In Essensbehältern wurde die Mahlzeit, die die Frauen am Vortag vorgekocht hatten, mitgebracht und im Wasserbad aufgewärmt. Für das Feuer musste jeder ein Stück Holz besorgen (was im Wald ja nicht allzu schwer gewesen sein dürfte). In geselliger Runde wurde dann genossen (getrunken wurde Wasser, manchmal auch »Feuerwasser«) und geschwätzt, bevor es dann wieder aufgewärmt und gestärkt an die Arbeit ging –bis zum Kaffee, wo man zu dem warmen Getränk noch ein Stück Brot aß.

Dass die Arbeit nicht ungefährlich war (und ist), musste Alfons am eigenen Leib erfahren, als er sich einen Trümmerbruch im Fuß zuzog und am Hang mit einer Seilwinde geborgen und in einem Unimog ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Alles hat ein Mal ein Ende. So gingen die letzten Jahre nur noch Berthold Esten und Hugo Seibert mit ihm in den Wald, am Schluss nur noch Hugo.

Einige der Landwirte, so auch Alfons, nahmen auch an Treibjagden im Eick-

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Hinten (v.l.n): Clemens Wasserscheid, Paul Gasber, Simon Seibert, Richard Nachtsheim, Vorne: Alfons Schmitz, Peter Meid

hoffschen Forst teil. So kann er neben 46 Jahren im Wald auch auf 66 Jahre als Treiber zurückblicken, wobei er die letzten Jahre fürs Feuer zuständig war, was ihm mit seinen heute 87 Jahren auch zusteht. Auch dieses Jahr hofft er, diese Tätigkeit wieder übernehmen zu dürfen. Die 70 Jahre »Treiber« will er auf jeden Fall noch schaffen. Übrigens: Zur Zeit der französischen Besatzung gab’s für zwei Treiber zusammen als Lohn von den Franzosen eine Flasche Wein und ein Stück Wurst. Morgens früh Stallarbeit, dann ein- bis anderthalb Stunden Fußmarsch, anschließend bis zur Dämmerung harte Arbeit im Wald, und das in den kalten Monaten, wieder Fußmarsch nach Hause, wo wiederum Stallarbeiten (z.T. auch Feldarbeiten) auf sie warteten- wahrlich nicht zu beneiden. Hut ab!

Gaststätte

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… in Andernach ganz oben Gästezimmer, Gesellschaftsräume
Peter Meid, Alfons Schmitz, Clemens Wasserscheid, Richard Nachtsheim, Simon Seibert
Welchengasse 6 • 56626 Andernach Kell • Tel.: 02636 / 2170 • www.kell.info

Der Verkehrs- und Verschönerungsverein veröffentlicht seit 17 Jahren Auszüge aus der Keller Schulchronik.

Aus unserer Reihe:

»Die Keller Schul-Chronik«

Fortsetzung unserer Reihe der Keller Schul-Chronik.

Die gefürchteten Eisheiligen sind ohne Frost vorbeigegangen. Die Obsternte ist daher ausreichend gesichert. Man muss aber doch gestehen, dass alles gegen die normalen Jahre um etwa 3 Wochen zurück ist.

Juli 24 Aug. 1929

Die fürchterliche Hitze der letzten Zeit hat Gott sei Dank nachgelassen und ein segengedankter Regen hat eingesetzt. Bitter notwendig war es aber auch, dass das »Nass« sich einstellte, andernfalls wäre Frühreife des Getreides und Frühernte der anderen Gewächse eingetreten.

Am gestrigen Tage kamen, wie auch im Vorjahr, die Reichsjugendkämpfe für die Bürgermeisterei Burgbrohl in Burgbrohl zum Austrag. Trotz der fürchterlichen Hitze, 33° Celsius im Schatten, errangen von 6 Knaben des 7. u. 8. Schuljahres 3 Burschen 40 und mehr Punkte. Der beste Sieger des Tages hatte 59 Punkte.

Am heutigen Tage feierten die Eheleute Johann Rörig II und Anna Maria, geb. Brenner, das Fest der goldenen Hochzeit. Morgens um 9 Uhr war das Jubelamt, das der Kirchenchor durch den Vortrag einer mehrstimmigen Messe verschönte. Der Herr Jubilar ist über 50 Jahre treues und aktives Mitglied des Chores. Die Kirche prangte im Festschmuck. Die häusliche Feier vollzog sich im engsten Familienkreise. Kinder und Enkelkinder hatten sich zahlreich eingefunden. Das Jubel-

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Sep. 1.

paar zählt 82 und 79 Jahre und erfreut sich auch noch einer staunenswerten Rüstigkeit und Gesundheit. Die ganze Gemeinde nahm an dem Feste innigen Anteil. Abends veranstalteten die Ortsvereine einen Fackelzug mit Ovation. Alle Vereine des Dorfes beteiligten sich ohne Ausnahmen. An der Spitze des Zuges schritt der Gemeinderat mit dem Vorsteher an der Spitze. Die Vereine und die Gemeinde überreichten durch den Gde-Vorsteher 2 prächtige Sessel. Die eigentliche Festrede hielt Lehrer Schumacher. Er übermittelte öffentlich die herzl. Glückwünsche der hier anwesenden Vereine und sogar der ganzen Gemeinde. Seine längeren Ausführungen klangen aus zu dem Wunsch: » Das Jubelpaar möge noch recht viele Jahre in dieser Rüstigkeit und Gesundheit erleben, so dass der goldenen Hochzeit noch die diamantene und sogar die eiserne Hochzeit folgen können.« Die Gemeinde hat, das sei hier besonders festgestellt, ein wirklich schönes Fest gefeiert.

Der hiesige Schulvorstand hat in einer Sitzung am 19. August, wo die Lehrpersonen in den Ferien waren, beschlossen, den Vormittagsunterricht statt bisher um 7 Uhr in Zukunft um 7:30 Uhr beginnen zu lassen. Diese Regelung gilt für die Zeit des Sommerhalbjahres. Im Winterhalbjahr bleibt es wie bisher.

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Okt. 26.

Die Ernte ist ganz unter Dach und Fach. Der Ertrag ist gering, namentlich Weizen war schlecht geraten. Viele Bauersleute haben nicht die Menge geerntet, die sie ausgestreut haben. Trotz des geringen Ertrages sind die Preise sehr niedrig. Die Landwirtschaft macht wirklich schwere Jahre durch. Eine durchgreifende Verbesserung ihrer Lage wäre wirklich zu begrüßen.

Die Kartoffelernte ist beendet. Der Ertrag ist als ein guter zu bezeichnen. Der Preis allerdings ist gering. Pro Zentner werden 2,70 M – 2,90 M frei Bahn bezahlt. Mit diesem Preise werden kaum die Gestaltungskosten gedeckt, an einen Gewinn ist nicht zu denken. Die Obsternte ist sehr gut ausgefallen. Man braucht sich daher nicht zu wundern über die Preise. Gutes Tafelobst ist für 7- 8M pro Zt. zu erhalten.

Nov. 18

Am gestrigen Tage fanden die Kommunalwahlen statt, und zwar: 1) Gemeinderat, 2) Amtsvertretung, 3) Kreistag und 4) Provinziallandtag. Die Gemeinde Kell hat 392 Wahlberechtigte. Von diesen haben 272 ihr Wahlrecht ausgeübt. Zur Gemeinderatswahl war nur 1 Wahlvorschlag aufgestellt. Für diesen wurden 267 gültige Stimmen abgegeben. 5 Stimmen waren ungültig. In der heutigen Zeit, wo eine Zersplitterung ohnegleichen zu beobachten ist, muss man es der hiesigen Bevölkerung hoch anrechnen, dass sie einig und geschlossen für den alten Gemeinderat gestimmt hat.

Schulchroniken in Deutschland

Das Führen einer Schulchronik wurde in einer sogenannten preußischen Ministerialbestimmung vom 15. Oktober 1872 festgelegt. Diese sah vor, dass der Dorfschulmeister diese Aufgabe übernehmen musste. Das neu gegründete Kaiserreich unter Wilhelm I wollte somit auch Chronisten in den entlegensten Gebieten haben.

Die Berichte sollten nicht nur das Leben in der Schule, sondern auch das Umfeld der Schule widerspiegeln. Je nach Fähigkeiten und Engagement des Lehrers gab er der Schulchronik ihr Gesicht, schrieb viel oder wenig, Bedeutendes oder Unbedeutendes, stilistisch gewandt oder unbeholfen, tendenziös oder um »Wahrheit« bemüht.

Mit dem 2. Weltkrieg bzw. der Auflösung der kleinen Dorfschulen endete auch die Zeit der Schulchroniken, und heute drohen sie in Vergessenheit zu geraten. Der Wert einer solchen Chronik ist heute noch nicht jedem bekannt. Sie ist als ein wichtiges historisches Dokument der Heimatgeschichte zu sehen.

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Sep. 1.
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Kirmes in Kell

Der Fladen, der nicht kommen wollte

Die Kirmesplaner trafen sich schon Anfang Juli, um Ideen für die Kirmes 2018 zu sammeln und erste Vorbereitungen zu treffen. Der Kirmessamstag ist dabei leicht zu planen, da der Ablauf mit Kirmesbaumstellen, Böllerschüssen, Kirmesmusikanten, Fassanstich, Freibier, Freifahrten und natürlich der legendären Kirmesparty meist jedes Jahr gleich ist. Der Kirmessonntag allerdings sucht jedes Mal nach seinem Höhepunkt. Klar, Hochamt in der Pfarrkirche, Fahnenschwenken und Marsch der meist übermüdeten Junggesellen inklusive interessierter Bevölkerung zur örtlichen Gastwirtschaft ist noch das, was man landläufig Tradition nennt. Der Knackpunkt aber ist der Nachmittag: Wie gelingt es, die Leute, die keine Kinder im Karussell- und Schießbudenalter haben, hinterm Ofen hervor zu locken? Dazu werden Ideen gesammelt, man wirft den einen oder anderen Gedanken ein oder hat vielleicht schon eine konkrete Vorstellung. In diesem Jahr machte ein gewisser Thomas Müller einen Vorschlag, der alle anwesenden Planer spontan begeisterte. »Kuhfladenroulette«. ist ein Gewinnspiel, bei dem sich die Teilnehmer je ein kleines Stück Weideland auf einer abgesteckten Fläche pachten. Eine handelsübliche Kuh soll dann auf diesem Spielfeld ihr Geschäft verrichten. Der Gewinner ist derjenige, auf dessen Parzelle der Kuhfladen oder zumindest der größte Teil davon

Fortsetzung: »Der Fladen, der nicht kommen wollte!

landet. Die ortsansässige Bäuerin Ruth Walther sagte zu, eine ältere, ruhige Kuh für das Spiel bereitstellen zu können. Damit war die erste Hürde genommen. Bei der Spielfeldplanung dachte man nun, dass eine Kuh sicher selten in eine Ecke geht und diese Felder dann benachteiligt wären. So wurde ein kreisrundes Spielfeld entworfen, das einer Dartscheibe ähnelte. Bei gegebener Platzgröße ergaben sich so 101 Parzellen mit einer Größe von jeweils 1,7 Quadratmetern.

Am Freitag vor Kirmes ging es »in medias res«. Das Spielfeld wurde auf dem nahegelegenen Bolzplatz hergerichtet. Nach einem gelungenen Auftakt am Samstag - die Spielparzellen wurden schon zur Hälfte verkauft - folgte der mit Spannung erwartete Sonntag. Zunächst hatte man mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das sorgfältig vorbereitete Equipment zur Live- Übertragung ins Bürgerhaus wollte einfach nicht so funktionieren wie bei den ausgiebigen Tests! Nach einigen Überlegungen und reichlich »Herumprobieren« hatte man dann eine alternative Konstellation gefunden, die das Publikum zufrieden stellen sollte. So konnten die Zuschauer im Saal dem Geschehen bei Kaffee und Kuchen

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beiwohnen, ohne zum Spielfeld gehen zu müssen. Die restlichen Spieltickets waren schnell an Mann und Frau gebracht. So sollte nicht mehr viel schiefgehen. Wie aber würde das Tier reagieren? Würde es ängstlich an einer Stelle stehen bleiben oder eher wild umher galoppieren? Man war gespannt! Die Moderatoren Erich Schlich und Matthias Schmitz begrüßten die Zuschauer und Spielteilnehmer und erklärten nochmals die Spielregeln, damit niemand im Unklaren blieb. Dann endlich konnten sie, nicht ganz pünktlich verkünden: Die Kuh ist da! Die Landwirtin hat das Tier im Käfigwagen vor das Tor des Spielgeländes vorgefahren. Das Spiel konnte endlich beginnen!

Die zahlreichen, außen herumstehenden Zuschauer wurden mit lautem Muhen begrüßt. Nun trottete sie zum Spielfeld hin und blieb dabei das ein oder andere Mal stehen. Von Panik also keine Spur! Alle Anwesenden, die sich um das Spielfeld versammelt hatten, warteten gebannt auf das entscheidende Ereignis. Im Saal unterdessen wurden die Gäste mit der Live-Übertragung auf dem Laufenden gehalten. Die Kommentatoren informierten fachmännisch und unterhaltend mit Wissenswertem und Statistiken über Kühe, deren Fressverhalten, Verdauungssystem und Entleerungsgewohnheiten. Dann passierte, womit sicher nie-

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mand gerechnet hatte: Das schwere, achtzehnjährige Tier hüpfte leichtfüßig über die meterhohe Absperrung, was alle mit überraschtem Lachen quittierten. Aber was nun? Ein Kuhfladen außerhalb des gültigen Bereiches? Es wurde kurzerhand die Begrenzung umgelegt, damit das Tier wieder ohne Mühen das Spielfeld erreichen konnte, was mit etwas Nachdruck auch gelang. Jedoch hielt diese Situation nur kurz an, denn das Rindvieh büxte abermals aus. Nun wurde kurzentschlossen die kreisrunde Abtrennung abgebaut, sodass die Chancen einer Entleerung innerhalb des Spielfeldes größer wurden. Die Kuh scherte sich jedoch keineswegs um die ungünstige Lage, sondern schlich gemütlich am Zaun des Bolzplatzes außerhalb des Parcours entlang. So verstrich die erste halbe Stunde, ohne dass etwas Entscheidendes passierte. Der Fladen wollte allem Anschein nach noch nicht kommen. Für den dritten Preis konnte dann auch leider kein Gewinner ermittelt werden. Dazu hätte nach der ersten halben Stunde der vorher markierte Vorderfuß des Tieres in dessen Feld stehen müssen. Dann entsann sich die Landwirtin der Vorliebe der Kuh für trockenes Brot, womit man sie möglicherweise wieder in den gültigen Bereich des Platzes hinein locken könne. Kurzerhand wurde eine Bäckertüte mit trockenen Brotstücke beschafft und sodann dem Rind raschelnd angeboten. Diese Rechnung schien aufzugehen, denn der Paarhufer folgte in Erwartung einer Leckerei seinem Halter auf die markierte Fläche. Um die Gewinnchancen möglichst gleichmäßig zu verteilen, wurden Brotstücke nacheinander überall verteilt. Die Zeit lief gar nicht so träge weiter, sodass man das Gewinnerfeld des zweiten Platzes bald

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verkünden konnte: Der markierte Fuß stand nach 45 Minuten im Feld Nummer 50. Aber das mit Spannung erwartete Ereignis sollte sich immer noch nicht einstellen. Daher war weiterhin Warten und Locken angesagt, mittlerweile war die zweite Tüte Brot im Einsatz. Das angebotene Weidegras schien nur sporadisch zu schmecken. Noch zehn Minuten, nichts passierte. Noch fünf Minuten, immer noch nichts. Jetzt sollte sich das Muttertier langsam doch zu einem Entspannungsakt hinreißen lassen, was aber einfach nicht geschah. Countdown: … 4 – 3 – 2 – 1 – 0 - kein Fladen – schade! So gewann nun das Feld, auf dem beim Erreichen der Null der markierte Huf stand. Auch wenn das Hauptereignis nicht eingetroffen ist, hatten sowohl die Zuschauer als auch Kirmesplaner sichtlich Spaß! Im Saal des Bürgerhauses wurden zum Schluss die Preise an die beiden glücklichen Gewinner überreicht. Die beiden Showmaster gratulierten ihnen und bedankten sich für den großartigen Einsatz der Organisatoren, was mit lautem Beifall unterstrichen wurde. Die Planer beschlossen kurzerhand, dass der dritte Preis an die Landwirtin überreicht werden solle, ohne die dem Spiel die Grundlage gefehlt hätte. Manchen Zuschauern hat das Spiel so gut gefallen, dass sie schon nach einer Wiederholung riefen.

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Wetterbericht

Eine Reihe von Wetterdaten werden auch von Kell jedes Jahr zur Verfügung gestellt.

30°

20° 499 Liter/m2

18. Januar Sturm »Frederike«

10°

Der erste Schnee fiel am 2. Dezember.

Am 18. Dezember starker Schneefall

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Der Sommer 2018 war sehr warm und trocken

April: Wenig Regen und viel Sonnenschein

Der Oktober war viel zu trocken

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Zeitraum Nov. `17 bis Okt. `18 0°
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Feb. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. -10°
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Der September hatt in Kell 21. Sonnentage
Der Februar war winterlich kalt und trocken. 21 Tage Frost.
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Veranstaltungstermine in Kell 2019

06. Jan. Sternsinger 06. Jan. Kaffee und Kuchen am Schützenplatz 11. Jan. JHV Mofaclub (Feuerwehrhaus) 19. Jan. JHV Schützenverein Kell (Keller Höhe) 26. Jan. JHV Förderverein der Feuerwehr (Feuerwehrhaus) 10. Feb. Winterwandertag (Bürgerhaus) 15. Feb. JHV – Bauernverein (Keller Höhe) 17. Feb. Karnevalistischer Ausflug – AWO 01. März Möhnenkaffee - Möhnenverein (Bürgerhaus) 08. März JHV – Verkehrs- und Verschönerungsverein (Keller Höhe) 10. März Versammlung Oberdorfer Nachbarschaft 15. März JHV – MGV (Bürgerhaus) 22. März JHV – Sportverein (Keller Höhe) 13. April Aktionstag Kell – JGV / VVK / AGV 14. April Ostereierschießen – Schützenverein (Schützenplatz) 17. April Ostereiersuchen – AWO (Sportplatz) 19. April JHV – JGV (Feuerwehrhaus)

April Maibaumstellen – JGV (Dorfplatz)

Aug. Sommerfest-Sing-Fest – MGV (Bürgerhaus)

Aug. Nachbarschaftsfest Unterdorfer Nachbarschaft (Bürgerh.) (Angaben ohne Gewähr - Änderungen bitte aus der Tagespresse entnehmen!)

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Mai Pellenzsingen – MGV
Mai Kommunahlwahl (Bürgerhaus)
Mai Vatertag – JGV
Juni Bolivien-Kleidersammlung
/ 16. Juni Feuerwehrfest - Feuerwehrhaus
Juni Fronleichnam-Prozession / Königsschießen
Juni Jahresausflug – AWO
Juli Schützenfest – Schützenverein (Schützenplatz)
Aug. Sommerfest – Sportverein (Sportplatz)

07. Sep. Rheinland-Cub Sommerbiathlon – Schützenverein 14. Sep. Scheunenkonzert – VVK 28./29. Sep. Oktoberfest – MofaClub 12./14. Okt Kirmes in Kell (Bürgerhaus) 16. Okt JHV – Gymnastikverein (19:00 Uhr Keller Höhe) 18. Okt Terminabsprache der Verein (19:00 Uhr Keller Höhe) 19. Okt Herbstabschlußübung – Feuerwehr (14:30 Uhr) 09. Nov. Martinszug 19. Nov. JHV – Möhnenverein – AWO 29. Nov. Adventsessen – Gymnastikverein (Keller Höhe) 30. Nov. Adventsfeier der Senioren – Pfarrgemeinde (Bürgerhaus) 01. Dez. Einkehrmöglichkeit am Schützenplatz (ab 13:00 Uhr) 6-8. Dez. Veteranentreffen der »Büffel« – MC Mittelrhein (Sportplatz) 08. Dez. Einkehrmöglichkeit am Schützenplatz (ab 13:00 Uhr) 13. Dez. Gemütlicher Abend – Bauernverein (Keller Höhe) 14. Dez. Krippen-Lichterwanderung – AWO 15. Dez. Einkehrmöglichkeit am Schützenplatz (ab 13:00 Uhr) 23. Dez. Jahresausflug – JGV 29. Dez. Einkehrmöglichkeit am Schützenplatz (ab 13:00 Uhr) 31. Dez. Glühwein-Nachmittag 14-18 Uhr - »Bermuda-Dreieck«

Impressum Jahresheft VVK

Wir bedanken uns bei allen Personen, die uns Inhalte in Form von Text und Bild für diese Ausgabe zur Verfügung gestellt haben. Auch für die Zukunft sind wir an weiteren Inhalten / Themen rund um Kell interessiert.

Herausgeber: Verkehrs- und Verschönerungsverein Kell

Auflage: 500 Stück

Gestaltung: Matthias Schmitz

Verantwortlich: Vorstand des Verkehrs- und Verschönerungsverein: Gerti Kunz, Thomas Müller, Hans-Hermann Budde, Susanne Vinke-Budde, Heiner Kunz

In dieser Ausgabe wurden Texte und Bilder zur Verfügung gestellt von:

Gerti Kunz, Hans-Josef Mäurer, Heiner Kunz, Alfons Schmitz, Daniel Stanke, Thomas Müller, Manfred Koch, Elisabeth Bay, Erwin Schmitz, Hans-Josef Mäurer, Susanne Vinke Budde, Maximilian Groß, Günter Treppmann sowie den Keller Vereinen.

Wir bedanken uns bei allen Anzeigenkunden für die Unterstützung.

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Winter Wandertag 2016 - 10. Februar 2019

Besuche uns am 42. Winterwandertag in Kell, Startzeit 9 - 12 Uhr Wir möchten Dir jedes Jahr eine neue schöne Seite von Kell und seiner reizvollen Umgebung zeigen. Da die Streckenführung auch erheblich von der Wetterlage abhängt, werden wir die Wanderroute und die Einkehrstationen ca. 1 Woche vorher in der lokalen Presse bekannt geben.

Startpunkt und Ausklang des Wandertages ist das Bürgerhaus in Kell.

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