Ausgabe 49 - VVK Heft 2021

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Verkehrs- und Verschönerungsverein Kell e.V. Ausgabe 49 Dezember 2021

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Verehrte Mitglieder und Freunde des Vereins, liebe Mitbürger im Stadtteil Kell

Im vorigen Jahr habe ich an dieser Stelle die Hoffnung geäußert, dass 2021 uns Impfstoffe und Medikamente gegen Corona bringt, die uns wieder einen „normalen“ Alltag erlauben. Zum Teil ist das eingetroffen, es gab relativ entspannte Phasen, die Urlaube und Zusammenkünfte ermöglichten, aber jetzt hat das Pandemiegeschehen wieder alles im Griff.

Wir als VVK hatten schon im Herbst beschlossen, die Planung von „Kell leuchtet“ als kleinem Adventsmarkt nicht weiter zu verfolgen, was sich als richtig erwiesen hat. Die meisten Weihnachtsmärkte der Umgebung wurden kurzfristig abgesagt oder sogar nach Beginn abgebrochen.

Von außen betrachtet läuft der Alltag in Kell zwar überwiegend normal weiter, aber auch hier sind Menschen an Corona erkrankt und einige sogar gestorben. Ihrer gedenken wir besonders.

Ein weiterer dramatischer Schicksalsschlag hat unsere Region betroffen. Die Flutkatastrophe an der Ahr hat sich nur wenige Kilometer Luftlinie von uns entfernt ereignet. Nicht nur die geographische Nähe, sondern auch viele familiäre und berufliche Bande verbinden Kell und die Orte an der Ahr. So waren an den beispiellosen Hilfs- und Solidaritätsaktionen auch viele Mitbürger von Kell beteiligt. Diese Unterstützung von Menschen aus ganz Deutschland, zum Teil sogar aus Nachbarländern, hat den Betroffenen viel Kraft und Mut zum Durchhalten gegeben, wie sie selbst immer wieder betonen. Auch der VVK hat über den Eifelverein eine Spende von 1000 Euro gemachtzur Unterstützung der örtlichen Wandervereine zur Wiederherstellung der Wanderinfrastruktur. Für viele Menschen aus nah und fern ist die Ahr beliebtes Ausflugsziel, das sich mit schönen Wanderungen verbinden lässt. Auf diese Naturtouristen ist die Region auch in Zukunft angewiesen. Im letzten Heft haben wir von der großzügigen Spende von Dr. Manfred Kerstiens berichtet, die zur Anlage eines Boule-Platzes in Kell dienen soll. Dabei habe ich die Hoffnung geäußert, vielleicht könne er bei der Eröffnung persönlich dabei sein. Das Schicksal wollte es anders. Er ist im April gestorben.

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Vorwort - Anmerkungen in eigener Sache

Wir haben unser Beileid ausgesprochen und mit ihm einen über Jahrzehnte beständigen Unterstützer unseres Vereins verloren.

Highlight der Veranstaltungen, die in Kell stattgefunden haben, war sicherlich die Kirmes. Bei einer originellen Versteigerung haben etliche Altertümchen oder „Stehrümchen“ gegen Höchstgebote den Besitzer gewechselt. Stolz zogen diese mit ihren Neuerwerbungen nach Hause oder freuten sich darauf, ihre Gutscheine für „einmal Weihnachtsbaumschmücken“, „persönliche Kirchenführung“ o.ä. einzulösen.

In diesem Heft haben wir Ihnen wieder Berichte zu dem, was stattgefunden hat, zusammengestellt, ergänzt mit anderen interessanten Themen. Wir wünschen Ihnen allen eine erholsame und besinnliche Weihnachtszeit, Gesundheit und noch etwas Geduld, diese nicht einfache Zeit weiter gut durchzustehen.

Gerti Kunz (Vorsitzende), Thomas Müller (Stellv. Vorsitzender), Susanne Vinke-Budde (Kassiererin), Gisela Tillmann ( Schriftführerin), Bärbel Kaufmann, Heiner Kunz (Beisitzer) (gk)

Mitglied werden? So einfach geht´s!

Den Mitgliedsantrag gibt es bei den Vorstandsmitgliedern des VVK und zum Download auf den Webseiten von Kell (www.andernach-kell.de).

Antrag inklusive Datenschutzerklärung ausfüllen, unterschreiben und bei einem der Vorstandsmitglieder abgeben.

Der Jahresbeitrag beträgt 10€ je Haushalt (unabhängig von der Personenzahl).

Freiwilliges ehrenamtliches Engagement bei unseren Gemeinschaftaktionen ist erwünscht. Vorschläge und Ideen für zukünftige Aktionen in Kell sind ausdrücklich willkommen.

Ihr kennt kein Vorstandsmitglied persönlich?

Sprecht unsere Schatzmeisterin Susanne Vinke-Budde (02636/941320) an oder schickt eine E-Mail an kontakt@andernach-kell.de.

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Spende zum Wiederaufbau von Wanderwegen

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Dank an Franz-Josef Seibert

Breuche Jüppes nimmt Abschied nach 30 Jahren Dienst für Kell

Begegnungen

Man schreibt das Jahr 1949. Die Kriegsgefangenen sind fast alle zu Hause. Da erblickt im Unterdorf am 18.7. um 19:00 Uhr ein Knäblein das Licht der Welt. Am folgenden Tag ertönt um 7:00 Uhr der erste Schrei eines weiteren Jungen in der Hintergasse. Sie wuchsen zusammen auf und gingen schließlich in die Grundschule. Als Messdiener standen sie jahrelang zur Verfügung. Auch die meisten vereinsmäßigen Aktivitäten liefen parallel. Feuerwehr, Zivilschutz, teilweise Gesangverein und schließlich der Musikverein, dem der eine bis zu seiner Auflösung angehörte. Als Junggesellen (natürlich im Verein) erkundeten sie die Vordereifel und waren für manchen Streich in der Mainacht verantwortlich. Dann trennten sich ihre Wege. Nach der Ausbildung als Fleischer legte der eine seine Meisterprüfung ab, und der andere wurde Verwaltungsfachwirt. Fußball war nun das Hobby des einen, und der andere widmete sich der Kirchenmusik. Auch – punkto Kirche – Taufe, Erstkommunion, Firmung und Hochzeit – fast oder zur gleichen Zeit. Zeitgleich errichteten sie für ihr Familie ein Eigenheim und erfreuen sich heute an ihren Enkeln. Urkeller wissen, wer hier gemeint ist: „Grawe Egon“ und „Breuche Jüppes“ – und um den geht es heute.

Abschied

Als die Ortsvorsteherin Petra Koch beim Vereinstreffen 2021 mitteilte, dass Franz-Josef Seibert Ende des Jahres seine Tätigkeit beendet, waren die Anwesenden mehr als erstaunt.

Schließlich war Franz-Josef Seibert seit 1992 für die Stadt Andernach in dem Ortsteil Kell beschäftigt. Anfangs in den Anlagen des Sportplatzes, dann in den Grünflächenanlagen und schließlich in dem Gebäude des Friedhofes in Kell. Als vor rund 20 Jahren das Bürgerhaus in seinem heutigen Zuschnitt entstand, wurde er der Hausmeister. Dass er auch für die Kindertagesstätte da war und später auch für das Gemeindehaus, war für ihn eine Selbstverständlichkeit. Daneben übte er den Winterdienst auf vielen öffentlichen Flächen aus. Bereits um 5:30 Uhr begann er, Schnee und Eis zu beseitigen. Spätestens um 6:30 Uhr räumte er vor der Kindertagesstätte, damit Erzieherinnen, Kinder und Eltern das Gebäude gefahrlos betreten konnten.

Die großen Tannen am Bürgerhaus stellten immer wieder ein Problem dar. Wurden die Dachrinnen nicht gereinigt, trat das Wasser bei einem Regen in das Gebäude. Oft hatte er ein klärendes Gespräch mit den Nutzern des Bür-

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gerhauses. So ärgerte es ihn, wenn an vielen Stellen manipuliert wurde, was nicht sein musste. Auch erfüllte ihn mit Unverständnis, wenn auswärtige Benutzer den Müll nach einer Veranstaltung einfach vor der Tür stehen ließen. Aber nicht nur die Beaufsichtigung des Bürgerhauses gehörte dazu – er baute auch die Musikanlage auf und sorgte somit für den richtigen musikalischen Klang. Bei Problemen oder Pannen war er schnell zur Stelle, weil er in der Nähe des Bürgerhauses wohnt. Wenn das Bürgerhaus nach rd. 20 Jahren noch so aussieht wie heute, ist dies zweifelsohne ein Verdienst von Franz-Josef Seibert. Warum? Wenn man ihm die Frage stellt, findet man eine einfache, doch weitreichende Antwort: Er sah das Bürgerhaus, den Kindergarten und das Gemeindehaus als sein „eigenes Heim“ an – er identifizierte sich mit den Gebäuden und dem Umland.

Eine Frage an ihn wird erlaubt sein: Was war besonders positiv an seiner Tätigkeit?

Die Antwort kam spontan: Die Begegnung mit den Kindern der Kindertagesstätte. Dies begann mit einem „Guten Morgen, Jüppes!“ oder bei seiner Außentätigkeit mit einem „Hallo Jüppes!“ und das aus mehr als 30 kindlichen Kehlen. Der Verfasser dieses Berichtes merkte, dass seine Augen bei diesen Ausführungen nicht trocken blieben.

Und nun was ganz Persönliches:

Die Dichterin Ursula Schachschneide schrieb u.a.: „Strahlende Kinderaugen schenken dir Glücksmomente, mit Geld nicht zu bezahlen und mit Gold nicht aufzuwiegen.“

Diese Glücksmomente hat unser Jüppes in vielfältiger Weise kennengelernt.

Der Stadtteil Kell dankt Franz-Josef Seibert für seine vielfältige Arbeit für unsere Dorfgemeinschaft. Alle wünschen ihm viel Glück, Gesundheit und Zufriedenheit für die weitere Zukunft.

(ek)

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Vandalismus am Traumpfad

Leider kommt es immer wieder zu Beschädigungen an den Wanderwegen. Am Traumpfad „Höhlen- und Schluchtensteig“ in Kell wurde in diesem Sommer an dem Punkt „Schöne Aussicht“ die Panoramatafel völlig abgerissen. An der Sitzbank wurden die mit zwölf Schrauben befestigten Sitzbretter entfernt. Nach langem Suchen wurden die Gegenstände in Brombeerhecken an einem steilen Hang gefunden.

Von zwei fleißigen Helfern des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Kell (VVK) wurden die Sitzbretter an der Bank inzwischen neu befestigt. Die Panoramatafel ist so beschädigt, dass sie in dem Zustand nicht mehr aufgestellt werden kann. Ob sie restauriert oder eine neue Tafel aufgestellt wird, ist noch nicht sicher.

Auch in den vorherigen Jahren kam es leider immer wieder zu Vandalismus an dem beliebten Traumpfad. Die ehrenamtlichen Helfer, die mit viel Zeitaufwand und Herzblut die Schautafeln aufbauen, Schilder und Bänke errichten und erhalten, stehen frustriert, verärgert und enttäuscht vor den Resten ihrer beschädigten Arbeit.

Wünschenswert und richtig ist der respektvolle Umgang mit dem Geschaffenen und damit der Respekt vor dem Engagement der Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen.

Denn dieses Engagement zum Nutzen anderer ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich und muss umso mehr gewürdigt werden. (hjm)

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Anmerkung der Redaktion:

Lieber Hans-Josef Mäurer, da geben wir Dir völlig recht. Gerade Du bist einer der ehrenamtlichen Helfer, die über viele Jahre mit hohem Zeitaufwand und viel Herzblut rund um Kell gewirkt haben. Nicht nur in Deiner Funktion als Wegewart unseres Vereins, sondern auch darüber hinaus warst Du mit vielen Ideen – und vor allem auch mit deren Umsetzung – unermüdlich unterwegs. Manches hast Du ganz alleine gemacht, vieles wurde aber auch in der Gruppe - legendär die „Rentnergang“ - auf die Beine gestellt.

Beim Team „Schautafeln“ sind Manfred Koch und Du federführend, und wir können den Ärger gut verstehen, der entsteht, wenn wochen- bis monatelange Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes mit ein paar Handstreichen zerstört wird. Stellvertretend möchten wir hier Danke sagen an alle, die sich für unseren Verein und anderen Projekte ehrenamtlich engagieren, und wir denken, dass dies von den meisten Mitmenschen sehr gewürdigt wird.

(gk)

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Karneval 2022 in Kell –unser Ausblick auf die 5. Jahreszeit!

Da wir die Entwicklung der Corona Lage und die damit verbundenen Auflagen für Veranstaltungen in der Größenordnung eines Karnevalsumzuges nicht abschätzen können, haben wir gemeinsam mit dem Karnevalsausschuss Kell entschieden, den Nachtumzug nächstes Jahr leider nicht durchzuführen.

Wir bedauern das sehr und hoffen, dass wir unseren schönen Karnevalszug bald nachholen können.

Im Moment sammeln wir einige schöne Ideen, die wir gerne später im Jahr 2022 umsetzen möchten, seid gespannt.

Wir wünschen allen bis dahin eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in das kommende Jahr 2022. Bleibt alle gesund!

Es grüßt Euch der Vorstand vom Möhnenverein Kell 1948 e.V.

Anna, Sandra, Stephan, Helga, Anke, Janina, Sabine, Stefan, Tatjana, Tasja & Ruth

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Modellvorhaben Stadtdörfer

Unter dem Leitbild „Gemeinschaft im Rücken und Zukunft im Blick: familienfreundliches Leben, Arbeiten und Wohnen in jedem Alter – Naturnähe, ökologisches Handeln und digitale Potenziale verbinden“ nehmen Kell und Eich seit diesem Jahr an dem Modellvorhaben „Stadtdörfer Rheinland-Pfalz“ teil.

Andernach ist bereits die fünfte Stadt, welche durch das Ministerium des Inneren und für Sport in das Programm aufgenommen wurde. Die Stadt Landau war im Jahr 2016 die erste Stadt, die in den Genuss des Förderprogramms kam, und im Jahr 2020 kamen die Städte Koblenz, Trier und Ludwigshafen dazu. Für deren Projekte wurden 3,5 Millionen Euro im Haushalt eingeplant. Hintergrund für das Auflegen dieses Programms ist, dass die sogenannten Stadtdörfer weder einen Zugang zu Förderprogrammen haben noch in die Förderkulisse der Städtebauförderung passen. Stellvertretend für das Land RLP begleitet das Planungsbüro „Stadtimpuls“ die Städte bei der Umsetzung der Projekte (Quelle: Internetauftritt MdI).

Der Startschuss fiel für Andernach bzw. deren Stadtdörfer am Anfang dieses Jahres.

Hierzu wurde im Vorfeld eine Bestandsaufnahme der Dörfer vorgenommen und nicht nur die Potentiale der Dörfer, sondern auch die Defizite herausgearbeitet.

Im Zuge des Projektverlaufes wurden die kleinen und großen Bürger und Bürgerinnen mittels einer Befragung aufgerufen, unter drei Fragen zu Zukunftsthemen die auszuwählen, die für unser Dorf besonders berücksichtigt werden sollten. Für die Kinder und Jugendlichen wurde zusätzlich die Frage gestellt, ob sie gerne in Kell leben würden. Immerhin wurde diese überwiegend mit „Ja“ beantwortet. Um möglichst alle Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, wurde die Befragung nicht nur mittels Papierform, sondern auch online durchgeführt.

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Von den knapp 1.000 möglichen gab es nur 182 Rückmeldungen, die ausgewertet wurden. Mit Abstand wurde das Thema „Versorgung“ am häufigsten genannt, wobei unter den Befragten damit unterschiedliche Aspekte verknüpft wurden- angefangen von der Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten, also Versorgung mit Lebensmitteln, bis hin zur Versorgung mit einer besseren Bandbreite der Datenübertragung mittels Glasfasertechnik und des mobilen Internets. Gerade jetzt in der Zeit der Corona-Pandemie durften oder mussten viele von zu Hause aus arbeiten, so dass sich eine bessere Netzanbindung als essentiell herauskristallisiert hat. Neben dem Thema „Versorgung“ wurden die Themen „Öffentliche Räume“, „Verkehr“ und “Natur und Landschaft“ genannt. Hieraus abgeleitet wurden drei Leitprojekte erarbeitet: „Klima und Natur“, „Begegnen und Bewegen“ und „Wohnen, Leben, Arbeiten“. Diese wurden den Verbesserungsvorschlägen der Bürger und Bürgerinnen zugeordnet. Beim Thema „Arbeiten“ bleibt zu sagen, dass viele Arbeitgeber bereits jetzt festgestellt haben, dass das Arbeiten von zu Hause aus durchaus ein Arbeitsmodell sein kann und neben der Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch weitere Vorteile bietet. Hierzu muss allerdings auch die Voraussetzung geschaffen werden. Kell darf dabei keine Ausnahme sein.

Weil das Leben nicht nur aus Arbeit besteht, wurde u.a. vorgeschlagen, zusätzlich zu den bereits errichteten Nisthilfen für Vögel noch weitere zu errichten. Auch das Anlegen von Bienenwiesen auf öffentlichen Flächen wurde genannt. Die Keller scheinen ein ausgeprägtes Naturbewusstsein zu haben und schätzen die Nähe zur Natur.

Dazu fällt mir ein schöner Spruch ein, den ich die Tage noch gelesen habe: Wann immer du es schaffst, gehe für 20 Minuten raus in die Natur; wenn du keine Zeit dafür hast, gehe täglich 1 Stunde raus. Viele Menschen nehmen lange Fahrten auf sich, um die Umgebung hier genießen zu können. Hieraus ergeben sich allerdings weitere Herausforderungen, wie z.B. das menschliche Bedürfnis, sich erleichtern zu können. Hierzu wurde vorgeschlagen, entlang des Traumpfades eine Biotoilette zu installieren.

Aber nun weiter im Text: Im Anschluss wurde geprüft, welche Themen durch das Land RLP gefördert werden können. Es hat sich herausgestellt, dass nicht alle Vorschläge, wie z. B. die Förderung von Photovoltaikanlagen für private und öffentliche Gebäude, angenommen werden konnten. Das heißt aller-

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Modellvorhaben Stadtdörfer

dings nicht, dass diese nicht weiterverfolgt werden sollten, sondern entweder durch andere Fördermittel zu realisieren sind oder künftig im Rahmen der Stadtentwicklung weiterverfolgt werden sollten.

Kurz gesagt: aufstehen, Krone richten, weiter machen.

Eines der Themen, welches aktuell forciert und gefördert werden kann, ist die Möglichkeit, einen Skatepark zu errichten. An dieser Stelle ein ganz großes

Lob an unsere Kinder und Jugendlichen. Schon zur Auftaktveranstaltung, welche noch gemeinsam mit unseren Nachbarn in Eich stattgefunden hat, haben sie einen Modellvorschlag aus Pappmaché gebastelt, um den Erwachsenen bildlich zu verdeutlichen, wie ein solcher Skatepark aussehen könnte. Hier stehen wir derzeit vor der Herausforderung, einen geeigneten Platz zu erkunden, auf dem das Vorhaben realisiert werden kann. Dies wird bereits in einer eigenen Projektgruppe erarbeitet.

Eine weitere Projektgruppe hat das Thema „Infopost“ aufgegriffen. Es stellte

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sich heraus, dass viele Mitbürger nur schlecht erreicht werden, wenn es um das Dorfgeschehen geht. Hier besteht ein dringender Nachholbedarf. Die bereits gebildete Projektgruppe geht davon aus, dass die Mitbewohner noch zufriedener wären, wenn sie um die Möglichkeiten, die unser beschauliches Kell bietet, wissen würden. Vielleicht aber auch, dass es das Modellvorhaben gibt und ein jeder sich einbringen kann, um Kell nicht nur geographisch „Top of Andernach“ zu nennen, sondern weil es der liebens- und lebenswerteste Ort in Andernach sein könnte. Näheres dazu im nächsten Artikel. Zur Umsetzung weiterer Projekte werden weitere Mitbürger benötigt, die sich engagieren möchten. Vielleicht fühlt sich der ein oder andere Leser an dieser Stelle angesprochen und möchte sich mit ein wenig Zeitaufwand aktiv beteiligen, um möglichst viele Projekte - man möge mir die kleine Spitze an der Stelle verzeihen - auch trotz Begleitung des Planungsbüros Landau erfolgreich umzusetzen. Es geht schließlich um uns, uns Keller und

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Modellvorhaben Stadtdörfer

Kellerinnen. Geben Sie sich einen Ruck, so dass wir über alle Projektgruppen hinweg eine ausreichende Teilnehmerzahl aufweisen können. Dass dies möglich ist, würde eines der Befragungsergebnisse unter Beweis stellen, dass eine unserer Stärken die Dorfgemeinschaft ist. Das erste Projekt, welches als Startschuss umgesetzt werden soll, ist ein neues Klettergerüst für den Spielplatz an der Kirche. Es ist sicherlich nicht das spannendste Projekt, aber es ist für die wichtigsten unserer Mitmenschenunsere Kinder und Enkelkinder. (bn)

Beispiel für einen Skatepark (Kreis Neuwied)

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Modellvorhaben Stadtdörfer - Kommunikation

Ein weiteres Ergebnis aus den Befragungen im Rahmen des „Modellvorhabens Stadtdörfer RLP“: Viele Einwohner von Kell kennen gar nicht alle Angebote und Aktivitäten, die unser Dorf und seine Bewohner bieten. Informationen über den Ort, Neuigkeiten und Entwicklungen erreichen nur einen Teil von uns.

Um Abhilfe zu schaffen, hat sich aus den aktiven Teilnehmern des Modellvorhabens eine Arbeitsgruppe aus „Urkellern“, Zugezogenen und Neubürgern gebildet. Gestartet wurde mit einer Bestandsaufnahme, welche Informationsmöglichkeiten es im Ort bereits gibt und von wem sie gespeist bzw. genutzt werden. Übereinstimmend stellten die Mitglieder der Arbeitsgruppe fest, dass dringend Handlungsbedarf besteht. Das Ziel: Informationen sollten gebündelt und transparent jedem Einwohner zugänglich sein.

Homepage und WhatsApp-Gruppe

Zur Unterstützung des Informationsaustauschs wird die bereits seit zwei Jahren bestehende Dorf-Website (www.andernach-kell.de) weiter ausgebaut, das Informationsangebot soll weiter verbessert und erweitert werden.

Zudem wird im ersten Quartal des neuen Jahres (2022) eine offizielle Kell WhatsApp-Gruppe eingerichtet. Hierzu wird es in den nächsten ein bis zwei Monaten weitere Informationen geben.

Auch auf „analogem“, sprich Papier-basiertem Weg wird ein Informationsangebot vorbereitet. Neben der Aktualisierung der im Ort verteilten Informationskästen ist geplant, eine Infomappe zu Kell an alle Haushalte zu verteilen.

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Vernetzungstag geplant

Aber all das wäre nichts ohne den persönlichen Kontakt untereinander. Für das Frühjahr ist ein Aktionstag unter dem Motto „Kell vernetzt sich“ geplant. Den Vereinen soll die Möglichkeit gegeben werden, sich zu präsentieren, und auch das allgemeine Kennenlernen ist ausdrücklich erwünscht.

In den kommenden Wochen und Monaten wird es darum gehen, gemeinsam Informationen zusammenzutragen, die für uns in Kell hilfreich, nützlich und gerne auch spannend sind, sowie Kontakte zu knüpfen.

Mitmachen!

Das kann nur funktionieren, wenn sich möglichst viele im Dorf beteiligen. Ihr seid daher herzlich aufgefordert, per E-Mail (kontakt@andernach-kell.de), persönlichem Kontakt oder über den Briefkasten am Gemeindehaus der Arbeitsgruppe Eure Ideen und Wünsche, aber noch mehr Eure Informationen zu Kell, seinen Vereinen, seinen Aktivitäten, besonderen Plätzen und Orten etc. mitzuteilen.

Die Arbeitsgruppe freut sich auf zahlreiche Rückmeldungen, damit das Ziel, jede und jeden in unserem Dorf „mit einzubeziehen“ und „auf dem Laufenden“ zu halten, rasch umgesetzt werden kann.

Ansprechpartner sind: Stefan Kaufmann und Heiko Müller vom „Redaktionsteam Kell“ (Website & Facebook) sowie Petra Koch, Helga Densing und Raphael Busenkell vom Ortsbeirat.

Weitere Informationen gibt es Anfang 2022 auch auf unserer Dorf-Website. (pk / sk)

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Keller Kirmes - leider das einzige Fest in 2021

Zum jetzigen Zeitpunkt, wo Sie den Bericht über die diesjährige Kirmes in unserem Jahresheft lesen, wäre eine Entscheidung, ob man eine Kirmes stattfinden lassen könnte oder nicht, wohl eher negativ ausgefallen. Dabei müssen wir die Uhr nur um zwei Monate zurückdrehen … Namedy und Eich hatten jeweils ihre Kirmes gefeiert, und nun war Kell gefragt, ob man auch hier, unter Einhaltung der aktuellen Coronabestimmungen, sich ein solches Fest vorstellen könnte. Ja, man konnte, und so trafen sich nur vier Wochen vor dem eigentlichen Kirmesdatum eine kleine Anzahl von Helfern, um ein beachtliches Programm für drei Tage Keller Kirmes auf die Beine zu stellen. Und da Petrus sich auch in diesem Jahr wieder stark für die Keller Kirmes interessierte, war das Wetter größtenteils sonnig und trocken, abends aber schon

merklich kühl. Das Resultat konnte sich sehen lassen … auf dem Platz vor dem Bürgerhaus waren Buden und, zur großen Freude der zahlreichen Kinder, ein Karussell aufgebaut worden. Unter Einhaltung der Corona-Bekämpfungsverordnung fand das komplette Programm im Freien statt.

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Nach der Kirmeseröffnung durch Ortsvorsteherin Petra Koch wurde die Junggesellenfahne von Alexander Kraus geschwenkt, und die Kirmesparty konnte beginnen. Die Junggesellen hatten für eine ausreichende Anzahl an über den Platz verteilten Stehtischen und Wärmequellen gesorgt, und so konnte bis in den späten Abend hinein (oder war es doch schon der frühe Morgen?) vor dem Bürgerhaus gefeiert werden.

Der Sonntag begann traditionell mit dem Festhochamt in der Pfarrkirche. Besonderheit in diesem Jahr war, dass die neue geschnitzte Figur des Heiligen Lubentius gesegnet wurde und ihren Platz am Hochaltar fand.

Nachdem am Nachmittag die Blaskapelle aus Bell die Besucher unterhalten hatte, wurden von den Auktionatoren Michael Münz und Matthias Schmitz in Kell hergestellte Handarbeiten und Waren sowie nicht käufliche Dienstleistungen unter großem Beifall versteigert. Die private Kirchenführung von Egon Kulmus und die Zugfahrt auf dem Keller Bahnhof bei Hein Kulmus wurden ebenso unter viel Jubel ersteigert wie die persönliche Autowäsche durch Thomas Müller und das Weihnachtsbaumaufstellen der beiden Auktionatoren.

Kell hat wieder einmal gezeigt, wie auch unter besonderen Umständen gefeiert und ein schönes Programm geboten werden kann.

Ein großes Dankeschön muss an dieser Stelle nicht nur den Kirmesplanern, sondern vor allem den Kirmesbesuchern ausgesprochen werden. Diese hatten sich ohne zu murren den Coronaregeln gestellt und somit entscheidend zu einer tollen Kirmes 2021 beigetragen.

(tm)

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Alte Kartoffelrezepte

Unsere Kartoffel, das ist ja bekannt, stammt aus Südamerika. Schon lange vor der Eroberung durch die Spanier wurde sie dort kultiviert. Friedrich der Große in Preußen erkannte schnell, dass der Kartoffelanbau Abhilfe für die immer wieder auftretenden Hungersnöte versprach. So kennen wir bis heute wunderbare, leckere Kartoffelrezepte - nicht nur den Döbbekoche aus unserer Gegend.

Backesgrompere

Lecker ist auch der Backesgrompere aus der Eifel. Dazu schält man 1 kg Kartoffeln und schneidet sie in Scheiben. Die Hälfte füllt man in eine feuerfeste Form und legt 500 g Schweinebauchscheiben (Schnitzelchen für die kalorienärmere Version) darauf. Würzen mit Salz und Pfeffer. Den Rest der Kartoffelscheiben schichtet man darüber. Nochmals würzen. ¼ l saure Sahne wird mit etwas Zimt verrührt und darübergegossen. Bei 200 Grad ca. 50 min backen.

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Potthucke

Mein Vater stammte aus dem Sauerland. Auch da gibt es gute Kartoffelrezepte. Meine Oma backte oft Potthucke.

Dazu werden 250 g Kartoffeln gekocht und danach gerieben. 750 g Kartoffeln schälen und ebenfalls reiben. Die Kartoffelmasse wird mit 1/8 l Milch, 1/8 l saure Sahne, 4 Eiern, Salz und Pfeffer verrührt und bei 200 Grad ca. 50 min knusperig braun gebacken. Man lässt die Potthucke kalt werden, schneidet sie in Scheiben und brät sie in Butter von allen Seiten. Dazu trinkt man Bier und viel Korn!!!

Petaton

Unsere Nachbarn, die Franzosen, kennen eine besonders pikante Pastete: Petaton.

Dazu wird ein Mürbeteig mit einer Kartoffelmischung gefüllt.

Teig: 300 g Mehl, 150 g Butter, ½ TL Salz, 0,1 l Wasser, 2 Eier. Alles wird verknetet und in einer Springform ausgelegt.

Füllung: 150 g Käsewürfel, 500 g Kartoffelpüree, 2 Eigelb, 50 g Mehl, 0,1 l Milch, 2 Eischnee.

Käse mit Kartoffelpüree, Eigelb, Mehl, Milch verrühren, Eischnee unterheben und auf dem Teig verteilen. 40 min bei 200 Grad backen. Unsere Nachbarn trinken dazu neuen Wein oder Cidre.

Da in Kell und Umgebung auch leckere Kartoffeln angebaut werden, kann man ja gleich loslegen.

Guten Appetit! (gt)

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Vogel des Jahres 2021 Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) Foto: NABU/Willi Rolfes / NabuVogel des Jahres 2021 URL: https://bilddatenbank.nabu.de/Login.jsp?colID=YF3fH0Pb

Das Rotkehlchen ist eines der häufigsten Singvögel in unseren Gärten und gehört zur Familie der Drosselvögel.

Das auffälligste Merkmal des kleinen, rundlichen Rotkehlchens ist die orangerote Färbung von Stirn- und Augengegend bis zur unteren Brust. Sein Bauch ist weiß gefärbt, mit grau-beigen Flanken. Oberseite und Schwanz sind dunkel-olivbraun. Es ist rund 14 Zentimeter groß und 15 bis 18 Gramm schwer. Obwohl es recht klein ist, ist seine Stimme gewaltig. Sein Gesang wird als „perlend“ beschrieben und wirkt auf uns Menschen oft wehmütig. Der typische Warnruf ist ein kräftiges „Tixen“ und bei Feinden aus der Luft ein langes „Sieh“.

Der Lebensraum des Rotkehlchens sind Wälder, Hecken und Gebüsche, Gärten und Friedhöfe mit Unterholz, gern in der Nähe von Gewässern. Während der Brutzeit ernährt sich das Rotkehlchen überwiegend von Insekten und deren Larven, Ameisen, Blattläusen und Ohrwürmern. In den Sommermonaten und im Herbst kommen Beeren und Früchte dazu, zum Beispiel von Schneeball, Hartriegel, Pfaffenhütchen, Efeu und anderen Sträuchern. Beim Neststand bevorzugt es Bodennester, ist dabei aber sehr variabel. Die Nester werden zwischen Wurzeln, unter Baumstämmen, in Erdlöchern oder Grasnestern gebaut. Niedrig gehängte Halbhöhlen-Nistkästen nimmt es ebenso gerne an. Die Brutzeit liegt zwischen April und Juli. Es werden drei bis sieben grünlich-gelbe Eier gelegt, die zahlreiche rotbraune Punkte und Linien haben. Die Jungvögel schlüpfen nach 12-15 Tagen und verlassen das Nest nach 13-15 Tagen. Zwei Bruten im Jahr sind keine Seltenheit.

(svb)

Quelle: Nabu (www.nabu.de)

Weiterführende Informationen

Auf den Webseiten des NABU gibt es weitere Informationen rund um das Rotkehlchen und die Aktion „Vogel des Jahres“: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/wahl-2021/29656.html

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Historischer Kuhstall in Kell

Nach dem letzten Interview mit Alfons Schmitz (gest. 2021 im Alter von 89 Jahren) zeigte dieser mir hinter seinem Wohnhaus ein Gebäude, das mich beeindruckte, obwohl der Raum durch etliche abgestellte landwirtschaftliche Geräte an Glanz einbüßte. Als ich mir die weiß getünchte Gewölbedecke betrachtete, dachte ich unwillkürlich an ein ehemals kirchliches Gebäude. Im Mönchhof habe ich einmal Gebetsnischen gesehen. Der Hof stand früher in enger Beziehung zum Kloster Maria Laach. Sollte auch Alfons‘ Objekt in irgendeiner Weise im Zusammenhang zur Kirche/einem Kloster gestanden haben? Überrascht war ich aber dann, als Alfons mir mitteilte, dass dies einmal als Kuhstall diente. Aber nach einer Weile des Betrachtens und Staunens fiel mir das Bauernhausmuseum in Amerang in der Nähe des Chiemsees ein, das meine Frau und ich vor etwa zehn Jahren besucht hatten. Dort gab es eine Ausstellung

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über die Veränderungen in der Landwirtschaft, in der auch Fotos von „schönen“ Kuhställen zu sehen waren, und zwar mit einer Gewölbedecke, der sogenannten „Böhmischen Kappendecke“. Aber wie kam es dazu, dass man Kuh- bzw. Viehställe z.T. so prachtvoll baute?

Vor 1800 war das Vieh die meiste Zeit des Jahres auf der Weide, zudem waren die Viehbestände gering und somit die Stallungen klein gehalten. So waren sie auch im Winter durch die Abgabe von Körperwärme leichter zu temperieren. In dieser Zeit waren die Stallungen meist komplett aus Holz gebaut, das durch die Ausdünstungen schnell faulte und immer wieder ersetzt werden musste. Zudem war die Brandgefahr erhöht, und feuchtes und stickiges Futter begünstigte Krankheiten. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Landwirtschaft intensiviert, durch die Stallhaltung des Viehs sollten die Zucht verbessert und höhere Milcherträge erzielt werden. Das wiederum bedeutete, dass die Ställe vergrößert werden mussten, was wiederum höhere Anforde-

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rungen an die Statik zur Folge hatte. Und so kam es, dass sich im 19.Jahrhundert die gemauerten Ställe mit gewölbten Decken weitgehend durchsetzten. Sie wurden nicht nur wegen ihrer Dauerhaftigkeit gepriesen, sondern auch wegen der Feuersicherheit und den besseren Bedingungen für das Futter. Eine ganz besondere Entwicklung war zu dieser Zeit im linksrheinischen Gebiet, vor allem in Rheinhessen, zu beobachten.

„Kühe unterm Kapitell“, „Rindvieh in kreuzgewölbten Hallen, Säue zwischen Säulen“ (Q3)Schlagworte, die schon erahnen lassen, dass es sich hier um besondere Ställe handelt. Ausgerechnet die Französische Revolution war indirekter Wegbereiter der Gewölbeställe. „Im Zuge der Säkularisation durch Napoleon hatte man Refektorien und Kirchenräume als Ställe zweckentfremdet, die aber andererseits ein Beispiel für einen hygienischen und feuersicheren Stallbau boten. Dies wiederum inspirierte den Maurermeister Franz Ostermayer aus der Pfalz zum Bau neuer größerer Stallungen, wie sie von der Landwirtschaft gefordert wurden. Nach der Säkularisation fehlten die Auftraggeber für neue kirchliche Gebäude, viele ehemalige Kirchenhandwerker suchten neue Kunden für ihre Baukunst. Und hier kam die Entwicklung in der Landwirtschaft, nämlich der Bau größerer Ställe, gerade zur rechten Zeit. Die handwerklichen Kenntnisse und Fähigkeiten der Kirchenbauer waren von unschätzbarem Wert für die Steingewölbebauten, die nun zunehmend für eine intensive Landwirtschaft von

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großer Bedeutung waren. Dabei war das Kreuzgewölbe, wie es in den kirchlichen Gebäuden vorhanden war, die hygienische und feuersichere Alternative zu den früheren Stallungen- und sicherlich mehr als nur eine rein architektonische Notwendigkeit. „So konnte schließlich die sakrale Architektur Einzug halten in die bäuerliche Bauform“ (Q5). Franz Ostermayer gilt als der Erfinder der später im Volksmund wegen der sakralen Anmut als „Kuhkapellen“ bezeichneten Stallungen. Viele dieser „Maurermeister… verhalfen vielen Bauern und Gutsbesitzern zu den innovativen Ställen, die nicht nur stabil, feuersicher und hygienisch waren, sondern zugleich als Statussymbol taugten“ (Q2). Etliche kosteten fast so viel wie ein zweistöckiges Wohnhaus. Ob Alfons‘ Kuhstall so viel kostete, sei dahingestellt. Geht man davon aus, dass Baujahr von Stall und Wohnhaus übereinstimmen- nämlich 1854-, so fiel der Bau auf jeden Fall in die Zeit der „Kuhkapellen“. Der Museumsleiter des Andernacher Stadtmuseums, Herr Kai Seebert, hat bereits Interesse bekundet, sich das Gebäude näher anzuschauen, sodass wir bald eine Meinung aus Fachkreisen haben werden. Ab 1880 nahm zunehmend Stahl Einzug in die Ställe, zunächst für die Pfeiler, später in Form von Stahlbeton. Als die weitere Vergrößerung des Viehbestands immer größere Ställe notwendig machte, gerieten diese „sakralen“ Stallungen zunehmend in Vergessenheit und wurden oft als Abstellraum (wie

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Restaurant in Freinsheim/Pfalz

Historischer Kuhstall in Kell

auch bei Alfons), Werkstatt oder Garage genutzt. In Rheinhessen hat man inzwischen viele dieser „Kuhkapellen“ saniert, und diese dienen nun bei Weinproben, Konzerten als romantischer Veranstaltungsort oder als Restaurant (siehe vorherige Seite). Ob nun Alfons‘ Stallung eine kreuzgratgewölbte oder nur einfach gewölbte Decke hat, spielt nur eine Nebenrolle. Als Ort für Konzerte oder Weinproben könnte ich mir diese „Keller Kuhkapelle“ mit dem entsprechenden Ambiente gut vorstellen. Man müsste nur die Wände kalken, schöne Leuchter aufhängen – zumindest darf man davon träumen. (hk)

Quellen:

• Q1: Maria Bruckbauer, Armin Sorge: „Der Wandel der Stallviehhaltung vom 18.Jhdt. bis heute“, in: Mitteilungen des Bauernhausmuseums Amerang, Heft 3,1994

• Q2: www.wikipedia.org

• Q3: www.monumente-online.de

• Q4: www.schwarzaufweiss.de

• Q5: www.vg-eich.de

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Altes Handwerk entdecken - die Buchbinderei

Wie wurden früher eigentlich Bücher hergestellt? Diese Frage beschäftigt bestimmt irgendwann jeden Buchleser.

In den Klöstern wurden seit jeher Bücher geschrieben, gebunden und aufbewahrt. Damit konnte sich die Nachwelt aus dem Wissensschatz der Klöster bedienen. In der Abtei Maria Laach gibt es seit den Anfängen im 12. Jahrhundert ein Skriptorium und einen Glutinator, der die Bücher gebunden hat. Später wurde nach der Wiederbesiedelung auch sofort eine Buchbinderei eingerichtet.

Das alte Handwerk der Buchbinderei kann man im Kloster Maria Laach neu entdecken. In einem Wochenendkurs lernt man, ein eigenes Buch nach traditionellen Arbeitsschritten zu fertigen.

Schon beim Eingang durch die Klosterpforte werden wir von der besonderen Aura der Klostermauern empfangen. Nach der Begrüßung durch Bruder Jacobus besuchen die 10 Kursteilnehmer die alte Jesuitenbibliothek. Wir erfahren einiges über die wechselhafte Geschichte der 80.000 Bücher und sind begeistert über die schönen Buchregale auf mehreren Etagen und die schmiedeeiserne Wendeltreppe. Später werden wir noch die neue Biblio-

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thek besuchen, die im ehemaligen Kuhstall untergekommen ist und 150.000 Bücher beherbergt.

Weiter geht es zur Buchbinder-Werkstatt. Es riecht wunderbar nach Papier und Leim. Im Raum verteilt, finden sich viele traditionelle Geräte und Maschinen, die für die Buchbinderei benötigt werden, z.B. Heftlade, Schneidemaschine, Druckpresse. Für jeden Kursteilnehmer ist auf großen Tischen ein Arbeitsplatz eingerichtet. Nadel, Faden, Ahle, Bleistift usw. liegen für jeden bereit. Frau Kurtz, die zweite Kursleiterin, erläutert uns die Techniken, die wir heute lernen.

Frau Kurtz ist gelernte Buchbinderin und hat schon in verschiedenen Werkstätten gearbeitet.

Am ersten Tag lernen wir, mit Papier, Pappe, Nadel und Faden ein einfaches Heft zu binden. Als weiteren Höhepunkt des Nachmittags suchen wir uns nun das Umschlagpapier aus, das in vielen Schubladen eines alten Schrankes aufbewahrt wird. Ebenso das passende Buchrückengewebe. So bekommt jedes Buch sein persönliches „Outfit“. Der nächste Tag beginnt mit dem Falten und Heften des Papiers für unser Buch. Dabei legen wir Heftstreifen ein, damit das Buch später mehr Halt bekommt.

Die Atmosphäre in der Werkstatt ist ruhig und konzentriert und trägt zu unserer Entspannung bei. Bis zum Mittagessen sind alle Bücher geheftet. Am Nachmittag werden die Buchdeckel mit Hülse, Lesezeichen und Kapitel gefertigt und das Buch-

rückengewebe aufgeklebt. Am letzten Kurstag stellen wir unsere Bücher fertig. Dazu fügen wir nach einigen vorbereitenden Arbeitsschritten den Buchdeckel sowie das geheftete und geleimte Papier zusammen. Über die Mittagszeit liegen die Bücher in der Buchpresse, und der Leim darf trocknen.

Der Kurs endet mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken und einem letzten Austausch mit Bruder Jacobus und Frau Kurtz. Das Fazit aller Kursteilnehmer: Niemand hätte gedacht, dass ein Buch aus solch vielen Arbeitsschritten hergestellt wird, und jeder wird die Bücher in Zukunft mehr wertschätzen. (svb)

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des Jahres 2021 Europäische Stechpalme (Ilex aquifolia) Quelle: Wikipedia, Jürgen Howaldt, CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=389966
Baum

Sie wirkt exotisch, ist aber eine Europäerin durch und durch. Sie steht für gelebten Artenschutz und findet sich unter den Rekordbäumen wieder.

Das Verbreitungsgebiet von Ilex aquifolium umfasst West- und Mitteleuropa, fast ganz Südeuropa und Teile Nordwestafrikas. Durch Deutschland verläuft die östliche Verbreitungslinie. In Südskandinavien wird das Vorkommen durch niedrige Wintertemperaturen (extremer Frost) und in Südeuropa durch Sommertrockenheit begrenzt.

In früheren Jahren erfreute sich die Art als Feiertagsdekoration zu Weihnachten so großer Beliebtheit, dass sie in ganzen Wagenladungen aus den Wäldern transportiert wurde. In den 1920er Jahren stellten Forstleute schließlich den Ilex unter besonderen Schutz. Seitdem hat wildwachsender Ilex als Weihnachtsdeko ausgedient, und die Bestände haben sich erholt. Die wirtschaftliche Nutzung ist wenig bedeutend, aber die Art ist in der heimischen Flora ein wertvoller Baustein in der Biodiversität.

Ilex aquifolium ist mit seinem dichten Wuchs und seinen schönen Varianten in Gärten und Parks beliebt. Je nach Art wird die Pflanze 2-25 Meter hoch, ist schnittverträglich und schnellwachsend. Sie bietet Vögeln Nistplatz und Nahrung zugleich. Auch für Bienen und Hummeln gilt Ilex als wichtige Nahrungsquelle. Für den Menschen sind alle Pflanzenteile giftig.

Die Stechpalme hat es auch unter die deutschen Rekordbäume gebracht. Im Lahn-Dill-Kreis steht ein Exemplar der Gewöhnlichen Stechpalme. Im Jahr 2019 hatte sie einen Stammumfang von 2,93 Metern, gemessen in 1,3 m Höhe. Ihr Alter wird auf 270 Jahre geschätzt. Wir finden sie am historischen Gärtnerhaus im Ort Braunfels. (svb)

Quellen: www.baum-des-jahres.de Wikipedia (www.wikipedia.org)

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Auf dem E5 über die Alpen ...

von Oberstdorf nach Meran - Grenzerfahrungen, Abenteuer und eine Männersache für Vater und Sohn

„Fröhliche Weihnachten, Papa!“ Maximilian überreicht mir einen Umschlag, darin eine Pop-up-Karte. Eine hochalpine Bergkette klappt auf. Auf der Karte steht: „Frohe Weihnachten Papa, nach unserer diesjährigen Pilgerreise (Wir sind im Juni 2020 den Eifel-Camino gewandert – von Andernach nach Trier) möchte ich mit dir im nächsten Jahr eine Alpenüberquerung wagen. Ich würde mich sehr darüber freuen…“ Da sagt dir dein fünfzehnjähriger Sohn, dass er gerne eine Woche lang mit dir über das mächtigste Gebirge Europas wandern möchte – was für ein cooles Weihnachtsgeschenk… Kurze Zeit später erfährt Maximilian, dass er als Stipendiat für ein Jahr als Gastschüler an einer US-amerikanischen High-School lernen und in einer Gastfamilie leben wird. Was für eine schöne Perspektive, kurz vor der langen Trennung zusammen noch diese Tour zu machen.

Im Januar beginnt das Training: jedes Wochenende ein Traumpfad, möglichst viele Höhenmeter, mit Rucksack, der mit zwei sandgefüllten 1,5 Liter ColaFlaschen auf das Kampfgewicht von 9 kg gebracht wird. Fünf Tage vor der Tour – alle Sachen sind rausgelegt. Hab‘ ich an alles gedacht?

Von T-Shirt und Sonnenbrille bis zur Winterausrüstung muss alles mit. Auch im Sommer kann es im Hochgebirge zu Wintereinbrüchen mit Neuschnee kommen, und Schneefelder werden wir allemal durchqueren müssen.

Freitag, 16. Juli, letzter Schultag. Maximilian und ich kommen nach Hause, lassen alles fallen, das Auto ist schon beladen und los geht’s, ab ins Kleinwalsertal. Keine Zeit für ein Mittagessen, es gibt nur belegte Brötchen, die auf dem Weg beim Schnorri in Nickenich abgeholt werden –Drive In…

Nach einer Übernachtung in Riezlern treffen wir uns am Samstag, 19. Juli gegen 11:00 Uhr mit unserer Gruppe und mit unserer Bergführerin Desi-

rée. Mit diesen Menschen werden wir in den nächsten sechs Tagen unterwegs sein. Wir wissen gar nichts voneinander, das soll sich in den nächsten Tagen ändern. Desirée wiegt meinen Rucksack - 13,5 kg – viel zu schwer! „Was hast denn ois mit?“, fragt sie. „Energieriegel? Die brauchst net. Wir machen jeden Tag a Jause. Wie viele Unterhosen hast mit? Sechs? Du brauchst nur oane…“ So wird mein Rucksack Stück um Stück leichter, ein halbes Kilo nimmt Maximilian mir noch ab. Am Ende bin ich auf 9,5 kg – perfekt. Wir machen uns auf zur ersten Etappe: von der Spielmannsau zur Kemptner Hütte – 920m rauf, 75m abwärts. Ein Spaziergang zum Warmwerden. Wir tragen volle Regenmontur: Regenjacke, Regenhose, Regenhülle über dem Rucksack. Irgendwann sind wir doch nass. Dringt das Regenwasser durch die Membran oder ist es Kondenswasser – wir wissen es nicht. Wir überqueren Bäche, die an sonnigen Tagen keine sind. Wir überqueren wackelige Brücken – Udo, der Statiker runzelt die Brauen –, oder wir steigen über größere Steine, die im Bachbett liegen. Manchmal läuft Wasser oben zu den Schuhen rein. Wasser von überall. Nach einem letzten zapfigen Anstieg und etwa dreieinhalb Stunden Gehzeit sind wir am Ziel: Kemptner Hütte, 1846m über dem Meer. Die Schuhe kommen in den Schuhraum, sie werden über Nacht nicht trocknen. Die nassen Sachen kommen in den Trockenraum, der keiner ist. Heizung und Ventilator bleiben ausgestellt. Die Sachen werden am nächsten Morgen genauso nass sein wie jetzt. Wir liegen in Mehrbettzimmern. Unsere beiden Mädels Fee und Katharina müssen tapfer sein. Holger wird die halbe Nacht schnarchen. Er schnarcht in Sonatenhauptsatzform: Exposition, Durchführung und Reprise – es wird nicht langweilig. Kemptner Hütte – etwa 270 Schlafplätze, aber nur vier Waschbecken und

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sechs Klos. Vor den Duschen bilden sich lange Schlangen, sie sind eiskalt –wer muss schon jeden Tag duschen?

Das Essen ist einfach, aber gut. Es schmeckt großartig. Es geht früh ins Bett an diesem Abend, morgen sollen wir um 07:45 abmarschbereit sein. Der Schlaf ist unruhig, das Prasseln des Regens und Holgers Schnarchkonzert halten uns lange wach.

Zweite Etappe: von der Kemptner Hütte zur Hanauer Hütte 1079 m abwärts, 884 m rauf. Wir hatten gehofft, dass sich das Wetter bessert. Wetterumschwünge sind häufig im Hochgebirge. Wir laufen bei schlechter Sicht und Regen, überqueren reißende Bäche, der Weg ist selbst mehr Bach als Weg. Schon nach wenigen Metern überschreiten wir die Grenze nach Österreich am Mädelejoch. Höhepunkt der Etappe ist der Weg über die Hängebrücke bei Holzgau. Sie überspannt in 110m Höhe über eine Länge von gut 200m die Höhenbachtalschlucht. Udo, der Statiker ist begeistert und unterzieht sie einem ausgiebigen Belastungstest mit Hüpfen und Schaukeln. Für Maximilian ist der Weg

Reisebericht Alpenüberquerung

über die schwankende Brücke kein Problem. Ich bin dankbar für den Nebel, der den Blick ins Tal trübt. Ich bin nicht ganz schwindelfrei…

Nach einem kurzen Taxi-Transfer von Holzgau nach Boden folgt der Aufstieg zur Hütte. Schließlich taucht das Ziel im Nebel auf: die Hanauer Hütte, 1920m Seehöhe. Die Gruppe bekommt ein Matratzenlager für 22 Personen zugewiesen – wir bleiben unter uns, Fee und Katharina werden etwas blass.

Im Schuhraum gibt es Heizstäbe, der Hüttenwirt schmeißt den Heißventilator im Trockenraum an, morgen wird alles trocken sein.

Das Essen ist deftig und gut wie immer auf der Hütte, das Bier ist frisch gezapft und lecker, der Schnaps aus dem schwäbischen Henkelglas hilft bei der Verdauung.

Die Nacht ist ruhig, die Nachtschwärmer sind sehr rücksichtsvoll, kein Licht, nur ein leises Wispern, der Regen klopft uns leise in den Schlaf. Der nächste Morgen – unglaublich: strahlendster Sonnenschein, kein Wölkchen trübt den azurblauen Himmel, der Blick auf die Berge, die Landschaft – einfach grandios.

Um 07:45 Uhr machen wir uns auf den Weg – dritte Etappe: von der Hanauer Hütte zum Parkplatz Alfuz – 660m nach oben und 1273m abwärts. Direkt zu Beginn kommt ein zapfiger Aufstieg zur Dremelscharte. Die letzten Meter entpuppen sich als abenteuerliche Kletterpassage. Desirée ermahnt uns, Abstand zu halten, damit niemand von losgetretenen Steinen getroffen wird. Auf dem Weg nach oben entdecken wir eine Gämse in der Wand. Neidlos müssen wir eingestehen, dass sie besser klettern kann als wir.

Wir überschreiten den Bergkamm an der Dremelscharte, und es folgt ein schweißtreibender Abstieg ins Tal. Schon nach wenigen Metern kommt der strahlend blaue Steinsee in unseren Blick. Auf diesen Moment hat Maximilian nur gewartet. Schneller als ich sagen kann „Meinst du wirklich, es ist eine gute Idee, in diesen eisigen…“ hat er sich bis auf die Unterhose ausgezogen und springt in den eiskalten See. Desirée meint, mehr als 6 – 7 Grad wird er kaum haben…

An der Steinsee-Hütte machen wir eine kurze Jause, und es geht weiter ins Tal zum Parkplatz. Ein kurzer Taxi-Transfer nach Zams und dann mit der Gondel auf die Venet-Gipfelhütte, unser Quartier für die Nacht.

Von hier oben hat man einen grandiosen 360° Blick auf die umliegenden

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Bergketten und Täler, wir beobachten eine Murmeltier-Familie. Es gibt hier oben einen modern gestalteten Kreuzweg, der zur Gegenwartskapelle führt. Diese ist nachts von innen illuminiert – sehr stimmungsvoll.

Im Panorama-Restaurant, das seinen Namen zu Recht trägt, gibt es ein opulentes 4 - Gänge- Menü, aber das Beste ist: Jedes Zimmer hat eine eigene Nasszelle – endlich eine warme Dusche, und endlich können die Stinksocken gewaschen werden.

Am nächsten Morgen strahlt die Sonne immer noch im wolkenlosen Himmel. Um 07:45 Uhr geht es los – vierte Etappe: von der Venet-Gipfelhütte zur Braunschweiger Hütte 1085m bergauf, 1049m abwärts. Der Abstieg ins Tal zieht sich eher seicht über Wiesen und Weiden. Wir kommen dem Weidevieh schon sehr nah. In Wenns nehmen wir ein Taxi, das uns durch das schöne Pitztal, Desirées Heimat, bis kurz vor die Gletscherstube bringt. Es folgt ein zapfiger Aufstieg zur Braunschweiger Hütte. Sprachlos stehen wir vor zwei echten Naturwundern: dem Pitze-Wasserfall und dem Pitztaler Gletscher. Man fühlt sich demütig und klein vor dieser Naturgewalt. Die letzten Meter zur Braunschweiger Hütte sind sehr steil und führen über felsige Naturtreppen. Der Rucksack wiegt hier ganz schön schwer. Alle sind froh, oben zu sein auf 2759m über dem Meer. Auf der Terrasse scheint die Sonne, aber es pfeift ein kalter Wind. Wir holen unsere warmen Jacken und Mützen heraus. Von der Hütte aus hat man einen atemberaubenden Blick ins Pitztal, auf den Gletscher und auf einen kleinen See, der in der Nacht zufrieren wird. Am Abend gibt es das beste Essen der Tour: Pellkartoffeln mit körnigem Kräu-

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ter-Hüttenkäse, Gerupftem, knusprig gebratenem Speck und Mixed-Pickles –All You Can Eat – einfach nur großartig. Am nächsten Morgen ist es knackig kalt. Vor uns liegt die fünfte Etappe: von der Braunschweiger Hütte nach Vent, 398m bergauf, 1100m abwärts. Zunächst erwartet uns ein kerniger Aufstieg durch felsiges Gelände zum Tiefenbach-Ferner. Eben noch in unberührter Natur, erhalten wir hier einen Einblick in den winterlichen Skizirkus. Wir befinden uns auf 2993m über Meereshöhe.

Der Abstieg zum Parkplatz Tiefenbach-Ferner fällt uns leicht: Regenhose und Gamaschen an und dann auf dem Hosenboden ins Tal – Rodeln ohne Schlitten – funktioniert einwandfrei!

Mit dem Linienbus geht es runter in Richtung Ötztal. Mitten in der Pampa lässt der Busfahrer uns abseits der Haltestellen heraus, und wir marschieren auf eher seichten Pfaden ins Ötztal. Blumen säumen unseren Weg, Insekten summen

Reisebericht Alpenüberquerung

um uns herum, Schmetterlinge in bunter Pracht. Besonders beachtenswert: Fuchs‘ Knabenkraut mit seinen auffälligen Kerzenblüten. Die Pflanze gehört zu den Orchideengewächsen. Nach einer Jause auf der Löple-Alm geht es weiter hinunter ins Ötztal zu unserer Unterkunft: Hotel Similaun in Vent – sehr schönes Haus. Wir gehen früh zu Bett. Vor uns liegt die sechste und letzte Etappe, vor der wir alle Respekt haben: von Vent zum Vernagt-Stausee. Über sieben Stunden Gehzeit, 1168 Höhenmeter Aufstieg, 1340m nach unten… Am nächsten Morgen geht es bereits um 07:30 Uhr los. Die Sonne lacht breit vom Himmel und lässt uns die ersten beiden verregneten Tage vergessen. Es geht zunächst auf einem seichten und breiten Fahrweg zu unserem Etappenziel, der Martin-Busch-Hütte auf 2501m über Null. Auf dem Weg dahin entdecken wir einen Bartgeier, der mit seinen beeindruckenden 3,5m Spannweite die Bergwand entlang segelt – ohne einen einzigen Flügelschlag – wir halten den Atem an.

Danach wird’s zapfig. Über felsiges Gelände geht es immer steiler nach oben. Wir passieren einen Wegweiser, der den Weg zur Fundstelle des Gletschermanns „Ötzi“ anzeigt. Auf den letzten Metern zum Etappenziel, der SimilaunHütte, durchqueren wir ein Schneefeld. Über den Bergkamm an der Hütte wabern Wolken in Richtung Ötztal. Wir ahnen schon: Hinter der Similaun-

Hütte wird das Wetter wohl anders sein. Von der Hütte auf 3019 Metern haben wir einen grandiosen Blick auf den Similaun-Gletscher. Während wir uns in der Hütte für den Abstieg stärken, prasselt ein Regenschauer auf die Wanderer, die jetzt schon die Hütte verlassen.

Unser Abstieg erfolgt kurz darauf. Es ist kalt geworden, es ist nebelig, es nieselt. In der Ferne sieht man Blitze, und man hört den Donner. Hoffentlich kommt das Gewitter nicht näher.

Der Abstieg ist steil, auf engen Serpentinen, durch schroffe Felsformationen. Das muss die Wetterseite sein. Auf halbem Weg durch die Felsen eine Schrecksekunde: Ein Wanderer überholt uns, stolpert, kommt ins Rutschen, findet nur wenige Zentimeter vor der Kante Halt. Er geht mit Turnschuhen mit weicher Sohle ohne nennenswertes Profil und hat nur einen Stecken. Wir sind sprachlos über so viel Leichtsinn, lassen ihn passieren und hoffen, dass wir ihn später nicht irgendwo in der Wand finden.

Das Gewitter kommt näher, erreicht uns aber nicht – wir sind dankbar und froh.

Wir kommen tiefer ins Tal. Der Weg wird seichter, wir sichten Murmeltiere, die sich aber schnell zurückziehen, als wir näherkommen.

Da lichtet sich der Nebel, und unser Ziel kommt in Sicht: der Vernagt-Stausee.

Die letzten Meter legen wir in leichtem Galopp zurück. Wir haben es geschafft – wir haben die Alpen, das mächtigste Gebirge Europas, zu Fuß überquertwir sind …

ALPENÜBERQUERER!

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(mg)

Impressionen der Tour Online

Unsere beiden Alpenüberquerer, Markus Gross und sein Sohn Maximilian, haben noch weitere Bilder der Tour zu einer kleinen Diashow zusammengestellt. Die ist online im Internet abrufbar über den abgebildeten QR Code. Alternativ die folgende Webadresse in den Browser eingeben: https://drive.google.com/file/d/1AxclbduegVFfhtC72XVqpKqoeGIBOoL1/view?usp=sharing

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Fortsetzung unserer Reihe:

»Die Keller Schul-Chronik«

Febr. 13.Die Zahl der Erwerbslosen in der hiesigen Gemeinde beträgt 42. Ausgesteuert, d. h. ohne jede Rente (Unterstützung), sind noch 3 Familien. Durch die freiwillige Winterhilfe der Beamten und Angestellten des Kreises sowie namhafter Zuschüsse aus Fabrikbesitzerkreisen konnten 160 Zt. Briketts und 14 Wolldecken an bedürftige Familien verteilt werden. Die Winterhilfe der Landwirte des hiesigen Ortes will nicht so recht in Gang kommen. Bei den augenblicklichen Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse ist der Landwirt auch in ärmlichen Verhältnissen.

April. 1.Seit Ende Januar wurden die jugendlichen Erwerbslosen an 2 Abenden der Woche zusammengenommen und Belehrungen und Unterhaltungen vorgenommen. Den Jugendlichen gefiel diese Betreuung anscheinend, denn selten fehlte jemand in der Veranstaltung. Der Herr Pastor und der Lehrer teilten sich die Arbeit. Die meisten Abende wurden jedoch durch den Lehrer veranstaltet.

Mai 21. Am Freitag, dem 29. Mai ging über die Höhen des Brohltales ein gewaltiges Gewitter mit Hagelschlag und furchtbaren Wassermassen nieder. Von Kell wurde eigentlich nur der untere Teil der Flur getroffen.

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Der Verkehrs- und Verschönerungsverein veröffentlicht seit 20 Jahren Auszüge aus der Keller Schulchronik.

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Dagegen hat das Hauptwasser sich mehr über Glees und Wehr gänzlich entladen. Die Verwüstungen und Zerstörungen in der hiesigen Gemarkung sind darum auch nicht so schlimm. Zum Glück war bei dem Unwetter fast gar kein Sturm, sonst hätte der Hagel doch größeren Schaden angerichtet.

Juni 30.Am heutigen Tage nachmittags 2.30 Uhr erschien der hochwürdige Herr Weihbischof Dr. Antonius Mönch hier zur Visitation und zur Spendung des Sakramentes der Firmung. Die Gemeinde hatte zum Empfang das Dorf festlich geschmückt. Die Feierlichkeiten vollzogen sich nach herkömmlicher Sitte (siehe Seite 41). In der Kirche wurden nach den vorgeschriebenen Gebeten 37 Firmlinge gefirmt. An der Firmung schloss sich die Katechese an. Der hohe Herr war über die Leistungen sehr erfreut, und in der Audienz erklärte er, solche Leistungen in der Bibel und Katechismus habe er in den anderen Orten nicht feststellen können. * Aufrichtig dankte er den Lehrerinnen und bat, treu wie bisher im Dienste für Kirche und Schule tätig zu sein. Gegen 5 Uhr verkündeten wieder Böllerschüsse das Abschiednehmen, genau wie sie auch den Einzug bekannt machten. Von Kell aus fuhr der hohe Herr nach Wassenach. * Diese Bemerkung hat der hochwürdigste Herr Bischof auch dem Kirchenvorstand gegenüber wiederholt.

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(hjm)

Der Verkehrs- und Verschönerungsverein veröffentlicht seit 20 Jahren Auszüge aus der Keller Schulchronik.

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Katholische Pfarrgemeinde Kell - St. Lubentius

Fusion der Pfarrgemeinden

Wenn in der Silvesternacht die Glocken läuten, beginnt in Andernach, wie auch in rund 30 anderen Pfarreien, ein neues Kapitel in der Kirchengeschichte des Bistums Trier: Uralte Pfarreien werden aufgelöst und verschmelzen zu einer neuen Kirchengemeinde. So auch die kath. Pfarrgemeinde Kell, die in eigener Rechtspersönlichkeit viele hundert Jahre bestanden hat. Lange und ausführlich haben die Gremien der Pfarrgemeinde beraten und schließlich der Fusion (die in den kommenden Jahren sowieso gekommen wäre) zugestimmt. Sie ließen sich von dem Gedanken leiten, dass die Gemeinde bei dem jetzigen Seelsorgeteam in guten Händen ist. Entsprechend dem Vorschlag der meisten Pfarrgemeinderäte und Verwaltungsräte in Andernach wird die neue Kirchengemeinde dann den Namen „St. Marien“ tragen. Auch das kam der Gemeinde in Kell entgegen, weil Kell der einzige Wallfahrtsort ist. Die Schmerzhafte Gottesmutter von Kell ist weit bekannt. Viele Pilger in kleinen und großen Gruppen kommen immer noch nach Kell.

Wenn auch die Gemeinde „Kath. Pfarrgemeinde Andernach, St. Marien“ heißt, ist und bleibt die Kirche dem Hl. Lubentius geweiht, und man wird weiter von „St. Lubentius Kell“ sprechen.

Der Pfarreienrat der Pfarreiengemeinschaft Andernach hat Ende Oktober getagt und beschlossen, dass jede der bisherigen sieben Pfarrgemeinden in dem neuen Pfarrgemeinderat vertreten ist. So sollen sieben Wahlbezirke gebildet werden, in denen je vier Personen sich zur Wahl stellen können. Von diesen Mitchristen ziehen je zwei Personen in den neuen Pfarrgemeinderat ein. Somit besteht der Pfarrgemeinderat aus 14 gewählten Personen. Dazu kommen noch die Seelsorger und u.U. berufene Mitglieder. Der neue Pfarrgemeinderat wählt dann den Verwaltungsrat, dem auch eine Person der „alten“ Pfarrgemeinde angehören soll.

Wie geht es in Kell weiter? Nach den Vorgaben des Bistums sollen ein Verwaltungsteam, das die Vermögensangelegenheit regelt, und ein Gemeindeteam, das mehr für das Pastorale verantwortlich ist, gebildet werden. Jede Katholikin und jeder Katholik aus Kell kann und darf in diesen Teams mitwirken. Ent-

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Katholische Pfarrgemeinde Kell - St. Lubentius

sprechende Informationsschreiben werden um die Jahreswende ergehen. Mit der Gründung der neuen einen Pfarrei gibt der Bischof die Gelegenheit zu einem neuen Aufbruch. So wie damals, als man wegen der wachsenden Einwohnerzahl Andernachs die drei Pfarreien gegründet hat. Vielleicht auch so wie damals, als man aus zwei deutschen Staaten die wiedervereinigte Bundesrepublik Deutschland gegründet hat. Eine Garantie für blühende Gemeindelandschaften ist auch die Pfarreifusion nicht. Und die schönste neue Pfarreistruktur ist nichts wert ohne Menschen, die überzeugt sind, dass das, woran sie glauben, es wert ist, anderen Menschen „angeboten“ zu werden.

Neue Lubentius-Figur im Hochaltar

Urkundlich belegt, gibt eine erste Kirche (oder Kapelle?) am 29.01.1330. So fasste relativ früh das Christentum hier Fuß. Wie zuvor ausgeführt, ist 1330 die Rede von einer Kirche. Die ursprüngliche Kirche wurde 1744/45 durch einen Neubau ersetzt. Im Jahr 1785 werden drei Altäre genannt: ein Lubentii- und zwei Marienaltäre. Die Kirche war ein einschiffiges Langhaus ,,im Lichten 89 Fuß lang und 30 Fuß breit“ (Saalbau mit drei Achsen rundbogiger, basaltgerahmter Fenster, rechteckigem Chor, dreiseitig geschlossener Sakristei). Fest steht jedoch, dass der untere romanische Teil des Glockenturms sehr alt ist. Die ursprüngliche Kirche befand sich in östlicher Richtung vom Turm (über der Tür Jahreszahl 1744); der Chor dieser Kirche ist heute die Gnadenkapelle. Der Neubau der neugotischen Kirche erfolgte Anfang des letzten Jahrhunderts. Viele Heiligenfiguren schmücken die neue Kirche – aber den Kirchenpatron suchte man außer einer Fensterabbildung und einem Gemälde auf der Rückseite des Hochaltars vergebens. Das sollte Kirmes 2021 anders werden. Kirmestag ist ursprünglich der Tag der Einweihung einer Kirche oder der Festtag des Pfarrpatrons, also jenes oder jener Heiligen, dessen/deren Name einem Kirchenbau und einer Gemeinde die Identität gibt. In Kell ist dies der Gedenktag (13.Oktober) des frühchristlichen Seelsorgers LUBENTIUS, der im 4. Jahrhundert an der Untermosel wirkte. Zusammen mit dem Hl. Kastor hatte ihn Bischof Maximin damals an die Mosel geschickt, um die Menschen dort für das Reich Gottes zu gewinnen und Ihnen den christlichen Glauben anzubieten. Sein heutiges Grab befindet sich in Dietkirchen an der Lahn. In Kell gibt es eine kleine Reliquie von Lubentius. Ob es sonst eine wirkliche Beziehung der Kirche von Kell zu dem Heiligen gibt, ist nicht überliefert. Gleichwohl bestand

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die Erzählung, dass Lubentius auch in Kell missioniert hat. Aber wer will das nach fast zweitausend Jahren noch nachvollziehen.

Weil er nun mal der Namenspatron der Keller Kirche ist (und es auch nach der Pfarreifusion in Andernach bleibt), war in Kell seit langer Zeit der Wunsch groß, eine Figur des Heiligen in der Kirche zu haben. Dieser Wunsch ging nun in Erfüllung: Der Pfarrgemeinderat ist aktiv geworden und hat einen aus Holz geschnitzten Hl. Lubentius in Tirol aus den Überschüssen der letzten Pfarrfeste erworben. Beim Kirmeshochamt wurde er eingesegnet und erhielt einen Platz im Hochaltar, damit ihn alle sehen können - und damit er auch immer wieder in seine Gemeinde blicken kann, die sich um den Altar der Kirche in Kell versammelt.

Egon Kulmus, (noch) Vorsitzender des Pfarrgemeinderates

Anmerkung: Die meisten Ausführungen des vorstehenden Textes stammen von Pfarrer Stefan Dumont, ebenso das Bild der Heiligenfigur. Für alles vielen Dank! (ek)

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Kell ist TopOfAndernach - der Aufkleber

Ihr fühlt Euch so richtig wohl in Kell und möchtet es der ganzen Welt sagen? Kein Problem, dafür gibt es ja unseren

Kell - TopOfAndernach Aufkleber

Ob auf dem Bobbycar, dem Laptop, dem Mofa, dem Traktor, dem Auto, ... er ist die universelle Zierde auf all deinem Equipment!

Zu haben ist er bei der Schatzmeisterin des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Kell e.V., Susanne Vinke-Budde. Du kennst Susanne noch nicht? Kein Problem, schreib eine E-Mail an vvkell@hotmail.com oder ruf an unter 02636/941320

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In eigener Sache

Sollten Sie Mitglied des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Kell e.V. sein (ohne Einzugsermächtigung) oder uns für das Mitteilungsheft mit einer kleinen Spende unterstützen wollen, so bitten wir Sie, Ihren Mitgliedsbeitrag von 10€ pro Haushalt oder Ihre Spende bis zum 01.03.2022 auf unser Konto bei der Sparkasse Mayen zu übersenden.

Die Bankverbindung lautet: IBAN DE 62 576500100031000441

Sollten Sie einen Dauerauftrag eingerichtet haben, so prüfen Sie vielleicht, ob die Daten übereinstimmen oder die Summe abgebucht wurde.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung. (gk)

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Keller Traditionsverein mit neuem Gesicht

Was lange währt, wird endlich gut. Mit neuem Anlauf im Spätsommer ist es dem Verkehrs- und Verschönerungsverein gelungen, die Umwandlung in einen eingetragenen Verein erfolgreich abzuschließen. Alle Auflagen des Vereinsregisters sind nun erfüllt und die Eintragung erfolgt. Rein formal musste dazu ein „neuer“ Verein gegründet werden, der nun den Namen Verkehrs- und Verschönerungsverein Kell e.V. trägt. Alle bei der erforderlichen Mitgliederversammlung Anwesenden, die die neue Satzung unterschrieben haben, gelten nun als Gründungsmitglieder.

Die bisherigen Vorstandsmitglieder wurden durch Wahl in ihren Ämtern bestätigt und bedanken sich für das entgegengebrachte Vertrauen. Dieser Schritt hatte für uns rein formale Gründe. Durch den „e.V.“-Status sind rechtliche Fragen besser geregelt, sowohl was Haftungsfragen wie auch Vertragsangelegenheiten betrifft. Inhaltlich wird sich an der Arbeit des Vereins nichts ändern. Vereinszweck und Aufgaben bleiben wie bisher:

Vereinszweck

„... von der Stadtverwaltung Andernach anerkannter örtlicher Verein für die Verschönerung des Stadtteils Kell, ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke ...“

Aufgaben

• Pflege der Heimatkunde

• Erschließung und Erhaltung der heimatlichen und landschaftlichen Schönheiten und Werte durch a) Schaffung, Pflege und Erhaltung der Einrichtungen und Veranstaltungen, die der Erholung, Gesundheit und Kultur der Bürger dienen b) Verschönerung des Ortsbildes und Pflege der Baudenkmäler

So begrüßen wir alle unsere bisherigen Mitglieder im neuen alten Verein und freuen uns über jeden, der dazukommt und damit unsere Arbeit für das Dorf unterstützt. (gk)

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Das Jahr 2021 - was gab es sonst noch?

Die Corona-Pandemie ist leider noch nicht vorüber, und die ein oder andere Veranstaltung ist dieser zum Opfer gefallen. Aber wir lassen uns davon nicht unterkriegen, stehen zusammen und haben es auch in diesem Jahr geschafft, trotz allem einiges möglich zu machen.

Das Jahresheft des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVK) versucht, möglichst viel von diesen Aktivitäten sichtbar zu machen. Ihr seid alle herzlich eingeladen und aufgefordert, von dem Geschehen in Kell zu berichten. Schreibt dem Redaktionsteam eine E-Mail (kontakt@andernach-kell.de), dann melden wir uns bei Euch.

An dieser Stelle möchten wir noch auf einige Aktionen aufmerksam machen, zu denen wir keine Artikel zugesandt bekommen haben, aber die uns in Erinnerung geblieben sind.

Kell hilft!

Im Sommer hat die große Flutkatastrophe immensen Schaden in der Eifel und Teilen von Nordrhein-Westfalen angerichtet und großes Leid über die Menschen gebracht. Besonders betroffen sind die Menschen im Ahrtal.

Viele Keller Bürgerinnen und Bürger haben sich ohne Zögern engagiert, um den Menschen dort mit Sofort- aber auch Aufbauhilfe wieder auf die Beine zu helfen. Unser Sportplatz war für einige Tage sogar das Basislager für eine große Gruppe junger Menschen, die von hier aus zum Arbeitseinsatz ins Ahrtal aufgebrochen sind. Auch in den kommenden Jahren werden die Region und die Menschen weiter unsere Unterstützung und Anteilnahme benötigen. Hilfe aus Kell steht Ihnen sicherlich auch weiterhin zur Seite.

Junggesellen, Altgesellen & unsere Kirmes Unser Junggesellenverein war auch in diesem Jahr für die Dorfgemeinschaft aktiv. Herausgreifen möchten wir an dieser Stelle die tatkräftige Unterstützung bei der diesjährigen Kirmes und dem Einlösen des Versprechens, die Apfelsaftaktion fortzuführen.

Gemeinsam mit den Altgesellen und einer ganzen Reihe weiterer tatkräftiger Helferinnen und Helfern wurde eine schöne Kirmes ausgerichtet, deren Höhepunkt die Versteigerung lokaler Produkte & Dienstleistungen war. Mehr dazu gibt es im Artikel von Thomas Müller in diesem Heft. Mit der Apfelsaftaktion wurden 1.500 Flaschen leckerer Keller Apfelsaft produziert und im Advent verkauft. Auch dafür herzlichen Dank. (sk)

Veranstaltungstermine in Kell 2022

Samstag8. Jan. Sternsinger

Freitag14. Jan.JHV – Mofaclub – (BH)

Mittwoch19. Jan.JHV – Gymnastikverein – (BH)

Samstag22. Jan.JHV – Schützenverein (SchP)

Freitag28. Jan.JHV – Förderverein Feuerwehr 19:00 Uhr (BH)

Sonntag 6. Feb.Winterwandertag – VVK (BH)

Freitag4. MärzJHV – VVK (BH)

Samstag5. März Zusammenkunft Unterdorfer Nachbarschaft (FWH, alternativ BH)

Sonntag 6.März ZusammenkunftOberdorferNachbarschaft (FWH, alternativ BH)

Freitag11. MärzJHV – MGV (BH)

Freitag25. MärzJHV – SV Kell (SP) Samstag26. März Aktionstag – VVK / JGV / AGV (Pausenhalle)

Sonntag 10. April Ostereierschießen – Schützenverein (SchP)

Mittwoch 13. April Ostereiersuchen – AWO (SP)

Freitag15. AprilJHV – JGV (FWH, alternativ BH) Freitag 30. April Maibaumstellen – JGV (Dorfplatz-Bushaltestelle) Maiversteigerung – JGV (BH)

Donnerstag 26. Mai Vatertag – JGV

Donnerstag 16. Juni Fronleichnam -Prozession Königsschießen – Schützenverein (SchP)

Samstag18. Juni Seniorenkönigsschießen - Brohltalschützenbund (SchP)

Samstag 18. Juni Feuerwehrfest „10 Jahre Förderverein“ (FWH) bis Sonntag19. Juni Samstag25. Juni Mittsommerfest - Möhnenverein (BH)

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(Stand 12/2021)

Samstag 23.Juli Jahresausflug- AWO

Samstag27. Aug. Rheinland-Cup Sommerbiathlon (SchP)

Sonntag 11. Sept.100-Jahr-Feier - MGV (BH)

Sonntag18. Sept.Seniorenfest (BH)

Samstag15. Okt. Kirmes (BH) bis Mo.17. Okt.

Freitag 21.Okt. TerminabsprachederVereine(19Uhr)(BH)

Samstag22. Okt. Herbstabschlussübung – Feuerwehr (14:00 Uhr) (FWH)

Samstag 12. Nov.Martinszug (BH)

Freitag 18.Nov. JHV–Möhnenverein(BH)

Samstag26. Nov. Adventsmarkt „Kell leuchtet“ –VVK (Dorfplatz-Kirche)

Freitag3. Dez.Adventsessen – Gymnastikverein (BH)

Sonntag 4. Dez. Krippenweg - Einkehrmöglichkeit ab 13 UhrSchützenverein (SchP)

Sonntag 11. Dez. Krippenweg - Einkehrmöglichkeit ab 13 Uhr Schützenverein (SchP)

Samstag 17. Dez. Krippen - Lichterwanderung 17:00 Uhr AWO (SchP)

Sonntag 18. Dez. Krippenweg - Einkehrmöglichkeit ab 13 Uhr Schützenverein (SchP)

Freitag 23.Dez. Jahresausflug– JGV

Die

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ohne Gewähr -TermineentsprechenddenMitteilungenderVeranstalter Öffentliche Veranstaltung Vereinsinterne Veranstaltung BH =Bürgerhaus SchP =Schützenplatz FWH =Schulungsraum Feuerwehrhaus SP =Sportplatz KH =Gaststätte Keller Höhe
Termine gibt
Smartphone
es voraussichtlich ab Mitte Januar 2022 auch online und für das
auf www.andernach-kell.de

Wetterdaten von Kell: Nov. 2020 - Okt. 2021

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Impressum Jahresheft Verkehrs- und Verschönerungsverein Kell e.V.

Wir bedanken uns bei allen Personen, die uns Inhalte in Form von Text und Bild für diese Ausgabe zur Verfügung gestellt haben. Auch in Zukunft sind wir an Inhalten und Themen rund um Kell interessiert. Schreiben Sie uns.

Herausgeber: Verkehrs- und Verschönerungsverein Kell e.V. Auflage: 550 Stück

Gestaltung: Stefan Kaufmann

Verantwortlich:Vorstand des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Kell e.V.: Gerti Kunz, Thomas Müller, Susanne Vinke-Budde, Gisela Tillmann, Bärbel Kaufmann, Heiner Kunz

In dieser Ausgabe wurden Texte und Bilder zur Verfügung gestellt von:

Markus Gross (mg)Bärbel Kaufmann (bk)Stefan Kaufmann (sk)

Petra Koch (pk) Egon Kulmus (ek)Gerti Kunz (gk) Heiner Kunz (hk)Sandra Lauermann (sl)Hans-Josef Mäurer (hjm)

Thomas Müller (tm)Björn Nolte (bn) Erwin Schmitz (es) Gisela Tillmann (gt)Susanne Vinke-Budde (svb) sowie den Keller Vereinen.

Weitere Quellen: Nabu, Canva, Matthias Schmitz (Logo Kell)

Wir bedanken uns bei allen Anzeigenkunden für die Unterstützung.

Kontakt zum Redaktionsteam Kell per E-Mail: kontakt@andernach-kell.de

Alles über Kell im Internet: Facebook: @KellerNachrichten Website: www.andernach-kell.de Chat: voraussichtlich im 1. Quartal 2022 Informationen unter go.andernach-kell.de/chat Termine: go.andernach-kell.de/termine

Das Bild auf der Titelseite zeigt die Landschaft im Süden von Kell, Richtung Laacher See. Leben in und um Kell ist schön ;-) Foto: Stefan Kaufmann.

Gestaltung der Rückseite (Kell Online): Stefan Kaufmann

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Impressum

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