SYMPOSIUM Entwurf und BIM-Planung
Ersatzneubau der Mainbrücke Mainflingen von Bernd Endres, Rolf Jung, Tobias Mansperger
Für den Ersatzneubau der Mainbrücke Mainflingen ging aus dem Wettbewerb eine Zügelgurtkonstruktion als Siegerentwurf hervor. Dieser Entwurf wird sowohl den höchsten gestalterischen Ansprüchen als auch allen technischen Herausforderungen der Konstruktion, der bauzeitlichen Verkehrsführung, der Herstellung des Neubaus und des Abbruchs der Bestandsbrücke gerecht. Die Entwurfsplanung erfolgte mit der BIM-Methodik und dem offenen Austauschstandard IFC.
1 Notwendigkeit der Maßnahme Die Bundesautobahn (BAB) 45, häufig auch als Sauerlandlinie bezeichnet, führt, beginnend an der BAB 2, von Dortmund nach Aschaffenburg und endet dort an der BAB 3. Die gesamte BAB 45 ist Teil der Europastraße 41. Auf eine Länge von 257 km verläuft sie durch NordrheinWestfalen, Hessen und Bayern. Im nur etwa 13 km langen bayerischen Abschnitt liegt die Mainbrücke Mainflingen. Das bestehende Bauwerk wurde 1978 durch die Ed. Züblin AG geplant und errichtet. Es besitzt je Fahrtrichtung einen Brückenzug aus zwei Teilbauwerken. Die Überbauten der dreifeldrigen Strombrücken haben einen begehbaren, einzelligen Hohlkasten, dessen Stützweiten
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Unterseite des Stromfeldes der Bestandsbrück © Leonhardt, Andrä und Partner AG
BRÜCKENBAU | 1/2 . 2020
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Lage der Mainbrücke Mainflingen im Autobahnnetz Unterfrankens © Autobahndirektion Nordbayern
73,50 m, 132,00 m, 73,50 m messen, mit einer variablen Konstruktionshöhe von 3,08 m an den Überbauenden und 4,88 m in der Mitte des Stromfeldes. Die Überbauten der vierfeldrigen Vorlandbrücken weisen einen begehbaren, einzelligen Hohlkasten – die Stützweiten sind hier 42,09 m, 42,09 m, 42,09 m und 43,57 m – mit einer konstanten Bauhöhe von 3,00 m auf. Die Überbauten sind intern längs und quer vorgespannt (Spanngliedtyp Züblin ZS 120 (längs) bzw. Züblin ZS 60 (quer), Spannstahlsorte Neptunstahl N120, St 135/150, vergütet, rechteckig gerippt. Die Strombrücken wurden im Taktschiebeverfahren jeweils hälftig von beiden Seiten mit Kopplung in Feldmitte des
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Stromfeldes hergestellt. Für den Einschub wurden Hilfspylone verwendet. Die Errichtung der Vorlandbrücke erfolgte ebenfalls im Taktschiebeverfahren. In den Widerlager- und Pfeilerachsen weisen die Überbauten Querträger auf. Die Brückenpfeiler der Strombrücke sind als 3,95 m dicke Rundpfeiler ausgebildet. Die Trennpfeiler und die Pfeiler der Vorlandbrücken sind mit ovalen Querschnitten mit Breiten von 1,40 m (Vorland) bzw. 2,10 m (Trennpfeiler) und Dicken von 2,70 m (Vorland) bzw. 4,60 m (Trennpfeiler) ausgeführt worden. Sie sind für die Pfeilerpaare je Achse und Überbau flach gegründet. Die Abmessungen der Fundamente betragen zwischen 7,00 m und
Vorlandbrücke des Bestandsbauwerks © Leonhardt, Andrä und Partner AG