Offensiv Dezember 2012

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TU-Zugangsbeschr채nkungen Wehrpflicht vs. Profiheer Frauen an der TU Wien *

Die Studierendenzeitung des

TU.Offensiv


M e hr F o

tos und Infos au f Facebo s s ok: t o e tu oder auc h auf un s er em B vsstoetu log: wien.wo r dp r f a c eb o o

Tu Offensiv

VSStÖ TU. What‘s that?

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Wir, der VSStÖ TU, sind eine Gruppe von TU-Studis, die aktiv daran arbeitet das aktuelle Hochschulleben nicht nur zu hinterfragen, sondern auch zu verändern. Was wir machen und was wir so wollen? - genau das erfährst du hier!

Wer sind wir?

Unsere Ziele

Wir sind der VSStÖ TU. Wir sind deine Interessensvertretung. Wir sind deine Stimme gegenüber den Professorinnen und Professoren, dem Rektorat und dem Ministerium. Unser Ziel ist ein hürdenfreies und faires TU Studium.

Das Team Wir, der Verband sozialistischer Student_innen TU (VSStÖ TU), sind eine Gruppe motivierter und engagierter TUStudierender, die sich für dich und dein Studium an der TU Wien einsetzen. Die Mitglieder des VSStÖ TU repräsentieren ein breites Spektrum an Meinungen. Wir stehen für ein qualitativ hochwertiges und faires TU-Studium ein.

Die Rose Unser Symbol ist die Rose. Seit dem 20. Jh. Ist die rote Rose das Sinnbild der Arbeiterbewegung. Sie wird von vielen sozialistischen und sozialdemokratischen

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Verbänden verwendet. Als sozialistischer Verband stehen wir in einem kritischen Naheverhältnis zur SPÖ. Auch dort machen wir uns für Studierende stark und betreiben Lobbying für eine sozial gerechte und nachhaltige Hochschulpolitik.

Wir stehen für ein flexibles Studium ohne Hürden und Barrieren ein. Wir stehen bedingungslos auf der Seite der Studierenden und setzen uns für eine echte soziale Absicherung, bessere Studienbedingungen, mehr Mitbestimmung und gegen sozial unverantwortbare Studiengebühren ein. Egal ob durch Sozialberatungen, Infobroschüren zum Studium oder unsere Sozialhotline, wir helfen dir jederzeit gerne weiter. Viel Erfolg in deinem Studium!

Gut vertreten Gute Studierendenvertretung heißt politische Studierendenvertretung. Wir engagieren uns innerhalb der Österreichischen Hochschüler_innenschaft auf allen Ebenen. In Studien-, Fakultäts-, Universitäts- und Bundesvertretung findest du Menschen aus dem VSStÖ, die sich für die Rechte der Studierenden einsetzen, egal ob in Opposition oder Exekutive. Wir sind deine Stimme – deine Interessensvertretung – gegenüber Professorinnen und Professoren, dem Rektorat sowie der Politik. Unsere Aufgabe ist es, ein hürdenfreies und faires Studium zu ermöglichen.

Philipp Oberhaidinger Gruppensprecher VSSTÖ TU Viktoria Ritter Politische Sekretärin VSSTÖ TU


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Liebe Kolleg_innen! Vor ca. 2 Monaten begann für uns alle ein neues oder gar das erste Semester an der Technischen Universität Wien. Eine Zeit des Wandels bzw. des Neuanfanges. Doch der Anfang des Semesters war bei weitem nicht die einzige Veränderung!

Ein weiteres Studienjahr nahm seinen Anfang, die politischen Entscheidungsträger wollten sich passend dazu ebenfalls wieder einmal mit dem Hochschulsektor auseinandersetzen - das Ergebnis: neue Zugangsbeschränkungen, auch an der TU Wien. Diesen drastischen Maßnahmen widmet sich der Artikel „Neue Zugangsbeschränkungen“ direkt auf der nächsten Doppelseite. Doch auch der vergangene Sommer brachte eine Reihe an negativen Neuigkeiten: die jährliche OECD-Studie „Education at a Glance“ verwies Österreich in punkto Bildungsausgaben und Akademiker_innenquote auf die hinteren Ränge (besonders letztere entwickelt sich seit Jahren bedrohlich abwärts). Außerdem zeigte die

Studierenden-Sozialerhebung ein weiteres Mal deutlich, dass es um die finanzielle Lage der Studierenden alles andere als Gut bestellt ist: bereits 47% der Studierenden arbeiten während des gesamten Semesters zur Finanzierung ihres Studiums, insgesamt sind sogar 67% nebenher berufstätig. Nicht nur diese Faktoren führen besonders während der StEOP zu enormer zusätzlicher Belastung, autonome Studiengebühren tun ihr übriges. Alles in Allem also keine besonders rosige Zukunft, in die wir derzeit blicken. Die Forderung nach noch strengerer Zugangsbeschränkung oder das Verteidigen der StEOP als geeignetes Mittel zur Studienorientierung wirken dazu wie blanker Hohn. Faktum ist, dass Österreich nicht we-

niger, sondern mehr Absolvent_innen von Hochschulen braucht und dass die StEOP in ihrer jetzigen Form alles andere als sinnvolle Orientierung bringt, geschweige denn einen besseren Studieneingang ermöglicht. Dem Bildungssektor als Zukunftsressort müssen endlich die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt werden, um uns allen adäquate Studienbedingungen zu gewährleisten. Dafür werden wir auch weiterhin kämpfen, die derzeitigen Vorschläge der Bundesregierung sind für uns in keinster Weise aktzeptabel! Wir wünschen dir viel Spaß beim Lesen unserer neuen Ausgabe und einen erfolgreichen Start ins neue Studienjahr!

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Neue Zugangsbeschränkungen: Die von der SPÖ und der ÖVP präsentierte Einigung zu Zugangsbeschränkungen stellt einen weiteren Schritt in Richtung flächendeckenden Beschränkungen dar.

Beschränkt werden folgende Studienfelder:

Architektur und Städteplanung

(Architektur; Landschaftsplanung und Landschaftspflege; Raumplanung und Raumordnung)

Biologie und Biochemie Informatik

(Informatik; Informatikmanagement; Wirtschaftsinformatik)

Wirtschaftswissenschaften Pharmazie

Die Fächer werden nicht von vornherein beschränkt, sondern erst wenn ein gewisse Zahl an Neuinskriptionen erreicht ist. Wenn hier eine gewisse Grenze überschritten wird, dann werden automatisch Zugangsbeschränkungen eingeführt. Diese Regelungen bringen große Unsicherheiten für angehende Studierende mit sich. So ist es bei Inskription noch nicht klar ob eine Aufnahmeprüfung zu absolvieren ist oder nicht. Es besteht hier die Gefahr, dass sich angehende Studierende sicherheitshalber gleich in mehreren Studienrichtungen anmelden und so die Inskriptionszahlen nach oben gehen. So wird es nicht lange dauern bis die Grenze der Anfänger_ innenzahl in den Fächern, ab der beschränkt werden darf, überschritten wird, und somit Beschränkungen in allen Fächern eingeführt werden. Wie diese Aufnahmeverfahren aussehen ist dann ganz den Rektoraten überlassen. Das heißt, diese können von Uni zu Uni verschieden ausgestaltet sein. Beim Pressegespräch von Minister Töchterle und Wissenschaftssprecherin Kuntzl, bei dem dieses Modell präsentiert wurde, war hier nur die Rede davon, dass es sich um ein mehrstufiges Aufnahmeverfahren handeln soll. Details wurden aber noch nicht veröffentlicht.

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Details zu den beschränkten Studienfeldern: >> Informatik ■ Es soll einen österreichweiten Ausbau der Studienplätze für Studienanfänger_innen von 1699 auf 1930 geben. ■ Rund 16 Professor_innenstellen mehr ■ Auswirkungen: Aller Vorraussicht nach wird der Standort der TU Wien hier mit starken Beschränkungen konfrontiert werden. Die Studierenden sollen dabei auf die anderen Universitätsstädte ausweichen.

>> Architektur ■ Aktuell gibt es in der Architektur 1950 Studienanfänger_innen. Diese Zahl soll in Zukunft auf 1530 gekürzt werden. Hier kommt es also zu einer Streichung von mehr als 400 Studienplätzen! ■ Der Ausbau der der Professor_ innenstellen beschränkt sich hier ebenfalls nur auf 9 zusätzliche Stellen ■ Diese Regelung bedeutet vor allem, dass der Standort der TU Wien von den Kürzungen am stärksten betroffen sein wird. Das Bekenntnis, dass alle Studierende das Studieren können was sie wollen, aber vielleicht nicht an ihrem bevorzugtem Ort, lässt sich hier


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TU Wien stark betroffen! nicht aufrecht erhalten. Innsbruck und Graz wird es nicht möglich sein, mit so einem geringen Ausbau der Kapazitäten, die zusätzlichen Studienanfänger_innen von Wien aufzunehmen. Gerechtfertigt werden die Beschränkungen damit, dass es österreichweit, bis auf die Architektur einen insgesamten Ausbau der Studienplätze geben soll und die Studierenden nur besser verteilt gehören. Gerade in der Wirtschaft und der Pharmazie stellt dieser Ausbau aber nur eine reine Alibihandlung dar, denn mit einem Ausbau von 17 bzw. 40 Plätzen kann keineswegs von einer Verbesserung, der jetzt schon überall vorherrschenden katastrophalen Betreuungsverhältnisse, gesprochen werden. Laut Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl soll es auch in Zulkunft allen Studierenden möglich sein ihr Wunschstudium zu beginnen, nur halt nicht an dem gewünschten Studienort. Falls in Wien also kein Platz mehr ist, sollen Studienanfänger_innen einfach in eine andere Stadt ausweichen. Hier ergeben sich aber mehrere Probleme Der Umzug an einen anderen Studienort ist mit sehr viel organisatorischem und finanziellem Aufwand verbunden, der in der Regel bis zu einem halben Jahr im Vorraus geplant werden sollte. Mit der derzeitigen Regel ist es bei Inskription noch nicht klar ob das Studieren in einem dieser Fächer möglich ist oder nicht. Falls

aufgrund der zu hohen Inskriptionszahlen Beschränkungen eingeführt werden, wird erst kurz vor Semesterbeginn oder auch erst während des Semsterbeginns (je nach Ausgestaltung des Aufnahmeverfahrens) feststehen, ob das Aufnahmeverfahren bestanden wurde oder nicht. Für den Fall das nicht bestanden wurde, ist es vollkommen utopisch zu glauben, dass innerhalb kürzester Zeit der Wohnort von Wien nach Innsbruck verlegt werden kann. Abgesehen von dem organisatorische Aufwand der mit so einem Unzug verbunden ist, ist es auch für viele aus finanziellen Gründen nicht möglich einfach umzuziehen und ein neues Leben in einer anderen Stadt zu beginnen.

Nach drei Jahren soll dann evaluiert werden ob es Auswirkungen auf die soziale Durchmischung der Studienfächer gegeben hat. Wer bis dahin auf der Strecke bleibt hat leider Pech gehabt.

nicht abgeschafft - obwohl es im Vorfeld schon Zugangsbeschränkungen gibt. Es kommt hier also auf Studienanfänger_innen eine weitere wesentliche Verschlechterung hinzu. Nicht nur, dass diese sich in Zukunft durch Aufnahmeverfahren schon vor dem Studium quählen müssen, so muss dann auch nacher noch die STEOP absolviert werden, deren einziges Ziel es derzeit ist, die Studierendenzahl deutlich zu verringern. Das heißt von der versprochenen Planungssicherheit durch Zugangsbeschränkungen, wie es aus konservativen Kreisen immer zu hören ist, ist hier keine Spur. Ganz im Gegenteil, gestaltet sich der Studienbeginn mit diesen Maßnahmen noch mehr als bis jetzt, zur reinen Rausprüfphase!

Philipp Oberhaidinger studiert Raumplanung

STEOP Leichte Verbesserungen soll es bei der STEOP geben. Hier soll die Lebenslange Sperre fallen und es einen dritten Prüfungsantritt geben. Die STEOP an sich wird aber Seite 5


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Studieren muss mehr sein. Und was machst du während deiner Vorlesung? Studieren muss mehr sein. Eine Initiative des VSStÖ für die Verbesserung der Hochschullehre.

Die Qualität der Lehre ist in der hochschulpolitischen Debatte ein stark vernachlässigtes Thema. Doch gerade hier besteht akuterr Handlungsbedarf. Egal ob es um die Gestaltung von Lehrveranstaltungen, Prüfungsmodalitäten oder einfach nur um Vortragsweise der Lehrenden geht, sind Studierende und Lehrende in diesem Bereich mit vielen Problemen konfrontiert, die sich jeden Tag direkt im Hörsaal auswirken. EIN BEAMER MACHT NOCH KEINE VORLESUNG... Die Gestaltung von Lehrveranstaltungen basiert meistens auf den immer gleichen Methoden, ohne dabei auch nur auf die Gruppengröße, auf die individuellen Interessen der Studierenden oder darauf, wie die jeweiligen Inhalte am besten vermittelt werden können, einzugehen. Lehre kann und muss jedoch auf einer Methodenvielfalt aufbauen, die mehr kann als eindimensionale Frontalvorträge. Studierende und deren Interessen müssen ins Zentrum der Lehre gerückt werden und an der Gestaltung der Lehrveranstaltung mitbstimmen können. Qualitativ hochwertige Lehre kann aber nur dann wirklich gewährleistet werden, wenn die Lehrenden auch im Bereich der Didaktik ausgebildet werden. Wir fordern deshalb einen verpflichtenden Lehrgang zur didaktischen Aus- und Weiterbildung Seite 6

für alle in der Lehre Tätigen. ÜBERFÜLLTE HÖRSÄLE UND ANDERE ALLTAGS-G’SCHICHTEN Überfüllte Hörsäle stellen für einen Großteil der Studierenden tagtägliche Realität dar, das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden wird immer schlechter. Als Voraussetzung für eine sinnvolle Gestaltung der Lehrveranstaltung braucht es jedoch eine möglichst niedrige Teilnehmer_innenzahl in den Kursen!

Ein weiteres Problem der organisatorischen Gestaltung einer Lehrveranstaltung ist für viele Studierende die Anwesenheitspflicht. Besonders für erwerbstätige Studierende und Studierende mit Betreuungspflichten kann die Verschulung der Studien zu großen Verzögerungen oder gar zum Abbruch des Studiums führen. Wir schlagen vor, die Anwesenheitspflicht abzuschaffen und für Studierende, die aus individu-

ellen Gründen mehrmals an einer Vorlesung nicht teilnehmen können, freiwillige Ersatzmöglichkeiten, wie z.B. online unterstützte Aufgaben und Übungen, anzubieten. Außerdem soll die Lehrplangestaltung flexibler werden, und mehr Kurse am Abend angeboten werden, um auch auf erwerbstätige Studierende und Studierende mit Betreuungspflichten Rücksicht zu nehmen. UNI MUSS MEHR SEIN ALS MULTIPLE CHOICE! Prüfungsmodalitäten werden derzeit nicht aufgrund des möglichen Lernerfolgs, sondern aufgrund möglichst niedriger Kosten ausgewählt. So kommt es dabei oft zur Anwendung von Multipleoder SingleChoice-Tests. Solche Prüfungen verleiten nur dazu, Fakten auswendig zu lernen und Eins zu Eins wiederzugeben. Das Verstehen von Zusammenhängen oder nachhaltiges Lernen kommt dabei meistens zu kurz. Hier muss auf eine breitere Leistungsbeurteilung umgestellt werden: Aspekte wie Mitarbeit, wissenschaftliches Arbeiten oder Referate sollen in die Beurteilung miteinbezogen werden. Prüfungen, die nur dazu dienen, Studierende aus dem Studium zu drängen, dürfen nicht weiter Realität sein!


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Forum Hochschule. Seit Monaten schon wird vom Wissenschaftsministerium die Vorstellung eines neuen Hochschulplans angekündigt, am 28.03.2012 legte die ÖH vor: im Rahmen des Forum Hochschule wurde der alternative Hochschulplan präsentiert, der ein vollständiges Konzept zur Restrukturierung des österreichischen Hochschulsystems darstellt. Wir schreiben das Jahr 2012: versteckte & offensichtliche Zugangsbeschränkungen, überfüllte Hörsäle, Knock-Out-Prüfungen, fehlende Betreuungsplätze für Abschlussarbeiten – die Misere des österreichischen Hochschulsektors zieht sich wie ein roter Faden durch alle Phasen des tertiären Bildungsbereichs. Dieser fortlaufenden Einbahnstraße trat die ÖH nun beeindruckend entgegen. In fünf Arbeitsgruppen wurde ein umfassender „alternativer Hochschulplan“ entwickelt, der im März 2012 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Das knapp 170 Seiten zählende Werk umfasst alle wesentlichen Punkte eines funktionstüchtigen Hochschulsystems, angefangen bei der Organisation, über die Wissenschaft & Forschung, Qualität der Lehre und soziale Absicherungen der Studierenden bis hin zur Finanzierung und zeigt damit, dass die Hochschüler_innenschaft konstruktive Beiträge zur Bildungsdebatte leistet.

Doch wie soll dieses System aufgebaut sein? Das Finanzbedürfnis der Hochschulen soll durch nachvollziehbare Kriterien festgestellt werden. Dazu wird das Budget über drei Säulen verteilt: 1.) Das Infrastruktur Budget: Bei diesem wird auf die unterschiedlichen Grundkosten, wie Gebäudekosten, Großgerät/Forschungsinfrastruktur und spezifische Dienstleistungen eingegangen. 2.) Basisfinanzierung Lehre und Forschung: Mit dieser Säule werden die hochschulischen Leistungen der Lehre und ein Großteil der Forschungsleistung abgedeckt. Um das Betreuungsverhältnis maßgeblich zu verbessern orientiert sich die von der ÖH entwickelte Formel auch an der Berechnung des erforderlichen Personalbedarfs. Dieser wird über die Zahl der Studierenden berechnet um die Qualität der Lehre zu erhalten.

3.) Indikatorbasierte Zusatzfinanzierung: Über die dritte Säule können die Hochschulen beim Erreichen politischer vorgegebener Ziele ihr Gesamtbudget erhöhen. Das Drei-Säulen-Modell errechnet nicht nur den Mehrbedarf der notwendigen öffentlichen Mittel sondern knüpft v.a. an gesellschaftspolitische Zielsetzung an: Das Recht auf Bildung und Bildungspartizipation unabhängig von sozialer, finanzieller und geografischer Herkunft muss finanziell untermauert werden.

Nadine Neubauer studiert Technische Chemie

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Frauen an der TU Wien. *

Gleichberechtigung ist schon lange ein Thema an der TU Wien. Doch viele, besonders weibliche Studierende, wissen nicht welches Angebot es gibt und wie sie es nutzen könnten. Hier ein kleiner Überblick!

Frauen* und Männer* sind, zumindest theoretisch, in Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft gleichberechtigt. Auch an den Universitäten sieht es auf den ersten Blick so aus, als sei Ungerechtigkeit zwischen den beiden Geschlechtern kein Thema mehr. Doch rund 75% der Studierenden an der TU Wien sind männlich, in manchen Studien wie z.B. Elektrotechnik beträgt die Zahl der Hörerinnen* gar weniger als 10 %. Doch es hört nicht bei den Studentinnen* auf.

Rektor_innen seit Bestehen der TU: 1815-1866 gab es 5 ernannte Direktoren* 1866-2011 gab es 107 gewählte Rektoren* seit Oktober 2011 gibt es als 108. die erste gewählte Rektorin* Heute gibt es 0 Dekaninnen* und 8 Dekane* sowie 4 Institutsleiterinnen *und 52 Institutsleiter* an den 8 Fakultäten der TU Wien.

Bei solchen Zahlen und gerade am Anfang eines Studiums, oder auch wenn man schon mittendrin ist, stellt man sich als Frau* immer wieder die Frage: wo werde ich als Frau* an der TU Wien gefördert? Seite 8

Hier ein paar Tips für Frauen* an der Technischen Universität Wien: Das „fFORTE WIT - Women in Technology“- Initiative des Bundesministerien für Wissenschaft und Forschung, für Verkehr, Innovation und Technologie und für Wirtschaft und Arbeit engagiert sich seit Jahren an folgenden Fakultäten: Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Fakultät für Informatik, Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften sowie an der Fakultät für Technische Chemie. Nicht nur Sommerworkshops zu vielen verschiedenen Themen wie Language Coaching, Individual Feedback in English Scientific Writing, sondern auch verschiedene wiederkehrende Seminare wie Latex Aufbau- und Basiskurse und viele andere werden speziell für weibliche Studierende angeboten.

tin* sein: Die Organisation „abz Austria“ bietet mit dem Projekt „Girls go University“ jeden Sommer bezahlte Ferialpraktika für Schülerinnen* an der TU Wien an. Und wenn du dich nach ein paar Tagen nach denen du nur Männer* auf Gängen der TU Wien gesehen hast fragst, wo denn die 25% Frauen* sind und wo und wie sie als Technikerinnen* zurechtkommen, kann die Homepage www.frauenspuren.at für viel Aufklärung sorgen. Dort wird mittels Daten und Fakten, Lebenläufen und Interviews ein Einblick in die Leben vieler Technikerinnen* der TU Wien in 90-jähriger Geschichte beschrieben. Quellen: http://www.tuwien.ac.at/dle/koostelle/ http://www.abzaustria.at/projekte/jugendliche/girlsgouniversity.html http://www.frauenspuren.at

Das TU!MentorING Programm stellt Professorinnen und Professoren der TU Wien (Mentor_innen) für Kleingruppen zusammen, sogenannte Mentees, die sie unterstützen. Das Programm ist für Nachwuchswissenschafterinnen geeignet und bietet Themen wie „Wissenschaftliche Karriereplanung und Reflexion“ und „(Entwicklung von) Strategien im wissenschaftlichen Feld“ an. Und solltest du noch keine Studen-

Viktoria Ritter studiert Technische Chemie


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Gemeinsam f端r eine starke TU!

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* A R T N O C PRO&

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Die Wehrpflicht hat ausgedient:

Am 26.Oktober 2012 wurden am Heldenplatz vielleicht zum letzten Mal junge Wehrpflichtige angelobt. Die Volksabstimmung am 20.Jänner 2013 bietet die Möglichkeit, die unzeitgemäße Zwangsverpflichtung von jungen Österreichern* endlich abzuschaffen. fit gefühlt, dem gegenüber standen jedoch die regelmäßigen Erniedrigungen durch mir unmittelbar Vorgesetzte, militär-strategisch sich mir eher nicht erschließende Operationen wie Laub kehren bei Wind oder auch die eigene Unzufriedenheit, da man nicht einmal selbst so genau weiß warum das Bundesheer einen überhaupt benötigt. Aus meiner Sicht ist die aktuelle Wehrpflicht vor allem eines: sie ist ungerecht und unzeitgemäß.

Im Jahr 2007 ging es mir wie knapp 40.000 anderen Stellungspflichtigen: Auch ich stand vor der Stellungskommission und hielt meine Tauglichkeitsfeststellung in Händen. Die damalige Entscheidung „Bundesheer oder Zivildienst“ war für mich einfach zu treffen. Ich hatte schon viele teils skurrile Erzählungen von Grundwehrdienern gehört und wollte mir unbedingt selbst ein Bild vom Leben hinterm Stacheldraht machen. Ich habe damals direkt meinen Wunsch, den Wehrdienst bei der Luftraumüberwachung abzuleisten, deponiert. Nach der Matura rückte ich im Oktober 2008 in der Schwarzenbergkaserne in Salzburg ein, wo ich ca. Seite 10

sieben Wochen lang u.a. lernte, wie man ein Gewehr auseinander- und zusammenbaut, auf bewegliche Ziele schießt, möglichst schnell seine gesamte Ausrüstung einpackt und man seinen Lederstiefeln Hochglanz verleiht. Nach dieser sogenannten Grundausbildung kam ich zur Einsatzzentrale Luftraumüberwachung wo ich dann ungefähr 4 Monate der Republik Österreich, wenn man so will, diente. In meiner Zeit beim Österreichischen Bundesheer habe ich zwar viel Lebenserfahrung gesammelt, interessante Leute kennen gelernt und mich durch den täglichen Sport körperlich

1.) Tauglichkeitskriterien sind ein Witz – letztes Jahr waren gute 14% der 42726 Stellungspflichtigen untauglich. Viele von diesen Personen könnten als Systemerhalter oder Zivildiener eingesetzt werden. Wir alle kennen kerngesunde Söhne aus “besseren” Familien die es sich richten konnten. Entweder ist der Herr Papa eh selbst der Arzt, der irgendeinen Wisch geschrieben hat, damit der Herr Sohnemann als untauglich angesehen wird oder sonst halt der berühmte “Freund der Familie”. Viele versuchen sich vor ihrem Dienst durch Aufschub etc. zu drücken. Das ist besonders den anderen Wehrpflichtigen gegenüber unfair. 2.) Junge Frauen* sind von der Wehrpflicht und auch dem Wehrer-

* Die Artikel Pro&Contra Profiheer sollen gängige Argumente für bzw. gegen das Profiheer aufzählen und spiegeln nicht zwangsweise die Meinung der Autoren.


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darum JA zum Profiheer!

satzdienst ausgenommen. Dies führt zu einem enormen Überhang von Männern* beim österreichischen Bundesheer wodurch jenes nicht wie so oft zitiert als “Querschnitt der Bevölkerung” gelten kann. 3.) Wehrpflicht ist nicht mehr zeitgemäß. In 20 von 27 EU-Staates gibt es bereits seit längerem ein Berufsheer. Die Befürchtung, ein Berufsheer könnte die Regierung putschen, ist in all diesen Staaten nicht wahr geworden. Die Sicherheitspolitik hat sich in den letzten 30 Jahren geändert: Den Eisernen Vorhang gibt es nicht mehr, Europa wächst zusammen und eine Panzerschlacht im Marchfeld scheint aus heutiger Sicht eher lächerlich. 4.) Die Neutralität als Grund gegen ein Berufsheer kann ich nicht gelten lassen. Auch andere neutrale und bundnisfreie Staaten wie Irland oder Schweden haben bereits ein Berufsheer.

5.) Landesverteidigung und Katastrophenhilfe? Mit nichten! Rund 60% der derzeitigen Wehrpflichtigen werden als Köche, Kellner, Bürokräfte, etc. eingesetzt. Dies ist eine ungerechte Ausnutzung von jungen Staatsbürgern um Kosten im System zu sparen. 6.) Das finanzielle Minus für junge Männer* ist enorm. Vergleicht man den Sold von derzeit 301€ mit dem Mindestlohn zB in der Metallindustrie kommt man auf einen Wegfall von über 7000€ in den 6 Monaten Grundwehrdienst. Wer kann unter diesen Vorraussetzungen einem jungen Vater*, der jeden Cent benötigt, in die Augen schauen und ihm sagen, dass er als Grundwehrdiener der Republik Österreich quasi zum Nulltarif zur Verfügung zu stehen hat. Für junge Männer* aus bürgerlichen Familien mag das Bundesheer ein Abenteuer sein, für Männer* aus Arbeiterfamilien bedeutet der Dienst mit der Waffe allerdings ein großes finanzielles Minus.

Mir persönlich am Liebsten wäre, wenn die Wehrpflicht und somit auch der Wehrersatzdienst (Zivildienst) abgeschafft- und statt dessen etwas wie ein “Freiwilliges Sozialjahr” geschaffen werden würde. Man müsste sich ein Anreizmodell überlegen. Ich könnte mir durchaus eine Bevorzugung von Sozialjahr-Absolvent_innen im Bildungssektor vorstellen: Gratis Meisterprüfung, ein sicherer Studienplatz im Wunschstudium, keine Studiengebühren. Dieses Sozialjahr müsste ausfinanziert sein und den “Freiwilligen” eine gerechte Entschädigung für ihre Arbeit abgelten. Ein Berufsheer mit starker Milizkomponente gehört her – aus den oben genannten und vielen anderen Gründen. Darum am 20.Jänner JA zum Profiheer! Freundschaft!

Philipp Oberhaidinger studiert Raumplanung

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Eine wehrlose Demokratie.

Am 20.Jänner stimmen die Österreicher_innen darüber ab, ob die seit Jahrzenten bestehende Wehrpflicht bestehen bleibt oder ein Profiheer eingeführt wird.

Grundsätzlich stellt sich natürlich schon die Frage, ob man junge Männer*, fern jedes Interesses für Waffen und Kriegskunst zu einem Zwangsdienst abstellen soll, wenn sogar eine Alternative in Form eines Profiheeres vorhanden ist. Tatsächlich aber benötigt unser Heer genau diese Individuen frei von militaristischem Gedankengut damit es auch UNSER Heer bleibt. Schließlich gewährleisten genau diese Menschen die Integration weiter Teile der Gesellschaft und damit auch ihrer demokratischen Interessen in den Militärapparat. Sollen nach einer Umstellung auf ein Profiheer im schlimmsten Fall rechtsgesinnte Waffenfreaks für eine Wahrnehmung der demokratischen Pflichten des Militärs sorgen? Vermutlich nicht. Viel wahrscheinlicher ist eine sowohl Ideologische als auch Seite 12

im äußersten Falle Institutionelle Entkoppelung von der Demokratie. Ein Staat im Staat. Sehr abgedroschen aber doch eindrucksvoll ist hierfür das Beispiel aus dem Österreichischen Bürgerkrieg 1934 als sich das Bundesheer gegen das eigene Parlament richtete und mit Kanonen auf Gemeindebauten schoss. Ziel war es einen Austrofaschistischen Ständestaat unter Engelbert Dollfuß zu errichten. Freilich wäre ein derartiges Szenario nach fast 60 Jahren Demokratie mit EU und UNO undenkbar, aber doch wird deutlich, dass eine verselbstständigte Militaristenklasse durchaus Druck auf Nationalrat oder Regierung ausüben könnte. Ein weiteres wichtiges Anliegen der Österreicher_innen ist der Erhalt

der Neutralität. Schon Ende der 90er Jahre setzte sich die ÖVP das Ziel ein Berufsheer zu installieren um Österreich mittelfristig in die NATO zu führen, was einer kostspieligen militärischen Aufrüstung gleichkäme. Auch falls die derzeitigen Befürworter_innen des Berufsheeres einem Nato-Beitritt ablehnend gegenüber stehen, sollten die möglichen Vorstellungen der kommenden Regierungen bedacht werden. Vor allem dann, wenn schmiergeldaffine Rüstungskonzerne Volksvertreter zu Lobbyisten mutieren lassen. In einem derartigen Szenario können diese dann schließlich ohne Problem auf ein bereits bestehendes Profiheer zurückgreifen. Somit stärkt die Wehrpflicht Österreichs Neutralität. „Profis bringen Sicherheit“, damit wirbt Verteidigungsminister Darabos für sein Berufsheermodell. Diese undifferenzierte Aussage kann verschieden interpretiert werden. Falls damit ein Fortschritt im Bereich der Auslandseinsätze gemeint ist, muss man betonen, das sich Österreichs Soldat_innen für ihren Einsatz bei Peace-Keeping-Missionen der UNO weltweit bereits einen hervorragenden Ruf verschafft haben. Zurzeit befinden sich rund 500 Soldat_ innen im Kosovo, 373 stehen auf den Golanhöhen, 305 sichern den Frieden


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JA zur Wehrpflicht!

in Bosnien und 151 den im Libanon. Jeweils weniger als zehn Soldat_innen sind zurzeit in Afghanistan und im Kongo, in der Westsahara und in Kroatien, in Georgien und auf Zypern. Diese Frauen und Männer sind alle bestens ausgebildete Berufssoldat_innen. Eine Umstellung auf ein Profi-Heer hätte keinen Einfluss auf deren Ausbildungsgrad und die Anzahl jener Berufssoldat_innen, welche sich für einen Auslandseinsatz bewerben, übersteigt bereits jetzt die vorhandenen Plätze. Angenommen die Sicherheit im Inland ist angesprochen, kann hiermit nur der Katastrophenschutz gemeint sein, schließlich ist die Wahrscheinlichkeit eines Krieges auf Österreichischem Boden annähernd null. Darabos verweist hierbei auf eine 5-Jahres Statistik des Verteidigungsministeriums wonach durchschnittlich nur 6,5 Prozent aller Grundwehrdiener bei Katastropheneinsätzen im Einsatz waren. Die-

se Statistik kann auch anders gelesen werden wenn man die absoluten Zahlen betrachtet. 2009 waren insgesamt 3.030 Soldat_innen im Katastropheneinsatz, 2.000 bzw. zwei Drittel davon waren Rekruten. Ähnlich die Situation 2010, von insgesamt 1.491 Soldat_ innen waren 1.000 Grundwehrdiener im Einsatz, ebenfalls zwei Drittel. Die absolute Spitze wurde beim Jahrhunderthochwasser 2002 erreicht wo von 11.000 sich im Einsatz befindlichen Soldat_innen 7000 Rekruten waren. Zur selben Zeit hat sich der Rekrutenbestand im gesamten Bundesheer auf 10.500 Präsenzdienstleister belaufen. In einer zu jeder Zeit möglichen Wiederholung des Hochwassers von 2002 wäre ein Ersatz für 7000 Rekruten in Form von Berufs oder Milizsoldat_innen eine im Vergleich sehr kostspielige Angelegenheit. Eine daraus folgende Qualitätsverbesserung der Katastrophenhilfe ist anzuzweifeln, da Organisationstätigkeiten bis jetzt ohnehin von Profis übernommen

wurden und ein Rekrut nicht mit weniger Motivation als ein Berufssoldat an Katastrophenhilfe mitwirkt. Alles in allem muss ein im Dienste der Demokratie (griech. Herrschaft des Volkes) stehendes Heer Anliegen der Bürger_innen innerhalb und außerhalb der Republik behandeln. Wer könnte diese Aufgaben nicht am besten formulieren und lösen wenn nicht die Bevölkerung selbst. Die Herrschaft des Volkes über Kriegsgerät muss gewahrt bleiben, sonst enden wir noch alle wehr-los. Abkehr von der Wehrpflicht bedeutet eine kleine Abkehr von der Demokratie.

Lukas Vasko studiert Ing.wissenschaften Maschinenbau

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Stronach: „Ich bin kein Politiker!“ Mit diesen Worten präsentierte Frank Stronach seine Partei der Öffentlichkeit. Damit sagt er etwas, das gerade so populär wie schon lange nicht mehr ist: Politik ist uncool.

Politiker_innen genießen gerade kein gutes Ansehen. Medien berichten quasi nur noch von Polit-Pannen und Korruption. Egal was ein_e Politiker_in von sich gibt, es wird grundsätzlich falsch interpretiert, in der Luft zerrissen oder nicht beachtet. Die Bevölkerung ist Politikverdrossen und die Medien bedienen diese Verdrossenheit mit passenden Schlagzeilen. Eine Verkappte Win-Win Situation, in der Zeitungen auf ihre Verkaufszahlen kommen, und die Bevölkerung in ihrer Meinung bestätigt wird.

gend. Beides Aufgaben die besser von Politiker_innen erledigt werden.

Lehre und Forschung auf viel zu kleiner Sparflamme.

Auch Aktionismus wird zur Zeit vor allem von Firmen in Form von Flashmobs, Streetart oder OnlineAktionen für das eigene Image verwendet. Usern fällt es auch ungemein leichter, eine Aktion von Coca Cola zu liken, als wenn diese von einer politischen, also uncoolen Partei stammt.

Insgesamt ein verfahrene Situation. Wenn sich jedoch die Bevölkerung dazu aufrafft, sich nicht mehr auf das Verdrossenheits-Spiel einzulassen und ihre Mündigkeit wiedererlangt, würden die Medien einen Pro-Politik Journalismus betreiben, was Politiker_innen wieder zu Volksvertreter_innen ermächtigen würde. Populist_innen hätten kein leichtes Spiel mehr, und endlich würden in der Politik wieder das einzig wichtige eine Rolle spielen: Die Inhalte.

Gleichzeitig haben die Werbungsmacher_innen erkannt, dass sie zwar besser nicht das Wort Politik auf ihre Plakate schreiben, Themen wie (Verteilungs-)Gerechtigkeit oder Nachhaltigkeit aber sehr wohl aufgreifen. Nicht zufällig lässt zum Beispiel Telering ihre Werbefigur für Gerechtigkeit kämpfen, oder sorgt sich die OMV um die Zukunft unserer Ju-

Die Privatisierung macht übrigens auch nicht vor den Toren der Universitäten halt. Dass Unis viel zu wenig Geld von Wissenschaftsminister Töchterle bekommen, bringt die Rektor_innen in eine verzwickte Situation: Entweder erlauben sie, dass Firmen gleichzeitig mit ihrem Geld, auch ihrer eigenen Interessen in die Universität einbringen, oder fahren

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Der Trend, dass alles politische privatisiert und unter einem anderen Namen für private Interessen einzelner Firmen verwendet wird, zeigt zwei Sachen ganz deutlich. Politikverdrossenheit ist eigentlich eine Politik-Berichterstattung-Verdrossenheit und Populist_innen wie Stronach oder auch Strache, die sich als „Nicht-Politiker_innen“ bezeichnen, haben leichtes Spiel.

Franz Wilding studiert Informatik


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Kurzmeldungen. FemPowerment 2012 Das feministische Seminar des VSStÖ! Wir nehmen das wörtlich und veranstalten von 14. bis 16. Dezember in Tulln ein Seminar von und für junge Frauen. In vier Workshops haben wir die Gelegenheit, uns abseits der Uni weiterzubilden, zu diskutieren und uns zu vernetzen. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm sorgt dafür, dass auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Das FemPowerment ist natürlich für alle Teilnehmerinnen kostenlos – inklusive An- und Abreise, Vollpension und Seminarunterlagen. Wer nicht mitkommt ist selbst schuld. Anmelden auf vsstoe.at

Keine Direktwahl bei ÖHWahlen 2013 Die Wahl der Hochschüler_innenschaft (ÖH) nächsten Mai wird erneut ohne Direktwahl der Bundesvertretung stattfinden. Dabei wäre Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle bereit gewesen, die mit dem Unigesetz 2002 eingebrachte und vielfach als Rückschritt in Sachen Demokratie kritisierte Änderung wieder aufzuheben. Seine einzige Bedingung: Die ÖH müsse sich einig sein, was für eine Art der Wahl sie wolle. Doch die aktuelle Bundesvertretung (Gras, VSStÖ, FLÖ, FEST) und die ÖVP-nahe AG fanden zu keinem Konsens.

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1. In diesem Studium gibt’s die härtesten Knock-Out Prüfungen an der TU 2. Physiker_innen lieben diese Hieroglyphen 3. Beliebtes TU-Cafe im Hof des Hauptgebäudes 4. Seine Wellengleichung hat die Welt verändert 5. Fast jede Studienrichtung an der TU plagt sich im 1. Semester mit diesem Fach 6. Nach dem Bachelor kommt der … 7. Der HS 5 liegt in welchem Bereich? 8. Abkürzung für die Studieneingang- und Orientierungsphase Du konntest alle 8 Fragen beantworten? Wenn ja dann füge die Lösungsbuchstaben in den eckigen Klammern von 1-8 zum Lösungswort zusammen und sende es mit Name und Adresse an tuwien@live.at. Alle richtigen Antworten werden belohnt!

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Wir wollen mehr! .Erhaltung des Archlabs! .Günstige Druckmöglichkeiten! .Mehr Aufenthaltsräume! .Freie Prüfer_innenwahl! .hier könnte deine Forderung stehen

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schlechtergerechter Sprache geschrieben. So sollen alle Geschlechter erwähnt werden. Wir verwenden verschiedene Arten der geschlechtergerechten Formulierung, um die Vielfalt der Kategorie Geschlecht aufzuzeigen.

Impressum: Herausgeber: Verband sozialistischer Student_innen Wien f.d.I.V.: Miriam Kaiys Chefredaktion: Philipp Oberhaidinger Christoph Stähler Bartensteingasse 4, 1010 Wien www.vsstoe-wien.at Seite 16


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