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Studie: Behandlung von früher Okklusalkaries mit Self-Assembling Peptide
Die nichtinvasive Kariesbehandlung ist ein wichtiger Aspekt der modernen Zahnmedizin. Leisten selfassembling peptide einen Beitrag dazu?
Der Wirkungsmechanismus von monomeric selfassembling peptide P114 (SAP P114) bei der Remineralisiation von Zahnschmelz ist nachgewiesen. Wird SAP P114 auf die Oberfläche einer kariösen Läsion aufgetragen, diffundiert es in die Läsion, baut sich innerhalb der Läsion zu einer 3DMatrix auf und zieht Mineralien aus dem Speichel zur Bildung neuer Hydroxylapatit oder fluoridierter HydroxylapatitKristalle an. Mikrohärtemessungen in Abhängigkeit mit der Schmelzläsionstiefe haben gezeigt, dass die Remineralisation nach SAP P114Applikation tief in der Läsion stattfindet. Im Gegensatz dazu ist die Mineralisierung mit Fluorid auf die äussere Schmelzschicht beschränkt. In der vorliegenden Studie wurde die Wirksamkeit von SAP P114 in Kombination mit Fluoridlack oder mit polymeric selfassembling peptide matrix (SAPM) bei der Behandlung von nichtkavitierter okklusaler Karies untersucht. Folgende Hypothese wurde aufgestellt: SAP P114 plus Fluoridlack und SAP P114 plus SAPM zeigen bei der Behandlung von früher Okklusalkaries keinen Unterschied im klinischen Erfolg und beide sind dem derzeitigen klinischen Goldstandard von Fluoridlack allein überlegen. Lässt sich diese Hypothese untermauern, würde dem Kliniker*in eine Alternative geboten, die halbjährliche Anwendung von Fluoridlack in der Praxis durch eine einmalige Applikation von SAP P114 in der Praxis und die zweimal wöchentliche Anwendung eines SAPMGels zuhause zu ersetzen. Neunzig Kinder und Jugendliche mit vergleichbarem ICDASIICode wurden in diese randomisierte, Goldstandardkontrollierte klinische Studie eingeschlossen und nach dem Zufallsprinzip gleichmäßig auf drei Studiengruppen verteilt. Keiner der BaselineWerte zeigte statistische Unterschiede zwischen den Gruppen. – Testgruppe 1 erhielt SAP P114 zu Studienbeginn und zweimal Fluoridlack, bei Studienbeginn und an Tag 180 – Testgruppe 2 erhielt SAP P114 bei Studienbeginn und zweimal wöchentlich SAPM (Heimanwendung) – die Kontrollgruppe erhielt Fluoridlack bei
Studienbeginn und an Tag 180 Die Kariesprogression wurde mittels verschiedener Untersuchungsmethoden gemessen. Bei der Laserfluoreszenz zeigten sich bei den Testgruppen 1 und 2 bessere Ergebnisse, die Werte nahmen im Vergleich zum Studienbeginn ab. Bei der Kontrollgruppe zeigte sich ein Anstieg. Die ICDASIICodes an Tag 360 zeigten eine teilweise Regression für Testgruppe 1 (6,7 %) und Testgruppe 2 (20,0 %) und eine teilweise Progression für die Kontrollgruppe (23,3 %). Nyvad Caries Activity ergab eine überlegene Kariesinaktivierung für die Testgruppen, verglichen mit der Kontrollgruppe. Die Autor*innen werten die Resultate dieser klinischen Studie so, dass SAP P114 in Kombination mit Fluoridlack wie auch SAP P114 mit zweimal wöchentlich SAPM angewendet, eine überlegene Behandlung für frühe Kariesläsionen im Vergleich zu Fluoridlack allein darstellt.