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Ce qu’un nouveau manuel pédiatrique a apporté à l’Ambulanz Region Biel AG
Dank Dosierungs-Handbuch weniger Stress bei Pädiatrieeinsätzen Manuel de posologie: moins de stress lors d’interventions pédiatriques
Michael Feuz und Christel Crevoiserat
Pädiatrische Einsätze sind anspruchsvolle Situationen für Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter. Die Tatsache, dass man sich sowohl um die Angehörigen als auch um die Kinder kümmern muss, versetzt die Fachleute in Stress. Zusätzlich sind diese Einsätze eher selten; Routine welche Sicherheit bringen würde, fehlt. Die Ambulanz Region Biel (ARB) AG beispielsweise hat pro Jahr ca. 250 pädiatrische Einsätze, was einen prozentualen Anteil von ca. 4 Prozent aller Einsätzen ausmacht. Wenn wir diese Zahlen für einen in einem 100-Prozent-Pensum tätigen Rettungssanitäter ausrechnen, welcher durchschnittlich 400 Einsätze pro Jahr macht, ergibt dies 16 pädiatrische Einsätze pro Jahr.
Ein grosser Stressfaktor ist die Medikamentengabe: Es gelten Dosierungen, basierend auf dem Körpergewicht, zu errechnen, und oft muss verdünnt werden. Oft ist es nicht notwendig, bei pädiatrischen Einsätzen Medikamente zu applizieren, bei der ARB im Schnitt nur bei jedem fünften pädiatrischen Einsatz.
Bisher galt: selber rechnen
Das bisherige Hilfsmittel der Ambulanz Region Biel AG zur Berechnung von Dosierungen war eine Tabelle, auf welcher der Rettungssanitäter die Medikamentenmenge anhand des Gewichtes des Kindes selber ausrechnen musste. Die Verdünnung musste ebenfalls selber hergeleitet werden. Und dies alles auf der Hinfahrt zum Einsatzort, welche im ARBEinsatzgebiet durchschnittlich ca. sieben Minuten für pädiatrische Einsätze dauert. Das Alter und das angenommene Gewicht stimmen dann aber nicht immer mit der Meldung überein, und alle Berechnungen müssen neu gemacht werden...
Projektziel: zweisprachiges Handbuch
Im Rahmen einer der Pädiatrie gewidmeten Weiterbildung, welche Teil des jährlichen Weiterbildungssystems der ARB ist, mussten die Teilnehmer die Medikamentendosierung angepasst auf ein vorgegebenes Gewicht eines Kindes innerhalb kurzer Zeit berechnen. Diese Weiterbildung zeigte, dass wir ein besseres Hilfsmittel brauchen, besonders zugunsten eines Zeitgewinns und der Zuverlässigkeit. Diese Punkte führten dazu, dass die Ausbildungsverantwortlichen das gesamte Team der Ambulanz Region Biel AG zu einer LösungsMichael Feuz et Christel Crevoiserat
findung aufforderte. Aufgrund von ähnlichen Ideen setzten sich Aline Juillerat, Samuel Bachmann und Michael Feuz direkt nach der Weiterbildung zusammen und begannen mit der UmLes interventions pédiatriques sont des situations exigeantes pour les ambulancières et ambulanciers. Les professionnels sont stressés parce qu’ils doivent gérer à la fois les proches et les enfants. Par ailleurs, ces interventions sont assez rares ce qui ne permet donc pas d’acquérir une routine qui offrirait une certaine sécurité. L’Ambulanz Region Biel (ARB) AG assume par exemple chaque année environ 250 interventions pédiatriques ce qui représente approximativement 4% de toutes les interventions. Si nous prenons ces chiffres pour calculer le nombre de ces interventions pour un ambulancier travaillant à 100% et assurant en moyenne 400 interventions, on obtient 16 interventions pédiatriques par année.
Un facteur de stress important est l’administration de médicaments: Il faut calculer la posologie basée sur le poids du patient et fréquemment, il faut diluer le médicament. Souvent, il n’est pas nécessaire d’administrer des médicaments durant une intervention pédiatrique. Chez l’ARB, des médicaments sont administrés seulement lors d’une intervention pédiatrique sur cinq.
Il fallait calculer soi-même
L’outil utilisé jusqu’à présent chez l’Ambulanz Region Biel AG pour calculer la posologie était un tableau que l’ambulancier utilisait pour calculer lui-même la quantité du médicament à administrer en prenant en compte le poids de l’enfant. Il fallait également en déduire soi-même la dilution. Tous ces calculs devaient être effectués en se déplaçant sur le lieu de l’intervention, déplacement qui dure en moyenne environ sept minutes pour les interventions pédiatriques dans la région d’intervention de l’ARB. L’âge et le poids présumés ne correspondent toutefois pas toujours à l’information obtenue et il faut alors recommencer tous les calculs...
Objectif du projet: un manuel bilingue
Dans le cadre d’une formation continue dédiée à la pédiatrie qui fait partie du système de formation continue annuel de l’ARB, les participants devaient calculer rapidement la posologie d’un médicament en l’adaptant au poids indiqué d’un enfant. Cette formation continue démontrait que nous avons besoin d’un meilleur outil, notamment pour gagner du temps et pour être plus fiable. Dans la foulée, les responsables de la formation demandaient à l’ensemble de l’équipe de l’Ambulanz Region Biel AG de trouver une solution.
setzung eines Projektes, das nun als Büchlein «Medikamente PED» vorliegt. In der einsatzfreien Zeit wurde viel geschrieben, diskutiert, gestaltet und ausprobiert. Das Ziel sollte ein zweisprachiges und für jede Kompetenzstufe anwendbares Hilfsmittel sein. Um Fehler zu vermeiden und einen Zeitgewinn zu erhalten, sollte es möglich sein, dass keine Berechnungen mehr nötig sind, weder für die Dosierung noch für die Verdünnung. Ebenfalls wurde es als zwingend vorausgesetzt, dass die Algorithmen der Ambulanz Region Biel AG und deren fortlaufenden Anpassungen berücksichtigt werden können.
Eigenproduktion von A – Z
Schon bald zeigte sich, dass ein Handbuches die Lösung ist. Als Neuanschaffung für die eigene Produktion wurde nur eine Bindemaschine benötigt, so entstand Das neue Pädi-Handbuch mit Pedia-Tape der Ambulanz Region Biel AG. Bilder: ARB
Le nouveau manuel pédiatrique avec la réglette pédiatrique de l’Ambulanz Region Biel AG. Photos: ARB
unser selbst gedrucktes und laminiertes Pädi-Handbuch.
Am Einsatzort kann nun einfach die Seite gemäss Alter oder Gewicht des Patienten aufgeschlagen werden, und alle nötigen Angaben sind gut ablesbar. Es muss keine Berechnung mehr gemacht werden. Die Verdünnungen sind klar und individuell für Samuel Bachmann et Michael Feuz se retrouvaient après la formation continue pour entamer la mise en pratique d’un projet qui est désormais disponible sous forme d’un livret intitulé «Medikamente PED» (Médicaments PED). Pendant les périodes sans intervention, ils écrivaient, discutaient, créaient et essayaient beau-
Die wichtigsten Vitalparameter sowie die Medikamentenmengen und Verdünnungen sind auf einen Blick sichtbar. coup, l’objectif étant de proposer un outil bilingue qui peut être utilisé pour chaque niveau de compétence. Afin d’éviter des erreurs et de gagner du temps, il devait être possible de se passer des calculs que ce soit pour la posologie ou la dilution. Il était également impératif que les algorithmes de l’Ambulanz Region Biel AG et leurs adaptations continues puissent être pris en compte.

Production maison à 100%
Il s’avérait rapidement qu’un manuel est une bonne solution. Pour se lancer dans la production maison, il fallait juste acheter une perforelieuse. Le produit final était un manuel pédiatrique laminé que nous imprimons nous-mêmes.
Sur le lieu de l’intervention, il suffit désormais simplement d’ouvrir le manuel à la page correspondant à l’âge ou au poids du patient afin de consulter toutes les informations nécessaires. On n’a plus besoin de faire des calculs. Pour chaque médicament, les dilutions sont clairement et individuellement indiquées. Le manuel contient par ailleurs une réglette pédiatrique, une bande graduée qui peut être posée à côté d’un enfant et qui nous indique un poids qui correspond à sa taille. La graduation est indiquée en différentes couleurs qui correspondent également à celles figurant dans le manuel pédiatrique.
Efficacité mesurable et nette
Afin de vérifier l’efficacité du nouveau produit, les deux outils étaient comparés. Cela était effectué dans le
jedes Medikament sofort ersichtlich. Zusätzlich liegt dem Pädi-Handbuch ein PediaTape bei, ein skaliertes Band, welches neben einem Kind ausgebreitet werden kann. Dies gibt uns ein Gewicht entsprechend seiner Grösse an. Die Einteilung wird mit verschiedenen Farben angezeigt, welche wiederum übereinstimmen mit jenen im PädiHandbuch.
Messbare und deutliche Effizienz
Um die Effizienz des neuen Produktes zu verifizieren, wurde ein Vergleich der beiden Hilfsmittel gemacht. Dies im Rahmen der Diplomarbeit «Der Mehrwert eines Qualitätssystems in einem Rettungsdienst» von Christel Crevoiserat, die bei der ARB die Ausbildung zur Rettungssanitäterin HF absolvierte. Der Vergleich wurde betriebsintern anhand von fünf verschiedenen Fallbeispielen durchgeführt. Insgesamt wurden 40 Simulationen ausgewertet. Die Teams hatten zweimal die gleiche Situation absolviert, jeweils mit einem der beiden zu vergleichenden Hilfsmittel.
Das Resultat aus dem Vergleich war sehr erfreulich. Das neue Hilfsmittel für die pädiatrischen Berechnungen zeigte in allen Situationen einen Zeitgewinn von ungefähr 2 Minuten gegenüber dem alten Hilfsmittel, was 52 Prozent entspricht. Ebenfalls konnte mit dem neuen Hilfsmittel eine Steigerung der Genauigkeit um 8,13 Prozent erzielt werden.
Die Effizienzsteigerung kommt daher, dass der Stress dank dem neuen pädiatrischen Hilfsmittel verringert werden kann. Die Sichtbarkeit und das Lesen der nötigen Informationen wurden verbessert, und in Bezug auf die Qualität kann gesagt werden, dass sich die Mitarbeitenden bei der Medikamentenapplikation nun sicherer fühlen.
Ein Mehraufwand, der sich lohnt
Einzelne Verdünnungen im Rahmen der Situationen bei welchem das alte Hilfsmittel eingesetzt wurde, waren falsch berechnet. Bei der Nutzung des neuen Hilfsmittels ist diese Gefahr verringert, da die Verdünnungen für die jeweiligen Medikamente vorgeschlagen werden. Bezüglich der Qualität äussern sich die Mitarbeitenden der Ambulanz Region Biel AG positiv. Sie befinden das neue System für sicher und leicht zu bedienen. Das Pädi-Buch bewährt sich unterdessen seit zwei Jahren im Alltag.
Das neue Hilfsmittel bringt jedoch auch Nachteile gegenüber dem alten, es ist dicker und pflegeaufwändiger als eine einzelne laminierte Tabelle. Die Herstellung und fortlaufende Änderungen gestalten sich aufwändiger. Dennoch überwiegen die Vorteile in den wichtigsten Punkten wie Zeitgewinn, Erhöhung der Genauigkeit und Einfachheit der Anwendung. Dies trägt zur Reduktion des Stresses bei pädiatrischen Einsätzen bei.
Die Autoren
Michael Feuz ist diplomierter Rettungssanitäter HF bei der Ambulanz Region Biel AG und Mitglied des Ausbildungsteams. Christel Crevoiserat ist diplomierte Rettungssanitäterin HF bei der Ambulanz Region Biel AG und Mitglied des Qualitätsmanagement-Teams. cadre du travail de diplôme «Der Mehrwert eines Qualitätssystems in einem Rettungsdienst» (la plus-value d’un système de qualité dans un service de sauvetage) de Christel Crevoiserat qui faisait sa formation d’ambulancière ES au sein de l’ARB. La comparaison était organisée en interne à l’aide de cinq différents exemples. 40 simulations étaient évaluées en tout. Les équipes devaient gérer deux fois la même situation en utilisant les deux fois un outil différent.
Le résultat de la comparaison était très réjouissant. Le nouvel outil pour les calculs pédiatriques permettait dans toutes les situations de gagner environ 2 minutes par rapport à l’ancien outil, ce qui correspond à 52%. Avec le nouvel outil, il était également possible d’amé-
liorer la précision de 8,13%.
Les auteurs
Michael Feuz est ambulancier diplômé ES chez l’Ambulanz Region Biel AG et membre de l’équipe de formation. Christel Crevoiserat est ambulancière diplômée ES chez l’Ambulanz Region Biel AG et membre de l’équipe de gestion de la qualité. L’augmentation de l’efficacité s’explique par le fait que grâce au nouvel outil pédiatrique, le stress est diminué. La visibilité et la lecture des informations nécessaires sont améliorées et en ce qui concerne la qualité, on peut dire que les collaborateurs se sentent désormais plus sûrs lors de l’administration des médicaments
Un effort qui vaut la peine
Certains calculs de la dilution effectués avec l’ancien outil dans le cadre des situations étaient faux. L’utilisation du nouvel outil permet de diminuer ce risque puisque les dilutions pour les différents médicaments sont proposées. Les collaborateurs de l’Ambulanz Region Biel AG s’expriment positivement sur la qualité. Ils trouvent que le nouveau système est sûr et qu’il est simple d’utilisation. Aujourd’hui, le livret pédiatrique est utilisé tous les jours depuis deux ans.
Par rapport à l’ancien outil, le nouvel outil a toutefois aussi quelques inconvénients: il est plus épais et l’entretien est plus complexe qu’un simple tableau laminé. La production et les modifications régulières sont plus compliquées à réaliser. Avec les points essentiels tels que le temps gagné, une meilleure précision et une utilisation simple, les avantages pèsent toutefois plus lourd dans la balance. Et cela permet de réduire le stress lors d’interventions pédiatriques.