natürlich Das Magazin für ganzheitliches Leben
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Ostergitzi
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Feiner Braten –arme Geisslein 28
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Männersache
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So bleibt die Prostata gesund 16
Franz Weber will noch viel mehr 58 Mut zur Wut
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Ostergitzi
Feiner Braten –arme Geisslein 28
Männersache
So bleibt die Prostata gesund 16
Franz Weber will noch viel mehr 58 Mut zur Wut
Schamanische Rituale wecken unsere Urkraft 10
Coop präsent iert die erste FSC-zert if iziert Windel der Schweiz . Ihr Zellstof f stammt au ga rant ier t vo rb ildlicher Wa ldwir ts chaf t. Sie is t chlor frei gebleicht und bela stet die Umwelt 30% weniger als her kömmliche Windeln. Doch nicht nur die Umwelt , sonder n auch Ihr Kind freut sich dar über :
Die Windel bietet höchs ten Tragekomfor t, is t at mungsakt iv und besitzt einen weichen , leis tungsfähigen Saugker n. Die neue Coop Oecoplan Windel is t jetzt in Co op Cit y Wa re nhäuser n und grösse re n Coop Super mär kt en er hält lich . Weitere Infos : www.coop.ch/oecoplan r te us t e f w ne Co Info
OTMARSAN-Trink-Fasten –Eine aktive Woche verbunden mit viel Bewegung und Entspannung. Erleben Sie Neues und geniessen Sie bei gemeinsamen Wanderungen die fantastische Umgebung des Vierwaldstättersees. Das Aktivprogramm der Sonderklasse, und das zum fairen Preis!
Otmarsan AG, Kur-&Ferienhaus St. Otmar
Maya &Beat Bachmann-Krapf ·Rigiblickstrasse 98, CH-6353 Weggis ·Telefon +41 (0)41 392 00 10 E-Mail kurhaus@otmarsan.ch ·Internet www.otmarsan.ch
SABINE HURNI
SABINE HURNI
SABINE HURNI
dipl.Naturheilpraktikerin
Nägeli-Neff Margrit
certif ied Advanced Rolfer Tel. 044 362 61 23
Die integrier te Str uktur, die im Rolf ing angestrebt wird, vermeidet die Fehlbelastung von Gelenken und Überlastung der Gewebe. Der Kör per bef indet sich wieder in Balance und Einklang mit der Schwerkraft. Tiefe manuelle Bindegewebsarbeit, verbunden mit sensitiver Bewegungsschulung, er möglicht eine differenziertere Selbstwahrnehmung. Arbeitsorte: ZH, Vella (GR), Schaan (FL)
dipl.Naturheilpraktikerin
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Bruggerstrasse 37
Bruggerstrasse 37
Bruggerstrasse 37
5400 Baden
056 209 12 41 079 750 49 66 info@shurni.ch www.shurni.ch
5400 Baden 056 209 12 41 079 750 49 66 info@shurni.ch www.shurni.ch
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Feiner Braten –arme Geisslein 28
Männersache
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Franz Weber will noch viel mehr 58 Mut zur Wut
Schamanische Rituale wecken unsere Urkraft 10
Coop präsent iert die erste FSC-zert if iziert Windel der Schweiz . Ihr Zellstof f stammt au ga rant ier t vo rb ildlicher Wa ldwir ts chaf t. Sie is t chlor frei gebleicht und bela stet die Umwelt 30% weniger als her kömmliche Windeln. Doch nicht nur die Umwelt , sonder n auch Ihr Kind freut sich dar über :
Die Windel bietet höchs ten Tragekomfor t, is t at mungsakt iv und besitzt einen weichen , leis tungsfähigen Saugker n. Die neue Coop Oecoplan Windel is t jetzt in Co op Cit y Wa re nhäuser n und grösse re n Coop Super mär kt en er hält lich . Weitere Infos : www.coop.ch/oecoplan r te us t e f w ne Co Info
OTMARSAN-Trink-Fasten –Eine aktive Woche verbunden mit viel Bewegung und Entspannung. Erleben Sie Neues und geniessen Sie bei gemeinsamen Wanderungen die fantastische Umgebung des Vierwaldstättersees. Das Aktivprogramm der Sonderklasse, und das zum fairen Preis!
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Maya &Beat Bachmann-Krapf ·Rigiblickstrasse 98, CH-6353 Weggis ·Telefon +41 (0)41 392 00 10 E-Mail kurhaus@otmarsan.ch ·Internet www.otmarsan.ch
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dipl.Naturheilpraktikerin
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Bruggerstrasse 37
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056 209 12 41 079 750 49 66 info@shurni.ch www.shurni.ch
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Liebe Leserin, lieber Leser
Geht ein Hollywood-Star mit dem Velo einkaufen oder wirbt eine unserer vielen Ex-Missen als gut bezahlte
Botschafterin für ein Öko-Label, dann geht diese Meldung sofort um die Welt. Die People-Seiten der Zeitungen sind voll von solchen Nachrichten. Mag sein, dass es dem einen oder anderen Star und Sternchen bei diesem inszenierten
Umweltgetue tatsächlich auch um das Wohl unseres Planeten geht. Mit grosser Wahrscheinlichkeit geht es ihm und ihr aber eher um das eigene Image, denn «grün» sein ist in – und politisch korrekt. Berichte über und Kampagnen von solchen Leuten berühren mich deshalb nicht.
bedroht wurde – und trotzdem ist er bis heute keinen Millimeter von seinem Weg abgewichen.
Aus der Empörung wächst Wut.
Ganz anders ist das bei Franz Webers Engagement. Was er tut, wofür und wie er sich engagiert, geht mir (und seinen Gegnern sowieso) ans Lebendige. Ein Grund dafür ist, dass er seine Karriere als Umwelt-, Tier- und Menschenschützer vor fast 50 Jahren begann, und zwar zu einer Zeit, als das alles andere als Mode war, er als «grüner Spinner» beschimpft und mit dem Tode
Franz Webers Motor ist eine tief aus dem Bauch heraus empfundene Empörung über die vielen Ungerechtigkeiten auf dieser Welt und nicht dieses medial täglich reichlich nachgefüllte Tränenmeer der ständigen kollektiven Betroffenheit, in dem wir uns heute so gerne und gleichzeitig auch so passiv suhlen. Aus Empörung wächst Wut, und diese Wut, die einem manchmal auch an heiligen Zorn gemahnen mag, macht Weber zu einem, der brüllt statt jammert, der handelt statt hinnimmt – und dem es wurscht ist, was andere von ihm und seinen Aktionen denken.
Vor Menschen wie ihm ziehe ich den Hut, denn sie haben etwas, das mir zuweilen in der nötigen Menge fehlt: Zivilcourage!
Und dann stelle ich mir ganz kurz vor, wie unsere Welt wohl aussehen würde, wenn ich ein bisschen mehr wäre wie Franz Weber. Und Sie alle auch
Herzlich, Ihr
Chefredaktor
Für eine umweltbewusste Hausbesitzerin wie mich gibt’s nur eins: den Hausverein Schweiz!
Tel. 031 311 50 55 kontakt@hausverein.ch
Die klimafreundliche Alternative zum Hauseigentümer verband.
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Gesundheit
8 Hirnballast: Vergessen ist gut
9 Schädlicher Kunststoff in Küchengeräten
10 Schamanisches Heilen: zurück zur Urkraft
16 Wenns klemmt: Hilfe für die Prostata
24 Heinz Knieriemen über Konservierungsstoffe
Beratung
20 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen
Haus & Garten
26 BioBoom: Betrug nicht ausgeschlossen
27 Mönchsbart: Ein Kraut für Feinschmecker
28 Ostergitzi: Ein Brauch mit Folgen
34 Remo Vetter auf Schneckenjagd
38 Finger weg: Giftpflanzen im Garten
Natur
40 Bergwald: Freiwillige Helfer gesucht
41 Wildkatzen: Wenig Lust auf Schafe
42 Fledermäuse: Was ihre Laute über sie verraten
48 Blütenwanderung: Einfach der Nase nach
Leben
56 Kluge Babys – dumme Erwachsene
57 Männer: Gute Laune als Konzept
58 Franz Weber: Ein Mann ist empört
Schwarzwurzel & Co. «natürlich» 01-2012
Ichbin positiv überrascht und hoffe, dass es nicht das letzte Mal war, dass im «natürlich» alte, vergessene Gemüsesorten zum Thema werden. Es gibt noch viele in Vergessenheit geratene Leckereien, die es auch verdient hätten, vorgestellt zu werden. Denn diese unserem Klima angepassten Gemüse schmecken viel besser und vor allem natürlicher, als die normierten Industrie-Designerprodukte aus den Treibhäusern.
Dass das Rüsten der Schwarzwurzel viele Feinschmecker davon abhält, diese auf den Tisch zu bringen, ist schade, aber wenn der Tipp mit dem Kochen in Salz und Essig befolgt wird, lohnt sich der Aufwand immer.
Als Alternative zur Schwarzwurzel bietet sich die Haferwurzel an. Auch sie ist eine alte, vergessene Gemüseart, die zwar nie den Bekanntheitsgrad der Schwarzwurzel hatte, aber auch schmackhaft und zudem etwas milder ist. Sie ist wesentlich einfacher zu verarbeiten, weil vor allem
Blühen Sie auf.
die Milch kaum verfärbende Eigenschaften hat.
Zubereitet wird das nahrhafte Gemüse mit süsslich-nussigem Geschmack wie Schwarzwurzeln. Gekocht als Gemüsebeilage zu Fleischgerichten, als Einlage in Gemüsesuppen oder püriert als Haferwurzel-Crèmesuppe. Auch die Blüten und Blätter sind essbar. Die schönen Blüten können zum Verzieren von Salaten oder Tellern verwendet werden, die Blätter werden entweder roh als Würze im Salat oder gekocht für Suppen verwertet. Haferwurzel wird am ehesten von Biobetrieben auf dem Markt angeboten und wird deshalb am besten selber gep anzt. Samen bekommen Sie in spezialisierten Gärt-
nereien wie beispielsweise C. und R. Zollinger in 1897 Les Evouettes, Telefon 024 481 40 35, zollinger-samen.ch. René Berner, Boniswil
Wunder in der Flasche «natürlich» 03-12
ch lese Ihre Antworten zu den Leserfragen immer gerne und mit Interesse. Diejenige über das «Wundermittel» MMS hat mir aber nicht gefallen. Ich nde es schade, dass Sie über diese Substanz ziemlich negativ urteilen, obwohl Sie sie nicht kennen.
Meiner Meinung nach sollte in jedem Haushalt ein Fläschchen MMS stehen für Notfälle. Man muss differenzieren zwischen «Nebenwirkungen» und Reaktionen des Körpers wegen zu hoher Dosie-
rung. MMS tut nichts anderes, als alles, was sauer, also unter einem PH-Wert von 7, ist, z. B. Pilze, Viren, Bakterien, abzutöten. Das freigesetzte Chlordioxid reagiert sofort mit Saurem, und der Körper muss die Abfallstoffe danach loswerden. Wenn das nun zu viel auf einmal ist, wird einem schlecht oder man bekommt Durchfall. Selten ist das jedoch bei der Dosierung von einem Tropfen der Fall. Die meisten Menschen vertragen ohne Probleme drei oder mehr Tropfen. Wenn man die Dosis langsam erhöht, passiert einem nichts.
Im Gegensatz zu Antibiotika, welche auch die guten Bakterien zerstören, ist MMS völlig unschädlich. Ich nehme es seit einigen Jahren, wenn ich mich wirklich sehr krank fühle, und habe schon einige Grippen oder auch mal eine Angina verhindern oder auf ein bis zwei Tage verkürzen können. Jim Humble, der das Mittel entdeckt hat, war jahrelang in Afrika und hat über 70 000 Menschen von Malaria geheilt, bis ihn die Regierung des Landes verwiesen hat – man kann sich ja vorstellen, warum. Die grossen Pharma-Firmen
Publireportage
Rabenhorst Bio-Weizengras-Cocktail
und die obere Liga haben etwas dagegen, wenn jemand die teuren Medikamentengeschäfte zunichtemacht. Humble hat das Mittel gratis verteilt. Von «für teures Geld verkauft werden» kann also keine Rede sein. Es kostet auch im Internet nicht viel. Humble behauptet auch nicht, dass es gegen Krebs genauso schnell wirkt, obwohl es bereits Erfolge gibt. Dies ist noch zu wenig erforscht, weil das Geld fehlt und weil die «Grossen» gar nicht wollen, dass darüber geforscht wird. An MMS ist noch niemand gestorben. An teurer Chemie jedoch schon viele. Das sollte endlich in die Köpfe der Leute, auch wenn die PharmaFirmen unter anderem Meister sind im Vertuschen und Studien fälschen. Humble hat seine Erlebnisse in einem Buch nieder-
Briefe an «natürlich»
geschrieben. Dort steht auch genau drin, wie man MMS anwendet. Marlis Walter, Trubschachen
«natürlich» hält fest: Wir bezweifeln nicht, dass MMS in verschiedenen Fällen helfen konnte. Bei Medikamenten, Mitteln und Tinkturen, die dort heilen sollen, wo die klassische Schul- und Naturmedizin versagen (insbesondere auch bei Krebserkrankungen), und wo ausser den Erfahrungen des Er nders und seiner Anhängerschaft seriöse Studien fehlen, ist aber Vorsicht angebracht. Ebenso, wenn für ausbleibende Heilerfolge und Nebenwirkungen konsequent die falsche Anwendung des Mittels verantwortlich gemacht wird, wie das Jim Humble, der Er nder von MMS, tut.
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51
Mit den wärmenden Frühlingssonnenstrahlen spriesst nicht nur frisches Grün in der Natur, auch unsere Lebensgeister werden geweckt. Der Körper erwacht aus seiner Winterträgheit. Viele verspüren das Bedürfnis nach dem Auftanken neuer Energie. Da kommt der Rabenhorst Bio-Weizengras-Cocktail wie gerufen. Aus zarten Weizentrieben ist er eine natürliche, reiche Quelle an Vitalstoffen.
Weizengras als Vitalitätsquelle für den Körper war bereits alten Völkern bekannt. Nun erlebt dieses Wundermittel der Natur ein Revival. In den jungen Trieben findet nicht nur die Umwandlung der Energie aus Sonne und Boden in Wirkstoffe statt. Sie enthalten auch zahlreiche für den Körper wichtige Nährstoffe und sind vollgepackt mit Vitaminen und Mineralstoffen. Ausserdem ist der Saft von Natur aus glutenfrei und wirkt basisch.
Das Weizengras aus Süddeutschland wird frisch geschnitten und gleich anschliessend schonend gepresst. Danach wird der Saft zu einem wohlschmeckenden Cocktail gemischt, der neben 45 % reinem Bio-Weizengrassaft, Bio-Grüntee-
Auszug, Bio-Apfelsaft, Bio-Agavendicksaft, Bio-Zitronensaft und die Mikroalgen Spirulina (0,2 %) enthält.
Der Rabenhorst Bio-Weizengras-Cocktail ist trinkfertig in der 750 ml-Flasche in Reformhäusern, Drogerien und Apotheken erhältlich. Empfohlen wird der Genuss von täglich einem Glas (100ml) nach dem Frühstück. Er kann auch sehr sauren Säften aus Preiselbeeren oder Cranberry beigemischt werden, um deren Säure zu mildern.
Lesen_ Gesundheits-Mythos St. Moritz
Einst waren die Heilquelle und das Engadiner Klima massgeblich verantwortlich für den Ruf des Nobelskiorts St. Moritz. Eine wichtige Rolle bei der medizinischen Entwicklung hatte der Arzt Oscar Bernhard (1861–1939), Begründer der Heliotherapie (Sonnenlichtbehandlung). Der Wissenschaftsjournalist Heini Hofmann rollt die Medizingeschichte das Oberengadins von Ende des 19. Jahrhunderts bis heute auf.
Das Buch ist amüsant und spannnend geschrieben, fachlich fundiert und mit vielen unbekannten Trouvaillen und Originalzitaten aus allen Zeitepochen versehen.
Heini Hofmann: «Gesundheits-Mythos St. Moritz», Montabella Verlag, 2011, Fr. 98.–
E-Zigarette_ Umstritten, bekämpft und gelobt
ährend in der Schweiz darüber debattiert wird, ob die sogenannte E-Zigarette von der Tabaksteuer befreit werden soll, haben in Deutschland einige Bundesländer den Verkauf von solchen Zigaretten verboten. Vor allem bezüglich der verschiedenen üssigen Inhaltsstoffe der «VerdampferZigarette» gäbe es viele Fragezeichen, schreibt aerztezeitung.de. Der zunehmend grössere Kreis von E-Zigaretten-Rauchern hingegen sieht die Dinge freilich völlig anders: Sie wittern hinter den Verboten die Tabaklobby, die den Geldab uss nicht hinnehmen will. tha
Gehirn_ Vergessen ist gut
ergessen ist unabdingbar für unser Gedächtnis. Dies berichten US-Forscher im Fachblatt «Current Directions in psychological Science». Würde unser Hirn Dinge nicht auch wieder löschen, wäre es rasch überfordert. Um seine Funktionstüchtigkeit zu bewahren, entsorgt unser Kopf Informationen, die er als nicht mehr wichtig erachtet. So vergisst man beispielsweise rasch eine Telefonnummer, wenn diese durch eine neue ersetzt wird. tha
Schwangerschaft_ Progesteron verhindert Frühgeburten
eltweit erblicken etwa 12,9 Millionen Babys vorzeitig das Licht der Welt. Frühgeburten bergen ein hohes Risiko für Komplikationen bei der Entbindung und für neurologische Schäden beim Kind. Laut US-Forschern der Kentucky University lässt sich das Risiko durch vaginale Anwendung eines Progesteron-Gels vermindern. Progesteron ist ein weibliches Sexualhormon, das auch Gelbkörperhormon genannt wird. Betroffen sind davon vor allem Frauen, die einen verkürzten Gebärmutterhals haben, einer der wichtigsten Risikofaktoren für eine Frühgeburt. MM
eit der Stoff Bisphenol A unter Verdacht steht, verschiedene gesundheitliche Risiken zu fördern, achten viele Konsumenten darauf, Produkte mit dem Hinweis «BPA-frei» oder zu «100 Prozent ohne Bisphenol A» zu kaufen. Wer sich im Haushalt umschaut, kann trotzdem feststellen, dass der Kunststoff Polykarbonat (PC), welcher Bisphenol A enthält, in wahrscheinlich jedem Küchenschrank zu nden ist: zum Beispiel in Mikrowellengeschirr, Einsätzen für Dampfgarer oder Steamer. Werden darin Mahlzeiten erwärmt und zubereitet, gelangt das BPA in die Nahrung.
Über die Risiken von BPA gehen die Meinungen auseinander: Seitens der Gegner heisst es, die Chemikalie stehe in Verdacht, die Gehirnentwicklung von Babys zu beeinträchtigen, unfruchtbar zu machen, Diabetes und Herzkreislaufprobleme zu begünstigen. Viele Wissenschaftler und die chemische Industrie halten dagegen, dass die Mengen, in denen BPA zum Beispiel über einen Steamer in
Bisphenol A versteckt sich nicht nur in Getränkeflaschen, Plastikgeschirr oder im Baby-Schoppen – auch Küchengeräte enthalten den schädigenden Kunststoff.
Lebensmittel abgegeben werden können, nicht bedenklich seien. Tatsache ist jedoch, dass in Europa seit 1. Juni 2011 Schoppen aschen aus Polykarbonat verboten sind, da sich niemand wirklich sicher ist, wie sich BPA auf die Entwicklung von Babys und Kleinkindern auswirkt. In Kanada –das Land ist Vorreiter in Bezug auf die BPA-Problematik –sind Schoppen aschen aus Polykarbonat schon seit Jahren gesetzlich verboten. Für vorsichtige Eltern heisst das: Lebensmittel für das Baby nur in BPA-freiem Geschirr zubereiten.
Wie aber erkennt man den Kunststoff Polykarbonat? Zum einen ist das Material solcher Schalen hochtransparent, je nach Farbe des Geschirrs sieht es aus wie eingefärbtes Glas. Zum andern ist meist irgendwo das Kürzel PC vermerkt. Da sich BPA ab 50 Grad Celsius besonders gut löst, lohnt es sich, bei hochtransparentem Kunststoff genau hinzusehen. Produkte aus Pet enthalten hingegen kein Bisphenol A. red
Seine Wurzeln finden, in sich selber heilende Kräfte entdecken und eins werden mit der Welt – das haben schamanische Rituale zum Ziel. Seit Urzeiten helfen Schamaninnen und Schamanen den Menschen, wieder in Harmonie mit den Lebenskräften zu gelangen.
Text Lioba Schneemann
Der Mann schlägt die Trommel in schnellem Rhythmus, die Schläge nehmen ihn mehr und mehr in Bann, sein Körper schwingt hin und her. Er scheint in eine leichte Trance zu fallen. Wenn die Nacht weiter fortgeschritten ist, wird er sich rituell mit den Elementen verbinden. Er wird vielleicht seinem Krafttier begegnen und sich von dessen Stärke und Weisheit inspirieren lassen. Hier in der Villa Unspunnen in Wilderswil haben sich 24 Frauen und Männer zu einer schamanisch-spirituellen Seelenheilung zusammengefunden, um sich mithilfe verschiedener Rituale mit den Lebenskräften zu verbinden. «Suche den Schamanen in Dir», animiert zu Beginn des Seminars der Kursleiter Carlo Zumstein die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Psychotherapeut versteht sich als schamanischer Erforscher und Gestalter und wendet seit Jahrzehnten schamanische Heilrituale in Seminaren und Privatsitzungen an. Natürlich wird in dieser Nacht im Berner Oberland, in der kein Fotoapparat er-
wünscht ist, keiner zu einem Schamanen im herkömmlichen Sinne. Was Zumstein meint, ist die Tatsache, dass jeder Mensch Selbstheilungskräfte in sich trägt und mit den Urkräften des Lebens verbunden ist. «Mit monotonen Trommeln lösen wir unser lineares Alltagsbewusstsein und die Innen-aussen-Trennung des Denkens auf und finden uns in der Unmittelbarkeit des Hier und Jetzt. Wir werden eins mit der Kraft und Weisheit von Feuer, Wasser, Erde, Luft, mit unserer Mineralien-, Pflanzen- und Tiernatur. Sie sind fortan unsere Helfer auf der Suche nach Schöpferkraft und Heilkraft für uns, für andere und die Welt. Und wir spüren in jedem Atemzug die Sehnsucht unserer Seele als Schöpferin des eigenen Lebens da zu sein.»
Die Urkraft in uns
Schamanismus wurzelt in unserer All-Verbundenheit mit dem Universum. Die Menschen, die sich mit Schamanismus beschäftigen, wissen oder verstehen intuitiv, dass in uns allen ein jahrtausendealtes Wissen ruht, das insbesondere durch die christli-
che Religion verdrängt, verboten und durch unsere materialistische Kultur und die rationalistisch orientierte Medizin verloren gegangen ist.
«Himmel, Erde und die zehntausend Dinge bilden einen Leib», sagen die Konfuzianer. Dass wir uns täuschen, wenn wir glauben, nur Leib zu sein, wussten auch berühmte Denker unserer Zeit wie C.G. Jung oder Albert Einstein. Letzterer hat durch seine Forschungen die Einheit von Raum, Zeit und von Energie und Materie veranschaulicht und das Weltbild revolutioniert. Einstein schreibt: «Wie alle Wesen ist der Mensch Teil des Ganzen, und rein äusserlich betrachtet von Raum und Zeit begrenzt. Er erfährt sich, seine Gedanken und Gefühle als etwas, das ihn von anderen trennt. Aber dies ist eine Art optischer Täuschung des gewöhnlichen Bewusstseins.»
Für Carlo Zumstein liegen die Wurzeln von Schamanismus in der Konfrontation mit den elementaren Kräften der Natur. Der Mensch stand der Wildnis schutzlos und bedürftig gegenüber und musste nicht
Der Pulsschlag von Mutter Erde
Musik und ein ganz bestimmter Takt spielen bei allen schamanischen Ritualen weltweit eine wichtige Rolle. In Europa, Nordasien, Nord- und Südamerika benutzen Schamaninnen und Schamanen Trommeln und Rasseln. In Südasien verwenden sie ein Saiteninstrument mit einer einzigen straff gespannten Saite, und in Australien kommen Klanghölzer und Didgeridoos zum Einsatz. Erzeugt wird mit den verschiedenen Instrumenten ein Rhythmus zwischen 3 bis 7 Hertz (180 bis 420 Schläge pro Minute).
Viele Schamanen bezeichnen den 3- bis 7-Hertz-Rhythmus als «Pulsschlag von Mutter Erde». Geologische Studien haben belegt, dass die Erde tatsächlich in diesem im Alltag nicht spürbaren Takt pulsiert. Bei Trommelritualen, die oft mehrere Stunden dauern können, führen der Takt und die körperlich spürbaren Schwingungen der Instrumente zu einem Absinken des Blutdruckes, einer Verlangsamung des Pulses und letztlich zu einem mehr oder weniger tiefen Entspannungs- oder Trancezustand. Unterstützt wird dieses «Hinübergleiten» in eine andere Realitätsebene oft mit Tänzen oder monotonen Gesängen. Bei schamanischen Sitzungen wird der Rhythmus zielgerichtet den Bedürfnissen der anwesenden Personen angepasst.
nur körperlich, sondern auch seelisch und geistig damit fertig werden. Jede Kultur hat zur Bewältigung dieser Herausforderung eine eigene Lösung finden müssen. So zum Beispiel auch Schamanismus – für Zumstein eine hoch entwickelte Form der Anpassung an die Wildnis.
Die schamanische Praktikerin Irène Zumsteg – die Ähnlichkeit der Namen ist Zufall – sieht das anders. Für sie ist Schamanismus in seiner heutigen Form in Europa ein Ensemble von natürlichen und jahrtausendealten Heilmethoden. Sie
begleitet Menschen in Wandlungsphasen, von der Geburt bis zum Tod und darüber hinaus. Ihrer Erfahrung nach basiert alles auf dem Erkennen und Aufspüren von Energien und Energiemustern. Eine Schamanin, ein Schamane entwickelt besondere extrasensorielle und/oder hellsichtige Fähigkeiten, um mithilfe von Geistverbündeten fehlplatzierte Energien aufzuspüren und auszugleichen.
Bei einer Heilsitzung wird einem Menschen geholfen, wieder seine Urkraft zu bekommen. Ein Schamane verbindet alles Existierende. Für Irène Zumsteg geht es in erster Linie um das «Heimischsein» in dieser Welt und darum, zu fühlen, dass der Mensch auf natürliche Weise rückverbunden ist mit den feinstoffl ichen AndersWelten, mit den Elementen, mit allem, was ist. Diese Wahrnehmung, sagt sie, könne mit innerer Ruhe und beim Beobachten der Rhythmen der Natur, wie der Gezeiten und der Mondphasen, wieder stärker ins Bewusstsein kommen.
Der Schamanismus erfuhr in den 70erund 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts eine regelrechte Renaissance. Suchen die
«Die
Augen der Heilsuchenden haben einen neuen, strahlenden Glanz.»
«Der Mensch heilt sich mit der Kraft seines Leidens.»
Menschen in den Ritualen Trost oder einen Ersatz für verloren gegangene Traditionen und kopflastige Religionen? Steckt dahinter die Suche nach den Wurzeln oder ist es pure Abenteuerlust, die Menschen zu schamanischen Heilerinnen und Heilern führt? Gründe gibt es viele. Hilfe suchen beispielsweise Menschen mit Leiden aller Art. Carlo Zumstein: «Die Leute scheinen mehr und mehr zu verstehen, dass Schamanismus nicht Diagnosen behandelt, sondern den ganzen Menschen in eine neue Harmonie mit den Lebensgesetzen, -rhythmen, und Lebenskräften begleitet.» Diese energetische Transformationsarbeit könne die Arbeit eines Arztes oder Psychotherapeuten positiv verstärken.
In Krisenzeiten sprechen die Herzen. Auch Irène Zumsteg wird vermehrt von
Leuten aus allen Richtungen aufgesucht, die Lebenssinn und -kraft suchen. «Unsere Krise, die sich nicht nur in der Wirtschaftswelt vehement äussert, erfasst auch unsere Seelen. Darum nehmen psychische Erkrankungen seit Längerem stark zu, aber Medikamente lösen das Problem nicht», erklärt sie das Interesse für alternative Heilmethoden wie den Schamanismus. «Wir haben uns entfernt von unseren eigenen Quellen, von unseren Wurzeln», davon ist sie überzeugt. Kinder werden betäubt und in eine betäubte Gesellschaft hineingeboren und in «Watte gepackt». Für Zumsteg sind gerade die drastischen Zunahmen von Kaiserschnittgeburten und von lebensverlängernden Operationen ein deutliches Anzeichen dafür, dass «Leben und Tod zu stark mit Skalpell und Portemonnaie dirigiert und kontrolliert werden – statt der Natur und den eigenen Kräften zu vertrauen». «Wunder sind nicht machbar» Schamanische Techniken können heilen, aber Wunder bewirken sie nicht, auch wenn Carlo Zumstein berichtet, dass Menschen sich nach Heilritualen unvermittelt am Anfang eines neuen Lebens
gefunden hätten. «Wunder sind nicht machbar», sagt er. «Wir müssen sie der Schöpferkraft des Lebens überlassen.»
Freimütig gibt er zu, dass auch er nach vielen Jahren schamanischer Heilarbeit nicht wisse, was geschehen sei, wenn die Folgen eines Schleudertraumas nach ein paar Heilsitzungen nicht mehr spürbar sind, wenn epileptische Anfälle ausbleiben oder die Schuppenflechte verschwindet. Die Heilung, erklärt Zumstein, sei eine Vereinbarung zwischen dem Heilung suchenden Menschen und den Lebenskräften. Heilrituale sind dabei nur Zeremonien zum Gestalten der heilenden Schöpferkräfte. Nicht mehr und nicht weniger. «Der Mensch heilt sich mit der
«Wunder sind nicht machbar. Wir müssen sie der Schöpferkraft des Lebens überlassen.»
Kraft seines Leidens. Mit der HeilungsSehnsucht werden die Heilkräfte hervorgerufen», bringt es der Psychotherapeut auf den Punkt. Daher sind für ihn alle Klientinnen und Klienten die eigentlichen Schamanen, er ist nur «der Ermöglicher». Der Schamane ruft diese Lebenskräfte, darin liegt die Chance archaisch-ritueller Heilweisen.
Auch Irène Zumsteg versteht sich nicht als Heilerin, vielmehr als Fährfrau, als ein Werkzeug, um die Menschen zu begleiten, damit sie Unnötiges loslassen und zu Kräften kommen können. Ihr Körper fungiert dabei als das Diagnose-Instrument. Die Klienten werden in die Frequenz hineingeführt, in der Heilung mög-
lich ist. Das geschieht mit Klang, Worten oder Trommeln, also mit Vibrationen unterschiedlicher Herkunft. «Kurz gefasst gibt es bei meinen Heilsitzungen zwei grosse Bewegungen: energische Eindringlinge entfernen und damit Platz machen, um in einer zweiten Bewegung Kraft und Essenz für die Person zurückzuholen», erklärt sie ihre Arbeit. Sie sehe jeweils sofort, ob der Ausgleich geglückt sei: «Die Augen der Heilsuchenden haben einen neuen, strahlenden Glanz.»
Eine gewisse schamanische Grundpraxis kann man erlernen. Das wünschen Zumsteg und Zumstein allen Menschen. Konkret kann das bedeuten, dass man einen ganz persönlichen Kraftplatz in der
Diese Fruchtaufstriche schenken Lebensfreude. Das liegt an den erlesenen Bio-Früchten, am unverfälschten Fruchtgeschmack und am 70%igen Fruchtanteil.
Frühstück gut, alles gut.
Denn: Frühstück gut, alles gut.
Natur findet, zu einem Baum geht und diesen um Rat fragt. Eine derartige Sensibilität, Kommunikations- und Erlebnisfähigkeit könne jeder Mensch selber im Alltag entwickeln, sind praktizierende Schamaninnen und Schamanen sicher. Allerdings sei es ein hoher Anspruch, dies alleine für sich zu tun. u
Buchtipp
_Storl/Rätsch/Müller-Ebelin: «Hexenmedizin – Die Wiederentdeckung einer verbotenen Heilkunst –schamanische Traditionen in Europa», AT Verlag 2011, Fr. 42.90
• Carlo Zumstein: Schamanische Heilrituale, Seminare. Kontakt: www.flss.ch.
• Irene Zumsteg: Schamanische Heilrituale, Geburts- und Sterbebegleitungen. Kontakt: www.scriptame.net.
• Villa Unspunnen: Das Seminarhaus in Wilderswil (BE) versteht sich als Ort der Kontemplation und Stille, der Solidarität und aktiven Lernens. Ziel der spirituellen Leiterin, Annette Kaiser, ist eine engagiert gelebte Spiritualität. Pro Jahr finden in der Villa Unspunnen auch schamanische Seminare mit verschiedenen Kursleiterinnen und -leitern statt.
Kontakt: www.villaunspunnen.ch
• Phoenix – Praxis und Schule: Die Schule in Spiez (BE) bietet Erfahrungen im Bereich ganzheitlicher Lebenskonzepte und Kurse rund um das Thema Schamanismus. Kontakt: www.phoenixschule.ch.
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Jeder zweite Mann erlebt im Alter eine gutartige Vergrösserung der Prostata. Das schränkt die Lebensqualität ein. Doch man kann auch vieles tun, damit sich das Harnverhalten wieder verbessert.
Text Sabine Hurni
enn ich abends auf dem Sofa ein Heizkissen ins Kreuz lege, muss ich nachts bedeutend seltener aufstehen zum Wasserlösen», erzählt Walter Müller. Er leidet an einer Prostatahyperplasie, einer vergrösserten Prostata. Wie sein Beispiel zeigt, gibt es in der Naturheilkunde verschiedene Möglichkeiten, die unangenehme Krankheit zu lindern. Grundsätzlich sollten erstmalige Beschwerden und Probleme beim Wasserlösen jedoch zuerst beim Hausarzt abgeklärt werden. Mithilfe von Ultraschalluntersuchungen und einer Urin ussmessung kann er erkennen, ob die Prostata vergrössert ist, oder ob ein anderes Problem vorliegt.
Jeder zweite Mann betroffen
Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, ist etwa so gross wie eine Kastanie und umschliesst ringförmig die Harnröhre. Angesiedelt ist sie vor dem Enddarm, unmittelbar unter dem Blasenausgang. Mit der Pubertät beginnt die eigentliche Aufgabe der Prostata. Sie produziert ein Sekret, das die Samenzellen transportiert. Es ist milchig trüb, dünn üssig und leicht sauer. Neben zahlreichen anderen Stoffen enthält es spermienver üssigende Enzyme. Ebenso Spemin, welches die Erbinformationen der Spermien schützt und dem Sperma seinen charakteristischen Geruch gibt.
Eine weitere Aufgabe der Prostata ist der Verschluss der Harnblase. Beim Wasserlassen verschliesst die Muskulatur von Prostata und Blasenhals den Spermakanal – beim Geschlechtsverkehr sorgt dieselbe Muskulatur dafür, dass kein Sperma in die Harnblase gelangt. Auch am Hormonstoffwechsel ist die Prostata beteiligt: Sie wandelt das männliche Geschlechtshormon Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) um. DHT ist die biologisch aktivste Form von Testosteron. Genau dieses Hormon ist im Zusammenwirken mit Östrogen – dieses steigt bei Männern mit zunehmendem Alter an – vermutlich da-
Mit zunehmendem Alter steigt die Anzahl der betroffenen Männer.
Fragen zur Klärung der Situation
für verantwortlich, dass sich die Grösse der Prostata im reiferen Alter verändert. Walter Müller ist mit seiner Prostatahyperplasie kein Einzelfall. Bei jedem zweiten Mann über 45 Jahren wird ein übermässiges Wachstum der Prostatazellen festgestellt. Mit zunehmendem Alter steigt die Anzahl der betroffenen Männer.
Da die Prostata die Harnröhre umschliesst, beeinträchtigt die vergrösserte Prostata vor allem das Harnverhalten. Wie ein enger werdender Ring drückt die Prostata auf die Harnröhre. Dadurch sinkt der Druck, mit dem die Blase entleert wird, und es dauert entsprechend länger bis die Blase vollständig entleert ist. Oftmals bleibt ein Gefühl zurück, als ob noch nicht die ganze Blase entleert sei. Das führt dazu, dass schon nach kurzer Zeit erneut die Toilette aufgesucht wird – vor allem auch nachts. Gefährlich ist die Vergrösserung der Vorsteherdrüse nicht. Weil jedoch im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung oftmals effektiv etwas Harn in der Blase zurückbleibt, können sich allerdings auch Bakterien gut vermehren; das feuchtwarme Milieu mögen Bakterien besonders gern. Das Risiko für Harnweginfekte nimmt deshalb bei betroffenen Männern zu.
Ein weiteres Problem, das, unabhängig vom Ausmass der Vergrösserung, entstehen kann, ist der sogenannte Harnverhalt. Die volle Blase kann nicht entleert werden. Weil der Rückstau zu einem Nieren-
Beantworten Sie die obigen Fragen für sich. Je häu ger diese Situationen in den letzten Monaten vorgekommen sind, desto schneller sollten Sie das Problem mit Ihrem Hausarzt besprechen.
1. Wie oft während des letzten Monats hatten Sie das Gefühl, dass Ihre Blase nach dem Wasserlösen nicht ganz geleert war?
2. Wie oft während des letzten Monats mussten Sie in weniger als zwei Stunden ein zweites Mal Wasser lassen?
3. Wie oft während des letzten Monats mussten Sie beim Wasserlösen mehrmals aufhören und wieder neu beginnen?
4. Wie oft während des letzten Monats hatten Sie Schwierigkeiten, das Wasserlassen hinauszuzögern?
5. Wie oft während des letzten Monats hatten Sie einen schwachen Strahl beim Wasserlösen?
6. Wie oft während des letzten Monats mussten Sie pressen oder sich anstrengen, um mit Wasserlassen zu beginnen?
7. Wie oft sind Sie im letzen Monat im Durchschnitt nachts aufgestanden, um Wasser zu lösen? Quelle: www.prostatahilfe.ch
Das hilft zusätzlich bei Prostataerkrankungen
● Wärme: Wärme wirkt entspannend auf Prostata und Blase. Gleichzeitig fördert Wärme die Durchblutung und somit den Selbstheilungsprozess. Empfohlen sind deshalb warme Fussbäder mit einem Zusatz von Ingwer, Kamille, Heublumen oder Zinnkraut. Auch warme Wickel, eine Bettflasche oder ein Heizkissen im unteren Rückenbereich sind sehr hilfreich und wohltuend.
● Lebensweise: Langes Sitzen, Kälte oder Stuhlverstopfung können die Prostatabeschwerden verstärken. Generell empfiehlt sich ein Aufbau der Darmflora mithilfe von Probiotika wie Milchsäurebakterien oder Bierhefe. Ebenso das Anregen der Verdauungsleistung.
● Ernährung: Pflanzliche Östrogene wie sie in Soja, Vollkorngetreide, Leinsamen sowie in Gemüse und Früchten enthalten sind, sollte ein betroffener Mann regelässig konsumieren, weil Östrogene das Wachstum der Prostata hemmen können. Reizstoffe wie scharfe Gewürze sollten eher vermieden werden.
● Genussmittel: Kaffee, Alkohol und schwarzer Tee wirken harntreibend und reizend auf die Harnwege. Das kühle Feierabendbier ist Gift für eine vergrösserte Prostata. Die erfrischende Belohnung am Abend verstärkt das nächtliche Wasserlösen und sollte deshalb mit Zurückhaltung konsumiert werden.
● Massagen: Durch das Stimulieren der Hautreflexzonen im unteren Rücken wird das hormonelle System reguliert. Bindegewebsmassagen oder Schröpfbehandlungen können einen sehr positiven Effekt auf das Prostataleiden haben.
● Kürbiskerne: Ob auf dem Salat, in der Kürbissuppe oder als KnabberSnack – Kürbiskerne schmecken nicht nur gut, sie wirken dank den enthaltenen Phytosterinen und dem hohen Anteil an Selen auch beruhigend auf das Prostataleiden. Dieselbe Wirkung kommt auch bei der Einnahme von Kürbiskernöl zustande.
versagen führen kann, muss die Blase mittels einer ärztlich durchgeführten Harnableitung erfolgen.
Eine der wichtigsten Heilp anzen zur Behandlung von Prostatabeschwerden ist der Extrakt der Sägepalmfrüchte. Die Heilp anze hat inzwischen sogar wissenschaftliche Anerkennung gefunden. Der Sägepalmextrakt (Sabal serrulata) beschleunigt den Abbau von Dihydrotestosteron (DHT) und hemmt die Bildung von DHT aus dem Geschlechtshormon Testosteron. Weil DHT wesentlich zur Vergrösserung der Prostata beiträgt, kann die Heilp anze das Wachstum des Prostatagewebes reduzieren. So können der Urin uss erhöht und die Blasenfunktion verbessert werden. Zur Behandlung von Beschwerden infolge beginnender Prostatavergrösserung wird über die Dauer von mindestens ein bis zwei Monaten täglich eine Kapsel aus Sägepalmfrüchte-Extrakt eingenommen. Sollte nach vier bis sechs Wochen Behandlung keine Besserung der Symptome eintreten, ist eine ärztliche Untersuchung notwendig. Übrigens wirkt der Sägepalmextrakt auch sehr gut bei Frauen mit einer Reizblase.
Die Sägepalme ist in Nord- und Mittelamerika heimisch. Sie verbreitet sich dort vorzugsweise in küstennahen Gegenden wie Carolina und Florida als niedrigstämmige Zwergpalme. Aus dem kriechenden
Das Risiko für Harnweginfekte nimmt bei betroffenen Männern zu.
Wurzelstock wachsen Blattstiele, die bis zu 1,5 Meter lang sind und scharf gezähnte Kanten haben. An diesen Blattstielen benden sich die fächerartig angeordneten Blätter. Aus den Blattachseln wachsen kurze, dicht behaarte, rispig verzweigte Blütenstände. Die Beeren sind so gross wie Oliven, dunkelpurpur bis schwarz und haben einen erst süssen, dann scharf brennenden Geschmack. Aus diesen Früchten entstehen die Medikamente zur Behandlung von Prostatabeschwerden. ◆
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Die Sendung «Gesundheit» mit «Erste Hilfe aus der Natur» auf Tele M1 und Tele 1. Montag, ab 18.20 Uhr, mit stündlicher Wiederholung und auf Tele 1 ab 18.40 Uhr. Montag bis Sonntag gemäss Wochenprogramm.
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Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung
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Mein Mann hat eine Nervenentzündung in beiden Waden. Gemäss Schulmedizin gibt es keine Heilung. Er hat Mühe mit dem Laufen, schwankt manchmal und ist nach der kleinsten Anstrengung sofort sehr müde. Was können wir tun?
C. W., Frauenfeld
Es ist wichtig und richtig, sich schulmedizinisch genau untersuchen zu lassen. Fragt sich nur, was unheilbar genau heisst. Hat man den Grund für die Nervenentzündung nicht gefunden, oder ist es die Ursache, die sich nicht behandeln lässt? In beiden Fällen kann die Naturheilkunde einen anderen Blick auf das Problem werfen und allenfalls unterstützend eingesetzt werden.
Ihr Mann könnte sich deshalb nochmals aus naturheilkundlicher Sicht untersuchen lassen. Sollte Ihr Mann viele AmalgamZahnfüllungen haben oder durch seine Arbeit in Kontakt mit Blei oder anderen Schwermetallen sein, lohnt sich auch eine Abklärung bezüglich Schwermetallbelastung. Nicht selten haben Schwermetalle einen Einfluss auf die Nervenleitung, weil dadurch die Aufnahme von gewissen Vitaminen verhindert wird. Auch das Thema Zeckenbisse würde ich ansehen. Das können Sie an der Paracelsusklinik in Lustmühle abklären lassen.
Joggen bis ins hohe Alter
Ich bin 69 Jahre alt und jogge gerne. Fast täglich renne ich eine Stunde lang in mässigem Tempo. Ist dies gesundheitlich bedenklich oder sinnvoll? Muss ich Zusatzpräparate einnehmen? A. L., Basel
Inputs aus der Leserschaft
l Zum Thema schmerzhafte Tage («natürlich» 03-12): Diese Frau wäre für mich ein typischer Fall für die Homöopathie. Frauen mit inneren Verletzungen der Gebärmutter oder generell nach Fehlgeburten sprechen gut auf das Mittel Bellis an. Das Mittel wirkt wie ein grosses Pflaster für die Gebärmutter und deren verschiedensten Beschwerden. Ich empfehle mit sehr guten Ergebnissen die Einnahme von Bellis perennis Urtinktur über den Zeitraum von einem Monat.
C. K., Homöopathitn, Pfäffikon
Theoretisch können aber auch ein Wirbel oder verspannte Muskeln im Bereich des unteren Rückens die Muskeln und Nervenbahnen der Beine belasten. Ebenso unregelmässige Arbeitszeiten, ein Vitaminmangel und kalte Mahlzeiten. Es kann aber auch sein, dass psychischer Stress die Nerven Ihres Mannes sehr belastet und sich durch Erschöpfung und Müdigkeit ausdrückt. Oder vielleicht schläft er schlecht und fühlt sich morgens nicht ausgeruht. Auch das schlägt auf die Nerven. Sind solche Faktoren vorhanden, gibt es eigentlich nur eines: Coaching, eine Auszeit, Ferien oder gezielte Entspannung durch Meditation und Stille.
Sabine Hurni
Solange Sie sich gut fühlen, keine Schmerzen haben und merken, dass Ihnen das Joggen gut tut und Freude bereitet, machen Sie weiter so. Es gibt keinen Grund etwas einzunehmen, solange alles in Ordnung ist. Im Gegenteil. Man darf dem Körper ruhig ein bisschen etwas zutrauen. Wichtig ist, dass Sie gute Schuhe tragen, die zu Ihrem Fuss passen, und dass Sie genug trinken: pro Stunde Sport sollten täglich zusätzlich 4 bis 8 Deziliter Wasser getrunken werden. Achten Sie zudem auf eine ausgewogene Ernährung mit Vollkornbrot, Milchprodukten, Gemüse und Früchten. So sind Sie mit allen Vitaminen und Mineralstoffen gut versorgt und brauchen kein zusätzliches «Doping».
Sabine Hurni
Das richtige Deo
Ich schwitze bei Hitze und Aktivität sehr stark. Welche AntiperspirantDeos kann ich als Frau benutzen, ohne das Brutkrebsrisiko zu fördern? N. H., Zürich
Seit Jahren stehen aluminiumhaltige
Deos in der Kritik. Aluminium vermindert sehr effizient die Schweissbildung, indem es die Schweissporen verengt. Das Aluminium kann jedoch in den Körper eindringen und dort möglicherweise Brustkrebs auslösen – so vermuten einige Forscher. Kürzlich hat ein Genfer Forscherteam Beobachtungen gemacht, die diesen Verdacht stützen. Bewiesen ist noch nichts und die Hersteller sind noch immer überzeugt, dass Aluminiumsalze unbedenklich sind.
Eine Krankheit wie Krebs hat nie nur einfach eine einzelne Ursache. Trotzdem finde ich es wichtig, sich kritisch mit dem Thema auseinanderzusetzen. Es stellt sich die Frage, ob unsere Gesellschaft, die täglich duscht und täglich die Kleidung wechselt, wirklich einen Bedarf an Deodorants hat. Was bringt ein 24Stunden oder gar ein 48StundenDeo, wenn man jeden Morgen duscht? Von LangzeitDeos sollten Sie die Finger lassen, denn sie enthalten besonders viel Aluminiumsalz. Ein Deo soll man auch nur einmal täglich anwenden. Vor der Fitness nochmals Deo auftragen, ist stumpfsinnig. Schwitzen ist nichts Unhygienisches.
Wenn Sie allerdings an heissen Sommertagen ständig das Gefühl haben, dass Sie riechen könnten, ist das unangenehm. Auch das feuchte Gefühl unter den Armen trägt nicht zum Wohlbefinden bei. Von verschiedenen Kosmetikfirmen gibt es natürliche Deodorants ohne Aluminium. Am besten probieren Sie diese aus, damit Sie am eigenen Leib spüren, ob Sie mit der Wirkung zufrieden sind oder nicht. Nützen sie zu wenig, so gilt es abzuwägen: mögliches Brustkrebsrisiko gegen momentanes Wohlbefinden.
Die Zufuhr von Mineralstoffen kann die Schweissproduktion übrigens auch etwas ausgleichen. Eine Mineralsalzmischung mit basischen Mineralsalzen kann Ihren SäurenBasenHaushalt ins Gleichgewicht bringen. Gleichzeitig würde Salbeitee oder tinktur helfen, das starke Schwitzen ein bisschen zu hemmen. Achten Sie auch auf Ihren Salz und Zuckerkonsum. Beides kann das Schwitzen verstärken.
Schwitzen, gerade wenn die Schweissproduktion überdurchschnittlich ist, kann viele Ursachen haben. Wechseljahre, Stress, organische Probleme, Übergewicht und vieles mehr. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie wirklich stärker schwitzen als üblich, wäre es sinnvoll, dass Sie sich mit der möglichen Ursache auseinandersetzen. Sabine Hurni
Ich habe einen leichten Reizdarm und versuche immer wieder langsam zu essen, doch ehe ich mich versehe, ist der Teller trotzdem leer. Wie gewöhne ich mir langsames Essen und gutes Kauen an? A. H., St. Gallen
Stress ist einer der grössten Feinde unserer Verdauungsorgane. Deshalb wäre es am besten, wenn man in Stresssituationen ausschliesslich nahrhafte Suppen isst. Solange die Gedanken anderswo als beim Essen sind, ist eine Mahlzeit, die gut runterrutscht die bekömmlichste Nahrungsquelle.
Unser Alltag sieht leider so aus, dass die gehetzte Nahrungsaufnahme fast schon die Regel ist. Dabei wäre die Essenszeit eine gute Möglichkeit, sich eine kurze Auszeit aus der Hektik zu nehmen. Deshalb: Fernseher abstellen, Natel und Zeitung
Natürliches «Anti-Aging» mit Traubenkernöl
Wer sehnt sich nicht nach glatter und gesunder Haut? Ein frisches, glattes Hautbild ist ein Zeichen von Vitalität und Schönheit. Was viele jedoch nicht wissen: «Anti-Aging» in seiner ursprünglichsten Form steht quasi vor unserer Haustür. Der beste Schönheitschirurg wächst nämlich im Wald, auf dem Feld und im eigenen Garten. Kräuter, Bäume, Blüten oder Früchte pflegen unsere Haut, glätten Fältchen, reinigen und verwöhnen unser grösstes Sinnesorgan. Pfarrer Sebastian Kneipp hat sich dieses Wissen schon vor rund 150 Jahren zunutze gemacht. Die Kneipp Werke, dem Erbe ihres Namensgebers verpflichtet, lancieren in diesem Frühling die neue Naturpflegelinie «Strahlend schöne Haut» mit Traubenkernöl für die reife, anspruchsvolle Haut. Sie besteht aus einem Körperpflegeöl und einer Bodylotion und beinhaltet hautglättendes Traubenkernöl und durchblutungsanregenden Sandelfrucht-Aktivstoff. Die spezifischen Bedürfnisse reifer Haut oder Haut mit Cellulite werden zudem mit wertvoller Sheabutter, den wichtigen Hautvitaminen A und E sowie Panthenol wirkungsvoll gepflegt und verwöhnt.
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beiseitelegen, sich hinsetzen und sich sagen: «Jetzt bin ich am Essen. Alles andere kann warten und ich lasse mich durch nichts und niemanden davon abhalten, 20 Minuten lang einfach nur zu essen.» Das klingt einfacher als es ist. Bis die Gedanken jedoch soweit dressiert sind, dass wir sie auf Kommando beiseitestellen können, braucht es ziemlich viel Übung. Das Ziel wäre, dass Sie beim Essen nur noch die Sinnesorgane wahrnehmen. Wie ist die Konsistenz der Speise? Wie schmeckt es genau, schmeckt man die einzelnen Zutaten heraus? Findet eine geschmackliche Veränderung während des Vorgangs beim Kauen statt? Legen Sie ab und zu das Besteck weg, machen Sie Essenspausen und spüren Sie ein bisschen nach, was die aufgenommene Nahrung mit Ihrem Körper macht.
Anfangs werden Sie vermutlich schon nach ein paar Sekunden bereits wieder abgelenkt sein mit einem Gedanken. Das ist normal. Sobald Sie dies merken, wenden Sie die Aufmerksamkeit wieder dem Essen zu. Eine solche «Gedankendressur» dauert mehrere Monate, bis Sie sie beherrschen. Probieren Sie das Experiment jedoch einmal aus. Es lohnt sich und ist wohl der einzige Weg, der nachhaltig hilft.
Sabine Hurni
Druck zu hoch, nimmt das Risiko einer Netzhaut und Sehnervschädigung zu. RechtsRegulat ist ein oft erwähntes «Wundermittel» aus dem Internet. Ich persönlich bin da immer etwas skeptisch. Oft verdienen die Vertreiber viel Geld damit, dass sie kranken Menschen Hoffnung auf vollkommene Heilung machen. Doch vielleicht hat es gute Gründe, weshalb Sie gerade jetzt auf das Produkt aufmerksam geworden sind. Wenn Ihr Körper danach verlangt, dann hat es seine Berechtigung. Was sich erwiesenermassen beim Glaukom (grüner Star) bewährt hat, ist die
Kann ich den Augendruck mit natürlichen Mitteln senken? Und was können Sie zum Thema RechtsRegulat raten?
B. M., Vielbringen
Nicht nur die Natur unterliegt einem biologischen Gleichgewicht. Auch körperliche Prozesse müssen immer wieder eine Balance herstellen. Beim Auge zum Beispiel versorgen täglich drei bis neun Milliliter Kammerwasser den Augapfel mit Nährstoffen. Stimmt das Verhältnis zwischen Produktion und Abfluss nicht, steigt der Augeninnendruck. Ursache kann zum Beispiel ein hoher Blutdruck oder die Einnahme gewisser Medikamente wie Kortison, Antidepressiva oder krampflösende Mittel sein. Ist der
Arbeit mit den Meridianen (Akupunktur, APM, Kinesiologie, Klopfakupunktur) sowie die Behandlung mit homöopathischen Augentropfen, die Euphrasia enthalten. Für die innere Anwendung gibt es den Augentrost auch als Tinktur oder als Bestandteil einer SpagyrikMischung, die Sie sich in der Drogerie zusammenstellen lassen können. Diese Mischungen enthalten neben dem Augentrost auch Johanniskraut und Mistelessenzen.
Auch über die Ernährung können Sie positiv auf die Augen einwirken, indem Sie stark erhitzende Lebensmittel wie Kaffee etwas reduzieren und sich gleichzeitig mit ausreichenden Mengen an Vitamin A, C, E, B 2, Selen und Zink versorgen. Gleichzeitig können Sie auch von aussen heilende Impulse geben, indem Sie mit Fussreflexzonenmassage oder sanften Wirbelsäulentechniken arbeiten. Sabine Hurni
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Seit über 20 Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «natürlich» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander.
Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.
Der Legende nach soll die tropfende Nase eines Forschers die Schaffung des in der Käseherstellung verwendeten Konservierungsmittels E 1105 ausgelöst haben. Problematisch ist, dass der Stoff auch anderswo eingesetzt wird und ein hohes Allergiepotenzial hat.
Im Jahre 1927, fünf Jahre vor seiner epochalen Entdeckung des ersten Antibiotikums, des Penicillin, stiess Alexander Fleming auf einen anderen antibakteriellen Wirkstoff: Lysozym, ein Enzym, das in menschlichen Körpersekreten vorkommt. Ein Tropfen aus der Nase des britischen Forschers, so ist überliefert, fiel ausgerechnet auf eine Agar-Bakterienkultur. Fleming beobachtete, dass eine im Nasentropfen enthaltene Substanz die Bakterien auflöste.
Wenn ein Tropfen dieses Enzyms, Fleming nannte es Bakterizidin, oder einer Flüssigkeit, die dieses enthält, zum Beispiel eine Träne oder ein Nasentropfen, auf eine Bakterienkultur fällt, entwickelt sich diese nicht weiter. Die Bakterien werden der Lyse zugeführt. So wird das Auflösen von Zellen, Blutkörperchen oder Bakterien genannt. Ihre Vermehrung stockt, die Zellwände werden zerstört, und in wenigen Minuten ist das Wachstum beendet. Es genügt, einer milchig-trüben verkeimten Flüssigkeit eine winzig kleine Menge Lysozym hinzuzufügen, um sie in kurzer Zeit vollständig zu klären.
Doch Lysozym kann noch viel mehr. In der Lebensmittelindustrie dient das Enzym als Zusatzstoff E 1105 zur Konservierung. Für diesen Zweck wird es aus Hühnereiweiss als HEW-(Hen-egg-white)Lysozym gewonnen. Vögel produzieren
Lysozym in grossen Mengen, wenn sie Eier legen – es ist ein Hauptbestandteil in der Trockensubstanz von Hühnereiweiss. Das Protein liegt darin so hochkonzentriert vor, dass man es durch Vermischen mit Salzlauge zur Kristallisation bringen kann. Inzwischen ist allerdings auch eine gentechnische Synthese möglich. Aus der Sicht der Industrie ist Lysozym ein idealer Zusatzstoff: ein natürliches Eiweiss mit einer spezifischen Wirkung – und noch dazu in vielen Fällen undeklariert einsetzbar.
Das Enzym findet bei der Produktion von Hart- und Schnittkäse Verwendung, muss hier allerdings als Lysozym (E 1105) deklariert werden. In der Herstellung etwa von Grana Padano, dem italienischen Extrahartkäse, wird durch den Zusatz die gefürchtete Spätblähung des Käses verhindert. Da es schon während der Käseproduktion eingesetzt wird, verbleibt es im Käse. Darüber hinaus kann Lysozym als Enzym unbeschränkt – und damit ohne Deklaration – verwendet werden. Es taucht etwa als technischer Hilfsstoff zur Aromastabilisierung von pflanzlichen Produkten auf.
Das Enzym ist je nach Sichtweise als Zusatzstoff, Medikament oder als Bestandteil des Functional Food einzustufen. Es bildet zudem einen wichtigen Faktor der natürlichen Abwehrvorgänge im Körper. Speichel und Schleim in Mund und Rachen enthalten Lysozym, das auch als Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten,
Zusatzstoffe mit medikamentöser Wirkung haben grundsätzlich nichts in Lebensmitteln zu suchen.
Schmerzen und Entzündungen eingesetzt wird.
Gefährdung für HühnereiAllergiker
Zunächst einmal gilt es festzustellen, dass Zusatzstoffe mit medikamentöser Wirkung grundsätzlich nichts in Lebensmitteln zu suchen haben. Wie bei jedem enzymatischen Eiweiss ist die Gefahr von allergischen Reaktionen nie ganz auszuschliessen. Hinzu kommt noch, dass die HEW-Lysozyme der Nahrungsmittelindus-
Theorie und Praxis Zwingende Voraussetzung für die Zulassung von Lebensmittelzusatzstoffen ist, dass sie technisch notwendig und zugleich gesundheitlich unbedenklich sind. Das deklariert sowohl das Bundesamt für Gesundheit als auch Coop mit seinem ENummernPoster. Doch wie sieht die Praxis aus? Coop bietet Hartkäse der gleichen Herkunft mit und ohne den heiklen Zusatzstoff Lysozym an. Es geht also offenbar nur um die Sorgfalt in der Herstellung.
trie aus Hühnereiweiss hergestellt werden, und in diesem Bereich ist die Allergieanfälligkeit in der Bevölkerung weitverbreitet, dies übrigens unabhängig von der Dosis. So bemängeln denn auch Ärzte, dass die heute geübte Praxis bei der Deklaration Hühnerei-Allergikern keine Chance bietet, den für sie unter Umständen lebensgefährlichen Stoff zu meiden.
Kritische Literatur teilt keineswegs die positive Einschätzung unserer Lebensmittelverordnung: «Lysozym kann lebensgefährliche allergische Reaktionen und Nesselfieber (generalisierte Urticaria) auslösen. Das allergische Potenzial ist von Relevanz, weil Hühnerei-Allergiker nicht ahnen, dass Eibestandteile – teilweise undeklariert – in Marmelade, Pesto, Nudeln oder Konfekt enthalten sein können», schreibt das Arzneimittel-Handbuch «Bittere Pillen».
Vorsicht, Allergiker: Alle italienischen Rohmilch-Hartkäse, Betty-Bossi-Produkte oder Weight-Watchers-Reibkäsemischung wie auch Pestos weisen den Vermerk auf: «Konservierungsmittel E 1105 aus Eiklar». Doch es gibt glücklicherweise eine einfach zu praktizierende Alternative: Lysozym darf für Bio-Käse nach der neuen Verordnung nicht mehr verwendet werden. Bei den verschiedenen Anbauverbänden war es schon vorher nicht zugelassen. Ohne den heiklen Zusatzstoff sind beispielsweise Bio-Parmesan oder Bio-Sbrinz sowie andere Knospe-Produkte produziert. ◆
Gartenbewohner I_ Fliegen, die wie Wespen aussehen …
it den wärmeren Temperaturen kommt auch das iegende und kriechende Leben zurück in den Garten. Doch zum Glück gibt es nicht nur lästige Schnecken (siehe Kolumne von Remo Vetter ab Seite 34), sondern auch viele Nützlinge: zum Beispiel die schwarz-gelben Schweb iegen. Mit ihrem Aussehen ahmen sie kleine Wespen nach; das müssen sie leider oft mit dem Leben büssen. Dabei gehören die Fliege und ihre Larven zu den wirksamsten Blattlausfressern. Bis zu 100 Blattläuse frisst eine Larve pro Tag. Erkennen kann man die Schweb iege an ihrer Flugtechnik: Sie kann im Flug stillstehen und an Ort schweben – und ganz plötzlich wieder verschwinden.
Gartenbewohner II_ ... und Ohrmüggler, die umziehen
Der Ohrwurm hat einen schweren Stand, irgendwie hat man den Käfer mit dem langen Körper und den Zangen am Hinterteil einfach nicht so gern. Doch als Blattlausvernichter ist er ein willkommener Gast im Garten. Man kann die Tiere sogar übersiedeln. Stellt man einen Blumentopf gefüllt mit Holzwolle oder Heu in die Nähe, suchen die Ohrmüggler dort tagsüber Unterschlupf. Der Topf muss nahe der P anze kopfüber stehen oder neben den Zweigen einer «besiedelten» P anze aufgehängt werden. Sind die Tiere in den Topf gekrochen, können sie an einen anderen Ort übersiedelt werden. tha
Lesen_ Bio-Bonbons & Konfekt
er gerne kleine Süssigkeiten nascht, jedoch Wert auf möglichst naturbelassene Zutaten legt, wird sich über das neue Kochbuch freuen. Ob Türkischer Honig, Honig-Bonbons, Gummibärchen oder Minz-Pastillen: Die Rezepte der Französin Linda Louis lassen sich ohne künstliche Aromen, Farbstoffe und raf nierten Zucker zubereiten.
Linda Louis: «Bio-Bonbons & Konfekt», Stocker Verlag, 2011, Fr. 19.90
Konsum_ Vorsicht, Bio-Boom D ie Bezeichnung bio ist quasi Garant für gute Umsätze. Vor allem Grossverteiler erlebten in den letzten Jahren traumhafte Umsatzsteigerungen. Ende Sommer will die Migros zusammen mit der deutschen Bio-Supermarktkette Alnatura in Zürich eine erste Filiale eröffnen. Bei all der Freude über das gesunde und umweltbewusste Einkaufsverhalten der Konsumenten sollte nicht vergessen werden, dass ein grösserer Bedarf mitunter zu Auswüchsen und Betrügereien, wie im letzten Dezember in Italien, führen kann. Manchmal liegt das Gute näher – am Gemüsestand des Bauers aus der Region. tha
as Gemüse sieht aus wie dicker Schnittlauch und beim Essen fühlt man sich ein bisschen wie eine Geiss. Mönchsbart, italienisch Barba di frate, ist ein typisches Frühlingsgemüse aus dem Mittelmeerraum und entspricht hierzulande wohl kaum dem Geschmack der grossen Masse. Ein Versuch ist das Kraut, das auf dem Markt und in spezialisierten Gemüseabteilungen zu kaufen ist, jedoch allemal wert. Die langen, eischigen Stile schmecken erdig, ein bisschen nach Meer und sind im Biss knackig. Die Saison ist kurz:
Sie endet anfangs Juni. Weshalb das Gemüse, das auf meernahen, salzigen Wiesen wild wächst und in Italien auch angebaut wird, den Namen Mönchsbart trägt, weiss man auch in Italien nicht ganz genau. Bekannt ist hingegen, dass der botanische Name Salsola Soda darauf hinweist, dass das Kraut aufgrund seiner mineralischen Eigenschaften früher zur Soda-Herstellung verwendet wurde. Barba di frate ist reich an Kalium, Kalzium, den Vitaminen C, B 1, B 2, B 3 und B6 und E. Zudem ist es harntreibend und kalorienarm (100 gr/17 kcal). tha
Die Zubereitung ist einfach: Wurzeln grosszügig abschneiden, Stiele gut waschen und dann ein paar Minuten in Salzwasser blanchieren. Anschliessend mit Olivenöl und Salz würzen und schon hat man einen warmen Salat oder eine knackige Beilage zu Fleisch oder Fisch gekocht. Nach Geschmack mit Peperoncini oder Zitronensaft nachwürzen. Und vermischt mit Spaghetti hat man im Nu eine schmackhafte und währschafte Mahlzeit.
Die Geiss erlebt in der Schweiz eine Renaissance. Vor allem Geissenkäse verkauft sich gut. Das Fleisch jedoch wird – ausser zur Osterzeit – vom Konsumenten verschmäht, den Preis dafür zahlt das kleine Geisslein. Text Tertia Hager
Die Beine sind noch kurz, aber schon kräftig genug, um zu klettern. Und die Neugier ist grenzenlos: Erst ein paar Tage alt, will das schneeweisse Gitzi im Stall von Bauer Toni Odermatt schon die weite Welt des Freilaufstalls entdecken – und klemmt sich prompt zwischen zwei Stäben ein. Der Bauer lupft es hoch und stellt es wieder auf festen Grund. «Der Stall muss kindersicher eingerichtet sein», sagt der Nidwaldner, der seit sieben Jahren im Aargau einen Hof mit knapp 300 Tieren betreibt. Geissen sind nicht nur neugierig und leidenschaftliche Kletterer, sie sind auch
schlau und «gschnäderfrässig»; immer auf der Suche nach dem besten Futter. Deshalb heisst es bei Toni Odermatt: «Hinter dir Türe zu.» «Die merken genau, wenn eine Türe nicht ganz im Schloss ist», erzählt er, «dann sind sie im Nu hinter dem Sack mit dem Kraftfutter.»
Doch im Augenblick liegen die Tiere brav im Stroh. Nur die kleinen Gitzlein und die Jungtiere, die in einem abgetrennten Teil sind, recken die Hälse und knabbern, sobald sich die Gelegenheit bietet, alles an – vom Schuhbändel über den Jackenzipfel bis zum Notizblock der Journalistin.
Schmackhaft, aber nicht gesünder Toni Odermatt arbeitet in einer kleinen, aber boomenden Branche: Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Produktion von Ziegenkäse in der Schweiz mehr als verdoppelt, 2010 waren es 878 Tonnen. Odermatt liefert die Milch seiner Tiere in die Käserei seines Bruders in Dallenwil im Kanton Nidwalden, wo seit Generationen Käse gemacht wird. Einen Grund, weshalb die Schweiz auf die Geiss – oder vielmehr auf ihren schmackhaften Käse – gekommen ist, sieht Ursula Herren vom Schweizerischen Ziegenzuchtverband im Trend nach naturnahen, regionalen Produkten.
«Mit Geissen kann man auch höher gelegene Weiden bewirtschaften.»
Zudem sieht sie ökologische Vorzüge: «Mit Geissen kann man auch höher gelegene Weiden bewirtschaften», sagt Herren. «So leisten die Tiere einen Beitrag gegen die Verbuschung der Alpen.» Und im Gegensatz zu Schafen, die Weiden buchstäblich abgrasen und so Pflanzenwurzeln beschädigen können, fressen Ziegen weniger tief hinab.
Die Idee, dass Geissenmilch besonders gesund ist, ist in vielen Köpfen fest verankert. Dies obwohl aus ernährungsphysiologischer Sicht wenig für eine Bevorzugung von Geissenmilch gegenüber Kuhmilch spricht. Gerne wird auch argumentiert,
«Mit Geissen kann man auch höhergelegene Weiden bewirtschaften»
dass die Milch für Allergiker und Kleinkinder besonders empfehlenswert sei. Laut der Forschungsanstalt Acroscope weisen jedoch auch Ziegenmilch-Eiweisse allergenes Potenzial auf. Es wird aber nicht ausgeschlossen, dass Allergiker dennoch anders auf Ziegenmilch reagieren. Im Schnitt enthält Geissenmilch weniger Eiweiss und weniger Fett als Kuhmilch. Für den Käseliebhaber spielen solche Vergleiche freilich keine Rolle: Hauptsache es schmeckt.
Dass die Schweiz noch vor wenigen Jahrzehnten ein richtiges Geissenland war,
illustriert nicht nur Alois Carigiets Geschichte von den drei Geissen Zottel, Zick und Zwerg, sondern auch die Statistik. Beispielsweise wurden nach dem Zweiten Weltkrieg allein im Kanton Graubünden 46 000 Ziegen gezählt. Doch die Einführung der Pastmilch, neue Verordnungen, die es den Bauern teilweise nicht mehr erlaubten, ihre Geissen im Dorf frei laufen zu lassen, kurzum die «Moderne» verdrängte das kostengünstige Tier langsam aber stetig aus dem Landschaftsbild.
In den 90er-Jahren zählte man in Graubünden noch lediglich 6000 Tiere. Heute liegt der Bestand bei über 10 000 Geissen,
Fast das ganze Jahr über hat Bauer Toni Odermatt Jungtiere – Abfallprodukte der Milchproduktion.
Wattwil: 7. Nationale Geissenshow
Samstag, 31. März: Ausstellung, Prämierung und Marktstände, www.geissenshow.ch
Bulle: 6. Chèvres Expo
Samstag, 14. April, Espace Gruyère: Ausstellung, Prämierung und Marktstände, www.espace-gruyere.ch
Gitzis war eine Massnahme, Bratwürste aus Ziegenfleisch und Anlässe, an denen verschiedene Geissen-Spezialitäten angeboten werden, eine andere. Bis jetzt fruchten die Bemühungen aber wenig: Nur 100 Gramm werden in der Schweiz pro Jahr und Kopf verspeist. Doch für den interessierten Konsumenten ist es auch nicht einfach, ausserhalb der Osterzeit Ziegenfleisch zu kaufen. Am ehesten findet man solches bei Direktvermarktern, in einigen wenigen Restaurants oder in Metzgereien in ländlichen Gebieten.
Knochen gehören dazu
schweizweit sind es knapp 87 000. Tendenz steigend, denn die Nachfrage nach Geissenmilch wächst. Und auch die Verdienstaussichten sind attraktiv: Für einen Liter Geissenmilch bekommt der Bauer heute bis zu 1 Franken 20, wogegen Kuhmilch nur die Hälfte bringt. Doch der schlaue Bauer sollte nicht nur den höheren Milchpreis im Auge haben. «Mit Geissen hat man mehr Handarbeit», sagt Andreas Michel, Präsident des Schweizerischen Ziegenzuchtverbands und Lehrer am Landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrum Plantahof in Landquart. Zudem müssten für 100 Liter Milch 30 bis 40 Geissen gemolken werden, für die gleiche Menge braucht es lediglich drei Kühe.
Kehrseite der Medaille
Dass die Milch nur fliesst, wenn die Geissen regelmässig trächtig sind, bedenkt der Käseliebhaber kaum. Es ist die Kehrseite des boomenden Geissenkäse-Marktes. Fast das ganze Jahr über hat Bauer Toni Odermatt Jungtiere – Abfallprodukte der Milchproduktion. Kann er die Tiere nicht einem Mäster verkaufen, muss er sie für den Hausgebrauch selber metzgen. Würde sich ein Wirt melden, der regelmässig Fleisch kaufen möchte, hätte Toni Odermatt jedenfalls keine Lieferschwierigkeiten.
Frisch geboren und wertlos
Doch Schweizer Konsumenten wollen das zarte Fleisch fast ausschliesslich an Ostern. Dann bekommt ein Bauer für ein schlachtbereites Gitzi zwischen 120 bis 130 Franken, während des restlichen Jahres nicht einmal mehr halb so viel. Andreas Michel vom Plantahof findet dafür harte Worte: «Wirtschaftlich gesehen hat das Gitzi keinen Wert. Manche Halter geben ein neugeborenes Tier für 10 Franken oder auch gratis einem Bauern ab, der es mit überzähliger Kuhmilch mästen kann», sagt Michel. Immerhin gäbe es das sogenannte Keulen, die Schlachtung gleich nach der Geburt, wie dies in Deutschland und anderen Ländern geschieht, in der Schweiz nicht. «Ich bin froh darüber, dass die Schweizer Landwirte eine Schlachtung neugeborener Gitzis zumindest heute noch nicht in Betracht ziehen», sagt er. «Damit eine solche Entwicklung auch in Zukunft nicht vorkommt, muss von uns als Schule und Beratungszentrum alles unternommen werden, aus den Gitzis ein Spezialprodukt zu kreieren.»
Auch beim Schweizerischen Ziegenzuchtverband und beim Ostschweizer Verein Ziegenfreunde gibt es Anstrengungen, um das Fleisch bekannter zu machen. Die Lancierung des sogenannten Herbst-
Was läuft da schief? Liegt es an den Metzgern, die mit einem Schwein wesentlich mehr Gewinn machen können, als mit dem aufwendigen Ausbeinen eines Gitzis? Wird das Angebot bewusst klein gehalten, damit Spezialitäten wie eine Geissentrockenwurst oder ein Gitzihackbraten vom Konsumenten auch tatsächlich als Spezialitäten wahrgenommen und deshalb gekauft werden? Oder liegt es am Konsumenten, der es gerne einfach und unkompliziert hat und der sich schwer tut mit der zeitaufwendigen Zubereitung und den vielen Knochen und Knöchelchen, ohne die es bei der Geiss kaum geht?
Eine einfache Antwort gibt es nicht. Und jetzt zu Ostern scheint für Bauer, Metzger und Konsument ohnehin alles gut: Der Preis stimmt, die Nachfrage ist so gross, dass sogar Fleisch importiert werden muss. Die kulinarische Wertschätzung ist den Ostergitzis gewiss. Ihre zu spät geborenen Geschwister hingegen werden vom Konsumenten nicht mal mehr wahrgenommen; sie sind lebende Nebenprodukte der Käseherstellung, die niemand wirklich will. ◆
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Ostergitzi Haus & Garten
Gitzi-Rollbraten mit Frühlingszwiebeln
100 g Frühlingszwiebeln
Salz
100 g milder Emmentaler AOC
Pfeffer
1 Gitzistotzen, Zirka 1 kg, zum Rollen
1 EL Senf
250 g Rüebli
250 g Kohlrabi
2 EL Olivenöl
3 dl Weisswein
20 g eiskalte Butter
1 TL Thymian
Rezepte für 4 bis 6 Personen von Brigitte Aeberhard
Zubereitung
Frühlingszwiebeln mit den grünen Röhren in dünne Ringe schneiden. In leicht gesalzenem Wasser 5 Minuten garen. Abgiessen und kalt abschrecken. Emmentaler AOC fein reiben. Abgetropfte Frühlingszwiebeln und Käse mit dem Stabmixer fein pürieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Rollbraten auslegen, zuerst mit Senf, dann mit Frühlingszwiebelpüree bestreichen. Aufrollen und mit Küchenschnur binden, mit Salz und Pfeffer würzen.
Rüebli und Kohlrabi in Stücke schneiden. Öl in einem Bräter erhitzen, Rollbraten und Gemüse leicht anbraten. Mit Weisswein ablöschen.
In der Mitte des 160 Grad heissen Ofens ca. 1½ Stunden braten. Ab und zu mit Wein begiessen. Flüssigkeit in eine Pfanne umgiessen, bei grosser Hitze auf die Hälfte einkochen. Butter mit dem Stabmixer daruntermischen. Thymian zufügen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Braten aufschneiden, mit Gemüse und Sauce anrichten.
Dazu passen kleine gebratene Kartoffeln.
Harissa-Gitzi mit Sellerie, Spinat und Aprikosen
1 grosse Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 kg Gitziragout mit Knochen
Salz, Pfeffer
2 EL Olivenöl
1 TL Koriander, gemahlen
1 TL Kreuzkümmel, gemahlen
½ –1 EL Harissa*
4 dl Gemüsebouillon
4 dl Orangensaft
500 g Knollensellerie
75 g getrocknete Aprikosen
300 g Blattspinat
* scharfe Chilipaste
Zubereitung
Zwiebel und Knoblauch fein hacken.
Gitziragout leicht mit Salz und Pfeffer würzen. Fleisch portionenweise im heissen Öl gut anbraten. Am Schluss Zwiebeln und Knoblauch ein paar Minuten mitbraten. Koriander, Kreuzkümmel und Harissa daruntermischen, mit Bouillon und Orangensaft ablöschen. Bei schwacher Hitze 1½ bis 2 Stunden schmoren.
Sellerie in etwa 2 cm grosse Würfel schneiden, in den letzten 30 – 45 Minuten mitgaren.
Aprikosen in Streifen schneiden. Spinat in eine Schüssel geben, mit viel kochendem Wasser übergiessen. Sobald er zusammenfällt, in ein Sieb giessen und abtropfen lassen. Aprikosen und Spinat zum Fleisch geben. Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Mit Reis oder Couscous servieren.
Gitzi mit Zitronen-Safran-Sauce und Spargeln
150 g Saucenzwiebeln
5 dl Gemüsebouillon
2 dl Apfelwein
2 Lorbeerblätter
2 Gewürznelken
750 g Gitziragout ohne Bein
30 g Butter
30 g Mehl
1½ EL Zitronensaft
1 Briefchen Safran, 125 mg
1 dl Sauerrahm
500 g grüne Spargeln
Salz, Pfeffer
2 EL Kerbelblättchen
Zubereitung
Zwiebeln schälen und halbieren. Bouillon mit Apfelwein, Lorbeerblättern, Gewürznelken und Zwiebeln aufkochen. Gitziragout in den Sud geben, aufkochen und entstandener Schaum mit einem Löffel entfernen. Zugedeckt bei schwacher Hitze 1½ bis 2 Stunden weich garen. Fleisch und Zwiebeln aus dem Sud heben und in einer Schüssel warm stellen. Sauce separat fertigstellen, dazu Butter in einer Pfanne schmelzen, Mehl darin andünsten. 6 dl Sud dazugiessen, unter Rühren aufkochen und 10 Minuten köcheln. Zitronensaft, Safran und Sauerrahm daruntermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Spargeln am unteren Drittel schälen, in mundgerechte Stücke schneiden und über Dampf 5–10 Minuten knackig garen.
Fleisch, Zwiebeln und Spargeln in die Sauce geben, mit Kerbelblättchen bestreuen.
Mit Salzkartoffeln oder Kartoffelstock servieren.
Ein Gärtner lernt nie aus: Deshalb schätzt Remo Vetter die Fragen und den Austausch mit seinen grossen und kleinen Besuchern. Doch mit dem Frühling kommen nicht nur die geschätzten Gäste, sondern auch die Schnecken wieder.
Text Remo Vetter
Der Autor
Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.
it dem Frühling startet auch die Besucherzeit in unserem Garten in Teufen. Vor allem Kinder stellen mir viele spannende Fragen: Du Mann, wo wohnt der Wurm? Warum duften die Rosen? Warum hast Du so komische Beete? Da kann es schon vorkommen, dass ich mich selbst zuerst kundig machen muss, weshalb etwas ist, wie es ist.
Jammern gehört dazu
Doch auch der Austausch mit den erwachsenen Besuchern ist immer wieder eine Bereicherung. Denn als Gärtner lernt man nie aus – und deshalb ist es immer wieder interessant, mit anderen Gärtnern zu reden.
Die persönliche Ansicht zur Arbeit im Garten verrät oft auch sehr viel über die Lebenseinstellung eines Menschen. Doch egal, ob man fremde oder befreundete Gärtner besucht: Meist wird erst einmal ein wenig gejammert. Über die Ameiseninvasion oder die Läuse, die Quecken und Schnecken, über Schimmel und Rosenrost. In solchen «Gartenkrisen» tröstet mich eine Erkenntnis: Durchschnittspaare im mittleren Alter, und dazu zähle ich mich auch, haben drei grosse Lieben: Kinder, Garten, Hunde. Die drei haben einiges gemeinsam: Sie entwickeln sich grundsätzlich anders als erwartet und machen meist genau das, von dem man hoffte, es bliebe einem erspart. Doch was immer sie anstellen, unsere Liebe bleibt ihnen erhalten.
Der Garten ist ein Raum zur Selbstverwirklichung. Im Garten lassen sich kühne Ideen säen und p anzen – und bei Nichtgefallen wieder ausgraben und kompostie-
ren. Während aus mehr oder weniger talentierten Malern kaum je ein Monet oder Bonard wird, graben, schnipseln und p anzen sich Laien-Gärtner im Laufe der Jahre oft in die Liga der Gartenkünstler.
Mein Garten macht mich froh, weil er mir das Gefühl schenkt, mit der Natur zu werkeln: «Natur light» – mit mir und der Schöpfung in Einklang sein. Ein Garten ist nicht nachtragend. Er verzeiht Erziehungsund Behandlungsfehler wesentlich leichter als manch ein Kind, ein Partner oder der Hund. Und manchmal blüht er dadurch sogar in ungeahnter Weise auf.
Nicht alle sind willkommen
So gross die Freude über unsere zweibeinigen Gartenbesucher, so klein bleibt unsere Begeisterung über die immer wieder ankriechenden Schnecken. In einem gesunden Garten machen Schädlinge wie Schnecken zwar kaum Probleme. Nichtsdestotrotz bleibt auch unserer Garten nicht verschont. Eine Grundvoraussetzung für eine wirksame Schneckenbekämpfung sind unserer Meinung nach starke, robuste P anzen. Wählen Sie deshalb widerstandsfähige Sorten und treiben Sie diese nicht unnatürlich schnell zum Wachstum an. P anzen Sie nicht zu eng, und sorgen Sie für eine gute Durchlüftung des Bodens. Lassen Sie keine P anzenreste auf den Beeten herumliegen. Binden Sie Kletterp anzen wie Gurken gut an. Schnecken klettern nicht und können so keinen Schaden anrichten.
All diese Massnahmen helfen, den Garten weniger attraktiv für Schnecken zu
Eier sind seit jeher ein Sinnbild des Frühlings. Sie waren die ersten frischen Nahrungsmittel, die es in grösseren Mengen gab, wenn die Tage wieder länger wurden und Hühner, Enten und Gänse zu legen begannen. Bis heute sind Eier ein Symbol des Frühlings und der Wiedergeburt, obwohl wir heutzutage das ganze Jahr hindurch Eier kaufen können. Freilandhühner legen im Frühjahr am besten, Gänse und Enten fast ausschliesslich zu dieser Zeit.
machen. Doch leider reicht das nicht aus. Eine Möglichkeit, die Tiere fernzuhalten, besteht darin, Sägespäne aus unbehandeltem Holz, Holzasche aus dem Kamin, Eierschalen, Algenkalk oder Steinmehl zu vermischen und die Mischung rund um die Gemüsekulturen zu streuen. Wir tun dies vor allem bei Neuaussaaten mit grossem Erfolg.
Am Abend ist jeweils ein interessantes Schauspiel zu beobachten: Nachdem die Schnecken mit einigem Widerwillen die Häckselwege bewältigt haben, haftet ihnen auf dem Weg zu den Gemüsebeeten die feine Sägemehlmischung an der Kriechsohle. Die Asche und der Feinkalk entziehen ihnen die Feuchtigkeit, was sie am Ende vertreibt. Diese «Schneckenabwehrmischung» muss vor allem nach Regengüssen erneut ausgestreut werden, Sägespäne und Kalk wirken nur, solange sie trocken sind.
Wohlfühlzone für Schnecken
Schnecken legen ihre Eier im Boden an feuchten und geschützten Stellen ab. Zu diesem Zweck haben wir im Garten ein
«Schneckenparadies» eingerichtet. So können wir die Tiere dorthin lotsen, wo wir sie haben wollen. Wir schichten dazu frisch geschnittenes Gras, Laub, Gemüseabfälle aus dem Garten oder Kaffeesatz auf einen Haufen, den wir zusätzlich noch befeuchten. Interessant ist, dass die Schnecken den Haufen aus grosser Entfernung ansteuern. Natürlich platzieren wir diesen Haufen an einem für Schnecken nicht sehr attraktiven Ort, nämlich weitab von unseren frisch ausgesäten und ausgep anzten Gemüsesetzlingen. Abgesehen davon, gelten folgende Tiere als ef ziente Schneckenvertilger: Laufenten, Igel, Spitzmäuse, Eidechsen, Kröten und Laufkäfer.
Der Igel beispielsweise ist ein Nimmersatt und verspeist auf seinen nächtlichen Aus ügen Unmengen von Schnecken, Raupen und Tausendfüssler. Darum ist er in unserem Naturgarten ein gern gesehenes Tier. Leider ndet er heute in den meisten herausgeputzten Gärten keine Brut- und Winterquartiere mehr. Wir haben einige «Igelhotels» aus Holzbeton aufgestellt. Sie dienen unseren kleinen, stacheligen Helfern als Winterquartier,
Ernte
● Frühlingszwiebeln, die im vorigen Herbst gesät und im Beet überwintert wurden, sind jetzt erntereif.
● Junge Blätter von Pflücksalat, der früh gesät wurde, weiterhin ernten.
● Feldsalat und Rucola gedeihen, wenn sie im Frühbeet oder Tunnel vor Frost geschützt werden.
● Den letzten Winterlauch ernten.
● Die ersten Spargelstangen drängen ans Licht. Geschnitten werden sie, wenn sie fingerdick sind und 20 bis 30 Zentimeter Länge haben.
● Den Mangold, den wir im Winter mit Stroh abgedeckt haben, treibt und liefert herrliche Stiele und Blätter.
● Die letzten im Vorjahr gepflanzten Brokkoli können geerntet werden.
● Wenn Sie sehr früh gesät haben, können Sie jetzt bereits den ersten Spinat ernten.
● Wir ernten Federkohl und räumen das Beet ab, um Platz für anderes Gemüse zu nutzen.
Säen
● Auberginen, Tomaten, Paprika, Gurken, Zucchini und Kürbisse im Haus aussäen, um sie später ins Freiland zu pflanzen.
● Rosenkohl, Brokkoli und Blumenkohl können jetzt ins Freiland gesät werden, am besten in ein mit gut verrottetem Mist «beheiztes» Saatbeet, aus dem sie später an ihren definitiven Platz umziehen. Wir arbeiten übrigens in das Starterbeet nebst Mist meist auch eine Packung Beinwell und Brennnessel mit ein und haben so eine gute Dünge- und Wärmepackung von unten.
● Karotten, Randen und Wurzelgemüse können ins Freiland gesät werden, allerdings den Boden schützen, wenn er noch feucht und kalt ist.
● Stangensellerie, Endivie und Gemüsefenchel in Saatkästen oder im Treibbeet säen. Im Mai abhärten und im Juni auspflanzen.
● Die meisten Kräuter können ins Freiland gesät und gepflanzt werden. Problematisch sind südländische Kräuter wie Basilikum, Rosmarin und Verveine. Hier warten wir bis nach den Eisheiligen ab.
● Lauch und Zwiebeln direkt an Ort und Stelle pflanzen.
● Kopfsalat, Gartenkresse, Rucola, Portulak und Feldsalate ins Freiland säen, jedoch in kalten Regionen mit Flies vor Kälte schützen.
● Erbsen und Bohnen im Folientunnel säen.
● Vorgekeimte Kartoffeln jetzt setzen.
Tagesversteck und im Frühling und Herbst als Wur ager. Die Tiere schätzen unsere «Hotels» und lassen sich dort gerne nieder. Schützen Sie den Eingang vor Zugluft und direkter Sonneneinstrahlung. Der Zugang sollte nicht über Rasen ächen führen, denn die nachtaktiven Igel mögen keine feuchten Wege. Als Nistmaterial eignen sich Heu, Stroh oder Zeitungsknäuel. ◆
Allgemeine Tipps
● Damit die Pflanzen im Frühjahr gut gedeihen, arbeiten wir im Herbst reichlich organisches Material in Frühbeet und Anzuchtbeet ein. So kann es über den Winter gut verrotten. Vor der Aussaat geben wir als Starthilfe noch gut gesiebten reifen Kompost dazu. Damit die Samen besser keimen, soll der Boden aus feiner, gleichmässiger Erde bestehen. Steine, verholztes und unkompostiertes Material sollte entfernt werden. Die Oberfläche des Saatbeetes soll eine feinkrümelige Struktur haben.
● Da wir im April bei uns öfters nasse Böden haben, geben wir in die Saatrille eine dünne Schicht Sand, damit die Samen nicht zu feucht liegen und verfaulen. Frisch gepflanzte Sämlinge müssen regelmässig, aber vorsichtig gegossen werden. Täglich wenig ist besser, als wöchentlich in Mengen. Saatbeet unbedingt unkrautfrei halten.
● Junge Pflanzen in Frühbeeten unbedingt mit Flies oder Folie abdecken
● Erbsenreisser aus Hasel- oder Birkenzweigen als Kletterranken errichten wir bereits bei der Aussaat, damit die Erbsen sich an ihnen in die Höhe ziehen können.
Haben Sie Fragen rund um Garten und Balkon?Remo Vetter gibt Ihnen die richtigen Tipps. Schreiben Sie an: «natürlich», Gartenberatung, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, oder remo.vetter@natuerlich-online.ch
«Learning by doing – learning by gardening » Nehmen Sie sich Zeit, lassen Sie den Alltag hinter sich und freuen Sie sich auf kreative Gartenideen. «natürlich»-Gartenkolumnist Remo Vetter und seine Frau Frances, Autoren des Buches «The Lazy Gardener», begleiten Sie durch den Tag, vermitteln Tipps und Tricks im Umgang mit den Pflanzen und führen Sie ein in die faszinierende, ganzheitliche Philosophie von A. Vogel.
Kursinhalt
● Vortrag: Die Gartenphilosophie des «Lazy Gardener»
● aktive Mitarbeit im Kräutergarten
● anlegen eines Kräuterbeetes für die Küche
● bearbeiten eines Hügelbeetes
● Bodenpflege und Bodenkosmetik
● ansiedeln von Nützlingen
● Tinkturenherstellung und Degustation von A. Vogel-Produkten
● A. Vogel-Shop mit Spezialangeboten
● gemeinsames Mittagessen
● Überraschungsgeschenk
Kursdaten
Donnerstag, 31. Mai 2012
Donnerstag, 07. Juni 2012
Dienstag, 19. Juni 2012
Zeit
9.30 –16.30 Uhr
Kursort
A. Vogel GmbH, Teufen
Kurskosten für Abonnenten
Fr. 110.–Kurskosten für Nichtabonnenten
Fr. 150.–Anmeldung
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Noch nie hatte das Toxikologische Informationszentrum so viel Anfragen wie letztes Jahr. Auffallend sind die vielen Fälle von Vergiftungen mit Gartenpflanzen.
Text Hans-Peter Neukom
Fast 100 Beratungen pro Tag führte die telefonische Beratungslinie 145 des Schweizerischen Toxikologischen Informationszentrums (kurz ToxZentrum) letztes Jahr durch. Total gingen 35 568 Anrufe ein. «Dies entspricht einem neuen Rekord seit der Gründung des ToxZentrums im Jahre 1966. Etwa neun von zehn Anfragen erfolgten aufgrund eines Giftkontaktes, während ein Zehntel vor
sorglicher Natur war», sagt Hugo Kupferschmidt, Direktor des ToxZentrums in Zürich. Bei möglichen Vergiftungen jeglicher Art sollte man immer zuerst einen Arzt oder das Toxikologische Informationszentrum (Telefon 145) kontaktieren. Das Beratungszentrum steht sowohl Laien als auch Fachpersonen rund um die Uhr zur Verfügung. Mehr als die Hälfte der Vergiftungen betrafen Kinder, davon fast
90 Prozent Kinder im Vorschulalter. Die häufigsten Gründe hinter diesen Anfragen waren Unachtsamkeiten, Irrtümer und Unfälle im Zusammenhang mit Medikamenten, Haushaltsprodukten und Pflanzen.
Gift steckt im Samenkern Auffällig sind die vielen Pflanzenvergiftungen bei Kindern. Diese hätten 2011
markant zugenommen, rund 3000 Fälle waren es insgesamt. Besonders viele Fälle waren auf die Einnahme von Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus), Eibe (Taxus baccata), von nicht identifizierten «roten Beeren» und Mahonien zurückzuführen.
Die Häufigkeit der Vergiftungen mit Kirschlorbeer und Eiben dürfte mit der weiten Verbreitung dieser Gewächse als Gartenbepflanzung zusammenhängen.
Vorsicht, giftig! Riesen-Bärenklau und Früchte der Tollkrische.
Gefährliche Giftpflanzen
Prunasin, das Gift des Kirschlorbeers, ist ein sogenanntes cyanogenes Glykosid, das beim Verzehr giftige Blausäure abspalten kann. Glücklicherweise reichen beim Kirschlorbeer aber einige wenige Beeren noch nicht für eine gefährliche Vergiftung aus.
Weil Kinder die beerenähnlichen roten Eibenfrüchte meist unzerkaut verschlucken, kommen auch schwere Eibenvergiftungen zum Glück nur selten vor. Die stark giftigen, die Herztätigkeit hemmenden Taxine und weitere Eibengifte sind nämlich nur in den kleinen, harten Samenkernen sowie in den Eibennadeln und in der Baumrinde enthalten, nicht aber in dem weichen Samenmantel der Eibenfrüchte. Doch Vorsicht ist dennoch geboten: Immerhin hat der Botanische Sondergarten Wandsbeck in Deutschland die Eibe letztes Jahr zur «Giftpflanze des Jahres 2011» gekürt. Schon die Kelten verwendeten Eibensaft als Pfeilgift. Heute wird der Wirkstoff erfolgreich in der Krebstherapie eingesetzt.
Auch Tiere sind betroffen
Auch Haus und Nutztiere sind von Vergiftungen betroffen. Knapp fünf Prozent der Anfragen beim ToxZentrum betrafen Tiere. Am häufigsten sind Hunde (69 Prozent) betroffen. Dahinter steckt nicht immer böse Absicht, wie oft vermutet. Hunde fressen gerne herumliegende Abfälle und andere Dinge, die giftig sein können. Stoffe, die zur Ratten oder Mäusebekämpfung verwendet werden, können so beispielsweise eingenommen werden. Zudem sind auch viele Pflanzen für Hunde und andere Tiere giftig, unter anderen die Eibe, Oleander und die Herbstzeitlose. In der Regel sind Pflanzenvergiftungen jedoch nicht tödlich für das Tier, sie führen jedoch zu starkem Brechdurchfall. Wie beim Menschen kann auch hier Aktivkohle helfen. u
Folgende Pflanzen, die in der Schweiz wachsen, können schwere bis tödliche Vergiftungen verursachen oder zu gravierenden Hautschäden führen. Deshalb sollten diese Pflanzen nicht in der Nähe von Kinderspielplätzen angepflanzt werden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit:
Blauer Eisenhut, Tollkirsche, Herbstzeitlose, Seidelbast, Stechapfel, Engelstrompete, Fingerhut, Wolfsmilchgewächse, Riesen-Bärenklau, Schwarzes Bilsenkraut, Goldregen, Littonie, Oleander, Wunderbaum, Laternenlilie, Eibe, Weisser Germen.
Quelle: Tox-Zentrum, Zürich
Rasch ans Telefon
Bei einer möglichen Vergiftung soll so rasch als möglich ein Arzt aufgesucht oder die NotfallNummer 146 des Tox-Zentrums gewählt werden. Leider gibt es bei Vergiftungen keine allgemein gültigen, für alle Fälle passenden Erste-Hilfe-Massnahmen. Daher ist die Betreuung durch Fachpersonal absolut wichtig. Was im Einzelfall zu tun ist, hängt wesentlich von der Art und Menge des Giftes ab, das eingenommen wurde oder mit dem man in Berührung gekommen ist.
Bei vielen Vergiftungsfällen ist eine erste sinnvolle Massnahme die Einnahme von Aktivkohle (1 Gramm pro Kilo Körpergewicht). Das Tox-Zentrum empfiehlt deshalb Aktivkohle in die Hausapotheke aufzunehmen. Die Kohle soll jedoch nur auf Verordnung eines Arztes oder des Tox-Zentrums eingenommen werden. Aktivkohle bindet das Gift bereits im Magen, so kann es nicht weiter in den Körper gelangen. Bei Kleinkindern wird die Aufnahme erleichtert, indem man schwarzen Tee oder Coca-Cola mit der Kohlesuspension mischt. Sie wird im Fachhandel unter dem Namen «Carbovit» angeboten.
Informationen und Bestellungen von Merkblättern: www.toxi.ch, 24-Stunden Notfall-Telefon 145, Telefon für nicht dringliche Fälle 044 251 66 66.
Sterngucker im April_ Brillanter Abendstern
Sobald die Dämmerung hereinbricht, ist im Südwesten Venus als brillanter Abendstern zu sehen. Zwar ist diese Bezeichnung astronomisch gesehen falsch, denn die Venus ist ein Planet und kein Stern. Sterne sind Sonnen, die oft noch viel grösser sind als unsere Sonne. Planeten leuchten, weil sie das Licht der Sonne re ektieren. Betrachtet man die Venus durch ein Teleskop, kann man beobachten, dass sie eine Phasengestalt aufweist, wie unser Erdmond. Venus wird im April immer heller werden und erreicht ihren grössten Glanz am Ende des Monats. Zu dieser Zeit wird sie durchs Teleskop gesehen als Sichel erscheinen. Sie wird dann auch noch lange nach der Dämmerung gut sichtbar sein und erst nach Mitternacht untergehen. Andreas Walker
Wald_ Zupacken und Gutes tun
Statt am Strand Sandburgen zu bauen, könnte man seine Muskelkraft in den Sommerferien auch nachhaltig im Schweizer Wald einsetzen. Das Bergwaldprojekt sucht auch dieses Jahr wieder Familien, die eine Woche lang Freiwilligenarbeit im Bergwald leisten. Während der Arbeit lernt man die ökologischen Zusammenhänge besser verstehen und schärft dabei das Bewusstsein für unsere natürlichen Ressourcen. Die Wochen nden im Bündnerland in Tenna, Trin und Valchava statt. Informationen und Anmeldung: www.bergwaldprojekt.ch, Telefon 081 650 40 40
Lesen_ Der Kleine Salamander
chon als 11-Jähriger engagierte sich Julien Perrot für die Natur und verfasste auf der Schreibmaschine die ersten Ausgaben von «Le Salamandre». 29 Jahre sind inzwischen vergangen. Nun erscheint das Westschweizer Natur-Magazin für Kinder auch in der Deutschschweiz. «Der Kleine Salamander» ist am Kiosk und im Abonnement zu kaufen. Mit witzigen
Einkaufshilfe, Ratgeber und Nachschlagewerk in einem ist die Gratis-App des WWF. Ob Glühbirne, Saisongemüse oder Restauranttipp, die App hilft dem umweltbewussten Konsumenten bei seinen Kaufentscheidungen.
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Texten, Illustrationen, Fotos, Bastelideen und Kurzgeschichten will Perrot 6- bis 12-Jährige auf spielerische Weise für den Respekt und den Schutz der Natur sensibilisieren.
«Der Kleine Salamander», gedruckt auf 100 Prozent Recyclingpapier und werbefrei, Fr. 44.– (6 Ausgaben/Jahresabo), www.derkleinesalamander.net, Telefon 032 720 08 36
Der Mensch neigt zuweilen ja gerne dazu, den anderen die Schuld zu geben. Wildlebende Raubtiere wie Schneeleopard und Co. stehen deshalb rasch einmal unter Verdacht, sich unerlaubterweise an Haustieren wie Schaf und Ziege gütlich zu tun. Doch nun hat ein französischer Forscher festgestellt, dass sich Schneeleoparden in der Mongolei ihre Beute zu fast 80 Prozent aus wild lebenden Huftieren holen. Aus früheren Untersuchungen wurde angenommen, dass sich die Raubkatze vor allem auch in Schaf- und Ziegenherde Futter beschafft. Die klassische Methode der Analyse von Kotproben hatte aber den Nachteil, dass die Proben oft nicht eindeutig einer bestimmten Art – weder beim Raub- noch beim Beutetier – zugeordnet werden konnten. Mit einem neuen DNA-Verfahren lässt
sich der Kot genauer analysieren, was bessere Rückschlüsse auf Jäger und Gejagte zulässt. So ist zumindest der Schneeleopard in der Mongolei nicht wie angenommen, das Untier, das in Herden wildert, sondern eine Raubkatze, die sich ihre Beute – vorzugsweise sibirische Steinböcke – auf freier Wildbahn sucht. Nicht ahnen kann die Grosskatze freilich, dass ein weiteres Tier seines Speisezettels, das Argali, bedroht ist. In knapp 9 Prozent aller Proben wurde auch die DNA dieser Wildschaf-Art nachgewiesen. Wie wissenschaft-aktuell.de schreibt, sollen die ausgewerteten Daten helfen, sowohl den Bestand des Argalis zu erhalten, als auch geeignete Massnahmen für den ebenfalls bedrohten Schneeleoparden zu ergreifen. Ob das Wildschaf deshalb zukünftig eingezäunt werden soll, entzieht sich unserer Kenntnis. tha
Fledermäuse sehen mit den Ohren. Wissenschaftler machen es genau umgekehrt: Mit ausgeklügelter Technik machen sie die Laute der Tiere sichtbar. Beim Erforschen des Tieres des Jahres, dem Braunen Langohr, wurde so zufällig auch das Alpen Langohr entdeckt.
Text Mirella Wepf
Forschung ist auch Büroarbeit: Martin Decurtins, Ruedi Boesch und Martin Obrist vom WSL (von links nach rechts).
Bei diesem Grössenvergleich können weder Elefant, Feldhase noch Basset-Hund mithalten: Mit einer Länge von rund vier Zentimetern sind die Ohren des Braunen Langohrs nämlich fast so gross wie der ganze Körper der Fledermaus. Dieser misst zwischen 4,2 und 5,3 Zentimetern.
Doch auch in anderer Hinsicht ist das Tier des Jahres rekordverdächtig: Wie alle Fledermäuse orientiert es sich mittels Echoortung. Es sendet Ultraschall aus und erkennt am Echo den Standort von Beutetieren oder Hindernissen. Doch sein Gehör ist noch ein Tick besser als das anderer Fledermäuse. Das Braune Langohr ortet Insekten auch anhand von leisesten Krabbelgeräuschen. Wenn ein Nachtfalter vor dem Wegfliegen zum Aufwärmen seine Muskeln bewegt, entgeht dies seinen riesigen Ohren beispielsweise nicht.
Im Gegensatz zu den anderen 29 Fledermausarten, die in der Schweiz vorkommen, beherrscht das Braune Langohr noch ein weiteres Kunststück: den Rüttelflug. Wie ein Falke kann es an Ort und Stelle verharren und dabei in Ruhe Insekten von Bäumen und Sträuchern fressen. Es kann problemlos senkrecht starten und beim Manövrieren sogar kurz rückwärts fliegen. Darum lassen sich Braune Langohren auch mitten in dichtem Gestrüpp beim
Jagdflug beobachten. Flugkünstler sind jedoch alle Fledermäuse. So gelingen ihnen in der Luft sowohl Drehungen um die eigene Achse als auch Loopings.
Dritte Art entdeckt
Bei der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) ist ein kleines Forschungsteam derzeit daran, die Laute des Braunen Langohrs genauer zu analysieren. Der Grund: Man hat vor Kurzem herausgefunden, dass es in der Schweiz nicht nur das Braune (Plecotus auritus) und das Graue Langohr (Plecotus austriacus) gibt, sondern dass noch eine dritte Art existiert, der man nun den Namen Alpen Langohr (Plecotus macrobullaris) gegeben hat. Alle drei sind zum Verwechseln ähnlich und auch für Zoologen von blossem Auge nur schwer zu unterscheiden.
Die akustische Erforschung von Fledermäusen hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte erzielt. Martin Obrist, Fledermausverantwortlicher bei der WSL, erinnert sich: «Vor 25 Jahren schleppte ich noch Hochgeschwindigkeitstonbänder mit einem Gewicht von rund 20 Kilo ins Feld, die damals so viel kosteten wie ein Personenwagen.» Heute kann Obrist auf den sogenannten Batlogger zurückgreifen. Ein handliches Gerät, das an ein etwas zu gross
Anhand ihrer Laute lassen sich die Tiere unterscheiden.
geratenes Mobiltelefon erinnert. Die Forscher des WSL haben es in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz und der Firma Elekon selbst entwickelt. Letztes Jahr wurde der Batlogger auf den Markt gebracht und kostet im Vergleich «nur» rund 2000 Franken. Erstmals sind in diesem Aufnahmegerät auch ein GPS und ein Temperaturfühler integriert.
BatScope visualisiert die Töne
Parallel dazu entwickelte Ruedi Boesch, ein WSF-Kollege von Martin Obrist, eine Mac-Software namens BatScope, mit der man die Aufnahmen visuell darstellen, analysieren und sämtlichen Schweizer Fledermausarten zuordnen kann. Oder um genau zu sein: fast allen Schweizer Fledermausarten. Denn derzeit wird BatScope so erweitert, dass sich in Zukunft auch die drei verschiedenen Langohren sauber auseinanderhalten lassen. Bei diesem Projekt arbeitet temporär auch Martin Decurtins mit.
Decurtins hat Biologie studiert und arbeitet als Informatikleiter bei einem Finanzinstitut. Anlässlich seines 10-JahrDienstjubiläums hatte er Anspruch auf einen längeren Urlaub, und da er Martin Obrist als Fledermausexperten kannte, kam er auf die Idee, drei Monate lang wieder zum Tierforscher zu werden.
23 000 Fledermaus-Aufnahmen hat er in den letzten knapp vier Monaten in die BatScope-Software eingelesen. Diese wurden durch Fachleute in Frankreich, England, Israel, Ägypten und der Schweiz gesammelt. Davon stammen rund 2200 Aufnahmen von den verschiedenen Langohr-Arten. Die durch das BatScope-System automatisch vermessenen Rufe wurden danach statistisch analysiert, um Muster der einzelnen Arten zu erkennen und sie zuzuordnen.
Am Schluss von Decurtins Arbeit wird klarer sein, ob sich die Langohr-Arten verlässlich durch Rufanalysen unterscheiden lassen. Damit könnten Forscherinnen und Forscher auch ohne aufwendige genetische Analysen wissen, ob es sich nun um
So unterschiedlich «tönen» Fledermäuse: Spektogramme von Wasserfledermaus, Kleine Hufeisennase, Graues Langohr und Bulldogfledermaus (von oben nach unten).
ein Braunes, ein Graues oder ein Alpen Langohr handelt, denn bis anhin teilt BatScope die Aufnahmen nur in Braune oder Graue Langohren ein. Alles in allem dauert der Einsatz von Decurtins etwas länger als geplant, aber der Spass an der Sache ist es ihm wert, noch einige Überstunden anzuhängen: «Wissenschaftsinformatik ist ein extrem spannendes Gebiet, es war jedenfalls toll, wieder eine Brücke zwischen meinem Studium und meiner Berufserfahrung zu schlagen.»
Für den Menschen hörbar
Die Aufnahmen in BatScope sind auch für Laien interessant, denn dank zehnfacher Verlangsamung werden die Rufe für den Menschen hörbar. Die Unterschiede der einzelnen Arten sind enorm. So klingt eine Fransenfledermaus beispielsweise nervös wie ein klappernder Schlüsselbund, die Hufeisennase ruft mit hohem Pfeifen und ein Grosser Abendsegler gibt eher einen satten Ton von sich. Die Laute des Brau-
Senkrechtstart – für das Braune Langohr kein Problem.
nen Langohrs zeichnen sich durch zusätzliche Obertöne aus. Auch optisch als Spektrogramme dargestellt, unterscheiden sich die Laute deutlich. Auf dem Bildschirm hinterlassen sie ganz verschiedene Muster, je nach Dauer, Frequenz (Tonhöhe) oder Lautstärke der Rufe.
Für die Wissenschaftler ist BatScope jedoch einiges mehr als eine digitale Spielerei, denn Fledermäuse sind ein wichtiger Indikator für intakte Landschaften. Faktisch ist die Hälfte der Schweizer Fledermausarten gefährdet. Ihr Aussterben wäre ein Verlust für das Ökosystem: Insgesamt gibt es in der Schweiz 87 Säugetierarten, wie zum Beispiel Mäuse mit verschiedenen Ordnungen. Mit 29 Arten machen die Fledermäuse ziemlich genau einen Drittel dieses Naturschatzes aus.
Auch das Braune Langohr hat in der Schweiz einen schweren Stand. Es lebt und jagt vorwiegend in Laub- und Mischwäldern. Es haust in Baumhöhlen, schlägt aber auch in Dachstöcken von Häusern sein Tagesquartier auf.
In der Schweiz werden die Wälder intensiv genutzt. Das bedeutet, dass Bäume in der Regel schneller geschlagen werden, als sie Alterserscheinungen wie Baumhöhlen entwickeln. Zudem werden viele alte Häuser abgerissen oder renoviert und abgedichtet. So fehlt dem Braunen Langohr immer mehr der Wohnraum. Dementsprechend überlebenswichtig sind naturbelassene Wälder, Hecken und alte Baumgärten, die den Tieren die nötige Sicherheit bieten, um von einem Ort zum anderen zu
gelangen. Und bessere Kenntnis ihrer Quartiere kann verhindern, dass bei einer Hausrenovation eine ganze Population zugrunde geht. Denn: Wie die meisten Fledermausarten bringen Braune Langohren pro Jahr nur ein Junges zur Welt. Sie vermehren sich also langsam und ein geschädigter Bestand kann sich nur schwer erholen. Dank Batlogger und BatScope wird die Forschungsarbeit effizienter und kostengünstiger, was den Schutz dieser liebenswerten Nachtschwärmer erleichtert. u
Im Frühsommer kommt es ab und zu vor, dass Junge aus der Wochenstube fallen. Auch in der kalten Jahreszeit kann es passieren, dass man in Holzbeigen Fledermäuse im Winterschlaf stört oder dass ein Baum mit einer Fledermaushöhle umgesägt wird. In diesen Fällen bietet die Stiftung Fledermausschutz Hilfe. www.fledermausschutz.ch, Fledermaus-Nottelefon: 079 330 60 60
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Die Suche nach der seltenen im Mai blühenden und nach Zitrus duftenden Diptam-Pflanze führt durch Rebberge und Eichenwälder, zu einem aussergewöhnlichen Grillplatz. Eine abwechslungsreiche Frühlingswanderung im schaffhausischen Klettgau.
Text Sabine Joss
Osterfingen, der Ausgangspunkt unserer Wanderung, ist ein Winzerdorf, wie fast alle 13 Dörfer im Klettgau. Der Klettgau ist das grösste Weinbaugebiet der Ostschweiz und gilt als Blauburgunderland. Im Regenschatten von Schwarzwald und schaffhausischem Randen-Berggebiet gelegen, sind die jährlichen Niederschlagsmengen im Klettgau mässig, die Sommer jedoch ausgesprochen trocken. Dieses Klima und der aus verschiedenen Kalken und Nagelfluh zusammengesetzte, mineralstoffreiche Boden ergeben gute Bedingungen für die Trauben, aus denen fruchtige Landweine gekeltert werden.
Der Klettgau ist aber auch eine der Kornkammern der Schweiz. Das ausgedehnte Tal reicht bis weit ins deutsche Bundesland Baden-Württemberg hinein. Bis zum Ende der Riss-Eiszeit vor rund 200 000 Jahren floss der Rhein von Schaffhausen westwärts durch den Klettgau. Das Flussbett wurde dabei mit Alpenschotter aufgefüllt. Ein weiteres Relikt davon ist die «Klettgaurinne», ein grosses Grundwasservorkommen, aus dem heute einige deutsche Gemeinden ihr Trinkwasser beziehen. Die Ortschaft Osterfingen liegt am Fuss von Wannenberg und Rossberg. Die sonnige Talseite ist mit Reben bebaut, während die schattigere Seite von Wiesen und Wald bedeckt ist.
Durch die Rebberge
Wir wandern durch das verträumte Dorf mit stattlichen Riegelhäusern und kommen an gepflegten Bauerngärten vorbei,
die Teil des Osterfinger Gartenpfads sind. Am Dorfende folgen wir dem Feldweg, der nach rechts gegen den Wald hinaufführt. Vor dem Wald gehen wir wiederum rechts weiter zum Himmelrich, der westlichen Ecke des Rossbergs. An dieser Ecke ist die Exposition wieder für den Weinbau geeignet. Von hier aus sehen wir auf den Hallauer- und Wilchingerberg und auf die liebliche, vom Weinbau geprägte Landschaft des Klettgaus.
Schmetterlingsparadies
Oberhalb der Rebberge führt uns der Weg in den Wald hinein. Hier nehmen wir den oberen Weg, der zu einem alten Steinbruch führt. Dort steigen wir geradeaus weiter an, entlang der Waldflanke des Wangentals. Am Wegrand blühen im Eichenmischwald wärmeliebende und Trockenheit ertragende Arten wie das Immenblatt mit weiss-rosa Blüten, die gelbe Strauchwicke oder die seltene Berg-Kronwicke mit ebenfalls gelben, aber langgestielten Blütendolden. Die Flaum-Eiche mit ihren beflaumten Blattunterseiten kommt hier auch als Kreuzung mit der Trauben-Eiche vor, ferner kommt auch die Stiel-Eiche mit ihren kaum gestielten Blättern vor. Ihren Namen hat sie von ihren langgestielten Fruchtständen mit den Eicheln darin. Die Eichenblätter sind für Raupen von mehr als 40 verschiedenen Schmetterlingsarten Nahrung. Auch über
30 Insektenarten, die ihren Nachwuchs in sogenannten Pflanzengallen ziehen sind von den Eichen abhängig. Mit ihrer Insektenvielfalt bieten Eichenmischwälder auch gute Futtergründe für Vögel. An vielen Hängen, an denen heute Reben angebaut werden, kam früher dieser Waldtyp vor. Bereits können wir nach weiss-rosa Diptam Ausschau halten, und schon bald erblicken wir die ersten Exemplare. Einzelne Pflanzen wachsen gleich am Wegrand auf der Talseite, die meisten sehen wir jedoch auf der Bergseite des Weges, einige Meter oberhalb der steilen Wegböschung unter Feld-Ahorn,
Anreise
Mit der Bahn nach Schaffhausen und je nach Verbindung weiter nach Wilchingen oder Neunkrich und von dort weiter mit dem Bus nach Osterfingen.
Rückreise
Von Neunkrich mit der Bahn nach Schaffhausen.
Wanderzeit
Osterfingen bis Neunkrich 3 Stunden. Für die kürzere Variante zurück nach Osterfingen müssen 2 Stunden eingeplant werden.
Höhendifferenz
Etwa 300 Meter Auf- und 300 Meter Abstieg.
Restaurants / Übernachten
Das Weingut Bad Osterfingen ist nur auf Voranmeldung geöffnet. Telefon 052 681 21 21. In Neunkrich gibt es mehrere Cafés, Restaurants und Hotels.
Karten
Landeskarte 1: 25 000, 1031 Neunkrich, Wanderkarte 1: 50 000, 405T SchaffhausenStein am Rhein.
Wichtig
Grenzgebiet: Auch wenn es keine Grenzkontrollen mehr gibt, sollte man einen Pass oder eine Identitätskarte dabei haben.
Weitere Informationen
Tourismus Wilchingen Osterfingen, Telefon 052 687 02 87, www.wot.ch, Tourismusbüro Neunkirch, Telefon 052 687 08 08, www.neunkirch.
Diptam
Die Blühzeit des Diptam im Klettgau ist der Mai. Die besten Chancen, die seltene Pflanze zu entdecken, hat man in der zweiten und dritten Maiwoche. Je nach Entwicklungsstand der Vegetation sind auch schon in der ersten Maiwoche blühende Pflanzen zu sehen.
Diptam wird 60 bis 120 Zentimeter hoch und, gehört zur Familie der Rautengewächse, zu denen auch Zitrusfrüchte zählen. Diptam ist stark gefährdet und geschützt. Empfindliche Personen riskieren beim Berühren verbrennungsartige Hautverletzungen. Im Altertum wurde der Diptam als Heilpflanze eingesetzt.
verschiedenen Eichenarten und SommerLinde. Der stattliche Diptam mit seinen grossen Blüten bietet einen erstaunlichen Anblick in diesem niederwüchsigen, steinigen Wald. Seine weissen, mit dunkelroten Adern durchzogenen Blütenblätter wirken aus der Entfernung rosafarben. Durch seinen intensiven Duft nach Zitrusfrüchten verrät der Diptam seine Verwandtschaft mit ihnen. Die Blätter, die von Bau und Anordnung her an die der Esche erinnern, enthalten zahlreiche Öldrüsen. Wenn man sie gegen das Licht hält, sehen sie aus wie perforiert.
Doch Vorsicht beim Berühren des Diptam: Blätter, Stängel oder Samenkapseln sondern fototoxische Stoffe ab, die bei empfindlichen Personen unter nachträglicher Sonneneinwirkung zu verbrennungsartigen Hautverletzungen führen können. Wegen möglicher Trittschäden empfiehlt es sich nicht, zu den höher gelegenen Beständen zu gehen. Es wird im unteren Waldbereich im Wangental noch mehr Gelegenheiten geben, Diptam am Wegrand zu bestaunen.
Im Wald fallen auch Elsbeerbäume mit rissiger Rinde und runden, spitz gelappten Blättern auf. Wir folgen dem Waldweg oberhalb des Rutschgebiets Steimüri und steigen bei der nächsten Abzweigung ins Wangental hinunter. Weil es sich an diesem humusarmen Südhang nicht lohnte, die niedrigen Flaum-Eichen, Feld-Ahorne, Mehl- und Vogelbeerbäume zu bewirtschaften, wurde dieses Trockengebiet sich selber überlassen, sodass sich hier viele seltene und an anderen Orten verschwundene Arten wie Diptam oder Berg-Kronwicke halten konnten. Im Zweiten Weltkrieg entwichen Sikahirsche aus deutschen Gehegen und flohen in die Region Süd-
randen. Diese ursprünglich aus Ostasien stammende Art konnte sich bis heute im Wangental halten. Von Sikahirschen wird man aber kaum etwas merken auf dieser Wanderung, eher schon von den Wildschweinen, die oft entlang der Wege den Boden aufwühlen auf der Suche nach Fressbarem wie Engerlingen und Würmern.
Auf der Strecke zwischen Lachenhau und Badstighau lohnt es sich wieder, nach dem Diptam Ausschau zu halten. An blauer und braunviolett blühender Akelei vorbei wandern wir nach dem Steinbruch ein kurzes Stück dem gleichen Weg entlang bis zum Waldrand. Wer bereits genug erlebt hat, kann von hier aus in wenigen Minuten nach Osterfingen zurückwandern und den Ausflug beenden. Doch es lohnt sich, die Wanderung etwas zu verlängern. Wir gehen am Waldrand entlang weiter hinein ins Osterfinger Tälchen, überqueren die Strasse und steigen via Hilbihau auf den westlichen Ausläufer des Wannebergs. Hier befinden wir uns wieder oberhalb der Rebberge von Osterfingen, und zwar auf dem Stuel. Wenige Hundert Meter höher befindet sich ein aussergewöhnlicher, amphitheaterartiger Grillplatz in der alten Steingrube. Richtung Neunkirch wandern wir über das Armenfeld an blauer SaatLuzerne, Gelber Luzerne und an den rubinroten Blüten des Inkarnat-Klees vorbei. Aus dem Wald mit dem sogenannten Festplatz vernehmen wir den flötenden Gesang des gelben Pirolmännchens. Wie bei den meisten Vögeln, bei denen hauptsächlich das Weibchen die Eier bebrütet, ist auch bei dieser Art das Männchen sehr auffällig und hübsch, während das Weibchen zur besseren Tarnung unscheinbar gefärbt ist.
In Neunkirch lohnt sich ein Rundgang durch das mittelalterliche Städtchen. Kinder spielen in den verkehrsarmen Gassen und Katzen räkeln sich an halbschattigen Plätzchen. Allfällige Wartezeiten auf den Zug lassen sich in einem der gemütlichen Cafés bestens überbrücken. ◆
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Prostatabeschwerden mit Pflanzen lindern
In einem fortgeschrittenen Stadium der gutartigen Prostatavergrösserung ist ein chirurgischer Eingriff nicht zu vermeiden. Erfolgt die Diagnose aber in einem frühen Stadium, können Heilpflanzen wie die Brennnessel und der afrikanische Pflaumenbaum die Beschwerden lindern und den Krankheitsverlauf verlangsamen. Untersuchungen haben die Wirksamkeit dieser Pflanzen bestätigt und gezeigt, dass die Kombination von Brennnessel und Pflaumenbaum positive Einflüsse hat. Bei der Therapie von Prostatabeschwerden hilft deshalb Prostatonin im Einklang mit der Natur.
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Für immer mehr Menschen ist der Frühling mit seiner Blütenzeit eine Tortur, denn rund 20 Prozent aller Erwachsenen leiden unter Heuschnupfen. Ein bewährter Ansatz zur Behandlung von Heuschnupfen bietet das Nasaleze Mint Puder-Spray. Das natürliche, feine PuderSpray wirkt gegen die typischen Allergie-Symptome wie Niesen, Juckreiz und laufende Nase. Nasaleze legt sich wie ein Schutzfilm auf die Nasenschleimhäute und verhindert das Eindringen von reizenden Substanzen in die tieferen Atemwege. Nasaleze ist erhältlich in Apotheken und Drogerien.
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Entwicklung I _Schlaue Babys…
Aufgepasst! Babys verstehen etwas von Physik. Bereits im Alter von zwei Monaten erwarten Babys, dass ein Objekt hinfällt, wenn es nicht gehalten oder gesichert wird. Ebenso wissen sie, dass ein Spielzeug nicht aufhört zu existieren, nur weil sie es nicht mehr sehen. Wie der «Spiegel» berichtet, machte die Psychologin Kristy van Marle diesbezüglich verschiedene kognitive Experimente mit Säuglingen. Sie geht davon aus, dass dieses Wissen von Geburt an vorhanden ist und nicht erlernt werden muss.
Entwicklung II _... minderbegabte Erwachsene
LLesen _Verführt – Verwirrt – Für dumm verkauft
Gentgegensetzen
ibt es einen Ausweg aus dem drohenden Sumpf von Banalität und Beliebigkeit? Der Journalist Frank Ochmann zeigt, dass es höchste Zeit ist, zu hinterfragen, skeptisch zu sein und intelligenten Widerstand zu leisten. Und er erklärt, was man den gezielten Manipulationen von Wirtschaft, Politik und auch Medien, unserer Bedürfnisse entgegensetzen kann und wie man die Mechanismen des Verführens erkennt.
ogisches Denken, sprachlicher Ausdruck, Gedächtnis und Wortschatz – all diese intellektuellen Leistungen lassen mit fortschreitendem Alter nach. In einer breit angelegten Studie beobachteten englische und französische Forscher während 10 Jahren Männer und Frauen zwischen 45 und 70 Jahren. Dabei stellten sie fest, dass die Leistungen des Hirns nicht erst mit 60, wie bisher angenommen, sondern bereits mit 45 Jahren nachlassen. Männer sind zudem etwas stärker betroffen als Frauen. tha
Frank Ochmann: «Verführt –Verwirrt – Für dumm verkauft», Gütersloher Verlagshaus 2011, Fr. 30.90
Arbeit_ Sportliche Chefs sind besser
Ab ins Training, Chef!» Diese Aufforderung soll gemäss US-amerikanischen Forschern Wunder wirken. An der Northern Illinois University haben sie nämlich festgestellt, dass Führungskräfte, die regelmässig Sport betreiben, besser mit ihren Mitarbeitern umzugehen wissen. Sport hilft, durch Stress aufgebaute Frustrationen abzubauen und diese nicht an Mitarbeitern auszulassen. Sportliche Betätigung an einem oder zwei Tagen reicht bereits aus. Zudem hilft die Entspannung beim Sport auch, Ideen zu entwickeln. tha
Ist die Laune gut, fühlen wir uns zusätzlich auch wach und ruhig. Männer beherrschen diesen Stimmungsdreiklang ein bisschen besser als Frauen.
Wie geht es Ihnen heute? Diese und weitere Fragen zum Wohlbe nden stellten Berliner Forscher knapp 2500 Personen aller Altersgruppen und Bildungsschichten. Erfasst wurden drei Dimensionen des Be ndens: gute Stimmung – schlechte Stimmung, Wachheit – Müdigkeit, Ruhe – Unruhe. Die frohe Nachricht: Unsere deutschen Nachbarn sind ziemlich gut drauf. 16 von möglichen 20 Punkten hat der Durchschnitt der Bevölkerung erreicht. Erstaunlich fanden die Forscher, dass ein hoher Zusammenhang zwischen den drei Zuständen (Stimmung, Müdigkeit und Ruhe) besteht. Wer also gut
gelaunt ist, fühlt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch wach und ruhig. Zudem stellten die Wissenschaftler fest, dass Männer grundsätzlich etwas besser gestimmt sind als Frauen. Die Psychologen führen diese Unterschiede darauf zurück, dass Frauen stärker zu Ängstlichkeit neigen und sich häu ger erschöpft fühlen als Männer, schreibt psychologie-heute.de. Auch das Alter spielt eine Rolle: Die Laune wird von Jugend an zwar langsam, aber stetig etwas schlechter. Positiv wird im Alter jedoch die innere Ruhe bewertet: Hier liegen die Alten gleichauf mit den ganz Jungen. Am schwierigsten ist es in den mittleren Lebensjahren, dort ist
die Unruhe am grössten. «Hier liegt als Begründung die mehrfache Rollenbelastung dieser Altersgruppe nahe», schreiben die Autoren. Beruf, Kinder und obendrein oft hilfsbedürftige Eltern halten die mittleren Jahrgänge auf Trab und lassen sie kaum zur Ruhe kommen. Und nicht zuletzt hat auch die Bildung Ein uss auf die Stimmungslage: Realschüler und Gymnasiasten waren im Schnitt leicht besser gestimmt und wacher als weniger Gebildete. Alle demogra schen Ein üsse waren aber letztlich nicht besonders ausgeprägt: Die Stimmung ist eben doch mehr eine Angelegenheit des Individuums und seiner momentanen Lebenssituation. tha
Ich bin ja noch jung», sagt Franz Weber und lacht spitzbübisch. In den Ohren von Naturfrevlern aller Couleur muss das wie eine Drohung klingen. Der patriarchalische Grandseigneur, der ordentlich frisiert im altmodisch piekfeinen Anzug in seinem altmodisch prunkvollen Büro sitzt, erzählt von den 47 Jahren «Krieg», die er gegen die vielen «Kanaillen» führt: gegen Baulöwen mit ihren Baggern und Bulldozern, gegen Tierhändler mit ihren mitleidlosen Methoden und Transporten.
Diesen März verbuchte der unermüdliche Kämpfer seinen bislang grössten Sieg: Seine Volksinitiative zur Einschränkung des Zweitwohnungsbaus wurde knapp angenommen. «Das ist sensationell. Ich bin stolz auf die Schweiz», freut sich Weber. Das sei ein Sieg des Guten, und man müsse an das Gute glauben. «Hätten die Gegner der Initiative nicht Unwahrheiten verbreitet, wäre das Ergebnis noch deutlicher ausgefallen» ist er überzeugt. Dann sagt er, und wieder klingt es in den Ohren mancher wie eine Drohung: «Dies war auf jeden Fall nicht meine letzte Initiative.»
Krieg, Kampf, Kampagnen – das ist Webers Sprache. «Man muss nicht auf den Tisch klopfen, sondern ‹tätsche!›», schimpft er. «Viele Menschen schlafen noch und meinen, es sei alles nicht so schlimm. Die muss man wach rütteln und ihnen drastisch vor Augen führen, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern. Sonst geht alles bachab.»
Franz Weber 1969 als Journalist mit Farah Diba aus Persien, mit seiner Kampagne gegen einen Autobahnzubringer in Lausanne, bei seinem Engagement in Delphi und in den Rebbergen des Lavaux.
Sein stilles, von Hoffnung geprägtes Wesen zeigt Weber im Buch «Friede mit der Schöpfung». Dort schreibt er: «Ich bin in meinem ganzen Wesen von einer frohen Zukunftsprognose durchdrungen, dem lang ersehnten Frieden auf Erden, die von Leonardo da Vinci, Pythagoras und Tolstoi erträumte Daseinsfreude. (...) Denn das Heil muss und wird sich früher oder später über die Schöpfung ausbreiten.» Aber gerade jetzt sei es «saumässig gefährlich», warnt er. «Immer mehr Hungernde, mehr Unruhen, mehr Bruderkämpfe. Und dieses monströse Pro tdenken, dieser Egoismus, Wahnsinn! Wir müssen Schluss rufen – ‹Jetzt ist Schluss!›.»
Franz Weber wurde 1927 als drittes von sieben Geschwistern in Basel geboren. Seine Kindheit und Jugend waren geprägt durch die Nähe des Nazi-Regimes, die stets eine latente Bedrohung war. Doch weit prägender war der frühe Tod seiner Mutter. Der Journalist René Langel schreibt im Nachwort der Autobiogra e Franz Webers: «Ihr Tod bedeutete für ihn einen Verlust, der nur durch eine neue Liebe ersetzt werden konnte. (...) Der kleine Junge hat seine ganze Energie, Leidenschaft und Liebe auf eine andere Mutter übertragen – die Natur.»
Doch zunächst zeichnete sich dies noch nicht ab. Franz Weber erlernte den Beruf des Kaufmanns. Seine wirklichen Interes-
Diesen März verbuchte der Umweltschützer Franz Weber seinen bislang grössten Sieg: Das Stimmvolk hiess seine Initiative zur Begrenzung des Zweitwohnungsbaus gut. In den Ruhestand treten will der engagierte Kämpfer deshalb aber noch lange nicht – im Juli feiert er seinen 85. Geburtstag.
«Man
Auszeichnungen
1977 Annabelle-Mutpreis
1978 Deutscher Naturschutzpreis
1979 Deutsche Umweltmedaille
1981 Europapreis für Landespflege
1986 Hans-Adalbert-Schweigart-Medaille
1997 Ehrenbürger von Delphi
2004 Orden des Heiligen Sava (der höchste von der orthodoxen Kirche verliehene Orden)
2007 Tierwelt-Preis für sein Lebenswerk
2010 Ehrenmitgliedschaft bei Pro Natura (Schweiz)
Franz Weber in Brasilien, mit seiner Familie im geretteten Grandhotel Giessbach und bei der Einreichung seiner Initiative «Tiere sind keine Sachen».
«Kämpfen für die Grundlagen, die unser Leben lebenswert, lebenswürdig und lebensmöglich machen.»
sen galten aber der Literatur, der Philosophie und dem Wissen über den Menschen. 1949 gab er den ungeliebten Beruf auf und reiste nach Paris, wo er zunächst das karge Leben eines unbekannten Dichters und Schriftstellers führte. Um sein Brot zu verdienen, versuchte er sich im Journalismus – mit durchschlagendem Erfolg. Er lernte grosse Zeitgenossen aus Kunst, Musik und Literatur kennen, wie Georges Duhamel, Eugène Ionesco, Salvador Dali, Pablo Picasso, Farah Diba und Brigitte Bardot, mit der er bis heute gegen das Abschlachten der Robbenbabys kämpft. Bald schrieb er Reportagen aus aller Welt für grosse deutsche und Schweizer Zeitungen und Illustrierte. «Ich bin immer durch die grossen Türen gegangen», sagt Weber. Aber so richtig erfüllte ihn die Arbeit als Journalist und das Leben mit dem Glamour nicht.
Der Sündenfall im Engadin
1965 reiste Weber für eine Reportage nach Surlej ins Oberengadin. Bereits fünf Jahre zuvor war Weber im kleinen Dorf, das er damals als «jungfräulichen Ort, den zu beecken sich keiner jemals wagen würde», beschrieb. Doch Spekulanten, Architekten und Bauunternehmer heckten damals Mitte der 1960er-Jahre den irrwitzigen Plan aus, den verträumten Weiler Surlej in eine Stadt von 24 000 Einwohnern zu verwandeln. «Ich war ausser mir vor Zorn und Schmerz. Ich fühlte mich im Innersten getroffen», erzählt Weber.
Das «Monsterprojekt» löste in ihm jene Empörung aus, die ihn fortan durchs Leben begleitete. Die Kampagne gegen den «Naturfrevel in Surlej» wurde zum Musterbeispiel seines Kampfes im Dienste der Natur: Stets sucht Weber Verbündete, spannt die Medien geschickt ein –«Öffentlichkeitsarbeit ist saumässig wichtig» – und macht so Druck auf Entscheidungsträger. Wo möglich und sinnvoll, lanciert er ausserdem Initiativen. Es gibt wohl kaum einen anderen, der diese Instrumente der Demokratie so geschickt anzuwenden weiss, wie Franz Weber. In den letzten 30 Jahren lancierte er mehr als ein Dutzend eidgenössische Volksinitiativen und 15 kantonale Initiativen. Keine Einzelperson hat so viele Initiativen eingereicht wie Franz Weber. Aber um Rekorde geht es Franz Weber nicht – es sind die Themen, die ihm am
Herzen liegen, und diese sind bei ihm breit gefächert. Sie betreffen sowohl den Landschafts- und Dorfkernschutz, den Kampf gegen Strassenbau und Fluglärm, die Rettung der Wälder und Auen sowie den Schutz der Tiere und Menschen.
Die Suche nach Schönheit
Bis heute hat der Umweltschützer 180 Kampagnen lanciert; sehr oft wurde vollumfänglich oder grösstenteils auf seine Anliegen eingegangen. Seine Volksinitiativen hingegen scheiterten meist an der Urne, doch hat Weber mit seinen Initiativen vielfach zu einem Umdenken von Bundesrat und Parlament beigetragen –oder zumindest eine nachhaltige Diskussion lanciert. «Innetätsche und nicht locker lassen», fasst er sein Erfolgsrezept zusammen.
Natürlich hat Weber auch seine Frau Judith bei einer seiner Kampagnen kennengelernt: 1972 in Sempach beim Kampf gegen die geplante Autobahn. Bis heute kämpft sie an seiner Seite; ebenso Tochter Vera, Kampagnenleiterin der Fondation Franz Weber. Die beiden Frauen werden sein Lebenswerk weiterführen, ist Weber überzeugt.
«Ich war eigentlich ein Poet, und bin es immer noch», sagt Weber nachdenklich. Aber er ist eben auch ein Getriebener, ein von der Liebe zur Natur, ja zu allem Schönen Getriebener, denn die Schönheit, so Weber, ist die Heimat aller Menschen. Der Umweltschützer poltert nicht nur gegen unhaltbare Zustände, er hat auch grosse Visionen, etwa die der grund- und bodenef zienten, modernen Hügelstädte. Die Idee: Eine Stadt ist um einen künstlichen Hügel gebaut. Mit dem Auto oder der Bahn würde man direkt in den Hügel hineinfahren und dann per Lift zu den Wohnungen und Häusern gelangen. Die Strassen würden zu verkehrsfreien Begegnungszonen, nur die Notfalldienste dürften sie benutzen. «Auf viermal weniger Platz bringen wir bei besserem Komfort viermal mehr Menschen unter», fasst Weber seine Vision zusammen. Die Hügelstadt sei ein Geschenk an die Zukunft, sein Beitrag zum universalen Erbe. Pioniere in den USA und in Japan haben die Idee begeistert aufgegriffen.
Sein Kampf gegen Naturfrevler, schönredende PR-Beauftragte und korrupte Po-
litiker und Unternehmen brachten Weber nicht nur viel Öffentlichkeit, sondern auch immer wieder Ärger ein. Er wurde verleumdet, angefeindet und im eigenen Haus verhaftet. Sein Auto wurde sabotiert, er kassierte Prügel und teilte Prügel aus. Angst habe er aber nie gehabt, sagt Weber. «Ich habe genau gewusst, wie weit ich gehen kann, und hatte meine Anwälte.»
Seit Franz Weber mit seinem ersten grossen Kampf gegen das Projekt in Surlej ein bekannter Umweltschützer ist, wird seine Hilfe aus allen Teilen der Welt angefragt, wenn Naturschönheit bedroht ist: Für das durch einen Fabrikbau bedrohte antike Delphi, für die Hainburger Auen in der Nähe von Wien und für die Weinberge von Lavaux am Genfersee setzte sich Weber ein. Dass das vielleicht schönste Weingebiet Europas 2007 zum UnescoWeltnaturerbe ernannt wurde, ist vor allem auch dem unermüdlichen Einsatz von Franz Weber zu verdanken. «Man muss sich über alles empören können, wenn es nicht gerecht ist», sagt Weber.
Deshalb gilt sein Engagement sowohl Todeskandidaten wie dem Afro-Amerikaner Carzell Moor, den er vor dem elektrischen Stuhl rettete, als auch den von Wilderern bedrohten Löwen und Elefanten.
Eine lebenswerte Welt schaffen
«Wir dürfen nicht vor uns hinludern! Wir müssen jetzt eine lebenswerte Welt schaffen», sagt Weber. Unsere Liebe dürfe nicht nur den Menschen umfassen. Sie müsse die ganze Schöpfung einschliessen. Dann lasse man Ungerechtigkeiten nicht mehr geschehen. «Dann schreit man ‹Nein, das darf nicht sein! Jetzt ist Schluss!› Wir müssen schreien, solange wir können.».
Der Wandel komme, sagt Weber. «Wenn ich nicht daran glauben würde, hätte es ja gar keinen Wert, dass ich weiterkämpfe. Man kann nicht für etwas kämpfen, das utopisch ist. Und eine lebenswerte Welt ist keine Utopie.» Er sei ja noch jung, sagt er zum wiederholten Mal. «Ich kann nur hoffen, dass der Umsturz noch zu meinen Lebzeiten geschieht.»
Es wäre dem unermüdlichen Kämpfer, der im Juli seinen 85. Geburtstag feiern wird, – und uns allen – von Herzen zu gönnen. ◆
Surftipp
Der Kampf gegen eine Überbauung der Seenlandschaft im Oberengadin gibt den Anstoss für Franz Webers weltweiten Einsatz zugunsten des Natur- und Tierschutzes. Diesem Zweck dient auch die von ihm gegründete Stiftung Fondation Franz Weber und der Verein Helvetia Nostra. Franz Weber hat über 180 Kampagnen zur Rettung von Tieren, Landschaften und Kulturdenkmälern initiiert. Hier eine Auswahl:
1965 Surlej, Oberengadin
Schutz der Seelandschaft vor Grossüberbauung
1972 Betonschlacht bei Sempach Autobahnbau am Sempachseeufer verhindert
1977 Weinberge von Lavaux Schutz gegen Überbauung (seit 2007 Unesco-Welterbe)
1981 Kampf ums Simmental
Keine Autobahn durchs Simmental
1982 Gärten von Lausanne-Ouchy Verhinderung eines Autobahnzubringers
1983 Grandhotel Giessbach Rettung einer historischen Hotelanlage aus der Gründerzeit
1995 Schutz der Schweizer Seen vor Wasserflugzeugen
2008 Eidgenössische Volksinitiative «Rettet den Schweizer Wald» zurückgezogen, da Ziel erreicht
Internationale Kampagnen
1976 Kampagne gegen Robbenmord mit Brigitte Bardot
1979 rief die Fondation Franz Weber die Vereinten Tiernationen (United Animal Nations – U.A.N.) ins Leben, eine internationale Organisation nach dem Muster der Vereinten Nationen, die heute über 120 Mitgliederorganisationen in der ganzen Welt zählt. Der Tiergerichtshof ahndet in öffentlichen Prozessen schwere Vergehen gegen die Tierwelt
1986 Donau-Auen
Statt Überflutung der Hainburger Au für den Kraftwerkbau entsteht der erste Naturschutzpark Österreichs
1987 Rettung des antiken Delphi vor dem Bau einer Aluminiumfabrik
1989 Reservat für Wildpferde (Brumbys) in Australien
Kampagnen
Stopp dem Stierkampf
Gegen Schlacht-Tiertransporte durch Europa
Hände weg vom Elfenbein
Schutz für Zugvögel
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Lösung des Rätsels aus dem Heft 3-2012
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32. Jahrgang. ISSN 2234-9103
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l Wenn Sprache auch Erotik ist l Frische Luft tanken im Bündnerland l Akne, wenn die Haut gereizt ist l Yamswurzel, wenig bekannt, aber schmackhaft
«natürlich» 5-2012 erscheint am 26. April 2012
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Schritt für Schritt und deutlich langsamer als gewohnt –bei der Besteigung des Kilimandscharo entdeckt Susanne Hochuli den tieferen Sinn der Langsamkeit.
Mitternacht die Besteigung des Gipfels – im Wissen, dass man inklusive Abstieg zur Übernachtungshütte bis zu 17 Stunden unterwegs sein wird. Vorher war das Sechsergruppenleben, das Übernachten in einfachsten Hütten mit Mäusen als «Unteruntermieter», das dreckig Sein, die kuschelige Wärme im Schlafsack, die unglaublichen Landschaften vom Regenwald bis zu kargen Steinwüsten, die Weite, der Himmel voller Sternen in der Nacht
Auf dem Kilimandscharo bin ich vor Langsamkeit fast erfroren. Sie erinnern sich: Ich zog über Weihnachten los und machte mich darauf gefasst, die MidlifeCrisis auf dem Gipfel des Dachs Afrikas zu finden. Gefunden habe ich stattdessen die Langsamkeit. Mein Weg hat mich auf den Kili geführt, weil ich wissen wollte, wie es ist, langsam zu sein. Langsam wie es der britische Konteradmiral John Franklin gewesen ist. Er war so langsam, dass er als Kind keinen Ball fangen konnte. Schliesslich wurde er aufgrund seiner Beharrlichkeit aber doch zu einem der grossen Entdecker des 19. Jahrhunderts.
Um mich herum Leute, die erbrechen und wegen der Höhenkrankheit Durchfall haben – Erschöpfung als Grundtenor der Langsamkeit.
Grosse Wünsche, hehre Ziele, hohe Ideale, scheinbar aber nur geringe Möglichkeiten, ihnen nahe zu kommen – diese Polarität hat mich zu unterschiedlichen Zeiten in meinem Leben fasziniert und zugleich bedrückt. Vor allem aber hat sie mir gezeigt: Es ist kein Naturgesetz, dass die Schnellen, die Raschen, die Flinken jene sind, die zuerst oder überhaupt ans Ziel kommen. Kein Wunder habe ich das Buch «Die Entdeckung der Langsamkeit» von Stan Nadolny auf meiner KilimandscharoExpedition wieder gelesen.
Die Langsamkeit war für mich denn auch das Anstrengendste. So langsam unterwegs zu sein, als hätte man ein dreijähriges Kind an der Hand, lässt viel Raum und Zeit für Gedanken. Aber auch die kommen nur spärlich und eben: langsam. Dafür sind es wohl die wesentlichen. Am letzten Tag des Aufstiegs begann um
Aber ab dieser Mitternachtsstunde galt es einfach, physisch und mental durchzuhalten: sechs Stunden in der Dunkelheit steil bergauf bis zum Gilman’s Point. Ich erfror fast vor Langsamkeit; schneller geht es in dieser Höhe einfach nicht. Um mich herum Leute, die erbrechen und wegen der Höhenkrankheit Durchfall haben – Erschöpfung als Grundtenor der Langsamkeit. Mir ging es im Vergleich gut. Nur einmal wurde mir speiübel. Über mir stand, so nah wie noch nie, mein Lieblingssternzeichen, bewachte mich und ich dachte: «He, Orion, wenn ich jetzt kotzend aufgeben muss, werde ich immer, wenn ich dich sehe, daran denken, dass ich spuckend unter dem Gilman’s Point, mein Ziel vor den Augen, den Kampf verloren habe.» Ich kämpfte also gegen das Aufgeben an und musste dabei an zwei Sätze aus dem Buch «Die Entdeckung der Langsamkeit» denken: «Seltsam, je näher John zum Ziel kam, desto mehr spürte er, dass er es gar nicht mehr brauchte.» – «Das Ziel war wichtig gewesen, um den Weg zu erreichen.» Im Alltag sagen wir so leichthin: «Der Weg ist das Ziel.» Ich meine dazu: ja, das stimmt. Aber Schritte, die bloss um des Weges willen getan werden, sind nutzlos. Die kleinsten Schritte auf dem schlechtesten Weg – ja, gerade diese – brauchen ein Ziel. Auch wenn sich dieses am Ende in nichts auflöst. u
Susanne Hochuli, erste grüne Regierungsrätin im Aargau, ist Mutter einer 18-jährigen Tochter und wohnt mit ihr, Hund und Pferden auf ihrem Bauernhof in Reitnau.