Gepflegte Füsse
Gute Fusspflege sorgt für gesunde Füsse.
Spiraldynamik
Wie unsere Körperhaltung uns beeinflusst.
Schuhe fürs Leben Wie Schuhe uns durchs Leben begleiten.
Füsse tragen uns durchs Leben
Dakomed Interview mit der neuen Verbandsspitze.
Bewusst gesund leben
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Füsse – Fundamente unseres Lebens
Liebe Leserin, lieber Leser
Bis vor knapp 200 Jahren war der Begriff Fuss noch viel präsenter als heute. So, wie wir heute selbstverständlich mit Metern und Zentimetern messen, so selbstverständlich massen unsere Vorfahren mit dem Mass eines Fusses. Ja, in Nordamerika ist noch heute der Fuss der Massstab. Wir Kontinentaleuropäer begegnen dem Längemass Fuss dann und wann, wenn wir etwa im Flugzeug über die aktuell geflogene Höhe informiert werden.
Doch sonst fristen die Füsse heute oft ein Schattendasein. Und zwar buchstäblich. Denn sie werden meist den ganzen Tag in Schuhe gesteckt. Und wir sagen ihnen oft nur am Morgen beim Sockenanziehen Guten Tag. Dabei tragen uns unsere Füsse fast ein ganzes Leben lang. Tag für Tag leisten sie enorme Arbeit. Das ganze Gewicht des restlichen Körpers lastet auf ihnen. Doch sehr oft schenken wir ihnen zu wenig Beachtung. Erst, wenn dann der Halux drückt, der Fusspilz juckt oder der Fersensporn sticht, nehmen wir sie unangenehm war. Und beginnen uns, um sie zu kümmern.
Im Sommer kommen dann und wann die Füsse ans Tageslicht. Wir wollen uns hier jetzt nicht über die manchmal grenzwertige Ästhetik von gewissen Sandalen und Schlarpen aufhalten: Für unsere Füsse ist etwas Tageslicht auf jeden Fall wertvoll. Deshalb widmen wir ihnen dieses Mal das Schwerpunktthema.
Doch in dieser Ausgabe stecken noch viel mehr spannende Themen. So bringen wir Ihnen etwa die Spiraldynamik näher. Eine Methode, die sich mit unserer Körperhaltung beschäftigt. Ganz spannend ist auch das Fokusthema Hochsensibilität. Hochsensible Menschen werden oft eher als «Weicheier» angeschaut. Dabei hat ihre Veranlagung auch grosse Stärken.
Kulinarisch nehmen wir Sie dieses Mal mit ins Meer. Wir tauchen mit Ihnen nach Algen. Und zeigen Ihnen auf, dass dieses spezielle Lebensmittel noch andere Möglichkeiten bietet als «nur» die Herstellung von Sushi. In diesem Sinne wünsche ich ihnen einen guten, gesunden und sonnigen Sommer!
Samuel Krähenbühl, Chefredaktor
Diverse Autoren
ALPBEIZLI DER SCHWEIZ –
GESAMTFÜHRER
Der beliebte Alpbeizli-Führer porträtiert rund 500 Alpbeizli in der Schweiz – von der Romandie über die Deutschschweiz bis zum Tessin. Alp- und Bergbeizli stehen am Ursprung von Tourismus und Alpinismus. Während der Alpensaison werden die Alpen mit Menschen und Tieren belebt. Einzelne Sennen oder Alp-Familien bieten Wanderern und Alpgästen Speis und Trank an, vielfach mit eigenen Alpprodukten. Im 18. Jahrhundert boten nur die Alphütten Schutz und Schirm, Speis und Trank. Die in den beliebten Alpbeizli-Führern beschriebenen Alpansprecher und Sennen führen somit eine alte Tradition weiter. Sie bieten während der Alpzeit den Alp-Freunden und Wanderern ihre Produkte an. Dieser grosszügige Sammelband vereint alle regionalen Alpbeizli-Führer der Schweiz.
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Inhalt
SCHWERPUNKT
6 Fusspflege Wie Sie Ihren Füssen Gutes tun können.
10 Lebensbegleiter Wie Schuhe uns durchs Leben begleiten.
GESUNDHEIT
14 Spiraldynamik Ganzheitliche Betrachtung der menschlichen Anatomie.
18 Heisse Tage Tipps und Tricks für einen gesunden Sommer.
28 Aquafitness Bewegung im Wasser ist gesund und gelenkschonend.
Service
KOLUMNE
38 Sabine Hurni über … Begegnungen.
FOKUSTHEMA
44 Hochsensibilität Sensibilität ist auch eine grosse Stärke.
GESUND ESSEN
50 Grün aus dem Meer Algen sind für weit mehr als für Sushi gut.
HEILPFLANZEN
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NATUR UND FREIZEIT
62 Sags mit Blumen ... Wie Sie mit Topfpflanzen Ihre Gäste begrüssen.
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3 Editorial / 26 Gesunder Geist / 28 Gesunder Körper / 30 Debatte / 35 Kurz gefasst / 37 Neu und Gut / Hin und Weg / 40 Beratung / 43 Liebesschule / 78 Ihre Seite / 80 Rätsel / 81 Vorschau / 82 Anderswelt
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Gepflegte Füsse sind schöne Füsse
Mit steigenden Temperaturen und dem Wunsch nach luftigen Schuhen rückt die Pflege der Füsse in den Fokus. Eine sorgfältige Fusspflege hilft nicht nur ungepflegten Fussnägeln vorzubeugen, sondern auch potenzielle Fussprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Angela Bernetta
Im Sommer, wenn die Temperaturen steigen und die Sonne scheint, sehnen sich viele nach luftigen, offenen Schuhen und dem Gefühl von Freiheit für ihre Füsse. Doch bevor man die Zehen in Sandaletten zeigt, lohnt es sich, einen Blick auf ihre Pflege zu werfen. Oft verbergen sich unter dem Schuhwerk nicht nur ungepflegte Nägel, sondern auch unliebsame Begleiter wie Warzen, Fuss- oder Nagelpilz.
Gisela Warthmann, Präsidentin des Schweizerischen Fusspflegeverbands stellt fest, dass insbesondere Männer während der heissen Jahreszeit ihre unschönen Füsse in Schuhen und Socken verstecken. Doch sie warnt: «Während Warzen Viren sind, die den Besuch beim Facharzt nötig machen, gehören Fuss- und Nagelpilz zu den häufigsten Fussprobleme, die durch Wärme, Feuchtigkeit und mangelnde Hygiene begünstigt werden. Sie sind hartnäckig und müssen sorgfältig behandelt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.» Sie rät dazu, auf eine angemessene Fusshygiene zu achten und regelmässig die Schuhe und Socken zu wechseln, die idealerweise aus atmungsaktiven und natürlichen Materialen sind. Gisela Warthmann weiss aus Erfahrung, dass Fussprobleme oft schon in der Kindheit durch falsches Schuhwerk oder eine falsche Gangart entstehen und später zu Folgeschäden führen können, die den gesamten Bewegungsapparat beeinträchtigen. «Ich empfehle zur Vorbeugung regelmässige Fussgymnastik und so oft wie möglich barfuss zu laufen.»
Hornhaut achtsam entfernen Ungepflegte Füsse können das Tragen offener Schuhe unangenehm machen. Eine regelmässige Pflegeroutine hilft. Ein Fussbad weicht die Haut auf und reinigt die Füsse. Zusätze wie Meersalz oder ätherische Öle können einiges bewirken. Wichtig ist, dass das Fussbad nicht zu warm ist und nicht zu lange dauert. Anschliessend sollten die Füsse sanft abgetrocknet und überschüssige Haut entfernt werden. Doch Vorsicht: «Die Hornhautfeile sollte auf trockener Haut verwendet werden, während ein Bimsstein auf feuchter Haut an-
Ein Fussbad weicht die Haut auf und wirkt reinigend.
gewendet wird», betont Gisela Warthmann. «Man kann die Hornhaut regelmässig entfernen, sollte sie jedoch niemals abschneiden.» Sind die Füsse trocken, kann man sie eincremen, vorzugsweise am Abend. Neben professionellen Pflegeprodukten können auch Hausmittel einiges bewirken. Ein altbewährtes Hausmittel gegen trockene Haut ist beispielsweise eine Mischung aus Quark und Honig, die Feuchtigkeit spendet und die Haut geschmeidig macht. «Regelmässigkeit ist zwar gut, aber tägliches Eincremen ist nicht nötig, solange die Haut gesund ist», ergänzt Gisela Warthmann. Eine Mischung aus Olivenöl und Zitronensaft kann für glänzende Nägel verwendet werden, sowie um Verfärbungen zu entfernen und die Nägel zu stärken.
Die richtigen Schuhe tragen
Für eine optimale Fuss- und Beinpflege vor dem Tragen offener Schuhe empfehlen Fachleute wie Gisela Warthmann wöchentlich ein sanftes Peeling, um ab-
7 GEPFLEGTE FÜSSE | SCHWERPUNKT
Tipps für gesunde Füsse
• Regelmässige Reinigung: Die Füsse täglich mit warmem Wasser und milder Seife waschen, um Schmutz und Bakterien zu entfernen.
• Trocknen und Hydratation: Die Füsse nach dem Waschen gründlich abtrocknen, besonders zwischen den Zehen.
• Eincremen: Sind die Füsse ganz trocken, eine feuchtigkeitsspendende Fusscreme auftragen, um die Haut geschmeidig zu halten.
• Passende Schuhe: Schuhe tragen, die gut passen und aus atmungsaktiven Materialien gefertigt sind, um übermässiges Schwitzen und die Bildung von Pilzen zu verhindern.
• Schuhe wechseln: Wer tagein, tagaus dieselben Schuhe trägt, erweist seinen Füssen keinen guten Dienst. Ideal ist es, abzuwechseln: Schuhe mit verschieden hohen Absätzen tragen. Von flach bis etwa sieben Zentimeter Absatz ist alles möglich.
• Fussübungen: Regelmässig Fussübungen machen, um die Muskeln und Bänder zu stärken und die Durchblutung zu verbessern.
• Vorsorgeuntersuchungen: Die Füsse regelmässig von einem Fachmann untersuchen lassen, um Probleme wie Fussdeformationen oder Hauterkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
• Hornhaut: Ein bisschen Hornhaut muss sein, da sie den Fuss schützt. Ist sie jedoch zu dick, können sich schmerzhafte Risse bilden. Besser vorbeugen beispielsweise mit einem Bimsstein oder einer Hornhautfeile.
• Pflege der Nägel: Fussnägel gerade abschneiden und bei Bedarf nachfeilen. Die Nägel nicht zu kurz schneiden, um eingewachsene Nägel zu vermeiden.
• Barfusslaufen: Den Füssen regelmässig eine Pause gönnen, indem man barfuss läuft, um die Muskeln zu stärken und die Sensibilität der Fusssohlen zu verbessern.
Füsse nicht vernachlässigen
Etwa 40 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer kämpfen mit Fussbeschwerden. Diese alarmierende Zahl verdeutlicht die Bedeutung gesunder Füsse, bedenkt man, dass jeder im Laufe seines Lebens ungefähr viermal um die Erde läuft. Das entspricht etwa 160 000 Kilometer oder rund 270 Millionen Schritten. Selbst der bequemste Couchpotato macht jeden Tag bis zu etwa 5000 Schritte. Daher verdienen unsere Füsse genügend Aufmerksamkeit und Dankbarkeit.
Sandalen mögen unter modebewussten Menschen umstritten sein. Gesund sind sie für unsere Füsse allemal.
Zur Fusspflege gehört insbesondere auch die Fussnagelpflege.
gestorbene Hautzellen zu entfernen und die Haut glatt und strahlend zu machen. Anschliessend wird eine feuchtigkeitsspendende Creme aufgetragen, um die Haut zu nähren. «Gepflegte Füsse sind schöne Füsse», findet Gisela Warthmann. Um Füsse und Beine besser zur Geltung zu bringen, kann man auf Schuhe mit Absätzen zurückgreifen, welche die Beine optisch verlängern. Um die Füsse in offenen Schuhen optisch ins beste Licht zu rücken, empfehlen Fachleute kleine Tricks, wie beispielsweise Nagellack in hellen Farben oder mit glänzendem Finish, um die Nägel zu betonen und sie länger wirken zu lassen.
Während Frauen ihre Zehennägel lackieren können, um eventuelle Unregelmässigkeiten zu kaschieren, haben Männer, insbesondere Aktivsportler, oft mit unschönen Fussnägeln zu kämpfen. «In solchen Fällen hilft eine professionelle Fusspflege, um lädierte Fussnägel ansehnlich zu machen», sagt Gisela Warthmann. Menschen, die viel Zeit im Wasser, in der Sauna oder im Wellnessbereich verbringen, rät sie zu matten Naturlack, um die Nägel vor dem Austrocknen und Nagelpilz zu schützen.
Um die Füsse langfristig gesund und gepflegt zu halten, ist es wichtig, gut sitzende Schuhe zu tragen, regelmässig Fussgymnastik zu machen, um die Muskeln zu stärken, und auf eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Flüssigkeit zu achten, um die Hautgesundheit zu unterstützen. «Zudem ist es ratsam, regelmässig professionelle Fusspflegebehandlungen in Anspruch zu nehmen, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln», sagt Gisela Warthmann abschliessend.
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«Fussprobleme beeinträchtigen den Körper»
Die Podologin Yvonne Siegenthaler-Matter, Mitglied im Zentralvorstand des Schweizerischen PodologenVerbandes (SPV), erläutert, wann eine professionelle Fussbehandlung erforderlich ist und warum eine ausgewogene Ernährung die Fussgesundheit unterstützt.
Interview: Angela Bernetta
«natürlich»: Welches sind die häufigsten Probleme, mit denen Menschen an ihren Füssen zu kämpfen haben?
Yvonne Siegenthaler-Matter: Fussdeformitäten wie Hammer- und Krallenzehen, ein Hallux valgus – also eine Fehlstellung der grossen Zehe im Grundgelenk –, ein Fersensporn sowie Spreiz-, Senk-, Hohl- oder Knickfüsse können Schmerzen und Beschwerden verursachen. Eingewachsene Zehennägel, Hühneraugen, übermässige Hornhautbildung und Nagel- sowie Fusspilze gehören ebenfalls zu den häufigsten Problemen, die auftreten können.
Welche Faktoren tragen typischerweise zur Entwicklung dieser Probleme bei?
Ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung von Fussproblemen ist das Tragen von ungeeignetem Schuhwerk. Das kann Fuss- und Zehenfehlstellungen hervorrufen. Zudem können genetische Faktoren, Übergewicht oder eine unzureichende Hygiene zu Problemen führen.
Wenn jemand von Fussproblemen betroffen ist, welche Schritte empfehlen Sie zur Behandlung?
Bei Fussproblemen wie Hühneraugen, eingewachsenen Nägeln oder übermässiger Hornhaut empfiehlt sich eine professionelle Behandlung bei einer Podologin oder einem Podologen. Diese Fachpersonen können bei Indikationen wie Hammerzehen, einem Hallux valgus oder chronischen Hühneraugen durch Hilfsmittel wie massgefertigte Orthesen Linderung schaffen. Eingewachsene Nägel können mit Nagelspangen behandelt werden, um eine Operation zu vermeiden. Auch Orthopädieschuhmacher*innen oder Orthopäd*innen können bei Deformationen oder Fussfehlstellungen helfen. Bei Fuss- und Nagelpilz sowie Warzen ist der Besuch bei einem Dermatologen zu empfehlen
Gibt es bestimmte Risikogruppen, die besonders auf angemessene Fusspflege achten sollten?
Um Komplikationen zu vermeiden, ist bei Diabetiker*innen eine sorgfältige Kontrolle und Pflege der Füsse essenziell. Aufgrund von geschädigten Nerven und physiologischen Veränderungen sind die Füsse besonders anfällig für Verletzungen und Infektionen. Diese heilen oft schlecht und können gar Weichteile und Knochen angreifen. Daher ist eine regelmässige professionelle Fusspflege unerlässlich. Auch Patient*innen mit Blutverdünnern, rheumatischen oder neurologischen Erkrankungen sowie Durchblutungsstörungen sollten auf eine angemessene Fusspflege achten.
Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Gesundheit der Füsse?
Bestimmte Nährstoffe wie Kalzium, Vitamin B12, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren wirken sich positiv auf Knochen, Sehnen und die Durchblutung der Füsse aus. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an diesen Nährstoffen ist, hilft, die Fussgesundheit bis ins hohe Alter zu erhalten.
Welche weiteren Risiken können auftreten, wenn die Fusspflege vernachlässigt wird?
Wenn die Füsse Probleme bereiten, Schmerzen verursachen und vernachlässigt werden, kann sich das auf unseren gesamten Körper und unsere Mobilität auswirken. Zudem sind ungepflegte Füsse nicht schön anzusehen. Neben Fusscremes, -bädern und -peelings können auch Ölmassagen mit Oliven- oder Mandelöl dazu beitragen, die Füsse und die Haut gesund und geschmeidig zu halten.
Yvonne Siegenthaler-Matter ist Podologin und Mitglied im Zentralvorstand des Schweizerischen Podologen-Verbandes (SPV).
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GEPFLEGTE FÜSSE | SCHWERPUNKT
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Schuhe als Lebensbegleiter
Schuhe sind mehr als ein Kleidungsstück für die Füsse. Sie sind ein Kulturgut, Ausdruck unserer Persönlichkeit und oft Ursache für Fussfehlstellungen. Viele Kinder tragen zu grosse Schuhe. Dies hat zum Teil Auswirkungen bis ins Erwachsenenalter.
Fabrice Müller
Was verrät die bevorzugte Schuhart über die Persönlichkeit und den Charakter eines Menschen? Dieser Frage ging der Fachbereich Psychologie der University of Kansas nach. In einer eigens dafür erstellten Studie zeigte das Forschungsteam, dass man die Charakterzüge und die jeweilige Lebenssituation von Menschen anhand ihrer gewählten Schuhart erkennen kann. Die Studie hat unter anderem nachgewiesen, dass viele Menschen oft eine Schuhart wählen, die ihre Persönlichkeit widerspiegelt. Deshalb müssen Schuhe nicht nur gut sitzen und uns bequem von A nach B bringen: Sie haben einen symbolischen Charakter und repräsentieren das, was die Trägerin oder der Träger des Schuhs repräsentieren will.
Ein interessantes Resultat der Schuh-Studie: Träger*innen von unscheinbaren Schuhen beispielsweise beschreiben sich als beziehungsunfähig. Wer leicht abgetragene Schuhe trägt, ist laut den Studienergebnissen tolerant und vorurteilsfrei. High Heels und zu enge Halbschuhe deuten offenbar auf einen gelassenen und besonnenen Charakter hin. Gerade in der Politik dienen Schuhe oftmals als Symbol, Kommunikationsmittel und Ausdruck von Identität. Die Geschichte ist reich an Momenten, in denen Schuhe eine zentrale Rolle spielten. Denkwürdige «Schuhmomente» in der Politik reichen von Nikita Chruschtschows berühmtem Schuh-Ausbruch am 12. Oktober 1960 an der 15. Generalversammlung der UNO bis hin Hugo Chávez' roten Schuhen.
Kulturgut und Zeichen von Reichtum Schuhgeschichte ist Kulturerbe. Schuhe sind ein Kulturgut. Und Schuhe blicken auf eine lange Geschichte bis in die Frühzeit menschlicher Kultur zurück. Im antiken Ägypten war das Tragen von Schuhen zuerst Vorrecht der Götter, dann auch der hohen Würden-
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Schuhe blicken auf eine lange Geschichte bis in die Frühzeit menschlicher Kultur zurück.
träger. Die erste Verbreitung hatte militärischen Hintergrund. Sandalen als Fussschutz waren Teil der Überlegenheit über weniger entwickelte Völker. Erste unterschiedliche Formen von Schuhen mit zum Teil luxuriöser Gestaltung gab es im alten Rom.
Im Mittelalter kam die Entwicklung des Schuhwerks lange Zeit nicht vom Fleck. Festgefahrene Standesunterschiede und Armut liessen kaum Platz für Neuerungen. Erst mit dem Wachstum in den Städten und dem Aufkommen von Bürgertum und Zünften kam Bewegung in das Schuhwerk. Die Menschen verspürten das Bedürfnis, zu repräsentieren und sich abzuheben. Daraus gingen neue Schuhmodelle und zum Teil extravagante Blüten hervor – zum Beispiel Schnabelschuhe mit über 50 Zentimeter langen Spitzen und Chopinen für die Damen mit genauso hohen Plateaus. Die Entwicklung der Wissenschaft, der Medizin und der industriellen Revolution wirkte sich auch auf das
11 SCHUH ALS LEBENSBEGLEITER | SCHWERPUNKT
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Schuhhandwerk aus: So wurden ca. 1850 erstmals Schuhe über linke und rechte Leisten gefertigt. In Italien und Frankreich erlebte die Schuhindustrie dank neuer technischer Möglichkeiten ab 1920 bis 1960 eine Blüte des Schuhdesigns.
Falsche Kinderschuhe
Schuhe begleiten die Menschen ein Leben lang. Doch Schuhe sind nicht gleich Schuhe. Und vor allem glänzen nicht alle Schuhe mit positiven Effekten auf die Gesundheit. Ungefähr 98 Prozent der Menschen kommen mit gesunden Füssen zur Welt, aber nur noch 40 Prozent von ihnen haben gesunde Füsse, wenn sie erwachsen sind. «Früher waren hauptsächlich Krankheiten, Unterernährung und manchmal Überforderung die Hauptgründe für Fussschäden», sagt Wieland Kinz, Autor des Buches «Kinderfüsse – Kinderschuhe».
Heute hingegen gebe es nur mehr einen Grund, der für Fehlentwicklungen von Kinderfüssen in Frage kommt: Schuhe, die nicht passen. Untersuchungen belegen laut Wieland Kunz immer wieder: Kaum ein Kind trägt wirklich passende Schuhe. Gemäss des Kinderfuss-Reports des Deutschen Schuhinstituts, einer Studie an 20 000 Kinderfüssen, laufen über 40 Prozent der Kinder in Schuhen, die teilweise ein bis drei Nummern zu gross sind.
Drei Schuhgrössen pro Jahr
Was ist bei Kinderschuhen zu beachten? «Kinderfüsse sind nicht einfach eine Miniatur-Ausgabe von Erwachsenenfüssen», gibt Wieland Kinz zu bedenken. «Kinder können noch nicht exakt spüren, ob ein Schuh zu klein ist oder drückt, weil sich das Nervensystem und damit auch die spezielle Empfindlichkeit der Füsse erst entwickelt.» Ausserdem seien Kinderfüsse viel weicher und biegsamer, weil sich ihre Fussknorpel erst langsam entwickelten. Kleinkinderfüsse wachsen monatlich bis zu zwei Millimeter; dies entspricht in etwa drei Schuhgrössen pro Jahr. «Der passende Schuh ist länger als der Fuss, der ihn trägt», erfährt man beim Deutschen Schuhinstitut. Vor den Zehen müsse deshalb genügend Zugabe zum Abrollen sein, da sich der Fuss beim Gehen verlängere.
Bei Kinderschuhen sei zusätzlich noch eine Wachstumszugabe wichtig, damit der Schuh auch noch einige Wochen nach der Messung richtig passt. Vor den Zehen muss Platz sein, am Ballen aber sollte der Schuh festsitzen, um zu verhindern, dass der Fuss in die Zugabe hineinrutscht. Auch die Ferse muss vom Schuh gehalten werden, damit sie im Schuh nicht herumwackelt. «Der Schuh hat sich am Fuss zu orientieren und nicht umgekehrt», betont Wieland Kinz. Deshalb seien jegliche ästhetische Werte bei Kinderschuhen zweitrangig.
Barfuss und Fussgymnastik
Als Fundament des menschlichen Körpers brauchen Füsse genügend Freiraum. Deshalb wird regelmässiges Barfusslaufen empfohlen. Denn das Gehen auf
ohne Schuhe kräftigt Bänder und Sehen, stabilisiert die Gelenke und trainiert die Koordination. Auf diese Weise wirkt es verschiedenen Fussfehlstellungen und -deformitäten gezielt entgegen. Um Fussfehlstellungen vorzubeugen oder auszugleichen, lohnt sich zudem regelmässige Fussgymnastik.
Gezielte Übungen können die Fussmuskulatur stärken und die Beweglichkeit der Füsse dauerhaft verbessern. Eine der wohl gängigsten Methoden, um eine Fussfehlstellung zu beheben, ist ein korrigierendes Fussbett aus natürlichen Materialien. Dieses wird von einem Orthopäden verschrieben und an die individuelle Fussform und Fehlstellung angepasst.
Auch im Alter Muskulatur fördern
Mit dem Alter verändern sich die Füsse. Gelenke steifen ein, Bänder und Sehnen sind nicht mehr so elastisch, Fussmuskeln deformieren im Laufe der Jahre. Zudem bekunden ältere Menschen oft Probleme, die Füsse ordentlich zu pflegen, weil sie sich nicht mehr gut bücken können, die Fingerfertigkeit nachlässt und die Sehkraft schwindet. Auch älteren Menschen wird Barfussgehen empfohlen, um den Aufbau der Muskulatur zu fördern.
Auf Mass gefertigte Gesundheitsschuhe sind dann empfehlenswert, wenn man aufgrund gewisser Fehlstellungen eine spezielle Fussbettung braucht. Übrigens: Frauen leiden häufiger an Fussproblemen als Männer – was im direkten Zusammenhang mit der Wahl von Absatzschuhen und anderen unbequemen Schuhen steht.
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Vielfältige Fehlstellungen
Fussbeschwerden treten zwar meist erst im Erwachsenenalter auf. Die Grundlage für viele Fussschäden wird aber bereits in der Kindheit gelegt. Kinderfüsse können vielfältige Fehlstellungen in den unterschiedlichsten Ausprägungsgraden aufweisen:
Spitzfuss
Beim Spitzfuss bzw. «Pferdefuss» handelt es sich um eine Fussdeformität, bei der die Ferse so hoch steht, dass sie keinen Bodenkontakt erreicht. Die Betroffenen gehen deshalb im Zehenspitzgang. Dabei gelingt es ihnen nicht, den gesamten Fuss auf den Boden aufzustellen und abzurollen. Durch die ungewohnte Fussstellung kann es zu einer Verkürzung der Achillessehne und damit einhergehend zu einer erheblichen Funktionsstörung des gesamten Beines kommen.
Hackenfuss
Bei einem Hackenfuss ist der Fuss nach oben abgeknickt und die Fusssohle nach aussen gerichtet. Beim Gehen berührt ausschliesslich die Ferse den Boden. Ein Abrollen des Fusses ist nicht möglich. Der Hackenfuss wirkt sich auch auf das Gangbild aus, indem Knie, Hüfte und Becken in eine unnatürliche Haltung gezwungen werden.
Klumpfuss
Der sogenannte Klumpfuss ist eine der häufigsten angeborenen Fussfehlstellungen bei Babys. Es handelt sich hier um eine komplexe Fehlbildung, die mit knöchernen Veränderungen, Gelenksdeformitäten, muskulärer Imbalance und einer eingeschränkten Beweglichkeit des Fusses verbunden ist. Grundsätzlich treten
vier Fehlstellungen in Kombination auf: eine Spitzfuss-Stellung, eine Einwärtsdrehung des Fusses, eine Hohlfuss-Stellung sowie eine Sichelfuss-Stellung. Zusätzlich ist beim Klumpfuss die Achillessehne verkürzt.
Knickplattfuss
Beim Knickplattfuss sind eine Verminderung, Aufhebung oder Umkehrung des Fusslängsgewölbes sowie eine Lateralabweichung des Vor- und Rückfusses charakteristisch. Es existieren zahlreiche Ausprägungsformen zwischen leichten Formabweichungen und extremen Deformierungen versteifter Plattfüsse.
Sichelfuss
Der Sichelfuss gilt als eine der häufigsten Fussfehlstellungen bei Säuglingen. Durch den nach innen gedrehten Vorderfuss erhält der gesamte Fuss die Form einer Sichel. Die Fussfehlstellung kann zu einem stark einwärts gedrehten Gang führen. Neben erblichen Faktoren entsteht diese Fussdeformität häufig in den letzten Schwangerschaftswochen aufgrund von Platzmangel in der Gebärmutter.
Hammerzehe und Krallenzehe
Hammerzehe und Krallenzehe sind beides Zehenfehlstellungen, die häufig bei einem Hallux valgus und bei einem Spreizfuss vorkommen. Bei einer Hammerzehe ist das Zehenendgelenk ständig gebeugt. Bei der Krallenzehe ist das Grundgelenk der Zehe hingegen überstreckt. Wenn konservative Behandlungsmethoden mit Fusseinlagen, Nachtschienen oder Zügelverbänden nicht den gewünschten Erfolg bringen, kommt die chirurgische Behandlung zum Einsatz.
Auf Gras zu gehen tut unseren Füssen gut.
Gerade bei Kindern sollte auf die Wahl von gutem Schuhwerk geachtet werden.
13 SCHUH ALS LEBENSBEGLEITER | SCHWERPUNKT
Der Weisheit des Körpers folgen
Mit korrekter Haltung und Bewegung beschwerdefrei leben – ein Ziel, das mit dem Konzept der Spiraldynamik erreicht werden kann. Motivation und Interesse am eigenen Körper sind dabei wichtig.
Text: Lioba Schneemann, Illustration: Lena Kissóczy
Gehen Sie im Alltag aufgerichtet und mit einer guten Körperspannung? Stehen Sie ohne runden Rücken und ohne durchgedrückte Knie? Sitzen Sie am Schreibtisch mit aufgerichteter Wirbelsäule und entspannter Schulterpartie? Wie steht es mit Ihrer Körperwahrnehmung? Wissen Sie, wie es sich anfühlt, entspannt und aufgerichtet zu sitzen, zu stehen oder zu gehen? Es lohnt sich, sich diese Fragen zu stellen und die eigene Körperwahrnehmung mit Hilfe einer Fachperson einmal anzuschauen. Denn Haltungsfehler und Fehlbewegungen sind weit verbreitet und können mit der Zeit zu ernsthaften Beschwerden führen.
Fast alle kennen es: Wir laufen, stehen, sitzen und liegen, und auf einmal schmerzt etwas. Der Körper meldet sich – und oftmals sind es anatomisch unkorrekte Bewegungen und Fehlhaltungen, die zu Beschwerden führen. Bei den einen sind es Schmerzen im Knie oder in der Hüfte, andere haben einen verspannten Rücken, eine «Frozen Shoulder», einen Tennisellbogen, einen Hallux valgus oder erleiden gar einen Bandscheibenvorfall. Oft folgt eine längere Leidensgeschichte, eine Odyssee von Arzt zu Ärztin, und nicht selten scheint eine Operation die einzige Lösung zu sein. Mit oder ohne Operation – eine nachhaltige Besserung kann nur eintreten, wenn die eigentliche Ursache – die Fehlbelastungen durch falsche Körperbewegungen – erkannt und behoben werden.
Therapiere dich selbst
Genau hier setzt die Methode der Spiraldynamik an –mit einem anatomisch begründeten Bewegungs- und Therapiekonzept, das zum einen den Körperaufbau beschreibt, zum anderen gezielte Anleitungen gibt, wie der Körper gesund bewegt und Bewegungsabläufe funktionell optimiert werden können. SpiraldynamikFachleute sind überzeugt, dass viele Beschwerden des Bewegungsapparates durch eine andauernde Fehlbe-
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Der Fokus der Spiraldynamik liegt auf der ganzheitlichen Betrachtungsweise der menschlichen Anatomie und Bewegung. »
lastung und -haltung entstehen. «Der Fokus der Spiraldynamik liegt auf der ganzheitlichen Betrachtungsweise der menschlichen Anatomie und Bewegung. Das Prinzip der Spirale ist der rote Faden des menschlichen Bewegungssystems», sagt Marianne Artz, Physiotherapeutin FH, Dozentin der Spiraldynamik mit Praxis in Basel. Der evolutionsbiologische Bauplan des Menschen ist die Basis für das Konzept. Der Schweizer Arzt Christian Larsen ist einer der Mitbegründer der Spiraldynamik. Anfang der Neunzigerjahre des letzten Jahrhunderts entschlüsselte er zusammen mit der französischen Physiotherapeutin Yolande Deswarte den Bauplan des Menschen: Die Fortbewegung des Menschen – der aufrechte Kreuzgang – erfolgt als komplexe, dreidimensionale Spiral- und Wellenbewegung, wobei die einzelnen Spiralen des Körpers wie Zahnräder ineinander greifen.
15 SPIRALDYNAMIK | GESUNDHEIT
Wo wird Spiraldynamik gelehrt?
Spiraldynamik kann man mit einer ausgebildeten Fachperson erlernen und einüben, oder man kann selbstständig mithilfe des Buches «Achtsame Körperhaltung» üben. Ideal sind Tages- oder Trainingskurse, in denen bestimmte Körperbereiche oder Bewegungsabläufe thematisiert werden.
Online-Kurse zu den Themen Füsse, Knie, Hüftgelenke, Kreuz, Schulter und Nacken ergänzen das Angebot. Daneben kann man sich an einem Spiraldynamik Med Center untersuchen lassen (Basel, Bern, Luzern, St.Gallen und Zürich). Die Arztsprechstunde, insbesondere Zweitmeinung vor einer anstehenden Operation, können ein Einstieg sein. Es folgen Tageskurse, und danach Physio- sowie Spiraldynamik-Therapien. Die meisten Krankenkassen beteiligen sich an den Therapiekosten. Wichtig ist die Integration in den Alltag, in die Arbeit und ins Training. www.spiraldynamik.com
Erfahrungsberichte, Interviews und Praxistipps zu häufigen Beschwerden: www.youtube.com/@Spiraldynamik
Wie gebrauche ich meinen Körper?
Die Spirale bietet auf kleinstem Raum ausreichend Stabilität und Beweglichkeit – auch in unserem Körper. Schräge Rücken- und Bauchmuskeln, Knochentorsionen, Kreuzbänder, Fussgewölbe sind bildhafte Zeugen dieses Prinzips der Natur. Die Wirbelsäule dreht beim Laufen abwechslungsweise nach links und nach rechts und funktioniert als «Doppelspirale», Arme und Beine sind Einfachspiralen, mit fest gelegten Drehrichtungen: Der Oberschenkel dreht nach aussen, Vorfuss nach innen. Beim Arm ist es analog umgekehrt. Alles greift perfekt ineinander, jedoch gewöhnen sich viele von uns über Jahre Fehlbewegungen und Fehlhaltungen an, die gegen dieses Prinzip arbeiten, mit erheblichen Langzeitfolgen. «Diese können im Alltag bei normalen Menschen als auch bei Spitzensportler*innen auftreten», so Artz. Werde etwa der Kopf nach vorne geschoben, kommt es unweigerlich zum Knick im Genick. Dies führe zunächst zu Muskelverspannungen, später zu Verschleiss der Bandscheiben und zu Arthrose der kleinen Wirbelgelenke.
«Die Spiraldynamik bietet dem Menschen eine hilfreiche Gebrauchsanweisung für den eigenen Körper», sagt die Fachfrau Marianne Artz. Das Konzept eigne sich für die Therapie diverser Beschwerden des Bewegungssystems, ob Schmerzen oder Fehlstellungen, ob Verspannungen, Traumata oder Abnützungserscheinungen. «Die Übungen der Spiraldynamik sind überall und jederzeit für alle anwendbar. Was es aber braucht, ist wirkliches Interesse und der Wille, auch regelmässig zuhause zu üben und die Bereitschaft, mit sich selbst in Kontakt zu treten.»
Fachkräfte der Spiraldynamik arbeiten nach dem Motto: Lieber eigenverantwortlich trainieren und im Alltag integrieren als unnötig operieren. Denn viele Operationen seien unnötig. «Ein Heilversprechen geben wir natürlich nicht,» betont sie. «Körperliche Defekte wie eine Skoliose, Arthrose oder einen Bandscheibenvorfall können wir nicht aufheben. Aber wir können die Funktion positiv beeinflussen und helfen Patientinnen und Patienten, mehr Bewegungsfreiheit zu erlangen, sich wieder auf natürliche Art und Weise zu bewegen.»
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Bildhauer unseres Körpers
Die Spiraldynamik richtet den Blick aufs Ganze. Die Vorteile für den Menschen sei eine Verbesserung der Eigenwahrnehmung sowie Wissen über den eigenen Körper und wie er im Alltag funktioniert. «Wie ein Bildhauer bearbeitet der Mensch zeitlebens seinen Körper – mit Bewusstheit und Bewegung statt mit Hammer und Meissel», schreiben Renate Lauper und Christian Larsen im Buch «Achtsame Körperhaltung» treffend. Schlüssel einer Therapie sind darum neben einer achtsamen Körperwahrnehmung, regelmässiges Training beziehungsweise Therapie. Das Ziel ist das Andocken an die angeborene Bewegungsintelligenz.
Sich wieder natürlich zu bewegen und aufzurichten, ist Übungssache. Damit eine Veränderung nachhaltig gelingt, braucht es ausreichende Motivation, Zeit und Geduld sowie Veränderungsbereitschaft, so die Autoren. Motivation heisst, abzuklären, warum ich meine Haltung verändern möchte.
Bei einer Negativ-Motivation will ich Schmerz und Verspannung loswerden. Sehne ich mich aber nach Leichtigkeit und Aufrichtung, bin ich positiv motiviert. Es braucht ein klares positives Ziel, um mich zu motivieren. Zeit und Geduld sind wichtig, damit neue Muster umgesetzt und verankert werden können. Verspannte Muskeln müssen lernen, wieder loszulassen, andere müssen wieder arbeiten lernen. Nur so wird die neue Haltung leicht, angenehm und selbstverständlich. Schliesslich sollte man eine gute Portion Veränderungsbereitschaft mitbringen – das heisst Mut, Bekanntes zu verlassen und Neuland zu betreten, sich wirklich auf sich und seinen eigenen Körper einzulassen.
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Bei der Spiraldynamik soll man den Körper von zwei Polen aus bewegen. »
Spiraldynamik ist ein edukatives Konzept
Was unterscheidet die Spiraldynamik von einer normalen Physiotherapie bzw. anderen Bewegungskonzepten? Marianne Artz, Physiotherapeutin FH und Spiraldynamik-Dozentin aus Basel, ordnet ein:
Alle therapeutischen Methoden oder Konzepte sind bestrebt, eine Optimierung der Haltung, Bewegung oder auf sportlicher Ebene Erfolg zu erreichen. In dem Kontext von Bewegung ist Spiraldynamik ein edukatives Konzept: Klientinnen und Klienten, die eigenmotiviert, aktiv dazu beitragen wollen, sich in ihrem Körper (wieder) frei bewegen zu können, bilden die häufigste Zielgruppe. Weil mit dem Vorgehen im Konzept auch Wahrnehmungsschulung, Anbahnung, sensorische Interpretation für das Lernen des Körpers vonnöten sind, dauert eine Behandlungsstunde zwischen 50–60 Minuten.
Die Klientinnen und Klienten, die selbst zum Erfolg beitragen wollen, informieren sich, wo etwas elastischer werden soll, wo etwas aufgrund des Bauplans in eine andere Richtung dreht, gestärkt und in den Alltag reintegriert wird. Dabei gehen sie Schritt für Schritt gemeinsam mit dem Physiopädagogen durch diesen Prozess. Bei der Spiraldynamik soll man den Körper von zwei Polen aus bewegen. Das Bewegen in Polen ist gewöhnungsbedürftig. Ich erkläre es an einer sogenannten «Ausrichtung». Geben Sie dem Körper im Sitzen den Auftrag «gerade sitzen». Was macht das Becken, der Brustkorb, der Hals, der Kopf? Nun richten Sie sich sanft mit und in der Schwerkraftachse auf. Wie eine Pflanze, die dem Licht entgegenstrebt. Dabei positionieren Sie das Becken so, dass die Gesässknochen ihren Druck senkrecht nach unten geben. Am Kopf stellen Sie sich auf Höhe der tastbaren Knochen hinter den Ohren in deren Mitte eine querovale Schale vor. Pendeln Sie den Schädel in dieser Schale ein klein wenig nach hinten und hinten oben ein. Fertig ist die Aufrichtung über die Pole. Oder im Sitzen: Heben Sie Ihre Hand und die Arme horizontal nach vorne hoch. Dann senken Sie den Arm wieder und bewegen noch einmal. Diesmal aber senken Sie gleichzeitig mit dem Heben des Armes das Schulterblatt über den rückwärtigen Brustkorb nach hinten unten. Vielleicht ist dies zu Beginn nicht einfach wahrzunehmen. Falls doch: Gibt es einen Unterschied?
17 SPIRALDYNAMIK | GESUNDHEIT
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Coole Tipps für heisse
Sommertage
Pfefferminztee kühlt an heissen Tagen.
Seit Messbeginn haben Hitzetage in der Schweiz stark zugenommen –mit Folgen für die Gesundheit: Heisse Tage stressen die Wärmeregulation des Körpers, was zur Überhitzung und schlimmstenfalls zum Hitzschlag führen kann. Wichtige Fakten zum Thema Hitze und wie wir ihr trotzen.
Erna Jonsdottir
Erinnern Sie sich an dieses Kinderlied? «Drari-ra, de Summer isch jetzt da! O chumm mer wänd in Garte, dem schöne Summer warte. Dra-ri-ra, de Summer isch jetzt da». Falls nicht: Es gehört neben «Schneeglöggli lüüt», «Chumm mir wei ga Chriesli gwünne» oder «Es schneielet, es beielet» zur Liedersammlung von «Chömed Chinde, mir wänd singe». Das beliebte Maggi-Kinderliederbuch stammt aus dem Jahr 1946 und sorgt mit seinen schönen Illustrationen und fröhlichen Kompositionen 78 Jahre später noch unverändert für Freude und unbeschwerte Momente bei Klein und Gross.
Häufiger heisse Tage
Spürbar verändert hat sich in dieser Zeit das Klima. So gab es in den letzten Jahren immer häufiger Jahreszeiten, in denen es weniger zu singen gab, weil Frau Holle im Winter ihre Kissen nicht schütteln wollte, Väterchen Frost erst im Frühling kam, Regen- und Sonnengottheiten im Sommer aus den Fugen gerieten und sich die Altweiber bis in den Oktober hinein amüsierten.
2023 liess der erste Hitzetag zwar lange auf sich warten: Auf der Alpennordseite kletterte das Thermometer erst am 18. Juni über 30 Grad Celsius. Über das Jahr hinweg betrachtet wurden je nach Region laut der Statistik des Bundes (BFS) «Klimadaten: Eistage, Frosttage, Som-
mertage, Hitzetage, Tropennächte und Niederschlagstage» jedoch bis zu 40 Hitzetage (Genf) gezählt; 2022 waren es sogar 48 (Sion)! Bedenklich: Vor 30 Jahren wurden in Genf 15 Hitzetage und in Sion 14 dokumentiert. Und: Am Beispiel von Sion haben sich die Hitzetage seit Messbeginn im Jahr 1959 verachtfacht und eine Kehrtwende ist nicht in Sicht: Gemäss Prognosen des Bundes könnten die Höchsttemperaturen im Jahr 2050 um bis zu 5,5 Grad gestiegen sein und damit 3 bis 17 Hitzetage mehr als heute bringen.
Manche mögen’s heiss
Nur schon der Gedanke an diese Entwicklung sowie an Temperaturen über 30 Grad treiben manchen Schweissperlen auf die Stirn. Denn bei der Wahrnehmung von Hitze spielt neben der körperlichen Konstitution auch die Psychologie eine wichtige Rolle. Wie unser Körper mit Hitze umgeht, hängt vom Alter, der Fitness und der gesundheitlichen Verfassung ab. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Pflegebedürftige, Personen mit chronischen und Herzkreislauf- oder Atmungserkrankungen, Schwangere, Kleinkinder und Säuglinge. Empfindlich auf Hitze und Sonneneinwirkung reagieren Menschen mit heller Haut und hellen Haaren. So neigt der helle, nordländische Typ eher zu einem Sonnenbrand und zu einem Sonnenstich als der mediterrane Typ.
19 UMGANG MIT HITZE | GESUNDHEIT
Hitzebedingte Notfälle
Der Sonnenstich
Beim Sonnenstich (Insolation) kommt es durch längere und direkte Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf und Nacken zu einer Reizung der Hirnhaut. Dies führt zu
• Kopfschmerzen,
• Übelkeit und Erbrechen,
• roten, heissen Köpfen,
• Nackensteifigkeit,
• Schwindel,
• Abgeschlagenheit,
• bei Kleinkindern zu hohem Fieber,
• je nachdem zu Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen
Besonders gefährdet sind Personen, die keinen natürlichen Schutz gegen direkte Sonneneinstrahlung haben wie etwa Kleinkinder und Erwachsene mit wenig Kopfhaar.
Wichtig: Tritt bei Kleinkindern mit Verzögerung Fieber auf, ist eine sofortige Arztbehandlung erforderlich, da sich eine Meningitis (Hirnhautentzündung) entwickeln kann.
Erstmassnahmen bei Sonnenstich
• Bei Bewusstlosigkeit oder Krämpfen Notarzt verständigen, ansonsten nach Erster Hilfe Arztbesuch veranlassen.
• Betroffene Person schnell an einen kühlen Ort bringen und diese dort mit erhöhtem Kopf lagern (bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage).
• Kopf mit nassen Tüchern kühlen.
• Bis zum Eintreffen des Notarztes Bewusstsein, Atmung und Lebenszeichen kontrollieren.
Trotzdem gilt: Hitzetage und Hitzewellen sollten nicht unterschätzt werden, weil neben der Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit, also der Hitzeindex, mitspielt (siehe Box). Ein Beispiel: Bei einer Temperatur von 33 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent fühlt unser Körper eine Temperatur von 40 Grad.
Wärmeregulation und Schwitzen
Gehirn und Organe benötigen eine stabile Körpertemperatur, um ihre lebenswichtigen Aufgaben zu erfüllen. Am besten funktioniert unser Stoffwechsel bei 37 Grad, weshalb der Körper, egal ob heiss oder kalt, viel Energie dafür einsetzt, diese Temperatur zu halten. Liegt die Körpertemperatur ausserhalb des Sollwertbereiches, gibt der Körper Gegensteuer; an Hitzetagen oder bei Hitzewellen bedeutet das Schwerstarbeit.
Die Thermoregulation (Wärmeregulierung) ist ein komplexer Vorgang mit verschiedenen Wirkungsmechanismen. Vereinfacht erklärt: Unsere Körperkerntemperatur wird über die Hautdurchblutung reguliert. Auf der Haut und im Inneren des Körpers gibt es Sensoren, die laufend die Temperatur messen. Die Resultate werden über
Wald und auch einzelne Bäume bieten Schatten und sind daher für eine Rast besonders geeignet.
Nerven an unser Gehirn gemeldet. Dieses gleicht die Temperaturen mit dem Sollwert ab und leitet bei Gefahr einer Überhitzung Massnahmen zur Kühlung ein. Damit der Körper Wärme ableiten kann, werden die Blutgefässe in der Haut erweitert. Zusätzlich zur erhöhten Hautdurchblutung fängt unser Körper an zu schwitzen. Durch die Verdunstung von Schweiss auf der Haut kühlt der Körper ab. Bis zu zwei Liter Schweiss kann unser Körper pro Stunde produzieren. Dabei verlieren wir nicht nur eine grosse Menge an Wasser, sondern auch Elektrolyten wie Natrium, Kalium, Kalzium oder Magnesium. Umso wichtiger ist es, an heissen Tagen genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Erhöhte Sterblichkeit bei Hitze
Die Verlagerung von mehr Blut in die Haut hat einen Nebeneffekt: Weil der Blutdruck dadurch sinkt, ist das Herz-Kreislauf-System stark gefordert. Die Folgen können unter anderem Müdigkeit, Erschöpfung und schlimmstenfalls ein Sonnenstich oder ein Hitzschlag sein. Hitze kann auch bestehende Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-, Atemwegs-, Nieren- oder psychische Erkrankungen verschlimmern. Gemäss des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) verursachen Hitzewellen und einzelne Hitzetage sowohl eine Zunahme von Notfall-Spitaleintritten als auch der Sterblichkeit. Im Hitzesommer 2003 starben zwischen Juni und August knapp 1000 Menschen mehr als in diesem Zeitraum üblich. Am meisten betroffen waren Menschen ab 85 Jahren – die Anzahl täglicher Todesfälle während den Hitzewellen stiegen gemäss regionalen Analysen vor allem in der Deutschschweiz an.
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Tees und leichte Kost
Bei Hitze oder Hitzewellen gibt es diverse einfache Massnahmen, die ergriffen werden können, um die Tage zu überstehen. Wichtig ist es, Hitzewarnungen ernst zu nehmen und zur heissesten Tageszeit anstrengende körperliche Tätigkeiten zu vermeiden. Für Abkühlung sorgen Kneipp-Anwendungen, eine kalte Dusche, ein Bad im See, Fluss oder in einem Freibad. Wichtig: Nicht überhitzt ins kalte Wasser springen. Gewöhnen Sie Ihren überhitzten Körper an das kalte Nass. Bei Schwellungen (Ödemen) in den Beinen helfen temperierte Umschläge.
Wer draussen ist oder sein muss: Tragen Sie leichte (Baumwoll-)Kleidung. Setzen Sie sich in den Schatten, zum Beispiel unter einen Baum. Im Schatten eines grossen, ausgewachsenen Baums ist es aufgrund seiner Verdunstungsleistung etwa 7 Grad kühler! Schützen Sie sich mit einem Hut und Sonnencreme vor der Sonneneinstrahlung. Trinken Sie regelmässig und mindestens 1,5 Liter temperiertes Wasser oder lauwarmen Tee pro Tag und verzichten Sie auf eiskalte, alkoholische oder gesüsste Getränke, denn diese belasten den Körper zusätzlich.
Auch die Ernährung ist wichtig: Salzhaltige Lebensmittel helfen, den Mineralverlust auszugleichen –leichte und frische Kost in Form von Gemüse und Früchten erleichtern die Verdauung und entlasten damit den Körper. Wer gut auf sich achtet und auf den Körper hört, dem wird es vielleicht sogar an einem Hitzetag zum Singen zu Mute.
Hitzebedingte Notfälle
Der Hitzeschlag
Bei Störung der Wärmeregulation kommt es nach längerer Hitzeexposition und unzureichender Wärmeabgabe zum sogenannten Hitzschlag. Die Symptome:
• Kopfschmerzen,
• Übelkeit und Erbrechen,
• Verwirrtheit, Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit,
• Tachykardie (Herzrasen) bei zunächst normalem und später niedrigem Blutdruck,
• verstärkte Atmung,
• Temperatur über 40 Grad,
• rote, heisse, trockene Haut.
Besonders gefährdet sind chronisch kranke Patient*innen (z. B. Diabetes mellitus) sowie alkoholisierte oder unter Drogeneinfluss stehende Menschen. Auch der Aufenthalt in Menschenmengen bei höheren Temperaturen stellt eine Gefahr dar.
Die häufigsten Ursachen sind:
• zu lange Sonnenbestrahlung,
• zu warme Kleidung,
• hoher Flüssigkeitsverlust,
• körperliche Anstrengung,
• ungewohnt hohe Luftfeuchtigkeit und geringe Luftumwälzung,
• Medikamente wie Antihistaminika erhöhen das Risiko für einen Wärmestau mit Hitzeschlag.
Erstmassnahmen bei Hitzeschlag
• Notarzt alarmieren.
• Patient*innen an einen kühlen Ort bringen, Oberkörper hochlagern.
• Patient*innen kühlen, z. B. durch Umschläge im Bereich von Kopf und Nacken, Kleidung weit öffnen. Kein Eis auf den Körper geben!
• Wasser oder Fruchtsäfte anbieten.
• Bewusstsein und Atmung kontrollieren.
• Wenn Person benommen ist, Füsse hochlagern.
• Bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage anwenden.
Meteorologische Begriffe
Sommertag: Ein Tag mit einer Maximaltemperatur von mindestens 25 Grad Celsius.
Hitzetag: Die Tagestemperatur überschreitet 30 Grad.
Tropennacht: Eine Nacht, in der die niedrigste Lufttemperatur zwischen 18 und 6 Uhr nicht unter 20 Grad fällt.
Hitzewelle: Es gibt keine weltweit gültige Definition für Hitze oder Hitzewelle. MeteoSchweiz spricht von einer Hitzewelle, wenn die Tagesmitteltemperatur an mindestens drei aufeinander folgenden Tagen mindestens 25 Grad beträgt. Der Hitzeindex besteht aus einer Kombination von Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
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UMGANG MIT HITZE | GESUNDHEIT
Insektenstiche?
• Pflanzlich
• Stillt Juckreiz
• Kühlt sofort
Omidalin PIC Roll-on
Hergestellt in Küssnacht am Rigi
Gut verträglich, für Kinder geeignet
Seit über 70 Jahren bewährt
Erhältlich in Apotheken und Drogerien.
Zwischen harmlos und lebensbedrohlich
Jucken, Brennen und Rötungen sind typische Anzeichen eines Insektenstiches und sind niemandem fremd. Ein Mückenstich gehört zum Sommer für die meisten Menschen dazu. Auch Wespen- oder Bienenstiche sind nichts Ungewöhnliches, für manche jedoch lebensbedrohlich.
Typische Insektenstiche kommen durch Bienen, Wespen, Hornissen, Bettwanzen, Kopfläuse, Flöhe, Stechmücken, Bremsen und Zecken vor. Einige der Insekten saugen sich in der Haut fest, um an unser Blut zu kommen, da sie sich davon ernähren.
Andere Insekten stechen, wenn Sie sich bedroht fühlen. Unterschieden wird deswegen auch zwischen Insekten mit Giftstachel und blutsaugenden Insekten.
Insekten mit Giftstachel: Wer von einer Wespe, Biene oder Hornisse gestochen wird, merkt dies in der Regel sofort, da diese Stiche mit einem stechenden Schmerz einhergehen. Durch das Stechen hinterlassen diese Insekten Gift, das zu Schmerzen, Rötungen und Schwellungen führt. Bienen verlieren den Stachel beim Stechen und sondern dadurch kontinuierlich Gift ab, und zwar bis zu hundert Mal mehr als bei einem Wespenstich. Trotz der geringeren Dosis birgt ein Wespenstich aber das grössere Allergierisiko.
Blutsaugende Insekten: Blutsaugende Insekten gibt es zahlreich: Wanzen, Läuse, Mücken, Stechfliegen und Zecken zählen zum Beispiel dazu. Das typische Jucken und Brennen sowie Hautrötungen sind die Reaktionen auf den Insektenspeichel, der zurückgelassen wird.
Gesundheitliche Gefahren
Eine leichte Schwellung, Juckreiz oder Rötungen sind in der Regel keine bedenklichen Folgen eines Insektenstiches, insbesondere wenn diese Symptome nach kurzer Zeit abklingen und nach wenigen Tagen komplett verschwunden sind. Darüber hinaus sind aber auch Entzündungen der betroffenen Hautareale möglich. Es kann sowohl zu einer oberflächlichen Hautentzündung, einer Entzündung der Haarwurzeln und im schlimmsten Fall sogar zu einer Blutvergiftung kommen.
Allergische Reaktion treten bei ungefähr 25 Prozent der Bevölkerung auf. Für ungefähr 3,5 Prozent der Betroffenen ist das lebensbedrohlich. Insbesondere Wespenstiche bergen ein grosses Allergierisiko.
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Wenn eine Wespe sticht, dann tut das weh, doch zum Glück ist ihr Stich für die meisten Menschen nicht lebensbedrohlich.
Übertragbare Krankheiten
In Europa besteht bei den meisten Insekten keine Gefahr von übertragbaren Krankheiten. Vorsicht ist jedoch bei Zecken geboten. Diese Spinnentiere können Borreliose oder Frühsommer Meningoenzephalitis (FSME) übertragen.
Borreliose wird durch Bakterien verursacht, die im Darm von 5 bis 30 Prozent der Zecken leben. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt erst 12 bis 24 Stunden, nachdem die infizierte Zecke sich in der Haut festgesaugt hat. Entfernen Sie die Zecken rechtzeitig, können sie eine Übertragung verhindern. Das können Sie selbst mithilfe einer Zeckenzange tun. Ein erstes Anzeichen einer Infizierung mit Borreliose zeigt sich zunächst durch die Wanderröte (Erythema migrans). Im Verlauf der nächsten Tage und Wochen kommen weitere äussere Symptome hinzu. Dazu können grippale Symptome wie Fieber, Gelenk- und Kopfschmerzen mit Krankheitsgefühl kommen.
Bei der FSME handelt es sich um eine Hirnhautentzündung. Diese wird von den Zecken durch das FSME-Virus übertragen. Grösstenteils verläuft eine Ansteckung mit dem Virus symptomlos. Bei manchen Betroffenen kommt es allerdings zu Abgeschlagenheit, Fieber, Kopfschmerzen oder Nackensteifheit. Falls es zu einem symptomatischen Verlauf kommt, beginnen diese Symptome nach ungefähr 5 bis 20 Tagen, nachdem Sie von einer infizierten Zecke gestochen wurden. Gut zu wissen: Häufig wird von einer Zecken-Impfung gesprochen, doch gegen die Spinnentiere selbst kann nicht geimpft werden. Eine Impfung gegen FSME ist ab einem Alter von sechs Jahren möglich. Ein Impfstoff gegen Borreliose existiert nicht.
Wann braucht es medizinische Hilfe?
Bei einer normalen Symptomatik ist ein Arztbesuch in der Regel nicht notwendig. Wer allergisch auf einen Insektenstich reagiert, also die typischen Symptome wie grossflächige Schwellungen oder Rötungen, Quaddeln, Schwindelgefühl, Übelkeit oder Herzrasen aufweist, der sollte allerdings sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Auch bei Anzeichen einer Infizierung mit Borreliose oder einer Hirnhautentzündung sollten Sie möglichst frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Jucken, Brennen und leichte Rötungen bei Stichen, die nicht ärztlich behandelt werden müssen, können durch kühle, feuchte Umschläge gelindert werden. Ein weiteres beliebtes Hausmittel sind aufgeschnittene Zwiebeln, die auf die betroffenen Stellen gelegt werden. Sollten diese Tipps nicht helfen, werden Cremes mit Antihistaminika oder niedrig dosierte Kortisonpräperate empfohlen. (kel)
So beugen Sie Insektenstiche vor
• Nutzen Sie Mückennetze und Fenstergitter im Sommer, insbesondere wenn Sie in Gebieten leben, in denen viele Insekten vorkommen.
• Tragen Sie helle Kleidung, da dunkle Farben Insekten anziehen.
• In Wäldern und auf Wiesen ist es ratsam, lange Kleidung zu tragen.
• Halten Sie sich nicht länger in unmittelbarer Nähe von Gewässern auf.
• Verzichten Sie auf stark riechende Parfums und andere parfümierten Kosmetika.
24 GESUNDHEIT | INSEKTENSTICHE
Der Sommertag – Mary Oliver (1935–2019)
Wer machte die Welt?
Wer machte den Schwan und die Schwarzbärin? Wer machte die Heuschrecke?
Diese Heuschrecke hier meine ich –die sich selbst aus dem Gras katapultiert hat, die jetzt Zucker aus meiner Hand frisst, die ihre Kiefer vor- und zurückschiebt statt auf- und abwärts –, die ringsumher starrt mit ihren riesigen, komplexen Augen.
Jetzt hebt sie die Vorderbeine und wäscht ihr Gesicht. Jetzt klappt sie die Flügel auf und gleitet davon.
Ich weiss nicht genau, wie ein Gebet aussieht.
Ich weiss, wie man Aufmerksamkeit schenkt, wie man ins Gras fällt, wie man sich ins Gras kniet, wie man müssig und gesegnet ist, wie man durch die Felder streunt, denn das ist es, was ich den ganzen Tag machte.
Sag, was hätte ich sonst machen sollen? Stirbt nicht alles am Ende und viel zu schnell?
Sag mir, was hast du vor mit deinem wilden, kostbaren Leben?
Quelle
Sag mir, was hast du vor mit deinem wilden, kostbaren Leben. Gesammelte Gedichte – Mary Oliver Diogenes 2023, ISBN 978-3-257-61402-2
Grübel, grübel, grübel, grübel …
Nachts wach liegen und grübeln – das tun wir alle hin und wieder. Wenn das permanente Kreisen um negative Gedanken aber zum allnächtlichen Albtraum wird, dann ist es höchste Zeit, etwas dagegen zu unternehmen. Ratschläge wie «denk an etwas Positives» helfen dann nicht mehr weiter. Es gibt bessere Strategien, um aus dem Gedankenkarussell auszusteigen.
Markus Kellenberger
Sorgen, Sorgen, nichts als Sorgen! Hin und wieder überkommen sie einem, und dann leidet man. Manchmal drücken sie einen Tag lang auf die Seele, manchmal auch ein bisschen länger, aber letztendlich findet man eine Lösung oder die Sorgen sind einfach verschwunden, ja, das gibt es. Es gibt aber auch Phasen im Leben, da ist man aus verschiedensten Gründen sehr verletzlich und die Sorgen nisten sich in der Seele ein wie böse Geister, die Angst und Selbstzweifel säen.
Die Beziehung zu sich und allen anderen Menschen, die Arbeit, das Geld, die Gesundheit und überhaupt das Leben – plötzlich ist alles ist in Frage gestellt und die Aussichten sind nur noch düster. In der Nacht halten einem die Sorgen wach und verdichten sich zu einem Sumpf, aus dem es kein Entkommen gibt. Die Grübelfalle hat zugeschnappt.
Dauergrübeln macht krank
Grübeln ist eine Form des Denkens, die sich an den immer gleichen Problemen abarbeitet, ohne zu einer Erkenntnis, geschweige denn zu einer Lösung zu kommen. Ach, hätte ich doch ... ach, würde ich doch ... ach, könnte ich doch ... ach, warum bin ich nur so ... Wie gelähmt liegt man nachts im Bett, hilflos den kreisenden Gedanken ausgeliefert und in einem drin wird es immer dunkler und hoffnungsloser. Die Vergangenheit: alles falsch gelaufen. Die Gegenwart: festgefahren. Die Zukunft: ein schwarzes Loch.
Nächtliches Grübeln, das über Wochen oder Monate hinweg anhält, macht krank. Es raubt einem nicht nur den nötigen Schlaf, sondern kann direkt in eine schwere Depression führen. Dauergrübeln kann einem so sehr zermürben und erschöpfen, dass man am liebsten nur noch fliehen und aussteigen möchte, in der
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Verzweiflung auch mit radikalen Methoden. Deshalb ist es wichtig, das Gedankenkarussell zu stoppen, bevor es zum Schlimmsten kommt. Ratschläge wie «denk doch an etwas Schönes» helfen dabei nicht weiter, denn genau das funktioniert im Gedankenkarussell eben gerade nicht mehr. Es braucht dazu handfeste Methoden – und sie alle brauchen eine Portion Überwindung.
Ausstieg aus dem Gedankenkarussell
Viele Betroffene neigen zum stummen leiden. Sie klagen vielleicht über Schlafstörungen, wagen aus Scham aber nicht über das zu reden, was sie in der Nacht so bedrängt. Deshalb lautet der erste von fünf Tipps:
Reden Sie über Ihre Sorgen: Selbstzweifel über das was man getan hat, was man tut und was man zu sein glaubt, können derart grosse Schuld- und Schamgefühle auslösen, dass man nicht mehr wagt, darüber zu reden. Vertrauen Sie sich einem Ihnen nahe stehenden Menschen an oder suchen Sie sich professionelle Hilfe. Eine unterstützende Begleitung kann Ihnen helfen, Ihr mentales Immunsystem und damit Ihr Selbstvertrauen wieder zu stärken.
Bringen Sie Ihre Sorgen zu Papier: Es sind in Variationen immer dieselben Gedanken, die das nächtliche Karussell am laufen halten. Schreiben Sie sie entweder vor dem zu Bett gehen auf, das kann sie entschärfen. Oder halten Sie Papier und Bleistift für die Nacht bereit. Licht machen und aufschreiben, was einem so sehr auf der Seele brennt, löst zwar nicht das Problem, bringt aber etwas Ruhe in den Kopf.
Geben Sie Ihren Sorgen Raum: Im Dunkel der Nacht wie gelähmt im Bett liegen, erhöht das Gefühl des Gefangenseins im eigenen Elend. Stehen Sie auf und machen Sie – auch wenn das viel Überwindung kostet – einen Nachtspaziergang ums Haus. Aus meiner Erfahrung ist das eine der besten Methoden, und dass der Wecker bald wieder klingelt, ist kein Grund, es nicht zu tun, denn wer in der Grübelfalle sitzt, findet sowieso keinen Schlaf. Bewegung löst die Körperspannung und hilft einem freier zu atmen, was sich beruhigend auf die kreisenden Gedanken auswirkt. Manchmal ist es auch schon entspannend, sich ins Wohnzimmer zu setzen.
Meditieren hilft Sorgen loszulassen: Wer seine immer wiederkehrenden negativen Gedanken aufschreibt, wird bald einmal feststellen, dass sie sich im Kern meistens um den Dreiklang «ich bin falsch», «ich kann nichts» und «ich bin nichts» drehen. Dahinter stecken falsche Glaubens- und Denkmuster, die man ein Leben lang aufgebaut hat, und die nun als selbstzerstörerisches Gedankenkarussell die Macht über-
Wenn das Gedankenkarussell erst mal richtig in Schwung gekommen ist, ist an erholsamen Schlaf nicht mehr zu denken.
nommen haben. Kopf- und körperorientierte Achtsamkeitsübungen wie Meditation und Yoga können helfen, diese Muster zu erkennen und – das geht nicht von heute auf morgen – loszulassen. Auch hier ist professionelle Begleitung von Vorteil.
Lernen Sie nein zu sagen: Wer seit längerem im Gedankenkarussell sitzt, steht unter immer grösserem Leidensdruck. Das wirkt sich auf den Alltag aus. Oft übernehmen Menschen in dieser Notlage zusätzliche Aufgaben in der Hoffnung, sich dadurch besser und wertvoller zu fühlen. Für einen kurzen Augenblick mag das wirken, in Tat und Wahrheit erhöht es aber den Druck. In der Lebenskrise, in der Sie sich gerade befinden, brauchen Sie Zeit für sich – und nicht für neue Aufgaben.
Buchempfehlung
Volker Busch: «Kopf hoch – mental gesund und stark in herausfordernde Zeiten», Verlag Droemer, 2024
Maik Schülken: «Gedankenkarussell? Nein danke – Methoden und Erfahrungen zur Verlangsamung des Gedankenkarussells», Verlag Books on Demand, 2022
Haben Sie Fragen?
Markus Kellenberger begleitet Menschen auf der Reise ins Innere und beantwortet Ihre Fragen aus den Bereichen Leben, Liebe, Glaube und Spiritualität persönlich und ganzheitlich. m.kellenberger@weberverlag.ch
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GEDANKENKARUSSELL | GESUNDER GEIST
Muskelkraft durch Wasserkraft
Im Wasser ist uns eine Bewegungsfreiheit möglich, die wir an Land kaum erreichen. So kommt es, dass im Aquafitness mit sanften, gelenkschonenden Bewegungen Kraft aufgebaut und die Tiefenmuskulatur gestärkt wird.
Blanca Bürgisser
Die Schwerelosigkeit, die wir Menschen im Wasser empfinden, ist einzigartig und ermöglicht es in jedem Alter diesen Wassersport, auf die eigenen Bedürfnisse angepasst, auszuüben. Was mit dem Babyschwimmen beginnt, kann mit Kursen wie Aquafitness bis ins hohe Alter weitergeführt werden.
Wassersportarten gibt es unzählige, darunter zahlreiche Aqua-Fitness-Variationen. Je nach Kursleitung reichen die Bezeichnungen von Aquafit über Aquatraining bis hin zu Wasserfitness. Genauso verschieden ist die Ausführung – mit oder ohne Hilfsmittel, Wassertiefe und Trainingsfokus. Bei Pro Senectute Bern unterscheidet Renate Niklaus, Koordinatorin Sport, zwischen zwei Hauptrichtungen der Aquafitness: «Wasserfitness, die im Flachwasser stattfindet, das heisst die Teilnehmen-
den können immer stehen. Beim Aquafit hingegen befinden sie sich in tieferen Schwimmbecken. Da es dort nicht immer möglich ist, zu stehen, tragen die Teilnehmenden einen Schwimmgurt.» Egal ob im tiefen oder standhohen Wasser, beide Ausführungen sind ganzheitliche Trainings, die Körper und Geist guttun. Die Schwerelosigkeit im Wasser bewirkt, dass beide Sportarten äusserst gelenkschonend sind und ermöglichen Bewegungen, die an Land nicht oder nicht mehr möglich sind.
Muskelaufbau im Wasser
Auch beim Muskelaufbau hilft Aquafitness. Denn besonders im Tiefwasser ist es möglich, alle Muskeln gleichzeitig zu bewegen. Während die Bewegungen meist eher sanft sind, wird, da man gegen den Wasserdruck arbeitet, trotzdem Kraft aufgebaut. Da man im
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Wasser gewisse Muskeln allein schon dafür anspannen muss, um an Ort zu bleiben, ist es auch ein wunderbarer Weg, die Tiefenmuskulatur zu trainieren.
Einen Schwerpunkt legt Renate Niklaus, die selbst Kurse leitet, stets auch auf die Förderung von Gleichgewicht und Koordination. Denn besonders im Alter ist es wichtig, sicher zu stehen. Und im Wasser lässt sich das bestens üben, da man nicht umfallen kann, sondern vom Wasser getragen wird. Zusätzlich baut Renate Niklaus in ihren Kursen immer auch Koordinations- und Konzentrationsübungen ein, z. B. in Form von Merkspielen während den Übungen. So werden Körper und Geist gleichzeitig gefördert.
Voller Abwechslung
Für die Kurse gibt es eine breite Palette an Hilfs- bzw. Trainingsmittel. «In den Kursen der Pro Senectute arbeiten wir mit einfachen Hilfsmitteln, um Kursenkosten gering zu halten, damit so viele Personen wie möglich Zugang zu den Kursen haben», erklärt Renate
Niklaus. Da man immer auch mit dem Widerstand des Wassers arbeitet braucht es keine teuren Übungsgeräte. So hat bereits eine mit Wasser gefüllte PET-Flasche unter Wasser ein gewisses Gewicht und ein Frisbee wird wegen seiner grossen Fläche, zur Gewichtsscheibe mit der man gegen den Wasserdruck arbeitet. «Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, so lassen sich die Lektionen sehr abwechslungsreich gestalten», fügt die erfahrene Aqua-Fitness-Leiterin an. Was Renate Niklaus in fast jeder Stunde verwendet, ist die Poolnudel, denn mit dieser lassen sich nicht nur verschiedenste Kraftübungen machen, sondern man kann auch darauf sitzen und liegen, um zwischen den Übungen zu entspannen.
Wohlfühlmoment
Aquafitness ist auch äusserst entspannend. Denn im Wasser senkt sich unser Puls und dadurch, dass wir gegen einen leichten Wasserdruck atmen müssen, vertieft sich unsere Atmung. «Gleichzeitig massiert das Wasser auch die Haut. Das ist fast wie eine Lymphdrainage», meint Renate Niklaus voller Begeisterung.
Pro Senectute
Die Pro Senectute hat ein vielfältiges Angebot an Kursen und Aktivitäten für alle ab 60 Jahren bereit. www.prosenectute.ch
Renate Niklaus Koordinatorin Sport und Fachverantwortliche Wasserfitness bei Pro Senectute Kanton Bern.
Mit der Poolnudel können nicht nur Kraftübungen gemacht werden, man kann auch darauf sitzen und liegen.
29 AQUAFITNESS | GESUNDER KÖRPER
Dank der Arbeit gegen den Wasserdruck, stärkt Aquafitness die Muskulatur und baut Kraft auf.
«Den Dachverband braucht es mehr denn je»
Im April haben die Mitglieder des Dachverbandes Komplementärmedizin (Dakomed) ihre langjährige Präsidentin Edith Graf-Litscher verabschiedet und ein neues Co-Präsidium gewählt. Wir stellen Franziska Roth und Martin Bangerter in einem kurzen Gespräch vor.
Interview: Lukas Fuhrer, Dakomed
Franziska Roth, Martin Bangerter, Sie präsidieren seit Kurzem gemeinsam den Dachverband Komplementärmedizin – was hat Sie zu dieser Aufgabe bewogen?
Franziska Roth: Meine Motivation ist, der Bevölkerung eine humane, breite Palette von Möglichkeiten anbieten zu können, die den Prozess der Genesung unterstützen. Es ist mir wichtig, mich in der Politik für die Komplementärmedizin einzusetzen, weil sie keine starke Lobby hat.
Martin Bangerter: Die Komplementärmedizin war ein Teil meiner Ausbildung zum Drogisten und gehört zum Therapieangebot, und ich habe in der Beratung immer wieder gute Erfahrungen mit ihr gemacht. Dasselbe gilt für meine Zeit beim Dakomed, wo ich von 2009 bis 2017 Vorstandsmitglied war, von 2013 bis 2017 als Co-Präsident mit Edith Graf-Litscher. Mir ist wichtig, die integrierte Medizin, also das Zusammenspiel von Schulund Komplementärmedizin, zu vertiefen sowie Ängste und Widerstände abzubauen.
Schulmedizin oder Komplementärmedizin oder beides – Hand aufs Herz, was tun Sie, wenn Sie plötzlich starke Kopfschmerzen heimsuchen? Franziska Roth: Ich trinke Wasser und schaue, ob und wo ich verspannt bin, vielleicht gehe ich spazieren. Dann probiere ich es mit ätherischem Öl oder Tigerbalsam. Ich versuche es mit Kälte oder Wärme, was mir gerade guttut. Wenn ich aber arbeite und es schnell gehen muss, dann nehme ich Ibuprofen.
Martin Bangerter: Zum Glück benötige ich nicht oft Medikamente – beim Trinken stimme ich Franziska zu, und wenn ich merke, dass das Kopfweh von Verspannungen kommt, versuche ich diese mit Übungen oder Massieren zu lösen. Und dann nehme ich auch mal ein Schmerzmittel. Vor und nach dem Ziehen meiner Weisheitszähne habe ich mit Arnica D30 sehr gute Erfahrungen gemacht.
Franziska Roth, Sie sind als Ständerätin die Verbindung des Dakomed in die Politik. Warum ist diese Verbindung für den Verband wichtig?
Franziska Roth: Die Verfassung verpflichtet Bund und Kantone, für die Berücksichtigung und die Förderung der Komplementärmedizin zu sorgen. Die Bevölkerung hat im Jahr 2009 Ja dazu gesagt.
Also müssen wir im Bundeshaus daran arbeiten, ihren Stand weiter zu verbessern, und ich bin überzeugt, dass da noch vieles möglich ist. Die Komplementärmedizin ist auf ein Sprachrohr in der Politik angewiesen, damit ihre Position im Gesundheitswesen verbessert werden kann. Die Nutzung der Komplementärmedizin durch die Bevölkerung hat sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt – die Abstützung im Parlament hingegen ist nicht mitgewachsen.
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Nutzung der Komplementärmedizin durch die Bevölkerung hat sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt – die Abstützung im Parlament hingegen ist nicht mitgewachsen.
Die
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DEBATTE | INTERVIEW MIT DER NEUEN DAKOMED-LEITUNG
Sie wollen die Komplementärmedizin gemeinsam weiterbringen: Ständerätin Franziska Roth und Branchenkenner Martin Bangerter.
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Die Komplementärmedizin ist auf ein Sprachrohr in der Politik angewiesen. »
Martin Bangerter, Sie übernehmen als Co-Präsident auch die Geschäftsführung des Dakomed. In einem Satz: Warum braucht es diesen Verband?
Martin Bangerter: Den Dakomed braucht es, um in der Schweiz das Zusammenspiel von Schul- und Komplementärmedizin weiter zu fördern, sodass Patientinnen beim Hausarzt und im Spital von einer möglichst grossen Therapievielfalt profitieren. Der Dakomed will zudem die Vielfalt der natürlichen Arzneimittel bewahren, die durch immer strengere Auflagen bedroht ist, sowie die Forschung und Lehre in der Komplementärmedizin weiter voranbringen.
Was wünschen Sie beide sich für Ihre Zusammenarbeit und für die Komplementärmedizin?
Franziska Roth: Mein grösstes Anliegen ist, dass wir unsere fachlichen Argumente und Fakten im Bundeshaus einbringen können.
Martin Bangerter: Ich finde auch, wir sollten die Fakten und Argumente für die Komplementärmedizin selbstbewusst kommunizieren. Da ergänzen wir uns natürlich, wenn ich Ideen und Projekte reingeben kann und Franziska an der Seite habe, die den Politbetrieb kennt und versteht.
Zu den Personen
Franziska Roth ist Ständerätin (SP) für den Kanton Solothurn. Daneben arbeitet sie als Heilpädagogin mit beeinträchtigten Kindern. Sie präsidiert den Verband Kinderbetreuung Schweiz kibesuisse und den Verein a:primo für die frühe Förderung und Chancengerechtigkeit von Kindern.
Martin Bangerter ist selbstständiger Experte Gesundheitswesen und Selbstmedikation. Der gelernte Drogist war unter anderem Geschäftsführer und Zentralpräsident des Schweizerischen Drogistenverbands SDV.
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NEU
Wenn der Magen eine Pause braucht
Völlegefühl, Sodbrennen, Blähungen – wenn Ihr Magen rebelliert, sollten Sie ihm eine Verschnaufpause gönnen und auf leichte magenschonende Kost umstellen. Wir haben für Sie neun einfache Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihren Magen mit gesunder Ernährung schonen und wieder aufbauen können.
Ma gen-Darm-Beschwerden können vielseitige Ursachen haben. In den meisten Fällen liegt ihnen jedoch nicht eine eigentliche Krankheit zugrunde, sondern ganz einfach Stress, schweres Essen und zu wenig Bewegung. Besonders zu schaffen macht uns der Stress, dem wir im Alltag ausgesetzt sind, denn er schlägt so richtig auf den Magen. Entweder wir sitzen den gesamten Tag im Büro, ohne uns zu bewegen oder wir hetzen von Termin zu Termin, nehmen im Vorbeigehen schnelle Snacks und Energielieferanten zu uns. Dadurch strapazieren wir Magen und Darm zweifach: Der psychische Stress beeinflusst unsere Verdauung, die Verdauungsvorgänge werden zurückgefahren, obwohl man gerade jetzt von energiereicher Nahrung profitieren würde.
Wenn dann noch eine ungesunde Ernährung in Form von Fertiggerichten, Snacks und industriell hochverarbeiteten Speisen dazukommt, kommt der Verdauungstrakt an seine Grenzen. Er reagiert mit Völlegefühl bis hin zur Übelkeit, mit Blähungen, Durchfall und Sod- respektive Magenbrennen. Da diese Probleme oft hausge-
macht und unserem Lebensstil geschuldet sind, kann man mit etwas gutem Willen und Disziplin auch etwas dagegen tun. Dennoch gilt es, bei längerfristigem Auftreten unbedingt abklären zu lassen, dass keine ernsthaften Erkrankungen hinter den Symptomen stehen.
9 Tipps, wie Sie Ihren Magen schonen
1. Kein Fast-Food
Auch wenn die Verlockung oft gross ist, im stressigen Alltag auf schnelle Gerichte zurückzugreifen: Fast Food wie Pommes, Burger oder Chips strotzen nur so vor leeren Kalorien und Zusatzstoffen und können unsere Verdauung unnötig strapazieren. Da sie oftmals eine sehr lange Haltbarkeit aufweisen, stecken sie unter anderen Zusatzstoffen auch voller Transfettsäuren, die nicht nur unsere Verdauung belasten, sondern auch schlecht für unsere Zellen und deren Funktion sind. Bei einer magenschonenden, leichten Ernährung sollten Sie daher auf sämtliche Arten von Fast Food und zu viel Fett, vor allem gesättigte Fettsäuren, verzichten. Denn die liegen lange im Magen und verursachen unangenehmes Sodbrennen.
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mit nervösem
2. Meiden Sie blähende Lebensmittel
Bei einem empfindlichen Magen sollten Sie auf blähende Lebensmittel wie etwa Kohl, rohe Zwiebeln oder Hülsenfrüchte verzichten. Sie sind zwar gesund, aber solange Sie Ihren Magen schonen wollen, sollten Sie diese Lebensmittel erst einmal weniger bis gar nicht essen.
3. Finger weg von Scharfem
Scharfe Gewürze können einem strapazierten Magen unnötig zusetzen. Verzichten Sie daher auf scharfes Essen, denn die Scharfmacher erregen die Nerven der Mund- und Magenschleimhaut. Durch die Schmerzreaktion werden Endorphine ausgeschüttet und die Fettverbrennung wird angeregt. An und für sich haben scharfe Gewürze also auch positive Eigenschaften. Für eine magenschonende Kost sind sie jedoch nicht geeignet.
4. Kleine Mahlzeiten
Ein nervöser Magen wird mit grossen Portionen unnötig belastet. Gewöhnen Sie sich daher kleine Mahlzeiten an, zu denen Sie leichte Kost in kleinen Mengen zu sich nehmen. Der Magen hat nicht so viel zu tun und kann sich zwischen den kleinen Portionen besser erholen.
5. Zucker reduzieren
Es ist generell sinnvoll, so weit wie möglich auf raffinierten Zucker zu verzichten. Das heisst aber nicht, dass magenschonende Kost gänzlich ohne Süsse auskommen muss. Es gibt wunderbare Alternativen wie beispielsweise Honig oder pflanzliche Süssstoffe wie Stevia.
6. Mehr Obst und Gemüse
Mit einem hohen Anteil an Obst und Gemüse auf dem Speiseplan kann man den Magen wunderbar schonen. Wichtig ist dabei, dass beim Obst auf möglichst säurearme Sorten zurückgegriffen wird: säurearme Äpfel, Birnen, Bananen, Pfirsiche, Melonen und Weintrauben eignen sich hierfür sehr gut. Beim Gemüse sind vor allem Tomaten, Fenchel, Zucchini und Blattsalate zu empfehlen.
7. Garen statt braten
Auch die Art zu kochen kann einen Einfluss darauf haben, wie schonend und leicht bestimmte Lebensmittel für unseren Magen sind. Dampfgaren hat sich hierbei als sehr behutsame und vitaminerhaltende Alternative zum Kochen und Braten erwiesen. Generell kann man sagen: Je weniger Fett und Hitze, desto magenschonender die Kost.
8. Viel Wasser trinken
Wer mit nervösem Magen zu tun hat, sollte viel trinken, vor allem stilles Wasser ohne Kohlensäure. Auch ungesüsster Tee – vorzugsweise Fenchel, Anis, Kümmel und Kamille – kann den Magen beruhigen.
9. Bewegung hilft der Verdauung
Regelmässige Bewegung hilft dem Magen und unterstützt die Verdauung. Denn die natürliche Laufbewegung aktiviert die Bauchregion, Gegessenes wird besser durchmischt und kann so auch besser verdaut werden. Dabei ist es nicht ausschlaggebend, ob man sich durch moderates Joggen oder den täglichen Abendspaziergang bewegt, denn schon allein der Bewegungsvorgang sorgt für eine Entlastung unserer Organe. (kel)
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Mit einem hohen Anteil an Obst und Gemüse auf dem Speiseplan kann man den Magen wunderbar schonen. »
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GESUNDHEIT | MAGEN
Wer
Magen zu tun hat, sollte viel trinken.
Kurz gefasst
GESUNDHEIT
Gesundheitliche Bedürfnisse von Frauen sollen besser berücksichtigt werden
Frauen haben andere gesundheitliche Bedürfnisse als Männer. Diesem Umstand werde heute bei der Behandlung und in der Forschung zu wenig Rechnung getragen, schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in einer Mitteilung. Der Bundesrat habe deshalb an seiner Sitzung vom 15. Mai 2024 einen Postulatsbericht verabschiedet, in dem der Handlungsbedarf aufgezeigt wird. Er beauftragt zudem mehrere Bundesstellen damit, in der Forschung, Prävention und Ausbildung Massnahmen umzusetzen. Im Bereich Forschung wird das Heilmittelinstitut Swissmedic beauftragt zu prüfen, ob Bedarf besteht, die geschlechtersensiblen Faktoren in der klinischen Forschung besser zu berücksichtigen und diese Aspekte in wichtige Gremien und Leitlinien einzubringen.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation werden evaluieren, ob in der Ausbildung für das Gesundheitspersonal biologische und soziale Geschlechteraspekte genügend berücksichtigt werden und welche weiteren Schritte allenfalls unternommen werden müssten. Im Bereich der Prävention wird das BAG prüfen, wie Geschlechteraspekte noch besser in die Umsetzung der Strategie zur Prävention nichtübertragbaren Krankheiten sowie in der Strategie Sucht eingebracht werden können. Beim Thema Gesundheitsversorgung wird das BAG zudem beauftragt, den spezifischen Bedürfnissen von Frauen im Rahmen der Nationalen Plattform Demenz Rechnung zu tragen. ska
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GESUNDHEIT
Geringes Interesse an elektronischem Patientendossier
Das elektronische Patientendossier (EPD) steht seit 2007 auf der Agenda von Bund und Kantonen. Seit 2022 können alle Personen in der Schweiz ein solches beantragen. Bisher hätten sich rund 40 000 Personen angemeldet, wie Nassima Wyss, Vizedirektorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG), gemäss SRF.ch sagt. Das ist noch nicht die Zahl, die sich das BAG wünscht. Das Parlament hat eben einer Finanzspritze der öffentlichen Hand für weitere elektronische Patientendossiers zugestimmt. In den nächsten Jahren sollen diese auf eine Million Dossiers anwachsen. SRF nennt auch Gründe für die bisher kleine Beliebtheit. Kritiker und Kritikerinnen fänden dieses Dossier «zu wenig übersichtlich, sie sprechen auch von einem PDF-Friedhof». Das könnte mit ein Grund sein, warum das elektronische Patientendossier momentan wenig verbreitet ist. So sind bis jetzt erst Spitäler verpflichtet, beim EPD mitzumachen, Arztpraxen allerdings noch nicht, sagt Martine Bourqui von eHealth Schweiz. ska
BUCHTIPP
Grünkraft.
Kräuterleute im Porträt
13 Kräuterleute aus der ganzen Schweiz erzählen in «Grünkraft», weshalb sie ihr Herz an die Wildpflanzen verloren haben, wie sie Heilpflanzen und Kräuter in ihren Alltag integrieren und warum das Leben mit den «wilden Grünen» so viel bereichernder ist als ohne. Vom Zürcher Stadtgärtner Maurice Maggi, der nachts heimlich durch die Stadt streift und Samenbomben streut, der Herbalistin Trix Barmettler, die ihren Krebs mit Pflanzenmedizin besiegte, der begnadeten Tessiner Wildpflanzenköchin Meret Bissegger, die mit ihrer grünen Küche für Furore sorgt und 14 GaultMillau-Punkte ergatterte, der «Dorfhexe» Melanie Küpfer und dem «Dorfdruiden» Steven Wolf, die die Sprache der Pflanzenwesen kennen bis hin zur ehemaligen Pfarrerin und späteren freien Ritualbegleiterin Gisula Tscharner, die mit ihrer «WildundWeiberbar» die grünen Verbündeten in flüssiger Form auftischte.
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11.8. – 15.8. Yoga & Shiatsu
15.8. – 18.8. Yoga – Zeit für dich
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25.8. – 30.8. Yoga, Wandern & Auszeit à la carte
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Sabine Hurni über …
… Begegnungen
Heute traf ich zufällig einen alten Schulfreund. Ich dachte zuerst, er hätte sich am Fuss verletzt, doch dann bemerkte ich, dass seine linke Körperseite gelähmt war. Schlaganfall vor fünf Jahren. Er war damals 44. Was mich an dieser Begegnung zutiefst berührt hat, war die Kraft, die der Mann ausstrahlte. Da war nichts von Schwäche, Bedauern oder Resignation. Von ihm ging eine geballte Ladung an Zuversicht, Stärke, Mut und Lebensfreude aus. Er erzählte mir seine Geschichte, während um uns herum Menschen auf den Zug eilten, Einkäufe nach Hause schleppten, sich stritten oder gelangweilt durch die Stadt flanierten. Er sprach von seinen Visionen, von seinen kleinen Schritten des Vorwärtskommens zurück ins Leben und in dessen neue Realität. Wir redeten von der Achtsamkeit, vom Innehalten und von der Kraft des Augenblicks, der ihm immer wieder Zeit gibt, durchzuatmen und auszuruhen. Er erzählte von seiner Familie, die ihm aus Vorsicht und Angst manchmal weniger zumutet als er sich selbst.
Ich erinnerte mich an ihn als jungen Mann, der uns mit seinem geschliffenen Mundwerk so oft zum Lachen brachte. Ich erinnerte mich an die letzte Klassenzusammenkunft, an der er zwar mit dabei war, aber kaum ein Wort sagte. Wir waren alle irritiert und fragen uns, was unserem Freund wohl die Sprache verschlagen hat. Kurz darauf muss der Schlaganfall stattgefunden haben. Und jetzt, fünf Jahre später, steht er wieder vor mir, der gewitzte Mann mit seinem wunderbaren Humor. Ich weiss nicht, was ihn damals so bedrückte. Bei aller Tragik seines Schicksals war ich erleichtert, dass er seine junge, lebensfrohe Seite und seinen Schalk doch nicht
ganz verloren hat. Und dass ihm genau dieser Humor und Lebensmut vermutlich sehr geholfen haben in dieser schwierigen Zeit.
Als ich meinen Weg fortsetzte, merkte ich, dass sich bei mir etwas verändert hat. Die Begegnung hat mich so sehr berührt, dass ich mich komplett anders wahrnahm als noch vor 30 Minuten. Ich blickte mit einem Mal durch eine neue Brille und war voller Gefühle. Während ich vorher noch den Einkaufszettel im Kopf abhackte, überlegte, über welche Wege ich am effizientesten durch die volle Stadt komme und mich fragte, ob ich statt dem grünen nicht doch lieber den weissen Marzipan hätte kaufen sollen für die Torte, deren Zutaten sich in meiner Tasche befanden, war ich nach der Begegnung nicht mehr ihm Kopf, sondern im Herzen. Wie schnell sich das Leben doch ändern kann und wie kostbar die vielen Momente sind, die meist achtlos an uns vorbeigehen.
Ich stellte mir die Frage, ob der Sinn einer Krankheit wohl manchmal auch der ist, dass die Menschen um die Betroffenen herum reifen, wachsen und weicher werden können? Für meinen Schulfreund war klar, der Schicksalsschlag hat ihn zurück zu sich und auf den Boden der Realität gebracht. Immer wieder muss er sich einmitten, langsamer werden und achtsam sein, gegenüber seinen Bedürfnissen. Mir wird durch diese Begegnung, und auch durch viele andere Gespräche mit Menschen, die so unglaublich stark mit ihren Erkrankungen umgehen, bewusst, dass ein Schicksalsschlag das ganze System verändert und inneres Wachstum ermöglicht. Wir, die zuhören, helfen, da sind, unterstützen, mitfühlen und berührt sind. Und jene, die kämpfen,
38 KOLUMNE | SABINE HURNI
stark sind, dem Leben die Stirn bieten, die Hoffnung immer wieder finden und so kraftvoll den Alltag bewältigen – trotz Schmerzen, trotz Einschränkungen, trotz allem.
Vor all jenen Menschen, die sich mit, durch und nach einer Zeit der Krankheit zurück ins Leben kämpfen, ziehe ich von tiefstem Herzen den Hut. Ich fühle die Kraft, mit der viele Betroffene im Umgang mit ihren Krankheitsbildern Unglaubliches leisten. Neben der Kraft, ist da auch Demut und eine innere Lebendigkeit, die vermutlich nur Menschen versprühen können, die sehr nah am Tod waren und sich dann doch für das Leben entschieden haben. Manches können wir verändern. Vieles können wir steuern und einiges haben wir in unserer Hand. Aber eben nicht alles. Wie viel Kraft, welch Stärke und Mut es braucht, die Dinge anzunehmen, die wir eben nicht verändern können, hat mir die heutige Begegnung berührend aufgezeigt.
Zufälligerweise steckte zu genau zum Zeitpunkt des Zusammentreffens das Buch «Das Gleichgewicht der Welt» von Rohinton Mistry in meiner Tasche. Ich hatte es vor Jahren schon einmal gelesen und wollte es mir eigentlich kaufen, um es ein zweites Mal zu lesen. Das Schicksal wollte, dass das Buch genau an diesem Nachmittag in unserem öffentlichen Bücherschrank im Stadtpark stand. Es geht um das tragische Schicksal von zwei indischen Schneidern. Die beiden Männer fallen vom Regen in die Traufe und immer dann, wenn man denkt, es könne nicht schlimmer kommen, sucht sie der nächste Schicksalsschlag heim. Das Buch ist dramatisch, ich musste es immer wieder aus der Hand legen, weil ich die Konfrontation nicht aushielt, doch gleichzeitig konnte ich von diesen beiden fiktiven Figuren enorm viel lernen. Nie hadern sie mit dem Schicksal. Immer behalten sie den Lebensmut, den Humor und die Würde. Selbst am Tiefpunkt ihres Lebens. Es ist kein Buch, das man in schweren Zeiten lesen sollte. Aber die perfekte Lektüre, um auf Balkonien nach Indien zu reisen.
Sabine Hurni arbeitet als Naturheilpraktikerin und Lebensberaterin in Baden, wo sie auch Ayurveda Kochkurse, Lu Jong- und Meditationskurse anbietet.
Beratung
DARMENTZÜNDUNG
Mein Mann ist 62-jährig, 74 kg und sportlich. Im letzten Herbst plagten ihn morgens Unterbauch-Krämpfe. Im Spital hatten sie ihm 2 kleine Polypen entfernt und eine leichte Darmentzündung festgestellt. Er hat ein Ballaststoffpräparat bekommen und nimmt Vitamin D zu sich. Wie können wir den Darm mit Hilfe der Ernährung zusätzlich unterstützen?
AI. B., Zug
us Sicht der indischen Naturheilkunde Ayurveda, ist der Darm dem Luftelement (Vata) zugeordnet. Unregelmässigkeiten, Stress, kaltes Essen, kalte Getränke, trockene Nahrung und Rohkost verstärken die Darmprobleme. Entspannung, warmes Essen, warme Getränke, gekochte Nahrung und sämige Speisen können das Problem lindern. Im Winter werden Luftprobleme in der Regel schlimmer, weil es draussen ebenfalls kalt ist und so die Kältethematik zunimmt. Es wäre ideal, wenn Ihr Mann seinem Darm so viel Wärme wie nur möglich zuführt. Er könnte zum Beispiel zum Frühstück einen gekochten Apfel essen. Es gibt fast nichts, was den Darm mehr beruhigt. Einfach einen Apfel würfeln und zusammen mit einer Prise Salz, einer Samenkapseln Kardamom, bei Bedarf zum Süssen einer Dattel oder ein paar Rosinen, einer Handvoll Haferflocken und etwas Wasser aufkochen. Durch das warme Frühstück vermindert sich allgemein das Kältegefühl im Körper.
Um die Darmentzündung zu lindern, helfen Ballaststoffe. Zum Beispiel Weizen- und Haferkeime. Sie sind das Futter für die Darmbakterien. Ausserdem habe ich sehr gute Erfahrungen mit Gerstengraspulver gemacht. Das ist ein grasig-grünes Pulver, das man mit Wasser anrührt und jeweils morgens und abends trinkt. Ihr Mann kann es zusammen mit dem Ballaststoffpräparat oder den Weizenkeimen einnehmen. Je einen Teelöffel in ein Glas Wasser geben, gut vermischen und trinken.
Rohkost am Abend ist für den Darm sehr schwer zu verdauen. Ebenso tierische Eiweisse und kaltes Essen (Birchermüesli, Brot und Käse und Co.) Besser ist es, wenn Sie zum Znacht Gemüse dämpfen oder als Ofengemüse zubereiten. Jetzt, in der Sommerzeit kann man es lauwarm essen, zusammen mit etwas Olivenöl und frischen Kräutern.
HOHE CHOLESTERINWERTE
Meine Cholesterinwerte sind überden Richtlinien. Was sagen Sie dazu und was kann ich selbst dazu beitragen, um das Cholesterin zu senken?
M. R., Aarau
Es ist die Pflicht Ihrer Ärztin, Sie auf den hohen Cholesterinwert hinzuweisen und Ihnen die damit einhergehenden Risiken aufzuzeigen. Was Sie mit diesen Informationen machen, bleibt jedoch in ihrer eigenen Verantwortung und ist ihre persönliche Entscheidung. Es ist wichtig, dass man den Cholesterinwert kennt und das Thema ernst nimmt. Solange der Blutzucker, das Gewicht, die tägliche Bewegung und der Blutdruck der Norm entsprechen, gibt es keinen Grund zur Panik. Ein einmalig hoher Cholesterinwert sagt noch gar nichts aus und erfordert in der Regel auch keine Behandlung. Jedenfalls keine Medikamentöse.
Ist er dauerhaft erhöht, ist es jedoch wichtig, einige Weichen zu stellen, damit er sich senken kann. Bei einem hohen Cholesterinspiegel ist es wichtig, dass Sie Ihrer Leber sorgsam begegnen. Gönnen Sie ihr eine Auszeit von Kaffee und Alkohol. Legen Sie ab und zu eine Wärmeflasche auf die Leber (rechter Oberbauch) und verwöhnen Sie das Organ mit bitteren Gemüsesorten wie Artischocke, Chicorée, Löwenzahnblättchen und Catalonia. Auch Pfefferminztee, Artischockensaft oder Aloe Vera-Saft tun ihr gut. Ideal ist es, wenn man im Frühling und im Herbst jeweils eine sanfte Leberkur macht. Das Heilmittel der ersten Wahl ist die Artischocke. Sie hilft bei der Fettverdauung. Man kann sie als Frischpflanzensaft kaufen, eine Spagyrik-Mischung mit Artischocke und weiteren Leberpflanzen zusammenstellen lassen oder sie als Kapseln einnehmen.
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HISTAMININTOLERANZ
Ich habe eine Histaminintoleranz und lebe (meist) vegan. Da Hülsenfrüchte und Soja von mir nicht vertragen werden, ist eine Ernährung etwas schwierig. Hätten Sie da Ideen und/ oder Tipps dazu?
D. B., Thun
Bei der Histaminintoleranz gilt in erster Linie: Alles frisch zubereiten. Auf der Webseite www.histaminintoleranz.ch finden Sie eine gute Übersichtsliste der gut verträglichen Lebensmittel. Eine kleine Menge an Histamin wird von vielen Personen mit Histaminintoleranz trotzdem vertragen. Deshalb sollte man vor allem diejenigen Lebensmittel meiden, die sehr reich an Histamin sind. Dazu gehören auch Hülsenfrüchte und Soja. Es macht also nichts, wenn Sie diese nicht vertragen.
Wenn Sie weiterhin vegan leben möchten, müssen Sie sich auf Gemüse, Getreide, Früchte und gewisse Nüsse beschränken. Ich glaube jedoch nicht, dass Sie sich damit einen Gefallen tun. Ihnen fehlen das Eiweiss und das Kalzium, beides wichtige Nährstoffe für Muskulatur und Knochen. Mein einziger Tipp, den ich Ihnen geben kann, ist: Bleiben Sie spielerisch. Verfolgen sie keine strengen Ideale, sondern geben Sie dem Körper, was er benötigt. Es muss nicht unbedingt Fleisch sein, aber essen Sie ab und zu Eier und Frischkäse, beides aus guten und tierwürdigen Quellen. Es spricht nichts dagegen, einmal die Woche einen veganen Tag zu machen oder zwischendurch eine vegane Woche.
In ihrem Fall erachte ich es jedoch nicht als sinnvoll, über längere Zeit vegan zu essen. Zur Unterstützung der Histaminintoleranz könnten Sie Heilerdekapseln einnehmen. Sie binden einen Teil des freigesetzten Histamins. Was ebenfalls hilfreich ist, das ist der Schwarzkümmel. Geben Sie häufig einige gemörserte Schwarzkümmelsamen über das Essen. Sie unterstützen die Verdauung und sollen Restmengen von Histamin binden können.
GESUNDHEITSTIPP
Weissdorn – Stärkt den Kreislauf im Sommer
Heisse und schwüle Sommertage machen älteren Menschen sehr zu schaffen. Sie fühlen sich müde und kommen nicht in die Gänge. Viele Leute ziehen sich zurück, verweilen im kühlen Wohnzimmer und warten, bis es kühler wird.
So hilft der Weissdorn: Weissdorn ist eine starke Herzpflanze. Seine Blätter sehen aus wie ein Herz mit den verschiedenen Herzkammern. Sowohl seine Blüten wie auch die Blätter und die Beeren unterstützen die Durchblutung des Herzmuskels. Die hiesige Pflanze gehört deshalb zu den wichtigsten Stärkungsmitteln für das Herz.
Wie anwenden: Den Weissdorn kann man als Tee zubereiten und täglich bis zu drei Tassen davon trinken. Es gibt ihn aber auch als Tinktur, als Spagyrik-Essenz, als Frischpflanzensaft oder in Form von Tabletten zu kaufen.
Weitere Tipps im Umgang mit der Sommerhitze:
• Viel trinken, am besten warm oder Zimmertemperatur. Kalte Getränke stressen den Kreislauf zusätzlich.
• Machen Sie kalte Güsse unter der Dusche. Zuerst warm duschen, dann die Beine, die Arme und den Körper kalt abspülen.
• Trinken Sie Kokoswasser. Diese wertvolle, mineralstoffreiche und kühlende Erfrischungsgetränk findet man in fast jeder Getränkeabteilung. Shr
SABINE HURN | BERATUNG
Wann sollte ich eine Patientenverfügung abschliessen und welche?
Mit einer Patientenverfügung halten Sie schriftlich fest, welche medizinischen Behandlungen Sie wünschen und welche nicht. Der beste Zeitpunkt für eine Patientenverfügung ist, einfach gesagt: Jetzt. Am besten setzen Sie sich vor dem medizinischen Ernstfall damit auseinander, wie Sie behandelt werden wollen. Denn nur so können Sie Ihre Wünsche und Vorstellungen frühzeitig anbringen und selbst entscheiden. Zudem entlasten Sie Ihre Angehörigen in dieser Ausnahmesituation.
Für Ihre medizinische Vorsorgeplanung haben Sie zwei Möglichkeiten: Eine reguläre Patientenverfügung, mit der Sie festhalten, wie Sie zu lebensverlängernden Massnahmen am Ende Ihres Lebens stehen. Diese erfassen Sie mit einer Standardvorlage selbst. Oder Sie erstellen eine erweiterte Patientenverfügung, die sogenannte «Patientenverfügung plus» oder «Advance Care Planning» (ACP). Darin ist Ihr Wunsch formuliert, wie Sie bei Krankheiten im Laufe Ihres Lebens oder in akuten Notfällen behandelt werden möchten, unabhängig davon, ob die Urteilsunfähigkeit vorübergehend oder dauerhaft ist.
Die «Patientenverfügung plus» ist dabei differenzierter: Sie ist nicht nur eine selbsterfasste Willenserklärung, sondern ein kontinuierliches Gespräch zwischen Ihnen und einer zertifizierten Expertin oder einem zertifizierten Experten. In diesen tauschen Sie sich ausführlich über Ihre Wertvorstellungen und Behandlungswünsche aus und formulieren diese in Anwesenheit eines Angehörigen.
Unabhängig davon, ob Sie sich für eine «einfache» oder «detaillierte» Patientenverfügung entscheiden: Eine Auseinandersetzung mit dem Ernstfall in einer Zeit des Lebens, in der dieser noch weit weg erscheint, entlastet Sie selbst und Ihre Angehörigen.
Susanne Gedamke, Geschäftsführerin SPO
Mehr zum Thema Patient*innenrecht:
Schweizerische Stiftung SPO Patientenschutz, www.spo.ch
Telefonische Beratung via Hotline 0900 567 047, Fr. 2.90/Min.
Im Rahmen der SPO-Mitgliedschaft erhalten Sie diese Beratung unentgeltlich (044 252 54 22).
HARTNÄCKIGER HUSTEN
Seit 7 Wochen habe ich starken Husten. Mein Arzt gab mir einen Hustensirup, danach war es zwar besser, doch seit 2 Tagen nimmt der Husten wieder stark zu. Was gibt es zum Einnehmen, was wirkt?
K. W., Laufen
Es gibt viele gute Heilpflanzen, die Sie bei Husten verwenden können. Ein sehr guter Schleimlöser ist zum Beispiel der Efeu. Oft wird er in Kombination mit Thymian und Süssholz verwendet. Efeu gibt es aber auch als Einzeltinktur im Fachhandel zu kaufen. Sie können sich in der Drogerie auch eine Mischung aus Spagyrischen Essenzen zusammenstellen lassen. Mit der Spagyrik kann man sehr individuell auf die persönlichen gesundheitlichen Bedürfnisse Bezug nehmen. Wichtig ist auch, dass Sie im Körper für viel Wärme sorgen. Nicht nur die Lungen, sondern auch die Nieren benötigen zum Gesundwerden wohlige Wärme. Ist die Nierenenergie kühl, kann sich die Lunge nicht erholen. Legen Sie sich abends eine Bettflasche in den unteren Rücken, essen und trinken Sie warm, machen Sie sich vor dem Schlafengehen ein Fussbad und achten Sie darauf, dass Ihr Rücken immer gut bedeckt ist. Beim Sport sind Woll-Shirts ideal, weil sie den Körper weniger auskühlen, auch wenn sie nass sind.
Sehr wohltuend ist auch ein Nelkentee. Einfach einen Liter Wasser aufkochen, in eine Thermoskanne füllen, zwei Nelken hineingeben und innerhalb von vier Stunden trinken. Die Nelken sind Bitter und Scharf. Dadurch wirken sie auskratzend und schleimlösend. Nicht nur bei Husten. Das Nelkenwasser hat auch eine sanft reinigende Wirkung auf den ganzen Körper und den Mundraum. Es eignet sich als Getränk für die Morgenstunden.
Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und AyurvedaExpertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich: s.hurni@weberverlag.ch
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BERATUNG | SABINE HURNI
Wiedergutmachung in der Liebe
Ich will doch nur, dass er sich EINMAL bei mir entschuldigt», klagt mir eine Freundin ihr Leid. «Er», das ist ihr Mann. Sonst ein fürsorglicher Beziehungspartner – grosszügig, liebevoll, einfühlsam – reagiert er extrem empfindlich auf Kritik, wird laut, aggressiv, manchmal beleidigend. Hinterher tut es ihm leid. Aber entschuldigt hat er sich nie.
«Warum ist das für dich so wichtig?» frage ich sie. «Er soll wahrnehmen, dass mir das wehtut.»
Aber kann das eine Tat wiedergutmachen?
Anscheinend ja. Das lerne ich von zwei Menschen, die eine wesentlich tiefere Verletzung erfahren beziehungsweise verursacht haben als einen Beziehungskonflikt: Patrick Magee, ehemaliger IRA-Kämpfer, legte die Bombe, die Jo Berrys Vater tötete. Das war vor 40 Jahren. Nachdem Patrick, heute 73, frühzeitig freikam, wollte Jo von ihm wissen: Warum hast du meinen Vater umgebracht? Aus einer Begegnung wurden viele, inzwischen gibt es Bücher und einen Film über ihre Versöhnungsarbeit.
Jo, heute 67, sagt: «Ich hatte ein Jahr im Himalaya gelebt, meditiert und für inneren Frieden gearbeitet. Aber nichts hat mich auf den Schmerz vorbereitet, den ich nach dem Tod meines Vaters erfuhr. Mein Leben geriet aus den Fugen. Schliesslich beschloss ich, den Mörder meines Vaters kennenzulernen.» Sie bereitete sich lange darauf vor, bereiste Nordirland, studierte die Hintergründe des Konfliktes.
«Als die Nachricht kam, dass ich ihn am selben Tag treffen könnte, wäre ich am liebsten abgehauen», erzählt sie. Doch sie ging trotzdem. Die erste Stunde verbrachte Patrick damit, seine Tat mit seinen politischen Motiven zu rechtfertigen und dass er keinen anderen Weg gesehen hätte als Gewalt.
Jo: «Das tat mir weh, aber damit hatte ich gerechnet. Ich hörte zu, liess ihm den Raum und entdeckte, dass er ein Mensch war, dem seine nordirische Gemeinde wichtig
ist. Er wollte ihr Leiden beenden. So entdeckte ich seine Menschlichkeit – er war kein Dämon mehr für mich. Möglicherweise hätte ich in seiner Situation ebenso gehandelt.»
Patrick erinnert sich: «Sie – die Tochter eines meiner Opfer – hörte mir so zu, wie mir noch nie jemand zugehört hatte. Das hat mich entwaffnet. Sie war ein feiner Mensch, merkte ich – und wahrscheinlich war ihr Vater auch ein feiner Mensch gewesen. Ich bin also für den Tod eines feinen Menschen verantwortlich. Damit muss ich bis ans Ende leben.»
Seine Scham darüber brennt. Jo weiss: «Um Scham und Schuld nicht zu fühlen, begehen wir oft noch grössere Fehler. Aber wenn wir das Gefühl zulassen, kann Scham zu einer Motivation für etwas Neues werden.» Einmal entwaffnet, fragte Patrick weiter: «Was war dein Vater für ein Mensch? Wie war es, ihn zu verlieren?» Das Gespräch veränderte das Leben beider. Viele weitere folgten, der Versöhnungsprozess dauert an.
«Hast du ihm vergeben?», frage ich Jo. «Nein, das habe ich nicht. Ich bin kein höheres Wesen, das über richtig und falsch zu Gericht sitzt. Ich konnte aber aufhören, ihn zu verurteilen – und ihm dennoch zeigen, was er mir angetan hat.» Wir können unsere Taten nicht ungeschehen machen. Aber wenn wir uns für den Schmerz oder die Angst des anderen öffnen, dann kann etwas in Liebe heilen – in uns und in unserem Gegenüber.
Leila Dregger ist Journalistin und Buchautorin. Sie begeistert sich für gemeinschaftliche Lebensformen, lebte u. a. über 18 Jahre in Tamera, Portugal, sowie in anderen Gemeinschaften. Am meisten liebt sie das Thema Heilung von Liebe und Sexualität sowie neue Wege für das Mann- und Frau-Sein.
43 KOLUMNE | LIEBESSCHULE
«
Leila Dregger
Die empfindsame Kraft
«Ach, bist du wieder mal ein Sensibelchen!» Bei den meisten prallt ein solcher Spruch einfach ab, aber einigen Menschen geht er ans Herz, denn sie sind tatsächlich hochsensibel und nehmen ihre Umwelt und sich selbst intensiver war als andere. Das ist für sie sowohl belastend als auch eine Stärke, die einige als solche erst noch für sich entdecken müssen.
Markus Kellenberger
Hochsensibilität ist ein spannendes Forschungsfeld. Vieles ist noch unklar, eines aber ist bereits gewiss: «Hochsensibilität stellt keine Diagnose dar», sagt Daniele Gubser. Sie ist keine Krankheit, sondern wird als «kontinuierlich ausgeprägtes Persönlichkeitsmerkmal» verstanden. Gubser arbeitet am Psychologischen Institut der Universität Bern und untersucht, wie einzelne oder verschiedene Persönlichkeitsmerkmale mit Hochsensibilität zusammenhängen.
Aber was ist das überhaupt, Hochsensibilität? Tatsächlich erleben manche Menschen die Welt um sich herum besonders intensiv. Sie haben aussergewöhnlich feine Antennen für die Stimmungen anderer Menschen, nehmen mehr Details war als andere oder reagieren empfindlicher auf Reize, die auf sie einprasseln, wie grelles Licht, Gerüche, Lärm, Berührungen oder Gedränge. Ihre eigenen Emotionen nehmen sie ebenfalls besonders stark war und sind entsprechend schneller traurig, gereizt oder fröhlich als ihre Mitmenschen, in deren Augen sie entweder nah am Wasser gebaut oder von überschäumender Wesensart sind. Dass man all diese Menschen – es sind je nach Erhebung zwischen 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung – heute hochsensibel nennt, verdanken sie der amerikanischen Psychologin Elaine Aron.
Aron war nach einem medizinischen Eingriff psychisch schwer angeschlagen. Ihre Therapeutin konnte jedoch keine psychische Erkrankung feststellen und nannte Aron schlicht «hochsensibel», nicht ahnend, dass sie ihr damit die Idee für ein neues Forschungsfeld lieferte. Nicht ganz dreissig Jahre ist es nun her, dass Aron mit einer eigenen Studienreihe vier Hauptmerkmale der Hochsensibilität herausgearbeitet hat und so den Grundstein für deren weitere Erforschung legte. Diese vier Hauptmerkmale, in der Psychologie als das DOES-Modell bekannt, sind:
Eine gründliche Informationsverarbeitung: Hochsensible Personen (HSP) beschäftigen sich überdurchschnittlich viel mit dem Sinn des Lebens, reflektieren unablässig über Vergangenes, malen sich Künftiges aus und sind von Tierleid, dem Leid anderer Menschen oder sozialer Ungerechtigkeit stärker betroffen als andere. Weil sie viel und detailliert reflektieren und Optionen abwägen, zeigen HSP oft Entscheidungsschwierigkeiten.
Eine ausgeprägte Übererregbarkeit: HSP haben Schwierigkeiten damit, äussere Reize wie Geräusche, Gerüche, optische Eindrücke, gespürte Erwartungen oder starke Emotionen auszublenden. Sie sind entsprechend schnell überfordert und gestresst, ziehen sich deshalb gerne zurück und zeigen häufig Symptome wie erhöhten Puls, schweissnasse Hände, Schlafprobleme, Appetitverlust, Magenbeschwerden oder Erschöpfung.
« Hochsensible Personen haben aussergewöhnlich feine Antennen für die Stimmungen anderer Menschen. »
45 HOCHSENSIBILITÄT | FOKUSTHEMA
Eine hohe emotionale Intensität und Empathie: Menschen, die mehr fühlen als andere, nehmen fremde und eigene Emotionen tiefer und intensiver war und reagieren entsprechend mit stärkeren Gefühlsausbrüchen auf unterschiedlichste Lebensereignisse, unabhängig davon, ob diese nun positiv oder negativ sind. HSP wirken auf ihre Mitmenschen deshalb oft als besonders verletzlich oder auch als besonders genussfähig.
Eine hohe sensorische Empfindlichkeit: HSP nehmen optische Eindrücke, Geräusche, Gerüche, Geschmäcker, Berührungen und Empfindungen aus dem eigenen Körper äusserst intensiv war. Elaine Aron geht deshalb auch davon aus, dass HSP stärkere Reaktionen als andere Menschen auf Medikamente zeigen – aber auch auf Umwelteinflüsse, was die auffällige Häufung von Allergien bei HSP erklären könnte.
Diese vier Hauptmerkmale, die hochsensible Menschen auszeichnen, sind oft nicht einfach festzulegen. «Häufig kommen Leute zu mir in die Beratung, die von dem DOES-Modell gehört haben und nun glauben, dass sie hochsensibel seien», sagt beispielsweise der auf Hochsensibilität spezialisierte Psychologe Tom Falkenstein. In Tat und Wahrheit aber befänden sie sich einfach in einer sensiblen Lebensphase. «Die vier Hauptmerkmale der Hochsensibilität müssen von Kindheit an beobachtbar sein und sich durch das ganze Leben ziehen.» Dazu brauche es eine seriöse Abklärung, denn Hochsensibilität dürfe nicht nach dem Motto, «weil ich so sensibel bin, bin ich so besonders», dem eigenen Narzissmus dienen. «Hochsensibel sein ist kein exklusiver Lifestyle», mahnt Falkenstein.
«
Viele hochsensible Menschen hadern im Alltag mit ihrer Empfindsamkeit. Sie fühlen sich weniger belastbar als andere und fragen sich häufig, ob etwas mit ihnen nicht stimmt. »
Einmal hochsensibel, immer hochsensibel Forschende an den Psychologischen Instituten von Universitäten in Bern, Graz oder Berlin sind sich nicht ganz einig darüber, woher eine Hochsensibilität kommt. Einige halten sie für eine angeborene Eigenschaft und begründen das damit, dass sich schon bei Babys Unterschiede darin feststellen lassen, wie sie auf Reize wie Licht, Geräusche oder Berührungen reagieren. Andere Forschende sehen in der Hochsensibilität eher eine Persönlichkeitsfacette, die sich – eventuell genetisch begünstigt – im Verlauf des Lebens ausprägt.
In einem Punkt aber sind sich alle Forschenden einig: Woher auch immer Hochsensibilität kommt, abtrainieren lässt sie sich nicht. Oft lässt sich aber der Alltag so umgestalten, dass er besser zu einer HSP passt, zum Beispiel durch mehr Ruhepausen, Homeoffice statt Grossraumbüro oder ein selbstbewusstes Coming-out.
Viele hochsensible Menschen hadern im Alltag mit ihrer Empfindsamkeit. Sie fühlen sich weniger belastbar als andere und fragen sich häufig, ob etwas mit ihnen nicht stimmt. Dabei bringt die besondere Feinfühligkeit auch Vorteile mit sich, denn sie nehmen ja nicht nur negative, sondern auch positive Erlebnisse besonders intensiv wahr. Hochsensible sind empfänglicher für Schönheit und Tiefgang, und unter den richtigen Umständen können sie ihre Stärken entfal-
46 FOKUSTHEMA | HOCHSENSIBILITÄT
Hochsensible Menschen können sich gut in andere einfühlen und hin und wieder auch völlig aus sich herausgehen.
Hochsensible Menschen haben spezielle Stärken
Wer hochsensibel durchs Leben geht, wird oft nur mit den Nachteilen seiner Begabung konfrontiert. Schade, denn hochsensible Menschen haben viele Stärken, die sie in der Familie, im Freundeskreis und am Arbeitsplatz einsetzen können. Forschende an verschiedenen Instituten, darunter dem Institut für Psychologie der Universität Bern und der Leopold-Franzens Universität in Innsbruck haben fünf Stärken von Hochsensiblen gesammelt:
1. Sensible kennen sich besser
Wer sehr empfänglich für Reize und Emotionen ist, weiss nach einer Zeit sehr genau über sich selbst, die eigenen Reaktionen aber auch die eigenen Bedürfnisse Bescheid. Was tut mir gut? Was fällt mir schwer und welche Situationen belasten mich am meisten? Was anderen entgeht, merken Sensible sehr genau und lernen sich dabei selbst am besten kennen.
2. Sensible entscheiden wohlüberlegt
Für Sensible ist es kaum vorstellbar, einfach so aus dem Bauch heraus Entscheidungen zu treffen. Zu hoch sind die damit verbundenen Risiken, die allesamt in den Entscheidungsprozess miteinbezogen sein wollen. Sensible brauchen länger für eine Entscheidung, ist diese jedoch getroffen, ist sie gut durchdacht und genau auf Vor- und Nachteile überprüft worden.
3. Sensible weichen der Verantwortung nicht aus Einen Fehler einzugestehen fällt sensiblen Menschen nicht leicht, weil sie Kritik immer sehr ernst und oft auch sehr persönlich nehmen. Dennoch oder gerade deswegen übernehmen sie immer wieder Verantwortung und gehören dabei zu jenen, die eigene Fehler nicht anderen in die Schuhe schieben. Auf Sensible, die Verantwortung übernehmen, ist verlass.
4. Sensible arbeiten mehr als nur exakt Wenn sensible Menschen eine Aufgabe übernehmen oder übertragen bekommen, werden sie diese sehr ernst nehmen. Sie spüren, was von ihnen erwartet wird, deshalb sind sie auch bereit, den nötigen Aufwand zu erbringen und auf jede Kleinigkeit zu achten, um der Aufgabe gerecht zu werden.
5. Sensible haben ein feines Gespür für Stimmungen
Kriselt es in der Familie, unter Freunden oder am Arbeitsplatz, dann fällt das nicht allen sofort auf. Sensible jedoch haben ein feines Sensorium für sich anbahnende Missstimmungen und Krisen und können deshalb deeskalierend eingreifen, bevor es zum Knall kommt. Sensible Menschen sind deshalb ein unentbehrliches «Frühwarnsystem» in jedem Team.
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Fünf Strategien für den Arbeitsplatz
Weil hochsensible Menschen gerade am Arbeitsplatz einer ständigen Reizüberflutung ausgesetzt sind, geraten sie schnell in Stress. Wichtig für Betroffene ist deshalb, sich bewusst zu werden, welche Anzeichen vor einer beginnende Reizüberflutung erste Warnsignale senden – und entsprechend darauf zu reagieren. Bei beginnender Reizüberflutung hilft:
Beruhigen Sie sich mit Atemübungen
Jederzeit leicht umzusetzen sind Atemübungen, wie sie auch im Theaterbereich Verwendung finden. Besonders wichtig ist das langsame Ausatmen durch den Mund. Dabei aktivieren Sie das Nervengeflecht in der Brustkorb- und Magenregion, den Solarplexus.
Setzen Sie sich in Bewegung
Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist Bewegung. Holen Sie sich einen Kaffee und gehen Sie ein paar Minuten an der frischen Luft spazieren. Ist das innerhalb der Arbeitszeit oder aufgrund der Pausenregelung nicht möglich, kann ein Gang zum Kopierer oder zur Toilette helfen, einer Reizsituation zu entkommen.
Lassen Sie Ihren Blick in die Ferne schweifen Wenn alles zu viel zu werden droht, hilft oft schon ein längerer Blick aus dem Fenster, um die Gedanken wieder zur Ruhe kommen zu lassen. Umgekehrt können Sie auch die Augen schliessen. Konzentrieren Sie sich dabei auf sich selbst und machen Sie dazu – siehe oben – Atemübungen.
Verschliessen Sie die Ohren Offene Arbeitsräume, in denen viel telefoniert, geredet oder hantiert wird, sind für Hochsensible oft zu viel des Guten. Tragen Sie Ohrstöpsel, um die Umgebungsgeräusche zu dämmen oder hören Sie alternativ über Kopfhörer Ihre Lieblingsmusik, sofern das erlaubt ist.
Schweigen ist Silber, reden ist Gold Klären Sie Ihr Arbeitsumfeld offen über Ihre Hochsensibilität auf. Versuchen Sie, die Hochsensibilität zu erklären und nachvollziehbar zu machen. In einem guten Arbeitsumfeld kann das schon ausreichen, damit andere ein wenig Rücksicht nehmen und Ihre Reaktionen und Verhaltensweisen besser verstehen können.
Wenn ihnen die Welt zu viel wird, ziehen sich Hochsensible in sich zurück
ten. Um nur einige davon zu nennen: musisches Talent, ein besonderes Einfühlungsvermögen und ein scharfer Blick für Details. Elaine Aron hat hochsensible Menschen deshalb mit Orchideen verglichen. Stimmen Temperatur und Feuchtigkeit nicht, gehen die empfindlichen Blumen schnell ein; unter idealen Bedingungen entfalten sie aber die allerschönste Blütenpracht.
Das «Coming-out» der hochsensiblen Männer «Bis heute wird Sensibilität eher bei Frauen als bei Männern akzeptiert», sagt Tom Falkenstein. Erst recht eine Hochsensibilität. «Und das kann», fährt der in Berlin tätige Psychotherapeut und Buchautor fort, «fatale Folgen haben». So begehen Männer deutlich häufiger Suizid als Frauen, würden häufiger an Suchterkrankungen leiden, früher sterben und auch häufiger mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Falkenstein glaubt deshalb, dass es Männern überdurchschnittlich oft nicht wirklich gut geht und sie sich zu wenig mit der eigenen Gesundheit und ihrer Rolle auseinandersetzen.
In seiner Praxis begegnet der Psychologe immer wieder Männern, die sich beklagen, seit ihrer Kindheit «zu sensibel» zu sein. Ihnen falle es schwer, Männlichkeit und Sensibilität unter einen Hut zu bringen. Tatsächlich, sagt Falkenstein, sei aller Wokeness zum Trotz Sensibilität noch immer nicht ein selbstverständlicher Teil des männlichen Ideals, mit dem die meisten Jungen aufwachsen, und deshalb würden sie ihre Sensibilität als ausgrenzendes Anderssein erleben.
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Tom Falkenstein plädiert deshalb für eine Enttabuisierung des Themas, und zwar ganz einfach, indem hochsensible Männer im Rahmen eines Coming-outs zu ihrer Empfindsamkeit stehen, auch und besonders gegenüber weniger sensiblen Mitmenschen. Im geschützten Rahmen, beispielsweise in Männergruppen, lässt es sich üben, dass Gefühle, Empfindsamkeiten und Befindlichkeiten Stärken sind und ihren berechtigten Platz einnehmen dürfen. Männer können lernen, ihre Gefühle zu benennen, zu verstehen – und als Teil ihrer Männlichkeit auch auszuhalten.
Buchempfehlungen
Elaine Aron: «Sind Sie hochsensibel?», Verlag MVG, 2005
Elaine Aron: «Hochsensibilität in der Liebe», Verlag MVG, 2015
Tom Falkenstein: «Hochsensible Männer», Verlag Jungfermann, 2017
Rolf Sellin: «Wenn die Haut zu dünn ist», Verlag Kösel, 2020
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40 Jahre Nachtschatten Verlag Das Buch zum Jubiläum
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49 HOCHSENSIBILITÄT | FOKUSTHEMA
Nachtschatten Verlag Kronengasse 11 CH-4500 Solothurn Tel. +41 (0)32 621 89 49 Fax +41 (0)32 621 89 47 info@nachtschatten.ch www.nachtschatten.ch 40 Jahre Na chtschatte n Verlag Wir feiern! 31. August 2024 in Attisholz bei Solothurn Das Buch Das Buch zum Jubiläum Drogenkompetenz Hrsg. Nachtschatten Verlag Hrsg.
Drogenkompetenz
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Das Fest
Grünes Potenzial aus dem Wasser
Ohne Algen kein Sushi. Doch Algen bieten dank ihrer Vielfalt und dem reichen Nährstoffspektrum weit mehr. Der zum Teil hohe Jodgehalt setzt dem Konsum Grenzen.
Monika Neidhart
Algen gehören in Japan, Korea, China und anderen asiatischen Ländern zum festen Bestandteil der traditionellen Küche. Sie sind pflanzliche Proteinlieferanten, dazu reich an Mineralstoffen, Vitaminen, Nahrungsfasern und verleihen dem Essen einen charakteristischen Geschmack. Bei uns nimmt man sie fast nur als grünliche Hülle von Sushi, allenfalls als Nahrungsergänzung wahr. Als Gelier- und Verdickungsmittel ist Agar-Agar und Carrageen in Lightprodukten und als Hilfe gegen Trübung in Getränken auch bei uns in «aller Munde».
Auswahl in asiatischen Läden
Die Familie der Algen ist riesig. Viele sind unbekannt und nur ein Bruchteil ist für den menschlichen Verzehr geeignet. Einige enthalten für den Mensch giftige Stoffe. Jährlich werden schätzungsweise 10 Mio. Tonnen Algen aus den Meeren geerntet. Davon stammt der grösste Teil aus Aquakulturen. Algenprodukte erhält man in der Schweiz selten frisch oder tiefgekühlt. Meist werden sie aus China, Korea oder Japan in getrockneter Form oder hochkonzentrierter, verarbeiteter Form als Nahrungsergänzung importiert. Wer Algen kochen will, findet in den Grossverteilern ausser Noriblättern für Sushi kaum etwas. Fündig wird man besonders in asiatischen Läden.
Fünfter Geschmackssinn
Japanische Kochbücher sind eine Inspiration, wie vielfältig Algen in der Küche verwendet werden. Algen haben oft ein intensives Aroma, sodass sie eher als Gewürz denn als eigentliches Gemüse eingesetzt werden. Ein fester Bestandteil auf dem Inselstaat sind Nori, Wakame, Kombu oder Hijiki. So werden Kombu-Algen für eine Dashibrühe (ähnlich unserer Bouillon) und zum Aromatisieren von Reis verwendet. Wakame ist die klassische Einlage von Misosuppe. Eingeweicht verfünffachen sie ihr Volumen und werden grün bis dunkelgrün. So bereichern sie auch Salate oder Reisbowls. Für diverse Arten von Sushi werden essbare Tangarten zerkleinert, getrocknet, zu Blättern gespresst und geröstet. Die Noriblätter ergeben als feine
Streifen über einem Salat oder als Band um ein gebratenes Tofustück gewickelt, einen Blickfang auf dem Teller. In einem Tempurateig gedreht, werden sie im Frittieröl knusprig.
Algen bringen den sogenannten fünften Geschmackssinn Umami ins Gericht. Wer diese Tiefe im Essen liebt, kann Noriblätter mit einem leistungsstarken Mixer mahlen. Daraus entsteht Aonori, das in der japanischen Küche zum Würzen und Dekorieren verwendet wird. In kleinen Dosen bringt es die subtile Meeresnote ins Gericht. Bei Nahrungsergänzungen ist der Algengeschmack weniger gefragt. Robin Dorsaz, der in Saxon Spirulina züchtet, empfiehl deshalb, die grünen Stäbchen mit frischem Aprikosensaft zu trinken oder mit Joghurt zu mischen.
Nährwertspektrum variiert stark
Algen werden wegen des breiten Nährstoffspektrums auch als Superfood bezeichnet. Sie sind reich an Proteinen, Omega-3-Fettsäuren, Mineralstoffen, Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen und Nahrungsfasern. Der Gehalt schwankt erheblich innerhalb und zwischen den Arten.
51 KOCHEN MIT ALGEN | GESUND ESSEN
Mit Noriblättern wird u. a. Sushi gemacht.
In speziellen Ernährungsweisen werden Algen und Algenpräparate auch als «Detoxmittel», «Lichtträger», gegen Depressionen oder zum Ausleiten von Quecksilber und Schwermetallen aus dem Körper angepriesen.
Nicht alles ist wissenschaftlich belegt. Stéphanie Bieler, Ernährungsberaterin bei der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE, differenziert: «Algen können Teil einer ausgewogenen Ernährung sein – müssen es aber nicht sein.» Besondere Vorzüge sieht sie für Personen, die sich vegan ernähren oder keinen Fisch essen: «In Supplementform können Algen eine interessante Quelle für langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren sein.» Einschränkungen macht die Expertin hingegen in Bezug auf das Vitamin B12: «Bestimmte Algen enthalten Vitamin B12. Doch sie sind keine zuverlässige Quelle und wenn, dann ist es oft in inaktiver Form vorhanden.»
Grundsätzlich rät sie, hochwertige Algen und Algenprodukte zu kaufen, weil der Gehalt an Jod oder Schwermetallen gefährlich sein kann. Algen, die in der Schweiz zugelassen sind, unterliegen als «Novel food» der Verordnung über Nahrungsmittel pflanzlicher Herkunft (Art. 24 und 28, Bst.) Dabei muss ein Warnhin-
weis auf der Verpackung stehen im Sinne von «Achtung jodreiches Lebensmittel. Ein übermässiger Verzehr kann zu einer Störung der Schilddrüse führen.». Entsprechend muss die aufgedruckte Höchstmenge pro Tag beim Verzehr beachten werden. Vorsicht geboten ist auch für Menschen mit Unverträglichkeiten gegenüber Meeresfrüchten.
Über den Tellerrand geschaut
Dank der Eigenschaft, CO2 zu binden, setzen Algen positive Klimaeffekte. In kontrollierten Anlagen können ihre Inhaltsstoffe relativ einfach durch Wasser beeinflusst werden. Das eröffnet Chancen für die menschliche wie tierische Nahrung, wie auch für die Pharma- und Textilindustrie. In der Schweiz gibt es zurzeit einzelne Betriebe im Jura, Wallis und am Genfersee, die die Mikroalge Spirulina für Nahrungsergänzungsmittel, angereicherte Nahrungsmittel und für die Kosmetik produzieren. Bei Agroscope forscht Alexandra Baumeyer Brahier unter dem Projektnamen «Algafeed» nach Möglichkeiten, Soja teilweise durch Algenprodukte zu ersetzen. Bauern sollen zukünftig an ihren Hausmauern oder Dächern in Photobioreaktoren (wie Fotovoltaik) eiweisslieferendes Futter selbst erzeugen.
«Papi, wie geht das mit den Bienen und Blumen?»
Damit wir für unsere Kinder eine Antwort haben, setzen wir uns für den Schutz der natürlichen Ressourcen ein.
Taten statt Worte Nr. 179: Wir fördern die Biodiversität und unterstützen die Bienenzucht.
taten-statt-worte.ch
Botanische Gruppe
(Einteilung aufgrund der charakteristischen Pigmentierung)
Rotalgen
Grünalgen (vor allem im Süsswasser)
Braunalgen
Wissenschaftliche Namen
Pyropia tenera
Pyropia yezoensis
Grünalgensalat.
Blaualgen (Bakterienart)
Rotalgen eignen sich für Sushi, Salate und Suppen.
Umgangssprachliche Namen Verwendung, u. a.
Japan: Nori China: Zicai
Porphyra umbilicalis Japan: Chishima Kuro-Nori
Deutsch: Purpurtang
Sushi, Salate, Suppen
Aonori
Chondrus crispus Deutsch: Irisch Moos, Carrageen-Alge Carrageen E 407
Palmaria palmata England: Dulse
Deutsch: Lappentang
Enteromorpha / Ulva intestinali
Agar-Agar E 406
Deutsch: Seetang, Seegras Salate, Dekoration
Chlorella vulagis Chlorella
Undaria pinnatifida Japan: Wakame
Saccharina / Laminaria japonica
Saccharina latissima
Japan: Kombu
Deutsch: Zuckertang, Seepalme
Japan: Kombu
Deutsch: Seekohl, Fingertang
Spirulina platensis Spirulina
Nahrungsergänzung, angereicherte Nahrungsmittel
Sushi, Salate, Suppen
Aonori
Suppen Dashi
Suppen
Alginsäure E 400
Alginate E 401–E 405
Nahrungsergänzung, angereicherte Nahrungsmittel
53 KOCHEN MIT ALGEN | GESUND ESSEN
ALPE-CHUCHI BERNER
OBERLAND
Anna Husar
240 Seiten, 16,4 x 23,5 cm gebunden, Hardcover
ISBN 978-3-03818-148-4
Bergkäse-Schnitte mit Birne
Zutaten
für 4 Portionen
ca. 4 Birnen
8 Scheiben Brot, ca. 1 cm dick
2 Knoblauchzehen
350 g Bergkäse, gerieben säuerliche Konfitüre (z. B. Preiselbeerkonfitüre) frische Kräuter nach Belieben
Zubereitung
Bergkäse-Schnitte mit Birne
1. Birnen halbieren und entkernen. Die Birnenhälften möglichst flach schneiden. In einer Pfanne ein wenig Wasser erhitzen und die Birnenhälften darin weich kochen.
2. In einem auf 220 Grad vorgeheizten Ofen das Brot ca. 5 bis 7 Minuten backen, bis eine leichte Kruste entsteht. Knoblauchzehen halbieren und die Brotscheiben damit einreiben.
3. Mit Käse belegen und im Ofen weitere 5 bis 7 Minuten backen, bis der Käse vollständig geschmolzen ist. Die Birnenhälften abtropfen lassen, je ein Stück auf die Brotscheiben geben.
4. Mit Konfitüre beträufeln und mit Kräutern würzen.
REZEPTE DES MONATS 54
Gross im
Geschmack
–klein im Aufwand
Die schieben allen Zweiflern den Riegel vor! Damit sie gelingen, braucht’s weder Glacé-Maschine noch Gelati- oder sonstige Speiseeis-Vorkenntnisse. Ihre feinen Zutaten machen den Zauber aus. Und weil Joghurt anstatt Rahm zum Zuge kommt, ist ihr Fettgehalt erst noch geringer. Diese Tiefgekühlten machen warm ums Herz.
Frozen-Joghurt Riegel
1. Die flache Form mit Backpapier auslegen.
2. Naturjoghurt mit Apfeldicksaft oder Birnel vermischen, danach in der Form verteilen. Die Masse sollte überall etwa gleich dick sein.
3. Müesli und Früchte gleichmässig darüberstreuen und für mindestens 3–4 Stunden tiefkühlen.
4. Anschliessend das Ganze mit dem Backpapier aus der Form nehmen und wie gewünscht zuschneiden oder brechen. Sofort servieren und essen.
Zutaten
Eine flache Form, die gut in den Tiefkühler passt
500 g Griechisches Naturjoghurt
60 g Biofarm-Apfeldicksaft oder Birnel
10 g Urgetreide Knuspermüesli oder ein anderes Biofarm-Knuspermüesli nach Wahl
10 g Biofarm-Erdbeeren getrocknet
15 g Biofarm-Sultaninen hell
Im Sommer eignen sich auch sehr gut frische Beeren.
Tipp:
Gehackte und geröstete Nüsse bereichern diesen Frozen-Riegel noch zusätzlich.
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Schwalbenschwanz-Raupe.
Fencheltee
–gute Medizin für alle!
In der Kinderheilkunde, wie auch bei Husten oder Blähungen ist Fencheltee eines der beliebtesten, sichersten und kostengünstigsten Naturheilmittel – stets griffbereit und einfach anzuwenden.
Yves Scherer
Der Fenchel in unserem Garten ist nicht zum Essen da. Ich rühre die mannshohen Stauden nicht an, denn sie beherbergen den gelb-schwarz gemusterten Schwalbenschwanz, einen wunderschönen Schmetterling, der leider selten geworden ist. Von April bis September kleben die auffälligen Tagfalter ihre Eier an das Fenchelkraut. Aus den Eiern schlüpfen Raupen, die sich vom Fenchel ernähren und sich während des Wachstums mehrmals häuten. Den ganzen Sommer über finde ich die fantastisch gemusterten Raupen an den Stängeln und Blättern der Pflanze. Mit leichten Netzen decke ich sie ab, damit die Raupen nicht von Vögeln gefressen werden. Durch eine Öffnung im Netz können später die ausgeschlüpften Falter ihre Wirtspflanze verlassen. Wenn hin und wieder ein Schwalbenschwanz ums Haus herum gaukelt, sage ich: «Danke Fenchel!»
Der Echte Fenchel aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) ist eine weltweit geschätzte Gemüse-, Ge-
würz- und Heilpflanze. Verschiedene wild wachsende Arten finden sich im gesamten Mittelmeerraum. Die zweijährige, wärmeliebende Pflanze bevorzugt einen sonnigen Standort mit mässig feuchtem, nährstoffreichem Boden. Sie wird bis zu zwei Meter hoch und bildet im zweiten Jahr gelbe Doldenblüten aus, an denen im Spätsommer die aromatischen Fenchelsamen (auch Fenchelfrüchte genannt) heranreifen. Den Echten Fenchel gibt es in drei Varietäten: Als Gemüse- oder Knollenfenchel (Foeniculum vulgare var. azoricum), Gewürzoder Süssfenchel (Foeniculum vulgare var. dulce) und Wilder bzw. Bitterfenchel (Foeniculum vulgare var. vulgare)
Für einen heilkräftigen Fencheltee werden vorwiegend die bräunlichen Samen des Bitterfenchels verwendet, der am meisten ätherisches Öl enthält. Diese Art bildet keine Knollen aus. Nördlich der Alpen lässt er sich problemlos im Garten ziehen. Lässt man einige ausgereifte Blüten stehen, sät er sich immer wieder von selbst aus.
57 FENCHEL | HEILPFLANZE
«
Wenn hin und wieder ein Schwalbenschwanz ums Haus herum gaukelt, sage ich: ‹Danke Fenchel!›
Wohlig warmes Bauchgefühl für Gross und Klein
Ein Tee aus den Samen des Bitterfenchels hilft bei unspezifischen Magen- und Darmbeschwerden, regt den Appetit und die Verdauung an, reduziert das Völlegefühl, wirkt antimikrobiell und entzündungshemmend. Bei Erkältungskrankheiten und produktivem Husten löst er den festsitzenden Schleim und desinfiziert die oberen Atemwege. Die östrogenartigen Pflanzenhormone unterstützen die Milchbildung bei der stillenden Mutter. Über die Muttermilch gelangen die ätherischen Öle in den Verdauungstrakt des Säuglings, wo sie ihre blähungswidrige und krampflösende Wirkung entfalten. Säuglinge und Kleinkinder mögen den süsslichen Fencheltee und vertragen ihn auch gut (siehe Dosierungsempfehlung). Alternativ dazu kann der Tee zum Verdünnen der Breimahlzeit verwendet werden. Wenn Babies unter Bauchkrämpfen leiden, nützt zusätzlich zum Fencheltee eine wärmende Bauchmassage mit selbst hergestelltem Fenchel-Kamille-Massageöl (siehe Rezept).
Die zwei Schwestern des Fenchels: Kümmel und Anis
Kümmel und Anis runden die Wirkung des Fenchels ab. Die blähungswidrige (karminative) Wirkung ist beim Kümmel am stärksten und beim Anis am schwächsten, die schleimlösende (expektorierende) Wirkung beim Anis am stärksten und beim Kümmel am schwächsten. Der Fenchel liegt jeweils dazwischen.
Die Samen des Fenchels enthalten ätherisches Öl (u. a. Anethol, Fenchon, Estragol, Pinen und Limonen), fettes Öl, Eiweiss, Zucker, Flavonoide, Cumarine, Phytoöstrogene, Mineralien sowie die Vitamine A, B und C. Diese Wirkstoffkombination macht den Fenchel zu einem hervorragenden, vielseitig verwendbaren Hausmittel.
Tierversuch versus Erfahrungsheilkunde Am 6. März dieses Jahres gab Swissmedic, die Schweizerische Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte, folgende Empfehlung für Fencheltee heraus: «Anwendung bei Kindern unter 4 Jahren nur in Absprache mit einer Medizinalperson, keine Anwendung während einer Schwangerschaft und in der Stillzeit.»
Julie Morciano von der Abteilung Komplementär- und Phytoarzneimittel von Swissmedic präzisiert: «Tierversuche weisen darauf hin, dass hohe Mengen von Estragol die Entstehung einer Krebserkrankung begünstigen können.» Das Risiko sei zwar schon seit rund 20 Jahren bekannt, aufgrund der aktuellen Datenlage habe man es nun aber neu bewertet. Und sie hält fest: «Es gibt nach wie vor keine Untersuchungen, welche die konkrete Gesundheitsgefährdung beim Menschen belegen.» Weil der Estragol-Gehalt im Fencheltee stark schwanken könne, habe man nun eine Empfehlung herausgegeben (Online-Ausgabe des Tages Anzeigers vom 25. April 2024).
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» HEILPFLANZE | FENCHEL
Fenchelsamen.
Der gelbe doppeldoldige Blütenstand des Fenchels.
Das Problem an dieser Empfehlung ist, dass Fencheltee nicht identisch ist mit Estragol, einem isolierten Bestandteil des ätherischen Fenchelöls. Isolierte Einzelsubstanzen, wie sie in Tierversuchen getestet werden, existieren nur im Labor.
Ein Duft aus dem Himmel
Der Zitronenstrauch verwöhnt Nase, Gaumen und Magen
Die Blätter des Zitronenstrauchs kennen wir wohl alle: In Form von Tee, der unter dem Volksnamen «Verveine» nicht mehr aus dem Küchenschrank wegzudenken ist. Zu Recht, denn dieser Aufguss mit dem feinen Zitronenaroma kann bei bronchialen und fiebrigen Erkältungen Linderung schaffen. Die reichlich enthaltenen ätherischen Öle lösen aber auch Krämpfe bei Verdauungsstörungen, Blähungen, Magenbeschwerden und Brechreiz.
Wird Zitronenverveine in der Küche eingesetzt, zum Beispiel für fein-aromatische Aperitif-Getränke, erfrischende Füllungen oder leichte Saucen, schmeichelt man damit also nicht nur der Nase und dem Gaumen, sondern tut auch der Verdauung etwas Gutes.
Rezept: Crema Catalana mit Verveine
Zutaten
Rezept für 4 Portionen
• Vier ofenfeste Förmchen à 1.5 dl Inhalt
• 16 Blätter Verveine / Zitronenstrauch
• 3 dl Milch
• 2 dl Vollrahm
• ½ Zitrone, Schalenabrieb
• 2 Eier
• 50 g Zucker
• 10 g Maisstärke
Zum Karamellisieren und Dekorieren:
• 6 EL Zucker
• 8 Himbeeren
Hier geht es zur Zubereitung www.egk.ch/zitronenstrauch#rezept
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Der Schwalbenschwanz.
Fenchelsamen lassen sich gut mit anderen Teekräutern mischen.
Anwendungstipps
Fencheltee für Gross und Klein:
1 TL frisch zerquetschte (!) Fenchelsamen mit 1 Tasse (150 ml) heissem (nicht mehr kochendem) Wasser übergiessen und 5–7 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Je nach Geschmack kann der Tee mit etwas Honig gesüsst werden. Über den Tag verteilt trinken. Fenchelsamen bekommt man im Reformhaus, in der Drogerie oder in der Apotheke. Fencheltee in Beuteln hat nicht dieselbe Qualität.
Dosierungsempfehlung für Fencheltee (nach Ursel Bühring):
Säuglinge: 3 x 50 ml / ab 1 Jahr: 3 x 75 ml / ab 4 Jahren: 3 x 100 ml / ab 10 Jahren: 3 x 150 ml über den Tag verteilt zwischen den Mahlzeiten. Bei täglicher Einnahme maximal sechs Wochen lang anwenden.
Fenchelmilch:
Mag das Kind keinen Fencheltee, wird vielleicht die Fenchelmilch lieber angenommen.
Die Zubereitung ist dieselbe wie beim Tee. Anstatt Wasser wird einfach heisse Milch verwendet.
Massageöl gegen Bauchkrämpfe:
1 EL frisch zerquetschte Fenchelsamen und 1 EL Kamillenblüten in 100 ml Mandelöl einlegen und regelmässig schwenken. Nach 2 Wochen das fertige Massageöl absieben, in ein Braunglasfläschchen füllen und beschriften. Einige Tropfen des Öls sanft im Uhrzeigersinn auf den Bauch des Säuglings einmassieren.
In der kreativen Küche:
Der süssliche, aromatische Geschmack des Fenchels bringt Frische in die Küche. Seine zarten Blätter, die Doldenblüten und Früchte verfeinern Salate, Gemüseaufläufe, Eintöpfe, Suppen und vieles mehr. Fenchel passt hervorragend in eingemachtes Gemüse, Chutneys und Pickles.
Fenchelhonig bei Erkältungen:
50 g frisch zerstossene Fenchelsamen in 500 g Honig einrühren. Nach 1–2 Wochen die Fenchelsamen aus dem Honig sieben. Gegen Erkältungskrankheiten den Fenchelhonig teelöffelweise pur oder im Tee einnehmen.
Geröstete Fenchelsamen als Verdauungshelfer:
2–3 EL Fenchelsamen in einer gusseisernen Bratpfanne anrösten bis sie eine dunklere Farbe annehmen. Abkühlen lassen und nach jeder Mahlzeit einen halben Teelöffel davon kauen.
Ein Heilpflanzentee hingegen ist ein komplexes Vielstoffgemisch, dass erwiesenermassen besser vertragen wird als isolierte Einzelsubstanzen. Zudem sind Resultate aus Tierversuchen selten eins-zu-eins übertragbar auf uns Menschen.
Dass Swissmedic keine Gesundheitsgefährdung beim Menschen belegen kann, überrascht deshalb nicht. Fencheltee hat sich in der Kinderheilkunde bestens bewährt. Es gibt keinen stichhaltigen Grund, auf seine guten Dienste zu verzichten! Wie alle pflanzlichen Heilmittel sollte aber auch Fencheltee zeitlich begrenzt eingenommen werden. Bei täglichem Genuss einer Einzeldroge wird in der Regel eine Anwendungsdauer von maximal sechs Wochen empfohlen.
Es ist schade, dass durch solche Meldungen Angst vor Heilpflanzen geschürt wird, welche die Menschen seit jeher begleiten. Für eine sichere Anwendung gilt: Heilpflanzen sind keine Genussmittel, sondern sollen mit der richtigen Intention und fachgerecht angewendet werden. Naturheilmittel sind in aller Regel gut verträglich und verursachen keine unerwünschte Nebenwirkungen oder Abhängigkeit. Sie sind kostengünstig und belasten die Umwelt nicht!
Yves Scherer
Yves Scherer ist Herbalist, diplomierter Naturheilpraktiker und visueller Gestalter. Er unterrichtet Phytotherapie an verschiedenen Fachschulen und bietet eine eigene Ausbildung in Pflanzenheilkunde und Kräuterwanderungen an: www.medizingarten.ch / www.medizinwald.ch
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HEILPFLANZE | FENCHEL
Wetterzeichen
Gefährliche Winde bei Gewittern
Gewitter sind oft von starken Winden begleitet. Die heftigen Aufwinde in einer Gewitterwolke führen gleichzeitig zu Abwinden in der Umgebung. Diese heftigen Turbulenzen spüren wir bei einem Gewitter, das sich annähert. Es existieren jedoch noch andere gefährliche Winde. So können im Extremfall auch bei uns Tornados entstehen, die eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Ebenso kann eine gefährliche Fallbö aus der Gewitterwolke stürzen, ein sog. Downburst.
Wenn in einer Gewitterwolke der Hagel schmilzt oder die Regentropfen verdunsten, kühlt sich die Luft ab und wird dadurch dichter, das heisst, in einem konstanten Volumen wird die Luft darin schwerer und beginnt damit abzusinken. Die fortschreitende Abkühlung verdichtet die Luft weiter und führt zu einer Beschleunigung des Falls. Trifft dieser Kaltluftschwall mit grosser Geschwindigkeit auf den Boden, entstehen heftige Winde, die sich radial nach allen Seiten hin ausbreiten, wobei die Windgeschwindigkeit mit zunehmender Entfernung vom Auftreffpunkt wieder abnimmt. Solche Winde können sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen und schwere Schäden anrichten. Am 24. Juli 2023 entstand eine solche Fallbö über der Region La Chaux-de-Fonds. Am Flugplatz Les Eplatures registrierte der Windmesser Höchstgeschwindigkeiten von 217 km/h. Dort riss der Sturm sogar den Kirchturm ab.
Für den Luftverkehr stellen Downbursts eine sehr grosse Gefahr dar, wenn das Flugzeug in diesen Fallwind gerät. Nachdem in den 1970er- und 1980er-Jahren eine Serie von schweren Unglücksfällen in der Luftfahrt auftrat, wurden Downbursts intensiv erforscht und entsprechende Detektions- und Warnsysteme in Flugzeugen und auf Flughäfen installiert.
Andreas Walker
Saturn wird vom Mond bedeckt
Am Morgen des 21. August können wir bei schönem Wetter ein interessantes Himmelsschauspiel beobachten. Der noch fast volle Mond wird den Ringplaneten Saturn um 5.30 Uhr bedecken. Dabei tritt Saturn links oben hinter den Mond. Anders als bei einer Sternbedeckung, bei der ein Stern schlagartig bedeckt wird und augenblicklich verlöscht, dauert es bei Saturn etwa 60 Sekunden, bis er gänzlich hinter dem Mond verschwunden ist. Danach dauert es eine Stunde, bis der Planet auf der anderen Seite des Mondes wieder zum Vorschein kommt, was um 6.30 Uhr, auf der rechten unteren Seite des Mondes der Fall sein wird.
Sternengucker
Da genau um diese Zeit die Sonne aufgehen wird, kann der Austritt hinter dem Mond nicht mehr beobachtet werden, da der Himmel bereits zu hell ist. Die Saturn-Bedeckung vom Mond ist von blossem Auge sichtbar. Ein Feldstecher oder Teleskop lässt das Ereignis noch besser beobachten. Die nächste Saturnbedeckung durch den Mond wird bereits wieder am 4. Januar 2025 zu sehen sein. Danach müssen wir bis am 9. Dezember 2036 auf ein solches Ereignis warten.
Bedeckungen von Fixsternen durch den Mond, Planeten, Planetenmonde oder Planetoiden hatten vor dem Zeitalter der Raumfahrt noch eine grosse wissenschaftliche Bedeutung, da man durch Messung ihrer BedeckungsDauer den Durchmesser dieser Himmelskörper bestimmen kann.
Andreas Walker
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WETTERZEICHEN & STERNENGUCKER
«Herzlich willkommen!» –
Sag’s mit Blumen
Ein stimmig bepflanztes Gefäss verschönert jeden Hauseingang. Die besten Resultate erzielt, wer auf harmonische Proportionen achtet und verschiedene Blütenfarben und Blattstrukturen kombiniert. Im Gartenfachhandel gibt’s Inspiration und Beratung.
Irène Nager, JardinSuisse
Ei n üppig bepflanzter Blumentopf vor der Eingangstüre ist ein herzlicher Willkommensgruss, der täglich aufs Neue erfreut. Langeweile kommt so schnell nicht auf, denn passend zur jeweiligen Jahreszeit lassen sich die Gefässe immer wieder neu bepflanzen und ausdekorieren. Als sommerliche «Türwächter» eignet sich eine ganze Reihe verschiedener Pflanzen, die sich vielfältig kombinieren lassen.
Eleganz durch Kombination und Wiederholung
Sobald die letzten Frostnächte vorbei sind, kann es losgehen mit klassischen Sommerblumen wie Ziersalbei, Geranien von Pink bis Bordeaux, mit Petunien und begleitenden Ziergräsern. Für gelungene Pflanzungen gilt es, die Proportionen ebenso wie die Farbkontraste oder -harmonien im Auge zu behalten. Das Gefäss darf sich in schlichter Zurückhaltung üben oder ein auffälliger «Eyecatcher» sein, sollte aber punkto Form,
1 EInladender Willkommensgruss beim sonnigen Sitzplatz … Gefäss links: Präriekerze (Gaura) und hängend eine purpurfarbene Zierkartoffel (Ipomoea).
Gefäss rechts: Aufrechte Geranie (Pelargonium) und Ziersalbei (Salvia greggii) mit bronzefarbenerer Zierkartoffel (Ipomoea).
Grösse und Farbe so gewählt sein, dass die gewünschten Pflanzen darin optimal zur Geltung kommen. Hohe Pflanzen wie Salvien, Strauchbasilikum oder Penstemon bilden den Hintergrund, während niedrige wie die Goldmarie oder der Zauberschnee und hängende wie die Süsskartoffel vorne an den Topfrand kommen. Je nach Vorliebe und Platz kombiniert man verschiedene Pflanzen unterschiedlicher Höhe und Wuchsform oder beschränkt sich auf eine einzige Art wie beispielsweise eine Hortensie oder ein Gras, die
63 GARTEN | NATUR & FREIZEIT
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Wer mit Sorgfalt pflanzt, legt den Grundstein für gesundes Wachstum
Mit diesen Tipps klappt’s:
• Ein winterfestes, standfestes Gefäss verwenden, das im Boden ein Abzugsloch fürs Giesswasser aufweist.
• Das Loch im Topfboden mit einer Tonscherbe abdecken und eine Drainageschicht aus Blähton oder Schaumglas einfüllen.
• Ein Stück Vlies über die Drainageschicht legen, dann torffreie Universal- oder Blumenerde einfüllen.
• Die Wurzelballen etwas lockern.
• Hoch wachsende Pflanzen im Hintergrund, niedrige und hängende vorne am Topfrand platzieren (in der Gärtnerei nachfragen, wie viele Pflanzen im gewünschten Gefäss Platz haben).
• Die Erde rund um die Pflanzen gut andrücken, einen Giessrand von 2–3 cm zum Topfrand hin aussparen und gut wässern.
• Regelmässig giessen und düngen, Verblühtes laufend entfernen.
• Um Verschmutzungen auf empfindlichen Bodenbelägen zu vermeiden, Unterteller verwenden. 2 3
dann im Mittelpunkt stehen. Gefässe lassen sich einzeln ebenso wie im Doppel rechts und links des Hauseingangs platzieren. Für ein lebhaftes Bild sorgt auch eine Dreiergruppe aus unterschiedlich hohen Töpfen: der erste mit einem zierenden Gras, der zweite mit einer Blattschmuckstaude, der dritte mit einer Blütenpflanze bestückt.
Zusammen pflanzen, was zusammen passt Zunächst heisst es abzuklären, ob die gewünschten Pflanzen auch zum jeweiligen Standort passen, ob sie sonnen- oder schattenliebend sind, viel oder wenig Wasser benötigen. Für ein gesundes Wachstum lohnt es sich, auf eine hochwertige, torffreie Blumenerde aus dem Fachhandel zu setzen, die Wasser und Dünger gut speichert und langsam wieder an die Pflanze abgibt. Wer nicht selbst aktiv werden möchte, kauft sich in der Gärtnerei einen bereits fertig bepflanzten Kübel nach seinem Geschmack.
Mit den bunt bepflanzten Gefässen holt man sich den Sommer direkt vor die Haustüre. Mit einfachen Dekoelementen wie geflochtenen Weidenzweigen oder assortierten Keramikkugeln lassen sich die Pflanzungen immer wieder neu in Szene setzen. Die Arbeit lohnt sich: Denn schliesslich ist der Eingangsbereich so etwas wie die Visitenkarte des Hauses.
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2 Der Empfang am Sitzplatz mit versteckter Genussnote …
Gefäss gross: aromatisches Strauchbasilikum (Ocimum), Hüllenklaue (Hypoestes), Schattenlieschen (Impatiens walleriana), Zauberschnee (Euphorbia) sowie ein herabhängender Silberregen (Dichondra).
Gefäss klein: Wiederholung mit Schattenlieschen, Zauberschnee und Hüllenklaue, frech dazu kombiniert ein Küchensalbei (Salvia) sowie eine weisse Knollenbegonie (Begonia).
3 Das Spiel mit Wuchsformen, Farben und Kombinationen ist spannend und schafft Landeplätze für Nektarsuchende.
4 Diese Türwächter sind der Beweis, dass Eleganz und Opulenz sich nicht zwingend ausschliessen …
Gefäss links: rosafarbene Präriekerze (Gaura) mit Buntnessel (Coleus), Ziergras (Carex), Ziersalbei (Salvia), Stern von Ägypten (Pentas) sowie einem üppig herabhängenden Silberregen (Dichondra).
Gefäss rechts: Kugelamarant (Gomphrena ‘Fireworks‘) mit bronzefarbener Zierkartoffel (Ipomoea).
5 Wieso nicht bereits zusammen pflegen, was in der Konfitüre erst recht zusammen passt?
Pflanzen mit Schweizer Wurzeln
Schweizer Gärtnereien haben den Anspruch, möglichst nachhaltig zu produzieren. Darum haben sie in den vergangenen Jahren viel investiert, um ihre Produktionsmethoden zu optimieren. Sie verzichten, wo immer möglich auf den Einsatz von Torf und haben ihren Verbrauch von CO2 in den letzten 20 Jahren um 35 % reduziert.
Bis 2030 wollen sie ihre Gewächshäuser zu 80 % fossilfrei beheizen und den Torfverbrauch in der Produktion auf unter 5 % senken.
JardinSuisse
JardinSuisse ist der Unternehmerverband Gärtner Schweiz. Ihm gehören 1700 Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus, der Topflanzen- und Schnittblumenproduktion, der Baumschulproduktion sowie des Gärtnerischen Detailhandels an.
Er bietet seinen Mitgliedern eine umfassende Palette an Dienstleistungen. Dazu gehören die Beratung, die Unterstützung bei der Werbung, die Zertifizierung von Produktionsbetrieben und vieles anderes mehr. Der Verband betreut zudem die gärtnerische Berufsbildung von der Grundbildung bis zur Ausbildung zum Gärtnermeister.
65 GARTEN | NATUR & FREIZEIT
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Mail: m.kellenberger@weberverlag.ch
Tel.: 078 761 22 22
Stichwort: Marokko
Anmeldeschluss: 12. August 2024
Eine Reise in die Spiritualität der Wüste
Marokko vom 12. bis 26. Oktober 2024
Die Wüste wäscht die Seele rein», sagen die Berber – und sie haben Recht. Die karge, weite Stille, das Blau des unendlichen Himmels am Tag und die funkelnde Sternenpracht in der Nacht lassen kein Herz unberührt. Wir beginnen unsere Marokkoreise in der Wüstenstadt Ouarzazate. Von dort fahren wir durch die beeindruckenden Landschaften des Atlas und durch palmenbewachsene Oasen immer weiter in die Ausläufer der Nordsahara. Auf einer fünftägigen Wanderung geben wir uns ganz dem Zauber und der Spiritualität der Wüste hin. Eine Kamelkarawane mit Reittieren begleitet uns, sorgt für unsere Zeltunterkünfte und verwöhnt uns täglich mit Spezialitäten aus der Berberküche. Zurück aus der Wüste lernen wir die sagenhafte Lehmstadt Aït-Ben-Haddou kennen, bevor wir über die imposanten Pässe des Hohen Atlas nach Marrakesch fahren, um dort in das quirlige Leben dieser einzigartigen Stadt einzutauchen.
In der Wüste schlafen wir in Zelten, ausserhalb der Wüste übernachten wir in traditionellen Riads und Kasbahs, in denen der Geist und die Gastfreundschaft des Orients lebendig sind. Begleitet werden Sie auf dieser Reise vom Deutsch sprechenden Marokko-Guide Brahim Boulaouane und dem wüstenerfahrenen «natürlich»-Kolumnisten Markus Kellenberger.
Kommen Sie mit uns auf diese unvergessliche Reise, die Teilnehmer*innen-Zahl ist auf zwölf beschränkt.
Aït-Ben-Haddou – Sehnsuchtsort aller Karawanenführer.
Warten auf den magischen Sonnenuntergang.
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Das Reiseprogramm
1. Tag Gemeinsamer Flug ab Genf nach Ouarzazate, dem Tor zur Wüste. Transfer ins Hotel.
2. Tag Nach einem späten Frühstück Ausflug mit unserem Kleinbus in die imposante Todra-Schlucht. Wir besichtigen altehrwürdige Kasbahs und tauchen ein in das Leben der Berberstämme. Zurück ins Hotel in Ouarzazate.
3. Tag Wir fahren in das Sagrhrogebirge und machen eine erste kleine Wanderung mit Picknick in dieser beeindruckenden Landschaft. Danach fahren wir weiter in die Kleinstadt Nakob. Übernachtung in einem traditionellen Kasbah-Hotel.
4. Tag Rund um Nakob gibt es viel zu entdecken: Landwirtschaft unter Wüstenbedingungen, die traditionelle Lebensweise der Berber und ihre Lehm-Architektur, die nicht nur Hitze und Kälte, sondern in der Vergangenheit immer wieder auch Raubüberfällen trotzen musste. Übernachtung in Nakob.
5. – 10. Tag Wir fahren durch das wunderschöne Dra-Tal mit seinen Palmengärten der Wüste entgegen. Begleitet von einer Kamelkarawane wandern wir die nächsten fünf Tage gemütlich durch beeindruckende Landschaften aus Stein, Fels und Sand. Wir entdecken die Spuren früherer Siedlungen und Karawanenwege und erleben die Stille und Spiritualität der Wüste. Camping in den Dünen, Verpflegung (Frühstück, Mittag- und Abendessen) aus der Berberküche.
11. Tag Wir verlassen die Wüste mit Allradfahrzeugen auf abenteuerlichen Wüstenpisten nach Foum Zguid und fahren von dort aus mit unserem Kleinbus in die einzigartige Lehmstadt Aït-Ben-Haddou. Übernachtung im zauberhaften Riad.
12. Tag Besichtigung von Aït-Ben-Haddou, das von der UNESCO als Weltkulturerbe geführt wird. Aït-Ben-Haddou ist eine einzigartig restaurierte Lehmstadt und Drehort und Kulisse von Filmen wie «Gladiator».
13. Tag Fahrt von Aït-Ben-Haddou nach Marrakesch durch das malerische Ounila-Tal und über den 2260 Meter hohen Tizi N`Tichka-Pass, der grandiose Aussichten bietet. Übernachtung in der Medina von Marrakesch.
14. Tag Stadtführung durch Marrakesch mit seinen berühmten Souk und dem Platz Djemaa el Fna. Freier Nachmittag und Abschlussabend im traditionellen Restaurant mit Musik und Bauchtanz.
15. Tag Transfer zum Flughafen und Heimreise.
Termine, Preise und Leistungen
Reisetermin: 12. Oktober bis 26. Oktober 2024
Reisedauer: 15 Tage
Teilnehmer: max. 12
Preis:
Doppelzimmer: Fr. 3450.–
Zuschlag Einzelzimmer: Fr. 320.–Anzahlung: Fr. 750.– bei Anmeldung
Im Preis inbegriffen:
• Hin- und Rückflug Genf–Ouarzazate Marrakesch–Genf
• Alle Transfers und Reise im Kleinbus, Vollpension in Riads, Reiseführer
• Wüstenkarawane, Vollpension in der Wüste, Zelte und Zeltausrüstung
• Geführte Besichtigungen
• Trinkgelder in Hotels und Restaurants
Nicht inbegriffen:
• Persönliche Auslagen, Versicherung, Trinkgelder Wüstenkarawane
Anforderung an die Wüstenwanderung:
• Keine besonderen Anforderungen
• Die mit Reitdromedaren begleiteten Wanderungen in der Wüste dauern bei angenehmen Temperaturen rund 4 Stunden/Tag
Wichtig:
Vor der Reise findet ein Informationsabend statt. Markus Kellenberger beantwortet dort alle Ihre Fragen zum Thema Wüstenwandern und der passenden Ausrüstung.
67 LESEREISE | NATUR & FREIZEIT
Die Sanftheit und Stille der Dünenlandschaft berührt die Seele.
Markus Kellenberger
Ihre Reiseleitung
Brahim Boulaouane
Von der Schnapsidee zur Hautcreme
Ein Frauen-Duo im Tiroler Galtür stellt Naturkosmetik aus Enzian her.
Christian Schreiber
Als Kind ist Alexandra Walter mit ihrem Vater in die Berge gezogen, um Enzianwurzeln zu sammeln. Der Papa hatte einen Pickel in der Hand und eine Kraxe auf dem Rücken. Die Tochter schnappte sich die Wurzeln und putzte grob die Erde weg. Zuhause wurde dann Schnaps gebrannt. Heute muss Alexandra nur ein paar Schritte von ihrem Haus in Galtür (Tirol) laufen, und schon steht sie mitten drin in einem Enzian-Feld, das so gross ist wie fünf Fussballplätze. Im Gegensatz zu ihrem Mann, der scharf auf die Wurzeln ist, um daraus einen edlen Brand zu machen, interessiert sich Alexandra für Blätter und Blüten. Zusammen mit ihrer Freundin Heidrun Walter macht sie daraus nämlich Natur-Kosmetik. Seife, Lotion, Handcreme – Enzian ist nicht nur fein für den Magen, sondern auch für die Haut.
Um die Sache einordnen zu können, muss an dieser Stelle ein weiterer Rückblick erlaubt sein. Alexandras Mann ist Edelbrand-Sommelier, er legte 2017 das Feld an, weil Enzian in freier Natur geschützt ist. Die Galtü-
rer haben sich schon vor mehr als einem halben Jahrhundert das Recht für eine Ausnahmegenehmigung erstritten. Alljährlich dürfen 13 ausgeloste Haushalte ausschwärmen und je 100 Kilo Wurzeln ausgraben. Daraus kann man gerade einmal sieben Liter Schnaps machen. Heute produziert Alexandras bessere Hälfte immerhin 20 Liter pro Jahr.
Alexandra und Heidrun fanden aber, dass es Verschwendung ist, wenn man nur die Wurzel verarbeitet. Also machten sie sich Gedanken, wie sich der Rest der Pflanze verwerten lässt. Die erste Idee, Brot mit EnzianSamen zu backen, kam nicht so gut an. «Das Geschmacks-Erlebnis war mittel.» Vor allem die vielen Bitterstoffe verdarben den Appetit. Also entschied das Duo, sich in Richtung Kosmetik vorzutasten. «Wir hatten keine Kontakte in die Branche und haben bei Null angefangen», erklärt Heidrun. Eine befreundete Medizinisch-Technische-Assistentin half schliesslich dabei, eine Duschseife anzufertigen. Sie setzte Öle, Tinkturen und Hydrolate an. Testpersonen waren Freunde, Nach-
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Das Bergdorf Galtür im Tiroler Paznaun.
barn, Bekannte. Die Rückmeldungen seien durchweg positiv gewesen, alle hätten geschwärmt, wie weich die Haut nach dem Waschen ist. «Aber niemand hat gerochen wie frisch geduscht. Wir mussten einen Weg finden, um den erdigen Geruch des Enzians zurückzudrängen», erzählt Alexandra.
«So nah an der Natur wie möglich»
Am Ende ist es eine Duftmischung aus verschiedenen Kräutern geworden, die den Produkten eine angenehme Note verleiht. Das Credo bei dem ganzen Prozess hiess stets: «So nah an der Natur wie möglich.» Ganz ohne Zusätze, um die Seifen und Cremes haltbar zu machen, funktioniert es nicht. Aber die Zutatenliste ist kurz. Auf dem Feld kommen weder Spritzmittel noch Dünger zum Einsatz, die beiden Frauen jäten und ernten von Hand. Es dauert fünf bis sechs Jahre, ehe eine Pflanze reif ist. «Das Unkraut wächst natürlich schneller, deswegen geht uns die Arbeit nie aus.»
Ende Juni beginnt die heisse Phase. Alexandra und Heidrun bücken sich dann mit speziellen SchneideMessern über den Enzian, der bis zu eineinhalb Meter hoch stehen kann. Die Wurzel tasten sie nicht an, sie wird in einem anderen Jahr geerntet. Blüten und Blätter bleiben am Stängel und landen in Wäschekörben, die die Helfer zum Sammelbehälter tragen. Dort steht jemand mit Kofferwaage und addiert alles zusammen. Bei 500 Kilo ist Schluss, mehr würde die Kapazitäten der beiden Galtürerinnen sprengen, die die Kosmetikherstellung nur nebenberuflich betreiben.
Früher haben die Frauen den Enzian in ihren Kellern ausgebreitet, um ihn zu trocknen. Heute übernimmt eine Firma am Chiemsee die Arbeit, stellt einen zerti-
fizierten Extrakt aus den Blüten und Blättern her, der dann in die Cremes und Seifen kommt. Der Vertrieb der Produkte erfolgt über die eigene Homepage und mehr als zwei Dutzend Hotels und Gästehäuser im Paznauntal. Darunter ist auch die Silvrettatherme in Ischgl. Die dortigen Saunameister experimentieren aktuell mit der Maische, die bei der Enzian-Produktion von Alexandra und Heidrun anfällt und wollen daraus einen weiteren ungewöhnlichen Aufguss machen. In Innsbruck und im Zillertal kann man den Enzian für die Haut mittlerweile ebenfalls kaufen. Wer scharf auf den Schnaps ist, muss sich gedulden. Alexandra: «Es gibt eine lange Warteliste, weil jeder eine Flasche haben will.»
www.enzner.at
Der gelbe Enzian in voller Blüte.
69 NATURKOSMETIK | NATUR & FREIZEIT
Ein echter Enzner ist in Tirol ein Zeichen der Wertschätzung.
Alexandra Walter, Hermann Lorenz und Heidrun Walter.
Schmerzfrei auf dem E-Bike: Ergonomie-Tipps von Hand bis Fuss
Ob Sitzbeinknochen, Handgrösse oder Fussstellung: jeder Mensch ist anders. Wer sich bei der Wahl von Velo, Sattel, Griffen, Pedalen und Co. richtig beraten lässt, ist klar im Vorteil. Der Schweizer E-Bike-Spezialist m-way hat diverse Tipps zusammengestellt, wie sich Schmerzen vermeiden lassen – egal in welchem Alter.
Jonathan Spirig
Dass längeres Velofahren oder auch sportliches Mountainbiken immer irgendwo wehtun muss, ist ein Trugschluss», sagt Stanley Bappock, Ergonomie-Experte beim E-BikeExperten m-way Bernexpo. Dies sind die wichtigsten Tipps gegen die häufigsten Probleme – egal auf welchem Bike und in welchem Alter man unterwegs ist:
Schmerzende Handgelenke und taube Finger
Wer beim längeren Velo-Fahren Schmerzen in den Handgelenken oder Taubheit in den Fingern spürt, sollte sich über einen Besuch im Fachgeschäft Gedanken machen. «Der Grund kann zum Beispiel darin liegen, dass die Griffe allenfalls in einem falschen Winkel eingestellt oder zu breit oder zu schmal gewählt sind. So
kann es sein, dass Nerven eingeklemmt werden oder die Hand einfach nicht genügend Auflagefläche hat. Jeder Mensch hat eine andere optimale Griffposition», betont Stanley Bappock von m-way. Handschmerzen können aber auch mit dem Sattel zu tun haben. Wer unbequem sitzt, verlagert das Gewicht automatisch mehr auf seine Hände, sagt der m-way-Experte.
Beschwerden beim Sitzen
Wenn der Sattel zu klein oder zu schmal ist, wird es mit der Zeit unangenehm bis schmerzhaft in den Bereichen von Rücken, Steissbein, Prostata, Sitzbeinknochen oder Schambein. Im Extremfall können sogar Nerven abgeklemmt werden und Taubheitsgefühle entstehen. Je nach Breite der Sitzknochen (diese lässt sich vermessen!) und je nach Fahrposition (aufrecht/sportlich) gibt
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Dass längeres Velofahren oder auch sportliches Mountainbiken immer irgendwo wehtun muss, ist ein Trugschluss. »
es eine optimale Breite und allenfalls auch Härte des Sattels. Zudem bestehen grosse Unterschiede bei der ergonomischen Wölbung des Sattels (sicht- und spürbare Vertiefung in der Sattelmitte). Wer die Sitzknochen vermessen lässt, kann sich danach den idealen Sattel anschaffen, der beim Fahren nicht mehr an heiklen Stellen drückt. Eine entsprechend gepolsterte BikeHose hilft zusätzlich gegen Schmerzen.
Ziehen und Zwicken in Knien oder Füssen
Eine unnatürliche Haltung der Füsse auf den Pedalen kann auf Dauer zu unangenehmen Schmerzen führen. «Je nach Fussbreite und Beinstellung sollten die Pedale deshalb individuell angepasst werden», sagt der m-wayErgonomie-Fachmann. «Sonst kann es beispielsweise passieren, dass nur der halbe Fuss Kraft auf die Pedale ausüben kann und so das Treten erschwert wird.» Feste Schuhe mit steifer Sohle sorgen zusätzlich für eine effiziente Kraftübertragung und verhindern Abrutschen und Fussbeschwerden.
Sattel, Griffe, Pedale: wenn alles auf den Körper abgestimmt ist, vermeidet man Schmerzen.
Übrigens: Nicht nur Sattel, Griffe und Pedale, auch das ganze Bike sollte natürlich zu seiner Besitzerin oder seinem Besitzer passen. «In unserer Ergonomie-Corner lässt sich darum der gesamte Körper vermessen», so Bappock. Wer bereits ein Bike hat und nicht zufrieden ist, kann mit der idealen Einstellung von Sattel und Lenker bereits viel erreichen oder beispielsweise nur den Lenker oder den Vorbau gegen ein passenderes Teil austauschen.
m-way.ch/ergonomie
Ein E-Bike-Verkäufer sollte auch in Sachen Ergonomie gut geschult sein.
Richtig ausgestattet macht das Biken noch mehr Spass.
71 E-BIKE | NATUR & FREIZEIT
Moorlandschaften, Auen und die Gantrischkette prägen den Naturpark Gantrisch.
Viel Fläche fürs Grüne
Alte Bäume, neue Skulpturen, einladende Spazierwege: Diese sechs Schweizer Pärke präsentieren sich als sommerliche, vielseitige Erholungsräume.
Benjamin Haltmeier
1. Museumspark Solothurn
Es lohnt sich, vom Bahnhof der schönen Barockstadt aus zu Fuss durch die Altstadt zum Kunstmuseum zu schlendern. Bei der Ankunft treffen Besucher*innen nämlich auf eine umfangreiche Sammlung vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart – und die lässt sich auch im Grünen entdecken. Die grosse Parkanlage mit ihren Magnolienbäumen und Blumenbeeten ist schliesslich auch mit Skulpturen moderner und zeitgenössischer Schweizer Künstler*innen bestückt. Zu den Highlights gehört dabei sicher Roman Signers Stiefel-Brunnen, der zum Eingang des Kunstmuseums weist. Der Künstler hatte das Werk 2004 eigens für die Institution geschaffen – noch immer verzaubert es Kunstinteressierte mit Humor und erfrischenden Fontänen. www.solothurn-city.ch
2. Naturpark Gantrisch
Von der Gantrischkette umschlossen, präsentiert sich dieses Berner Gebiet als malerischer Ort, in dem sich Biber, Gämsen, Hermeline, Feuerfalter und Raufusskäuze heimisch fühlen. Von dieser Biodiversität können auch Wandernde und Biker*innen profitieren: Die verschiedensten Naturlandschaften lassen sich unterwegs in aller Ruhe entdecken; seien es die Moorlandschaften
rund um den Gurnigel, die Ufer und Auen von Sense, Schwarzwasser und Gürbe oder aber das höher gelegene Gebirge. Auch nachts lohnt sich eine Exkursion in den Naturpark Gantrisch: Er wurde dank seiner Lichtschutzzonen als erstes Schweizer Gebiet mit dem internationalen Label «Dark Sky Park» ausgezeichnet – beste Voraussetzungen für den ungetrübten Blick zu den Sternen. www.madeinbern.com
3. Botanischer Garten St.Gallen
Klar gibt es an der Stephanshornstrasse auch spannende Führungen rund um die 8000 beschrifteten Pflanzen aus aller Welt. Doch der Botanische Garten von St.Gallen lässt sich auch einfach zum Entspannen nutzen. Im Freigelände lassen sich 20 mit Wegen verbundene Abteilungen auf einem gemütlichen Spaziergang erkunden. Die Stadt als Eigentümerin der Anlage hat dabei immer wieder für Sehenswürdigkeiten gesorgt, sei es mit der speziellen Architektur des Alpinenhauses, mit dem Tropenhaus, dem Orchideenhaus oder dem Farngarten und der Pergola im Freien. Übrigens findet sich gleich nebenan das Naturmuseum – wer also noch mehr über Flora und Fauna erfahren will, kann dies mit einem kleinen Abstecher tun. www.st.gallen-bodensee.ch
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4. Park Villa Boveri
Die Aargauer Stadt Baden verfügt über eine lange Industriegeschichte. Diese Entwicklung prägte das Stadtbild – und zwar nicht nur mit Fabriken, sondern auch mit grünen Inseln. So wurde die Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Villa Boveri einst von der gleichnamigen Familie bewohnt, die hinter dem Elektrotechnikkonzern Brown, Boveri & Cie stand. Dazu gehört eine rund zwei Hektar grosse Parkanlage, die zwei ganz unterschiedliche Stilrichtungen kombiniert: Zum einen finden Besucher*innen hier heute noch einen streng strukturierten englischen Garten. Zum anderen gehört auch ein opulenter Neubarock-Garten zum Anwesen, der auf fünf Ebenen Blumenrabatte, Wasserspiele und Skulpturen umfasst – ein vielseitiger Ort der Ruhe und Erholung. www.aargautourismus.ch, www.deinBaden.ch
5. Le Parc Evologia
In der Region Jura & Drei-Seen-Land kommt in Sachen Gartenvielfalt garantiert keine Langeweile auf: Dieser Park in Cernier vereint nördlich von Neuenburg nämlich die verschiedensten Aspekte von Flora und Fauna auf äusserst kreative Weise. Zu den aussergewöhnlichen Orten zählt etwa der Blumen- und Skulpturengarten, in dessen Zentrum die Boréal-Blume steht. Im Permakulturraum fühlen sich nicht nur Apfelbäume wohl, sondern auch Amphibien. Bizarre Momente erleben Gäste im Mondgarten oder in Gullivers Garten, in denen man sich nebst den monumentalen Werken recht klein vorkommt. Woodstock-Garten, Garten der Energien und Kaninchenhügel – diese und weitere Abteilungen des Parks beleuchten das kulturelle, landwirtschaftliche und landschaftliche Erbe des Kantons Neuenburg. www.j3l.ch
Der Park des Kunstmuseums Solothurn stellt Skulpturen moderner und zeitgenössischer Künstler*innen aus.
6. Stockalpergarten
Schattiges Plätzchen gesucht beim Wahrzeichen Brigs? Ganze 13 000 m² und unzählige Bäume gehören zu dieser imposanten Gartenanlage, die neben dem dreitürmigen Prachtschloss des Barock-Unternehmers Kaspar Stockalper liegt. Das Areal wurde aufgrund historischer Quellen rekonstruiert und ist unterteilt in ein Parterre mit Wasserelementen, Carrés und Lustgarten sowie in einen Obstgarten – in Letzterem gedeihen Sorten von Pro Specie Rara. Dazu gesellen sich ein Pavillon, eine Wiesenböschung Richtung Rebhang, ein Rosengarten sowie der Blick auf die hohen Gipfel der Walliser Alpen. Im Sommer laden alle diese Flächen des Parks zum Verweilen ein – wobei sie mit ihrer Weitläufigkeit beweisen, wie erfolgreich der Frühkapitalist Stockalper vor fast 400 Jahren war. www.brig-simplon.ch
Der weitläufige Stockalpergarten in Brig umfasst 13 000 Quadratmeter.
73 PÄRKE | NATUR & FREIZEIT
Auch morgen noch kraftvoll sehen
Bei neuen Eindrücken und Informationen sind zu 80 Prozent unsere Augen gefordert, dazu kommen Bildschirmarbeit und Handynutzung. Angesichts dessen, was Augen täglich leisten, ist es beinahe verwunderlich, dass sie im breiten Wellness-Angebot bislang vernachlässigt wurden. So ist das MentalSpa Resort Fritsch am Berg oberhalb von Bregenz am Bodensee wohl das erste, das eine neue, innovative und fundierte «Augen Wellness» als Teil einer ganzheitlichen Gesunderhaltung anbietet.
Haben die Augen Stress, hat unser Gehirn Stress. Die Konzentration lässt nach, Kopfschmerzen und das Gefühl unter Druck zu stehen können sich einstellen. «Die Wechselwirkung zwischen Stress und Sehen kann einen Teufelskreis auslösen: Der Stress kann das Sehvermögen beeinträchtigen, was wiederum zu mehr Stress führt. Langfristig kann also chronischer visueller Stress zu Verschlechterung der Augen führen und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen», erklärt Diana Sicher-Fritsch. Augengesundheit als Teil einer ganzheitlichen Gesunderhaltung ist daher kein Kann, sondern ein Muss fürs MentalSpa Resort Fritsch am Berg. Regelmässige Pausen, Augenübungen und eine angemessene Sehhilfe können helfen, solche Belastungen zu minimieren und das visuelle Wohlbefinden zu ver-
bessern. Beim neuen Programm «Augen Wellness» im Fritsch am Berg unterstützen speziell geschulte Mitarbeiter*innen in der Beratung und während des Trainings, das als Präventionsmassnahme die Augengesundheit fördern soll. Unter dem Motto «Sicht-Bar» gibt es nach einer umfassenden Beratung mit Selbsttests einen Trainingsplan für individuelle Bedürfnisse und Tools für zuhause. Auch für «Seh-Food» mit Lutein, Vitamin C, Omega-3-Fettsäuren, Zeaxanthin & Co, die gut sind für die Augengesundheit.
Augen-Trainings – für Sehkraft, Dehnung & Entspannung
Die Augenübungen selbst kommen aus der Neuro-Athletik und trainieren unterschiedlich die Augen-Fitness. Die vier Trainingseinheiten sind wie alle Spa- & Ge-
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sundheitsanwendungen im MentalSpa Resort von Berg, See, Wald und Wiese inspiriert, die das Resort umgeben und das typische Fritsch-Gefühl ausmachen. «SichtKraft» (Berg) meint Übungen für Sehkraft und Fokus, die für eine Optimierung der visuellen Leistungsfähigkeit sorgen können. «Sicht-Feld» (See) fokussiert die Dehnung des Auges, setzt auf Spannungsreduktion durch grössere Flexibilität der Augenmuskulatur und kann mittels Blickschulung eine Erweiterung des Sichtfeldes bewirken. Wer eine Gleitsichtbrille trägt, könnte das Phänomen kennen: Sie schränkt das Gesichtsfeld ein, weil das Auge gerne im «sehscharfen» SichtfensterBereich unten verweilt. Die Folge: Wir nehmen einiges nicht oder unscharf wahr und müssen häufiger den Kopf bewegen, um das zu sehen, was wichtig ist – etwa im Seitenspiegel des Autos. «Das wiederum nimmt das Gehirn als Angriffs- oder Flucht-Handlung wahr» erklärt Diana Sicher-Fritsch: «Die Folge? Stress!» Auf Regeneration, Augenpflege und Entspannungsübungen bei trockenen und gestressten Augen ist dagegen das Augen-Training «Sicht-Schutz» (Wald) ausgerichtet.
Elemente aus der Licht-Therapie über die Augen: Vitamin D, Stimmung & Schlaf
In «Sicht-Licht» (Wiese) geht es schliesslich um Licht, das über die Augen aufgenommen wird und in vielerlei Hinsicht der Gesundheitsförderung dient. Hier wird mit Elementen aus der Licht-Therapie gearbeitet und Farblicht apparativ eingesetzt. Ist doch Licht nicht nur essenziell für die Vitamin D-Produktion des Körpers, sondern auch für unsere Stimmung: Es unterstützt die Bildung des Glückshormons Serotonin, aus dem der Körper wiederum Melatonin produziert, das für einen guten Schlaf sorgt. Mit Licht lassen sich zudem chronobiologische Prozesse des Körpers wie etwa Stoffwechsel, Regeneration und Energiehaushalt steuern. So hängen all diese
«Bei uns sieht man die Welt von oben», sagt Diana Sicher-Fritsch. Als «Expertin für leichtes Leben» hat sie ein ganzheitliches MentalWellness-Konzept entwickelt, das Beratung mit Wellness-Vergnügen kombiniert.
Themenfelder eng mit dem Sehen zusammen. Als Abrundung des neuen «Augen Wellness»-Programms gibt es im Fritsch-Spa eine spezielle Augenmassage «BlickBalance». Sie kann die Augenmuskulatur entspannen, die Durchblutung verbessern, die Augenbelastung minimieren und die Lymphdrainage fördern. Und nicht zuletzt sorgen Achtsamkeitswanderungen auf dem Pfänderrücken oberhalb von Bregenz für neue Blickwinkel und Klangschalen-Meditationen für innere Bilder.
MentalSpa Resort Fritsch am Berg www.fritschamberg.at
Den Bregenzer Hausberg Pfänder im Rücken für Ruhe und Kraft, den Bodensee und die Schweizer Berge im Blick für Weitsicht, dazu viel persönlicher Freiraum inmitten der Natur: beste Voraussetzungen, um im MentalSpa Resort Fritsch am Berg Mentales in die Wellness zu bringen.
Das leichte, unbeschwerte «Fritsche»-Gefühl ist nachzuspüren im stylischen Resort mit blau leuchtendem Pool und SPA sowie seinen 42 Zimmer wie Suiten –adults only (ab 16 Jahren).
75 ADVERTORIAL | NATUR & FREIZEIT
Das wird ein Rosenalp-Sommer
Eine sommerliche Traum-Kombination: Wanderfreuden, kostenfreie Greenfees auf Top-Golfplätzen und die Spa- & HealthWelten der stylischen Rosenalp in Oberstaufen! Im hübschen Allgäuer Ferienort kann man nicht nur flanieren, sondern auch am Imberg und Hochgrat wandern.
Aufwachen in den stylischen «Rosenalp»Zimmern mit Blick über Oberstaufen oder auf die Bergwelt – und schon lockt die Sonne nach draussen zum Frühstück auf der Terrasse. Herrlich, die vielen frischen Früchte und regionalen Spezialitäten, die für den Tag stärken. Lust auf Wandern? Unbedingt! Denn die Kombination aus purer Natur mit sanften Gipfeln und Bergseen, geselligen Alpen und Käsereien ist ein Allgäuer Juwel. Dank der Oberstaufen PLUS-Karte sind Bergbahnfahrten inklusive, etwa auf den Imberg. Von dort oben kann man nach leichten Touren zu panoramareichen Alpen gemütlich den Weg nach unten machen. Oder man steigt in den Premiumwanderweg «Alpenfreiheit» ein und geht über den Hörmoos See durch ein Hochmoor und wieder zurück über einen aussichtsreichen Kamm. Ganz auf Tuchfühlung mit der Allgäuer Natur im Naturpark Nagelfluhkette führt der zweite Premiumwan-
derweg «Wildes Wasser» zum Naturjuwel Buchenegger Wasserfälle. Aber auch das sagenhaft vielfältige Sportprogramm im Rosenalp Gesundheitsresort & Spa Oberstaufen wird im Sommer gerne nach draussen verlegt, geführte Wanderungen und Nordic Walking inklusive.
Sommerambiente mit Leichtküche und Pool-Feeling
Überhaupt ist das stylische Resort, das Gesundheit, Spa und modernstes Ambiente unter ein Dach bringt, ein absoluter Sommer-Geheimtipp. Weil es weitläufig, stylisch und offen ist – ein luxuriöser Ort, um Tag für Tag Sommerfeeling auf der Terrasse und im Garten zu zelebrieren. Nach der Rückkehr von allerlei Aktivitäten locken die SPA-Welten der Rosenalp: In- wie Outdoorpool sorgen für Erfrischung, auf der Liegewiese darf in die Bergwelt geträumt werden und die Leichtküche der Rosenalp mundet auf der Sonnenterrasse. Ganz unbe-
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schwert auch bei wärmeren Temperaturen und mit gesunden Nahrungsmitteln sowie schonenden Zubereitungsarten, die der Gesundheit förderlich sind. Wer zudem noch (ohne Hungergefühle) den Säure-BasenHaushalt natürlich regulieren möchte, wählt alternativ das Basenfasten nach der original Wacker®-Methode. Das kompetente Medical Center im Haus unterstützt nach Belieben mit innovativen Infusionen und Checkups, die Physiotherapie unter anderem mit osteopathischen Behandlungen. Und das Beauty-Angebot sucht seinesgleichen – im Sense Spa mit Shisheido- und Clarins-Treatments und im Med Spa mit innovativen, nicht invasiven Technologien.
Golfen mit freiem Greenfee auf fünf Allgäuer Plätzen
Last, but not least der Geheimtipp für alle Golfenden, die dank der «Oberstaufen PLUS GOLF»-Karte zu kostenfreien Golffreuden gelangen. Täglich ist ein Greenfee inklusive, das auf fünf verschiedenen Partner-Plätzen der Umgebung eingelöst werden kann. Neu dabei im Sommer 2024: Der nahe 18-Loch-Platz OberstaufenSteibis, eingebettet in ein reizvolles Hochtal auf 900 Metern Höhe. Ebenso vor der Haustür liegt der Golfpark Bregenzerwald – Riefensberg im Weissachtal. Und der höchste Abschlag Deutschlands auf 1011 Metern mit Blick auf 100 km Alpenkette im abwechslungsreichen Golfclub Waldegg-Wiggensbach ist nicht mehr als 40 km entfernt.
Rosenalp Gesundheitsresort & Spa www.rosenalp.de
Sommer-Geheimtipp: Das Rosenalp Gesundheitsresort & Spa (adults only) auf einer Anhöhe über dem hübschen Allgäuer Oberstaufen.
Wie gut das zusammenpasst: Sommerliche Golffreuden und die Spa- & Health-Welten der stylischen Rosenalp.
Abends darf der Tag auf der Sonnenterrasse mit dem kulinarischen Geheimtipp der Rosenalp Leichtküche ausklingen.
77 ADVERTORIAL | NATUR & FREIZEIT
Leserbilder
Bild des Monats
Wir suchen für jeden Monat ein schönes Natur- oder Landschaftsbild. Senden Sie das Bild per E-Mail in hoher Auflösung (mindestens 3 Megabyte) per E-Mail an bild@natuerlich-online.ch unter Angabe Ihrer Adresse. (Querformat bevorzugt) Das aus Sicht der Redaktion schönste Bild wird jeweils abgedruckt und mit einem Gutschein des Weber Verlags im Wert von Fr. 50.– belohnt. Weitere Bilder werden bei uns auf der Website natuerlich-online.ch aufgeschaltet.
Leserbrief
Briefe an natürlich
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail an:
leserbriefe@natuerlich-online.ch oder per Post an «natürlich», Leserbriefe, Gwattstrasse 144, 3645 Thun/Gwatt.
Ungiftig
Schwarzer Holunder
– Beeren eher hängend
Achtung giftig
Andrea Bieri Bodensee Romanshorn
Giftig!
Zwergholunder
– Beeren stehen aufrecht
– Mit «Delle» in der Beere
Auf Seite 13 der Ausgabe 06 | 2024 ist ein Beitrag: «Unsere grüne Apotheke» mit einem vermutlich falschen Bild.
Sie schreiben: Der Saft der Holunderbeeren wirkt antioxidativ und kräftigend – wohl wahr, wenn es sich um den schwarzen Holunder handelt. Der abgebildete Holunder ist aber der Zwergholunder. Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders jedoch die Samen der schwarzen Beeren. E. W.
78 IHRE SEITE | LESERBRIEF, LESERBILD
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d. Kontoseiten leger, salopp Abk.: abrechnen Zusammenbruch, Ruin bes. Platz im Theater 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 11 8 2 1 7 4 5 10 6 9 3 s2018-16 ® www.kanzlit.ch
IMPRESSUM
44. Jahrgang 2024, ISSN 2234-9103
Erscheint 10-mal jährlich
Verbreitete Auflage: 19 857Exemplare (WEMF/KS beglaubigt 2023)
Kontakt
mail@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch
Redaktion, Herausgeber und Verlag
Weber Verlag AG , Gwattstrasse 144, CH-3645 Thun Tel. +41 33 336 55 55, leserbrief@natuerlich-online.ch www.weberverlag.ch
Verlegerin
Annette Weber-Hadorn a.weber@weberverlag.ch
Verlagsleiter Zeitschriften
Dyami Häfliger d.haefliger@weberverlag.ch
Chefredaktor
Samuel Krähenbühl, s.kraehenbuehl@weberverlag.ch
Leser*innenberatung
Sabine Hurni, s.hurni@weberverlag.ch
Weitere Autor*innen
Angela Bernetta, Fabrice Müller, Lioba Schneemann, Erna Jonsdottir, Markus Kellenberger, Blanca Bürgisser, Sabine Hurni, Samuel Krähenbühl, Leila Dregger, Susanne Gedamke, Monika Neidhart, Yves Scherer, Andreas Walker, Jonathan Spirig, Benjamin Haltmeier, Christian Schreiber, Irène Nager
Grafik/Layout
Shana Hirschi, Nina Ruosch
Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung durch den Verlag. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.
Anzeigenleitung
Thomas Kolbeck, Tel. +41 79 269 73 21 t.kolbeck@weberverlag.ch
Anzeigenadministration/Marketing Blanca Bürgisser, Tel. +41 33 334 50 14 b.buergisser@weberverlag.ch
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Aboverwaltung abo@weberverlag.ch, Tel. +41 33 334 50 44 Druck
Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen
Bildnachweise
Miriam Kolmann: 3 Lena Kissóczy: 14-17 prosenectute: 28-29
Andrea Abegglen: 38 Andreas Walker: 61 Irène Nager: 63-65 fotoforcher.at, privat: 68-69
MoustacheBikes: 70
m-way/SQLab: oben 71
Cube: unten 71
m-way: unten 71 Fritsch am Berg: 74-75 Rosenalp: 76-77
Andrea Bieri: 78
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Vorschau
Musiktherapie
Wie Musik bei psychischen
Erkrankungen
helfen kann.
Sing Dich gesund!
Wie Singen die Lunge und die Seele befreien hilft.
Schweizer Urklänge
Einblicke in das Leben des Jodlerkomponisten und Naturmenschen Adolf Stähli.
Prostata
Wie mit Beschwerden umzugehen ist und was Abhilfe schafft.
Fokusthema
Krebs.
«natürlich» 09/24 erscheint am 29. August 2024
Kontakt /Aboservice: Telefon 033 334 50 44 oder abo@weberverlag.ch, www.natuerlich-online.ch
81 SERVICE natürlich
Der Sinn des Lebens
Markus Kellenberger
Ruhig hält sie die Teetasse mit beiden Händen an ihrem geschlossenen Mund und schaut dabei in eine diffuse Ferne. Schliesslich holt sie tief Luft, nimmt einen Schluck und sagt: «Ich habe den Sinn des Lebens verloren.» Stumm und in Gedanken versunken trinken wir langsam unseren Tee aus, dann sage ich, weil mir nichts anderes einfällt: «Komm, wir machen einen Spaziergang durch den Wald.»
Der Sinn des Lebens, the Meaning of Life – jede, jeder und jedes hat sich schon daran abgearbeitet, denn es ist eine uralte Frage. Kaum hatten die Sumerer vor rund fünftausend Jahren die erste Schrift der Menschheit entwickelt, schrieben sie die Geschichte von Gilgamesch auf. Der war ein König und als junger Herrscher ein derartiger Unflat, dass die Götter entschieden, ihm eine unmissverständliche Warnung zukommen zu lassen, indem sie seinen besten Freund töteten. Adlig und arrogant wie er war, dachte sich Gilgamesch jedoch, der beste Weg, um dem Zorn der Götter zu entkommen, sei, so zu werden wie sie, nämlich unsterblich. Und so machte er die Suche nach dem Kraut der Unsterblichkeit zum Sinn seines Lebens.
Jahrelang und mit wachsender Verzweiflung suchte Gilgamesch nach diesem Kraut, das ihn den Göttern gleich machen sollte. Schliesslich hörte er vom Weisen Utnapischtim. Der hatte vor langer Zeit die Menschheit vor der Sintflut gerettet, was ihm die Götter mit Unsterblichkeit verdankten. Also kletterte Gilgamesch auf den Berg, wo der Weise wohnte, und brachte sein Anliegen vor. «Ich bin ein Einzelfall», beschied ihm Utnapischtim klipp und klar. «Wenn du aber unsterblich sein willst, dann kannst du das nur im Andenken der Menschen werden. Das schaffst du, wenn du fürderhin ein guter König bist und dich um die Armen in deinem Reich kümmerst.» Gilgamesch, der im Verlauf seiner Sinnsuche nicht nur älter, sondern auch ein bisschen vernünftiger geworden war, verstand. Er legte seinen Grössenwahn ab, verzichtete auf das Kraut, das ihn zum Gott gemacht hätte und wurde von diesem Tage an ein guter Herrscher. Und tatsächlich,
die Menschen massen ihn nicht an grossen Heldentaten, sondern an den vielen kleinen und guten Dinge, die er als König und bis zu seinem Tod für sie vollbrachte – und deshalb schrieben sie seine Geschichte auf, damit sich die Menschen immer an ihn und an seine Suche nach dem Sinn des Lebens erinnern können. So wurde Gilgamesch doch noch unsterblich.
Wir alle sind ein bisschen wie Gilgamesch. Wenn wir uns schon auf die Suche nach dem Sinn des Lebens machen, dann sollte es doch etwas Grosses sein, etwas, das uns aller Sorgen entledigt und unser Leben bis ans Ende der Tage und wenn möglich noch darüber hinaus ausfüllt. Und deshalb gibt es bis heute Menschen, die nach dem Kraut der Unsterblichkeit suchen, und wenn schon nicht nach ihm, so doch wenigstens nach dem Kraut des immerwährenden Glücks. Doch Unerreichbares geht nur im Märchen in Erfüllung.
Fast zwei Stunden lang waren sie und ich im Wald. Wir haben den Vögel zugehört und den Bäumen beim Wachsen zugeschaut. Wir haben unsere Gedanken freigelassen und dazu die harzig frische Waldluft mit diesem Hauch von Werden und Vergehen geatmet. Wieder zurück im Tipi frage ich: «Hast du den Sinn des Lebens wiedergefunden?» «Ich weiss nicht», sagt sie, «aber ich weiss jetzt, was ich will. Ich will meinen Garten jäten, er hat es dringend nötig.» Ja, denke ich, das ist eine gute Idee. Vom Jäten wird man zwar nicht unsterblich, aber nach getaner Arbeit ist man zufrieden und glücklich – und das macht Sinn.
Markus Kellenberger ist Autor und Journalist. In der Kolumne «Anderswelt» betrachtet er Alltägliches – nicht nur – aus schamanischer Sicht, und an seinen «Feuerabenden» im Tipi begleitet er Menschen auf der Reise ins Innere. markuskellenberger.ch
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