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Inser at es ch la ge nB rü cken zw is ch en Ku ndi nu nd Pr od uk t. Un dz wis ch en Medie n. Di es es In se ra tm ac ht We rb ung für We rb ung in Ze itunge nu nd Ze its chr if te n. De rVer ba nd SCHWEIZER MEDIEN schreibt da zu je de sJahreinen Wettbewe rb für jungeK re ativeaus Dabei sieg te auch dieseA rbeit–k reie rt wurde sie vonJulia Bo channe ck undJan Ke mpte r, We rbeage ntur Scholz&Friends SchweizAG. www.Das -kann-nur-ein -inse rat.ch
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Wie viel Freiheit braucht Ihr Kind?
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Mehr Natur geht in keine Flasche
« Seit über 50 Jahren verwandelt die Biotta Manufaktur biologisch angebaute Früchte und Gemüse in köstliche Säfte voll unverfälschter Naturkraft. » Fritz Lorenz, Bio- Gemüsebauer, Tägerwilen, Kanton Thurgau
Die Relativitätstheorie des Staus
Liebe Leserin, lieber Leser
Verkehrsmeldungen am Radio tönen seit Kurzem ungefähr
so: «In Richtung Zürich Stau vor dem Baregg – Zeitverlust rund 15 Minuten.» Als ich das bei einer Fahrt über Land zum ersten Mal hörte, bin ich erschrocken. Zeitverlust! Das Wort macht dramatisch klar: Hier geht es nicht mehr um ein simples Zuspätkommen, sondern um unwiederbringlich verlorene Lebenszeit!
hat? Dann haben wir uns rein rechnerisch 30 Minuten auseinandergelebt – was beziehungsmässig schwierig werden könnte.
Hier geht es nicht mehr um ein simples Zuspätkommen.
Nach dem ersten Schrecken beruhigte ich mich aber rasch wieder, denn, so meine Überlegung, da ich nicht im gemeldeten Stau steckte, gehörte ich zu den glücklichen Menschen, die in diesem Moment 15 Minuten Zeit gewonnen haben. Ist irgendwie ja logisch. Doch die Freude über den unerwarteten Gewinn währte nicht lange, denn sofort drängte sich mir eine hochsensible Frage auf: Was passiert, wenn meine Partnerin zufälligerweise im gemeldeten Stau gesteckt und deshalb 15 Minuten verloren statt gewonnen
Aus reinem Selbstschutz beendete ich an dieser Stelle meinen Gedankenfluss. Schliesslich habe ich schon Mühe, die einsteinsche Relativitätstheorie wirklich zu verstehen, geschweige denn die noch viel komplexere Relativitätstheorie des alltäglichen Staus. Die Zeit ist eine schwierige und höchst flüchtige Sache. Kaum ist sie da – ist sie auch schon wieder weg, und dabei spielt es keine Rolle, ob wir von vermeintlich gewonnener Zeit leben oder statistisch verlorener nachtrauern. Und falls Sie bis hierher gelesen haben, dann haben Sie nun rund eine Minute Ihres Lebens verloren – oder gewonnen. Aber das entscheiden Sie selbst.
Ich wünsche Ihnen einen wunderbar zeitlosen August.
Ichbin ein Kleidergeschäft undver missemeinen TV-Spot . Daslet zteMal habe ichihn bei der Schnit tabnahmegesehen. Er is tc a. 45 Sekunden lang, spieltineinem Warenhausund is tsehrlus tig. HabenSie ihn irgendwogesehen?Ich binfür jeden Hinweis dankbar. 076702 07 34
Sonnenbra
Libellen: Wir räumen auf mit Vorurteilen 44
Inhalt
Krafttiere: Wie sie unser Wachstum unterstützen 58
Gesundheit
8 Rauchen: aufhören lohnt sich immer
9 Wellness für die Augen
10 Yoga tut gut – aber der Boom birgt Risiken
16 Hilfe aus der Natur bei Sonnenbrand
24 Heinz Knieriemen über gutes und böses Cholesterin
Beratung
18 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen
Haus & Garten
26 Wieso wir jetzt Broccoli essen sollten
27 Von Stadtjägern, Cervelats und anderen Würstchen
28 Melonen: An der Grösse scheiden sich die Geister
34 Erneuerbare Energieträger im Überblick
38 Aus dem Füllhorn des Gartens
Natur
42 Treue ist programmierbar
43 Der Fischotter ist zurück – aber erst im Museum ...
44 Nein, Libellen haben keinen Stachel
48 Wandern im Jagdbanngebiet
Leben
56 Die Schweiz – ein kulinarisches Schlaraffenland
57 «Arschgeweih»: sexy oder ordinär?
58 Krafttiere: archetypische Verbündete der Menschen
Plus
3 Editorial
6 Leserbriefe
52 Markt
54 Leserangebote
62 Rätsel
63 Agenda
65 Vorschau
66 Carte blanche
Verantwortung tragen «natürlich» 07-13
enn wir anfangen würden, unsere Kleider wieder zu icken, statt sie wegzuwerfen, sobald irgendwo eine Naht kaputt geht, oder so – dann wäre bereits viel erreicht. Wir würden weniger kaufen, weniger Ressourcen verschwenden und die Umwelt insgesamt weniger belasten, allein schon weil es weniger Hin- und Hertransporte brauchen würde. Ob es den Menschen in der 3. Welt, die wir für unseren Konsum ausbeuten aber auch besser ginge, ist eine andere Frage. Die Globalisierung hat viele Probleme und noch viel mehr Abhängigkeiten geschaffen.
Verena Widmer, Bremgarten
Unten ohne durchs Leben «natürlich» 07-13
nd was machen Leute, die kein Fettpolster an der Sohle haben, sondern einen Hohlfuss wie ich, wo sich jedes Kieselsteinchen höllisch schmerzend in die zarte Sohlenhaut bohrt? Ist der Schuh nur ein unsympathisches Instrument zivilisatorischer Repression? Keineswegs, er schützt nämlich vor allerlei Dreck und Verletzungen. Im Schwimmbad bin ich schon auf den messerscharfen Rand eines metallischen Bier aschendeckels getreten, Gott sei Dank in Badelatschen. Auf den Böden der WCs liegt auch öfter allerlei Unappetitliches wie ausgekämmte Haare, Heftp aster, nicht zuletzt Pipi, welches statt in der Schüssel daneben gelandet ist. Und: Dort lauert auch der Fusspilz. Fazit: Es spricht vieles dafür, nicht barfuss zu laufen. Silvia Sachs, per E-Mail
Vor rund einem Jahr kaufte ich mir Barfuss-Joggingschuhe mit der Idee, diese auf dem Vitaparcours zu tragen. Seither bin ich ein absoluter Fan. Der erste Lauf auf dem Waldboden mit den dünn besohlten Schuhen war eine Zeitreise zurück in meine Kindheit. Meine Füsse spürten den Boden, die Wurzeln, die Erde – es war einfach toll und ist es heute noch. Mittlerweile gehe ich sogar mit Barfuss-Wanderschuhen in die Berge, allerdings nicht auf lange und hochalpine Touren, das wäre dann des Guten zu viel. Abgesehen von einem grossen Wohlgefühl haben die Barfussschuhe noch weitere positive Nebenwirkungen. Im Alltag bewege ich mich häu ger als früher richtig barfuss, zu Hause zum Beispiel. Und meine Haluxbeschwerden sind nicht weg, aber rein gefühlsmässig weniger stark. In meiner von Plateauschuhen geprägten Jugend las ich «Der Papalagi – Die Reden des Südseehäuptlings Tuiavii aus Tiavea». In einer dieser Reden beschrieb der Häuptling, was wir Weissen mit unseren Füssen tun: Sie in Kisten stecken, bis sie stinken. Das hat mich damals sehr amüsiert. Heute weiss ich, dass der Häuptling recht hatte. Fredi Keller, Langenthal
Hörner sollen honoriert werden «natürlich» 03-13
Sie
zweifeln am Grundgedanken, ob die Initiative «Horn auf» dem wirklich entspricht? Ja, selbstverständlich, denn an diese sind nicht nur ethische, sondern auch gesundheitliche Folgen für Mensch und Tier gebunden. Laut dem Forschungsinstitut FIBL ist zu entnehmen, dass das an der Basis vom Horn stark durchblutete Organ stets in Verbindung mit der Stirnhöhle des Rindes ist. Beim Wiederkäuen steigen die Verdauungsgase bis ins Horn hinauf, das mit der gleichen Schleimhaut ausgekleidet ist wie die Nasen- und Stirnhöhlen. Hörner treten im Tierreich fast ausschliesslich bei Wiederkäuern mit ihrer ausgeprägten Stoffwechselorganisation auf. Das deutet darauf hin, dass zwischen den Verdauungsorganen und den Hörnern der Wiederkäuer ein enger Zusammenhang besteht. Zudem sind die Hörner für die Kühe sehr wichtig für die Kommunikation, für ihre Rangordnung und ihr ganzes Sozial-
Leserfoto
Aus einem ausser Betrieb gesetzten Gartengrill ist ein belebtes Insektenhotel entstanden.
Urs Becker, Lenzburg
Person sehen? Warum also muss man so etwas mutwillig Tieren antun, die kein Mitbestimmungsrecht haben.
verhalten. Und wenn der Kunde eine echte und gute Milch kaufen will, kann ihm nur die mit dem Label Demeter verkauft werden – alles andere gleicht einem Betrug. Zudem lässt die jeweilige Qualität der Milch von enthornten Kühen sehr zu wünschen übrig und kann niemals mit der Qualität der Milch von behornten Kühen verglichen werden, was ebenfalls genau erforscht wurde.
Liliane Lesny-Poyda, Kesswil
Die Hörner unserer Nutztiere bewegen langsam die Schweiz! Gut so, vielleicht merken bald auch unsere Kinder, dass das Bild auf der Milchpackung nicht dem Original auf der Weide gleicht. Es wird viel politisiert, ob der Hörnerfranken nun eine neue Einnahmequelle für die
Bauern sei oder eine Erhaltungsmassnahme, welche die Hörner vor dem Aussterben bewahren soll. Ich würde gerne als Tierpsychologin anmerken, dass das Horn für die Kuh so wichtig ist, wie es die Hände für uns sind. Kommunikation in einer Herde ohne Hörner ist für die Tiere ein Stress. Klar gewöhnen sie sich daran und man kann sagen, dass die meisten klarkommen damit. Auch ein Mensch kann weiterleben, wenn er die Reha verlässt, nachdem er bei einem Unfall die Hände verloren hat. Nur, wie reagieren wir, wenn wir so eine vom Schicksal gezeichnete
Briefe an «natürlich» Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51.
Es gibt Bauern, die setzen viel Zeit und Geld ein, damit es den Tieren möglich ist, so wie sie auf die Welt kommen, auch weiterleben zu dürfen. Gewisse Zahlungen werden bald gestrichen und Bauern müssen heute innovativ und ökologisch sein. Behornte Kühe erfordern einen anderen Umgang, um Unfälle zu vermeiden, und es gibt heute Stallungen, die einfach sind und es ermöglichen, grössere Herden auf genügend Platz mit Horn zu halten. Es ist nur eine Frage des Willens und des Verständnisses – und dies sollte mit dem Hörnerfranken entschädigt werden. Und da man nicht Tierpsychologin sein muss, um die Menschen zu kennen, wissen wir alle, dass einfach so aus Goodwill die Kühe ihre Hörner nicht behalten werden. Dabei sehen sie so wunderschön und majestätisch aus; eben die Königinnen unserer Landschaft!
Tamara Fretz, Grenilles
Auf und davon «natürlich» 07-13 Jedes Jahr mehr Flugbewegungen, jedes Jahr mehr Autokilometer, jedes Jahr neue und noch abenteuerlichere Destinationen. Der Mensch ist ein widersprüchliches Wesen. Die Klimaveränderung macht ihm Angst, trotzdem tut er alles, um sie weiter voranzutreiben. Da helfen auch keine CO2-Abgaben und Ähnliches. Das Reisen will ich nicht verbieten, das steckt uns im Blut, aber wir sollten uns vor jeder Reise überlegen, ob es Sinn macht, so weit zu iegen oder zu fahren, ob es nicht in der Nähe ebenfalls lohnende und noch nicht entdeckte Ziele gäbe. Klar, der Tourismusbranche würde das nicht gefallen, der Welt aber bestimmt schon.
Annemarie Urech, Willisau
Rauchen_ Aufhören lohnt sich immer
in gern vorgebrachtes Argument langjähriger Raucher ist, dass sich «das Aufhören in meinem Alter nicht mehr lohnt». Falsch! Eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg zeigt klar, dass für Raucher über 50 das Risiko einer Herz- und Gefässerkrankung wesentlich grösser ist, als für Nichtraucher. Rechnerisch
muss ein Raucher 19 Jahre früher mit einem Herzinfarkt rechnen. Rund zehn Jahre sind es beim Schlaganfall. Die meisten Risiken würden in den ersten fünf Jahren nach einem Rauchstopp deutlich geringer werden, schreibt Springer Medizin.de.
RPrävention_ Peperoni gegen Parkinson?
aucher erkranken weniger an Parkinson als Nichtraucher, Grund dafür ist das im Tabak enthaltene Nervengift Nikotin. Forscher aus Seattle wollten deshalb wissen, ob auch geringe Mengen des Stoffs, der auch in Tomaten und Kartoffeln vorkommt, genügt, um vor der Krankheit zu schützen. Bei den untersuchten Patienten kam man tatsächlich zum Schluss, dass die Gemüse einen positiven Effekt haben könnten. Nichtsdestotrotz seien retrospektive Befragungen zu Ernährungsgewohnheiten fehleranfällig, schreibt die Ärztezeitung.de. Für einen Nachweis der präventiven Wirkung brauche es weitere Studien. Zu bedenken gäbe es auch, dass der Gehalt an Nikotin bei Nachtschattengewächsen im Vergleich mit Zigaretten minimal sei. Andere Faktoren, die gegen Parkinson schützen, sind also sehr wahrscheinlich. tha
FGesundheit
Gut zu wissen_ Chinesische Organuhr
ür Menschen, die unter wiederkehrenden Beschwerden zur gleichen Tageszeit leiden, lohnt sich vielleicht ein Blick auf die chinesische Organuhr. In der Traditionellen Chinesischen Medizin geht man davon aus, dass die verschiedenen Organsysteme innerhalb des Tagesrhythmus jeweils während zweier Stunden in einer besonderen Leistungsphase sind. Erwacht man beispielsweise nach Alkoholkonsum regelmässig zwischen ein und drei Uhr nachts, könnte das ein Hinweis sein, dass die Leber reklamiert. tha
Zähne_ Etwas mehr Abnutzung täte gut
ir werden immer älter. Das macht unseren Zähnen zu schaffen. Ein Team aus Forschern in Frankfurt und Leipzig hat zusammen mit Zahntechnikern herausgefunden, dass es die Evolution eigentlich gut eingerichtet hätte: Um die Zähne möglichst lange zu erhalten, brauche es eine gewisse gleichmässige Abnutzung. Sogenannte Schmelzabsprengungen, die zu heute häu g anzutreffenden Zahnhalsdefekten führen, hätten mit einer Veränderung des Belastungsmusters zu tun. Heute ist die Abnutzung wegen unserer Ernährungsgewohnheiten nicht mehr über die gesamte Zahnkrone verteilt, was Zahnhalsprobleme begünstigt. Quelle: Senckenberg.de
Wellness für die Augen
en Augen geht es ähnlich wie den Füssen: Tag für Tag tun sie ganz selbstverständlich ihren Dienst. Erst wenn sie ihre Arbeit einmal verweigern, wird einem schlagartig bewusst, wie unentbehrlich gesunde Augen sind. Rund 80 Prozent der Informationen aus der Umwelt nimmt der Mensch über die Augen war. Durch Arbeit am Computer und Fernsehkonsum sind die Augen heute aber oft einseitig belastet. Höchste Zeit also der Augengesundheit etwas Aufmerksamkeit zu schenken. «Ein erster Schritt kann die Bewusstmachung der täglichen Anforderungen an unser Sehorgan sein», sagt Wolfgang HätscherRosenbauer, Leiter der Augenschule in Bad Vilbel in Deutschland. Damit unliebsame Entzündungen und Störungen gar nicht erst entstehen, helfen einfache Übungen, um Augen zu stärken und die Selbstheilungskraft zu aktivieren. Schon der Arzt William Bates (1860 bis 1931) empfahl das sogenannte «Palming» als nachhaltiges Mittel, um die Sehkraft zu erhalten und zu fördern. Dabei werden die geschlossenen Augen mit den hohlen Handin-
nen ächen abgedeckt, die Ellenbogen sind dabei idealerweise auf der Tischplatte abgestützt. Nach acht tiefen Atemzügen und dem bewussten Wahrnehmen der Dunkelheit kommen die Augen langsam zur Ruhe. Die Übung kann mehrmals pro Tag wiederholt werden. Gymnastik und Wellness für Augen und Gehirn ist auch folgende Übung: «Zeichnen» Sie mit Ihrer Nasenspitze kleine und grosse liegende Achten. Beginnen Sie mit der Bewegung nach links oben. Der Nacken wird gelockert, das Gehirn besser durchblutet. Die Augenbewegungen werden harmonischer. Es lohnt sich, täglich ein paar Minuten in solch einfache Übungen zu investieren – die Augen werden es uns danken. Quelle: Weleda AG
Ausgewogen
Yoga reduziert bei chronischen Erkrankungen Schmerzen und baut Stress ab. Doch von der Schulmedizin wird die Methode noch wenig genutzt. Ein Grund dafür ist der unüberschaubare Markt.
Text Rita Torcasso
Die Wirkung von Yoga begann mich aus eigener Erfahrung zu interessieren: jahrelang litt ich unter Schmerzen und Verhärtungen im Nacken und im oberen Rücken, immer häufiger begleitet auch von Kopfweh. Zwar half Physiotherapie gegen die typischen «Computerbeschwerden», doch einige Wochen später kamen die Schmerzen wieder. Erst Yoga linderte sie durch die regelmässig ausgeführten Übungen dauerhaft.
In Indien, wo Yoga eine jahrtausendealte Tradition hat und als spiritueller Ausdruck des Hinduismus ausgeübt wird, anerkennen und nutzen Ärzte die Methode als Bestandteil von Behandlungen. Auch
in Europa wird heute nach unzähligen positiven Studien kaum mehr gefragt, ob Yoga eine heilende Wirkung hat, sondern was es bewirken kann. Yoga ist im Trend: In Deutschland gibt es fünf Millionen Praktizierende und allein in Zürich sind es um die 20 000.
Brachliegendes Potenzial
Die britische University of York veröffentlichte eine viel beachtete Yoga-Studie: Rund 150 Personen mit chronischen Rückenschmerzen fühlten sich nach einem 12-wöchigen Yoga-Programm nach der Iyengar-Methode generell besser, nahmen weniger Schmerzmittel ein als die Ver-
«Yoga ist weder Religion noch esoterische Heilslehre.»
gleichsgruppe und waren dreimal weniger oft krankgeschrieben. Wie viel sich allein im Bereich chronischer Leiden sparen liesse, kann man anhand von statistischen Zahlen erahnen. In der Schweiz gehen zehn Prozent aller ärztlichen Verordnungen auf Rückenschmerzen zurück, jeder zehnte Arbeitnehmende hat deswegen Absenzen. Yoga hilft aber nicht nur bei Rückenschmerzen, andere Studien weisen Verbesserungen bei Asthma, Diabetes und Herzerkrankungen nach. Ausserdem hilft die Methode gegen Stress, Schlafprobleme und Angstzustände.
In der Schweiz gehört Yoga zu den alternativen Heilmethoden. «Hausärzte entscheiden individuell, ob sie solche Heilmethoden empfehlen und welche sie als nützlich einstufen», sagt Margot Enz-Kuhn vom Berufsverband Hausärzte Schweiz. Sie geht davon aus, dass viele auf den Nutzen und die langfristig positive Wirkung hinweisen, doch Zahlen gebe es keine. Die Ärztin ist überzeugt: «Wenn es Patienten mit chronischen Leiden gelingt, mithilfe von Yoga auf die eigenen Ressourcen zurückzugreifen, profitieren sie durch weniger Schmerzen, grössere Zufriedenheit und auch weniger Arztbesuche.» Dieses Potenzial werde aber nicht systematisch
genutzt. Beiträge an die Kosten leisten nur einige Krankenkassen über die Zusatzversicherungen.
Die Ärztin Simone Rohrbach-Späth führt in Bern seit 16 Jahren eine Praxis für Innere und Psychosomatische Medizin. Für sie ist Yoga ein wichtiger Teil der Behandlungen bei psychosomatischen Beschwerden. «Ich setze geeignete Elemente für Stressabbau und Schmerzlinderung ein», erklärt die Ärztin, die auch YogaKurse anbietet. Sie erzählt von einem Teilnehmer, der bereits zwei Bandscheibenoperationen hinter sich hatte und mit Yoga erreichen konnte, dass die Schmerzen zurückgingen. Rohrbach-Späth machte die vierjährige Ausbildung im Schweizer Yoga Zentrum. Sie erklärt: «Yoga wird hier so verstanden, dass man die Übungen an die Bedürfnisse und den Gesundheitszustand jedes Einzelnen anpasst und nicht standardisierte Abläufe unterrichtet.» Als einen Grund, warum sich viele Ärzte nicht für Yoga interessieren oder die Methode kritisch beurteilen, nennt sie: «Wer selber
«Druck
kann beim Yoga böse Folgen haben.»
Richtig ausgeübt wirkt Yoga bei Rückenschmerzen besser als physiotherapeutische Übungen.
keine Erfahrung damit hat, betrachtet Yoga oft als eine Art Religion oder esoterische Heilslehre.»
Begeisterte Ärzte
Auch in öffentlichen Spitälern wird die unterstützende Heilmethode kaum genutzt, obwohl die Wirkung im Vergleich mit kassenpflichtigen physiotherapeutischen Übungen sogar besser ist. 2006 wurde im Deutschen Ärzteblatt eine Vergleichsstu-
Die wichtigsten Yoga-Richtungen
Yoga wird bei uns meist unter dem Sammelbegriff Hatha-Yoga angeboten, das Körperübung (Asana) und Atemtechnik (Pranayama) verbindet. Es gibt aber unterschiedlichste YogaRichtungen. Die bekanntesten sind:
Ashtanga/Vinyasa
Vier Schwierigkeitsstufen bauen aufeinander auf. Die einzelnen Haltungen werden in rascher Abfolge ausgeführt. Häufig ist es die Yoga-Form, die Fitnessstudios anbieten, zum Beispiel als Power-Yoga.
Viniyoga
Die sanfte Form des Hatha-Yoga orientiert sich stark an den Möglichkeiten und
Erfordernissen des Übenden, enthält dynamische und statische Elemente. Iyengar
Körperlich orientierte Yoga-Methode nach B. K. S. Iyengar. Die Übungen werden sehr langsam und konzentriert durchgeführt. Am Anfang sollen Hilfsmittel sicherstellen, dass auch Ungeübte die Stellungen richtig ausführen.
Bikram
Bikram-Yoga ist eine Abfolge von 26 festen Übungen, die in den 70er-Jahren in Los Angeles entwickelt wurden. Es wird in beheizten Räumen bei etwa 40 Grad praktiziert.
Kundalini
Das Kundalini-Yoga soll die Lebensenergie wecken. Die einzelnen Asanas (Stellungen) werden längere Zeit gehalten, dazu gehört das Singen von Mantras und Meditationen. Einbezogen wird die gesamte Lebensweise, darunter die Ernährung und ethisches Verhalten.
Sivananda
Zwölf Übungen, die immer wieder durchgeführt werden. Die Konzentration liegt auf der Atmung und einer spirituellen Vertiefung.
die mit 101 Personen, die unter chronischen Rückenschmerzen litten, veröffentlicht. Nach dem Zufallsprinzip machten je 30 von ihnen 12 Wochen lang einen YogaKurs nach der Viniyoga-Methode oder aber Physiotherapie. Yoga erzielte einen stärkeren Rückgang der Schmerzen. Zudem nahm 14 Wochen nach Ende des Kurses von dieser Gruppe nur noch ein Fünftel Schmerzmittel, von der andern die Hälfte. Die Studie erklärt das Ergebnis damit, dass Yoga nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf mentaler Ebene wirke.
Stefan Begré, stellvertretender Chefarzt Psychosomatik im Inselspital Bern, setzt auf diese Wirkung: «Yoga kann bei Schmerzpatienten nützlich sein, weil man damit eine schonende Stärkung der Muskulatur und eine Entspannung des ganzen Organismus erreichen kann.» Wichtig ist für ihn auch, dass die Bedürfnisse des Körpers und der Seele berücksichtigt werden. Aus seiner Sicht brächte ein Einbezug von Yoga bei vielen Patienten Vorteile, und zwar «als Methode, die Beweglichkeit und Kraft fördert, aber auch als eine achtsame Haltung gegenüber der eigenen Gesundheit und dem Umgang mit Krankheit.»
Davon könnte die ganze Gesellschaft profitieren, betont er.
Am häufigsten wird Yoga in die psychiatrischen Behandlungen einbezogen. Messungen der Boston University School of Medicine zeigten, dass sich bei regelmäs-
siger Anwendung der Spiegel des beruhigenden Botenstoffes Gamma-Aminobuttersäure (Gaba) im Gehirn erhöht. Eine zukunftsweisende Entdeckung machte zudem die Neurowissenschaftlerin Britta Hölzel, die am Institut für klinische Psychologie in der Charité Berlin arbeitet. Sie wies mit bildgebenden Verfahren nach, dass sich nach acht Wochen mit 30 Minuten Yoga täglich bei den Probanden die grauen Zellen in den Arealen des Gedächtnisses und der Emotionskontrolle verdichtet hatten.
Boom führt zu Risiken
Intensiv mit den Versprechungen und tatsächlichen Wirkungen von Yoga hat sich William J. Broad im Buch «The Science of Yoga» auseinandergesetzt. Der Wissenschaftsjournalist der New York Times gibt Einblick in die Geschichte, zeigt westlich beeinflusste Veränderungen und Forschungsergebnisse auf, zu denen auch Gefahren und Risiken gehören. Vor allem stark forcierte Körperhaltungen oder ein hoher Leistungsdruck können gravierende Folgen haben – von Verletzungen und Überdehnungen bis hin zu Hirnschädigungen. Bei einer Befragung nannten zwei Drittel von Geschädigten, die sich bei einer Notaufnahme gemeldet hatten, als Ursache die ungenügende Ausbildung der Lehrer. Broad ist überzeugt, dass das im Westen praktizierte Yoga an einem Wen-
depunkt steht. «Die Yoga-Praxis muss sich stärker an der Wissenschaft ausrichten –um Nutzen wie die Senkung der Gesundheitskosten zu bringen, aber auch zum Schutz der Praktizierenden.»
Auch in der Schweiz hat der YogaBoom zu einem unüberschaubaren Wildwuchs von Angeboten geführt. Fast alles lässt sich verkaufen: Hormon-Yoga, Lachyoga, Business-Yoga, Yoga-Kunstwerke. Yoga-Lehrer oder Yoga-Therapeutin sind keine geschützten Titel. Die beiden Schweizer Yoga-Verbände verlangen von den bei ihnen eingeschriebenen Mitgliedern Mindestanforderungen und bieten selber eine vierjährige Ausbildung an, die mit einem Verbandsdiplom abgeschlossen wird.
Die Ärztin Simone Rohrbach nennt als tragende Säulen einer seriös ausgeübten Yoga-Praxis regelmässiges Üben, Selbstwahrnehmung und Selbstakzeptanz. Eine gute Yoga-Praxis berücksichtige die gesundheitliche Vorgeschichte, übe im schmerzfreien Bereich und überprüfe die erzielte Wirkung, sagt sie und erklärt: «Die Therapie behandelt nicht Diagnosen, sondern den Menschen als Ganzes.» Das Fazit ihrer Erfahrungen: «Es wäre schön, Schulmedizin und Yoga als einen ganzheitlichen Ansatz anbieten und nutzen zu können.» u
Hier finden Sie ausgebildete Yoga-Fachleute
_ Yoga Schweiz, www.yoga.ch, verlangt eine 4-jährige Ausbildung. Sie bildet die Basis für den neuen Beruf dipl. KomplementärtherapeutIn.
_ Schweizer Yogaverband, www.swissyoga.ch, verlangt mindestens 2-jährige Ausbildung und bietet selber eine 4-jährige an.
_ Schweizer Yoga Zentrum: www.viniyogazentrum.ch, spezialisiert auf therapeutisches Yoga (Viniyoga), 4-jährige Ausbildung.
«Nun
zahlt die Körperoberfläche des Sonnenbades hohe
Zeche.»
Josef Festing, «Der Sonnenbrand»
Der wundervolle Spaziergang am windigen Strand kann schmerzhaft enden, ebenso die fröhliche Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee oder die Wanderung im Aletschgebiet. Die Kraft der Sonne ist oft unerwartet heimtückisch und wird selbst von jenen, die es eigentlich wissen müssten, unterschätzt. Ehe man sich versieht, ist die Haut gerötet und schmerzt feurig heiss.
Scheint die Sonne über längere Zeit auf die ungeschützte Haut, zerstören die UVStrahlen die obersten Hautschichten. Als Reaktion erweitern sich die Blutgefässe und die Durchblutung wird erhöht. Ein
Sonnenbrand ist im wortwörtlichen Sinn eine Entzündung der Haut. Sie ist rot, heiss und geschwollen. Zudem schmerzt die verbrannte Stelle, das pulsierende Blut ist fühlbar und aus Zelltrümmern entstehen freie Radikale. Mit der verstärkten Durchblutung versucht der Körper die entzündete Stelle mit Nährstoffen zu versorgen, welche die geschädigte Haut reparieren und freie Radikale einfangen und unschädlich machen sollen.
Das Multitalent Zink
Einer der wichtigsten Radikalfänger, die der Körper in diesem Moment braucht,
Sonnenbrand
Ist die Haut den UV-Strahlen der Sommersonne ungeschützt ausgeliefert, bilden sich freie Radikale. Diese begünstigen die Hautschädigung. Zink ist ein wirkungsvoller Radikalfänger, der die Haut schützt.
ist das Spurenelement Zink. Allerdings kommt Zink im menschlichen Stoffwechsel oft in unzureichender Menge vor. Das hat verschiedene Gründe. Trotz Überfluss in der Lebensmittelversorgung nehmen viele Menschen zu wenig Zink zu sich. Sei es weil sie Diäten machen, sich einseitig ernähren oder minderwertige Fertigprodukte konsumieren. Die ausreichende Zufuhr über die Ernährung ist auch schwierig zu erreichen, wenn eine Frau schwanger ist oder stillt. In dieser Zeit ist der Bedarf stark erhöht. Weitere Gründe für einen Zinkmangel können entzündliche Darmerkrankungen sein, welche eine ausrei
chende Aufnahme verhindern. Aber auch rheumatische Erkrankungen, Operationen und Wunden zehren stark am körpereigenen Zinkvorrat.
Fehlt das wichtige Spurenelement, kann das verschiedenste Stoffwechselaktivitäten beeinträchtigen. Rund 200 Enzyme sind auf Zink angewiesen, um ihre Funktion zu erfüllen. Viele dieser Enzyme sind im Verdauungssystem angesiedelt. Kohlenhydrate wie Reis und Getreide werden im Mund mithilfe von Enzymen aufgespalten. Auch Eiweisse können nur mithilfe von Enzymen verdaut und vom Körper verwertet werden. Zink ist darüber hinaus
bedeutsam für den Stoffwechsel der Geschlechtshormone, der Schilddrüsenhormone und der Wachstumshormone. Auch im Zuckerstoffwechsel spielt das Spurenelement eine wichtige Rolle, genauso wie für das Immunsystem, die Haut, die Haare und die Psyche. Damit der Körper diese Stoffwechselvorgänge bewältigen kann, braucht er täglich rund sieben (Frauen) bis zehn (Männer) Milligramm Zink. Gilt es ein Krankheitsbild ernährungsmedizinisch zu behandeln, braucht es höhere Dosen, die unmöglich über die Ernährung zugeführt werden können; Menschen mit Verdau
Text Sabine Hurni
Sonnenbrand – das hilft sofort!
Zur Behandlung eines Sonnenbrandes sind Heilmittel gefragt, welche auf der Haut bleiben und dort nachhaltig kühlen. Sie müssen die erhitzte Haut rasch beruhigen, die Entzündung hemmen und gleichzeitig den Schmerz dämpfen.
Befeuchten: Eingearbeitet in Körperemulsionen wird Dexpanthenol gut von der Haut aufgenommen. Es erhöht das Feuchthaltevermögen der Haut, pflegt und verbessert die Elastizität. Zudem unterstützt Dexpanthenol die Neubildung von Hautzellen und trägt so zur Hautregeneration bei. Es lindert Juckreiz, wirkt entzündungshemmend und wundheilungsfördernd. Eine ähnliche Wirkung hat auch AloeVera-Gel. Allerdings nur, wenn das Gel wirklich aus 100 Prozent AloeVera-Extrakt besteht. Am besten verwenden Sie frisches Gel direkt aus der Pflanze. Die fleischigen Blätter aufschneiden, das darin enthaltene transparente Gel direkt auf die Haut auftragen und einwirken lassen.
Das transparente Gel im Innern der Aloe Vera-Blätter ist ein ausgezeichnetes Sofortmittel gegen akuten Sonnenbrand.
Schmerzen stillen: Lidocain ist ein lokal wirkendes Schmerzmittel. Kommt es mit der Haut in Kontakt, blockiert es örtlich das Leitungsvermögen der sensiblen Nervenfasern und lindert so die Empfindung für Kälte, Wärme oder Druck. Lidocain wirkt gleichzeitig schwach entzündungshemmend.
Schüssler-Salze: Natrium Chloratum, das Schüssler-Salz Nr. 8, reguliert den Wasserhaushalt in den Zellen und sichert die Durchlässigkeit des Zellgewebes. Für eine kühlende Waschung löst man 20 Tabletten in einem Liter Wasser. Ist das schüsslersche Kochsalz nicht zur Hand, kann dem Wasser eine Prise Kochsalz beigegeben werden, das hat einen ähnlichen Effekt. Ist die erste Hitze verklungen, sorgen Umschläge mit gelöstem Natrium Chloratum dafür, dass die Haut genügend Feuchtigkeit aufnimmt.
Quark: Magerquark wirkt kühlend und entzündungshemmend. Man streicht ihn einen halben Zentimeter dick auf ein Tuch und legt dieses auf die gerötete Stelle, so lange, wie der Wickel als kühlend empfunden wird. Danach wiederholt man das Ganze, bis die Entzündung abklingt. Bei grossen Flächen kann der Quark auch direkt auf die Haut aufgetragen werden.
Johannisöl: Der ölige Auszug aus Johanniskrautblüten hat sich bei geröteter Sonnenbrandhaut ebenfalls bewährt. Nach dem Kühlen mit Quark kann das Johannisöl bei der Regeneration der Haut helfen.
«Krebsrot ist meine zarte Pelle,die Sonne brennt in jeder Zelle.»
Josef Festing, «Der Sonnenbrand»
ungsbeschwerden, Diabetes, Hauterkrankungen, Haarausfall oder rheumatischen Problemen können ihren Zinkmangel oft nur mit einem geeigneten Zinkpräparat aus dem Fachhandel ausgleichen.
Sonnenblume gegen Sonnenbrand
Benötigt der Körper Zink als Radikalfänger für sonnenverbrannte Haut, fehlt es vielleicht an einem anderen Ort. Deshalb ist es wichtig, dass im Sommer erst recht abwechslungsreiche Mahlzeiten auf den Tisch kommen. Fische und Meeresfrüchte zum Beispiel enthalten reichlich Zink. Auch Haferflocken, Weizenvollkornmehl, Weizenkleie, Linsen, Erbsen und Sojabohnen sind gute Zinklieferanten.
Eine besonders schmackhafte und gesunde Quelle für Zink sind die Sonnenblumenkerne. Sie enthalten, neben dem Spurenelement Zink, BVitamine, Vitamin E, Magnesium und Selen. Viele von diesen Inhaltstoffen wirken entzündungshemmend und somit beruhigend auf die sonnengerötete Haut. Geschälte Sonnenblumenkerne sind zudem sehr nahrhaft. Sie enthalten bis über 20 Prozent pflanzliches Eiweiss und einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren.
Beliebt sind die Kerne nicht nur im Müesli und auf oder im Vollkornbrötli –geröstet als Salatbeilage bereichern sie jeden sommerlichen Gartensalat. Weil die Samen allerdings auch reichlich Fett enthalten, werden sie schnell ranzig. Sie sollten deshalb kühl, trocken und nicht zu lange gelagert werden.
Die Sonnenblume (Helianthus annuus) lacht von Juni bis Ende September der Sonne entgegen. Wunderschön verwandelt sie ganze Ackerfelder in goldenes Gelb. Die Zier und Nutzpflanze stammt aus Nordamerika und wurde im 16. Jahrhundert bei uns als Zierpflanze eingeführt. Sie erreicht eine Wuchshöhe von 100 bis 350 Zentimetern. Der Stängel wird bis zu fünf Zentimeter dick und im Erdreich bilden sich lange, starke Pfahlwurzeln, welche der Pflanze die nötige Stabilität geben. Die Blütenköpfe und Blätter drehen sich während des Tages immer in Richtung Sonne. Dieses Phänomen nennt man Photomorphose. Erst im Oktober, nachdem sich die Samen gebildet haben, lassen die Sonnenblumen ihre Köpfe hängen. Das freut die Vögel, denn ihnen bietet die Sonnenblume – sofern man sie stehen lässt –die Samen als Wintermahlzeit an. ◆
Für den Geschmack meiner
Von de n saft igen We id en um He rg is wil am Napf auf 76 0 Me te rn Hö he sta mm t die Be rg mi lch von Br uno Am büh l. Arom at isch e Kräuter, gesunde Kühe und stolze Bauern schaffen hier zusammen ein unverwechselbares Pro Mont agna Produk t. Auch in Zukunf t: Denn bei jedem Kauf fl iess t ein Solida ritätsbeit rag an die Coop Paten schaft für Berggebiete. Da mit un sere Berge weiter bewirtschaftet werden Und wir Unterländer auch morgen noch echte Berg produk te genies sen dürfen www.coop.ch/promont agna
Beratung
Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.
Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau
Rat & Tat per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-online.ch stellen. Das «natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» online für Sie da.
Die gute alte Mocca-Maschine Ich bin wieder auf die gute alte Espresso-Maschine zum Zusammenschrauben zurückgekommen. Sie besteht ja zur Gänze aus Aluminium. Ist das wirklich so schädlich für die Gesundheit? M. F., Kleinlützel
Eine gute Entscheidung. Auch ich ziehe diesen Kaffee den meisten Automaten-Kaffees vor. Wenn Säure und Aluminium zusammenkommen, können sich durchaus kleine Mengen an Aluminium aus der Kanne lösen. Das lässt sich nicht umgehen. Ob diese relativ grossen Aluminiumpartikel für den Körper wirklich schädlich sind, ist nicht eindeutig geklärt. Wenn Sie sich an die empfohlene Höchstmenge von zwei bis drei Kaffees pro Tag halten, dann spielt es keine Rolle. Trinken Sie hingegen mehr Kaffee, wäre es auf die Dauer sicher ratsam, die EdelstahlEspresso-Maschine zu kaufen. Sie kostet zwar etwa dreimal so viel wie die Aluminium-Version, doch der Kaffee schmeckt
besser und das Aluminium-Problem ist elegant gelöst.
Noch ein Tipp: Eine Prise HimalayaSalz und etwas reines Kakaopulver zum Kaffeepulver geben – so wird der Kaffee aromatischer und runder im Geschmack. Sabine Hurni
Mandelmus – eine Delikatesse
Meine Mitbewohnerin hat weisses Mandelmus aus dem Reformhaus mitgebracht. Ich kaufe normalerweise weisses Bio-Mandelmus und frage mich nun, was der Unterschied ist und was ich da esse, wenn ich konventionelles weisses Mandelmus zu mir nehme. N. H., Bremen
Bio-Mandeln sind unter den Bedingungen der Bio-Richtlinien gewachsen. Das heisst, dass die Verwendung von Spritz- und Düngemitteln sehr eingeschränkt erlaubt ist, dass die Bäume dadurch weniger Erträge erzielen, dass auch für die Bodenflächen rund um die Bäume kein Unkrautvernichter zugelassen ist, damit ein Lebensraum für Bienen und Insekten gewährleistet ist, und, und, und. Im Internet erfahren Sie mehr darüber.
Die konventionell angebauten Mandeln entsprechen den Richtlinien des Lebensmittelgesetzes. Die Bäume sind zwar behandelt, der Rückstand von Spritzmitteln darf aber einen gewissen Richtwert nicht überschreiten. Doch Pestizide haben auch in Spuren nichts in unserem Körper zu suchen. Auch deshalb sind die biologischen Produkte meiner Meinung nach vorzuziehen und absolut unterstützungswürdig.
Kaufen Sie doch das biologische Mus und machen Sie gemeinsam mit Ihrer Mitbewohnerin einen Blindtest. Es kann sein, dass das Biologische geschmacklich intensiver ist. Auf den Vitamin- und Mineralstoffgehalt der Mandeln hat die Anbaumethode laut Studien keinen relevanten Einfluss.
Für die Leser, die das nährstoffreiche, Basen bildende Mandelmus noch nicht für sich entdeckt haben: Es schmeckt ausgezeichnet vermischt mit Honig auf dem Brot, als Grundlage für Früchteshakes anstelle von Milch oder Joghurt oder als Bindemittel in Saucen. Sabine Hurni
Ständig verspannter Nacken
Mein Nacken ist sehr verspannt und schmerzt. Könnte dies mit meiner kohlenhydratarmen Diät zusammenhängen? Einreiben und Magnesium brachten leider nichts. C. S., Oberuzwil
Es kann gut sein, dass die verspannten Muskeln mit der Nahrungsumstellung zusammenhängen. Kohlenhydrate sind Brennstoffe. Werden sie nicht mehr in grossen Mengen konsumiert, reagiert der Körper manchmal mit Kälte. Es kann sein, dass sich diese Kälte im Moment an Ihren Muskeln bemerkbar macht. Essen Sie die Kohlenhydrate, die Sie jetzt noch zu sich nehmen, unbedingt in Form von Vollkornprodukten, damit Sie genügend Mineralstoffe und B-Vitamine zu sich nehmen.
Unser Körper ist oft regelrecht süchtig nach Kohlenhydraten und Zucker. Vielleicht würde es Ihnen gut tun, wenn Sie jetzt auch den Körper reinigen und den Stoffwechsel anregen. Kaufen Sie sich einen Stoffwechseltee in der Drogerie und planen Sie in nächster Zeit einige Teetage ein, in denen Sie viel trinken und gleichzeitig nur leichte Kost essen. Nehmen Sie zudem ein Basensalz ein, trinken Sie mindestens zwei Liter Wasser und /oder Tee pro Tag und knabbern Sie täglich ein paar Mandeln. Schwimmen und Bewegung im Allgemeinen lockern die Muskulatur im Nacken. Gehen Sie in eine Massage oder lassen Sie sich von Ihrem Partner den Nacken vom Haaransatz über die Schul-
tern bis Mitte Rücken hinunter einölen. Diese Streichungen sind sehr wohltuend und brauchen keine speziellen Massagekenntnisse. Sabine Hurni
Das Geschäft mit der Leistungsfähigkeit
Ich habe gehört, dass die Maca-Knolle gut gegen Wechseljahrbeschwerden wirken soll. Was halten Sie davon? G. A., Untersiggenthal
Mit Potenzsteigerung, Erhöhung der Fruchtbarkeit, Stressreduktion und Wechseljahrbeschwerden lässt sich gut Geld verdienen. Ich bin zwar überzeugt davon, dass viele Frauen und Männer Erfolg haben mit der Heilpflanze. Aber müssen wir wirklich bei jeder Abweichung eines Normwertes sofort zu einem Mittel greifen? Es ist erwiesen, dass Stress die Wechseljahrbeschwerden verstärkt. Bei starkem Stress nehmen auch die Fruchtbarkeit und die Lust auf Sex ab – das ist schon fast ein Selbstschutz, damit sich Stresssituationen bei der Arbeit oder nach einer Geburt nicht in eine komplette Überforderung verwandeln. Insofern bin ich der Meinung, dass eine Nahrungsergänzung bei den oben erwähnten Beschwerdebildern nie eine Verhaltensänderung oder eine Akzeptanz ersetzen kann.
Die Maca-Knolle (Lepidium meyenii) wird in den peruanischen Hochebenen auf einer Höhe von über 4000 Meter angebaut. Sie wächst ganzjährig und zeichnet sich durch ihren grossen Nährwert und die Fülle an wertvollsten Proteinen und Vitaminen aus. Maca war der Energiespender der Inkas. Der Maca-Knolle werden neben den Energie spendenden Eigenschaften
Gesundheitstipp
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auch antidepressive und kräftigende Wirkungen zugesprochen. Sie gilt als fruchtbarkeitsfördernd, soll die Follikelreifung verbessern, begünstigt somit die Spermatogenese und wirkt regulierend auf den Menstruationszyklus. Maca kann das Sexualleben so verbessern sowie PMS (prämenstruelles Syndrom), prä- und postklimakterische Beschwerden mindern. Um wirklich zu wissen, wie Sie darauf ansprechen, müssten Sie die Nahrungsergänzung ausprobieren. Denn was bei der einen Person gut wirkt, kann bei der andern vollkommen wirkungslos bleiben.
Immer wieder tauchen Heilpflanzen fast aus dem Nichts auf, erleben einen kurzen Hype und verschwinden wieder. Das ist okay so und lässt sich wohl in Zeiten der Globalisierung kaum vermeiden. Wichtig finde ich einfach, dass wir die Pflanzenbestände im Herkunftsland nicht ausplündern. Unsere Beschwerdebilder sind oft hausgemacht. Es ist deshalb nicht richtig, wenn andere Kulturen aus dem Gleichgewicht geraten, nur weil wir die schnelle Lösung suchen und nicht bereit sind, unser eigenes Gärtchen aufzuräumen.
Sabine Hurni
Zu viel Eisen im Blut
Mein Eisengehalt im Blut ist viel zu hoch. Kann ich dies durch die Ernährung regulieren? Ich nehme seit 20 Jahren das Aufbaupräparat von A. Vogel. A. K., Remetschwil
Ein Zuviel an Eisen lässt sich zum Glück einfacher behandeln als ein Zuwenig. Verzichten Sie in Zukunft auf das Aufbaupräparat von A. Vogel. Es enthält Orangensaftkonzentrat, Sanddornsaft und Hagebuttenextrakt. Alles sensationelle Vitamin C-Spender, die allerdings
Langfristige Haarentfernung
gleichzeitig die Eisenaufnahme begünstigen. Stärkungsmittel, auch wenn sie natürlich sind, sind nicht unbedingt für den Dauerkonsum gedacht. Viel besser ist es, wenn Sie jeweils im Winter für drei bis fünf Monate ein Aufbaupräparat einnehmen, danach aber wieder pausieren. Der Körper soll ruhig ein bisschen arbeiten. Wechseln Sie im Herbst auch einmal auf ein anderes Präparat, das nicht so viel Vitamin C ent-
hält, und setzen sie es im März wieder ab. Im November dann können Sie wieder mit der Kur einsetzen.
Sofern es Ihr Arzt erlaubt, wäre es sinnvoll, wenn Sie bei Gelegenheit einen therapeutischen «Aderlass» machen lassen. Oder moderner gesagt: Gehen Sie Blut spenden. Das ist eigentlich die einfachste und sinnvollste Form, einen erhöhten Eisenspiegel auszugleichen. Unter www. zhbsd.ch finden Sie einige Informationen zum therapeutischen Aderlass, den das schulmedizinische Blutspendezentrum Zürich anbietet.
Sabine Hurni
Was halten Sie von der Blitzlampentechnik (Handlaser) zur Haarentfernung? Zwei Hautärzte unterschiedlicher Ausrichtung haben mir die Auskunft gegeben, dass dies bei korrekter Anwendung unbedenklich sei. Es wäre recht praktisch und langfristig kostengünstiger als Zuckergel und Wachs. B. C. Zürich
Das Lasergerät für zu Hause habe ich noch nie selber ausprobiert. Es klingt sehr praktisch und soll den Haarwuchs reduzieren können. Das Wort «dauerhaft» ist allerdings relativ. Die Hersteller empfehlen, die Behandlung alle sechs bis acht Wochen zu wiederholen. Die dauerhafte Laserbehandlung beim Dermatologen hingegen machen Sie anfangs dreimal hintereinander und haben danach Ruhe –ausser im Gesicht! Bei vielen Frauen kommen die Haare nach zwei, drei Jahren wieder. Die Dermatologen empfehlen in diesem Fall, die Behandlung alle zwei Jahre zu wiederholen.
Die dauerhafte Haarentfernung mittels Laser beim Dermatologen ist teuer. Sie ist aber sehr effizient. Nach 10 bis 30 Minuten können Sie die Praxis wieder verlassen. Bis sich die Haut beruhigt hat, dauert es etwas länger. Die Laserbehandlung zu Hause ist zwar günstiger (eine einmalige Investition in das Gerät von rund 500 Franken), allerdings braucht sie deutlich mehr Zeit, weil Sie immer nur Quadratzentimeter um Quadratzentimeter behandeln können. Ein Knackpunkt bei den Handlasern ist offenbar die Lampe. Diese muss man unbedingt ersetzen können, damit Sie das Gerät auch wirklich einige Jahre lang benutzen können. Hierzu lassen Sie sich aber am besten in einem Fachgeschäft beraten.
Ob Laserbehandlung zu Hause oder beim Dermatologen – kühlen Sie die Haut danach mit Aloe vera oder machen Sie einen Quarkwickel, wenn die Haut sehr gereizt ist. Sabine Hurni
Maca-Knollen
Seit über 20 Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «natürlich» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander. Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.
Heinz Knieriemen über
gutes und böses Cholesterin
Über zwei Drittel aller Schweizerinnen und Schweizer leben mit einem zu hohen Cholesterinspiegel. Mögliche Folgen davon sind Herz und Gefässerkrankungen. Aber: Medikamente dagegen haben viele Nebenwirkungen –und krank werden längst nicht alle.
Cholesterin hin oder her, Herz- und Gefässerkrankungen sind in der Schweiz wie auch in allen andern Industriestaaten die häufigsten Todesursachen. Grund genug für eine sorgfältige Spurensuche auf den verschlungenen Pfaden des Cholesterins.
Die Geschichte des Cholesterins als ein spezieller Risikofaktor für die Gesundheit geht in die ersten Jahre nach dem 2. Weltkrieg zurück. Damals wurden 5000 Bewohner der amerikanischen Kleinstadt Framingham auf einer Suche nach dem Auslöser der arteriosklerotischen Erkrankungen untersucht. 1961 stellten dann Wissenschaftler nach Auswertung der Daten in der Framingham Heart Study einen nicht klar definierten Zusammenhang zwischen dem Blutcholesterinspiegel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen fest.
Schnell wurden deshalb Normwerte für Cholesterin fixiert und viele Menschen daraufhin in den Krankenstand versetzt. Cholesterin als ein messbarer Wert im
Es mag etwas überraschend klingen, aber ohne Cholesterin sind viele lebenswichtige Funktionen nicht möglich.
Blut schwebt seither wie ein Damoklesschwert über Menschen in der Industriegesellschaft.
Der Mensch braucht Cholesterin
Der Name Cholesterin, abgeleitet von griechisch chole = Galle und stereos = fest, hart, deutet auf die Theorie hin, wonach sich an entzündeten Schlagadern (Arterien) cholesterinhaltige Verklumpungen und Verhärtungen (Arteriosklerosen) aus Abwehrzellen und Fetten anlagern, die die Blutbahn verengen und schliesslich zum Herzinfarkt führen. Cholesterin gehört wie Lecithin zu der Form von Lipiden, der fettähnlichen Stoffe, die der Körper selbst aufbauen kann.
Es ist ein Baustein für Zellwände und Ausgangssubstanz für Sexualhormone, Gallensäuren, Cortisol, Wasser ausscheidende Hormone und Vitamin D. Es mag etwas überraschend klingen, aber ohne Cholesterin sind viele lebenswichtige Funktionen nicht möglich. So können Fette ohne Gallensäure vom Körper nicht resorbiert werden und Vitamin D oder die Sexualhormone würden nicht hergestellt. Insgesamt beträgt der Körperbestand eines erwachsenen Menschen an Cholesterin etwa 140 Gramm. Von der Gesamtmenge an Cholesterin im Körper befinden sich aber lediglich 6 bis 8 Prozent im Blut. Mit der üblichen Messung des Cholesterinspiegels im Blut beobachten und bewerten wir also nur einen geringen Teil des gesamten Körpervorrats.
Rauchen, Übergewicht und ein lasterhaftes Leben – man kann das Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, auch herausfordern.
Eine Frage der Dichte
Als Idealwert wird für Menschen über 30 Jahre ein Blutcholesteringehalt von 200 mg pro 100 ml Blutserum angesehen. Nach diesem Grenzwert weisen 70 Prozent der Mitteleuropäer zu hohe Cholesterinspiegel auf – mit sinkenden Raten Richtung Süden. Die entscheidende Frage lautet nun: Lassen diese Grenzwerte Voraussagen über die Entwicklung arteriosklerotischer Erkrankungen mit mangelhafter Durchblutung der Adern und Herzkranzgefässe zu?
Cholesterin wird durch seinen Eiweissanteil wasserlöslich und kann so im Blut transportiert werden. Solche Lipoproteine werden nach ihrer Dichte in Low Density Lipoprotein (LDL) und High Density Lipoprotein (HDL) unterschieden. Sie bestimmen die Eigenart des Cholesterins.
Das HDL wirkt durch seine hohe Dichte protektiv. Es schützt die Zellen. Das LDL mit seiner geringeren Dichte hingegen
überfrachtet die Zellen der Gefässwand, lagert sich an den Oberflächen ab. Damit kann es einen Belag bilden, der sich schliesslich sklerotisch verhärtet. Die neuere Forschung geht davon aus, dass vor allem das Verhältnis von LDL zu HDL eine Aussagekraft als möglicher Krankheitsfaktor besitzt. Man nennt die Messzahl aus LDL : HDL den arterogenen Index. Bei gesunden Menschen beträgt er 3,5. Bei Werten über 4,5 wird von einem erhöhten Risiko für Arteriosklerose gesprochen.
Bis zum Infarkt
Was sind es denn nun für Krankheiten, für die hohe Cholesterinwerte einen unter mehreren Risikofaktoren bilden? Allgemein gesprochen geht es um Verkalkungen in den Blutgefässen mit einer Minderdurchblutung von Gewebe, was zu Durchblutungsstörungen führt. Am häufigsten betroffen sind die Herzkranzgefässe (An-
Der erhöhte Cholesterinspiegel selbst verursacht in der Regel keine Symptome.
gina pectoris), das Gehirn (Schlaganfall, Demenz) und die Beine (Raucherbein). Die venöse Erkrankung der Beine mit Krampfadern ist ein spezieller Bereich; Sie kann jedoch gemeinsam mit den arteriellen Problemen auftreten. Der Überbegriff für Durchblutungsstörungen durch Gefässverkalkungen lautet Arteriosklerose, also Arterienverkalkung oder -verhärtung.
Angina Pectoris ist die Folge einer koronaren Herzkrankheit und steht im Krankheitsverlauf vor dem Herzinfarkt. Die koronare Herzkrankheit führt zu Verengungen der Herzkranzarterien, die das Herz mit Blut versorgen. Braucht das Herz bei körperlicher und seelischer Belastung
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Sind die Herzkranzarterien durch Verkalkungen nicht mehr in der Lage, sich durch Dehnung einer gesteigerten Blutversorgung anzupassen, wird das Herz unterversorgt. Schmerzen im Brustbereich signalisieren Angina Pectoris. Schreitet die Verengung der Korona, der Herzkranzarterien, weiter fort, wird irgendwann die Blutzufuhr unterbrochen, die nicht mehr versorgte Herzregion stirbt ab. Herzinfarkt.
Was ist zu tun?
Wer zu der grossen Gruppe von Menschen gehört, die einen zu hohen Cholesterinspiegel aufweist, fragt sich natürlich, welche gesundheitlichen Risiken bestehen und welche therapeutischen oder diätetischen Massnahmen angezeigt sind. Wie und wann es zu erhöhten Blutfettwerten kommt, ist in weiten Bereichen unbekannt. Der erhöhte Cholesterinspiegel selbst verursacht in der Regel keinerlei Symptome. Erst wenn Gefässverkalkungen fortgeschritten sind, kommt es zu Beschwerden.
Das Cholesterin im menschlichen Organismus stammt zum einen aus der Nahrung, zum anderen produziert es der Körper selbst. Die vom Körper gebildete Menge ist wesentlich höher und beträgt bis zu 80 Prozent. Dabei ist der Organismus fähig, die Aufnahme des Nahrungscholesterins, die Resorptionsrate vom Darm ins Blut, je nach Bedarf zu variieren. Das bedeutet, dass bei einem Menschen mit gesundem Stoffwechsel bei wenig Cholesterin in der Nahrung viel aus dem Darm resorbiert wird und umgekehrt bei viel in der Nahrung wenig aus dem Darm. Das lässt nun den Schluss zu, dass eine cholesterinarme Diät häufig keinen Erfolg hat, da die Gesamtmenge des aufgenommenen Cholesterins durch den Anpassungsmechanismus gleich bleibt. Mit der Nahrung aufgenommenes Cholesterin bildet also nur einen Risikofaktor – einige Wissenschaftler gehen sogar davon aus, dass dieser Bereich völlig vernachlässigt werden kann.
Eine
wirksame Methode, um die Cholesterinwerte in Schach zu halten, sind für mich Bitterstoffe.
Risikofaktoren ernst nehmen
Nun könnte die Meinung aufkommen, der Cholesterinspiegel – und da vor allem das Verhältnis HDL zu LDL – sei in jeder Lebenslage zu vernachlässigen. Das ist falsch! Er kann als einer von vielen Risikofaktoren das Zünglein an der Waage sein. Schauen wir einmal einen Extremfall an: Ein Raucher und Trinker, gestresst, hektisch, erblich vorbelastet, übergewichtig und ohne Fitness, mit gestörtem Fett- und Zuckerstoffwechsel, fehlernährt, in fortgeschrittenem Alter, männlichen Geschlechts und zudem noch mit Blutcholesterinwerten über dem Grenzwert – dieser Mensch schwebt in grosser Gefahr, eine arteriosklerotische Erkrankung zu erleiden, da sich bei ihm die Risikofaktoren kumulieren.
Kritisch-nüchtern sollten auch die Medikamente betrachtet werden. Bei den beschriebenen arteriellen Durchblutungsstörungen der Beine werden durchblutungsfördernde Mittel wie Buflomedil (in der Schweiz verboten), Praxilene, Dinostral oder Trental eingesetzt – mit nicht zu unterschätzenden Nebenwirkungen.
Durch die Einnahme von Durchblutungsförderern erweitern sich vor allem die gesunden Blutgefässe. Statt durch die arteriosklerotisch verengten Adern fliesst das Blut also in die Gewebe ohne Gefässverengungen, die auf eine stärkere Blutversorgung gar nicht angewiesen sind – in
Salbei hilft, den Cholesterinspiegel natürlich zu senken.
den kritischen Regionen kommt dagegen kaum noch etwas an. Diese unerwünschte Umverteilung des Blutflusses nennt man Raubeffekt.
Noch kritischer gilt es Nutzen und Risiko von Lipidsenkern zu betrachten. Als Mittel der Wahl, wenn eine Fettstoffwechselstörung medikamentös behandelt werden muss, gelten die CSE-Hemmer (Lescol, Zocor, Selipran), früher auch als Statine bezeichnet. Als Nebenwirkungen sind Sodbrennen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Muskelentzündungen und eine Erhöhung der Leberwerte bekannt. Die Behandlungsdauer ist auf Jahre, möglicherweise lebenslang ausgelegt. Dies muss bei der Entscheidung zu einer Behandlung immer bedacht werden.
Heilsame Bitterstoffe
Eine wirksame Massnahme, um die Cholesterinwerte ohne Risiken in Schach zu halten, sind für mich Bitterstoffe, Amara, mit denen die Ausscheidungs- und Reinigungsorgane Leber, Nieren und Milz unterstützt werden und die durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und antibakteriell wirken. Die Natur hält vieles bereit: Salbei, Tausendgüldenkraut, Bitterklee, Chinarinde, Isländisch Moos, Hopfen, Löwenzahn und Schafgarbe und die tibetischen Bitterstoffe Padma 28. u
Haus&Garten
Broccoli_ Einheimischer Südländer
Wir leben in einer verkehrten Welt: Jetzt, wo Schweizer Broccoli Saison hat, kommt er wesentlich seltener auf den Tisch, als im Winter, wenn er als Importware aus Spanien und Italien eingeführt wird. Im Winter isst Familie Schweizer doppelt so viel des Gemüses wie in den Sommermonaten. Jetzt ist «unser Schweizer» Broccoli, der vermutlich ursprünglich aus dem Gebiet der Türkei kommt, frisch, knackig und schön grün. (Gelbe Knospen sind ein Zeichen, dass das Gemüse nicht mehr frisch ist.) Broccoli lässt sich am einfachsten im Dampfkörbchen garen. Anschliessend mit Olivenöl, Salz und nach Belieben mit Knoblauch würzen. Die Stängel und Blätter kann man übrigens auch verwenden. In letzteren steckt zudem eine hohe Menge Beta-Carotin, eine Vorstufe des für den Stoffwechsel wichtigen Vitamins A. Quelle: lid.ch
Kartoffeln_ Ernten und staunen
Sie sehen nicht nur aussergewöhnlich aus, sie haben auch lustige Namen wie Parli, Industrie, Deodora oder Jubel. Stephan Griesser baut mit viel Herzblut und Engagement in Weiach im Kanton Zürich aussergewöhnliche Kartoffelsorten an, solche von Prospecierara, aber auch eigene Züchtungen. Vom 26. August bis 7. September sind Erntewochen. Wer mithilft, wird nicht nur Staunen über die enorme Sortenvielfalt, er lernt neben bei noch etwas über alte und zukünftige Sorten und kann als Naturallohn auch ein Paar Knollen mit nach Hause nehmen.
_ Infos und Anmeldung: www.prospeciarara.ch, www.kartoffelsaatgut.ch
Lesen_ Vegane Rohköstlichkeiten aus dem Mixer
Rohkost schmeckt gut, tut gut und liegt im Trend. Das wichtigste Gerät in der Rohkostküche ist der Mixer. Die wichtigsten Zutaten: Früchte, Gemüse und Wildkräuter. Damit lassen sich schnell und einfach leckere Gerichte zaubern: grüner Erdbeer-Smoothie zum Beispiel, Pistazieneis, Ratatouille-Suppe oder sogar ein Mousse au Chocolat. Heike Kügler-Anger stellt über 120 rohköstliche Gerichte aus veganen, meist leicht erhältlichen Zutaten vor; saisonale Empfehlungen erleichtern die Rezeptauswahl.
_ Heike KüglerAnger: «Vegane Rohköstlichkeiten aus dem Mixer», Pala Verlag, 2013, Fr. 20.90
Auf die Wurst gekommen
Je weniger die Leute davon wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie», sagte einst Reichskanzler Otto von Bismarck. Was die Wurst betrifft, wird jeder in seinem Stolz verletzte Metzger sofort widersprechen. Für eine gute Wurst braucht es nämlich auch gute Zutaten, kein Gammelfleisch und schon gar kein Pferd statt Rind. Letztlich ist das Wursten eine Ehrensache und dem Konsumenten bleibt nichts anderes übrigen als dem Metzger zu vertrauen. Eine Ausstellung
im Mühlerama in Zürich widmet dem kulinarischen Kulturgut eine ganze Ausstellung. Sie zeigt die Geschichte der Wurst von der Metzgete einst auf dem Bauernhof über die St. Galler Bratwurst und die Saucisson aus der Waadt bis hin zum Zürcher «Stadtjäger», dessen Weg vom Bio-Schwein im Stadtquartier bis zur Ladentheke weniger als 25 Kilometer beträgt.
Dass die Wurst zu lustiger Kunst inspiriert, zeigte 1979 schon das Künstlerduo Fischli/Weiss mit seiner «Sausage
Series», die unter anderem Figuren aus Cervelats zeigte. Auch die Ausstellung im Mühlerama nimmt sich dem Thema Wurst und Kunst an. Sechs unterschiedliche Werke sind zu sehen, so zum Beispiel auch die rein vegetarischen, gestrickten Metzgereiauslagen von Madame Tricot, einer Künstlerin aus Will, St. Gallen. _ Mühlerama, Seefeldstrasse 231, Zürich, Telefon 044 422 76 60. Infos zu Öffnungszeiten, Führungen und Spezialveranstaltungen unter www.mühlerama.ch. Ausstellung bis 30. März 2014.
Melonenzeit
Sommerzeit ist Melonenzeit. Beliebt sind bekannte Sorten wie Honigmelonen, doch in den letzten Jahren sind neue Varianten hinzugekommen. Einige davon gezielt für Singles und Kleinhaushalte. Text Vera Sohmer
Wenn man reinbeisst, sollte es einem links und rechts die Backen klebrig machen.
Am Umfang der Wassermelone scheiden sich die Geister. Für Michele Lomma, Chef des Fruchtimporteurs Rodi Fructus, sollte sie gross sein wie ein Medizinball. «Sie muss für eine ganze Familie reichen», sagt der gebürtige Italiener. Und wenn man reinbeisst in den Schnitz, sollte es einem links und rechts die Backen benetzen, sie klebrig süss machen. Landwirt Kurt Heimberg hingegen bevorzugt die Melone im MiniFormat. Sie ist nur halb so schwer wie die grosse Schwester und bringt maximal zwei Kilogramm auf die Waage. So passt sie dem Single, der an der grossen Melone satte zwei Wochen zu essen hätte. Ausserdem lässt sich die Kleine problemlos im Rucksack verstauen, die optimale Verp egung also auf Wanderungen und fürs Picknick.
Sonderfall aus dem Aargau
Ein Sonderfall ist die kleinformatige Wassermelone auf jeden Fall. Sie wächst auf Schweizer Boden, bei Göslikon im Aargau. «Ein Saatgutlieferant hat mich auf diese besondere Züchtung aufmerksam gemacht», sagt Kurt Heimberg, der sich eigentlich auf Zuckermais spezialisiert hat. Zusammen mit vier anderen Landwirten stieg er vor drei Jahren in die Wassermelonen-Produktion ein. Zwei Produzenten sind es heute noch, die es mit der BabyMelone namens «Swiss Melody» wagen. 70 000 bis 80 000 Stück möchte Heimberg diese Saison absetzen. An der Nachfrage liegt es nicht: Die Mini-Melone, kernlos, intensiv schmeckend und dekorativ, sei vor
Insgesamt betrachtet sind Melonen ein Importschlager.
allem bei Gastronomen beliebt; etliche hätten schon wieder vorbestellt.
Melonen brauchen es warm fürs Wachstum – und warm muss es sein, damit sie sich verkaufen. In diesem Punkt sind sich Lomma und Heimberg einig: Melonen gehören zum Sommer. Ist es draussen heiss, nden sie reissenden Absatz, obschon es einige Sorten beim Grossverteiler inzwischen das ganze Jahr über gibt.
Die Verbindung zu Mittagshitze und gleissender Sonne kommt nicht von ungefähr: «Die Frucht, die eigentlich zum Kürbisgemüse gehört, wurde für den Sommer kreiert, als Durstlöscher und Nährstofflieferant», sagt Gastronom Rolf Hiltl. Er bietet Melonen in seiner vegetarischen Küche ausschliesslich in der Hauptsaison an. «Dann schmecken sie am besten, und dann werden sie auch von unseren Gästen sehr geschätzt.» Hiltl widerspricht der Ansicht, zur Melone gehöre zwingend Rohschinken. Dies möge zwar ein Klassiker sein, feine eischlose Alternativen gebe es aber allemal. Melone mit geräuchertem Alpenziger und Basilikumöl etwa oder mit fein gehobeltem Pecorino-Käse. Oder wie wäre es mit marinierter Galiamelone an Sweet-Chili-Ingwer-Dressing und Pfefferminze, dazu warmer KräuterHonig-Brie?
Da irrte der Konsument
In Hiltls Restaurants sind Wasser-, Galiaund Honigmelonen am beliebtesten. Sie lassen sich in süssen wie pikanten Speisen verarbeiten. Die Galiamelone hat auch Michele Lomma auf der Hitliste der gefragten Sorten, wenn deren Beliebtheit auch zurückgegangen ist. Der Fruchtspezialist erklärt es sich so: Ursprünglich hatte diese Melone eine grüne Farbe, und zwar im reifen Zustand. Die Konsumenten aber liessen sie links liegen, weil sie dachten: Eine grüne Frucht kann unmöglich reif sein, dazu muss sie erst einmal gelb werden. Also bot man die grünen nicht mehr an und brachte die gelbe Variante auf den Markt. Diese aber macht den P ückern auf den grossen Plantagen das Leben
schwer, weil sich die reifen von den unreifen Früchten in der Farbe nur minim unterscheiden. Konsumenten erwischen so öfter eine unreife Melone – und sind enttäuscht, weil diese ein lasches Aroma hat. Insgesamt betrachtet sind Melonen ein Importschlager, der Absatz steigt kontinuierlich. 2012 wurden rund 48 000 Tonnen importiert, das ist fast doppelt so viel wie noch vor 20 Jahren. Zum Vergleich: Die Inlandproduktion beträgt jährlich rund zehn Tonnen. Gefragt sei heute insbesondere die Charantais-Melone, sagt Michele Lomma. Er schätzt vor allem deren vollmundiges Aroma, die Süsse, die nicht zu he g, aber auch nicht zu dezent ist und das vielfältige Einsatzgebiet in der Küche. «Das Beste, was es gibt», schwärmt er –abgesehen von Wassermelonen im XXLFormat.
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Melonensorten im Überblick
● Wassermelone: Der Inbegriff eines heissen Sommers. Der Wassergehalt liegt bei über 90 Prozent. An Vitaminen hingegen ist diese Melone eher arm. Für die rote Farbe des Frucht eisches sorgt Lycopin. Der natürliche Farbstoff soll unter anderem den Alterungsprozess verlangsamen und das Immunsystem stärken. Früher kannte man Wassermelonen, deren Fruchteisch mit Kernen gespickt war. Heute gibt es auch kernlose Varianten. Neben den riesigen und kleinen Wassermelonen werden auch solche im mittleren Format angeboten. Sie heissen zum Beispiel «Fashion» und sind kernarm.
● Honigmelone: Sie zählt zu den Zuckermelonen. Diese tragen im Gegensatz zu Wassermelonen die Kerne gebündelt in der Mitte, was praktisch ist. Sie lassen sich leicht mit einem Löffel ausschaben. Honigmelonen sind aussen leuchtend gelb oder auch grün, dann werden sie «Piel de sapo» genannt, was Froschhaut bedeutet. Charakteristisch ist der süsse, honigähnliche Geschmack. Ihr Vitamin-, Kalium- und Beta-Carotin-Gehalt ist höher als jener der Wassermelone. Schmeckt unter anderem fein im grünen Salat und zu Parmaschinken.
● Galiamelone: Sie ist ebenfalls eine Zuckermelone. Man zählt sie auch zur Gruppe der Netzmelonen. Ihre Schale hat eine
gelbe, raue Ober äche und eine netzartige Struktur. Anfang Saison kommt sie oft aus dem Gewächshaus, was für den Geschmack unvorteilhaft ist. Erst unter freiem Himmel und reif entwickelt sie das volle Aroma und die richtige Süsse. Die Galiamelone hat die Vitamine B, C und E, allerdings in geringeren Konzentrationen als andere Melonensorten. Mundet im Sommersalat oder zu Käse und zu Schinken. ● Charentais-Melone: Eine Zuchtform der Cantaloupe-Melone. Feinschmecker schätzen insbesondere die Sorte Charantais-Jaune. Früher stammte diese Melone ausschliesslich aus Cavaillon aus der Provence. Sie ist deshalb auch noch unter diesem Namen bekannt. Die Importware kommt heute oft aus Spanien. Typisch ist das leuchtend organgefarbene Fruchteisch, das bei voller Reife eine wahre Gaumenfreude ist – süss und vollaromatisch. In der Küche ist diese Melone ein Tausendsassa. Sie schmeckt zur pikanten Vorspeise oder im Dessert und harmoniert vorzüglich mit Portwein. Melonen mit orangefarbenem Frucht eisch haben einen hohen Vitamin-A-Gehalt. Das «Schönheitsvitamin» soll gut sein für Haare, Haut, Knochen Nägel und Zähne. ◆
Ist sie reif?
Beim Grossverteiler oder auf dem Wochenmarkt mit Kennermiene eine Melone herauslesen und am Blütenansatz schnuppern – das macht Eindruck, ist aber keine zuverlässige Methode, um die Reife zu prüfen. «Honigmelonen beispielsweise riechen auch im vollreifen Stadium nach nichts», schreibt Kulinarikexperte Patrick Zbinden in seinem Buch «928 clevere Küchentipps». Auch der Drucktest mit dem Fingern ist nicht über alle Zweifel erhaben und höchstens bei dünnschaligen Sorten wie der Galiamelone zu empfehlen. Gibt diese am Stielansatz unter Druck leicht nach, ist sie wahrscheinlich reif.
Das zuverlässigere Erkennungsmerkmal ist der Stielansatz selbst: Ist er schrumpelig, leicht aufgerissen und bräunlich, ist die Melone reif. Und: «Je höher sich das korkähnliche Geflecht bei einer Netzmelone von der Schale abhebt, desto reifer ist sie», so Zbinden. Beliebter Test bei Wassermelonen: Auf die Schale klopfen. Klingt es tief und dumpf, ist sie reif. Und dann noch ein Tipp für Fortgeschrittene: Am reifsten ist jene Melone, die im Verhältnis zu ihrer Grösse am schwersten ist. Sie reif zu kaufen, ist empfehlenswert. Nur dann schmecken sie süss. Durchs Nachreifen werden sie lediglich aromatischer, saftiger und weicher.
Buchtipp
Elisabeth Johansson: «Eis», AT Verlag 2013, Fr. 26.90
Von frisch bis würzig
Rezepte für 4 Personen von Brigitte Aeberhard
Melonen-Grütze mit Heidelbeeren
25 g PerlTapioka*
½ Vanillestängel
2 dl Orangensaft
ca. 1 kg Charantais oder Cavaillonmelone
2 EL Zitronensaft
1 bis 2 EL Zucker
¼ TL Kardamompulver
250 g Heidelbeeren
Zubereitung
Perl-Tapioka zehn Minuten in lauwarmen Wasser einweichen, in ein Sieb geben und abtropfen lassen. Vanillestängel längs aufschlitzen und Vanillemark
herauskratzen. Stängel und Mark, Orangensaft und Perl-Tapioka aufkochen. Unter gelegentlichem Rühren 5 Minuten leise köcheln. Etwas abkühlen lassen, Vanillestängel entfernen. Melone halbieren und entkernen. Mit einem Kugelausstecher etwa 200 g Kugeln ausstechen. Restliches Meloneneisch aus der Schale lösen, fein pürieren und mit der Orangensaft-TapiokaMischung verrühren. Mit Zitronensaft, Zucker und Kardamom abschmecken. Heidelbeeren unter die Grütze mischen und kühl stellen.
*Anstelle von Tapioka 2 Teelöffel Speisestärke im kalten Orangensaft auflösen und aufkochen.
Melonen-Caprese mit Avocadosauce
ca. 1,5 kg Wassermelone
450 g Mozzarella
1 Avocado
2 EL Zitronensaft
2 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
½ Bund Basilikum
100 g schwarze Oliven
Zubereitung
Wassermelone halbieren und in breite Schnitze schneiden. Melonenschale wegschneiden. Mozzarella und Melone in dünne Scheiben schneiden. Beides auf Teller anrichten.
Avocado eisch mit einem Löffel aus der Schale lösen und in ein hohes Gefäss geben. Zitronensaft und 4 Esslöffel Wasser zufügen, mit dem Stabmixer pürieren. Olivenöl dazugeben und mit 1 bis 2 Esslöffel Wasser zu einer dicküssigen Sauce verrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Basilikumblätter von den Stielen zupfen. Basilikum und Sauce auf den Melonenund Mozzarellascheiben verteilen. Mit Oliven garnieren und mit etwas Pfeffer bestreuen.
Zurück in die Zu
Es wird viel über erneuerbare Energien diskutiert – auch unter Hausbesitzern. Das ist gut so, aber was sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Energieträger? Wir bieten eine kleine Übersicht.
Text Andreas Walker
kunft
Seit das Stichwort der Energiewende in aller Munde ist, wird Energie, die von Sonne, Wind und Wasser erzeugt wird, hart diskutiert. Mit modernster Technik ist man bestrebt, Sonnenstrahlen oder Wind einzufangen, um damit möglichst wirkungsvoll Energie daraus zu gewinnen. Dabei wird – dies als kleiner Exkurs in Geschichte – schnell vergessen, dass unsere Vorfahren vor der Entdeckung der Elektrizität schon seit Langem mit diesen Naturenergien gearbeitet haben. Mit Wind- und Wassermühlen wurde bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts Energie erzeugt.
Streng gesehen nicht korrekt Als erneuerbare Energien oder Alternativenergien werden heute Energieträger bezeichnet, die verglichen mit menschlichen Massstäben unerschöp ich zur Verfügung stehen und die sich relativ schnell erneuern. Allerdings ist der Begriff erneuerbare Energien streng physikalisch gesehen nicht korrekt, denn nach dem Energieerhaltungssatz lässt sich Energie weder vernichten noch erschaffen, sondern lediglich in verschiedene Formen umwandeln. Der Begriff «erneuerbar» drückt jedoch klar aus, dass gewisse Energieformen wie Sonnenenergie, Wasserkraft, Windenergie, Erdwärme und nachwachsende Rohstoffe in der Natur dauernd vorhanden sind. Im Gegensatz dazu stehen die fossilen Energieträger wie Erdöl oder Kohle, die sich erst über einen Zeitraum von Jahrmillionen wieder regenerieren. Somit spielen die erneuerbaren Energieformen eine wichtige Rolle in einer nachhaltigen Energiepolitik, die sich von den fossilen Energieträgern verabschieden will.
Entsprechend bauen ist angesagt Den Traum vom Eigenheim träumen viele, und viele haben ihn auch schon verwirklicht. Sie alle wissen: Eine Investition in ein Eigenheim ist immer teuer, deshalb macht es Sinn, durch eine kluge Energieplanung die zukünftigen Fixkosten möglichst tief zu halten. Das spart nicht nur Geld, es schont auch die Umwelt.
Ein Neubau ist ideal, um den Energieverbrauch eines Hauses zu optimieren und die Energiekosten tief zu halten. Wärmedämmung lässt die Wärme länger im Haus bleiben und deshalb muss weniger geheizt werden. Und: Eine Investition in eine Alternativenergieanlage sorgt dafür, dass man nur noch wenig oder gar kein Heizöl mehr braucht.
Auch ein Altbau kann so saniert werden, dass er zu einem Niedrigenergiehaus wird. Durch entsprechende Verglasung der Fenster, Dämmung und Heiztechnik kann auch dieses Ziel erreicht werden.
Aber: Das Gesamtkonzept für eine energetisch vernünftige Planung ist anspruchsvoll und nichts für Bastler. Wer sich darüber bis ins Detail beschäftigen möchte, der dürfte einige Antworten an der Messe Bauen & Modernisieren im September in Zürich nden.
Vergleichen Sie die Vor- und Nach teile alternativer Energien kompakt auf den nächsten zwei Seiten.
44. Bauen & Modernisieren
So baut die Schweiz! Vom 5. bis 8. September zeigt die grosse Schweizer Baumesse in Zürich auf vier Etagen alles zum Hausbau und zur Gebäudemodernisierung. Der Wettbewerb «Swiss Kitchen Award» mit den zehn schönsten Schweizer Küchenkonzepten, der Parcours «Lassen Sie Ihre Füsse sprechen» und der Exklusivbereich «Création Bad» sind eine Auswahl der zahlreichen Besucherhighlights.
600 Aussteller helfen Hauseigentümern, Bauherrschaften, Architekten und Planern mit Produkten, Branchenwissen und Neuheiten auf die Sprünge.
www.bauen-modernisieren.ch, Eintritt ab 16 Jahren: Fr. 16.– / Fr. 8.– für Lernende, Studenten, AHV-Bezüger.
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Surftipps
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Erneuerbare Energien – es gibt nicht
Windenergie
Wind ist kostenlos und steht uns fast immer dauerhaft zur Verfügung. Die Windenergie wird schon seit Jahrhunderten genutzt, zum Beispiel bei der Seefahrt (Segelschiffe) oder mit Windrädern (Windmühlen). Wenn die Investitionen in Windkraftanlagen getätigt sind, liefern sie praktisch kostenlose Energie und verursachen keine schädlichen Emissionen.
Sonnenenergie
Die Sonne liefert fast unbegrenzt kostenlose Energie zur Erde. Im Gegensatz zur fossilen Energie, die einmal verbraucht sein wird, steht die Sonnenenergie für menschliche Massstäbe ewig zur Verfügung. Der Betrieb von Sonnenenergieanlagen verursacht im Betrieb keine Emissionen und ist deshalb sehr sauber. Mithilfe der Sonnenenergie kann Wärme mittels Sonnenkollektoren oder direkt Strom mit Photovoltaikanlagen erzeugt werden. Auf bisher ungenutzten Dachflächen kann diese Energieform noch stark ausgebaut werden, ohne massiv ins Landschaftsbild einzugreifen.
Mit Biomasse als Rohstoff lassen sich Strom, Wärme oder Kraftstoff für Autos erzeugen. Da Biomasse während des Wachstums über die Photosynthese Kohlendioxid bindet, weist dieser Energieträger im Vergleich zu fossilen Energien eine deutlich bessere CO2-Bilanz auf.
Wind wird es zwar immer geben, trotzdem ist es schwierig, konstante Mengen von elektrischem Strom zu erzeugen, da je nach Wetterlage die Windverhältnisse stark variieren können. Deshalb müssen stets noch andere Energiequellen zur Verfügung stehen. Bei grossen Windparks mit sehr vielen Windrädern kann durchaus das Landschaftsbild negativ beeinflusst werden, was bei neu geplanten Anlagen oft Widerstand bei der ansässigen Bevölkerung auslöst. Deshalb wird in Ländern mit Küstenregionen auf die Errichtung von Windparks auf See, sogenannte Offshoreparks, gesetzt.
SABINE HURNI
SABINE HURNI
SABINE HURNI
dipl.Naturheilpraktikerin
Zurzeit sind Photovoltaikelemente oder Sonnenkollektoren noch relativ teuer. Da die Sonneneinstrahlung nicht konstant ist, ist die Gewinnung von Sonnenenergie stark von der Wetterlage und der Jahreszeit abhängig. Damit wird die «Energieernte» für zukünftige Zeitabschnitte schlecht planbar. Bei der Herstellung von Solarmodulen kommen teilweise giftige Chemikalien zum Einsatz (zum Beispiel Arsen oder Cadmium). Dies verursacht einen hohen Aufwand beim Arbeitsschutz der Herstellung der Solarmodule und bei der Entsorgung ausgedienter Elemente.
Biomasse steht als nachwachsender Rohstoff immer zur Verfügung. Allerdings nur in begrenztem Masse, da nur eine bestimmte Anbaufläche dazu zur Verfügung steht. Zudem hat der Anbau von Biomasse zu erheblichen Diskussionen geführt, da auf der gleichen Fläche auch Lebensmittel angepflanzt werden könnten, die in Entwicklungsländern wichtiger wären als Kraftstoff aus Biomasse.
dipl.Naturheilpraktikerin
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Bruggerstrasse 37
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5400 Baden
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056 209 12 41
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079 750 49 66
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Ayurvedische Gesundheitspraxis
In Myanmar (Burma) ernten
Kleinbauern-Familien mehr Reis dank biologischem Landbau.
Mit Mut und Ihrer Unterstützung. Danke, dass Sie per SMS 20 Franken spenden: Mut 20 an 488.
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Obwohl der Bau von Wasserkraftwerken aufwendig und teuer ist, zahlt sich die Wasserkraft in jedem Falle aus, da die Anlagen sehr langlebig sind und die Energie – gespeicherte Sonnenenergie von verdunstetem Wasser, das nach dem Regen wieder ins Tal fliesst – kostenlos von der Natur geliefert wird. Zusammen mit der Windenergie gehört Wasserkraft zu den Energien, die schon seit Urzeiten von den Menschen genutzt werden. Wasserkraft wurde bereits in der römischen Antike neben dem Mahlen von Getreide auch zum Sägen von Stein- und Marmorblöcken genutzt. Da bei der Wasserkraft keine Emissionen anfallen, ist sie eine saubere erneuerbare Energie.
Der vermehrte Energiehunger der Menschheit führte zu gigantischen Wasserkraftanlagen mit riesigen Staudämmen, die nicht ohne Eingriffe in die Natur möglich sind. Beim Drei-SchluchtenStaudamm in China mussten knapp zwei Millionen Menschen umgesiedelt werden. Das fehlende Wasser des gestauten Flusses kann grosse Landstriche unfruchtbar machen. Ebenso fehlt der Lebensraum für die Fische und andere Lebewesen, die im alten Flusslauf lebten. Zudem bilden Staudämme bei Erdbeben eine beträchtliche Gefahr.
Die Erdwärme im Inneren unseres Planeten stammt aus Restwärme aus der Zeit der Entstehung und aus radioaktiven Zerfallsprozessen im Erdinnern. Diese Energiequelle wird noch sehr lange erhalten bleiben. Mit der Tiefengeothermie ist es möglich, Strom zu erzeugen oder Wärme für Heizzwecke zu gewinnen. Die oberflächennahe Geothermie kann in den Wintermonaten zur Wärmeerzeugung und in den Sommermonaten zur Klimatisierung von Gebäuden verwendet werden.
Bei der Verbrennung von Holz wird nur die Menge CO2 freigesetzt, die während des Pflanzenwachstums aus der Luft aufgenommen wurde. Bei einem natürlichen Abbau des Holzes würde das CO2 auch wieder in die Atmosphäre gelangen. Holz ist ebenfalls eine erneuerbare Energiequelle, dessen angemessene Nutzung durch das Wachstum der Wälder gedeckt wird. Brennholz stammt meistens aus der Region, deshalb ist der Verbrauch an grauer Energie (Transport, Verarbeitung) für Holzbrennstoffe etwa fünf Mal kleiner als für Erdgas oder Heizöl.
Wenn die erforderlichen Temperaturen erst in tiefen Schichten auftreten, sind die Vorarbeiten (Bohrungen, Einbringen von Wärmesonden) sehr aufwendig und teuer, was die Wirtschaftlichkeit infrage stellt. Zudem können weitere unerwünschte Phänomene auftreten. In Basel wurde ein Erbeben der Magnitude 3,4 ausgelöst, nachdem Wasser in ein Bohrloch gepresst worden war. Darauf folgten mehrere kleine Nachbeben, die Schäden in Millionenhöhe verursachten.
Die Anschaffungskosten für Holzheizungen sind etwa 30 bis 40 Prozent teurer als bei einer Öloder Gasheizung. Zudem muss für die Lagerung des Brennholzes genug Platz vorhanden sein. Alte Holzheizungen können starke Emissionen von Feinstaub und giftigen Stoffen verursachen. Allerdings haben moderne, richtig bediente Holzheizungen gute Emissionswerte. ◆
Jetzt wird angepackt
Der August ist der Gartenmonat schlechthin. Blumen blühen, Früchte, Beeren und Gemüse sind erntereif. Der Garten gibt viel – und gibt viel zu tun.
Text Remo Vetter
DDer Autor
Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.
er August ist bei uns im Garten der Monat des Überflusses. Fast alles, was wir seit dem Frühjahr gehegt und gepflegt haben, trägt jetzt Früchte. Bunte Blütenpracht, reifende Früchte und Beeren und eine vielfältige Erntefülle im Gemüsebeet sind die Krönung des Gartenjahres. Die kürzer werdenden Tage gilt es zu nutzen. Der Sommer wird bald vorbei sein. Jeden Tag kehren wir dankbar mit einer reichen Ernte aus dem Garten zurück in die Küche: Erbsen, Bohnen, Karotten, Randen, Mais, Tomaten, Paprika, Kartoffeln und Zwiebeln, Salate, Beeren, Pflaumen, vielleicht sogar die ersten Äpfel und Birnen.
Im August kann man kaum noch etwas für die diesjährige Ernte säen oder pflanzen, allenfalls etwas Salat und einige schnell wachsende Wurzel und Blattgemüse. Wenn aber nach der Ernte eine Beetfläche frei wird, können wir beginnen, Rosenkohl und andere überwinterungsfähige Kohlsorten auszupflanzen.
Wuchtiges Wachstum
Als wir vor vielen Jahren die aus dem Süden mitgebrachten Bäume, Sträucher, Beeren und Kräuter in unseren Garten im Appenzellerland pflanzten, waren wir erstaunt, wie langsam diese gediehen. Da war praktisch über Wochen kein Wachstum auszumachen. Ganz im Gegensatz zum vorher bewirtschafteten Garten im milden Klima der Südschweiz, wo die Pflanzen förmlich aufschossen. Doch nachdem sich die importierten Mitbringsel an das alpine Klima gewöhnt hatten, waren wir erstaunt über die Wucht und horizontale Ausbreitung unserer Pflanzen. Hier im voralpinen Klima schien alles etwas langsamer, gemächlicher, weniger gross, dafür unheimlich wuchtig und in die Breite zu wachsen.
Öfters schwemmte es uns in der Vergangenheit den Gemüsegarten nach starken Regenfällen talwärts – gegen Süden hat das Terrain 24 Prozent Gefälle. Das ist zwar gut für die Sonneneinstrahlung, doch Schnee und Hangdruck zeigten uns den Meister und liessen die Beete zuverlässig rutschen.
Um den Hang zusammenzuhalten, vernetzten wir den Boden unter den Gemüsebeeten mit feinem Maschendraht. Damit hielten wir auch die gierigen Mäuse von
den Wurzeln fern. Unterhalb des Gartens pflanzten wir Weiden, die mit ihren tiefen Wurzeln den Hang stabilisierten. Die Gartenwege bestreuten wir mit Holzhäcksel und verscheuchten damit die Schnecken, die lieber über feuchte Graswege kriechen.
Organisation ist alles
Unser Gemüse und Heilpflanzengarten hat heute eine Fläche von rund tausend Quadratmetern. Über hundert verschiedene Kräuter wachsen hier, dazu Gurken,
Tomaten, Auberginen, Artischocken, Kirschen, Feigen und weitere Pflanzen, die eigentlich auf dieser Höhe gar nicht gedeihen. Sie tun es trotzdem. Dank ausgeklügeltem Mikroklima, das wir seit Jahren pflegen, dank einer besonderen Anbaumethode und einigen Tricks.
Der Gemüsegarten misst 130 Quadratmeter. Er umfasst acht 10 bis 15 Meter lange Hügelbeete. Sie sind rund 1,2 Meter breit und im Schnitt knapp 1,5 Meter hoch. So sind sie bequem von beiden Seiten bis
Tag des offenen Gartens
Remo Vetter und sein Team laden ein Am Samstag, den 17. August 2013, laden wir alle «natürlich»Leserinnen und Leser zum «Tag des offenen Gartens» nach Teufen in den A. VogelSchaugarten ein. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Geniessen Sie einen herrlichen Tag mitten in der Natur und vor dem Panorama des Alpsteins.
Das Programm bietet:
● Geführte Besichtigungen
● Tipps und Tricks im Umgang mit Pflanzen
● Degustation von A. VogelProdukten.
● Gratis von 12 bis 13.30 Uhr: VollkornRisotto
● Shop mit Spezialangeboten
● Bücherverkauf
● Überraschungsgeschenk
Datum Samstag, 17. August 2013 Zeit 10 bis 16 Uhr
Ort A. VogelSchaugarten, Hätschen, 9053 Teufen AR Anreise Parkplätze in Teufen, Shuttleservice ab Bahnhof Teufen bis zum Hätschen.
Gartenarbeiten im August
Ziergarten
● Pflanzen ausputzen, wenn nötig zurückschneiden.
● Knollen ausgewählter Zwiebelblumen setzen: Die Herbstzeitlose blüht schon bald, Safran, Madonnenlilie und Türkenbund im Folgejahr.
● Mitte August ist der letzte Saattermin für Frühlingsblüher wie Stiefmütterchen, Dotterlack und Vergissmeinnicht
● Immergrüne Sträucher, Fingerhut, Marienglockenblumen, Pfingst- und Stockrosen sowie Zierkohl auspflanzen.
● Immergrüne Hecken (Eibe, Thuja) schneiden.
● Rasen bei Trockenheit abends wässern. Bei einer Grashöhe von etwa 8 cm mähen. Bei feuchten Bedingungen düngen.
● Kübelpflanzen ab Monatsmitte nicht mehr düngen.
Nutzgarten
● Bei Trockenheit selten, aber gründlich wässern (10 bis 20 l/m2). Am Morgen giessen und möglichst in den Wurzelbereich (vermeidet Pilzbefall).
● Bei Tomaten neue Blütentriebe entfernen, denn bis zur Reife reicht der Sommer kaum mehr.
● Direkt aussäen: Rucola, Nüssler, Frühlingszwiebeln, Gartenkerbel, Koriander, Pflücksalat (Wintersorte), Radicchio sowie Spinat und Gründüngung
● Setzlinge pflanzen von Endivie, Fenchel und bis Monatsmitte Chinakohl, Kohlrabi, Kopfsalat und Winterblumenkohl
● Rhabarberstöcke pflanzen und Knoblauch sowie Steckzwiebeln stecken.
● Beeren nicht mehr düngen. Erdbeeren möglichst bis Mitte Monat pflanzen. Abgetragene Ruten der Sommerhimbeeren ausschneiden, Neutriebe aufbinden. Fruchttriebe von Brombeeren einkürzen.
● Artischocken fortlaufend pflücken, bevor sie sich öffnen.
● Blumenkohl. Die ersten Sommerund Herbstsorten bilden jetzt Köpfe.
● Brokkoli weiterhin ernten, bevor sich die Blütenknospen öffnen.
● Busch- und Stangenbohnen jetzt ernten, solange sie jung und schlank sind.
● Gemüsefenchel schiesst bei trockenem Wetter schnell in Saat. Wir ernten, bevor die Knollen länglich und fasrig werden.
● Jetzt werden die mittelfrühen Kartoffeln geerntet, sowohl die festkochenden Salatkartoffeln wie auch die mehligeren Sorten, die wir in Folie gegart lieben.
● Im August gibt es die letzten schnell wachsenden, frühen Karotten und die ersten langsamer wachsenden Sorten der Haupternte.
● Knoblauch jetzt ernten, trocknen und aufhängen, um ihn in den nächsten Monaten zu verbrauchen.
● Kohlrabi knapp unterhalb der Knollen abschneiden. Die grossen Blätter entfernen, die kleinen sind essbar. Kohlrabi essen wir roh oder gegart.
● Kürbisse schwellen in diesem Monat mächtig an.
● Mangold und Spinat können den ganzen Sommer über geerntet werden, solange sie nicht in Saat schiessen
● Markererbsen, Mangetout-Erbsen und Sorten der Haupternte pflücken, solange sie noch jung und zart sind.
● Mit zunehmender Reife wird Peperoni milder und Paprika schärfer.
● Die letzten Schalotten bis Monatsende ernten. Gut trocknen und an einem kühlen, gut belüfteten Ort lagern.
● Sommerkohl und Rotkohl bilden jetzt Köpfe. Sobald diese geschlossen sind und sich fest anfühlen, kann geerntet werden.
● Spinat schiesst in der Sommerhitze schnell in Saat. Häufig ernten.
● Stangenbohnen alle ein bis zwei Tage ernten. Hülsen, die dick und fasrig geworden sind, abpflücken und kompostieren, nicht an der Pflanze lassen.
● Die Auberginen runden jetzt, wenn sie genügend Wasser bekommen. Wir ernten, wenn sie schwarz sind und glänzen.
● Stangensellerie ernten, bevor er gelblich wird, sonst werden die Stangen fasrig.
● Randen regelmässig ernten, bevor sie zu hart und holzig werden
● Zucchetti wachsen im August so schnell, dass wir alle paar Tage ernten müssen.
● Zwiebeln. Wenn die Blätter gelb werden und umfallen, die Zwiebeln aus der Erde ziehen, gut abtrocknen und einlagern.
Obst
● Die Aprikosen sind reif, wenn sie sich etwas weich anfühlen und sich leicht vom Baum lösen.
● Die letzten Sommerhimbeeren reifen, vielleicht können wir schon die ersten Herbstsorten ernten.
● Jetzt sind die meisten Pflaumen reif. Dessertsorten halten sich nicht lange. Laufend ernten.
● Pfirsiche reifen jetzt und sollen gepflückt werden, wenn die Früchte beginnen weich zu werden und sich leicht vom Baum lösen.
● Schwarze Johannisbeeren werden blauschwarz und glänzen und sollen möglichst schnell geerntet werden.
● Frühe Apfelsorten ernten.
Wir pflücken meist einige Exemplare, beissen hinein und testen so den Geschmack und die Reife.
● Der optimale Erntezeitpunkt ist bei den Birnen schwer einzuschätzen. Lieber etwas zu früh ernten als zu spät.
● Rote und weisse Johannisbeeren ernten, wenn sie prall und saftig, aber noch nicht zu weich sind.
● Heidelbeeren reifen unregelmässig. Wir gehen die Sträucher jeden Tag durch und ernten die voll ausgereiften Früchte.
zur Beetmitte bearbeitbar. Etwas gefährlich ist die Länge der Beete, ich gebe es zu. Man ist geneigt, aus Bequemlichkeit nicht den ganzen Weg herumzugehen, sondern die Abkürzung über das Beet einzuschla
Dach des Gartenhauses sammeln wir das Regenwasser in einem Dreihundertliterfass. In zwei Ecken des Gemüsegartens stehen Kompostbehälter aus Lärchenholz, in denen wir die geernteten Gemüsepflanzen vorrüsten, bevor wir Salate und Co. in der Küche abliefern. Das Vorrüsten im Garten ist viel effizienter, als alles nach Hause zu bringen, in der Küche zu putzen und anschliessend die Pflanzenabfälle wieder auf den Kompost zu tragen.
Sturheit lohnt sich nicht
gen – das ist an sich verboten, doch hin und wieder breche sogar ich diese Regel. Wir haben drei Wasseranschlüsse im Gemüsegarten. Sie sind alle in zehn bis zwölf Metern Distanz zu erreichen. Vom
Natürlich ist es ratsam, auf Flachbeeten einen Fruchtwechsel einzuhalten und nicht Jahr für Jahr die gleichen Pflanzen am selben Standort anzubauen. Ehrlich gesagt, wir halten uns nicht pedantisch an die Regel, denn sobald auf dem Hügel eine Reihe frei wird, säen oder pflanzen wir ganz einfach wieder nach. Da dies zu ganz verschiedenen Zeiten der Fall ist, wird es vermutlich sowieso eine andere Pflanze sein. Ein bisschen chaotisch, ich weiss. Aber stures Gärtnern macht einfach weniger Spass. ◆
31.8./1.9.2013
Unterstützt durch: Stiftung zur Erhaltung bäuerlicher Familienbetriebe
90 Marktstände, kulinarische Köstlichkeiten, Kinderprogramm, Brauchtum und Handwerk
Natur
Sterngucker im August_ Goldener Henkel am Mond
In der Nacht vom 16. auf den 17. August zeigt sich der Mond etwa um Mitternacht für einige Stunden in einer ganz speziellen Phase. Die Grenze zwischen Licht und Schatten verläuft so, dass in diesem Stadium am Mondrand (links oben) der Goldene Henkel gesehen werden kann. Während der Krater Sinus Iridum noch zum grössten Teil im Schatten liegt, erscheint dessen Randgebirge bereits im Sonnenlicht und wird als Lichtbrücke sichtbar, die sich vom dunklen Mondhintergrund abhebt. Mit einem Feldstecher kann man das Gebilde besonders gut erkennen. Verfolgt man das Geschehen über mehrere Stunden, wird deutlich sichtbar, wie zuerst die Bergspitzen und schliesslich nach und nach die gesamte Formation langsam ins Sonnenlicht eintaucht. Der Einschlagskrater hat einen Durchmesser von etwa 260 Kilometern. Die Bezeichnung Goldener Henkel dürfte einer bildlichen Fantasie von früheren Beobachtern entspringen, die in dieser Formation einen Griff am Mond sahen. Andreas Walker
Ökologie_ Tierische Bodyguards
Tropische Korallen schützen sich auf raffinierte Weise vor dem Bewuchs mit giftigen Algen. Bei Kontakt mit den Algen setzen sie einen Signalstoff frei, der bestimmte Fische wie beispielsweise die Korallengrundel anlockt, wie wissenschaftaktuell.de scheibt. Diese beissen die Algenfäden ab. Das tun die Fische aber nicht aus purer Selbstlosigkeit. Sie schaffen sich so auch einen Lebensraum, der ihnen Schutz und Nahrung bietet. tha
Lesen_ Konrad Kupferhals
Das Kinderbuch von ProSpecieRara erzählt das Abenteuer eines jungen Ziegenbocks, der auszog, um sich anzupassen, und der zurückkehrte als einer, der weiss, wer er ist. Auf seiner Reise trifft der verspottete Konrad weitere besondere Tiere wie das Wollschwein, die Diepolzergans und rätisches Grauvieh. Konrad steht stellvertretend für die im Jahr 2006 noch genau 28 gezählten Exemplare der Kupferhalsziege. Ergänzt ist das Bilderbuch mit Fotomaterial und Sachtexten zu alten Nutztierrassen. Der Verkaufserlös kommt Rettungs- und Erhaltungsprojekten von ProSpecieRara zugute.
_ Philippe Ammann, Vera Eggermann: «Konrad Kupferhals», Atlantis Orell Füssli, 2013, zu beziehen über ProSpecieRara, Telefon 061 545 99 11, und im Buchhandel, Fr. 24.90
Verhaltensforschung_ Treue ist programmierbar
Amerikanische Forscher machten aus der polygamen Berg-Wühlmaus treue Tiere. Dies mithilfe des «Sozial-Hormons» Vasopressin, das bei der eng mit der Bergmaus verwandten monogamen Präriemaus in grösserer Konzentration vorhanden ist. Es sei jedoch nicht die Konzentration, sondern die Anzahl der vorhandenen Hormon-Rezeptoren, die das Verhalten beeinflussen, schreibt wissenschaft.de. Spannend ist das Ganze vor allem deshalb, weil Wühlmäuse als Modell für menschliche Beziehungen und ihre hormonelle Basis gelten. Forscher gehen davon aus, dass auch bei uns die Hormone Oxytocin und Vasopressin eine wichtige Rolle bei Liebe, Lust und Paarbindung spielen. Ob sich das menschliche Bindungsverhalten theoretisch auch genetisch programmieren liesse, müsste aber noch erforscht werden. tha
Kehrt er zurück?
Wussten Sie, dass junge Fischotter oft wasserscheu sind und von ihrer Mutter ins kühle Nass geschubst werden müssen, obschon ihnen die Schwimmkünste angeboren sind? Solches und anderes Wissenswertes erfährt man zurzeit in Winterthur im Naturmuseum über den legendären Wassermarder. Es lassen sich aber auch Präparate der Verwandten von Lutra Lutra, so der wissenschaftliche Name des Fischotters, bewundern, vom Dachs über den Steinmarder bis zum Hermelin; und man wird darüber aufgeklärt, dass ein Fischotter zum Schutz gegen das Wasser 50 000 Haare auf einem Quadratzentimeter besitzt. Seit 1989 sind Fischotter in der Schweiz ausgestorben. Doch aus Europas Osten, von Polen, den neuen deutschen Bundesländern und auch von Österreich her, erobern sich wilde Fischotter wieder Ge-
biete, die ihnen behagen: Flussauen, wenig berührte Bachlandschaften, Teiche und Seen.
Dass der Fischotter bei uns verschwunden ist, liegt an menschlicher Fehlbeurteilung. Bereits im 19. Jahrhundert kam die –ziemlich unbegründete – Angst auf, dass Otter den Fischbestand auf bedrohliche Art und Weise dezimieren könnten. Man begann, den Wassermarder gezielt zu jagen. 1952, als es längst zu spät war, stellte man die letzten 150 Fischotter in der Schweiz unter Schutz; bald waren aber
auch diese verschwunden. Nun hofft man auf eine Rückkehr der verspielten und cleveren Tiere. Im Kanton Zürich kann man das scheue Tier zurzeit lediglich im Tierpark Sihlwald, im Zürcher Zoo und in einem Gehege der Gemeinde Männedorf, die einen Fischotter im Wappen führt, sehen.
Übrigens: In einer verschneiten Märznacht des Jahres 2007 grub sich das Ottermännchen Bolek in Männedorf unter dem Zaun hindurch in die Freiheit und wurde weder tot noch lebendig je mehr gesehen. Dafür tauchte 2009 an einer Fischtreppe im bündnerischen Domat Ems ein Otter auf und wurde gefilmt. Wars etwa der freiheitsliebende Bolek? Hans Keller _ Ausstellung im Naturmuseum Winterthur, Telefon 052 267 51 66, www.natur.winterthur.ch, bis 22. September 2013
Jäger über dem Weiher
Libellen sind fliegende Schönheiten, umrankt von Märchen, Legenden –und vielen falschen Vorurteilen. Für den Winterthurer Fotografen Beat Schneider sind die schillernden Insekten die grosse Leidenschaft.
Text Hans Keller
Blaugrüne Mosaikjungjer (Flugzeit August bis November).
Paarungsrad der Grossen Heidelibelle (Flugzeit Juli bis November).
Jäger über dem Weiher
Kurzer Steckbrief
Libellen, lateinisch Odonata, gehören zu den Insekten. Weltweit sind 5680 Arten bekannt, in Mitteleuropa kommen 85 vor. Libellen können die beiden Flügelpaare unabhängig voneinander bewegen, das ermöglicht blitzschnelle Richtungswechsel. Das macht sie zu geschickten Luftjägern. Sie vertilgen andere Insekten wie Mücken, Schmetterlinge und kleinere Artgenossen. Die Lebensdauer der Imagines, der flugfähigen Insekten, beträgt durchschnittlich etwa sechs bis acht Wochen. Winterlibellen können rund zehn Monate alt werden, da sie bei uns überwintern.
Die Buchhändlerin ist baff. Während sie dem Kunden den bestellten, aktualisierten «Kosmos Libellenführer» überreicht, konstatiert sie, dass sie gar nicht gewusst habe, wie enorm viele Libellenarten es gebe. Sie habe gemeint, es existierten einfach grosse und kleine.
Von wegen. Weltweit gibt es 5680 Arten, rund 85 davon tummeln sich in Mitteleuropa. Als Kind, das auf dem Lande aufwuchs, stand man immer wieder an einem See oder Weiher plötzlich vor einem dieser wie waagrechte Stäbchen in der Luft schwebenden, irgendwie an Science-Fiction-Raumschiffe erinnernden Insekten. Lästige Fliegen, Mücken und Wespen vertreibt man mit der Hand – aber wer wagt sich an Libellen heran, die angeblich mörderisch stechen können?
Mit diesem Märlein kann gleich aufgeräumt werden. Libellen haben keinen Stachel. Allerdings besitzen Libellen ein kräftiges Mundwerk, um all die Mücken
Grosser Blaupfeil (Flugzeit Mai bis September) und eine Feuerlibelle (Flugzeit Juni bis August).
und anderes verspeisen zu können, und mit diesem können die grössten unter ihnen einen durchaus spürbar in den Finger beissen. Infolge des bis heute verbreiteten Stech-Mythos und auch wegen der Verehrung, die sie bei den Germanen genossen und bis dato in Ostasien geniessen, wurden
Plattbauchmännchen (Flugzeit Mai bis August).
«Hansruedi Giger, der Schöpfer des Monsters «Alien», dürfte durch
eine solche Geburt inspiriert gewesen sein.»
Libellen in der Zeit der Christianisierung als «Teufelsnadeln» und «Augenstecher» dämonisiert.
Besser als jede Drohne
Höchst eigenartige Insekten sind sie auf jeden Fall, besitzen sie doch mit den aus Zehntausenden von Einzelöffnungen bestehenden Facetten-Augen, die meist den grössten Teil des Kopfes einnehmen, die wohl beste Optik in der gesamten Tierwelt. Wissenschaftler haben überdies herausgefunden, dass Libellen selektiv operieren können, das heisst, sie sind in der Lage, gleichzeitig mehrere Ziele ins Auge zu fassen und dann Präferenzen zu setzen. Erkenntnisse, welche die für DrohnenForschung zuständigen Fachleute in der US-Army brennend interessieren. Was die Vielfalt der Libellen anbelangt: An einem sonnigen Sommertag dieses Jah-
res beobachtet der Tierfilmer und Libellenfotograf Beat Schneider an den naturgeschützten Dättnauer Weihern bei Winterthur die Libellen-Szenerie und entdeckt mindestens sechs Arten im Flug. «Durch die Kälte und den permanenten Regen hat sich in der Natur alles verzögert», konstatiert Schneider. Hier, an den Teichen, wuchert alles Mögliche: Schachtelhalme, Wasserpflanzen und zwischen dem Schilf entfalten sich überall gelbe Schwertlilien. Der Wald, der für die Libellen eine wichtige Bedeutung hat, liegt gleich auf der anderen Seite der nahen Strasse. Schneider findet, dass aufgrund der langen Kälte und Nässe im verregneten Frühling nur wenig los sei an diesem idealen Ufer; der Unkundige jedoch erfreut sich an den kostbar blau aufblitzenden Stäbchen der Hufeisen-Azurjungfern, die zu seinen Füssen wie winzige Neonröhr-
Wie vom andern Stern
Libellen in der Literatur
Etliche Dichter liessen sich von der Schönheit der Libellen inspirieren. Unter anderem Goethe, aber auch Anette von Droste-Hülshoff, in deren Heimat Münsterland/Westfalen zahlreiche Wasserschlösser stehen, um welche es von Mücken und Libellen nur so wimmelt. Das wohl witzigste LibellenGedicht stammt jedoch vom späten Heinrich Heine. In «Die Libelle» vergleicht er diese mit Paris, das ihn ins Exil gelockt hat und ihm alles Wüste des Exilantentums bescherte. Der letzte Vers lautet, biologisch unrichtig:
«O, dass ich nie gesehen hätt
Die Wasserfliege, die blaue Kokett Mit ihrer feinen Taille –Die schöne falsche Kanaille!»
chen durchs Schilf schweben. Eine recht grosse, dunkle Falkenlibelle nähert sich von links auf Augenhöhe und bleibt einen Moment vor einem in der Luft stehen. Der deutsche Heidedichter Hermann Löns (1866 bis 1914), ein hervorragender Naturschilderer, beschreibt in seinem Essay «Libellen» diese Neugier: «Naht ein Reh sich dem Ufer oder gar ein Mensch, sofort ist sie da, betrachtet den Eindringling und im nächsten Augenblick jagt sie schon wieder dort, wo die Mummeln ihre weissen Blüten entfalten.»
Inzwischen durchstreifen rote Stäbchen das Gebiet der Azurjungfern: Adonislibellen. Schneider weist auf eine Grosse Königslibelle hin, die weiter draussen über den Weiher hin pfeilt. Vorbeisausende Schilfjäger-Libellen machen ihrem Namen alle Ehre, während sich ein SchilfjägerPaar gefunden hat und, aneinander haftend, Richtung Wald und dort hoch in die Bäume hinauf fliegt, wo mit Vorliebe Sex praktiziert wird. Das Weibchen speichert anschliessend das Sperma des Männchens in seinem Körper und befruchtet die Eier erst bei der Eiablage. Wird es dabei von einem anderen Männchen erwischt, kann dieses das Sperma seines Vorgängers entfernen und durch sein eigenes ersetzen. Die Paarung von zwei Grossen Pechlibellen lässt sich später aber auch an einem Schilfstängel direkt am Teich beobachten, die Partner biegen ihre aneinander klebenden, langen Körper zu einer Art «Rad», damit das Männchen sein Sperma übertragen kann.
Gleich daneben hat Schneider an einem Halm eine Exuvie entdeckt, eine jener leeren Larvenhüllen, die man oft massenhaft findet, nachdem die Imagines – die Libellen – geschlüpft sind. Libellen verpuppen sich nicht, wie etwa Schmetterlinge, sondern häuten sich mehrmals während ihres Lebens im Wasser und machen in ihrem letzten Larvenstadium vor dem Schlüpfen eine Metamorphose durch. Das Schlüpfen von grossen Imagines aus der Larve kann ausgesprochen spektakulär sein, es ist, als wohnte man der Geburt eines runzlig-faltigen Alien bei. Hansruedi Giger, der Schöpfer des Monsters im Film «Alien», wird wohl durch eine solche Geburt inspiriert gewesen sein. Die zwei Flü-
Schlupf einer Grossen Königslibelle (Flugzeit Juli bis September).
gelpaare frisch geschlüpfter Imagines – auch das entdeckt man an diesem Juni-Tag –glänzen hell, die Körper wirken noch zart und fragil.
Libellenkenner aus Leidenschaft
Libellen rein an ihrem Flugverhalten zu erkennen und dergleichen mehr: Der passionierte, 1959 geborene Naturbeobachter Beat Schneider ist heute sattelfester Libellen-Kenner, ohne je Biologe studiert zu haben. Woher kommt diese Faszination? «Ich sass einmal vor Jahren hier am Dättnauer Weiher, als eine grosse Libelle längere Zeit vor mir im Gegenlicht auf und ab flog. Mit diesem faszinierenden Anblick hat alles begonnen, und zwar filmte ich zunächst, bevor ich fotografierte», erzählt Schneider. Er hält mittlerweile bebilderte Vorträge über seine Erfahrungen mit Libellen, referiert an Tagungen von Libellenkundlern und stellt seine Fotos für Ausstellungen und Bücher zur Verfügung. Schneider ist aus purem Enthusiasmus Profi geworden und dank seiner Praxis und Kenntnisse vermag er so manchen mit Libellen beschäftigten Wissenschaftler mit wertvollen neuen Erkenntnissen zu beliefern.
Beat Schneider besitzt eine aufschlussreiche Homepage: www.libellen.li. Und viel Wissenswertes über Libellen erfährt man in der brandneuen Auflage des «Kosmos Libellenführer», in welchem auch Schneider mit einigen Fotos vertreten ist. u
Surftipps
_ www.natuerlich-online.ch/surfipps
Im Reich der Hochzeitsgämsen
Jagdbanngebiet und Wanderparadies in einem – das Gebiet rund um den Chärpf ist ein kleines Naturwunder mitten in den Glarner Bergen.
Text Caroline Fink
Die Wanderung über den Richetlipass führt mitten ins älteste Jagdbanngebiet der Schweiz, das bis heute als «Freiberg Kärpf» bekannt ist und rund um die Gipfel von Klein und Gross Chärpf liegt. Mehr als 450 Jahre ist es her, dass der Landammann Joachim Bäldi, ein Vertreter einer einflussreichen Bürgerfamilie und Besitzer einer Alp im Chärpfgebiet, beim Rat des Landes Glarus den Antrag stellte, das Wild in diesem Gebiet zu schützen. «Wie vilicht nütz und guott were das Gebirg zwuschet Linttal und Sernefftal bihs in die Limeren gefryt werde», rechtfertigte der als Philanthrop bekannte Bäldi seinen Vorstoss.
Das Ende vom Schlaraffenland
Am 10. August 1548 stimmte der Rat dem Antrag zu und befreite das Gebiet von der Jagd – ein Schritt, der seiner Zeit voraus war und an dem die Jäger keine Freude hatten. Eine Ausnahme indes wurde ab 1663 gesetzlich festgelegt: der Brauch der Hochzeitsgämse. So durfte jeder Landsmann, der zwischen Jakobi und Martini –also zwischen dem 25. Juli und dem 11. November – heiratete, für das Hochzeitsfest zwei Gämsen aus dem Chärpfgebiet holen. Was wiederum dazu führte, dass die Hochzeiten zwischen Juli und November immer mehr wurden. In den hundert Jahren nach der neuen Gesetzgebung verspeisten die einheimischen Hochzeitsgesellschaften 6000 Gämsen aus dem Jagdbanngebiet, was 1777 zu einer Gesetzesänderung führte: Egal wie gross die Gesellschaft, sie musste sich mit einer Gämse begnügen. Im Jahr 1792 wurde jedoch auch diese Ausnahme zum letzten Mal gewährt. Die letzte Gämse zu Ehren einer Trauung wurde erlegt, fortan mussten die Landsleute ihre Feste ohne Hochzeitsgämse feiern.
Die frühen Alpinisten
Nebst den Heiratsfreudigen, den frühen «Naturschützern» und den Jägern interes
Über den Richetlipass
Wanderung: Obererbs – Dürenbüel – Richetlipass –Chalchstöckli – Leglerhütte – Mettmen. Ausgangspunkt Obererbs, Endpunkt Bergstation der Luftseilbahn Kies – Mettmen. Wanderzeit insgesamt 6 Stunden.
Charakter: T3, wogendes Wollgras, karge Schotterfelder und eine freundliche Hütte –der Weg über den Richetlipass führt kurzweilig vom Sernftal ins Glarner Haupttal.
Elm, auf 977 m, zuhinterst im Sernftal. Das Suworowhaus im alten Ortsteil, ein Steinhaus von 1748, bot dem russischen General Suworow Quartier im Jahre 1799.
sierten sich aber noch andere für das Gebiet rund um die Gipfel des Chärpf: die frühen Berggänger und Alpinisten. Einer der ersten war der Zürcher Arzt und Naturforscher Johann Jakob Scheuchzer, nach dem Scheuchzers Wollgras benannt ist. Bereits im Jahr 1710 war er auf der Suche nach naturkundlichen Erkenntnissen beim Chärpf unterwegs.
Bis die ersten Alpinisten im Gebiet auftauchten, dauerte es nochmals rund 150 Jahre. Dann, ab Mitte des 19. Jahrhunderts, setzte der Boom ein: Erst kamen die Sommerbergsteiger, ein paar Jahrzehnte später auch die Winteralpinisten. Um 1900 waren es bereits so viele, dass ein Hüttenbau aufs Tapet kam, und schon 1907 war es so weit. Der Industrielle Mathias Legler stiftete dem Schweizer AlpenClub SAC die «Leglerhütte». Im Jahr 1928 kam als zweite Hütte im Gebiet das Naturfreundehaus in Mettmen dazu. Anfang der Dreissigerjahre schliesslich entstand zwischen dem Chis und Mettmen eine kleine Seilbahn, die erst dem Bau des Stausees Garichti diente, bald aber auch Touristen transportierte.
Wo die Hühner leben
Bis heute sind die beiden Hütten und die Seilbahn Teil der Basis für Wanderungen und Touren rund um den Chärpf. Trotz dieser sanften touristischen Nutzung ist das Gebiet aber ein «Freiberg» geblieben. Oder, moderner ausgedrückt: ein Jagd
banngebiet, in dem die Tiere möglichst wenig durch Menschen gestört werden. Einerseits weil Wanderer und Kletterer gebeten werden, sich aus Rücksicht auf die Natur möglichst nur auf ausgeschilderten Wanderwegen zu bewegen, anderseits weil die Tiere nicht gejagt werden. Einzig in seltenen Fällen und unter ganz bestimmten Voraussetzungen – etwa wenn Gämsen an der Gämsblindheit erkranken – würden im Chärpfgebiet Tiere erlegt, sagt Christoph Jäggi, Leiter der Abteilung Jagd und Fischerei des Kantons Glarus.
So leben am «Freiberg Kärpf» laut Christoph Jäggi nebst Gämsen und Rehen auch Steinböcke und Hirsche sowie mehrere Adler, die innerhalb des Gebiets brüten. Aber auch kleinere Tiere fühlen sich hier im Herzen der Glarner Alpen wohl: Dazu gehören alle vier Arten der Raufusshühner – Schneehuhn, Haselhuhn, Birkhuhn und, etwas seltener, das Auerhuhn –sowie Hasen und Schneehasen. Oder aber noch kleinere Bewohner wie Grasfrösche, Waldeidechsen oder Bergmolche.
Landammann Joachim Bäldi bewies also durchaus Weitsicht, als er mutmasste, ein Schutzgebiet am Chärpf wär «vilicht nütz und guott». Seit mittlerweile mehr als 450 Jahren ist es das. Wenn auch nicht zu allen Zeiten von allen befürwortet, finden Tier und Mensch rund um den Chärpf bis heute ein Stück ruhige Bergwelt. u
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Welche Tiere durften im Chärpfgebiet trotz Jagdbann für Hochzeitsgesellschaften gejagt werden?
A: Die Hochzeitsgänse
B: Die Hochzeitsgämsen
C: Die Hochzeitsgäste
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Leben
Evolution_ Sind die Männer schuld?
Im Tierreich sind die meisten Säugetiere bis an ihr Ende fruchtbar, dasselbe gilt für Männer, nicht jedoch für die Frauen. Weshalb? Eine mögliche, aber umstrittene Antwort ist die Grossmutter-Theorie. Vereinfacht gesagt, kommen laut dieser Annahme Frauen in die Menopause, damit ältere Frauen beim Grossziehen der Enkel helfen und damit deren Überlebenschancen verbessern können. Nun hat ein Forscherteam anhand von Computersimulationen eine neue, gewagte Vermutung entwickelt, wie spiegel.de schreibt. Ihrer Idee zufolge ist die Menopause entstanden, weil sich im Erbgut Mutationen angesammelt haben, die der weiblichen Fruchtbarkeit ein frühes Ende setzten. Diese Mutationen wiederum entstanden, weil Männer, egal welchen Alters, junge Frauen als Partnerinnen bevorzugen. Ob Frauen im höheren Alter noch fruchtbar waren, wurde also unwichtig, so die Hypothese der kanadischen Wissenschaftler. tha
Lesen_ Das kulinarische Erbe der Schweiz
Die Schweiz ist ein kulinarisches Schlaraffenland mit einer grossen Vielfalt an regionalen Spezialitäten und Traditionen. Über 400 verschiedene Produkte trug ein Team innerhalb von drei Jahren zusammen und speiste sie in die Online-Datenbank www.kulinarischeserbe.ch. Nun gibt es die spannende Enzyklopädie in Buchform. In fünf schönen, schlicht gestalteten Bänden finden sich geschichtliche Hintergründe zu Getränken, Fleisch- und Backwaren, Milchprodukten und anderen Spezialitäten. Ergänzt werden die Informationen mit Erläuterungen und Anekdoten von Kulinarikjournalist Paul Imhof und mit vereinzelten Rezepten. Die Bände sind nach Regionen gegliedert. Das kulinarische Erbe der Schweiz, Echtzeit Verlag, Fr. 29.–
2 Bern:Bauernschinken,BernerAlpkäseundHobelkäse, Berner Haselnusslebkuchen, Berner Honiglebkuchen, Berner Zungenwurst,Bier,BlauerKuchen,Bondelles,Brächere-Brönnts, Bretzeli,BrienzerKrapfen,Brieschmilch,Büschelibirnenschnaps, Dänzeschiibli, Dinkel, Emmentaler, Emmentaler Bauernbratwurst,Emmentalerli,Essigzwetschgen,Fleischvögel,Gumpesel, Graswürmleni, Haslikuchen, Kirschenmus, Kräuterbonbons, Löwenzahnkonfitüre,Meringues,Ovomaltine,Sauerkraut,Schmelzkäse,Schwartenwurst,Speckkuchen, Spitzbuben und Zopf. Jura bernois et République et Canton du Jura: Atriaux, Bourgeons de sapin aumiel,Braisi,Damassine,Eau-de-viedegentiane, Eaux-de-viedefruitssauvagesjurassiennes,FromagesdeChauxd’Abel,Gâteauàlacrèmecuite,Gruyère, Geléedeménage,PâtédesPrinces-Evêques,Saucisse d’Ajoie,Striflates,TêtedeMoine,TotchéundViandes fuméesjurassiennes.Solothurn:Baumnussöl,BettlacherKlemenzpastete,Buttenmost,Cervelat,Fruchtwähe,Meitschibei,Ramswurst,Schweinsbratwurst, SelzacherUmgangspastete,SolothurnerTorteund Zwetschgenwasser.Basel-Landschaft: Burgermeisterli,Cenovis,Cola-Fröschli,Cordonbleu,Eierkirsch, Fleischpastetli,Hefegugelhopf,Mirabellenschnaps, Mohrenkopf,Pepita,Quittenschnaps,Rahmtäfeli, Schinkengipfeli,Zimtststängel.Basel-Stadt: Anisbrötli, Aussteller und Schützenwurst, Basler Brot, BaslerLäckerli,Brunsli,Fasnachtsküchlein,Fastenwähe,Hypokras,Kümmelwurst,Magenbrot,Mailänderli, Mässmogge, Osterfladen, Rippli, Rosenküchlein,SalzigeWähen,Schenkeli,Schlumberger, Schokolade-S, Schüfeli und Zimtsterne.
Echtzeit
der Schweiz
von Paul
Bnach Regionen gegliedert.
islang war meist von den negativen Einflüssen von Computerspielen die Rede. Doch das Agieren in einer künstlichen Welt kann sich auch positiv auf die Umwelt auswirken. Spiele, die das soziale Verhalten fördern, begünstigen auch das Verhalten in der Realität. Der Superheld aus dem Spiel wird etwas überspitzt gesagt zum Superhelden im Alltag. Das Aneignen positiver Charaktereigenschaften funktioniert selbst dann, wenn sich die virtuelle Persönlichkeit stark von der wirklichen Person unterscheidet, sogar wenn sie ein anderes Geschlecht hat. Die Forscher kamen zum Schluss, dass «prosoziale Computerspiele mindestens ebenso geeignet sind, das Einfühlungsvermögen zu stärken, wie wirkliche Erfahrungen», zitiert wissenschaftaktuell.de die amerikanischen Forscher. tha
Verwirrende Signale
Keine Modeerscheinung, die sich nicht wissenschaftlich erforschen liesse: Ein Psychologe widmete sich dem Thema Tätowierungen an weiblichen Rücken. Der Franzose Nicolas Guéguen wollte wissen, was es mit den im Volksmund «Arschgeweih» genannten Tätowierungen an Frauenrücken genau auf sich hat. Vor rund zehn Jahren war es beim weiblichen Geschlecht gross in Mode, sich auf dem Kreuz eine meist geschwungene Tätowierung, die in ihrer Form häufig an ein Geweih erinnert, machen zu lassen. Im Sommer mit tief sitzender Jeans, im Fitnessstudio oder natürlich in der Badi sind diese Tattoos fraglos ein Hingucker. Aber sind sie auch sexy? Oder doch eher ordinär? Und vor allem: Was bewirkt dieser Körperschmuck? Der Psychologe wollte es genau wissen und zog mit vermeintlich tätowierten jungen, attraktiven Frauen ins Feld respektive an verschiedene Strände, wie alltagsforschung.de schreibt. Dort platzierten sich die Frauen bäuchlings und präsentierten ihr aufgemaltes Tattoo in Form eines Schmetterlings – und harrten, wie Guéguens aufmerksamer Helfer, der Dinge, die da kommen mögen. Insgesamt beobachtet der Voyeur im Dienste der Wissenschaft so 220 Situationen. Bei der einen Hälfte davon trugen die Frauen ein Tattoo, bei der anderen nicht. Das Resultat: Die Frauen ohne Tattoo wurden nur in zehn Prozent aller Fälle von Männern angesprochen. Die Frauen mit Tätowierung hingegen in rund einem Viertel. Ebenso dauerte es bei den tätowierten Frauen grundsätzlich weniger lang, bis sie die Männer Kontakt suchten.
Zur Ergänzung dieses Versuchs interviewte der Forscher zusätzlich 440 Männer an den besuchten Stränden und befragte sie zu Frauen. Es bestätigte sich, dass die Männer Frauen mit einer Tätowierung lieber zu einem Date treffen wollten. Pikant: Sie vermuteten auch, dass es bei diesen Frauen wesentlich wahrscheinlicher sei, dass es gleich beim ersten Rendezvous zu Sex käme. Attraktiver fanden sie diese Frauen gegenüber den nicht tätowierten aber nicht.
Was die Frauen zu dieser männlichen Fehleinschätzung in Sachen Abenteuerbereitschaft meinten, bleibt offen. Die Evolutionspsychologie geht jedoch davon aus, dass Frauen sich mit Schmuck, Kleidung und Schminke durchaus für die Männer attraktiver machen. Mit dem Unterschied, dass es dabei lediglich darum geht, eine grössere Auswahl an möglichen Partnern zu bekommen. Ach, ewige Missverständnisse der Geschlechter. tha
Krafttiere symbolisieren Seelenkräfte und vorhandene Ressourcen. Wenn wir uns auf sie einlassen, kann die Imagination uns in unserem Wachstum unterstützen.
Text Andreas Krebs
Zufall. Der Mensch ist seit jeher aufs Engste mit Tieren verbunden. Höhlenmalereien und Steinschriftzeichen, sogenannte Petroglyphen, zeigen vor allem Tiere. Die Steinzeitkunst ist bis zu 40 000 Jahre alt. Interessanterweise sind nicht die meistgejagten Tiere am häufigsten abgebildet. Offenbar wurde damals einer spirituellen Fauna mehr gehuldigt als dem Jagdwild.
Auch bei fast allen späteren Gesellschaften spielten Tiere eine wesentliche Rolle, die bis tief ins Geistige hinein wirkt. Indianer etwa glauben, dass jeder Mensch bei seiner Geburt ein Krafttier bekommt und der Mensch ohne seine Tierverbündeten krank wird. Auch unsere keltischen und germanischen Vorfahren achteten Tiere als mächtige Verbündete. Manche Stämme und Clans waren davon überzeugt, direkt von Tieren abzustammen, etwa die Katzenmenschen in Schottland oder die Wolfsstämme und Hundeköpfe in Irland.
Nachrichten aus uralter Zeit
Der «Bärenhäuter», «Jorinde und Joringel», «Die sieben Raben», «Schneeweisschen und Rosenrot», «Rübezahl» und der «Froschkönig» – Märchen, Fabeln und Gleichnisse erzählen häufig von Menschen, die sich in Tiere verwandeln. «Märchen» leitet sich vom mittelhochdeutschen mär ab, «Kunde» – es sind Volkserzählungen, Nachrichten aus alter Zeit.
Adler, Steinböcke, Enten, Schwäne, Bären und Löwen sind häufige Wappentiere in der Heraldik. Der Hengst im Wappen von Ferrari symbolisiert Stärke und Männlichkeit, ebenso Marken- und Produktenamen wie Jaguar, Mustang und Puma. Es herrschen sprachliche Stereotypen von der eitlen Gans, der blöden Kuh, der falschen Schlange, dem verrückten Huhn, dem sturen Esel, dem schlauen Fuchs, der falschen Katze, dem feigen Hund, dem Angsthasen, Ameisenhirnen und Pistensäuen. Und Sie? Sind Sie eine graue Maus oder eher ein wilder Hengst?
Seit Jahrtausenden entwickeln Schamanen Methoden, um Dämonen und andere Gefahren aus der unsichtbaren Welt zu bannen und so Kranke zu heilen. Schamanen sind Mittler zwischen den Welten und können in beiden auch be-
Für naturverbundene Völker gehören Krafttiere und dazugehörende Rituale zum Alltag.
Glossar aus dem Reich der Tiergeister
Tierverbündeter: Spontan offenbartes Tier oder Tiergeist, der sich in gefährlichen Situationen mit dem Schamanen verbündet. So erlangt der Schamane die Kraft und die Fähigkeiten des Tieres und Einsichten, die dem Menschen ansonsten verborgen bleiben.
Tiernatur/Tieridentität: Tier, in das sich der Schamane willentlich in Trance verwandeln kann.
Nahual (Alter Ego): Aztekisches Wort für einen Zauberer, der sich willentlich in ein Tier verwandeln kann.
Tiergeist: Wird mit jedem Menschen geboren. Er ist schicksalshaft mit ihm verbunden und wird weder willentlich noch spontan erwählt, sondern vererbt.
Totemtier: Tier, von dem der Mensch nach mythologischen Überlieferungen abstammt. Der Ursprung und Ahne des jeweiligen Clans.
Seelentier: Entspricht dem Charakter eines Menschen, angeborene Verwandtschaft mit einem Tier.
Krafttier: Persönlich erwähltes Tier, das individuellen Wunschvorstellungen nach spiritueller Kraft entspricht. Inbegriff des Schamanismus aus esoterischer Sicht. Authentische schamanische Gesellschaften bezeichnen Krafttiere eher als Tierverbündete.
wusst walten. Wilde Tänze, Gesänge, Beschwörungen und Trommeldonnern versetzen den Schamanen in Trance, wo er Schutzgeistern und Tierverbündeten begegnet und sie bittet, ihm zu helfen. Die Geistwesen in Tiergestalt schützen, führen und unterstützen ihn. Der Schamane adaptiert die Eigenschaften des Tieres und wird so selbst zum Tier. Dann beschnüffelt er den Kranken wie ein Wildschwein, um die Krankheit zu riechen, und er kämpft gegen die krankmachenden Dämonen mit der Kraft eines Bären oder Löwen.
Unerklärliche Heilungen
Schamanen erzielen oft erstaunliche, aus allopathischer Sicht unerklärliche Ergebnisse. Dabei ist die Erklärung einfach: Das Jenseitige wirkt im Diesseits, das Geistige im Weltlichen. Da ist nichts Übernatürliches. Die Heilmethoden der Schamanen sind von höchster Suggestivkraft – und der Glaube an Heilung bewirkt Heilung. Die Schulmedizin nennt das «Placeboeffekt». Wie der Schamane erleben auch wir immer wieder tranceähnliche Zustände. Etwa, wenn wir von Musik davongetragen werden oder uns in eine fesselnde Arbeit vertiefen; oder beim Abtanzen bis zum Umfallen. Stundenlanges Tagträumen und der Dämmerzustand zwischen Wachsein und Schlafen – wir kennen das. Schamanen
haben solche natürlichen Phänomene zu einer Kunst entfaltet. Mühelos stossen sie mithilfe bestimmter Techniken allein oder zusammen mit Heilsuchenden in eine psychosomatische Erlebnisdimension vor, in eine andere, transzendentale Welt – und auch wieder zurück, so wie Christian Lerch es tut. «Insbesondere die Begleitung von der Imaginationswelt zurück in die alltägliche Wirklichkeit braucht Zeit und Respekt», sagt er. Und: «Innere Bilder sind nicht einfach Symbole, die mithilfe eines Fachmannes oder Fachbuches gedeutet werden können. Sie sind lebendige, subjektive Realität, die es selbst zu ergründen gilt.» Erzählen, was man erlebt hat, hilft bei der Integration der entdeckten inneren Kräfte in den Alltag. Andere Möglichkei-
Für Schamanen steht die Spirale für die Entwicklung des Bewusstseins.
ten sind Zeichnen, Theater spielen oder das Geschaute mit Ton modulieren.
Auf geistiger Ebene kann uns jedes Tier machtvoller Begleiter sein. Selbst eine Schnecke. Dank ihr hat Christian Lerch seine Höhenangst überwunden. Ein Schneckenhaus im Auto kann uns daran erinnern, langsamer zu fahren. Für Schamanen stellt die Spirale die Entwicklung des Bewusstseins, die Entfaltung des Lebens und der kosmischen Evolution dar.
Die Spirale eines Schneckenhauses weist den Weg in die schamanische Anderswelt – aber probieren Sie das bitte nicht beim Autofahren aus. u
Literaturtipps
_ Christian Lerch: «Kinder entdecken ihre innere Kraft. Integrative Imaginationsarbeit», Arbor Verlag 2007
_ Regula Meyer: «tierisch gut – Tiere als Spiegel der Seele», Arun Verlag 2012
_ Claudia Müller-Ebeling und Christian Rätsch: «Tiere der Schamanen –Krafttier, Totem und Tierverbündete», AT-Verlag 2011
So finden Sie Ihr Krafttier
Sein Krafttier findet man auf imaginärer Ebene, in einem Traum, einer Vision oder auf einer schamanischen Reise. Für Neulinge empfiehlt sich eine geführte Reise, es gibt zahlreiche Anbieter. Man kann auch alleine auf Reisen gehen. Aber: Man kann nicht «einfach mal schnell» sein Krafttier finden. Es braucht Zeit, Geduld und auch ein bisschen Übung.
Und so gehts:
1. Nehmen Sie sich mindestens eine Stunde Zeit, in der Sie nicht gestört werden. Legen Sie Musik auf, zum Beispiel eine TrommelCD mit Rückholsignal, und machen Sie es sich liegend bequem.
2. Entspannen Sie sich. Atmen Sie tief und bewusst. Fühlen Sie, wie sich die Entspannung im ganzen Körper ausbreitet. Lösen Sie sich von der Aussenwelt, spüren Sie den eigenen Körper. Richten Sie dann die Aufmerksamkeit nach innen.
3. Stellen Sie sich einen schönen Ort vor, wo Sie sich wohlfühlen. Schauen Sie sich genau um. Suchen Sie ein Loch, eine Höhle oder einen Spalt. Diese Öffnung ist der Eingang in die Anderswelt. Gehen Sie hinein, gehen Sie immer tiefer durch den Tunnel. Irgendwann werden Sie auf der anderen Seite ankommen.
4. Schauen Sie sich um. Rufen Sie nach ihrem Krafttier.
5. Fragen Sie, was es Ihnen zu sagen hat. Fragen Sie, ob es etwas von Ihnen braucht. Sagen Sie ihm, wo Sie Unterstützung brauchen. Seien Sie offen für alles, was passiert.
6. Wann die Reise zu Ende ist, soll der innere Begleiter entscheiden. Wenn es so weit ist, bedanken Sie sich bei ihm.
7. Gehen Sie nun zurück durch den Tunnel zum Ausgangspunkt der Reise. Verweilen Sie dort so lange Sie möchten. Kommen Sie behutsam zurück in die alltägliche Wirklichkeit.
Innere Bilder sind lebendige, subjektive Realität, die letztlich nur Sie ergründen können. Beschäftigen Sie sich mit dem Krafttier. Zeichnen Sie es, beobachten Sie es, besorgen Sie sich eine kleine Figur von Ihrem Krafttier oder ein Amulett mit dessen Bild. Setzen Sie sich für dessen Schutz in der weltlichen Ebene ein. Vor allem aber: Ehren Sie Ihr Krafttier.
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Im September lesen Sie
Gefiedertes Geschoss
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DDie Luft ist raus!
Morgens die Energie in Person, ein Vorzeigemensch quasi –abends ein Häuflein Elend. Supermann Widmer hat deutliche Schwachstellen.
er Mann tendiert dazu, sich heldenhaft aufzublasen – deswegen gibt es ja auch die schöne Redewendung «jemandem die Luft ablassen». Frauen können es besonders gut. Zum Beispiel, wenn er beim Drei-Pärchen-Brunch prahlt, dass er eben am Männerwochenende mit Kollegen in zwei Tagen 83 Kilometer gelaufen ist; «und ich hatte im Fall kein bisschen Muskelkater». Sie fragt ihn dann fröhlich: «Sag mal, wie viel hat eigentlich am Sonntagabend das Taxi vom Bahnhof zu uns hinüber gekostet? Ist ja erstaunlich, dass die für eine Kurzstrecke von 250 Metern überhaupt losfahren.»
Leider hat mein täglicher Triumph eine Kehrseite: den Abend eben. Ich bin halt doch nur der Widmer und keiner dieser Industriebosse und Politiker à la Blocher, die angeblich mit drei, vier Stunden Schlaf pro Nacht auskommen. Unter sieben Stunden geht bei mir nichts. Rechne: Um fünf aufstehen heisst folglich … ja, der Widmer geht in der Regel um zehn ins Bett. Spätestens. Oft schafft er es nicht bis zu dieser Marke und kriecht schon um Viertel nach neun Richtung Schlafzimmer.
Ja, sind wir denn schon im Altersheim, dass wir um sechs Uhr abends
essen sollen?
Manchmal gehen wir zusammen essen, ein paar Leute, Freundinnen und Freunde, Sabina ist meist auch dabei. Wir treffen uns so um acht Uhr abends, während ich doch viel lieber hätte, wenn es schon um sechs losginge. Keine Chance! «Ja, sind wir denn schon im Altersheim, dass wir um sechs Uhr abends essen sollen?», schlägt es mir entgegen.
Womit wir bei mir wären. In der letzten Kolumne feierte ich mich als «Morgendominator». Ich berichtete, dass ich immer um fünf aufstehe und Online-Schach spiele. Das war wahr. Und es klang sehr heroisch. Freilich erreicht mich drei Wochen später eine E-Mail, die mir die Luft abliess. Für einmal keine Frau – es war mein Journalistenkollege Kai von der «Schweizer Familie». Freundlich frage mich Kai, wann ich jeweils ins Bett ginge?
Ups! Erwischt, Kai, erwischt! Am Morgen bin ich das Energiebündel. Der Kraftwidmer. Ein Frühterrorist, der ab 5.15 Uhr mailt und Schach spielt und «facebookt» und twittert und bloggt. Dabei muss ich oft an Sabina denken, die mein Gegenteil verkörpert. In meinem Kopf frohlockt es: «Ha, wenn Sabina liest, was ich geschrieben habe, bin ich schon vier Stunden wach. Arme Frau, was ist das für ein Leben, wenn man sich erst um neun Uhr berappelt und aufrafft.»
Also acht. Die anderen wirken frisch wie der finnische Frühling. Unsereins schleppt sich ins Lokal und seufzt: «Phua, was für ein Tag!» Die anderen reden und lachen und witzeln, Sabina vor allem, und ich … ich bin der müde Widmer und gähne. Ab halb zehn linse ich verstohlen auf mein iPhone und konsultiere den Fahrplan: Wie komme ich am schnellsten in mein Zollikerberg?
Hey, Leute, hey Kai, ich bin kein Held der Kraft! Ich will am Abend nur eins: heim und ins Bett. Der Morgendominator ist ab 21 Uhr ein menschliches Elend. Eine Restfunktion. Ein einziges Sehnen nach der Nacht, die ihn wieder ganz macht, sodass er morgens um fünf aus dem Bett hüpfen und der Welt zeigen kann, wie stark, frisch und souverän er ist.
Thomas Widmer (50) ist Reporter und Wanderkolumnist beim Tages-Anzeiger.