natürlich
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So bleibt Ihr Zahnfleisch gesund 18 Kräftig zubeissen
In der Schweiz wird es immer lauter 56 Saulärm
Die Ufos sind da
Patissons – delikate Minikürbisse 30
Die besten Tipps für die wirksamste Hausapotheke 14
rk au fe n:
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Die ideale Kombination für die Erhaltung der Beweglichkeit
Die ideale Kombination für die Erhaltung der Beweglichkeit
Hinoki Hyalplus, damit
Bewegungsabläufe erhalten bleiben
Hinoki Hyalplus, damit die uneingeschränkten Bewegungsabläufe erhalten bleiben
Die moderne,a n Mikronährstoffen arme Ernährung führt schlussendlich dazu, dass die Gelenkflüssigkeit (synoviale Flüssigkeit) nicht mehr in ausreichendem Masse produzie rt wir d. Die Fo lge davon ist eine Einschränkung der Beweglichkeit. Fe hlt diese Flüssigkeit, können auch die Knorpel verletzt werden und es entsteht ein wa hrer Te ufelskreis,w elcher die Beweglichkeit immer mehr einschränkt. Hyaluronsäure ist eine funktionswichtige Substanz für die Gelenke (Gelenkschmiere), Bindegewebe, Haut und Augen.
Neue Hoffnung bei Arthrose,Rheuma und Osteoarthritis
Ohne die flexible, glatte Knorpelschicht kann ke in Gelenk funktionieren und die Bandscheiben ihre Funktion ausüben. So wie das gesamte menschliche Gewebe,m üssen auch alle Knorpel vor Mangelerscheinungen geschützt und regeneriert werden. We ltweit bestätigen Studien die äusserst positiven Einflüsse von Glucosamin für den Aufbau und die Regeneration der Knorpel (Bandscheiben und Gelenke). Die Glucosamine sind für ihre schmerz- und entzündungshemmenden Eigenschaften bei Gelenk- und Rückenschmerzen bekannt.
Bisher einmalig in Europa ist die Ko mbination von fermentierter Braunhirse Urkorn, Biotin und Hyaluronsäure,w elche die Regeneration der betroffenen Gewebe nachhaltig unterstützt, damit die uneingeschränkten Bewegungsabläufe erhalten bleiben.
Pro sana Glucosamin plus unterstützt durch die einzigartige Ko mbination seiner natürlichen Inhaltstoffe (D-Glucosamine,C hondroitin-Sulfat und Piper in) die Regen eration der entzündeten Knorpelgewebe und fördert so eine schmerzfreie Bewegungsfreiheit.
Braunhirse ist vollwertige Ernährung
Hirse enthält sehr viel Kieselsäure,z udem Schwefel, Phosphor,E isen, Magnesium, Kalium, Zink Fluor etc. Besonders reichlich sind die Vi tamine der B-Gruppe B1, B2 B6, B17 und Pa ntothensäure vertreten. Ausserdem hat sie den Vo rteil, dass sie glutenfrei, also frei von Klebeeiweiss ist. Mehrwert und bessere Bio-Verfügbarkeit durch Hinoki®-Fermentation! Erst durch die schonende Mikronisierung in einer Hammermühle ohne Hitzeeinwirkung und das spezielle Fe rmentationsverfahren werden die Samenkörner enzymatisch aufgeschlossen.
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Art. Nr 0242 Braunhirse Kurpackung 2 Dosen à 300 g Fr. 78.50 Braunhirse ist
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Liebe Leserin, lieber Leser
«Heile, heile Säge...» singen wir fürs Kind und versprechen, dass das Knie bald nicht mehr weh macht. Natürlich wissen wir, dass ein aufgeschürftes Knie nichts Schlimmes ist und die dicken Tränen nur von kurzer Dauer sind.
Wichtig ist die Botschaft des Kinderverses: Es kommt wieder gut. Wir wissen, glauben und wünschen es.
In manchen Ohren klingt im Wort Heilung etwas Religiöses mit. Andere denken an Quacksalber und zweifelhafte Therapien.
In der Medizin bedeutet es einfach das Wiederherstellen des Ausgangszustandes –wieder ganz, also gesund werden. Doch was macht uns wieder gesund, heil? Die richtige medizinische Versorgung, das passende Medikament, ergänzende Therapien und auch wir selbst. Nicht der Vers von einst hilft, aber unsere innere Stimme, die sagt, das wird schon wieder.
Wer, beziehungsweise, was heilt, hat Recht.
teil zu versorgen. Zuweilen braucht die Heilung auch geistigenergetische Unterstützung, sei es mit Musik- und Kunsttherapie, Meditationsübungen und anderen sanften Methoden. In der Schweiz wird dies beispielsweise im Regionalspital Affoltern/Zürich praktiziert. Und das New Yorker «Columbia Presbyterian Hospital», eines der führenden Zentren für Herzchirurgie, sorgt mit seiner «Mind-Body-Abteilung» für internationale Aufmerksamkeit. Patienten werden dort vor, nach oder sogar während Operationen mit ergänzenden Heilmethoden behandelt.
Doch manchmal «wird es nicht wieder» – kommt das Heil nicht zurück, oder nur teilweise. Denn so viele Fortschritte die Gesundheitsversorgung und die Medizin auch machen, so oft werden auch Grenzen erreicht. Um eine Krankheit, einen Unfall oder eine Operation möglichst gut zu bewältigen, reicht es nicht immer, den Körper nur mit Medikamenten oder einem Ersatz-
Alte Weisheiten und Techniken, die Körper und Geist miteinbeziehen, scheinen nicht nur bei den Patienten, sondern zunehmend auch bei den Ärzten auf Akzeptanz zu stossen, wie auch die Wiederaufnahme von alternativmedizinischen Therapien in die Grundversicherung zeigt. Bestmögliche Heilung gibt es heute durch das ergänzende Zusammenwirken von moderner Medizin, altem Wissen und der einfachen, aber zentralen Botschaft von «Heile, heile Säge...». Lesen Sie dazu den Artikel auf Seite 10.
Viel Gesundheit und Zuversicht wünscht Ihnen
Redaktorin
Sind Sie beruflich oder privat mit medizinischen Fragen konfrontiert oder möchten Sie in der Komplementärmedizin arbeiten?
Das SRK Basel vermittelt Ihnen die dafür benötigten medizinischen Grundkenntnisse Der nächste „Medizinische Grundkurs“ beginnt am 19. Januar 2013. Der Kurs umfasst 150 Stunden und entspricht den vorgegebenen Richtlinien des Erfahrungsmedizinischen Registers (EMR). Der Kurs findet statt beim SRK Basel an der Bruderholzstrasse 20 im Gundeliin Basel.
Weitere Infos und Anmeldung: Tel: 061 319 56 58 (Mo-Fr: 8-12 Uhr) kurse@srk-basel.ch, www.srk-basel.ch
Gesundheit
8 Freunde machen schlank
9 Antikörper schützen vor Demenz
10 Das Geheimnis der Selbstheilung
14 Unverzichtbar: Die Hausapotheke
18 Empfindliches Zahnfleisch? So pflegen Sie es richtig
26 Heinz Knieriemen über unsere Angst vor der Leere
Beratung
22 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen
Haus & Garten
28 Jetzt: Kräuter trocknen
29 Stachlig, aber köstlich: Brombeeren
30 Patisson sind echte Hingucker –und überzeugen in der Küche
36 Remo Vetter blickt in Richtung Herbst
Natur
40 Aus Wind wird Wasser
41 Sensible Waldbewohner: Pilzschutz ist wichtig
42 Prächtiger Gockel: Die Geschichte des Jagdfasans
46 Über Stock und Stein: Eindrückliche Höhenwanderung im Tessin
Leben
54 Was bedeutet Raumplanung? Eine Ausstellung erklärts
55 Potenzial: Was in uns schlummert
56 Laut, lauter, Lärm – die Schweiz wird laut
60 Wie der Mensch zum Fenster kam
3 Editorial 6 Leserbriefe
50 Markt
52 Leserangebote 63 Agenda 64 Rätsel
65 Vorschau
66 Carte blanche
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Die letzte Pipeline
«natürlich» 07-12
Herzlichen Dank, dass Sie das Thema Transition-Towns besprochen haben; es passt ja auch total in das Konzept von «natürlich». Ich hatte das Vergnügen, Rob Hopkins letztes Jahr persönlich kennenzulernen – und bin begeistert von seinen Ideen. Wie man auf Englisch so schön sagt: « He walks his talk! » Hopkins ist authentisch !
Christina Hurst-Prager, Küsnacht
Luft
« natürlich » 08-12
Herr Knieriemen schildert sehr anschaulich die Malariabekämpfungsstrategie der WHO, welche nebst der Vergiftung von Böden, Tieren und Menschen mit höchst bedenklichen Stoffen wenig bewirkt hat. Im Gegensatz zur Aktivität der WHO gibt es auch private Initiativen wie beispielsweise Biovision, die Malaria mit nachhaltigen Mitteln bekämpfen. Unter deren Anleitung wird die lokale Bevölkerung über die Ursachen der Malaria aufgeklärt und geschult, es wird gezeigt, wie man Mückenfallen baut und die Verbreitung der Mücken durch das Eliminieren von Wassertümpeln aller Art verhindert. Ergänzt werden diese Massnahmen durch die Anwendung von Moskitonetzen ( welche auch von der WHO empfohlen wird ).
Diese begleitenden Massnahmen sind sicher weniger teuer als die von der WHO immer noch als kostengünstig empfohlene Anwendung von ( bei uns längst verbotenen ) DDT, da sie mit Ausnahme der Moskitonetze ohne eingekaufte Gifte und besonders ausgerüsteten Sprühtrupps auskommen.
Thomas Schnyder, Zollikon
Im Namen Gottes «natürlich» 08-12
Mitbeklemmendem Gefühl las ich die Ausführungen der Autorin zum Thema Schächten. Dass diese Art der Schlachtung dem Tier « so wenig Leid wie möglich zufügt und unnötige Qualen erspart », kann ich beim besten Willen nicht glauben. Bestimmt hat die Autorin noch nie eine solche rituelle Schlachtung mit eigenen Augen gesehen. Dass religiöse Gebote, von einer Gottheit erlassen, die Anwendung der Betäubung vor der Schlachtung verbieten sollen, ist für mich unverständlich. Wenn Menschen Tiere essen wollen, dann haben sie dafür zu sorgen, dass diese ein artgerechtes und würdiges Leben und eine so schonende Schlachtung wie möglich erhalten. Das Schächten als schonende Schlachtmethode zu bezeichnen, ist den Tieren und den Menschen gegenüber unfair. Susanne Germann, Heimberg
habe ich einen so schönfärberischen Artikel über entsetzliche Tierquälerei gelesen wie in Ihren Editorial und dem Beitrag über das Schächten. Ich finde es schändlich, dass Sie und Ihre Autorin die « natürlich »-Leser über ein dermassen sensibles Thema so einseitig informieren und gewisse Fakten einfach schönreden, wenn nicht gar ausblenden. Nun, letztlich muss jeder mit seinem eigenen Gewissen vereinbaren, was er tut Andreas Stricker, per Mail
Dieser Artikel ist für mich als Vegetarierin völlig geschmacklos. Er liest sich für mich als Versuch, die Vorurteile gegen das Schächten auszumerzen und als eine Art Verteidigungsrede. Wenn schon die heiligen Schriften bemüht werden, die in der Tat sehr widersprüchliche Aussagen enthalten, wieso wird dann nicht das Gebot « Du sollst nicht töten » erwähnt. Es ist lediglich eine Interpretation der Kirchenhüter, dass die Tiere hier nicht gemeint sind. Wieso wird in diesem Artikel die Einstellung der Naturvölker zum Töten von Tieren nicht berücksichtigt, welche mit Sicherheit noch die grösste Verbundenheit zur Schöpfung Gottes und Respekt vor ihr haben ? Ihre Zeitschrift trägt ja den Titel « natürlich ». Die Zeiten, wo das Töten von Tieren noch gerechtfertigt war, sind in unserer industrialisierten Welt vorbei.
Heute kann jeder gesund als Vegetarier und sogar als Veganer leben. Die Diskussion, wie ein Tier getötet werden sollte oder nicht, ist von gestern. Alexandra Haldimann, Zug
» oder « halal » zu essen, sind Gebote Gottes. Es gibt allerdings noch die Zehn Gebote, welche über allen Geboten stehen, und eines davon heisst : « Du sollst nicht töten. » Das heisst nichts anderes, als dass ich meine beseelten Freunde, die Tiere, nicht schlachten und verspeisen soll. Als Vegetarier brauche ich also auch keine Angst zu haben, irgendwie auch noch etwas Blut zu mir zu nehmen.
Die « einfachste » Ernährung im Namen Gottes ist also, sich vegetarisch zu ernähren – und das ist neben dem Bestreben nach ritueller Reinheit auch gleichermassen der Ausdruck des Respekts vor der ganzen Schöpfung und steht für den ethischen Umgang mit den Mitgeschöpfen.
Sich vegetarisch ernähren heisst auch, unserer schönen Welt ökologisch zu helfen und den Hunger in der Welt abzubauen. Wenn man bedenkt, dass die Herstellung von einem Kilo Rindfleisch über 15 500 Liter Wasser und 7 bis 16 Kilo Getreide oder Soja verbraucht, dann lässt sich auch errechnen, dass mit diesen «Futtermitteln» 12 Milliarden Menschen ernährt werden könnten. Aber Futtermittel genutzt, gehen davon 90 Prozent verloren. Durch den Umweg über die Tierproduktion werden
unsere Grundnahrungsmittel also regelrecht vernichtet.
Wer vegetarisch lebt, leistet einen aktiven Beitrag gegen den Hunger in der Welt. Ein weiteres Gebot Gottes kann somit eingelöst werden: « Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. »
Franz Hermann Dickbuch, per Mail
Aussagen im Editorial sind falsch. So zum Beispiel, dass Tiere per Bolzenschuss getötet werden. In der Schweiz sind drei Betäubungsmethoden zugelassen : der Bolzenschuss, die Elektrobetäubung und die CO2-Betäubung. Keine dieser drei Methoden führt jedoch direkt zum Tod des Tieres, sondern erst die unmittelbar nachfolgende Entblutung durch das Aufschneiden der Halsarterie. Dabei ist es wichtig, dass das Tier eben noch nicht tot ist, damit die Entblutung möglichst schnell und vollständig abläuft.
In der Schweiz werden täglich etwa 10 000 Ochsen, Rinder, Kälber, Schweine und Schafe geschlachtet. Für jedes von ihnen gilt das Schweizer Gesetz, wonach ein Tiertransport nicht länger als sechs Stunden dauern darf. Damit kommen sie bei der aktuellen Staulage kaum von Chiasso nach Basel oder von Genf nach Zürich. Dass ein Tier also quer durch Europa gekarrt werden soll, um dann bei uns geschlachtet zu werden, kann gar nicht sein.
Weiter steht, dass den Tieren durch die Betäubung kein unnötiges Leid erspart werde. Würden Sie also befürworten, dass Tiere ganz ohne Ausschalten des Bewusstseins kopfüber aufgehängt werden und dabei zusehen können, wie ihnen der Hals aufgeschnitten wird ? Wohl kaum. Tiere, die zur Fleischproduktion gehalten werden, erfahren nie dieselbe Liebe wie ein Haustier, das ist klar. Aber ein respektvoller Umgang bis zu ihrem Tod können wir ihnen trotzdem bieten, eben gerade durch eine angemessene Betäubung vor dem tödlichen Schnitt.
Joëlle Dietrich, Bern
Briefe an «natürlich»
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51.
Im oben genannten Artikel steht : « Der ‹ Schochet › führt das Schlachttier in eine Box, die die Bewegungsfreiheit des Tieres einschränkt. Auf diese Weise kann der Schächter seinen Schnitt hoch konzentriert und ohne Störungen an dem stehenden oder zuvor behutsam umgelegten Tier setzen. » Wie jedermann weiss, gehen Tiere gerne und freiwillig in bewegungseinschränkende Boxen, wo sie dann wahrscheinlich auch brav den Kopf heben und den Hals freigeben.
Jürg Furrer, Seon
Liebe Leserin, lieber Leser Zum Artikel «Im Namen Gottes» sind viele Briefe und Mails bei uns eingetroffen, von denen wir hier eine Auswahl publizieren. Aufgrund der zum Teil sehr heftigen Reaktionen ist es mir ein Anliegen, Folgendes klarzustellen: Der Artikel «Im Namen Gottes» bezieht keine Stellung für oder gegen das Schächten. Er erklärt nur, warum und mit welcher Begründung andere Kulturen anders handeln als wir, wobei insbesondere die unterschiedliche Auslegung religiöser Schriften eine tragende Rolle spielt. Was aus unserer Sicht falsch ist, ist in den Augen anderer Kulturen richtig – und das gilt selbstverständlich auch umgekehrt.
Die Sicht- und Denkweise anderer Menschen zu verstehen, heisst nicht, damit auch einverstanden sein zu müssen. Aber ohne das Bemühen um ein gegenseitiges Verständnis erstickt jeder Versuch eines Dialoges in gehässigen Vorurteilen.
Tiere töten, egal, auf welche Art und Weise, ist ein hochemotionales Thema, doch solange wir Fleisch essen und unser Fleischkonsum von Jahr zu Jahr weiter zunimmt, kommen wir nicht darum herum –vor allem kommen wir nicht darum herum, unser eigenes Verhalten und dessen Auswirkungen genau unter die Lupe zu nehmen und uns nicht von verharmlosenden Begriffen wie «humanes Töten» oder «tiergerechte Haltung» blenden und beruhigen zu lassen. Auf der Website der «Erklärung von Bern» (http://www.evb.ch/fleisch) finden Interessierte viele beeindruckende und auch erschütternde Fakten zum Thema. Markus Kellenberger, Chefredaktor
Sterben_ Eine Frage des Reichtums
Ein neuer WHOReport zeigt klar: In armen Ländern sterben die Menschen an ansteckenden Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und Aids, in reichen Ländern sterben sie an Krebs. In den reichsten Ländern verursacht Aids beispielsweise lediglich 17 Todesfälle pro Million Einwohner, in Teilen von West und in Ostafrika sind es 877, also rund 50mal mehr. tha
Diabetes_ Schlecht fürs Gehirn
DiabetesTyp2 ist weltweit im Vormarsch (siehe «natürlich 0612»). Zu den vielen bekannten gesundheitlichen Problemen der Krankheit kommt nun ein weiteres hinzu. Diabetespatienten bauen ihre geistigen Fähigkeiten schneller ab, schreibt das Ärzteblatt «Archives of Neurology». Die Studie beobachtete 3000 Erkrankte während durchschnittlich 10 Jahren. Je höher ihre GlykohämoglobinWerte waren, desto schlechter schnitten sie in einem Demenztest ab. tha
Buchtipp_ Vom Verzehr wird abgeraten
Wer glaubt, sich mit sogenanntem Functional Food, HerzschutzMargarine oder ACESaft Gutes zu tun, irrt. Der Autor HansUlrich Grimm zeigt auf, wie das Geschäft mit dem Functional Food der Nahrungsmittelmultis funktioniert und welche gesundheitlichen Folgen der Konsum von sogenannten GesundProdukten aus dem Supermarkt haben kann. Und Grimm recherchierte, wie sich Wissenschaftler aus staatlichen Institutionen vor den Karren der Industrie spannen lassen und sich mit den Labors der Konzerne verbrüdern – zum Schaden von ernährungsbewussten Verbrauchern. _ Hans-Ulrich Grimm: «Vom Verzehr wird abgeraten», Droemer/ Knaur 2012, Fr. 27.90
Körpergewicht_ Auf die Freunde kommt es an
Über Erfolg oder Misserfolg einer Gewichtsreduktion entscheidet auch das Umfeld des Betroffenen. Dies besagt eine Studie bei amerikanischen Schülern («Plos One»). Übergewichtige Menschen würden weiter zunehmen, wenn sie mit schwergewichtigen Freunden zusammen sind. Hingegen würden sie in Gesellschaft von schlankeren Menschen deren Verhaltensweisen (Sport) und Essgewohnheiten übernehmen und folglich tendenziell abnehmen. Die Krux: Übergewichtige Menschen haben tendenziell übergewichtige Freunde. tha
Zwei Zürcher Ärzte untersuchten gesunde hochbetagte Menschen und suchten – und fanden – einen Antikörper, der verhindert, dass Nervenzellen im Gehirn zerstört werden.
Weil wir immer älter werden, nimmt auch die Zahl an Menschen mit Demenzerkrankungen stetig zu. Das stellt Betroffene, ihr Umfeld und die Gesellschaft vor grosse Probleme. Noch gibt es kein Rezept gegen den langsamen Zerfall des Gehirns bei Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen. Nun scheinen zwei Zürcher Psychiater einen neuen Ansatz zur Prävention und zur Therapie gefunden zu haben. Roger Nitsch und Christoph Hock von der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich forschten bereits vor mehr als zehn Jahren an einem Impfstoff gegen die Krankheit. Die Grundidee war, das Immunsystem zur Produktion von Antikörpern zu bewegen. Diese sollten helfen AmyloidFibrillen abzubauen, diese schädigen die Nervenzellen im Gehirn. Bei klinischen Versuchen mit Patienten zeigte sich jedoch, dass das Mittel nicht geeignet war. Die Probanden entwickelten schwere Hirnhautentzündungen, eine Nebenwirkung, die nicht tolerierbar ist. Nach der gescheiterten Versuchsreihe suchten die beiden Ärzte nach neuen Wegen. «Die Idee war, die Probanden nicht mehr aktiv zu impfen, sondern mit menschlichen Antikörpern passiv zu immunisieren», erklärte Roger Nitsch dem «Magazin» der Universität Zürich. Die Suche nach diesen
Antikörpern verursachte eine komplett neue Ausrichtung der Forschung. Im Vordergrund standen nicht mehr die Faktoren, die Alzheimer verursachen, sondern die Frage, weshalb es hochbetagte Menschen gibt, die nicht an Demenz leiden. Was sorgt bei diesen Gesunden dafür, dass sich in ihren Gehirnen keine schädlichen Ablagerungen bilden?
Schliesslich fanden die Forscher die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen beziehungsweise im Blut der gesunden Alten. Sie entschlüsselten den genetischen Code der gefundenen Antikörper und stellten ihn mit molekularbiologischen Methoden her. Erste Tests mit Patienten verliefen positiv. Ziel der beiden Ärzte ist es, mit einem ebenfalls neu entwickelten Nachweisverfahren für die krankmachenden AmyloidFibrillen und einer anschliessenden AntikörperTherapie Alzheimer frühzeitig erkennen und entsprechend behandeln zu können. Das ist von Bedeutung, weil klinische Symptome der Krankheit, also Beschwerden, erst 10 bis 20 Jahre nach Beginn sichtbar werden. «Je früher man gegen die Ablagerungen vorgeht, desto aussichtsreicher sind die Chancen, dass die Betroffenen keine erkennbaren Symptome entwickeln werden», sagt Psychiater Roger Nitsch. tha _ www.nccr-neuro.uzh.ch
Neuste Erkenntnisse zeigen, was Weise und Heiler schon immer wussten: Jeder Mensch trägt das Potenzial zur Heilung in sich. Wie sich moderne Medizin und altes Wissen zunehmend auf fruchtbare Weise ergänzen. Text Lioba Schneemann
«Ärzte geben Medikamente, über die sie wenig wissen, in Menschenleiber, über die sie noch weniger wissen, zur Behandlung von Krankheiten, über die sie überhaupt nichts wissen.» Der französische Philosoph und Aufklärer Voltaire hatte für die Ärzteschaft nur beissenden Spott übrig.
Würde er heute, 300 Jahre später, milder urteilen? Schliesslich besteht kein Zweifel an den Errungenschaften der modernen Medizin: Viele lebensbedrohliche Krankheiten wurden dank Impfungen und Hygiene, Medikamenten und Forschung besiegt und wir werden immer älter.
Dennoch: Obwohl wir viel wissen, ist die Heilung eines Menschen immer noch ein Mysterium. Zwar gibt es in der Medizin im Idealfall Resultate, die regelmässig eintreten und wobei die Wirkungsweise
bekannt ist. Aber Therapeuten, Ärzte, Komplementärmediziner und Heiler wissen meist nur wenig oder nichts darüber, warum genau dieses Medikament, diese Therapie, diese Methode genau diesen Patienten geheilt hat oder nicht.
Alte Methoden neu entdecken
Der Mensch heilt mit Körper und Geist –das steht fest. Bei unseren Vorfahren und in vielen Kulturen, die von uns gerne als «weniger entwickelt» bezeichnet werden, war und ist dieser Zusammenhang zwischen Geist und Körper zwingend. «Bei den schamanischen Völkern rund um die Erde und in allen Hochkulturen war und ist das Heilen mit dem Gebrauch von intuitiver, hellsichtiger und spiritueller Kräfte verbunden», erklärt der Schweizer Arzt und Buchautor Jakob Bösch, der sich seit vielen Jahren mit spirituellem Heilen
und seiner Integration in die Schulmedizin beschäftigt. Bei den alten Griechen, die unsere Kultur begründeten, waren gar die intuitiv begabten und hellsichtigen Ärzte die wahren Vertreter der Heilkunst. Dieser Zusammenhang zwischen Körper und Geist sei ausdrücklich bei Hippokrates beschrieben, auf den sich alle Ärzte berufen.
Im Zuge der Technisierung und Rationalisierung der Medizin gewann jedoch eine andere Sichtweise die Oberhand: Der Mensch und seine Erkrankungen sind von der Trennung von Körper und Seele bestimmt. Der Körper wird sozusagen als eine Hülle betrachtet, die ein Eigenleben führt. Allerdings erwacht das alte Wissen oder zumindest eine Ahnung von dem Zusammenwirken von Körper und Seele langsam wieder zu neuem Leben, gemäss der Regel: Wer, beziehungsweise, was heilt, hat recht.
In diesem Sinne werden zunehmend –selbst in Universitätsspitälern – auf der ganzen Welt Heiltechniken angewendet. Es handelt sich um Methoden, die bisher ignoriert oder von der Schulmedizin als unwissenschaftlich abgelehnt werden –Handauflegen, Hypnose, Musiktherapie oder schamanische Reisen gehören dazu. Uraltes Wissen und moderne Medizin sind kein Widerspruch mehr, sondern ergänzen sich.
«Nicht in der Rückkehr zu den Zeiten des ausschliesslich magischen Denkens, aber auch nicht in dessen Zerstörung zugunsten eines unbarmherzigen Rationalismus liegt die Zukunft der Medizin, sondern in der Integration beider Formen der Wahrnehmung», schreibt denn auch der Wissenschaftsjournalist Joachim Faulstich in seinem Buch «Das Geheimnis der Heilung». So hat, um nur ein Beispiel unter vielen herauszugreifen, das führende Zentrum für Herzchirurgie, das Columbia Presbyterian Hospital in New York, eine sogenannte «MindBodyAbteilung» geschaffen, in der die Patienten vor und nach einer Herzoperation mit Meditation, Musiktherapie, Yoga und Tai Chi behandelt werden. Und sogar während einer Operation am offenen Herzen wird geistigenergetische Therapie angewendet.
Wenn Körper und Geist eins sind, folgert Faulstich, dann bedeutet eine Veränderung des Geistes unmittelbar eine Veränderung des Körpers. «Mit anderen Worten: Schon in der Absicht, im Willen, im tief empfundenen Wunsch und auch in der Hoffnung liegen machtvolle Quellen der Heilung», so Faulstich.
Der Mensch heilt mit Körper und Geist – das steht fest.
Die Heilkraft des Menschen zu aktivieren, ist die wahre Herausforderung.
Dass die alten Griechen und Schamanen wie auch Heiler mit ihrer Sicht der Dinge oft richtig lagen, zeigen ausgerechnet die handfesten Forschungsgebiete der Neurobiologie und der Quantenphysik. Beide betrachten Körper und Seele längst als Einheit, die Welt als ungeteiltes Ganzes.
Der Biologe und Nobelpreisträger George Wald schrieb etwa: «Geist stellt keine späte und auf Organismen mit hochkomplexen Nervensystemen beschränkte Entwicklung in der Evolution des Lebendigen dar. Geist war immer schon vorhanden und das Universum hat überhaupt nur deshalb Leben hervorgebracht, weil der immer und überall vorhandene Geist es dazu anleite.» Es war vielleicht ein Fehler,
den Geist aus der Natur zu verbannen. «Damit machen die Physiker eine Feststellung, wie sie in der Weisheitstradition schon seit Jahrhunderten überliefert ist», ergänzt Arzt Jakob Bösch. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis auch die moderne Medizin bereit ist, diese Erkenntnisse konsequent umzusetzen. Dies würde eine totale Neuorientierung bedeuten, denn die Schulmedizin betrachtet Krankheit vor allem als irgendeinen chemischen Fehler im Organismus. Sie verpasst jedoch somit die Ganzheitlichkeit der Betrachtung.
Heilender Placebo-Effekt
«Ein Heilungsprozess wird durch viele Faktoren ausgelöst. Die reine Gabe eines Medikamentes ist bei Weitem nicht ausreichend», sagt der deutsche Arzt HansDieter Platsch anlässlich eines Vortrages über die heilende Essenz von Placebo. Viele Studien aus der PlaceboForschung zeigten, dass der Patient selber einen grossen Einfluss auf seine Heilung habe. «Eine hohe therapeutische Wirksamkeit wird bereits dadurch erreicht, dass Patienten annehmen, sie bekämen ein echtes Medikament oder einen echten medizinischen Eingriff. Und Studien zeigen, dass 20 bis 80 Prozent aller Arzneimittelwirkungen sich allein auf den PlaceboEffekt zurückführen lassen», ergänzt der Mediziner, der im deutschen Bad Endorf das Institut für Integrale Medizin leitet. Heilwirkungen, ausgelöst durch den Glauben, ein echtes Medikament zu bekommen, seien aber für die PharmaIndustrie ein «unerwünschter Faktor» und würden in vielen Bereichen die Gabe eines echten Wirkstoffes ernsthaft infrage stellen.
Im Patienten selber liegt die Kraft zur Heilung. Die Heilkraft des Menschen zu aktivieren, ist die wahre Herausforderung, im Grunde das eigentlich Wesentliche eines Heilungsprozesses. Platsch kritisiert: «Ärzte, die mehr ihren Lehrbüchern, den zwangsläufig negativen Abläufen von Krankheitsbildern und den statistisch erwiesenen schlechten Prognosen von Krankheiten absoluten Glauben schenken als ihrer eigenen Intuition und der Heilkraft einer wirklichen Behandlung, schränken den Heilungsprozess erheblich ein.» Heilende Überzeugungen und Glaubenssätze, die der Mensch in Bezug auf seine Krankheit und sein Leiden hat, stossen Heilungsprozesse an. Ebenso können negative Erwartungen und krankmachende
Vorstellungen und Haltungen, so ist der Mediziner überzeugt, das Gegenteil bewirken. «Diese tiefe Überzeugung und eine positive Einstellung – dies hilft mir und ich werde gesund – ist ein Weichensteller für den Behandlungs und Heilungserfolg.» Viele praktizierende Mediziner begegnen solchen Aussagen mit Skepsis. Dies bedeute unter Umständen noch mehr Überforderung für Kranke, derartige pauschalisierende Aussagen seien gefährlich, so der Tenor. Drehe man
dies ins Gegenteil um, würde dies heissen, dass, wenn man es «richtig» mache, die Patientin/der Patient auch geheilt werde. Der Arzt und Philosoph Paracelsus sagte: «Imagination ist die Sonne in der Seele des Menschen, die unsichtbare Werkstatt.» Heilungseffekte aus der Kraft des Bewusstseins heraus gelten jedoch in der Schulmedizin als null und nichtig, Spontanheilungen Schwerkranker, von denen immer wieder berichtet werden, als ausserordentliche Fälle. Und auch Arzt Jakob Bösch relativiert einfach klingende Aussagen: «Über diese Wirkung des Bewusstseins auf den Körper und den Geist anderer, gibt es zwar viele spannende Studien, aber keine allgemein gültigen Schlussfolgerungen. Der Einfluss des Bewusstseins auf den Körper wird natürlich breit diskutiert, sowohl in krankmachender wie in heilender Richtung. Aber auch hier fehlen die wirklich handfesten Beweise.» Weitgehend etablieren konnte sich aber zum Beispiel das Mentaltraining im Spitzensport. Eine vergleichbare Erfolgsquote kann die Medizin leider nicht aufweisen. Als Grund dafür nimmt Bösch an, dass im Spitzensport der «ganzheitlichste» Ansatz mit körperlichem und mentalem Training, Ernährung, Lebensführung vorherrsche. «Aber auch dort spielen Veranlagung und Talent eine sehr grosse Rolle. Diese Veranlagung können wir in der Medizin bisher nur begrenzt überwinden.»
Suche nach dem Sinn
Letztendlich ist es immer eine Summe von vielen Faktoren, die eine Heilung bewirken. Zweifelsohne kann aber jeder selber einen grossen Beitrag zu seinem Heil
Werden beitragen. Etwa, indem man sich dem Leben zuwendet und sich ganz bewusst von einen Heilungsprozess begrenzenden Überzeugungen löst. Um gesund zu werden, braucht es auch eine erhebliche Portion Eigenverantwortung und initiative.
Vielen Menschen hilft Spiritualität, Glauben oder Meditation, und auch hierbei beweisen neuere Forschungen genau das, was Heiler, Weise oder Schamanen schon seit Jahrtausenden wissen. «Das grosse Tabu Religiosität und Spiritualität in der Medizin beginnt zu wanken», betont Jakob Bösch. Zahlreiche Studien beschäftigen sich mit diesen Zusammenhängen, und sie zeigen deutlich, dass Versöhnung, Glaube und praktizierte Religiosität als die stärksten Schutzfaktoren gegen Krankheiten aller Art identifiziert werden.
Manchmal ist es aber auch nötig, nach dem Sinn einer Krankheit zu suchen. Gemäss Rudolf Steiner, der schrieb: «Krankheit hat die Funktion, zu seelischgeistigem Wachstum zu verhelfen. Wenn ein Mensch nicht mehr weiter weiss, schicken die Götter die Krankheit.» u
_ Joachim Faulstich: «Das Geheimnis der Heilung. Wie altes Wissen die Medizin verändert.», Knaur 2010 _ Jakob Bösch: «Spirituelles Heilen und Schulmedizin. Eine Wissenschaft am Neuanfang.», AT-Verlag 2007
Migros und Bio Suisse arbeiten seit vielen Jahren partnerschaftlich zusammen und engagieren sich für den Ausbau der Schweizer Biolandwir tschaft und -produktion. Urs Brändli, Präsident von Bio Suisse, spricht über die gemeinsame Arbeit und Verantwor tung gegenüber den Konsumenten.
Herr Brändli, wie sieht die Kooperation der Migros mit Bio Suisse aus?
Alle Schweizer Migros-Bio-Produkte stammen zu 100% von Landwir tschaftsbetrieben, die nach den strengen Richtlinien von Bio Suisse zertifizier t wurden. Auch alle Schweizer Biorohstoffe, welche die Migros bezieht, stammen aus Bio-Suissezertifizier ten Betrieben.
Wie funktionier t die Zusammenarbeit konkret?
Für die Migros haben Bioprodukte und Biorohstoffe aus dem Inland Priorität Grundsätzlich macht die Migros die Sor timentsentwicklung im Bereich Bio und den Verkauf, Bio Suisse hilft bei der Beschaffung und bringt ihre Anregungen ein. So ergänzen wir uns optimal. Das Engagement der Migros im Biobereich hat eine hohe Signalwirkung und kann herkömmliche Bauernbetriebe zur Umstellung auf Bio motivieren. Das ist sehr wichtig, da bestimmte Biorohstoffe im Inland nicht immer in genügender Menge vorhanden sind.
Was bedeutet es, wenn Produkte aus einem Bioumstellbetrieb stammen?
Schweizer Betriebe, die auf Bio umstellen möchten, müssen grundsätzlich
« Ich schätze es, dass die Migros den Konsumenten der Weg zu einem nachhaltigen Einkauf erleichter t.»
ihre gesamte Betriebsfläche umstellen und alle Umweltleistungen erbringen: Das bedeutet den Verzicht auf Pestizide und Kunstdünger. Umstellbetriebe arbeiten also bereits nach den strengen Vorgaben von Bio Suisse, und ihre Produkte sind in der zweijährigen Übergangsphase als «Bio aus Umstellbetrieb» gekennzeichnet
Nachhaltigkeit ist ein Kernwert der Migros, der vorangetrieben wird. Welche Aspekte der Nachhaltigkeit sind Ihnen persönlich wichtig?
Ich setze mich für nachhaltiges Leben und Handeln im persönlichen und geschäftlichen Bereich ein. Mein persönlicher Antrieb als Biobauer ist es, der nachfolgenden Generation eine intakte Lebensgrundlage zu hinterlassen. Insofern ist mir der Star t der Generation-M-Kampagne der Migros positiv aufgefallen. Ich schätze es, dass die Migros ihre führende Stellung im Detailhandel nutzt, um den Konsumenten den Weg zu einem nachhaltigen Einkauf zu erleichtern.
Die Einhaltung der Bio-Richtlinien wird von unabhängigen Institutionen geprüft. Mehr Infos unter: www.migros.ch/bio
Eine Hausapotheke kann gute und wichtige Dienste leisten – vorausgesetzt, sie wird regelmässig kontrolliert. Was hinein gehört und was bei einem Notfall im Haus zu beachten ist.
Text Marion Kaden
In einer halben Stunde kommen die Gäste: höchste Zeit den Rucksack, der schon seit dem letzten Wochenende rumliegt, endlich im Wandschrank zu verstauen. Rasch den Küchenschemel holen, hinaufsteigen, Schranktürchen öffnen –und dann passierts: Der Schemel kippt, man stürzt. Der Fuss schmerzt höllisch. Die Statistik spricht eine klare Sprache: Die Beratungsstelle für Unfallverhütung in Bern verzeichnete bei ihrem letzten Statusreport im Jahr 2011 (Zahlen aus dem Jahr 2009) knapp 244 000 Haushaltunfälle, im Verkehr waren es über dreimal weniger (72 734) und bei sportlichen Aktivitäten verletzten sich knapp 175 000 Menschen. Daheim ist es also besonders gefährlich: Stürze sind mit 81 Prozent der häufigste Grund zum Rufen eines Arztes oder der Sanität.
Im Notfall versagt der Kopf
Michael Eigenmann, Rettungssanitäter und im Vorstand der Vereinigung Rettungssanitäter Schweiz weiss: «In Notfallsituationen sind viele Menschen überfordert. Oftmals sind sie so durcheinander, dass sie beim Anrufen des Rettungsdienstes ihre Adresse nicht nennen können oder sich nicht erinnern, in welchem Stockwerk sie wohnen.» Deshalb empfiehlt der Rettungssanitäter daheim einen Merkzettel für Notfälle zu deponieren: «Als Gedankenstütze stehen darauf die Nummern des Hausarztes, des nächsten Spitals, die Notrufnummer sowie die eigene Adresse.»
Eine repräsentative Umfrage der Basler Versicherungen und des Schweizer Samariterbundes zeigten, dass nur jeder zweite Schweizer die Notrufnummer für
medizinische Notfälle kennt – nämlich die 144. «Dadurch geht im Notfall wichtige Zeit verloren», sagt Eigenmann, «bei der Nummer 144 erhalten Laienhelfer oder auch die Betroffenen selbst schon am Telefon wichtige Anweisungen zur Ersten Hilfe.» Und er verweist darauf, dass in eine Hausapotheke eine Grundausstattung (siehe Box Seite 16) gehört.
Zwar wissen viele Menschen nicht, wie beispielsweise ein Druckverband zur Blutstillung angelegt wird. «Wichtig kann jedoch sein, eine Wunde mit sterilem Verbandsmaterial so abdecken zu können, um damit entweder selbst zum Spital fahren zu können oder mit dieser ersten Versorgung auf die Rettungssanitäter zu warten», so Eigenmann.
Doch eine gut ausgestattete Hausapotheke ist vor allem auch wichtig für die Versorgung der kleinen «Unfälle», die alltäglich passieren können. Das Kind fällt vom Fahrrad und schürft sich Knie und Hände auf; ein tiefer Schnitt mit dem Küchenmesser oder Verletzungen beim Heimwerken sorgen nicht nur für einen Schrecken, sondern für eine sofort notwendige Versorgung der Wunde.
Die Hausapotheke sollte einen festen Platz haben – von dem alle Haushaltsmitglieder wissen –, der jedoch kindersicher ist; die Desinfektionsmittel, Pflaster, Cremen und Medikamente sollten also nicht lose irgendwo in einer Schublade liegen. Überdies gehört die Hausapotheke an einem kühlen, lichtgeschützten und trockenen Ort aufbewahrt, so behalten Verbandsmaterial und Medikamente ihre Funktion und Wirkung. Die Aufbewahrungsdauer
Grundausstattung
Empfohlen
Wunddesinfektionsmittel, Pflaster in verschiedenen Grössen, sterile Kompressen, Gazebinden, Verbandsklammern, Sicherheitsnadeln, gute Schere, Pinzette, Wärmeflasche (bei Kältegefühl, Unpässlichkeit, Bauchschmerzen), Fieberthermometer.
Nützlich
Bachblüten-Rescue-Tropfen (zur Beruhigung nach Schrecksituationen), Acetylsalizylsäure oder Ibuprofen (allgemeine Schmerzmittel gegen Kopf-, Glieder-, Zahnschmerzen), SpagyrikSpray (zur Stärkung der Immunabwehr), Antazidum oder Heilerde (bei Sodbrennen, Völlegefühlen oder Verdauungsbeschwerden), Kamillentee (bei Magenund Darmbeschwerden, zum Gurgeln bei Schleimhaut- und Zahnfleischentzündungen), ausserdem ist Kamillentee nützlich zur Inhalation bei verstopfter Nase. Er dient auch zur inneren Verwendung bei entzündlichen Erkrankungen des MagenDarm-Trakts. Coldpack; Lagerung im Kühlfach (zur Kühlung von Insektensti-
Generation 50 plus Grundausstattung
siehe Kasten 1
Nützlich
Baldrian-Hopfen-Tee (Schlafstörungen, Beruhigung), Spagyrik (Schwindel), Spagyrik oder übliches NSAR-Anti rheumatikum bei Gelenkproblemen, Magnesium-Calcium-Prophylaxe.
Gut zu wissen
Ab 50 plus können sich Grunderkrankungen einstellen. Beispielsweise können sich Bluthochdruck, Herzbeschwerden, Diabetes, chronische Krebserkrankung einstellen. Zu beachten ist, dass die verordneten Medikamente für die Grunderkrankungen nicht durch Mittel aus der Hausapotheke abgeschwächt oder gar aufgehoben werden. Diese sogenannten Nebenwirkungs-Interaktionen (Wechselwirkungen) werden leider zu wenig berücksichtigt. Unter anderem deshalb, weil der verordnete Arzt oder der beratende Drogist nichts von den rezeptfreien Mitteln oder Heiltees weiss. Deshalb: Sprechen Sie bitte offen mit Ihrem Arzt und weisen Sie ihn darauf hin, dass Sie gerne Kräutertees oder naturmedizinische Mittel verwenden (dazu gehören beispielsweise auch Mittel zur Prophylaxe der gutartigen Prostatahypertrophie (PBH) oder Stimmungsaufhellung bei depressiven Verstimmungen wie Johanniskraut). Zwar werden heilpflanzliche Präparate gerne als «milde» eingestuft, dennoch haben sie arzneiliche Wirkungen, die im Einzelfall die Wirkung von Blutdruckmitteln oder Krebsmedikamenten schwächen könnten.
Apotheke für Wanderer
Sonnenschutzmittel, Blasenpflaster, elastische Binden (Gelenkunterstützung), Arnika-Salbe (Hilfe bei Prellungen, Quetschungen, Blutergüssen), z. B. Traumeel (kühlende Salbe zum Abschwellen von schmerzhaften Gelenken), Traubenzucker.
Nützlich
Gelenkunterstützende Präparate, Wunddesinfektion, Gaze. Wärmedecke, Einmal-Handschuhe, Insektenschutz, Insektenstich-Hilfe.
mit Babys und Kindern
Grundausstattung
siehe Kasten 1
Nützlich
Homöopathika werden bei Kindern häufig eingesetzt, so zum Beispiel Arnika, Belladonna (fiebrige Erkrankungen, Halsschmerzen) oder Aconitum (Fieber). Bitte lassen Sie sich bezüglich des Einsatzes und der Potenzen beraten.
Gut zu wissen
Kinder hergestellt werden oder genaue Angaben für die Verabreichung zum Beispiel von nebenwirkungsarmen
Die Verabreichung von ErwachsenenMedikamenten bei Kindern ist ausgesprochen problematisch und kann sogar gefährlich werden. Denn die wissenschaftlichen Studien zur Prüfung von Arzneimitteln wurden im Allgemeinen mit männlichen Erwachsenen durchgeführt. Deshalb ist ein genereller Verzicht von Erwachsenenmedizin für die Kindergesundheit besser. Kinder haben in der Regel ausgezeichnete Selbstheilungskräfte. Wenn Medikamente eingenommen werden, dann nur nach Verordnung und Massgabe eines Kinderarztes. Dieser sollte Präparate verordnen, die extra für
Heiltees machen. Das Gleiche gilt für die Selbstmedikation: Für Erkältungen gibt es beispielsweise korrekt dosierte Produkte nur für Kinder. Bitte achten Sie darauf, unbedingt nur solche zu kaufen. Denn gerade ätherische Öle wie Eukalyptus oder Pfefferminze sind für Babys oder Kleinkinder viel zu stark und können sogar Schäden anrichten.
Das Auftragen eines Pflasters nach einem Sturz, dem Pusten und einem «Heile-Heile-Segen-Vers» wird Kinder beruhigen und ihnen über den ersten Schmerz hinweghelfen. Die Selbstheilungskräfte der Kleinen sorgen bei den alltäglichen Blessuren für ein schnelles Abheilen, sodass unterstützende Gele oder Tinkturen meistens unnötig sind. Kräuter- und Heiltees können bei den häufigen Befindlichkeitsstörungen von Kindern Abhilfe schaffen. Bei Bauchschmerzen oder Blähungen helfen Teemischungen aus Anis-Fenchel-Kümmel oder Kamillentee. Bitte lassen Sie sich bei der Dosierung vom Apotheker oder Drogisten helfen.
ist zeitlich begrenzt: Nach einem Jahr sollten Medikamente und rezeptfreie Mittel in der Apotheke zur sachgerechten Entsorgung abgegeben werden. Auch die meisten Heil- oder Kräutertees verlieren nach etwa einem Jahr ihre Wirkung.
Damit kein Rätsel raten bezüglich des Verfalldatums oder gar der Verwendung der Medikamente entsteht, sollten diese stets in der Originalverpackung inklusive Beipackzettel aufbewahrt werden. Auf die Verpackungen notiert man vorzugsweise zusätzlich das Kaufdatum sowie – falls nicht durch den Apotheker vermerkt – die Einnahmeverordnung des Arztes. Auf diese Weise können die Arzneimittel oder Tees jeder Zeit in ihrer Verwendung richtig zugeordnet werden.
Auch das Verbandsmaterial sollte einmal jährlich kontrolliert werden: Kleben die Heftpflaster noch? Sind die steril verpackten Verbände geschlossen? Angebrochene Gele, Salben und Cremen gehören ebenfalls überprüft, denn mit dem Öffnen der Tuben und dem Kontakt mit Sauerstoff startet der Wirkungszerfall schneller. Nach dem Öffnen sollten diese Produkte spätestens nach einem Jahr entsorgt werden.
Den Bedürfnissen angepasst
Doch was gehört denn nun eigentlich in eine Hausapotheke? «Diese Frage wird je Wünschen und Lebensvorstellungen unterschiedlich beantwortet», so Patrick Thurner von der Drogaria Surses in Savognin. Klar ist für den Drogisten, dass es eine sogenannte standardisierte Hausapotheke für sämtliche Haushalte nicht geben kann. Schliesslich haben ältere Menschen einen anderen Bedarf als Familien mit Kindern oder Babys. «Ausserdem spiegelt der Inhalt einer Hausapotheke die Gewohnheiten seiner Besitzer wider», erklärt Thurner. Denn manche Menschen greifen beispielsweise bei Kopfschmerzen oder bei ersten Erkältungssymptomen gerne zu einem schnellwirksamen Mittel aus der Schulmedizin. Andere setzen auf die Selbstheilungskräfte des Körpers und unterstützen diese mit naturheilkundlichen Präparaten, heilpflanzlichen Tees, Tinkturen oder Salben. u
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Dentalhygienikerinnen können es nicht oft genug wiederholen: «Benutzen Sie Zahnseide!» Viele Patienten setzen den Rat danach eine Weile um – dann verschwindet die Zahnseide wieder im Spiegelschrank. Schade! Denn das Zahnfleisch will gepflegt sein. Gesundes Zahnfleisch ist hellrosa, liegt schön an der glatten Zahnoberfläche und füllt die Zahnzwischenräume komplett aus. Das kann sich jedoch schnell ändern, wenn die Mundhygiene nicht stimmt. Im Mund leben Hunderte von Bakterienarten. Viele von ihnen sind erwünscht, denn wie bei allen anderen Körperöffnungen, wo die normale Haut in Schleimhaut übergeht, muss der Körper Abwehrarbeit leisten. Er schützt sich mit Bakterien, die für eine gesunde Mundflora sorgen, gegen Eindringlinge aller Art.
Immer dieser Kaffee
Der Genuss von säurehaltigen Getränken und Speisen wie zum Beispiel Kaffee oder Zucker, bringt die Mundflora jedoch aus
dem Gleichgewicht. Die sonst basische Mundflora wird sauer. Gleichzeitig fördern zuckerhaltige Speisen die Bildung von Zahnbelag auf den Zahnoberflächen, am Zahnfleischrand und in den Zahnzwischenräumen. In der Fachsprache nennt man diesen Belag Plaque. Er besteht aus Eiweissen, die Bakterien als Nährboden dienen. Aus der weichen Plaque bildet sich innert wenigen Tagen harter Zahnstein, und auch auf ihm können sich Bakterien ansiedeln.
Die Stoffe, welche die Bakterien ausscheiden, sind für den Körper alles andere als gesund. Werden die Schädlinge nicht durch das Immunsystem ausser Gefecht gesetzt, kann sich das Zahnfleisch entzünden. Es schwillt an, rötet sich und blutet manchmal schon bei leichter Berührungen. Greift der Entzündungsprozess auf das Zahnbett über, entwickeln sich sogenannte Zahnfleischtaschen, in denen die Krankheitserreger vor der täglichen Reinigung durch die Zahnbürste bestens geschützt sind. Zahnwurzel- und Zahnhalte-
Zahnfleischschwund muss nicht sein. Tipps aus der Natur und ein paar einfache Anregungen für die tägliche Zahnpflege, damit Sie auch «morgen noch kraftvoll zubeissen können». Text Sabine Hurni
gewebe, ja sogar Kieferknochen, sind den Bakterien in diesem Stadium nun völlig ausgeliefert, eine Paradontitis ist entstanden. Inzwischen ist bekannt, dass chronisch stark entzündetes Zahnfleisch Auswirkungen auf den ganzen Körper haben kann. Zum Beispiel können die Bakterien Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems herbeiführen, Frühgeburten begünstigen oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes fördern.
Zähne lieben Äpfel
Die Ursachen für einen Zahnfleischschwund sind oft hausgemacht. Mangelnde Zahnhygiene kann das Zahnfleisch genauso strapazieren wie zu festes Zähneputzen. Doch auch Zähneknirschen, Rauchen, Amalgamfüllungen, Lippenpiercings oder Fehlernährung setzen dem Zahnfleisch zu. Der erste Schritt zu einem gesunden Zahnfleisch ist deshalb eine ausreichende Mundhygiene mit geeigneten Produkten, die das Zahnfleisch nicht belasten. Dazu gehören zum Beispiel eine weiche Zahnbürste, eine Zahnpaste mit möglichst wenig Schleifmittel und natürlich Zahnseide.
Auch eine gesunde, nährstoffreiche und zuckerarme Ernährung beeinflusst die Gesundheit des Zahnfleisches. Äpfel zum Beispiel gelten als optimale Bakterienkiller im Mundbereich. Zusätzlich können geeignete Heilpflanzen das Zahnfleisch stärken, allen voran die Kamille (Matricaria chamomilla). Sie kann aufgrund ihrer Inhaltstoffe bei entzündeten Schleimhäuten effizient Hilfe bieten.
Als wichtigsten Inhaltstoff enthalten Kamillenblüten viel ätherisches Öl. Dane-
l Zahnbürste Wer Druckempfindlichkeiten oder Schmerz im Mund verspürt, ist mit einer elektrischen Zahnbürste oft besser bedient als mit der normalen Zahnbürste. Durch die Vibration und die hohe Tourenzahl werden die Zähne ohne Druck gründlich gereinigt. Gleichzeitig wird auch das Zahnfleisch massiert. Wer bei den herkömmlichen Zahnbürsten bleibt, sollte möglichst mit einer Zahnbürste pflegen, die weiche Borsten hat.
In der Zahnbürste, insbesondere in Zahnpastaresten, können Bakterien überleben. Die Zahnbürste sollte deshalb alle zwei Monate gewechselt werden.
l Zahnseide und die Interdentalbürsten Mit der Bürste erreicht man nur eine Flächenreinigung. Viele Bakterien sitzen aber auch zwischen den Zähnen. Diese Zwischenräume sind nur mit einem Faden zu erreichen. Für die kleine Lücke zwischen den Zähnen, dort wo das Zahnfleisch dreieckförmig beginnt, eignen sich die Interdentalbürsten, denn diese Lücke erreichen weder Zahnbürste noch Zahnseide.
l Zungenschaber Die meisten Bakterien sitzen auf der Zunge. Tagsüber spült der Speichel die Bakterien weg, nachts jedoch nicht, weil dann der Speichelfluss reduziert ist. Am Morgen siedeln deshalb viele Bakterien auf dem pelzigen Überzug der Zunge. Sie sorgen mitunter für Mundgeruch und können über die Jahre Zahnfleischentzündungen begünstigen. Ein Zungenschaber, mit dem man am Morgen nüchtern die Zunge sanft abschabt, entfernt die Bakterien. Das sorgt für eine gesunde Mundflora.
l Zucker Dass Zucker Karies verursacht, ist Allgemeinwissen. Dass er aber auch den Zahnfleischrückgang begünstigt, ist kaum bekannt. Der Verzehr von Zucker verstärkt die Bildung von Plaque (Zahnbelag), diese wiederum begünstigt die Bakterienbesiedelung. Darüber hinaus vermindert Zucker die bakterienabtötende
Fähigkeit der weissen Blutkörperchen im Zahnfleisch. Neben Kristallzucker begünstigen auch Reis, Weissbrot oder Teigwaren die Bildung von Zahnbelag.
l SäureBaseHaushalt Besteht die Ernährung aus vielen mineralstoffreichen Lebensmitteln wie Gemüse und Früchten zugunsten von Fleisch, Milchprodukten und Süssigkeiten, wirkt sich dies günstig auf die Mundflora aus.
l Vitamine Besonders wichtig für das Zahnfleisch ist Vitamin C, es hilft, das Zahnfleisch zu reparieren, und regt darüber hinaus das Immunsystem an. Ebenfalls wichtig sind Folsäure und das Coenzym Q10. Letzteres beschleunigt den Heilungsprozess und vermindert Zahnfleischbluten. l Massage Täglich einen Esslöffel voll Sesamöl in den Mund nehmen und das Öl während einigen Minuten durch die Zähne ziehen. Idealerweise macht man das morgens nüchtern. Wer das nicht verträgt, kann es aber auch abends vor dem zu Bett gehen machen. Die Methode aus der ayurvedischen Naturheilkunde stärkt das Zahnfleisch und hilft, Bakterien im Mund zu eliminieren.
l Mundwasser Vermeiden Sie starke, antibakterielle Mundspülungen. Sie zerstören die ganze Mundflora, auch die guten Bakterien. Zudem können die starken Chemikalien das Zahnfleischgewebe schädigen.
l Amalgam Quecksilber ist Bestandteil von Amalgamfüllungen. Heute ist das Füllmaterial zwar verboten, doch die silbernen Füllungen sind nach wie vor in vielen Mündern zu finden. Das Metall hemmt die weissen Blutkörperchen bei ihrer Aufgabe, Bakterien abzutöten. Oft kann sich der Zahnfleischzustand verbessern, wenn alte Amalgamfüllungen durch neue, weniger belastete Füllungen ersetzt werden.
ben enthält die Kamille auch Flavone und Glykoside. Ihr Geschmack ist leicht bitter und scharf. Die Kamille wirkt entzündungshemmend, wundheilend, antibakteriell, pilzhemmend und krampflösend. Deshalb wird die Heilpflanze bei Reizungen der Schleimhäute im Mundbereich und bei Zahnfleischentzündungen äusserlich eingesetzt. Kamillenblüten sind als Tee oder als wässerige oder alkoholische Auszüge für die innerliche oder äusserliche Anwendung erhältlich.
Für den Tee werden drei Gramm Kamillenblüten (ein Esslöffel) mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen. Nach zehn Minuten ist der Tee trink- und anwendungsbereit. Für Spül- und Gurgellösungen darf der Tee konzentrierter zubereitet werden, zum Beispiel drei bis zehn Gramm auf einen Deziliter Wasser.
Ein zartes Blümlein
Ursprünglich stammt die Kamille aus dem östlichen Mittelmeerraum. Heute findet man sie weit verbreitet in ganz Mitteleuropa, Nordafrika, Argentinien und auch in Nordindien. Von der Gattung Chamomilla unterscheidet man mehr als 20 Arten, doch nur die echte Kamille hat einen hohlen Blütenboden. Alle anderen Arten sind beim Zerteilen nicht ausgehöhlt.
Zur Blütezeit von Mai bis August werden bei trockenem Wetter die Blütenköpfe eingesammelt und rasch an einem schattigen, luftigen Ort getrocknet. Allzu starkes Trocknen ist zu vermeiden, weil die Blütenköpfe brüchig werden.
Wichtig: Lassen Sie beim Sammeln auf jeden Fall immer einige Blüten stehen, weil sich die Kamille über die Blüten versamt – und nur so im nächsten Jahr ihre Köpfe wieder in die Sonne recken kann. u
«natürlich» im TV
Die Sendung «Gesundheit» mit «Erste Hilfe aus der Natur» auf Tele M1 und Tele 1. Montag, ab 18.20 Uhr, mit stündlicher Wiederholung und auf Tele 1 ab 18.40 Uhr. Montag bis Sonntag gemäss Wochenprogramm.
_ Weitere Infos und Video: www.natuerlich-online.ch
Studien belegen ausgezeichnete Er folge.
Aktuelle Studien belegen die außerordentliche Wirksamkeit von medizinischen Klimaheiltherapien am Toten Meer Insbesondere Patienten mit chronischen Hauterkrankungen wie Psoriasis, Neurodermitis / Ekzemen und Vitiligo, aber auch Allergiker und Patienten mit Gelenkerkrankungen profitieren langfristig von einem Aufenthalt im tiefstgelegensten Kurzentrum der Welt.
„In bestimmten Fällen übernehmen Krankenkassen die Therapiekosten“, weiß Dr Marco Harari, medizinischer Leiter des Deutschen Medizinischen Zentrums am Toten Meer Dr Harari behandelt hier schon seit vielen Jahren Patienten aus aller Welt und spricht fließend deutsch.
Die Kosten für eine medizinische Klimaheilbehandlung liegen in der Regel unter denen einer vergleichbaren Maßnahme hier im Land. Spezialveranstalter für Gesundheitsreisen / Kuren am Toten Meer helfen interessierten Kunden, entsprechende Anträge bei den Krankenkassen zu stellen.
„Im Gegensatz zu Therapien in Kliniken, die versuchen, die Klimabedingungen des Toten Meeres nachzustellen, wirkt die entspannende Atmosphäre während des Heilverfahrens am Toten Meer positiv auf die Psyche ein und beeinflusst so direkt den Genesungsprozess beim Patienten“, so Dr Harari weiter
Neben ärztlich betreuten Kurverfahren kann natürlich auch ein Erholungsurlaub am Toten Meer gebucht werden. Diese Möglichkeit bietet sich besonders auch
für Angehörige / Begleitpersonen von Patienten an. Die positiven Eigenschaften der Sonne, des Wassers, der Luft und der Mineralquellen am Toten Meer sind seit Jahrtausenden bekannt und geschätzt. Nach einem Urlaub hier fühlt man sich rundum wohl, entspannt und voll neuer Energie.
MEHR INFORMATIONEN ÜBER ISR AEL?
Dann lassen Sie sich auf unserer Internetseite von der Vielfalt Israels inspirieren. Sie finden dort Reiserouten unterschiedlichster Ausprägung, interessante Berichte zu allen Regionen und Stätten sowie spannende Videos zur Geschichte, Kultur und den drei Weltreligionen. Abgerundet wird das Angebot durch eine Vielzahl nützlicher Reisetipps sowie weiterführender Literaturempfehlungen. www.goisrael.com
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Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.
Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau
Rat & Tat per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-online.ch stellen. Das «natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» online für Sie da.
Inputs aus der Leserschaft
l Zum Thema Wespenstiche («natürlich» 08-12): Auch ich habe einige Jahre die Notfallmedikamente mitgetragen. Heute verzichte ich darauf, obwohl ich immer noch allergisch reagiere. Wenn mich eine Wespe sticht, bekomme ich starke Schwellungen. Mein heutiges Notfallmittel heisst Efeu. Diese Blätter sind fast überall in Gärten und Wäldern vorhanden und hochwirksam gegen Stiche. Die Blätter quetsche ich mit einem Stein und lege sie grossflächig auf den Stich. So schwillt er nicht an. Die Natur ist geschickt. Fast gegen alles wächst ein Kraut. U. P., per Mail
Eine Dunkelfeldanalyse meines Blutes ergab, dass ich zuwenig Enzyme habe, die Proteine spalten. Gibt es das wirklich und kann ich die irgendwie einnehmen, wenn sie der Körper nicht selber herstellen kann?
M. Z., Weesen
Ich nehme an, dass die Dunkelfeldanalyse aufgrund von Verdauungsproblemen gemacht wurde. Von der Ernährungsseite her gibt es einige Lebensmittel, die reich an Enzymen sind, zum Beispiel Papaya, Ananas, Kiwi, Mango und Feigen. Papaya erhalten Sie auch als Präparat. Fragen Sie in Ihrer Drogerie oder Apotheke nach einem Produkt, das Papaya enthält. Überlegen Sie sich auch, ob es eine Möglichkeit gibt, Eiweisse in Ihrer Ernährung zu reduzieren. Ganz weglassen sollten Sie sie aber nicht, denn Eiweisse sind wichtige Bausteine für den Körper. Damit der Verdauungstrakt etwas entlastet wird, ist es sinnvoll, wenn Sie Ihre Ernährungsweise langsam auf eine Trennkost umstellen. Das heisst, Sie essen immer nur entweder Kohlenhydrate oder Eiweisse zusammen mit Gemüse oder Früchten. Bei den Eiweissmahlzeiten sollten Sie darauf achten, dass Sie immer nur eine Eiweisssorte auf einmal konsumieren, also entweder Käse oder Fleisch. Ei oder Rahm. Ei oder Fisch. So nehmen Sie Ihrem Körper bereits viel Arbeit ab.
Bei den Milchprodukten würde ich Ihnen empfehlen, auf Rohmilch umzustellen. Rohmilchkäse schmeckt nicht nur viel besser als pasteurisierter Käse, er enthält auch noch sämtliche Enzyme und Vitamine der ursprünglichen Milch. Lassen Sie sich am besten umfassend beraten, damit Sie ein auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Ernährungs und Therapieprogramm erhalten.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass Sie die Verdauungsdrüsentätigkeit mit einer Fussreflexzonenmassage, mit Akupunktur oder anderen geeigneten Methoden so anregen können, dass vermehrt wieder Enzyme ausgeschüttet werden können.
Sabine Hurni
In unserer Unterstufen-Schule bereitet jeweils eine Klasse für die ganze Schule ein Znüni zu. Nun wurde verordnet, dass die Kinder bei der Zubereitung Einweghandschuhe anziehen müssen. Auf mich wirkt dies völlig übertrieben. Ist diese Hygienemassnahme angebracht?
A. B., Bern
Die Idee mit dem Znüni ist toll. Was jedoch die Handschuhe betrifft, kann auch ich nur den Kopf schütteln. Für mich ist das eine völlig übertriebene Hygienemassnahme. Es reicht vollkommen, wenn die Kinder vor dem Belegen der Brote die Hände mit Seife waschen. So lernen die Kinder den alltäglichen Umgang mit den Lebensmitteln kennen.
Abgesehen davon sinkt das Allergierisiko, wenn Kinder mit möglichst vielen Erregern in Kontakt sind. Hier stellt sich denn auch die Frage, was den Mensch überhaupt krank macht. Keime und Erreger sind allgegenwärtig – krank werden wir deshalb (im Normalfall) nicht. Das Znüni, das Ihre Schüler aufgetischt bekommen, trägt dazu bei, dass die Kinder mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt sind. Warum versucht man mit aller Kraft, Keime möglichst fernzuhalten? Braucht ein Körper Ruhe, wird er krank –Handschuhe hin oder her.
Sabine Hurni
Verstopfung lindern
Ich esse täglich ein bis zwei Eier. Kann es sein, dass dieser Eierkonsum die Ursache für meine Verstopfung ist?
L. G., Urdorf
Ich glaube nicht, dass die Eier etwas damit zu tun haben. Eine ausgewogene Ernährung mit Gemüsen und Früchten vorausgesetzt, können Sie gut weiteressen wie bisher. Oft verlangt der Körper nach dem, was er braucht – zumindest bei Menschen, die gesund sind. Achten Sie unbedingt auf die Qualität der Eier. Wenn Sie
so viele Eier essen, dann sollten Sie auf die höchste Qualität setzen. Nicht nur weil konventionell produzierte Eier oft Spuren von Antibiotika enthalten, die zu Resistenzen führen können, sondern auch um einen Beitrag an eine tiergerechte Haltung zu leisten. Die strengsten Richtlinien erfüllen die KAGfreilandEier.
Kein anderes Lebensmittel enthält so viele lebensnotwendige Nährstoffe wie das Ei. Ein Ei enthält in einem idealen Verhältnis gesättigte und ungesättigte Fettsäuren. Zudem sind Eier reich an Natrium, Kalium, Chlorid, Calcium, Magnesium, Phosphor, Eisen, Zink, Jod, Selen, Vitamin A, BetaCarotin, Vitamin D, E, K, B 1, B 2, B 6, B 12, Niacin, Folsäure und Pantothensäure. Somit leisten Eier einen wichtigen Beitrag zur gesunden Ernährung.
Für eine gesunde Verdauung gibt es ein paar Grundregeln, die Sie beachten sollten: Ein geraffelter Apfel am Morgen, genug Flüssigkeit über den Tag verteilt und ein frühes, leicht verdaubares Nachtessen mit Gemüse kann die Verdauung in Schwung bringen. Versuchen Sie bei star
ker Verstopfung die Abendmahlzeit ganz wegzulassen. Bewegen Sie sich ausreichend und trinken Sie über den Morgen verteilt Ingwertee und warmes Wasser. Nützt das alles nichts, wäre sicher eine Beratung angebracht. Auch über das Anregen der Reflexzonen an den Füssen, den Händen oder der Wirbelsäule kann der Darm unterstützt werden.
Sabine Hurni
Ich habe nach einer Operation eine Entzündung in der Schulter. Ausser Schmerzmitteln habe ich nichts bekommen. Gibt es alternativ dazu ein stark entzündungshemmendes Mittel?
T. W., Luzern
Ein sehr wirkungsvolles Hausmittel gegen Entzündungen ist Quark. Streichen Sie etwas Quark auf ein Haushaltspapier, legen Sie ein zweites Papier darauf und legen Sie das Päcklein auf Ihre Schulter. Legen Sie ein Tuch darüber, welches
die allenfalls austretende Flüssigkeit auffängt, und fixieren Sie das Ganze mit einer elastischen Binde. Quark wirkt kühlend und abschwellend. Lassen Sie die Auflage so lange auf der Schulter, bis sie sich nicht mehr kühl anfühlt und wiederholen Sie die Anwendung wenn nötig mehrmals täglich. Innerlich können Ihnen vielleicht Bachblüten Notfalltropfen helfen. Diese haben sich in der Nachbehandlung von Verletzungen aller Art sehr bewährt. Mit den Tropfen können Sie die Schulter auch massieren. Zum Beispiel vermengt mit etwas Olivenöl. Bis die Entzündung abgeklungen ist, sollten Sie darauf achten, dass Sie sehr viel Gemüse und Fisch essen. Auf Fleisch sollte hingegen möglichst verzichtet werden, da die Verstoffwechselung im Körper die Entzündungssituation verstärkt. Anders gesagt: Konsumieren Sie Lebensmittel, die vorwiegend Omega3Fettsäuren enthalten und lassen Sie alles weg, das reich an Omega6Fettsäuren ist, also tierische Produkte wie Eier, Backwaren mit Eiern, Fleisch und Wurst. Sabine Hurni
Plastik oder Glas?
Sind Kunststoffbehältnisse schädlich? Was bedeutet die Zahl im Dreieck? Weil ich verunsichert bin, habe ich begonnen, meine Kunststoffbehälter durch Glas zu ersetzen. H. F., Dietikon
Die praktischen Kunststoffbehälterund Verpackungen sind aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Werden sie korrekt verwendet, gefährden sie die Gesundheit nicht. Die Stiftung Warentest hat eine gute Übersichtstabelle zu den verschiedenen Zahlen in den Pfeildreiecken herausgegeben. Der Code zeigt, um welche Art von Kunststoff es sich handelt.
Hier die Liste:
01 oder PET: Polyethylenterephthalat. Für Flaschen.
02 oder HDPE: Polyethylen hoher Dichte. In von Weichmacher freier Haushaltsfolie.
03 oder PVC: Polyvinylchlorid. Nur selten zur Verpackung von Lebensmitteln verwendet, als sauerstoffdurchlässige Folie für Fleisch. Enthält meist
Weichmacher, die auf das Nahrungsmittel übergehen können.
04 oder LDPE: Polyethylen geringer Dichte. Meist für Haushalt und Frischhaltefolien verwendet.
05 oder PP: Polypropylen. Zum Beispiel in Folien und Joghurtbechern.
06 oder PS: Polystyrol. Unter anderem für die Produktion von Lebensmittelverpackungen, Filmspulen und Einweggeschirr.
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Wenn sich in Nordamerika Mitte September die Blätter der Bäume herbstlich bunt verfärben, ist CranberryErntezeit. Erst nachdem die Temperatur in der Nacht unter 0°C gefallen ist, bilden die Beeren die typisch leuchtend rote Färbung aus. Handverlesen und in allerbester Qualität werden diese vom Saft-Traditionshaus Rabenhorst in schonendem Verfahren zu einem gehaltvollen Muttersaft verarbeitet.
Die Cranberrys werden traditionell «nass» geerntet. Zu diesem Zweck fluten die Farmer ihre Felder bis zu einer Höhe von 45 Zentimetern. So verwandeln sich die Cranberry-Felder in rote Seen, die sich malerisch in die herbstliche Landschaft einfügen. Künstlich erzeugte Wasserstrudel lösen die Beeren von den Sträuchern. Da jede Cranberry vier Luftkammern besitzt, schwimmen die Früchte an der Wasseroberfläche und können von dort leicht eingesammelt werden. Rabenhorst verwendet für seinen Cranberry-Muttersaft ausschliesslich die original nordamerikanischen Cranberrys in allerbester Qualität (Grade A-Ware: vollreife, unverletzte Beeren ohne Fremdbestandteile wie Blätter oder Stiele). Die weltweit stark steigende Nachfrage nach diesen führt wegen Verknappung auf den Rohstoffmärkten zu steigenden Einkaufspreisen. Daher die zunehmende Tendenz, bei verarbeiteten Cranberry-Produkten die
teuren nordamerikanischen Cranberrys mit billigen europäischen Moosbeeren zu verschneiden. Für Rabenhorst CranberryMuttersaft ist es selbstverständlich, dass überall dort, wo Cranberry draufsteht, auch 100 Prozent nordamerikanische Cranberrys enthalten sein müssen – ohne Wenn und Aber.
Die Bezeichnung Muttersaft ist ausschliesslich hundertprozentigen Direktsäften aus erster Pressung vorbehalten. Wegen der wenigen Filtervorgänge bleiben in einem Muttersaft die wertvollen sekundären Pflanzenstoffe grösstenteils erhalten. Nur wenn die Cranberrys der strengen Prüfung nach Reifegrad, Farbe, Geschmack, Zucker- und Säuregehalt standhalten, werden sie in der hauseigenen Rabenhorst-Kelterung in sorgfältigem Verfahren zum hochwertigen Muttersaft verarbeitet und in Braunglasflaschen abgefüllt, welche den Saft vor Lichteinwirkung und möglichem Vitaminverlust schützen.
Grundsätzlich gibt jedes Material in mehr oder weniger grosser Menge Stoffe ab. Bei den obgenannten Kunststoffen ist die Menge, die von der Verpackung auf Lebensmittel übergehen können, aber gering. Allerdings gilt es zu beachten, dass Hitze den Stoffaustausch verstärken kann. Deshalb sollen Kunststoffe nicht erhitzt werden, es sei denn es handelt sich um Plastikgefässe, die eigens für den Gebrauch im Mikrowellenofen gemacht sind. Auch sollten keine heissen Getränke in PETFlaschen abgefüllt werden.
Mögliche Probleme und Unsicherheiten können Sie mit der Verwendung von Glasbehältern umgehen. Verschliessen Sie sie gut, denn im Kampf gegen Küchenschaben, die zwar unbedenklich, aber unappetitlich sind, sind die Kunststoffpartikel vielleicht das kleinere Übel. Horten Sie grundsätzlich nicht zu viele Lebensmittel, brauchen Sie sie innert nützlicher Frist auf und bereiten Sie sie möglichst frisch zu – so vermeiden Sie Verpackungs und Aufbewahrungsprobleme.
Sabine Hurni
Mein Augenlid ist gerötet und juckt. Worauf reagiere ich allergisch? Ich möchte keine Cortison-Salbe anwenden. M. R., Ems
Wenn die Hautreaktion sich auf dem Augenlid zeigt, würde ich am ehesten auf eine Reaktion auf Pflegekosmetik tippen. Vielleicht kommt die Irritation vom Kajal, dem Mascara, der Gesichtscreme. Das können Sie testen, indem Sie sich zwei bis vier Wochen nicht schminken und auch auf die gewohnte Pflege verzichten. Kaufen Sie allenfalls Pflegeprodukte auf natürlicher Basis für die Gesichtsreinigung und pflege. Danach können Sie die anderen Produkte schrittweise wieder verwenden.
Es gibt viele Wege, um den Körper zu stärken, damit er widerstandsfähiger wird gegen verschiedene Allergene. Gute Erfahrungen wurden beispielsweise mit Strath Aufbaumittel gemacht. Würzen Sie wenn immer möglich, ihre Speisen mit Steinsalz (Himalayasalz), bewegen Sie sich
an der frischen Luft und sorgen Sie dafür, dass Ihr Körper über Nacht keinen elektromagnetischen Feldern ausgesetzt ist. (Fernseher, Radio, PC und Handy gehören nicht ins Schlafzimmer). Oft sind es so kleine Dinge, die dafür sorgen, dass sich der Körper gestresst fühlt. Da braucht es dann nur noch eine Kleinigkeit, um eine äusserliche Reaktion hervorzurufen.
Eine Kur, die Allergien zum Verschwinden bringt, gibt es aber nicht. Normalerweise bringt es bereits viel, wenn Sie den Darm reinigen und aufbauen sowie den SäureBasenHaushalt ausgleichen. Im Weiteren wirkt ein homöopathisches Mittel – Cardiospermum – sehr ähnlich wie Cortison bei juckenden, allergischen Reaktionen. Es gibt Salben, die dieses homöopathische Mittel enthalten.
Sabine Hurni
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Seit über 20 Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «natürlich» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander. Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.
Heinz Knieriemen über
Das Leben bringt Probleme mit sich – und die wollen wir gelöst haben. Am liebsten schnell, effizient und falls möglich mit einer einzigen Therapie oder Tablette. Aber ist das wirklich «die» Lösung?
Je tiefer wir die eigene Leerheit berühren, desto stärker suchen wir nach einer Erklärung. Uns treibt der Wunsch, einen zutage tretenden Konflikt beizulegen. Dieser Konflikt entsteht zwischen der Auffassung eines festgefügten Selbst und der offensichtlichen Leere, die wir entdeckt haben. Leere wird in diesem Zusammenhang wahrgenommen als psychologischer Schmerz.
Damit betreten wir gefährliches Terrain. Wir sind verwirrt. Auf der Suche nach Hilfe sehnen wir uns nach einem Führer. Ein Führer bietet sich an in der Gestalt eines Psychologen, Familientherapeuten oder Psychiaters. Sind wir uns bewusst, dass wir drauf und dran sind, eine religiöse Entscheidung zu treffen? Die direkte Verbindung zu dem, wer wir sind, geben wir auf und tauschen sie ein gegen ein Erklärungsmodell, das sich herleitet aus wechselseitigen Übereinkünften, aus Mythen und gesellschaftlichem Druck. Ist uns bewusst, dass die Sichtweise des Therapeuten uns verändern wird? Wir werden zu dem werden, woran der Therapeut glaubt.
Zum Schreien
Wir werden untersucht, wir werden behandelt und womöglich werden wir geheilt. Vielleicht werden uns Medikamente verabreicht, vielleicht Erklärungsmodelle, vielleicht werden uns therapeutische Massnahmen verschrieben. Es kommt zu Kreativitätstrainings und zu Hausaufgaben; wir bekommen ein Kissen zum Hineinschreien, Delfine, um mit ihnen zu
schwimmen. Was geschieht dabei wirklich?
Das Selbst, das vermeintliche Zentrum, wird durch die Therapie verstärkt, die Leere wird verleugnet. Wir werden zu funktionierenden Produktivkräften geformt, wir werden wieder fähig zu Arbeit und Fortpflanzung, wir sind bereit für Alter und Tod. Leer sind wir noch immer, und das nehmen wir wahr in den Pausen, zwischen der Einnahme von Medikamenten oder zwischen zwei Therapiesitzungen. Die Leere zeigt sich uns als unauslotbarer Schmerz.
Die verschriebene Normalität
Was fehlt beim therapeutischen Verständnis des Geistes? Nichts, wenn es das ist, was wir wollen: eine Verschiebung der Probleme ohne grundlegende Lösung. An der Therapie ist nichts falsch. Wir sollten bloss nicht vergessen, dass die Therapie nie zu Ende sein wird und dass ihr Zweck darin liegt, uns vom Druck des Konflikts zu erleichtern, sodass wir wieder normal funktionieren. Ist es das, was wir leben wollen, die Normalität, welche uns hier verschrieben wird?
Weil das Denken als ein isolierter mechanischer Vorgang verstanden wird, der unabhängig von seiner Umgebung abläuft, ist es der Psychiatrie nicht möglich, den grösseren Zusammenhang zu erfassen. Das rührt daher, dass dieser grössere Zusammenhang der Wissenschaft ganz allgemein nicht bekannt ist. So verblüffend es auch scheint, für Bewusstsein gibt es in der
Auf der Suche nach Hilfe sehnen wir uns nach einem Führer.
Wissenschaft kein Modell. Es gibt keine allgemeine Feldtheorie für das Bewusstsein. Das ist so, obwohl das Bewusstsein der Kontext ist, in dem sich der Geist und sämtliche seiner Erscheinungen – einschliesslich Wissenschaft und Psychiatrie –entfalten.
In der Welt der Therapie gibt es keine grundlegenden Lösungen. So etwas hat es nie gegeben. Wenn wir psychologische Konflikte lösen wollen, müssen wir uns anderswohin wenden. Erstens müssen wir erkennen, wie unser Konzept von Zeit dazu beiträgt, seelische Strukturen aufrechtzuerhalten und sie zu verewigen. Ohne unsere Auffassung von Zeit gäbe es keine Vorstellung von «besser werden», «es durcharbeiten», «einen psychologischen Prozess durchlaufen» und was der Begriffe mehr sind, um psychologischen Fortschritt auszudrücken. Ohne unsere Auffassung von Zeit gibt es immer nur ein Ereignis aufs Mal. Was geschieht, ereignet
sich in der Gegenwart und ist offensichtlich zu erkennen, falls wir es erkennen wollen. Die Hilfe eines Vermittlers ist nicht vonnöten.
Auf Lösungen fixiert
Zeit und Gedächtnis sind zwei Aspekte unseres Denkens. Wenn wir ihr Wechselspiel vollends erfassen, treten die psychologischen Probleme in einer zugänglichen, unmittelbaren Gegenwart hervor. Einen anderen Ort in der Zeit gibt es für sie nicht. Nun, da ein Problem in der unmittelbaren Gegenwart vor uns steht, was fangen wir damit an? Ganz und gar nichts. In Bezug auf ein Problem irgendetwas zu unternehmen heisst, einem Problem Energie und Nahrung zuführen. Wenn wir ein Problem in den Griff bekommen wollen, um es zu manipulieren, die Sache zu verbessern oder sie zum Verschwinden zu bringen, so führt das bloss dazu, dass das Problem sich auf der Ebene unserer Wirklichkeit verfes
tigt. Wir haben das Problem verfestigt, indem wir uns auf seine Lösung fixiert haben. Und weil sich die angestrebte Lösung nicht einstellen will, haben wir auch noch ein zusätzliches Problem geschaffen. Was geschieht, wenn wir nichts tun? Nichts. Das Problem hat niemanden, den es in Anspruch nehmen könnte. Es fehlt ihm die Energie. Es fehlt ihm ein Gegner. So vermag es nicht mehr länger zu existieren. Es ist nicht mehr Teil unserer Wirklichkeit. Also hat Max Goldt, der deutsche Kabarettist und Schriftsteller doch recht: Versuche nicht, Deine Probleme zu lösen – geniesse sie! Das ist die Lösung. Möglich ist sie nur in der Gegenwart. Wir brauchen dazu keine Hilfe. Was von uns verlangt wird, ist nicht mehr als unsere Stille – doch das ist sehr viel. u
Küchenkräuter_ Zeit zum Trocknen
Was macht man eigentlich mit dem Oregano, der den ganzen Sommer hindurch im Topf vor sich hinwucherte? Trocknen, natürlich.
Schliesslich schmeckt die Pizza mit hauseigenem Oregano einfach besser. Doch nicht jedes Küchenkraut ist zum Trocknen geeignet:
Thymian, Rosmarin, Oregano: Triebe kurz vor dem verholzten am unteren Teil abschneiden, beim Oregano etwa zwei bis drei Zentimeter über der Erde, und in Bündeln an einem trockenen Ort aufhängen. Wenn die Kräuter ganz trocken sind, können die Blätter oder Nadeln abgestreift werden.
Pfefferminze: Stängel zurückschneiden und zum Trocknen aufhängen. Danach können die ganzen Stängel in einer Büchse aufbewahrt werden.
Salbei: Triebe abschneiden und Blätter von den Stängeln zupfen. In einem feinen Sieb oder auf einem feinen über einen Behälter gelegtem Tuch trocken lassen. Oder: Die Blätter auf einen Faden fädeln und zum Trocknen aufhängen; sieht hübsch aus.
Basilikum, Schnittlauch, Dill und Petersilie: Diese Kräuter sind aufgrund ihres hohen Wasseranteils weniger zum Trocknen geeignet. Schnittlauch, Dill und Petersilie lassen sich aber fein gehackt gut tiefkühlen. Und gehackter Basilikum hält sich mit Öl ein paar Wochen lang.
Aufbewahrung: Ob Glas, Büchse, Zellophan- oder Papiersack darüber gehen die Meinungen auseinander. Wichtig ist, dass keine Feuchtigkeit dazukommt. Die Trockenzeit dauert je nach Pflanze zwischen 2 bis etwa 14 Tage.
Bier_ Hopfen und Malz verloren
Eben erst kündigten die internationalen Brauerei-Konzerne einen Anstieg des Bierpreises an, was Vorwürfe von Preisabsprachen auslöste. Gleichzeitig klagen die Schweizer Hopfenproduzenten über den durch den globalen Markt ausgelösten Preiszerfall des für die Bierproduktion unentbehrlichen Rohstoffs, wie der Landwirtschaftliche Informationsdienst meldet. Der Konsument zahlt murrend den höheren Preis für sein Feierabendbier und die Konzerne kaufen dort ein, wo es am günstigsten ist. tha
Lesen_ Leon.
Backen: Herzhaft & Süß
Das tägliche Kochen ist zuweilen ein leidenschaftloses, uninspiriertes Muss. Backen hingegen ist die lustvolle Kür in der Küche. Henry Dimbleby, Mitbegründer der Londoner Restaurant-Kette Leon hat zusammen mit Konditorin Claire Ptak ein Backbuch gemacht, das anregt. Bunt illustriert und mit vielen Fotos versehen, liefert das Buch nicht nur typisch englische Rezepte für Teatime-Gebäcke, Pies und Scons, sondern auch Rezepte für spezielle Müesli, Glacen, Brote sowie Basics zu Getreidearten, Süssstoffen, Backgeräten und Backregeln. Zudem sieht man auf einen Blick, ob ein Rezept gluten-, weizen- oder milchfrei ist.
Henry Dimbleby, Claire Ptak: «Leon. Backen: Herzhaft & Süß», DuMont Buchverlag 2012, Fr. 42.90
Brombeeren gehören zu den letzten Beeren der Saison. Der dornenreiche Strauch wächst oft auch wild – Zeit für ein Schälchen mit Schlagrahm.
Sie gehört zu den Widerspenstigen unter den Beeren. Die Brombeere wuchert nicht nur wie Unkraut, sie hat auch böse Dornen und ihre Früchte lässt sie sich erst abzupfen, wenn sie die volle Reife erreicht haben. Und sie ist eine der letzten Beerensorten der Saison. Bis Ende September, anfangs Oktober wird sie geerntet. Wie die Himbeere und die Erdbeere gehört die dunkle Frucht zur Familie der Rosengewächse. Nimmt man es botanisch noch genauer, sind die blauschwarzen Früchte keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte. Aus einzelnen Fruchtblättern bilden sich winzig kleine Steinfrüchte, die als Ganzes wiederum die bekannte Beere abgeben.
Selbst Menschen, die keinen ausgeprägten Spürsinn für das Auffinden von wild wachsenden Leckereien haben, werden Brombeeren auf verwilderten Brachflächen, an Böschungen und in lichten Wäldern problemlos finden. Archäologische Ausgrabungen belegen, dass der Mensch schon im 9. Jahrhundert vor Christus Brombeeren gegessen hat. Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind Brombeeren als kultivierte Pflanze in europäischen Obstgärten anzutreffen. Neuerdings gibt es auch Züchtungen ohne Dornen. Kommerziell angebaut wird die Beere vorwiegend in der Ost- und Westschweiz. Im Vergleich mit Erdbeeren (5400 Tonnen/ Jahr) sind Brombeeren ein eigentliches Nischenprodukt unter den Beeren: 350 Tonnen beträgt die Schweizer Jahresproduktion, das sind dann gerade mal 44 Gramm pro Kopf und Jahr. Trotz ihrem dornigen und wilden Äusseren sind die Beeren sehr empfindlich. Sie vertragen weder Hitze noch längere Transportwege. Nach dem Einkauf sollten sie aus der Verpackung genommen und auf einem Teller ausgelegt werden. Aus sehr reifen Früchten lässt sich mit etwas Zucker und Zitronensaft ein Püree herstellen, das sich tiefkühlen lässt. Auch im Müesli spielt es keine Rolle, wenn die Früchte schon etwas zu weich sind. Am besten schmecken die saftigen Beeren aber pur – oder mit etwas geschlagenem Rahm. tha
Patissons sind beliebte Dekorationsstücke, aber weit mehr als nur Zierrat: Noch unreif geerntet, haben sie ein apartes Aroma und einen zarten Biss. Die MiniKürbisse haben jetzt Saison.
Text Vera Sohmer
«Was hast du denn für Ufos auf dem Teller», bemerkt der Tischnachbar halb verwundert, halb spöttisch, als im Restaurant das vegetarische Gericht aufgetragen wird. Auf den zweiten Blick muss er allerdings eingestehen: Das Arrangement sieht zum Anbeissen aus. Die leuchtend gelben «Flugobjekte» sind in einem See aus sämiger Tomatensauce gelandet. Der Frachtraum ist mit bunten Gemüsewürfelchen, gehackten Nüssen, schneeweissen Ziegenkäse-Flöckchen und Kräutern beladen. Den abgeschnittenen Deckel mit Stiel hat der Koch schräg darauf gesetzt wie Baskenmützen. Dann nimmt der Tischnachbar eine Gabel voll und lobt das zarte, wunderbar mit den anderen Zutaten harmonisierende Kürbis-Aroma.
Zugegeben: Der Patisson, auch UfoKürbis, Bischofs- oder Kaisermütze genannt, ist ein eigenwilliges Gewächs. Wer es zum ersten Mal sieht, reibt sich verwundert die Augen. Mal ist es diskusförmig, mal erinnert es an Glocken oder, mit seinem gewellten Rand, an Blüten. Es gibt weisse, gelbe, orangefarbene, blassgrüne oder dunkelgrüne Exemplaren und welche mit dunklen Streifen, Flecken oder krötenartigen Warzen – bunte, bizarre Kürbiswelt. Mehr als 20 Patisson-Sorten sind bekannt. Bei Grossverteilern, in Hofläden oder auf Wochenmärkten findet man häufig den Patisson blanc mit glatter, cremefarbener Haut. Darüber hinaus den Patisson orange, eine alte französische Züchtung, und den goldgelben Sunburst mit dunkelgrünem Fleck um Stiel- und Blütenansatz. Die drei unterscheiden sich zwar optisch, sind sich
sonst aber recht ähnlich: Sie alle halten sich beim Aroma vornehm zurück. Böse Zungen mögen deshalb behaupten, dieser Mini-Kürbis schmecke praktisch nach nichts. Sensiblere Gaumen fühlen sich hingegen ein wenig an Artischocken erinnert oder erkennen eine leicht nussige oder süssliche Note. Dorrit Voigt, Verantwortliche im Hiltl-Kochatelier in Zürich, kommen Zucchini in den Sinn, was naheliegend ist: Denn es handelt sich um die gleiche botanische Art. Grundsätzlich seien Patissons für alles geeignet, was deren Aroma unterstützt und unterstreicht – Kräuter, Gewürze oder Essige bekommen ihnen gut. Faustregel: Je kleiner die Kürbisse sind, desto eher sollten sie ihre Konsistenz behalten. Sie können beispielsweise ausgehöhlt und gefüllt werden. Optimal zum Verzehr ist Patisson, wenn sein Durchmesser sieben bis zehn Zentimeter misst; weil er dann apart schmeckt und auf dem Teller attraktiv aussieht. Ihn ausgewachsen für Suppen, Gratins oder Gnocchi zu verwenden, ist möglich, das Fruchtfleisch ist aber fasriger.
Populärer in der Westschweiz
Wann genau der schmucke Patisson in die Schweiz kam, weiss man nicht exakt. Kürbis-Fachmann Michel Brancucci vermutet aber, dass es bereits im 17. Jahrhundert, vielleicht sogar früher war. Gesichert ist indessen die Erkenntnis, dass alle Kürbisse aus Zentral- und Südamerika stammen und es – einmal mehr – Christoph Kolumbus war, der die teils kolossalen Gewächse nach Europa brachte. Als wahrscheinlich gilt, dass Patissons zuerst in Frankreich verbreitet waren. Die Bezeichnung stamme schliesslich aus der Provence und
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Sie sind so zart, dass man sie ganz und gar, also mit Schale und Kernen, verwenden kann.
lasse «eine grosse Verbundenheit mit der französischen Kultur erahnen», schreibt Brancucci in seinem Kürbis-Nachschlagewerk.
Aus anderen Quellen ist zu erfahren, dass man die essbaren Mützen in der Westschweiz seit Jahrzehnten kennt, während die Deutschschweizer erst in den letzten Jahren auf den Geschmack gekommen sind. Seit 1997 sei der Patisson hier stärker verbreitet, sagt Martin Jucker, der gut 100 Kürbissorten anbaut. Und seinen festen Platz auf Feldern, in Läden und Küchen habe der Patisson seit dem Jahr 2000. Die Früchte seien heute zum Essen wie für Dekorationszwecke gefragt. Auf Juckers Hof in Rafz wachsen sie auf 150 Aren, ungefähr 15 000 Pflanzen sind es insgesamt. «Diese Kürbisart ist aber ein Nischenprodukt», sagt Martin Jucker.
Ein dankbares allerdings. Ein Patisson wächst schnell, auch hier zeigt sich die Verwandtschaft mit den Zucchetti. Die Reifezeit beträgt 80 bis 90 Tage. Zum Vergleich: Ein grosser, schwerer Moschuskürbis braucht bis zu 150 Tage. Geerntet werden Patissons jedoch bereits nach ungefähr eineinhalb Monaten. Neben ihrem feinen
Geschmack haben die jungen Früchte einen weiteren Vorteil: Sie sind so zart, dass man sie ganz und gar, also mit Schale und Kernen, verwenden kann. Wer sich jemals an einem hartschaligen, ausgewachsenen Kürbis abmühte, dürfte sich an der bequemen und schnellen Zubereitungsart freuen. Man kann die kleinen Kürbisse einfach in Stücke schneiden und sie in Butter oder Olivenöl schwenken. Oder sie roh raffeln und damit einen Apfel-KürbisSalat zubereiten.
Dass kleine Patissons beliebt sind, hat noch einen anderen Grund: Werden sie unreif geerntet, produziert die Pflanze die Sommermonate über neue Früchte am laufenden Band. «Das geht schier ins Unendliche», sagt Michel Brancucci, der selbst gerne Kürbisse anbaut. Lässt man die Früchte hingegen ausreifen, stellt die Pflanze die üppige Produktion ein; sie verwendet dann ihre ganze Kraft für einzelne Kürbisse.
Der Anbau ist auch für Anfänger durchaus einen Versuch wert. «Aufziehen und Züchten ist ein Vergnügen», schwärmt
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Restaurants
l Patissons zählen zu den Sommerkürbissen. Im Gegensatz zu den Winterkürbissen werden sie unreif geerntet und nicht gelagert. Erntezeit ist im August und im September. Die Kürbisse sind auch zur Dekoration beliebt. Dafür müssen die Früchte allerdings gross und reif gepflückt werden. Ein ausgewachsener Patisson kann einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern erreichen.
l Achten Sie beim Einkaufen darauf, dass die Patissons keine weichen Stellen oder Verfärbungen haben und der Stiel biegsam ist.
l Einmal gekauft, am besten schnell verarbeiten. Patissons lassen sich backen, braten, dünsten, grillen, fritieren, marinieren oder schmoren.
l Wer die Patissons nicht am gleichen Tag verwendet, kann sie maximal zwei bis drei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. Vorsicht: Gemüse- und Obstsorten, die ein Reifegas abgeben, etwa Tomaten oder Äpfel, nicht im gleichen Fach lagern.
l Hiltl-Köchin Dorrit Voigt empfiehlt: Unbedingt Patisson-Blüten probieren. Sie seien köstlich und fast ebenso vielseitig einsetzbar wie die Kürbisse selbst. Blüten können im Teig ausgebacken oder im Ofen gratiniert werden. Sie lassen sich kurz dämpfen und mit Vinaigrette anmachen oder eignen sich einfach so als – essbare – Dekoration für Risotto und Salat. Wer die Mühe nicht scheucht, kann die Blüten füllen, mit Couscous, Gemüse, Polenta, Ricotta und Gehacktem aus Fleisch oder Soja.
l Michel Brancuccis Küchentipp: Auch mal die Triebe essen. Er kennt die Spezialität aus Asien. Dort werden die ungefähr 30 Zentimeter langen Triebspitzen in Stückchen geschnitten und als Gemüse gereicht.
l Kürbisse sind gesund. Neben ihrem hohen Wasseranteil sind sie reich an Ballaststoffen und arm an Kalorien. Eine Reihe wichtiger Vitalstoffe enthalten sie überdies: unter anderem Phosphor, Kalzium, Magnesium, Natrium, Eisen und Zinn sowie die Vitamine A, B, E und C und das Provitamin A. Vor allem die orangefarbenen Sorten haben viel BetaKarotin. Es soll Herzprobleme lindern, Arteriosklerose vorbeugen und das Immunsystem unterstützen. In der Forschung wird die Substanz zur Krebsprävention verwendet.
Brancucci. Die Pflanze ist pflegeleicht und entgegen der landläufigen Meinung braucht sie keine Unmengen Wasser. Darauf zu achten, dass die Erde mässig feucht bleibt, genügt vollkommen. Unabdingbar sind ein sonniger, warmer Standort und humusreiche Erde. Und Platz braucht das Gewächs. Für die buschförmige, nicht rankende Patisson-Pflanze muss es ein Feld von mindestens eineinhalb Quadratmetern sein.
Schlechte Nachricht für Stadtgärtner, die nur einen Balkon oder eine Terrasse haben. Denn in Töpfen gedeihen zwar Blätter, aber keine Früchte. Unter den Kürbissen ist der Patisson zwar eine kleine Grösse, aber beengte Verhältnisse passen ihm überhaupt nicht. u
_ Michel Brancucci & Erika Bänziger, Das grosse Buch vom Kürbis, Fona-Verlag
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Rezepte für 4 Personen von Brigitte Aeberhard
Marinierte Patisson mit Melone
2 kleine Patissons à zirka 300 g 2,5 dl Orangensaft etwas frischer Ingwer
2 EL Olivenöl Salz, Pfeffer
2 EL Pinienkerne
½ Melone mit orangem Fruchtfleisch
z. B. Charentais-Melone einige Minzeblättchen
rosa Pfeffer
Zubereitung
Patissons mit Schale und Kernen in zirka 3 mm dünne Scheiben hobeln. Patissons über Dampf 3 bis 5 Minuten garen. Patissonscheiben auf einer grossen, flachen Platte auslegen. Orangensaft auf etwa 0,75 dl Saft einkochen. Ingwer dazu reiben und mit Öl, Salz und Pfeffer mischen. Sauce über Patissons giessen und 15 Minuten marinieren lassen. Pinienkerne in einer Bratpfanne ohne Fett hellbraun rösten. Melone entkernen, Schale entfernen und in dünne Scheiben schneiden.
Melone und Patissons auf Teller anrichten, mit der Sauce beträufeln. Pinienkerne und Minzeblättchen darüberstreuen und mit grob gemahlenem rosa Pfeffer würzen.
Vorspeise für 4 Personen
4 Patissons à 300 bis 400 g
500 g Tomaten
75 g altbackenes Brot (2–3 Tage alt)
175 g rezenter Gruyère AOC
1 grosser Bund Petersilie
½ Bund Basilikum
2 Knoblauchzehen
Salz, Pfeffer
Bouillon für die Gratinform
Zubereitung
Von den Patissons die Deckel wegschneiden. Kernen und das faserige Innere mit einem Kugelausstecher entfernen. Tomaten für zirka 30 Sekunden in kochendes Wasser tauchen. Tomatenhaut abziehen. Tomaten entkernen und in 5 mm kleine Würfel schneiden. Brot im Cutter oder mit einem Messer fein zerkleinern. Gruyère AOC fein reiben. Kräuter fein hacken. Tomaten mit Brot, Käse und Kräutern in eine Schüssel geben. Knoblauch dazupressen, mit Salz und Pfeffer würzen und alles gut miteinandervermischen.
Patisson mit der Masse füllen, nebeneinander in eine Gratinform stellen, Deckel dazustellen. Form zirka 2 cm hoch mit Bouillon auffüllen.
In der Mitte des 180 Grad heissen Ofens 45 bis 50 Minuten backen. Mit Reis servieren.
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Leichte Gemüsegerichte, wie sie mit Patissons gelingen, verlangen nach einer fruchtig-erfrischenden Begleitung. Allzu schwere, tanninbetonte Weine würden das zarte Gemüsearoma unharmonisch überdecken. Fredi Strasser, Winzer aus dem zürcherischen Stammheim, keltert seinen Edelrot aus den Rebsorten Léon Millot, Maréchal Foch, Cabernet Jura und Muscat bleu. Der Ostschweizer Bio-Landwein funkelt hell und rubinrot im Glas. Das Bouquet ist blumig und einladend. Der Wein hat wenig Gerbstoffe und erweist sich deshalb als ausgesprochen süffig. Es ist wohl kein Zufall, dass ein Wein aus dem Stammertal, einem klassischen Gemüse-Anbaugebiet, so gut zu vegetarischen Gerichten passt. Strassers Reben sind resistent gegen Pilzbefall. In den Reben finden deshalb viel weniger Pflanzenschutzfahrten statt, was die Umwelt schont. Die biologischdynamische Pflege fördert zudem die Biodiversität.
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Während gewisse Gemüse gerne im Boden bleiben, wollen die sensibleren jetzt «ins Haus» – am Strauch wie die Tomaten oder einfach gut gebettet wie Zwiebel und Randen auf dem Holzgestell. Was es beim Ernten, Einmachen und Lagern zu beachten gilt.
Text Remo Vetter
Nach langen Sommertagen kündet das Licht eine Veränderung an: Die Tage werden jetzt rasch kürzer, die ersten Nachtfröste treten auf, und man fühlt sich gedrängt, all die Früchte die sich noch im Garten und in der Natur finden, eiligst einzusammeln und zu verwerten.
Der Autor
Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.
Obwohl wir längst das ganze Jahr hindurch eine Fülle von frischen Produkten in den Geschäften kaufen können; der Herbst ist die natürliche Zeit des Überflusses. Das milde, feuchte Wetter lässt unzählige Pilze aus dem Waldboden spriessen. Wenn es das Wetter gut gemeint hat, und man den Vögeln und anderen Tieren zuvorkommt, findet man Nüsse und Wildfrüchte zwischen dem Herbstlaub. Im Garten wartet das Wurzelgemüse darauf aus der Erde geholt und in Mieten verpackt zu werden, – damit es sich bis zum Frühjahr hält. Und Äpfel und Birnen sind so zahlreich, dass man kaum nachkommt, sie zu pflücken und weiterzuverarbeiten und man mit schlechtem Gewissen das Fallobst auf dem Boden liegen sieht.
Das Geschenk als Botschaft
Eine gute Möglichkeit für das Weiterverarbeiten der «Ernteschwemme» ist das Produzieren von kleinen Geschenken aus der Natur. Ein selbstgemachtes kulinarisches Mitbringsel bringt auf einfache und sympathische Weise zum Ausdruck, dass man sich für jemanden Zeit genommen hat – und das ist die schönste Geste, die mehr wiegt als jedes noch so spezielle und teure Geschenk.
Wer entsprechend plant, kann das Thema Weihnachtsgeschenke schon jetzt vermutlich an einem einzigen Tag erledigen. Zum Beispiel indem man einen Obstlikör ansetzt, Kräuterbonbons herstellt, Pasten, Pickles und Chutneys produziert. Zurzeit empfehlen sich dafür alle Pflaumenarten wie Zwetschgen, Pflaumen und Mirabellen. Etwas später, idealerweise
nach dem ersten Frost, können Schlehen in der freien Natur geerntet werden. Während Gartenpflaumen roh oder als Kompott ausgezeichnet schmecken, haben Wildfrüchte wie Schlehen oder Holunderbeeren ein sehr intensives Aroma und sind somit ausgezeichnet für Gelees und Fruchtpasten geeignet. Vorsicht: Holunderbeeren, Schlehen und Brombeeren verderben schnell und müssen daher möglichst bald nach dem Sammeln und Ernten verarbeitet werden.
Vorräte aufbrauchen
Im Spätsommer ist der Platzbedarf in der Vorratskammer am grössten, insbesondere wenn man Früchte und Gemüse für den Winter einlagern will. Am Ende des Sommers sollten die Vorräte des letzten Jahres deshalb aufgebraucht sein – andernfalls wird es eng und vielleicht auch unübersichtlich in den Vorratsschränken.
In milden Regionen bleiben Gemüse wie Karotten und Pastinaken am besten in der Erde und werden bei Bedarf geerntet. In Gegenden mit frostreichen Wintermonaten und in Höhenlagen muss die Ernte jedoch aus dem Boden genommen werden. Gartenfrüchte und Wurzelgemüse können auch – nötigenfalls – im Vorratskeller nachreifen. Erde, die noch an den Wurzeln haftet, sollte nicht entfernt werden, da Wurzelgemüse ungewaschen lagerfähiger ist.
Lagern, gewusst wie
Zwiebeln, Kartoffeln, Randen und weisse Rüben sollten unbedingt frostfrei eingelagert werden. Gesunde einwandfreie Kürbisse lassen sich gut im Schuppen oder im Keller aufbewahren, damit man sie im Winter in aller Ruhe verarbeiten kann. Auch Randen halten sich viele Wochen, so dass sich später, wenn die leicht verderblichen Produkte bereits konserviert sind, Pickles oder Chutney daraus zubereiten lassen.
Im September beginnt definitiv der Herbst; nur Bohnen, Zucchini, Tomaten, Paprika, Auberginen, Gurken und Mais bringen in diesem Monat noch Erträge. Kartoffeln werden ausgegraben, Lauch und erste Winterkürbisse sind reif, Äpfel, Birnen, späte Pflaumen, Zwetschgen und Herbsthimbeeren werden gepflückt.
Auberginen werden gepflückt, wenn die Haut dunkel glänzt.
Bei Mangold immer die äusseren Blätter ernten, bevor diese zu gross werden.
Die letzten Zwiebeln ausgraben und an einem luftigen Ort trocknen.
Ältere Artischockenpflanzen treiben noch einmal Köpfe.
Chili, Paprika und Gemüsepaprika verfärben sich mit zunehmender Reife von Grün nach Rot. Randen fortlaufend ernten, bevor sie zu gross werden.
Die Haupternte der Kartoffeln steht an.Wenn das Kartoffelkraut abwelkt, die Stängel fünf Zentimeter über dem Boden abschneiden. Den nächsten trockenen Tag zum Ernten nutzen. Bei Trockenheit lassen sich die Kartoffeln leichter ausgraben und lagern. Vorsichtig ausgraben, damit die Knollen nicht beschädigt werden. Stangenbohnen möglichst jung ernten. Gemüsefenchel ausgraben, Wurzeln und Laub abschneiden.
Kohlrabi ernten und knapp unter der Knolle abschneiden.
Spinat regelmässig ernten.
Stangensellerie vor der Ernte reichlich giessen. Vor dem Essen in kaltes Wasser stellen, damit er schön knackig wird.
Gurken regelmässig ernten, bevor sie zu gross und bitter werden.
Jetzt noch Rucola, Spinat, Kresse säen.
Jetzt die letzten frühen Äpfel und die ersten mittelfrühen und späten ernten. Die letzten frühen Birnen und die ersten späten Sorten sind reif.
Späte Heidelbeersorten tragen noch Früchte. Späte Herbsthimbeeren tragen bis zum ersten Frost.
Pilze, reifes Obst wie zum Beispiel Pflaumen und Gemüse müssen so bald wie möglich nach der Ernte verarbeitet werden. Keine Eile besteht hingegen bei Nüssen und festen Rot- und Weisskohlköpfen, die sich wochenlang halten, wenn man sie in Netzen an einen kühlen, dunklen Platz aufhängt.
Selbstgezogene Tomaten hängen oftmals noch an den Pflanzen, wenn der Som-
mer schon lange vorbei ist. Aber aufgepasst: Nachtfröste setzen der Frucht zu. Deshalb bringt man Tomaten besser «ins Trockene». Die zähen faserigen Stängel von Freilandtomaten können zusammen mit den Wurzeln und den noch grünen Früchten aus der Erde gezogen und zum Ausreifen an einem trockenen Platz, etwa in einer Scheune oder einem Gewächshaus aufgehängt werden. Die Früchte be-
nötigen zum Weiterreifen keine Sonne, aber ihr Aroma wird vielleicht nicht so intensiv wie während der sonnigen Sommermonate.
Bei der Ernte im Herbst wird häufig übersehen, dass auch viele Samen verwendbar sind. Diese sind gewöhnlich reich an Mineralien, pflanzlichen Ölen und anderen wichtigen Nährstoffen. Samen sind kleine Energiekraftwerke. Einige erfreuen
sich heute wieder einer wachsenden Beliebtheit. Kürbiskerne, Leinsamen oder Sonnenblumenkerne bereichern nicht nur Müesli und Salate, sie bereichern auch den Brotteig.
Gerade grosse Früchte wie Kürbisse werfen Unmengen von Samen ab. Kürbissamen lassen sich ganz einfach aus dem Fruchtfleisch herauslösen, waschen und trocknen und mit etwas Öl und Salz im Ofen rösten. u
Einmachen – ohne Zucker und Essig geht’s nicht
In alten Rezepten wurden zum Einmachen und Konservieren meist kräftiger Essig und grosse Mengen an Zucker verwendet. Essig ist für einige Sauerkonserven natürlich noch immer unentbehrlich, doch ziehe ich einen mildaromatischen Wein oder Apfelessig vor, der einen weniger ausgeprägten Säurecharakter aufweist.
Die Frage des Zuckers ist heikel. Denn obwohl wir unserer Gesundheit zuliebe alle weniger Zucker essen sollten, hat er doch sehr gute Konservierungseigenschaften. Persönlich brauche ich allerdings meist Honig um zu konservieren und reduziere die Zuckermenge auf etwa 60 Prozent, wenn ich Konfitüren herstelle.
Die wichtigsten Voraussetzungen für gute Ergebnisse sind jedoch hochwertige, frische Zutaten, denn die Qualität der Ausgangsprodukte schlägt sich immer auf die fertigen Erzeugnisse nieder. Es versteht sich von selbst, dass Früchte und Gemüse so frisch wie möglich sein müssen, und dass es sich nicht lohnt, überreife oder nicht mehr einwandfreie Zutaten einzumachen. Das Gleiche gilt auch für den verwendeten Essig; stimmt die Qualität nicht, merkt man das beim Endprodukt. Ich denke, dass dies genau auch den Unterschied zu den industriell hergestellten Produkten ausmacht, bei welchen der Profit oft wichtiger als hochwertige Qualität ist.
In Ihrem Gartenkalender schreiben Sie, dass im Frühling Süsskartoffeln gepflanzt werden können. Da ich Süsskartoffeln über alles liebe, möchte ich kommenden Frühling einen Pflanzversuch wagen. Können Sie mir bitte sagen, wo ich Süsskartoffen für die Aussaat kaufen kann? Bereits vor zwei Jahren habe ich einen Versuch gewagt. Es gab wunderschöne Ranken – aber leider keine Süsskartoffeln.
Ruth Mandik, Wauwil
Die aus Südamerika stammende Süsskartoffel wird oft auch als Batate, weisse Kartoffel, bezeichnet und ist ein Wurzelgemüse, das bis zu einem Kilo schwere Knollen ausbildet. Es besteht jedoch keine Verwandtschaft zur normalen Kartoffel.
Wer Süsskartoffeln anbauen will, benötigt dazu normale Gartenerde. Diese darf nicht zu feucht oder zu locker sein. Die Vermehrung erfolgt aus Stammoder Wurzelteilen und Schösslingen, die bei der Lagerung aus der Knolle wachsen.
Am besten keimen die Süsskartoffeln in einem Wintergarten oder einem Gewächshaus. Die Pflanzzeit ist im April. Eine Pflanzhilfe ist erforderlich, da die Triebe mehrere Meter lang werden. Fallen die Temperaturen unter 10 Grad, stirbt die Pflanze ab. Erntezeit ist September. Im Sommer muss ausreichend gewässert und gedüngt werden. Gelagert werden die Knollen in einem kühlen, trockenen Raum, möglichst bei Zimmertemperatur. Aber Achtung: Durch den hohen Wassergehalt sind sie nur bedingt lagerfähig. Zur Aussaat würde ich Pflanzen in Gartenzentren, Samenhandlungen oder auf Wochenmärkten kaufen.
Süsse Trauben auf dem Balkon
Letztes Jahr bestaunte ich in Oberhofen einen Balkon, der über und über mit weissen Trauben behangen war. Ich überlegte gerade, ob ich ungesehen eine stibitzen könnte, als der Chaletbesitzer hinzukam und – mich durchschauend – mir gestattete, zwei Trauben zu pflücken. Sie waren himmlisch: vollreif, süss, saftig und dünnschalig. So kam mir die Idee, ob ich wohl auf meinem sonnigen Westbalkon (verglast gegen Süden) im kälteren Grenchen auch solche Trauben pflanzen könnte.
Silvia Sachs, per Mail
Was gibt es Schöneres als ungespritzte Trauben vom eigenen Balkon? Und zum Glück können Reben gut auf dem Balkon oder auf der Terrasse gepflanzt werden. Sie sollten dazu in einem mindestens 30 Liter grossen Gefäss mit gutem Wasserabzug gehalten werden. Wichtig ist eine gute Wasserversorgung und Düngung von der Blüte bis Anfang August. Drei Sorten kann ich empfehlen:
● Bianca Tafeltraube: Die Sorte Bianca trägt weisse Trauben und zeichnet sich durch kleine, lockere Beeren aus. Die Früchte sind süss und haben einen leichten Muskatgeschmack.
● Nero Tafeltraube: Sie setzt sich aus grossen, ovalen Beeren zusammen. Sie sind knackig und süss.
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● Muscat bleu Tafeltraube: Dies Rebe trägt grosse, ovale Beeren mit knackigem Fleisch und würzigem Muskataroma.
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Sterngucker im September_ Wann beginnt die Nacht?
Wenn die Sonne unter den Horizont sinkt, bricht nicht gleich die Nacht herein. Mit sinkendem Sonnenstand wird nicht nur kurzwelliges blaues Licht gestreut, sondern auch langwelliges rotes Licht. Dies ergibt die typischen Dämmerungsfarben. Die Dämmerung bildet den Übergang zwischen Tag und Nacht. Dabei werden drei Phasen unterschieden. Die bürgerliche Dämmerung beginnt nach Sonnenuntergang und dauert so lange, bis sich die Sonne 6 Grad unter dem Horizont befindet. Dabei ist es so hell, dass man draussen noch lesen kann. Bei der nautischen Dämmerung versinkt die Sonne bis 12 Grad unter den Horizont. Der Horizont ist noch sichtbar und die ersten hellen Sterne erscheinen am Himmel. Anschliessend erfolgt die astronomische Dämmerung, bis sich die Sonne 18 Grad unter dem Horizont befindet. Danach ist die vollständige Nacht hereingebrochen. Andreas Walker
Lesen_ Öko-Krieger
Emily Hunter ist MTVModeratorin und tritt als Tochter des Greenpeace Gründers Robert Hunter in Vaters Fussstapfen. In ihrem Buch ÖkoKrieger porträtiert sie junge Umweltaktivisten. Die Auswahl der Porträtierten und der Projekte scheint zwar etwas zufällig, doch die Texte zeigen, dass hier eine neue, junge Generation mit dem gleichen Enthusiasmus wie ihre Väter, Mütter, Onkel und Tanten in den 70erJahren ans Werk geht.
Emily Hunter: «Öko-Krieger», 2011 Fischer Verlag, Fr. 14.90
Energie_ Wind macht Wasser
Eine neuartige Turbine soll nicht nur Strom, sondern auch Trinkwasser aus Windenergie gewinnen können. Momentan wird die französische Anlage im Emirat Abu Dhabi getestet, wie «Spiegel» schreibt. Die 24 Meter hohe Windmühle stellt zunächst Strom her, der dann benutzt wird, um Luft anzusaugen und in einem Kompressor abzukühlen. So wird der Luft Feuchtigkeit entzogen; das gewonnene Kondenswasser fliesst in einen Behälter und wird dort gefiltert, gereinigt und mit Mineralien versetzt. Die Anlage kann so täglich 1000 Liter Trinkwasser liefern. tha
«Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen.»
Jean-Jacques Rousseau, 1712 bis 1778, französischschweizerischer Philosoph, Schriftsteller und Naturforscher
Meeresverschmutzung_ Plastik als Nistplatz
Not macht erfinderisch: Weil der Meerwasserläufer (Halobates sericeus) im Wasser zunehmend Mühe hat, die passenden Holzstücke für seine Eierablage zu finden, legt das winzige Tierchen diese nun auf kleinen PlastikPartikeln ab. Mit der Zunahme des Plastikmülls im Meer sei auch die Population des Insekts gewachsen so scienceticker.info. Was dies für das Ökosystem bedeutet, ist (noch) unklar.
Lärchen-Baumschwamm
Nicht das Sammeln von Pilzen bedroht die Artenvielfalt, sondern veränderte Umweltbedingungen.
Ein Glückspilz, der im Bündnerland, im Tessin oder im Oberwallis durch einen Lärchenwald wandert, denn er entdeckt möglicherweise einen seltenen Pilz, der früher einer der begehrtesten Schwämme überhaupt war, den LärchenBaumschwamm oder LärchenPorling. Der früher als «Apothekerschwamm» in der Heilkunde bekannte LärchenPorling ist inzwischen so selten geworden, dass er seit der Revision der Natur und Heimatschutzverordnung 2000 zu den zwölf geschützten Grosspilzarten gehört. Auf der Roten Liste der gefährdeten Grosspilze der Schweiz steht er unter den 495 als «verletzlich» eingestuften Arten. Da der Lärchenbestand im übrigen Europa relativ gering ist, trägt die Schweiz eine besondere Verantwortung für das Fortbestehen des LärchenPorlings. Auch in verschiedenen anderen europäischen Ländern haben Fachleute in den letzten Jahrzehnten beobachtet, dass sich die Pilzflora verändert und manche Arten seltener geworden sind.
Wie aber können unsere Pilze sinnvoll geschützt werden? Denn nicht das Sammeln von Pilzen ist für den Rückgang einiger Arten verantwortlich, wie früher vermutet wurde, sondern die Veränderung und Schädigung ihrer Lebensräume. Die wichtigste Schutzmassnahme für bedrohte Pilzarten besteht deshalb im Schutz und in der Erhaltung ihrer natürlichen Biotope. Hintergrundwissen, Fakten und Anregungen dazu vermittelt das Mitte September erscheinende Merkblatt «Pilze schützen und fördern», das die Schweizerische Kommission für die Erhaltung der Pilze SKEP in Zusammenarbeit mit der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL herausgibt. «Dieses Merkblatt soll Naturschutzämtern und weiteren interessierten Kreisen konkrete Entscheidungshilfen für einen sinnvollen Pilzschutz vermitteln», sagt Beatrice SennIrlet, Präsidentin der SKEP und Mykologin der WSL. hpk Merkblatt unter www.wsl.ch
Schon die Römer priesen den Fasan als leckere Speise. Sein Fleisch und der Jagdtrieb des Menschen machten den aus Asien stammenden Fremdling zum einheimischen, gemanagten Wildhuhn.
Text Heini Hofmann
Was dem Bauern das Huhn, ist dem Jäger der Fasan. Beide stehen sich näher, als man denkt. Sie gehören zu den Hühnervögeln (Galliformes), genauer zur Unterfamilie Fasane (Phasianinae) und sie kommen ursprünglich aus Asien. Durch ihr vom Menschen bestimmtes Schicksal gelangten die Vögel zu weltweiter Bekanntheit: Aus dem Fasan wurde ein gemanagtes Wildhuhn und aus dem ehemals wilden Huhn ein domestiziertes Nutztier. Das Haushuhn, die Zuchtform des Bankivahuhns (Gallus gallus) wurde zur rassenreichsten Haustierart diversifiziert und global zum Eier- und Pouletlieferanten getrimmt.
Der Edelfasan aus der Gattung Fasianus wurde zum Jagdvogel, weshalb er auch besser bekannt ist unter dem Namen Jagdfasan – respektive als Wildbret auf dem Teller.
Während beim Huhn Züchterstolz und Nützlichkeitsdenken im Vordergrund standen, war beim Fasan das Leitmotiv ein jagdphilosophisches, das dann mitunter zur jagdethischen Problematik wurde.
Deshalb stellt sich die Frage: Ist der Fasan als Einwanderer zu begrüssen oder als vom Menschen verbastardierte Faunenverfälschung abzulehnen? Wer nach einer Antwort sucht, sollte den Werdegang des Jagdfasans kennen.
Das ursprüngliche Vorkommensgebiet des Jagdfasans zieht sich als breites, allerdings vielfach unterbrochenes Band durch die Steppen Mittel- und Zentralasiens bis nach China und Japan. Unklar ist, ob die Balkanhalbinsel auch zum ursprünglichen Verbreitungsgebiet gehört hat. Heute jedenfalls ist der Fasan – durch Menschenhand – in ganz Mittel- und Südeuropa sowie in einem breiten Gürtel quer durch Nordamerika heimisch.
Die Bezeichnung Fasan oder lateinisch Phasianus kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie «der aus Phasis stammende». Von den alten Griechen ist denn auch die Sage überliefert, wonach die Argonauten mit ihren Segelschiffen eine Expedition nach dem Lande Kolchis am Südostufer des Schwarzen Meeres starteten. Bei dieser Gelegenheit sollen sie am Fluss Phasis einen hühnerartigen Vogel entdeckt und diesen mit nach Hause gebracht haben – den Fasan.
Aus unzähligen Passagen in den klassischen Texten ist ersichtlich, dass die Griechen den Fasan tatsächlich kannten und züchteten. Die Römer stets beflissen Hellas zu kopieren, intensivierten die Fasanenhaltung gewaltig, und die römischen Schriftsteller priesen den Vogel als beliebte Tafelspeise.
Jagdobjekt und Pfannenhuhn
Die erste Beurkundung des Fasans als Jagdobjekt geht auf den Abt von Amesbury zurück, der um das Jahr 1100 die Erlaubnis zur Fasanenjagd erwirkte. Auch im Rheinland war der neue Vogel mit Sicherheit bereits im 12. Jahrhundert frei lebend, während er in der Schweiz 1642 erstmals als Jagdwild im Aargau auftritt. Massgebend beigetragen zur Verbreitung in Europa haben die berühmten Fasanenzuchten, vorab jene in Böhmen, England, Deutschland und Frankreich. Speziell die böhmischen Fasanenmeister waren gefragte Leute. Die Fasanengärten dienten
höfischen Jagdvergnügen, die Fasanerien mit zum Teil riesigen Produktionszahlen waren eine Art noblere Geflügelhöfe und die Fasane selber Nutztiere für die Pfanne. Planmässige Aussetzungen begannen erst im 18. Jahrhundert, als die Schusswaffen besser und die Zuchten defizitär geworden waren.
Die genaue Ansiedlungsgeschichte der Vögel bleibt aber wohl für immer lückenhaft. Oft lagen die beiden Stufen der Einbürgerung, das heisst der Fasanenhaltung und der Gründung frei lebender Kolonien, weit auseinander, wie dies das Beispiel Dänemark mit einem entsprechenden Zeitsprung von 1560 bis 1840 belegt.
Umdenken hat eingesetzt
Weil die Fasanenzucht und die Aussetzungen keine kurzlebige Modeströmung waren, sondern über Jahrhunderte und bis in die heutige Zeit konsequent und grossräumig durchgeführt wurden, kam es zu dieser grossen Verbreitung des Vogels. Der Mensch verhalf dem Fremdling Fasan zu einem weltweiten Gewohnheits-Bürgerrecht. Allerdings: In sehr vielen Aussetzungsgebieten (so auch in der Schweiz) konnte und kann sich der Fremdling auf Dauer nicht halten. Es muss also ständig neu aufgestockt und zugefüttert werden, damit die Jagdstrecken ergiebig bleiben. Deshalb wird heute immer mehr die Frage gestellt, wie sinnvoll es ist, ein Tier auszusetzen und zu stützen, nur um es jagen zu können. So sind denn die Auswilderungszahlen generell rückläufig; nicht zuletzt auch aufgrund modernerer Jagdgesetze. Während es in den 1970erJahren noch gut 18 000 Tiere waren, wurden 2007 in der Schweiz noch 173 Fasane ausgesetzt. Interessant ist, dass die Akzeptanz gegenüber eingewanderten Fremdlingen unterschiedlich ist: Während sich der Jagdfasan durch seine Lebensart und seine kulinarischen Vorzüge zum beliebten Flugwild der Jäger prädestiniert hat und er deshalb über Jahre ausgesetzt wurde,
Das männliche Tier ist der Hahn oder Gockel, das weibliche die Henne. Eine Henne mit Jungen nennt sich Gesperre. Gocken heisst die Lautäusserung des Hahns, Pfeifen jene der Henne. Wenn sie drücken, dann bleiben sie geduckt flach sitzen und warten ab. Wenn sie hochfliegen, stehen sie auf, und wenn dies gleich mehrere Hähne gleichzeitig tun, spricht der Jäger entzückt von einem Bukett. Das Fliegen heisst Streichen, und wenn sie sich niederlassen, fallen sie ein. Wenn die Vögel beim Anpirschen schnell aufstehen, heisst dies, dass sie schlecht halten. Ihre Beine sind die Ständer; das Trittbild der Füsse nennt man Geläuf. Nachts baumen sie auf. Krankgeschossene Fasane sind – je nach Verletzung – geständert oder geflügelt. Traf ein Schrotkorn die Lunge, fliegt der Fasan steil nach oben: er himmelt. Auf Flugwild sollte nicht aus mehr als 30 Metern Distanz geschossen werden. Bei der Jagd auf Fasane gelangt 3-mm-Schrotstärke zur Anwendung. Ein Ehrenkodex besagt, dass es nicht waidmännisch ist, auf laufende Fasane, sogenannte Infanteristen, zu schiessen.
Der Mensch hat den Jagdfasan nicht nur verbreitet, er hat ihn auch total verbastardiert, indem er verschiedenste seiner Unterarten im grossen Stil kreuzte. Am Blutcocktail des vom Menschen installierten Jagdfasans sind vornehmlich beteiligt: der schwarzhalsige Westkaukasische Edelfasan, Liebhaber von Auwaldungen, und der grünrückige Chinesische Ringfasan, ein Kultursteppenvogel. Ferner der Schilf bevorzugende Mongolische Ringfasan, entgegen seinem Namen nicht in der Mongolei, sondern in der Kirgisensteppe beheimatet und 1900 von Carl Hagenbeck nach England gebracht, sowie der Schiller- oder Buntfasan von den japanischen Inseln samt einer reinerbig dunklen Mutante; die beiden letztgenannten Unterarten allerdings mit geringem Vererbungsanteil.
Nur von marginaler Bedeutung sind der ebenfalls kaukasische Prinz-vonWales-Fasan und der Tarim-Fasan aus Mittelsinkiang. Kurz: Der in Europa und Nordamerika eingepflanzte Edeloder Jagdfasan (Phasianus colchicus) stellt eine bunte Mischung aus westkaukasischen, chinesischen, kirgisischen und japanischen Unterarten
sorgte eine Gruppe von ebenfalls nicht heimischen Schwarzschwä nen auf dem Thunersee vor ein paar Jahren für viel Aufregung und politischen Wirbel.
Da die Globalisierung längst auch bei Haus-, Nutz- und Wildtieren ange kommen ist, braucht es in Zukunft wohl ein Umdenken, will man nicht, wie es der «Spiegel» formulierte, dem biologischen Rassismus verfallen. Die Antwort zur Daseinsberechtigung des vom Menschen geschaffenen Jagdfasans könnte des halb etwa so lauten: Kein Aussetzen nur um des Jagdvergnügens willen. Akzeptanz dort, wo der Fremdling selbstständig überlebt und ein heimische Arten nicht konkur renziert.
Gegenüber dem ebenso vom Menschen gemanagten Huhn, darf der Fasan vor seinem Tod ein bisschen Freilandhuhn sein.
samt einigen weiteren genetischen Zutaten dar.
Während der Hahn mit einem metallisch-schimmernden Prachtgefieder glänzt, muss sich die Henne zwecks Tarnung beim Brüten mit einem schlichtbraunen Federkleid begnügen. Markenzeichen beider Geschlechter ist der lange, keilförmige Schwanz. Zur Balzzeit vergrössern sich die nackten, scharlachfarbenen Gesichtsfelder stark und schwellen beim sexuell erregten Hahn in Sekundenschnelle an. Der Fasan liebt kleinstrukturierte Landschaften mit Feldern, Wiesen, Hecken und Feldgehölzen, aber auch Auwälder und Schilfgürtel. Fasane lassen sich in halb offenem Gelände gut beobachten. Zudem findet der aufmerksame Beobachter auch Hinweise wie Trittsiegel (Fussspur), Huderpfannen (Sandbadestellen), verlorene Mauserfedern sowie das Gestüber (Kot), bestehend aus bis zu drei Zentimetern langen, grünlich-hellgrauen Röllchen mit weissem Harnsäureüberzug, nebst der allen Hühnervögeln eigenen, breiigen Blinddarmlosung.
Die Fortbewegung des Fasans ist ein ausdauerndes, ausgreifendes Schreiten. Sein geräuschvoller Flug jedoch wirkt
schwerfällig; allerdings vermag er im Wald steil zu starten. Als tagaktiver Vogel mit vielfältigem Lautinventar pflegt er eine morgendliche und frühabendliche Aktivitätsphase. Wie andere Hühnervögel liebt er das Sandbaden und zieht sich nachts auf einen erhöhten Platz zurück.
Tagaktiver Standvogel mit Haremsstruktur
Die Balz beginnt Mitte März. Als Bodenbrüter legt das Fasanenweibchen acht bis zwölf zeichnungslose, olivfarbene Eier in eine Mulde. Nach 24 Tagen schlüpfen die Küken als Nestflüchter. Noch keine vierundzwanzig Stunden alt, verlassen sie das Nest und können mit zehn, zwölf Tagen bereits fliegen. Am Brutgeschäft und an der Aufzucht beteiligt sich der Hahn nicht, bleibt aber als Wächter im Brutrevier. Fressfeinde des ausgewachsenen Fasans sind vor allem Fuchs, Marder und Habicht; auf das Gelege haben es zudem Dachs, Iltis, Igel, Wanderratte und Rabenvögel abgesehen. Der Jagdfasan kennt nur eine Jahresbrut, doch können die Hennen, wie beim Haushuhn, Verluste durch Weiterlegen, oder, bei Totalverlust, durch ein Nachgelege kompensieren.
Früher hängte man den erlegten Fasan zwecks Reifung im Federkleid am Hals auf und wartete, bis er ohne Kopf von der Schlinge fiel; er war dann im «Hautgoût», auf gut Deutsch leicht angefault. Moderne Hygienevorschriften haben solch althergebrachte Küchenromantik inzwischen längst verdrängt. Zudem spielen in der Schweiz Fasane aus einheimischer Jagd nur noch eine ganz marginale Rolle. Das heutige Import-Angebot stammt aus kommerziell geführten Farmbetrieben. Selbst dann, wenn die Tiere angeblich in freier Wildbahn erlegt wurden; denn diese sind kurz vor der Jagdsaison ausgewildert worden.
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Minuten für 20 Kilometer – so lange dauert die Postautofahrt von Cavigliano am Taleingang bis nach Spruga, dem hintersten noch mit dem Bus erreichbaren Dorf im Valle Onsernone im Tessin. Und man kann den Fahrern dabei keinesfalls vorwerfen, sie würden trödeln.
Tatsächlich verläuft die Busfahrt so rasant wie nur irgend möglich und verlangt dabei empfindlichen Mägen alles ab. Wobei nicht klar ist, was schlimmer ist: Die unzähligen Kurven oder der Schwindel erregende Blick aus dem Fenster hinab in die Isorno-Schlucht, die gleich neben der Strasse weit unten in der Tiefe klafft. Wer in Comologno, dem zweithintersten Dorf des Onsernonetals, aus dem Bus steigt, hat jedenfalls bereits dort ein unvergessliches Erlebnis hinter sich.
Als die Hippies kamen
Das Valle Onsernone ist ein von Ost nach West ausgerichtetes, tief ins Gelände eingeschnittenes Tal, dessen Dörfer hoch über dem Fluss Isorno an sonnigen Hängen kleben. Eine abgeschiedene Welt. In den 1970-er Jahren teilte das Onsernonetal das Schicksal vieler Südalpentäler: Es litt unter Abwanderung und Überalterung. Die jungen Menschen suchten anderswo Arbeit und Auskommen, zurück blieben die Alten – ein Landstrich ohne Zukunft.
Doch es war auch die Zeit des Aufbruchs: In den Städten diesseits und jenseits der Alpen herrschte Unruhe, viele, vorwiegend junge Leute stellten alles Bestehende in Frage, wollten Veränderung, träumten von einer besseren und friedlicheren Welt. Einige Vertreterinnen und Vertreter dieser Hippie-Bewegung bra-
chen auf und zogen auf der Suche nach einem anderen Leben ins Onsernonetal.
Von den Einheimischen wenig geliebt, abschätzig «cappelloni» (langhaarige Freaks) oder «neorurali» (Aussteiger-Bauern) genannt, begannen sie sich dort eine neue Existenz aufzubauen.
Viele sind gescheitert, längst nicht alle geblieben, und doch ist es diesen Aussteigern zu verdanken, dass es zu einer Trendwende kam, dass das Tal am Leben blieb und heute sogar wieder mehr Bewohnerinnen und Bewohner zählt als noch vor dreissig Jahren.
Stattliche Palazzi
Die «neorurali» der 1970-er Jahre waren seit langem die ersten Einwanderer im Onsernonetal, das zuvor von der Emigration geprägt war. Da die engen, steilen Südtäler zu karg waren, um alle Menschen und das Vieh zu ernähren, suchten viele, vorwiegend männliche Einheimische, ein Auskommen als Handwerker in den Städten Italiens, Frankreichs, der deutschen Schweiz oder anderswo. Nicht wenige kehrten aber mit einem Vermögen in der Tasche zurück ins Tal und bauten sich in der Heimat ein schönes Haus nach dem Vorbild der Bürgerhäuser, die sie in der Fremde gesehen hatten. Dies erklärt, weshalb selbst in dieser früher bitterarmen Gegend viele stattliche Palazzi stehen, deren Innenausstattung vom gewonnenen Wohlstand zeugen.
Einer davon, der Palazzo Gamboni in Comologno, ist seit einiger Zeit ein Hotelbetrieb. Dort kann man in eine andere Welt, eine andere Zeit eintauchen, sich verwöhnen lassen, die Stille und Schönheit des Tals in sich aufsaugen. Um dann, am
Zwei Tage, viele Gegensätze und prächtige Ausblicke. Die anspruchsvolle Wanderung vom Onsernonetal via Centovalli nach Ascona ist die Anstrengung wert.
Text Ueli Hintermeister
nächsten Morgen, ausgeruht und fern des Alltags auf eine Höhenwanderung aufzubrechen, die einen zwei Tage später und doch viel zu früh wieder in den Rummel und die Hektik des modernen Lebens zurückbringt.
Die Tour über den Pizzo Ruscada und den Pizzo Leone ist indes keine typische Höhenwanderung. Vielmehr werden hier zwei Tagesetappen miteinander verbunden, die über aussichtsreiche Bergrücken
in einer eher unbekannten Ecke der Schweiz führen, dabei allerdings auch mit zwei saftigen Anstiegen aufwarten. Das Verbindungsglied zwischen den beiden Gipfeln ist die hoch über dem Centovalli gelegene Alpe Comino, ein herrlicher, grüner, ruhiger und aussichtsreicher Ort, der sich für eine Übernachtung geradezu aufdrängt, bevor man, den Abstieg ins und den Aufstieg aus dem Centovalli mit Hilfe zweier Seilbahnen verkürzend, auf den
Saftige Aufstiege, fantastische Aussicht(en)
Anreise
Mit dem Bahn und Bus von Locarno via Cavigliano nach Comologno Paese.
Rückreise
Von Arcegno nach Ascona oder – falls nur eine Etappe gewandert wird – von Monte Comino mit der Seilbahn nach Verdasio und weiter mit dem Zug nach Locarno.
Charakter
1. Etappe: T3, anspruchsvolles Bergwandern, gute Trittsicherheit, teilweise exponierte Stellen.
2. Etappe: T2, Bergwandern, etwas Trittsicherheit, elementares Orientierungsvermögen. Wanderzeit/Distanz/ Höhendifferenz
1. Etappe: 6 Stunden, 10 Kilometer, 1400 Meter Aufstieg, 1250 Meter Abstieg.
2. Etappe: 5 ½ Stunden, 12 Kilometer, 910 Meter Aufstieg, 1370 Meter Abstieg.
Routen
1. Etappe: An der Kirche vorbei zuerst auf betoniertem Weg, dann über Weiden und durch den Wald steil hinab zum Isorno, den man auf einer Holzbrücke über-
quert. Anschliessend in die Schlucht des Seitentals Valle del Guald, nochmals über eine Brücke und auf langem Anstieg zur Alpe Lombardone. Etwas weniger steil weiter aufwärts bis zu einer weiteren, namenlosen Alp (P. 1705). In Richtung Südwest weiter (nicht dem Grat aufwärts folgen) und ohne nennenswerte Steigungen bis zu einer dritten Alpweide. Dem Wegweiser folgend in nordöstlicher Richtung auf die Geländerippe des Cappellone hinauf bis zum Gipfel auf 2004 Metern. Vom Gipfel den steilen, gerölligen Westgrat hinabsteigen, bis der Kamm flach wird. Auf angenehmem Weg über den Westkamm an den Ställen von Corte Nuovo vorbei bis zur Hütte auf Pescia Lunga. Ab hier steigt der Weg wieder an, führt über einen Buckel und dann ein kurzes Stück etwas ausgesetzt zum Gipfelaufschwung des Pianascio (1643 m). Abstieg durch den Wald zur Kirche Madonna della Segna und zur Capanna Monte Comino.
2. Etappe: Mit der Seilbahn nach Verdasio und mit der auf der ge-
Pizzo Leone wandert. Dieser Berg (nicht zu verwechseln mit dem Monte Leone im Simplongebiet) thront als felsige Nase über dem Lago Maggiore und entlässt einen nach dem Gipfelbesuch auf eine lange Wanderung mit ungehindertem Blick über den fjordähnlichen See, auf dem weisse Schiffchen wie ferngesteuerte Spielzeugboote auf einem Teich hin und her schwimmen.
Ziel der Wanderung ist das kleine Arcegno oder aber das mondäne Ascona, wo man zurückkehrt in eine Geschäftigkeit, die den denkbar grössten Kontrast bildet zu dem ruhigen, beschaulichen Leben im Valle Onsernone, in das man noch kurz zuvor eingetaucht war. u
Haus bei Spruga im Valle Onsernone (Doppelseite, vorn). Kirche von Rasa im Centovalli.
genüberliegenden Talseite gelegenen Seilbahn hinauf nach Rasa. Durch das Dorf, dann um den Hügelkopf des Pian Baree nach Monti und weiter nach Termine. Hier beginnt der Aufstieg in Richtung Pizzo Leone. Beim nächsten Wegweiser, wo die Schilder nach links und nach rechts zum Pizzo Leone weisen, rechts gehen und über einen namenlosen Sattel (P. 1570) auf den Pizzo Leone (1659 m). Nach der Traversierung des Südhangs des Berges beginnt die angenehme Gratwanderung via Alpe di Naccio zur Corona dei Pinci. Von dort ein kurzes Stück zurück bis zum letzten Wegweiser, dann aussichtsreich unterhalb der Corona hindurch in Richtung
Monti di Ronco. Bei P. 901, Abstieg nach Arcegno oder Ascona. Die Variante nach Arcegno ist kürzer, jene nach Ascona länger.
Unterkunft
Palazzo Gamboni, Comologno, Tel. 091 780 60 09, www.palazzogamboni.ch
Grotto Al Riposo Romantico, Verdasio, Tel. 091 798 11 30 Alla Capanna Monte Comino, Intragna, Tel. 091 798 18 04, www.montecomino.ch
Karten
1 : 25 000, 1311 Comologno und 1312 Locarno
1 : 50 000, 275 Valle Antigorio und 276 Val Verzasca
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Wettbewerbsfrage
Warum wurden die Zugewanderten «cappelloni» genannt?
A: Weil viele langhaarig waren
B: Weil sie gerne Cannelloni assen
C: Weil viele gerne zur Kappelle gingen
Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Leserangebot
Auflösung aus Heft 7-2012:
B: Die Walliser
Je ein Unterwäsche-Set von Icebreaker haben gewonnen:
• Evelyn Egger, 3122 Kehrsatz
• Hanspeter Glatthard, 4914 Roggwil
Ein Paar Leki-Wanderstöcke hat gewonnen:
• Ramona Arnold, 6005 Luzern
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Gesundheit für Haut, Haare und Nägel
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Vitalität mit Genuss
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Leichtwanderschuh für höchste Ansprüche
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Raumplanung_ Wanderausstellung
Momentan wächst die Schweiz um rund 100 000 Einwohner pro Jahr, jährlich wird eine Fläche in der Grösse des Zugersees überbaut. Dies schürt nicht nur Ängste, die Bevölkerung interessiert sich auch zunehmend für raumplanerische Fragen, nicht zuletzt weil sie sich um die Natur sorgt. «Darum Raumplanung» heisst die Ausstellung, die von der ETH Zürich und dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein entwickelt wurde. Ziel ist, die grundlegenden Zusammenhänge zwischen Siedlungsgestaltung, Verkehrsverhalten, Infrastruktur und Schutz des Lebensraums zu vermitteln. Bewusst oder unbewusst hat jeder einzelne Einfluss auf die Veränderung der Landschaft, wie die Illustration zeigt. Damit Raumplanung kein abstrakter Begriff bleibt, findet der Besucher an den jeweiligen Standorten auch passende Informationen zur Region.
Infos zu Ausstellungsorten und Daten: www.darumraumplanung.ch
Wohnung einer vierköpfigen Familie 1929 63 m 2
Wohnung von zwei Pernonen 2010 102 m 2
Bekommt ein Kind zu wenig Zuneigung, Anerkennung und Liebe der Eltern kann es ängstlich, unsicher und aggressiv werden, wie eine gross angelegte Studie («Personality and Social Psychology Review») zeigt. Die Defizite können bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben; die Betroffenen haben Probleme zu vertrauen und sich in Partnerschaften einzulassen. Offenbar soll dabei die Zuneigung des Vaters eine wichtigere Rolle spielen als die Mutterliebe. Das könne damit zu tun haben, dass Kinder demjenigen Elternteil grössere Aufmerksamkeit schenken, der mehr Gewicht und Prestige besitzt – und das ist oft der Vater. tha
Lesen_ Man in Black
Kaum ein anderer Musiker hat die Country-Musik so nachhaltig geprägt wie Johnny Cash: Mit über 500 Songs ist er unbestritten der King of Country. Doch Ruhm und Erfolg bargen auch Schattenseiten: Alkohol- und Drogenabhängigkeit, Ehekrisen, Gewaltausbrüche. Im Februar 2012 wäre Johnny Cash 80 Jahre alt geworden. In diesem Band bietet John Carter Cash, der einzige gemeinsame Sohn von Johnny und June, erstmals einen tiefen persönlichen Einblick in das Leben, die Arbeit und in die Gefühlswelt Johnny Cashs. Mit zahlreichen exklusiven Fotografien, Gedichten, Notizen, Briefen, Zeichnungen und Songtexten aus den Archiven seiner Familie zeichnet er ein intimes Porträt seines Vaters. John Carter Cash: Johnny Cash», Knesebeck-Verlag 2011, Fr. 56.90
Stellensuchende aufgepasst: Erfolg ist nicht alles. Häufig wird das Potenzial, das in jemandem schlummert, höher gewertet.
Gemeinhin geht man davon aus, dass der Mensch sich gerne auf der sicheren Seite bewegt und folglich Altbewährtes Neuem vorzieht. Doch eine Studie von Zakary Tormala von der Standford University in Kalifornien zeigt nun, dass wir durchaus bereit und willens sind, an das Können und an das Potenzial noch ungeküsster Talente zu glauben. In acht Experimenten mit acht verschiedenen Teilnehmergruppen mussten die Probanden in unterschiedliche Rollen schlüpfen und danach Entscheide treffen. Zum Beispiel, ob man als Sportmanager einen erfahren Spieler oder einen Neuling kaufen soll, ob man den Posten als Abteilungsleiter einem routinierten Manager oder jemandem von dem man denkt, «Der könnte mal was werden» gibt. Oder ob man ein Werk eines etablierten Künstlers gegenüber jenem eines Nachwuchstalents vorziehen soll. In allen Fällen entschieden sich die Studienteilnehmer immer für das Potenzial und gegen die Erfahrung – und dies, obwohl sie sich dabei unsicher fühlten. Der leise Zweifel konnte sie dennoch nicht von ihrem Entscheid abhalten, wie alltagsforschung. de schreibt. Der Wissenschaftler Tormala meint, dass genau diese Unsicherheit die Kandidaten interessanter mache. Unklarheit würde dazu führen, dass man mehr über jemanden (mit Potenzial) nachdenke, als über jemanden, der bereits Erfolge vorzeigen kann. Seien die vorliegenden Informationen positiv – was sie in allen acht Experimenten waren – ziehe man umso positivere Schlüsse. Man lässt sich vom Talent faszinieren, in der Hoffnung, dass das Potenzial auch tatsächlich abgerufen werden kann und zum Tragen kommt. tha
Die Bevölkerung in der Schweiz nimmt zu – und mit ihr der Lärm. Rund 1,3 Millionen Menschen sind von starkem Lärm betroffen. Fachstellen und Ämter tun Einiges dagegen. Doch sollte nicht vergessen werden, dass man selbst auch ein Lärmerzeuger ist. Text Isabelle Meier
«So gegen vier Uhr morgens wache ich mit den ersten Autos auf und finde nicht mehr in den Tiefschlaf zurück. Ich schlafe hier sehr, sehr oberflächlich», schreibt M. L. aus Luzern auf «Lärmorama», einer Plattform rund ums Thema Lärm, «jedes Geräusch weckt mich erneut. Am Morgen fühle ich mich nie wirklich ausgeruht, sondern eher belämmert und manchmal gespeedet.» 19 000 Motorfahrzeuge fahren täglich an ihrer Wohnung vorbei. Bei M. P. aus Zürich-Wollishofen sind es 16 300 Motorfahrzeuge und 330 Züge pro Tag. «Die Züge stören mich mehr als die Autos. Sie haben mehr Kraft und lassen – wie auch die Lastwagen – das Haus vibrieren, wenn sie vorbeifahren. Dann höre ich die Gläser klirren, ein Geräusch, das mich ganz nervös macht», sagt sie.
Jeder Sechste leidet unter Lärm
Das sind nur zwei von rund 1,3 Millionen Menschen in der Schweiz, die laut Bundesamt für Umwelt (BAFU) von übermässigem Lärm betroffen sind. 1,2 Millionen Menschen leiden unter Strassenlärm, rund 70 000 unter Eisenbahnlärm und fast ebenso viele unter Fluglärm. In der Nacht steigt die Zahl der Fluglärmgeplagten auf 95 000 Personen. Hinzu kommt Industrieund Gewerbelärm, Schiesslärm, Baulärm, Geräte- und Maschinenlärm (zum Beispiel Laubbläser und Rasenmäher) und Partylärm. Und ein Ende der Emissionen ist nicht in Sicht: «Die Lärmbetroffenheit wird ohne Gegenmassnahmen in Zukunft zunehmen», sagt Hans Bögli, Sektionschef
der Abteilung Lärmbekämpfung beim Bundesamt für Umwelt BAFU. Grund dafür seien das Bevölkerungswachstum, die Verdichtung im urbanen Raum, die Individualisierung, der Wertepluralismus und die Entwicklung hin zu einer 24-StundenGesellschaft. «Die Prognosen zeigen für den Güter- und Autobahnverkehr ein überproportionales Wachstum», erklärt Bögli.
Körper gewöhnt sich nie an Lärm
Das wirkt sich auf die Gesundheit aus: Lärm führt zu psychischer, sozialer und körperlicher Beeinträchtigung. «Grundsätzlich gilt: Je lauter und je länger, desto schädlicher ist Lärm», sagt Bögli. Im Extremfall kann Lärm einen Hörschaden verursachen, zum Beispiel einen Tinnitus. Daniel Feurer lebt seit neun Jahren mit einem Tinnitus. Der Winterthurer berät heute andere Tinnitus-Betroffene. Eines Morgens wurde er von einem schrillen Pfeifen aus dem Schlaf gerissen, seither ist es sein ständiger Begleiter. Feurer ist überzeugt, dass Tinnitus aber nicht nur lärm-, sondern auch stressbedingt ist: «Tinnitus entsteht, wenn der Körper und die Seele aufbegehren. Er ist die Aufforderung, sein Leben zu überdenken und gegebenenfalls neu zu gestalten», sagt er.
Lärm und Stress hängen stark zusammen: Denn bei jedem störenden Geräusch gerät der Körper in Alarmbereitschaft. Er schüttet Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Auf die Dauer kann das zu erhöhtem Blutdruck und zu einer erhöhten
Herzfrequenz führen. Denn: «Der Körper gewöhnt sich nicht an Lärm», weiss Experte Bögli. Untersuchungen zeigen, dass durch Lärm bluthochdruckbedingte Krankheiten und Herzkrankheiten zunehmen. Folgen von Lärm sind auch Ermüdungszustände, Nervosität, erhöhte Reizbarkeit und eine reduzierte Leistungsfähigkeit. Gemäss BAFU werden die durch Lärm verursachten Gesundheitskosten – sie werden von der Allgemeinheit bezahlt – auf 120 Millionen Franken geschätzt.
Vor Lärm kann man oft nicht davonlaufen. Man kann sich aber davor schützen. Zum Beispiel mit Ohrstöpseln oder Kopfhörern: Sie blenden den Lärm nicht total aus, sondern filtern ihn. Sie dämpfen Geräusche und lassen Sprache oder Weckerpiepsen durchdringen. Hilfreich sind auch «Ruheinseln»: Das können der tägliche Spaziergang im Wald oder Ferien in den Bergen sein. Solche bewusst gewählte Momente der Ruhe helfen den Alltagslärm erträglicher zu machen. Auch Entspannungstechniken, zum Beispiel die Methode der progressiven Muskelentspannung, können für innere Ruhe sorgen und so den Lärm dämpfen.
Lärmschutz schon in der Planung
Auch die Behörden sind nicht untätig. Es gibt eine Vielzahl von Gesetzen und Verordnungen, die die rechtlichen Fragen bezüglich Lärm regeln. So trat im Jahr 1985 die Lärmschutzverordnung (LSV) in Kraft. Seither müssen die sogenannten Be-
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Die Einhaltung des Grenzwertes heisst nicht, dass man lärmfrei leben kann.
lastungsgrenzwerte eingehalten werden. Für den Strassenlärm gilt zum Beispiel tagsüber in Wohngebieten ein sogenannter Immissionsgrenzwert von 60 Dezibel, in der Nacht sind es 50 Dezibel, – gemessen am offenen Fenster, wie die Verordnung ausführt.
Wer mit einem Messgerät den Lärm bei sich am Schlafzimmerfenster selber messen will, erhält jedoch kaum brauchbare Daten. Denn die Berechnung der effektiven Lärmbelastung ist komplex. Daniel Aebli von der Fachstelle Lärmschutz des Kantons Zürich: «Der Wert wird aus mehreren Parametern wie der Anzahl vorbeifahrender Fahrzeuge und der Nähe zur Strasse errechnet.» Seine Fachstelle überprüft, ob die Immissionsgrenzwerte im Kanton Zürich eingehalten werden, also ob kein Bewohner in seiner Wohnung oder am Arbeitsplatz übermässigem Lärm ausgesetzt ist.
Zur Zeit läuft ein grossangelegtes Lärmsanierungsprojekt: Entlang von Kantonsstrassen werden überall dort, wo Immissionsgrenzwerte überschritten werden, Lärmschutzwände und -wälle angebracht sowie – wo dies nicht möglich ist, und weitere Bedingungen erfüllt sind –Schallschutzfenster in die Wohnungen eingebaut. Bei Neubauten wird die Einhaltung der Lärmgrenzwerte gleich mit in die Planung einbezogen. Daniel Aebli: «Jedes Baugesuch für einen Neubau oder Umbau, der sich in einem Problembereich befindet, geht bei uns über den Tisch.» Mit einer geschickten Anordnung der Fenster,
mehr Abstand zu Strasse oder einer guten Raumanordnung kann viel Lärm im Wohn- und Schlafbereich verhindert werden. Auch raumplanerische und andere Vorhaben nimmt die Fachstelle unter die Lupe.
Trotz Massnahmen, der Lärm bleibt
Dabei darf man sich aber keine Illusionen machen: Die Einhaltung des Grenzwertes heisst nicht, dass man lärmfrei leben kann. «Der Grenzwert bedeutet nicht Ruhe, sondern immer noch Lärm», sagt Daniel Aebli, «er ist aber auf einem erträglichen Niveau – zumindest gemäss entsprechenden Untersuchungen. Lärm ist aber immer ein subjektives Empfinden.»
Auch auf Bundesebene versucht man, dem Lärm beizukommen. «Wir setzen wenn möglich an der Lärmquelle an», sagt Bögli vom Bundesamt für Umwelt. Dazu gehören lärmarme Strassenbeläge oder leise Reifen. Überdies wird mit raumplanerischen Massnahmen und einer guten Verkehrsplanung versucht, den Lärm in Schach zu halten. Auch Autofahrer können einen Beitrag leisten: langsameres Autofahren reduziert den Lärm nämlich beträchtlich. Wer mit 100 statt 120 Stundenkilometern fährt, verursacht beinahe nur halb so viel Lärm, schreibt die Lärmliga auf ihrer Website. «Mit den in den letzten Jahren erfreulich gewachsenen Tempo 30-Zonen wurde der Verkehrslärm halbiert. Anwohnerinnen und Anwohner können nachts wieder ruhiger schlafen
und die Strassen sind mit geringen Kosten auf einen Schlag lärmsaniert», so die Lärmliga.
Neue Anreize für die Lärmreduktion
Doch die Massnahmen stossen an ihre Grenzen: «Die gegenwärtige Regelung zur Lärmbekämpfung reicht nicht aus, um das Ziel einer ruhigen und gesunden Umwelt zu erfüllen» wie das BAFU selber schreibt. Die Fortschritte in der Lärmminderungsforschung seien schleppend und die Umsetzung von technischen oder raumplanerischen Massnahmen lückenhaft. Deshalb will sich das BAFU nun nach eigenen Angaben vermehrt für die Schaffung von Anreizen zur Lärmminderung einsetzen: So wird zum Beispiel im kommenden Jahr ein Lärmbonus für lärmarme Güterwagen eingeführt.
Doch trotz aller Bemühungen und Massnahmen wird es in der Schweiz in Zukunft tendenziell lauter. Dabei darf man aber auch nicht vergessen: Jeder Lärmgeplagte ist selbst Lärmerzeuger. Deshalb: Fahren Sie mit ihrem Auto niedertourig, nehmen Sie öfter einmal das Velo oder den Bus und mähen Sie ihren Rasen nicht am Sonntagmorgen. Und vergessen Sie nicht, bei der nächsten Grillparty auch ihre Nachbarn einzuladen. Das erspart gehässige Worte und der Anruf bei der Polizei.
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Die Abende werden wieder kühler, und wir alle sind froh, dass der Wind nicht durch die Wohnung pfeift. Doch das war nicht immer so. Eine kleine Kulturgeschichte über das Loch in der Wand, das wir auch Fenster nennen. Text Heini Hofmann
Fenster gehören heute zu den Selbstverständlichkeiten des Lebens. Doch ihre bis in die Steinzeit zurückreichende Entstehungsgeschichte vom simplen Loch in der Wand bis zur modernen Glasfassade ist ein spannendes Abenteuer, das von genialem Pröbeln über solides Handwerk bis hin zu hochindustrieller Fertigung reicht. Das Fenster hat, wie so viele Dinge im Leben, im Laufe der Zeit eine zweite Zweckbestimmung erhalten; vom einfachen Licht- und Lufteinlass wurde es, weil die Ansprüche an Sicherheit, Schallschutz, Wärmedämmung und Ästhetik stiegen, zum dominierenden Fassadenelement. Ein Blick in den Rückspiegel der Geschichte zeigt Erstaunliches.
In der Antike waren Fenster Mobilien, das heisst, sie wurden beim Umzug mitgenommen.
Als die Menschen sesshaft wurden und sich mit festen Behausungen vor Nässe und Kälte schützten, kam das Bedürfnis auf, Licht und Luft in die dunklen und muffigen Innenräume hereinzuholen. Die zu diesem Zweck erstellten Löcher in den Wänden hiessen bei den Goten Augentore, weil sie den Blick nach draussen freigaben. Weil durch sie aber auch Wind und Wetter hereindrangen, nannte man sie im windgesegneten Island Windaugen. Davon leitet sich der englische Begriff window ab. Lustigerweise wiederholt sich nun heute solche Fensterarchitektur auf dem Computer-Bildschirm, wo sich – ohne Gefahr von Wind und Wetter – im Windows-Programm x-beliebige Fenster öffnen lassen.
Von Fell bis Alabaster Bereits in der Steinzeit, nach dem Übergang zum sesshaften Leben, kannte man Fenster- und Türöffnungen, dann auch in den Pfahlbausiedlungen der Kupferzeit sowie in den Behausungen der frühesten Hochkultur Europas zur Bronzezeit. Vor der Erfindung des Glases versuchte man diese Wandöffnungen mittels Fellen und Holzverschlüssen vor Witterungseinflüssen zu schützen.
In der griechischen Antike waren Fenster und Türen sogar Mobilien, das heisst, sie wurden beim Umzug mitgenommen. Auch kannte man damals bereits verschiedenartige transparente Fensterverschlüsse aus dünngeschliffenen Materialien wie Marmor, Obsidian (ein Vulkanglas, in der Steinzeit für Pfeilspitzen verwendet), Alabaster, Glimmer oder Marienglas, beides
Kristalle des Selenit. Mit Hilfe dieser Materialien wurde erreicht, bei – damals –optimalem Lichteinfall Wind und Wetter auszusperren.
Die alten Römer nannten das Loch in der Wand fenestra (Maueröffnung), und sie bauten nach griechischem Vorbild nach innen verbreiterte Fensteröffnungen, wodurch das Licht im Raum besser verteilt wurde. Sie kannten zudem die Technik der Herstellung von Flachglas und verbreiteten sie im ganzen Imperium. So wurden etwa in Winterthur römische Glasscheiben gefunden. Das Flachglas für ihre Thermen und Villen gewannen sie einerseits mittels Giess-Streich-Verfahren, andererseits durch die Zylinder-Blas-Technik (siehe Box auf der nächsten Seite).
Doch dieses Wissen ging, ein typisch menschliches Phänomen, während der Völkerwanderung wieder verloren – und deshalb waren von der Spätantike bis zur Romanik Glasscheiben selten; man benutzte Holzläden mit Füllung oder behalf sich mit Fensterverschlüssen aus Pergament, geölter Leinwand und getrockneten Schweineblasen. Selbst in der Gotik waren noch hölzerne Klappläden mit Lichtöffnung üblich, und bis Mitte 15. Jahrhundert bestanden die meisten Verschlüsse aus ölgetränktem Papier; für diese Arbeiten war nicht der Glaser, sondern der Sliemer zuständig.
Es werde Licht
Erst nach 1500 findet sich Glas auch an Bürgerhäusern, nachdem es lange Privileg von Sakral- und Repräsentationsbauten
gewesen war. In der Renaissance wurde das Fenster definitiv zum dominierenden architektonischen Element, ein gutes Beispiel dafür ist das Kornhaus Zürich. Fensterläden gab es jetzt nicht nur zum Herunterlassen, sodass sie unter anderem auch als Verkaufsfläche dienen konnten, sondern auch als sich seitlich und nach oben öffnende Klappläden. Im Barock schliesslich wurden die ältesten Verglasungen –die in Bleistreifen gefassten Butzenscheiben – durch Klarglas abgelöst, und die Innenräume dadurch zum ersten Mal so richtig lichtdurchflutet, wozu auch die Entwicklung breiter Fenster ohne sichtversperrenden Mittelpfosten beitrug.
Im 19. Jahrhundert tauchten zusätzliche Neuerungen auf, nämlich Flügelwetterschenkel gegen Schlagregen sowie Vorund Winterfenster für grössere Behaglichkeit, zudem grossflächige Schaufenster für die Warenauslage. Die industrielle Herstellung von Flachglas mit dem ZylinderBlasverfahren gab der Fensterverglasung weiteren Auftrieb; ein Glasbläser dieser Zeit produzierte in einer Acht-StundenSchicht 40 Zylinder, respektive Scheiben. Symbolisch für diese Zeitepoche: der monumentale Kristallpalast an der ersten Weltausstellung 1851 in London.
Doch die Entwicklung ging rasant weiter: Während der Belle Epoque und dem Jugendstil bestimmten Stahl, Glas und Dekor die Architektur. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts traten Verbund- und Doppelverglasungsfenster auf den Plan, setzten sich aber erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts durch. Und
Glas – was ist das?
Der Begriff Glas stammt vom germanischen Wort glasa, das in etwa das Glänzende, Schimmernde, bedeutet. Glas ist ein Schmelzprodukt aus Quarzsand und Flussmittel (Soda oder Pottasche) und Kalk als Stabilisator. Metalloxide bewirken Einfärbungen, im Falle von im Quarzsand enthaltenen Eisenoxid zum Beispiel grün. Will man farbloses Glas, muss das grünliche Eisenoxid des Quarzsandes mit einem Entfärbungsmittel neutralisiert werden.
Die Schmelztemperatur des Quarzsandes beträgt gegen 1400 Grad. Verarbeitet wird das Glas in zähflüssigem Zustand bei etwas niedrigeren Temperaturen. Erst die Einführung des Glasbläserrohres im 1. Jahrhundert, die sogenannten Glasmacherpfeife, ermöglichte eine grössere Produktion von Glasprodukten und machte diese erschwinglich.
Historisches Fensterglas sind die seit dem 15. Jahrhundert verwendeten Butzenscheiben, runde Glasscheiben in Bleifassung mit einer Verdickung in der Mitte (Butzen).
Eigentlich sind es mundgeblasene und anschliessend zusammengedrückte Glaskugeln. Später entwickelte sich das Flachglas von Mondglas über Zylinder- oder Streckglas bis hin zu Zieh- oder Floatglas. Zylinderoder Streckglas wird zu einem zylindrischen Hohlkörper geblasen, dann aufgeschnitten und gestreckt. Das moderne industrielle Floatglas schwimmt (floatet) auf einer Zinnmasse, die erst bei tieferer Abkühlung erstarrt.
Heute dominieren Energiesparen und Sicherheit den Fensterbau.
dank dem Einsatz von Pressluft, die die Lungenkraft der Glasbläser ersetzte, konnten mit dem Zylinder-Ziehverfahren Glaszylinder bis auf 10 Meter Länge geblasen werden.
Aus dick wird wieder dünn
Das 20. Jahrhundert schliesslich brachte weitere Umwälzungen im Fensterbau, ausgerichtet auf eine maximale Beziehung zwischen innen und aussen, das heisst Stahlkonstruktionen mit dominanter Verglasung. Das im Ziehverfahren hergestellte Maschinenglas verdrängte die Handarbeit, denn eine einzelne solche Maschine produzierte pro Monat 20 000 Quadratmeter Fensterglas. Auch die Ansprüche an Fenster und Verschlüsse bezüglich Sicherheit, Wärmedämmung (die Ölkrise der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts trug Wesentliches dazu bei) und Ästhetik stiegen rasant.
Das Holzfenster verlor zunehmend Marktanteile. Neu tauchten VertikalSchiebefenster auf, und in den 1980er-Jahren begann in Deutschland das Kunststofffenster zu boomen. Die Schweiz reagierte darauf mit dem Holz-Aluminium-Fenster, wodurch das Holzfenster wieder an Boden gewann. Heute nun dominieren Energiesparen und Sicherheit den Fensterbau. Die Verglasungen werden dicker und schwerer, und die Beschlagindustrie entwickelt neue Verschlüsse mit höherem Einbruchschutz.
Doch wie sieht die Zukunft aus? Das moderne Fenster wird nach der Minergiephase mit Hilfe der Sonnenenergie zum
Plus-Energiefenster weiterentwickelt, und neuartige Vakuumverglasungen mit nur noch sechs Millimeter Wandstärke und gutem Wärmedämmwert lassen den Fensterbau wieder filigraner werden. Zudem werden Fenster und Schattierungen mittels Elektromotoren und Computersteuerung noch stärker in die Haustechnik eingebunden.
Die neuartigen Verglasungen haben noch einen anderen Vorteil: Sie sind eine Chance für das historische Holz- und Stahlfenster. Zudem ermöglicht der Ausbau zum Kastenfenster, bei dem das ursprüngliche Innen- und Vorfenster zu einem einzigen dichten und hervorragend isolierenden Bauteil zusammengefasst werden, noch erhaltene historische Holzund Metallfenster zumindest optisch für spätere Generationen in die Zukunft zu retten. Denn der Trend, ständig aufs Modernste umzustellen, hat ganz speziell im Fensterbau dazu geführt, dass Legionen ausgedienter Fenster auf dem Schrott landeten. Glück und Glas, wie leicht bricht das! u
_ Mehr zum Thema Fenster und Glas in der Ausstellung «fenestra» im Ritterhaus Bubikon ZH. Die Ausstellung ist bis Ende Oktober geöffnet, Di– Fr 13– 17 Uhr, Sa/So und feiertags 10 –17 Uhr. www.ritterhaus.ch oder Tel. 055 242 12 60.
Atemberaubende Landschaftsfotografie – von Christian Ammann Bodensee(h)n in Rorschach.
Dein Atem, Dein Feuer –das Bild Deiner Mitte 16. 9., 10 –17 Uhr
Fondation Lascaux Zürichstrasse 42, Brüttisellen
Anmeldung: www.fondation-lascaux.com
Körperzentrierte
Psychologische Beratung/ Psychotherapie IKP 11. 9., 18.30 – 20.30 Uhr
IKP, Kanzleistrasse 17, Zürich Tel. 044 242 29 30 www.ikp-therapien.com
Meine Geschichte –Quelle meines Lebens 26.– 30.12. Seminar 1 8.–12. 5. 2013 Seminar 2 www.beratungen-gallusberg.ch
Vierteiliges Seminar Medialität & Sensitivität Einführung in die Medialität mit Cristina Teot 8./ 9. 9., Sa 15 –18.30, So 10.30 –16.30 Uhr
Weitere Daten: 10./11.11., 9./10. 2. 2013, 4./ 5. 5. 2013 Spirit Zone
Seestrasse 78, Richterswil www.spiritzone.ch www.cristinateot.ch
Weitere Veranstaltungen finden Sie auf _ www.natuerlich-online.ch /agenda
Whirling Workshop October 27– 28 2012 in Zurich in english
Learn Whirling Dance, under the guidance of Vico Nahmias, a psychotherapist, teaches Taiji & Qi Gonf and is making Theater in Athens.
Tel. 043 224 97 15 whirling@gmx.net
4-teiliger Abendkurs zum Gebrauch der homöopathischen Hausapotheke 4./11./18. & 25. 9., 19.15 – 21.45 Uhr, im GZ Bachwiese
Bachwiesenstrasse 40, Zürich Frühzeitige Anmeldung sinnvoll www.praklahom.ch
Kämpfen und Lieben Männerseminar 12.–14.10.
Anmeldeschluss: 11. 9.
Gott ist ein lauter Nichts Einübung in eine mystische Spiritualität 6.–7.10.
Anmeldeschluss: 5. 9. Tagungshaus Rügel
Seengen
Tel. 062 838 00 10 www.ruegel.ch
Festhalten und loslassen Tanzen, Atmen & Entspannen 5.–26. 9., 19.45 –21 Uhr, Mümliswil
Nita Diehl, Tel. 062 391 23 90 www.bewegungshaus-vorstadt.ch
Ayurveda bei ayurQuell 14. 9. Ayurveda Einführungsund Schnuppertag 26.10. Vaatsu – das indische Feng Shui
27.10. Ayurveda und Krebs 2.11. Ganzheitlicher Ernährungs- und Gesundheitsberater (Lehrgang)
ayurQuell Olten
Tel. 076 398 86 86 www.ayurveda-kurse.ch
YOGA & Energie aufschwingen in Malta 6.–14.10. direkt am Meer
Tel. 062 771 58 11 www.yoga-reinach.ch
Kriya Yoga mit Kripanandamoyima 15./16. 9. Interlaken 6./7.10. Rheinfelden 27.10.–1.11. Kisslegg ( D )
Sabine Schneider, Tel. 044 350 21 89 www.kriya.ch
Yogaferien im Tessin 2.– 8. 9.
Angeli & Christian Wehrli Casa Santo Stefano Miglieglia
Tel. 091 609 19 35 www.casa-santo-stefano.ch
Fitness fürs Immunsystem Abwehrkräfte natürlich stärken mit Shiatsu 28. 9., 18 – 20.30 Uhr, Baden Im Merker-Areal, Eingang A, 1. OG
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1x1 der psychologischen Astrologie
Einführungskurs 1× im Monat, Brugg
Tel. 055 412 60 00 www.seelenreise.ch
Akupunkturausbildung
13. 9. Infoanlass
Klassische Massage 22. 9. Tageskurs – Beginn 27. 9. Abendkurs – Beginn Fussreflexzonen Therapie 20.10. Ausbildungsstart
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Westliche Medizin
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Tel. 043 321 34 34 www.biomedica.ch
Taiji Workshop
20.10., 8.30 –15.30 Uhr auf der Farnsburg BL
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Momo und die Zeitdiebe Familienwochenende 21.–23. 9. Herznach
Christine Güttinge, Momo-Erlebnisse
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Gottesbilder hinter Klostermauern
Mein Leben mit Gott 21. 9., 20 –22 Uhr
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Chinesisches Mondfest 29. 9., 11.30 –17.30 Uhr, Kantonsmuseum Liestal
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Sprechen Sie das Lösungswort unter 0901 009 151 (1.–/Anruf ab Festnetz) auf Band. Oder senden Sie eine Postkarte mit der Lösung und Ihrer Adresse an: freiraum Werbeagentur AG, «Gudrun Sjödén»Wettbewerb, Mühlezelgstrasse 53, 8047 Zürich. Teilnahmeschluss ist der 26. 9. 2012.
Teilnahmebedingungen: Gleiche Gewinnchancen für telefonische oder schriftliche Teilnahme. Mitarbeiter der AZ Medien Gruppe AG und Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt.
Lösung des Rätsels aus dem Heft 8-2012
Gesucht war: Solarzelle
32. Jahrgang. ISSN 2234-9103
Erscheint monatlich.
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Die inflationäre Vermehrung katholischer Heiliger
Im Oktober soll die Benediktinerin und Universalgelehrte Hildegard von Bingen heiliggesprochen werden – über 800 Jahre nach ihrem Tod. Die Geschichte von den erstaunlich irdischen Gründen einer Heiligsprechung.
Hauptsache nachhaltig?
Das Etikett «nachhaltig» tönt überzeugend. Doch «nachhaltig» ist keineswegs immer gleichbedeutend mit umweltfreundlich.
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Unliebsame Blähungen
Blähungen sind nicht nur lästig – sie können auch schmerzhaft sein. Mittel aus der Naturheilkunde, die gut und schonend wirken.
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«natürlich» 10-2012 erscheint am 27. September 2012
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Simon Libsig hadert mit seinem Chef, und doch hält er zu ihm – bis ihm eines Tages doch der Kragen platzt. Wortreich fordert er Schadenersatz.
Chef hat einen gröberen Dachschaden. Wirklich, der hat einen Ecken ab. Vermutlich war bei ihm schon länger eine Schraube locker. Nun scheint er nicht mehr ganz dicht zu sein. Dem regnet’s ins Hirn. Da rieselt’s einfach so durch. Erst wurde ihm sein letzter Nerv geraubt, wie er behauptet, wohl ein Entreissdiebstahl, dann riss sein Geduldsfaden, eine Sicherung brannte durch und schliesslich krachte es ganz gewaltig im Gebälk. Man hätte zu lange mit dem Feuer gespielt, meinte er, dann ist er explodiert, ging voll an die Decke. Und die hatte noch Neuwert.
im Getriebe und der Motor springt nicht an. Aber dass man da gleich, wie mein Chef, mit einer Prämienverbilligung droht, mal ehrlich, der hat doch einen Totalschaden, aber Vollkasko! Nehmen sie meinen persönlichen Hausrat: So einer gehört doch von der Police eingebuchtet, da plädiere ich privat für Haftpflicht!
Es wurde viel Porzellan zerschlagen. Seither hat mein Chef einen Sprung in der Schüssel.
Liebe Mobiliar, seit ich für meinen Chef arbeite, hatte ich noch nie eine grosse Beule im Portemonnaie. Den grössten Teil hat er doch immer für sich im Selbstbehalt. Ich kriegte keinen Monatslohn, ich kriegte immer nur Taggeld. Klar hege ich Aggressionen gegen meinen Chef, aber ich könnte nicht mal einem Blümchen oder einem Tier etwas zuleide tun, ich könnte weder Park- noch Marderschaden. Ich schwöre, ich schreibe ihm einen Schutzbrief, er ist jederzeit voll in Deckung. Für manches, was er mir beibrachte, bin ich sogar froh und deshalb erhebe ich mein Carglass und sage: ‹Non, je ne Regress rien!›
Liebe Mobiliar, das war kein Sturm im Wasserglas. Da ist mehr als nur ein Fass übergelaufen. Da hagelte es Kritik ohne Ende. Da zerbrach eine ganze Welt. Kein Stein liegt mehr auf dem anderen. Einzelne Mitarbeiter, insbesondere ich, wurden nicht nur durch den Schmutz gezogen, nein, liebe Mobiliar, aus uns wurde auch noch Kleinholz gemacht. Wahrlich, es wurde viel Porzellan zerschlagen. Seither hat mein Chef nicht mehr alle Tassen im Schrank. Und einen Sprung in der Schüssel hat er auch.
Liebe Mobiliar, wir Mitarbeiter, insbesondere ich, sahen uns tagtäglich mit einer Mailflut biblischen Ausmasses konfrontiert, wir wurden regelrecht überschwemmt mit Anfragen. Es ist doch nur natürlich, dass es da zu Abnutzungserscheinungen kommt, das ist doch kein Elementarereignis, manchmal ist einfach Sand
Dennoch möchte ich hier einen Versicherungsfall geltend machen:
Liebe Mobiliar, infolge einer Fehleinschätzung meines Arbeitgebers liegt mein Leben in Trümmern, es ist ein einziger, grosser Scherbenhaufen. Ich bin völlig abgebrannt und mein Selbstwertgefühl ist arg angekratzt. Das Wasser steht mir bis zum Hals. Der Schaden beläuft sich auf 72 000 Franken Jahressalär.
Vielen Dank, und einen schönen Erlebensfall, Simon Libsig.»
Simon Libsig kann lesen und schreiben. Mit dieser für Tiere untypischen Fähigkeit gewann der Badener bereits mehrere Poetry Slams und einen Swiss Comedy Award. www.simon-libsig.ch