Natürlich_2014_10

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Das Magazin für ganzheitliches Leben

natürlich

Einfach herzig

Siebenschläfer und Haselmaus 40

Jugendliche

Rituale fürs

Erwachsenwerden 58

Blutzucker natürlich regulieren 18 Diabetes

So bleibt sie jung und gesund 10 Schöne Haut

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Darfs ein bisschen mehr sein?

Liebe Leserin, lieber Leser

Schlaraffenland? Dass ich nicht lache! Wer würde sich heute schon freiwillig erst mühsam durch eine Mauer aus Brei fressen wollen, wo man bei uns doch alles viel einfacher haben kann. Eine Fahrt zum Grossverteiler oder exklusiven Spezereiladen reicht. Wem das noch zu anstrengend ist, der bestellt per Internet oder setzt sich bequem in einen Gourmet-Tempel. Und sollten einem dort dann die Tauben in den Mund fliegen, dann bitte nur solche mit mindestens 18 Gault-Millau-Punkten. Egal ob Bio, Fast Food, Vegan, Convenience oder Halal – bei uns gibt es alles in rauen Mengen, und das erst noch 24 Stunden am Tag. Wir sind, verzeihen Sie den Ausdruck, saumässig verwöhnt.

Es geht uns gut. Es geht uns wahnsinnig gut. Wir sind saumässig verwöhnt.

mehr von diesem und jenem – die Spirale dreht sich weiter und proportional zu ihr wächst der Müllberg, nimmt die Fläche des Regenwaldes ab und leert sich das Meer. Global ist unser Tun längst nicht mehr nachhaltig, auch wenn Werbesprüche und Labels uns das suggerieren. Unser Umgang mit Lebensmitteln ist, wie Sie ab Seite 28 lesen können, ein gutes Beispiel für diese Entwicklung.

Das Problem am Verwöhntsein ist, dass man es im Alltag als solches nicht mehr wahrnimmt. Der Überfluss wird zum Normalzustand, der wiederum wird rasch als langweilig empfunden, und bald schon möchte man «ein bisschen» mehr. «Ein bisschen» mehr Platz, «ein bisschen» mehr Qualität, «ein bisschen»

Sie nicht, ich nicht – niemand von uns kann sich hier aus der Verantwortung stehlen. Wir alle sind Bestandteil dieses Systems, kleine Rädchen im Getriebe der freien Marktwirtschaft, die nur deshalb funktioniert, weil selbst ein sogenannt nachhaltiger Lebensstil ausschliesslich auf dem Prinzip des steten Wachstums beruht. Dem können wir uns nicht von heute auf morgen entziehen. Aber wir können heute anfangen, darüber nachzudenken, wie unsere Gesellschaft übermorgen funktionieren soll – und ob das «bisschen mehr» wirklich nötig ist.

Ich wünsche Ihnen eine bereichernde Lektüre.

Herzlich, Ihr

Chefredaktor «natürlich»

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Wie viel Blut

Smartphone? steckt in deinem

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Inhalt

Gesundheit

8 Grippe: Jetzt vorbeugen

9 Zu viel Kraft – wie Tennisspieler ihr Handgelenk ruinieren

10 Das tut der Haut gut

16 Achtsamkeitsserie: Lauschen und entspannen

18 Diabetes: Wie die Naturmedizin helfen kann

Beratung

22 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen

Haus & Garten

26 Zarte Blüten für kalte Tage

27 Mais: Gesund und saisonal

28 Essen wir wie bisher weiter, kollabiert die Erde

32 Remo Vetters herbstliche Gartentipps

Natur

38 Tierischer Marathonläufer: Der Wolf

39 Warum schwimmen Seehunde zu Kraftwerken?

40 Mehr als nur herzig: Das Leben der Siebenschläfer

46 Besinnliches Wandern in Bremgarten

Leben

52 Leben Jugendliche nachhaltig?

53 Unterwegs mit Bäuerinnen aus Kolumbien

54 Wie Mensch und Tier unter zu viel Licht leiden

58 Initiationsritual für Jugendliche in der Natur

Markt

Leserangebote

Rätsel

Vorschau 66 Carte blanche

Wären

da nicht die armen Seidenraupen, dann hätte ich an Ihrem Artikel über die Seide aus dem Emmental richtig Freude gehabt. Leider aber ist es so, dass dieser bei vielen Frauen sehr beliebte Stoff nur deshalb gewonnen werden kann, weil Tausende, ja Millionen von Tieren dafür sterben müssen. Wir Menschen vergessen immer wieder, dass vieles, das wir bedenkenlos konsumieren, auf Kosten anderer Wesen geht.

Renat Räz, Bern

und Gelassenheit erfolgen. Leider ist Trager nicht sehr bekannt, obwohl von den meisten Krankenzusatzversicherungen bezahlt und in der RehaClinic Zurzach seit 20 Jahren im Angebot. Seit zwei Jahren wird Trager auch in einer Burn-Out-Klinik sehr erfolgreich angewendet.

Gabriela Scholl, Zürich

Traum aus Seide

«natürlich» 09-14

Ihr Beitrag über Seide war sehr interessant. Erschreckend ist, dass der Züchter die vielen Kokons bei 110 Grad dann tötet.

Da kaufe ich mir doch lieber ein hübsches Baumwollkleid, als mich in Seide zu hüllen.

Carmen Blanke, Schüpfen

Ist uns das egal?

«natürlich» 09-14

DieFrage im Titel der sehr guten Geschichte lässt sich generell mit einem «Ja» beantworten. Ein Blick in die politische Landschaft zeigt, dass uns das Schicksal fremder Menschen weitgehend kalt lässt. Die Saat, die Politikerinnen und Politiker rechts der Mitte in den letzten Jahren ausgesät haben, geht langsam auf. Unser Land, lange eine Insel der Men-

schenrechte und ein Ort der Hoffnung für Verfolgte und Heimatlose, hat sich in eine kalte Insel verwandelt. Ich bedaure das

Franziska Bernet, Bern

ravo für diesen Artikel. Die Welt ist voller Konflikte und es wundert nicht, dass immer mehr Menschen davon überfordert sind und wegschauen. Deshalb muss immer wieder deutlich gesagt werden, dass Menschlichkeit zu unserer Gesellschaft gehört, ja dass sie ohne Menschlichkeit, Mitgefühl und Mitverantwortung keine Zukunft hat. Jedenfalls keine, an der ich teilhaben möchte.

Corinne Bauer, Brugg

«Unser Gemüse ...» «natürlich» 09-14

rst zieht man in die Stadt – und wenn man dort alle Annehmlichkeiten ausgeschöpft hat, dann holt man sich das Land auch noch zwischen die Häusermau-

Leserfoto

Erinnerung an den Sommer. «natürlich»-Leser Peter Schenk hat in seinem Garten häufig Besuch von bunten Gästen.

ern. Eigentlich eine seltsame Gesellschaft, die vom Land in die Stadt flieht, nur um dort dann die grosse Sehnsucht nach unberührter Natur zu entwickeln. Hoffentlich mit einem politisch korrekten Label.

Ich bin ja gespannt, wie lange dieser Hype anhält, bevor er von einem anderen wieder abgelöst wird. Oder bewahrheitet sich nun auf eine ganz besondere Art und Weise Franz Hohlers Märchen von der «Rückeroberung»?

Martin Hugentobler, St. Gallen

Dreissig berauschende Jahre «natürlich» 09-14

Mit Kopfschütteln habe ich den grossen Werbebeitrag für den Drogenanlass in Solothurn zur Kenntnis genommen. Liebes «natürlich», wenn Du Dich zur Hippie-Zeitschrift mausern willst, dann bitte ohne mich. Drogen sind Drogen, und sie sind nicht harmlos.

Peter Marti, Wichtrach

Schweinefrass «natürlich » 07/08-14

Dieser Artikel ist dermassen destruktiv, dass er eigentlich nicht in das Heft «natürlich» passt. In Ihrem Heft ist auch schon Erwin Kessler zu Wort gekommen, der sogar die Katzen zu Vegetariern machen will, und nun ein solcher Artikel, der kein gutes Haar lässt an der Heimtiernahrung.

In früheren Zeiten wurde von einem geschlachteten Tier wirklich praktisch al-

Briefe an «natürlich» Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51.

les für die menschliche Ernährung verwendet; denken Sie an Kutteln, die sogar als Spezialität galten. Es dünkt mich nur recht und billig, dass die heute überreichlichen Schlachtabfälle für die Heimtierfütterung aufbereitet werden, wenn es sein muss auch mithilfe von Hitze und Geschmacksverstärkern, die ja auch für die Menschen eingesetzt werden. Ich bin überzeugt, dass die hygienischen Richtlinien dabei eingehalten werden, sonst wären einschlägige Skandale schon längst publik geworden.

Im Übrigen ist schon der Titel des Artikels irreführend. Für die Futtermittel in der Schweinemast gelten sehr hohe qualitative Anforderungen, sonst würden die hohen Anforderungen an die Qualität des Schweinefleisches nicht erreicht.

Hanspeter Jörg, Frauenfeld

IhreArtikel über Tierernährung hat mich dazu gebracht, mich mit dem Thema intensiv auseinanderzusetzten. Mein alter Kater hat die langsame Umstellung auf Frischfleisch sehr geschätzt. Er dünkt mich aktiver, sein Fell ist nicht mehr fettig, sondern schön glänzend, der Mundgeruch ist weg und das Schmerzmittel gegen Arthrose konnten wir auch auf gut die Hälfte reduzieren. Nochmals vielen Dank für den ausführlichen Bericht.

Corinna Zacheo, per E-Mail

Ich würde ja sofort bewusster einkaufen, ABER

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Gesundheit

Lesen _Natürliche Heilmittel

Wer Krankheiten vorbeugen oder ihnen gezielt mit natürlichen Mitteln entgegentreten möchte, für den ist das neue Nachschlagewerk «Natürliche Heilmittel – ein Ratgeber fürs Gesundwerden und Gesundsein» das Richtige. Auf verständliche Weise vermittelt die Autorin Brigitte Kurath, welche Heilmittel für welchen Zweck eingesetzt und vor allem auch wie genau sie angewendet werden. Speziell berücksichtigt das Buch die Situation von Menschen in homöopathischer Behandlung und die Pflege von Säuglingen und Kleinkindern.

_ Brigitte Kurath: «Natürliche Heilmittel», Calendula Verlag, 2014, Fr. 54.–.

Gesundheit _Blutdrucksenker Bello

Die Anwesenheit eines Hundes kann bei älteren Menschen den Blutdruck spürbar senken. Dies zeigen Forschungsergebnisse: «Unsere Studie deutet darauf hin, dass Heimtiere, vor allem Hunde, eine effektive zusätzliche Behandlungsmöglichkeit sein können, um das Fortschreiten von Hypertonie bei Senioren zu verlangsamen», sagt Erika Friedmann von der Universität Maryland. Sie untersuchte 63 Personen zwischen 50 und 85 Jahren, die Blutdrucksenker einnahmen, darunter 32 Tierhalter und 31 Personen ohne Heimtier. An drei separaten Tagen erfolgte eine Langzeit-Blutdruckmessung. Hatten die Senioren einen Hund bei sich, wirkte sich dies positiv auf den Blutdruck aus. Quelle: Mensch & Tier

Krebs _Darmbakterien gegen Tumore

Bereits vor über hundert Jahren stellte ein Forscher fest, dass Tumore schrumpften, wenn der Patient zusätzlich an einer bakteriellen Infektion erkrankte. Nun konnten amerikanische Mediziner erstmals bei einem Menschen diese Form von «Biochirurgie» einsetzen. Sie injizierten Sporen von Clostridienbakterien direkt in das Krebsgewebe. Die Mikroben ernährten sich von den Krebszellen im Tumor, zerstörten jedoch das gesunde Gewebe rundherum nicht. Zurzeit werden Dosierung, Nebenwirkungen und Effektivität der ungewöhnlichen Therapieform an weiteren Patienten mit inoperablen Tumoren getestet, berichtet «wissenschaft-aktuell.de». tha

➜ Der Tipp

Der Herbst steht vor der Tür und mit ihm lästige Erkältungs- und Grippeviren. Höchste Zeit, das Immunsystem auf Trab zu bringen. Altbewährt sind regelmässige Saunabesuche. Der Wechsel zwischen Wärme und Kälte regt die Durchblutung an und lässt die Zahl der Immunzellen steigen. Bei geringer Luftfeuchtigkeit draussen und drinnen ist dies insbesondere auch für die Schleimhäute wichtig. Wem die Sauna zu heiss ist, tut dem Körper auch Gutes mit einer morgendlichen Wechseldusche.

Zu schnell für die Hand

Mit Tempo 230 servieren Weltklasse-Tennisspieler ihren Aufschlag. Diese geballte Kraft ist für das Handgelenk zu viel.

Tennisspieler wie Stanislas Wawrinka und Novak Djokovic (Bild) schlagen immer härter auf: Ein Tempo von 230 Stundenkilometern haben inzwischen die meisten beim Service – und ruinieren sich so das Handgelenk. Der amerikanische Handchirurg Richard Berger mahnte schon vor einigen Jahren vor dieser Gefahr, wie «Spiegel» schreibt. Damals wurde errechnet, dass die Hand beim Aufschlag mit einer Geschwindigkeit von 1500 Grad pro Sekunde rotiert – was theoretisch vier komplette Umdrehungen pro Sekunde ergibt. Inzwischen sind es 1800 Grad, was rechnerisch fünf Umdrehungen entspricht. Das Handgelenk – bestehend aus acht Knochen und zwei Bandsystemen – absorbiert beim Aufschlag sämtliche Kraft, die vom Körper aus kommt. Das sei zu viel, sagt Chirurg Berger. Die Folge: Die Bänder reissen oder lösen sich vom Knochen. Sowohl Djokovic als auch Juan Martín del Potro setzten im letzten Frühling wegen Verletzungen am Handgelenk aus. Berger, der del Potro operierte, stellte dabei mikroskopisch kleine Einrisse fest. Die Spieler seien unglaublich fit und würden ihre Muskeln zu fast übermenschlicher Leistungsfähigkeit stärken, so Berger. Aber: «Die Bänder können da nicht mehr mithalten.» tha

Hautsache

Stimmt etwas im Körperinnern nicht, zeichnet sich das oftmals auf der Haut ab. Meist wird dann zu rigoroser Symptombekämpfung geschritten. Ein Plädoyer für mehr Rücksicht im Umgang mit unserer Haut.

Text: Marion Kaden

«Wer die Haut regelmässig massiert, macht sie nicht nur schöner, sondern auch gesünder.»

Rosig unbefleckt, wie Babyhaut und keine Körperbehaarung: So sieht gesund aus, suggerieren Werbung und Mode. Erlaubt ist allenfalls noch etwas chemie- oder sonnengebräunte Färbung. Um diesem Zustand möglichst nahezukommen, wird kräftig in Kosmetikaund Pflegeprodukte investiert: ständig wird neu aufgetragen, eingenommen, eingeatmet, injiziert und appliziert. Die vielen chemischen Düfte aus den Labors der Parfüm-Designer mit ihren schlecht imitierten, oft Allergien auslösenden sogenannten Natur-Düften vollenden schliesslich die martialische Ideologie der Haut als Grenzorgan zwischen Eigen und Fremd.

Hauterkrankungen haben zugenommen

Schon vor Jahrzehnten definierte die Biomedizin die Haut als Grenze und Barriere – im Sinne eines «Eisernen Vorhangs». Die oft widersinnigen und allein symptomatischen Hilfen der Schulmedizin bestehen aus der Bekämpfung alles Fremden und Unbekannten wie Bakterien, Viren, Pilze, Würmer oder Insekten auf der Haut. In keiner anderen medizinischen Disziplin wird «Anti-» – also gegen – im Zusammenhang mit Wirkstoffen mehr erwähnt als in der Dermatologie. Hilft trotzdem alles nicht, werden die natürlichen Lebensäusserungen der Haut selbst unterdrückt, beispielsweise eigentlich physiologische Reaktionen wie Juckreiz oder überschiessende Entzündungserscheinungen. Die am häufigsten dabei eingesetzten Wirkstoffe –umgangssprachlich gerne als «Kortison» bezeichnet – führen allerdings dazu, dass die Haut allmählich immer dünner und empfindlicher wird und ihre eigentlichen Funktionen verliert.

Mit dem Erblühen der modernen Kosmetik und Dermatologie jedenfalls hat die Zahl chronischer, aggressiver und selbstzerstörerischer Hauterkrankungen jeder Art immer weiter zugenommen – trotz aller diagnostischen und therapeutischen Errungenschaften. Gäbe es eine moderne «Psycho-Dermatologie», wäre schnell klar: Die Kalter-Krieg-Ideologie in der Hautheilkunde hat vor allem ein Ergebnis er-

zielt: Angst und Abhängigkeiten. Und dies tut sie sogar bei Menschen, die überhaupt keine krankhaften Hautveränderungen haben. Ein Beispiel ist der Dermatozoenwahn. Diese psychopathologische Vorstellung auf oder in der Haut von Unmengen krankmachender «tierischer Erreger» besiedelt zu sein, führt im Einzelfall zu völliger Lebensunfähigkeit: Patienten glauben, sie könnten geschützte, sichere Räume nicht mehr verlassen.

Welche Aufgaben hat die Haut?

Wer vorurteilsfrei die menschliche Haut anschaut, wird rasch bemerken, dass ihr selbst einfachste biologische Mechanismen eines effektiven Schutzmechanismus fehlen. Es gibt weder Schuppen (wie bei Fischen), Hornschilder (wie bei einigen Reptilien), Knochenpanzerung (wie bei

Schildkröten) oder andere feste Exoskelette (wie bei Insekten). Es gibt beim Menschen nur ein flächenmässig zwar grosses, aber gleichzeitig recht dünnes und zudem extrem sensibles Organ. Die naturheilkundliche Frage lautet also: Welche Aufgaben erfüllt die Haut, wenn sie uns nicht schützt?

Unsere Haut ist zunächst eine Übergangszone, an der Innenraum Mensch und Aussenraum Biosphäre (Lebenswelt) ineinander übergehen. Die Haut ist ein Organ fliessender Grenzflächen, der Begegnung und der Erfahrung: Über die vielen und verschiedensten Rezeptoren erleben wir die Wärme des Sonnenlichts, die Kälte der Luft, die Härte der Steine, die Weichheit des Sandes, die Schwere des Körpers (Erdanziehung), das Strömen des Windes, das Fliessen des Wassers, die Dornen

eines Brombeerbusches, die nicht-hörbaren Schwingungen von Musik oder die sanften Hände eines liebenden Menschen. Auch unsere gegenseitigen Gefühle oder sexuellen Gelüste teilen wir untereinander über schweiss- und luftübertragene Pheromone, über Hautberührungen oder unseren Tastsinn. Und dies im Zusammenleben mit Milliarden Bakterien, die unsere Haut zu gegenseitigem Nutzen der verschiedenen Arten besiedeln. Für Naturheilkundler sind die «grenzüberschreitenden» Eigenarten der Haut weitaus nachvollziehbarer als für Schulmediziner, da sie Konzepte wie Dysbiose (Störungen der Darmflora) oder Darmsanierung schon lange kennen und therapeutisch nutzen. Und sie betreiben schon lange eine systemmedizinische Heilkunde, die die überaus komplexen Vernetzungen und Interaktionen alles Lebendigen kennt und bei der Behandlung von Krankheiten individuell berücksichtigt.

Inserat

Schädliches

Sonnenlicht?

Die mit zum Tode von Hannelore Kohl, der ersten Gattin des deutschen Ex-Kanzlers, beitragende Sonnen-Allergie hat scheinbar bestätigt: Sonne ist ungesund. Doch das von interessierten Kreisen seit Jahrzehnten gepredigte Glaubensbekenntnis «Sonnenlicht verursacht Hautkrebs» ist zunehmend entkräftet worden. Schon lange weiss man beispielsweise, dass die weissen Australier schwarzen Hautkrebs besonders an Stellen entwickeln, wo das Sonnenlicht kaum hinscheint, so etwa unter den Achseln. Italienische Forscher konnten gerade erst Ergebnisse anderer WissenschaftlerGruppen bestätigen, dass natürliches Sonnenlicht vor Hautkrebs sogar schützt. Vermutlich über eine vermehrte Bildung von Vitamin D. Die Jahrmillionen währende Anpassung an das Sonnenlicht hat zu vielen biologisch hoch sinnvollen Funktionen geführt, die Grundlage unserer Gesundheit sind und bleiben. Dicke Schichten teilweise ungesunder Sonnenschutzcremes oder gar das völlige Vermeiden von natürlichem Sonnenlicht sind nicht gut für unsere Haut. Sie liebt Licht, Luft und bei Bedarf Wasser. Klar ist übrigens auch, dass eine Vielzahl aller Hautprobleme und -störungen durch weitgehenden Kosmetika-Verzicht vermeidbar sind. Das hört keine Frau gerne. Möchte sie jedoch naturnah gesund leben, liegt der Verzicht auf die meisten dieser Industrieprodukte nahe.

Die Haut als Ausscheidungsorgan

Bei der Behandlung von Hauterkrankungen sind funktionelle Störungen bedeutsamer Einzelfunktionen wie beispielsweise die Regulation des Wärmehaushaltes immer mitzuberücksichtigen. In der Schulmedizin gerne vergessen, in der Naturheilkunde manchmal exzessiv genutzt, ist die Fähigkeit der Haut, als ersatzweises Ausscheidungsorgan die Aufgaben einer versagenden Leber, Niere oder des Darms (teilweise) zu übernehmen. So gelingt es beispielsweise, Patienten mit sehr fortgeschrittener Nierenfunktionsstörung durch naturheilkundlich intensiviertes Saunieren noch einige Zeit vor einer irgendwann nötig werdenden Dauer-Blutwäsche zu bewahren. Durch eine Vielzahl von Manipulationen an der Haut, so etwa wassertherapeutische Behandlungen nach Priessnitz oder Kneipp oder Ausleitungsverfahren wie Senfpflaster, Schröpfen,

Wickel, Schwitzkuren oder Blutegel, wird die Ausscheidung von Stoffwechsel-Endprodukt (oft als Schlacke bezeichnet) gefördert. Gleichzeitig stimulieren viele dieser Verfahren über sogenannte Somatotopien Stoffwechselfunktionen. Somatotopien beschreiben die entwicklungsgeschichtlich bedingte Verknüpfung von Gehirnarealen mit zugeordneten Körperarealen. Dabei sind mehr oder weniger direkt auch Hautgebiete mit inneren Organen quasi reflektorisch verschaltet. Die naturheilkundliche Erfahrungsmedizin hat eine Vielzahl von Hautpunkten und -flächen gefunden, deren Reizung, zum Beispiel mit einem Reizpflaster, zur heilungsanregenden Stimulation eines korrespondierenden Organs führt.

Die Schönheit des natürlichen Lebens

Schönheit und gesunde Haut sind in der Naturheilkunde Synonyme. Nur ist damit

die Schönheit des natürlichen Lebens gemeint – Lachfalten, vor Leben sprühende Augen, Spuren des bisher gelebten Lebens auch in der Haut, Verletzungen, die blühenden Wangen der Schwangeren, die auch in der Haut oft verschlüsselte Weisheit und Schönheit des Alters oder selbst die Hervorhebung wesentlicher Merkmale bei einem schwer kranken, allmählich «dahinschwindenden» Menschen. All dies versucht die Naturheilkunde bei der Vorbeugung und Behandlung von Gesundheitsstörungen und Krankheiten zu berücksichtigen. Vor allem indem sie mit ihrem bunten Verfahrensmix die dem Menschen innewohnende Selbstheilungsfähigkeit anregt. Dabei sollten Patienten eine Behandlung nicht dadurch stören, dass sie ihre Haut unnatürlich belasten (zum Beispiel mit chemischen Pflegepro-

Inserat

Tina Wohlwend, 50 dipl. med. Ther apeutin mit eidg Fachausweis in der Ge sundheit spraxis in Binningen/B as el

dukten, übertriebener Hygiene, Schadstoffen aus Ernährung, Reinigungsmitteln oder verdreckter Luft). Kurzum: Eine natürliche, gesunde Lebensführung tut nicht nur dem Menschen insgesamt wohl, sondern auch der Haut.

Eine

Bürstenmassage mag die Haut

Eine gute Möglichkeit, neben der Hygiene etwas für die Haut zu tun, ist tägliches Trockenbürsten. Verwendet werden dazu langstielige Hautbürsten mit echten Borsten oder raue Spezialhandschuhe aus Naturfasern. Das Trockenbürsten regt die Hautdurchblutung an. Die Haut wird widerstandsfähiger gegen Entzündungen, Pickel, Pilzinfekte oder Hauterkrankungen. Das regelmässige Bürsten regt aber nicht nur den äusseren Blutkreislauf an, sondern es

werden über die Reflexzonen auch innere Organe stimuliert und der Lymphfluss angeregt. Insgesamt wird so auch die körpereigene Abwehr angeregt. Auch das sogenannte Hautbild verbessert sich: Die Haut sieht schöner und frischer aus. Trockenes Hautbürsten wird zur Verbesserung des Hautzustandes auch bei Hautkrankheiten wie Pickel, Akne, Schuppenflechte oder Entzündungen empfohlen. Allerdings wird jeweils um die Entzündungen oder befallenen Hautflächen herum gebürstet, niemals darüber. Und so gehts: Am herzentferntesten Punkt am rechten Fuss wird begonnen. Handschuh oder Bürste mit gleichmässigem, leichtem Druck und kreisenden Bewegungen von unten nach oben (herzwärts) führen. Auch Bauch, Po, Arme und den Rücken so behandeln. Schliesslich werden Kopf, Hals, Schulter und Dekolleté noch von oben nach unten (herzwärts) massiert. Die Haut wird dabei leicht gerötet, gut durchblutet und pulsiert angenehm. ◆

Gesunde Ernährung und

tägliche

Bewegung.

Unser Wohlbefinden hängt stark von unserer körperlichen Mobilität ab Ist sie reduzier t, helf en un s me di zini sc he Th er ap eut en un d Th er ap eut in ne n wi e Tina Wo hlw en d, si e wi ed er he rz ust elle n. Vorb eugen is t ab er auch in diesem Fall be ss er als heilen

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Stress lass nach! – Die vielen Wege zur Gelassenheit

Teil 2

«Musse ist der schönste Besitz von allen.» Dieses Zitat von Sokrates trifft mehr denn je ins Schwarze. Die zunehmende Geschwindigkeit in unserem Alltag fordert ihren Tribut: Wir leiden unter Schlafstörungen, Bluthochdruck, Kopfschmerzen. Die Entspannungs- und Achtsamkeitslehrerin Lioba Schneemann zeigt Wege auf, wie wir wieder zu mehr Musse und Gelassenheit kommen.

Text: Lioba Schneemann

Lioba Schneemann zeigt Menschen, wie sie sich entspannen und achtsamer leben können. Sie gibt Kurse in der Umgebung von Liestal. www.schneemannentspannt.ch

Den Autopiloten abschalten

«Der erste Schritt zu körperlichem Wohlbefinden besteht darin, seinen Körper bewusst wahrzunehmen. Wir müssen wissen, was in uns vorgeht», schreibt der Psychotherapeut Christopher Germer.

Wie sieht jedoch der Alltag aus? Da reissen uns Gedanken, Empfindungen und Gefühle mit, oft drohen wir eher darin zu versinken, als dass wir ihnen bewusst begegnen können. Wir wiederholen Reaktionen, statt auf den jetzigen Moment zu reagieren. Das Resultat ist ein Gefühl des Gestresst-Seins, des Getrieben-Seins. Viele Menschen formulieren dies auch treffend, indem sie sagen: «Ich fühle mich wie im Hamsterrad.»

Achtsamkeit hilft, aus diesem Hamsterrad auszusteigen. Sie hilft uns, dass wir uns dessen bewusst werden, und lässt uns die

Wahl, wie wir reagieren. Achtsamkeit bedeutet, sich des gegenwärtigen Momentes gewahr zu sein. Gedanken, Gefühle und Empfindungen nehmen wir, so wie sie im Augenblick sind, wahr, ohne sie zu bewerten oder verändern zu wollen. Simpel definiert es der Meditationslehrer Guy Armstrong: «Zu wissen, was du erlebst, während du es erlebst.» Indem wir dem Strom unserer Sinneseindrücke die volle Aufmerksamkeit schenken, anstatt uns in Interpretationen davon wiederzufinden, kann jeder Augenblick zu einer bewussteren und lebendigeren Erfahrung werden.

Die volle Aufmerksamkeit

Was so einfach klingt, fällt doch vielen Menschen schwer. Die gute Nachricht ist, dass Achtsamkeit in unserer Natur liegt. Das offene Gewahrsein ist eine Fähigkeit,

die wir wieder lernen und täglich im Alltag kultivieren können. Es ist nicht schwer, die Blume am Wegesrand mit allen Sinnen zu erfahren, die Apfelsüsse bewusst zu schmecken oder den Waldboden unter den Füssen zu spüren. Und jeder Moment ist ideal, um Achtsamkeit im Alltag zu erfahren.

Versuchen Sie es selbst, etwa mit diesen Anregungen: Wenn Sie morgens aufwachen, nehmen Sie sich kurz Zeit – statt sogleich aus dem Bett zu springen – und spüren Sie in Ihren Körper hinein. Wer den Tag mit mehr Bewusstheit für den gegenwärtigen Moment beginnt, schafft gute Bedingungen für ein Gefühl von Ruhe und Gleichmut auch während der schwierigen Momente im Laufe des Tages.

Wenn Sie duschen, achten Sie darauf, was Ihr Geist tut. Denkt und plant er schon den Tag? Sobald Ihnen das bewusst wird, bringen Sie Ihren Geist sanft in die Gegenwart zurück. Nehmen Sie den Geruch der Seife und die Empfindung des Wassers auf Ihrem Körper wahr sowie die Geräusche.

Der Alltag als Lehrmeister Immer wenn Sie mit anderen zusammen sind, nehmen Sie sich Zeit, ihnen zuzuhören und mit ihnen in Kontakt zu sein. Fahren Sie entspannter und langsamer Auto oder Velo und nutzen Sie die rote Ampel als Erinnerung, um auf ihren Atem zu achten.

Der Alltag ist unser bester Lehrmeister. Eine Ergänzung sind Kurse, in welchen mit anderen zusammen der «Achtsamkeitsmuskel» gestärkt wird. Etabliert haben sich die sogenannten MBSR-Kurse zur Stressreduktion (MBSR: mindfulness based stress reduction), ein Programm, das

Übung Nr. 2: Geräusche

wahrnehmen

Die Übung dauert fünf Minuten. Lassen Sie sich in entspannter, aufrechter Haltung an einem ruhigen Ort nieder, an dem Sie nicht gestört werden. Lassen Sie innerlich los, auch den Wunsch, sich zu entspannen oder etwas Bestimmtes zu tun.

Schliessen Sie, wenn Sie mögen, die Augen. Stellen Sie sich vor, ihre Ohren seien Satellitenschüsseln, die alle Geräusche auffangen. Empfangen Sie einfach Schwin- gungen. Sie müssen die Geräusche nicht mögen oder sich besonders konzentrieren – hören Sie einfach alles, was an Ihre Ohren dringt. Lassen Sie die Töne kommen und gehen. Versuchen Sie nicht, welche zu entdecken, lassen Sie sie auf sich zukommen.

Wenn Sie merken, dass Sie sich in Gedanken verlieren – was passieren wird –, kehren Sie mit der Aufmerksamkeit zum Lauschen zurück.

Nach fünf Minuten öffnen Sie die Augen.

der Wissenschaftler Jon Kabat-Zinn Ende der 70er-Jahre entwickelte und bekannt machte. Mithilfe von Konzentrations- und Achtsamkeitsübungen wie Körperwahrnehmen, Sitz-, Gehmeditationen sowie Körperübungen lernt man den täglichen Anforderungen, Stress und Schmerzen auf einer neuen Art und Weise zu begegnen. Für viele Menschen führt Achtsamkeit zu einer Wende in ihrem Leben.

Buchtipp

_ Jon Kabat-Zinn, Ulrike KesperGrossmann: «Die heilende Kraft der Achtsamkeit», Buch mit Doppel-CD (geführte Achtsamkeitsmeditationen) Arbor Verlag

Spezial-Kursangebot für «natürlich»-Leser und Leserinnen: Entspannung und Achtsamkeit üben: 1-Tages-Kurse am Sa. 8.11.14, und am Sa. 13.12.14, von 9–16.30 Uhr im Seminarzentrum Leuenberg in Hölstein. Abonnenten erhalten 15 Prozent Rabatt auf den Kurspreis und zahlen 85 statt 100 Franken. Infos und Anmeldung: www.schneemann-entspannt.ch

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Blutzucker messen, Tabletten schlucken, Insulin spritzen: Das gehört zum Alltag eines Diabetikers. Was es heisst, seinen Lebensstil der Krankheit anzupassen und wie die Naturheilkunde unterstützend und vorsorgend wirken kann.

Text: Sabine Hurni

Auch das noch!», dachte Rolf Hauser, als sein Hausarzt feststellte, dass seine Blutzuckerwerte weit über dem maximalen Richtwert lagen. Der kaufmännische Angestellte stand damals mitten im Berufsleben. Schon längere Zeit litt er unter Bluthochdruck, Herzrasen, Übergewicht und erhöhten Cholesterinwerten. Dass sich vor der Diagnose auch vermehrt eine innere Gereiztheit einstellte, schrieb er mehr dem Stress zu, als seinem Blutzuckerspiegel. Inzwischen weiss der 66-Jährige Typ-2-Diabetiker, dass er ungeduldiger auf seine Umgebung reagiert, wenn die Werte zu hoch sind. «Meine Frau schickt mich in solchen Momenten zum Messgerät», erzählt Hauser und fügt hinzu: «Sie hat meistens recht.»

Das «Diabetes»-Tagebuch

Seit sechs Jahren lebt Rolf Hauser mit der Stoffwechselkrankheit Diabetes. Inzwischen ist er ein regelrechter Fachmann in Sachen Zucker, weiss was ihm gut tut und was er besser unterlassen soll. Isst er stärkehaltige Mahlzeiten mit Teigwaren oder Kartoffeln oder Süssigkeiten, steigt sein Blutzuckerspiegel. Dasselbe passiert, wenn er Alkohol und Limonaden trinkt. Früher konnte sein Körper den Blutzucker selber wieder senken. Doch heute braucht Hauser blutzuckersenkende Tabletten und spritzt sich zusätzlich Insulin. Jeden Morgen misst der Frühaufsteher seinen Blutzucker und schreibt das Resultat in sein «Diabetes-Tagebuch». Auch die Blutdruckmessungen und die Gewichtskontrolle schreibt er hinein. Sein Arzt und die Diabetesberaterin bei der Diabetesgesellschaft möchten bei jeder Kontrolle einen Blick auf diese Protokolle werfen. Sie geben den Fachleuten Auskunft darüber, ob der Patient richtig «eingestellt» ist oder ob die Dosierung der Tabletten oder des Insulins nicht mehr stimmt.

Angst vor Folgeschäden «Manchmal erliege ich den kleinen Sünden des Alltags», gesteht der Diabetiker. Dazu gehören die Hörnli, die ihm so schmecken, das Rahmschnitzel mit Nüdeli und süsse Desserts. Unbarmherzig schnellen die Werte am Folgetag in die Höhe. Das ärgere ihn, gibt er zu. Schliesslich hat sich Hauser das Einhalten der erlaubten Blutzuckerwerte zum obersten Gebot gemacht. In seiner freien Zeit sammelt er In-

formationen über seine Krankheit. Er liest Zeitschriften, besucht Vorträge und studiert Fachbücher. Das ist sein Weg, sich mit möglichen Folgeerkrankungen wie gestörten Nervenleitungen, Durchblutungsstörungen, Erektionsstörungen, Libidoschwäche, Nierenproblemen oder schlechter Wundheilung auseinanderzusetzen. Er möchte alles wissen – nur so vergeht seine Sorge um die Zukunft. «Von der Angstmacherei lasse ich mich nicht verunsichern», meint er. Vielmehr wolle er die Risiken selber abwägen können. Er weiss, wie er seinen Alltag gestalten muss, damit die Werte niedrig bleiben und die Gefahr der Folgeerkrankungen sinkt. Dies nicht zuletzt dank der fachlichen Unterstützung seiner Ärzte und der kantonalen Diabetesgesellschaft.

Ernährungsgewohnheiten überprüfen

Gewohnheiten zu ändern ist kein einfaches Unterfangen. Abwarten bis der Druck gross genug ist und der Arzt einen erhöhten Blutzuckerspiegel feststellt, ist aber die schlechtere Lösung. Wie so oft ist auch bei der Zuckerkrankheit das Vorbeugen sinnvoller als die Therapie. Nahrungsmittel wie Teigwaren, Alkohol, Süssgetränke oder Schokolade werden im Körper zu Glukose abgebaut, lassen somit den Blutzuckerspiegel ansteigen und können dank dem Bauchspeicheldrüsenenzym Insulin in Energie oder Fett umgewandelt werden. Wer nicht körperlich arbeitet, wandelt die Kohlenhydrate grösstenteils in Fett um. Was nicht nur zu Übergewicht führt, sondern auch zu Fettablagerungen im Herz-Kreislauf-System. Deshalb können die Ernährungsfachleute nicht oft genug betonen, wie wichtig eine zucker- und stärkearme Ernährung mit fünf Portionen

Viel Gemüse und Früchte, ein Muss für Diabetiker.

Die Diabetes-Typen

l Typ 1: Hier handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Diese entsteht, wenn die Betazellen der Bauchspeicheldrüse, welche das für die Regulierung des Blutzuckers notwendige Insulin herstellen, vom Immunsystem des Körpers zerstört werden. Tritt häufiger bei Kindern und jungen Erwachsenen auf, kann aber Personen in jedem Lebensalter treffen. Menschen mit Diabetes Typ 1 sind lebenslang auf die Gabe von Insulin angewiesen, Heilungsmöglichkeiten bestehen bisher noch nicht.

l Typ 2: Hier produziert die Bauchspeicheldrüse zwar weiterhin Insulin, jedoch nicht genügend oder der Körper kann es nicht mehr wirksam verwenden, um Blutzucker in Energie umzuwandeln (Insulinresistenz). Die Entwicklung des Typ-2-Diabetes wird begünstigt durch Erbfaktoren, Übergewicht und Bewegungsmangel. Er tritt in den meisten Fällen erst ab einem Lebensalter von über 40 Jahren auf, man findet ihn aber auch zunehmend bei jüngeren Menschen mit starkem Übergewicht.

Quelle: Schweizerische Diabetes-Gesellschaft

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Kursbeginn: Mai 2015, 4-mal 2 Tage Vorkurs für Fachleute Nov 2014/Feb. 2015 Kursleitung: Lilliana Roshardt Kumordzie T 044 926 39 69, contact@touch-and-heal.ch

Kursort: Zürich, 2 Min. vom Hauptbahnhof, IKAMED Institut für Kinesiologie, ikamed.ch Info und Anmeldung: touch-and-heal.ch

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Gemüse und Früchte ist. Bei der Prävention von stoffwechselstörungsbedingten Krankheiten wie Diabetes sind pflanzliche Kost und Bewegung enorm wichtig. Seit sechs Jahren stehen beim Ehepaar Hauser deshalb täglich Gemüse, Salat und Obst auf dem Tisch. «Wir haben uns vor ein paar Jahren einen Steamer angeschafft», erzählt der Diabetiker. Seine Frau wäge die Kohlenhydrate nicht ab, doch sie schaue gut darauf, dass er sich gesund ernähre. Neben der disziplinierten Ernährung ist für Rolf Hauser auch der Sport zu einem zentralen Element in seinem Leben geworden. Solange es nicht eisig kalt oder rutschig ist, nimmt er sich täglich eine bis zwei Stunden Zeit dafür. Er fährt Velo, spaziert oder geht schwimmen. Das war früher anders. Im Berufsleben sass Hauser vorwiegend im Büro und fand wenig Zeit für den körperlichen Ausgleich. Viel lieber verbrachte er seine Freizeit mit Musikhören, ab und zu unternahm er eine Bergtour oder gemütliche Spaziergänge. «Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich das heute anders machen», meint er etwas nachdenklich. Jetzt wo der Diabetiker in Rente ist, hat er auch mehr Zeit für den Sport. Sogar sein Köpergewicht, sein hartnäckigstes Problem, konnte er dank der täglichen Bewegung reduzieren. Hartes Training am eigenen Limit vermeidet er aber tunlichst. Viel lieber fordert er sich gerade so fest heraus, dass er ordentlich ins Schwitzen kommt und sein Puls steigt. Denn für ihn ist klar: «Bewegung muss auch mit Vergnügen verbunden sein.»

Bockshornklee hilft

Auch ein paar Körnchen Bitterstoffe helfen dabei, das Gewicht und den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Die Rede ist vom Bockshornklee. Bockshornklee (Trigonella Foenum-greacum), auch griechisches Heu genannt, gehört zur Familie der Hülsenfrüchte. Er wird in der Küche als Samen, Blätter oder in Form von gekeimten Sprossen verwendet. All diese Pflanzenteile enthalten Bitterstoffe und werden vorwiegend für asiatische Speisen verwendet. Bockshornklee ist oft in Currymischungen enthalten.

Besonders heilsam sind die gelbbraunen, harten Samen. Diese bestehen zu einem grossen Teil aus Schleimstoffen. Zudem enthalten sie viele Bitterstoffe und

ätherisches Öl. Aufgrund des bitteren Geschmacks wirkt Bockshornklee appetitanregend. Das heisst, die Magensäfte werden aktiviert und die Nahrung kann besser verdaut werden. Die Bitterstoffe regen zudem die Bauchspeicheldrüsentätigkeit an und fördern so die Regulierung des Blutzuckers. Bockshornkleesamen werden in der Pflanzenheilkunde bei leichtem Diabetes oder als Begleittherapie bei schwerem Diabetes verwendet. Sie führen nachweislich zu einer Senkung des Blutzuckers und des LDL-Cholesterins. Die übliche Dosis sind ungefähr 25 Gramm Samenpulver pro Tag. Das entspricht fünf Samen, die morgens mit etwas Wasser entweder im Mörser vorsichtig verkleinert oder als ganze Samen heruntergeschluckt werden.

Auch zur Prävention

Wer übergewichtig ist oder zu Übergewicht und Diabetes neigt, soll vorbeugend jeden Morgen ein paar Bockshornkleesamen schlucken. Äusserlich kann ein Bockshornkleesamenwickel übrigens bei Nasennebenhöhlenentzündungen, Rheuma oder Atemwegsbeschwerden helfen. Auch bei Hauterkrankungen können Auflagen entzündungshemmend wirken. Zu diesem Zweck werden 50 Gramm Samen gemahlen und mit 250 Milliliter Wasser zu einem Brei verkocht. Die einjährige Pflanze wird bis zu 60 Zentimeter hoch und stammt ursprünglich aus Persien. Heute ist sie in Nordafrika, Frankreich, Spanien und im Nahen Osten verbreitet. Bockshornklee kann aber auch in der Schweiz angebaut werden. Die Pflanze duftet stark und wird bis zu 60 Zentimeter hoch. Sie hat eine kräftige Pfahlwurzel und blüht von Mai bis Juni. Bockshornklee ist übrigens eng verwandt mit dem Schabzigerklee (Trigonella caerulea), dem Gewürz im Glarner Schabziger. u

Weitere Tipps, um Diabetes vorzubeugen

l Früh reagieren: Die Vorstufe von Diabetes bildet das metabolische Syndrom. Bluthochdruck, Übergewicht, Insulinresistenz und erhöhte Blutfettwerte gehören dazu. Bei diesen Erkrankungen sollte –ergänzend zu medizinischen oder naturheilkundlichen Massnahmen –die Zufuhr von Kohlenhydraten, insbesondere von Weizen reduziert werden.

l Kein Weizen: Der moderne Weizen lässt den Blutzucker stärker in die Höhe schiessen als Gerste, Hirse, Reis und Dinkel. Bei Übergewicht und einer Veranlagung zu Diabetes, sollte Weizen deshalb weitgehend durch Dinkel ersetzt werden. Sowohl beim Brot als auch bei den Teigwaren und beim Gebäck.

l Nährstoffe aufnehmen: Chrom, Zink, Mangan, Magnesium und die B-Vitamine regulieren den Zuckerstoffwechsel. Bei übermässigem Verzehr von kohlenhydrat- und zuckerhaltigen Speisen verbraucht der Körper diese Nährstoffe schnell. Um den erhöhten Bedarf abzudecken, sollten entweder der Konsum reduziert oder aber die Nährstoffe mit Nahrungsergänzungen zugeführt werden.

Beratung

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.

Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau

Rat & Tat per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-online.ch stellen. Das «natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» online für Sie da.

Trockene Haut

Seit zwei Jahren leide ich unter schuppender, trockener und juckender Haut. Befallene Stellen sind Stirn, Augenbrauen, Nasenpartie und Ohrenbereich. Das Waschen mit Wasser macht es schlimmer und die Haut rötet sich dann sehr. Gibt es ein Naturprodukt, das hilft? F. W., Flims

Wasser trocknet paradoxerweise die Haut aus. Auch die Heizungsluft ist für die Haut ein absoluter Stress. Unter den Naturprodukten gibt es einige Hilfsmittel: Allen voran Aloe Vera-Gel oder Jojoba-Öl. Am besten decken Sie sich gleich mit beidem ein. Nach der Reinigung geben Sie zuerst den Aloe Vera-Gel auf das ganze Gesicht. Die trockenen Stellen pflegen Sie zusätzlich mit dem Jojoba-Öl. Achten Sie beim Kauf darauf, dass etwa 99 Prozent Aloe Vera im Produkt ist. Es gibt in den Grossverteilern Aloe VeraLotionen, die nur gerade 10 Prozent Aloe Vera enthalten. Solche Produkte sind nicht vergleichbar mit einem reinen Aloe VeraGel. Vielleicht kommt die Trockenheit auch von innen. Trinken Sie unbedingt auch im Winter genug Wasser oder Tee. Um den Darm und somit den Körper zusätzlich zu befeuchten, können Sie morgens einen Esslöffel Leinöl zu sich nehmen. Zum Beispiel vermischt mit einem Glas lauwarmem Wasser.

Asthma im Alter

Dieses Jahr hatte ich, 70 Jahre, erstmals Heuschnupfen mit Atemschwierigkeiten. Ich erhielt einen Asthmaspray mit Kortison. Nun habe ich hochwertige Schwarzkümmelöl-Kapseln gekauft. Über die Einnahme bin mir unsicher. F. P., Zürich

Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie in regelmässigen Abständen warme Mahlzeiten essen. Im Winter oder an kalten Tagen sollten Sie warm frühstücken (einen Porridge mit Dinkelflocken, Rosinen, etwas Salz und Rohrzucker, oder gedämpftes Obst, gekochtes Trockenobst, gebratene Bananen) und auch zum Mittag- und Abendessen etwas kochen. Nicht viel, aber einfach so, dass der Magen nahrhafte Wärme bekommt. Das ist das beste Mittel, um Allergien, begleitet von Atemnot, vorzubeugen. Die SchwarzkümmelölKapseln wirken sehr gut Allergien entgegen. Zudem befeuchtet das Öl den Körper, was bei Asthma auch sehr hilfreich und wichtig ist. Ich würde Ihnen vorschlagen, dass Sie ab Dezember drei Mal täglich zwei Kapseln einnehmen. Man sollte die Kur mindestens drei Monate vor Ausbruch der Pollensaison beginnen. Bis dahin reicht es, wenn Sie die halbe Dosis einnehmen. Also drei Mal täglich eine Kapsel. Nehmen Sie vielleicht zusätzlich auch ein Stärkungsmittel ein. Zum Beispiel ein Straht Kräuterhefe-Präparat. Es unterstützt den Körper und versorgt Sie mit vielen wichtigen Nährstoffen.

Fasten bei Darmentzündung

Unser Sohn leidet an Morbus Crohn. Gibt es in der Naturheilkunde Wege, die das Darmleiden verbessern können? K. Z., Zuchwil

Darmerkrankungen hängen immer mit sehr vielen verschiedenen Faktoren zusammen. Meistens handelt es sich um eine Kombination von Stress und falscher

Aloe Vera hilft bei trockener Haut.

Fersensporn

Morgens schmerzt mein linker Fuss, wenn ich barfuss gehe. Sobald ich Schuhe mit Einlagen anziehe, ist der Schmerz fast weg. Jetzt beginnt auch der andere Fuss zu schmerzen. Ich wandere viel, fahre täglich Velo, gehe joggen und trinke genug Wasser. Was kann ich gegen den Schmerz tun? A. Z., Cham

Fersensporn entsteht, wenn die Längssehne des Fusses – die Verlängerung der Achillessehne – aufgrund einer Überlastung verhärtet ist. Um den Schmerz zu lindern, muss man die Sehne regelrecht «weichklopfen». Ich vermute, dass Ihre Waden und Ihre Achillessehne stark angespannt sind. Bereiten Sie sich am Abend ein Schwefel-Fussbad zu. Das erhalten Sie im Fachhandel. Wichtig ist, dass das Wasser bis mindestens Mitte Waden reicht. Sie können dafür zum Beispiel einen Putzeimer verwenden. Danach massieren Sie die Beine ab dem Knie bis zu den Zehen mit einem wärmenden Öl. Zum Beispiel mit einem Arnika-Öl. Anschliessend Socken anziehen und so schlafen gehen. Das Fussbad können Sie innerhalb einer Woche mehrfach anwenden. Insbesondere deshalb, weil Ihre Füsse und Waden aufgrund Ihres aktiven Sportprogrammes täglich stark gefordert sind.

Zu den Einlagen: Sie stützen dort, wo die Fussmuskulatur nicht ausreicht. Das hat aber nicht nur Vorteile. Obwohl die Einlagen für den Moment eine Erleichterung bringen, nehmen sie der Muskulatur oft zu viel Arbeit ab. Es ist zwingend notwendig, dass Sie den Fuss nicht nur stützen, sondern dass Sie auch die Fussmuskulatur aufbauen. Dehnen Sie deshalb morgens den Fuss gut auf. Nehmen Sie ein Wallholz, legen Sie es auf den Boden und rollen Sie

den Fuss darüber. Es darf ruhig etwas ziehen. Auch eine Treppenstufe eignet sich für dieses Aufdehnen. Beginnen Sie die Fussmuskulatur bewusst anzuregen, indem Sie die Zehen viel bewegen und versuchen einen Bleistift zu fassen. Eine ebenfalls gute Übung ist, mit der Fusssohle einen kleinen Ball hochzuheben. Das wird Ihnen zwar kaum gelingen, doch die Bewegung, die sie dafür mit dem Fuss ausführen müssen, ist ein sehr gutes Muskeltraining.

Zu überlegen wäre auch, ob Sie genügend mit Mineralstoffen versorgt sind. Allenfalls wäre es sinnvoll, wenn Sie mit einem Basensalz Ihren Körper einmal richtig entsäuren. Essen Sie täglich eine getrocknete Feige oder ein paar Datteln. Dörrfrüchte sind ideale, basische, mineralstoffreiche Sportnahrungsmittel. Auch im Rucksack auf der Wanderung dürfen Trockenfrüchte nicht fehlen.

Unerträgliche Monatsschmerzen

Meine Tochter leidet seit vielen Jahren unter unsagbaren Regelschmerzen. Sie hat keine Endometriose und laut Gynäkologe ist alles in Ordnung. Ich glaube, sie sollte sofort mit entspannenden Methoden arbeiten.

K. M., Zürich

Als Erstes sollte Ihre Tochter mindestens drei Monate lang Mönchspfeffer einnehmen. Die Heilpflanze gibt es als fertiges Präparat zu kaufen. Gleichzeitig wäre es gut, wenn sie täglich ein bis zwei Tassen Schafgarbentee trinkt. Die Schafgarbe entkrampft die Gebärmutter und hat einen sanften Einfluss auf die Hormonsituation. Weil die Pille keine wesentliche Veränderung herbeigeführt hat, sehe ich keinen Grund, diese noch weiter einzunehmen. Sie soll in den Tagen vor der Menstruation Fussbäder und während der Menstruation Sitzbäder mit Schafgarbentee machen. Beides entspannt den Unterbauch und hilft gegen die Schmerzen. Bewährt hat sich übrigens auch Sport. Regelmässiges Joggen oder Schwimmen wäre sehr hilfreich. Was die Ernährung und die Getränke betrifft, so sollte Ihre Tochter während der Menstruation täglich drei leichte, warme Mahlzeiten und etwa zwei bis drei Liter warme und lauwarme Getränke zu sich nehmen. Abends nichts abmachen, sondern in der Badewanne entspannen, auf dem Sofa ein Buch lesen und mit der Bettflasche ins Bett gehen.

Wenn es finanziell und zeitlich drin liegt, würde bestimmt auch eine Ayurvedakur guttun. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Frauen, die zu Periodenschmerzen neigen, sehr gut auf Ölmassagen reagieren. Auch Scheideneinläufe mit Öl oder Darmeinläufe mit medizinierten Ölen bringen Linderung bei Menstruationsproblemen.

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Der sanfte Weg zur Bewältigung existentieller Krisen

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Dank Rückführungen in frühere Existenzen können wir die Ursachen unserer Probleme wahrnehmen und auflösen. Das Erkennen und Verarbeiten von Konflikten und traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit, beeinflussen positiv unser heutiges Leben und erhöhen unsere Lebensqualität.

Barbara Bachmann – 8247 Flurlingen

Dipl. Hypnotherapeutin AGW – Leiterin ECPS

Prof. Mitglied IARRT, CA USA / S.P.R. London UK T. 052 659 10 63 • bbachmann@ecps.ch • www.ecps.ch

Ich würde ja sofort mehr Velo fahren, ABER

Gesundheit

Entdecken Sie Ihren Alltag neu: wwf.ch/umwelttipps

- Spiritualität

- Heilung

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Haus&Garten

Balkonpflanzen_ Zartes für kalte Tage

Der Chinesische Bleiwurz (Ceratostigma plumbaginoides) erträgt Temperaturen bis minus 20 Grad. Besonders hübsch sieht die Pflanze aus, wenn sich bei Kälte die grünen Blätter rot verfärben. Um sich wohlzufühlen, braucht die Pflanze einen sonnigen Platz. Dafür kommt sie mit wenig Nährstoffen zurecht. Damit der Bleiwurz den Winter gut übersteht, braucht er einen lockeren durchlässigen Boden – Sand oder Kies unter die Erde mischen. tha

➜ Der Tipp

Was tun, wenn Plastikvorratsdosen muffig riechen? Zeitungspapier in die Dose stopfen und drei Tage lang fest verschlossen stehen lassen. Danach mit klarem Wasser spülen.

_ Aus: «Vom Fleck weg» von Erica Matile

Lesen_ Suppenkochbuch

Sie wärmen Bauch und Seele: heisse, duftende Suppen. Die beiden Wirtinnen des Restaurants «Alpenrose» in Zürich sind eigentliche Suppenexpertinnen, da sie seit einigen Jahren auch noch eine Take-away-Suppenküche betreiben. Zur Freude aller haben die beiden 200 Suppenrezepte – darunter auch solche für warme Tage und solche, die schon mehr Eintopf denn Suppe sind – versammelt. En Guete. _ Tine Giacobbo, Katharina Sinniger: «Suppenkochbuch», Echtzeit Verlag, 2014, Fr. 48.–.

Energie_ Wie viel Strom «macht» unser Dach?

Was würden uns Solarzellen am eigenen Haus bringen? Wer sich diese Frage schon einmal gestellt hat, findet auf der Website von Swissolar, dem Branchenverband für Sonnenenergie, einen Rechner, der nicht nur zeigt, wie viel Strom eine solche Anlage bringen würde, sondern auch wie viele Fördergelder man zugute hätte.

_ www.swissolar.ch

Nicht nur für Kinder

Während Grilleure ihre Fleischstücke und Würste voller Hingabe drehen und wenden, erfahren Maiskolben (der «Wurstersatz» der Vegetarier) meist eine weitaus nachlässigere Behandlung auf dem Rost. Doch der Zuckermais, geschätzte 3300 Tonnen werden in der Schweiz jährlich gegessen, hat mehr verdient. Die Süsse hat der Mais, weil sich der Zucker in den Körnern – im Gegensatz zum Futtermais –nur langsam in Stärke umwandelt. Nicht umsonst ist die Pflanze in vielen Teilen der Welt ein Grundnahrungsmittel: Zwar enthalten die Körner einen Wasseranteil von 72 Prozent, doch Mais hat auch eine ausgewogene Zusammensetzung von Kohlenhydraten, Eiweiss, Fett, zahlreichen Mineralien und Vitaminen. Zudem ist Mais ein guter Ersatz für Menschen, die Getreide nicht vertragen. Wem das Abnagen der Körner nicht behagt, kann diese zum Beispiel auch in eine Polenta mischen. Das gibt Biss und eine frische Note. Maiskolben rund 12 bis 15 Minuten in Salzwasser kochen. Danach lassen sich die Körner mit einem grossen Messer gut von oben nach unten wegschneiden. Die Saison für einheimische Maiskolben dauert noch bis Oktober. tha

Und was essen Sie?

Wir verschlingen viel zu viel vom Falschen; ausserdem verschwenden wir Lebensmittel en masse. Beides hat System – und macht die Welt kaputt. Es ist Zeit für eine Revolution unserer Ernährungsgewohnheiten. Text: Andreas Krebs

Was haben Sie gestern gegessen, was vorgestern? Wissen Sie es noch? Und sind Sie sich bewusst, was Sie da tagein, tagaus so alles essen? «Essen ist kein rein privates Vergnügen. Vielleicht ist gegenwärtig nichts politischer», schreibt Harald Lemke in seinem Buch «Politik des Essens». Die Zukunft der Menschheit hänge ganz entscheidend vom gesellschaftlichen Umgang mit der Nahrungsfrage ab. Lemke rechnet mit bald steigenden Preisen für Lebensmittel. Angesichts dessen, dass immer mehr Chinesen und Inder an den (Rind-) Fleischtopf drängen, ist das keine gewagte Prognose. Denn insbesondere die Rindfleischproduktion ist sehr ressourcenintensiv. «Die kurze Ära eines billigen Schlaraffenlands in den Wohlstandsländern des reichen Nordens steht vor ihrem historischen Ende», ist Lemke überzeugt. Und die UNO warnt, dass uns spätestens im Jahr 2050 eine weltweite Lebensmittelknappheit droht, wenn wir den Fleischkonsum nicht drastisch reduzieren.

Die heutige Nahrungsmittelproduktion verursacht gewaltige Probleme und Kos-

ten; die Folgen des Fleisch- und Milchkonsums sind verheerend: Wasserverschwendung und -verseuchung, Zerstörung des Regenwaldes, Artensterben, Klimawandel, Tierleid, Hunger in der sogenannt Dritten Welt. Ausserdem fördern Tierproteine in grösseren Mengen verzehrt Herzinfarkte, Krebs, Diabetes, Allergien, Demenz und andere Zivilisationskrankheiten. Kurzum: Wir können uns die «Nutztierhaltung» schlichtweg nicht mehr leisten.

Das Schwein als Ware

Der Ernährungsbereich kulminiert viele der gravierendsten Probleme der Menschheit. Das ist auch eine gute Nachricht. Sie bedeutet nämlich, dass deshalb auch viele Probleme auf einen Schlag lösbar wären. Tatsächlich ist im Bereich Ernährung mit dem geringsten Aufwand die grösste Wirkung zu erzielen. Jeder von uns kann selber entscheiden, was er essen will. Jeden Tag. Wir brauchen bloss mehr möglichst unverarbeitete, frische (saisonale und regionale) pflanzliche Lebensmittel zu essen, statt Fleisch, Milch, Eier und Industrienahrung. Es gibt nichts, womit der Ein-

zelne mehr bewegen könnte. Oder mit den Worten Albert Einsteins: «Wir können die Welt nur retten, wenn wir endlich aufhören, Tiere zu töten.»

Doch wir hängen am Fleisch – und an ungesunden Snacks und Drinks. Durchschnittlich isst jeder Schweizer 45 Kilogramm Zucker und 52 Kilogramm Fleisch pro Jahr. Dass die Fleischindustrie weder ehrlich noch natürlich ist, wie es die Schweizer Branchenorganisation mit einer Kampagne einst verkündete, zeigt –einmal mehr! – der im August von der Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) veröffentlichte Schweizer SchweineReport.

Indem die Politik Massentierhaltung fördert und Fleisch und Milch subventioniert (siehe Grafik Seite 31), hat sie sich zum Handlanger einer Agrarindustrie gemacht, die systematisch Tiere quält und mit ihren Monokulturen und Giften die Artenvielfalt vernichtet.

Zwar gilt unser Tierschutzgesetz als strengstes der Welt. Doch die schockierenden Bilder aus Schweizer Schweinebetrieben zeigen unhaltbare Zustände: Die

30 %

aller Lebensmittel, landen im Abfall

46 Schweine

isst der Schweizer bis zu seinem Tod

150 000

Nutztiere werden täglich geschlachtet

52 kg

Fleisch isst der Schweizer pro Jahr

rund 1000 Hühner

isst der Schweizer bis zu seinem Tod

289 kg

Nahrungsabfälle produzieren wir pro Kopf und Jahr

Schweine vegetieren in zu engen, verkoteten Buchten, viele sind krank oder verstümmelt. Beschäftigung haben sie keine – nicht einmal Stroh – und Sonne sehen sie in ihrem kurzen, qualvollen Leben nie. Und trotzdem ist das gesetzeskonform. «Die Aufnahmen entblössen eine lebensverachtende Branche mit nur einem Ziel: Profit mit der Ware Schwein», sagt TIFPräsident Tobias Sennhauser. «Von artgerechter Haltung kann in der Schweiz keine Rede sein.»

Roh und barbarisch

Die Fleischindustrie macht uns zu Barbaren. Am Ende seines Lebens hat der Schweizer 46 Schweine und fast tausend Hühner gegessen. Und viele andere Tiere mehr. Allein in der Schweiz werden jeden Tag 150 000 sogenannte Nutztiere im Kindsalter geschlachtet. Über 50 Millionen pro Jahr. Gegen zehn Prozent davon sind noch bei Bewusstsein, wenn sie aufgeschlitzt werden, weil der Bolzenschuss respektive die Kohlendioxidbetäubung versagt. Das steht in krassem Widerspruch zu Artikel 21 des Tierschutzgesetzes: «Säugetiere dürfen nur geschlachtet werden, wenn sie vor Beginn des Blutentzugs betäubt worden sind.» Und in der Eierwirtschaft werden pro Jahr zwei Millionen männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen vergast oder geschreddert. Da macht auch «Bio» keine Ausnahme.

Trotz dieses Wahnsinns, trotz BSE, Quäl- und Gammelfleisch: Wir sind eine

fleisch- und milchversessene Gesellschaft. Viele glauben gar, dass der Mensch zwangsläufig irgendwelche Mängel erleidet, wenn er keine tierischen Produkte zu sich nimmt. Das stimmt natürlich nicht. Heute ist es ein Leichtes, sich gesund und vollwertig vegetarisch oder vegan zu ernähren. Die Eidgenössische Ernährungskommission betrachtet indes nur die «ovo-lacto-vegetarische Ernährung für gesunde Erwachsene als gesunde Ernährungsweise». Sie empfiehlt also explizit Eier und Milch. Damit stützt sie das perverse System, das unsere krank machenden Ernährungsgewohnheiten verursacht hat. Obwohl das Bundesamt für Umwelt die Nutztierhaltung als wichtigen Faktor der Umweltbelastung ausmacht, essen und produzieren alle fröhlich weiter.

Auf politischem Parkett

Und auch die UNO schreibt, dass die aktuelle Ernährungsproduktion ebenso klimaschädlich wie der gesamte globale Verkehr sei. Deshalb und um den Welthunger zu besiegen, spricht sich die Organisation für eine vermehrt pflanzliche Ernährung aus. Gemäss Berechnungen des Vereins Eaternity – ihr Slogan: «Bei uns geht der Klimaschutz durch den Magen.» – verursacht eine klimafreundliche Ernährung über 50 Prozent weniger CO2-Ausstoss. Das Potenzial ist also enorm.

Dennoch wird der Ernährungsbereich politisch vergleichsweise krass vernachlässigt. Im Zusammenhang mit Nachhaltig-

keit ist von vielen Dingen die Rede, aber selten ernsthaft von der Ernährung. Das ändert sich nun aber: Die Grüne Partei der Schweiz sammelt derzeit Unterschriften für die eidgenössische Volksinitiative «Für gesunde sowie umweltfreundlich und fair hergestellte Lebensmittel (Fair Food Initiative)». In Biel haben die Grünen die städtische Initiative «für eine gesunde Ernährung» lanciert. Ähnliche Projekte gibt es bereits in Genf und Lausanne, wo die Behörden dafür sorgten, dass in Krippen und ausserschulischen Betreuungsstrukturen Mahlzeiten mit biologischen Produktionen vor Ort zubereitet werden.

Veganer – die neuen Vegis

Die Rechnung dürfte aufgehen. Wenn es schmackhafte pflanzliche Kost gibt, greifen auch viele Fleischesser gerne zu. Viele Menschen leben heute flexitarisch; Fleisch gibt es nur gelegentlich und aus tiergerechter Haltung. Vegetarier sind längst keine Exoten mehr. Und vegan Essen liegt im Trend. Gemäss Schätzung der Veganen Gesellschaft Schweiz leben hierzulande 70 000 Veganer, Tendenz steigend. Rund hundert vegane Kochbücher listet die Deutsche Buchhandeldatenbank – und monatlich erscheinen neue. Bereits gibt es über 50 vegane Restaurants, Cafés und Gelaterias im Land, hauptsächlich konzentriert in wenigen grossen Städten. Das vegane Lebensmittelangebot ist in den letzten Jahren rasant gestiegen, auch bei den Grossverteilern. Und den-

noch: «Der Trend zu veganer, vegetarischer oder zumindest flexitarischer Ernährung schlägt sich jedoch noch nicht in einem zurückgehenden Fleischkonsum oder einer verminderten Nachfrage nach Billigfleisch oder Billigeiern nieder. Nach wie vor ist der Preis für einkommensschwächere, bildungsferne Menschen ein Hauptargument beim Einkauf», schreibt das Gottlieb Duttweiler Institut in seinem aktuellen «Food Trends Report.» Insgesamt gehe der Trend aber hin zu einer gesünderen, nachhaltigeren, ökologischeren und respektvolleren Ernährung. Die Autoren prophezeien einen «Beginn eines neuen Essbewusstseins». ◆

Es ist Mord Gemäss der Weltgesundheitsorganisation WHO leben 80 Prozent aller unterernährten Kinder in Ländern, die einen Lebensmittelüberschuss produzieren. Über die Hälfte der Lebensmittel wird jedoch in Industrieländer als Futtermittel für Tiere exportiert, die wir dann essen. Es braucht durchschnittlich 10 Kilogramm Getreide, um 1 Kilogramm Fleisch zu produzieren. Umso weniger tierische Produkte wir konsumieren, umso mehr Menschen könnten ernährt werden. Der exorbitante Fleischkonsum hat zudem zur Folge, dass flächendeckend Antibiotika ins Tierfutter gemischt wird. Dies fördert die Entwicklung multiresistenter Keime. Daran sterben auch hierzulande schon heute Tausende.

Subventionen des Bundes

Ernährungsempfehlung des Bundes

Quelle: Rüdiger Dahlke, «Peace Food»
Früchte und Gemüse
Getreide, mit Kartoffeln
Fette und Öle Zucker und Alkohol
Fleisch, Eier, Milch und Soja

Oh, Du schöner Herbst!

Der farbenprächtige Herbstwald lädt nun zu ausgedehnten Spaziergängen. Doch aufgepasst: Vor dem Müssiggang gibt es im Garten noch einiges zu tun, wie Remo Vetters lange Liste unschwer erkennen lässt.

Text: Remo Vetter

Der Autor

Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.

Rot und golden gefärbte Blätter bringen jetzt Farbe in den Garten und in die Landschaft. Der Oktober kann einerseits angenehm warm, manchmal schwül oder aber frostig kühl und trüb sein. Bei uns auf knapp 1000 Metern Höhe haben wir schon alles erlebt. In höheren Lagen gibt es bereits Bodenfröste. Darauf müssen wir uns als Gärtner einstellen. Die letzten Ernten werden nun eingebracht. Die verbleibenden Äpfel müssen jetzt vom Baum und werden vermostet. Am Boden liegende Früchte werden gerne von Schädlingen zum Überwintern genutzt, darum ist es ratsam das Fallobst einzusammeln. Es gilt, milde, trockene Tage für Neupflanzungen zu nutzen (siehe Tipps Nutzgarten). Wer in den nächsten Jahren eigene Äpfel und Birnen ernten möchte, kann im Herbst Obstbäume in vorbereitete Pflanzgruben setzen. Für Herbstpflanzungen unempfindliche Arten kaufen. Wer im nächsten Jahr Neues im Garten blühen, wachsen und reifen sehen möchte, hat also noch einiges zu tun, denn der Herbst ist eine gute Pflanzzeit.

Schon an den Winter denken

Bereiten Sie Ihren Garten jetzt auf den Winter vor: Die Kulturen abräumen und das nächste Jahr vorbereiten. Es gilt das Unkraut auf den Beeten und den Wegen zu jäten und den Boden zu lockern. Das Unkraut verliert seine Samen ständig,

durch eine rechtzeitige Bekämpfung sparen wir uns im Frühjahr viel Arbeit. Wir setzen an trockenen Tagen noch einmal den Kompost um und mischen das fallende Laub mit ein. Den reifen Kompost verteilen wir auf den Beeten und den Baumscheiben der Obstbäume und Sträucher.

Auf einer Wiese legen wir neue Hügelund Flachbeete an. Dazu markieren wir die Beetfläche und stechen die Grasnarbe ab. Beim Aufbau der Hügelbeete nutzen wir die abgestochene Grasnarbe, welche wir umgekehrt auf den Boden ausbringen, damit das Gras nicht gleich wieder anwächst und spriesst. Im Laufe des Herbstes und Winters schichten wir alles anfallende Grünzeug, Astmaterial, Laub, Küchenrückstände, Asche vom Kachelofen auf das werdende Hügelbeet und geben im Frühjahr eine Schicht reifen Kompost obendrauf. Die neuen Flachbeete auf der Wiese werden wir im ersten Jahr mit BergKartoffeln aus dem Albulatal bepflanzen. Nun aber ab in den Garten. Hier meine Tipps für die Gartenarbeiten im Oktober:

«Die verbleibenden Äpfel müssen jetzt vom Baum.»

Allgemeine Tipps

1

Hecken sollten jetzt gepflanzt werden, damit sie vor dem Winter noch genug Zeit haben, neue Wurzeln zu bilden.

2 Wer im Winter gern frische Pfefferminze ernten möchte, gräbt jetzt Wurzelausläufer aus und setzt sie fünf Zentimeter tief in Kistchen. So können Sie die Minze am Fensterbrett oder im (geheizten) Gewächshaus ziehen.

3 Topfchrysanthemen setzen im Oktober herbstliche Farbtupfer in ihre Balkonkästen. Achten Sie auf grosse Pflanzgefässe, damit sich die Wurzeln gut ausbreiten und anschliessend genug Wasser aufnehmen können. Vor dem Eintopfen die Wurzelballen in einem Eimer Wasser gut wässern. Durch diese Massnahme vermeiden Sie Nährstoffmangel und die Blütezeit lässt sich verlängern.

4 Nur ganz robuste Kübelpflanzen sollten Sie jetzt noch auf Balkon und Terrasse stehen lassen. Blumenkästen, die im Freien bleiben, überstehen die kalte Jahreszeit mit winterharter Begrünung. Sobald die ersten Nachtfröste auftreten, müssen Kübelpflanzen, die keine Minustemperaturen vertragen, in ein frostfreies Winterquartier. Frostempfindlich sind Fuchsien, Hibiskus, Wandelröschen, Engelstrompeten und Margeriten. Oliven-, Feigen- und Oleander halten einige Minusgrade aus.

5 Der Frostspanner schlüpft zum Zeitpunkt der ersten Nachtfröste. Der Schädling befällt sowohl Ziersträucher und ­bäume als auch Obstbäume und Beerenobststräucher. Schäden werden durch Frass an Knospen, Blättern, Blüten sowie Früchten hervorgerufen. Treffen Sie Vorsorge mit einer mechanischen Barriere: Leimringe oder Wellpappmanschetten um Stamm und Pfahl eignen sich dazu. Die Barriere muss regelmässig kontrolliert werden.

6 Im Herbst legen Schnecken ihre Eier in kleine Erdhöhlen, unter Mulchdecken oder Laub. Vermeiden Sie, dass die Jungtiere im nächsten Jahr schlüpfen. Entfernen Sie die Gelege und sammeln Sie die weichen Eier ein. Bis zu 200 Kugeln können in einem Schneckengelege vorkommen.

Remo Vetter weiss Rat

Was wächst denn da?

Mit Interesse lese ich immer Ihre Seiten im «natürlich». Jetzt habe ich eine Frage: Wir wohnen in einem kleineren Haus (altersbedingt) und unser Garten ist sehr beschränkt. Neben dem Kompost habe ich Platz für zwei Tomatenstöcke, alles bestens so. Jetzt ist aber eine andere Pflanze gewachsen. Mit Erstaunen haben wir auf dem Parkplatz, wo sich die Pflanze nun einige Meter breit – oder besser lang – macht, eine Frucht entdeckt. Ich nehme an, ein Kürbis. Ich hatte früher immer Kürbisse in meinem grossen Garten, aber diese Form kenne ich gar nicht. Meine Frage: Ist es Kürbis? Wann kann ich ernten? Was kann ich aus dieser Art von Kürbis machen? Für Kürbissuppe scheint sie mir zu grün. Wir haben noch eine zweite hinter dem Komposter entdeckt. Die verfärbt sich bereits ein bisschen gegen rosa. Heidi Nägeli, Riazzino

Ich denke, dass es sich um einen Schlangenkürbis handelt. Ein gewöhnlicher runder Speisekürbis ist innen manchmal hohl und auch voller Kerne. Zuweilen sind solche grossen Kürbisfrüchte auch schwierig zu zerlegen. Der Schlangenkürbis (Keulenzucchini) hingegen be­

steht fast nur aus Fruchtfleisch und er lässt sich auch sehr leicht schälen. Darüber hinaus ist sein Erscheinungsbild recht imposant. Wenn die Früchte dieser Sortengruppe noch jung sind, dann können Sie die Schale bei der Zubereitung auch dran lassen. Überhaupt ist es so, dass junge Früchte ganz genauso wie Zucchini geerntet und zubereitet werden können, also völlig ohne Schalenabfall und Kerngehäuse. Lässt man die Kürbisfrüchte mehr ausreifen, dann hat man einen gewöhnlichen Kürbis und verwendet ihn auch so, beispielsweise für Suppen oder Aufläufe. Der voll ausgereifte Schlangenkürbis ist gut lagerfähig, je nach Sorte etwa bis Januar, Februar. Entsprechende gute Erfahrungen habe ich mit der rankenden und sehr ertragreichen Sorte Trombetta di Albenga und mit der Sorte Langer von Nizza gemacht. Von diesem kann man zwei bis drei Kürbisse ausreifen lassen und die restlichen jung ernten.

Krautfäule

Im kleinen Hausgarten pflanze ich seit Jahren Gurken und Cherrytomaten an. Leider ist der Platz so knapp, dass ich nicht die Möglichkeit habe, wechselnde Standorte zu wählen. Ich kann gerade mal die beiden Plätze untereinander tauschen. Bis 2012 war es immer eine Freude, die Gurken zu ernten. Aber letztes Jahr waren sie ausnahmslos massiv bitter, dieses Jahr auch, wenn auch etwas weniger. Woran kann das liegen? Bei den Cherrytomaten beobachte ich von Jahr zu Jahr zunehmende Krautfäule. Dieses Jahr werden kaum Früchte reif. Sie werden braun, bevor sie den Erntezustand erreicht haben. Wie kann ich den Boden sanieren? Muss ich auf

Cherry ­ Pflanzen verzichten?

Dürfen die befallenen Früchte und das Kraut kompostiert werden oder vertrage ich die Sporen mit dem Kompost anschliessend gleich weiter?

Monika M. Käppeli, Chur

Krautfäule bei Tomaten hat oft mit Staunässe (zu viel Wasser) zu tun, weshalb ich meine Tomaten entweder in Töpfen oder auf dem Hügel und Hochbeet pflanze, wo das Problem nicht auftritt. Befallene Pflanzen würde ich nicht kompostieren. Den Boden bringe ich mit Phacelia (Bienenweide) in Schuss. Dass die Gurken bitter sind, hat vermutlich auch mit den klimatischen Verhältnissen in diesem Jahr zu tun. Meine Gurken sind zwar nicht bitter, aber auch hier setze ich das in Zusammenhang mit den günstigen Bedingungen auf dem Hügelbeet.

_ Haben Sie Fragen rund um Garten und Balkon?Remo Vetter gibt Ihnen die richtigen Tipps. Schreiben Sie an: «natürlich», Gartenberatung, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, oder remo.vetter@natuerlich­online.ch

Remo Vetter Haus & Garten

Gartenarbeiten im Oktober

Nutzgarten

• Die verbliebenen Äpfel müssen jetzt vom Baum und werden vermostet. Am Boden liegende Früchte werden gerne von Schädlingen zum Überwintern genutzt, darum ist es ratsam, das Fallobst einzusammeln. Quitten­ und Birnbäumen tut eine leichte Mulchschicht gut und auch ein Stammanstrich mit Lehm schützt die Fruchtbäume im Winter. Krankes, altes und totes Holz können Sie jetzt schneiden. Wichtig ist, nicht bei Frost zu schneiden, sonst splittert das Holz leicht und die Wunden schwächen die Pflanze. Nach dem Schnitt müssen Wundränder und Schnittflächen versorgt werden. Die Wunden müssen mit Verschlussmasse sauber, glatt und dicht verschlossen werden. Nach dem Laubfall lassen sich ungünstig platzierte oder zu eng stehende Bäume und Sträucher auch sehr gut umsetzen

• Obstbaumkrebs, Kragenfäule, Rotpustelkrankheit und andere Holzpilze können jetzt auftreten. Vor allem dann, wenn der Herbst relativ mild und feucht ist und Nachtfrost ausbleibt. Besonders Bäume mit kleinen Verletzungen wie Frostrisse, Wildverbiss oder unversorgte Schnittwunden sind Infektionsherde für Holzpilze.

• Holzstapel, Laubhügel und Steinhaufen sollte man nach Möglichkeit erst im Frühjahr umschichten. Igel, Eidechsen und andere Nützlinge, die sich darin eventuell schon zum Winterschlaf zurückgezogen haben, sollten nicht mehr gestört werden.

• Rüebli, Sellerie, Rosenkohl und Grünkohl können wir bis in den November im Boden lassen. Diese Gemüsesorten vertragen auch kühlere Temperaturen.

Ziergarten

• Auch Rosen vertragen jetzt noch einen Schnitt. Allerdings sollten Sie die Pflanze nur leicht verjüngen: dazu kranke Triebe und Verblühtes abschneiden. Schützen Sie die Veredelungsstelle vor Bodenfrost, indem Sie mit Kompost, Lauberde oder mit Beeterde anhäufeln.

• Gönnen Sie Ihrem Staudenbeet eine Verjüngungskur: Teilen Sie die Pflanzen und gestalten Sie das Beet einmal neu. Dazu müssen Sie die Pflanzen stark zurückschneiden und die Wurzelballen ausgraben, die Erde abschütteln und faule Wurzelteile entfernen. Anschliessend kann der Ballen geteilt werden. Geteilte und frisch verpflanzte Stauden wachsen schnell an, vorausgesetzt der Boden ist noch warm. Teilen Sie Margeriten, Schwertlilien, Herbstastern und Rittersporn alle drei bis vier Jahre. Kälteempfindliche Pflanzen sollten Sie jedoch nur im Frühling umsetzen. Bis Ende des Monats können Sie Ziersträucher, Rosen und Klettergehölze pflanzen.

• Kornblumen und Kalifornischer Mohn passen wunderbar in klaffende Beet­Lücken. Im gelockerten und kompostierten Boden keimen die Pflanzen sehr gut und entwickeln grünes Blattwerk, das den Winter überdauert. Im Frühjahr wachsen sie umso schneller weiter.

• Jetzt ist Pflanzzeit für Schneeglöckchen, Krokusse und Wildtulpen. Sie breiten sich durch Brutzwiebeln von selbst im Boden aus und bilden im Laufe der Jahre immer üppigere Bestände.

• Dahlien- und Gladiolenknollen nimmt man aus der Erde, wenn die oberirdischen Teile nach den ersten leichten Frösten vertrocknet sind. Die Triebe werden nicht ganz zurückgeschnitten, denn die Knospen für den Neuaustrieb befinden sich in Bodennähe. Deshalb sollten etwa fünf Zentimeter vom alten Stängel stehen bleiben. Anschliessend lässt man die Knollen etwas trocknen. Danach werden sie bei Temperaturen von 5 bis 8 Grad Celsius in leicht feucht gehaltenem Torf oder Sand gelagert. ◆

Markt

Für höchste Konzentration

Wer sportlich unterwegs ist, sollte für ein Plus an Sicherheit auf eine hochwertige Sportbrille setzen, die klare Sicht und besten Augenschutz garantiert. Nur so kann sich der Athlet voll und ganz auf seinen Sport konzentrieren. Brillenspezialist adidas eyewear gibt allen Sportlern die «tycane» an die Hand, die mit einzigartiger, hydrophober Filtertechnologie, extrem weitem Sichtfeld und innovativem Brillendesign überzeugt. Preis ab Fr. 225.–.

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Pflanzlicher Helfer bei Gewichtsproblemen

In der Schweiz sind mehr als die Hälfte aller Frauen und Männer übergewichtig. Ursache dafür sind zuviel Fett bei zuwenig ausgewogener Ernährung, zu wenig Treppensteigen oder Wegstrecken zu Fuss und kaum Sport. Der neue XL­ S Medical Fettbinder unterstützt eine nachhaltige Gewichtsabnahme. Im natürlichen Produkt steckt als Hauptbestandteil der pflanzliche Wirkstoff KiOnutrime. XL­ S­Medical Kapseln sind im Fachhandel erhältlich.

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Reitstiefel nicht nur für Reiterinnen

Der «Slimpack Riding Glow» von Sorel ist eine moderne Neuinterpretation des klassischen Reitstiefels. Der leichte Stiefel eignet sich hervorragend für Herbst ausflüge. Die Gummieinsätze sorgen nicht nur für Stil, sondern auch für optimalen Schutz. Preis Fr. 139.–.

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Ein flotter Mischling

Markt

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Das gibt einen warmen Herbst

Als modisches Drüber im Herbst und wärmendes Drunter zum Einzippen ist «Donna», die wasserabweisende Wendeweste, eine perfekte Begleiterin für die kühle Übergangszeit.

Die körpernahe Steppung und das leichte Gewicht bei überzeugender Wärmeleistung sind weitere Argumente dafür, die Primaloftweste überallhin mitzunehmen.

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Edle Stücke mit Geschichte

Artholz ist eine kleine und feine Holz­Manufaktur. Hier entstehen leidenschaftlich produzierte und Geschichten erzählende Wohnträume wie Küchen, Schränke, Tische und Bänke aus ausgesuchten Materialien wie Altholz, Eisen, Glas und Stein. Die Kundenwünsche fliessen organisch in diese Objekte hinein. Bei Artholz werden Einrichtungs­ und Möbelträume war. _ Mehr Infos unter www.artholz.com

Sterngucker im Oktober _Die Libration des Mondes

Da sich der Mond auf einer Ellipse um die Erde bewegt, verändert sich seine Umlaufgeschwindigkeit. Weil er sich jedoch gleichmässig um seine eigene Achse dreht, nämlich genau einmal pro Erdumlauf, geraten dabei Umlaufbewegung und Rotation etwas aus dem Takt. Dies bewirkt, dass wir ein bisschen mehr sehen als nur eine Mondhälfte. Einmal sehen wir östlich, ein anderes Mal westlich ein bisschen «hinter den Mond». Zudem können wir auch einmal über den Nordpol und einmal über den Südpol unseres Trabanten schauen.

Diese Phänomene werden als Libration des Mondes bezeichnet und haben zur Folge, dass wir im Laufe der Zeit etwa 59 Prozent der Mondoberfläche zu Gesicht bekommen, obwohl es bei Vollmond immer nur genau 50 Prozent sind. So sehen wir nach dem nächsten Vollmond (8. 10.) von der «linken» Mondseite etwas weniger, dafür rechts mehr. Beim abnehmenden Halbmond (15. 10.) können wir über den Nordpol sehen. Die beiden Mond-Bilder zeigen Extremlagen der Libration, so sieht man den markanten Krater Tycho Brahe (siehe Pfeil) an verschiedenen Orten. Andreas Walker

km

kann ein Wolf bei einem nächtlichen Streifzug zurücklegen. Das entspricht der Strecke von Zürich bis Luzern. Es wurden aber auch schon bis zu 190 Kilometer in einer Nacht nachgewiesen. Das entspricht der Strecke von Chur bis Olten. tha

Forschung_ Skurriles aus der Wissenschaft

Stellen Sie sich vor, sie müssten Regentropfen zählen! Genau dies taten Forscher in Charleston USA. Und dabei stellten sie also fest, dass kleine Tropfen, entgegen der bisherigen Annahme, so schnell wie grosse in Richtung Erde rasen können – mit mehr als 20 Stundenkilometern. Bereits vor fünf Jahren machten Wissenschaftler diese Entdeckung («Spiegel»). Sie waren aber der festen Ansicht: Es kann nicht sein, was (physikalisch) nicht sein darf – und gingen von fehlerhaften Geräten aus. Doch nachdem rund 1,2 Millionen Regentropfen ausgezählt sind, ist klar, die kleinen tricksen die Physik aus und rasen über ihrem persönlichen Tempolimit in Richtung Erde. Warum? Man weiss es nicht so genau. Eben nur, dass die kleineren Tropfen, die durch das Zusammenstossen von grösseren entstehen, ihr Tempo beibehalten. tha

Ist doch ganz gemütlich hier .. .

Trotz hoher Investitionskosten und Widerstand aus Umwelt- und Naturschutzkreisen setzen viele Staaten rund um den Erdball auf OffshoreWindenergie, auf gigantische Windkraftpärke im Meer. Diese sind offenbar auch für Seehunde attraktiv, wie Wissenschaftler berichten. Sie statteten Seehunde und Kegelrobben mit GPS-Sendern aus und stellten fest, dass gewisse Tiere Windparks gezielt aufsuchten, gar von einer Anlage zur nächsten schwammen. Dennoch ist unklar, was genau die Tiere dort anlockt. Funktionieren die Konstruktionen wie Riffe, wo die Seehunde vermehrt auf Beutetiere stossen? Gibt es dort mehr oder vielleicht bestimmte Beutetiere? Was nach schöner Eintracht von Natur und Technik tönt, wird von Umweltschutzverbänden anders bewertet, die Ergebnisse seien verfrüht und zu positiv dargestellt. Es gibt erst wenige Studien dazu, wie sich solche Parks auf die Meeresökologie auswirken. tha

«Wo gibts hier Futter?»

Einst wurden die Tierchen gemästet und gegessen, heute sorgen sie für ein begeistertes «Jöh». Der Siebenschläfer und seine Verwandten können aber mehr als nur herzig sein: Sie sind ausgezeichnete Kletterer, begnadete Nestbauer und richtige Fresssäcke.

Text: Heini Hofmann

Eine zweibeinige Schlafmütze hänseln wir gerne Siebenschläfer. Doch was ist überhaupt ein Siebenschläfer? Das putzige Tierchen und seine Verwandten – Gartenschläfer, Baumschläfer und Haselmaus – sind wohl den meisten nur vom Namen her bekannt. Kein Wunder: Die maus- bis rattengrossen Schläfer oder Bilche, wie sie auch heissen, bekommt man kaum je zu Gesicht, weil sie nachtaktiv sind und zudem in einen extrem langen und tiefen Winterschlaf verfallen. Seinen Namen besitzt der Siebenschläfer mit Fug und Recht: Sieben Monate – von Oktober bis April – fällt er in einen Dauerschlaf, je nach Witterungslage manchmal sogar noch länger.

Ein wahrlich altes Geschlecht

Obschon einiges in Gestalt und Verhalten der Bilche an Hörnchen erinnert, sind sie weniger diesen, als vielmehr den Mäusen verwandt. Doch mit den Hörnchen und den Mäusen zusammen gehören auch die Schläfer zur Ordnung der Nagetiere. Die

Während des Winterschlafs machen grössere Siebenschläfer Atempausen von mehreren Dutzend Minuten.

eigentlichen Bilche (es gibt daneben noch afrikanische) bewohnen fast ganz Europa, weite Strecken Asiens und einer von ihnen auch kleine Bereiche Nordafrikas. Sie stellen ein altes Nagergeschlecht dar, von dem versteinerte Überreste etliche Millionen Jahre alt sind – auf einigen Mittelmeerinseln gab es einst sogar Riesenbilche. Typisch für alle Schläfer sind das überwiegend aus Wollhaaren bestehende dichte und weiche Fell, der behaarte Schwanz, die Kletterzehen (vorne vier und hinten fünf) und die mit kissenartigen Schwielen versehenen Füsse, die den Haltegriff an Ästen und Zweigen verbessern – eine wichtige Voraussetzung für ein Leben, das sich vorwiegend auf Sträuchern und Bäumen abspielt. Weitere Bilcheigenschaften, die dem nächtlichen Zurechtfinden dienen, sind die Gesichts- und Tastsinne: die grossen und dämmerungstüchtigen Augen, die fast nackten und in Fledermausmanier durch zitternde Muschelbewegungen vortrefflich ortenden Ohren, der ausgesprochene Geruchssinn und die empfindlichen Tastorgane, das heisst die langen Schnurrhaare und die mit einzelnen Haaren versehenen Tasthügel im Gesicht und an den Unterarmen.

Die Jungtiere der Siebenschläfer werden drei bis vier Wochen lang gesäugt.

Zwei bis drei Gramm schwer

Liebesleben und Fortpflanzung vollziehen sich bei allen vier einheimischen Bilchen ähnlich. Die Paarung beginnt ab Mai, die Tragzeit dauert drei bis viereinhalb Wochen, und die Geburt der nackten, blinden und nur etwa zwei, drei Gramm leichten Jungen erfolgt während des Sommers bis hin zum Herbstbeginn. Die Haselmaus bringt es gewöhnlich auf zwei Würfe im Jahr, die drei übrigen Schläfer beschränken sich normalerweise auf einen. Die Zahl der Jungen schwankt im Mittel zwischen drei und sieben, und gesäugt werden sie drei bis vier Wochen lang. Die Geschlechtsreife erlangen die Jungbilche im Allgemeinen nicht vor dem ersten Winterschlaf. Das Höchstalter wird bei der Haselmaus auf drei bis fünf Jahre, beim Siebenschläfer auf etwa neun Jahre geschätzt.

Gefrässig wie kein anderer «Wenige Nager dürften es dem Bilche an Gefrässigkeit zuvortun. Er frisst, solange er fressen kann» bis dass er «strotzt vor blühendem Fett», schrieb schon Tiervater Brehm. Diese Eigenschaft dient in der Natur zum Anlegen der Winterschlafreserven. Denn in der Winterstarre beruht der Energiestoffwechsel der kleinen Körper fast ausschliesslich auf Fettverbrennung. Dies kann vor allem spätgeborenen Jungtieren zum Verhängnis werden, wenn ih-

nen im Herbst zu wenig Zeit blieb, Fettpolster anzusetzen. Diese Fresslust der Bilche wusste sich der Mensch zunutze zu machen. Bereits die alten Römer mästeten und verspeisten Siebenschläfer als Leckerbissen. Analog wie sie Wildkaninchen in Leporarien züchteten, hielten sie Bilche in Freilandgehegen, sogenannten Gliarien (abgeleitet von Glis, dem lateinischen Namen des Siebenschläfers). Auch in Osteuropa galt der Bilch mit seinem zart-weissen, aromatischen Fleisch – man briet ihn samt Schwarte – lange als Delikatesse, in Frankreich sogar bis in die jüngste Zeit.

Die Schlafhaltung der Bilche entspricht einem lustigen Wickelpack: kugelig nach vorn zusammengerollt, Kopfunterseite auf den Bauch gelegt, die Pfötchen an die Backen gedrückt und den Schwanz über Kopf und Nacken geschlagen. Natürlich dauert der Winterschlaf nicht nonstop, sondern wird, ohne Verlassen des Nestes, alle ein bis drei Wochen spontan für wenige Stunden unterbrochen. Dabei wird kaum etwas gefressen, da Schläfer im Allgemeinen (mit gelegentlicher Ausnahme

der Sieben- und Baumschläfer) keine Vorräte anlegen.

Feinde wie Eulen und Raubsäuger vermögen die Dichte der Schläfer nur wenig zu beeinflussen. Enorm können jedoch die Verluste während des Winterschlafs sein, wenn das herbstliche Futterangebot knapp war (fehlende Eichen- und Buchenmast), wenn der Boden tief gefriert oder wenn beim Einschlafen und Erwachen die klimatischen Bedingungen ungünstig sind. Vor allem die Jungtiere können dann zu mehr als zwei Dritteln dahingerafft werden.

Fakire des Existenzminimums

Vor allem in physiologischer Hinsicht ist der Langzeitschlaf der Bilche phänomenal: Die Körpertemperatur der Schläfer, die im Wachzustand um die 35 Grad Celsius beträgt, kann in der Winterstarre bis auf ein halbes Grad über dem Gefrierpunkt absinken. Auch die Herzfrequenz reduziert sich stark, beim Siebenschläfer von zirka 450 auf etwa 35 und beim Gartenschläfer gar auf ein Dutzend oder weniger Schläge pro Minute. Auch die Atmung wird auf ein Minimum abgesenkt, wobei sogar – als indirekte Regulation der Körpertemperatur – atemfreie Pausen zwischengeschaltet werden, die bei der kleinen Haselmaus bis elf Minuten (bei einer Atemfrequenz im Wachzustand von weit über 200!), beim grösseren Siebenschläfer sogar einige Dutzend Minuten betragen können – ein wahres Wunder der Natur! Selbstverständlich gehen solche Fakirübungen an den zierlichen Tierchen nicht spurlos vorüber: Der mittlere Gewichtsverlust vom Herbst bis zum Frühling beträgt fünfzig Prozent oder weit mehr.

Lieber mit einem Stummelschwanz weiterleben, als mit einem ganzen Schwanz sterben.

Gartenschläfer –das Karawanentier

Er ist von schlanker, gestreckter Körperform und etwas kleiner als der Siebenschläfer, von aschgrau-bräunlicher Färbung, mit rötlichem Anflug in der hinteren Rückenpartie, graueren Flanken und ebenfalls scharfer Farbgrenze zur milchweiss-glänzenden Unterseite. Sein Schwanz ist auch behaart, aber nur am Ende buschig. Die Ohren am markanten Kopf sind relativ gross und längsoval. Deutlich sichtbar ist die schwärzliche Gesichtszeichnung

Sein Name ist irreführend; denn er ist nicht bloss Gartenbewohner, sondern lebt in Laub­ und auch in Tannenwäldern vom Tiefland bis hinauf zur Baumgrenze. Berühmt ist der Kindergartentrick der Gartenschläfermutter, der sonst nur bei den Feldspitzmäusen Brauch ist: Die Jungen werden in Karawane geführt, indem sie zu mehreren hintereinander aufreiten und so ein «Zügli» bilden, mit Frau Mama als «Lokomotive».

Siebenschläfer –die «graue Baumkatze»

Er ist der grösste und zumindest dem Namen nach auch der bekannteste Bilch. Weil sein Schwanz in der ganzen Länge buschig behaart ist und er sich zum Fressen gerne aufs Hinterteil setzt und dabei das Futter manierlich mit den Vorderpfoten hält, wird er – bei flüchtigem Hinsehen – gerne für ein junges Eichhörnchen gehalten.

Genauer besehen jedoch sind die Unterschiede deutlich: Das Haarkleid des Bilches ist nie von roter bis braunschwarzer Eichhornfarbe, sondern am Rücken aschgrau («graue Baumkatze») mit bräunlichem Anflug und metallischem Glanz, Bauchseite milchweiss-glänzend, mit scharfer Begrenzung zur Rückenfarbe. Die relativ kleinen Ohren am zierlichen Kopf sind rundlich und ohne Haarpinsel, die grossen schwarzen Augen von einem dunklen Ring umgeben.

Der Siebenschläfer ist ein ausgesprochenes Baumtier, ein geschickter Kletterer, der bis zu einem Meter weit springen kann. Unterholzreiche Laubund Mischwälder sind sein bevorzugter Lebensraum, aber auch Baumhöhlen und Parkanlagen.

Nicht selten trifft man stummelschwänzige Bilche an: Zeichen von Konkurrenzkämpfen zwischen Artgenossen oder vom Entwischen in letzter Sekunde aus dem Klammergriff eines Raubfeindes. Die Schläfer besitzen nämlich eine geniale Einrichtung, ähnlich, aber dennoch anders als jene der Eidechsen. Bei gegenläufiger Zugwirkung reisst die Schwanzhaut (nicht das ganze Schwanzstück wie bei den Eidechsen) an vorbestimmten, ringförmigen Zonen. Das nun freiliegende Schwanzskelett wird dann vom verletzten Tier, wohl weil der Heilprozess juckt, selber –

Baumschläfer –bei uns nur im Engadin

Er ist noch kleiner als der Gartenschläfer, auf Rücken und Schwanzoberseite grau bis graubraun gefärbt, auf der Körperunterseite weiss. Man erkennt ihn leicht am dunklen Augenband und dem auf der ganzen Länge buschig behaarten Schwanz. Die Ohren sind relativ klein und gerundet. Die Heimat des Baumschläfers reicht von Osteuropa bis Mittelasien Da die Schweiz am Rande seines Verbreitungsgebietes liegt, ist er hier nur gerade im Unterengadin nachgewiesen worden.

in einer Art Selbstzerstümmelung – fein säuberlich abgenagt. Den Rest besorgt wiederum die Natur: Am Stumpfende regeneriert sich ein einem natürlichen Endwirbel ähnliches Gebilde. Diese Schutzvorkehrung kennen alle vier Schläfer, gemäss dem Motto: Lieber mit einem Stummelschwanz weiterleben, als mit einem ganzen Schwanz sterben

Reiches Repertoire an Lauten

Nachts kann der Mensch die Bilche höchstens mit seinen Ohren «sehen»: Kletterrascheln im Gezweig, Knacken von Nüssen

Haselmaus –der Bilch mit Puppengesicht

Dieser zierlichste aller Schläfer ist etwa von der Grösse einer Hausmaus, aber trotz Bezeichnung Haselmaus keine eigentliche Maus, sondern eben ein Bilch. Das Haarkleid ist über dem Rücken von gelbrötlicher Farbe, am Bauch (mit mehr gleitendem Übergang) heller und an Kehle und Brust weiss. Eine dunkle Kopfzeichnung fehlt. Die kleinen, gerundeten Öhrchen und die schwarzperligen Äuglein bewirken ein puppenhaftes Gesicht. Das Schwänzchen ist kurzbuschig dicht behaart.

Die Haselmaus bewohnt unterschiedlichste Waldgesellschaften, aber auch Gebüsche und Feldhecken, zumal Haselbestände, wie ihr Name schon sagt. Ihre Kletterkünste im Geäst sind von affenartiger Behendigkeit. Haselnüsse werden in artistischer Manier gewöhnlich ohne Abpflücken eröffnet und geleert.

Als Kulturfolger jedoch tritt die Haselmaus nur selten auf. Bei Gefahr kennt sie, wie auch andere Bilche, ausser dem üblichen Flüchten einen probaten Trick: regloses Verharren, mit parallel zu einem Ast langgestrecktem Körper – und nach geraumer Zeit stilles Davonstehlen.

oder Herabfallen ausgefressener Früchte. Oder man vernimmt – mit etwas Glück –gar ihre Stimme. Schläfer haben eine ganz ansehnliche Lautpalette; denn für nachtaktive Tiere ist der Stimmkontakt besonders wichtig. Beim Siebenschläfer reicht die Lautskala von langen Pfeifreihen und kurzen Pfeiftrillern über Wimmern und Murmeln bis zu minutenlangen Quiekund Fiepstrophen während der Paarungszeit. Bei Störung ertönt ein charakteristisches Drohsurren und bei Kampfbereitschaft ein gehässiges Zähnerattern.

Auch der Gartenschläfer ist stimmfreudig und kann seine Signale modulieren: grunzend, knarrend, hellpfeifend oder murmelnd. Der Baumschläfer gibt bei Beunruhigung langgezogene melodische Laute von sich, bei Bedrohung und Erregung dagegen schnalzende, knurrende, fauchende und pfeifende Töne. Die Haselmaus schliesslich ist wenig stimmfreudig und verfügt nur über einen geringen Lautschatz: bei Unbehagen schwaches Wispern, bei Streit leise schnalzende Triller, Abwehrlaute sind selten.

Neben den stimmlichen kennen die Bilche auch geruchliche Signale. Siebenschläfer kennzeichnen ihr Revier durch Duftmarken, eine Art «chemische Hausschilder». Dabei drücken sie ihr Hinterteil auf die Unterlage und trippeln gleichzeitig vorwärts, sodass die Drüsenabsonderungen oft als feuchte Strichspur erkennbar bleiben.

Vegetarier –mit tierischer Beikost

Der mittlere Gewichtsverlust vom Herbst bis zum Frühling beträgt mehr als 50 Prozent.

Bilche sind ab Sonnenuntergang bis vor Sonnenaufgang aktiv, und nur ganz gelegentlich auch tagsüber. Sie sind sehr ortstreu, was sie nicht hindert, auch einmal auf kleinem Raum den Nestplatz zu wechseln. Das Revier der Haselmaus beispielsweise ist nur einige hundert Quadratmeter gross, und ihre Fressplätze liegen bloss einen Steinwurf vom Tagesquartier entfernt. «Teilsozial» könnte man die Schläfer nennen; denn sie leben in lockeren Gruppen ohne feste Rangordnung. Oft schlafen sie zu mehreren dicht beisammen. Trächtige

und säugende Weibchen dagegen sondern sich ab, sind störungsempfindlich und transportieren häufig ihre Jungen in ein ungestörtes Quartier.

Bilche sind Allesfresser. Ihre Nahrung ist von pflanzlicher Grundlage (Samen, Nüsse, Knospen, Blätter, Pilze, Obst und Beeren) mit tierischer Beikost (Insekten, Käfer, Larven, Schnecken, Ameisen, höhlenbrütende Vögel und deren Gelege), wobei das saisonale Angebot den Menüplan bestimmt.

Kunstvoll gebaute Nester

Schläfer unterscheiden zwischen Tagesverstecken und Winterquartieren. Die Nester für die Tagesverstecke bauen sie in Baumhöhlen (wo sie solche noch finden), Felsspalten, verlassene Eichhornkobel und Rabennester, aber auch in Vogelnistkästen und in dunklen Nischen abgelegener Gebäude, Scheunen, Alphütten, Försterhäuschen und Ferienwohnungen. Zumindest die drei grösseren Schläfer sind teilweise zu Kulturfolgern geworden.

Die Nestauskleidung erfolgt mit Blättern, Moos und Haaren (beim Gartenschläfer eher mit Gras). Baumschläfer und Haselmaus bauen auch freistehende Nester. Tageshorte dienen auch als Kinderstuben, in denen dann allerdings die Männer nichts mehr verloren haben. Die umfangreicheren Winterquartiere werden meistens in Erdlöchern (wenn nicht in Gebäuden) angelegt, unter Baumstrünken und Steinen. Besonders attraktiv ist das kunstvoll geflochtene, kugelförmige Winternest der Haselmaus, mit einem Durchmesser von sechs bis zwölf Zentimetern. Das Nistmaterial ist mit klebrigem Speichel verkittet, und der seitliche Eingang wird mit einem Pfropfen aus trockenem Material verschlossen. Kleine Architekturkünstler! ◆

Stille Wege, starke

Mystische Steine, verträumte Lichtungen und Weisheiten für das Leben: Auf der Wanderung zwischen Besenbüren und Bremgarten gibt es viel zu entdecken.

Text: Heinz Staffelbach

War es Zufall? War es Schicksal? Es war kurz bevor ich mit den Wanderungen für das Buch «Auf stillen Wegen an starke Orte» begann, als meine Gedanken bereits damit beschäftigt waren, die ersten Touren festzulegen.

Eines Sonntags streifte ich für einen Foto-Auftrag durch den Wald bei Bremgarten, und ich war kaum eine halbe Stunde unterwegs, als ich mitten im Wald zu einer Tafel kam, auf der oben «Umweg» stand. War ich jetzt schon vom Weg abgekommen? Oder hatte ich einen neuen gefunden? Oder beides? Ganz unten auf der Tafel stand «Meditationsweg Wohlen». Mein unwissendes Herumspazieren hatte mich auf einen der ganz wenigen Meditationswege der Schweiz geführt. Und zwar auf den äussersten Punkt des Weges, der sich mit dem Thema «Umweg» beschäftigt. Zufall? Auf jeden Fall hatte es sich damit gefügt, dass ich schon zu Beginn meiner Recherchen das perfekte Kapitel für dieses Buch fand, ein Buch, das ebenso gut «Meditationswandern» heissen könnte. Ich hatte damals eine hektische Zeit, beruflich und privat, und so flossen einige der Weisheiten, denen ich dort begegnete, wie Balsam in meine Seele. Auf dem Meditationsweg laden Texte von Meistern unter-

Zum Erdmannlistein

Ausgangspunkt

Zug bis Wohlen AG, Postauto bis Besenbüren, Dorf.

Endpunkt

Bremgarten, Rückreise mit Zug oder Postauto.

Route

Von Besenbüren nach Waldhäusern. Hier rechts (nordöstlich) weg, auf einer Anhöhe um das Dorf Waltenschwil, auf einer Forststrasse den Bahngeleisen entlang zum Erdmannlistein. Weiter durch den Wald und entlang der Reuss nach Bremgarten.

Wanderzeit

3 Stunden

Länge

11,6 km, 150 m Aufstieg, 220 m Abstieg

Der Meditationsweg

2008 wurde der erste Meditationsweg der Schweiz eingeweiht. An verschiedenen Orten im Wald in der Umgebung des Erdmannlisteins laden Texte von Weisen aus aller Welt und allen Religionen zum Verweilen, Lesen und Nachempfinden ein. Kärtchen und Informationen auf www.pfarreiwohlen.ch.

Einkehren und Übernachten

Restaurants in Besenbüren, Waldhäusern, Waltenschwil und Bremgarten.

Hotels in Bremgarten.

Karten

Landeskarte 1: 25 000, 1090 Wohlen und 1110 Hitzkirch; 1: 50 000, 225/225T Zürich

Weitere Informationen

Verkehrsbüro Bremgarten

Telefon 056 648 33 33 www.bremgarten.ch www.aargautourismus.ch

Bremgarten an der Reuss.

schiedlichster Religionen und Philosophien zum Verweilen und Nachdenken ein. Und so ist der Satz: «Nichts ist entspannender, als das anzunehmen, was kommt», einer meiner wertvollsten, nährendsten und hilfreichsten Sätze, den ich seit dieser «zufälligen» Entdeckung mit mir trage.

Er scheint leicht –und wiegt 60 Tonnen

Im Wald bei Bremgarten gibt es einiges an Überraschendem zu entdecken. Etwa der Erdmannlistein. Die gewaltigen Menhire in der Bretagne hatte ich ein Jahr zuvor besucht und gestaunt, wie es diese Menschen vor mehreren Tausend Jahren schafften, viele Tonnen schwere Steine aufeinanderzulegen. Dass wir solche Wunderwerke auch in der Schweiz haben, das war mir völlig entgangen. Der obere Block des Erdmannlisteins, der ganz leicht auf zwei Basissteinen zu ruhen scheint, wiegt nicht weniger als 60 Tonnen. In der Umgebung gibt es noch zahlreiche weitere Steine, etwa die grosse Platte des Bettlersteins. Der ganze Komplex wird als eine

ausgedehnte megalithische Kalender- und Kultanlage angesehen. An der Wanderroute und in deren Nähe gibt es auch einige Moore und Weiher. Zwei davon, das Torbemoos und das Cholmoos, sind quasi Teil des Meditationsweges. Beim Cholmoos gibt es einen wunderbaren Rastplatz mit Bänken. Hier verweilte ich eine lange Zeit und beobachtete die kleinen und auch riesengrossen Karpfen im flachen Wasser, die Graugänse, die durch die Seerosenteppiche paddelten, und die Libellen, die im Schilf um die gelb leuchtenden Schwertlilienblüten tänzelten. Noch weitere Weiher, Moose und Tümpel gibt es im Wald zwischen Bremgarten, Wohlen und Hägglingen. Doch ich will nicht schon alles Wunderbare und Wundersame verraten.

Der Reiz des Weges liegt am Entdecken. Auf der Wanderung durch den Wald wird man auch Zeuge der Kraft des Waldes, wie er sich nach einem verheerenden Sturm erholen kann. Ein solcher, es war Orkan Lothar im Jahr 1999, riss eine lange Schneise in den Wald. Ordnung muss sein, und so wurde meistenorts in der Schweiz sofort nach dem Sturm mit dem Aufräumen begonnen. Bei Chintis aber (bei der Verzweigung nordöstlich von Punkt 481) verzichtete man in einem Anflug von Gelassenheit und wissenschaftlicher Neugier auf jeglichen Eingriff. Heute steht hier ein dichter Jungwuchs aus Buchen und Bergahornen. Wer aber etwas ins Dunkel späht, erkennt am Boden noch die alten, dicken und moosbewachsenen Baumstämme und aufgestellte Wurzelteller, aus denen dickere und dünnere Wurzeläste wie die schüttere Frisur eines Märchenriesen herausragen. ◆

Wettbewerb und Leserangebot

Gewinnen Sie

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Wettbewerbsfrage

In welchem Kanton findet man den Erdmannlistein?

A: Aargau

B: Luzern

C: Appenzell AR

Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt; der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Leserangebot

Das Buch «Auf stillen Wegen an starke Orte» von Heinz Staffelbach stellt Wanderungen und Spaziergänge durch verträumte Naturlandschaften in der Schweiz vor. Ergänzt mit allen nötigen Wanderinformationen sowie Anleitungen zum bewussten Entspannen und Kraftschöpfen.

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Herren «salsa-iron» und «dark spring-iron»

Damen «cherry-iron» und «smoke-iron»

Wir gratulieren!

Auflösung aus Heft 7/8 -2014: B, Dampf

Einen original «Stanley Adventure Cooler» mit 15 Liter, Inhalt hat gewonnen:

• Edi Ruesch, Zofingen

Je ein Paar LEKI-Wanderstöcke haben gewonnen:

• Mirjam Homberger, Wichtrach

• Jakob Blum, Dietlikon

• Luzia Niederberger, Dallenwil

So nehmen Sie am Wettbewerb teil: Mit unten stehendem Bestellcoupon oder gratis im Internet unter www.natuerlich-online.ch/wettbewerb

Bestellcoupon Leserangebot

Senden Sie mir:

«Auf stillen Wegen an starke Orte» à Fr. 39.90, inkl. MwSt. und Versandkosten. Zudem nehme ich automatisch am Wettbewerb teil.

Wettbewerbslösung: u A: Aargau u B: Luzern u C: Appenzell AR

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10-2014

Das Leserangebot ist gültig bis 30. November 2014 und gilt nur für die Schweiz. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 31. Oktober 2014. Coupon einsenden an: AZ Fachverlage AG, Lesermarketing, « Stille Wege », Postfach, 5001 Aarau

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Leben

Lesen_ Sternenkind

Für Eltern gibt es wohl nichts Schlimmeres, als wenn das eigene Kind vor einem selbst stirbt. Die Glarnerin Brigitte Trümpy-Birkeland erzählt die Geschichte ihrer Tochter, die ihren knapp elfjährigen Sohn Till verlor. Im Alter von sechs erkrankte er an einem Hirntumor. Als Grossmutter von Till trauert sie nicht nur um ihren Enkel, sie leidet auch mit ihrer Tochter. Sie schreibt eine Geschichte, die zeigt, wie man Kummer überleben kann und wie Berührungsängste angesichts des jungen Sterbens abgebaut werden können.

_ Brigitte Trümpy-Birkeland: «Sternenkind», Wörterseh Verlag, 2014, Fr. 36.90

Umwelt_ Nachhaltig ja, aber ...

Den Schweizer Jugendlichen fehlt es zwar nicht an Umweltbewusstsein, wie eine Studie der Jacobs Foundation zeigt. Bisher kauft aber nur jeder sechste Jugendliche in der Schweiz konsequent ökologisch und fair hergestellte Produkte. Am vorbildlichsten verhält sich die Tessiner Jugend: Immerhin 24 Prozent lassen ihrem Bewusstsein Taten folgen, in der Deutschschweiz sind es bloss 16 und in der Westschweiz 18 Prozent. Drei Viertel der befragten Jugendlichen mussten praktisch noch nie auf etwas verzichten – die gute finanzielle Ausstattung steht im Widerspruch zur tatsächlichen Umsetzung. Da finden sich die Jugendlichen in bester Gesellschaft, denn auch viele Erwachsene kritisieren Unternehmen für schlechte Produktionsbedingungen, erwarten aber gleichzeitig tiefe Preise und schnelle Lieferzeiten. tha

Gesellschaft_ Freunde pflegen

Was wir ja eigentlich alle wissen, bestätigt nun eine Untersuchung des MaxPlanck-Instituts. Freundschaften müssen gepflegt werden. Sieht man jemanden häufig oder aber hat das letzte Treffen, Telefongespräch oder Mailkontakt erst kürzlich stattgefunden, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass bald ein weiterer Kontakt stattfindet. Trotz sozialer Netzwerke, Grossraumbüro und so weiter sind unsere sozialen Kontakte überschaubar. So stellte der Forscher fest, dass wir durchschnittlich mit acht Menschen pro Tag länger als fünf Minuten kommunizieren. tha

Wandern_ Rund um den Tannensee

Es gibt nicht nur den Meditationsweg (siehe Seite 46), neu gibt es auch einen Feldenkrais-Wanderweg. Auf dem im Sommer eröffneten Weg rund um den Tannensee im Kanton Obwalden findet man Schautafeln mit verschiedenen Bewegungsanleitungen. Die einfachen Übungen gehören zu den Klassikern der FeldenkraisMethode und regen das bewusste Körperempfinden an. Der Rundgang mit allen Übungen dauert etwa eine Stunde und kann problemlos auch ohne Wanderausrüstung bewältigt werden.

_ Infos unter www.feldenkrais.ch und www.feldenkraismethod.ch

Von Hof zu Hof

Weltweit wird (noch) über die Hälfte der Nahrungsmittel auf bäuerlichen Familienbetrieben produziert. Das Hilfswerk Swissaid feiert das Internationale Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe mit dem Besuch von Bäuerinnen aus vier Kontinenten. Die Frauen aus Kolumbien, Tschad, Kanada und Myanmar besuchen während ihrer «Tour de Suisse» Schweizer Bauernbetriebe in verschiedenen

Regionen. Dort werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten gesucht und diskutiert. Welche Herausforderungen müssen Landwirte aus Kolumbien in den Anden meistern? Welche ein Betrieb im Kanton Obwalden? Jeder der insgesamt sieben Reisestationen steht unter einem bestimmten Titel. So zum Beispiel der Anlass «Es Gmüesläbe» in Sevelen (13. 10., ab 16 Uhr), wo man einerseits den Weg vom Saatgut bis ins Ladengestell nachverfolgen kann und andererseits eine Bäuerin aus dem Tschad erzählt, wie das Gemüse auf den trockenen Äckern ihrer Heimat wachsen kann. Den Abschluss der «Tour de Suisse» machen eine Porträtfilmreihe sowie eine Podiumsdiskussion mit den verschiedenen angereisten Bäuerinnen an der OLMA in St. Gallen (16. 10., ab 10 Uhr).

_ Detailliertes Programm: www.swissaid.ch/de/dialog. Anmeldung erwünscht: Telefon 031 350 53 76

Licht aus!

Bald machen sich die Zugvögel wieder auf den Weg in ihre Winterquartiere –und kommen nie dort an. Irritiert von elektrischem Licht prallen sie bei ihren Nachtflügen gegen Hochhäuser oder Reklametafeln und sterben. Doch auch Menschen leiden unter der zunehmenden Lichtverschmutzung.

Text: Martin Arnold

Licht beeinflusst die menschliche Stimmung positiv. Dies weisen zahlreiche Studien nach. Zum Beispiel jene aus dem Lichtlabor Bartenbach in Altrans bei Innsbruck. In einem Versuch an der Frauenklinik des Universitätsspitals Innsbruck setzten die Forscher 200 Wöchnerinnen zwischen 6.30 und 10 Uhr einem starken künstlichen Licht aus. Zwischen 10 und 18 Uhr simulierten die Forscher mit der doppelten Raumbeleuchtung das Tageslicht. Am Abend dämpften sie das Licht und mischten Rot hinzu. Rot verhindert die Unterdrückung der Melatoninproduktion durch das Licht. Das Hormon Melatonin steuert den Tag-Nacht-Rhythmus. Mit dem Experiment, einem durch Licht vorgegebenen Tag-Nacht-Rhythmus, wollten die Forscher der Wöchnerinnendepression entgegenwirken. Es wirkte: Wöchnerinnen hatten eine signifikant bessere Befindlichkeit im Rahmen ihres Krankenhausaufenthaltes und konnten das Spital häufig früher verlassen.

Was der Versuch auch zeigt: Nicht nur Licht ist wichtig, sondern auch die Dunkelheit, die mit Rotlicht simuliert wird, und die Ausschüttung des sogenannten Schlafhormons Melatonin ermöglicht. Die Auswirkung des Rotlichts, das Melatonin zugänglich macht, nutzen die BartenbachForscher auch bei Versuchen mit Schichtarbeitern. Oft klagen diese über Schlaflosigkeit und eine verminderte Schlafdauer nach einer Nachtarbeitsphase. Während der Nachtarbeit brauchen sie normalerweise starkes, künstliches Licht, um wach zu bleiben. Die Forscher von Bartenbach mischten auch bei diesem Experiment etwas Rot ins Licht, damit der Körper gleichzeitig die Botschaft erhält, es ist jetzt eigentlich Nacht. Der Effekt: Die Arbeiterinnen und Arbeiter produzierten Melatonin und schliefen nach der Schicht besser ein. Forscher vermuten, dass Menschen, die in der Nacht regelmässig künstlichem Licht ausgesetzt sind, ein erhöhtes Risiko haben, an verschiedenen Krebsarten zu erkranken, da die Hormon-

produktion, die Zellteilung und die Thermoregulation gestört werden. Nachtlicht führt zudem zu Herz-Kreislauf-Störungen, Schlafproblemen, chronischer Müdigkeit und Depressionen.

Orientierungsloses Fliegen

Wenn die Nacht mit Licht zum Tag gemacht wird, leiden Menschen und Tiere auf die Dauer. Wird die natürliche Nacht durch künstliches Licht ersetzt, kann dies lebensbedrohliche Ausmasse annehmen. Es behindert zudem das Paarungsverhalten vieler Tierarten und fördert ihr Aussterben. Nachtaktive Insekten lassen sich vom Kunstlicht anlocken. Dabei verlassen sie ihre Lebensräume und verschwenden ihre Energievorräte im Licht der Lampen, bis sie sterben. Ganz besonders unter dem Kunstlicht leiden die Zugvögel. «Sie orientieren sich beim Nachtflug am Mond und an den Gestirnen und werden durch Kunst-

So schön es aussieht, so gefährlich ist es für Zugvögel, die durch Kunstlicht am Nachthimmel die Orientierung verlieren.

licht irritiert. Vor allem bei Nebel oder Bewölkung üben die künstlichen Lichtpunkte eine grosse Anziehungskraft auf die Tiere aus», erklärt Eva Inderwildi von BirdLife Schweiz. Regierungsgebäude, Werbebotschaften, Bahnhöfe, Flugplätze, Logistikzentren, Einkaufszentren, Sportstadien, Skipisten, Naturdenkmäler – sie alle werden heutzutage oft mit exzessiver Beleuchtung in Szene gesetzt. Bei Zusammenstössen mit erleuchteten Hindernissen sterben jedes Jahr Hunderttausende Zugvögel, denn gut Dreiviertel von ihnen sind nachts unterwegs. Und im sogenannten Lichtdom, der eine Stadt überspannt, waren Vögel schon stundenlang orientierungslos herumgeflattert, bis sie vor Stress und Erschöpfung tot vom Himmel fielen.

Die Nacht soll dunkel sein

Die Organisation Dark-Sky setzt sich weltweit für den Schutz der Dunkelheit ein. Schon vor Jahren zeigte sich der Schweizer Ableger besorgt über BeleuchtungsEvents für touristische Zwecke in den Alpen.

Damit der Umgang mit künstlichem Licht endlich nachhaltig geregelt wird, lanciert Dark-Sky Switzerland eine Petition zur «Erhaltung der Nacht im Alpenraum». Immerhin sind Betroffene nicht mehr wehrlos, denn seit April 2013 gibt es die neue Norm SIA 491 mit dem Titel «Vermeidung unnötiger Lichtemissionen im Aussenraum». Sie definiert Leitplanken, wie weit die Umwelt mit künstlichem Licht in Mitleidenschaft gezogen werden darf. Sie sorgt dafür, dass in Zukunft bei Neu- und Umbauten das Licht und die Art, wie es abstrahlt, ein Bestandteil der einzuhaltenden Bauvorschriften sind. Die Petition von Dark-Sky verlangt, dass diese Norm Gesetzeskraft erhält.

Auf die neue SIA-Norm bezogen sich auch die Richter im Kanton Aargau, als sie in einem möglicherweise richtungweisenden Urteil einem Kläger in Möhlin recht gaben, der sich über die ausufernde Zeitdauer der Weihnachtsbeleuchtung in Nachbars Garten beschwerte. RentierParaden und Nikolaus-Armeen als illu -

minierte Gartenverzierungen dürfen zukünftig möglicherweise nur noch in der Adventszeit und bis zum Dreikönigstag, aber nicht mehr zwischen Oktober und Ostern leuchten. Zudem müssen solche Präsentationen ab 10 Uhr abends gelöscht werden. Denn auch Artikel 74 in der Bundesverfassung, das Natur- und Heimatschutzgesetz und das Bundesgesetz über Umweltschutz und Raumplanung bieten rechtliche Instrumente gegen Lichtattacken.

70 Prozent mehr abgestrahltes Licht

Doch: «Wo kein Kläger ist, ist kein Richter», sagt Lukas Schuler, der seit einem Jahr Dark-Sky Switzerland präsidiert. Gemeinsam mit anderen Freiwilligen identifiziert er die krassesten Lichtverschmutzer im Land und sucht dann zuerst das Gespräch. «Es fehlt das Bewusstsein, dass Licht ähnlich wie Lärm eine Umweltverschmutzung ist, die manchmal nicht verhindert, aber doch minimiert werden kann.»

« Nur wenn die Menschen die Schönheit der Nacht wiederentdecken, sind sie auch bereit, sie zu schützen.»

Schuler erlebt oft, dass die Gesprächspartner einsichtig sind. «Manchmal muss nur der Winkel eines Strahlers korrigiert werden, und das Problem ist behoben.» Sollte das nichts nützen, sucht Dark-Sky einen Anwohner, der bereit ist, zu klagen. Schuler macht sich keine Illusionen: «Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Während wir jemanden dazu bringen, sein Licht zu dimmen, knipsen anderswo zehn andere Personen ein neues Licht an.» Dass der europäische Nachthimmel immer heller wird, beweisen auch Satellitenbilder. Das BAFU schreibt in seiner Antwort auf das Postulat «Lichtemissionen und Artenvielfalt» der Grünliberalen Zürcher Nationalrätin Tiana Angelina Moser von 70 Prozent Zunahme des abgestrahlten Lichtes auf Schweizer Boden innerhalb der letzten 20 Jahre. Dennoch bleibt Lukas Schuler ungerührt: «Wenn wir nichts tun, würde es schneller schlimmer.»

Der Wert der Dunkelheit

Dass das Bewusstsein für den Wert der Dunkelheit dennoch langsam zunimmt,

beweist die wachsende Anzahl Sternenparks weltweit. Das sind grössere Landstriche, bei denen nachweislich nachts Sternenbilder wie der Steinbock von blossem Auge sichtbar sind. Die meisten dieser Sternenparks sind in Nordamerika und nur wenige in Europa. Schuler: «In der Schweiz ist der Naturpark Gantrisch im Gespräch. Es gibt hierzulande nicht viele Möglichkeiten, ein Gebiet von 80 bis 100 Kilometer Durchmesser auszuscheiden, wo die Nächte dunkel sind.»

Die Organisation für Stadtökologie, Wildtierforschung und Kommunikation SWILD hat einen Bericht über die ökologischen Auswirkungen der künstlichen Beleuchtung herausgegeben. Neben Sicherheitsaspekten, die manchmal für eine helle Beleuchtung sprechen, listet der Bericht eine Reihe von Vorteilen für eine geringere Beleuchtung auf. Dazu spielt neben den positiven Aspekten der Dunkelheit auf die Regeneration von Lebewesen auch die Möglichkeit, Energie zu sparen, eine Rolle; ebenso der ästhetische Vorteil durch den Einsatz von dezentem Licht, aber auch der emotionale Gewinn beim Anblick eines ungetrübten Sternenhimmels und einer faszinierenden Nachtlandschaft. Dabei empfiehlt SWILD den Grundsatz: Licht soll nur eingeschaltet werden, wenn es gebraucht wird, und dorthin gelangen, wo es sinnvoll ist. Auch Bewegungsmelder sollen zeitlich begrenzt, das Licht zielgerichtet eingesetzt und nicht zu beleuchtende Räume abgeschirmt werden. Dies alles alleine ist mit Gesetzen schwierig zu erzwingen. Lukas Schuler: «Nur wenn die Menschen die Schönheit der Nacht wiederentdecken, sind sie auch bereit, sie zu schützen.» u

www.natuerlich-online.ch/surftipps

«Gehe hinaus und suche dir einen Platz, an dem du dich wohlfühlst. Sitze still und lausche auf alle Geräusche – erst auf die nahen, dann auf die ferneren. Rieche und fühle.»

Mit dieser Aufforderung sind die neun Jugendlichen des naturpädagogischen Initiationsrituals WalkAway am ersten Tag losgeschickt worden. Zwei Stunden sollten sie sich Zeit nehmen, um danach zum Basislager auf einer Wiese am Waldrand zurückzukehren und die folgenden Fragen zu beantworten:

« Was hast du alles wahrgenommen? Warum warst du an diesem bestimmten Ort? Und was ist deine Absicht an diesem Ritual?»

Die drei Mädchen und die sechs Jungen im Alter von 15 bis 18 Jahren haben sich nach einer mehrmonatigen Vorbereitung entschieden, an diesem viertägigen Initiationsritual teilzunehmen. Begleitet werden sie von einem dreiköpfigen Leitungsteam – zwei Frauen und mir. Gestartet wird im ausgebauten Dachboden eines Biobauernhofs. Die ersten zwei Tage

Hinaus in die Welt

Auf der Schwelle zum Erwachsenwerden: Der Mentor Peter Maier begleitet Jugendliche während eines naturpädagogischen Initiationsrituals. Für «natürlich» beschreibt er das Geschehen des viertägigen WalkAway-Rituals.

Peter Maier

dienen der Vorbereitung auf den eigentlichen Kern des Rituals, die sogenannte Solozeit. Dabei verbringen die Jugendlichen einen Tag und eine Nacht alleine in der Natur. In mehreren Schritten werden die jungen Leute dazu hingeführt. Noch einmal gehen wir Leiter mit den Jugendlichen gemeinsam zur Erkundung in das Gelände, das einen knappen Kilometer von dem Biohof entfernt liegt: ein ausgedehnter Wald mit Lichtungen, einige Wiesen und ein kleiner See. Bei allen folgenden Übungen sind die Jugendlichen dann allein – jeder für sich. Während des Tages schlagen wir Leiter unser Quartier am Waldrand auf. Dieser Ort in einer Wiese dient als Basislager, in das die Teilnehmer nach jeder einzelnen Naturübung wieder zurückkehren.

Symbolische Schwelle

Vor der ersten Aufgabe legen die Jugendlichen – jeder für sich – eine symbolische Schwelle aus einigen Steinen oder Ästen auf den Boden und konzentrieren sich auf die bevorstehende Aufgabe. Denn mit dem bewussten Überschreiten dieser Schwelle betreten sie einen anderen Raum – den Naturraum als eine Art von

Anderswelt. Jede dieser Naturübungen stellt ein Ritual im Kleinen dar, das durch zwei Schwellenübertritte hinaus in die Natur und am Ende wieder zurück zum Basislager eingerahmt wird. Die Zeit dazwischen heisst daher auch Schwellenzeit, in der sich die Jugendlichen mit sich allein in der Natur mit all ihren Wesenheiten befinden – mit den Wildtieren, mit den Blumen, Pflanzen und Bäumen. Mutter Natur kann uns Menschen gleichsam ein Spiegel für unsere inneren seelischen Prozesse sein, wenn wir nur offen dafür sind. Wir können in solch einer Schwellenzeit Botschaften und Impulse für unser Leben und für unsere gegenwärtigen Themen und Fragen erhalten.

Buchtipp

_ Peter Maier: «Initiation – Erwachsenwerden in einer unreifen Gesellschaft. Band I: Übergangsrituale» sowie «Initiation – Erwachsenwerden in einer unreifen Gesellschaft. Band II: Heldenreisen», beide MV­Verlag Münster. Direkt zu beziehen über: www.initiation­erwachsenwerden.de

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Was ist ein WalkAway-Ritual?

Der WalkAway ist sowohl ein modernes und gleichzeitig auch ein uraltes Übergangs- oder Initiationsritual, mit dessen Hilfe Jugendliche in unserer westlichen Gesellschaft die Möglichkeit erhalten, ihre Pubertät ganz bewusst zu verlassen und in die Lebensphase des Erwachsenseins einzutreten. Der Grundgedanke stammt dabei von nordamerikanischen Indianerstämmen, bei denen besonders die Jungen an der Schwelle zum Erwachsenwerden für einige Tage und Nächte alleine, aber unter der begleitenden Aufsicht von InitiationsMentoren, in die Wildnis geschickt wurden.

Nach der Rückkehr versammeln sich die Mädchen und Jungen wieder im Kreis zusammen mit den Leitern im Basislager vor dem Wald. Nun erzählt jeder Einzelne von seinen Erlebnissen während der Schwellenzeit. Nach jeder Geschichte geben wir Mentoren dem Jugendlichen einen Spiegel: Wir weisen auf wichtige Punkte der Erzählung hin, machen dem Jugendlichen Mut, seinen Wahrnehmungen zu vertrauen, und stellen seine Erlebnisse in den grösseren Zusammenhang seiner ganzen Persönlichkeitsentwicklung. Dies wird während der ersten zwei Tage stets gleich gehandhabt. Jede dieser Naturübungen

soll die Jungen und Mädchen näher an den Kern des WalkAway – die Solozeit –hinführen.

Mit der Natur und sich selbst Am Morgen des dritten Tages ist es dann so weit. Bereits um 5 Uhr früh werden die Jugendlichen geweckt. Um 6 Uhr versammeln sich alle am Waldrand. Dort haben wir Leiter am Abend zuvor einen Steinkreis gelegt. Er stellt die Schwelle für den bevorstehenden Übertritt in die Solozeit dar. Einen Tag und eine Nacht lang werden die Jugendlichen auf vier Dinge verzichten: auf jeden Kontakt mit Menschen, auf Essen, auf eine feste Behausung und auf alle Kommunikationsmittel wie Handy oder Smartphone. Mit dabei haben die Jugendlichen nur einen Rucksack mit Wechselwäsche, einen Schlafsack, eine Matte und eine Regenplane, ein Tagebuch sowie etwa vier Liter Wasser.

Nach einer kurzen Verabschiedung tritt jeder Einzelne in den Steinkreis und wird von uns Mentoren noch einmal bestärkt und ermutigt. Danach werden mit einer Bussardfeder symbolisch alle Verbindungen zur Realwelt durchgeschnitten. Mit dem Heraustreten aus dem Kreis ist jeder für 24 Stunden ganz allein auf sich gestellt und gilt ab jetzt als «unsichtbar».

Schon am Tag zuvor hat sich jeder Teilnehmer einen Platz im Wald gesucht, der

uns Leitern bekannt ist. Dort werden die Jugendlichen vor allem die Nacht unter der Plane verbringen. Ansonsten ist jeder frei, dort zu sein, wo es ihn hinzieht, und das zu tun, wozu er Lust hat. Alles, was in dieser Zeit geschieht, alle Erlebnisse und Begegnungen der Natur, können eine Bedeutung haben für den weiteren persönlichen Entwicklungsprozess. Jeder hat einen Partner in der Nähe, der, zwar unsichtbar, im Notfall jedoch durch eine Trillerpfeife oder durch lautes Rufen benachrichtigt werden könnte.

Alle halten durch, obwohl am Abend ein Gewitter aufzieht und es über mehrere Stunden immer wieder regnet. Am Morgen des nächsten Tages kommen die Jugendlichen wieder zurück – immer noch schweigend. Vor den Augen der mittlerweile angereisten Eltern und Verwandten tritt jeder in den Steinkreis und wird von uns Leitern mit der Bussardfeder wieder «sichtbar» gemacht. Nach einer kurzen Begrüssung mit den Eltern und nach einer Tasse Tee und einem Stück Brot zum Fastenbrechen sitzen alle im Kreis, um den Geschichten der jungen Menschen zu lauschen. Damit beginnt der letzte Teil des WalkAway­Rituals – die «Rückkehr und Wiedereingliederung». Hier eine dieser Erzählungen:

Der Autor

Peter Maier wurde 1954 in Oberbayern geboren. Seit 1981 ist er Gymnasiallehrer. Er ist ausgebildeter

Initiations-Mentor und hat zum Thema mehrere Bücher verfasst.

Robert, 17 Jahre

(Name geändert)

«Gleich nach der Ankunft an meinem Platz im Wald wollte ich einen Kreis aus Steinen und Holzstücken anlegen, in dem ich mich dann während der Nacht aufhalten konnte. Dazu spitzte ich mit meinem Messer einige Äste und steckte sie an den vier Himmelsrichtungen in den Boden. Nach etwa 15 Minuten raschelte es direkt neben mir. Gespannt beobachtete ich die Stelle am Boden, aus der das Geräusch kam. Plötzlich sprang eine Maus heraus. Anscheinend hatte ich versehentlich einen Ast direkt in ein Mausloch gesteckt und damit den Ausgang für die Maus verbaut. Sie musste sich also durch meine Unachtsamkeit wieder freibuddeln. Ich frage mich, was mir dieses Erlebnis sagen kann? Soll auch ich mich in meinem Leben immer wieder freibuddeln wie diese Maus, wenn es schwierig wird?»

Nach der Erzählung meldet sich der Vater von Robert zu Wort – Tränen in den Augen. Er fühlt sich durch die Geschichte seines Sohnes sehr berührt, weil er eine tiefe Symbolik darin erkennt: Robert hatte eine sehr schwere Geburt und es war die ersten 14 Tage lang nicht klar, ob er überleben würde. Anscheinend aber war sein Lebenswille so gross, dass er es dennoch schaffte. Für Robert, der gerade an der Schwelle zu seinem Mann­Sein steht, ist dies eine stärkende und ermutigende Information, die ihm für sein weiteres Leben sehr helfen kann.

Nachdem alle Geschichten erzählt und gespiegelt sind, endet die Rückkehr mit einem Brunch, den die Eltern von zu Hause mitgebracht haben. 

Studium gemäss EMR- Richtlinien mit den Fachrichtungen:

• Klassische Homöopathie

• Chinesische Medizin

• Europäische Naturheilkunde

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Inserat

Agenda

Ausbildung

Dipl. Körperzentrierte Psychologische Beratung / Psychotherapie IKP

20.10, 18.30 –20.30 Uhr

13.1. 2015, 18.30 –20.30 Uhr

Ganzheitlich-Integrative Atemtherapie IKP

25.11., 18.30 –20.30 Uhr

Dipl. Ernährungs-Psychologische Beratung IKP

23.10., 18.30 –20.30 Uhr

22.1.2014, 18.30 –20.30 Uhr

Dipl. Partner-, Paar- und Familienberatung IKP

18.11, 18.30 –20.30 Uhr

IKP, Zürich

Seminare

Aus der Stille in den Tanz 31.10., ab 19.30 Uhr

Tagungshaus Rügel, Seengen www.ref-ag.ch/

Das Feuer im Manne

24.10., 20 Uhr, römisch-katholische Kirche Rheinfelden

Anmeldung bis 17.10. www.ref-ag.ch/informationenmedien/veranstaltungen/ anmeldung/index.php

2-Tages-Intensiv-Workshop Soul VoiceTM

1./2.11., ZeB Zentrum, Thalwil

Anmeldung: www.miriamhelle.ch

Wildkräuter-Kurse / Eselreiten im Tessin

Jeden Dienstag bis Ende Oktober, 10 –14.30 Uhr, Verscio

Anmeldung: Tel. 079 354 12 30 www.ericabänziger.ch www.esel-info.ch

Ärztevortrag «Rehabilitation bei Herzerkrankungen»

26.11., 18 Uhr, Kursaal Grand Resort Bad Ragaz Tel. 081 303 30 30 www.resortragaz.ch

Weitere Veranstaltungen finden Sie auf _ www.natuerlich-online.ch /agenda

Spirituelle Sterbebegleitung aus der Sicht des tibetischen Buddhismus

15. /16.11., jeweils 10 –17 Uhr mit Dorothea Mihm

ZENtrum Phat Môn, Basel Tel. 061 701 58 14 www.phatmon.ch

Gesund durch den Winter –Sauerkraut selber machen

18.10., 9 –13 Uhr, Mörschwil SG

Natureinsatz Chraiehof: Kanalbepflanzung

25.10., 8.30 –16.30, Lommis TG

WWF, St. Gallen Tel. 071 221 72 30 www.wwfost.ch

Magie der Landschaft, Leichtigkeit des Schreibens «Lärchengold und Feuerglut», Ferien-Schreibseminar 12.–16.10. im Landschaftspark Binntal VS Ursula Walser-Biffiger Tel. 056 426 16 58 www.ursulawalser.ch

Von den Schamanen lernen «Zuviel ist zu viel !» Wie alltägliche Überflutung reduziert werden kann. 11./12.10. in Ebikon/Luzern

Lilo Schwarz

dipl. Arbeitspsychologin/Coach FH

Tel. 041 410 43 82 liloschwarz@vtx.ch www.liloschwarz-seminare.ch

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Berühren, was berührt 11-tägige Ausbildung für Fachleute in Traumheilung

Beginn November 2014 oder Februar 2015

Kursort Zürich

Lilliana Roshardt Kumordzie Tel. 044 926 39 69 www.touch-and-heal.ch

Fasten, Wandern, Wellness

Kriya Yoga mit Kripanandamoyima

Einführungskurse in die Meditationstechnik

4./5.10., Rheinfelden 25.– 30.10., Kisslegg D 29./30.11, Muri bei Bern

Sabine Schneider Tel. 044 350 21 89 www.kriya.ch

Freitagabend-Sauna

Thema Halloween 21.10., 18 –23 Uhr

Tamina Therme, Bad Ragaz Tel. 081 303 27 40

Bergadvent im Tessin 29.11.– 6.12.

Ferienwoche, Piansecco oberhalb Valle Onsernone

Sylvia und Johannes Studer Tel. 079 521 24 04 www.montidispruga.ch www.kraftinsel.ch

Meditative Fastenferien –ein Weg zum Neubeginn 4.– 11.10. im Wellness Hotel Höri direkt am Bodensee Essenz-Institut

Stein am Rhein Tel. 052-741 46 00

Ayurveda-Einführungs-/ Schnupperseminar 15.11.

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Yogaferien mit Esther Fuchs Yama und Niyama –die Grundsteine der Philosophie des Raja-Yoga 5.–10.10.

Yoga im herbstlichen Tessin Asanas und Pranayama –singen und meditieren 12.–18.10.

Heissi Marroni – Kochplausch mit Erica Bänziger 18.–19.10.

Angeli & Christian Wehrli Casa Santo Stefano, Miglieglia Tel. 091 609 19 35 www.casa-santo-stefano.ch

Kultur

Das Theater mit den Klamotten 21.10., 20.15 –22 Uhr Theater Tuchlaube, Aarau www.ref-ag.ch/

Die Pfahlbauer – Am Wasser und über die Alpen Ausstellung noch bis 26.10. Historisches Museum Bern Tel. 031 350 77 11 www.bhm.ch

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Lösung des Rätsels aus dem Heft 9-2014

Gesucht war: Autodidakt

34. Jahrgang. ISSN 2234-9103

Erscheint monatlich. Doppelnummern:

Dezember/Januar und Juli/August www.natuerlich-online.ch

Leserzahlen: 147 000 (MACH Basic 2014-1)

Auflage: 21 000 Exemplare, verkaufte Auflage 18 000 Exemplare (Verlagsangaben).

Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch

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Redaktion «natürlich»

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Chefredaktor

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Redaktionsteam

Tertia Hager, Sabine Hurni (Leserberatung)

Autoren

Martin Arnold, Susanne Hochuli, Heini Hofmann, Marion Kaden, Andreas Krebs, Peter Maier, Lioba Schneemann, Heinz Staffelbach, Remo Vetter, Andreas Walker

Layout/Produktion

Rahel Blaser, Lina Hodel, Manuel Saxer, Renata Brogioli, Fredi Frank

Copyright

Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material. Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages erlaubt.

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«natürlich» 11-2014 erscheint am 30. Oktober 2014

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IMit und ohne «Pfupf»

Beim «Velölen» trotz elektrischer Unterstützung am Berg mental nicht einzubrechen, ist eine hohe Kunst, wie Susanne Hochuli bei einem Ausflug ins Emmental feststellen musste.

ch gebe es gleich jetzt zu: Die Fahrt auf die Bäregghöchi, hoch über Trubschachen gelegen, hätte ich ohne fremde Hilfe nicht geschafft. Schmachvoll wurde mir meine Schwäche innerhalb kurzer Zeit auch gleich zweimal vor Augen geführt: Frisch geduscht pedalte ich also mit voller Unterstützung des im edlen Design meines Elektrobikes versteckten Motors den emmentalischen «Hoger» hinauf. Nach einer Kurve plötzlich eine Rad fahrende Familie; die zwei jüngsten Kinder – das Velo schiebend – schweissgebadet. Das T-Shirt klebte am Rücken und betonte die zarten Knochen ihres Rückgrates. Ich versuchte, mich klein und, entgegen meiner Gewohnheit, sehr alt zu machen, als ich potenziell elegant und völlig unangestrengt an ihnen vorbeiradelte. «Ich schäme mich», rief ich ihnen zu und würdigte mit erhobenem Daumen ihre Leistung, froh darüber, in einer «Duele» zu verschwinden, bevor der Weg wieder «gäch» anstieg.

«Mir tut das ‹Füdli megaweh›.» «Kein Wunder», meint Heidi, der Sattel sehe sehr unbequem aus.

Die Aussicht auf der Terrasse der Bäregghöchi entschädigte mich für die erlittene Schande und liess mich sie vergessen: Über «Chräche» und «Höger», über Berg und Tal schweift das Auge und bleibt an einsamen, «b’häbigen» Gehöften hängen. Ich fühlte mich wie zu Hause. Angekommen, ohne Schweiss vergossen zu haben. Zum Vollmondkonzert in der Gaststube setzte das Wirtepaar Marianne und Thomas mich und meinen Partner zu Heidi und Hans an den Tisch. Die Wirtin verstehe es, die richtigen Leute zusammenzusetzen, wurde uns gesagt. Bald kamen

wir vier auf die schnittigen E-Bikes zu reden, die vor der Beiz standen. Ich sagte bescheiden: «Ja, sie sind ‹nigelnagelneu› und wir sind mit ihnen von Bern ins ‹Ämmitau› gestrampelt und mir tut das ‹Füdli megaweh›.» «Kein Wunder», meinte Heidi, der Sattel sehe sehr unbequem aus. Einen solchen hätte sie bei ihrem «Renngöppel» auch gehabt und ihn sofort ausgewechselt. «Du fährst Rennvelo?», fragte ich. «Und wie», sagte Hans. «Heidi fährt vom Luzerner Seetal in einem ‹Schnuuz› auf die Bäregghöchi und gleich wieder zurück.» Ich wurde wieder sehr klein und noch kleiner, als Heidi mit strahlenden Augen von all ihren sportlichen Aktivitäten erzählte. Ohne Angeberei, einfach aus Freude an dem, was ihr alles möglich ist. «Psst», fragte ich Hans, als sich Heidi für einen Moment mit ihrer Tischnachbarin zur Linken unterhielt, «wie alt ist sie denn?» – «68», sagte Hans und setzte lachend noch einen drauf: «Und ein künstliches Hüftgelenk hat sie wohl auch schon!» Ich weiss noch heute nicht, ob Hans das ernst gemeint hat oder nicht, aber zwei Dinge sind mir nun klar geworden. Erstens: Ich will mit 68 auch so sportlich und fit wie Heidi sein! Zweitens: Ich muss nun erst einmal 50 werden und mir dann aber schleunigst einen Personal-Trainer nehmen, mir ein Personal-Fitnessprogramm auf den Leib schneidern lassen und mich damit intensiv auseinandersetzen. Und dann fange ich mit dem Training an. Spätestens mit 55. Oder 60. Oder – versprochen – spätestens, wenn ich pensioniert sein werde. – Was mache ich dann aber mit meinem geliebten E-Bike? u

Susanne Hochuli, erste grüne Regierungsrätin im Aargau, Mutter einer erwachsenen Tochter, wohnt auf ihrem Bauernhof in Reitnau, der für Mensch und Tier ein Paradies ist.

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