Natürlich Oktober 24

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Gute Pilze, schlechte Pilze

Das komplizierte Verhältnis von Pilz und Mensch.

Naturpilze Pilze könnten in Zukunft noch wichtiger werden.

Stress Er kommt schleichend, aber unter Umständen heftig.

Kraftorte

Auf der Suche nach Orten der Kraft.

Grenzgänger zwischen Tier und Pflanze

liefert ALTERNATIVEN

ENTDECKEN

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Alles für einen bewussteren Alltag

Alles für einen bewussteren Alltag Sie haben die Wahl. Entscheiden Sie für sich selbst, welche Produkte und Sortimente eine bessere Alternative für Ihren Alltag darstellen. Eine bessere Alternative erfüllt Ihre Bedürfnisse und trägt zugleich Sorge zu unserer Umwelt. Erfahren Sie zudem, wie Sie Energie, Ressourcen und auch Geld sparen und der Natur etwas Gutes tun.

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Lassen Sie sich vertieft inspirieren über Alternativen zum bewussten Geniessen, Wohnen, Erleben, Aufwachsen, Arbeiten und Schenken. Neben Neuigkeiten haben Sie auch regelmässig die Möglichkeit von Aktionen zu profitieren: brack.ch/bewusst-einkaufen

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«Überall hets

Pilzli dra

Der oben genannte Gassenhauer eines Aargauer Alleinunterhaltes aus den Neunzigerjahren ist sicher noch vielen ein Begriff. Auch wenn man vielleicht über die musikalische Qualität des entspre chenden Liedes geteilter Meinung sein kann. In einem Punkt hat «Peach» Weber recht: Pilze sind wirklich fast überall.

Natürlich denken wir alle zunächst an die gängigsten Pilzsorten wie die Speisepilze Champignons, Morcheln oder Steinpilze. Wir gehen in diesem Heft auch der Frage nach, wie sich Pilze züchten lassen. Oder denken wir an die bekanntesten giftigen Pilze wie etwa Knol lenblätterpilz oder den wunderschönen Fliegenpilz. Aber Pilze sind äusserst vielseitige Lebewesen. Es gibt sie in verschiedensten Va riationen und Grössen. Ja, einige Pilze gehören zu den grössten Lebewesen überhaupt. Im amerikanischen Bundesstaat Oregon lebt ein Hallimasch-Pilz, der als grösstes Lebewesen der Welt gilt. Das Mycel dieses Pilzes ist sage und schreibe etwa neun Quadratkilo meter gross.

Die Beziehungen von uns Menschen zu den Pilzen sind äusserst vielseitig. Und ambivalent. Jedes Kind lernt, dass es sehr schmackhafte, essbare Speisepilze gibt. Aber auf der anderen Seite auch Giftpilze. Aber es gibt eben noch viel mehr. So werden gewisse Edelpilze bei der Weichkäseproduktion gezielt eingesetzt. Auf der anderen Seite können uns Pilze auch krank machen. Genau dieser Thematik haben wir ebenfalls einen Beitrag gewidmet.

Daneben haben wir auch in dieser Ausgabe zahlreiche Beiträge zu anderen Themen: Etwa zu einem natürlichen Superhelden, dem Vitamin C. Oder zum Thema Naturkosmetik. Wie können Sie sich pflegen ohne den Griff in den buchstäblichen Giftschrank? Wir geben Antworten dazu.

Das alles und noch viel mehr bieten wir in der neusten Ausgabe von «natürlich». Übrigens: Bei feuchtem Herbstwetter sind viele Pilze zu finden. Wenn man sie nicht genau kennt, kann man sie auch nur bestaunen!

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SCHWERPUNKT

6 Naturpilze Vielfältig, zukunftsträchtig, aber auch gefährdet.

12 Schädlich und heilsam Pilze und unsere Körper –eine wechselhafte Beziehung.

GESUNDHEIT

16 Stress richtig begegnen Stress kann gefährlich sein. Seien wir achtsam!

20 Natürlicher Superheld Vitamin C bewirkt viel in uns. Vor allem Gutes.

KOLUMNE

42 Sabine Hurni über … … das Teekraut im eigenen Garten.

FOKUSTHEMA

48 Auf der Suche nach Orten der Kraft Wie wirken Kraftorte auf uns Menschen?

GESUND ESSEN

54 Pilze selbst züchten Wir besuchten eine professionelle Pilzzucht.

HEILPFLANZEN

64 Echter Alant Wenig bekannte Heilpflanze wieder entdeckt.

NATUR UND FREIZEIT

70 Herbstspektakel Viburnum bietet uns ein farbiges Herbstspektakel.

3 Editorial / 34 Gesunder Geist / 36 Gesunder Körper / 38 Kurz gefasst / 41 Neu und Gut / Hin und Weg / 44 Beratung / 47 Liebesschule / 78 Ihre Seite / 80 Rätsel / 81 Vorschau / 82 Anderswelt

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Das besondere Reich der Naturpilze

Pilze sind faszinierende Lebewesen: Sie unterstützen Pflanzen, bauen organisches Material ab und könnten sogar als Baumaterial der Zukunft dienen. Und natürlich schmecken Pilze auch hervorragend - zumindest die geniessbaren.

Text: Alice Stadler, Bilder: Andreas Leuenberger, zvg

Schau, da wächst ein Pilz!», ertönt es aufgeregt, und ein Finger zeigt auf ein dünnes Stäbchen mit einem riesigen Sombrero, das ganz entspannt aus dem Erdboden wächst. Doch wenn man genau sein will, dann ist das gar nicht «der Pilz», sondern der Fruchtkörper, lediglich ein Teil des Pilzes. Seine wahre Grösse versteckt sich im Erdboden, in dem sich seine Pilzfäden kilometerlang unter der Erde ausdehnen. Unser reduzierter Blick auf die Fungus-Welt zeigt sich noch viel deutlicher in unseren Vorstellungen beim Wort «Pilz»: Hat man da doch oft bereits den Fliegenpilz drohend vor Augen – oder der Klassiker: der braune Champignon. Oder noch viel Schlimmer: Pilzinfektionen – Achtung! Keine Sporen einatmen! Giftpilz, Schimmelpilz … Aber eigentlich sind Pilze genauso vielfältig und individuell wie alles andere in der Natur, einige geniessbar, andere giftig und wiederum andere unglaublich schön anzusehen. Daneben sind sie auch vielseitig einsetzbar: Ich sage da nur Penicillin, Bewusstseinsveränderungen, Gerichte, Krankheitserreger, Symbiosepartner, Kompöstler mit Jahr-millionen an Erfahrung …

Gerade aufgrund dieser verschiedenen Eigenschaften sind sie ein unverzichtbarer Teil des Ökosystems und benötigen auch eine Wohlfühlumgebung, um zu gedeihen. Durch den Klimawandel sowie zerstörerisches Verhalten sind diese Biotope gefährdet. Wir nehmen diese Wunderköpfe der Natur einmal genauer unter die Lupe und erklären einige Fakten und Informationen.

Mykorrhiza – Gesundheit!

Der Begriff stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus «mýkēs» (Pilz) sowie «rhiza» (Wurzel) zusammen. Diese Art von Bodenpilzen lebt nämlich in Symbiose mit Pflanzenwurzeln. Dabei verbindet sich das unterirdische, fadenförmige Pilzgeflecht (Hyphen) mit den Pflanzen und es entsteht eine Beziehung, die für beide rentabel ist: Zuckerstoffe werden gegen Nährstoffe getauscht und umgekehrt. Zudem kann die Pflanze auf diese Art auch

viel mehr Wasser aufnehmen, weil die Hyphen viel weiter reichen als die Wurzeln der Pflanze selbst. Deswegen werden diese Pilze auch beim Setzen oder Umtopfen als Dünger-Aufnahme-Helfer genutzt.

Vernetztes Denken in der Pflanzenwelt Networking im Grünen – so kann man sich die Hyphen vorstellen, die sich unterirdisch verbreiten. Einige Pilzarten kommen auf über einen Quadratkilometer Fläche. Das bisher grösste Exemplar ist ein Dunkler Hallimasch (Armillaria ostoyae), dessen Hyphengeflecht auf die stattliche Grösse von über neun Quadratkilometer gekommen ist und ein geschätztes Gesamtgewicht von ungefähr 7500 Tonnen erreichte. Es erstaunt also kaum, dass Hyphen –also Pilze – als die grössten Lebewesen gelten.

Pfifferlinge sind schmackhaft, kalorienarm, fettarm und nährstoffreich.

Der Lila Dickfuss – strahlend, lebendig und voller Versprechen, doch im Laufe der Zeit verändert er behutsam seinen Glanz.

Gratis Grünabfuhr

Eine Qualität, die man nicht zur Genüge hervorheben kann, ist der Abbauprozess. Pilze räumen auf, schaffen Ordnung und Platz für neue Lebewesen, indem sie absterbendes Material abbauen und verwerten. Lebewesen mit dieser Fähigkeit, organisches Material in unorganisches zu zerlegen, nennt man Destruenten. Die Hyphen durchsetzen dabei das Material, und die Verdauungsenzyme des Pilzes bauen auch die Zellwände des Materials ab. Dadurch gelangen Bakterien und andere Mikroorganismen hinein, die das Material weiter abbauen.

Magic Mushrooms und die Religion

Psychedelische Pilze haben eine Veränderung der Wahrnehmung und des Bewusstseins zur Folge. Bereits von 1000 bis 500 v. Chr. gibt es erste Zeugnisse ihrer Verwendung. Der Verzehr stand dabei in Verbindung mit Ritualen und Religion. Schon bei den Azteken wurde «Teonanacatl» («Göttliches Fleisch») gegessen, um mit Göttern in Kontakt zu treten.

Beim Betrachten der Gelben Kartenkrustenflechte erscheint es, als ob wir auf eine Landkarte schauen würden. SCHWERPUNKT

Interessant ist auch, dass der verbreitete Gebrauch in Mittelamerika vom Westen zuerst als Mythos abgetan wurde, erst Mitte des 20. Jahrhunderts gelang der Beweis dafür. Was der Wirkstoff Psilocybin, der in psychedelischen Pilzen enthalten ist, alles kann, wird stetig untersucht, so auch, ob er sich bei der Behandlung von Depressionen eignet.

Die Retter der Zukunft

Fleischersatz, Baurohstoff für Isolierungen, Verpackungen und Abbau von Plastik. Gerade in Sachen Klimafragen scheint der Pilz ein wahrer Alleskönner zu sein. Seine Beschaffenheit aus Myzel (die Gesamtheit aller Pilzfäden) in Kombination mit Zellulose wirkt wie Leim. Dies könnte in Zukunft eine Alternative zu Baugemischen wie Beton darstellen. Es würden dann Pilzblöcke gezüchtet, pilzdurchwachsenes Substrat, das über die Jahre ganz natürlich ineinander verwachsen würde, völlig ohne zusätzliches Fugenmaterial. Hinzu kommt, dass diese grünen Blöcke CO2 speichern und somit eine durch und durch grüne Alternative zu den industriellen Baugemischen darstellen. Momentan wird ihre Verwendung noch erprobt.

Gesunde Mineralstoffbombe

Ein Pilz besteht zu rund drei Vierteln aus Wasser, ist kaum fetthaltig und seine Zellwände bestehen aus Chitin. Auf den ersten Blick also nicht sonderlich von Interesse, aber Pilze sind reich an Mineralstoffen wie Kalzium und Magnesium sowie Spurenelementen wie Mangan, Zink und Selen. Hinzu kommen verschiedene B-Vitamine. Einige enthalten sogar Vitamin C und D. Zudem sind sie ein Top-Aminosäurelieferant. Jedoch musss man auch die Kehrseite bedenken, denn weil Pilze alles aus dem Boden aufnehmen, gelangen durch ihren Verzehr auch Pestizide, Schwermetalle und radioaktive Stoffe in unseren Kreislauf. Pilze in Oberbayern sind noch heute, über 30 Jahre nach Tschernobyl, radioaktiv belastet und es wird in gewissen Gebieten vom Pflücken abgeraten.

Wenn Pilze ihre roten Partyhüte aufsetzen (hier Fliegenpilze).

Kraftstrotzend – wer sich mir in den Weg stellt, wird nach oben gedrückt.

Verhaltensregeln und Pilzschutz

Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in Freiburg hat auf 75 Hektaren die Ökologie von Waldpilzen und deren Gefährdung untersucht. Wichtige Erkenntnisse waren: Stickstoff schadet Mykorrhizapilzen. Sie können sich aber regenerieren, wenn der Gehalt wieder auf ein normales Mass zurückgeht. Die Witterung spielt auch eine entscheidende Rolle: Wärme verschiebt die Pilzsaison nach hinten, Kühle begünstigt sie. Auch eine starke Durchforstung führt zu einer grösseren Pilzvielfalt. Aber man muss beachten, dass nicht jede Baumart gleich viele Bewohner begünstigt. Das Betreten des Waldbodens hingegen wirkt sich negativ auf das Wachstum aus und es kommt zu einer verminderten Fruchtkörperbildung.

Die Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane der Schweiz (VAPKO) listet fünf Verhaltensregeln auf, die zum Schutz der Pilze beitragen sollen:

• Den Wald als Lebensraum achten

• Nicht zu viel im Wald herumtrampeln

• Weniger Auto fahren

• Fundorte seltener Pilzarten dem Forstamt und der Pilzkontrolle melden

• Kantonale Sammelbeschränkungen beachten

Sprachliche Wurzeln

Die Pilze haben nicht nur im Wald, sondern auch in unserer Sprache Wurzeln geschlagen. «Du Glückspilz!» sagen wir oder «Die schiessen ja wie Pilze aus dem Boden!». Beide Aussagen beziehen sich auf das schnelle Wachstum der Pilze, die spriessen, sobald die Witterung stimmt. So kann es vorkommen, dass nach Regen plötzlich viele Fruchtkörper ihren Weg nach oben finden. In beiden Fällen wurden die Redewendungen zuerst im negativen Sinn gebraucht: Etwas, das plötzlich auftaucht,

ein Emporkömmling aus dem Nichts. Diese Bedeutung verlor sich aber über die Jahre und wurde durch eine rein positive Konnotation ersetzt. «Das ist keinen Pfifferling wert» oder «Das kümmert mich einen Pfifferling» haben bereits im Mittelalter ihren Weg ins Deutsche gefunden. Der Pfifferling war damals ein beliebter Speisepilz, der in Unmengen vorhanden war. Seit dem 16. Jahrhundert gilt er deswegen als Sinnbild des Wertlosen.

Das Pilzjahr

Im Herbst ist wieder Pilzzeit! Nein, stimmt gar nicht. Das ganze Jahr über ist Pilzzeit, man muss nur wissen, von welchem Pilz. Die Totentrompete ist einer der klassischen Herbstpilze, der Austernseitling aber beispielsweise wächst vom Spätherbst bis in den Januar und den Februar hinein – und wenn er drinnen kultiviert wird, dann natürlich ganzjährig. Der Maipilz ist, wie der Name bereits andeutet, ein Frühlingspilz, der von Mitte April bis Anfang Mai zu finden ist. Ab Juli findet sich dann der Fichtensteinpilz, auch unter dem gängigeren Namen «Steinpilz» bekannt. Aber da er als Mykorrhizapilz von Buchen und vor allem Fichten bekannt ist, hat er diesen Zweitnamen erhalten.

Buchtipp

Verborgene Schönheit. Die wunderbare Welt der Pilze Andreas Leuenberger, 192 Seiten, 21,5 × 25,5 cm, Mit 156 Abbildungen, ISBN 978-3-03818-564-2, CHF 49.–

Erhältlich auf www.weberverlag.ch oder im Buchhandel

Der Pilz, mal schädlich, mal heilsam

Pilze können dem Körper schaden, sie können ihm aber auch nützen. So zum Beispiel die Vitalpilze, die als Nahrungsergänzungsmittel ein grosses Einsatzgebiet haben.

Yvonne

Ist der Pilz eine Pflanze oder ein Tier? Nach neusten Erkenntnissen ist er dem Tier näher als der Pflanze, weil er sich von organischen Substanzen ernährt und keine Photosynthese macht. Pilze sind für den Aufbau des Bodens zuständig und gehen mit über 80 Prozent der Pflanzen eine Symbiose ein: Der Pilz liefert Wasser und Nährstoffe, bekommt dafür Zucker von der Pflanze. Pilze dienen der Herstellung von Medikamenten, als Hilfsmittel in der Nahrungszubereitung und als Eiweisslieferanten. In der Zukunft könnte er vielleicht Gifte in Böden neutralisieren und Müll verwerten. Beim Menschen siedeln sich Pilze auf der Haut oder auf den Schleimhäuten an, ohne ihn krank zu machen. Ist unser Immunsystem jedoch geschwächt, kann ein Pilz die Überhand gewinnen und verschiedene Probleme verursachen. Fadenpilze (Dermatophyten) befallen meist Haut und Nägel, Hefen (vor allem Candida Albicans) verursachen Infektionen der Haut und Schleimhäute, während Schimmelpilze inneren Organen schaden können.

Basische Ernährung gegen Pilzbesiedelung

Der Säure-Basen-Haushalt spielt beim Pilzbefall eine tragende Rolle. Ernährungsbedingt ist der Körper vieler Menschen latent übersäuert. Das macht ihn anfällig für Pilzinfektionen. Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt bedeutet, dass gewisse Areale wie die Vaginalschleimhaut, die Hautoberfläche oder der Magen ein saures Milieu aufweisen. Im Gegensatz dazu, sollten das Bindegewebe und der Dünndarm basisch sein. Um dies zu erreichen, und um den Körper optimal gegen Pilzinfektionen zu schützen, wird eine basenbildende-, natürliche- und zuckerarme Ernährung empfohlen, die reich an Mineralstoffen, Gemüse, frischen Kräutern und Obst ist.

Pilzinfektionen am Körper

Pilze können den Mund, die Haut, den Darm, die Scheide oder auch den Windelbereich von Kleinkindern krank machen. Ein Fadenpilz kann Kopf, Oberkörper oder Füsse befallen. Man erkennt ihn als scharf begrenzte, gerötete,

schuppende Herde. Fusspilz bildet zuerst kleine Bläschen mit Juckreiz. Unbehandelt kann er sich auf den ganzen Fuss ausbreiten. Der Nagelpilz zeigt sich meist am Nagel der grossen Zehe. Der Nagel verfärbt sich gelblich kann sich vom Nagelbett ablösen. Pilze auf den Schleimhäuten sind Hefepilze (Candida albicans). Sie können in Mund, Darm, Scheide und im Windelbereich auftreten.

Der Pilz Mundsoor, oft eine Folge von Antibiotika-Therapien und Cortison-Inhalationen, belegt die Zunge mit einem weisslichen Belag. Die Mundschleimhaut brennt und ist sehr empfindlich. Eine weitere Pilzinfektion, die Kleinkinder betrifft, ist der Windelsoor. Der Pilz fühlt sich wohl in feuchten Falten und kann sich auf die Schleimhäute ausbreiten. Der Darm reagiert, wenn verschiedene Candidapilze Überhand gewinnen. Sie können Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Verstopfung oder Durchfall verursachen. Oft kombiniert mit Abwehrschwäche, Gelenkbeschwerden, Heisshunger auf Zucker, Hautproblemen und Juckreiz. Die Behandlung erfolgt durch strikten Verzicht auf Zucker, Weizen und Hefe über mehrere Monate hinweg.

Scheidenpilze treten häufig im Zusammenhang mit Antibiotikaeinnahme, Menstruation, Schwangerschaft oder Abwehrschwäche auf. Die Symptome sind Juckreiz und weisser Ausfluss, der nicht riecht.

Schimmelpilze – wenn die eigene Wohnung zur Gefahr wird

Schimmelpilze finden wir überall in der Atemluft. In feuchten Räumen können sie Überhand nehmen und zu einem ernst zu nehmendem Gesundheitsrisiko werden. Oft zeigen sich die Beschwerden mit allergischen Reizungen der Augen, Haut und Atemwege. Die Atemwegsreizungen können sich mit der Zeit zu einer chronischen Bronchitis und zu Asthma weiterentwickeln. Schimmel an den Wänden muss deshalb umgehend saniert werden. Bis es soweit ist: Das Immunsystem stärken und den Säure-Basen-Haushalt optimieren.

« Vitalpilze haben entgiftende Eigenschaften und stärken das Immunsystem, indem sie den Körper von Schadstoffen befreien. »

Pilzerkrankungen natürlich behandeln

Im frühen Stadium einer Erkrankung, kann die Naturheilkunde wichtige Heilimpulse geben:

• Fusspilz: Teebaumöl pur oder als Salbe mehrmals täglich auftragen. Fusspilzöl herstellen aus 50 ml Mandelöl und natürlichen, ätherischen Ölen ( 5 Tr. Palmarosa, 5 Tr. Oregano, 5 Tr. Rosenholz und 5 Tr. Zimtrindenöl). Und zudem: Immunsystem stärken, Fussbäder mit Apfelessig, Zehen gut abtrocknen, Schuhe und Socken desinfizieren.

• Nagelpilz: Täglich ein Fussbad mit Knoblauch zubereiten. Nagelpilzöl herstellen aus 50 ml Mandelöl und ätherischen Ölen (10 Tr. Teebaumöl und 10 Tr. Oreganoöl). Und zudem: Nägel kurz halten, vor Anwendung der Öle leicht anfeilen, Nagelöl grossflächig auftragen. Geduld ist gefragt.

• Mundsoor: 30 ml Rosenwasser mit ätherischen Ölen mischen (5 Tr. Palmarosa, 5 Tr. Rosenholz und 5 Tr. Thymian). Mehrmals täglich die befallenen Stellen mit einem Wattestäbchen auftragen.

• Windelsoor: Eichenrindensitzbad: Zwei Esslöffel Eichenrinde in einem Liter Wasser 10 Minuten kochen, absieben und ins Badewasser geben. Einige Minuten sitzend baden. Danach betroffene Stellen mit Johanniskrautöl pflegen. Und zudem: Windelbereich trocken halten mit Heilerdepulver.

• Vaginalpilz: Scheidenzäpfchen mit Milchsäure an 10 Abenden einführen. 1 TL Kokosöl mit drei Tropfen Teebaumöl vermischen, in und um die Scheide auftragen und über Nacht einwirken lassen. Und zudem: Binden oder Menstruationstassen statt Tampons benutzen.

Mykotherapie – kraftvolle Heilmittel Pilze richten nicht nur Schaden an. Sie können auch sehr wirkungsvoll die Heilkräfte des Körpers unterstützen. Pilze, die zu Heilzwecken verwendet werden und den Körper nähren und stärken, nennt man Vitalpilze. In der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet man diese Heilpilze schon seit Jahrhunderten. Sie gehören zu den ältesten Naturheilmitteln der Menschheit und kamen früher ausschliesslich als Pulver oder getrocknete Pilzstücke zum Einsatz. Inzwischen gibt es die Vitalpilze in Kapseln zu kaufen. Pilze sind faszinierende Wesen. Sie verfügen über eine einzigartige Intelligenz, die sie am Leben hält. Deshalb existierten Pilze lange vor der Entwicklung des Menschen. Vitamine und Enzyme, die sie aus dem Boden oder aus dem Untergrund, auf dem sie wachsen, ziehen, verwandeln sie in sogenannte Nährsubstrate, die reich an Aminosäuren, Mineralstoffen und Spurenelementen sind. Diese geballte Ladung an Vitalstoffen macht die Vitalpilze zu wertvollen Heilmitteln. Vitalpilze haben entgiftende Eigenschaften. Sie vermögen den Körper von belastenden Stoffwechselprodukten, Umweltgiften oder Medikamentenrückständen zu befreien. Dies, indem sie das Immunsystem aktivieren und antioxidativ wirken. Sogar eine krebshemmende Wirkung wird einigen der Vitalpilze nachgesagt. Pilze und alle Säugetiere haben im Verlauf der Evolution gelernt, sich gegen Bakterien zu schützen. Deshalb verfügen Vitalpilze über antibakterielle, antivirale und sogar pilzhemmende Eigenschaften. Einige von ihnen wie der Reishi oder der Shiithake können Hefepilze (Canidia) eliminieren. Alle diese Eigenschaften können wir Menschen nutzen, um uns vor krankmachenden Keimen zu schützen.

Reishi: Glänzender Lackporling.

Nagelpilz ist die bekannteste, aber bei weitem nicht die einzige Pilzerkrankung.

Auf die Qualität achten

Gute Präparate haben ihren Preis, dafür stimmt ihre Qualität. Qualität bedeutet, dass nicht nur der Pilz als solches verwendet wird, sondern auch Teile des Myzels, das sich im Untergrund befindet. Achten Sie beim Kauf von Vitalpilzprodukten auf zertifizierte Bioqualität. Qualitativ hochstehende Vitalpilze werden extra gezüchtet, damit sie keine Schwermetalle aufweisen. Vitalpilze regulieren ein ganzes System, was wichtig ist bei chronischen Erkrankungen wie Longcovid, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Neurogenen Störungen, Schlaflosigkeit, Allergien und allgemeinem Energiemangel. In Japan werden Vitalpilze von Ärzten gegen verschiedene Arten von Krebs eingesetzt. In der Schweiz werden sie zusätzlich zur Chemotherapie oder als Prävention von Krebserkrankungen verwendet.

Ob als Speisepilz, Heilpilz oder Krankmacher – Pilze gehören zum menschlichen Leben. Leben wir in Einklang mit unserer Umgebung und Ernährung, vermeiden wir Stress und bewahren ein intaktes Immunsystem, so sind wir weitgehend von krankmachenden Pilzen geschützt. Nistet sich doch mal ein Pilz ein, ist es wichtig, der Ursache auf den Grund zu gehen.

Yvonne Rossel

Yvonne Rossel ist Drogistin HF und in Ausbildung zur Naturheilpraktikerin. Sie unterrichtet an der Drogisten Berufsschule im Fach ÜK zum Thema Naturheilmittel. Ihre Hobbies sind Schwimmen, Wandern, Joggen und Kochen.

Eine Übersicht bekannter Vitalpilze:

Agaricus Blazei Murill (ABM): Brasilianischer Champignon

Der Immunstärker bei Immunschwäche, Autoimmunerkrankungen, saisonalen Allergien, Diabetes Typ 1 und Typ 2, Verdauungsstörungen.

Reishi: Glänzender Lackporling

Der Generalist bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheumatischen Erkrankungen, Lungenerkrankungen, Allergien, Schlafstörungen, Hauterkrankungen und begleitend in der Krebstherapie.

Cordyceps: Raupenpilz

Der Energiepilz bei Erschöpfungszuständen, chronischer Müdigkeit, Lungenerkrankungen, Nierenerkrankungen, als Leistungssteigerung im Sport, zur Höhenanpassung.

Auricularia: Judasohr

Der Spezialist für das Blut zur Prophylaxe von Thrombosen, Venenbeschwerden, Herzinfarkt, Fettstoffwechselstörungen, Tinnitus.

Shiitake: Weisser Blumenpilz

Der Jungbrunnen, der in Japan als Unterstützung zur Standartchemotherapie eingesetzt wird. Bei Bluthochdruck, zu hohem Cholesterin, bei Osteoporose, zum Aufbau der Darmflora, als Prävention für ein langes, gesundes Leben.

Hericium: Igelstachelbart

Der Nervenpilz bei funktionellen Magen-Darm-Problemen, Angst und Depressionen, Schlafstörungen, Wechseljahrbeschwerden, Stress, Magenbrennen, Haut- und Darmproblemen.

Zu viel, zu schnell, zu oft?

Stress kann uns beleben oder belasten, langfristig sogar töten. Wesentlich ist, wie wir mit stressigen Situationen umgehen. Ein gesunder Umgang ist erlernbar – mit Achtsamkeit als Basis.

Lioba Schneemann

Eine Reise steht an: TGV von Basel nach Paris, dort Transfer zum anderen Bahnhof, abends die Fähre nach England. Alles an einem Tag! Und es muss klappen! So schön die bevorstehende Reise ist – ich fühle mich angespannt. Ich bin zwar noch im «grünen» Bereich, erlebe also den Stress als aufregend. Jedoch schlief ich letzte Nacht nicht so gut wie sonst, war unruhiger und Gedanken kamen auf wie «Was wäre, wenn wir den Anschluss verpassen?».

Ich bin noch im grünen Bereich, das heisst, im positiven Stress. Einst nannte man dies Eustress, von der griechischen Vorsilbe «eu», was soviel wie «gut» bedeutet. Damit meinte man den Stress, der Menschen motiviert, anregt und keine negativen Auswirkungen hat. Distress sagte man für das Gegenteil – der Stress, der den Organismus belastet und langfristigen Schaden anrichten kann.

Die Kontrolle behalten Stress ist gemäss Definition eine «Beanspruchung des Körpers durch innere oder äussere Reize». Der Organismus reagiert mit einer erhöhten körperlichen und psychischen Anspannung. Wir sind dann besonders leistungsfähig, um die Herausforderung zu meistern. Die Evolution hat uns ausgestattet, damit wir überleben – die uns angeborene Stressreaktion hilft uns: wir kämpfen, fliehen oder erstarren («fight, flight, freeze»).

Die Einteilung in «guten» Stress (Eustress) und «schlechten» Stress (Distress) gilt heute allerdings als veraltet, wie Stressforschende sagen. Wesentlich sei vielmehr, wie wir mit einer Herausforderung umgehen. Die Art des Auslösers sei daher weniger relevant. Für meinen Fall heisst dies: Ob mich die Gedanken an die lange Reise belasten oder ob ich das Vorhaben als freudig und angenehm aufregend empfinde, hängt vorwiegend von meiner individuellen Situation, meinen gemachten Erfahrungen und meiner Erziehung sowie von weiteren Faktoren ab.

« Stress ist gemäss Definition eine Beanspruchung des Körpers durch innere oder äussere Reize. »

Bei Stressphasen kann man vier Stufen unterscheiden, die deutlich machen, wie Menschen mit Stresssituationen umgehen:

Aktivierungsphase (Stufe 1): Die Person ist entspannt, fit und verfügt über ausreichende Ressourcen. Akute Probleme/Situationen werden als Herausforderung erlebt und gut bewältigt.

Akuter Stress (Stufe 2): Die Person ist angespannt, etwa weil sie schon durch andere Stressoren vorbelastet ist. Akute Probleme können aber noch bewältigt werden.

Chronischer Stress (Stufe 3): Die Grundanspannung ist aufgrund zahlreicher Belastungen deutlich erhöht, zusätzliche Probleme können schwer oder kaum noch bewältigt werden. Der anhaltende Stress geht mit einem erhöhten Risiko zu erkranken einher.

Psychische Störung (Stufe 4): Trotz anhaltender Belastung sinkt die Anspannung nicht. Die Person hat resigniert und sieht sich nicht mehr in der Lage, die anstehenden Probleme zu bewältigen.

Die Kontrolle zu behalten, ist ein wichtiger Aspekt für unser individuelles Stressempfinden: «Die Folgen von Stress hängen vor allem davon ab, ob wir ihn selbst kontrollieren können und ob er einen Anfang und ein Ende hat und nicht so sehr davon, was konkret der Auslöser war», erklärt Tobias Esch, Allgemeinmediziner und Leiter des Instituts für Integrative Gesundheitsversorgung an der Universität Witten/Herdecke und bekannter Buchautor (Interview im GeoWissen, Nr. 74).

Denn auch viele positive Ereignisse können uns in argen Stress versetzen und uns gesundheitlich belasten. Wir alle kennen solche Situationen – die eigene Hochzeit, das Weihnachtsfest im Kreis der Familie, die Geburt eines Kindes. Sogar Grossereignisse wie die Fussball-WM gehen vielen Menschen an «Herz und Nieren». So hat die Rate an Herzinfarkten unter deutschen Männern an der Fussball-WM im Jahr 2006 bei den Spielen der deutschen Mannschaft signifikant zugenommen, wie Studien zeigten.

Praxis der Achtsamkeit als Königsweg

Um mehr Kontrolle zu gewinnen, bietet sich die Praxis der Achtsamkeit an. Sie bildet die Basis für das Gefühl, Kontrolle über uns selbst zu haben. Denn dank einer achtsamen inneren Haltung sind wir erst fähig, bewusster zu entscheiden, wie wir auf Herausforderungen reagieren, oder besser, wie wir darauf am besten «weise» antworten sollten.

Achtsamkeit – per Definition, das bewusste Wahrnehmen unserer Gedanken, Gefühle und der körperlichen Empfindungen, ohne diese zu bewerten – unterstützt uns dabei, dass wir nicht so rasch in das automatische Reagieren kommen. Es gibt uns Kontrolle zurück, hilft, nicht in den «Autopilot» zu gelangen. «Im Grunde ist Achtsamkeit eine wichtige Voraussetzung für Selbstregulation. Sie ist ein Zur-Besinnung-Kommen, und das wirkt oft stressreduzierend», erklärt Tobias Esch.

Sich selbst kennenlernen

Eine achtsame Haltung kann sowohl im Alltag, wie natürlich intensiv in regelmässiger Meditation, geübt werden. Man versucht etwa, immer wieder seine Gedanken zu beobachten. Man geht innerlich einen Schritt zurück, schafft Distanz zum Geschehen. Auch in einer stressigen Situation kann man bewusst innehalten, sich (noch) in Ruhe fragen: Gibt es Hinweise darauf, dass es so schlimm wird, wie ich mir das ausmale? Und wenn ja, ist es wirklich so dramatisch? Kann ich meine Per-spektive wechseln, und was macht das mit mir?

In stressigen Situationen lohnt es sich, kurz die To-do-Liste wegzulegen und bewusst innezuhalten.

Solche Fragen helfen, die Situation zu entschärfen und realistischer zu sehen. Denn im Zustand von Stress –wenn unser Hirn und Körper von Kortisol & Co. überflutet wird – sind wir nicht fähig, «normal» zu denken, neigen vielmehr zur Überreaktion. Nicht umsonst wird Eltern empfohlen, einzuüben, in kritischen Situationen mit dem Kind, Distanz zu schaffen, aus der Situation zu gehen und dann, wenn das System sich wieder beruhigt hat, erneut in den Kontakt zu gehen.

Hilfreich ist es, sich bewusst zu werden, was grade in einem vorgeht. Wenn ich meinen Stress in mir wahrnehme, im Körper (Hitze, Druck, Beklemmung) und im Geist (negative Gedanken, Gedankenkreisen), kann ich entscheiden, was zu tun ist bzw. was ich nicht tun sollte. Erleichternd ist es, in einer Situation bewusst mehrmals tief durchzuatmen. Ratsam ist die tiefere Zwerchfellatmung. Dabei legt man beide Hände etwa unterhalb des Bauchnabels auf den Körper, spürt den Druck und die Wärme der Hände und atmet dorthin. Man spürt das Heben und Senken der Hände. Dies fördert die Entspannung und zugleich die Konzentration auf den Körper.

Dankbarkeit und Akzeptanz

Dankbarkeit ist ebenfalls wichtiger Schlüssel für weniger Stress im Leben. Dies zu praktizieren, ist weder schwer noch aufwändig: Man kann jeden Abend drei Dinge in ein Buch notieren, für die man an diesem Tag dankbar ist. Studien haben die Wirksamkeit dieses einfachen Mittels belegt.

Nicht zuletzt kommt Akzeptanz mit ins Spiel. Zu akzeptieren, was wir nicht ändern können, ist eine sehr wirkungsvolle «Strategie» gegen unnötigen Stress im Leben. Wichtig ist dabei die bewusste Entscheidung, was wir akzeptieren können bzw. müssen, so wie es ist, anstatt gegen Windmühlen anzukämpfen, und welche Themen wir angehen können, um sie zu ändern. Durch Akzeptanz können wir oftmals Ärger und Wut verringern und uns bewusst auf Positives und Neues ausrichten.

Energiepolster aufbauen

Interessant ist in dem Zusammenhang auch die Sicht aus der indischen Lehre des Ayurveda, die uns ein tiefes Verständnis für die menschliche Natur schenkt. Dort wird Stress, der uns belastet, als schädliche Energie angesehen, die unsere Doshas aus dem Gleichgewicht bringen. Doshas sind die drei Prinzipien Vata, Pitta und Kapha, die für die Steuerung aller Abläufe und Funktionen im Körper verantwortlich sind. Die negative Energie sorgt für einen Abbau der Lebenskräfte. So können physische, mentale und emotionale Blockaden entstehen, die den Flow-Zustand unterbrechen. Unsere Essenz (Ojas) wird gestört.

Es sollte stets ein gutes Gleichgewicht zwischen verbrauchender und aufbauender, regenerierender Energie bestehen, um in der persönlichen Balance zu bleiben. Gut sei es, ein Energiepolster aufzubauen, um bei anstrengenden Phasen darauf zurückzugreifen.

«
Durch Akzeptanz können wir oftmals Ärger und Wut verringern und uns bewusst auf Positives und Neues ausrichten. »

Wir sollten uns demnach mit wertvollen Ojas-Quellen versorgen. Wichtige Energiequellen sind das Sonnenlicht als Quelle des Lebens und frische Luft, ausreichend Ruhe, hier im Sinne von Schlaf und Meditation sowie gesunde Ernährung (saisonal, natürlich und individuell). Wichtig ist ausserdem, auf eine Zeit- und Chronohygiene zu achten, das heisst, im Einklang mit dem Tages- und Jahresrhythmus zu leben und sich regelmässig Pausen zu gönnen. Für einen guten Energiehaushalt gehören noch Bewegung, sanfte Entgiftung (tägliche Morgenroutine mit Zungenschaben, Ölziehen und saisonaler Reinigungswoche sowie digitale Auszeiten) sowie ein unterstützendes soziales Umfeld und nährende Beziehungen dazu. Schliesslich fördert das Gefühl, ein sinnvolles Leben zu führen unsere wohltuende Balance.

Menschen, die hinreichend in sich hineinhören, werden es instinktiv spüren, wenn sie aus der Balance geraten. Körper, Geist und Seele sind von Natur aus bestrebt, sich auszugleichen und in den angeborenen Zustand der Balance zu bringen.

Ignorieren wir diese Zeichen jedoch, antwortet unser Körper etwa mit Schmerzen, Schlafstörungen, Anspannung oder Gereiztheit sowie Gefühlen des Lebens im «Hamsterrad» bis zum Zusammenbruch oder chronischen Erkrankungen. Lernen wir also, gut hinzuspüren und, hinzuhören – dann hat der Stress keinen so grossen Einfluss mehr auf uns.

Vitamin C –der natürliche Superheld

Vitamin C macht fit, es ist an diversen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt und kämpft als Antioxidans gegen Krebs. In frischem Obst und Gemüse enthalten, überraschen vor allem die unauffälligen Herbst- und Wintersorten als natürliche Quellen.

An apple a day keeps the doctor away», pflegte unsere Mutter zu uns Kindern zu sagen bevor sie aufmunternd in den knackigen Apfel biss. Ein Apfel am Tag, ersetzt den Arzt wohl kaum, doch er trägt aufgrund seiner wichtigen Nährstoffe – darunter Vitamin C – viel zur Gesundheit bei. Unsere Mutter isst mit 74 Jahren nach wie vor jeden Tag mindestens einen Apfel inklusive «Bütschgi». Krank sahen wir sie tatsächlich selten. Mit dem Verzehr von Äpfeln ist sie nicht alleine. Die kalorienarme Frucht ist laut «Bio Suisse» auf der Früchterangliste absoluter Spitzenreiter: Um die 15 Kilogramm isst jede Schweizerin und jeder Schweizer durchschnittlich pro Jahr. Im Herbst feiern Sorten wie Gala, Elstar, Cox Orange oder Boskoop Hochsaison. Diese zählen zwar nicht zu den Lagerköniginnen. Richtig aufbewahrt, halten sie aber immerhin bis zu fünf Monate. Falsch gelagert, können Äpfel faulen, überreif werden oder vertrocknen. Ausserdem fällt die Vitaminkurve rasant ab.

Sauer mach lustig und fit

Ein frischer Apfel liefert im Schnitt 12* Milligramm (mg) Vitamin C pro 100 Gramm Frischgewicht. Der Gehalt variiert je nach Sorte: Während der «Braeburn» mit rund 19 Milligramm trumpft, muss sich der «Gala» mit durchschnittlich 5 Milligramm geschlagen geben. Damit holt sich die einheimische Lieblingsfrucht hinsichtlich des Gehalts an Vitamin C im Vergleich zu anderen Früchten keine Goldmedaille. Doch der Verzehr von einheimischen Äpfeln ist nachhaltig und dank der guten Lagerungsfähigkeit sind sie das ganze Jahr hindurch erhältlich. Ein Blick auf die Rangliste der Top-Vitamin-C-Lieferanten zeigt: Den Apfel schlagen die Kiwi (78 mg), die Orange (52 mg), die Zitrone (50 mg) oder die Grapefruit (40,9 mg). Diese wiederum werden von zahlreichen Beeren, Kräutern und Gemüse getoppt, die im Herbst und Winter Saison haben. Eines sei vorweg genommen: Unschlagbar ist die ganzjährige

Acerolakirsche. Sie stammt aus Mittel- und Südamerika und enthält im getrockneten Zustand satte 1790 Milligramm Vitamin C (frisch: 1700 mg). Mit 1600 Milligramm landet die einheimische Hagebutte, die im Herbst (am besten nach dem ersten Frost, dann schmeckt sie intensiver) im Freien gepflückt werden kann, auf dem zweiten Platz (frisch: 1250 mg). Bronze erntet der Sanddorn, der ebenso in unseren Gefilden anzutreffen ist und 1080 Milligramm Vitamin C enthält (frisch: 450 mg). Trauben und Birnen enthalten mit zirka 4 Milligramm leider wenig Vitamin C.

Die unauffälligen Helden

Die Natur hält noch ein paar Überraschungen bereit: Neben der Petersilie (159 mg), zählen die rote Peperoni (150 Milligramm) und Kohlgemüse zu den einheimischen Vitamin-C-Bomben, die bis in den Herbst und teils über den Winter hinaus Hochsaison haben. Schon kleine Mengen von Rosenkohl (159 mg), Federkohl (105 mg), Brokkoli (94 mg), Blumenkohl (69 mg), Kohlrabi (63 mg) oder Weisskabis (51 mg) helfen, den Tagesbedarf an C-Vitamin zu decken.

Der krausige Federkohl passt wunderbar in Smoothies – bitte nur in kleinen Mengen! Wegen seines hohen Gehalts an Ballaststoffen kann er zu starken Blähungen führen. Brokkoli, Blumenkohl und Weiss- oder Rotkabis lassen sich zu hervorragenden Rohkostsalaten verarbeiten, während Kohlrabi beim Apéro zu den GemüseSticks-Lieblingen zählt. Blähungen entgegenwirken kann man mit Kümmel oder Ingwer. Doch wie viel Vitamin C braucht der Mensch täglich und was gilt es noch zu beachten?

Raucher brauchen das Doppelte

Über die richtige Dosierung kursieren «immer wieder Merkwürdigkeiten», schreibt der deutsche Molekularmediziner Ulrich Strunz in «Blut – die Geheimnisse

unseres flüssigen Organs». Vor einigen Jahrzehnten seien 75 Milligramm empfohlen worden – eine Zahl, die in Deutschland zunächst auf 100 Milligramm und später auf 125 Milligramm gestiegen sei. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) gibt für die tägliche Zufuhr von Vitamin C (Stand 2022) folgende Empfehlung ab, wobei das männliche Geschlecht vom jeweils höheren Referenzwert betroffen ist:

Kinder und Jugendliche

• 7 bis 10 Jahre: 45 mg

• 11 bis 14 Jahre: 70 mg

• 15 bis 17 Jahre: 100/90 mg

• Erwachsene

• 18 bis 65 Jahre: 110/95 mg

• 66 Jahre plus: 90–110 / 75–95 mg

• Schwangere: 105 mg

• Stillende: 155 mg

Den Vitaminhaushalt stören können chronische Erkrankungen, Stress, Medikamente wie Aspirin oder östrogenhaltige Präparate aber auch das Rauchen. Jemand, der raucht, benötigt den doppelten Bedarf an Vitamin C, weil sein Körper durch das Rauchen den Abbau und die Ausscheidung dessen fördert. Das klassische Bild eines ausgeprägten Vitamin-C-Mangels heisst Skorbut. Diese Krankheit kann bei Betroffenen zu Blutungen in Haut, Schleimhäuten, Muskulatur und inneren Organen führen. Ein leichter Mangel verursacht eine schlechte Wundheilung, eine erhöhte Infektionsanfälligkeit sowie Müdigkeit und einen Leistungsabfall.

Superheld baut Knochen auf Vitamin C ist berühmt für seine positive Wirkung auf das Immunsystem. Doch es kann noch viel mehr: Es ist beteiligt an vielen Stoffwechselreaktionen wie am Aufbau von Bindegewebe, Knochen, Knorpeln und Zahnfleisch. Darüber hinaus wirkt Vitamin C bei der Synthese von Neurotransmittern (Nervensystem), beim Abbau von Cholesterin oder bei der Produktion der Schilddrüsenhormone sowie als wichtiges Antioxidans.

Antioxidantien neutralisieren «freie Radikale» die natürlicherweise im Rahmen von Stoffwechselprozessen entstehen. Diese können auch durch Umweltgifte, Zigarettenrauch, Alkohol und Sonnenlicht vermehrt gebildet werden, was zu Veränderungen der Körperzellen führen kann. Der im Fachjargon bezeichnete «oxidative Stress» sorgt dafür, dass Zellen ihre Funktionen verlieren, schneller arten oder sogar entarten – ein Prozess, der zu HerzKreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen, Diabetes, Alzheimer, Parkinson und Sehstörungen führen kann. Vitamin C hilft ausserdem, Eisen aus pflanzlicher Nahrung besser zu verwerten und den gesunden Energiestoffwechsel aufrecht zu erhalten.

Die Acerolakirsche ist mit ihrem beeindruckenden Vitamin-C-Gehalt ungeschlagen.

Der Experten Ulrich Strunz, der die von den Ernährungsgesellschaften empfohlenen Dosierungen als «lächerlich» sieht, bezeichnet das Vitamin C als «Superheld». Er rät:

• «5 bis 10 Gramm täglich helfen Erkältungssymptome wegzudrücken, steuert man früh und hoch dosiert dagegen. Ja, so hoch!

• Mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt im Blut plus Vitamin E senkt man das Risiko für Herzinfarkte. Das Gleiche gilt für die Kombination von Vitamin C und Betacarotin.

• Hoch dosiertes Vitamin C plus E vermindert das Risiko, im Alter dement zu werden. Vitamin C vermindert auch die Linsentrübung im Alter (Grauer Star), und zwar wiederum in Kombination mit Vitamin E und Betacarotin.»

Wichtig: Vitamin C ist wasserlöslich und wird mit dem Urin und Kot ausgeschieden. Der Körper kann über 90 Prozent von einer Dosis an Vitamin C bis zu 300 Milligramm absorbieren. Bei höheren Dosen fällt die Resorptionsquote – der Rest wird ausgespült. Wer hohe Dosen einnimmt, sollte deshalb auf Retardkapseln, die das kristallinen Pulver «Ascorbinsäure» enthalten, setzen. Sie sorgen dafür, dass die Substanz über den Tag hindurch verzögert abgegeben und besser aufgenommen wird.

Fermentieren statt wegwerfen

Vitamin C ist empfindlich gegenüber Hitze, Sauerstoff und Metallkontakt. Um vom Optimum der Nährstoffe zu profitieren, sollten Früchte und Gemüse über den Tag deshalb roh oder gedämpft genossen werden. Eine Ausnahme ist die Kartoffel. Mit der Schale gekocht, enthält sie um die 17 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm, also fast so viel wie ein frisch gepflückter «Braeburn».

Der hohe Vitamin-C-Gehalt und die lange Haltbarkeit von Kohl verhinderten auf Seereisen Krankheiten wie Skorbut.

Ein Tipp zum Schluss: Die Fermentation ist die älteste Biotechnik der Menschheit und wird heute in aller Welt angewendet. Im Gärglas behalten die Gemüse ihre Nährstoffe, den Biss und ihre Farbe. Ausserdem entstehen beim Fermentieren Milchsäurebakterien, die dem Gemüse den prickelnden Geschmack geben und im Darm als natürliche Probiotika die Darmflora reinigen und stärken. Fermentiert werden können beinah alle Kohlsorten und sogar Kartoffeln, Äpfel oder Beeren. Wer in die Welt der Fermentation eintaucht, wird positiv überrascht sein und hoffentlich ohne Erkältung über den Winter kommen – gesunder Darm, fittes Immunsystem!

*Die Angaben des Gehalts an Vitamin C beziehen sich jeweils auf 100 Gramm Frischgewicht und variieren je nach Quelle

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Alle Kohlgemüse stammen vom Wildkohl ab, der seinen Ursprung im Mittelmeerraum hat. Von den Heilwirkungen des Kohls wussten schon die antiken Griechen und die Römer, die Kohl im Garten kultivierten. Hildegard von Bingen (1098–1179), die erste schriftstellernde Ärztin Deutschlands, verwendete Kohl als Auflage bei Gelenk- oder Erkältungsbeschwerden. Im Mittelalter wurde das Gemüse zum unverzichtbaren Bestandteil des Speiseplans Mittelund Nordeuropa auch in Not; ein Grund, weshalb Kohlgerichte als «Arme-Leute-Essen» galten. 1932 wurde wissenschaftlich bestätigt, was Captain Cook bereits Ende des 18. Jahrhunderts wusste: Kohl rettet Seemannsleben, weshalb der britische Kapitän 1976 tonnenweise Sauerkraut und Zitronen mit an Bord nahm. Dank der Vitamin-C-Bomben und der langen Haltbarkeit des Krauts, konnte er drei Jahre lang die Welt erkunden, ohne dass seine Seemänner an Skorbut (Mundfäule), «scorbutus» auf Lateinisch, starben. Jetzt bestellen auf zellavie.ch

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Wenn die Kälte ins Gesicht beisst

Im Winter wenn die Temperaturen sinken und die Heizungen aufgedreht werden, produzieren unsere Talgdrüsen weniger Fett, und unsere Haut beginnt oft zu rebellieren. Trockenheit, Irritationen und Juckreiz sind die Folge. Die richtige Hautpflege im Winter ist deshalb essenziell.

Draussen ist es klirrend kalt, es weht ein eisiger Wind, drinnen herrscht trockene Heizungsluft. Diese Kombination führt dazu, dass die Talgproduktion der Haut stark nachlässt, wodurch diese auszutrocknen beginnt. Trockene Haut entsteht immer dann, wenn mehr Feuchtigkeit aus den Hornzellen austritt, als von den unteren Hautschichten nachgeliefert werden kann. Auch Hauttypen, die während der wärmeren Monate eine gut hydrierte Haut haben, können von diesem Problem betroffen sein. Hinzu kommt ausserdem, dass sich die Blutgefässe durch die Kälte zusammenziehen und manche Körperstellen weniger gut durchblutet sind. Dazu zählen vor allem das Gesicht sowie Hände und Füsse, da diese der Kälte draussen stärker ausgesetzt sind als der restliche Körper.

Trockenheit und Kälte schaden der Haut

Die Haut wird durch die niedrigen Temperaturen und zusätzlich durch die trockene Heizungsluft geschädigt, weshalb es zu dem bereits genannten Feuchtigkeitsverlust kommt. Neben extremen Temperaturen können

auch weitere Faktoren die Haut angreifen, zum Beispiel zu häufiges Waschen, Duschen oder Baden, Solariumbesuche, Medikamente oder hormonelle Umstellungen. Auch gibt es bestimmte Krankheiten, die eine trockene Haut zusätzlich begünstigen können, wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder Diabetes.

«
Die Kombination aus Kälte und trockener Heizungsluft führt dazu, dass die Haut austrocknet. »

Genügend zu trinken ist auch für die Haut wichtig.

Die Fettschutzschicht oder auch Hautbarriere, stellt eine Art Schutzschild unserer Haut dar und soll genau die oben genannten Hautprobleme verhindern. Sie reguliert den Wasserhaushalt der Haut und schützt diese so vor dem Austrocknen. Zusätzlich schützt die Hautbarriere vor dem Eindringen von Bakterien, Viren oder anderen Schadstoffen aus der Umwelt. Um diese Funktionen erfüllen zu können, bedarf es im Winter einer intensiven Pflege.

Die Haut braucht Unterstützung

Die richtige Hautpflege ist keine Hexerei und es gibt ein paar wenige Massnahmen, die man als grobe Richtlinien auf jeden Hauttyp anwenden kann. Besonders wichtig sind folgende Punkte:

• Das tägliche Eincremen mit rückfettenden und feuchtigkeitsspendenden Produkten.

• Die Verwendung pH-neutraler Reinigungsund Pflegemittel (pH 5,5).

• Genügend Flüssigkeitszufuhr pro Tag, das heisst 2 bis 3 Liter trinken.

• Nicht häufiger als 2- bis 3-mal pro Woche und nicht länger als 10 Minuten duschen

• Nach jedem Duschen konsequent den ganzen Körper eincremen.

Natürlich gilt es hier auch noch zwischen den einzelnen Hauttypen zu unterscheiden, da diese auch unterschiedliche Bedürfnisse haben. Für Menschen, die ohnehin schon zu trockener Haut neigen, eignen sich hier sogenannte Barriere-Cremes. Diese sind speziell

auf den trockenen Hauttyp ausgelegt. Der normale Hauttyp neigt bei wärmeren Temperaturen eher seltener zu Trockenheit. Jedoch gehört auch bei diesem Hauttyp die richtige Hautpflege mit unterstützenden Produkten zum Erhalt der Feuchtigkeit im Winter dazu. Hier sollten 1–2-mal täglich rückfettende Produkte auf die trockenen Stellen aufgetragen werden. Für Personen, deren Haut tendenziell eher fettig ist, eignen sich auch im Winter leichte Pflegeprodukte, wie Emulsionen oder Fluids. Hier dürfen gelegentlich auch Produkte zur Reinigung angewendet werden, die etwas Alkohol enthalten. (Kel)

Die Fettschutzschicht oder auch Hautbarriere, stellt eine Art Schutzschild unserer Haut dar. »

Herbstag

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr gross. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein; gib ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin und jage die letzte Süsse in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Rainer Maria Rilke (1875–1926), Gedichtband «Das Buch der Bilder»

Bitterstoffe: Sanfte Naturkraft für

eine schöne Haut

Dass Bitterstoffe eine innerlich wohltuende Wirkung haben, wissen wir längst. Aber auch unsere Haut schätzt Bitterstoffe. Das zeigt ein noch junger Forschungszweig zum Thema Bitterstoffrezeptoren. Bitterstoffe sind besonders wohltuend für trockene und beanspruchte Haut – und könnten eine natürliche Unterstützung bei Neurodermitis und Psoriasis bieten.

Die traditionelle Phytotherapie nutzt die Kraft von Bitterstoffen schon lange: Bitterpflanzen sind wertvolle Helfer bei Magenproblemen, Appetitlosigkeit sowie Gallen- und Verdauungsbeschwerden.

Pflanzliche Bitterstoffe für gesunde Haut

Vor wenigen Jahren entdeckten Forschende, dass der Mensch Bitterstoff-Rezeptoren nicht nur auf der Zunge, sondern im gesamten Verdauungstrakt sowie in fast allen anderen Organen ausserhalb des Darms vorkommen. Auch unsere Haut ist mit zahlreichen Bitterstoffrezeptoren ausgestattet. Heute weiss man, dass pflanzliche Bitterstoffe topisch wirken können, das heisst sie können äusserlich angewendet werden, zum Beispiel in Form einer Creme. Das Forschungszentrum skintegral der Universität Freiburg konnte zeigen, dass pflanz-

liche Bitterstoffe wie beispielsweise Amarogentin aus dem Gelben Enzian an die hauteigenen Bitterstoffrezeptoren andocken.

Wirkstoffe wie Amarogentin sollen zudem die Keranozyten stimulieren – Zellen, die kräftigendes Keratin bilden. So bleibt der Feuchtigkeitshaushalt stabil und die Haut ist besser vor äusseren Einflüssen geschützt. Auch bei Sonnenbrand und Insektenstichen sollen Bitterstoffe beruhigend wirken, Juckreiz lindern und Entzündungen hemmen. Der Einsatz von Bitterpflanzen in der Hautpflege ist ein noch junger Zweig. Erste Studien der Uniklinik Freiburg sind vielversprechend: Sie zeigen, dass Bitterstoffe einen belebenden und entzündungshemmenden Effekt bei leichter Neurodermitis haben können. Das weckt bei allen Hoffnung, die sich pflanzliche Alternativen zu kortisonhaltigen Produkten wünschen.

Für eine schöne Haut: Bitterkraft von innen Pflanzliche Bitterstoffe wirken auch von innen: Sie fördern eine gesunde Darmflora und helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren, was bei Hautproblemen wie Akne oder Rosacea wertvoll ist. Wer Bitterkraft im Alltag integrieren möchte, braucht oft erst ein wenig Übung –und Überwindung. Das liegt daran, dass wir es nicht mehr gewöhnt sind, bittere Lebensmittel zu essen. Die Lebensmittelindustrie entfernt seit vielen Jahren Bitterstoffe aus Lebensmitteln. Ein guter Weg, mehr Bitterstoffe zu sich zu nehmen, sind zum Beispiel Bitterkräuter im Salat, bittere Tees, Kräuter, Gewürze oder Säfte. Grundsätzlich empfiehlt es sich, Bitterstoffe am besten täglich, mindestens jedoch mehrmals pro Woche zu sich zu nehmen.

Die besten Bitterpflanzen für die Haut

Unsere heimische Heilpflanzenwelt bietet eine wunderbare Fülle an Bitterpflanzen. Sie lassen sich gut in die tägliche Ernährung und Hautpflege integrieren:

• Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist die bekannteste heimische Bitterpflanze. Löwenzahnblätter enthalten Bitterstoffe, welche die Verdauung anregen und die Leber unterstützen. Eine gesunde Leber unterstützt den Körper bei der Entgiftung, was wiederum ein klareres und gesünderes Hautbild unterstützt.

• Ebenso wertvoll ist die Artischocke (Cynara scolymus) Ihre Blätter enthalten mit Cynarin einen Bitterstoff, der die Leberfunktion fördert und die Galleproduktion anregt. Eine gute Verdauung und Entgiftung durch die Leber kann Hautprobleme wie Akne und Ekzeme lindern.

• Neben Wermut (Absinthium) zählt der Gelbe Enzian (Gentiana lutea) zu den stärksten heimischen Bitterstoffpflanzen, die wir kennen.

• Das Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea), ein Enziangewächs, enthält besonders viele Bitterstoffe. Innerlich wirkt Tausendgüldenkraut appetitregulierend und verdauungsfördernd, denn die enthaltenen Bitterstoffe regen alle an der Verdauung beteiligten Drüsen an. Äusserlich angewendet wirkt es beruhigend, antioxidativ und schützt die Haut vor äusseren Einflüssen. Eine Creme mit Tausendgüldenkraut unterstützt besonders bei sehr trockener Haut. Auch in seinem Wesen zeigt das schöne Tausendgüldenkraut einen starken Bezug zur Haut und dem Spannungsfeld zwischen Idealität und Realität: Die Haut soll glatt und zart sein und dennoch widerstandsfähig.

• Die bittere Schafgarbe wird traditionell zur Behandlung von entzündeter und irritierter Haut verwendet. Ihre entzündungshemmenden Eigenschaften können helfen, Rötungen und Schwellungen zu reduzieren.

• Nicht zu vergessen sind bitterstoffhaltige Zitrusfrüchte: Sie sind reich an Vitamin C, das für die Kollagenproduktion wichtig ist. Kollagen ist ein Protein, das der Haut Festigkeit und Elastizität verleiht. Bitterstoffe in Zitrusfrüchten können zudem die Aufnahme von Nährstoffen verbessern, was der Haut zugutekommt.

Wunderbare Hautpflanze: Mit ihren zarten Blüten gehört Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea) zu den Enziangewächsen und damit zu den bittersten heimischen Heilpflanzen.

7 Tipps für mehr Bitterstoffe auf

dem Teller und im Glas:

• Wildpflanzen und Gewürze: Kräuter wie Schafgarbe, Löwenzahn und Enzian sowie Gewürze wie Kurkuma und Ingwer sind gute Quellen für Bitterstoffe und können in Tees, Smoothies oder zum Würzen verwendet werden.

• Grünes Blattgemüse: Gemüse wie Rucola und Endivien sind reich an Bitterstoffen und können in Salaten oder als Beilage gegessen werden.

• Zitrusfrüchte: Besonders die Schalen von Zitrusfrüchten enthalten Bitterstoffe. Man kann geriebene Schalen als Gewürz oder in Getränken verwenden.

• Kakao und Bitterschokolade: Reiner Kakao und dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil enthalten Bitterstoffe und sind eine leckere Möglichkeit, diese in die Ernährung zu integrieren.

• Gemüse und Wurzeln: Gemüse wie Rosenkohl und Auberginen sowie Wurzeln wie Radieschen sind reich an Bitterstoffen.

• Nahrungsergänzungsmittel: Wer «bitter» nicht mag, kann sich mit Nahrungsergänzungsmitteln helfen.

• Bitterstoff-Detox: Ein besonders wirksamer Einstieg in die Welt der Bitterstoffe ist eine Bitterstoffkur, zum Beispiel mit Frischpflanzen-Extrakten aus Heilpflanzen wie Enzian, Löwenzahn, Enzian, Tausendundeinglück und Wermut.

Fazit

Ob von innen oder von aussen: Pflanzliche Bitterstoffe sind wertvoll für unsere Gesundheit und die Haut. Sie wirken anti-allergisch und entgiftend, beleben den Hautstoffwechsel und helfen, die Hautbarriere zu regenerieren. Eine tägliche Hautpflege mit Bitterstoffen kann dazu beitragen, das Hautbild zu verbessern. Wer seine Haut auch von innen stärken möchte, sollte pflanzliche Bitterstoffe regelmässig auf den Speiseplan setzen.

Natur pur für das grösste Organ des Menschen

Die Haut ist das grösste Organ der Menschen, hat je nach Körpergrösse eine Fläche von anderthalb bis zwei Quadratmetern und kann bis zu zehn Kilo wiegen. Darum hat es dieses Organ auch verdient, besonders gut und mit auserlesenen Stoffen behandelt zu werden. Therese Krähenbühl-Müller

Nicht nur bei der Ernährung, sondern auch bei der Körperpflege setzt immer mehr ein Umdenken bezüglich der Inhaltsstoffe ein. Die Haut als grösstes Organ der Menschen und deren Pflege rücken in den Fokus. Was auf die Haut aufgetragen wird, sollte idealerweise so natürlich sein, dass man es auch essen könnte, denn alles, was mit der Haut in Berührung kommt, nimmt der Körper in sich auf. Es macht also Sinn, den Körper mit nährenden Ölen wie Mandel-, Kokos- oder Olivenöl zu pflegen, anstatt auf teure Cremen mit undurchschaubaren Inhaltsstoffen zurückzugreifen.

Die Krux mit dem Mineralöl Viele herkömmliche Kosmetika werden aus Mineralölen hergestellt. Diese sind Hauptbestandteile von Benzin- und Dieselkraftstoffen und finden sich in unzähligen technischen Produkten. Mineralöle bieten auf den ersten Blick zahlreiche Vorteile. Sie sind leicht zu verarbeiten, kostengünstig und praktisch endlos haltbar. Sie lösen in der Regel keine Allergien aus, da sie als Erdölprodukte dem menschlichen Körper fremd sind. Sie dringen nur in die oberste Schicht der Haut ein, erzeugen dort einen Film, der die Haut abdichtet und macht, dass sie sich weich anfühlt.

Das Abdichten ist aber genau das Problem. Die Haut kann durch den Film nicht mehr richtig atmen, Regenrationsprozesse werden verlangsamt und unter dem Schutzfilm bleibt die Haut gereizt und gestresst. Dazu kommt, dass Mineralöle laut diversen Studien gesundheitsschädlich sind, zu Knötchenbildung in der Haut bis hin zu Krebs führen können. Es ist darum sinnvoll, die Inhaltsstoffe von Kosmetika kritisch zu überprüfen und gegebenenfalls auf den Kauf von gewissen Produkten zu verzichten. Als zusätzlicher Punkt muss erwähnt werden, dass Mineralölhaltige Kosmetika nicht nur gesundheitliche Schäden anrichten können, sondern ebenfalls eine Belastung für die Umwelt darstellen, wenn sie zum Beispiel beim Duschen ins Wasser gelangen. Ein weiterer Kritikpunkt an herkömmlicher Kosmetik ist, dass sie oft viele Duftstoffe enthält. Gerade bei Menschen mit sensibler Haut kann dies zu allergischen Reaktionen führen.

Gut beraten lassen

Eine gute Hautpflege sollte also bestenfalls im Einklang mit der Natur und dem jeweiligen Hauttyp stehen und funktionieren. Das heisst, dass sie bewusst und mit Sorgfalt ausgewählt werden sollte. Denn gerade, weil sie natürlich sind, können Bio- oder Naturkosmetika zu etwas mehr Reaktionen der Haut führen, wenn die Inhaltsstoffe eben nicht zum Hauttyp und den jeweiligen Bedürfnissen passen. Ein weiterer Nachteil gegenüber herkömmlichen Kosmetika ist die Haltbarkeit. Gerade Kosmetika mit natürlichen Ölen müssen dunkel und eher kühl gelagert und zeitnah

Mit natürlichen Zutaten können auch schwitzende und nicht so gut riechende Füsse behandelt werden.

verwendet werden, da sie sonst ranzig werden können Auch der Preis ist bedingt durch die natürlichen Inhaltsstoffe oft etwas höher. Darum lohnt es sich auch, sich ausgiebig beraten zu lassen und um Tester zu bitten, damit man keinen Fehlkauf tätigt. Wer aber einmal ein Naturkosmetikprodukt gefunden hat, das für sie oder ihn funktioniert, wird mit Sicherheit nicht mehr darauf verzichten wollen.

Eine Tinktur aus Salbei lässt sich selbst herstellen. Das Rezept ist auf Seite 32 zu finden.

Appenzeller Kräuterzauber in Bio-Qualität

In ihrer Kräutermanufaktur im Appenzellerland produziert Martina Rocco ausgesuchte Produkte für die Gesichts- und Körperpflege. Als Ausgangsstoff dienen die Heilpflanzen und Blumen, die sie in ihrem biologisch gepflegten Kräutergarten anbaut. Ihre Pflanzenschätze erntet sie in sorgfältiger Handarbeit. Unweit des Alpsteins wachsen im rauen Klima der Voralpen widerstandsfähige Pflanzen heran, die ihre vielfältigen Wirkstoffe in den hochwertigen Kräuterzauberprodukten entfalten. Die Kräuterfachfrau Martina Rocco baut auf Generationen altes Appenzeller Heilkräuterwissen auf und entwickelt ihre Rezepturen nach modernsten Erkenntnissen stets weiter.

Aus den Essenzen und Tinkturen von Rotklee und Ringelblume, Königskerze, Lavendel oder Rose entstehen ganzheitliche Hautpflegeprodukte, welche die natürliche Schönheit der Haut nähren und unterstützten. Das Label Kräuterzauber, das seit zehn Jahren besteht, ist mit der Bio-Knospe ausgezeichnet. Die naturreinen Produkte bestehen aus wenigen, ausgesuchten Zutaten, die auf unterschiedliche Bedürfnisse ausgerichtet sind und je nach Zusammensetzung regenerierend, hydrierend, entspannend oder glättend wirken.

Kurse und Events mit wertvollem Kräuterwissen «Die Natur ist das Kostbarste überhaupt», findet die Kräuterzauber-Gründerin. In Kursen und auf Kräuterwanderungen gibt sie ihr umfassendes Heilpflanzenwissen gerne weiter. Ihre Produkte sind online, im Direktverkauf am Firmenstandort sowie an diversen Märkten in der ganzen Schweiz erhältlich.

Kräuterzauber | Spitz 152, 9044 Wald AR

Öffnungszeiten:

Mittwoch und Freitag, 13.30 bis 18.00 Uhr

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Kosmetik aus der Küche

Mittlerweilen sind hochwertige Naturkosmetika gut zugänglich und vielerorts erhältlich. Alternativ kann die Haut aber auch mit einfachen Zutaten aus Küche und Garten gepflegt werden. So sorgt zum Beispiel ein zart duftendes Rosmarin-Peeling am Morgen für den Frischekick, macht müde Menschen munter und sorgt für weiche Haut, wenn man nach dem Duschen den Körper damit ausgiebig einreibt, kurz einwirken lässt und es danach gut abspült. Für das Peeling 50 g frischen Rosmarin mit 400 g Meersalz mit dem Mixer klein hacken. 300 ml Olivenöl und optional weitere ätherische Öle wie zum Beispiel Zitronen- oder Lavendelöl dazugeben. In ein gut verschliessbares, sauberes Glas abgefüllt, ist das Peeling ein halbes Jahr haltbar.

Mit natürlichen Zutaten können auch schwitzende und nicht so gut riechende Füsse behandelt werden. Dafür 10 Salbeiblätter für zwei Wochen in 50 ml Apfelessig ziehen lassen und danach die Flüssigkeit durch ein Sieb abgiessen. 50 ml abgekochtes Wasser und optional ein paar Tropfen ätherisches Öl dazugeben. Die Tinktur in eine Sprühflasche aus dunklem Glas füllen und morgens und abends zur Behandlung von Schweissund Pilzfüssen verwenden.

Auch Rosmarin lässt sich für die Pflege der Haut verwenden.

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Die Wiederentdeckung der Leichtigkeit

Die Welt ist in einem Zustand der Daueraufregung – und das färbt auf uns alle ab. Wir verlieren schnell die Nerven, regen uns laufend über alles mögliche auf und ziehen wegen Nichtigkeiten mit dem Nachbarn vor Gericht. Aus viel zu vielem machen wir ständig ein Riesenproblem, dabei täte ein bisschen mehr Gelassenheit einfach nur gut.

Markus Kellenberger

Wir leben in einer atemberaubend schnelllebigen Zeit. Glaubt man den Medien, könnte die Welt jeden Augenblick aus irgendeinem Grund untergehen. Und glaubt man der Werbung, dann ist heute die allerbeste, wenn nicht gar die allerletzte Gelegenheit, um irgendetwas zu kaufen oder irgendwohin zu reisen. Ob man das alles auch wirklich braucht oder nicht – darüber nachzudenken fehlt schlicht die Zeit, weil bald geht ja die Welt unter und die Nachbarn tun es auch. Ich vermute, dass das der Hauptgrund dafür ist, dass mittlerweile täglich (!) eine halbe Million Päckchen mit billigstem Dings und Bums aus China in der Schweiz ankommt, und die Menschen wie trunken jeden von Influencern neu gehypten Hotspot anfliegen, um auch dort gewesen zu sein. Diese globale Daueraufregung versetzt die Menschen in einen kollektiven Dauerstress. Das zeigt sich im Alltag auf vielfältige Weise, aber

hauptsächlich darin, dass die Menschen immer dünnhäutiger werden. Es wächst die Angst, etwas zu verpassen, abgehängt zu werden oder nicht gut genug zu sein und die daraus resultierende «ich, ich, ich»-Kultur lässt den Umgangston in der Öffentlichkeit spürbar rauer werden. Die jährlich grösser werdende Menge an Beruhigungsmitteln und Drogen, die legal und illegal über den Tisch geht, hilft offensichtlich wenig dagegen.

Der Schlüssel zu mehr Gelassenheit

Im Gegenteil. Je gestresster Menschen sind, desto mehr neigen sie dazu, selbst aus dem klitzekleinsten Problem ein grosses zu machen, womit das Elend aus buddhistischer Sicht erst richtig beginnt, denn dort heisst es: «Hast du ein Problem und willst es nicht haben – dann hast du schon zwei.» Genau so beginne ein fataler Kreislauf des Leidens, «und aus dem müssen wir ausbrechen», sagte mir vor ein paar Jahren der buddhisti-

sche Mönch und Lama Lhagpa Tashi bei einem Mittagessen in der Tibetischen Universität in der indischen Stadt Varanasi. «Aber», sagte er auch, «das ist nicht einfach, denn die Menschen im Westen scheinen geradezu süchtig zu sein nach Leiden.»

Dann sagte er drei Sätze, die wir jedes Mal, wenn wir glauben, mit einem Problem konfrontiert zu sein, in Ruhe überprüfen sollten:

1. Ist das wirklich ein Problem? Und falls ich es lösen kann – warum mache ich eines daraus?

2. Ist das wirklich ein Problem? Und falls ich es nicht lösen kann – warum mache ich eines daraus?

3. Ist das wirklich ein Problem? Und falls es nicht meines ist – warum mache ich eines daraus?

Ich erinnere mich gut an das silberhelle Lachen, das direkt aus seinem Herzen kam, als er sich mit Lust und Freude über das inzwischen servierte Dessert beugte und sagte: «In diesen drei Sätzen liegt der Schlüssel zur Gelassenheit.»

Was Lama Lhagpa Tashi an diesem Tag erzählte, ist eine der buddhistischen Strategien zu mehr Leichtigkeit im Sein. Es geht darin um die tägliche Überprüfung und Überwindung alter Muster und auch darum, nicht immer alles persönlich zu nehmen und die eigene Seele nicht mit Unnützem zu belasten. Viele dieser 2500 Jahre alten Weisheiten sind heute fester Bestandteil westlicher Psychotherapien und Entspannungstechniken wie der achtsamkeitsbasierten Stressreduktion (Mindfulness-Based Stress Reduction, MBSR).

Die neue Leichtigkeit des Seins

Weil Achtsamkeit aber leider auch zum Allerweltsschlagwort geworden ist, hier zu deren Ehrenrettung eine Kurzdefinition: Achtsam sein heisst, in belastenden Situationen bewusst wahrzunehmen, was ist. Das bedeutet, sich ohne zu urteilen gewahr zu werden, wie man aus alter Gewohnheit heraus reagieren möchte, zum Beispiel aufbrausend, zugreifend, ablehnend oder verletzt – und ob das wirklich nötig ist. Das braucht selbstverständlich ein «wollen» und vor allem auch Übung. An MBSR-Kursen lernen Teilnehmende deshalb gleich zu Beginn, dass diese Form der Meditation nicht dazu da ist, um sich angenehme Gefühle zu verschaffen, sondern alte Muster als solche zu erkennen und im wohltuenden, heilenden Sinn zu verändern. Daraus resultieren dann angenehme Gefühle wie Entspannung, was es uns möglich macht, den Herausforderungen des Alltags gelassener zu begegnen und sich der rundum herrschenden Daueraufregung auch mal bewusst entziehen und durchatmen zu können.

In sich ruhen und dem Alltag gelassen entgegnen ist der Anfang von tiefem Frieden.

Natürlich kann man im Alltag nicht ständig achtsam sein. Nicht einmal buddhistische Mönche können das, wie mir Lhagpa Tashi versicherte, doch das sei auch nicht das Wichtigste. «Viel wichtiger ist, es immer wieder zu versuchen.» Er selbst habe sich eigens dafür ein Zauberwort zugelegt, denn man müsse wissen: «Die alten Muster sind mächtig und sie schaffen es immer wieder, uns zu übertölpeln.» Wenn er merke, dass ein Ereignis, eine Aufgabe, ein Wort oder eine Nachricht in ihm negative Muster, Gefühle und vielleicht sogar Stress auslöse, dann sage er für sich selbst hörbar: «Interessant!» Das verschaffe ihm sofort eine «achtsame Distanz» zum Geschehen, von der aus er die aufkeimenden Gefühle wahrnehmen und wenn nötig in positive Bahnen lenken könne. «Und das», sagte er mit einem feinen Anflug von Humor, «ist doch interessant.»

Buchempfehlung

Pirmin Lötscher, Albi Christen: «Achte auf dich – Dein Workbook für mehr Achtsamkeit, Bewusstsein und Gelassenheit », LIV Verlag, 2024

Haben Sie Fragen?

Markus Kellenberger begleitet Menschen auf der Reise ins Innere und beantwortet Ihre Fragen aus den Bereichen Leben, Liebe, Glaube und Spiritualität persönlich und ganzheitlich. m.kellenberger@weberverlag.ch

Sanfte Berührungen mit

grosser Wirkung

Die Craniosacral Therapie hilft mit sanften Berührungen, das innere Gleichgewicht wieder herzustellen. Dabei wird das Körperbewusstsein gestärkt und die Selbstheilungskräfte aktiviert.

Blanca Bürgisser

Die Craniosacral Therapie hat ihre Wurzeln in der Osteopathie. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts hat sie sich zu einer eigenständigen komplementärmedizinischen Methode entwickelt. Ausschlaggebend dafür war Dr. William Garner Sutherland, der um 1900 rhythmische Bewegungen im Körper entdeckte. Die Kraft hinter diesen Bewegungen nannte er den Breath of Life, was so viel bedeutet wie Lebensatem. Erstmals verwendet wurde der Begriff Craniosacral Therapie Ende der 1970er-Jahre vom Forscher und Arzt Dr. John E. Upledger. Er war es auch, der die Methode einem breiten Publikum bekannt machte.

Der Namensteil «Craniosacral» setzt sich aus den lateinischen Begriffen für Schädel (Cranium) und Kreuzbein (Sacrum) zusammen. Damit weist der Name auf die Einheit des Schädels und des Kreuzbeins zusammen mit den Gehirn- und Rückenmarkshäuten hin. Denn zwischen diesen zirkuliert die Gehirnflüssigkeit rhythmisch. Und dieser craniosacrale Rhythmus überträgt

sich auf den ganzen Körper. Der Ursprung hinter diesem craniosacralen Rhythmus ist der Breath of Life und bildet den Kern der Craniosacral Therapie. Der Breath of Life zeigt sich im Körper als Primäre Respiration, die sich mit unterschiedlichen Qualitäten und Rhythmen ausdrückt. Man kann sie sich vorstellen, wie ein Atem, der durch den ganzen Körper strömt. Dies kann sich unterschiedlich ausdrücken und wahrgenommen werden. Die Behandlung wird von den Klient*innen als angenehm und entspannend empfunden, manchmal sind feine Bewegungen im Körper spürbar oder es kann auch ganz still und ruhig werden.

Die Craniosacral Therapie bewirkt eine Regulierung des Nervensystems, was zu Stressabbau und tiefer Entspannung führt. Schmerzen oder nervliche Spannungen werden gelindert. Körperfunktionen werden verbessert und der natürliche Heilprozess unterstützt. Auch das emotionale Gleichgewicht und Wohlbefinden verbessert sich.

Körper, Geist und Seele stärken

Die Craniosacral Therapie ist eine ganzheitliche Methode der Komplementärtherapie. So wird in der Craniosacral Therapie also nicht nur der Körper betrachtet, sondern das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. «Dabei liegt der Fokus stets auf dem Gesunden», erklärt Andrea Keller, Craniosacral Therapeutin aus Thun. Denn das Ziel ist es die bereits vorhandenen Ressourcen zu stärken und die Selbstheilungskräfte des Menschen zu fördern. Das Gesunde ist nämlich auch bei Krankheit, Beschwerden und Problemen immer präsent. Es ist die vitale Kraft, die uns durch das ganze Leben stützt und aufrechterhält.

Vielfältige Anliegen

Die Craniosacral Therapie arbeitet mit sanften Berührungen am Körper. Durch diese spüren die Craniosacral Therapeut*innen den Breath of Life. Sie fühlen dabei allfällige Blockaden oder Spannungen und können diese mit gezielten Berührungen wieder lösen. «Dabei wird kein Druck ausgeübt. Denn bereits durch sanfte, achtsame Berührungen beginnt die Primäre Respiration wieder ungehindert zu fliessen und das innere Gleichgewicht wird wieder hergestellt», betont die Craniosacral Therapeutin Andrea Keller.

Die Anliegen, bei denen die Craniosacral Therapie helfen kann, sind enorm vielfältig. Das sieht Andrea Keller auch in ihrer Praxis. Die Patient*innen kommen beispielsweise aus Gründen wie Stress, Burn-out oder Schlafproblemen. Aber auch Schmerzen aller Art und Verspannungen sind häufige Beschwerden, wegen denen sich die Leute an die Craniosacral Therapeutin wenden. Nach Unfällen, insbesondere bei Schleudertrauma, kann die Craniosacral Therapie Unterstützung bieten. Aber auch eine Schwangerschaftsbegleitung

oder Hilfe bei hormonellem Ungleichgewicht sind gängige Anliegen. Dabei können die Patient*innen in jedem Alter vorbeikommen, vom Baby bis ins hohe Alter ist die Behandlung möglich.

Die Craniosacral Therapie beginnt stets mit einem Gespräch. Bei der ersten Sitzung handelt es sich um eine Bestandesaufnahme und bei den weiteren Therapiestunden wird angeschaut, wie sich die Situation entwickelt hat. Während der Behandlung liegt die Person in bequemer Position auf der Liege, meist in Rückenlage. Andrea Keller arbeitet dann mit verschiedenen Handpositionen. Dabei kann es sein, dass sie in einer Berührung zehn Minuten oder länger verweilt. Jede Handposition ist sowohl Evaluation wie auch Behandlung. Basierend darauf, was die Craniosacral Therapeutin spürt, wählt sie die nächste Handposition. Die Behandlung kann im Stillen oder begleitet von einem Gespräch ablaufen. «Der Austausch mit den Klient*innen kann helfen, ihre Wahrnehmung zu stärken und das Körperbewusstsein zu fördern», erklärt Andrea Keller. Denn wenn sich die Patient*innen gewisser Muster bewusst werden, ist es einfacher, diese zu durchbrechen und die eigenen Bedürfnisse zu spüren.

Andrea Keller ist Craniosacral Therapeutin mit eigener Praxis in Thun. Für angehende und praktizierende KomplementärTherapeut*innen bietet sie Supervisionen an. Eine weitere Leidenschaft von ihr ist Yoga, das sie seit vielen Jahren unterrichtet. www.craniosacral-thun.ch www.yoga-prana.ch

Craniosacral Therapie eignet sich für alle Altersgruppn, auch für Babys.

Kurz gefasst

GESUNDHEITSSYSTEM

Lehren aus der Pandemie für Altersund Pflegeheime und für die Stärkung der psychischen Gesundheit

Die Covid-19-Pandemie hat die ganze Gesellschaft und insbesondere das Gesundheitssystem vor grosse Herausforderungen gestellt. Die Massnahmen zum Schutz der Gesundheit von Bewohnenden und Personal in Alters- und Pflegeheimen haben mancherorts Leid verursacht. Die Covid-19-Pandemie hat zudem die psychische Gesundheit belastet – insbesondere von jungen Menschen. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 4. September 2024 zwei Berichte zur besseren Bewältigung von künftigen Pandemien und Krisen in diesen Bereichen verabschiedet, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in einer Mitteilung schreibt. Die Studien zeigen, dass die Mehrheit der älteren Menschen die Pandemie gut bewältigt hat. Der Bundesrat hält in seinem Bericht aber fest, dass es nicht in allen Phasen der Pandemie gelungen ist, die Schutzmassnahmen für ältere Menschen und Bewohnerinnen und Bewohner in Heimen verhältnismässig auszugestalten, was ihre individuelle Freiheit und Selbstbestimmung angeht. Insbesondere bei Menschen in Heimen haben die Massnahmen auch Leid verursacht. ska

allen gelungen ((kursiv))

BUCHTIPP

Schön mit der Kraft der Natur

Ringelblume, Spitzwegerich, Kornblume oder Brennnessel – viele Heilpflanzen enthalten natürliche Extrakte, die sich hervorragend zur Körperpflege eignen. Die Pflanzenexpertin Leoniek Bontje zeigt in ihrem Buch anschaulich, wie aus selbst gepflückten Pflanzen Pflegeprodukte hergestellt werden können. Egal ob Deo, Shampoo, Zahnpasta, Gesichtsmaske oder Massageöl, die Ideen von Leoniek Bontje sind ohne synthetische Zusatzstoffe und dazu noch günstig und nachhaltig. Die über 80 Rezepte sind einfach und verständlich und illustriert von wunderschönen Fotografien.

Naturkosmetik – Leoniek Bontje, übers. von Wiebke Krabbe

Südwest Verlag, ca. CHF 35.–ISBN 978-3-517-10308-2

ENERGETISCH-LEITFÄHIGE KÖRPER- UND MASSAGECREME

Narbenpflege

Narbenentstörung

Geeignet für alle Massagen und energetische Therapien

Stauungen ableiten

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BIODIVERSITÄT

Mehr als 1300 Baumarten leben in Städten

In Schweizer Städten gibt es mehr als 1300 Baumarten, während unsere Wälder nur 76 beherbergen, zeigt eine Studie der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL auf. Es zeigte sich, dass die Städte einen enorm hohen Artenreichtum aufweisen: Hier wachsen mehr als 1300 Baumarten, die meisten davon nicht einheimisch, in den umliegenden Wäldern hingegen nur 76 Arten. Diese verblüffende Vielfalt in Städten muss man etwas relativieren, denn meist dominieren zahlenmässig einige wenige Arten, wie Ahornbäume und Linden. In natürlichen Wäldern ist das sogar noch ausgeprägter: In den Wäldern, die in einem Umkreis von 10 km von Städten entfernt liegen, wachsen vor allem Fichten und Buchen – dann kommt lange nichts. Das macht die Städte allerdings auch interessant für Schädlinge. Das Ergebnis: Wegen der grossen Baumvielfalt in den Städten haben eingeschleppte Schädlinge prozentual mehr Wirte in der Stadt als im Wald. ska

Unserem Darm Gutes tun

Wie gesunde und genussvolle Ernährung geht – und was passieren kann, wenn wir nicht ausgewogen essen: Ernährungsberaterin Selin Lo Re demonstriert es in der Umwelt Arena in Spreitenbach eindrücklich in einem begehbaren Darm.

«In meinen Führungen erkläre ich, wie man mit ausgewogener Ernährung und gesundem Lebensstil den Darm schützen kann.» Selin Lo Re, dipl. Ernährungsberaterin mit einem CAS in Ernährungspsychologie, führt Besucher durch das spektakuläre Gesundheits-Exponat und gibt Tipps zu gesunder und genussvoller Ernährung.

Individualbesucher (ohne Voranmeldung) wie auch Gruppen (Buchung vorab nötig) gehen durch den überdimensionierten Verdauungstrakt und sehen 1:1, was eine unausgewogene Ernährung in unserem Darm anrichten kann.

Mit der Ausstellung «Welt des Essens» nimmt die Umwelt Arena ihre Besucherinnen mit auf eine spannende Entdeckungsreise rund um das Thema nachhaltige, ausgewogene und gesunde Ernährung. Die Ausstellung gibt Tipps, was aus vermeintlich nicht mehr verwertbaren Lebensmitteln noch «gezaubert» werden kann – und wie sich auf diese Weise Foodwaste minimieren lässt; aktuell wird rund ein Drittel der gekauften Lebensmittel in der Schweiz weggeworfen. Besucherinnen finden beim «Running Buffet» spielerisch heraus, welche Nahrungsmittel gesünder und umweltverträglicher sind.

In der Gruppe erleben und lernen macht Spass

In Gruppen tauchen Teilnehmende durch den riesigen Mund in die Ausstellung ein und verlassen diese am anderen Ende durch das spektakuläre Exponat, den angebauten begehbaren Darm. Unsere Guides sind alle Spezialisten auf ihrem Gebiet. Sie helfen dabei, auch komplexere Zusammenhänge der Nachhaltigkeits- und Umweltthemen zu erfassen. Selin Lo Re, Bachelor of Science in Ernährung und Diätetik, hat ein CAS in Ernährungspsychologie und ist eine der Guides für die Führung «Welt des Essens».

in

Anschaulich: Krankheiten, 1:1 im begehbaren Darm
Stiftung Umwelt Arena Schweiz 8957 Spreitenbach umweltarena.ch
Hier geht’s
den Darm:

hin & weg

WEITERBILDUNG

ErnährungsPsychologische Beratung IKP

GENUSS, DER GUTES TUT

Bio-Schoggi Fruitballs von fairafric

Feng-Shui Wandbild Erleuchtung

Diese ganzheitliche Weiterbildung berücksichtigt sowohl die Aspekte einer Ernährungsberatung als auch die psychologischen Hintergründe des Essverhaltens. Sie erlangen fundiertes Ernährungsfachwissen, praxisnahe Kompetenzen in Ernährung und Psychologie und können mit einer ganzheitlichen Beratung Betroffene zu einem gesunden Essverhalten begleiten.

www.ikp-therapien.com (Rubrik Lehrgänge)

KURS

Viel mehr als Kälte –

Die Wim Hof Methode

Die Wim Hof Methode beeinflusst Ihr Immunsystem und Ihre mentale Stärke rasch und positiv. Die Methode besteht aus drei Elementen: Atemtechnik, Kälteexposition und Fokusübungen. Indem Sie sich der Kälte aussetzen, simulieren Sie stressige Situationen, wie Sie in Ihrem Alltag anzutreffen sind. Dabei erleben Sie Ihre Reaktionen bewusst und lernen, diese zu steuern. Sonntag, 24. November oder 26. Januar mit Helena Hefti Wenger. LIKA GmbH in Stilli b. Brugg, Tel. 056 441 87 38, www.lika.ch.

Saftige Ananas und Mango in feinherber, veganer Bio-Schokolade – handgefertigt in Ghana, 100 % lokal und fair. Die Fruchtbällchen sind nachhaltig verpackt in kompostierbarer NatureFlex-Folie und Karton.

Jetzt erhältlich auf www.claro.ch und in über 100 claro-Läden schweizweit.

Im claro Onlineshop sparst du jetzt 10 % mit dem Code natuerlich10. Gutschein gültig bis 31.10.2024. Einlösbar auf das gesamte Sortiment. CHF 50.– Mindestbestellwert.

NÄHRSTOFFVERSORGER WurzelKraft®

WurzelKraft von P.Jentschura ist ein Nährstoffversorger aus 100 pflanzlichen Zutaten –darunter Kräuter, Blütenpollen, Samen, Nüsse, Obst und Gemüse. Ein wertvoller Mix, der unter dem Etikett eines hochwertigen Biolebensmittels den Reichtum der Natur in einem Glas bündelt: – schonend getrocknet und fein vermahlen – das Original seit mehr als 30 Jahren

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Erleben Sie die transformative Kraft der Wandbilder von Anima Pura. Inspiriert von heiliger Geometrie und Feng-Shui, steigern sie die Energie jedes Raumes und fördern das harmonische Fliessen der Lebensenergie Qi. Mit ihren klaren Formen und lebendigen Farben verleihen sie jedem Raum einen dezenten und eleganten Touch. Ob in Therapie-, Meditations- oder Wohnräumen – die Wandbilder von Anima Pura sind die perfekte Wahl für eine harmonische und stilvolle Atmosphäre.

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HEIMISCHER SUPERFOOD

Goldhirse

Weil die Hirse bestens mit heissen und trockenen Bedingungen zurechtkommt, erweist sie sich gerade in Zeiten des Klimawandels als besonders wertvoll. Unsere einheimische Rispenhirse wird in der Schale als Braunhirse geerntet. Unter der Schale (Spelz) versteckt sich ein goldgelbes kleines Korn, weshalb das geschälte Korn auch als Goldhirse bekannt ist.

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Sabine Hurni über

… das Teekraut im eigenen Garten

Fische sind sich des Wassers, in dem sie schwimmen, nicht bewusst. Was für die Fische das Wasser, ist für uns Menschen die Vegetation. Wir bewegen uns durch die Pflanzenwelt, die uns am Leben hält, sind uns ihrer jedoch oft nicht bewusst.» Diesen Satz las ich kürzlich in einem der Pflanzenbücher von Wolf Dieter Storl. Seither geht er mir nicht mehr aus dem Kopf.

Im Gegensatz zu den Fischen sind wir Menschen in der Lage, die Kräuter, Bäume und Gräser intellektuell wie auch intuitiv zu erfassen. Spazieren wir durch den Wald, gehen wir nicht einfach zwischen Baumstämmen hindurch. Wir bewegen uns vielmehr durch ein feines, unsichtbares Netz von Energiefäden, die uns durchdringen und regenerieren.

Aus dieser Pflanzenwelt entspringen sämtliche Kräuter, die sich uns als Heilmittel anbieten. Oft finden sie sogar zwischen den Ritzen von Garten- oder Terrassenplatten einen Weg zur Sonne oder wachsen als Unkraut in der hintersten Ecke des Gartens. Die meisten Leute können zwar einige dieser Heilkräuter mit Namen benennen, verwendet werden sie jedoch nicht. Viel zu selten nutzen wir die Unkräuter, Heilkräuter und Aromapflanzen als Teekraut für und gegen allerlei Zipperlein, die uns hin und wieder heimsuchen. Das ist schade, denn ein Tee ist ein weit milderes und energetischeres Heilmittel als eine Tinktur oder ein standardisiertes Pflanzenpräparat. Gerade diese subtile Ebene kann für manche Menschen den Weg in Richtung Heilung ebnen.

Der Medizinaltee mit Wirkung

Wer ein bestimmtes gesundheitliches Problem angehen möchte, benötigt ein Basiswissen über die Heilwirkung von Pflanzen, um sich eine passende Teemischung zusammenzustellen oder eine geeignete Einzelpflanze zu wählen. Bei Husten zum Beispiel muss man sich entscheiden, ob die Mischung den Schleim lösen oder eher den Hustenreiz beruhigen soll. Da es Pflanzen gibt, die mehr für das eine und andere Pflanzen, die mehr für das andere zuständig sind, macht das Zusammenmischen von Pflanzen mit gegenteiliger Wirkung keinen Sinn. Ansonsten kann man nicht viel falsch machen. Teepflanzen sind eine kostengünstige, natürliche und jederzeit verfügbare Hilfe zur Selbsthilfe, die man bei den ersten Anzeichen einer Erkrankung einsetzen kann. Wer sich für das Thema interessiert, kauft sich am besten ein gutes Buch und beginnt sich zu vertiefen. Allenfalls kann auch ein Grundlagenkurs in Pflanzenheilkunde spannend sein.

Ein Genusstee kann gut im grossen Teekrug zubereitet werden. Ein Medizinaltee hingegen erfordert einen bewussteren Umgang. Er muss immer frisch zubereitet und heiss, warm oder lauwarm getrunken werden, weil sich viele der enthaltenen Wirk- und Aromastoffe mit der Zeit abbauen oder sich verflüchtigen. Trinkt man einen Kräutertee zu Heilzwecken, lässt man ihn immer zugedeckt, rund 10 Minuten ziehen. Auf diese Weise bleiben die Aromastoffe in der Tasse und es gehen genügend heilsame Pflanzenstoffe ins Wasser über. Tees aus Wurzeln, Rinden oder zähen Stängeln, zum Beispiel

Schachtelhalm, bereitet man als Kaltwasserauszug zu, indem man das Pflanzenmaterial acht Stunden im Wasser ziehen lässt. Dann absieben, leicht wärmen und trinken.

Tee bewusst trinken

Überlegen Sie sich bei jeder Teezubereitung, was die Intention ist. Was soll der Tee bewirken? Soll er wärmen, die Verdauung anregen, dem Körper basische Mineralstoffe zuführen, den Stoffwechsel anregen, das Immunsystem aktivieren oder entwässern? Testen Sie die Kräuter, die rund um Ihr Zuhause wachsen als Einzeltee. Sie sind oft bis in den frühen Winter hinein verfügbar, oder spriessen gar das ganze Jahr hindurch. Steht mir der Sinn nach Brennnesseln? Oder soll es heute ein Löwenzahntag werden? Benötige ich die scharfe Würzigkeit von Basilikum oder die antivirale Wirkung der Zitronenmelisse?

Neben der frischen Zubereitung ist es beim Gebrauch von Medizinaltee auch wichtig, dass man sich die Zeit nimmt, ihn mit der nötigen Würde, Verbundenheit und Achtsamkeit zu trinken. Das heisst, ein Tee wirkt bedeutend besser, wenn man sich in Ruhe hinsetzt und dieses heilsame Getränk mit möglichst grosser Wertschätzung trinkt, den Geschmack wahrnimmt, den Duft, den Dampf und sich sagt: «Ich nehme mir diesen Moment für mein Gesundwerden und dieses Pflanzenwesen hilft mir dabei.» Die Pflanze ist gewachsen, um genau jetzt ihre Dienste anzubieten.

Je mehr wir uns die philosophische Sichtweise verinnerlichen, dass wir wie Fische in der Pflanzenwelt schwimmen, die uns Nahrungsmittel, Heilmittel und Sauerstoff zum Atmen schenkt, desto mehr können wir uns wieder als Teil dieser grossen Schöpfung wahrnehmen. Mit der Hilfe von Teekräutern können wir an unser tief verborgenes Wissen anknüpfen, das wir alle in uns tragen. Wir sind fähig, die Energie eines anderen Menschen in Sekundenschnelle zu erfassen. Ich bin mehr und mehr der Überzeugung, dass wir diese Begabung vermehrt auch auf die Pflanzenwelt ausweiten sollten. Sie schenkt uns alles, was wir zum Leben brauchen – ist das nicht viel zu wichtig, um achtlos an den Gewächsen dieser Erde vorüberzuziehen?

Sabine Hurni arbeitet als Naturheilpraktikerin und Lebensberaterin in Baden, wo sie auch Ayurveda Kochkurse, Lu Jong- und Meditationskurse anbietet.

Beratung

MAKULADEGENERATION

Ich habe eine altersbedinge Makuladegeneration und Grauen Star. Der Arzt will in einem halben Jahr entscheiden, was zu tun ist. Er hat mir HeidelbeerExtrakt verschrieben. Was können Sie mir empfehlen? Ich esse seit 70 Jahren vegetarisch.

Es gibt sehr gute Vitaminpräparate, speziell für die Augen. Dort sind alle Nährstoffe enthalten, die für die Augen wichtig sind. Sie können die Inhaltstoffe auch als Orientierungshilfe nehmen, um dieselben Stoffe aus der täglichen Nahrung zu ziehen. Bei den Heidelbeeren ist es halt so, dass die antioxidative Wirkung vor allem bei den frischen Waldheidelbeeren sehr hoch ist. Wenn Sie einen Ort kennen, wo Sie Heidelbeeren sammeln können, dann wäre das besser als der Heidelbeerextrakt. Oder aber Sie kaufen eingefrorene Heidelbeeren aus Wildsammlung. Das geht natürlich auch.

Wichtig sind die Omega-3-Fettsäuren. Es kann sein, dass diese Ihnen fehlen, denn aus pflanzlichen Lebensmitteln kann sie der Körper nicht so gut aufnehmen. Wenn Sie Vegetarierin sind, dann müssten Sie die Omega-3-Fettsäuren über Walnussöl/Walnüsse oder über Algen einnehmen. Sie wären in Lachs und Thunfisch in reichlicher Menge enthalten. Neben dem Zur-Verfügung-Stellen der Nährstoffe ist es wichtig, dass diese auch tatsächlich zum Auge gelangen. Oft liegt dort das Problem. Die feinen Gefässe sind nicht mehr so elastisch oder zum Teil verstopft, sodass das frische Blut nicht oder nur unzureichend zu den Augen gelangt. Was hier hilft sind Massagen. Entweder Gesichtsmassagen mit einer Bürste, um den Lymphfluss anzuregen, oder auch Gesichtsmassagen mit Öl.

Der erste Griff ist: Augenbrauen massieren, indem man sie mit Daumen und Zeigefinger hält und nach aussen streicht. Der zweite Griff: Vom äusseren Augenwinkel, entlang der Knochenkante bis zum Nasenansatz die Druckpunkte halten. Dritter Griff: Die Schläfen massieren. Vierter Griff: Von der Nasenwurzel seitlich der Nase bis zu den Nasenflügeln massieren. Bewegung nach aussen, in Richtung Wangenknochen.

BLASENENTZÜNDUNG

Meine Schwägerin hat seit einigen Jahren immer wieder Blasenentzündungen. Meist behandelt sie diese mit Antibiotika. Sie ist nicht unbedingt die begeisterte Homöopathie-Frau, aber vielleicht kennen Sie ein Kraut, dass ihr helfen und sie überzeugen kann. M. M., Zürich

Manchmal ist es schwierig, die Leute zu einem Umdenken zu bewegen … Wenn Ihre Schwägerin schon öfters Antibiotika eingenommen hat, dann muss sie nicht nur die Neigung zu Blasenentzündungen angehen, sondern auch das Mikrobiom des Darmes wieder gut aufbauen. Solange die Darmflora kümmerlich ist, wird das Immunsystem reduziert bleiben und die nächste Entzündung ist vorprogrammiert. Da sie offenbar keine Affinität zur Naturheilkunde hat, wäre es gut, wenn sie sich eine Therapeutin oder einen Therapeuten sucht. Ich könnte mir die Akupunktur gut vorstellen (TCM) oder eine umfassende Beratung in einer naturheilkundlichen Praxis. Vielleicht können Sie ihr zwei Adressen angeben. So ist es an Ihrer Schwägerin, ihre Themen in die Hand zu nehmen.

Damit Sie ihr von meiner Seite her doch etwas mit auf den Weg geben können: Sie soll sich in der Apotheke oder Drogerie ein gutes Darmaufbaupräparat besorgen und dieses über zwei bis drei Monate hinweg einnehmen. Zudem soll sie warm frühstücken (Porridge oder ähnliches) und täglich drei Tassen Brennnesseltee trinken. Beim ersten Anzeichen einer Entzündung Trinkmenge verdoppeln, um die Blase durchspülen zu können und Cranberry Saft trinken. Mit seinen vielen Gerbstoffen verhindert der Cranberry Saft ein Eindringen der Bakterien in die Blase.

NAGELPILZ

Ich habe Nagelpilz und mein Arzt verschreibt mir ein Medikament, das ich 6 Monate nehmen muss. Gibt es eine Alternative oder sinnvolle Ergänzung? A. H. Basel

Ich würde das Problem zusätzlich äusserlich angehen. Klassiker dazu sind beispielsweise Teebaumöl, Apfelessig und Neemöl. Bereiten Sie sich mehrmals die Woche ein Fussbad zu mit einem Schuss Apfelessig. Danach können Sie die Nägel gut zurückschneiden, damit der Pilz nicht immer wieder auf den gesunden Nagel übergeht und Teebaumöl darauf tupfen. Teebaumöl am besten täglich verwenden, um die Pilzsporen abzutöten.

Wichtig ist auch die Darmgesundheit. Pilze entstehen meistens dann, wenn die Darmflora im Ungleichgewicht ist. Nehmen Sie sieben Wochen lang Heilerde ein und bauen Sie danach die Darmflora mit einem geeigneten Präparat auf.

Essen Sie so vielseitig, pflanzenbasiert und frisch wie möglich. Das freut die Darmflora. Zucker, Alkohol und Fleisch eher auf spezielle Momente verlegen. Und achten Sie auf penible Hygiene, damit die Pilzsporen keine Chance haben, sich auf weitere Nägel auszubreiten.

Das heisst: Die Socken täglich wechseln und möglichst heiss waschen, um die Sporen abzutöten. Die Zehen immer wieder an die Luft und Sonne halten und atmungsaktive Schuhe aus Stoff oder Leder tragen.

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Ganzheitlich die Haut mit dem Besten von Ceres pflegen und verwöhnen.

Hautverträglichkeit dermatologisch bestätigt. Ohne Zusatz von Parfum oder Farbstoffen.

Erhältlich in Drogerien und Apotheken.

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GESUNDHEITSTIPP

Eichenrinde – gegen Hautentzündungen und Ekzeme

Sie haben sich neue Wanderschuhe gekauft und haben keine Zeit, sie richtig einzulaufen? Dann kann Ihnen ein Fussbad mit Eichenrinde helfen. Als Fussbad angewendet, macht die Eichenrinde die Haut widerstandsfähiger.

So hilft die Eichenrinde: Eichenrinde ist reich an Gerbstoffen und Tanninen. Diese Inhaltstoffe haben die Fähigkeit, Eiweissstoffe zu verändern und angegriffene Schleimhäute abzudichten, um sie auf diese Weise vor weiteren Reizungen zu schützen. So hilft die Eichenrinde bei Gebärmutterentzündungen, Mastdarmfisteln und Hämorrhoiden. Zudem bei Zahnfleischentzündungen und einer starken Fussschweiss-Sekretion.

Wie anwenden: Die Eichenrinde kann man je nach Beschwerdebild als Vollbad, Waschung, Teil- oder Sitzbad anwenden. Bei geschwollenen, eitrigen Mandeln eignet sich eine Gurgellösung, bei Durchfall und Darmschleimhautentzündungen die Teezubereitung. Zahnfleischerkrankungen betupft man mehrmals täglich mit der konzentrierten Abkochung.

Weitere Tipps rund um die Eichenrinde:

• Für Umschläge, Gurgellösungen und Spülungen: 20 Gramm Eichenrinde in einem Liter Wasser 15 Minuten köcheln lassen. Unverdünnt verwenden.

• Für ein Teil- oder Vollbad: 500 Gramm Eichenrinde in vier bis fünf Liter Wasser 15 Minuten kochen. Absieben und ins Badewasser geben.

• Die Rinde sammelt man im März und April. Dabei werden nur die jungen Äste entrindet.

• Eichelkaffee: Im Herbst die Früchte von trockenen Bäumen pflücken, trocknen und schälen. Die Eicheln in der Pfanne oder im Ofen rösten, bis sie braun sind. Abkühlen lassen und mahlen. (Shr)

HAUTFLECKEN

Seit einiger Zeit habe ich einen Hautausschlag. Rote Flecken an den Waden und unter den Armen. Ich war einige Male in der Uni Zürich. Sie gaben mir Salben. Nichts half. Gibt es etwas «Spezielles» dagegen?

Ein Wundermittel kann ich Ihnen leider nicht bieten. Ich nehme an, es wurde abgeklärt, ob es sich um einen Pilz, eine Flechte oder ähnliches handelt? Und ich nehme an, Sie haben eine Kortison-Salbe erhalten? Wenn die Flecken weder jucken noch nässen oder sich ausbreiten, können Sie davon ausgehen, dass sie harmlos sind. Nehmen Sie sich doch mal wieder die Zeit, Ihren Körper innerlich zu «reinigen». Sie können während vier bis sechs Wochen täglich drei Tassen Brennnesseltee trinken, um den Hautstoffwechsel anzuregen. Dazu eine basische Ernährung, die zu 80 Prozent aus Gemüse und Obst besteht und zu 20 Prozent aus frischen Milchprodukten, Fleisch und Vollkornprodukten. Während diesen Wochen weitgehend auf Zucker, Weissmehl, Alkohol, Nikotin und, wenn möglich, auf Koffein verzichten oder zumindest die gewohnte Menge halbieren.

Ziel ist es, dass sich der Darm und die Leber regenerieren. Sie können die Entgiftung unterstützen, indem Sie in dieser Zeit wöchentlich in die Akupunktur gehen oder Fussreflex / Shiatsu / APM um das Ausleiten zu unterstützen. Äusserlich könnte Ihnen eine Cardiospermum-Salbe helfen. Erhältlich in der Drogerie. Aber da die bisherigen Salben nichts genützt haben, wird dies nicht der Weg sein, der sich Ihr Körper von Ihnen wünscht. Manchmal braucht der Körper mal wieder eine Pause von allem. Überlegen Sie sich auch, wann es angefangen hat mit den Flecken. Die Haut ist ein Schutz- und Abgrenzungsorgan. Hautprobleme erfordern deshalb oft ein Nein zu einer belastenden Situation und ein gleichzeitiges Ja zu sich selbst und dem, was einem wichtig ist.

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und AyurvedaExpertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich: s.hurni@weberverlag.ch

Küssen macht schön

Was wurde nicht alles schon über das Küssen gesagt. Und das meiste stimmt auch: Küssen ist der ursprünglichste Ausdruck der Liebe. Jeder und jede kann es. Gleich welches Alter, Geschlecht, Vorlieben, Bildung, Beziehungsstand. Küssen ist so einfach wie atmen – und gleichzeitig können wir diese Kunst immer noch verfeinern. Übung macht die Meisterin.

Auch das stimmt: Küssen ist gesund. Es belebt den Blutkreislauf und stärkt das Immunsystem. Nicht alle Völker küssen. Aber wo sie es tun, küssen sie nicht nur ihre Liebespartner, sondern auch Kinder, Eltern, Geschwister. Sie küssen aus Freude oder Begehren, aus Mitgefühl, zur Begrüssung, zum Abschied. In Regionen, wo Küssen zum Alltag gehört – wie Südeuropa – gibt es einen regelrechten Kuss-Knigge. Falsches Küssen oder der falsche Anlass lässt einen tief im Kuss-Fettnäpfchen versinken.

Was wir lieben, wollen wir mit unserem zartesten und sichtbarsten Körperteil berühren, den Lippen. Wir küssen nicht nur Menschen, sondern auch Haustiere, die Landesfahne, die Bibel oder die Heimaterde. Doch nur wenn wir Menschen küssen, kommt diese erregende Gegenseitigkeit hinzu. Mit Lippen berühren sich nicht nur Körperteile mit extrem hoher Nervendichte und Feinfühligkeit. Es berührt sich auch etwas überaus Persönliches, so als trügen wir das Allerinnerste auf den Lippen, das wir uns nur bei besonderer Zuneigung darbieten.

Prostituierte machen für Geld zwar Sex, aber sie, so heisst es, küssen nicht. Denn Küssen ist intimer als Sex, und geht nur mit einem Gegenüber. Sexuell befriedigen können wir uns auch selbst. Aber uns selbst küssen? Das ist wie einhändiges Klatschen.

Mit unseren Lippen die eines Gegenübers zu berühren, kann sowohl beruhigend wirken – wie beim Gute-NachtKuss oder dem stempelartigen Bestätigungskuss des Menschen, der zu uns gehört. Aber auch ungeheuer er-

regend und geradezu atemberaubend. Denken Sie an den allerersten Kuss der Geliebten, an diesen unglaublichen, einen Moment, wo das ganze Leben sich in einem winzigen Punkt vereinigt – den Lippen.

Küssen ist pure Präsenz. Ist Hingabe, Loslassen, Da-Sein – beim anderen und bei uns selbst. Aber – und das klingt überraschend: Küssen ist auch achtsames Begrenzen. Würden wir beim begehrenden Küssen unsere Erregung nicht bewusst begrenzen, dann schlecken wir den anderen vielleicht vor lauter Lust ab wie einen grossen Lolli – das aber ist kein Küssen.

Bei all dem schon gesagten gibt es ein weiteres Geheimnis beim Küssen, nämlich: Küssen macht schön. Diese gegenseitige, wagemutige, liebevolle Berührung, diese zärtlichwollende Aufmerksamkeit lassen das Gesicht unseres Gegenübers durchbluten, erstrahlen und aufblühen. Kein Zweifel: Ein geküsster Mensch ist ein schöner Mensch.

Deshalb: Küssen lernen lohnt sich. Die erste Lektion: Ein guter Kuss braucht Zeit. Soll er ein Liebesspiel einleiten, dann beginnt er wie ein Hauch, steigert sich in immer süssere Lippen- und Zungenberührungen, wird fordernd, überwindet Grenzen – und ist eine Einladung, die eigenen Grenzen überwinden zu lassen.

Aber ob ein erotischer oder ein freundschaftlicher Kuss, er beginnt mit und erzeugt etwas, was wir alle wollen, aber viel zu wenig haben: Nähe. Darum: Küsst euch mehr!

Leila Dregger ist Journalistin und Buchautorin. Sie begeistert sich für gemeinschaftliche Lebensformen, lebte u. a. über 18 Jahre in Tamera, Portugal, sowie in anderen Gemeinschaften. Am meisten liebt sie das Thema Heilung von Liebe und Sexualität sowie neue Wege für das Mann- und Frau-Sein.

Leila Dregger

Auf der Suche nach den Orten der Kraft

Kraftorte! Es gibt sie überall auf der Welt. Sie finden sich in von Menschen geschaffenen Räumen, in der Natur und auch in der eigenen Seele. All diese Orte haben eine heilsame Wirkung, sie entspannen und beruhigen uns mit positiver Energie. Warum sie diese Wirkung auf uns haben, ist nicht zweifelsfrei geklärt – aber ist das überhaupt wichtig? Wir gehen auf Spurensuche.

Markus Kellenberger

Erlauben Sie mir, diese Geschichte über Kraftorte mit einem Paradoxon zu beginnen. Es lautet: Man muss nicht an Kraftorte glauben, um die Kraft bestimmter Orte zu spüren. Und so ist es wohl auch kein Wunder, dass alle von uns das schon erlebt haben. Man betritt einen Raum und ist ergriffen von dem, was er ausstrahlt. Vielleicht ist es die Ruhe, die Grandiosität oder die Harmonie, die ihn so stark macht, vielleicht auch die Tatsache, dass vor einem schon unzählige Menschen von diesem Ort berührt wurden – auf jeden Fall aber ist es eine wohltuende Energie oder Kraft, die man spürt, ohne dafür Worte finden zu müssen. Dasselbe passiert uns immer wieder auch draussen in der Natur. Ein stiller von einzelnen Sonnenstrahlen durchdrungener Wald, ein lebendig sprudelndes Bächlein, ein alter Baum, an dessen dicken Stamm wir uns vertrauensvoll lehnen oder ein mächtiger, wie von Riesen herbeigeschaffter Findling, all das sind Orte, die etwas in uns berühren, das sich jedem rationalen Erklärungsversuch entzieht.

Kraftorte sind also, so könnte man es vereinfacht sagen, Orte, die uns aus irgendeinem Grund guttun, weil sie uns mit Leben, Stärke und Wohlbefinden füllen. Für die Theologin Katharina Fuhrer, die bis zu ihrer Pensionierung als Pfarrerin in der Pauluskirche in Olten tätig war, steht fest: «Solche Orte entstehen durch uns, durch die Menschen, die sich an diesen Orten aufhalten und offen für deren Magie sind.» Doch woher diese Magie genau stammt, entziehe sich ihrer Kenntnis. «Vielleicht ist es das Göttliche, das wir an solchen Or-

ten spüren, das Verbindende», sagt sie, «und vielleicht ist es auch etwas ganz anderes.» Doch was auch immer es sei, das uns an bestimmten Orten so wohltuend berühre, wichtig sei doch einzig, «dass wir immer wieder die Ruhe finden, um uns solchen Wahrnehmungen gegenüber zu öffnen und sie auch annehmen können.»

Eine brennende Kerze kann ein eigener, kleiner Kraftort sein.

Die ungelöste Frage nach der Ursache Aber wie der Mensch nun mal ist, mit derart erlösend einfachen Antworten gibt er sich selten zufrieden. Er will Beweise dafür haben, weshalb genau Kraftorte Kraftorte sind. Und mehr oder weniger befriedigende Antworten darauf haben sowohl die sogenannte exakte Wissenschaft als auch die einem esoterischen Weltbild zugeneigte Parawissenschaft gefunden. Dazu muss man wissen, vor rund 140 Jahren begann das Zeitalter der modernen Physik und damit die Erkenntnis, dass unterschiedlichste und mit modernen Methoden messbare Energien die Welt zusammenhalten und auch auf den Menschen einwirken. Die Forscherinnen und Forscher beider Denkrichtungen entwickelten deshalb Theorien darüber, ob geheimnisvolle Erdstrahlen oder sogar regelrechte Energieknoten Kraftorte auszeichnen könnten – und lebten sich auch gleich auseinander. Der Grund: während die universitäre Wissenschaft mit ihren Mitteln bis heute keine solchen Kräfte nachweisen konnte, nutzt die Parawissenschaf Instrumente wie Pendel und Wünschelruten, die im «feinstofflichen» Bereich arbeiten und die gesuchten Energien – zum Beispiel in sogenannten Bovis-Einheiten – messen können (siehe Box «Wirksame Kraftort-Energie oder Aberglaube?»).

Über die Frage, ob es nun Erdstrahlen gibt oder nicht und ob sich diese mit Wünschelruten messen lassen, kann man also herrlich in Streit geraten oder es auch einfach sein lassen, denn unbestritten ist bei Naturund Parawissenschaftlern, dass es Orte gibt, die den Menschen – sofern er sich darauf einlässt – spürbar mit positiver Lebensenergie füllen. Eine andere Erklärung, warum das so ist, könnte auch in der Geschichte der Menschheit liegen, wie der Anthropologe Carel van

Rund 4000 Jahre alt: ein Steinkreis aus der Bronzezeit in der englischen Grafschaft Devon.

«
Die Kraft der Natur erfüllt uns mit heilender Energie und verbindet uns tief mit uns selbst. »

Schaik aufgrund seiner Forschungsarbeiten immer wieder betont. Während der grössten Teil der Menschwerdung waren unsere Ahnen so eng mit der Erde verbunden, wie wir es uns heute kaum mehr vorstellen können. Hunderttausende von Jahren lang lebte der Mensch als Teil eines Ganzen, bevor er sich vor nicht allzu langer Zeit zur Krone der Schöpfung aufschwang und diese Verbundenheit nach und nach verlor – aber, darin ist sich Carel van Schaik sicher, nie die Sehnsucht danach.

Alte Kulte und neue Wunder

Für unsere Vorfahren war alles in, auf und über der Welt beseelt und untrennbar miteinander verbunden. Überall auf der Welt schufen die Menschen deshalb heilige Orte, an denen sie mit Hilfe von besonders begabten Frauen und Männern, die als Schamanen, Priesterinnen und Seherinnen wirkten, diese Verbundenheit zelebrierten. Das rund 5000 Jahre alte Stonehenge in England zeugt ebenso davon wie die aus derselben Epoche stammenden Menhire im Waadtland, die Steinkreise und Steinreihen im Knonaueramt im Kanton Zürich oder die Megalithen im Bündnerland. Später übernahmen Kelten, dann die Römer und die Alemannen viele solcher Plätze und errichteten dort ihre Kultstätten, über deren Überresten schliesslich die Christen viele ihrer frühen Kirchen bauten.

Dort, wo es keine historischen Kultplätze zum überbauen gab, warben Kirchen mit segenspendenden Reliquien oder man berief sich auf Wunder, die an diesem Orten passiert seien, um eine möglichst grosse Pilgerschar anzuziehen, denn viele Pilger bedeuteten auch ein Einkommen für die Kirchenherren. Die Jungfrau Maria, die viele der einfachen und abergläubischen Menschen dieser Zeit mit den alten vorchristlichen Muttergottheiten in Verbindung brachten, spielte dabei häufig eine wichtige Rolle. So zum Beispiel in Luthern Bad im Luzerner Hinterland. Um das Jahr 1581 soll es gewesen sein, da erschien Maria einem an Gicht erkrankten Bauern im Traum und beschied ihm, er solle hinter dem Haus graben, bis er auf eine Quelle stosse und dann darin baden. Das tat der gläubige Mann und wurde gesund. Kurz darauf schon wurde an diesem Ort eine Kapelle und später ein Brunnen gebaut und Luthern Bad wurde so zu einem kleinen Wallfahrtsort.

Eine ähnliche Geschichte, allerdings in deutlich grösseren Dimensionen, ereignete sich knapp drei Jahrhunderte später in Lourdes im Jahr 1858. Dort erschien die Muttergottes einer Müllerstochter gleich mehrere Male und zeigte ihr dabei eine geweihte Stelle, an der sie eine Heilquelle finden sollte. Die Müllerstochter tat wie geheissen – und seither ist Lourdes einer der welt-

weit meistbesuchten Wallfahrts- und Kraftorte. Fünf Millionen Besucherinnen und Besucher wollen jährlich die Kraft dieses Ortes spüren und vielleicht sogar Heilung erfahren.

Die Kraft aus der Natur

Viele dieser alten Kultstätten, die darüber errichteten Kirchen oder die aufgrund von «Wundern» gebauten Kapellen gelten heute als starke Kraftorte, und das erstaunt kaum. Unzählige Generationen von Menschen, die dort immer wieder ihre Rituale feiern, haben diese Plätze «mit ihrer Energie aufgeladen». Davon ist die Pfarrerin Katharina Fuhrer überzeugt. «Und diese Energie ist spürbar und schafft eine Verbundenheit untereinander, aber auch mit all den Menschen vor uns und vor allem mit uns selbst.»

Viele religiös-spirituelle Kraftorte werden nach wie vor mit dem Begriff «Heilung» in Verbindung gebracht, weil deren Ausstrahlung Kräfte in den Besucherinnen und Besuchern wecken kann, die sich positiv auf Seele und Körper auswirken können. Mit der Zunehmenden Entfremdung von traditionellen Religionen und Religionsvorstellungen suchen immer mehr Menschen diese heilenden Kräfte aber nicht mehr nur im Umfeld von Sakralplätzen und -bauten, sondern gezielt wieder in der Natur.

Die Kirche Wynau steht vermutlich auf einem vorchristlichen Kultplatz an der Aare.
« Kraftorte gibt es überall um uns herum, auch in uns selbst, wenn wir uns dafür öffnen. »

Dieser wieder erwachten naturbezogenen Spiritualität, die in ihrer Vielfalt vom einfachen Genusswandern über Schamanismus bis hin zum Mode gewordenen Waldbaden reicht, geht Bron Taylor in seinem Buch «Dunkelgrüne Religion» nach. Taylor ist Professor für Religion, Natur- und Umweltethik an der Universität von Florida und kommt bei seinen Beobachtungen zum Schluss, dass gerade die Klimakrise wesentlich zur Befeuerung dieses Trends beigetragen habe. «Dass wir täglich mit den Folgen unseres Tuns konfrontiert werden», schreibt er, «hat viele Menschen dazu gebracht, sich mit dem Wert der Natur auseinanderzusetzen und wieder eine emotionale Verbindung zu ihr zu suchen.» Auch der Vatikan hat erkannt, dass sich das Verhältnis der Menschen zwischen Religion und Natur verändert und eine neue Beziehung zur Erde entsteht. Papst Franziskus jedenfalls nennt die Erde seit dem Erscheinen seiner Enzyklika «Laudato si» offiziell wieder «unsere Schwester Mutter Erde», so wie es der Heilige Franz von Assisi, der immer eng mit den Naturkräften verbunden war, vor 800 Jahren auch schon tat.

Die seltsame Vermehrung der Kraftorte Kraftorte in der Natur erfreuen sich also wachsender Beliebtheit. Oft sind das spektakuläre Orte wie die imposante Felsarena Creux du Van im Freiburger Jura oder der mächtige Inselberg Uluru in Australien, welcher der indigenen Bevölkerung heilig ist. Es geht aber auch bescheidener und trotzdem eindrücklich, wie das beispielsweise die Engstligenfälle bei Adelboden im Berner Oberland oder die Gegend zwischen dem Silvaplaner- und dem Silsersee zeigen. Friedrich Nietzsche, heisst es, schöpfte bei seinen Spaziergängen

durch diese stille oberengadiner Landschaft nicht nur frische Kraft, sondern fand dort jeweils auch Inspiration für die zentralen Gedankengänge seiner philosophischen Werke.

Nietzsches Spaziergänge liegen 150 Jahre zurück – und seither hat sich im Bereich Tourismus einiges getan. Das Bedürfnis der Menschen nach Ruhe und Spiritualität ist zum Massenphänomen geworden, mit dem sich wie schon im Mittelalter gutes Geld verdienen lässt. Keine Tourismusregion, kein Wellnesshotel und keine Stadt verzichtet mehr darauf, auf seine Kraftorte – oder solche, die es sein könnten – hinzuweisen. Dementsprechend wird für Orte der «Ruhe, Inspiration, Trost und Kraft» auf allen Kanälen geworben. Im Internet kurz den Suchbegriff «Kraftort» eingegeben und hunderte von Angeboten poppen auf. Jeder Wald, jeder See, jede noch so unscheinbare Kapelle und jede auch nur verdachtsweise zum historischen Kultplatz erhobene Wiese wird als Kraftort vermarktet. Es gibt «Natur-Kraft-Wanderungen» in den Bergen, «Kraftort-Rundgänge» in Städten und Routenführer zu «magischen Orten».

«Esoterischer Tankstellen-Tourismus»

Bei so vielen Kraftorten müsste die Menschheit eigentlich schon längst vor lauter positiver Energie überfliessen und total entspannt in höheren Sphären schweben,

könnte man jedenfalls meinen. Doch so einfach ist es nicht, sich an Kraftorten mir nichts, dir nichts die Mankos des Alltags ausgleichen zu lassen. Martin Frischknecht, Gründer und Redaktor von «Spuren – das Magazin für Spiritualität und Ökologie» sieht das jedenfalls kritisch. «Hinfahren, aussteigen, auftanken, sich erholen, die verbrauchten Batterien aufladen … so funktioniert das nicht», schreibt er über den «esoterischen Tankstellen-Tourismus». Denn: «Wir sind die Resonanzkörper, wir sind die Saiten, die erklingen, wenn subtile Kräfte uns streifen.» Und damit daraus ein Ton entstehe, brauche es statt einer Konsumhaltung eine sensitive Fühligkeit.

Zum Glück geht es auch ohne Kraftort-Tourismus, und das aus einem einfachen Grund: Kraftorte gibt es überall rund um uns herum, auch wenn sie nicht als solche ausgewiesen und ausgemessen sind und beworben werden. Schon der eigene Garten kann ein Kraftort sein – wir müssen uns, wie die Theologin Katharina Fuhrer sagt, «nur dafür Öffnen und die Kraft spüren, die solch nahen Orten eigen ist». Sich für positive Energien zu öffnen, heisse aber auch, nahe Menschen als Kraftorte wahrzunehmen, und nicht zuletzt auch jenen geheimnisvollen Kraftort zu entdecken, zu wecken und zu erforschen, den jeder Mensch tief in seinem Innern trägt

Alte Bäume schenken viel Energie – wenn man bereit ist, sie aufzunehmen.

Wirksame Kraftort-Energie oder Aberglaube?

Kraftorte zeichnen sich durch «erhöhte natürliche Energie» aus, die den Menschen auf vielfältige Weise gut tun, lautet die Erklärung von Andrea Fischbacher, die seit rund zwanzig Jahren die «Forschungsstelle Kraft- und Kulturorte Schweiz» leitet. Aus parawissenschaftlicher Sicht, zu der die Forschungsrichtungen Geomantie und Radiästhesie zählen, lässt sich diese «erhöhte Energie» feststellen. Als Messinstrumente kommen dazu Pendel und Wünschelruten zum Einsatz, und als Masseinheit dient die sogenannte Bovis-Einheit. Erfunden hat sie der französische Physiker André Bovis vor rund hundert Jahren. Pendel und Wünschelrute haben dabei die Funktion ähnlich einer Antenne, welche die Kraft eines Ortes auf die messende Person überträgt. Je nach Ausschlag des Pendels oder der Wünschelrute, den die messende Person spürt, legt diese dann intuitiv fest, wie stark sie diesen Ausschlag auf der von 0 bis 10000 reichenden Bovis-Grundskala empfindet.

André Bovis ging bei seiner Messmethode davon aus, dass überall auf der Welt eine Erdenergie oder auch «Lebensenergie» vorhanden sei, allerdings nicht überall gleich stark, und dass diese sich über Wünschelruten und sensitive Menschen messen lasse. Laut Bovis liegt diese Lebensenergie im Durchschnitt bei 6500 Einheiten. Darunter liegende Werte hielt er für abbauend, also ungesund , darüber liegende Werte für aufbauend und somit für Kraft und Energie spendend – und ab 10000 Bovis-Einheiten und darüber hinaus gilt ein Ort als starker Kraftort.

Diese subjektive Messmethode und deren Skala gilt in der Naturwissenschaft als nicht belegbar, ebenso wenig wie die Existenz von Erdstrahlen überhaupt. Aus ihrer Sicht unterscheiden sich Kraftorte physikalisch nicht von beliebigen anderen Orten. Da dennoch viele Menschen an bestimmten Orten eine entspannende und sogar energetisierende Wirkung verspüren, müsse das entweder an bisher mit rationalen Methoden nicht messbaren oder an psychologischen Faktoren liegen, räumt die Naturwissenschaft ein.

Buchempfehlungen

Robert Gallmann, Yoshifumi Miyazaki: «Waldbaden –Wanderungen zu Kraftorten im Kanton Bern», Weber Verlag, 2022

Bron Taylor: «Dunkelgrüne Religion – Naturspiritualität und die Zukunft des Planeten», Verlag Brill/Fink, 2020

Heinz Storrer: «Stille Orte der Schweiz – verborgene Winkel, verträumte Landschaften», Weber Verlag, 2010

Andrea Fischbacher: «Die schönsten Sonntagswanderungen zu Orten der Kraft – Band 2», Weber Verlag 2024

Andrea Fischbacher: «Die schönsten Sonntagswanderungen zu Orten der Kraft», Weber Verlag, 2022

Glückspilze aus eigener Produktion

Warum nicht mal neben Gemüse auch Pilze züchten? Pilze werden immer beliebter, entsprechend gross ist die Nachfrage nach Kursen und Zuchtmaterial. Damit die Zucht gelingt, braucht es jedoch mehr als einen grünen Daumen.

Fabrice Müller

Pilze mochte Fabian Schneider früher nicht. Bis er 18 war, ass er weder Champignons, geschweige denn andere Pilze. «Ich hatte keinen Bezug zu ihnen und wollte sie daher auch nicht auf dem Teller», erinnert sich der gelernte Zierpflanzengärtner schmunzelnd. Erst, als er einmal auf Besuch ein Risotto vorgesetzt bekam, bei dem auch Pilze mit dabei waren, entdeckte er eine neue kulinarische Welt. «Ich war überrascht, wie gut die Pilze schmeckten. Kurz darauf begann ich, mich mit Pilzen zu beschäftigen und mit der Zucht von Pilzen zuhause zu experimentieren.»

Es folgten diverse Kurse beim Pilzexperten Daniel Ambühl sowie autodidaktische Weiterbildungen mit Hilfe von Literatur. Das Thema liess ihn nicht mehr los. Mehr noch: Fabian Schneider beschloss, sich 2015 mit der Pilzzucht selbstständig zu machen. Er richtete sich zu Hause mit den nötigen Geräten ein, darunter einem Autoklav für die Dampfsterilisation. Sterile Geräte sind, so Fabian Schneider, essenziell, um Hefe oder Schimmelpilze, die das Wachstum von anderen Pilzen verhindern, zu verhindern.

Kurse, Ausrüstung und Frischpilze Bereits ein Jahr später übergab Daniel Ambühl sein 2001 gegründetes Unternehmen «Pilzgarten» an Fabian Schneider und dessen Bruder Philipp. Während sich Daniel Ambühl einem neuen Forschungsgebiet widmete, richteten die beiden Brüder im alten Bahnhof Trubschachen ihr Labor und die Pilzzucht ein. Im Jahr 2021 haben sie die ganze Produktion auf die Schweizer Bio Knospe umgestellt. Weil 2022 Philipp einen Bauernhof übernehmen konnte, übergab er das Geschäft ganz seinem Bruder Fabian.

Mit dem Start in das Jahr 2024 ist Pilzgarten als Marke für Pilzzuchtprodukte in den Betrieb der fungi futuri GmbH in Steffisburg eingegliedert worden. Fabian Schneider führt fortan mit Severin Scheurer und Tobias Schüpbach den Betrieb. Das Dreiergespann organisiert zum einen Kurse für alle, die selbst zuhause Pilze züchten wollen, und verkauft die nötige Ausrüstung dazu; zum andern züchtet die fungi futuri GmbH Frischpilze für Privatpersonen und die Gastronomie.

Der Shiitake.

Drinnen oder draussen

Drei Tage dauert die Ausbildung «Vom Wildpilz zum Zuchtpilz», aufgeteilt in drei Module. Im ersten Modul suchen und bestimmen die Teilnehmenden im Wald nach geeigneten Wildpilzen, die sich für die Zucht eignen. Die gesammelten Erträge werden anschliessend auf selbst hergestellten Nährböden geklont. Dabei lernen die angehenden Pilzzüchterinnen und -züchter alle für die Pilzzucht relevanten Grundlagen kennen, auf die sie im Labor zu achten haben. «Wir wollen im Kurs zeigen, wie man auch ohne grosse Investitionen in technische Geräte zuhause Pilze züchten kann», erklärt Fabian Schneider. Zwischen den drei Kurstagen liegen jeweils zwei Wochen; in dieser Zeit zeigen sich die Fortschritte der im Modul zuvor gelernten und umgesetzten Massnahmen für die Pilzzucht. Wer zuhause Pilze züchten will, kann dies grundsätzlich auf zwei Arten realisieren: Er oder sie sucht sich ein schattiges und feuchtes Plätzchen im Garten – oder man richtet sich im Haus entsprechend ein, zum Beispiel im Badezimmer, wo es idealerweise meist etwas feucht ist, oder im Keller.

Dübelimpfmethode

Für die Pilzzucht im Garten kommt die sogenannte Dübelimpfmethode zur Anwendung. Hierzu verwendet man für das Beimpfen frisch geschlagenes Holz. Wichtig ist, so Fabian Schneider, eine möglichst intakte Rinde, denn diese schützt den beimpften Baumstamm vor Trockenheit und anderen Pilzen. Für den Pilz «Shiitake» beispielsweise empfiehlt der Pilzprofi Eichenholz mit einem Durchmesser von 10 bis 15 Zentimeter und einer Länge von einem Meter. Für alle anderen Pilzarten brauche es einen Durchmesser von 20 bis 30 Zentimeter und eine Länge von einem halben Meter.

Pilzworkshop: Hier werden die Baumstämme mit Löchern versehen, um diese danach mit der Pilz-Dübelbrut zu füllen.

Schattig und feucht

Pilzzucht im Labor unter sterilen Bedingungen und gut belüfteten Räumen, um Hefe oder Schimmelpilz zu verhindern.

Wie werden die Stämme anschliessend beimpft? Hierzu gibt es spezielle Holzdübel, Pilz-Dübelbrut genannt, mit denen man Baumstämme und Wurzelstücke mit dem gewünschten Pilzmycel beimpft. Die in lauwarmem Wasser eingeweichten Impfdübel werden in die um den Stamm gebohrten Löcher mit einem Gummihammer eingeschlagen, befeuchtet und anschliessend in einem durchsichtigen Plastiksack eingepackt. Mindestens fünf Monate lagern die Pilzhölzer nach dem Beimpfen im Freien. Die Pilzhölzer mögen es gerne schattig und feucht. Pilze bevorzugen laut Fabian Schneider zudem einen lockeren, humosen Boden. Eine Schaufel Kompost ins Pflanzloch erhöhe deshalb den Ertrag. «Pilze gedeihen aber auch auf schweren Böden, mögen jedoch keine Staunässe», ergänzt Fabian Schneider. Die Pilzhölzer werden stehend zu zwei Dritteln eingegraben. Weil auch Schnecken Pilze mögen, sollten die Stämme mit einem Schneckenzaun geschützt werden. Achtung: Keine Schneckenkörner benutzen, denn der Pilz nimmt die Wirkstoffe auf.

Mit einem Blumentopf beginnen

Die Zucht in einem Zimmergewächshaus kommt der professionellen Speisepilzzucht auf Substrat am nächsten, weil dabei die verschiedenen Umweltbedingungen am effektivsten beeinflusst werden können, wie Fabian Schneider erläutert. Für die ersten Gehversuche als

Pilzzüchterin oder -züchter eigne sich jedoch auch ein Blumentopf: Letzterer ist die kostengünstigste Variante, um Substratbags zum Fruchten zu bringen. Allerdings: «Mit dieser Methode können die Umweltbedingungen nur zu einem sehr geringen Teil gesteuert werden», gib der Pilzprofi zu bedenken, denn beim Blumentopf lasse sich die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit nicht genau beeinflussen.

Bestens für die interne Aufzucht geeignet ist zum Beispiel der Kräuterseitling, der dem Steinpilz im Geschmack und Aussehen sehr ähnlich ist. Als Substrat und Nahrungsgrundlage für die Pilze werden häufig Sägespäne und Kleie verwendet; es handelt sich dabei um anfallende Abfallprodukte der Mühlen- und Holzindustrie. Für die Schaffung von optimalen Bedingungen für die Pilzzucht zuhause sind ausserdem Luftbefeuchter, Luftpumpe, Heizmatte und ein Autoklav für die Sterilisation von Werkzeugen im gasdicht verschliessbaren Druckbehälter sinnvoll. «Eine Luftfeuchtigkeit von 92 Prozent, 15 bis 20 Grad Zimmertemperatur sowie ein konstanter Luftaustausch für das von den Pilzen produzierte CO₂ sind entscheidend für ein optimales Klima», betont Fabian Schneider. Zudem verhindere man dadurch die Schimmelbildung auf dem Pilzsubstrat. Ideal für die Pilzzucht sind Badezimmer oder Kellerräume.

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Fotos:
Kazi
Yetu

Vier Exponenten aus der Welt der Zuchtpilze

1 Austernseitling

Er ist relativ einfach zu züchten und verzeiht viele Fehler in der Pilzzucht. Als Gaumenfreude kann er hauchdünn geschnitten, im Öl braun gebraten und mit etwas Weisswein abgelöscht und auf einem noch warmen Toast mit etwas Fleur de Sel abgeschmeckt werden.

2 Shiitake

Der Shiitake ist weltweit nach dem Champignon der meist gezüchtete Pilz und wird vor allem in der chinesischen Küche verwendet. Der Shiitake ist einer der wenigen Pilze, die über die Geschmacksqualität Umami verfügen. Umami gilt neben süss, sauer, salzig und bitter zu den wahrnehmbaren Geschmacksrichtungen. In der chinesischen Volksmedizin wird dieser Pilz bei verschiedenen Beschwerden als Heilmittel eingesetzt.

3 Igelstachelbart

Die Konsistenz des Igelstachelbartes ähnelt jener von Meeresfrüchten. Vom Geschmack her wird ihm eine Ähnlichkeit mit Kalbsfleisch nachgesagt. Wie der Shiitake wird auch dieser Pilz in der chinesischen Volksmedizin häufig verwendet.

4 Pioppino

Der Pioppino ist ein in Italien beliebter Speisepilz und wurde schon von den Römern in Kultur genommen. Hierzulande ist dieser Pilz weniger bekannt, ist jedoch durch sein an Wildpilze erinnerndes Aroma einer der schmackhaftesten Pilze überhaupt.

Bis zu drei Kilogramm

Wer einen durchwachsenen Substratsack bezieht, kann schon nach zwei Wochen die ersten Pilze ernten. Mit den Substratsäcken lassen sich innert kurzer Zeit Pilze ernten, bei den Pilzhölzern kann es nach dem Pflanzen bis zu zwei Jahre dauern, bis die ersten Pilze erscheinen. Unter optimalen Bedingungen dürfen sich Pilzfreunde bei Pilzstämmen aus dem Garten auf bis zu drei Kilogramm Erntegewicht innerhalb von drei bis vier Jahren freuen. «Besonders am Anfang fallen meist hohe Erträge an. Ab einem gewissen Zeitpunkt jedoch sind die Nähstoffe des Pilzstamms erschöpft, und es kommen keine neuen Pilze mehr», gibt Fabian Schneider zu bedenken.

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Tipps

Buchtipp

Faszination Pilzzucht – Anbaumethoden, Tipps & Rezepte

Sebastian Reindl, Michaela Friedl 30.09.2024, Verlag Stocker L., 160 Seiten, ISBN 978-3-7020-2252-5, CHF 36.90

Kurstipp

«Vom Wildpilz zum Zuchtpilz» 1./15./29. November, Steffisburg www.pilzgarten.info

Der geschmeidige Frischekick

Smoothies sind nicht nur einfach zuzubereiten und äusserst lecker, sie sind auch unglaublich gesund. Gerade in der Herbst- und Winterzeit helfen sie das Immunsystem zu stärken und die Abwehrkräfte anzukurbeln.

Blanca Bürgisser

Smoothies sind dank ihrer schnellen und einfachen Zubereitungsweise eine gesunde Alternative zu Fast Food, der ideale Ausgangspunkt für alle, die sich gerne gesünder ernähren möchten und nicht wissen, wo anfangen.

Smoothies unterscheiden sich nur wenig von Fruchtsäften. Anders als bei Säften, werden Smoothies nicht gepresst, sondern die ganzen Früchte und Gemüse werden mit dem Mixer zerkleinert und es kann Wasser oder (pflanzliche) Milch für eine geschmeidigere Konsistenz hinzugefügt werden. Smoothies ebenso wie Fruchtsäfte haben einen hohen Anteil an Vitamin A, B und C, an Mineralstoffen wie Zink und Eisen sowie Omega-3-Fettsäuren. So sind beispielsweise Chia-Samen und Walnüsse reich an Omega-3-Fettsäuren und einheimische Superfoods wie Sanddorn oder Hagenbutte sind ideale Vitamin-C-Lieferanten. Aber auch für die Verdauung sind Smoothies äusserst gesund. Denn nicht nur stärken die ballaststoffreichen Zutaten wie Leinsamen, Himbeeren oder Kohl die Darmflora, sondern durch das Pürieren sind die Nährstoffe auch einfach aufzunehmen.

All diese Faktoren sorgen dafür, dass Smoothies im Herbst und Winter helfen, das Immunsystem zu stärken und die Abwehrkräfte anzukurbeln. Und das Hinzufügen von Gewürzen wie Ingwer oder Chili, sorgt zusätzlich für einen wärmenden Effekt, der gerade während den kalten Monaten guttut.

Und auch in Sachen Nachhaltigkeit punkten die Vitaminbomben, denn man kann sich bei der Zubereitung bestens nach den Jahreszeiten richten und Zutaten verwenden, die gerade Saison haben.

Rezept

Apfel-Zimt-Traum

• 250 g Äpfel

• Ca. 50 g Feldsalat

• 1 TL Zimt

• 200 ml Wasser

Aus: Meine Grünen Smoothies, Roman Firnkranz Riva Verlag

Schoenenberger Frischpflanzensäfte – Pure Natur, ohne Zusatzstoffe.

Die Pflanze. Die Kraft. Der Saft.

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Ein Schälchen

Seelenwärme

Es lohnt sich, Altbekanntes wiederzuentdecken und neu aufzutischen. Gerade kleine Breigerichte wie dieses bewirken Grossartiges. Darin entfalten Goldhirse und Apfel ihre feinen Aromen und ihre wertvollen Inhaltsstoffe ideal. Ein Kick knackige Baumnüsse dazu – Ende gut, alles gut – ein solches Märchenessen ist perfekt.

Hirsebrei mit Apfel und Baumnüssen

1. Milchwasser mit Zucker, Zimt und Salz in einer Pfanne unter ständigem Rühren aufkochen. Danach die Hitze reduzieren. Hirse und den grob geriebenen Apfel unter Rühren beigeben, unter gelegentlichem Rühren ca. 15 Minuten köcheln.

2. Öl in eine Pfanne geben, Apfelwürfel und Baumnusskerne darin ca. 3 Minuten andämpfen. Zucker, Zimt und Zitronensaft hinzugeben und alles vermischen.

3. Den Hirsebrei in Schalen anrichten und die ApfelBaumnuss-Mischung darauf verteilen.

Zutaten

Zutaten für 2 Personen

Brei

5 dl Milchwasser (½ Wasser, ½ Milch oder Biofarm-Hafergetränk)

1 EL Biofarm-Vollrohrzucker

¼ TL Zimt

1 Prise Salz

120 g Biofarm-Goldhirse

½ Apfel, grob gerieben

Topping

½ EL Biofarm-Raps-Bratöl

½ Apfel, in kleinen Würfeln

2 EL Biofarm-Baumnusskerne

1 TL Biofarm-Vollrohrzucker wenig Zimt

1 EL Zitronensaft

Das Sonnenkraut der schönen Helena

Blühender Alant im Hochsommer.

Der Echte Alant ist ein wenig beachtetes Naturheilmittel. Das war nicht immer so. Von der Antike bis ins Mittelalter wurde das «Helenenkraut» als Gewürz- und Heilpflanze sehr geschätzt.

Yves Scherer

Der Alant überragt in unserem Garten alle anderen Pflanzen und nimmt entsprechend viel Platz in Anspruch. Zu seinen Füssen habe ich Waldmeister gepflanzt, dem es nichts ausmacht, im Schatten des grossen Nachbarn zu stehen. Vergangenen Frühling wollte ich eine Alantwurzel ausgraben, um sie für Teemischungen und zum Räuchern zu verwenden. Man denke nun nicht, das sei einfach gewesen!

Es kostete mich einige Anstrengung, die tief eingewachsene, dicke Wurzel aus dem Boden zu holen. Als ich den frisch geernteten Wurzelstock mit der Bürste säuberte, überraschte mich sein kräftiger Geruch. Einen Teil des Rhizoms setzte ich zurück in die Erde und aus ihm ist wieder eine stattliche Pflanze herangewachsen, deren Erscheinung einen starken Akzent setzt. Im Verlauf des Sommers erschienen immer mehr gelbe Blüten, die wie kleine Sonnenräder in den Himmel ragen und viele Bienen anlocken.

Ursprünglich in Zentralasien und Anatolien beheimatet, wurde der Alant vermutlich von keltischen Einwanderern nach Europa gebracht. Die Pflanze wächst gerne auf leicht feuchten, nährstoffreichen Böden und wird bis zu zweieinhalb Meter hoch. Auch ihre Blätter sind aussergewöhnlich gross. Ich will es genau wissen und messe nach: Das grösste der grundständigen Blätter weist eine Länge von sage und schreibe 80 Zentimetern auf! Ohne Blattstiel. Zähle ich diesen dazu, misst das Blatt 120 Zentimeter. Die am Stängel ansitzenden Blätter sind deutlich kleiner und nicht gestielt. Ein typisches Merkmal der Körbchenblüten ist der grob geschuppte Hüllkelch, dessen Geometrie wie bei einem Tannenzapfen aus sich kreuzenden Spiralen aufgebaut ist.

Herleitung des Namens

Den Echten Alant kennt man auch unter den Namen Brustalant, Darmwurz, Edelwurz, Grosser Heinrich, Gottesauge, Odinskopf und Helenenkraut. Der wissenschaftliche Name lautet Inula helenium. Inula bedeutet

«
Räucherungen mit Alantwurzel eignen sich besonders, um eine Atmosphäre der Geborgenheit zu kreieren. »

«ausleeren» oder «reinigen» und bezieht sich auf die abführende Wirkung von hochdosiertem Alanttee. Der Namenszusatz helenium leitet sich vom griechischen Wort hḗlios (= Sonne) ab. Die leuchtend gelben Blüten erinnern tatsächlich an kleine Sonnen.

Einer griechischen Sage zufolge entstand der Alant aus den zu Boden gefallenen Tränen der schönen Helena, der Tochter des Zeus und der Leda, deren Entführung durch den trojanischen Prinzen Paris den trojanischen Krieg ausgelöst haben soll.

Vielseitige Heilwirkung

Arzneilich verwendet wird der im Frühling oder Herbst ausgegrabene Wurzelstock von zwei- bis dreijährigen Pflanzen. Vor dem Trocknen wird er in der Regel zerkleinert – am besten in dünne, ca. zwei Zentimeter lange Streifen. Das hat den Vorteil, dass die Wurzelstücke in Teemischungen gleichmässig verteilt bleiben und nicht im Aufbewahrungsgefäss zu Boden rutschen, wie es bei sehr klein geschnittenem Material oft vorkommt. Alantwurzel enthält ätherisches Öl, Bitterstoffe, Polyacetylene, Triterpene, Beta-Sitosterol und bis zu 50 % Inulin, das seinen Namen von dieser Pflanze hat.

Mittelalterliche Autoren bescheinigten dem Alant eine starke abwehrende Kraft gegen körperliche und seelische Leiden. Zeitgenössische Studien bestätigen,

dass das im ätherischen Öl enthaltene Sesquiterpen Helenin das Wachstum von Tuberkuloseerregern und Staphylokokken hemmt.

Alantwurzeltee löst festsitzenden Schleim in den oberen Atemwegen, erweitert und entkrampft die Bronchien und lindert den Hustenreiz. Alant eignet sich hervorragend als Bestandteil von Teemischungen gegen produktiven (verschleimten) Husten und andere Atemwegserkrankungen. Weitere schleimlösende und hustenreizlindernde Heilpflanzen, die sich gut mit Alant kombinieren lassen, sind Anis, Efeu, Engelwurz, Eukalyptus, Fenchel, Hohlzahn, Schlüsselblume, Süssholz und Thymian.

Neben der heilenden Wirkung auf Bronchien und Lunge entfaltet die Bitterstoffdroge auch positive Effekte auf das Verdauungssystem. Sie regt den Appetit und die Verdauung an, stärkt den Magen, bessert Blähungen und unterstützt Leber und Galle. Bitterstoffrezeptoren finden sich übrigens im gesamten menschlichen Körper, auch im Herzen, im Gehirn und auf der Haut – ein starker Hinweis darauf, dass Bitterstoffe für unsere Gesundheit sehr bedeutsam sind und wir sie regelmässig geniessen sollten.

Wenig bekannt ist die stimmungsaufhellende, tonisierende Kraft der Bitterstoffdrogen (Amara). In der Volksheilkunde wird der hochgewachsene, sonnen-

Alantblüten erstrahlen in kräftigem Gelb.

hafte Alant gegen Angstzustände und Schwermut eingesetzt. Auch andere Amara wie Wermut (Artemisia absinthium), Gewöhnlicher Beifuss (Artemisia vulgaris), Chinesischer Beifuss (Artemisia sinensis), Eberraute (Artemisia abrotanum), Schafgarbe (Achillea millefolium) und viele weitere bitter schmeckende Pflanzen sorgen für gute Laune und wirken allgemein kräftigend. Alant steht zudem im Ruf, die sexuelle Leistungsfähigkeit zu verbessern.

Räuchern mit getrockneter Alantwurzel.

Pflanzengold

Kaum ein Gewürz wird so teuer verkauft wie der Safran

Um ein Kilogramm Safran herzustellen, benötigt man mehr als 150 000 Blütennarben, was rund 350 Arbeitsstunden für das Pflücken entspricht. Kein Wunder, wird Safran beinahe mit Gold aufgewogen und wurde im Mittelalter sogar gefälscht – ein Verbrechen, das hart bestraft wurde.

Sowohl in der Küche, als auch in der Medizin wird der Safran nur sparsam eingesetzt. Das aber nicht wegen seines hohen Preises: Die stark färbenden Safranfäden sind intensiv im Geschmack und ihre medizinische Wirkung hoch-potent. Deshalb sollte Safran auch nicht zur Selbstmedikation eingesetzt werden, sondern nur nach eingehender Beratung durch eine Fachperson.

Rezept: Salzige Safran-Muffins mit Süsskartoffeln

Zutaten

Rezept für 12 Muffins à 60 g

• 200 g gebratene Süsskartoffelwürfelchen

• 125 g Sauerrahm

• 1 Messerspitze gemahlener Safran

• 4 EL Milch

• 4 EL Rapsöl

• 1 Ei

• 150 g Mehl

• 50 g Sbrinz, gerieben

• ½ Päckchen Backpulver

• Salz, Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung und Rezeptvideo: egk.ch/safran#rezept

Frisch geerntete Wurzeln.

Anwendungen

Tee-Zubereitung:

• 1 EL zerkleinerte, frische oder getrocknete Wurzelstücke mit einem halben Liter heissem Wasser übergiessen und 5–15 Minuten ziehen lassen.

• Der Tee aus Alantwurzel hat ein reichhaltiges, harzig-warmes Aroma. Je länger man ihn ziehen lässt, desto bitterer wird er.

• Wird Alantwurzel Teemischungen beigegeben, sollte beachtet werden, dass sie den Geschmack der Mischung stark beeinflusst. Die Blüten haben keinen nennenswerten Eigengeschmack. Hübsch wie sie sind, verbessern sie jedoch das Aussehen von Teemischungen und geben diesen zusätzliches Volumen.

Alantwein:

Rezept und Anwendungsempfehlung von Margret Madejsky

50 g getrocknete, zerkleinerte Alantwurzel in 0.7 l Rotwein zum Kochen bringen und auf kleinster Flamme 5 Minuten köcheln lassen. Anschliessend vom Herd nehmen und zugedeckt abkühlen lassen bis der Wein lauwarm ist. 2–3 TL Honig hinzugeben, abseihen und in die ausgewaschene Weinflasche füllen. Im Kühlschrank hält sich der Alantwein mehrere Wochen. Zur Linderung leichter Wechseljahrbeschwerden vorübergehend zwei- bis dreimal täglich 1 Likörgläschen des Weins geniessen.

Alant in der Küche

Alant als Gewürz ist leider aus der Mode geraten. Die Verwendung von Heilpflanzen in der Küche entspricht jedoch genau der Empfehlung von Hippokrates von Kos, der postulierte: «Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.»

Pulverisierte Alantwurzel verleiht Desserts, Backwaren, Glacé und Getränken ein exotisch anmutendes, würzig-warmes Aroma. Man kann es niedrig dosiert dem Kaffeepulver beigeben oder anstelle von Zimt oder Schokoladenpulver auf den Kaffeeschaum streuen.

Kontraindikationen und Nebenwirkungen

Während der Schwangerschaft darf Alant nicht eingenommen werden, da er abortiv wirken kann. Überdosierung kann zu Magenschmerzen, Durchfall oder Erbrechen führen.

« Die leuchtend gelben Blüten erinnern an kleine Sonnen. »

Alant in der Frauenheilkunde und als Räuchermittel

Der «Vater der Heilkunde» Hippokrates von Kos (460 bis ca. 377 v. Chr.) hat die Pflanze als Arznei für die Gebärmutter gelobt. Belegt sind menstruationsfördernde, entzündungshemmende, pilzfeindliche, antibiotische und antikanzerogene Eigenschaften. Bei leichten Wechseljahrbeschwerden ergänzt Alant hormonregulierende Anwendungen mit Rotklee, Traubensilberkerze oder Soja. Hierfür eignet sich neben Teezubereitungen und Tinkturen auch der Alantwein. Dieser galt im Mittelalter als Universalheilmittel und wurde gegen zahlreiche Beschwerden verabreicht (siehe Rezept).

Alant ist zudem ein hervorragendes Räuchermittel. Rituelle Räucherungen bieten einen guten Rahmen, um in meditativer Zurückgezogenheit seiner Befindlichkeit bewusst zu werden, zu reflektieren, zu fokussieren und sich mit dem Mysterium des Lebens zu verbinden. Räucherungen mit Alantwurzel eignen sich besonders, um eine Atmosphäre der Geborgenheit zu kreieren und Zuversicht und Stärke zurückzugewinnen. Zum Räuchern legt man die getrockneten Wurzelstücke auf eine glühende Räucherkohle. Wer das feine Aroma ohne Rauch geniessen möchte, kann die Wurzel auf ein Drahtsieb legen und wenige Zentimeter über einem Teelicht rösten.

Yves Scherer

Yves Scherer ist Herbalist, diplomierter Naturheilpraktiker und visueller Gestalter. Er unterrichtet Phytotherapie an verschiedenen Fachschulen und bietet eine eigene Ausbildung in Pflanzenheilkunde und Kräuterwanderungen an: www.medizingarten.ch / www.medizinwald.ch

Wetterzeichen

Warmer Oktober bringt kalten Winter

Die Bauernregeln beinhalten Wetterprognosen für längere Zeiträume. Ihre Entstehung verdanken sie sehr sorgfältigen Beobachtungen, welche die Bauern der heranreifenden Ernte schenkten. Die Ernte und somit auch der Wohlstand hingen sehr direkt vom Wetter ab. Früher, als noch keine modernen Wetterstationen existierten, waren die Bauernregeln sehr wichtig. Sie waren die einzige Möglichkeit, den Trend des Wetters und somit auch indirekt den Lohn der Arbeit abzuschätzen.

Viele Bauernregeln haben eine gute Treffsicherheit und lassen sich auch meteorologisch erklären. Ein Beispiel dafür: «Auf einen warmen Oktober folgt fürwahr, stets ein warmer Januar (Februar).» Geht man von einem zu warmen Oktober aus, so erfolgt noch kein klarer Zusammenhang zwischen den folgenden Monaten Januar und Februar. Wenn jedoch der Oktober gleichzeitig zu trocken war, ist nach Statistik mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % ein strenger Januar und mit 65 % ein zu kalter Februar zu erwarten.

Meteorologisch lässt sich dieser Sachverhalt wie folgt begründen: Ein warmer und trockener Oktober wird durch eine anhaltende Hochdrucklage verursacht. Diese Wetterlage wird durch Höhenwinde zwischen fünf und zehn Kilometern gesteuert. Oft tritt das gleiche Strömungsmuster auch im Januar wieder auf. Hochdrucklagen sind im Winter jedoch mit markanter Kälte verbunden. Manchmal kommt der Kälteeinbruch auch verspätet und kann sich somit in den Februar hinein ziehen.

Komet am Abendhimmel

Die Vorzeichen stehen gut, dass mit grosser Wahrscheinlichkeit im Oktober wieder ein Komet am Himmel erscheint, der von blossem Auge sichtbar sein wird. Bereits am 22. Februar 2023 entdeckte das ATLAS-Teleskop in Südafrika ein neues schwaches Objekt, das als Komet bestätigt wurde und den seltsamen Namen C/2023 A3 (TsuchinshanATLAS) trägt. Am 12. Oktober wird der Komet mit 70,7 Millionen Kilometern der Erde am nächsten sein. Deshalb dürfte er in der zweiten Oktoberhälfte nach Sonnenuntergang gut am westlichen Horizont am Abendhimmel zu sehen sein.

Kometen haben einen Kern von mehreren Kilometern Durchmesser, bestehend aus Wassereis, verschiedenen gefrorenen Gasen sowie mineralischen Partikeln und Kohlenstoffverbindungen. Sie werden deshalb oft als «schmutzige Schneebälle» bezeichnet, da sie ausrei-

chende Mengen an Staub enthalten. Wenn sich ein Komet der Sonne nähert, steigt die Temperatur auf der Oberfläche des Kometenkerns, und das Eis beginnt zu verdampfen. Die entweichenden Gase reissen dabei grössere und kleinere Staubteilchen mit, wodurch sich eine Gas- und Staubwolke um den Kern bildet – die Koma. Diese dichte Hülle hat oft einen Durchmesser von einigen hunderttausend Kilometern.

Die Koma bildet mit dem Kern zusammen den Kopf des Kometen. Bei weiterer Annäherung an die Sonne beginnt ein Schweif aus Gas und Staub auszuströmen, der eine Länge von mehreren 100 Millionen Kilometern erreichen kann.

Der letzte Komet, der bei uns sehr gut sichtbar war hiess «Neowise» und erschien Anfangs Juli 2020 am Morgenhimmel.

Andreas Walker

Sternengucker

Schneeball-Beeren bieten einheimischen Tieren energiereiche Winternahrung und tragen so zur Artenvielfalt bei.

Herbstspektakel mit der Pflanze des Jahres 2024

Das Schneeball-Sortiment (Viburnum) hat zu jeder Jahreszeit etwas zu bieten. Während uns schon sehr früh im Jahr die winterblühenden Arten überraschten und wir uns im Mai und Juni an den prächtigen weissen Blütenbällen erfreuen konnten, setzen sich die Viburnum-Arten im Herbst mit ihrem farbigen Beerenschmuck und einer spektakulären Herbstfärbung optimal in Szene.

Irène Nager, JardinSuisse

Wie glänzende Kleinode hängen oder stehen die reifen Beeren verschiedener Schneeball-Arten im Spätsommer und Herbst an den Zweigen. Allen voran bieten die Fruchtstände der beiden einheimischen Arten einen wunderbaren Blickfang, wenn sich das herbstliche Sonnenlicht in ihnen bricht.

Die Beeren des Gemeinen Schneeballs (Viburnum opulus) sind leuchtend rot und bleiben oft als attraktiver Wintersch muck an den Zweigen hängen, wenn sonst schon alles trist und grau ist. Die Beeren des Wolligen Schneeballs (Viburnum lantana) sind zuerst rot und verfärben sich dann in ein glänzendes Blauschwarz.

«
Der Schneeball verzaubert das ganze Jahr über mit seinen Blüten, Beeren und Blättern. »

Ökologisch wertvoll

Pflanze des Jahres 2024

Die Schneebälle sind in den Schweizer Gärtnereien, Gartencentern und Blumengeschäften Pflanze des Jahres 2024. Weitere Informationen zu diesen vielfälltigen Zier- und Wildgehölzen finden Sie in unserer Broschüre.

Schweizer Pflanzen –Schweiz. Natürlich.

«Schweizer Pflanzen – Schweiz. Natürlich» steht für in der Schweiz produzierte Pflanzen. Über 100 Schweizer Produktionsbetriebe haben den Produzentenvertrag unterzeichnet und können unter Einhaltung der Kriterien ihre in der Schweiz produzierten Pflanzen mit dem Logo auszeichnen.

Die reifen Schneeball-Beeren sind für Vögel und Kleinsäuger eine begehrte Nahrungsquelle. Die Viburnum-Arten haben damit auch einen hohen ökologischen Wert und tragen zur Biodiversität bei. Die Tiere fressen allerdings nicht nur die Beeren der beiden einheimischen Arten, sondern schätzen auch jene der anderen Schneebälle, wie die des Japanischen Schneeballs (Viburnum plicatum) oder des Kissen-Schneeballs (Viburnum davidii)

Bei den laubabwerfenden Schneeball-Arten bildet die Herbstfärbung in intensiven Rot- und Gelbtönen den krönenden Abschluss der Saison. Die immergrünen Viburnum sind mit ihren glänzend dunkelgrünen Blättern den ganzen Winter ein Blickfang im Garten oder auf der Terrasse. Sie bieten zudem einheimischen Tieren Unterschlupf und Schutz bei schlechter Witterung.

1 Im Herbst verwandelt sich der Gemeine Schneeball (Viburnum opulus) in einen leuchten roten Blickfang.

2 Beim Wolligen Schneeball (Viburnum lantana) entwickeln sich ab Juli zuerst glänzend rote, später schwarze Früchte. Die Beeren sind bei Vögeln und Kleinsäugern beliebt.

3 Genau wie die Blüten im Frühsommer stehen die Fruchtstände des Japanischen Schneeballs (Viburnum plicatum) gut sichtbar auf den waagerechten Zweigen. Die Beeren verfärben sich von Karminrot zu Schwarz.

4 Immergrüne Viburnum-Arten bieten Kleintieren im Winter Unterschlupf. Der Lorbeer-Schneeball (Viburnum tinus) blüht zudem oft schon mitten im Winter.

Optimale Pflanzzeit im Herbst

Schneeball-Pflanzen werden in den Schweizer Baumschulen kultiviert und kommen mit den hiesigen Klimabedingungen sehr gut zurecht. Die robusten Sträucher schätzen sonnige bis halbschattige Standorte mit frischen, durchlässigen, nährstoffreichen Böden. Sie sind sehr pflegeleicht und können vielseitig eingesetzt werden: als Solitärgehölze oder in Gruppen, in Gefässen auf der Terrasse, als Sichtschutz, in Hecken oder einige sogar als Unterpflanzung von Bäumen.

Die beste Pflanzzeit für Gehölze ist der Herbst. Zu dieser Jahreszeit haben die Pflanzen nicht mehr mit sommerlicher Hitze und Trockenheit zu kämpfen; dennoch ist der Boden warm genug, dass sie vor dem Winter noch gut einwurzeln und im kommenden Frühling kräftig austreiben können. Dies erspart Ihnen viel Giesarbeit, und bereits im ersten Jahr werden die Pflanzen schön blühen.

JardinSuisse

JardinSuisse ist der Unternehmerverband Gärtner Schweiz. Ihm gehören 1700 Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus, der Topfpflanzen- und Schnittblumenproduktion, der Baumschulproduktion sowie des Gärtnerischen Detailhandels an. Der Branchenverband bietet seinen Mitgliedern eine umfassende Palette an Dienstleistungen an.

Dazu gehören beispielsweise die Beratung, die Unterstützung bei der Werbung, die Zertifizierung von Produktionsbetrieben und vieles andere mehr. Jardin Suisse betreut zudem die gärtnerische Berufsbildung von der Grundbildung bis zur Höheren Fachprüfung (Gärtnermeister).

florist.ch

florist.ch ist der einzige Schweizer Verband für Floristfachgeschäfte. Ihm gehören rund 500 Firmen und 350 Einzelmitglieder an. Neben Informationen über das Fachmagazin «FLORIST» bietet der Verband zahlreiche geldwerte und wichtige Dienstleistungen sowie ein Netzwerk an.

florist.ch und seine Sektionen sind zudem Träger der gesamten Bildung im Bereich Floristik – von der Grundbildung bis zur Meisterprüfung.

Culinarium Alpinum: Ganz viel Platz für naturnahen Genuss

Hell, freundlich, einladend und voller Geschichte: Im Nidwaldner Hauptort Stans verspricht ein ehemaliges Kapuzinerkloster naturverbundene Genussmomente. Im «Culinarium Alpinum» samt Restaurant, Hotel und Tagungszentrum erleben Gäste das «kulinarische Erbe der Alpen».

Jonathan Spirig

In gedecktem Weiss verputzt, umgeben von sattgrünen Obstbäumen, blühenden Beeten und einem idyllischen Bergpanorama empfängt das liebevoll restaurierte Klostergebäude seine Gäste – seit 2020 unter dem Namen Culinarium Alpinum. Eines der zentralen Anliegen der Betreiber: das Bewahren des kulinarischen Erbes der Alpen. Im Garten wachsen 250 verschiedene Obst- und Beerensorten sowie unzählige Kräuter.

Kornelkirschen statt Oliven

«In unserer Gastronomie setzen wir auf regionale Glaubwürdigkeit», sagt Gastgeber Peter Durrer, während er durch die blank geputzten Gänge des Kloster-

gebäudes, den mit diversen Köstlichkeiten ausgestatteten Klosterladen und den mit bunt gefüllten Einmachgläsern bestückten Vorratskeller führt. Die grosszügige Küche ist das Reich von Küchenchef David Zurfluh. «Die Produkte vom Fleisch übers Gemüse bis zum Mehl stammen aus Nidwalden, Obwalden und den angrenzenden Kantonen, vorzugsweise aus biologischem oder eigenem Anbau – frisch oder eingemacht», betont Zurfluh. So ersetzen KapuzinerkresseKapern die klassischen Kapern, das Couscous ist aus Blumenkohl gemacht, Tomaten kommen im Winter als Ketchup daher, statt Oliven werden Kornelkirschen gereicht und die «Sojasauce» ist aus heimischen Pilzen hergestellt.

Ein essbarer Garten und Tavolata für alle Bei Gästen beliebt sind die viergängige «Überraschungstavolata», aber auch die Nidwaldner oder die Schweizer Tavolata. Regionale Köstlichkeiten wie Trockenfleisch, Knöpfli oder Dörrbirnen werden in allerlei Varianten zubereitet und kombiniert. Eine eindrückliche Getränkeauswahl bietet dazu die «begehbare Weinkarte» (Vinothek). Und auch der historische Gewölbekeller mit dem reifenden Alpsbrinz von acht Zentralschweizer Alpen ist eine Besichtigung wert.

«Besonders stolz sind wir auf unsere ‹Essbare Landschaft›, die seit dem Start im 2020 immer weiterwächst», sagt Peter Durrer und verweist auf Gärtnerin Sabine Mensch. Wenn diese die essbaren Blüten von ihren Stängeln zupft oder an den Bäumchen-Spalieren diverser alter Birnensorten vorbeiführt, ist die Begeisterung für den nachhaltigen Gartenbau spürbar. «Der Garten wurde ehemals von den weitgereisten Kapuzinern geführt, darum findet man neben einheimischen auch viele exotische Pflanzen», erklärt die Expertin. Erd- und Himbeeren, alpine Zwergmehlbeeren, Physalis, Ölweiden, Kaki, Quitten oder sogar Datteln laden je nach Saison zum Verkosten ein. «Probieren ist ausdrücklich erwünscht –gerne auch verbunden mit einer Führung», ergänzt Peter Durrer.

Küchenchef David Zurfluh zaubert eine feine Tavolata aus der «Essbaren Landschaft».

Elegante Einfachheit:

stilvoll tagen und übernachten

Das von aussen und innen liebevoll und stilgetreu restaurierte Klostergebäude aus dem 16. Jahrhundert verfügt über 14 Hotelzimmer. Die ehemals bescheidenen Schlafgemächer der Kapuziner wurden hochwertig und elegant ausgestattet, ohne jedoch den Charakter klösterlicher Einfachheit zu überdecken. Dank modern ausgestatteter Seminarräume in verschiedenen Grössen inkl. Klostersaal und grosser Kursküche bietet sich das Culinarium Alpinum auch als Tagungs- oder Veranstaltungsort an. «Vom Klostersaal aus gelangen die Gäste direkt in den Garten, wo ein Apéro oder andere Programmpunkte stattfinden können», schwärmt Gastgeber Durrer.

www.culinarium-alpinum.com

Im historischen Gewölbekeller reift der Alpsbrinz.

Musikalische «Flugreise» zu unseren Schweizer Vögeln

Vom 19. Oktober bis zum 23. November 2024 findet in Bern zum mittlerweile 14. Mal das Licht- und Tonspektakel Rendez-vous Bundesplatz statt. «Volare» – das diesjährige Programm – führt Abend für Abend tief hinein in die zauberhafte Welt der Vögel.

Jonathan Spirig

Wenn es dunkel ist in Bern und der Spätherbst sich oft von seiner trüben Seite zeigt, erleuchtet während fünf Wochen ein besonderes Spektakel den Bundesplatz. An der Fassade des Schweizer Parlamentsgebäudes lässt das Rendez-vous Bundesplatz allabendlich eine fantasievolle Geschichte aus Licht und Ton zum Leben erwachen.

«Volare» heisst in diesem Jahr das Programm. Eulen und Eisvögel, Bartgeier und Buntspechte, Kraniche und Kiebitze – die bunte Vogelvielfalt wird die Besucherinnen und Besucher auf dem Berner Bundesplatz in Erstaunen versetzen. Mauerläufer werden die Parlamentsfassade erklimmen und Wasseramseln einen tosenden Wasserfall durchfliegen. Das Publikum wird Zeuge eines herzerwärmenden Kranich-Balztanzes, lernt die

Essgewohnheiten einer Schwalbenfamilie kennen und kann nächtliche Jagdszenen beobachten. Das Bundeshaus indes verwandelt sich im Laufe der Show in diverse Kulissen, es wird zur Felsenhöhle und zum ForschungsBiotop, aber auch zu einem pompösen Konzertsaal für gefiederte Sänger.

Momente zum Geniessen «Wir möchten dem Publikum einige bunte, unbeschwerte Momente schenken und gleichzeitig ein wenig zum Nachdenken anregen», sagt Brigitte Roux, Veranstalterin und Produzentin des Rendez-vous Bundesplatz. Die Geschichte rund um die heimische Vogelwelt der Schweiz ist dabei nicht zufällig gewählt. Partnerin von «Volare» ist die Vogelwarte Sempach. Die bekannte Institution für Vogelkunde und Vogelschutz feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen.

«Die Vogelwelt steht unter Druck. Rund 40 Prozent der bei uns brütenden Arten sind akut gefährdet», erklärt Dr. Matthias Kestenholz, Institutsleiter der Vogelwarte Sempach. «Sie brauchen unsere Hilfe und unsere Aufmerksamkeit.» Zum Jubiläum sei es nun möglich, durch Anlässe wie dem Rendez-vous Bundesplatz noch mehr Beachtung zu finden. «Das Ermutigende dabei ist, wir können unsere Vögel schützen. Wenn wir ihren Lebensraum erhalten oder wieder aufwerten, dann kommt die Natur auch zurück. Und helfen wir den Vögeln, hilft es dem ganzen ökologischen Gefüge.»

Kreative Ideen und technische Kleinstarbeit

Die Lichtshow, bei der ganze Vogelschwärme aus dem Bundeshaus in den Nachthimmel zu fliegen scheinen, entsteht in der sogenannten Mapping-Technik. Ein Pixel am PC entspricht einem Zentimeter an der Fassade. Infografiker und Animations-Künstler kreieren die Show in penibelster Kleinstarbeit anhand eines vorher erstellten Drehbuchs. Durch den Einsatz modernster Licht- und Tontechnik wird das Spektakel zum optischen und akustischen Erlebnis. Gleichzeitig werde der Ressourceneinsatz minimiert, heisst es bei den Organisatoren.

Die kreativen Köpfe von Starlight Events aus Kilchberg und Lumine Projections aus Wien scheuen also keine Herausforderung bei der Umgestaltung der Parlamentsfassade, die sich sogar um die eigene Achse zu drehen vermag. Der musikalischen Bandbreite sind ebenfalls wenig Grenzen gesetzt. Von Singvogelstimmen bis Pink Panther, von Beethoven bis Bob Marley ist alles erlaubt. Und über allem schwebt der Gesang des italienischen Cantautore Domenico Modugno, der mit dem Originalsong «Nel Blu Dipinto Di Blu» 1958 einen Welthit landete. «Volare – oh oh! Cantare oh oh!»

Brigitte Roux ist die Initiantin des Rendez-vous Bundesplatz.

Zum Event 2024

Rendez-vous Bundesplatz

Samstag, 19. Oktober bis Samstag 23. November 2024 auf dem Bundesplatz in Bern. Vorführungen täglich um 19.00, 20.00 und 21.00 Uhr. Dauer: rund 30 Minuten.

Eintritt: frei.

Spenden möglich unter : www.rendezvousbundesplatz.ch/support

Im Oktober und November wird das Bundeshaus in Bern zur Kulisse.

Leserbilder

Bild des Monats

Wir suchen für jeden Monat ein schönes Natur- oder Landschaftsbild. Senden Sie das Bild per E-Mail in hoher Auflösung (mindestens 3 Megabyte) per E-Mail an bild@natuerlich-online.ch unter Angabe Ihrer Adresse. (Querformat bevorzugt) Das aus Sicht der Redaktion schönste Bild wird jeweils abgedruckt und mit einem Gutschein des Weber Verlags im Wert von Fr. 50.– belohnt.

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Leserbrief

Briefe an natürlich

Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder per Post an «natürlich», Leserbriefe, Gwattstrasse 144, 3645 Thun/Gwatt.

Werter Herr Kellenberger

Seit vielen Jahren schon lesen wir «Natürlich», auch zu der Zeit, als Sie beim vorgängigen Verlag Chefredaktor waren. Ihre Beiträge fallen durch ein breites Wissensspektrum auf. Recherchen in Ihrem Stil fallen in heutiger Zeit umso mehr auf, wo Journalismus vermehrt als kopierter Einheitsbrei daher kommt.

Meine Frau arbeitete viele Jahre lang professionell im Umfeld von KrebsPatientInnen. Sie teilt Ihre Ansichten, was Sie gerne als Lob sehen können. Die Krankheit löst schon seit Jahrzehnten Angst aus. Angebliche Durchbrüche und Erfolge werden immer wieder von der Realität eingeholt, vielversprechende Medikamente mussten manchmal gar aus dem Markt gezogen werden. Ein Fortschritt ist bei technischen Hochleistungsgeräten zu sichten, die kranke Zellen besser erkennen und gezielter ansteuern können. Bislang herrschte das «Schrotflintenprinzip» vor, bei dem auch viele gesunde Zellen mit-vernichtet werden. PatientInnen sind heute aufgeklärter und wählen vermehrt den Weg von «Palliative Care». Anstelle langzeitiger oft leidvoller Behandlungs-Marathone zur Krebs-Bekämpfung tritt ein (eventuell) verkürztes Leben mit höherer Lebensqualität. Ihnen wünschen wir ein krebsloses Dasein und warten gerne auf viele weitere Beiträge von Ihnen.

Anna und Adam

Richard Zurbrügg
Gabriela Schauer
«Plötzlich sah ich auf einem Auge nur noch Nebel»

Die Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft unterstützt Menschen, die von MS betroffen sind. Helfen auch Sie: www.multiplesklerose.ch

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Vorfahr

Lösung des Rätsels aus dem Heft 09/2024

Gesucht war: Markierung

Vulkan auf Sizilien

Weidwerk

„FernsehOscar“

Latten-oder Getränkekiste

Schüler, Apostel Jesu

Abk.: Anmerkung

engl.: trocken essbare Pflanzen

kurzer Filmausschnitt (engl.)

Stadt bei Biel

Impfflüssigkeit

Frauenname flink, beweglich

frz.: Gesundheit festgelegte Grenze (engl.)

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Teilnahmebedingungen:

Einsendeschluss ist der 25. Oktober 2024. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Gewinnen Sie eines von drei Exemplaren von « Verborgene Schönheit. Die wunderbare Welt der Pilze»

Andreas Leuenberger, 192 Seiten, 21,5 × 25,5 cm, Mit 156 Abbildungen, ISBN 978-3-03818-564-2, CHF 49.–

natürlich

IMPRESSUM

44. Jahrgang 2024, ISSN 2234-9103

Erscheint 10-mal jährlich

Verbreitete Auflage: 19 857Exemplare (WEMF/KS beglaubigt 2023)

Kontakt

mail@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch

Redaktion, Herausgeber und Verlag

Weber Verlag AG , Gwattstrasse 144, CH-3645 Thun Tel. +41 33 336 55 55, leserbrief@natuerlich-online.ch www.weberverlag.ch

Verlegerin

Annette Weber-Hadorn a.weber@weberverlag.ch

Verlagsleiter Zeitschriften

Dyami Häfliger d.haefliger@weberverlag.ch

Chefredaktor

Samuel Krähenbühl, s.kraehenbuehl@weberverlag.ch

Leser*innenberatung

Sabine Hurni, s.hurni@weberverlag.ch

Weitere Autor*innen

Alice Stadler, Yvonne Rossel, Lioba Schneemann, Erna Jonsdottir, Sarah Frey, Therese Krähenbühl-Müller, Markus Kellenberger, Blanca Bürgisser, Sabine Hurni, Leila Dregger, Fabrice Müller, Yves Scherrer, Andreas Walker, Irène Nager, Jonathan Spirig

Grafik/Layout

Shana Hirschi, Nina Ruosch

Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung durch den Verlag. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.

Anzeigenleitung

Thomas Kolbeck, Tel. +41 79 269 73 21 t.kolbeck@weberverlag.ch

Anzeigenadministration/Marketing Blanca Bürgisser, Tel. +41 33 334 50 14 b.buergisser@weberverlag.ch

Mediadaten unter www.natuerlich-online.ch/werbung

Aboverwaltung abo@weberverlag.ch, Tel. +41 33 334 50 44

Druck

Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen

Bildnachweise

Miriam Kolmann: 3

Andreas Leuenberger: 6-10

Therese Krähenbühl-Müller: 30-32 craniosacral-thun: 37-37

Andrea Abegglen: 42

Andreas Walker: 69 Irène Nager: 71-73

timoschwach: 74-75

Rendez-vous Bundesplatz: 76-77

Richard Zurbrügg: 78

Gabriela Schauer: 78

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Abonnement 1 Jahr Fr. 96.–Abonnement 2 Jahre Fr. 176.–Preise inkl. MwSt. www.natuerlich-online.ch/abo

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Kürbis-Ribollata

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Fokusthema

Persönlichkeiten der Naturheilkunde.

«natürlich» 11/24 erscheint am 31. Oktober 2024

Kontakt /Aboservice: Telefon 033 334 50 44 oder abo@weberverlag.ch, www.natuerlich-online.ch

One of these Days

Markus Kellenberger

Kürzlich las ich in einer Zeitung, dass das Leben gemäss einer Studie aus einer Aneinanderreihung von ganz gewöhnlichen Alltagsmomenten bestehe, und echte «Highlights», also Höhepunkte im Sinne aussergewöhnlicher Ereignisse, äussert selten seien. Das, schlussfolgerten die Verfasserinnen und Verfasser der Studie, sei einer der Gründe für die wachsende Zahl von Menschen mit Depressionen. Sie litten an Langeweile und das schlage ihnen aufs Gemüt. Oje, dachte ich, die armen Menschen, denn in einem Punkt hatte die Studie ganz sicher Recht: die meisten Tage im Leben sind ganz gewöhnliche Tage oder eben das, was man ganz allgemein unter Alltag versteht.

Aber dieser Alltag hat so viele wunderbare Momente – man muss sie nur sehen. Gestern zum Beispiel war ein so ganz gewöhnlicher Tag in meinem Leben. Er begann wie schon so mancher vor ihm mit dem Läuten des Weckers. Weil der Herbstmorgen erstaunlich mild war, frühstückte ich draussen vor dem Haus. Bis zum Horizont schwebten tausende von Schäfchenwolken hoch über mir. Ich schaute der Herde lange zu, wie sie gemütlich nach Osten zog und dabei einem immer grösser werden Stück blauen Himmels Platz machte. Irgendwie vergass ich darob das Denken und liess den Kaffee kalt werden.

Ein helles «Ziiiwiwi» holte mich in die Gegenwart zurück. «Ach, da bist du ja», sagte ich. Keine zwei Meter von mir entfernt hatte sich das kleine Hausrotschwänzchen auf dem Terrassengeländer niedergelassen und nickte mir zu. Ich nickte auf Vogelart mit schrägem Kopf zurück. Das war seit diesem Sommer ein Ritual zwischen ihm und mir, jedes Mal, wenn wir uns begegneten, und die Vertraulichkeit, die sich zwischen uns eingestellt hatte, freute mein Herz. Nach ein paar Mal hin und her nicken frage ich: «Fliegst du bald südwärts?» «Ziiiwiwi», antwortete das Hausrotschwänzchen, flog davon und hatte für den Rest des Tages anderes zu tun. Ich auch.

Nach dem Mittagsabwasch machte ich einen kurzen Spaziergang. In der Nacht zuvor war leichter Regen gefallen und bei jedem Schritt konnte ich spüren, wie feucht das Gras und wie herrlich weich und kühl der Boden unter meinen blossen Füssen war. Ein Schmetterling begleitete mich eine Weile auf meinem Rundgang, tanzte von hier nach da, streifte zwei, drei Mal fast meine Beine und fand dann doch noch eine Kleeblüte, die ebenso spät dran war wie er.

Zurück im Haus setzte ich mich wie schon am Vormittag wieder in meine Schreibstube, in die sich in der Zwischenzeit eine Biene verirrt hatte, die sich lange nicht den Weg zum offenen Fenster zeigen lassen wollte und dabei immer ärgerlicher summte. Schliesslich verlor ich die Geduld und fing ich sie mit Hilfe eines Glases und einem Blatt Papier ein und spedierte sie etwas energisch nach draussen. Beleidigt flog sie davon.

Die restliche Zeit verging mit Recherchen und am späten Nachmittag tauchte überraschend ein Freund auf, den es auf seinem Weg von A nach B zufällig bei mir vorbeigeführt hatte. Ach, das Leben, klagte er, Tag ein Tag aus immer derselbe Trott, aber bald seien Ferien, und da würden er und seine Frau weit weg fliegen, den Alltag endlich wieder mal hinter sich lassen und tolle Sachen erleben. «Und du», frage er, «was läuft bei dir so?» «Eigentlich nichts», sagte ich. «Die Tage kommen, die Tage gehen, einer so gewöhnlich wie der andere –aber vielleicht passiert heute ja noch irgendetwas.»

Markus Kellenberger ist Autor und Journalist. In der Kolumne «Anderswelt» betrachtet er Alltägliches – nicht nur – aus schamanischer Sicht, und an seinen «Feuerabenden» im Tipi begleitet er Menschen auf der Reise ins Innere. markuskellenberger.ch

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