Natürlich_2024_11

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Das Magazin für ganzheitliches Leben

natürlich

Richtig knusprig

So macht man gutes Brot 28

Total erlöst

Das hilft bei Verstopfung 18

Einfach dreckig

Rohstoffzentrale Schweiz 56

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Natürlich ist nur das Bild im Kopf

Liebe Leserin, lieber Leser

Istes ein genialer Kniff der Evolution? Tatsache ist, wie deutsche Forscher anhand von Knochenproben feststellen konnten, dass die Menschen in Europa parallel mit der Domestizierung von Kühen die Fähigkeit entwickelten, Milch beschwerdefrei zu verdauen. Noch vor 6000 Jahren existierte das dazu notwendige Enzym Laktase nicht im Genpool. Heute können in Mitteleuropa rund 70 Prozent aller Menschen Milch und Milchprodukte ohne Völlegefühl, Blähungen und andere Leiden konsumieren. Für die Forscher kommt dies einer kleinen Sensation gleich, denn in Relation zur ganzen Menschheitsgeschichte ist dies eine rasend rasche Anpassung an eine neue Umwelt. So weit die Erfolgsgesichte.

weniger Milchkühe gibt als noch vor 50 Jahren, hat sich die Milchmenge vervielfacht. Vor 60 Jahren waren es 5000 Liter pro Jahr, heute sind es durchschnittlich 7000 Liter Milch pro Tier –Spitzenkühe erreichen Mengen von bis zu 15 000 Litern. Wäre die Kuh ein Mobiltelefon, wäre diese Leistungssteigerung prima.

Die Milchkuh ist wie ein Mobiltelefon: Sie wird von Version zu Version optimiert – und fast so schnell ersetzt.

Doch es gibt andere, weniger erfreuliche Aspekte. In einer zweiteiligen Serie (Seite 10) geht der Journalist Peter Jaeggi dem Mythos der Milch als einem gesunden Naturprodukt nach. Vieles, was wir über die Milch als Nahrungsmittel zu wissen glauben, ist schlicht falsch. Es beginnt mit der Kuh: Obwohl es heute viel

Doch die Kuh ist ein Lebewesen.

Eines allerdings, welches wie das Telefon von Version zu Version optimiert wird. Mit fatalen Folgen: Die modernen Kühe leiden unter zu schweren und entzündeten Eutern, einem zu hohen Körpergewicht, das Beine und Klauen belastet, einem gestörten Stoffwechsel, der die Fruchtbarkeit und das Immunsystem beeinträchtigt. Gemäss Schätzungen werden bis zu 80 Prozent aller Milchkühe wegen gesundheitlichen Problemen geschlachtet. Den restlichen der rund 536 000 Tiere ist eine Lebenszeit von sechs bis acht Jahren beschieden. Danach sind sie nicht mehr profitabel, obschon die geselligen Tiere bis zu 20 Jahre alt werden könnten.

Das ist keine Erfolgsgeschichte. Was meinen Sie?

Eine inspirierende Lektüre wünscht Ihnen

Redaktorin

Bewährte Rezeptur seit

Der Handel im Milliardengeschäft mit Rohstoffen blüht – auf der Strecke
Gut für den Bauch:
Gut für den Wald: Holzen mit dem Pferd 42

Inhalt

Gesundheit

8 Kaffee und Wechseljahre: Ein gutes Team?

9 Nebenwirkungen: Was es zu wissen gilt

10 Mythos Milch: Es steckt weniger Natur drin, als wir gerne glauben

16 Achtsamkeitsserie: Gedanken gewahr sein

18 Wie man dem Darm bei Verstopfung Gutes tun kann

Beratung

22 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen

Haus & Garten

26 Trotz schlechtem Sommer gute Kartoffeln

27 Zeit, Nüsse zu knacken

28 Was ein gutes Brot ausmacht

34 Remo Vetters Gedanken zur Konsum- und Gartenwelt

Natur

40 Das Hornissenvolk im Gartenhäuschen

41 Wann kommt er, der erste Schnee?

42 Eine gute und schöne Sache: Holzen mit dem Pferd

48 Den Zürcher Hausberg einmal anders entdecken

Leben

54 Warum wir spenden – oder auch nicht

55 Nachwehen eines Grössenwahnsinngen: Nilpferde in Kolumbien

56 Die Gier nach Rohstoffen und ihre Nebenwirkungen

Licht aus!

«natürlich» 10-14

Der interessante Artikel von Martin Arnold zum Thema Lichtverschmutzung zeigte wieder einmal auf, wie sorglos die meisten Menschen heute in den Tag hineinleben. Mir, 51, wurde von meiner Mutter noch vermittelt, dass Licht (Strom) etwas Kostbares ist. Kühlschranktüre sofort wieder zumachen! Licht im Zimmer nicht einfach brennen lassen, wenn man nicht dort ist! Deckel auf die Pfanne, wenn Wasser gekocht wird! Heute konsumieren wir mehr Strom denn je und die Wenigsten werden sich wohl Gedanken machen, wenn sie aus dem Haus gehen und versehentlich das Licht brennen lassen. Strom ist bei uns – verglichen mit anderen europäischen Ländern – sehr günstig und so brauchen wir ihn gedankenlos und erhellen – wie im Artikel beschrieben – den nächtlichen Himmel von Jahr zu Jahr etwas mehr. Zum grossen Leid der Vögel und letztlich auch zu unserem Leid. Sepp Moser, per E-Mail

Briefe an «natürlich» Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51.

Schweinefrass

«natürlich» 07/08-14

Ich finde es schön und mutig, dass Sie sich kritisch dem Thema Tierfutter angenommen haben. Gerade im Zusammenhang mit der Tierhomöopathie ist das Umfeld des Tieres wichtig und wird bei den Gesprächen ebenfalls miteinbezogen. Die meisten Tierhomöopathen sind ebenfalls ausgebildete Fachfrauen in der Ernährung. Seriöse Tierhomöopathen findet man unter www.hvs.ch (Homöopathie Verband Schweiz).

Karin Wüthrich, Elfingen

Vorab ein herzliches Dankeschön für Ihren Artikel «Schweinefrass». Er liegt in meiner Tierpraxis auf. Herrn Jörg (Leserbrief im «natürlich» 10-14) möchte ich Folgendes entgegnen: Es geht nicht einfach um die Schlachtabfälle im Tierfutter. Es geht um alle die Farbstoffe und die Lebensmittelchemie, die dem Fertigfutter beigemischt werden. Ausserdem wird praktisch jedem dieser Futter Zucker als Geschmacksverstärker beigegeben. Den Folgen davon begegne ich fast täglich in meiner Praxis als Tierheilpraktikerin. Katzen und Hunde, die Frischfutter erhalten, haben bis ins hohe Alter unter anderem keine Zahnprobleme. Vor allem Katzen bleiben der jährliche Gang zum Zahnsteinentfernen unter Narkose und Zahnfleischerkrankungen erspart. Ein grosser Teil der Allergien, die ich bei Fleischfressern antreffe, resultieren aus der jahrelangen Aufnahme von Zusatzstoffen. Und: Wenn es nicht draufsteht, heisst das noch lange nicht, dass es nicht drin ist. Beispiel: Menadion K3. Ein Vitamin, das für Men-

schen verboten ist, im Tierfutter aber immer wieder anzutreffen ist. Der Hersteller fügt es zwar nicht bei, doch wird beispielsweise das Geflügelmehl aus der EU bezogen. Dieses enthält teilweise das Menadion K3. Der Hersteller muss es nicht deklarieren, da er es ja nicht selber beifügt, oder er «weiss gar nicht, dass es im Mehl enthalten ist». Ausserdem enthalten die Fertigfutter viele Kohlehydrate, welche Übergewicht und Allergien produzieren. Keine Katze braucht Kohlehydrate. Kohlehydrate pushen regelrecht bestimmte Erreger. Hunde zum Beispiel, Leishmaniose-Träger, benötigen eine purinarme (keine Innereien), kohlehydratfreie Ernährung.

Wir können lesen, was auf einer Verpackung draufsteht, und uns entscheiden, ob wir es essen wollen oder nicht. Unsere Tiere nicht. Sie müssen fressen, was wir ihnen vorsetzen.

Kristin Karlen, Oberwil bei Büren

Ichfinde es immer wieder erstaunlich, welches Tamtam Tierhalter veranstalten, wenn es um ihre Lieblinge geht. Ein Hund ist nicht nur ein Alles- sondern auch ein Aasfresser. Auch wenn man es als Halter nicht gerne sieht, er mag es, wenn etwas schon richtig «gruusig» aussieht und stinkt. Industriell hergestelltes Futtermittel kann sicher nicht so gefährlich sein, wie manche es gerne glauben. Krank finde ich, wie sich diese Industrie in den letzten Jahren entwickelt hat. Früher gab es zwei, drei Marken mit verschiedenen Fleischarten. Heute gibt es für jedes Alter, jede Grösse und jedes Leiden das passende Hunde- und Katzenfutter. Wir übertreiben es. Aber wir glauben gerne, dass unser Kater jetzt «Senior»-Food braucht und der Hund mit den «besonderen Ansprüchen» Africa-Zubereitung mit Straussenfleisch. Die Welt spinnt! Übrigens starb unsere Katze vor langer Zeit an einem Nierenversagen, weil sie, so der Tierarzt, offenbar zu viel frisches Fleisch bekommen hat.

Stefan Amsteg, Giubiasco

Orientierung

im Therapiedschungel «natürlich» 05-14

Aus meiner langjährigen Erfahrung kann ich sagen, dass es keineswegs so ist, dass bis jetzt einfach jeder machen konnte, was und wie er wollte. Ich selber bin Krankenschwester und seit 20 Jahren auch Therapeutin für Shiatsu sowie seit zwölf Jahren auch Craniosacral-Therapeutin. Pro Jahr besuche ich während 40 Stunden obligatorische Weiterbildung, bin in einem Berufsverband, registriert beim Erfahrungsmedizinischen Register (EMR) und von der EGK und der Visa anerkannt. Was im Moment vor sich geht, ist eher eine Neuordnung, so wie sich auch andere Ausbildungen verändern. Gegen eine Neuformung habe ich nichts, doch waren wir bis jetzt eigentlich gut aufgehoben und auch kontrolliert.

Schlussendlich steht der Klient im Mittelpunkt. Das Anliegen der Klienten ist, geheilt oder zumindest von Symptomen befreit zu werden. In unserem Beruf braucht es dafür sehr viel praktische Erfahrung, orientiert am Menschen.

Liliane Wyss, Schaffhausen

Und was essen Sie? «natürlich» 10-14

VielenDank für den interessanten Artikel von Andreas Krebs. Es ist wirklich bedenklich, wie sorglos und unwissend die meisten Leute heutzutage einkaufen und essen. Ich habe selbst mehr als 20 Jahr auf Fleisch verzichtet, weil mich vor allem auch die grausamen Tiertransporte quer durch Europa damals so entsetzt haben. Inzwischen esse ich – entgegen dem Trend – hin und wieder Fleisch. Und das möchte ich auch anderen empfehlen: Informieren Sie sich genau, woher das Fleisch oder das Gemüse kommt und entscheiden Sie dann.

Bezüglich Gemüse kann ich nur empfehlen, sich einen Bauern zu suchen, der auf dem Markt lediglich eigenes Gemüse verkauft. Dann weiss man nämlich auch immer, dass das, was man auf dem Teller hat, wirklich saisonal ist. Sie werden staunen: Der Winter ist mit seinem Gemüse und den Salaten nämlich ergiebiger, als man denkt.

Cécile Rossi, Winterthur

Korrigenda

Erste Hilfe aus der Natur

In der Oktober-Ausgabe haben wir Bockhornklee zur Regulierung des Blutzuckerspiegels empfohlen. Dabei wurde leider eine Mengenangabe falsch abgedruckt: Nicht 25 Gramm, sondern 25 Milligramm beträgt die tägliche Dosis des Samenpulvers.

Die Kraf t aus der Muschel

Gesundheit

Lesen _Krankheit als Chance

Ruediger Dahlke ist nicht unumstritten, aber als Autor äusserst erfolgreich und arbeitsam: In seinem neusten Werk zeigt der Arzt anhand von 50 alltäglichen und häufigen Beschwerden die psychosomatischen Zusammenhänge sowie Wege und konkrete Tipps zur Selbsthilfe auf. Die KrankheitsbilderDeutung macht den in der Symbolik verborgenen Sinn körperlicher Symptome bewusst. Die Betroffenen sollen dadurch erkennen, was ihnen wirklich fehlt.

_ Ruediger Dahlke: «Krankheit als Chance», Gräfe & Unzer, 2014, Fr. 24.90

Zucker _Süss ist besser

Wir essen zu viel Zucker und (kritische) Konsumenten sind sich laut einer Umfrage der Forschungsanstalt Agroscope einig: Fruchtjoghurts sind zu süss. Bei einer erneuten Umfrage wurden den Testpersonen Joghurts mit unterschiedlichen Zuckermengen vorgesetzt (10, 7 und 5 Prozent). Interessant: Die süssesten Joghurts schmeckten am besten, wurden aber von der Hälfte der Probanden trotzdem als zu süss bewertet, wie die «Sonntagszeitung» berichtet. Nun, Kopf und Bauch sehen die Dinge eben oft ganz anders. tha

Wechseljahre _Kaffee oder eben lieber nicht?

Koffein steigert kurzfristig den Blutdruck. Wer zu Schweissausbrüchen neigt, wird deshalb eher noch stärker schwitzen. Das gilt insbesondere für Frauen in den Wechseljahren, die unter Hitzewallungen und Nachtschweiss leiden, wie verschiedene Studien belegen. Andererseits wurde nun auch festgestellt, dass Frauen, die während der Wechseljahre weiterhin Kaffee tranken, besser gelaunt waren. Ebenso hatte der Kaffeekonsum einen positiven Einfluss auf das Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit. Was nun? Wir meinen: Probieren geht über Studieren – jede Frau ist anders und wird selbst merken, was ihr guttut. tha

unseres Gewichts fällt auf die Haut. Sie ist unser grösstes und schwerstes Organ. Prozent

Achtung Nebenwirkung!

Medikamente sind nicht immer «ohne». Das betrifft auch rezeptfreie Präparate. «Bei jedem fünften rezeptfreien Medikament tritt ein arzneimittelbezogenes Problem auf», sagt Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände. Dafür gibt es mehrere Gründe: So verlangen viele Patienten ein bestimmtes Mittel, das jedoch nicht für ihre Beschwerden geeignet ist – etwa einen Hustenstiller, obwohl man ein schleimlösendes Medikament bräuchte. Oder es treten Neben- und Wechselwirkungen auf, weil man die Packungsbeilage nicht vollständig gelesen oder verstanden hat.

Blick in den Beipackzettel

Im Beipackzettel werden alle bekannten Nebenwirkungen des Medikaments aufgeführt. Die Hersteller sind dazu verpflichtet – unabhängig von der Wahrscheinlichkeit des Auftretens: «sehr häufig» bedeutet mehr als 1 von 10 Behandelten, «häufig» heisst mehr als 1 von 100 Behandelten, «gelegentlich» mehr als 1 von 1000 Behandelten, «selten» mehr als 1 von 10 000 Behandelten und «sehr selten» 1 oder weniger von

10 000 Behandelten und bekannt gewordene Einzelfälle. Achtung: Bei neueren Medikamenten sind noch nicht alle Nebenwirkungen bekannt. Treten Nebenwirkungen auf, sollte man das Mittel nicht eigenmächtig absetzen, sondern den Arzt oder Apotheker zu Rate ziehen. MM

Häufige Nebenwirkungen und was dagegen unternommen werden kann:

Magenschmerzen: Eisen-Präparate wirken auf nüchternen Magen am besten, können jedoch die Magenschleimhaut reizen. In diesem Fall hilft es, die Eisentablette statt 30 Minuten vorher direkt zu den Mahlzeiten einzunehmen. Eventuell muss dann die Dosis erhöht werden. Eine Alternative sind Eisenpräparate, die sich erst im Dünndarm auflösen. Nächtlicher Harndrang: Zu Beginn einer Therapie mit Blutdrucksenkern kann es wegen der entwässernden Wirkstoffe zu häufigem Harndrang kommen. Meist lässt die Nebenwirkung nach ein bis zwei Wochen nach. Wen dies sehr stört, kann die abendliche Tabletteneinnahme nach

Absprache mit dem Arzt oder Apotheker auch etwas vorziehen.

Durchfall: Ursache ist oft eine Unverträglichkeit der in Medikamenten enthaltenen Hilfsstoffe wie beispielsweise Milchzucker. Sinnvoll ist der Wechsel zu einer anderen Darreichungsform (Kapseln, Tropfen oder Saft). Auch bei Einnahme von Antibiotika kann Durchfall auftreten. Vorbeugend kann man Präparate einnehmen, welche die Darmflora schützen.

Trockene Augen: Patienten, die Betablocker zur Blutdrucksenkung einnehmen, leiden häufig unter verringertem Tränenfluss. Dies ist insbesondere für Kontaktlinsenträger problematisch.

Für Abhilfe sorgt künstliche Tränenflüssigkeit aus der Apotheke. MM

Mythos Milch

Es gibt nichts Natürlicheres und Gesünderes als Milch, sagt die Werbung. Unser Autor Peter Jaeggi schaute genauer hin. Im Teil 1 unserer 2-teiligen Serie «Mythos Milch» geht es um die Tierhaltung und bedenkliche Produktionsmethoden. Text: Peter Jaeggi

Eine Studie besagt, dass Kühe in der EU in 10 Jahren kaum mehr geweidet werden.

Angebundene Kühe leben auf 1 bis 2 Quadratmetern.

Alle unsere Rinder stammen von 80 wilden

Ur-Rindern aus dem Nahen Osten ab.

Eine Kuh könnte eigentlich 15–20 Jahre alt werden, unsere Hochleistungskühe kommen aber nach 5 Jahren zum Metzger.

Rund 70 Prozent aller

Mitteleuropäer produzieren heute das Enzym Laktase und können Milch deshalb verdauen.

Noch vor etwa 6000 Jahren konnte niemand Kuhmilch beschwerdefrei verdauen.

Geschätzte 300 000 Schweizer Kühe werden regelmässig mit Antibiotika behandelt.

Die Kuh spielt Fussball, erklimmt Berge und ist noch vor den Astronauten auf dem Mond. Auch von grünen Wiesen mit saftigen Kräutern und glücklichen Kühen erzählt die Werbung. Die Botschaft: Es gibt nichts Natürlicheres und Gesünderes als Milch.

Der deutsche Geograf Steffen Hirth schaute genauer hin und verglich die Werbung mit der Realität. Und diese sieht für die Tiere wesentlich weniger blumig aus: Etwa ein Fünftel der Schweizer Kühe sieht nie eine Weide. Der Rest darf zwar während der Vegetationszeit nach draussen –kontrolliert wird dies aber kaum. Schlimmer noch ist es bei unserem Nachbarn Deutschland. Steffen Hirth: «84 Prozent von Bayerns Kühen dürfen nicht weiden und sind lebenslänglich im Stall.» Die Kuh-Zukunft in der EU sieht düster aus. Eine Studie der World Society for the Protection of Animals (WSPA) zeigt, dass in der EU in zehn Jahren kaum mehr geweidet werden wird. Mit Ausnahme von Irland, weil dort nicht auf Hochleistungsfütterung gesetzt wird, sondern auf die reine Fütterung auf der Weide. In der übrigen EU wird die Kuh immer mehr zur Hochleistungs-Milchmaschine degradiert.

Ständig im Stall angebunden Sogenannte Turbokühe geben jährlich bis zu 15 000 Liter Milch. Vor 60 Jahren waren es noch 5000 Liter. Auf natürliche Art sind so gewaltige Erträge nicht zu erreichen, es funktioniert nur mit Kraftfutter wie Soja, Mais und Weizen. In der EU auch mit gentechnisch veränderten Sorten, etwa aus Monokulturen in ehemaligen Regenwaldgebieten. Tiere, die derart auf Leistung manipuliert werden, sind nach fünf Jahren meist ausgelaugt und kommen zum Metzger. Eigentlich könnte eine Milchkuh bis zu 20 Jahre alt werden.

Das Leben im Stall ist häufig eine Qual. Zwei von drei Schweizer Kühen leben angebunden. «Mit fleissigem Weidegang und Auslauf kann man das zwar entschärfen», sagt Hans-Ulrich Huber, Geschäftsführer des Schweizer Tierschutzes STS. «Ständig angebundenen Kühen geht es sehr schlecht. Sie leben auf ein, zwei Quadratmetern. Da können sie nur stehen oder liegen. Kratzen und Lecken ist nicht mehr

möglich und der Sozialkontakt mit anderen Tieren fällt weg», sagt Huber. «Das Schlimmste ist, dass sich diese Tiere nicht mehr bewegen können. Kühe bewegen sich natürlicherweise oft, sie pflegen mit anderen Freundschaften, schliessen sich zusammen, gehen ein Stück des Weges. Dies alles ist ihnen verwehrt, wenn sie angebunden sind.»

Als ob dies alles nicht schon genug wäre, wird etwa die Hälfte der Schweizer Anbinde-Kühe von einem Kuhtrainer in Schach gehalten. Das ist ein elektrisch geladener Bügel, der ihnen einen Stromschlag versetzt, wenn sie auf ihren Liegeplatz koten wollen. Auch in den meisten übrigen europäischen Ländern ist der Kuhtrainer im Einsatz. So auch beim Nachbarn Österreich. In Deutschland verbietet ihn das Tierschutzgesetz. In Bayern sind allerdings Ausnahmen möglich. Hans-

Ulrich Huber: «Kühe unter dem Kuhtrainer sind angespannt, sie wollen ja keinen elektrischen Schlag kriegen. Sie können sich kaum mehr bewegen. Das Putzen und Lecken müssen sie vermeiden, denn wenn sie den Kopf zur Seite drehen, wölbt sich der Rücken und es gibt schon wieder einen elektrischen Schlag.» Die reine Anbindehaltung, bei der es kein Sonnenlicht gibt, keine frische Luft und keine freie Bewegung, beeinträchtigt die Gesundheit und Langlebigkeit der Tiere und die Qualität der Milch. Tierschützer Huber: «Solche Kühe besitzen auch eine schlechtere Kondition, haben häufig Schäden an Haut und Gelenken und sie brauchen mehr Antibiotika.» Ihn bedrücke die «himmeltraurige Tatsache», dass im Kuhland Schweiz noch immer 150 000 Kühe und sehr viele Rinder praktisch ein Leben lang angebunden an der Krippe stehen müssen. «Dies deswe-

gen, weil die Tierschutzverordnung keinen täglichen Auslauf für angebundene Kühe fordert. Das ist ein Problem, das wir dringendst lösen müssten.»

Ohne Medikamente geht es nicht

Nicht nur die schlechte Haltung im Stall verlangt nach Medikamenten, auch Euterentzündungen, verursacht durch eine Überbeanspruchung, werden mit Antibiotika behandelt. Die sogenannte Mastitis ist die Kuhkrankheit Nummer eins. Vermutlich etwa die Hälfte der rund 588 000 Milchkühe in der Schweiz leidet daran. Bei Kontrollen findet man im Gemelk immer wieder Überreste von Antibiotika. Sie werden nicht nur bei Mastitis eingesetzt, sondern auch wenn ein Kalb unterwegs ist. Gegen Ende der Trächtigkeit versiegt die Milch natürlicherweise allmählich. Etwa

Mein

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Evolution im Schnelltempo

Noch vor 10 000 Jahren, zur Zeit der Jäger und Sammler, gab es bei uns weder Kühe noch deren Milch. Joachim Burger, Forschungsleiter am Anthropologischen Institut der Uni Mainz: «Kuh, Schwein, Schaf und Ziege wurden vor etwa 10 000 Jahren im Südosten Anatoliens domestiziert und kamen mit dem Menschen allmählich nach Europa.» Burger und sein Team konnten belegen, dass alle unsere Rinder letztendlich nur gerade von 80 wilden Ur-Rindern aus dem Nahen Osten abstammen.

Vor etwa 8000 Jahren begann die Viehwirtschaft in Europa. Joachim Burgers Forschungen zeigen, dass am Anfang in Europa niemand die Kuhmilch vertrug. Der Milchzucker (Laktose) ist nur beschwerdefrei verdaubar mit dem Enzym Laktase. «Dieses Enzym haben alle Säuglinge, die Muttermilch verdauen müssen. Normalerweise wird die Laktase nach dem Abstillen herunterreguliert, man braucht sie nicht mehr. Im grössten Teil der Menschheitsgeschichte wurde keine Milch getrunken. Aber auf einmal, vor etwa 6000 Jahren, beginnen auch erwachsene Menschen Laktase zu produzieren.» Hier, so Joachim Burger, scheint eine sogenannte GenkulturKoevolution stattgefunden zu haben: Eine kulturelle Entwicklung wirkt auf den Genpool, und umgekehrt machen genetische Umstände eine kulturelle Entwicklung möglich.

Durch die Sesshaftigkeit, den Ackerbau, die Kultivierung von Pflanzen und der Domestikation von Tieren sei eine völlig neue Umwelt geschaffen worden, so der Anthropologe. «Dieser Prozess der Anpassung lief bis in die historische Zeit. Teilweise ist dies gelungen, wie mit der Laktose-Verträglichkeit.» In prähistorischen Zeiten, so die Vermutung von Burger, war die Kindersterblichkeit sehr gross. Mit dem Aufkommen der nahrhaften Milch überlebten mehr Kinder, die dann allmählich das Enzym Laktase entwickelten und es weitervererbten. «Wir kennen im Genom des Menschen kein anderes Merkmal, das innerhalb von 7000 Jahren in einer Bevölkerung von nahezu null Prozent auf 70 Prozent (in Mitteleuropa) hochgeschnellt ist. Das ist eine der stärksten evolutiven Kräfte, die wir im Genom eines Menschen je festgestellt haben.»

zwei Monate vor der Geburt stellt der Bauer die Kuh trocken, das heisst, er melkt sie nicht mehr. Gleichzeitig spritzt er ein lange wirksames Antibiotikum in alle vier Zitzen ihres Euters, um Entzündungen vorzubeugen.

Mit Antibiotika belastete Milch darf für den menschlichen Konsum nicht verwendet werden. «Es gelten klare Absetzfristen», sagt Hans-Ulrich Huber. In der BioKuhhaltung seien diese sogar doppelt so lang, als im Gesetz vorgeschrieben. «Es gibt jedoch Bauern, die diese belastete Milch ihren Kälbern verfüttern», so Tierschützer Huber. «Dies fördert Antibiotikaresistenzen.» Oder man deponiert die kontaminierte Milch in der Güllegrube. Früher dachte man, dass sich Antibiotika in der Gülle oder dann im Boden abbaue. «Doch das stimmt nicht, Antibiotika können heute im Boden nachgewiesen werden.» Laut dem Helmholtz UmweltZentrum München zerstört kontaminierte Gülle die Bodenbakterien dramatisch. Die Bodenfruchtbarkeit gehe verloren, Mikroben nähmen zu, die für Menschen gefährlich seien und förderten Infektionen.

Bedenkliche AntibiotikaResistenzen

In der Schweiz trägt laut Forschungen an den Universitäten Bern und Zürich mittlerweile jedes zwölfte Rind Darmbakte -

rien mit bedenklichen Antibiotika-Resistenzen. Dies bedeutet: Antibiotika im Stall werden zunehmend wirkungsloser. Die Heilungsraten liegen nur noch im Bereich von 15 bis 30 Prozent. Auch die zunehmenden gefährlichen Resistenzen beim Menschen werden mit zu viel Antibiotika in der Tierhaltung erklärt. Hinzu kommt: «Milch aus einer Stallhaltung von Hochleistungskühen, die mit Kraftmittel gefüttert werden, hat eine deutlich geringere Qualität als jene von einer hochgelegenen Alp», sagt Thomas Rau, Chefarzt der Paracelsus-Klinik Lustmühle. Milch von natürlich gefütterten Kühen enthalte viele aufnahmefördernde langkettige Fettsäuren. «Da hat es Omega3-Fettsäuren drin. In der Milch von natürlich gefütterten Kühen gibt es nur eine geringe Menge an Beta-Lactoglobulin, einem Eiweiss, dass hochgradig allergen ist.» Wenn eine moderne Hochleistungskuh auf eine Alp gebracht werde, ändere sich innerhalb etwa zwei Wochen ihre Milch fundamental und habe dann eine weit bessere Qualität.

Das Futter beeinflusst auch den Vitamingehalt der Milch. Je natürlicher das Futter und je mehr die Kühe draussen und auf artenvielfältigen Naturwiesen fressen, desto mehr Vitamine und Spurenelemente sind in der Milch. Eine Kuh, die meist im Stall leben muss, hat kaum mehr Vita-

Durch Antibiotika kontaminierte Gülle zerstört die Bodenbakterien dramatisch. Die Bodenfruchtbarkeit geht verloren.

Laktoseunverträglichkeit, was ist das?

min D in der Milch. Pasteurisierte und UHT-Milch verliert durch die Erhitzung an Vitaminqualität. Von Verlusten vor allem betroffen ist der Vitamin-B-Komplex und Vitamin C, was solche Milch zu einer dürftigen Vitaminquelle macht.

Homogenisierung macht Milch «fetter»

Fast alle Milchprodukte sind heute aus homogenisierter Milch. Durch die Homogenisierung rahmt die Milch nicht mehr auf, denn Konsumenten mögen keine Fetthaut auf der Milch. Die Homogenisierung macht viele Inhaltsstoffe für den Stoffwechsel zugänglich, die beim früheren Rohmilchgenuss nicht verfügbar waren und einfach ausgeschieden wurden, was aber durchaus positiv war. Zum Beispiel das Fett. Nicht umsonst gelten heute Milchprodukte als versteckte Dickmacher. Die Homogenisierung verkleinert die Fettmoleküle so sehr, dass sie durch die Darmwand direkt ins Blut gelangen können und Fettablagerungen in den Blutgefässen begünstigen.

Die Werbung propagiert Milch gerne als gesunde Kindernahrung, was sie eigentlich auch ist – für junge Kälber. Kritiker warnen vor Wachstumshormonen und Medikamenten in industriell produzierter Milch. Milch enthält nicht nur natürliche und durch die Produktion zugeführte

Wachstumshormone, sondern auch Aminosäuren, die ebenfalls das Wachstum fördern. Von daher kann Milch durchaus als Wachstumselixier angesehen werden.

Begeistert von der ausserordentlichen Potenz des weissen Saftes waren jene chinesischen Politiker, die vor einigen Jahren Eltern dazu anhielten, ihren Kindern mehr Milchpulver-Produkte zu verabreichen. Das Ziel: Chinesische Menschen sollen grösser werden und sich so westlichen Massstäben nähern. Aber: Etwa 90 Prozent der chinesischen Bevölkerung können den Milchzucker gar nicht verdauen. Was zu viel Milchpulver bringen kann, zeigte sich 2010: In Zentralchina entwickelten Babys, die mit Milchpulverprodukten ernährt wurden, ein abnormales Brustwachstum.

Sollte das derzeit verhandelte transatlantische Freihandelsabkommen mit der EU zustandekommen, würde dies den betroffenen Ländern eine zusätzliche «Hormonflut» bescheren. In den USA ist seit 1994 das in der EU verbotene gentechnisch hergestellte Wachstumshormon Somatropin nämlich zugelassen. Dass mit dem Freihandelsabkommen auch kontaminierte Ware nach Europa kommt, ist sehr gut denkbar. ◆

Weltweit vertragen die meisten Menschen keinen Milchzucker, nämlich etwa drei Viertel. Ohne das Enzym Laktase gelangen die Kohlenhydrate unverdaut in den Dickdarm und werden von Darmbakterien vergoren. Völlegefühl, Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall sowie erhöhte Infekt-Anfälligkeit oder Sodbrennen sind mögliche Folgen. In Mitteleuropa können heute rund zwei Drittel der Menschen das Enzym bilden und Kuhmilch beschwerdefrei verdauen. Noch vor etwa 6000 Jahren konnte das niemand.

Im Teil 2 im Heft Dezember/Januar (erscheint 9. 12. 2014) lesen Sie: «Risiken und Nebenwirkungen» Der Verzehr von zu vielen Milchprodukten kann Krebs und andere Erkrankungen negativ beeinflussen.

Tun Sie oder sind Sie? –

Die vielen Wege zur Gelassenheit

Im hektischen Treiben des Alltags verlieren viele den Zugang zu Stille und Sein. Kleine Inseln der Achtsamkeit führen zurück zur Ruhe. Die Entspannungs- und Achtsamkeitslehrerin Lioba Schneemann zeigt, wie man sich solche Momente schaffen kann.

Text: Lioba Schneemann

Lioba Schneemann zeigt Menschen, wie sie sich entspannen und achtsamer leben können. Sie gibt Kurse in Liestal und Umgebung. www.schneemannentspannt.ch

Unsere Gesellschaft tut sich schwer mit dem «Sein». Es muss immer etwas getan werden, das süsse Nichtstun wird schon Kindern ausgetrieben. Da uns Ziele, Sorgen und Aktivitäten permanent in Anspruch nehmen, finden wir, oder erlauben wir uns keinen Augenblick, in dem wir in Ruhe und Frieden einfach sein können. Dabei brauchen Körper und Geist den Wechsel von Aktivität, Denken und Tun, und Ruhe, Fühlen und Sein.

Wenn wir es schaffen, immer wieder für ein paar Momente im Modus des Seins zu verweilen, wird sich Stress nicht so schnell aufbauen können. Das Tun, das fortwährend etwas anderes möchte, als das, was gerade ist, treibt uns dann nicht pausenlos an. Im Sein ruhend lassen wir Dinge so sein, wie sie sind. Wir gestatten ihnen, sich auf ihre eigene Weise zu entwickeln. Das erfordert achtsames Hinhören, Hinspüren, Abwarten.

Sich Pausen gönnen

Wenn wir mehrmals am Tag eine kleine Pause einlegen – auf den Atem achten, den Körper wahrnehmen, auf Geräusche lauschen – geben wir dem Sein mehr Gewicht in unserem Leben. Vielleicht stellen Sie so bald fest, dass Sie konzentrierter und respektvoller bei den Dingen des Alltags sind.

Manche Menschen, die anfangen, im geschäftigen Alltag für einen Moment innezuhalten, fühlen sich mitunter anfangs gar nicht so wohl damit. Widerstände und Gedanken wie «eigentlich sollte ich jetzt weiterarbeiten und nicht so herumsitzen» tauchen auf. Oder sie finden es langweilig; auch die Gewöhnung an das Sein braucht Zeit.

Aufmerksamkeit steuern

Es ist wichtig, Abstand von der Geschäftigkeit zu bekommen. Wenn wir uns be-

wusst entschleunigen, bekräftigen wir zudem unsere Absicht, für unsere Gesundheit zu sorgen. Dabei ist es wichtig, sich auch hier nicht zu überfordern.

Schon kleine Achtsamkeitsinseln, die uns im Alltag immer wieder zu uns und in den jetzigen Moment zurückbringen, sind machtvolle Mittel, die langsam, aber stetig unseren Geist beruhigen und den Körper entspannen. Niemand muss der «perfekte Meditierer» werden (da meldet sich die Tun-Stimme schon wieder!). Mini-Auszeiten können bei regelmässiger Praxis unsere Muster verändern, wie wir auf Situationen oder Stress reagieren. Wir lernen, die Aufmerksamkeit zu steuern und die Emotionen zu regulieren.

Bewusstheit ist anders als Denken

Mit der Aufmerksamkeit beim Atem oder einfach bei sich zu bleiben, ist, wie Sie vielleicht bereits erfahren haben, gar nicht so leicht. Normalerweise werden wir von unserem Denken in Beschlag genommen. Indem wir uns in Stille üben, werden uns Denkmuster und Fixierungen klarer bewusst. Der Autor Peter Steiner schreibt in seinem Buch «Das Zen des glücklichen Arbeitens»: «Sich auf ein Kissen setzen und still werden, die automatischen Reak-

Übung Nr. 3: Gedanken gewahr sein

Wenn wir still werden oder dies versuchen, werden bald Gedanken aufkommen. Versuchen Sie, drei Minuten lang still zu sitzen und nichts zu tun. Was stellen Sie fest? Ist es schwierig? Möglicherweise kommen jetzt Gedanken wie: «Ich denke an nichts. Das mache ich gut.» Auch das ist natürlich ein Gedanke. Aber: Wir wollen die Gedanken nicht loswerden, sondern lernen, sie wahrzunehmen, ohne sie zu beurteilen. Auf diese Weise haben Gedanken weniger Kontrolle über uns. Wir beobachten sie, ohne sie zu werten. Auf diese Weise lassen sie uns los.

Atempause:

Innehalten, atmen. Kann ich meine Impulse loslassen, etwas anderes zu tun? Nehmen Sie Gedanken wahr, die aufkommen. Können Sie sie anlächeln?

tionen und Denkgewohnheiten ins Leere laufen lassen. So zu einer neuen Ruhe finden, aus der heraus dann ganz andere Reaktionen möglich sind. Die wahren Neuerungen kommen aus der Ruhe.»

Sein und Stille sind immer da. Hinter all dem Lärm liegt die Stille, wir müssen nur hinhören. Es muss nichts hinzukommen, sie müssen nur wieder entdeckt werden. Fragen Sie sich: Wollen Sie sich täglich in Ruhe und Gelassenheit üben und damit alles andere auf gute Weise beeinflussen? Wie können Sie täglich für mehr Stille und Bewusstheit sorgen?

Buchtipp

_ Andreas Knuf: «Ruhe da oben!», Arbor Verlag

Verstopft?

Er leistet Enormes und wird doch kaum dafür gewürdigt: unser Darm. Nur wenn er uns Probleme macht, beschäftigen wir uns mit ihm. Was bei Verstopfung hilft.

Text: Sabine Hurni

Darm mit Charme», so heisst das Buch der jungen Medizinstudentin Giulia Enders, das seit Wochen auf der Bestsellerliste ist. Das Buch ist nicht nur ein Kassenschlager, weil Enders wissenschaftliche Inhalte einfach erklärt. Es ist auch erfolgreich, weil die Verdauung für viele Leute zunehmend ein Thema ist. Solange die Verdauung normal funktioniert, verschwendet man keinen Gedanken daran. Erst wenn Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Müdigkeit, ein ständiges Unwohlsein oder gar alles zusammen den Alltag prägen, wird das Verdauungssystem hinterfragt.

Oft suchen die Betroffenen zunächst die Ursache bei einzelnen Nahrungsmitteln. Das ist auch richtig, denn Allergien auf Milchzucker, Fruchtzucker oder Gluten können ein Grund für die Darmprobleme sein. Andere Betroffene gehen noch einen Schritt weiter, lassen tierische Lebensmittel weg oder essen kohlenhydratfrei. Das sind gute Ansätze, aber nicht die Lösung für das Problem.

Ist der Darm verstopft oder überhitzt, sind grundlegendere Verhaltensänderungen in den Ernährungsgewohnheiten wichtig. Mit dem Kauf von «free-from»Produkten, also Lebensmitteln mit dem Vermerk «ohne» Gluten oder «laktosefrei», ist es meistens nicht getan. Sehr häufig liegt das Problem bei der Darmflora. Die vielen bakteriellen Verdauungshelfer in unserem Darm sind mit der heutigen Ernährungsweise masslos überfordert. Fertigprodukte sind voller Fruchtzucker,

industrieller Weizen, der für Brot und Teigwaren verwendet wird, enthält meist zu viel vom Klebereiweiss Gluten und Milchzucker wird als Füllmittel in Wurst, Senf, Backwaren bis hin zu Gewürzmischungen verwendet. Gleichzeitig fehlt vielerorts die Zeit wie auch die Lust zum Kochen und das Essen wird zur magenfüllenden Verpflegung. Das alles schwächt die Darmflora oder macht sie einseitig. Diese Essgewohnheiten führen meist dazu, dass der Körper automatisch wieder nach den gleichen Nahrungsmittelgruppen verlangt, in vielen Fällen nach Zucker und Kohlenhydraten.

Innerer Ofen

Weil die Verdauung im Mund beginnt, belastet allein der Zeitdruck beim Essen Magen und Darm. Nur durch langsames Kauen und Einspeicheln werden die Verdauungsenzyme aktiviert, die Kohlenhydrate aufspalten. Später, im Magen, werden die Nahrungsmittel mit konzentrierter Säure zersetzt und gelangen in den Zwölffingerdarm, wo der Gallensaft die Fette emulgiert. Im Dünndarm wird die Zerkleinerung mithilfe von Millionen von Darmbakterien und Enzymen fortgesetzt. Für den Körper wichtige Nährstoffe gelangen über die Darmschleimhaut ins Blut, unverdaubare Ballaststoffe, das Futter für die wichtigen Darmbakterien, bleiben im Darm und werden ausgeschieden.

Der Verdauungsapparat besteht aus Ring- und Längsmuskeln, die den Speisebrei kneten und vorwärts transportieren. Im Dickdarm wird dem Speisebrei dann Wasser entzogen. Das Endprodukt unserer Ernährungsweise sind unverdaute Nahrungsfasern, die über den Stuhlgang ausgeschieden werden. Je besser die Nahrung unserem Lebensstil und unserer Verdauungskraft angepasst ist, desto geformter und geruchloser ist auch das morgendliche Endprodukt.

Östliche Heilmethoden wie die chinesische Medizin oder Ayurveda können anhand der Stuhlbeschaffenheit viele Schlüsse ziehen über die Verdauungskraft und die Ernährungsweise. Sie sprechen von einem normalen Stuhl, wenn er kompakt und glatt ist, nur schwach riecht und

der Stuhlgang idealerweise morgens erfolgt. Starker Geruch hingegen deutet auf Fäulinsbakterien hin, Durchfall oder ungeformter Stuhl auf zu viel Hitze und harter, seltener Stuhl auf Trockenheit und Kälte im Körper.

Zu viel Trockenheit

Wenn der Darm zu langsam arbeitet, der Stuhlgang aus Zeitgründen zurückgehalten wird oder der Körper schlicht zu wenig Flüssigkeit bekommt, wird dem Speisebrei im Verdauungstrakt zu viel Wasser entzogen. Das macht ihn härter, trockener und führt zu Verstopfung. Auch hormonelle Einflüsse, Nährstoffmangel oder Medikamente können zu Verstopfung führen. Doch pressen und stundenlanges Sitzen bringt es nicht. Das fördert nicht den Stuhlgang, sondern die Bildung von Hämorrhoiden oder Analfissuren.

Um die Balance im Darm wieder herzustellen, braucht der Körper genügend Feuchtigkeit, Bewegung, eine ballaststoffreiche Ernährung und eine würzige Es-

Die vielen bakteriellen Verdauungshelfer in unserem Darm sind mit der heutigen Ernährungsweise masslos überfordert.

Verstopfung: was auch noch hilft!

Weniger ist mehr: Die Abendmahlzeit durch eine Suppe, einen Gemüseeintopf, Ofengemüse oder eine Gemüsebouillon ersetzen.

Mit warmen Mahlzeiten kann man den Darmmuskeln viel Gutes tun. Sie fühlen sich nach einer Suppe wesentlich entspannter an als nach einem Sandwich.

Darmflora aufbauen: Die Darmflora steuert unsere Verdauungsleistung. Im Fachhandel gibt es Präparate, welche die Darmflora stärken. Besonders wirkungsvoll sind sie in Kombination mit einer Ernährungsumstellung.

Kräuter und Gewürze unterstützen die Darmtätigkeit.

Trinken Sie vor jeder Mahlzeit diesen Verdauungsförderer als Apéro: 1 Tasse Wasser, eine grosse Scheibe Ingwer, 1½ Teelöffel Kreuzkümmelsamen, 5 Pfefferkörner, ½ Teelöffel Bockshornkleesamen (Methi), ¼ Teelöffel Salz und ¼ Teelöffel Zucker, zehn Minuten auf dem Herd kochen. Warm oder kalt geniessen.

Rituale einführen: Aufstehen, ein Glas gekochtes Wasser trinken, ein paar Körperübungen machen, Körperhygiene, Frühstück, sich entspannen und dann aufs WC gehen. So oder ähnlich könnte ein Morgenritual aussehen.

Pro zehn Kilogramm Körpergewicht sollte man täglich etwa drei Deziliter Wasser trinken. Besonders wohltuend bei Verstopfung ist abgekochtes, noch warmes Wasser. Anregender auf den Darm wirkt es mit ein paar Scheiben frischem Ingwer darin.

Der Winter ist die Zeit der Äpfel und Birnen. Besonders Äpfel sind roh oder gekocht gute Verdauungshelfer. In der Schale ist Pektin enthalten, das gute Quelleigenschaften besitzt. Zudem liefern Früchte Fruchtsäuren und Vitamin C, welche die Verdauungsleistung anregen.

Leinsamen (goldgelber und brauner) sowie warme Suppen helfen dem Darm bei seiner Arbeit. Flohsamenpflanze

senszubereitung. Das heisst viel trinken, täglich eine halbe Stunde Bewegung in den Alltag einbauen, mit Ingwer, Kurkuma, Koriandersamen und Fenchel kochen und genug Früchte und Gemüse essen. Früchte und Gemüse bewirken einen Doppeleffekt: Sie versorgen den Körper mit unverdaubaren Ballaststoffen zur Fütterung der wichtigen Darmbakterien, wie auch mit sehr viel Flüssigkeit. Dazu kommt, dass der hohe Anteil an Vitamin C in den Früchten die Verdauung ebenfalls in Schwung hält.

Unverdaubare Helfer

Unterstützung bieten aber auch Quellstoffe wie Flohsamen oder goldgelber Leinsamen, die das Volumen des Darminhaltes erhöhen und so das Kneten und Weiterschieben des Darminhaltes vereinfachen. Bei den Leinsamen sind die goldgelben Leinsamen wesentlich quellfähiger als die braunen. Flohsamen sind eigentliche Meister im Aufgehen: Flohsamenschalen quellen um das 40-fache ihres Ausgangsvolumens, ganze Flohsamen um das 15-fache. Die kleinen, schwarzen Flohsamen erinnern an Flöhe, was ihnen auch den Namen einbrachte. Unbekannter ist die dazugehörige Pflanze. Sie ist eng verwandt mit unserem Spitzwegerich (Plantago langustifolia), wird aber vorwiegend in Indien angebaut.

Der indische Flohsamen (Plantago ovata) ist eine niedrig wachsende, einjährige Pflanze. Ihre Blätter sind linealförmig und als Rosetten rund um den Pflanzen-

Um die Balance im Darm wieder herzustellen, braucht der Körper genügend Feuchtigkeit, Bewegung, eine ballaststoffreiche Ernährung und eine würzige Essenszubereitung.

stängel angeordnet. Die unscheinbaren Blüten stehen in kurzen, dichten Ähren, in denen sich die Samenkapseln entwickeln. Die Samen enthalten grosse Mengen an Schleimstoffen, die aus Zuckermolekülen aufgebaut sind. Daneben findet sich in den Samen reichlich fettes Öl. Während die Schleimstoffe dank ihrer Struktur enorm viel Wasser aufnehmen können, fettet das Öl den Darmtrakt und unterstützt so die abführende Wirkung.

In der Anwendung sind die Flohsamen einfach: Die empfohlene Tageshöchstmenge für Flohsamen beträgt 10 bis 40 Gramm. Man gibt mehrmals täglich einen Teelöffel, entspricht etwa 5 Gramm, in einen Deziliter Wasser und trinkt das Wasser zusammen mit den Flohsamen. Da-

nach sollte man nochmals zwei Gläser voll Wasser trinken, damit die Flohsamen genug Flüssigkeit haben, um im Darm zu quellen. Der abführende Effekt verstärkt sich, wenn man die Flohsamen vor dem Gebrauch geschrotet oder Flohsamenschalen verwendet.

Flohsamen kann man wenn nötig über Jahre einnehmen. Gleichzeitig ist es aber sinnvoll, die Gründe für die Verstopfung zu finden. Dieses Unterfangen ist allerdings nicht ganz einfach. Bei manchen Leuten fehlt morgens die Zeit und im Alltag die Ruhe, um gelassen am stillen Örtchen zu verweilen. Anderen fehlt es an Alltagsbewegung oder sie erdrücken den Verdauungsapparat mit zu üppigen, zu häufigen und zu schweren Mahlzeiten, ins-

besondere am Abend. Auch trockene Mahlzeiten wie Brot mit Konfitüre, Wurst oder Käse liefern dem Darm zu wenig Feuchtigkeit. Dasselbe passiert mit Salat und zu viel Rohkost am Abend. Viele Leute können solche Abendmahlzeiten gar nicht verdauen. Besser ist eine Suppe oder ein warmer Eintopf am Abend. Die Wärme stärkt nicht nur die eigene Mitte, sie entspannt auch die Verdauungsmuskulatur. Und das freut den Darm ganz besonders. u

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Beratung

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.

Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau

Rat & Tat per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-online.ch stellen. Das «natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» online für Sie da.

Geballte Ladung Vitamin C

Ich beabsichtige, dieses Jahr selbst gemachte Hagebutten-Konfi zu machen. Darf ich dazu alle Hagebutten verwenden, die es gibt? Es gibt richtig dicke Exemplare und kleinere, ovale Früchte. Welche Sorte eignet sich für Konfi, welche zum Dörren für Tee? T. S., Brienz

DieHagebutten sind alle miteinander verwandt und heissen Hundsrose, Kartoffelrose, Apfelrose, Mini- oder schwarze Hagebutte. Giftig ist keine. Geschmacklich unterscheiden sich die verschiedenen Früchte jedoch. Die Kartoffelrose ist ergiebiger, die kleine Hundsrose hingegen ist geschmacksvoller. Die Hagebutten gehören in die Familie der Rosengewächse. Wenn Sie Konfitüre zubereiten, spielt die Sorte keine Rolle. Durch langes Kochen geht aber ein grosser Teil des Vitamin C verloren. Der Erntezeitpunkt ist sekundär: Sobald die Früchte rot leuchten, sind sie bereit zum Einkochen.

Anders sieht es aus, wenn Sie die Hagebutte zu Heilzwecken einsetzen möchten. Kaufen Sie im Fachhandel einen Hagebuttentee, ist dieser immer aus der Heckenrose, auch Hundsrose (Rosa Canina), mit ihren länglichen, mandelförmigen Früchten hergestellt. Diese Hagebuttensorte enthält wesentlich mehr Vitamin C als die kugelige Frucht und wird wegen des hohen Vitamingehaltes zu Heilzwecken eingesetzt. Übrigens nicht nur als Tee, sondern auch in Form von Pulver. Der hohe Gehalt von Vitamin C und sekundären Pflanzen-

stoffen machen die Hagenbutte zu einem guten Heilmittel bei Gelenkschmerzen. Unter den einheimischen Früchten hat die Hagebutte mit etwa 500 Milligramm pro 100 Gramm den höchsten Gehalt an Ascorbinsäure. Ihr Mark enthält 20 Mal mehr Vitamin C als eine Zitrone. Zudem sind die reifen Früchte reich an Provitamin A und B-Vitaminen. Auch Zink und Kupfer sind enthalten. All diese Wirkstoffe nähren den Knorpel, reduzieren Entzündungen, unterstützen die Durchblutung der Gelenke und erhöhen so deren Beweglichkeit. Gerade bei einer beginnenden Arthrose ist die Hagebutte eine geeignete Heilpflanze.

Wenn Sie Hagebutten für die Teezubereitung sammeln möchten, empfehle ich Ihnen deshalb die Hundsrose. Damit der Tee nicht allzu sauer ist, muss die Frucht möglichst lang am Strauch bleiben. Idealerweise lag bereits Frost auf den Früchten, bevor man sie zwischen Dezember und Februar sammelt. Der Frost macht sie süsser. Nachdem Sie die Hagebutten gesammelt haben, werden sie etwas gequetscht, halbiert und getrocknet. Danach können Sie die harten Hagebutten im Cutter zerkleinern. Das «Heu» kann man absieben oder von Hand verlesen. Hier noch ein Konfitüren-Rezept:

Bei dieser Zubereitungsart bleibt der hohe Vitamingehalt erhalten

500 Gramm Hagebutten, Honig nach Bedarf, 1 Messerspitze Vanille, gemahlen.

Die Hagebutten werden durch das Passevite gedreht. Das Hagebuttenmark nach Geschmack mit Honig süssen und mit Vanille würzen, aufkochen und in abgekochte Marmeladengläser füllen.

Diese Marmelade muss trocken und kühl gelagert werden. Auf diese Weise ist sie etwa drei Monate haltbar.

Eigenurin-Therapie

In welchen Fällen von Leiden empfehlen Sie die Eigenurin-Therapie, das Trinken von Urin? G. F., Ittingen

In der Regel empfehle ich nur Dinge, die ich selber auch schon ausprobiert habe. Das ist bei der Eigenurin-Therapie nicht der Fall. Ich könnte mich nicht dazu überwinden. Vielleicht zu Unrecht: Laut dem Buchautor und Arzt J. W. Armstrong ist Urin ein steriles Restwasser, welches die Nieren aus dem Blut herausfiltriert haben. Sein Inhalt ist immer individuell zusammengesetzt. Er ist nichts anderes als ein Teil des Blutes, ein Blutserumkonzentrat. Darin sammeln sich wertvolle Hormone, Enzyme, Mineralien, Salze, Antikörper aber auch Krankheitsprodukte und Toxine.

Die Eigenurin-Therapie wird traditionsgemäss bei Asthma, Augenkrankheiten aller Art, Colitis, Diabetes, Entzündungen der Kiefer- und Stirnhöhlen, Epilepsie, Gangrän, Gelbsucht, Hauterkrankungen, Herpesinfektionen, Lähmungen, Nephritis, Ohrenerkrankungen, Paradontose, Pilzbelag der Mundhöhle (Soor), Rheuma und Zahnerkrankungen eingesetzt. Die Einnahme des Eigenurins wird als Kur über mindestens vier Wochen empfohlen. Dabei werden die Dosen kontinuierlich gesteigert, zum Beispiel von 0,5 bis 2 Deziliter täglich. Durch die im Urin vorhandenen Stoffwechselstoffe werden bei einer Wiederaufnahme von kleinen Mengen Urin Entgiftungs- und Abwehrmechanismen im Organismus aktiviert. Äusserlich kann man Urin einsetzen für Waschungen bei Hauterkrankungen oder als Haarspülung.

Wichtig scheint mir, dass Sie in der Zeit der Urintherapie sehr wenig Fleisch essen und stattdessen umso mehr Früchte und Gemüse. Auch eine ausreichende Trinkmenge ist wichtig, damit der Urin nicht zu konzentriert ist. Falls Sie Medikamente gegen hohen Blutdruck oder Rheumamittel einnehmen müssen, sollten Sie auf die Urintherapie verzichten. Verzichten sollten Sie auch, wenn der Urin unangenehm riecht.

Mistel bei Bluthochdruck?

Vor einigen Jahren hat mir eine Apothekerin gesagt, dass die Mistel, wenn längerfristig angewendet, die Blutgefässe spröde machen würde. Wissen Sie diesbezüglich etwas? Falls Sie Entwarnung geben, in welchen Formen ist die Mistel gegen hohen Blutdruck zu kaufen, ausser als Tee? P. H., Abtwil

Dashabe ich noch nie gehört. Die Mistel wird hochdosiert in der Krebstherapie mit einer Spritze direkt in die Blutgefässe verabreicht. Eventuell können bei einer solchen Langzeitbehandlung die Blutgefässe etwas leiden. Wenn Sie die Mistel als Tinktur gegen Bluthochdruck einnehmen, konfrontieren Sie den Körper mit bedeutend kleineren Dosen. Aus meiner Sicht überwiegen die positiven Effekte ganz klar. Ich möchte die Liste der Nebenwirkungen von einem Beta-Blocker oder einem anderen Blutdrucksenker nicht mit jener der Misteltinktur vergleichen. Es gibt in der Drogerie von verschiedenen Anbietern Misteltinkturen. Die Anwendung und Dosierung unterscheiden sich je nach Produkt. Lassen Sie sich am besten zeigen, was es alles gibt, und wählen Sie dann das Produkt, das Sie am meisten überzeugt. Kontrollieren Sie weiterhin den Blutdruck mit einem geeigneten Messgerät.

Bei Bluthochdruck ist es auch wichtig, dass Sie täglich genug trinken, salzige Speisen wie Wurstwaren und Fertiggerichte sollten Sie vermeiden, dafür morgens und nachmittags eine Handvoll Früchte essen. Auch Kaffee lässt den Blutdruck in die Höhe schiessen. Also auch hier ein bisschen reduzieren. Und natürlich die Alltagsbewegung erhöhen und einen guten Umgang mit Stress finden. Aber das wissen Sie bestimmt bereits.

Bio-Aroniasaft:

NOV. 2014

Genuss aus der Schweiz

Die Aroniabeere, auch Apfelbeere genannt, kommt ursprünglich aus Nordamerika. Von den Indianern vielfach genutzt, blieb sie von den Einwanderern weitgehend unbeachtet. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckte ein russischer Biologe die Pflanze. Er nahm sie mit nach Russland, um sie dort zu kultivieren und zu veredeln. Bis heute ist die Nutzung der Aroniabeere im östlichen Europa wesentlich ausgeprägter als hierzulande.

Doch auch in der Schweiz wird die dunkle Beere seit einigen Jahren erfolgreich angebaut, und das sogar in Bio-Qualität. Die «Interessengemeinschaft (IG) Aronia» liefert beste Bio-Beeren an die Biotta Manufaktur am Bodensee. Hier wird daraus naturbelassener Saft gepresst, der mit Acerola, Tee-Auszug und etwas Agavendicksaft verfeinert wird, denn direkt gepresster Aroniasaft ist für viele Menschen schwer verdaulich und sollte daher immer verdünnt oder in kleinen Mengen genossen werden.

Ein Drittel der im Biotta Aronia-AcerolaSaft enthaltenen Aroniabeeren kommt aus der Schweiz, grösstenteils sogar aus der Region. Der Aronia-Acerola-Saft ist reich an natürlichem Vitamin C und somit der ideale Begleiter für die anstehende Erkältungssaison.

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Schmerzen in Nacken, Armen und Kopf

Ich bin 69 und meine untersten zwei Nackenwirbel sind fast zusammengewachsen. Dadurch habe ich Schmerzen mit Ausstrahlung in die Arme und in den Kopf. Nun empfahl mir die Ärztin ein Muskeltraining. Kann ich mit einer bestimmten Ernährung und Therapien die Probleme lindern?

O. K., Schmerikon

EineMassage würde sich sicher lohnen und wird Ihnen bestimmt sehr gut tun. Am besten hören Sie sich um, ob jemand in Ihrem Bekanntenkreis jemanden kennt, den er empfehlen kann. Ideal wäre auch eine Craniosacral-Behandlung oder die Osteopathie. Das wird zwar nur über die Zusatzversicherung bezahlt, doch ich möchte Sie ermuntern, diesen Weg einzuschlagen. Neben dem Muskeltraining sollte Ihr ganzer Nacken mal wieder richtig «weichgeklopft» werden.

Gleichzeitig können Sie die Durchblutung der Nackenregion selber anregen. Denn der noch bestehende Knorpel braucht Blut und Nährstoffe, damit er gesund bleibt. Ist der Nacken stark verspannt, kommt wenig Blut in die Muskeln, welche die Wirbel versorgen. Die Bewegungstherapie ist sicher ein guter Ansatz. Machen Sie aber gleichzeitig jeden Abend einen Olivenöl-Wickel für den Nacken. Diesen können Sie über Nacht einwirken lassen.

Und so geht es: Sie vierteln ein Stofftaschentuch und geben einen Esslöffel voll Olivenöl darauf. Das getränkte Tuch legen Sie in einen Plastiksack und wärmen es auf einer Bettflasche oder in der Mikrowelle.

Dann nehmen Sie das warme Tuch aus dem Plastik und legen es auf die Haut. Decken Sie es zu mit einem wollenen Tuch und fixieren das Ganze. So legen Sie sich dann ins Bett. Entspannen Sie vor dem Schlafen auch Ihren Kiefer. Vielleicht beissen Sie nachts die Zähne zusammen. Was die Ernährung betrifft, sollten Sie primär eines beachten: Wärme. Idealerweise nehmen Sie drei Mal täglich eine leichte, warme Mahlzeit zu sich. Zum Znacht eignet sich zum Beispiel eine Suppe oder etwas gedämpftes Gemüse. Essen Sie generell viel Gemüse und bevorzugen Sie Vollkornprodukte. Vermeiden Sie Speisen, die sehr trocken sind wie zum Beispiel Brot und Trockenfleisch. Ganz wichtig ist auch die Trinkmenge. Die Knorpelsubstanz zwischen den Wirbeln ist vergleichbar mit einem Gelkissen. Damit dieses nicht austrocknet, braucht der Körper sehr viel Feuchtigkeit. Deshalb wird empfohlen, täglich 1,5 Liter Wasser zu trinken. Die genaue Trinkmenge richtet sich nach dem Körpergewicht; pro zehn Kilogramm Gewicht sollte man täglich drei Deziliter Wasser trinken.

Grippeimpfung: Ja oder Nein?

Mich beschäftigt die Frage, ob eine Grippeimpfung für mich Sinn machen würde. Während andere Leute mit Fieber im Bett liegen, bin ich bei einer Grippe über Wochen müde und geschwächt. Das schränkt mich sehr ein. Letztes Jahr war ich in einer Ayurvedakur und seither achte ich auf die Ernährungsempfehlungen. Wäre es Ihrer Meinung nach hilfreich für mich, eine Grippeimpfung machen zu lassen? A. W., Zürich

Ich bin keine Befürworterin der Grippeimpfung. Denn erstens verändern sich die Grippeviren so schnell, dass die Impfstoffe oft den aktuellen Viren hinterherhinken. Und zweitens werden wir im Winter vorwiegend von grippalen Infekten heimgesucht, jedoch nicht von der eigentlichen Grippe. Grundsätzlich ist es immer

besser, wenn Sie das Immunsystem optimal unterstützen, damit Ihr Körper mit den äusseren Einflüssen besser klarkommt. Ich möchte Sie ermuntern, dass Sie diesen Winter ihr neu erworbenes Wissen zur ayurvedischen Ernährung sehr konsequent umsetzen. Trinken Sie jeden Tag warmes Wasser, morgens können Sie etwas Ingwer in das Wasser geben. Beginnen Sie den Tag mit einer warmen Mahlzeit und schliessen Sie ihn mit einer Suppe ab. Achten Sie darauf, dass Ihr Terminkalender nicht zu voll ist. Im Winter haben wir viel weniger Energie als im Sommer. Das können wir leider nicht ändern, es sei denn, wir installieren in der Wohnung eine Tageslichtlampe.

Damit die Energie nicht zu stark absackt, können Sie über den Winter ein Ginseng- oder Taigawurzelpräparat einnehmen. Beide Heilmittel versorgen den Körper optimal mit Sauerstoff und Energie. Es gibt auch sehr gute Resistenz-Mittel auf Basis von Sonnenhut oder Umckaloabo, die Sie bei ersten Anzeichen einer Erkältung oder einer Grippe sofort einnehmen können. Wenn Sie diese Dinge konsequent umsetzen, sich gut ernähren und mit Ihrem Programm ein bisschen herunterfahren, dann sehe ich keinen Grund für eine Impfung. Und wenn Sie diesen Winter doch einen Virus einfangen: Nehmen Sie sich Zeit und gönnen Sie sich Ruhe, wenn Sie sich krank fühlen. Auch wenn Sie kein Fieber haben, ist es wichtig, dass Sie viel schlafen, ausruhen, den Körper mit abgekochtem Ingwerwasser entgiften und leichte Mahlzeiten wie Reisoder Haferschleimsuppen zu sich nehmen. Das ist die beste Medizin.

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Haus&Garten

» Wussten Sie …?

Dass es männliche Vegetarier mehr stört als weibliche, wenn andere Personen in ihrer Gegenwart Fleisch essen? « Quelle: Coop-Studie

Kartoffel_ Trotz schlechtem Sommer, gute Ernte

DObwohl der regenreiche Sommer den Gemüseund Kartoffelbauern viel Fäulnis auf dem Feld brachte, war 2014 ein gutes Kartoffelerntejahr, wie lid.ch schreibt. Auch erfreulich: Die Fläche für biologisch angebaute Kartoffeln ist gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent gewachsen. tha

Balkon_ Zarte Farben für trübe Tage

Manche lassen ihre Blumenkistchen auf dem Balkon, sobald der Winter naht, verwaisen. Das sieht dann an trüben Novembertagen schnell etwas traurig und farblos aus. Einen zarten Kontrast zum Grau draussen bilden die zarten Blüten der Schneeheide (Erica carnea). Die zur Familie der Heidekräuter gehörende Pflanze gibt es in vielen verschiedenen Tönen von Weiss über Pink bis zu Dunkelrot. Besonders schön sieht es aus, wenn verschiedene Farben zusammen in einen Topf gesetzt werden. Man findet sie auf Märkten, im Gartencenter und auch beim Grossverteiler. tha

Lesen_ Feder, Draht und Pinsel

Das Buch soll Kindern zwischen 5 und 12 Jahren Lust auf Malen, Basteln, Drucken und Experimentieren machen. Die beiden Autorinnen vermitteln nicht nur Wissen zu Themen wie Temperafarben, Öldruck, Holzrelief, sie erklären auch verschiedene künstlerische Techniken mit Holz, Papier, Ton und anderen Materialen. Alle Beispiele sind von Kindern und Jugendlichen erfunden und hergestellt worden. Wichtig ist, dem kindlichen Schaffen Platz für die eigene Kreativität zu geben.

_ Katrin Regelski, Susanne Schwarz: «Feder, Draht und Pinsel», Haupt Verlag, 2014, Fr. 33.90

Lust auf Nuss

Wenn der Garten nicht mehr viel hergibt, beginnt die Zeit der Nüsse. Hasel- und Baumnüsse findet man in Pärken, im Wald – oder natürlich auf dem Markt oder im Laden. Nüsse sind typische Vorboten der Adventszeit: Es gibt unzählige Guetzlirezepte mit Hasel- oder Baumnüssen als Zutat. Als Zugabe in einem herbstlichen Salat schmecken sie besonders intensiv, wenn sie ohne Fett in der Pfanne leicht angeröstet werden. Zu heiss dürfen die Kerne aber nicht werden, sonst bekommen sie einen bitteren Geschmack. Baumnüsse oder Walnüsse, wie sie in Deutschland heissen, sind auch äussert gesund: Sie enthalten Omega-3Fettsäuren, sind reich an Vitamin B und E, zahlreichen Mineralien und enthalten zudem viele sekundäre Pflanzenstoffe.

Der botanischen und vor allem auch der kulinarischen Seite

der Frucht widmet sich der «Tag der Nuss», der dieses Jahr zum vierten Mal in der Nussbaumschule Gubler in Hörhausen im Thurgau stattfindet. Rund 300 verschiedene Varietäten der Walnuss sowie 20 Haselnuss-Sorten werden dort angebaut. Über 100 Sorten können an der Veranstaltung degustiert werden. Am dazugehörigen Markt gibt es Nusserzeugnisse wie Öl und Likör, aber auch Handwerksprodukte aus edlem Baumnussholz sowie Geräte für die Ernte und die Verarbeitung von Nüssen zu kaufen – und süsse Nussnaschereien fehlen natürlich auch nicht.

_ Sonntag, 16. November, 10 bis 16 Uhr: Nussbaumschule Gubler, Hörhausen (TG) www.nussbaeume.ch

Einfach gutes Brot

Omega-Brot, Anti-Aging-Brot, Marathon-Brot: Mal eben ein «Pfünderli» kaufen war gestern. Das riesige Angebot an Broten hat oft weniger mit Bäckerkunst als mit Marketing zu tun. Denn für ein gutes, natürliches Brot braucht es seit jeher die gleichen, wenigen Zutaten – und ein bisschen Zeit.

Text: Vera Sohmer

Brot kaufen. Sicher. Aber welches? Über 200 verschiedene Sorten gibt es in der Schweiz. Da kann es schon einmal vorkommen, dass man etwas ratlos und leicht überfordert vor dem Regal steht. Für zusätzliches Ungemach sorgen Brote mit Namen wie Omega- oder Anti-Aging-Brot. Was ist das bloss, ein Omega-Brot? Was muss ich mir unter einem Anti-Aging-Brot vorstellen? Eines, das nicht altert? Metabolic-Brot, das klingt wie Arznei. Ob der Verzehr unbedenklich ist? Und ist ein Marathon-Brot nur für Langstreckenläufer gedacht?

Fragen Sie, was drin steckt

Bäcker Daniel Amrein, bekannt als «Eigenbrötler» vom Luzerner Wochenmarkt, hat auf diese Fragen auch keine Antwort. Doch er kann bestätigen: «Solche Fantasienamen sind für Konsumenten ärgerlich.» Und unaufrichtig. Warum nicht einfach benennen, was verkauft wird? Zum Beispiel: Dinkel-Ruchbrot. Da weiss der Kunde: Es handelt sich um Brot aus Dinkelmehl. Oder Roggenbrot: Wird es gemacht wie von jeher, besteht es lediglich aus Wasser, Roggen, Salz und Sauerteig. Wer unsicher ist, fragt seinen Bäcker oder das Verkaufspersonal – und bekommt idealerweise eine

fachkundige und ehrliche Auskunft. Was wichtig ist, denn bei unverpackten Lebensmitteln müssen die Zutaten nicht deklariert werden. Liegt beim Bäcker ein aufgeplustertes Roggenbrot in der Auslage und erkundigt man sich danach, müsste korrekterweise folgende Antwort kommen: «Es hat auch einen Anteil Weissmehl drin.» Nur so ist das Volumen möglich –denn ein reines Roggenbrot ist immer kompakt.

Ein simpler Name, wenig Zutaten. Ein gutes Brot braucht nicht viel. Nach Angaben von Kulinarikexperte Patrick Zbinden erst recht keine Backhilfsmittel wie Enzyme und keine Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel. Es muss nicht mit Gerstenmalz eingefärbt, mit Zucker oder künstlichen Vitaminen aufgepeppt werden. Bäcker Daniel Amrein: «Ein Vollkornbrot aus natürlichen Zutaten ist schon die perfekte Symbiose.»

Bäcker, die sich aufs alte Handwerk berufen, benutzen keine Fertigbackmischung als Teigbasis. Weil damit das missachtet würde, was ausschlaggebend für die Qualität der Backwaren ist: Ruhe. Ein Teig braucht Ruhe, um sein ganzes Potenzial entfalten zu können. Je mehr Zeit er dafür hat, desto mehr Gäraromen können entstehen – und desto mehr Wasser kann er aufnehmen. Ein Brot, dessen Teig eine angemessene Gärzeit hatte, bleibt deshalb länger frisch.

Ein guter Teig braucht Zeit

Einen Teig 24 Stunden ruhen zu lassen, gilt als optimal. Spricht aber gegen eine «moderne» Betriebsführung. Bäcker sind unter Druck heute, zack-zack muss alles gehen. Abgesehen davon, dass fürs Teiglager

«Ein reines Roggenbrot ist immer kompakt.»

oft der Platz fehlt. Und dann sind da noch die hohen Personalkosten. Genug Argumente, die für Fertigbackmischungen sprechen: Das Produkt ist innert kürzester Zeit fertig und einfach herzustellen, auch von ungelernten Arbeitskräften. Wie es dem Konsumenten bekommt, scheint zweitrangig. Daniel Amrein behauptet nicht, derart produziertes Brot sei grundsätzlich schlechter. «Frisch genossen, kann es sogar gut schmecken.» Irgendwie aber bleibe das klamme Gefühl, welche zusätzlichen Zutaten man sich da einverleibt hätte. Zudem sind solche Brote austauschbar. Zwangsläufig: Wird Brot maschinell hergestellt, muss das Korn immer gleich beschaffen sein. Es darf beispielsweise nicht kleben, nicht nässen. Müller liefern deshalb Standardmehle und Standardmischungen – sie lassen sich problemlos verarbeiten, sind «maschinenkonform». Dies im Gegensatz zu alten Getreidesorten wie Einkorn oder Emmer. Sie sind für Maschinen nur bedingt tauglich. Überzeugen aber mit ihrem charakterstarken Geschmack. Fragen Sie bei Ihrem Beck, ob er

Das Aufbewahren

Lassen Sie Brot zum Aufbewahren in Papier eingepackt und stecken Sie es in einen Beutel aus Leinen oder Baumwolle. Dann ab damit in den Brotkasten, in dem Luft zirkulieren kann. So bleibt das Brot ein paar Tage frisch. Im Plastikbeutel wird es schnell gummig, was sich aber beheben lässt: einfach kurz in den Ofen schieben. Brot im Kühlschrank aufzubewahren ist verpönt. Bäcker Daniel Amrein empfiehlt es dennoch. Kauft man ein Brot, braucht es aber erst ein paar Tage später, lässt es sich, in einen Plastikbeutel verpackt, sehr wohl im Kühlschrank lagern. Vor dem Verzehr dann kurz aufbacken. So ist es wieder wunderbar knusprig. Voraussetzung: Es muss ein qualitativ gutes Brot sein. Auch der Tiefkühler ist eine Option: Das Brot muss dafür sorgfältig in Beutel eingepackt werden, damit es keinen Gefrierbrand bekommt. Kulinarikexperte Patrick Zbinden rät, frisches Brot in kleinen Portionen einzufrieren. Es sollte dennoch innert weniger Wochen konsumiert werden. Blättert die Kruste ab, lagerte es zu lange. Tiefgekühlte Brotscheiben lassen sich direkt auf dem Toaster aufwärmen. Grössere Stücke auf einem Gitter über Nacht bei Zimmertemperatur auftauen. Einfrieren geht nur, wenn das Brot nicht schon einmal eingefroren wurde. Fragen Sie Ihren Bäcker, ob dies der Fall war. Vielerorts ist es heute üblich, die Produkte nicht ganz auszubacken und sie einzufrieren. Fertig gebacken werden sie dann erst in den Läden. Ein solches Brot nochmals einzufrieren, ist nicht empfehlenswert.

Das Geniessen

Isst man Brot zu schnell und in grosser Menge, kann das Bauchweh geben. Ein Ammenmärchen ist jedoch, dass warmes Brot Bauchgrimmen verursacht. Vorsicht bei Schimmel: Dieser entsteht manchmal bei geschnittenem Brot im Beutel, Toastbrot zum Beispiel. Selbst wenn nur einzelne Scheiben angeschimmelt sind, muss das ganze Brot fortgeworfen werden. Selbst ist der Bäcker: «Wer einmal elastisch-weichen Teig mit den eigenen Händen geknetet, den Duft von selbst gemachtem Sauerteigbrot gerochen und in die erste Scheibe eines noch ofenwarmen, knusprigen Brotes gebissen hat, der könnte der Brotbacksucht verfallen», warnt Rezeptbuchautorin Kristiane Müller-Urban. Ihr Buch «Brot selbst gebacken», erklärt Schritt für Schritt, wie es gelingt. Ebenfalls im GU Verlag erschienen: «Brot», ein Buch mit 70 Rezepten von Bäckermeister Bernd Armbrust.

sein Mehl selbst mahlt. Dies kann ein Zeichen für Güte sein. Und für ein Backwaren-Sortiment, das es nicht überall gibt.

Die Kruste macht den Unterschied

Was ein tolles Brot sonst noch ausmacht?

Die Kruste. Sie ist – neben der langen Gärzeit – ausschlaggebend fürs Aroma. Es gibt die Theorie, wonach Holzofen-Brote mit ihrer dicken Kruste besonders schmackhaft seien. Doch das ist umstritten. «Ein Holzofen weckt Emotionen, das riecht nach Handarbeit», sagt Bäcker Amrein. Meistens stecke das auch dahinter, und der Kunde könne davon ausgehen, dass der Teig tipptopp sei. Ausschlaggebend für die Kruste und für die Röstaromen sei sanfte Wärme. Und die bekommen gute Elektroöfen heute ebenfalls hin.

Wer das nächste Mal ratlos vor den Regalen steht und sich ärgert über das Farmerbrot oder das Feierabendbrot, kann sich auch an alter Tradition orientieren und nach einem Kantonsbrot Ausschau halten. Damit ist kaum etwas falsch zu machen. Die Rezepturen sind in der Regel einfach, also unverfänglich. Sie haben sich bewährt und munden: Das Luzerner Sauerteig-Brot, der Bündner Roggenring, das helle Tessinerbrot, das St. Galler Pfünderli oder das Ruch- oder Halbweissbrot aus Zürich. Dagegen ist ein Joggingbrot doch zum Davonlaufen. u

«Für ein schönes Aroma braucht es sanfte Wärme.»

Rezept von «Annemarie Wildeisens Kochen»

Überbackenes Siedfleisch

Für 4 Personen

3 Scheiben getrocknetes Brot oder

6 gehäufte EL grobes Paniermehl

150 g Haselnüsse

2 Bund Schnittlauch

50 g weiche Butter Salz, Pfeffer aus der Mühle

2 dl Bouillon

4 Tranchen gekochtes Siedfleisch, je ca. 150 g schwer

2 EL scharfer Senf

1 Verwendet man getrocknetes Brot, dieses in einem Gefrierbeutel mit einem Wallholz zu grobem Paniermehl zerstossen.

2 Die Haselnüsse mittelfein hacken. Den Schnittlauch in feine Röllchen schneiden.

3 In einer Schüssel die Butter so lange rühren, bis sich Spitzchen bilden. Haselnüsse und Schnittlauch beifügen und die Butter mit Salz sowie Pfeffer würzen. Zuletzt das Paniermehl untermischen.

4 In einer Pfanne die Bouillon aufkochen. Den Ofen auf 220 Grad Umluft vorheizen.

5 Das Siedfleisch in der Bouillon zugedeckt heiss werden lassen. Dann beides in eine Gratinform geben, dabei soll die Bouillon die Fleischscheiben nicht bedecken. Das Siedfleisch mit Senf bestreichen und die Haselnussbutter darüber verteilen.

6 Das Siedfleisch im 180 Grad heissen Ofen auf der mittleren Rille etwa 15 Minuten überbacken.

Dazu passt ein grüner Salat oder ein Kartoffelsalat.

Tipp

Ein Gericht, das sich gut aus Resten von gekochtem Siedfleisch zubereiten lässt. Alternativ dazu können Tranchen vom Rippli oder Schinken verwendet werden.

Mehr zum Thema gut Essen und Trinken unter www.wildeisen.ch Brot passt immer

Schule für Sterbe- und Trauerbegleitung

Berufsbegleitende ein- oder zweistufige Ausbildung mit namhaften Gastdozenten:

Anouk Claes, Peter Goldman, Rosanna Abbruzzese, Dolly Röschli, Kurt Nägeli, Annette Kaiser, Elisabeth Bond, Carlo Zumstein, Renate von Ballmoos, Karin Jana Beck, Nel Houtman, Marie-Therese Schibig, u.a.

Nächster Ausbildungsbeginn: 16. Mai 2015

«Die Tränen der Freude und der Trauer fliessen aus derselben Quelle»

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Studium zum Dipl. Naturheilpraktiker Tibetische Heilkunde Exklusiv in der Paramed Akademie AG

In der Tibetischen Medizin betrachtet man den Menschen als Ganzheit von Körper, Geist und «Seele», denn inneres Gleichgewicht bedeutet Gesundheit, beziehungsweise aus Ungleichgewicht entsteht Leiden. Hierbei ist in erster Linie das Gleichgewicht der Nyepasum der 3 Energieprinzipien Lung, Tripa und Bedken gemeint. Das beinhaltet jedoch nicht nur das Gleichgewicht der Körperenergien, sondern auch der Psyche und des Geistes.

In diesem Lehrgang werden die Studierenden dazu aufgefordert, ihr Bewusstsein zu schulen, ihren Geist zu zähmen und kreativ mitzuwirken. Die Buddhistische Lebensphilosophie wird als Medizinphilosophie verstanden und entsprechend gelehrt.

Die fundierte Fachausbildung in Tibetischer Medizin, Diagnostik, Psychologie und Therapie wird durch erweiternde Module in tibetischem Yoga und Vorlesungen zur tibetisch-buddhistischen Philosophie (inkl angeleitete Meditationspraxis) ergänzt.

Der Lehrgang wird mit einer dreitägigen Medizin Buddha Klausur abgeschlossen. Dies gibt den Studierenden die Möglichkeit, in vertiefter Meditationspraxis und Mantrarezitation nach Innen zu schauen und ihre reine Motivation, ihre Heilkraft und ihr Mitgefühl zu stärken.

Ein kompetentes Dozententeam mit Lama Kunsang Rinpoche, Dr. Tsering Amchi Tsultrim, Thomas Dunkenberger, Dr. Marian Kneisl, Gabriela Boudouar Ribeiro, Sonja Maric und weiteren Dozenten mit verschiedenen Lebensläufen und Ausbildungshintergründen, widerspiegelt die Vielfältigkeit und kulturellen Zusammenhänge auf dem Gebiet der Tibetischen Heilkunde und bringen diese den Studierenden näher

Absolventen des Lehrgangs Dipl. NHP Tibetische Heilkunde können mit Menschen arbeiten, die vorwiegend an chronischen Beschwerden, Stress, einfachen psychosomatischen Krankheiten oder unkomplizierten akuten Erkrankungen leiden, sowie Menschen, die komplementärmedizinische Hilfe in Anspruch nehmen wollen, betreuen.

Im Oktober 2015 schliessen bereits die meisten der 13 Studenten aus dem Pilotprojekt Diplomierter Naturheilpraktiker Tibetische Heilkunde mit Ihrer Diplomarbeit ab.

Der Lehrgang «Dipl NHP Tibetische Heilkunde» entspricht den Richtlinien und Ausbildungsanforderungen des Erfahrungsmedizinischen Registers EMR.

Wohin mit dem Laub?

Remo Vetter plädiert für ein bewussteres Konsumieren und will Ballast abwerfen – auch im Garten, wo noch Unmengen von Laub herumliegen.

Text: Remo Vetter

Der Autor

Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.

Etwa 10 000 einzelne Gegenstände besitzt ein Haushalt in einem reichen Land wie der Schweiz im Schnitt, habe ich irgendwo gelesen. Das ist so viel, dass die meisten von uns kaum den Überblick haben – und brauchen tun wir wohl auch das Wenigste davon. Besonders auffällig ist dies beispielsweise beim Werkzeug und den Arbeitsgeräten für Küche und Haushalt: In vielen Kellern, Garagen und Küchen findet sich heute eine Anhäufung von Geräten, die früher ganze Werkstätten, Gärtnereien und Hotelküchen ausgestattet hätten. Die effektive Nutzungsdauer der einzelnen Geräte ist oft minimal und meist kommt nur eine der vielen Funktionen eines Gerätes zum Einsatz. Im Laden fällt immer wieder auf, dass die meisten Verkäufer mir Hunderte von Nutzungsmöglichkeiten und Zusatzfeatures, wie man auf Neudeutsch sagt, des Gegenstandes anpreisen. Das überfordert mich mehr, als dass es mir beim Kaufentscheid helfen würde. Eigentlich will ich ja nur ein Auto, das mich sicher von A nach B fährt. Die ganze Elektronik

interessiert mich nicht. Und was ist, wenn die Elektronik «aussteigt»? Dann bin ich aufgeschmissen. Ein englischer Intellektueller hat einmal gesagt: «Wir können entweder rückwärts schreiten in Richtung Freiheit oder vorwärts in Richtung Sklaverei.» Rückwärts in Richtung Freiheit? Geht irgendwie nicht. Aber vielleicht sollten wir kurz innehalten und uns überlegen, ob wir wirklich alles brauchen, was uns angeboten wird.

Freiheit durch Eigenverantwortung

Früher gab es funktionierende, meist dörfliche Gemeinschaften, eine ganzheitliche in das Leben integrierte Werktätigkeit und (kirchliche) Feste und damit eine fröhliche, am Wohlbefinden des Einzelnen orientierte Art. Es liegt mir nicht daran, diese Tage wieder heraufzubeschwören. Aber ein verantwortungsvolles Teilen der Ressourcen scheint mir eine sinnvolle und erstrebenswerte Lösung. Freiheit durch Eigenverantwortung! Viele von uns befinden sich in einem Hamsterrad. Der immer mehr um sich greifende Konsumzwang und Egoismus des Einzelnen hält uns vom Essenziellen ab: Von guten Freunden, gutem Essen und Trinken, guten Büchern und Filmen.

«In vielen Kellern und Garagen findet sich

eine Anhäufung von Geräten und Werkzeugen.»

Ein konkreter Gewinn liegt für mich in einem Mehr an Lebensqualität, – vielleicht durch einen Verzicht an Konsum, auf eine Beschränkung auf wirklich benötigte, langlebige und reparierbare Konsumgüter, die Freude am Selber-Tun und eine aus dieser Haltung resultierende natürliche Nähe zu unverfälschter Nahrung und dem Teilen mit anderen.

Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin weder Kommunist noch sonst wie politisch aktiv. Ich glaube ganz einfach, es ginge uns besser, wenn wir eigen- und umweltverantwortlich handeln, bereit sind, unseren Überfluss zu teilen und uns auf das Wesentliche konzentrieren und unnötigen Ballast abwerfen. Das ist mit ein Grund, warum ich gärtnere. Ich will unverfälschte biologische Nahrung. Ich will wissen, woher mein Gemüse und meine Früchte kommen. Ein einfaches Prinzip und gleichzeitig ein grosser Luxus! u

Gartenarbeit im November

Den Garten frostsicher machen

• Auch wenn der Garten endgültig für den Winter vorbereitet und aufgeräumt wird, kommt nicht alles weg. Stauden, die Samenkapseln haben, bleiben stehen. Sie sind Schmuck im winterlichen Garten – besonders, wenn sich Reif auf ihnen ablegt. Andere Stauden wie Minze, Frauenmantel oder Beifuss können geschnitten werden.

• Sowohl Winterbeete wie auch die abgeräumten Beete sollten spätestens im November vor Frost geschützt werden. Kompost und Mulch aus Laubabfällen, Grasschnitt und anderen Gartenabfällen schützen vor Frostschäden und Nährstoffverlust. Diese Abdeckung kommt in einer etwa ein bis zwei Zentimeter dicken Schicht auf die abgeräumten Beete, denn die Mikroorganismen im Boden benötigen eine ausreichende Luftzufuhr, um die Pflanzenteile in nährstoffreichen Humus zu verwandeln. Zu dicke Schichten ersticken den Boden und führen zu Fäulnis. Ich rate ausserdem, im Herbst noch einmal die Beete von Unkraut zu befreien. Dann muss man es im Frühjahr nicht machen, wenn wieder mehr zu tun ist.

Wohin mit all dem Laub?

• Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Herbstlaub sinnvoll zu verwenden. Zusammengeharkte Laubhaufen an windgeschützten Ecken des Gartens sind wichtige Winterquartiere für Kleintiere. Leicht verrottbares Laub kann auf Beeten verteilt werden. Dadurch sinkt die Frostgefahr. Keinesfalls gehört Laub in den Hausabfall.

• In den Schattenbeeten unter Bäumen und Sträuchern können Sie das gefallene Herbstlaub ruhig liegen lassen. Schattenstauden und schattenverträgliche Bodendecker sind von ihrem Standort her eine herbstliche Laubauflage gewohnt. Den normalen Beetstauden und dem Rasen rauben die Blätter im Herbst jedoch das Licht. Verteilen Sie das zusammengerechte Laub einfach unter Ihren Bäumen und Sträuchern oder entsorgen Sie es im Kompost.

• Schwer verrottbares Laub sollte man vor dem Kompostieren schreddern. Dazu zählen zum Beispiel Walnuss­, Eichen­, Kastanien­ oder Pappelblätter. Die Kompostierung ist eine gute Möglichkeit, Herbstlaub zu entsorgen. Es sollte mit anderen organischen Materialien wie Rasenschnitt, kleinen Zweigen oder Küchenabfällen gemischt werden. Der Laubanteil sollte aber nicht mehr als etwa ein Fünftel betragen.

Kälte kann dem Rosenkohl nichts anhaben.

4Was es jetzt zu ernten gibt

• Es ist Zeit, den Chinakohl zu ernten. Das knackige Gemüse verträgt ohne Probleme leichten Frost. Daher kann es auch in den kommenden Wochen noch im Beet bleiben. Chinakohl ist leicht verdaulich. Er schmeckt roh und gekocht und enthält viel Vitamin C, Ballaststoffe und wichtige Spurenelemente.

Ab ins Haus mit den Töpfen

• Kübelpflanzen brauchen Frostschutz. Topf­Modelle aus Ton sollten nicht direkt auf dem Boden stehen, damit das Wasser ablaufen kann. Sonst gefrieren die Töpfe und zerspringen. Nicht winterharte Pflanzen im Kübel müssen ins Haus: Lilien, Oleander und Zitrusfrüchte sollten frostfrei und hell überwintern. Wer keinen Wintergarten besitzt, kann auch helle, unbeheizte Kellerräume, Garagen oder Treppenhäuser als Winterquartiere umfunktionieren. Es sollte aber gewährleistet sein, dass das Thermometer nicht unter die Null­Grad­Grenze sinkt. Je kühler die Überwinterungstemperatur ist, desto dunkler kann auch der Raum sein.

• Im Herbst sollten die Wurzeln von Blumen, wenn sie in Kästen gepflanzt werden, mit möglichst viel Erde umgeben sein: Das schützt vor Frost. Bei der Herbstbepflanzung kommen deshalb am besten breite und tiefe Kästen zum Einsatz. Dünger brauchen die Wurzeln den Winter über nicht: Die Nährstoffe in der Blumenerde reichen ihnen. Zu den klassischen Herbstblühern zählen Chrysanthemen, Erica und Astern.

• Frühsorten des Rosenkohls dürfen zwar schon ab September geerntet werden, die Haupterntezeit ist aber von November bis Dezember. Leichter Frost schadet dem Kohl nicht. Er kann sogar dafür sorgen, dass die Röschen erst das richtige Aroma bekommen. Durch die Minusgrade erhöht sich der Zuckergehalt im Gemüse. In sehr rauen Gegenden mit anhaltendem Frost sollte man die Pflanzen aber trotzdem mit Vlies oder Reisig schützen. Es empfiehlt sich, die Röschen nicht bei Frost zu pflücken, sondern zu warten, bis das Gemüse aufgetaut ist. Entnommen werden die Röschen von unten nach oben – das garantiert ein Nachwachsen der Knospen und damit spätere weitere Erntemöglichkeiten. Auch Kürbis, Lauch, Endivie, Feldsalat, Radicchio, Fenchel, Pastinake, Schwarzer Rettich, Randen, Schwarzwurzel, Steckrübe, Topinambur, Blumenkohl, Brokkoli, Pak­Choi, Grünkohl, Weisskohl, Spitzkohl und Wirsing warten auf die Ernte

• Damit Sie auch in den Wintermonaten nicht auf den Geschmack von frischem Schnittlauch verzichten müssen, lohnt es sich, ihn jetzt in Töpfe einzusetzen. Zum Antreiben gräbt man den Schnittlauch vor Beginn der Frostperiode aus und lässt den Wurzelballen einfach auf der Erde liegen. Nachdem dieser einmal durchgefroren ist, kann man ihn eintopfen und bei etwa 18 Grad auf dem Fensterbrett oder im Gewächshaus weiter kultivieren.

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Der Schiefstand der Grosszehe, medizinisch Hallux Valgus, ist die am häufigsten vorkommende Fussfehlstellung. Für Hanwag Grund genug, passende Berg- und Trekkingschuhe für Betroffene anzubieten. Die sogenannten Bunion-Modelle mit speziellem Leisten und weichem Lederfutter entwickelten sich schnell zu Bestsellern. Stellvertretend für dieses Konzept wurde der «Tatra Bunion GTX» mit dem «Outdoor Industry Award 2014» ausgezeichnet. Preis Tatra Bunion Men / Lady Fr. _ Mehr Infos unter www.hanwag.de

Natur

Sterngucker im November_ Winzige Körnchen, gross am Himmel

Die Leoniden Sternschnuppenschauer sind vom 10. bis 23. November zu beobachten, wobei das Maximum in der Nacht vom 17. auf den 18. November erwartet wird. In dieser Zeit durchquert die Erde die Staubwolken des Kometenschweifes Tempel-Tuttle. Wenn diese nur millimetergrossen Körnchen in die Erdatmosphäre eintauchen, werden sie von der Reibung in der Lufthülle bis zur Weissglut aufgeheizt und erscheinen als Sternschnuppen. Die Leoniden sind mit rund 250 000 Kilometer pro Stunde sehr schnell und scheinen alle von einem Punkt auszustrahlen, der sich im Sternbild Löwe befindet – daher der Name. Dies ist ein rein perspektivischer Effekt – ähnlich demjenigen, der auftritt, wenn man im Auto durch fallende Schneeflocken fährt. Auch in diesem Fall scheinen die Schneeflocken alle von einem Punkt vor dem Beobachter auf ihn zuzufliegen. Jeweils zwischen Mitternacht und Morgen erscheinen am meisten Sternschnuppen am Himmel. Andreas Walker

Andreas Krebs wurde

DLesen_ Augen der Alpen n den Alpen gibt es unzählige Felsöffnungen, die zweimal jährlich für ein Lichtspektakel sorgen. Die Sonne scheint genau durch die Öffnung und lässt einen Lichtkegel entstehen, so zum Beispiel beim Martinsloch im Glarnerland. Kurt Derungs geht in seinem Buch den geologischen, archäologischen und astronomischen Seiten der Sonnenlöcher nach. Zudem beleuchtet er die kulturgeschichtliche Bedeutung und erzählt von den Sagen und Mythen dieser Lichtphänomene, die sowohl verehrt als auch dämonisiert wurden. _ Kurt Derungs: «Augen der Alpen», Edition Amalia, 2014, Fr. 36.90

as Hornissenvolk in unserem Gartenhäuschen hat sich gut entwickelt («natürlich» 07/08-14). Gegen Ende September konnten die ersten Jungköniginnen beobachtet werden; die Königin flog aus, um zu sterben; das Nest hatte seine endgültige Grösse von etwa 50 × 30 Zentimeter und geschätzten 300 bis 500 Tieren erreicht. Die Arbeiterinnen waren fortan nur noch mit der Fütterung der Geschlechtstiere beschäftigt. Eines schönen Oktobertages schwärmten diese aus zur Paarung. Männchen und Arbeiterinnen starben bald danach. Die begatteten Jungköniginnen suchten geschützte Unterschlüpfe, wo sie überwintern. Mögen viele von ihnen den Winter überstehen und im kommenden Frühjahr ein neues Volk gründen – vielleicht ja auch wieder in unserem Gartenhäuschen. Andreas Krebs _ Filme über Hornissen: www.natuerlich-online.ch/surftipps

Der erste Schnee

Die Winterpneus sind noch nicht montiert und der Garten ist auch noch nicht in Ordnung gebracht. So überrascht viele von uns jedes Jahr von neuem sind, so zuverlässig kommt er jedes Jahr: der erste Schnee. Im Mittelland oft im November. Für die meisten Menschen beginnt damit gefühlsmässig der Winter. Stadt und Land tragen – wenn auch nur für einen Tag oder eine Nacht – zum ersten Mal ein winterliches Kleid. Zahlen zum ersten Schnee:

Orte Frühester Schnee Spätester Durchschnitt

In Zürich 07.10.1936 11.02.1990 22.11.

In Bern 25.10.1931 20.02.1993 25.11. In Arosa 03.08.1983 29.10.1953 07.09.

Wer sich weisse Weihnachten wünscht, reist am besten ins Tessin: In Lugano ist der statistisch errechnete mittlere Termin für den ersten Schneefall am Weihnachtstag, 25. Dezember.

Quelle: Bundesamt für Meteorologie (Zahlen beziehen sich auf die Periode von 1931 bis 2013).

Mehr als nur 1 PS

Holzarbeiten in ökonomisch genutzten Wäldern werden heute meist von schweren Maschinen besorgt. Stimmt und stimmt nicht. Denn seit einigen Jahren kehrt ein jahrhundertelang prägend gewesenes Tier in dieses Metier zurück: das Pferd. Text: Hans Keller

Schräg zwischen den Bäumen hindurchdringende Sonnenstrahlen beleuchten Pferdeführer und Pferd, dessen Flanke goldbraun schimmert. Helle Flecken am Boden zeigen Stellen an, wo das Sonnenlicht auf den Schnee trifft, daneben verliert sich der Wald im Schatten. Adrien Cattin und sein Hengst Holaf sind dabei, einen Baumstamm aus dem Dickicht herauszuziehen. «Maximal eine Tonne kann das Tier so ziehen», erklärt der Förster. Drei bis vier Baumstämme schafft das Team Adrien-Holaf pro Tag. Die Holzarbeit wird vorzugsweise im Winter verrichtet, weil sich in dieser Jahreszeit alle Kräfte in die Wurzeln zurückgezogen haben und das Holz deshalb besonders trocken ist. Abgesehen vom Hochsommer kann aber auch in anderen Monaten gefällt werden. Charakteristisch jedoch sind

die Klopf- und Sägegeräusche in den Monaten Oktober bis April und Mai.

Mit Maschine und Pferd

«Ein Pferd, das diese Arbeit verrichtet, muss ganz bestimmte Eigenschaften haben», sinniert Adrien Cattin. Lernfähigkeit und Geduld sind zwei solcher Merkmale. Im grossen Wohnraum seines Hauses im jurassischen Les Bois präsentiert Cattin Zeitungsartikel und Magazine, in denen über ihn und seine Arbeit mit Holaf berichtet wurde. Les Bois liegt nördlich von La Chaux-de-Fonds im typischen Freiberger Teil des Kantons Jura. Die Waldarbeit ist für diese Gegend, geprägt von sanften Hügeln, Baumgruppen und mächtigen Einzeltannen, prägend.

Der 52-jährige Cattin steckt seine ganze Leidenschaft in die Waldarbeit. Sie mag folkloristisch wirken, ist es aber kei-

nesfalls; das sogenannte Holzrücken, das er zusammen mit seinem 8-jährigen Freiberger Holaf erledigt. Bereits beim Fällen des Baumes kommt das Pferd zum Einsatz. Danach kommt die Hauptarbeit: Pferd und Führer «rücken», ziehen, den Baumstamm bis zur sogenannten Rückegasse, wo er deponiert wird. Dafür gibt es doch heute Fahrzeuge, die alles maschinell erledigen, vom Abschleppen der gefällten Bäume bis zur Entastung, mag man denken. Was natürlich stimmt. Aber Cattin weiss die Arbeit mit Pferden zu verteidigen. «Das Pferd arbeitet dort, wo es um das Fällen und Transportieren von Bäumen in unwegsamem Gelände geht.» Das Tier bringt Stämme bis zu einer Stelle, wo entsprechende Maschinen das Holz weiterverarbeiten oder abtransportieren können. «Wir brauchen beides, die Maschinen und die Pferde, für eine effektive Holzarbeit in unseren Wäldern.»

Tatsache ist, dass diese traditionelle Art des Holzens in den letzten Jahrzehnten durch hochtechnisierte Methoden fast verdrängt wurde. Früher gehörte das Holzrücken mit Pferden zum

Wie Hiba haben Tausende von syrischen und irakischen Flüchtlingskindern keinen sicheren Ort, um den Winter zu überleben. Schützen Sie ein Kind. Schenken Sie eine Zukunft.

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«Pferde schonen den Boden und sorgen so dafür, dass der Wald als einzigartiges Ökosystem möglichst wenig belastet wird.»

Alltag der Waldarbeit. Das althergebrachte System ist auch äussert effizient, vorausgesetzt Forstwarte, Pferdeführer und Pferde sind entsprechend gut ausgebildet, wie Fachmann Cattin erklärt. Ausserdem können Pferde auch bestens an Hanglagen und in schwierigem Gelände eingesetzt werden.

Die Vorteile des Holzrückens mit gut trainierten Pferden sind evident. Wesentlich beweglicher als Maschinen, wenn es etwa darum geht, Baumstämme im Slalom

aus dem Wald zu ziehen, schonen Pferde den Boden und sorgen so dafür, dass der Wald als einzigartiges, verletzliches Ökosystem durch die Holzarbeit möglichst wenig belastet wird. Sogenannte Vollernter, Maschinen, die Bäume fällen, entasten und dann zum Abtransport stapeln, können beladen gegen 30 Tonnen wiegen. Zu viel Gewicht für den Waldboden, der dadurch zunehmend verdichtet. Das Holzrücken mit Pferden schaffe neue Perspektiven, ist der Förster überzeugt. Cat-

tin sieht das Holzrücken als Möglichkeit, wirtschaftliche Rentabilität und Umweltund Naturschutz in Einklang zu bringen. Dieses System der Zusammenarbeit von Mensch, Tier und Maschine bedeute für den Menschen zudem einen Gewinn an Arbeitsfreude und Arbeitsergonomie.

Eine Vertrauensbeziehung

Stichwort Arbeitsfreude: Wenn Adrien Cattin über die Symbiose zwischen ihm und seinem Hengst Holaf spricht, gerät

Schwitzen erlaubt: Pferd und Führer vollbringen Höchstleistungen.

«Holaf ist sehr auf den Tonfall meiner Stimme sensibilisiert.»

Wenn der Winter kommt. Die gute Wa hl bei Entzündung, Juckreiz und Trockenheit der Augen und der Ha ut in der kalten Jahreszeit. Erhältlich in Apotheken und Drogerien. Lesen Sie die Packungsbeilagen.

der eher zurückhaltende Jurassier ins Schwärmen. «Mich fasziniert die Beziehung zwischen Mensch und Pferd. Holaf reagiert vor allem auf meine Stimme, auf milde oder scharfe Töne und auf leichten Druck des Halfters.»

Das Pferdegehege befindet sich hinter dem Haus neben einer Scheune: Kaum ist Cattin in der Nähe von Holaf, reagiert das Pferd freudig und kommt näher; die Vertrauensbeziehung zwischen Mensch und Tier ist offensichtlich. Zwei Jahre hat Cattin mit Holaf auf dessen Einsatz im Wald trainiert. Neben der Führung des Pferdes ist es vor allem Cattins Stimme, die den Hengst bei der Arbeit leitet. «Holaf ist sehr auf den Tonfall meiner Stimme sensibilisiert, es genügt eine bestimmte Nuance bei dem, was ich sage, um das Ross in der gewünschten Art und Weise reagieren zu lassen.»

Holzrücken als Wettbewerb

Wie sehr sich Waldarbeitspferde – obschon sie das meist auch können – etwa von reinen «Kutschenpferden» unterscheiden, konnte man diesen September anlässlich eines sogenannten Traditions-Turnieres in Rothenburg bei Sempach feststellen. An dieser volksfestartigen Veranstaltung fanden zwei Events statt: Zum einen ein Wettbewerb unter Lenkerinnen und Lenkern, die in alten Kutschen, Chaisen und Wagonetten mit vorgespannten Pferden einen Parcours befuhren. Auf einem Feld daneben wiederum massen sich Pferdehalter mit ihren trainierten Rossen im Holzrücken. Die Waldarbeit als Sport, an dem sich rund fünfzig Mensch/Pferde-Paare messen.

Am Start des Parcours lagen drei fünf Meter lange Baumstämme aufeinander. Ein Halter mit einem gemächlich schreitenden Ross näherte sich, der oberste Stamm wurde ans Pferd gekettet. Pferd und Lenker mussten den Parcours innerhalb nützlicher Frist bewältigen. Nachgeahmt wurden dabei selbstverständlich die Arbeiten, die auch im Wald verrichtet werden, das Pferd zog den Stamm beispielsweise im Slalom zwischen Markierungen hindurch oder es galt, den Baum auf eine Art Winkel zu hieven. Weiter ging es durch einen Wassergraben, den die Pferde nicht besonders mögen. Schliesslich musste das Pferd den Stamm wieder auf die beiden anderen am Start ziehen – allerdings quer und nicht längs.

«Es gibt rund fünfzehn HolzrückeWettbewerbe in der Schweiz. Bewertet wird die möglichst einwandfreie Erledigung der Arbeit sowie die Zeit», erklärt Alois Röllin, der mit seinem Haflinger Aldino in Rothenburg teilnahm und letztes Jahr Schweizer Meister im Holzrücken wurde. Der 67-jährige Röllin ist Bauer in Menzingen im Kanton Zug. Er betreibt das Holzrücken vorwiegend als Wettbewerb und nur an wenigen Tagen im Jahr als Waldarbeit. Im Gegensatz zu Adrien Cattin, der je nach Auftragslage durchschnittlich drei- bis viermal monatlich zusammen mit Holaf im Wald unterwegs ist. Gewonnen hat in Rothenburg übrigens Peter Nussbaumer mit seinem Hengst Nico. Auch ein Freiberger wie Cattins Holaf, eine Rasse, die sich besonders gut für Holzrückarbeiten eignet. ◆

Warm zugedeckt gehts nach getaner Arbeit nach Hause.

Lernfreudig, «kompakt» und «quadratisch»

Freiberger Pferde sind die einzige ursprüngliche und noch existierende Schweizer Pferderasse. Ihre Heimat hatten und haben die Tiere im Jura, der zur Zeit der französischen Revolution und Napoleon zu Frankreich gehörte. Die Pferdezucht hatte eine wichtige Bedeutung in der Region. Napoleon bediente sich in den Ställen und liess lediglich ein paar alte Gäule zurück. Trotzdem gelang es ein paar Haltern, gute Zuchttiere zu retten. 1815 gelangte der Jura zum Kanton Bern. Die Behörden stellten rasch fest, dass sich aus dem übrig gebliebenen Bestand durchaus etwas machen liess. Im Jahr 1821 fanden die ersten Schauen statt. Heute zieht der alljährliche Pferdemarkt «Marché Concours» in Saignelegier Zehntausende von Besuchern an.

Das Aufkommen der Eisenbahn Mitte des 19. Jahrhunderts machte den Schweizer Pferden ihren Platz in der «Gesellschaft» aber zunehmend strittig. Typische Reit- und Kutschpferderassen verschwanden langsam eine nach der anderen. Dank der Unterstützung von Bund und Kantonen, die ein Pferd suchten, «das man in der Landwirtschaft gut gebrauchen kann» und vielleicht auch dank seinem angenehmen und ruhigen Naturell konnte sich das Freiberger-Pferd als einziges Schweizer Pferd behaupten, auch wenn es in den 1960erJahren abermals Konkurrenz auf Rädern bekam: Bauern waren nicht mehr mit dem Pferd, sondern mit dem Traktor unterwegs. Heute sind die Freiberger vor allem auch als Freizeitbegleiter geschätzt: als Reitpferd und als Kutschenpferd. Sie gelten als sehr lernfähig, genügsam und besonnen. Das Äussere beschreibt Wikipedia wenig charmant als «kompakt» und «quadratisch». Das nationale Gestüt befindet sich in Avenches; mehr als zwei Drittel aller Zuchthengste leben dort. Pferdebesitzer bekommen in Avenches Beratung und Unterstützung. tha

Der Hirsch weist

Das vornehme Tier erschien wieder, und es war den beiden Königstöchtern, als wollte es sie veranlassen, ihm zu folgen.

den Weg

Auf den Spuren zweier Königstöchter vom Uetliberg in die Stadt Zürich wandern und dabei uralte Siedlungsgebiete und Gräber entdecken.

Text: Barbara Hutzl-Ronge

Das ist eigentlich eine Wanderung für Frühaufsteher, denn von den Baldern aus die Sonne aufgehen zu sehen, ist ein besonderes Erlebnis. Weil zu dieser Zeit aber noch keine Seilbahn fährt, muss der doch ziemlich steile Weg von Adliswil über die Felsenegg bis nach Baldern zu Fuss gemacht werden.

Aber zuerst wollen wir in die Vergangenheit eintauchen: Abgeschieden von allem Weltenlärm lebten auf der Burg Baldern auf dem Zürcher Uetliberg die beiden Königstöchter Hildegard und Berta. Eines Abends, als ein lauer Wind die ersten Kirschblüten durch die Luft tanzen liess, überfiel sie ein grosses Verlangen, sich im Wald zu verlustieren. Obwohl sie sich fest vorgenommen hatten, beim Verklingen der letzten Vogelstimme in die Burg zurückzukehren, gefiel es ihnen im rauschenden Hochwald so gut, dass sie blieben, bis die Nacht hereinbrach. Mit einem Mal bemerkten sie einen wunderbaren Glanz zwischen den Bäumen. Und es erschien ihnen ein grosser, weisser Hirsch, auf dessen Geweih zu ihrem Erstaunen zwei Kerzen brannten. Langsam gingen Hildegard und Berta auf ihn zu. Plötzlich war er aber verschwunden und sie fanden sich unversehens daheim vor dem Burgtor wieder.

Vom Berg in die Stadt

Am folgenden Abend gingen die beiden Schwestern wieder in den Wald. Sie hatten geträumt, der Hirsch könne eine Bedeutung für sie haben und sei von Gott geschickt worden. Und richtig, das vornehme Tier erschien wieder, und es war den beiden Königstöchtern, als wollte es sie veranlassen, ihm zu folgen. Sie gingen ein Stück des Weges mit ihm, doch kehrten sie ängstlich in die Burg zurück. Nun aber wurde ihnen das Herz schwer. Sie fanden keine Ruhe mehr und beschlossen, dem Hirsch zu folgen, falls er sich nochmals zeigen sollte. In aller Morgenfrühe traten sie mutig in den dunklen Wald hinaus, wo ihnen der Hirsch auch schon entgegenkam. Die Lichter auf sei­

Auf dem Zürcher Hausberg

Ausgangspunkt

Zug bis Adliswil, Luftseilbahn Adliswil–Felsenegg

Endpunkt

Zürich Hauptbahnhof

Route

Von der Felsenegg auf dem Gratweg bis zur ehemaligen Burg Baldern. Weiter zum Uetliberg Kulm von dort via Fürstinnengrab (Sunnenbüel) zum Quellgebiet mit Nymphenweiher. Dann auf dem Hohensteinweg hinunter bis zur Station Triemli der Uetlibergbahn. Zug bis Zürich Hauptbahnhof. Die Strassen und Wege auf dem Uetliberg sind grösstenteils markiert. Auch auf besondere Orte (Grabhügel) wird hingewiesen.

Wanderzeit

3 ¼ Stunden von der Bergstation Felsenegg bis Zürich Hauptbahnhof.

Varianten: Aufstieg Adliswil–Felsenegg 1 Stunde, Spaziergang Zürich Hauptbahnhof –Fraumünster 15 Minuten.

Einkehren

Restaurant auf der Felsenegg, Berggasthaus Uto Staffel, Restaurant Uto Kulm, Restaurant Gmüetliberg. Tipp: Teehaus Jurablick, idyllisch gelegenes Gasthaus mit lokalen Spezialitäten. Nur Freitag bis Sonntag geöffnet. Liegt in der Nähe des Grabhügels.

Weitere Informationen www.uetlibergverein.ch, www.szu.ch, www.erratiker.ch

nem Geweih schienen diesmal doppelt so stark zu leuchten, und sie folgten ihm den Grat entlang durch die erwachenden Auen bis mitten hinein in die Stadt Zürich. Dort führte er sie zur Stelle an der Limmat, wo die Stadtheiligen Regula, ihr Bruder und der heilige Felix begraben lagen. Die Königstöchter verrichteten dort ihr Gebet und kehrten dann auf die Burg zurück. Noch zweimal führte sie der Hirsch zu dieser Stelle. Da verspürten beide das Bedürfnis, an diesem Ort leben zu wollen. Auf ihren Wunsch hin errichtete ihr Vater, König Ludwig, im Jahr 853 das Kloster Fraumünster, dem Hildegard umsichtig als erste Äbtissin vorstand.

Begehrtes Siedlungsgebiet

Heute würde man den Hirsch wohl als Krafttier der beiden Königstöchter und ihre Erfahrung als Initiationsreise bezeichnen. Im Bewusstsein einer grossen göttlichen Kraft hinter allem Lebendigen hatten sich die beiden Frauen lange Zeit auf dem Kraftort Baldern mit der Natur verbunden. Doch Gebet, Meditation und Naturverbundenheit allein waren nicht Hildegards und Bertas Schicksal. Sie sollten in der Welt tätig werden und der Hirsch zeigte ihnen den Weg. Die Wanderung von der Felsenegg nach Zürich führt auch uns den Albisgrat entlang. Bald öffnet sich eine liebliche Aussicht über die Hügel bis hin zu den Bergen bei Zug und Luzern. Je näher wir dem Ausflugsziel Uetliberg Kulm kommen, desto belebter wird der Weg. Kein Wunder zieht es Zürcher und Zürcherinnen auf diesen Berg. Er ist seit fünfeinhalb Jahrtausenden begehrtes Siedlungsgebiet. Schon in der Jungsteinzeit lebten hier Menschen in kleinen Gehöften. Kurz nach Mitte des

6. Jahrhunderts vor Christus entstand ein frühkeltischer Fürstensitz: mit einer durch einen grossen Graben gesicherten Burg auf dem Uto Kulm.

Pforte zur Anderswelt

Die Quellen zu hüten und rein zu halten, ist für Menschen, die auf einem Berg leben, überlebenswichtig. Wer immer über die Jahrtausende auf dem Uetliberg lebte, war auf das Quellwasser angewiesen, das auf dem Berg zutage tritt. In allen Kulturen und Zeiten haben Menschen um die Bedeutung des Wassers gewusst und den Ort, wo es hervortrat, aus diesem Grund als heilig verehrt. Unsere heutige Kultur lässt ein solches Bewusstsein vermissen. Das Quellgebiet des Uetlibergs ist ein wunderbarer Ort. Dort, zwischen Aegertenweg und Hohensteinweg auf dem Abstieg in Richtung Stadt, liegt auch eine Teichquelle, der Nymphenweiher, die inmitten von Eschen, Buchen und Tannen aus dem Boden tritt. Am Rand wachsen Lilien und seltene Wasserpflanzen, verschiedene Moose beleben abgestorbene Baumstämme. Wenn man dort in der Stille, ab vom Wanderweg, beobachten kann, wie das Sonnenlicht auf die Wasseroberfläche trifft, versteht man auf einmal, warum die Kelten dachten, jede Quelle sei eine Pforte zur Anderswelt. Wie über der Wasserfläche, so spiegelt sich auch unter ihr eine ganze Welt.

Zurück auf dem Hohensteinweg geht es hinunter bis zur Station Triemli. Von dort bringt einen die Uetlibergbahn in den Hauptbahnhof. Wer mag, spaziert dann noch der Limmat entlang zum Fraumünster, der sagenumworbenen Wirkungsstätte der Heiligen Hildegard und Berta. u

U etliberg und das ehemalige Schloss Baldern.

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Wettbewerbsfrage

Wie hiessen die Königstöchter?

A: Berta und Waldtraut

B: Hildegard und Berta

C: Hildegard und Marta

Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt; der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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• Erika Enderli, Wädenswil

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Leben

Lesen_ Lassen Sie Ihr Hirn nicht unbeaufsichtigt

Wir verlieren etwa 50 000 bis 100 000 Hirnzellen pro Tag, neue kommen lediglich etwa 50 dazu. Panik ist deshalb aber nicht angesagt. Doch vielleicht tun wir gut daran, etwas mehr zu verstehen, was da in unserem Kopf so alles abgeht. Die Gedächtnisweltmeisterin Christiane Stenger hat darauf Antworten und gibt in ihrem Buch Tipps, wie man sein Hirn entspannt und doch effizient durch den Alltag «lenkt».

_ Christiane Stenger: «Lassen Sie Ihr Hirn nicht unbeaufsichtigt», Campus Verlag, 2014, Fr. 27.90

Verhaltensforschung_ Nichts tun geht nicht

DAlleine mit sich selbst und nichts zu tun. Das ist ein Zustand, den vor allem Männer schlecht aushalten. Mit der Aufforderung, einfach seinen Gedanken nachzuhängen, liessen US-Forscher Testpersonen im Alter von 18 bis 77 Jahren maximal eine Viertelstunde allein in einem Raum. Die meisten berichteten anschliessend, dass sie es schwierig fanden, sich zu konzentrieren. Ebenso, dass es eine unangenehme Erfahrung war. Zwei Drittel der männlichen Teilnehmer waren in einem zweiten Versuch sogar bereit, sich selbst leichte Elektroschocks zu verpassen, statt einfach nichts zu tun. tha

Empathie_ Erfahrung verbindet

Die Adventszeit steht vor der Tür: Die Zeit, in der es sowohl sehr hektisch als auch sehr besinnlich zu- und hergehen kann. Und die Zeit der Spenden. Doch wer spendet und wofür? Mit Experimenten gingen texanische Forscher dieser Frage nach («NZZ am Sonntag»). Die Versuchsteilnehmer sollten Geld für Menschen mit Alkoholoder Drogenproblemen spenden. Es zeigte sich, dass jene Personen besonders grosszügig waren, die in ihrem Leben schon mit eigenen Schwächen konfrontiert waren. Jene mit hohen moralischen Anforderungen an sich und ihr Tun zeigten sich hingegen knausrig. tha

» Ein guter Rat ist wie Schnee. Je sanfter er fällt, desto länger bleibt er liegen und umso tiefer dringt er ein. « Simone Signoret, Schauspielerin und Autorin, 1925 – 1985

Wohin Grössenwahn führen kann

Es ist eine Geschichte mit dem Untertitel «Ich kann mir alles kaufen». Warum es in Kolumbien wilde Nilpferde gibt.

Dass sich Despoten und andere extrovertierte Bösewichte gerne eine möglichst grosse und exotische Menagerie wie einst der englische König zutun, ist nichts Neues. Doch was passiert mit diesen privaten Zoos, wenn der Herrscher gestürzt oder wie im Fall des kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar erschossen wird? Bis auf die Nilpferde, die sich Escobar hielt, wurden alle Tiere, darunter auch Elefanten und Giraffen, auf andere Anlagen verteilt. Die vier Nilpferde wurden sich selbst überlassen, was ihnen aber offenbar gut bekam. Inzwischen sollen sich auf dem leerstehenden 20 Quadratkilometer grossen Gelände 50 bis 60 Nilpferde tummeln, berichtet die «Frankfurter Allgemeine Zeitung». Aber nicht nur das: Die Tiere lassen sich in den

seichten Gewässern der Region gerne treiben. Und so wurden auch 250 Kilometer von der ehemaligen Ranch schon Nilpferde gesichtet, zur Freude und zum grossen Erstaunen der Einheimischen. Das Problem sei, dass viele Kolumbianer keine Angst vor den Tieren hätten. Eltern hätten Jungtiere auch schon zusammen mit ihren Kindern eingefangen, weil die Dickhäuter so niedlich aussehen, berichtete ein Verantwortlicher, der die Tiere beobachtet. Doch Nilpferde können äusserst aggressiv werden und ihr Territorium energisch verteidigen. Niemand fühlt sich für die Tiere richtig verantwortlich, und doch ist allen klar, dass etwas unternommen werden muss. Die Regierung ist nicht bereit, die Kosten für ein Reservat zu übernehmen. Die bis zu drei Tonnen schweren Tiere einzufangen sei überdies schwierig, die Option, sie zurück in ihre Heimat Afrika zu bringen, ist auch keine. Ein kolumbianischer Biologe schlug deshalb vor, die Flusspferde zu erschiessen und zu essen. Aus Angst vor schlechter Presse hat die Bevölkerung diese Idee abgelehnt. tha

Drecksgeschäfte

Umweltkatastrophen, Zwangsumsiedelungen, Korruption, Kriege, Klimawandel – der Rohstoffabbau und -handel hat verheerende Folgen. Und die Schweiz steht in der Verantwortung.

OText: Andreas Krebs

hne Öl keine grenzenlose Mobilität, ohne Seltene Erden keine Handys, ohne Phosphat kein billiger Dünger. Ohne Rohstoffe geht heute gar nichts mehr. «Die Anzeichen mehren sich, dass die Zeit billiger Rohstoffe bald vorbei sein wird», schreibt der italienische Chemiker Ugo Bardi in seinem Buch «Der geplünderte Planet». «Unsere Kinder und Enkel werden in einer Welt mit weniger Ressourcen auskommen müssen.» Denn es drohe nicht nur der «Peak Oil» – ein Wendepunkt für die Menschheit –, sondern der «Peak Everything». «Fast alle wichtigen Metalle werden in den nächsten Jahrzehnten knapp», so Bardi. Besonders fatal: Für die Produktion erneuerbarer Energien sind viele von diesen Metallen unersetzlich. Wir müssen unseren Lebensstil also dringend überdenken und unsere Wirtschaft umbauen, wenn künftige Generationen eine faire Chance haben sollen.

Süchtig nach Öl

Öl ist – auch geostrategisch – der wichtigste und am heftigsten umkämpfte Rohstoff. In Saudi Arabien, Irak, Iran und Russland gibt es die grössten Reserven. Die Vereinigten Staaten hingegen waren seit den 1970er-Jahren immer mehr auf Erdölimporte angewiesen – bis sie das hochriskante Fracking entdeckt haben. 1981 wurde weltweit erstmals mehr Erdöl verbraucht, als neue konventionelle Vorkommen entdeckt wurden; seitdem ist diese Lücke beständig grösser geworden. Die ASPO (Association for the Study of Peak Oil and Gas) schätzt, dass der Peak für die Förderung konventionellen Öls im Jahre 2004 bereits erreicht wurde. Mehr als 50 Länder fördern heute weniger Erdöl als früher. Deshalb wird versucht, mit neuen Methoden dieses «Leck» zu stopfen. Doch die Förderung sogenannter unkonventioneller Öle ist nicht nur schwierig und kostspielig, sondern vor allem ökologisch ein Desaster. Die Förderung von Schieferöl, Tiefseeöl und

Reinkarnations-Analyse Rückführungen

Der sanfte Weg zur Bewältigung existentieller Krisen

Wir quälen uns mit immer wiederkehrenden Ängsten und Phobien, haben seelische Blockaden oder kämpfen gegen unerwünschte Verhaltensmuster und wiederkehrende Konfliktsituationen.

Dank Rückführungen in frühere Existenzen können wir die Ursachen unserer Probleme wahrnehmen und auflösen. Das Erkennen und Verarbeiten von Konflikten und traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit, beeinflussen positiv unser heutiges Leben und erhöhen unsere Lebensqualität.

Barbara Bachmann – 8247 Flurlingen

Dipl. Hypnotherapeutin AGW – Leiterin ECPS

Prof. Mitglied IARRT, CA USA / S.P.R. London UK T. 052 659 10 63 • bbachmann@ecps.ch • www.ecps.ch

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natürlich basisch

40

verschiedene Metalle stecken in einem Handy.

1500 Milliarden

Dollar gab die Öl- und Gasindustrie von 2010 bis 2012 für die Erkundung, die Erschliessung neuer Lagerstätte und für die Produktion aus.

50 %

beträgt in der Schweiz der Anteil von Erdöl am Gesamtenergieverbrauch.

200 000 Tonnen

Elektromüll verursacht die Schweiz pro Jahr.

1981

wurde erstmals mehr Erdöl verbraucht, als neue Vorkommen entdeckt wurden.

700 Milliarden

Franken betrug der Wert der in der Schweiz gehandelten Rohstoffe 2011.

Polaröl wird stark vorangetrieben und führt gemäss Expertenmeinung unweigerlich zu einem Klimakollaps. Um solche Öloder Gasreserven zu erschliessen, wird mit der Methode des Frackings gearbeitet. Im Englischen bedeutet to fracture «aufreissen/ aufbrechen»: Der Boden einer Lagerstätte wird mit Wasser und giftigen Chemikalien unter enormem Druck «aufgebrochen» mit dem Ziel, Erdgas oder Öl besser aus Gesteinsschichten lösen zu können. Die eingesetzten Chemikalien, die ins Grundwasser gelangen, können zu Leberschäden, chronischen Nervenschäden und Krebs führen. Und das freigesetzte Methangas übertrifft das Treibhauspotenzial von Kohlendioxid um ein Vielfaches.

Neue Wirtschaftsmodelle sind nötig

Gemäss der UNO-Umweltbehörde würde sich ohne Kursänderung der Verbrauch von Mineralien, Erzen, fossilen Brennstoffen und Biomasse bis 2050 verdreifachen. Eine baldige und drastische Entkoppelung des Ressourcenverbrauchs von der Wirtschaftsentwicklung ist deshalb dringend nötig. Und möglich: Sharing Economy (nutzen statt besitzen), cradle to cradle (Kreislaufwirtschaft nach dem Vorbild der Natur), Wiederverwendung von Produkten, Urban Mining (Rückgewinnung von Rohstoffen aus Abfall), Cleantech (eine Strategie des Bundes für Ressourceneffizienz und Erneuerbare Energien), Mässigung und Kooperation sind nur ein paar Stichworte für neue Wirtschaftsund Lebensweisen, die im Kleinen schon begonnen haben. Reiche Länder wie die Schweiz stehen besonders in der Verantwortung. Wir importieren 40 Tonnen Waren pro Kopf und Jahr. Und brauchen jeden Tag 40 Millionen Liter Erdöl. Würden weltweit alle Bewohner so wie die Schweizer Bevölkerung leben, wären 2,8 Erden nötig. Alleine für die Gewinnung der über 40 verschiedenen Metalle, die in einem Handy stecken (welches wir im Schnitt alle 14 Monate ersetzen), werden jährlich Millionen

Rohstoff-Fluch: In Ländern, die reich an Rohstoffen sind, wird die Armut häufig noch verschärft. Minenarbeiter in Südafrika.

Tonnen Erzgestein bewegt. Solche Abbaugebiete präsentieren sich als gigantische Krater von mehreren hundert Metern Tiefe und über einem Kilometer Durchmesser. Verseuchtes Erdreich und Wasser, feinstaub- und schwefelgeschwängerte Luft, Menschen mit Atemwegs- und anderen Erkrankungen sind die hässlichen «Begleiterscheinungen» dieses Raubbaus. Die Arbeiter sind nicht nur unmittelbar durch ihre Tätigkeit gesundheitlich gefährdet, sie leiden auch unter dem sogenannten «Rohstoff-Fluch». Damit wird das Phänomen bezeichnet, dass sich in Ländern, die reich an mineralischen und fossilen Rohstoffen sind, die Armut häufig noch verschärft. 12 der 25 Länder mit der weltweit höchsten Kindersterblichkeit sind rohstoffreiche, afrikanische Länder. Von den Bodenschätzen profitiert lediglich eine kleine, oft kor-

Der Transithandel

Der Rohstoffhandel macht laut Nationalbank 94 Prozent des Schweizer Transithandels aus. Dabei verkaufen inländische Unternehmen im Ausland erworbene Waren wiederum im Ausland. Der Wert der verkauften Rohstoffe betrug 2011 über 700 Milliarden Franken – deutlich mehr als das Bruttoinlandprodukt der Schweiz, zu dem die Rohstoffbranche lediglich etwas mehr als drei Prozent beiträgt.

Rohstoffmarktaufsicht Schweiz ROHMA

Vorerst ist die ROHMA eine fiktive Behörde. Die Erklärung von Bern (EvB) möchte damit eine «Aufsicht als Gütesiegel für den Rohstoffplatz Schweiz» erreichen; eine Instanz zur Regulierung und Überwachung des Rohstoffmarktes – für eine nachhaltige und gerechte Rohstoffgewinnung, aber auch zur Stärkung der Schweizer Wirtschaft.

rupte Elite im Land. Und internationale Firmen wie BP oder Glencore Xstrata, die riesige Gewinne einfahren, aber kaum Steuern zahlen.

Undurchsichtiges Geflecht

Und mitten in diesem gewinnträchtigen Milliardengeschäft steht die Schweiz: Zug und Genf gehören zu den wichtigsten RohstoffHandelsplätzen der Welt. Im Kanton Zug sind beispielsweise die Rohstoffhändler Glencore, umsatzmässig das zweitgrösste Unternehmen der Schweiz, und Transocean, nach eigenen Angaben weltgrösster Spezialist für Offshore-Ölförderung. In Genf ist der Rohstoffhändler Vitol daheim mit einem globalen Umsatz von gegen 300 Milliarden Franken. Die Branche ist mächtiger als Regierungen und untersteht keiner globalen Regulierung. Mit ih-

Literaturtipps

_ Erklärung von Bern: «Rohstoff – Das gefährlichste Geschäft der Schweiz», Salis Verlag

Daniele Ganser: «Europa im Erdölrausch. Die Folgen einer gefährlichen Abhängigkeit», Orell Füssli Verlag

Ugo Bardi: «Der geplünderte Planet. Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen», Oekom

Michael Braungart, William McDonough: «Cradle to Cradle – einfach intelligent produzieren», Piper

ren weltumspannenden Firmenkonglomeraten und den verschachtelten Beteiligungen ist sie schwer zu fassen.

Gemäss Schätzungen der Erklärung von Bern (EvB) beträgt der Schweizer Anteil am weltweiten Rohstoffhandel mindestens 20 Prozent. Beim wichtigsten Rohstoff, dem Erdöl, ist er noch grösser: Rund ein Drittel des gesamten Rohöl-Handelvolumens wird in Genf gehandelt.

Sechs der zehn umsatzstärksten Schweizer Unternehmen sind Rohstoffkonzerne. Zwar schaffen sie auch am Ort des Rohstoffabbaus – andere sagen Rohstoffraubs – Arbeitsplätze; und sie bauen Schulen, Strassen und andere Infrastruktur, die auch der Bevölkerung zugutekommen. Das seien aber nur Feigenblätter, sagen Kritiker. Alles in allem würden sie die Länder und Menschen gnadenlos ausbeuten.

Der gesamte Schweizer Rohstoffsektor umfasst laut Bund über 500 Unternehmen mit hierzulande 10 000 Arbeitnehmern. Der Wert, der von ihnen gehandelten Rohstoffe, betrug im Jahr 2011 über 700 Milliarden Franken – deutlich mehr als das Bruttoinlandprodukt der Schweiz, zu dem die Rohstoffbranche lediglich drei Prozent beiträgt. Die Branche ist zum bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden – ein guter Teil der Steuereinnahmen von Genf und Zug stammen aus dieser Branche – mit entsprechendem Einfluss auf die Politik.

Bundesrat auf Kuschelkurs

Deshalb fordert die Erklärung von Bern nun eine Rohstoffmarktaufsicht (ROHMA) als unabhängige «Instanz zur Regulie-

Beim Rohstoff-Abbau riskieren Arbeiter und Arbeiterinnen ihre Gesundheit.

Gigantischer Krater einer Kupfermine.

rung und Überwachung des Rohstoffmarktes». «Es geht darum, die Trader in den Griff zu bekommen», sagt Mediensprecher Oliver Classen. «Eine Rohstoffmarktaufsicht wäre Garantin für einen integren Rohstoffplatz Schweiz, der mithilft, dass die Förderländer ihren Reichtum zum Wohl ihrer Bevölkerungen nutzen können.» So würde die ROHMA dem Ruf und dem Ansehen des Rohstoffhandelsplatzes Schweiz Sorge tragen und aktiv mithelfen, dessen Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Die Schweiz solle ein Gesetz verabschieden, das die Branche dazu verpflichtet, alle Zahlungen an Regierungen und staatliche Firmen offenzulegen, fordert die EvB. Die Förderaktivitäten seien abgedeckt durch das neue EU-Recht, erklärt Classen. «Der Handel aber nicht. Wenn Händler direkt mit Regierungen geschäften, gibt es keine Regulierung. Da ist die Schweiz in der Pflicht.»

Zwar realisieren das nun auch einige Politiker. «Der Rohstoffhandel in der Schweiz ist eine politische Zeitbombe», warnt etwa Martin Dahinden, Leiter der Eidgenössischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit. Dennoch hat der Bundesrat am 25. Juni 2014 entschieden, den Rohstoffhandel vorläufig nicht in die Ausarbeitung einer entsprechenden Vorlage einzubeziehen. Er setzt auf freiwillige Regelungen. Das reiche nicht, sagt Classen. «Um wirklich etwas zu ändern, sind rechtlich verbindliche Massnahmen notwendig.»

Befreit von Öl und Gas

Der schwache Entscheid des Bundesrats ist für Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser keine Überraschung. «Ich erwarte nicht, dass die Politik rasch aktiv wird», sagt der Leiter des Swiss Institute for Peace and Energy Research. Man müsse die Firmen kritisch im Auge behalten, so Ganser. Es bringe aber nichts, über diese zu schimpfen. «Stattdessen sollten wir Eigen-

Das können wir tun

› Öl- und Gasheizungen durch erneuerbare Energiequellen wie Solarenergie ersetzen.

› Weniger konsumieren. Bescheidenheit ist eine Tugend und hat nichts mit Geiz oder Verzicht zu tun. Wer reduziert lebt, erfährt oft eine ungeahnte Bereicherung seiner Lebensqualität.

› Regionale Lebensmittel und langlebige Produkte bevorzugen.

› Abfall vermeiden. Wiederverwertbares recyclen oder in den Laden zurückbringen.

› Teilen und nutzen statt besitzen: sich unter Nachbarn aushelfen, Carsharing, Ökoleasing (anstelle des Produktes seinen Nutzen kaufen).

› Schweizer verursachen pro Jahr über 200 000 Tonnen Elektromüll. Auf ein neues Smartphone verzichten und dafür eine Reduktion beim Abo verlangen.

› Reparieren: Unter dem Stichwort Handy- oder PC-Reparatur finden sich im Internet viele Anbieter.

› Sich die (politischen) Zusammenhänge bewusst machen und Politiker wählen, die sich für einen sorgsamen und gerechten Umgang mit Rohstoffen und erneuerbaren Energien einsetzen.

verantwortung übernehmen und unseren eigenen Verbrauch senken. Das ist schwierig genug.» Jeder solle vor seine Öl- oder Gasheizung stehen und sich bewusst machen, dass damit Kriege zusammenhängen.

Ganser deckt seit vielen Jahren auf, wie fossile Brennstoffe und Kriege verbandet sind. Kriege wie der Irakkrieg 2003 – mit 100 000 Toten – seien Erdölraubzüge. Denn die Menschheit sei hochgradig erdölsüchtig, so Ganser. «Wir verbrauchen jeden Tag 9 Milliarden Kubikmeter Erdgas und 88 Millionen Fass Erdöl –das sind 44 Supertanker. Jeden Tag! Wir müssen versuchen, uns von dieser Abhängigkeit zu befreien.» Denn die Energiefrage werde sich nicht entspannen, sondern im Gegenteil akzentuieren.

Auch bei aktuellen Krisen spielen fossile Rohstoffe laut Ganser eine zentrale Rolle: «Durch Syrien führen Ölpipelines, durch die Ukraine geostrategisch wichtige Gasleitungen. Wir haben Krieg in Europa. Und wie bei vielen Konflikten und Kriegen geht es um die Kontrolle der Energie, also darum, wer Gas und Öl an die Weltmärkte liefert.» Das sei ein weiterer Grund, unsere Souveränität zu stärken. Schätzungen zufolge gab die Öl und Gasindustrie in den Jahren 2010 bis 2012 ungefähr 1500 Milliarden US-Dollar für Erkundung und Erschliessung neuer Lagerstätten und Produktion aus. Diese Mittel, so Ganser, würden besser für Investitionen in eine solare Zukunft genutzt. «Wir sollten unsere Häuser so umbauen, dass sie Kraftwerke werden. Das ist schon heute möglich. Denn wir sind nicht in einer Energiekrise. Die Sonne liefert unendlich viel Energie. Wir haben die Wahl», sagt Ganser. ◆

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Sylvia und Johannes Studer Tel. 079 521 24 04 www.montidispruga.ch www.kraftinsel/aktuell

Märchen lauschen und Seelenhaus bauen

Schritte auf dem Trauerweg, 3-teilige rituelle Reise, 8./15. und 23.11.

Regula Kaeser-Bonanomi Münsingen

Keramikerin und Ritualleiterin Tel. 078 635 37 61 www.keramikerin.ch

Systemische Strukturaufstellungen Tagesseminare, 8.11. und 5.12., 9.30 –17 Uhr, in Mörschwil, St.Gallen www.beratungen-gallusberg.ch

Mediale Erlebnisabende mit Channeling Themen Brauchtum/Tanz, Daseinsberechtigung, Intrige, 3.12. und 7.12., in Thun Tel. 078 765 85 64 www.gesundheitspraxisshania.ch

Lachen und indisch Essen 22.11., 14–21 Uhr, Restaurant Sitar in Utzenstorf

Tel. 034 445 06 68 www.hoho-hahaha.ch/kontakt/ seminar-anmeldung

Kriya Yoga mit Kripanandamoyima Einführungskurse in die Meditationstechnik nach Paramahansa Yogananda, 29./30.11., Muri bei Bern, 24./25.1. 2015, Zürich

Sabine Schneider Tel. 044 350 21 89 www.kriya.ch

FeldenkraisWochenendkurs 15./16.11., Hotel Albier in Montézillon NE Tel. 044 760 39 79 www.feldenkraismethod.ch

Ritiro Yoga 7.–9.11.

Yoga mit Petra Portmann 14.–16.11.

Casa Santo Stefano Tel. 091 609 1935 www.casa-santo-stefano.ch

Lebensaufgabe: Beruf und Berufung aus Sicht der Reinkarnation Tagesseminar, 22.11., 10.30 Uhr, Sternzentrum, Lyssach Tel. 034 423 60 00 www.seelenreise.ch

Macht keinen Hunger!? Fleisch aus Weidehaltung Sind eine sensible Tierzucht und ein global verantwortungsvoller Fleischkonsum möglich? 27.11., 13.30 –20 Uhr, in Zollikofen bei Bern

Tagung der Allianz Share for food Anmeldung:

Thomas Gröbly Tel. 056 222 15 17 t.groebly@shareforfood.ch www.shareforfood.ch

Karma im Horoskop Kurz-Workshop, 7.11., 18.30 Uhr, LIFE Centrum, Zofingen

Tel. 034 423 60 00 www.seelenreise.ch

Ausbildung

Tarot als Instrument der Visualisierung in der Beratung Neuer Lehrgang ab Januar 2015, Luzern Infos und Anmeldung: Lilo Schwarz

dipl. Arbeitspsychologin/Coach FH

Tel. 041 410 43 82 www.liloschwarz-seminare.ch

Ausbildung Leiterin Eltern-Kind-Gruppe Beginn Februar 2015

Manuela Jacoby-Bombelli Eltern- und Erziehungsberatung, Ausbilderin FA www.institut-elementar paedagogik.ch

Dipl. Partner-, Paar- und Familienberatung IKP

18.11., 18.30 –20.30 Uhr, in Zürich

Ganzheitlich-Integrative Atemtherapie IKP

25.11., 18.30 –20.30 Uhr, in Zürich

Dipl. Körperzentrierte Psychologische Beratung / Psychotherapie IKP

13.1. 2015, 18.30 –20.30 Uhr, in Zürich

Dipl. ErnährungsPsychologische Beratung IKP

22.1. 2015 in Zürich, 18.30 –20.30 Uhr, IKP, Kanzleistrasse 17, Zürich Tel. 044 242 29 30 www.ikp-therapien.com

Kultur und Messen Kunstreise in die Skulpturengärten der Toscana 3.–9.5.2015 www.liloschwarz-seminare.ch

Happiness-Messe Bernexpo 5.–7.12. www.happiness-messe.com

4. Tag der Nuss Ausstellung, Vorträge und Degustation 16.11., 10 –16 Uhr, in Hörhausen TG www.nussbaeume.ch

Weitere Veranstaltungen finden Sie auf _ www.natuerlich-online.ch /agenda

BEA-Verlag, 5200 Brugg 056 444 22 22, bea-verlag.ch

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Regionale, «nussbezogene» Produkte finden Sie am Tag der Nuss in Hörhausen TG.

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Bewährte Rezeptur seit über 50 Jahren! Durch das spezielle Strath-Verfahren –die Plasmolyse (schonende natürliche Öffnung der Kräuter-Hefezellen) kann der Körper die zahlreichen wertvollen Inhaltsstoffe aufnehmen, welche sich im Innern der Zellen befinden.

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Und so spielen Sie mit:

Sprechen Sie das Lösungswort und Ihre Adresse unter 0901 009 151 (1.–/Anruf ab Festnetz) auf Band. Oder senden Sie eine Postkarte mit der Lösung und Ihrer Adresse an: freiraum Werbeagentur AG, «Strath Kräuterhefe»-Wettbewerb, Mühlezelgstrasse 53, 8047 Zürich. Teilnahmeschluss ist der 8.12. 2014.

Teilnahmebedingungen: Gleiche Gewinnchancen für telefonische oder schriftliche Teilnahme. Mitarbeiter der AZ Medien Gruppe AG und Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt.

Lösung des Rätsels aus dem Heft 10-2014

Gesucht war: Vogelwarte

34. Jahrgang. ISSN 2234-9103

Erscheint monatlich. Doppelnummern: Dezember/Januar und Juli/August www.natuerlich-online.ch

Leserzahlen: 147 000 (MACH Basic 2014-1)

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Peter Jaeggi, Barbara Hutzl-Ronge, Hans Keller, Andreas Krebs, Lioba Schneemann, Vera Sohmer, Remo Vetter, Andreas Walker, Thomas Widmer

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Im Dezember/Januar lesen Sie

Permakultur – mehr als nur eine Idee

Zwischen Urwald und Monokultur: Ein Permakulturgarten möchte beide Systeme vereinen, das heisst das vorhandene Ökosystem bewahren und trotzdem einen guten Ertrag erhalten.

Lachs – zum Fest gehört er dazu

Einst Delikatesse, heute oft (billige) Sandwichfüllung. Was man wissen sollte, bevor man Lachs kauft und kocht.

Weitere Themen

Allergien – so sind sie gewappnet

Wer im Frühling von Allergien geplagt wird, sollte jetzt mit der Vorsorge beginnen und das Immunsystem gezielt stärken.

l Mythos Milch: Warum Milch gegen Osteoporose nicht hilft l Schneewanderung im Puschlav l Achtsamkeits-Serie, Teil 4 l Die Schweiz lebt auf Kosten der andern l Remo Vetter

«natürlich» 12-2014/1-2015 erscheint am 9. Dezember 2014

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ZLebe wohl, alter Kasten, lebe wohl!

Und was bleibt? Das sonntägliche «Tatort»-Ritual. Thomas Widmer sagt dem Fernseher adieu und den Medienpropheten: Klappe zu.

garantiert stimmt das Bild vom Fernseher als Zentralaltar des Hauses nicht mehr.

Ich habe seit langem keinen Fernseher mehr in der Wohnung. Es war eine Wohltat, das Ding mit dem ausladenden Hintern zu entsorgen; zu einem modernen Flachbildschirm hatte ich es nicht mehr gebracht.

uerst eine Nebenbemerkung. Sie betrifft Medienpropheten und den Blödsinn, den sie verzapfen.

Als das Fernsehen so richtig aufkam, da sagten die Medienpropheten, es werde alles hinwegfegen. In naher Zukunft werde es nur noch Fernsehen geben. Das Fernsehen werde alles bestimmen, Politik, Schule, Sozialleben. Düster klang das. Bald stellten die Medienpropheten auch eine, wie sie sagten, «Ubiquität des Bildes» fest. Das Bild sei überall, sagten sie: Piktogramme, Fotos, bewegte Bilder von TV über Video bis Internetclip. Die Sprache werde aussterben. Düster klang das.

«Wer

Bei mir waren es die Sendungen, die mich immer mehr nervten. Und das TV-Personal: die eitlen Spielchen der «10 vor 10»Moderatoren, ihre permanente Klapprotherei. Die Sportkommentatoren mit ihrem Semideutsch. Der «Kassensturz» und seine ewigen Staubsaugertests.

schaut heute noch fern? Mit Salzstengeli auf dem Fauteuil, stundenlang?»

Und das Fixtiming! Das Fernsehen wurde auch zum Problem, weil es einen Stundenplan aufzwingt. Dann und dann kommt der Western, die Jasssendung, der alpenweite Dudelstadel. Aber welcher gestresste Mensch von heute hat exakt zu dem Punkt Zeit, wenn die Sendung kommt, die er gern sähe?

Dann erfand sich das Internet neu als Ort der Kommunikation. Und die Medienpropheten stürzten sich auf die sozialen Plattformen wie Facebook, auf die Chatdienste à la WhatsApp. Das Geplapper zersetze die Privatheit und die Intimität und jedes vernünftige Gespräch, sagten sie. Düster klang das.

Richtig falsch war das alles nicht. Aber war (und ist) es richtig richtig? Und damit zum Hauptthema der Kolumne, dem Fernsehen. Die Prophezeiungen von damals muten im Rückblick rührend an: das Fernsehen als Regentin von allem. Als totalitäre Verdummerin. Als Flimmerdomina.

Wer schaut denn heute noch Fernsehen? Regelmässig, mit Salzstengeli am Fauteuil, stundenlang? Jedenfalls schrumpft die Zahl dieser Traditionsexemplare. In den Altersheimen, das ist wahr, läuft der Fernseher oft von früh bis spät. Aber

Okay, das Fernsehen hat sich ein Stück weit flexibilisiert. Zu spät, denke ich, der Thrill ist weg. Und sicher liefert es der Gesellschaft längst nicht mehr jene grossen Ereignisse, über die alle so intensiv reden, dass der, der nicht vor dem Schirm sass, sich ausgeschlossen fühlt.

So war es ja einst. Die Mondlandung und Muhammad Alis Boxmatches sind unvergesslich. Ebenso der Spassüberfall Vermummter mit Giorgio-Bellini-Transparent auf die «Tagesschau» und «Herr und Frau Müller» im «CH-Magazin». Man sprach noch Jahre später davon. Das war zwingendes Fernsehen.

Heute ist das einzige Ritual, welches das alte Medium hergibt, der «Tatort». Ansonsten ist TV eine Quantité négligeable. Und wer etwas Wichtiges verpasst hat, findet die Kurzfassung auf Youtube. Lebe wohl, alter Kasten, lebe wohl. u

Thomas Widmer (52) ist Reporter und Kolumnist beim Tages-Anzeiger.

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