Ein Inserat lässt Ihnen Zeit zu finden, was Sie suchen.
Dieses Inserat macht Werbung für Werbung in Zeitungen und Zeitschriften. Der Verband SCHWEIZER MEDIEN schreibt dazu jedes Jahr einen Wettbewerb für junge Kreative aus.
Dabei siegte auch diese Arbeit – kreiert wurde sie von Jacqueline Steiner und Noemi Kandler, Unikat Kommunikationsagentur AG. www.Das-kann-nur-ein-inserat.ch
RUHE FINDEN UND KRAFT SCHÖPFEN
Das neue grosse Wanderbuch
•Ruhe finden und Kraft schöpfen auf 38 Wanderungen durch stille Naturlandschaften der Schweiz
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Heinz Staffelbach
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Schöne Bescherung
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Ihnen allen ein grosses und herzliches Dankeschön. Tausende von Ihnen – wir sind mit dem Zählen und Auswerten noch lange nicht fertig – haben sich an unserer Umfrage beteiligt und den Fragebogen aus dem November-Heft entweder auf unserer Website ausgefüllt oder ihn uns zugeschickt. Bis heute treffen per Post die Couverts ein.
nicht immer zufrieden sind. Da gibt es für uns also noch einiges zu tun.
Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann –aber wir arbeiten daran!
Das grosse Echo auf unsere Umfrage hat uns freudig überrascht. Und gefreut hat uns auch der eine oder andere Kommentar, auf den wir schon mal einen Blick werfen konnten. Im Grossen und Ganzen, so scheint es, sind Sie mit uns weitgehend zufrieden, hie und da blitzt sogar der Wunsch auf, dass wir frecher und provokanter werden sollten. Das sind Anliegen, denen wir gerne nachkommen. Zu Herzen nehmen wir uns aber auch, dass einige von Ihnen mit unserer Bildauswahl
Aber bevor wir nun aufgrund erster Eindrücke alles über den Haufen werfen, uns neu erfinden und aus eckigen Kanten runde machen, warten wir erst noch die genaue Auswertung ab. Schnellschüsse liegen uns nicht, denn seit über 30 Jahren sind wir vom «natürlich» unseren Leserinnen und Lesern verpflichtet, und nicht der Richtung, aus der gerade der Wind weht. Spätestens im Frühling, so hoffe ich, dürfen wir Ihnen die Resultate der Umfrage im Detail präsentieren. Bis dahin machen wir – ich denke, Sie sind damit weitgehend einverstanden – weiter wie bisher, nämlich: nie ganz brav.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen frohe und sowohl anregende als auch besinnlich-sinnliche Festtage.
Bitte schicken Sie mir kostenlos Proben und Informationen zur MorgenStund und TischleinDeckDich. X Name Vorname Strasse PLZ, Ort
e-mail
Jentschura [Schweiz] AG Seestrasse 62 CH-8806 Bäch, Tel. +41 (0) 44 - 784 79 31 Fax: +41 (0) 44 - 687 90 72 oder per Kontaktformular unter www.p-jentschura.ch
Seite 1
Inhalt
Gesundheit
8 Schlafen trotz Vollmond
9 Hilfe für trockene Haut
10 Fleischlos essen – der Megatrend
14 Tipps für starke Babymütter
22 Heinz Knieriemen hat Kohldampf
Beratung
18 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen
Haus & Garten
24 Weihnachtsgebäck: ungesunde Fertigteige
25 Zimmerpflanzen richtig überwintern
26 Stachys: eine Delikatesse zum Angewöhnen
33 Umwelt: gute Vorsätze fürs neue Jahr
34 Remo Vetter über seine Leidenschaft
Natur
38 Winzer wollen Wanzen
39 Ein Weihnachtsstern naht
40 Von der Natur in der Literatur
44 Romantischer Hüttenzauber
Leben
52 Restaurantführer für grünen Genuss
53 Weihnachtsputz: die Kunst des Weglassens
54 Konsum: die Kunst der Verführung
58 Hexenkraut und Hightech
Plus
3 Editorial
6 Leserbriefe
48 Markt
50 Leserangebote
63 Agenda
64 Rätsel
65 Vorschau
66 Carte blanche
Schenken macht Freude – auch der Wirtschaft. Sie weiss, wie sie uns zum Kaufen verführt. 54
Ein Ja zum Leben «natürlich» 11-13
Dwir durften auch feststellen, dass unsere Familie dank diesem Entscheid und dank dieser Zeit eine neue Nähe gewann. Nicht zuletzt möchte ich an dieser Stelle aber auch noch meinen Arbeitgeber erwähnen, der mir grosszügig Zeit zur Verfügung stellte, um mit der Familie und meinem Vater diesen Weg gehen zu dürfen.
Verena Kellenberger, per E-Mail
Palliative Care ist ein Gewinn für uns alle. Vielleicht merkt die Medizin dadurch auch, dass nicht immer alles möglich ist, und dass es mehr gibt als nur Heilversprechen und oft (teures) verlängertes Leiden. Ich hoffe für uns alle, dass wir dereinst in Würde gehen dürfen.
Wenn es kribbelt «natürlich» 11-13
Neben den von Ihnen erwähnten, äusserst nützlichen Tipps gibt es eine von mir seit Jahren angewandte Behandlung zur Stärkung des Immunsystems, die ich in einem mittlerweile leider vergriffenen Buch von Michelle Guay gefunden habe: «Selbstheilung durch Energie.» Die Behandlung basiert auf der PolarityTherapie und diese wiederum vorwiegend auf dem ayurvedischen System. Nach meinen Erfahrungen funktioniert die Behandlung einwandfrei. Wenn ich sie bei mir konsequent anwende, natürlich neben den auch von Ihnen empfohlenen Massnahmen, bin ich den ganzen Winter über nicht erkältet. Hanspeter Jörg, Frauenfeld
Heinz Knieriemen «natürlich» 11-13
anke für Ihr Editorial. Es macht Mut, sich furchtlos Gedanken über das Tabuthema Sterben zu machen. Mir fällt auf, dass sich das «natürlich» in letzter Zeit häufig wieder pointierter zu heiklen Themen äussert, als auch schon. Andrea Spycher, per E-Mail
Die Zeit vor dem Sterben «natürlich» 11-13
Danke für diesen berührenden Bericht. Ich bin immer wieder erschüttert, wenn ich feststelle, wie sehr wir in unserem Leben den Tod so weit verdrängen, bis wir selbst nahe Verwandte und Freunde lieber allein sterben lassen, als sich um sie bis zuletzt zu kümmern. Als sich abzeichnete, dass unser Vater nicht mehr lange zu leben haben wird, holten wir ihn aus dem Pflegeheim zu uns nach Hause zurück. Etwas mehr als zwei Wochen dauerte sein Sterben, und diese Zeit war zwar nicht einfach, aber letztendlich doch eine unglaubliche Bereicherung für die ganze Familie. Nicht nur, dass wir alle von Papa Abschied nehmen konnten,
Patricia Regenass, per E-Mail
Wunder Wander Land «natürlich» 11-13
Ihre Wanderbeiträge gehören zu meiner liebsten Lektüre. Ich mache immer beim Wettbewerb mit und bin jedes Mal gespannt, ob ich auch einmal zu den Gewinnern gehören werde – was bisher leider noch nie passiert ist. Aber darf die Hoffnung ja nicht aufgeben, denn allein schon die vielfältigen und sehr nutzwertigen Preise sind es wert.
Monika Vogel, per E-Mail
Wenn ich durch Städte und Dörfer fahre oder auch mal durchs Quartier spaziere, dann fallen mir die immer noch häufig anzutreffenden öden Rasenflächen auf. Dass auf solchen Grünflächen, die in der Regel nicht einmal genutzt werden, keine Artenvielfalt entstehen kann, müsste mittlerweile eigentlich allen klar sein. Besonders enttäuscht bin ich jeweils von öffentlichen Gebäuden, um die herum auch fast ausschliesslich diese «abwartfreundlichen» Rasenwüsten zu finden sind. Das ist schade, denn gerade hier hätten Gemeinden und Kantone eine einfache und günstige Gelegenheit, aktiv Umweltschutz zu betreiben. Eine schöne Trockenwiese mit vielen Blumen, die nur ein, höchstens zwei Mal pro Jahr gemäht werden muss, ist sogar noch pflegeleichter als ein Rasen.
In letzter Zeit ist mir zudem auch aufgefallen, dass – besonders rund um neue Einfamilienhäuser – eine neue (Un)Mode
Einzug gehalten halt: Steingärten! Aber nicht solche, in denen wilde Pflanzen gedeihen, sondern vor allem solche, die ausschliesslich aus gewaschenen und farbigen Steinen bestehen, ohne dass ein Bewuchs vorgesehen wäre. Das ist natürlich Geschmackssache, aber sicher nicht im Sinne der Natur.
Walter Flückiger, Bern
Durchblick im Label-Dschungel «natürlich» 11-13
Ihre Geschichte über die Labels ist einseitig. Sie vergleichen hauptsächlich, ob die verschiedenen Labels den Ansprüchen an biologische Produktion genügen, aber es gibt viel mehr Kriterien. Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit sind mindestens so wichtig, denn biologischer Landbau ist zwar gut, aber nicht in allen Fällen die Lösung des Problems. Gerade in Entwicklungsländern muss zuerst eine Grundlage geschaffen werden, die einen schrittweisen Übergang zu umwelt und menschverträglicher Produktion erlaubt. In einem Punkt aber haben Sie völlig recht: Es gibt zu viele Labels – und viele davon sind Augenwischerei.
Edi Bünzli, Winterthur
Mich
ärgern die vielen Labels, die in den letzten Jahren überall aufgetaucht sind. Als Konsumentin wird man, das ist mein Eindruck, damit einfach an der Nase herumgeführt. Mit Ausnahme einiger weniger Schweizer Labels wie der BioKnospe misstraue ich den meisten. Besonders bei internationalen Organisationen und Labels habe ich viele Fragezeichen. Meist tönen die Labels gut – aber wer kann schon kontrollieren, ob die voll
mundigen Versprechen, die diese Labels auf ihren Websites machen, auch wirklich eingehalten werden.
Ausserdem, und das macht mich besonders misstrauisch, stehen hinter vielen dieser Labels grosse Firmen wie Nestlé, die einen grossen Teil der Wirtschaft kontrollieren und einzig an möglichst grossen Gewinnen interessiert sind.
Mein Rezept heisst darum: Lokal einkaufen, und zwar wenn immer möglich Produkte von lokalen Produzenten. Bei denen kann ich in aller Regel auf ein Label verzichten.
Margrit Meierhofer, Zürich
Briefe an «natürlich» Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51.
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Gesundheit
Selbsthilfe_ Sich mitteilen kann heilen
Nicht alle sind froh an Weihnachten. Viele Menschen sind einsam, und gerade in dieser Zeit rücken bei ihnen die Gebrechen ins Zentrum. Die körperliche und insbesondere seelische Not ist gross im Land. Selbsthilfegruppen können diese Not lindern, denn, so der österreichische Schriftsteller Peter Handke: «Wer sich zur Sprache bringen kann hat im Wesentlichen seine Einsamkeit überwunden.» Tatsächlich belegen Studien, dass Selbsthilfegruppen einen wertvollen Beitrag leisten zur Volksgesundheit. In der Schweiz gibt es über 2000 Selbsthilfegruppen. Übersicht bieten die Selbsthilfe Schweiz und für den Grossraum Zürich das Selbsthilfezentrum der Stiftung Pro Offene Türen der Schweiz. krea
Auf der unabhängigen pharmakritischen Website des Wiler Internisten Etzel Gysling finden sich sorgfältig aufgearbeitete kritische Informationen zu Therapien und medizinischen Entwicklungen, die es selten in die Massenmedien schaffen. Hilfreich sind besonders die Informationen über «100 häufig verwendete Medikamente». _ www.infomed.org.
Lesen_ Einander Sorge tragen
Die Männerzeitung widmet ihre Dezembernummer dem Thema «Care». «Sorge geht nahe», lautet der Untertitel. Thema sind Menschen, die Care-Arbeit empfangen, leisten oder in Institutionen organisieren –und ihre Fragen nach Respekt, Sinn und Würde. Bestellen Sie kostenlos eine Probenummer dieses Heftes: www.maennerzeitung.ch, Vermerk; natürlich.
Psychologie_ Mondsüchtig
Wer sagt, er leide bei Vollmond unter Schlaflosigkeit, wird oft schräg angeschaut. Doch nun haben Forscher der Universität Basel erstmals einen entsprechenden Zusammenhang nachgewiesen. Sie fanden heraus, dass vier Tage vor und bis zu vier Tage nach dem Vollmond die insgesamt 33 Probanden durchschnittlich fünf Minuten länger brauchten, um einzuschlafen. Zudem war ihr Schlaf leichter und bis zu 20 Minuten kürzer als in anderen Nächten. Der Mensch verfüge möglicherweise über eine innere Uhr, die auch die Mondphasen mit einbezieht, so die Schlussfolgerung der Forscher. krea
Trockene Luft – das hilft
Ihre Haut fühlt sich an wie zerknülltes Papier? Kein Wunder, denn Heizungsluft sorgt im Winter zwar für behagliche Wärme, hat aber einen grossen Nachteil: Sie ist sehr trocken und entzieht der Haut und Nasenschleimhaut Feuchtigkeit. Letzteres erleichtert Keimen das Eindringen in den Körper. Die Heizungsluft trocknet zudem Augen und Haare aus.
Damit die Feuchtigkeit im Körper bleibt, sollten Sie im Winter trotz verringertem Durstgefühl viel trinken. Essen Sie saftige Speisen, Suppen und Eintöpfe. Befeuchten Sie die Nasenschleimhäute mit Nasenduschen auf Meersalzbasis und geben Sie täglich morgens einen Tropfen Sesamöl in jedes Nasenloch. Für die Augen gibt es befeuchtende Tropfen auf der Basis von Kochsalz und für die Haare nährende Pflegekuren. Zimmerpflanzen, Luftbefeuchter oder das Aufhängen der Wäsche und tägliches Stosslüften verbessern das Raumklima.
Essen Sie noch Fleisch?
Studien zeigen: Vegetarier und Veganer leben länger und gesünder. Und sie leisten einen wichtigen Beitrag für Tiere und Umwelt sowie gegen den Hunger auf der Welt.
Text Marion Kaden
Vegetarier sind nicht gleich Vegetarier
Als Vegetarier werden Menschen bezeichnet, die den Verzehr von Fleisch von Warmblütlern komplett ablehnen. Stattdessen essen sie vorwiegend pflanzliche Nahrung. Zum Teil werden auch Produkte von Tieren akzeptiert. Gängige Unterscheidungen:
l Ovo-Lacto-Vegetarier essen Eier und Milchprodukte
l Ovo-Vegetarier essen Eier
l Lacto-Vegetarier essen Milchprodukte
l Pesco-Vegetarier essen keine Warmblüter aber Fisch
l Veganer verzichten komplett auf Nahrungsmittel tierischen Ursprungs.
Vegetarismus und Veganismus taugen als Stundenglas für die Lebenserwartung. Das beweist eindrücklich die «Sieben-Tage-AdventistenGesundheitsstudie 2» (Adventist Health Study 2, AHS-2). Deren Ergebnisse wurden Anfang Juli dieses Jahres veröffentlicht. Mit über 96 000 teilnehmenden Adventisten aus Amerika und Kanada (Auswertung: 73 308) war die Studie eine der bisher weltweit grössten Untersuchungen zu Fragen der Ernährung und der Gesundheit.
Der Lebensstil der amerikanischen Adventisten erregt immer wieder wissenschaftliches Interesse. Die meisten Mitglieder der amerikanisch-protestantischen Freikirche rauchen nicht und trinken entweder gar keinen oder nur sehr wenig Alkohol; über die Hälfte der Adventisten lebt vegetarisch. Letztere treiben ausserdem überdurchschnittlich viel Sport.
AHS-2 basiert auf Befragungen (umfangreiche Fragebögen) von verschiedenen Adventisten-Gruppen und genauen Untersuchungen (Blutwerte, Gewicht, Fettanteilmessung usw.). Unterschieden wurden die Gruppen der Nicht-Vegetarier (35 359), Menschen, die selten Fleisch essen (4031), Pescetarier (7194), Lacto-OvoVegetarier (21177) und Veganer (5548).
Beeindruckende Resultate
Die wesentlichen Ergebnisse der AHS-2: l Vegetarier haben insgesamt einen gesünderen Lebensstil: Sie essen mehr Früchte, Gemüse, bevorzugen allgemein Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischem Index (Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse) und nehmen weniger gesättigte Fettsäuren zu sich. Ausserdem sehen sie weniger fern und schlafen mehr Stunden pro Nacht. l Das Diabetes-Risiko von Veganern und Lacto-Ovo-Vegetariern ist halb so hoch wie das von Fleischessern.
l Vegetarier sind seltener übergewichtig –sie haben einen deutlich niedrigeren Body-Mass-Index (BMI) als Fleischesser. l Veganer hatten im Vergleich zu Fleischessern ein 50 Prozent niedrigeres, LactoOvo-Vegetarier ein etwa 15 Prozent niedrigeres Bluthochdruck-Risiko. Auch das Erkrankungsrisiko bei anderen HerzKreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 oder metabolischem Syndrom ist deutlich geringer.
l Bei Lacto-Ovo-Vegetariern zeigte sich ein verringertes Gesamt-Krebsrisiko (minus sieben Prozent) gegenüber Nicht-Vegetariern. Bei Tumoren des Verdauungstrakts lag das Risiko sogar um 24 Prozent niedriger.
l Veganer wiesen ein um 16 Prozent niedrigeres Risiko für alle Krebsarten auf und ein 34 Prozent niedrigeres Risiko für frauenspezifische Krebsarten.
l Bei vegetarisch lebenden Frauen wurde eine mittlere Lebensverlängerung von 9,1 Jahren, bei vegetarischen Männern von 6,5 Jahren erfasst.
Die Daten der Studie zeigen also, dass Vegetarier im Durchschnitt schlanker und weniger von Zivilisationserkrankungen betroffen sind. Zwar schützt Vegetarismus nicht grundsätzlich vor Krebs. Vegetariern wird jedoch durch ihre Lebensweise ein deutlich niedrigeres Krebsrisiko bescheinigt – vor allem Vegetarierinnen das geringere Auftreten von frauenspezifischen Krebsarten. Besonders beeindruckend ist die deutliche Lebensverlängerung bei vegetarischer Lebensweise.
Ursachenforschung
Die Ergebnisse dieser grossen epidemiologischen Untersuchung stützen die Resultate kleiner Interventionsstudien. Diese konnten in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach zeigen, dass vegetarische Ernährung eine Vielzahl von Gesundheitsrisiken positiv beeinflusst. Ein schlussendlicher
«Nichts wird die Gesundheit der Menschen und die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.»
Albert Einstein (1879 bis 1955)
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Das Leserangebot ist gültig bis 31. Januar 2014 und gilt nur für die Schweiz.
Beweis, dass Vegetarismus die Ursache für eine bessere Gesundheit und ein längeres Leben ist, kann eine Studie dieser Art methodenbedingt nicht erbringen.
Naturheilkundlich arbeitende Ärzte oder Therapeuten sehen einen ursächlichen Zusammenhang jedoch als gegeben an. Sie vermuten tief greifende, gesundheitsfördernde Veränderungen im gesamten Stoffwechsel durch den weitgehenden Verzicht auf tierische Lebensmittel. Schon Lebensreformer wie beispielsweise Alfred Vogel oder Maximilian Oskar Bircher-Benner hatten vielfältige gesundheitliche Vorteile durch Rohkost oder natürlich aufbereitete Nahrungsmittel beobachtet und solche Ernährungsweisen propagiert, insbesondere den Verzicht auf Industriezucker, Weissmehl und Fleisch.
Bei der Suche nach den Ursachen müssen sicherlich auch weitere Parameter berücksichtigt werden, etwa die grundsätzlich «gesündere Lebenshaltung» (Verzicht auf Zigaretten, mehr Bewegung) von Vegetariern wie auch ihre spirituelle Ausrichtung. Denn Vegetarismus basiert auf ideologischen Grundlagen. Er ist in vielen Teilen der Welt mit religiös-spirituellen und/ oder moralisch-ethischen Vorstellungen verknüpft: So lehnen viele Vegetarier das Töten und Verzehren von Tieren generell ab, weil Tiere ein Teil der Schöpfung sind. Deshalb waren die Vegetarier schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch Teil der lebensreformerischen Bewegung. Sie wandten sich in Europa wie in den USA gegen die Industrialisierung in der Nahrungsmittelherstellung und insbesondere auch gegen die aufkommende Massentierhaltung und -schlachtung.
Um eines Bissens Fleisches willen Massentierhaltung lehnen Vegetarier als nicht artgerecht und tierquälerisch ab. Sie verweisen zudem auf die mittlerweile weltweit auftretenden ökologischen Probleme, welche die Massentierhaltung verursacht, etwa den extrem hohen Energieaufwand, mit der sie betrieben werden muss.
Mit ihrem Ausstoss von Treibhausgasen wie Methan und CO2 gilt die Fleischindustrie als Hauptverursacher der globalen Erwärmung und damit der Klimakatastrophe. Die für das Weltklima wichtigen tropischen Regenwälder – die «grüne Lunge» von Mutter Erde – werden für Weideflächen der «Nutztiere» und zum Anbau der Futterpflanzen in einem nie da gewesenen Tempo vernichtet.
Angesichts einer Milliarde Menschen, die Hunger leiden (jede Sekunde stirbt ein Mensch an Hunger!), ist die massenweise Verfütterung von pflanzlicher Nahrung zur Erzeugung gesundheitlich bedenklicher tierischer Nahrung ein Skandal. Und eine Verschwendung der Superlative: Für die Erzeugung von einem Kilogramm Fleisch sind je nach Tierart bis zu 16 Kilogramm pflanzliche Nahrung und 10 000 bis 20 000 Liter (!) Wasser notwendig. Oder:
Aus einem Kilogramm Sojabohnen kann man gut 1,5 Kilogramm Tofu herstellen –aber nur 100 Gramm Pouletfleisch.
Ein persönlicher Weg
Die meisten Vegetarier haben ihre Ernährungsweise aus persönlicher Betroffenheit geändert. Manche kommen ins Grübeln, nachdem sie einen Dokumentarfilm über die industrielle Fleischproduktion gesehen haben und das Gesehene nicht mehr mit ihren eigenen Vorstellung vereinbaren können. Auch die Fleischskandale oder der Ekel aufgrund des Sich-bewusst-Werdens, dass da mit Chemie durchzogene Leichenteile auf dem Teller liegen, können Auslöser für die Umstellung sein. Oder schlicht der humanistische Wunsch, nachhaltig etwas für seine Mitgeschöpfe zu tun. Den meisten fällt die Umstellung leichter, als erwartet. Manche aber empfinden
«Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.»
Lew Nikolajewitsch Tolstoi (1828 bis 1910)
Veganer sind leistungsfähig
Die Sportwissenschaftlerin und Extremsportlerin Dr. Katharina Wirnitzer beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Leistungsfähigkeit von Vegetariern und Veganern, die Sport treiben. Sie hat auch Extremsportler untersucht, etwa beim MountainbikeMarathon (MTB) in den Alpen. Das Ergebnis: Veganer können in jeder Etappe des äusserst anspruchsvollen Rennens mithalten. Auch unter Bodybuildern, Eishockeyspielern und anderen Profisportlern gibt es immer mehr Veganer.
sie als mühsam. Denn noch sind die meisten Kantinen, Restaurants oder auch Essen bei Freunden fleischlastig. Auch kann der Einstieg in den Vegetarismus als Ausgrenzung von anderen wahrgenommen werden. Somit sind angehende Vegetarier oft nicht nur mit eigenen Barrieren im Kopf konfrontiert (nur Salat und Kohlenhydrate machen nicht satt), sondern auch mit den Vorurteilen der Fleischesser (Vegetarier sind mangelernährt und nicht leistungsfähig). Da hilft nur: Sich nicht beirren lassen und Zustimmung bei Gleichgesinnten suchen.
Experiment Lebenswandel
Die Umstellung auf eine fleischlose Ernährung geht mit dem Brechen alter, oft lieb gewordener Gewohnheiten einher. Eine bewusste Auseinandersetzung mit sich selbst ebenfalls. Hilfreich sind Fragen wie: Was esse ich wirklich gerne? Was macht mich satt? Was glücklich? Wie möchte ich leben?
Viele Gerichte sind traditionell fleischlos, andere schmecken auch mit Pilzen oder Tofu anstelle von Fleisch. Die Zubereitung kann in vegetarischen Kochkursen erlernt werden; es gibt zahlreiche vegeta-
rische und vegane Kochbücher; und im Internet Tausende Rezepte.
Hängen Sie die Messlatte zu Beginn nicht zu hoch, aber probieren Sie es. Der teilweise oder vollständige Verzicht auf tierische Produkte lohnt sich. u
Literatur
_ Dr. med. Ernst Walter Henrich: «Vegan –die gesündeste Ernährung», kostenlos erhältlich unter www.provegan.info
_ John Robbins: «Food Revolution», Hans-Nietsch-Verlag, 2003, Fr. 32.90
_ Leo Tolstoi, Clara Wichmann u.a.: «Das Schlachten beenden!», Graswurzelrevolution e.V. 2010, Fr. 25.50
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Inserat
Stillzeit
Mütter wollen für ihre Kinder nur das Beste. Damit sie ihnen dies von Anfang an geben können, braucht das Baby Muttermilch. Würzige Tees fördern die Milchbildung – und stärken die Mutter.
Text Sabine Hurni
Wenn wir die Muttermilch trinken, dann manifestiert sich das Mitgefühl in uns.
Dalai Lama
In den ersten Wochen nach der Geburt meines zweiten Kindes habe ich mir oft einen Familienclan gewünscht», erinnert sich Salome. «Jemand der den Haushalt macht, auf das ältere Kind aufpasst, kocht und mir mit dem Neugeborenen hilft.»
Salome war nach der Geburt sehr erschöpft und fühlte sich trotz der grossen Freude energielos. Anstatt sich auszuruhen, musste sie bald wieder Alltagspflichten übernehmen und sich um alle kümmern – ausser um sich selber. «Mütter sind Brösmeli-Picker», sagt sie schmunzelnd. «Sie wollen, dass alle anderen gut versorgt sind, und stellen sich immer zuhinterst in die Reihe.» Instinktiv verteidigen, beschützen und umsorgen Mütter ihr neugeborenes Baby. Das ist nicht verwunderlich, gibt es doch kaum ein Lebewesen, das nach der Geburt so wehrlos ist wie das Menschenkind.
Eines aber vergessen viele Mütter: Sie selber sind der Nährboden für eine gesunde Entwicklung ihres Kindes. Denn zur Verteidigung eines kleinen Kindes braucht es nicht nur eine Mutter, die es vor fremden Einflüssen schützt. Viel wichtiger ist heute, dass das Kind seine Kräfte selber einsetzen und ein starkes Immunsystem aufbauen kann. In den ersten Tagen nach
der Geburt prägt die Mutter die zukünftige Immunabwehr ihres Kindes. Via Kolostrum, der Milch der ersten Tage, versorgt sie das Baby mit Antikörpern. Diese sind elementar für die Entwicklung des Immunsystems, das sich im Verlauf der ersten Lebensmonate ausbildet.
Nahrung für Mutter und Kind
Wie viele Antikörper die Muttermilch enthält, steht und fällt mit dem allgemeinen Gesundheitszustand der Mutter. Eine neuere Studie zeigt, dass Frauen mit Blutarmut ihren Kindern über die Muttermilch einen Drittel weniger Antikörper verabreichen können, als Frauen mit genügend Blut. Das hat weitreichende Folgen für die Kinder: Sie sind anfälliger für Infektionskrankheiten und können vermehrt Allergien entwickeln.
Die Ursache für die Blutarmut liegt meistens an einem tiefen Eisenspiegel im Blutserum. Der Eisenbedarf in der Schwangerschaft steigt um das Doppelte. So sind es beachtliche 30 Milligramm Eisen, die sich die werdenden Mütter täglich einverleiben müssen. Allein über die Ernährung schaffen das die wenigsten Frauen. Deshalb ist es wichtig, dass Schwangere täglich ein bis drei Tassen Brennnesseltee trinken oder Brennnesselpräparate einnehmen. Zudem sollen sie möglichst viel grünes Gemüse kochen und den Speisen jeweils einen Schuss Zitronensaft beigeben.
Milch bildende Kräuter
Doch nicht nur die Qualität, sondern auch die Milchmenge ist für das Baby ausschlaggebend. Immerhin ist die Muttermilch neben anderen Getränken die einzige Nahrung, die das Kind in den ersten Monaten zu sich nimmt.
Milchmangel ist oft eine Folge von Stress oder ausgeprägter Blutarmut. Manche Frauen sind nach der Geburt derart erschöpft, dass sie ihrem Kind schlicht nichts mehr zu geben haben. Die Milchbildung lässt sich mit Kalziumgaben sowie mit kräftigenden Brennnesselaufbaupräparaten anregen, ebenso mit Milch bildenden Heilpflanzen. Zu diesen sogenannten
Galactagoga gehören in erster Linie Anis, Kümmel und Fenchel – Heilpflanzen, die wärmend, schleim- und krampflösend wirken. Anis enthält bis zu fünf Prozent ätherisches Öl (Anethol), das für Geschmack, Geruch und Wirkung verantwortlich ist. Wegen der Wirkung dieses Öles werden Anis, Fenchel und Kümmel bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Krämpfen sowie bei Katarrhen der Luftwege eingesetzt. Wobei Fenchel und Kümmel stärker auf die Verdauung wirken und Anis mehr auf die Atemwege. Das Öl fördert die Bewegung der Flimmerhaare in den Bronchien und hilft so, den Schleim besser auszuscheiden.
Dass Anis, Fenchel und Kümmel Milch bildend wirken, ist ein Erfahrungswert der Volksmedizin. Man nimmt an, dass Anisöl
Literatur
Das Buch der Natur- und Sportheilpraktikerin Katrin Kläsi zeigt, wie man mit Homöopathie, Schüssler-Salzen, Heilpflanzen, Heilsteinen und Wickel kleinen Patienten helfen kann. Es macht Eltern Mut, sich auf einen Lernprozess einzulassen, das eigene Wissen zu erweitern, Erfahrungen zu sammeln und die dadurch gewonnene Sicherheit an das Kind weiterzugeben.
_ Katrin Kläsi: «Naturheilkunde für Säuglinge und Kleinkinder», Verlag BoD, Fr. 35.–, ISBN 978-3-8423-9761-3, auch als E-Book www.sport-nhp.ch/buch erhältlich.
Fenchel und Anis wirken Milch bildend. Zudem helfen die Heilpflanzen bei Blähungen, Krämpfen und Erkrankungen der Atemwege.
Weitere Tipps für Wochenbett und Stillzeit
Zu Kräften kommen: Ein ideales Stärkungsmittel für werdende Mütter sind Datteln. Datteln sind wahre Powerfrüchte; sie nähren das Fortpflanzungsgewebe und spenden schnell Kraft. Für die Zubereitung eines Energie-Drinks legt man zwei Datteln, zwei Mandeln, einen halben Teelöffel voll Fenchel oder Anis und den Inhalt einer Kardamomkapsel über Nacht in etwas Wasser ein. Am Morgen kann man das Ganze mit etwas warmer Milch oder Wasser pürieren und trinken.
Eisenwerte hochhalten: Nahrungsmittel, die den Körper zu stark erhitzen, sind während der Schwangerschaft nicht ideal. Dazu gehören saure und fermentierte Speisen wie Tomaten, Joghurt, Essig, Kaffee, Alkohol und Kristallzucker. Hingegen sollten die Frauen täglich ein bis zwei Tassen Brennnesseltee trinken und allenfalls ein Kräuterpräparat mit Eisen einnehmen.
Die ersten Tage nach der Geburt: Einen grossen Teil ihrer Energie hat die Frau für ihr Kind verwandt. Diese gilt es nun wieder aufzubauen. Warme Getränke und Suppen sind nun genau das Richtige. Diese leicht verdaubaren Speisen kräftigen und nähren den Körper nach der anstrengenden Zeit der Schwangerschaft und Geburt, ohne ihn zu belasten. Räucherung: Ein ayurvedischer Brauch ist das Ausräuchern des Wurzelchakras nach der Geburt. Man nimmt ein Räuchergefäss und legt Myrrhe, Weihrauch und Salbei hinein. Sobald sich der Rauch entwickelt, stellt man das Gefäss zwischen die angewinkelten Beine. Die Bettdecke darüberziehen. Nach 15 Minuten das Gefäss wieder entfernen. Das soll die Wundheilung stärken und die durch die Geburt verletzten Chakren wieder schliessen.
Essen während der Stillzeit: Damit sich genügend Muttermilch bilden kann, sollte die Ernährung der Mutter wärmend, nährend und würzig sein. Sehr gut sind Getreidespeisen aus Reis, Dinkel, Weizen, Gerste oder Hirse. Ideal sind auch Hülsenfrüchte, Wurzelgemüse wie Kürbis, Kartoffeln und Rote Beete. Mit Oliven- oder Sesamöl müssen die Mütter nicht sparen. Wichtig ist, dass die Mahlzeiten warm und gekocht sind. Brot und Backwaren wirken auf den Körper zu trocken.
Morgendliche Ölung: Selbstmassagen klingen nach viel Arbeit, sind aber so Kraft spendend und aufbauend, dass sich der Aufwand mehr als lohnt. Ölen Sie sich täglich vor dem Duschen von Kopf bis Fuss mit einem leicht erwärmten Sesamöl ein. Oder noch besser: Lassen Sie sich einölen. Das wärmende Öl lässt die Energien freier fliessen und gibt ihnen ein gutes Körpergefühl.
Sich Ruhe gönnen: Ihr Körper hat während der Schwangerschaft und bei der Geburt Höchstleistungen vollbracht. Gönnen Sie sich in der Zeit nach der Geburt sehr viel Ruhe. Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen während der ersten drei bis sechs Monate.
eine leicht östrogene Wirkung hat und so die Milchbildung anregt. In einem zweiten Schritt wirkt es über die Muttermilch gegen Blähungen und ist krampflösend. Ein kleiner Teil des ätherischen Öles erreicht nach dem Trinken die Lungen des Kindes, wo es seine schleimlösende Wirkung auf die Bronchien entfaltet.
Wichtiges Frauenmittel
Weil Anis, Fenchel und Kümmel ausschliesslich über ihre ätherischen Öle auf den Körper wirken, sollten diese im Tee zwingend enthalten sein. Deshalb muss die Qualität des Teepräparates stimmen. Ideal ist es, die ganzen Samen als Mischung zu kaufen und diese direkt vor der Zubereitung im Mörser zu verquetschen. So öffnen sich die Samen und das Öl wird frei. Sind die Samen beim Kauf bereits gequetscht, verflüchtigt sich ein grosser Teil des Öles frühzeitig. Als Regel gilt: Je süsser, blumiger und würziger der Tee duftet, desto besser seine Wirkung.
Anis stammt aus dem östlichen Mittelmeergebiet und aus Westasien. Es ist eine einjährige Pflanze, die bis zu 50 Zentimeter hoch wird. Sie besitzt zarte Stengel mit weit oben stehenden Blättern. Zahlreiche kleine weisse Doldenblüten umringen den Stengel. An diesen Dolden bilden sich die graugrünen, zwei Millimeter grossen Anisfrüchte.
Anis galt in vielen ländlichen Gebieten als Aphrodisiakum. Im Herbst, wenn man sich nach der Feldarbeit wieder dem familiären Zuwachs widmete, bereiteten die Frauen ihren Männern anishaltige Getränke zu. Heute verführen die Frauen ihre Männer zur Weihnachtszeit eher mit selbst gebackenen Anis-Chräbeli.
Die nächsten Früchte trägt der Anis übrigens im kommenden Herbst – also zum richtigen Zeitpunkt, falls neun Monate nach Weihnachten ein Neugeborenes nach der Brust verlangt. u
Schule für Sterbe- und Trauerbegleitung
Berufsbegleitende ein- oder zweistufige Ausbildung mit namhaften Gastdozenten:
Anouk Claes, Peter Goldman, Rosanna Abbruzzese, Dolly Röschli, Kurt Nägeli, Annette Kaiser, Elisabeth Bond, Carlo Zumstein, Renate von Ballmoos, Karin Jana Beck, Nel Houtman, Marie-Therese Schibig, u.a.
Nächster Ausbildungsbeginn: 26. März 2014
«Die Tränen der Freude und der Trauer fliessen aus derselben Quelle»
Zentrum Jemanja Ifangstrasse 3, Maugwil 9552 Bronschhofen Telefon 071 911 03 67 info@jemanja.ch www.jemanja.ch
Yogalehrer/-innen-Ausbildung
2014/2015 in CH-9042 Speicher gemäss der Tradition von Paramapadma Dhiranandaji aus Indien www.yogalehrerausbildung.ch Yoga-Zentrum, Telefon 056 222 98 56
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Ausbildung in Tanz- und Bewegungstherapie seit 1991 unter der Leitung von Katherina Uthman, der Pionierin der neuen Generation für Tanztherapie.
4-jährige berufsbegleitende Ausbildung mit Diplomabschluss. Befähigt, in Kliniken, Heimen, Praxen oder als Selbstständigerwerbende zu arbeiten.
Einführungswochen:
2. bis 6. Dezember 2013
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Auskunft bei: BERNER ZENTRUM für Aus- und Weiterbildung in Tanztherapie GmbH Telefon 079 204 30 77 www.tanztherapie-zentrum.ch
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Beratung
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Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.
Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau
Rat & Tat per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-online.ch stellen. Das «natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» online für Sie da.
Kälteempfindlich
Ich bin 65 Jahre alt und habe eine robuste Gesundheit. Seit ein paar Jahren friere ich jedoch verstärkt. Vor allem abends, im Wohnzimmer sitzend, habe ich kalte Füsse und Beine. Das war früher nicht so. Was kann ich machen?
A.B., Rothenburg
Nach der ayurvedischen Philosophie befinden Sie sich nun im Vata-Alter. Das heisst, es ist mehr Kälte in Ihrem Körper als früher und Sie sind empfindlicher auf Zugluft; ausserdem werden die Gelenke anfälliger auf Schmerzen. Hier kommt Ihnen Ihre robuste Gesundheit zugute. Kränkliche Menschen spüren die Kälte noch stärker.
An dieser Konstitution können wir nicht viel ändern. Sie können die Segel aber so stellen, dass Sie trotzdem auf Kurs bleiben. Und zwar mit viel Wärme. Wagen Sie ein Experiment: Essen Sie zwei oder drei Wochen lang jeden Tag drei warme Mahlzeiten. Nichts grosses, aber warm muss es sein. Morgens können Sie zum Beispiel mit Getreide ein heisses Müesli machen oder mit Früchten einen warmen Kompott zubereiten. Oder zumindest einen Toast. Wichtig ist, dass Sie nicht nur Warmes trinken, sondern auch Warmes essen. Auch zum Zmittag und zum Znacht. Sie werden rasch merken, dass Sie viel weniger frieren, wenn Sie warm essen. Ich möchte Ihnen dies sehr ans Herz legen.
Bereiten Sie sich zudem mehrmals wöchentlich abends ein warmes Fussbad mit Bademeersalz zu. Das regt die Durchblu-
tung an und wärmt so den Körper. Zudem können Sie eine Bettflasche oder ein warmes Kirschkernkissen beim Sitzen ins Kreuz legen. Das ist gut für das NierenBlasen-System und beugt Prostataproblemen vor.
Sabine Hurni
Spröde Nägel
Wegen meiner trockenen Nägel und der rissigen Haut massiere ich die Hände vor dem Zubettgehen mit Rizinusöl. Zudem esse ich Hirseflocken und Hafermus. Seither wachsen die Nägel mit vielen weissen Flecken nach und sind heller geworden. Was könnte das sein?
O.M., Lindau
Es kann sein, dass das Rizinusöl die Hornhaut zu stark aufweicht und der Nagel aus diesem Grund weisse Flecken bekommen hat. Ein Mangel ist es nicht. Vielmehr sind die weissen Flecken Lufteinschlüsse in der Hornhaut. Vielleicht sogar Fetteinschlüsse vom Rizinusöl. Auf jeden Fall ist es harmlos und nur fürs Auge störend. Machen Sie weiter mit der Hirse. Fürs Weichmachen der Hände könnten Sie auf Olivenöl wechseln. Oder Sie kaufen sich eine richtig gute Fettcreme im
Im Vata-Alter brauchen wir mehr Wärme.
Fachhandel. Ich persönlich schwöre auf die 8-hour Skin Protectant Creme von der Kosmetiklinie Elisabeth Arden. Das ist eine reine Fettsalbe mit Kräuterextrakten, die Elisabeth Arden ursprünglich für die Heilung von Pferdehufen entwickelt hat. Für spröde Lippen und Fingerkuppen oder wenn es sehr kalt ist, ist die Salbe wirklich sehr gut – auch als Kälteschutz im Gesicht. Vielleicht können Sie bei Gelegenheit in der Drogerie oder in einer Parfümerie ein Muster verlangen.
Vermeiden Sie Kälte am Körper und vor allem an den Händen. Unbedingt Handschuhe tragen, auch für den Abwasch oder zum Putzen.
Mit Olivenöl oder mit der Fettsalbe können Sie abends auch ab und zu eine Handpackung machen: Dick einfetten und dann Handschuhe überziehen. Das gibt wunderbar weiche Hände.
Und noch etwas: Machen Sie das Hafermus warm? Wenn ja, ist das super. Geben Sie jeweils zusätzlich einen Löffel Leinöl ins Mus – oder Ghee, falls Sie mit dem ayurvedischen Fett vertraut sind. Beides nährt den Körper von innen. Sabine Hurni
Empfindliche Lippen
Meine Mundwinkel sind oft entweder gerötet oder ich bekomme eine Art Pickel. Zudem habe ich im Mund ab und zu eine Aphthe, und die immer an derselben Stelle. Was kann ich tun?
C. E., Zug
DieMundwinkelrisse und Rötungen können mit einem Vitaminmangel zusammenhängen. Vielleicht kaufen Sie sich bei Gelegenheit in der Drogerie eine Flasche Strath. Darin sind sämtliche Mineralstoffe und Vitamine enthalten, die der Körper braucht, vor allem die B-Vitamine. Deren Mangel kann, neben Eisenmangel, für die Mundwinkelprobleme verantwortlich sein.
Vermeiden Sie es auch, die Lippen und Mundwinkel mit der Zunge zu befeuchten. Der wässerige Speichel trocknet die Haut aus. Kaufen Sie sich eine gute Lippenpomade auf Basis von natürlichen Fetten (keine billigen Paraffinprodukte!) und halten Sie die Lippen damit feucht.
Was die Aphthen betrifft, so handelt es sich hier um ein Hitzeproblem. Dieses beheben Sie am besten mit dem ayurvedischen Ölziehen. Kaufen Sie sich reines Sesamöl im Reformhaus. Nehmen Sie jeden Morgen einen Esslöffel voll Öl in den Mund und ziehen Sie es durch die Zähne, fünf bis zehn Minuten lang. Dann spucken Sie das Öl aus und entsorgen es im Abfall.
Vielleicht sollten Sie auch die Leber anregen. Denn beides, das Mundwinkelproblem und die Aphthen, kann mit einer überlasteten Leber zusammenhängen. Er-
Gesundheitstipp
Verwöhnprogramm für Körper und Seele
Kurze Tage, lange Nächte. Die Blätter fallen von den Bäumen und es wird frostig. Zeit, sich relaxte Wohlfühlbäder zu gönnen. Kneipp verwöhnt an kalten Tagen mit himmlisch duftenden Badeölen oder wohltuenden Badekristallen Körper und Seele.
Ein luxuriöser Badegenuss, der nachweislich wirkt, ist das Pflegeölbad «Schönheitsgeheimnis». Die Kombination kostbarer, natürlicher Öle wie Arganöl, Marulaöl, Wunderbaumöl und Olivenöl wirkt intensiv rückfettend, vermindert Spannungsgefühle, stärkt den hauteigenen Schutzmantel und pflegt die Haut. Wer es etwas exotisch liebt, sollte das KneippCremebad «Sinnliche Verführung» wählen. Es betört mit einer erlesenen Kombination von wertvollem Arganöl und hochwertigem Feigenmilchextrakt. Ein luxuriöses Badevergnügen schenken Ihnen auch die Badeperlen Königin der Nacht. Der Duft dieser geheimnisvollen Pflanze wird Sie verzaubern.
Die Kneipp-Badekristalle «Alles wird gut» mit hochwertigen Extrakten von Vanille und Honig erhellen auch einen schwierigen Tag. Der süsse Duft muntert auf, verbreitet eine Wohlfühlatmosphäre und das pflegende Macadamiaöl verwöhnt die Haut.
Badewasser einlassen, ein Kneipp-Badeprodukt dazugeben – der Winter kann kommen!
Die Produkte sind ab sofort bei Migros und im Online-Shop www.kneipp-schweiz.ch erhältlich.
Mehr Na tur
geht in keine Flasche
wachen Sie nachts? Haben Sie generell sehr schuppende Haut oder Verdauungsprobleme? Auch das wären Zeichen für Leberbeschwerden. Geeignet zur Stärkung sind Leber-Galle-Tees oder eine Lebermischung als spagyrischer Spray aus der Drogerie.
Sabine Hurni
Wüstenklima gegen Rheuma
Ich war im Winter für zwei Monate in der Halbwüste von Arizona. Gelenkund Muskelschmerzen waren schlagartig weg. Kaum zu Hause, waren alle «Bräschten» wieder da. Muss ich auswandern? Oder was sonst kann ich gegen meine rheumatischen Schmerzen tun?
V.H., Eiken
Auswandern müssen Sie nicht. Wenn Ihnen das nasskalte Klima bei uns im Flachland zu schaffen macht, würden Ihnen regelmässige Aufenthalte in den Bergen oder weiterhin Reisen in wärmere Gefilde bestimmt guttun.
Falls Sie noch keine Sauna-Gängerin sind, wäre das regelmässige Saunieren vielleicht eine Hilfe. Aber nicht übertreiben – ein Saunabesuch pro Woche reicht. Danach sind jeweils Ruhe und Erholung angesagt.
Was die Ernährung betrifft, empfehle ich Ihnen, vor allem Milchprodukte wie Joghurt, Quark und Milch zu meiden (Käse ist in normalen Mengen in Ord-
nung). Milchprodukte sind befeuchtend und kühlend – also genau das, was Ihnen so zu schaffen macht. Im Sommer mag diese Wirkung angenehm sein; aber im Winter ist sie nicht erwünscht. Ebenfalls kühlend wirken Zitrusfrüchte; geniessen Sie diese deshalb in Massen.
Trinken Sie im Winter dafür möglichst jeden Tag einen Liter heisses Ingwerwasser. Dazu überbrühen Sie einfach einige Scheiben frischen Ingwer mit kochendem Wasser und geben beides in eine Thermoskanne – möglichst heiss geniessen.
Haben Sie bereits ein TeufelskrallenProdukt eingenommen? Die Teufelskralle wächst in Klimazonen, wo es trocken und heiss ist – also in Wüstengegenden. Heimisch ist die Pflanze jedoch nicht dort, wo Sie in den Ferien waren, sondern in afrikanischen Wüsten. Die Heilpflanze ist sehr wirkungsvoll bei Rheuma, Arthrose und Gelenkentzündungen.
Sabine Hurni
Königliches Frühstück
Wie sieht das perfekte Frühstück für Vegetarier aus, die morgens eine Stunde vor dem Essen eine Eisentablette einnehmen müssen?
K.S., Völklingen
Ich würde Ihnen ein mineralstoffreiches Müesli empfehlen. Legen Sie abends grobe Vollkornflocken, zwei Feigen und ein paar Mandeln in etwas Wasser ein. Am Morgen raffeln Sie einen Apfel dazu und wärmen das Ganze kurz. Etwas Zimt und
Kupferbecher
nach Belieben etwas Rahm beigeben. Das schmeckt sehr gut und ist ein guter Start in den Tag.
Beginnen Sie auch zu experimentieren mit dem Frühstück. Vielleicht bekommen Ihnen geschnittene Früchte mit etwas Quark oder ein Eier-Omelett mit gebratenen Bananen oder gedünsteten Äpfeln besser. Im Sommer schmecken auch Gurken und Feta-Käse hervorragend zum Frühstück. Es gibt so viele schmackhafte Varianten.
Was das Zeitmanagement betrifft, sehe ich kein Problem. Sie nehmen das Präparat ein und machen dann erst mal alles, was es am Morgen so zu tun gibt: duschen, rasieren, anziehen usw. Dann bereiten Sie das Frühstück zu und lesen noch ein bisschen Zeitung oder meditieren, falls es noch zu früh ist für das Mahl. Sie müssen übrigens nicht genau eine Stunde warten. Es geht einfach darum, dass kein Nahrungsmittel die Aufnahme von Eisen stört.
Sabine Hurni
Ich habe bei einer seriösen Quelle einen Kupferbecher gekauft. Diesen fülle ich abends mit kaltem Wasser und trinke morgens das Kupferwasser. Können Sie mir versichern, dass sich über Nacht keine schädlichen Stoffe im Wasser bilden?
D. M., Bolligen
Nun, da ich den Becher nicht selber hergestellt habe, kann ich es Ihnen nicht versichern. Da müssten Sie mit dem Produzenten Kontakt aufnehmen. Aber wenn der Becher aus einer seriösen Quelle stammt, sehe ich kein Problem.
Kupfer ist für den menschlichen Organismus nicht schädlich. Es stärkt das Immunsystem, regt den Stoffwechsel an und verbessert die Eisenaufnahme. Ein Zuviel an Kupfer ist sicher nicht sinnvoll, aber Sie trinken schliesslich nicht literweise Wasser aus dem Becher. Oder?
Problematisch können lediglich Verunreinigungen des Metalls sein. Wenn der Becher nicht ausschliesslich aus Kupfer besteht, können fremde Metalle mit dem Wasser eine Verbindung eingehen.
Aber wenn Sie einen sogenannt «medizinischen Becher» gekauft haben, können Sie vermutlich darauf vertrauen, dass er reines Kupfer enthält. Verlangen Sie aber trotzdem zur Sicherheit eine Produktebeschreibung.
Sabine Hurni
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Seit vielen Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «natürlich» kritisch mit Natur, Gesundheit und Alltagsfragen auseinander. Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem Hexentrank und Wiesenschmaus, Kosmetikinhaltsstoffe und Vitamine, Mineralien, Spurenelemente.
Heinz Knieriemen über
einen feinen Kraftprotz
Seit Generationen kommt Kohl auf den Tisch, ein gesundes, vielseitiges Gemüse mit Geschichte und vielen Geschichten.
Lange Zeit galt Kohl als ArmeLeute-Essen. Für viele Menschen war Kohl in Notzeiten eine Art Überlebensgemüse und bis weit in das 20. Jahrhundert hinein waren die Kohlarten für die Ernährung wichtig. Seit dem frühen Mittelalter, wo aus klimatischen Gründen im Winter kein frisches Gemüse zur Verfügung stand, galten besonders der Rot- und der Weisskohl für das Überleben und die Gesundheit überall als unentbehrlich.
Als Kabis kann Kohl im Keller oder in besonderen Mieten im Freiland über Winter gelagert werden und steht so bis zum Frühjahr für den Konsum zur Verfügung. Auch lässt sich aus Weisskohl das haltbare und besonders vitaminreiche Sauerkraut herstellen. Einlagern und Einsäuern waren neben dem Dörren lange Zeit die ein-
zigen Konservierungsmethoden für das Gemüse; sie machen heute noch Sinn, bedarf es dazu doch keiner Fremdenergie. Das Trocknen von Kohl für den späteren Genuss hat übrigens eine lange Tradition in Südostasien und China.
Chabisplätz und Kohldampf
Tipps rund um den Kohl
l Bei Schmerzen wohltuend und altbewährt sind Kohlauflagen. Äussere Weisskohlblätter mit einer Flasche flach walzen, auf die schmerzhafte Stelle legen und mit einem Verband fixieren.
l In den Kohlrabiblättern sind dreimal so viel Vitamine wie in der Knolle. Die frischen Blätter roh dem Salat beigeben.
l Mit etwas Zitrone im Kochwasser bleibt der Blumenkohl weiss.
l Rosen- und Federkohl schmecken am besten, wenn sie einige Frostnächte hinter sich haben. Vom Federkohl einige Strünke im Garten stehen lassen. Die frischen Triebe im Frühjahr sind eine schmackhafte Salatbeilage.
l Einige Kohlpflanzen überwintern lassen und das attraktive Blühen und Versamen beobachten.
Wie wichtig die Kohlarten bei uns waren, geht aus dem Wort Chabisplätz hervor, wie der bäuerliche Gemüsegarten allgemein genannt wurde. Gotthelfs Käthi pflegte wohl auch andere Gemüse, wenn sie im Chabisplätz arbeitete. Der Name ist jedoch bis in unsere Zeit für den kleinbäuerlichen Gemüseanbau erhalten geblieben. Im 2. Weltkrieg erlebte der Kabisanbau in der Schweiz einen Aufschwung, nachdem er in der Zwischenkriegszeit mehr und mehr zurückgegangen war. Die Energieverknappung und die stark reduzierten Importe liessen diese uralte Gemüseart wieder aufleben. Im Mehranbau gemäss Plan Wahlen spielten die Kohlarten zusammen mit Kartoffeln eine grosse Rolle. Kohldampf hat im Übrigen nichts mit Kohl, wohl aber mit Hunger zu tun. Bei dem Ausdruck handelt es sich um eine Tautologie, eine Wortverdoppelung. Die Begriffe Koll bzw. Kohl wie auch Dampf bedeuten im Rotwelschen, der Vagabundensprache, beide Hunger, umschreiben also einen besonders gravierenden Nahrungsmangel.
Facettenreiche Kulturgeschichte
Zu Zeiten der Römer war Caulis der Name der wichtigen Nutzpflanze Kohl. Diese Bezeichnung lebt weiter im deut-
schen Kohl, im englischen Cole und im französischen Chou. Auch aus dem keltischen Wortstamm Kap leiten sich heutige volkstümliche Bezeichnungen wie Kabis im deutschen und Cabbage im englischen Sprachbereich ab.
Urmutter aller Kohlarten ist die unscheinbare Pflanze Brassica oleracea, die noch heute als eine Art Rapa-Gewächs wild wachsend vorkommt. Durch Auslese und Kreuzungen wurden aus ihr vielfältige, im Erscheinungstyp recht unterschiedliche Sorten gezüchtet: Weiss- und Rotkohl, Wirsing, Chinakohl, Brokkoli, Rosenkohl, Kohlrabi, Blumenkohl, Romanesco, Pak Choi und der Grünkohl oder Federkohl mit den ursprünglichsten Wurzeln. Zu dieser segensreichen Kreuzblütler- oder Brassica-Familie gehören neben den Kohlarten auch Meerrettich, Senfsamen, Radieschen, Kresse, Raps und Rettich.
«Schon die Pharaonen kannten die vorzügliche verdauungsregulierende Wirkung des Kohls.»
Zuflucht armer Leute
Der Kohl hatte lange mit seinem zwiespältigen Image als typisches Arme-Leute-Essen zu kämpfen. Er ist zwar seit alters her als gesundes, nahrhaftes und heilkräftiges Gemüse bekannt, doch die bürgerliche oder gar die Gourmet-Küche begegnete ihm zumindest in unseren Breitengraden häufig mit einem Naserümpfen.
Adamus Lonicero berichtete in seinem «Kreüterbuch» von 1679: «Seines Geschlechts seynd viel, der roth Kol, krause Kol, weiss Kol, gelb Kol, breit Kol und Cappis Kol, welcher die grossen Häupter bringt. Des Cappes und Kolblätter dem Viehe und Leuten, ist nicht genug zu beschreiben, sonderlich armen Leuten eine Zuflucht zu einer Speis und Arzney.»
Kohl hatte einen festen Platz in den Kräutergärten der Klöster. So befassten sich auch die grossen Heilkundigen der
damaligen Zeit, Hildegard von Bingen und Albertus Magnus, mit dem Gewächs und bescheinigten ihm eine Wirkung bei vielerlei Beschwerden, was später auch von Sebastian Kneipp bestätigt wurde. Die Empfehlung, die Mahlzeit jeweils mit etwas frischem Kohl einzuleiten, geht gar auf die Zeit der Pharaonen zurück. Sie kannten bereits die vorzügliche verdauungsregulierende Wirkung, auch wenn Kohl falsch zubereitet und schlecht gewürzt blähen kann.
Stärkt das Immunsystem
Kohl ist äusserst kalorienarm und fördert die Gesundheit – das ist unbestritten. Eine Portion Grünkohl (Federkohl) enthält so viel Kalzium wie zwei Glas Milch. Die meisten Kohlarten sind mit Vitamin C grosszügiger ausgestattet als Kiwis und Orangen und enthalten auch die B-Vitamine, Vitamin A und E und viele Mineralien. Und dann sind da noch die sekundären Pflanzenstoffe, die Pflanzen immun gegenüber Fressfeinden und Krankheiten machen. Kein Wunder also, dass diese Stoffe auch unser Immunsystem stärken. Die Glucosinolate, Chlorophyll, Anthoxyane, Polyphenole, Phytosterine, Isocyanat und Methionin entschlacken, entgiften, stärken die körpereigene Abwehr und bilden einen guten Schutz auch bei einer Reihe von Krebserkrankungen. u
Haus&Garten
Heizen_ Feuer ist nicht gleich Feuer
Holz ist zwar ein erneuerbarer Energieträger, trotzdem können Holzfeuerungen bei falscher Nutzung der Umwelt schaden. Die Plattform FairFeuern informiert darüber, wie man umweltschonend, rauchfrei, günstig und effizient mit Holz heizt. Damit Sie das Kaminoder Ofenfeuer zu Hause so richtig geniessen können. rbe _ www.fairfeuern.ch
➜ Der Link
Christina Marchand, ehemalige Mitarbeiterin des Internet-Vergleichsdiensts Comparis, arbeitet am Aufbau eines Vergleichsdienstes für Stromanbieter. Der Dienst soll im Januar online gehen. Registrieren kann man sich schon jetzt auf www.mynewenergy.ch.
Chrömle_ Fertigteige sind ungesund
Chrömli backen gehört zur Vorfreude auf Weihnachten: Zimtsterne, Chräbeli, Brunsli und Mailänderli zählen zu den Favoriten –das zeigt sich auch im Angebot an Fertigteigen. Diese sind praktisch. Konventionelle Fertigteige enthalten aber viele Zusatzstoffe und Transfette, die das Herzinfarkt-Risiko erhöhen. Ein selbst gemachter Teig schmeckt sowieso besser – das zeigen Stichproben des «Kassensturz» und anderer Tester. Rezepte finden sich im Internet zu Tausenden. Alternativ das Grosi fragen. krea
Lesen_ Mehr als Weihnachtsgebäck
Death by Chocolate, Randen-Blutorangen-Pizza, Ricotta-Cheescake mit pochierter Rhabarber – Myriam Zumbühls neues Backbuch bietet überraschende saisonale Rezepte für süsse und salzige Leckereien. krea Myriam Zumbühl: «Myriams Kuchen, Tartes & Co. Süss und salzig backen – Rezepte für das ganze Jahr», AT Verlag, 2013, Fr. 34.90
Winterpflege für Zimmerpflanzen
Zimmerpflanzen reagieren im Winter empfindlich auf weniger Licht, trockene Heizungsluft und kalte Zugluft. Mit unseren Tipps kommen Ihre Pflanzen gut durch die kalte Jahreszeit.
l Vorsicht Zugluft: Kalte Zugluft tut sensiblen Pflänzchen nicht gut. Man sollte deshalb die Pflanzen vom Fenster wegstellen, bevor man es öffnet.
l Kühl stellen: Halten Sie insbesondere empfindliche Arten wie Azaleen, Orchideen und Yuccapalmen den Winter über in einem schwach beheizten Raum, zum Beispiel im Schlafzimmer oder Treppenhaus.
l Warme Wurzeln: Auch wenn es Zimmerpflanzen im Winter eher kühl mögen, vom Boden her sollte es nicht kalt sein. Stellen Sie Ihre Pflanzen auf einen Rollwagen, eine Korkplatte oder auf eine Schicht Zeitungspapier. Auch bei Fussbodenheizungen sollte direkter Bodenkontakt vermieden werden.
l Sparsam giessen: Zimmerpflanzen wachsen im Winter kaum und benötigen deshalb nur wenig Nährstoffe und Wasser. Giessen Sie mit lauwarmem Wasser. In der Regel brauchen Zimmerpflanzen von Oktober bis Februar keinen Dünger.
l Schimmel: Eine Schimmelschicht auf der Topferde ist ein typisches Zeichen für zu viel Wasser und zu viel Kalk im Giesswasser. Am besten nimmt man zum Giessen abgestandenes, zimmerwarmes Wasser.
l Ans Fenster: Am meisten leiden Zimmerpflanzen im Winter unter Lichtmangel. Stellen Sie Ihre Pflanzen deshalb in Fensternähe und ziehen Sie, wann immer es geht, die Vorhänge zur Seite. Wirft die Pflanze ihre Blätter ab oder verfärben sie sich hell, dann bekommt sie zu wenig Sonne.
l Luftfeuchtigkeit erhöhen: Sprühen Sie die Blätter mehrmals pro Woche mit kalkarmem Wasser ab. Wischen Sie die Blätter auch regelmässig mit einem feuchten Tuch vorsichtig ab. Das entfernt Staub und hilft ebenfalls gegen Trockenheit. Vorsicht bei Orchideen: nur die grünen Blätter und nicht die Herzblätter besprühen.
l Schädlingskontrolle: Schauen Sie sich Ihre Zimmerpflanzen einmal wöchentlich genau an und achten Sie insbesondere auf klebrige Blattbeläge und fahle, gesprenkelte Blätter. Ersteres ist ein Indiz für Schildlausbefall, zweites deutet auf Spinnmilben hin. Bringen Sie befallene Zimmerpflanzen umgehend in einen Raum, in dem die Parasiten nicht auf gesunde Pflanzen übergreifen können, und bekämpfen Sie die Schädlinge mit geeigneten, biologischen Pflanzenschutzmitteln.
l Massage: Sanftes Rubbeln an den Blättern stärkt das pflanzliche Immunsystem – das haben Forscher der Universität Freiburg jüngst herausgefunden. krea
Überraschung!
Nein, das sind keine Engerlinge, sondern Stachys, eine rare Delikatesse, die gerne in Gourmet-Restaurants serviert wird. Gemüseliebhabern sei der Anbau der zarten Gemüseknöllchen wärmstens empfohlen.
murmelt er mantramässig, schiebt sich mit zusammengekniffenen Augen eines der Dinger in den Mund und beisst zu. «Mmmh! Nicht übel», befindet er und lächelt froh. Es kaue sich zart, sei knackigfrisch, saftig und schmecke dezent, sagt der Degustant, und schon ist der Teller leer.
Gewöhnungsbedürftiges Aussehen, überzeugender Geschmack: Nach Stachys, auch Knollenziest genannt, lecken sich Feinschmecker die Finger. Sie schwärmen von der delikaten Note, die ein wenig an Nüsse, ein wenig an Schwarzwurzeln und Artischocken erinnert. In FeinschmeckerLokalen liegt das Gemüse im Trend; und Liebhaber von unbekannten Sorten überraschen damit daheim ihre Gäste.
Dabei wollte lange Zeit keiner mehr etwas wissen von den kleinen Knollen. Waren sie bis in die 1930er-Jahre in der Schweiz durchaus ein Begriff, gerieten sie danach jahrzehntelang in Vergessenheit. Erst in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren interessierten sich Produzenten wie Konsumenten wieder dafür. So wie sich heute auch andere alte Sorten gut verkaufen. Man denke an blaue Kartoffeln, gestreifte Randen oder gerippte Tomaten. Sorten, die inzwischen auch beim Grossverteiler ins Sortiment gehören.
Rare Ware
Im Gegensatz dazu bleiben Stachys aber wohl ein Nischenprodukt, meint Bauer Fritz Berger. Seit ein paar Jahren pflanzt er das Gemüse auf seinem Hof in Fahrni bei Thun an. Eine Liebhaberei. Eine Kundin setzte ihm den Floh ins Ohr. Diese habe die bemerkenswert aussehende Gemüsesorte in einem Spezialitätengeschäft entdeckt und war ganz angetan davon, erzählt Berger. «Sie brachte mir ein paar Kostproben mit, so kam ich auf den Geschmack.»
Seither baut Berger das Gemüse an. Ein zeitaufwendiges Unterfangen, denn die Ernte ist mühsam. Maschinen gibt es dafür bislang keine. «Zumindest keine, die wirklich gut sind», sagt Berger. Versuche verliefen unbefriedigend, denn die automatischen Schaufeln verletzten die dünnhäutigen Gewächse. «So trocknen sie schnell aus, dann schmecken sie nicht mehr.»
Geerntet wird deshalb von Hand. Die Wurzelknöllchen werden mit einer speziellen Stechgabel ausgegraben, ähnlich wie bei der Spargelernte. In einer Stunde sind so drei bis vier Kilogramm zu schaffen. Die Ernte zieht sich von Dezember bis Februar hin. Ob gebuddelt werden kann oder
nicht, hängt vom Wetter ab. Liegt Schnee oder ist die Erde gefroren, geht gar nichts. Fritz Berger muss dann auf mildere Tage warten. Auch diese Abhängigkeit vom Wetter macht das Gemüse zur raren Ware, mit der nicht immer zu rechnen ist. Die Erntemenge variiert stark: Manchmal ist es rund eine Tonne pro Jahr, es kann aber deutlich weniger sein. Zudem sind Stachys schwierig zu lagern.
Schmutz bietet Schutz
Aus diesen Gründen scheiterten Versuche, das Gemüse beim Grossverteiler anzubieten. Was dort in die Regale kommt, ist penibel gereinigt und scheint, als sei es auf Hochglanz poliert. Die zarten Gewächse aber vertragen es nicht, wenn sie zu früh geputzt werden. Das macht sie schwammig und sie verlieren ihre Knackigkeit. Nach Anbietern muss man also suchen. Am ehesten finden Konsumenten die Spezialität auf Wochenmärkten. Auch Fritz Berger produziert ausschliesslich für den Direktverkauf. Er verschickt Privatleuten und Gastronomen das Gemüse per Post; rund 25 Franken kostet das Kilo.
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Stachys sind die Wurzeln des Knollen-Ziest. Der gedeiht in sandiger Erde.
Wissenswertes über Stachys
l Botanik: Stachys sind die Wurzeln des Knollen-Ziest (Stachys sieboldii), auch Japanische Kartoffel oder Chinesische Artischocke genannt. Er gehört zur Familie der Lippenblütler und kommt ursprünglich aus Nordchina.
l Tradition: Dort und in anderen Teilen Asiens wurde das Gemüse bereits im 14. Jahrhundert kultiviert. Seit Ende des 19. Jahrhunderts kennt man das Gemüse in Europa, zunächst in Frankreich, von dort aus kam es die Schweiz.
In Frankreich wird Stachys heute noch im grossen Stil produziert.
Wer das Päckchen aufmacht, muss sich von eingeschliffenen Konsumgewohnheiten verabschieden: ziemlich schmutzig, das Ganze. Aber es hat Sinn und Zweck, dass die Knöllchen noch vom Erdmantel umhüllt sind, denn nur so bleiben sie schön frisch. Waschen sollte man sie erst unmittelbar vor dem Gebrauch (siehe Box).
Aus dem eigenen Garten
Apropos Frische: Gemüseliebhabern und Hobbygärtnern sei der Anbau wärmstens empfohlen. «So haben Sie etwas Exklusives, und das erst noch erntefrisch», sagt Bauer Berger. Stachys gedeihen im eigenen Garten in sandiger Erde oder in geräumigen Töpfen auf Balkon oder Terrasse. Im Frühjahr gilt es aufzupassen, dass die Pflanzen nicht austrocknen. Ansonsten kann man nicht viel falsch machen. Sich im Garten ein kleines Feld anzulegen, bedeutet jedoch unter Umständen Ärger mit Mäusen. Denn auch sie sind ganz angetan von den zarten Wurzeln.
Im April kommen die Wurzelknöllchen des Knollenziest in die Erde. Die Stauden
werden im Sommer rund einen halben Meter hoch. Nach dem ersten Frost stirbt das Kraut ab, während das Wurzelgemüse unbeschadet in der Erde überwintert. Geerntet wird ab Dezember etappenweise –immer dann, wenn sich der Appetit auf Stachys meldet.
Machen Sie es wie der Testesser. Er genoss das Edelgemüse auf denkbar einfache Art, so kommt es wunderbar zu Geltung: in Gemüsebrühe blanchieren und anschliessend in Butter und etwas Zucker glasieren, darüber ein paar fein gehackte, frische Kräuter streuen – fertig ist das Gericht, das keiner Zugabe bedarf. u
l Gesund: Stachys sind kalorienarm und enthalten Inulin. Dieses Kohlenhydrat ist für Diabetiker geeignet.
l Vielseitig: Roh, gegart, gebraten, frittiert, gratiniert, als Hauptgang, als Beilage – Stachys lässt sich auf viele Arten zubereiten. Meistens passen Schwarzwurzel- und Spargelrezepte. Die vier bis sechs Zentimeter langen und gut ein Zentimeter dicken Wurzeln am besten ganz lassen und ungeschält geniessen.
l Putzen: Stachys immer erst vor dem Verbrauch waschen. Am besten kurz in Wasser einweichen, um die Erde zu lösen. Danach abbrausen. Nicht mit einer Bürste schrubben, das setzt der zarten Haut zu.
l Lagern: Ungewaschene Stachys halten im Kühlschrank rund eine Woche. Wichtig ist, sie in ein feuchtes Tuch einzuschlagen, damit sie nicht austrocknen. Zum Einfrieren eignen sich Stachys nicht. Ähnlich wie bei Kartoffeln wird so die Zellstruktur zerstört und das Gemüse zerfällt.
Gourmet-Knöllchen
Rezepte für 4 Personen von Brigitte Aeberhard
Wintersalat mit Stachys an Mandarinensauce
4 bis 5 Mandarinen
200 g Stachys
150 g Gruyère AOC
100 g Nüsslersalat
3 EL Weissweinessig
2 EL Baumnussöl
3 EL Rapsöl
1 TL Senf
1 TL Orangenkonfitüre
Salz, Pfeffer
Zubereitung
Zwei Mandarinen schälen, in Schnitze teilen. Stachys sehr gut putzen und über Dampf fünf Minuten garen. Gruyère AOC in feine Stängel schneiden. Nüsslersalat gut waschen.
Saft von den restlichen Mandarinen auspressen, es sollte etwa 1 dl Saft ergeben. Mandarinensaft in einer kleinen Pfanne auf etwa einen Drittel einkochen und leicht auskühlen lassen. Essig, Baumnuss- und Rapsöl mit dem Saft verrühren, mit Senf, Orangenkonfitüre, Salz und Pfeffer würzen. Alle Zutaten mit der Sauce vermischen.
Stachys-Tortilla
300 g Stachys
600 g geschwellte
Kartoffeln vom Vortag
1 Zwiebel
2 EL Olivenöl
1 Bund Petersilie
8 Eier
Salz
Pfeffer
Zubereitung
Stachys sehr gut putzen. Kartoffeln schälen, in dünne Scheiben schneiden. Zwiebel in feine Streifen schneiden. Olivenöl in einer grossen oder besser in zwei kleineren Bratpfannen erhitzen. Stachys, Kartoffeln und Zwiebeln darin circa zehn Minuten braten, leicht salzen. Petersilie fein hacken. Eier verquirlen, mit Salz und Pfeffer würzen. Petersilie zufügen und Guss in die Pfanne giessen, zugedeckt bei kleiner Hitze fünf bis zehn Minuten stocken lassen. Tortilla mithilfe eines grossen Tellers wenden, abgedeckt in circa fünf Minuten fertig braten.
Stachys und Pilze an Sesamsauce
250 g Stachys
200 g Lauch
100 g Rüebli
250 g Champignons
Salz
3 EL Olivenöl
2,5 dl Bouillon
50 g Tahin/Sesampaste
2 TL Zitronensaft
Paprika
Pfeffer
3 Zweige Petersilie
Zubereitung
Stachys sehr gut putzen. Lauch in ein bis zwei Zentimeter breite Rädchen schneiden. Rüebli in feine Streifen schneiden. Champignons je nach Grösse halbieren oder vierteln. Stachys in wenig Salzwasser drei bis fünf Minuten köcheln. 1 ½ Esslöffel Öl erhitzen, Champignons darin gut anbraten, aus der Pfanne nehmen. Restliches Öl leicht erhitzen, Lauch und Rüebli zufügen und ein bis zwei Minuten leicht anbraten. Bouillon dazugiessen, fünf Minuten köcheln.
Tahin mit 0,5 dl heissem Wasser verrühren, mit abgetropften Stachys und Champignons zum Gemüse geben. Alles kurz aufkochen, mit Zitronensaft, Paprika, Salz und Pfeffer abschmecken.
Petersilie hacken, über das Gemüse streuen und zum Beispiel mit Reis servieren.
Institut Pranic Healing Schweiz
Pranic Healing Energieheilmethode
Arhatic Yoga Spirituelle Entwicklung
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seit 1994 in der Schweiz
Komplementärtherapeut
Ein Beruf mit Zukunft. Eine Ausbildung mit Branchendiplom Akupunktmassage.
Telefon 044 680 32 30 oder www.wba.ch oder E-Mail: info@wba.ch
Verwöhnwoche
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Die 19. UN-Klimakonferenz ist vorbei, die Weltrevolution wurde wieder nicht beschlossen. Doch wir alle können unseren Beitrag leisten zur Reduktion des CO2-Ausstosses. Das spart auch Geld. Und so gehts:
Wohnen
l Zwei Drittel des Energiebedarfs im Haushalt werden fürs Heizen eingesetzt. Wer einen Pulli anzieht, kann die Temperatur gut um ein, zwei Grad senken. Das ist wenig, bringt aber viel.
l Boiler auf 50 bis 55 Grad regulieren (meist ist er auf 60 Grad eingestellt); während den Ferien ausschalten.
l Heizkörper nicht mit Möbeln oder Vorhängen verdecken. Roll- und Fensterläden in der Nacht schliessen.
l Im Winter jeweils nur kurz lüften (einige Minuten). Gleichzeitig möglichst viele Fenster öffnen.
l Herkömmliche Glühbirnen mit LEDLeuchten ersetzen. Die teure Anschaffung amortisiert sich bei rund 1000 Brennstunden pro Jahr innert drei bis vier Jahren.
l Geräte nicht im Standby-Modus laufen lassen, sondern ganz abschalten und Stecker ziehen.
l Alte Stromfresser ersetzen; nur noch Geräte der Energieeffizienzklasse A kaufen.
l Duschen statt baden.
l Wassersparsets montieren.
l Wäsche bei möglichst tiefer Temperatur waschen; umweltverträgliche Waschmittel benutzen.
l Ökostrom beziehen.
Mobilität
Ernährung
l Regionale und saisonale BioLebensmittel bevorzugen.
l Lebensmittelabo lösen, einkaufen im Hofladen oder auf dem Markt.
l Fleischkonsum reduzieren (Seite 10).
l Statt Mineralwasser Leitungswasser trinken.
l Immer nur so viel Wasser erhitzen, wie benötigt wird. Der Wasserkocher ist sparsamer als ein Elektroherd.
l Auf Flugreisen möglichst verzichten. Mit dem Zug ans Meer fahren oder Wanderferien in der Schweiz geniessen (www.myswitzerland.com).
l Vermehrt zu Fuss gehen oder mit dem Velo oder ÖV fahren statt mit dem Auto.
l Auto mit anderen teilen (www.mobility.ch, www.cartribe.ch, www.e-carsharing.ch).
l Fahrgemeinschaften bilden (www.mitfahrgelegenheit.ch).
l Wenn Sie nicht aufs Auto verzichten können oder wollen und ein neues anschaffen müssen, ein möglichst umweltschonendes wählen; am besten schneiden Kleinwagen mit Gas- oder Elektroantrieb ab.
Konsum
l Die Herdplatte darf nicht grösser sein als der Topf.
l Die Kochzeit von Reis, Bohnen usw. lässt sich durch Vorquellen deutlich verkürzen.
l Beim Kochen Deckel drauf – das spart rund 30 Prozent Energie.
l Kuchen und Brote gelingen auch ohne Vorheizen des Backofens. Das spart rund 20 Prozent Energie.
Surftipps
www.natuerlich-online.ch/surftipps
l Generell weniger konsumieren.
l Abfall sauber trennen und möglichst recyceln.
l Teilen oder leihen statt kaufen (http://de.whyownit.com, www.teilen-statt-kaufen.com).
l Reparieren statt neu kaufen. Dies gilt nicht für alte, stromfressende Geräte.
l Gebrauchtes kaufen: www.ricardo.ch usw. und Brockenstuben.
Warum ich gärtnere
Gärtnern entschleunigt, kochen mit den Gaben des Gartens ist kreativ und Bäume schneiden hält fit. Und so gehts.
Text Remo Vetter
ZDer Autor
Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.
war sind Zeit und Geld zunehmend knapp bemessen. Viele meinen – oft aufgrund von gesellschaftlichen Erwartungen und Karrierestreben – keine Zeit zu haben, um ein Essen aus frischen Zutaten zuzubereiten. Für uns alle bietet der Tag 24 Stunden. Die Frage ist, wie wir diese Zeit nutzen, beziehungsweise was uns wichtig ist. Offensichtlich nicht die Ernährung – oder etwa doch? Paradoxerweise sitzen viele, eine Fertigpizza essend, vor dem Fernseher und schauen sich Kochsendungen an.
Die Verdrängung der Kunst der Essenszubereitung durch massenhaft produzierten ConvenienceFood ist eine Tragödie. Eine Tragödie, weil Fast Food die Menschen abhängig macht von multinationalen Unternehmen; eine Tragödie, weil wir so die industrielle Landwirtschaft fördern mit ihren Monokulturen, Nitraten und Pestiziden; eine Tragödie, weil wir nicht nur die Natur, sondern auch uns selbst krank machen, wenn unsere Nahrung aus raffiniertem Mehl und Zucker besteht, aus gesättigten Fetten, Salz und künstlichen Aromastoffen. Das kommt uns alle teuer zu stehen, man denke an die ständig steigenden Krankenkassenprämien.
Unsere eigene kleine Welt
Gärtnern und Kochen sind künstlerische Tätigkeiten. Sie entschleunigen. Gerade in der heutigen Zeit mit der massiven Zunahme von BurnOuts ist das besonders wertvoll. Ich halte wenig für kreativer, als einen Garten zu pflegen und die Produkte in der Küche zu verwerten. Dabei werden alle Sinne angeregt.
Wenn wir Freunde zum Essen einladen, zelebrieren wir die Kunst der Zubereitung. Wir spielen mit den Farben eines Gerich
«Wenn wir Freunde zum Essen einladen, zelebrieren wir die Kunst der Zubereitung.»
tes, mit der Konsistenz und mit den unterschiedlichen Aromen. Das Essen selbst, wie es serviert wird, die Wahl des Geschirrs, die Folge der Gänge, die saisonale Verzierung des Tisches – all diese Elemente, achtsam ausgeführt, ermöglichen es uns kreativ und künstlerisch tätig zu sein. Ein Luxus? Für mich ist es mehr als das. Für mich ist es eine Notwendigkeit: mit der Familie und anderen teilen, Zeit füreinander haben, die Gaben der Natur geniessen. Für mich gibt es nichts Schöneres als Gärtnern, und mit den frischen Gaben des Gartens köstliche Gerichte zu kreieren.
Einen Garten zu unterhalten, in dem eine grosse Vielfalt an Gemüse, Früchten, Kräutern und Blumen angebaut wird, ist eindeutig gesünder, günstiger und besser auf die Zyklen der Natur abgestimmt, als Gemüse aus Übersee zu importieren oder Fertiggerichte zu konsumieren. Das Gärtnern ermöglicht den Kontakt zur Erde, zum Lebendigen und bietet fast unübertreffliche Möglichkeiten kreativen Handelns. Einen Garten pflegen ist eine Möglichkeit, ein visionäres Bild unserer eigenen kleinen Welt zu schaffen – auf nichts sonst haben wir einen so direkten Einfluss.
Die Gaben des Winters
Frost und Schnee zaubern im Winter vergängliche Kunstwerke in den Garten und auf den Balkon. Doch die Ruhe trügt. Der Garten ist auch im Winter voller Energie und Inspiration. Und der Dezember ist keinesfalls so mager, wie man vermuten mag. Mit etwas Wetterglück, sprich ohne Fröste, sind jetzt verschiedene Winterkohlsorten erntereif: Rosenkohl, Rot und Weisskohl, Blumenkohl und der unver
wüstliche und vitaminreiche Federkohl. Auch frisches Wurzelgemüse wie Rüben, Pastinaken, Knollensellerie und Steckrüben gibt es frisch aus dem Garten, ebenso Endivie, Winterportulak, Nüsslisalat, je nach Witterung sogar noch Kopfsalat und Rucola.
Als Gärtner müssen wir uns jetzt entscheiden, ob wir das Gemüse auf dem Beet belassen, oder ernten und einlagern. Da wir einen relativ grossen Garten bear
beiten, leisten wir uns den Luxus, einiges auf den Beeten stehen zu lassen, mit dem Risiko, dass es gefriert. Wir sind aber der Überzeugung, dass Gemüse frisch aus dem Boden qualitativ und geschmacklich besser ist, als eingelagertes. u
Gartenarbeit im Dezember auf der nächsten Seite!
«Ein gepflegter und gehüteter Baum trägt seine Frucht zur rechten Zeit.»
Johannes vom Kreuz, «Merksätze von Licht und Liebe»
_ Haben Sie Fragen rund um Garten und Balkon? Remo Vetter gibt Ihnen die richtigen Tipps. Schreiben Sie an: «natürlich», Gartenberatung, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, oder remo.vetter@natuerlich-online.ch
Gartenarbeiten im Dezember
Nutzgarten
l Winterkohlsorten, Wurzelgemüse und Nüsslisalat ernten.
l Wenn der Boden trocken ist, Nährstoffe zuführen mit gutem Kompost und verrottetem Stallmist. Wir verteilen die Gaben auf den Beeten und lassen sie von den Bodenlebewesen einarbeiten.
l Der Dezember ist auch die Zeit für Rück- und Ausblick Jedes Gartenjahr bringt uns neue Erfahrungen, neue Erkenntnisse, die wir überdenken und umsetzen können. War die Ernte gut? Warum ist dieses gut, jenes schlecht gewachsen? Was bewährt sich im Garten?
l Der Winter ist auch die Zeit, um zu lesen und sich mit anderen Gärtnern auszutauschen.
l Apfel und Birnbäume werden während der Ruhezeit von November bis Februar geschnitten.
Zum Baumschnitt folgende Tipps
l Gartenschere, Baumschere und Säge müssen sauber sein. Die Klingen mit Stahlwolle abreiben, abwaschen und dann mit etwas Öl einreiben, damit sie nicht rosten.
l Robuste Arbeitshandschuhe schützen die Finger.
l Überlegen Sie vor dem ersten Schnitt, was Sie erreichen wollen. Sind Sie auf Ertrag aus? Dann ist es wichtig, alles tote, kranke und beschädigte Holz zu entfernen.
l Schneiden, was sich kreuzt, reibt oder zu dicht steht. Jeweils den schwächeren Ast entfernen.
l Die Fruchtbildung für das kommende Jahr anregen: zu lange Triebe einkürzen und altes Holz entfernen.
l Äste, die zur Kronenmitte wachsen, dort absägen, wo sie vom Hauptstamm abzweigen. Die Krone soll offen sein, damit die Luft gut zirkulieren kann.
l Zu lange Zweige auf die Hälfte oder einen Drittel kürzen, und zwar immer bis zu einem Seitentrieb, der nach aussen gerichtet ist.
l Alle Sägeschnitte sollten schräg abwärts verlaufen, sodass Regenwasser gut abfliessen kann und die Schnittwunden nicht faulen.
l Alte erschöpfte Äste entfernen und Triebe, die sich an Rändern früherer Schnittstellen gebildet haben, abschneiden. Sie tragen normalerweise keine Früchte.
l Dicke Äste, die beim Schneiden abbrechen könnten, in Etappen sägen.
l Schauen Sie sich den Baum regelmässig aus etwas Distanz an. Achten Sie darauf, eine gleichmässige, gute Kronenform zu erhalten.
l Nicht zu radikal schneiden, sonst steckt der Baum zu viel Energie in die Bildung von neuen Trieben statt in die Fruchtbildung.
Ziergarten
l Immergrüne Pflanzen auf dem Balkon benötigen «Winterstiefel» (Luftpolster und Vlies) um den Topf, damit die Wurzeln nicht in Eis erstarren.
l Rosen mit Tannästen schützend abdecken Rosenbäumchen mit Vlies einpacken.
l Am 4. Dezember Zweige früh blühender Ziersträucher (Forsythia, Weide, Hartriegel) und Obst (Apfel, Kirschen) schneiden. Eingestellt in der Vase werden sie um Weihnachten erblühen.
l Kübelpflanzen im Winterquartier regelmässig kontrollieren, wenig giessen: Laub tragende Arten etwas häufiger als kahle. Pflanzenschutz ausführen, um Schädlingen keine Chance zur Vermehrung zu geben.
l Laub auf Wegen und Rasen zusammenrechen, unter Sträuchern aber liegen lassen. Da bietet es den Wurzeln Kälteschutz und Kleintieren Lebensraum.
l Kastanienlaub via Kehricht entsorgen, denn darin überwintern gerne Puppen der KastanienMiniermotte. Daraus schlüpfen im Frühling Falter, die ihre Eier auf die Kastanienblätter legen. Die Larven fressen sich durch die Blätter, die dann früh braun und welk werden.
l Kaltkeimer wie Enzian und Küchenschelle säen
l Neue Gartenkataloge studieren und die nächste Gartensaison planen.
Reinkarnations-Analyse Rückführungen
Der sanfte Weg zur Bewältigung existentieller Krisen
Wir quälen uns mit immer wiederkehrenden Ängsten und Phobien, haben seelische Blockaden oder kämpfen gegen unerwünschte Verhaltensmuster und wiederkehrende Konfliktsituationen.
Dank Rückführungen in frühere Existenzen können wir die Ursachen unserer Probleme wahrnehmen und auflösen. Das Erkennen und Verarbeiten von Konflikten und traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit, beeinflussen positiv unser heutiges Leben und erhöhen unsere Lebensqualität.
Barbara Bachmann – 8247 Flurlingen
Dipl. Hypnotherapeutin AGW – Leiterin ECPS
Prof. Mitglied IARRT, CA USA / S.P.R. London UK
T. 052 659 10 63 • bbachmann@ecps.ch • www.ecps.ch
Ichbin eine Eventfirma und habe meinen Banner verloren .Erist 180x 150px grossund trug zuletzt ein grünes Logo.Ausserdem au ffällig:In12P t. abgesetzte grüneSchrift .Falls Sieihn gesehenhaben ,meldenSie sich bit te beimir.
076702 07 34
Ei nI ns erat lä sst Ih re We rb un gn ie im St ic h.
Dieses Inserat macht Werbung für Werbung in Zeitungenund Zeitschriften Der Verband SCHWEIZE RM EDIE Nschreibt dazu jedesJahr einen Wettbewerb für jungeKreativeaus .Dabei siegteauchdiese Arbeit –kreiert wurdesie von Luca Schneider,Havas WorldwideZürich Sebastian Eppler, Y&RG roup Switzerland www.Das-kann -nur-ein -Inserat .ch
Natur
Sterngucker im Dezember_ Wenn die Venus dem Samichlaus den Weg leuchtet
Nach Einbruch der Dämmerung kann im Südwesten ein auffällig leuchtender Stern beobachtet werden: die Venus. Sie setzt sich als brillanter «Abendstern» in Szene und erreicht am 6. Dezember ihren grössten Glanz. Obwohl der Volksmund die Venus als Abend- oder Morgenstern benennt, ist diese Bezeichnung streng genommen falsch. Sterne sind Sonnen, die oft grösser sind als unser Muttergestirn. Die Venus jedoch ist unser innerer Nachbarplanet. Zwar trägt der Planet den Namen der römischen Liebesgöttin, auf seiner Oberfläche ist es aber alles andere als romantisch. Vulkanische Aktivitäten und eine dichte Atmosphäre aus Kohlendioxid verursachen ein Klima, das die Planetenoberfläche in einen Glutofen mit einer Temperatur von knapp 500 Grad verwandelt. Zudem ist die Venus dauerhaft in eine dichte Wolkendecke eingehüllt, die haupt sächlich aus Schwefelsäuretröpfchen besteht. Andreas Walker
Artenvielfalt_ Wieso Winzer Wanzen wollen
Im Rahmen einer Studie über die Biodiversität in Weinbergen wurden 19 Arten von Wirbellosen entdeckt, die bisher noch nie in der Schweiz beobachtet wurden: elf Spinnen-, sieben Zikaden- und eine Käferart. Einige von ihnen könnte sich der Mensch zur Kontrolle der Rebenschädlinge zunutze machen, so die Forscher der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, der Forschungsanstalt Agroscope und des Kantonalen Naturhistorischen Museums MCSN. Die Biodiversität stelle eine Art natürliches Immunsystem für Weinberge dar. So bleibe die Zahl der Rebenschädlinge auf natürliche Weise in akzeptablen Grenzen. krea
Eine Zikade der Gattung
Aconurella prolixa – diese Art wurde in der Schweiz neu entdeckt.
Lesen_ Grenzgänger
Wahnsinn! Unglaublich! Der Hammer! Seite für Seite überrascht dieser Bildband mit aussergewöhnlichen Naturfotos. Dazu gibt es kurze, passende Texte, mal amüsant, oft philosophisch, stets wissenswert. Wenn Sie einen Menschen beschenken möchten, der Bücher liebt und die Natur – eh voilà. krea _ Christian Arns: «Grenzgänger –Faszinierende Naturfotografien der Tier- und Pflanzenwelt Europas», Becker Joest Volk Verlag, 2013, Fr. 59.90
Naturschutz_ Wölfe als Waldpfleger
Der Wolf leiste einen «erwünschten Beitrag zur Regulierung der Wildbestände», schreibt die Schweizerische Gebirgswaldpflegegruppe GWG in einer Pressemitteilung. So helfe der Wolf mit, den Wald zu verjüngen. Laut GWG führen die hohen Wildbestände im Gebirge dazu, dass die Verjüngung des Waldes nicht mehr alleine durch die Jagd sichergestellt werden kann. Die Folge seien unstabile Wälder sowie teure Massnahmen zur Wildschadenverhütung und zum Schutz vor Naturgefahren. krea
_ Claus-Peter Lieckfeld: «Tatort Wald –Georg Meister und sein Kampf für unsere Wälder», Westend Verlag, 2012, ca. Fr. 35.–
Ison, der Weihnachtsstern
Der Komet Hale-Bopp war von März bis Mai 1997 von blossem Auge sichtbar. Die Astronomen erwarten, dass Ison ähnlich spektakulär sein wird.
Zum Jahresende wird Komet Ison die Erde passieren; vielleicht wird er zum Kometen des Jahrhunderts. Da sich Ison am 28. November beim sonnennächsten Punkt befindet, dürfte sein Schweif etwa eine Woche danach am besten ausgeprägt sein. Mit zunehmender Entfernung von der Sonne sollte Ison bereits Anfang Dezember vor der Morgendämmerung sichtbar sein. Ab etwa Mitte Dezember erscheint er auch nach Sonnenuntergang am Abendhimmel. Um die Weihnachtszeit dürfte Ison deutlich am Nachthimmel zu sehen sein; am 27. Dezember erreicht er den erdnächsten Punkt. Danach dürfte er rasch an Helligkeit verlieren. Die Astronomen erwarten jedoch, dass man ihn noch bis Mitte Januar von blossem Auge beobachten kann. Kometen werden oft als «schmutzige Schneebälle» bezeichnet, da sie aus gefrorenen Gasen sowie mineralischen Partikeln bestehen. Wenn sich ein
Komet der Sonne nähert, steigt die Temperatur auf der Oberfläche des Kometenkerns, und das Eis beginnt zu verdampfen. Bei weiterer Annäherung an die Sonne beginnt ein Schweif aus Gas und Staub auszuströmen, der eine Länge von bis zu 100 Millionen Kilometern erreichen kann.
Durch Jahrhunderte hindurch wurde der Weihnachtsstern als Stern mit einem runden Schweif dargestellt – also wie ein Komet. Könnte wie heuer auch zur Zeit von Christi Geburt ein markanter Komet erschienen sein? Möglich. Aber nicht sehr wahrscheinlich. Denn solcherlei Himmelskörper wurden damals als Unglücksboten angesehen.
Solche kosmischen Vagabunden sind auch in der heutigen Zeit mit modernsten Methoden meistens erst wenige Monate vorher auszumachen, da sie völlig unvorhersehbar aus den unendlichen Weiten des Weltalls auftauchen – um danach in diesen Weiten für immer zu verschwinden. Andreas Walker
Natur zwischen Buchdeckeln
Von der Natur beeinflusste Dichter und Denker, Poeten und Prosaisten schaffen mitunter zeitlos aktuelle Werke. Unsere Leseempfehlungen für alle vier Jahreszeiten. Text Hans Keller
Bitterkalte Nacht.
Ruderschlag vom Wasser her. Jemand weint und weint.
Winter-Haiku des japanischen Dichters Bashô (1644 bis 1694)
Der oder die da weint, kann vielleicht dieses Jahr über Weihnachten nicht nach Dubai und muss wohl oder übel zu Hause die Wohlstandsdepression überstehen, wie sie hiesige Sonnenanbeter in der kalten Jahreszeit jeweils befallen.
Wem jedoch Sturm, Schnee und Eis nichts anhaben kann, macht es sich im Sessel gemütlich und liest. Zum Beispiel im «Winterbuch», einer Anthologie einschlägiger Gedichte und Texte: von den duftigen Schnee-Impressionen «Winter auf dem Semmering» des Wiener CaféhausLiteraten Peter Altenberg (1859 –1919) bis zur Schilderung der waghalsigen Über-
querung eines nur halb zugefrorenen Haffs von Theodor Fontane (1819 –1898).
Angesichts der ruhenden Natur studiere man auch Rainer Maria Rilkes Einleitung zu seinen immer noch lesenswerten Künstlerporträts «Worpswede» (1903). Rilke stellt die fünf Maler vor, die damals in einer bei Bremen gelegenen Moorlandschaft lebten und arbeiteten. Rilkes Resümee: Der Mensch ist der Natur egal. «Denn gestehen wir es uns: Die Landschaft ist ein Fremdes für uns und man ist furchtbar allein unter Bäumen, die blühen, und unter Bächen, die vorübergehen.» Und weiter heisst es über die Natur: «Sie weiss nichts von uns. Und was die
Menschen auch erreicht haben mögen, es war noch keiner so gross, dass sie teilgenommen hätte an seinem Schmerz, dass sie eingestimmt hätte in seine Freude.»
Leben ausserhalb der Natur
Die emotionale Bedeutung, die die Natur für den Menschen zu haben scheint, entsteht im menschlichen Gehirn. Wir dichten alles Mögliche in die Natur hinein, wir empfinden über Projektionen ihre «Schönheit», wir lassen uns von einem prächtigen Sonnenaufgang in den Bergen begeistern und mystifizieren die über Wiesen wabernden Nebel. Die Natur selbst jedoch kümmert sich nicht um uns. Das gilt im Grunde auch für ihre höchsten Lebensformen, etwa die Primaten. Selbst ein trainierter Schimpanse bleibt uns trotz aller Anhänglichkeit und Gelehrsamkeit letztlich fremd; er reagiert lediglich auf den Menschen und käme nie auf die Idee, ihm vorzuschlagen, was zu tun sei. Nehmen wir den Hund, des «Menschen besten Freund». Die Beziehungen hat Thomas Mann in seinem Idyll «Herr und Hund» (1919) meisterlich geschildert. Bauschan, der vife Hühnerhund, der Mann in seiner Münchner Zeit begleitete, wird genau beschrieben, ebenso die Bäume und Pflanzen auf den gemeinsamen Spaziergängen zu den Isarauen. Am Schluss mit seiner überraschenden Pointe, die hier nicht verraten sei, kriegt Bauschan für eine Weile sogar «Oberhand» über seinen Herrn. Letztlich jedoch bleibt der Hund für den Herrn ein fremdes Wesen. Mann: «Kopfschüttelnd betrachte ich es, und nur ahnungsweise finde ich mich hinein.»
Der Mensch hat die Wahl
Es gibt verschiedene Methoden, mit denen versucht wird, der Natur nachzuspüren. Beobachtung und Beschreibung etwa, wie
sie der belgische Symbolist (und Imker) Maurice Maeterlinck (1862 –1949) in seinem «Das Leben der Bienen» (1901) schrieb. Entstanden ist dabei das wohl ungewöhnlichste Buch über diese faszinierenden Insekten, das bis heute als faktisch richtig gilt.
Maeterlinck ging es aber nicht darum, den zahlreichen Anleitungsbüchern zur Bienenzucht ein weiteres hinzuzufügen. Er beschrieb vielmehr in poetischer Sprache den geheimnisvollen «Geist des Bienenstocks». Denn wer oder was schreibt diesen Insekten, die bereits bei ihrer Geburt wissen, was sie als Arbeiterinnen, Drohnen oder Torwächter zu tun haben, ihren Werdegang vor?
An einer Stelle des Buches bemerkt Maeterlinck, dass bei den Bienen das «Individuum vollständig in der Gesamtheit» aufgehe, der Mensch hingegen das individuelle Vermögen habe, «sich den Naturgesetzen nicht zu fügen». Vielleicht bezog sich Maeterlinck damit auf das Hauptwerk eines französischen Zeitgenossen, nämlich den Roman «Gegen den Strich» von JorisKarl Huysmans (1848 –1907).
Dieses Skandalbuch erschien 1884 und gilt als «Bibel der Dekadenz». Es ist längst Kult. Der Dandy Jean Floressas Des Esseintes bringt einen guten Teil seines Vermögens in Paris mit Ausschweifungen aller Art durch. Von der Gesellschaft und seinen eigenen Exzessen angewidert, zieht sich Des Esseintes in ein einsames Haus zurück, wo er in künstlichen Paradiesen zu leben gedenkt – ganz gegen die Natur.
«Wie er sagte», heisst es da, «hat die Natur ausgedient; sie hat durch die Eintönigkeit ihrer Landschaften und ihrer Himmel die aufmerksame Geduld der Kenner endgültig erschöpft.» Kapitel für Kapitel wird nun geschildert, wie der abgeschottete Des
Esseintes seinen ästhetizistischen Genüssen frönt: dem Einatmen raffiniert-schwüler Düfte, dem Betrachten von Edelsteinen und was der exzentrischen Auswüchse mehr sind. Schliesslich treibt der Protagonist seine Neurose derart ins Extrem, dass nur die Rückkehr in die Gesellschaft sein Leben retten kann.
Das Leben ist tragisch
Man glaubt es kaum, aber ausgerechnet der bieder-rechtschaffene, grossartige Naturschilderer Adalbert Stifter (1805 –1868) nahm mit der Erzählung «Der Waldsteig» (1850) die Thematik von «Gegen den Strich» voraus. Da erbt der Sonderling Tiburius Kneigt eine Unmenge Geld. Weil er kaum Zugang zu anderen Menschen findet, verkriecht er sich in einem seiner Häuser, um sich luxuriöse Dinge wie erlesene Pfeifen und dergleichen anzuschaffen. Wie Des Esseintes erkrankt auch Tiburius in seiner Einsamkeit seelisch und körperlich. Doch im Gegensatz zum fran-
In Myanmar (Burma) besiegen KleinbauernFamilien mit Bio-Landbau den Hunger.
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Die Herkunft des Mensc hen – eine neue Pe rspektiv e
Die Menschen der früheren Zeitalter waren nicht primitiv Sie kannten die Wissenschaft des Lebens, die wir heute ganzheitlich – im Zusammenhang des Materiellen mit dem Spirituellen – neu entdecken: „Ihr seid Lichtwesen.“ (Joh 10,34)
Archäologische Rätsel, altes Schamanen- und Mysterienwissen, Quantenphysik und Mentalphysik: Unsere Vergangenheit ist der Schlüssel zur Zukunft.
Armin Risi: „In der Frage nach der Herkunft des Menschen macht die heutige Wissenschaft einen sprichwörtlichen Fehler am Anfang der Rechnung, weil sie von einem materialistischen Weltbild ausgeht und die höheren Dimensionen des Kosmos ausblendet.“
Armin Risi (geb 1962): Schweizer Philosoph und Sachbuchautor; lebte für 18 Jahre als Mönch in vedischen Klöstern in Europa und Indien und ist Autor von drei Gedichtbänden und neun Grundlagenwerken zum aktuellen Paradigmenwechsel.
Internet: armin-risi.ch | govinda.ch
zösischen Décadent findet er über einen kräuterkundigen Arzt, der ihm eine Badekur in den Bergen empfiehlt, sowie durch einen ausgedehnten Irrgang im wilden Gebirgswald zur heilenden Natur zurück.
Ein ähnliches Thema behandelt auch unser Zeitgenosse Peter Stamm (*1963) in seiner Erzählung «Im Wald» (2011). In kristallklarer Sprache schildert Stamm seine in einem Alkoholikerumfeld aufgewachsene Protagonistin, die sich zur Konsolidierung gerne in den Wald zurückzieht und dort zu nächtigen beginnt. Was tragisch endet.
Es fragt sich, ob in unserer Zivilisation solch ein beruhigender Rückzug überhaupt noch möglich ist. Diese Frage hat sich Robert Walser (1878 –1956) wohl nie gestellt. Dessen Naturbild war ungebrochen. Er wusste auf seinen Spaziergängen immer, das Hässliche auszublenden und das Schöne zu geniessen. Trotzdem wirken seine Skizzen und Geschichten stets geistreich und nie naiv. Walser projiziert zum Beispiel in «Der Träumer» seine enthusiastische Stimmung in die umgebende Na-
tur, deren blosses Dasein der Dichter, im Gras liegend, einen Nachmittag und eine Nacht lang in sich aufsaugt.
Die Natur spendet Trost
Und noch einer fand Trost in der Natur: Jean-Jacques Rousseau (1712 –1778), der Vater der Französischen Revolution. Sein letztes und wohl anrührendstes Werk betitelte er mit «Träumereien eines einsam Spaziergängers» (1776 –1778). Es handelt sich dabei um Reflexionen über sein Leben, seine Arbeit, seine Ängste, seine Verfolger, aber eben auch über die Natur. Das Bändchen blieb unvollendet. Denn am 2. Juli 1778 fiel Rousseau nach einem morgendlichen Spaziergang im Park von Ermenoville, seiner letzten Bleibe, tot um. Man erfährt in den zehn beschriebenen Spaziergängen eine Menge Aufschlussreiches über den widersprüchlichen Charakter Rousseaus. Der fünfte «Spaziergang» beschreibt den zwei Monate dauernden Aufenthalt Rousseaus und seiner Frau Therèse auf der Petersinsel im Bielersee. Dort botanisierte er und genoss die Stille am und auf dem See: Für den gehetzten Menschen ein echtes Idyll, das Rousseau als die schönste Zeit seines Lebens empfand.
Die Erhaltung natürlicher Zustände war schon bei Rousseau ein Thema. Hervorgetan haben sich diesbezüglich jedoch schon früh auch amerikanische Autoren. Was nicht verwundert angesichts der gewaltigen Natur in ihrem grossen Land. So lässt James Fenimore Cooper (1789 –1851) in «Die Ansiedler», dem vierten Band der Lederstrumpf-Erzählungen, den alternden Natty Bumpo – eben den Lederstrumpf – in einem Dorf in Upstate New York gegen die Ausbeutung der Natur via Kahlschlag protestieren. Ein späterer wichtiger amerikanischer Natur-
schilderer war Henry David Thoreau (1817 –1862). Dem «Anwalt der Natur» haben wir in der Ausgabe 11-2012 einen umfangreichen Artikel gewidmet.
Zum Schluss dieses Artikels sei noch dieses Buch empfohlen: «Wenn das Schlachten vorbei ist» (2011) vom amerikanischen Kult-Autor Tom Coraghessan Boyle. Hier wird Natur- und Tierschutz ad absurdum betrieben. Es geht um zwei Inseln vor der südkalifornischen Küste, Anacapa und Santa Cruz. Anacapa wird seit einem Schiffbruch von einer Rattenpopulation beherrscht; auf Santa Cruz wiederum überwiegen Schafe, Wildschweine und Krähen. Unter Naturschützern bricht ein hirnrissiger Streit über den Umgang mit diesen Monokulturen aus, während die Zerstörung der Natur ungehindert weitergeht.
Auch wenn Weihnachten erst vor der Tür steht: Der nächste Lenz kommt bestimmt. Und schon bald kann man das «Frühlingsbuch» zur Hand nehmen und darüber sinnieren u
Unterm Kirschbaum, in der Suppe, im Salat, Blüten überall!
Frühlings-Haiku von Bashô
Ab ins Schneeparadies
Die Griesalp ist ein Winterbijou und ein idealer Ausgangsort für Schneeschuheinsteiger – und für Profis. Routen gibt es für alle Ansprüche, und dazu erst noch ein urgemütliches Berghaus.
WAuf der Griesalp ist vieles etwas unkomplizierter als anderswo.
er die Griesalp kennt, dem kommt zuerst die Zufahrtsstrasse in den Sinn. Es ist eigentlich keine Strasse, sondern eine kilometerlange steile Rampe, die vom Autofahrer ein gutes Augenmass erfordert. Im Winter ist die Strasse zugeschneit. Trotzdem heisst es aufpassen. Denn nun kommen einem zwar keine Autos entgegen – aber wie Geschosse Schlittler und Skifahrer.
Dass hier auch im Winter viel Verkehr ist, verdankt die Griesalp in erster Linie ihrer landschaftlichen Schönheit. Von Alpinisten/-innen bis zu Winterwanderern kommen hier alle voll auf ihre Kosten. Da sich das Tal nach dem steilen Durchstich wieder weitet, gibt es auch im Winter für alle etwas Sonne. Vor allem natürlich am Südhang. Kein Zufall also, haben die Naturfreunde dort vor langer Zeit schon ein grosses, gruppenfreundliches Holzchalet mit rund fünfzig einfachen Schlafplätzen erstellt. Das Prunkstück des Hauses ist der
übergrosse Holzherd. Er wurde vor rund sechzig Jahren extra für das Naturfreundehaus gebaut und verfügt über fünf Löcher zum Einfeuern. So konnten gleichzeitig fünf Parteien auf diesem Herd ihr Süppchen kochen. Heute brutzeln in den Bratpfannen auf dem grossen Kochfeld vor allem feine Rösti, Käseschnitten oder ein gutes Stück Fleisch.
Für unkomplizierte Gourmets
Wer es gerne urchig und gemütlich hat, ist hier gut aufgehoben. Denn die Gastgeber Margreth, Matthias und Heinz Steiger wissen, was es für einen unvergesslichen Hüttenabend braucht: eine gut geheizte, heimelige Gaststube, ein gutes Essen mit einem edlen Tropfen Wein und – im Gegensatz zur Gepflogenheit in den SACHütten – die Möglichkeit, auch nach 22 Uhr noch die Geselligkeit zu pflegen. Vieles ist hier etwas unkomplizierter als anderswo. Für die Zimmer gibt es rot-weiss karierte
Im Naturfreundehaus Gorneren am Südhang trifft sich ein buntes Völklein zum ungezwungenen Zusammensein.
Text und Fotos David Coulin
Rauf ins Naturfreundehaus Gorneren
Hinkommen
SBB/BLS bis Reichenbach. Von dort Postauto nach Kiental, Dorf. Bei Anreise mit Pw: gebührenpflichtige Parkplätze in Tschingel.
Rauf zur Hütte
Von Tschingel mit Skiern oder Schneeschuhen auf der Bergstrasse zur Griesalp und nordwärts hinauf zum Naturfreundehaus Gorneren. 300 Meter Aufstieg, zirka 1 Stunde, WT 1.
Weitere Routen
l Mit Schneeschuhen: Rundwanderung Griesalp–Mittelberg–Underi Bundalp–Griesalp: gut signalisierter Trail, zirka 3½ Stunden, 450 Meter Auf und Abstieg, WT 1 bis 2.
l Mit Schneeschuhen oder Skiern: Aabeberg (1964 Meter). Auf überschneiter Alpstrasse vom Naturfreundehaus weg direkt nordwärts hinauf bis zum Strassenende bei Hasebode (P. 1717). Dann steil hinauf zum kleinen Sattel (Chanzel) und von diesem aus westwärts über kleine Steilstufe zum Gipfelplateau. 520 Meter Aufstieg, 2 Stunden, WT 3 bis 4/WS.
l Mit Skiern: Chistihubel (2216 Meter). Von der Griesalp über Mittelberg zur Alp Obere Dünde. Von dort in weitem Rechtsbogen zum Gipfel. Einfache Skitour,
meist gespurt, bei geeigneten Verhältnissen (Frühling) auch als Schneeschuhtour möglich. 800 Meter Aufstieg, 2½ bis 3 Stunden, Abstieg mit Scheeschuhen zirka 2 Stunden, WT 3 bis 4/WS.
Unterkunft
Das Naturfreundehaus Gorneren (1500 Meter) verfügt über rund 50 Schlafplätze (2er und 4erZimmer sowie Massenlager) und ist von Ende Dezember bis Ostern durchgehend geöffnet. Halbpension oder à la carte möglich. Grosse Sonnenterrasse. Geeignet für gesellschaftliche Anlässe bis 50 Personen. Reservation: Telefon 033 676 11 40, www.naturfreundehaeuser.ch/gorneren
Karten
Landeskarte 1:50 000, 264S Jungfrau
Landeskarte 1:25 000, 1248 Mürren
Weitere Informationen
Griesalp, www.griesalp.ch; Kiental Tourismus, Telefon 033 676 10 10, www.kiental.ch
Bettwäsche, aber auch der eigene Schlafsack ist erlaubt. Das hat sich herumgesprochen, und so findet ein buntes Völklein mit ganz verschiedenen Ambitionen den Weg ins Naturfreundehaus.
Die Hüttenwanderer, die gegen Mittag zu Fuss mit dem Schlitten ankommen, genehmigen sich hier ein währschaftes Zmittag und sausen dann wieder hinunter ins Kiental. Die Schneeschuhläufer steigen gerne auf zum Aabeberg – der sonnenbeschienene Hang kommt ihnen sehr entgegen und die Aussicht lässt keine Wünsche offen: Im Osten versteckt sich hinter Bütlasse und Gspaltenhorn das Schilthorn. Gegen Süden erkennt man Teile der Blüemlisalpgruppe, die in einem Tag als luftige Grattour überschritten werden kann. Im Süden stürzt der Blick ab ins Kiental. Kleinflächige Bauernbetriebe kämpfen dort ums Überleben, dazu gibt es ein Hotel, ein kleines Familienskigebiet und einige Handwerksbetriebe.
Skitouristen setzen sich oft den Chistihubel zum Ziel, eine einfache, relativ ungefährliche Skitour, die auch mit den Schneeschuhen problemlos begangen werden kann. Die Alpinisten hingegen wagen sich weiter hinauf zum Bundstock und zur Blüemlisalphütte – oder sie nehmen den langen Weg zur Bütlasse unter die Felle. u
Wettbewerb
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Als Zusatzpreis gibt es dreimal ein Paar Wanderstöcke von Leki.
Wettbewerbsfrage
Über wie viele Löcher zum Einfeuern verfügt der legendäre Holzherd im Naturfreundehaus Gorneren?
A: 3
B: 5
C: 7
Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Leserangebot
Zahlreiche Berghütten in den Alpen sind mit Schneeschuhen oder Skiern auch im Winter leicht erreichbar. Für dieses Buch hat David Coulin die im Winter lohnendsten 50 Hüttenziele in den Schweizer Alpen ausgewählt. Mit Informationen zu den Hütten, den Zugangsrouten, weiterführenden Wegen und Kartenskizzen.
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Wir gratulieren!
Auflösung aus Heft 10 2013: B: Engelshörner
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«Karl und Karla Trousers» haben gewonnen:
• Aline Amrein, Egolzwil
• Bruno Arquisch, Margrethen
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So nehmen Sie am Wettbewerb teil: Mit unten stehendem Bestellcoupon oder gratis im Internet unter www.natuerlich-online.ch/wettbewerb
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Wettbewerbslösung: u A: 3 u B: 5 u C: 7
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Datum Unterschrift 122013
Das Leserangebot ist gültig bis 31. Januar 2014 und gilt nur für die Schweiz. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 31. Dezember 2013. Coupon einsenden an: AZ Fachverlage AG, Lesermarketing, «Hüttenziele», Postfach, 5001 Aarau
Markt
Bunte
Merinowolle gegen den Winterblues
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Aus- und Weiterbildung am IKP
Das eduQua-zertifizierte Ausbildungsinstitut IKP bietet seit über 30 Jahren die dreijährige, berufsbegleitende Ausbildung in «Ernährungs-Psychologischer Beratung IKP» an. Die Ausbildung ist von der SGfB sowie von diversen Krankenkassen über die Zusatzversicherung anerkannt und entspricht den Anforderungen der ASCA. Am kommenden 22. Januar findet ein Gratis-Info-Abend in Zürich statt. Sie sind dazu herzlich eingeladen! _ Mehr Infos unter www.ikp-therapien.com
Der
passt
nicht nur zum ersten Schnee
Der Blizzard Brahma besticht durch seine Vielseitigkeit. Im Powder treibt es ihn dank Flip Core 3D (der 3D-Holzkern aus leichtem, strapazierfähigem Bambus wird umgedreht verbaut) konstant nach oben, während er auf hartem Untergrund seine mit Titanal gestärkten Muskeln spielen lässt. Ob im Backcountry oder auf der Piste – der Blizzard Brahma ist ein wahrer Allrounder.
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Markt
Perfektes Fussklima für schnelle Läufer
Mit dem patentierten Barfussklima lassen X-Socks Blasen erst gar nicht entstehen. Für eine optimale Belüftung der Fusssohle sorgen die wie ein feines Netz aus luftdurchlässigem Mythlan gearbeiteten AirCool Stripes, die in einem Luftkanal zusammenlaufen. Dieser presst mit jedem Schritt feuchtwarme Luft aus dem Schuh und saugt frische bis unter die Sohle. Antibakteriell ausgerüstet verhindert X-Socks üblen Schweissgeruch und schliesst allergische Hautreaktionen aus.
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Leben
Psychologie _Schutz vor Manipulation
Wer im Kino Popcorn isst, bleibt von der Werbung für neue Produkte unberührt, so das Resultat einer jüngst publizierten
Studie der Universität Köln. Der Grund ist einfach: Unbekannte Produktenamen können wir uns nur merken, wenn wir sie unbewusst lautlos nachsprechen. Das gehe aber nicht, wenn man den Mund voll habe, so die Forscher. Mehr zum Thema ab Seite 54. krea
➜ Der Link
grueen.ch, der «Restaurant-Guide mit besonderer Ausrichtung», stellt umweltbewusste und nachhaltig produzierende Betriebe vor, die vegetarische, vegane, biologische und regionale Gerichte anbieten. Zudem informiert die Plattform, wie die Betriebe hinsichtlich Produktion, Recycling, Energie und Fairtrade aufgestellt sind. Dabei vertraut der Guide auf die Angaben der Gastronomen. _ www.grueen.ch
➜ Die App
Die kostenlose App Clue hilft Frauen dabei, ihren Zyklus zu verstehen, und damit, wie ihr Körper «tickt». Das kann helfen, mit Gefühlsschwankungen, Bauchweh oder Unlust umzugehen – oder auch, eine Schwangerschaft zu planen. Aufklärende, wissenschaftliche Inhalte ergänzen den mobilen Zykluskalender. Erhältlich im iTunes-Store. _ www.helloclue.com
Geschenkidee 1 _Gegen die Zeit reisen
Winter, welch herrliche Zeit! Zur Besinnung kommen. Mit Muse lesen. Ohne Hatz. Zum Beispiel Sylvain Tessons Oden auf das Vagabundentum. Der wandernde Poet hat kein anderes Ziel vor Augen, als voranzukommen; bis zur körperlichen und seelischen Erschöpfung. Wieso? Weil «die Langsamkeit Dinge enthüllt, die sich hinter der Geschwindigkeit verbergen», und weil die «Augen zu öffnen, ein Heilmittel ist gegen die Verzweiflung». Herrlich. Lesen! krea
_ Sylvain Tesson: «Kurzer Bericht von der Unermesslichkeit der Welt», Matthes & Seitz Berlin, 2013, Fr. 28.90
Geschenkidee 2 _Musikalische Seelenreise
Der Schweizer Profimusiker und Instrumentenbauer Alf Jetzer widmet sich seit den 1970er-Jahre der Meditation und der intuitiven Musik. Die neue CD mit den reinen Instrumentalstücken ist ideal zur Entspannung und Meditation. Die von Jetzer entwickelte Erdflöte mit ihrem satten und warmen Klang hat eine klärende und beruhigende Wirkung. Kombiniert wird sie mit gestimmten Klangschalen, Duduk, klassischer Gitarre, Rahmentrommel, Sanzaharfe, Grasharfe, Tanpura und Kleinpercussion. krea
endlich die frische atmen leicht werden und sprungbereit
z d f l g e t p s i c b k n v m a h
Thomas Schlager-Wedinger in «sperrige nächte», Echter Verlag, 2012
Die Sehnsuchtsfalle
Mit raffinierten Tricks verführen uns PR-Profis und Verkäufer zum Konsum. Wir sollten öfters widerstehen. Aber wie? Text: Gundula Madeleine Tegtmeyer und Andreas Krebs
Marketingexperten manipulieren uns systematisch. Mit immer raffinierteren Methoden versuchen sie, unsere geheimsten Wünsche und Sehnsüchte zu ergründen – um uns dann zum Kauf immer neuer (und zumeist unnötiger) Produkte zu verführen. Deshalb gibt die globale Werbeindustrie jährlich rund 400 Milliarden Dollar aus.
Emotionen besiegen meist rationale Entscheidungen – auf dieser Basis beruht die meiste Werbung. Sie weckt Bedürfnisse und Sehnsüchte und verspricht deren Befriedigung. Sex ist ein gutes Beispiel.
«Sex sells», heisst es. Sex weckt Sehnsüchte. Und vor allem generiert Sex in der Werbung Aufmerksamkeit. Zudem spricht
Sex die emotionale Ebene an und schaltet den Verstand aus. Der rutscht dann in die Hose.
Zuviel der Spontaneität
Wer sich übermässig verführen lässt, leidet an einem «problematischen Aufmerksamkeitsprozess». Betroffene werden beim Einkaufen sehr leicht von allen möglichen Produkten abgelenkt. In gewissem Masse betrifft dies aber uns alle. Studien haben ergeben, dass Konsumenten gut zwei Drittel ihrer Kaufentscheide spontan im Geschäft treffen.
Shopping macht glücklich –aber das Glück in der Einkaufstasche ist von kurzer Dauer.
So sparen Sie Geld und Ressourcen
1. Den Kauf hinterfragen
Planen Sie Ihren Einkauf gut. Warum kaufen Sie etwas?
Brauchen Sie das Produkt wirklich? Oder kaufen Sie gerade nur aus Langeweile und Frust?
2. Skepsis auch bei Freunden
Mit der Überredungskunst von Verkäufern rechnen wir, doch von Freunden und Verwandten lassen wir uns gern überzeugen.
3. Allein einkaufen
Am besten kauft man ein, wenn die Geschäfte mehr oder weniger leer sind. Denn wenn andere Kunden an etwas interessiert sind, weckt das Bedürfnisse in uns.
4. Bar bezahlen
(solange dies noch möglich ist) Bezahlen wir mit Karte, sind wir spendabler. Bargeld geben wir besonnener aus.
5. Nie hungrig einkaufen
Das gilt nicht nur für den Einkauf von Lebensmittel.
Natürlich versuchen Verkäufer, daraus Kapital zu schlagen.
Deshalb ist der Einkaufswagen immer grösser geworden – denn so erliegen wir eher der Illusion, es befänden sich weniger Waren darin; deshalb gibt es über den Laden verteilt Hindernisse und Engpässe –denn wenn Kunden mehr Zeit im Geschäft verbringen, kaufen sie auch mehr; deshalb sind Produkte mit roten Preisschildern gekennzeichnet – denn die halten wir für günstiger; deshalb werden teure Produkte rechts auf Augenhöhe präsentiert – denn dort schauen wir zuerst hin (und wir bücken uns ungern); deshalb bieten uns nette Verkäuferinnen hie und da was zum Probieren an – denn wir fühlen uns dann verpflichtet, die Ware auch zu kaufen; deshalb duftet es nach Vanille oder frischem Gras und deshalb werden wir mit Musik berieselt – denn je mehr Sinne angesprochen werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir mehr kaufen, als geplant.
Zum Konsum geboren?
Warum aber sind wir so leicht verführbar? Evolutionsbiologen behaupten, die Wurzeln für unsere Kaufrausch-Anfälligkeit liegen in unseren Genen. Als Jäger und Sammler mussten wir zugreifen, wenn sich die Gelegenheit bot.
Das ist eigentlich passé. Tatsächlich ist es aber so, dass Einkaufen glücklich macht,
zumindest kurzfristig. Es regt das limbische System an, das Belohnungszentrum im Gehirn – ähnlich wie Sex oder Drogen. Manche Menschen werden denn auch süchtig nach Shopping.
Kommt hinzu, dass unser Gehirn beim Einkaufen überfordert ist, weil so viele Informationen auf es einprasseln. Deshalb sucht das Hirn zur besseren Orientierung nach allgemeinen Regeln, sogenannten Heuristiken. Musik etwa. Oder eben ein rotes Preisschild, das uns einen guten Preis signalisiert – so wurde es uns antrainiert und wir verlassen uns gutgläubig darauf. Wir prüfen diese Regel im Einzelfall nicht auf ihre Richtigkeit. Deshalb, das zeigen mehrere Untersuchungen, greifen Menschen bei einem roten Preisschild selbst dann vermehrt zu, wenn der Preis erhöht wurde.
Auch andere psychologische Mechanismen, von denen die Unternehmen profitieren, greifen in unserem Gehirn zuverlässig. Eine häufig verwendete Taktik ist die vermeintliche Einführung einer limitierten Auflage. Das provoziert eine erhöhte Nachfrage. Psychologen reden bei diesem Phänomen von Reaktanz.
Die Reaktanz greift auch bei der Fristentaktik und bei Exklusiv-Angeboten.
Robert B. Cialdini, Autor des Buches «Die Psychologie des Überzeugens», redet vom «Knappheitsprinzip»: Etwas Rares wird
«Die Dinge, auf die es im Leben wirklich ankommt, kann man nicht kaufen.»
William Faulkner (1897 bis 1962)
als besonders wertvoll eingeschätzt und weckt so vermehrt unser Interesse.
Wieso wissen die Werber über all dies so gut Bescheid? Weil der Konsument eines der am besten erforschten Lebewesen ist. Die Werbeindustrie lässt ihn mit Spezialbrillen vor Regalen auf und ab gehen, um seine Pupillenbewegungen aufzuzeichnen. Er wird in Kernspintomografen geschoben, wo er Fotos von Flacons anschaut oder Getränke schlürft, während Hirnforscher die Vorgänge im Gehirn analysieren.
Naiv im World Wide Web
Heute kommt die Marktforschung allerdings viel leichter an für sie relevante Informationen – dem Internet sei Dank. Online-Käufer geben quasi alles von sich Preis. Und Internetspione interessieren sich für alles, was uns interessiert. Dabei helfen ihnen die sogenannten Cookies, winzige Textdateien, die alles speichern: Suchbegriffe, angeklickte Seiten und natürlich, was wir kaufen.
Unsere Unbekümmertheit im Netz hat mitunter naive Züge. Nutzer des E-Maildienstes von Google etwa geben ihre Einwilligung, dass ihre E-Mails nach Begriffen durchsucht werden. Und via Facebook und Twitter posaunen wir jeden Blödsinn in die Welt.
So haben die eifrigen Datensammler leichtes Spiel. Sie nutzen die Informationen für statistische Modelle und senden uns dann gezielte Werbung auf unsere PCs, Laptops, Smartphones und Tablets. Es scheint, als seien wir auf dem besten Weg, dass eines Tages andere besser wissen, was wir brauchen, als wir selbst.
Aber ob das wirklich zu unserem Besten ist?
Die Macht der anderen Marketing-Guru Martin Lindstrom berät Firmen, wie sie ihre Produkte erfolgreicher vermarkten können. Er wollte herausfinden, welchen Einfluss Freunde und Bekannte auf unser Kaufverhalten haben. Dazu führte er in Kalifornien ein mehrwöchiges Experiment durch. Eine Familie hatte die Aufgabe, bei jeder Gelegenheit ausgewählte Produkte bei Nachbarn und Freunden anzupreisen. Das Ergebnis übertraf die Erwartungen des Marketingexperten. «Wir folgen einander in einem Masse, das ich nie für möglich gehalten hätte», sagt Lindstrom. Sein Fazit: «Was du kaufst, bestimmen die anderen.»
Denn wir wollen anderen gefallen und soziale Anerkennung erfahren, im Idealfall Liebe. Wir wollen dazugehören. Gleichzeitig streben die Menschen nach Individualität und wollen sich von der Masse abheben. Ein Dilemma, das Firmen geschickt zu nutzen wissen. «Freitag» zum Beispiel. Die überteuerten Lastwagenplachentaschen und Lastwagenplachenportemonnaies sind unverkennbar; und doch ist jedes Stück ein Unikat.
Andere Marken sind bewusst unauffällig. Sie sprechen ein anderes Klientel an, als jene, die ihr Logo möglichst prominent zur Schau stellen.
Die Religion des Konsumismus
So oder so: Wir sind brutal empfänglich geworden für die Verheissungen der Werbeindustrie. Manche vermuten, weil traditionelle Werte wie Familie, Verein und Kir-
che an Bedeutung verloren haben. Deshalb, so die Theorie, suchen die Menschen neue identitäts- und gemeinschaftsstiftende Dinge und Beschäftigungen. Unser täglicher Konsum ist zur Ersatzreligion geworden.
Das hat der deutsche Philosoph Walter Benjamin schon 1921 in seinem Essay «Kapitalismus als Religion» kritisiert. Und doch sind Geschäfte und Supermärkte Einkaufs-Erlebniswelten geworden. Wir sprechen von Konsumtempeln – Kaufhäuser sind die sakralen Orte unserer Zeit geworden.
Es gibt aber auch eine Gegenbewegung, die immer stärker wird. Denn wir realisieren endlich, dass das Glück in den Einkaufstaschen eine flüchtige Illusion ist und uns das Streben nach immer mehr ins Verderben führt. Es ist aber auch ein ernüchternder Befund: Unser Überlebenstrieb macht uns zu Verschwendern und unsere Gefühle machen uns anfällig für hohle Versprechen. Und das alles kostet auch noch Geld, Zeit und Ressourcen.
«Wir zerstören unseren Planeten und wir werden krank, müde, übergewichtig, verärgert und verschuldet», schreibt der Autor John Naish in «Genug. Wie Sie der Welt des Überflusses entkommen». Dabei fehle uns in Wahrheit gar nichts, so Nash –ausser der Fähigkeit zu erkennen, wann es genug ist.
Immer mehr Menschen entwickeln diese Fähigkeit. Sie haben gemerkt, dass Mässigung kein Verzicht ist, sondern ein Gewinn, unter anderem an Zeit und einem besseren Lebensgefühl. Sie streben nach Vereinfachung und vertieften Beziehungen. Und so sind wir gerade dabei, eine uralte Kulturtechnik wiederzuentdecken: das Schenken, Tauschen und Teilen. Fast wie an Weihnachten. u
Buchtipps
_ Roland Düringer, Clemens G. Arvay: «Leb wohl, Schlaraffenland. Die Kunst des Weglassens», edition a, 2013
_ John Naish: «Genug. Wie Sie der Welt des Überflusses entkommen», Bastei Lübbe, 2010
Alles nur
Hokuspokus?
Vodoo ist in Afrika Religion und traditionelle Heilkunst. Nun kommen
Schweizer Forscher und entwickeln vor Ort Impfungen. Was ist davon zu halten?
Unser Autor war vor Ort.
Text und Fotos Peter Jaeggi
«Vernachlässigte Tropenkrankheiten» wie Malaria, Tuberkulose, Schlafkrankheit, aber auch weniger bekannte Infektionskrankheiten wie Chagas und Leishmaniose raffen Hunderttausende Menschen dahin, vor allem Kinder. Trotz Vodoo-Zauber. Die internationale Forschung verschlampte die Produktion und den Vertrieb von Medikamenten gegen diese Leiden, weil es sich nicht rentierte.
1999 bricht im Kampf gegen diese vernachlässigten Krankheiten ein neues Zeitalter an. Verschiedene Regierungen, darunter auch die schweizerische sowie das heutige Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut, die Weltbank und private Stiftungen gründen das Medecine for Malaria Venture. Die öffentliche Hand und Private beginnen in der Forschung und Entwicklung von Medikamenten im grossen Stil international zusammenzuarbeiten.
Den Auswirkungen davon hat unser Autor Peter Jäggi in Afrika nachgespürt. Er nimmt Sie mit auf einen spannenden Trip nach Tansania. Gute Reise!
Rundum ein Wirrwarr aus Hölzern, Kräutern, Kalebassen, aus Vogelfedern und Fläschchen. Mitten drin sitzt Aman Msabah Chamwamba, ein traditioneller Heiler, sein Kopf bekränzt mit bunten Glasperlenbändern, in der Hand ein Wedel mit Tierhaaren. Auf dem Palmdach des Lehmhauses mit seinen niedrigen, dunklen Räumen gurren Tauben, deren Blut zum ZaubermittelArsenal von Aman gehört. Mit einem mystischen Gesang mobilisiert er jene Geister, die einen Patienten von seinen Potenzproblemen erlösen sollen.
Wir sind in Mlingotini, einem tansanischen Fischerdorf – Traumstrände, weisser Sand, Holzboote, 2800 Einwohner. Mehr als 80 Prozent der Menschen hier leben tief unter der Armutsgrenze, nämlich mit weniger als 50 Rappen täglich.
Nur ein paar Kilometer vom Fischerdorf entfernt liegt die kleine Stadt Bagamoyo, wo derzeit mit Schweizer Hilfe afrikanische Medizingeschichte geschrieben wird. Damit verbunden ist auch die Hoffnung, dass immer weniger Menschen auf
zweifelhafte Therapien von traditionellen Heilern angewiesen sind.
Schweizer forschen in Afrika
Ein wenig abseits, auf einem weiten Feld am Indischen Ozean, umgeben von Kokospalmen, Cashew und Mangobäumen, steht ein Komplex aus Klinik, Labor und Unterkünften. Es ist ein Ableger des Ifakara Gesundheitsinstitutes (Ifakara Health Institute, IHI) und das erste klinische Forschungszentrum des Landes, wo neue Medikamente und Impfstoffe erstmals am Menschen geprüft werden. Hinter Ifakara, das weltweit eine führende Rolle in der Malariaforschung spielt, steht ein Kapitel Schweizer Forschungsgeschichte. Vor mehr als einem halben Jahrhundert ist das Gesundheitsinstitut in Ifakara, das heute in tansanischer Hand ist, aufgebaut worden als Feldlabor des Schweizerischen Tropeninstitutes. Heute heisst es Schweizerisches Tropen und Public HealthInstitut (Swiss TPH). Direktor ist Professor Marcel Tanner. Auf seine Initiative und mit grosser
tansanischer Unterstützung entstand dieses klinische Forschungszentrum, finanziert vom Institut zusammen mit dem tansanischen Staat und mit Schweizer Forschungsgeldern sowie einer privaten Stiftung.
Eines der Hauptgesundheitsprobleme in Tansania ist die Malaria. Tanner: «Mit unseren Forschungen in Ifakara haben wir gezeigt, dass mit Insektizid behandelte Mückennetze die Säuglingssterblichkeit bis zur Hälfte senken.» Ifakara war es auch, wo mit Schweizer Hilfe (DEZA, Swiss TPH und Rudolf GeigyStiftung) die für Afrika ersten MalariaImpfstoffe klinisch geprüft wurden.
Premiere mit Malaria-Impfstoff
Die Malaria gehört noch immer zu den gefährlichsten Krankheiten überhaupt. Jährlich stirbt weltweit rund eine Million Menschen an dieser Infektionskrankheit, die durch die Anophelesmücke übertragen wird. Nach neusten Schätzungen nimmt die Malaria weltweit wieder zu. Die Hälfte der Betroffenen sind Kinder unter fünf Jahren; mehr als vier Fünftel der Erkrankten leben in Afrika.
Der neuste IfakaraAbleger in Bagamoyo ist das erste Institut in Tansania, das klinische Tests der Phase I durchführen kann. Dabei werden Medikamente erstmals an einer kleinen Gruppe Menschen getestet. Im Fall der MalariaImpfung in Tansania sind es 54 Probanden. Traditionell wurden solche Tests nur im Norden gemacht. Weil in Afrika die aufwendige Infrastruktur und die Fachleute fehlten, die es dazu braucht.
«Lange hat man verkannt, dass man Medikamente gemeinsam dort entwickeln sollte, wo sie später auch verwendet werden», sagt Tanner. «Doch es wurde stets behauptet, man könne in Afrika die nötigen klinischen und ethischen Standards gar nicht einhalten. Mit der neuen Forschungsstätte in Bagamoyo beweisen wir nun das Gegenteil.»
Seit September 2013 läuft in diesem klinischen Forschungszentrum der erste Medikamentenversuch. Eine Weltpremiere: Erstmals wird ein neuer MalariaImpfstoff an erwachsenen Menschen in einem verseuchten Gebiet getestet. Dieser Impfstoff
mit dem Namen PFSPZ besteht aus den Sporozoiten, den infektiösen Formen des MalariaErregers, die bestrahlt wurden und sich deshalb nicht mehr vermehren.
Was hier wirkt, ist dort nutzlos
Die Wirkung von Medikamenten steht in Zusammenhang mit dem Immunsystem. Ein Medikament, das bei uns wirkt, kann deshalb in Afrika ganz oder teilweise wirkungslos sein. Die Malaria ist dafür ein gutes Beispiel. Wer in einem verseuchten Gebiet wie Tansania lebt, wird häufig von der Malariamücke gestochen und infiziert. Wird man mehrfach infiziert und immer wieder geheilt, entwickelt sich eine sogenannte SemiImmunität. Man ist dann teilweise immun gegen MalariaParasiten. Das hat Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Impfung, aber auch auf die Impfstrategie. Ein Tourist aus Europa braucht eine andere Zusammensetzung und einen anderen Impfplan als der semiimmune Afrikaner im verseuchten Gebiet. Seif Shekalaghe ist Forschungsdirektor des neuen klinischen Forschungszentrums von Bagamoyo und leitet den Impfversuch. Er sagt: «Menschen mit teilweiser Immunität können nicht so leicht infiziert werden wie Europäer. Deswegen testen wir jetzt diese MalariaSporozoitenImp
fung an unserem Institut nochmals, mitten im von Malaria verseuchten Gebiet.»
Die Erwartungen sind hoch. «Wir rechnen mit einem 90prozentigen Schutz», sagt Shekalaghe. Das wäre Weltrekord. Bestehende Impfungen schützen nur zu 30 bis höchstens 50 Prozent. Wie oft man später nachimpfen muss, damit der erhoffte 90ProzentSchutz eintritt, weiss man noch nicht. Man spricht man von lebenslänglich jährlich zwei Impfdosen.
Nur mit Bestechung
Bagamoyo. Jeden Morgen ab 5 Uhr in der Früh sitzt die 61jährige Ashia Ramaidani neben der Hauptstrasse bei einem Holzfeuer am Boden. Die Witwe verkauft Tee und Fladenbrot und lebt, wie fast alle älteren Menschen des Landes, unter der Armutsgrenze. Trotzdem kommt sie für sechs Enkelkinder auf, AidsWaisen. Was sie verdient, reicht nirgends hin. Deswegen muss eines der Kinder der Schule fern bleiben und betteln gehen.
Die Frau leidet an Gicht und starken Schmerzen. Laut Staat müsste sie für die Behandlung und für die Medikamente nichts bezahlen. Müsste. Was die 61jährige Ashia Ramaidani erzählt, ist kein Einzelfall: «Ich musste ins Krankenhaus, doch weil ich nicht genug Geld hatte, schickten
sie mich in eine Apotheke. Ich solle die Medikamente dort kaufen. Es blieb mir nichts anderes übrig, als wieder nach Haus zu gehen.»
Dazu sagt Harold G. Sunguisa, Anwalt der Menschenrechtsorganisation Legal & Human Rights Centre in Dar es Salaam: «In den meisten öffentlichen Spitälern bekommt man keine Dienstleistungen ohne Bestechung. Und das scheint zuzunehmen.» Es gebe keine gesetzliche Handhabe, den Staat für unterlassene Gesundheitsdienstleistungen zu belangen.
In einem armen Land wie Tansania sucht man in einer solchen Situation den traditionellen Heiler auf. Doch der richtet mit seiner HokuspokusMedizin mitunter grossen Schaden an. [Anmerkung der Redaktion: Wie die westliche Medizin auch. In Schweizer Spitälern sterben jedes Jahr rund 500 Patienten wegen falscher Medikation.]
Langer Weg
Afrikas Weg zu eigenen Medikamenten ist lang und holperig. Und die, die es gibt, sind für arme Menschen unbezahlbar. «Das ist unethisch. Und es ist auch unethisch, wenn es nach dem erfolgreichen Testen eines Medikamentes noch Jahre dauert, bis es zu den Menschen kommt», sagt Tanner. Es brauche deshalb ethische Grundlagen.
Die WHO schätzt, dass in entwickelten Ländern etwa zehn Prozent der Medikamente gefälscht sind.
Wie bei uns begleiten auch in Tansania Ethikkommissionen die medizinische Forschung. Das Basler Swiss TPH hat mitgeholfen, Ethikkommissionen in ganz Tansania auszubilden und aufzubauen. Eine Ethikkommission müsse dafür sorgen, dass Menschen keinen Schaden nehmen durch Medikamente, so Tanner. «Die Ethikkommission muss aber auch sicherstellen, dass die Medikamente den Weg zur Bevölkerung finden.»
«Fälscher sind Mörder»
Ob ein neues Medikament auf den Markt kommen darf oder nicht, darüber entscheidet eine Zulassungs und Aufsichtsbehörde. Bei uns ist dies die Swissmedic, die frühere Heilmittelkontrolle. In Tansania heisst sie «Tanzanian Food and Drug Administration» (TFDA). Mitfinanziert von der Melinda und Bill GatesStiftung und der Schweiz (DEZA und Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation) unterstützen Schweizer Experten, die TFDA und Registrierungsbehören in Südafrika, Kenya und anderen afrikanischen Ländern.
Der oberste Chef der TFDA ist Hiiti Sillo. Eine seiner grössten Sorgen sind mangelhafte und gefälschte Medikamente. Die WHO schätzt, dass in entwickelten Ländern etwa zehn Prozent der Medikamente gefälscht sind. In Entwicklungsländern ist die Rate noch viel höher. «Letztes Jahr deckten wir einen Fall von gefälschtem Chinin auf, das ist ein traditionelles, äusserst wirksames Antimalariamittel. In den Tabletten war überhaupt kein Chinin drin», sagt Sillo.
Vor einigen Jahren deckte eine Studie auf, dass im südlichen Tansania sage und schreibe 40 Prozent der Antimalariamittel gefälscht waren, beziehungsweise zu wenig Wirkstoff enthielten. Marcel Tanner: «Die Leute, die das produzieren, sind Mörder.»
Aufbau einer Pharmaindustrie
Die Erwartungen an das neue Zentrum für klinische Forschung in Tansania sind hoch. Hassan Mshinda, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, sagt: «Die
Infrastruktur für klinische Tests ist die Basis, um eine eigene pharmazeutische Industrie aufzubauen. Bei uns steckt sie noch in den Kinderschuhen.» In Tansania gebe es drei oder vier pharmazeutische Unternehmen. Im Nachbarland Kenya mehr als dreissig.
Was geht uns all das an? Weshalb soll sich die Schweiz für das Gesundheitswesen eines fernen, armen Landes engagieren? «Es gibt kein Land, das die gewaltigen Probleme, wie sie in Afrika herrschen, allein lösen kann. Das müssen wir gemeinsam anpacken», sagt dazu Marcel Tanner. Denn wenn man die lokalen Probleme nicht gemeinsam angeht, resultieren globale Probleme. Das zeigte sich jüngst am Beispiel der beiden tollwütigen Katzen aus Marokko. u
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Lösung des Rätsels aus dem Heft 11-2013
Gesucht war: Chinakohl
33. Jahrgang. ISSN 2234-9103
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Im Februar lesen Sie
Raus aus dem Teufelskreis
Erniedrigung, Schläge und Psychoterror – wie eine tapfere Frau der häuslichen Gewalt ein Ende setzt.
Endlich Ruhe!
Wer neben einem Schnarcher schläft, leidet – aber es gibt Hilfe.
Allergien vorbeugen
Schon bald fliegen die ersten Pollen. Zeit, das Immunsystem zu stärken.
Weitere Themen
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«natürlich» 2-2014 erscheint am 30. Januar 2014
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IchHin und weg und zurück
Es tat verdammt gut. Ecuador, Kolumbien, Peru, Bolivien, Argentinien. Vier Monate lang Neuland, kopfüber ins kalte Wasser, ohne Schwimmhilfe. Ich bin erfrischt.
l Im Bus: je gefährlicher die Strasse, je tiefer die Schlucht, je dichter der Nebel, desto euphorischer und lauter die Musik, die aus den Boxen dröhnt. Und wer kann, singt mit.
l Unser Hostal in Medellin ist nicht einfach zu finden. Der Taxifahrer hält am Strassenrand und fragt eine Passantin nach dem Weg. Meine Freundin ruft ihr vom Rücksitz durch das halb geöffnete Fenster energisch den Namen der Bleibe zu: «Buddha, Buddha!» Nun, das sei kein Grund, vulgär zu werden, meinte die Passantin freundlich. Sie hatte «puta», Nutte, verstanden.
war auf tagelangen Busfahrten, kletterte auf 4600 Meter und schlief im Dschungel im Zelt. Ich kaute Coca-Blätter, tanzte ums Lagerfeuer, schwamm mit Krokodilen, Piranhas und pinken Delfinen. Mir war speiübel. Ich sah eines der neuen sieben Weltwunder, einen roten Papagei und einen professionellen
Striptease zu später Stunde in einer Bar. Ich wurde in den Arm genommen und auf den Arm genommen. Vieles, auch ich, verlor an Gewicht. Ich fühle mich leichter. Und reicher. Kommen Sie, ich gebe Ihnen etwas von meinem Reichtum ab. Wenn Sie mögen, blättere ich rasch durch meine Reisenotizen. Hier ein wilder Mix, unchronologisch, verknappt, ohne Hierarchie, stichwortartig – und los gehts:
l Schuhputzer ist ein weitverbreiteter Beruf. In Bogotà trägt man dazu häufig Hemd, Bundfaltenhose und Sakko. In La Paz aber vermummt man sich zum Schuhputzen, denn hier gilt es als niedrigste Arbeit.
l Die plastische Schönheitschirurgie boomt in Südamerika. Kolumbianische Schaufensterpuppen haben massiv grössere Brüste und Hintern als unsere Schaufensterpuppen.
Ich fühle mich leichter. Und reicher.
Kommen Sie, ich gebe Ihnen etwas von meinem Reichtum ab.
l In Lima springt ein als Mönch verkleideter Mann jeden Tag von einer hohen Klippe ins Meer. Er lässt dadurch eine Legende aufleben, wonach ein liebeskranker Mönch vor Jahrhunderten auf diese Weise ums Leben gekommen sein soll. Der aktuelle «Mönch» springt schon seit 24 Jahren von dieser Klippe, es ist sein Beruf. Nach dem Sprung ins eiskalte Wasser klettert er die Klippe wieder hoch und kommt Geld einsammeln. Unter der Mönchskutte trägt er einen Neopren-Anzug.
l Am schneeweissen Strand in Cartagena nutze ich die Happy Hour und schlürfe Caipirinhas. Bis ich den Barkeeper dabei beobachte, wie er aus dem mit Essensresten gefüllten und von Fliegen umschwärmten Mülleimer neben der Bar gebrauchte Strohhalme fischt und diese in die Drinks tut.
l Ein Taxifahrer fährt uns in Medellin zum Flughafen. Er hört einen religiösen Radiosender und betet während der 40-minütigen Fahrt ununterbrochen mit.
l Je schöner die Landschaft, desto ruchloser scheinen viele Einheimische mit ihr umzugehen. Müll wird einfach weggeworfen, aus dem Auto, aus dem Taxi, aus dem Boot.
l Auf der Busfahrt von Quito nach Cali lernen wir Anna und ihre Tochter Maria kennen. Sie helfen uns beim Grenzübergang und bieten in Cali eine Bekannte auf, die uns mit dem Auto zum Hostal fährt. Anna ist danach drei Tage lang unsere Reiseführerin. Sie zeigt uns ihre Lieblingsplätze und zum Schluss noch ihre bescheidene Wohnung. «Seht», sagt sie entschuldigend, «wäre sie nicht so klein, hätte ich euch bei mir untergebracht.» Als wir uns zum Abschied ein Erinnerungsfoto mit ihr wünschen, weint Anna vor Rührung.
Simon Libsig (1977) kann lesen und schreiben. Mit dieser Fähigkeit gewann der Badener bereits mehrere Poetry Slams und den Publikumspreis Swiss Comedy Award 2009. www.simon-libsig.ch