natürlich
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Tut gut
Badekuren für
Körper und Geist 10
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Es spriesst
Pilze selbst anbauen 34
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Nicht mehr jung, aber wieder frisch verliebt 56
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Tut gut
Badekuren für
Körper und Geist 10
Es spriesst
Pilze selbst anbauen 34
Nicht mehr jung, aber wieder frisch verliebt 56
Liebe Leserin, lieber Leser
ist ein Geschenk für alle, die einen verklärten Blick bekommen, wenn sie auf knirschender Unterlage durch eine frisch verschneite Landschaft spazieren. Schnee ist aber auch ein Geschenk für die Wirtschaft. Und weil ausser dem Eurokurs auch die Natur den Touristikern immer wieder ins Geschäft pfuscht, suchten sie Schnee, der auch dann rieselt, wenn das Wetter streikt. 1979 wurde im bündnerischen Savognin die erste Schneekanone eingeweiht. Der anfänglichen Begeisterung folgte die Ernüchterung: Der Energieverschleiss war hoch, über die Auswirkungen auf Flora und Fauna konnte nur spekuliert werden, und die weissen Bänder in grüner Umgebung waren kein Postkartensujet. Und heute? «Die Gäste setzen Kunstschnee voraus», sagt der Marketingmann einer Bergbahn. In der Tat: Fährt man im Winter in die Berge, kümmert man sich eher um Sonnenschein als um genügend Schnee. Mit lästigen Steinen und Grasbüscheln
Fährt man in die Berge, kümmert man sich eher um Sonnenschein, denn um genügend Schnee – dieser wird heute als gegeben angeschaut.
auf der Skipiste muss man heute nicht mehr rechnen. Alles gut, also? Wenn sogar Umweltschutzverbände Beschneiungsanlagen als tolerierbares Übel hinnehmen, warum dann überhaupt unser Artikel «Teures Pulver» auf Seite 46? Weil einer unserer wichtigsten Rohstoffe, Wasser, verschleudert wird. Für die Beschneiung einer Fläche von 100 mal 100 Meter braucht es zwischen 2000 und 3000 m3 Wasser.
Die rund 92 beschneiten Quadratkilometer Skipiste in der Schweiz brauchen pro Winter demnach so viel Wasser, wie die Landschaft Davos mit insgesamt sechs Gemeinden in 14 Jahren.
Enorm sind auch die Investitionskosten: Rund eine Million Franken kostet ein Kilometer Anlage. Ein Speichersee schlägt mit 1,5 bis 3,5 Millionen Franken zu Buche. Diese Zahlen legen nahe, dass Kunstschnee nicht einfach ein flotter Ersatz für die Natur ist und auch kein Garant für fette Gewinne.
Einen Winter mit echtem Schnee wünscht Ihnen
Berechnen Sie Ihren ökologischen Fussabdruck: wwf.ch/footprint
Wiederentdecken: Badekuren 10
Gesundheit
8 Der Jo-Jo-Effekt wirkt (leider) fast immer
9 Viel Feuchtigkeit hilft bei lästiger Sinusitis
10 Wasser, Luft, Licht: Ein Kururlaub tut gut
14 Achtsamkeitsserie: Seien Sie freundlich
16 Vitamin C: Welche Lebensmittel besonders gute Lieferanten sind
Beratung
22 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen
Haus & Garten
26 Zwiebelpflanzen jetzt setzen
27 Alte Methode, frischer Genuss: Milchsauer einlegen
28 Rare Delikatesse: Die Kerbelrübe
34 Wie man Pilze einfach selber züchten kann
38 Remo Vetter freut sich über die «Best-of»-Fernseh-Serien
Natur
44 Treu sein ist eine Frage der Möglichkeiten
45 Wolfsjagd: Abschiessen bringt nichts, im Gegenteil
46 Neue Ideen gefragt: Weshalb der Einsatz von Schneekanonen fragwürdig ist
50 Unterwegs im Waadtländer Oberland
Leben
54 Reden macht glücklich
55 Schummeln beim Alter erlaubt
56 Frisch verliebt: Neue Beziehung im Alter
«natürlich» 11 und 12-14/01-15
Noch selten habe ich mich über einen Artikel so geärgert. Ich weiss nicht, in welchem Jahrhundert der Verfasser dieses Artikels lebt, sorry! Ich bin auf einem Bergbauernhof aufgewachsen und seit knapp 30 Jahren mit Leib und Seele Bergbäuerin. Unsere Tiere sind alle angebunden im Stall, seit jeher. Noch nie war ein Tier deswegen vom Bewegungsablauf her so eingeschränkt, dass es sich nicht selber hätte «kratzen» oder an der Futterkrippe frei bewegen können. Unsere Tiere fühlen sich wohl, nach wie vor auch im Anbindestall. Ich glaube kaum, dass unsere Tiere im Frühling auf dem drei bis vier stündigen Marsch auf die Alp so richtig schön hinter uns hertrippeln würden, wenn sie sich im Winter im Stall nicht wohlgefühlt hätten.
Wir in der Schweiz haben so viele Vorschriften und Tierkontrollen, dass es gar nicht ginge, die Tiere in zu dunklen Ställen zu halten. Dazu möchte ich auch noch kurz erwähnen, dass wir Bauern von den Vorschriften her Alpgästen keine Frischmilch mehr ausschenken dürfen. Wir würden das nach wie vor begrüssen, denn nur so wären alle Vitamine und Mineralstoffe noch vorhanden. In der heutigen Zeit, wo die Milch ja so sauber und kontrolliert ist, dürfte meiner Meinung nach auch Frischmilch in keiner Form «schädlich» sein. Unsere Kinder sind alle gestillt und danach sozusagen von der Brust weg an die rohe Kuhmilch gewöhnt worden. Sie sind alle gesund und kräftig aufgewachsen. Noch kurz zum Enthornen ein Wort: Lieber ein kleines Kalb schonend enthornen, als ein tragendes Rind von den Hörnern befreien, weil es zum Beispiel in einen Freilaufstall verkauft wird, wo Hörner nicht erwünscht sind, oder in einem Laufhof ein schwächeres Tier dermassen mit den Hörnern verletzt wird, dass es erlöst werden muss. Auch für die Menschen ist es nicht immer ungefährlich, wenn die Tiere Horn tragen. Ich war auch sehr lange gegen das Enthornen, mittlerweile denke ich positiv darüber und bin auch mit diesen enthornten Tieren glücklich. Die Tiere untereinander können ihre Rangkämpfe auch ohne Horn austragen, und tun es auch. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern von «natürlich» Milch von glücklichen Tieren.
Doris Hobi-Grünenfelder, Mels
Nach diesem entsetzlichen Bericht frage ich mich, wie das denn in der Bio-Szene aussieht? Welche Bestimmungen gelten dort? Was ist verboten? Wieso haben wir in der Schweiz ein so schlechtes Tierschutzgesetz?
Margrit Bubeck, Müllheim
Herzlichen Dank für ihre zunehmend mutigeren und klaren Artikel zum Thema «Essen» und was uns da alles untergejubelt wird, wenn wir nicht selber wach sind. Es ist wirklich weder für die Menschen noch für die Erde tragbar, was heutzutage an Fleisch verkonsumiert wird. Ich bin schon seit 35 Jahren Vegetarierin, bin bald 60 und kerngesund, es fehlt einem an nichts, wenn man keine toten Tiere isst. Ich freue mich, zu sehen, dass immer mehr gerade auch junge Leute Veganismus für sich als Ernährungsweise wählen. Schliesslich wollen sie etwas beitragen, damit ihre Zukunft auch noch lebenswert ist. Weniger Fleisch, Eier und Milchprodukte essen, ist ein Beitrag, den jede Frau und jeder Mann individuell leisten kann, für sich und für uns alle.
Und die Bauern? Ja, die könnten doch viele der Viehfutterwiesen zu grossen Gemüsegärten machen. Allerdings müssten diese Flächen erst zwei, drei Jahre mindestens brach liegen, um sich von der Überdüngung mit Gülle zu erholen. Dann könnte man sie mit Demeter-Methoden oder Permakultur wieder zu gesundem Boden aufbauen, denn das Gemüse von Schweizer Bauern sollte frei von Gentechnologie und ausschliesslich bio sein.
Um diese Umstellungsphasen überbrücken zu helfen, sollten die Subventionen richtig eingesetzt werden und nicht für die schädliche, viel zu zahlreiche Nutztierhaltung verwendet werden.
Es gibt so viele kleine Dinge, mit denen wir die Welt wieder lebenswerter für uns gestalten können. Mit bewussterem und weniger Konsum fängt es an, mit mehr liebevollem Miteinander, statt schweben im virtuellen Space, geht es vielleicht weiter. Gemeinsam sind wir stark – dieser Spruch aus der 68er-Generation gilt weiterhin.
Ilona Pregler, Rüfenacht
Der Weihnachts-Fisch «natürlich» 12-14/01-15
Der Artikel über den Lachs war der wohl unnötigste Artikel des Jahres im «natürlich». – In den letzten Ausgaben waren wieder vermehrt kritische und anregende Themen zu finden. Von dieser Sorte Artikel wünsche ich mir eindeutig mehr, denn sie sind in keinem anderen Heft zu finden.
Selma Rieder, Frutigen
Bravo! In den letzten Ausgaben hat «natürlich» an Schärfe wieder zugelegt. Verschiedene Artikel haben sich kritisch mit unheilvollen gesellschaftlichen und marktwirtschaftlichen Entwicklungen und unserem Konsumverhalten auseinandergesetzt. Dazu gehört auch der Artikel über den Lachs. Natürlich wäre es am besten für die Natur und den Fisch, wenn wir gänzlich darauf verzichten würden, ihn zu essen. Am «natürlich» schätze ich, dass es
nicht in weltfremden, ideologischen Sphären schwebt, sondern mit Augenmass versucht, Denkanstösse zu geben, die langfristig bestimmt Wirkung zeigen.
Beatrice Taqi, Worb
Lachs war bis vor einigen Jahren tatsächlich noch eine Delikatesse, die zu einem entsprechenden Preis verkauft wurde. Heute ist Lachs nur noch ein Fisch unter vielen, es gibt ihn als M-Budget und Prix-Garantie, als Brötlilachs, Zuchtlachs und zu guter Letzt auch noch als «Wildfang», was die teuerste Variante ist und als besonders «nachhaltig» gilt.
Dabei geht vergessen: Wir fischen die Meere leer. Da helfen keine Labels und keine halbseidigen Werbeversprechen seitens der Grossverteiler. Leere Meere sind tote Meere. Jährlich ist der Fleischkonsum mit den bekannten Folgen gewachsen, nun präsentieren die Verkäufer ähnliche Verkaufskurven bei Fischprodukten – und sind auch noch stolz darauf. Es wird
Zeit umzudenken. Ich will bestimmt nicht Veganer werden, aber ein radikal reduzierter Fleisch- und Fischkonsum ist kein Verzicht, sondern macht aus diesen tierischen Produkten wieder das, was sie sein sollten: Delikatessen, auf die man sich freut.
Martin Oberli, Winterthur
Was dürfen wir eigentlich noch mit gutem Gewissen essen? Oder kommt das Fressen tatsächlich vor der Moral?
Verena Widmer, Niederbipp
Briefe an «natürlich»
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51.
Mein Er folgserlebnis:
«M EI N DI PLOM IS T JE TZ T SO FI T WI E IC H. »
Bewe gung, ausgewogene Ernährung und Entspannung sind Ihnen wic htig. Nun mö chte n Si e au ch an de re n he lfen, das eige ne Kö rp erbewusstsein und Wohlbef inden zu st ärken. In praxisorientier ten Aus- und Weiterbildungen stellen wir Lebensqualität und Persönlichke it sentwicklung ge naus o in s Ze ntrum wie Fachko mp eten z un d Qualität. Alle Ausbildungen richten sich an Fachpersonen und solche, die es werden wollen
n Er nä hr ung sC oach mi t DI PLOM A
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n Kl as sis ch e Ma ssa ge mi t DI PLOM A
Beratung und Anmeldung: Tel. 0844 84 4 900 oder www.klubschule.ch
Lesen _Achtung, Zucker
Zucker ist nicht gleich Zucker. Der Ratgeber der deutschen Verbraucherzentrale informiert nicht nur über die verschiedenen Zuckerarten und Süssstoffe, er erklärt auch Zusammenhänge zwischen Süssstoffen, Abnehmen und Heisshunger-Attacken. Zudem ndet man Alternativen um zu süssen sowie Rezepte, um Produkte, die viel «versteckten» Zucker enthalten, selbst zu machen.
Claudia Boss-Teichmann: «Achtung, Zucker», Verbraucherzentrale NRW, 2014, Fr. 13.40
Diät _Vorsicht Jo-Jo-Effekt
Dass verlorene Pfunde nach einer Blitzdiät meist ebenso schnell wieder zurück sind, ist eine Binsenwahrheit. Um den sogenannten Jo-Jo-Effekt zu vermeiden, empfahlen Experten deshalb stets ein langsames Abnehmen. Wie nun aber eine Langzeitstudie in Australien zeigt, haben sowohl die Teilnehmer einer Radikalkur, als auch jene, die den Gewichtsverlust langsam angingen, nach zwei Jahren durchschnittlich rund 70 Prozent der verlorenen Kilos wieder angesetzt, schreibt «Ars Medici».
Bakterien _Nur halb so schlimm
Ausser von lästigen Schlieren wird die Ober äche eines Smartphones wohl kaum je von jemandem gründlich gereinigt. Nichts desto trotz tummeln sich auf der Ober äche weniger Bakterien als gedacht. Lediglich einen Keim pro Quadratzentimeter hat ein Forscherteam auf den untersuchten Touchscreens der Telefone gefunden; 100-mal weniger als auf einer menschlichen Hand oder einem häuslichen Toilettensitz. Aber Achtung: Auch wenn es nicht viele Keime waren, sind einige doch potenzielle Krankheitserreger. Alkoholhaltige Brillenputztücher würden die Keimzahl bis zu 95 Prozent reduzieren, so die Forscher. Rund 80 Prozent lassen sich mit einer trockenen Reinigung (Mikrofasertuch), so wie es die Hersteller empfehlen, entfernen. MM
«Alt wollen sie werden, gesund wollen sie bleiben, aber etwas tun dafür wollen sie nicht.»
Sebastian Kneipp, 1821–1897, Priester und Hydrotherapeut
Bei entzündeten Nasennebenhöhlen hilft vor allem viel Feuchtigkeit.
Der Kopf schmerzt, die Nase läuft, das Atmen fällt schwer – und nichts scheint dagegen zu helfen. Wer glaubt, dass er seine Erkältung überhaupt nicht mehr los wird, leidet vermutlich an einer Entzündung der Nasennebenhöhlen. Eine sogenannte Sinusitis (sinus = Höhle und -itis = Entzündung) entsteht meist infolge eines Schnupfens oder einer Rachenentzündung. Dabei kommt es zu einer Schwellung der Schleimhäute der Nase und der Nasennebenhöhlen, welche die Ausgänge verschliesst und den Abtransport von Schleim behindert. Der Rückstau des Sekrets verursacht Schmerzen in den Nebenhöhlen und ein Druckgefühl im Bereich von Stirn, Augen, Schläfen, Nasenwurzel, Wangen und/oder Kiefer. Typisch: Die Schmerzen werden beim Bücken schlimmer.
Nebst der Einnahme von schleimlösenden Mitteln und allenfalls abschwellenden Nasentropfen, kann man als Patient zur «Wasser asche» greifen. Wichtig ist, viel zu trinken (mindestens zwei Liter am Tag), um den Schleim zu ver üssigen. Gut geeignet sind (Mineral-)Wasser und warmer Tee. Auch die Inhalation von warmem Wasserdampf, Bestrahlungen mit Rotlicht und Kochsalzspülungen lösen festsitzenden Schleim. Nasenspülsalz kann man in der Apotheke kaufen oder – viel günstiger – selbst herstellen: ½ gestrichenen Teelöffel Kochsalz auf 300 ml warmes Wasser. Dauern die Beschwerden länger als drei Monate an, liegt eine chronische Sinusitis vor. In diesem Fall kann auch eine Allergie (z. B. gegen Pilzsporen) dahinterstecken. Hier sollte ein Nasenabstrich Klärung bringen. Um einer Sinusitis vorzubeugen, sollte man bei einem Schnupfen nicht allzu fest die Nase putzen, da sonst Krankheitserreger vom Nasen-Rachen-Raum in die Nasennebenhöhlen gepresst werden. Heizungsluft trocknet die Schleimhäute schnell aus, was zu erneuter Schleimproduktion führt. Daher Räume regelmässig lüften. MM
Schon unserer Vorfahren wussten es:
Ein Kururlaub tut gut. Bäder, Wickel, Güsse und andere Anwendungen reizen den Organismus und machen ihn so stärker und gesünder. Text: Marion Kaden
Politiker, Schriftsteller, Künstler, Philosophen, Reiche und auch wenig Betuchte gönnten sich bis zur vorletzten Jahrhundertwende ein oder zwei Mal im Jahr eine Kur. Welcher persönliche Hintergrund überwog – ob nun der Gesundheitsvorbeugung dienend, den Zipperlein des Alltags Einhalt gebietend oder weil eine chronische Krankheit es nötig machte – die Badekur half. Davon waren die Menschen nicht nur überzeugt, die vielfältigen, wohltuenden und heilenden Wirkungen balneologischer Anwendungen waren schon damals nachgewiesen.
Für die ersten Erkenntnisse der präventiven und heilenden Aspekte sorgten Pioniere der Balneologie wie beispielsweise Vinzenz Priessnitz (179 –1851). Er propagierte Wasser- und Bewegungstherapie, Sonnen-, Licht- und Luftbäder. Bekannter wurde sein naturheilkundlich wirkender Nachfolger Sebastian Kneipp (1821– 1897), der in Bad Wörishofen, Menschen aller Gesellschaftsschichten mit Güssen, Wickeln und Bädern behandelte. Die moderne Balneologie, also die Wissenschaft von Bädern (Balneotherapie = Behandlung mit Heilbädern) erfuhr im 20. Jahrhundert eine unglaubliche Wertschätzung: Grössere und kleinere Heilbäder konnten expandieren, weil Kuren Bestandteil der Leistungen der Krankenkassen wurden. Der Ausschluss aus dem Leistungskatalog
Die täglich wiederholenden reizenden Anwendungen regen den Organismus und damit die Selbstheilungskräfte an.
wiederum – wegen des unpassenden Konzepts der Kuren (arbeitgeberunfreundlich: Mindestlänge einer Kur zwei Wochen oder auch wegen der hohen Kosten) – sorgte dann aber für das Ende zahlloser Kurorte. Nur jene Kurorte und ihre Einrichtungen überlebten, die in der Lage waren, neue Konzepte zu entwickeln oder sich auf andere Bereiche, insbesondere Wellness umzustellen.
Reiz und Wirkung
Gott sei Dank gibt es sie aber immer noch, die Kurorte. In der Schweiz sind es insgesamt knapp 50 Häuser, die ein breites Spektrum an Möglichkeiten anbieten. Eine Kur wird als «Reizserienbehandlung» in verändertem Milieu bezeichnet. Als Reize gelten Anwendungen wie Bäder, Güsse, Fangopackungen, Moorbäder, Trinkkuren, die während eines längeren Zeitrau-
mes zum Einsatz kommen. Die Erfahrung, wie diese sogenannten Reize in einem veränderten Milieu tatsächlich auf den Körper wirken können, hat fast jeder Mensch schon einmal erlebt: Das Wandern in der Höhenluft beispielsweise, Behandlungen wie Fangopackungen, Massagen oder das Eintauchen in warmes Thermalwasser kann wohlige Müdigkeit oder gar tiefe Erschöpfung hervorrufen. Diese Reaktionen sind Ausdruck des Körpers, der sich an Umstellungsprozesse anpasst. Durch die sich bei einer Kur täglich wiederholenden reizenden Anwendungen werden natürliche Fähigkeiten des Organismus zur Reaktion, Kompensation, Regulation, Regeneration und Adaptation genutzt. Also all jene Reaktionen, die die alten Ärzte als Selbstheilungskraft bezeichneten. Kuren werden entweder zur Rekonvaleszenz, allgemeiner Leistungssteigerung, Präven-
tion, Rehabilitation oder Geronto-Prophylaxe (Vorbeugung vor Alterserkrankungen) genutzt. Die Kurdauer beträgt mindestens zwei Wochen, bestenfalls drei Wochen, damit die beschriebenen Heilund Anpassungsfähigkeiten des Körpers bewirkt werden.
Der Geist öffnet sich
«In einem Kurort treffen verschiedene Komponenten zusammen, die im häuslichen Umfeld nicht vorliegen», erklärt Matthias Fenzl, Arzt in der Rehaklink Bad Ragaz. Bei vielen Patienten, beispielsweise jenen, die an stressbedingten Erkrankungen leiden, beobachtet er immer wieder, dass eine Kur «einen Raum schaffen kann und damit neue Möglichkeiten auch für den Alltag». Erkenntnisse während des Kuraufenthalts, wie jene, nicht mehr in altgewohnter Weise weitermachen zu können oder zu wollen, bieten die Grundlage zu nachhaltigen Verhaltensumstellungen, so der Sportwissenschaftler. Eine weitere Beobachtung von ihm: Moderne Menschen haben aufgrund des weitverbreiteten Lebensstils mit überwiegend sit-
Heilwässer, Heilerden und ihre medizinischen Anwendungen
Thermalwasser: Bäder bei degenerativen und chronischentzündlichen Gelenkerkrankungen.
Schwefelwasser: Bäder bei degenerativen und chronischentzündlichen Gelenkerkrankungen, Hauterkrankungen wie Psoriasis, Neurodermitis, Akne vulgaris, chronischem Ekzem.
Radonwasser: Bäder, Trinkkuren, Inhalationen bei degenerativen und chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen, Kreislauferkrankungen, Gefässleiden.
Sulfatwasser: Trinkkuren bei Magen-Darm-Erkrankungen.
Chlorid-(Sole)-Wässer: Trinkkuren bei Magen-Darm-Erkrankungen, Bäder bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Inhalationen bei Bronchitis/Atemwegserkrankungen, bronchitischen Erkrankungen oder Asthma bronchiale.
Heilerden (Heilpeloide) sind feinkörnige Substanzen wie Torfe, Schlick, Kalk, Ton. Sie werden für Bäder und Packungen bei degenerativen Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen sowie funktionellen Durchblutungsstörungen verwendet.
lung kompensatorischer Funktionsleistungen zum Ausgleich oder um die Minderungen von Dauerschäden oder einer Behinderung», erklärt Fenzl.
Was zahlen die Krankenkassen?
Nur eine allfällig vorhandene Zusatzversicherung übernimmt anteilsmässig Kosten des Kuraufenthaltes (Hotellerie, teilweise Anwendungen aus dem komplementär-medizinischen Bereich). Die Höhe der Beiträge hängt von der Versicherungsform der einzelnen Person ab. Es wird meist in Tagespauschalen (maximal 21 Tage pro Jahr) gerechnet oder es existiert ein maximaler Pauschalbetrag pro Jahr. Die Grundversicherung entschädigt lediglich medizinische und therapeutische Anwendungen. Die Therapeuten müssen über eine entsprechende Anerkennung verfügen. Bei ärztlich verordneten Badekuren bezahlt die Grundversicherung 10 Franken pro Tag an die Hotellerie.
zenden Tätigkeiten, Leben und Arbeiten in wohltemperierten Räumen und/oder mangelnder körperlicher Betätigung im Freien verlernt, schnell auf notwendige Umstellungen zu reagieren, wie sie zum Beispiel bei klimatischen Wechseln oder bei körperlich anstrengenderen Tätigkeiten erfolgen müssen. «Eine Kur kann helfen, diese notwendigen Anpassungsleistungen des Körpers zu erhöhen», so Fenzl, «somit kann das vegetative Nervensystem im allgemeinen oder die Gefässregulationen auf Kalt- oder Warmreize bei klimatischen Veränderungen verbessert werden».
Kurorte haben häu g ihr Image gewandelt und bieten vordergründig gerne Wellness – wie schon das englische Wort hinweist – Wohlfühl-Angebote an: Kurzaufenthalte für Selbstzahler stehen zur Auswahl, wobei luxuriös ausgestattete Bäder und/oder Hotels sogenannte Specials zum Entspannen ausrichten. Selbst-
verständlich ndet der Gast dort auch Massagen oder ayurvedische Ölbäder im Angebot, die jedoch (meist) nichts mit den tiefgreifenden naturheilkundlichen, regulierenden Möglichkeiten von Kuren gemein haben.
Mut und Kraft tanken
Denn neben den erwiesenen präventiven Aspekten haben Kuren vor allem therapeutische Wirkungen und einen wichtigen Platz im Spektrum zu tiefgreifenden medizinischen Massnahmen bei Erkrankungen (siehe Box links). In Bad Ragaz eröffnete im Sommer 2014 eine Rehabilitationsklinik in den Bereichen muskuloskelettale (Bewegungsapparat) und internistische (Innere Medizin) Rehabilitation ihre Pforten.
«Verloren gegangene Funktionen können wieder zurückgeholt werden. Auch geht es in vielen Fällen um die Entwick-
Heilquellen haben, entsprechend der Zusammensetzung der Mineralien und Spurenelemente, unterschiedlich heilende Effekte auf Erkrankungen und Funktionsstörungen. In Bad Ragaz haben die Heilwässer, die aus 120 Metern Tiefe an die Ober äche gelangen, eine starke Natrium-Hydrogen-Carbonat-Konzentration und sind zur Behandlung degenerativer und chronisch-entzündlicher Gelenkerkrankungen geeignet.
Schmerzfrei bewegen im Wasser
Unterstützend sind bei einer Badekur die veränderten statischen Bedingungen, die im Wasser allgemein durch die Abnahme der Schwerkraft geschaffen werden: So können Menschen mit Erkrankungen am Bewegungsapparat sich im Wasser schmerzfrei bewegen, Muskeln aufbauen und Bewegungsabläufe, die unter der Schwerkraft nur erschwert sind, üben und Gelenkfunktionen wieder herstellen. Der Druck des Wassers beispielsweise verändert das Reaktionsverhalten des Herz-Kreislauf-Systems und führt zu Arbeitsbedingungen des Herzens, die für Therapiezwecke genutzt werden können.
Die reduzierten Gefässwiderstände bedeuten eine allgemeine Durchblutungsverbesserung in den Körpergeweben, was die Heilungsvorgänge beschleunigt, so Fenzl. Die Rehabilitationsleistungen werden von den Krankenkassen bezahlt, wenn sie vom Arzt verordnet werden (maximal einmal pro Jahr / 21 Tage). Freilich tut man gut daran, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Deshalb sei die Investition in eine der Vorbeugung dienende Kur lohnend, sagt der Arzt. «Nach einer Kur fühlen sich Menschen deutlich gestärkt und gekräftigt – und zwar nicht nur körperlich, sondern auch seelisch-geistig.»
Weitere Informationen: www.kuren.ch
Vieles im Leben läuft schief – und wir fühlen uns schuldig. Selbstliebe ist ein weiteres Puzzleteil auf dem Weg zu mehr Gelassenheit. Die Entspannungs- und Achtsamkeitslehrerin Lioba Schneemann zeigt, wie Mitgefühl mit sich selbst eingeübt werden kann. Text: Lioba Schneemann
Lioba Schneemann zeigt Menschen, wie sie sich entspannen und achtsamer leben können. Sie gibt Kurse in Liestal und Umgebung. www.schneemannentspannt.ch
Bei der Praxis der Achtsamkeit geht es auch darum, sich selbst Liebe und Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Denn Selbstmitgefühl ist die wichtigste Ressource, um unseren schärfsten Kritiker –uns selbst – einzudämmen oder ganz zum Schweigen zu bringen. Andernfalls laufen wir leicht Gefahr, uns in selbstkritischen Gedanken, in Gefühlen von Minderwertigkeit und Unzulänglichkeit zu verfangen. Selbstmitgefühl bedeutet einfach, dass wir uns selbst dieselbe Freundlichkeit entgegenbringen, mit der wir uns um andere kümmern würden.
Den inneren Kritiker lieben lernen
Vielleicht stellen Sie des Öftern fest, wie rasch sich selbstkritische Gedanken einschleichen, die hartnäckig um Aufmerksamkeit heischen. Die Stimme im Kopf meldet sich in etwa so: «Du bist nicht gut genug. Du musst noch mehr üben. Andere sind besser als du. Warum schaffe ich das nicht?» Und wir treiben uns an, mehr zu arbeiten, besser zu sein, oder erledigen noch dies und das, ohne auf die Bedürfnisse unseres Körpers zu hören.
Wenn Sie aufmerksam sind, werden Sie derartiges Geplapper im Kopf rasch bemerken (was jedoch im Eifer des Gefechtes oft gar nicht so leicht ist). Lassen Sie diese Gedanken dann los und begrüssen Sie sie. Vielleicht gelingt dies gar mit einem inneren Lächeln: «Aha, da seid ihr, ihr kritischen Gedanken, ich habe euch erwartet!» So in etwa können Sie zu sich sprechen. So entwickeln Sie sogar Mitgefühl für den inneren Kritiker.
Denken Sie daran, was Sie tun würden, hätten Sie sich in den Finger geschnitten. Oder stellen Sie sich vor, wie Sie reagieren würden, wenn Ihnen ein kleines Kind seinen Kummer mit seinem besten Freund erzählen würde. Schenken Sie sich dann die gleiche freundliche Aufmerksamkeit und liebevolle Güte.
«Armes Hirn, schon wieder so viel Arbeit»
«So ein Augenblick, in dem Sie mitfühlend und liebevoll mit sich selbst umgehen, kann Ihren ganzen Tag verändern, und viele solche Momente können Ihrem Leben eine ganz neue Richtung geben», schreibt der Psychotherapeut und Autor Christopher Germer. Die Befreiung aus der Falle der destruktiven Gedanken und Gefühle durch Selbstmitgefühl könne unsere Selbstachtung von innen heraus stärken, Depressionen und Ängste vertreiben und sogar helfen, eine Diät durchzuhalten. Humor macht es auch leichter: Anstatt sich zu ärgern, dass man nachts im Bett wieder einmal herumgrübelt, kann man mitfühlend zu sich sagen: «Armes Hirn, schon wieder so viel Arbeit.»
Übung Nr. 5: Selbstmitgefühl kultivieren
Meist kümmern wir uns um andere. Selten schenken wir uns dieselbe Fürsorge und Aufmerksamkeit. Das versuchen wir jetzt. Sie können dabei nichts falsch machen. Seien Sie einfach neugierig, was auftaucht.
Suchen Sie einen Ort, an dem Sie ungestört sind. Wie würden Sie versuchen, eine Freundin zu trösten, die Ihnen anvertraut, dass Sie sich wertlos fühlt oder schämt? Was würden Sie ihr Nehmensagen?
Sie sich ein paar Minuten Zeit, und denken Sie darüber nach. Schreiben Sie dann auf, was Sie Ihrer Freundin sagen würden.
Überlegen Sie jetzt, wie auch Sie sich schon einmal traurig oder wertlos gefühlt haben, unglücklich waren. Nun richten Sie die Worte, die Sie Ihrer Freundin sagen würden, an sich selbst.
Nehmen Sie wahr, was in Ihrem Denken und in Ihrem Körper passiert, wenn Sie sich selbst diese liebende Güte und das Mitgefühl schenken.
Legen Sie allenfalls die Hand auf Ihre Brust. Atmen Sie einige Minuten, und danken Sie sich dafür, dass Sie sich dieses Geschenk gemacht haben.
Die heilende Kraft von Mitgefühl zu verstehen und zu üben, ist leichter, wenn man an die Momente im Leben denkt, als andere mit Mitgefühl auf einen reagiert haben. Schliesslich sind Mitgefühl und Liebe für uns selbst das Fundament für Liebe und Mitgefühl für andere Menschen. ◆
Christopher Germer: «Der achtsame Weg zur Selbstliebe. Wie man sich von destruktiven Gedanken und Gefühlen befreit», Arbor Verlag
Vitamin C ist das Wintervitamin schlechthin und überdies ein Fettverbrenner und Allergiehemmer. Doch nicht jeder Vitamin-CSpender versorgt den Körper gleich gut mit dem wichtigen Stoff.
Text: Sabine Hurni
Reich an Vitamin C! So bewerben Hersteller von Orangensäften ihre Produkte. Mit Erfolg. Besonders im Winter greifen die Konsumenten gerne zu diesem praktischen Vitaminspender. Weil der Mensch – im Gegensatz zu vielen Säugetierarten – Vitamin C nicht selber bilden kann, ist er auf eine Vitamin-C-Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Das wichtige Vitamin stimuliert die Produktion von weissen Blutkörperchen. Diese braucht der Körper, um sich vor Bakterien zu schützen. Vitamin C ist zudem Radikalfänger. Indem sich das Vitamin mit freien, aggressiven Radikalen verbindet, können Körpersubstanzen und Zellen erfolgreich geschützt werden.
Ein Mangel an Vitamin C reduziert die Energieproduktion aus Fetten und führt besonders beim Sport zu Muskelschwäche und Energiemangel. Ist die Vitamin-C-Versorgung gut, wird das Blutfett Cholesterin besser abgebaut, Gefässwände bleiben elastisch, sind geschützt vor Ablagerungen, und die Leber kann ihre Entgiftungsfunktion besser wahrnehmen.
Auch für die Eisenversorgung ist Vitamin C wichtig. Das Spurenelement Eisen kann über die Ernährung nur aufgenommen werden, wenn genügend Vitamin C vorhanden ist. Dazu kommt, dass durch einen Mangel an Vitamin C die Produktion der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin erhöht ist, das Bindegewebe schwächer wird und der Histaminspiegel im Blut steigt. Das wiederum verschlimmert Allergien, Asthma oder Magenprobleme.
Wer sich ausgewogen ernährt, kann seinen Vitamin-C-Bedarf durchaus mit der täglichen Ernährung abdecken. Mit Winterge-
Acerolakirsche
Vitamin-C-Gehalt verschiedener Lebensmittel
100 Gramm Vitamin-C - Gehalt Acerolakirsche
Quelle: «Die grosse GU Nährwert-Kalorien-Tabelle»
müse wie Rosenkohl, Grün- oder Rotkohl und Wirz ist das Soll von 100 Milligramm pro Tag recht schnell erreicht. Vorausgesetzt man hat die Möglichkeit, wirklich frische Produkte zu bekommen und kann diese schonend zubereiten. Denn ein grosser Teil vom Vitamin C im Gemüse, baut sich während der Lagerung ab. Ein Kohl, der bereits seit drei Tagen im Warenhaus und danach noch ein paar Tage im privaten Kühlschrank liegt, enthält nicht mehr viel Vitamin C. Auch im Gemüse, das in der Kantine stundenlang warm gehalten oder zu Hause in zu viel Kochwasser gegart wurde, sind nicht mehr viele Vitamine vorhanden. Leute, welche die Möglichkeit haben, auf dem Wochenmarkt einzukaufen und oft selber kochen, können den Vitamin-C-Bedarf meistens durch die Ernährung abdecken.
Erhöhter Bedarf
Schwieriger wird es, wenn der Vitaminbedarf infolge Schwangerschaft, Stillzeit, Alter, Krankheit, Stress, Rauchen, Medikamenteneinnahme (Pille oder Schmerzmittel) um fast das Doppelte steigt. In diesen Fällen sind Nahrungsergänzungen empfehlenswert, welche die gesunde Ernährung mit Vitamin C bereichern. Es ist die einzige Möglichkeit, auf die therapeutisch angezeigten 1000 Milligramm Vitamin C pro Tag zu kommen. Und diese Menge ist oft vorübergehend nötig, wenn der Körper bereits stark geschwächt oder gestresst ist.
Viele Leute überbrücken das Fehlen von heimischen Früchten im Winter mit Zitrusfrüchten wie Orangen, Manda-
Tipps zur Stärkung des Immunsystems:
Ab nach draussen: Täglich ein kurzer Spaziergang von 30 Minuten an der frischen Luft stärkt das Immunsystem. Selbst wenn die Sonne nicht scheint und es draussen stürmt oder neblig ist, kann der Körper auftanken und Vitamin D bilden.
Gesunde Kost: Wintergemüse wie Rosenkohl, Federkohl und Grünkohl bereichern den Speiseplan. Auch reife, das heisst süsse Kiwis und Khakis, sind ideal für die kalten Wintertage.
Warme Mahlzeiten: Warmes Essen versorgt den Körper mit sehr viel Energie. Ein Salat, ein Sandwich oder ein Joghurt hingegen nähren an kalten Tagen den Körper viel zu wenig. Ideal wäre ein getoastetes Brot oder ein Porridge am Morgen, ein warmes Mittagessen und ein Eintopf oder eine Suppe zum Znacht. Solche Mahlzeiten stärken und wärmen den Körper im Winter optimal.
Vitamin-C-Räuber meiden: Stress, Rauchen, Zucker, Alkohol verbrauchen im Körper reichlich Vitamine.
Abwehrsystem mobilisieren: Wenn die natürlichen Barrieren funktionieren, können weniger Keime in den Körper eindringen. Das heisst: Schleimhäute in Nase und Mund immer feucht halten. Auch ein gesunder Darm ist wichtig für ein starkes Immunsystem.
Viel schlafen: Der Winter ist ideal für ruhige Stunden und kuschelige Orte. Der Energielevel ist im Winter nicht so hoch wie im Sommer. Man darf also ohne schlechtes Gewissen ein bisschen faul sein. Sonne tanken: Die dicke Nebeldecke über den Köpfen der Unterländer kann ordentlich aufs Gemüt schlagen. Da gibts nur eins: In den Zug sitzen und in die Höhe fahren!
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Öffungszeiten: Do 17 - 21 h / Fr & Sa 11 - 21 h / So 11 - 17 h
Vorsicht Stacheln: Sanddornbeeren sind aufwendig in der Ernte.
rinen und Grapefruits. Für Menschen, die schnell frieren, an Rheuma leiden oder erkältet sind, sind die Zitrusfrüchte allerdings nicht ideal. Gemäss der Ernährungsphilosophie der östlichen Lehren wie beispielsweise der traditionellen, chinesischen Medizin (TCM) und im Ayurveda wirken Zitrusfrüchte kühlend auf den Körper. Schliesslich sind es exotische Südfrüchte aus warmen Ländern. Der kühlende Effekt kommt aufgrund der darin enthaltenen Säure zustande.
Mit Sanddorn durch den Winter
Im Winter soll der Körper jedoch nicht gekühlt, sondern gewärmt werden. Erst recht, wenn sich eine Erkältung ankündigt. Besser ist es, wenn der Vitamin-C-Bedarf mit heimischen Gewächsen gedeckt wird. Zum Beispiel mit Rosenkohl, Acerola-Kirschen, Hagebutten oder Sanddorn. Letztere drei sind zwar auch sauer, aber wesentlich vitaminreicher als Orangen. Dazu kommt, dass diese Lebensmittel auch wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die dem Körper helfen, das Vitamin C aufzunehmen. Im Gegensatz dazu ist die rein synthetische Ascorbinsäure, das eigentliche Vitamin C, vom Körper nur schwer zu verwerten.
Obwohl viele Leute Sanddorn (Hippophae rhamnoides) durchaus als Vitaminspender kennen, wird er oft unterschätzt. Dabei enthält er neben grossen Mengen an Vitamin C auch Vitamin E und einige B-Vitamine. Zudem organische Säuren,
Carotinoide, Flavonoide und fette Öle. Das aus den Früchten gewonnene Öl wird in Russland äusserlich zur Wundheilung eingesetzt und im Ayurveda dient es zur Behandlung von Lungenfunktionsstörungen. Diese Wirksamkeit ist allerdings nicht belegt. Hierzulande wird der an Vitamin C reiche Fruchtsaft oder das Sanddornmark als wertvolle Vitaminquelle eingesetzt: aufs Brot, in den Smoothie, ins Müesli, den Tee oder verdünnt mit Wasser. Erhältlich sind Sanddornerzeugnisse im Fachhandel. Wer einen Sanddornstrauch im Garten hat, kann die vollreifen Beeren aber auch selber ernten und verarbeiten. Das ist jedoch ein nicht ganz einfaches Unterfangen, weil die Beeren sehr nah an den mit Dornen versehenen Ästen sitzen. Um sich nicht zu verletzen, sollte man Gartenhandschuhe tragen. Sie verhindern auch Verfärbungen an den Händen. Dann packt man einen Zweig und streift die Früchte direkt in einen Eimer. Dabei zerquetscht man allerdings die Beeren und im Eimer landen nebst dem Fruchtmus viele Blätter. Die Blätter müssen in einem zweiten Schritt aus den Früchten herausgefischt werden. Sauberer aber mühsamer ist die Einzelpflückung. Hier wird Beere um Beere sorgfältig vom Ast gepflückt. Eine Geduldsache.
Überbleibsel aus der Eiszeit
Der gemeine Sanddorn ist in Ost- und Westasien wie auch in Mittel- und Nordwesteuropa heimisch. Offenbar hat er sich
in der Eiszeit von Nepal her in diese Gegenden verlagert. Der Strauch liebt nährstoffreiche Sand- und Kiesböden und wächst an sonnige Lagen vom Flachland bis auf 5000 Meter über Meer in Asien. Hierzulande bereichert der Strauch neben Weissdorn, Holunder oder Weiden jeden Naturgarten. Im Sommer ist er grün und erreicht Wuchshöhen von bis zu sechs Metern. Je nach Sorte sind die orangeroten, ovalen Sanddornbeeren zwischen September und Anfang Dezember reif. Das Fruchtfleisch weist eine dünnbreiige Konsistenz auf und duftet aufgrund der ätherischen Öle stark. Die Fruchthaut ist leicht getüpfelt und die steinartigen Samen sind länglich-rund und besitzen einen weissen Kern.
Sanddorn ist zweihäusig. Das bedeutet, dass es weibliche und männliche Pflanzen gibt. Doch nur die weiblichen Pflanzen tragen Früchte. Sie müssen deshalb zunächst mit den Pollen einer männlichen Pflanze bestäubt werden. Damit dies auf natürliche Weise geschieht, braucht es beide Sträucher, die weibliche und die männliche Pflanze. Ansonsten ist der Sanddorn aber eine pflegeleichte Pflanze. Er braucht nicht übermässig Wasser und kommt auch ohne Dünger zurecht. Der winterharte Sanddorn ist zudem ausgesprochen resistent und wird nicht von Krankheiten oder Schädlingen heimgesucht. Er weiss sich zu schützen. Schliesslich kann er das, was er uns Menschen schenkt, auch für sich selber nutzen. u
Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.
Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau
Rat & Tat per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-online.ch stellen. Das «natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» online für Sie da.
Ich muss nach einem Herzinfarkt einige Medikamente einnehmen. Welche Alternative gibt es zum Cholesterinsenker? Wären Vitamine eine Möglichkeit?
T. R., Wiesbaden
Esgibt einige Naturheilmittel, welche einen günstigen Effekt auf das HerzKreislauf-System und den Fettstoffwechsel haben. Ein Ginkgo-Präparat zum Beispiel begünstigt die Fliesseigenschaft des Blutes, eine Artischocken-Tinktur hilft, den hohen Cholesterinspiegel zu reduzieren. Beide Produkte können Sie über längere Zeit einnehmen – auch ergänzend zu den Medikamenten von Ihrem Arzt. Vergessen Sie aber nicht, Ihren Arzt über die zusätzliche Einnahme dieser Pflanzenpräparate zu informieren.
Es ist meiner Meinung nach jedoch eine Illusion, zu erwarten, dass ein pflanzliches Medikament exakt das Gleiche leisten kann, wie ein chemisches. Das Gelingen und der Erfolg der Naturheilkunde haben viel mit Ihrer Lebens- und Ernährungsweise zu tun. Deshalb möchte ich Ihnen ans Herz legen, dass Sie Vitamine und Mi-
neralstoffe hauptsächlich in Form von Gemüse, Früchten und Vollkornprodukten zu sich nehmen. Es hat sich gezeigt, dass der Genuss von täglich ein bis zwei rohen Karotten cholesterinsenkend wirkt. Greifen Sie also zum Gemüsedip statt in die Erdnussschale. Haben Sie zu wenig Möglichkeiten für die Zubereitung einer ausgewogenen Mahlzeit, können Sie die fehlenden Nährstoffe mit Basensalzen oder Nahrungsergänzungen ersetzen. Übrigens erhöht auch Koffein bei einigen Leuten den Cholesterinspiegel. Reduzieren Sie deshalb den Kaffeekonsum auf zwei bis drei Tassen täglich. Dass sich Wurstwaren und Nikotin ungünstig auf den Cholesterinspiegel und die Blutfliesseigenschaften auswirken, brauche ich vermutlich nicht zu erwähnen. Essen Sie zudem täglich Walnusskerne, grünes Blattgemüse und Weizenkeime. Diese Kombination von gesunden Fetten, Bitterstoffen und Vitaminen wirkt sich günstig auf Ihre Gesundheit aus. Sabine Hurni
Ich habe ein Ganglion am Knie. Vermutlich durch eine Überlastung beim Sport, vielleicht auch durch eine Bindegewebeschwäche. Ich kann das Knie weder ganz strecken, noch ganz beugen. Was gibt es neben Schüssler-Mineralsalzen für andere Naturheilmittel, die ich mit entzündungshemmenden Medikamenten kombinieren kann?
M. S., Kriens
EinGanglion ist oft die Folge einer Überbelastung. Deshalb tritt das Überbein meistens am Handgelenk oder am Knie auf. Am allerwichtigsten ist es, dass Sie das Knie gut pflegen. Das heisst täglich eincremen, zum Beispiel mit einer wärmenden Murmeltierfettsalbe. Hilfreich sind auch Wickel mit Heilerde, warmem Wasser und Öl, die mehrmals wöchentlich angewendet werden. Auch die Homöopathie soll gute Erfolge bringen. Hier müssten Sie sich aber entsprechend beraten lassen und eine Fachperson aufsuchen. Während meiner Recherchen bin ich zudem auf einen Heilstein gestossen, mit dem man ebenfalls schon Erfolge erzielt hat. Der schwarze Turmalin (Schörl) enthält sehr viel Eisen und gibt dem Körper Kraft und Energie. Gerade wenn Ihr Knie und Ihre Beine durch den Sport sehr gefordert werden, könnte Ihnen ein solcher Stein neue Kraft geben. Einen eher flachen Stein können Sie über Nacht auf die schmerzende Stelle schnüren oder kleben. Ansonsten kaufen Sie sich ein Armband aus dem Stein und tragen es als (heilsamen) Schmuck. Da Ihr Ganglion vermutlich durch eine Überbelastung entstand, kann es auch gut sein, dass es mit der nötigen Ruhe von alleine wieder verschwindet. Gehen Sie unbedingt auch zur Massage und lassen Sie Ihre Beine richtig durchkneten. Möglicherweise bringt auch eine Dornbehandlung etwas. Denn wenn der Knochen nur ganz leicht schräg in der Gelenkpfanne liegt, kann das einen enormen Druck verursachen. Sabine Hurni
Ein guter Powersnack: getrocknete Feigen.
Ich überlege mir, ob ich als Nahrungsergänzung ein Kalziumpräparat einnehmen soll. Ich ernähre mich mit viel Gemüse und Getreide, wenig Biofleisch und Milchprodukten. An Bewegung mangelt es mir nicht. Können Sie mir ein Produkt empfehlen?
J. G., Uster
DasKalzium können Sie sehr gut in Form von Nüssen zu sich nehmen. Essen Sie täglich fünf Walnüsse, einen Teelöffel voll Sesam und Mandeln. Besonders Sesam und Mandeln enthalten sehr viel Kalzium. Broccoli und getrocknete Feigen liefern ebenfalls sehr viel Kalzium. Zudem sind trockene Feigen gute Powersnacks für sportliche Menschen. Achten Sie darauf, dass Sie jeden Tag ein bisschen Fleisch oder Fisch essen. Trinken Sie täglich einen Brennnessel- oder Schachtelhalmtee. Diese Heilpflanzen enthalten sehr viel Kieselsäure, die gut ist für Knochen, Haare und Nägel. Würzen Sie Ihre Mahlzeiten mit reichlich frischen Kräutern. Auch ein Hartkäse oder ein Quarkdip mit Kräutern liefern dem Körper das nötige Kalzium. Wenn Sie sich für ein Kalziumpräparat entscheiden, könnten Sie einen Korallenkalk einnehmen. Es handelt sich um ein Korallenkalzium, das gleichzeitig ein gutes Basenpräparat ist. Auch sehr gut ist der Aufbaukalk von Weleda. Er fördert die Aufnahme des Kalziums aus den Nahrungsmitteln.
Milchprodukte enthalten zwar ebenfalls reichlich Kalzium. Sie wirken aber
auch kühlend und es braucht vom Verdauungstrakt relativ viel Anstrengung, damit das Kalzium aus dem Käse wirklich in die Knochen gelangen kann. Diese Verdauungskraft ist bei älteren Menschen meistens nicht mehr gewährleistet. Deshalb sollte der Hauptteil des Kalziums über Gemüse, Nüsse, Samen und Kräuter eingenommen werden. Könnten wir den Kalziumbedarf alleine über Milchprodukte decken, würde in der Schweiz garantiert niemand an Osteoporose erkranken. Sabine Hurni
Hochdosiertes B12-Vitamin
Ich bin auf der Suche nach einem hochdosierten B12-Präparat zum Einnehmen. Die Spritzen wirken nur kurz und ich habe keine Lust, ständig zum Arzt zu gehen. L. M., Zürich
Esgibt einen Grund, weshalb Ihr Körper das B12 nicht aufnimmt. Manchmal liegt die Ursache im Darm: Als Folge einer (nicht diagnostizierten) Lebensmittelallergie können die Vitamine nur ungenügend aufgenommen werden. Es kann aber auch sein, dass Ihr Körper mit Schwermetallen belastet ist. In diesem Fall wird das Immunsystem so geschwächt und gestresst, dass die Vitamine regelrecht ver-
Bierhefe hilft das B12-Vitamin aufzunehmen.
braten werden. Es lohnt sich, dies in einer Klinik für naturheilkundliche Untersuchungen abzuklären. Denn selbst wenn Sie Tabletten schlucken oder Unmengen von tierischen Produkten essen, bringt es nichts, wenn Ihr Körper die Vitamine nicht verwerten kann. Nehmen Sie regelmässig Bierhefetabletten oder ein Stärkungsmittel auf Basis von Hefe ein. Diese Produkte sind zwar nicht hochdosiert, aber sie fördern die B12-Aufnahme aus den Lebensmitteln. Sabine Hurni
Hoher Blutdruck
Mein Mann, 73, nimmt seit zehn Monaten Blutdruckmedikamente ein. Kann er zusätzlich ein Mistelpräparat einnehmen? M. A., Basel
Ja,grundsätzlich kann er die Mistel mit den chemischen Medikamenten kombinieren. Er soll aber die Tinktur nehmen, nicht den Tee. Viele wichtige Wirkstoffe lösen sich erst im alkoholischen Auszug. Deshalb ist die Tinktur in diesem Fall wirkungsvoller. Ich nehme an, Ihr Mann hat ein Blutdruckmessgerät zu Hause. So kann er etwa drei Mal täglich den Blutdruck messen und hat das Ganze unter Kontrolle. Falls er noch kein Messgerät hat, gibt es einfache Modelle für das Handgelenk, die sich gut für die Anwendung zu Hause eignen. Im besten Fall könnte er die jetzigen Medikamente reduzieren. Dies muss jedoch mit dem Arzt abgesprochen werden. Wichtig ist auch, dass Ihr Mann genug trinkt. Ideal wären drei Deziliter pro 10 Kilogramm Körpergewicht. Der Druck
auf die Blutgefässe verringert sich oft auch mit leichten Abendmahlzeiten. Statt Käse und Brot eignen sich ein Eintopf, eine Suppe oder gedünstetes Gemüse. Weil solche Mahlzeiten warm und leicht verdaulich sind, wird das Herz-Kreislauf-System entlastet. Sabine Hurni
Zehen fit halten
Ich merke, dass ich Hammerzehen bekomme, obwohl ich viel barfuss laufe, keine engen Schuhe trage und auch keine hohen Absätze. Was kann ich prophylaktisch machen?
H. B., Mönchaltorf
Besonders gut für den Aufbau der Fussmuskulatur sind Spaziergänge im Sand. Nur ist das hierzulande leider nicht ganz einfach umzusetzen. Durch die Bewegung der Füsse im Sand werden sämtliche Fussmuskeln trainiert. Einen ähnlichen Effekt haben Fussübungen wie das Aufheben eines Bleistifts mit den Zehen, auf den Zehenspitzen stehen und in die Knie gehen oder Abrollübungen machen. Dabei stellen Sie sich über die Aussenseite der Füsse auf die Zehenspitzen und rollen dann über die Innenseite wieder zurück, bis Sie wieder auf beiden Füssen stehen. Auf der Website von SwissAthletics (www.swiss-athletics.ch) finden Sie einige Übungen für die Füsse. Diese Übungen sind sehr wichtig, denn das Barfusslaufen bringt nur den gewünschten Effekt, wenn man auf unebenem Untergrund unterwegs ist. Für alle Probleme, die Statik, Haltung und Fussmuskulatur betreffen, bewährt sich auch die Spiraldynamik. In diesem sanften Muskeltraining lernen Sie, die Füsse richtig zu bewegen.
Achten Sie auch darauf, dass Sie Ihre Füsse nicht unbewusst anspannen. Hilfreich sind auch regelmässige Fussbäder. So können sich Ihre Füsse nach einem langen Tag entspannen und die Sehnen werden weich. Nach dem Bad massieren Sie Füsse und Zehen gründlich mit einem nährenden Öl oder einer fettigen Creme ein. Sabine Hurni
Hirse gegen Haarausfall?
Bei meinem Mann lichtet sich das Haar allmählich auf dem Oberkopf und ich verliere gerade viele Haare, weil ich am Abstillen bin. Sollen wir ein Anti-Haarausfall-Shampoo kaufen oder eher öfters mal Hirse essen?
M. B., Grabs
Männern ist der Haarausfall meistens genetisch bedingt. Da nützt ein Shampoo wenig. Überhaupt sind Shampoos viel zu kurz auf dem Kopf, um Haarausfall stoppen zu können. Da wird in der Werbung meistens zu viel versprochen. Wichtig ist, für eine gute Durchblutung der Kopfhaut zu sorgen. Ihr Mann könnte ein Haarwasser oder Haaröl benutzen. Das Öl massiert man vor, das Haarwasser nach der Haarwäsche auf den Haarboden. Solche Massnahmen fördern die Durchblutung der Kopfhaut. So gelangen mehr Nährstoffe an die Haarwurzeln und sie werden kräftiger.
Bei Ihnen lässt sich der Haarverlust auch nicht ganz vermeiden. Erst wenn sich die Hormone wieder eingependelt haben, wird der Haarausfall verschwinden. Hirse ist sicher eine gute Unterstützung. Es gibt sie als Flocken oder als ganze Körner, aus denen sich wunderbare Mahlzeiten zubereiten lassen. Ebenfalls gut bei Haarausfall wirken Brennnessel und Schachtelhalm –idealerweise kombiniert. Trinken Sie jeden Tag eine bis drei Tassen von dieser Teemischung. Sie können sie in der Drogerie mischen lassen. Dieser Tee hilft bei Frühjahrs- und Herbst-Haarausfall. Sie können ihn auch brauchen, um die Haare nach dem Waschen damit auszuspülen.
Sabine Hurni
Was hilft bei einem Gerstenkorn?
Wie behandle ich ein Gerstenkorn am Auge? Kann ich zur Vorbeugung etwas unternehmen?
D. K., Tomils
DasGerstenkorn ist ein Knötchen, das sich am Lidrand oder an der Lidinnenseite bildet. Ursache dafür ist eine bakterielle Infektion der Lidranddrüse. In den Lidkanten befinden sich über 100 Talgdrüsen. Sie bilden ein öliges Sekret, das auf dem Tränenfilm aufliegt. Es schützt die wässerige Tränenschicht vor dem Verdunsten und beugt dem Austrocknen der Augen vor. Gegen das Gerstenkorn müssen Sie eigentlich nichts machen. Das Knötchen verschwindet nach einigen Tagen von alleine wieder. Sehr angenehm ist es jedoch, wenn Sie mit einem mit Schwarztee getränkten Wattestäbchen sanft den Lidrand abreiben. Noch besser würde Kamillentee oder stark verdünnter Kamillenextrakt wirken. Doch für die Anwendung am Auge ist die Heilpflanze etwas heikel. Sie kann bei empfindlichen Leuten eine Allergie auslösen. Wenn Sie immer wieder Gerstenkörner haben, sollten Sie den Lidrand jeden Tag mit einem Wattestäbchen reinigen. Sie können dazu auch ganz wenig Babyshampoo benutzen, damit lösen sich die Talgverkrustungen besser und die Lidranddrüsen können den Talg wieder freier abgeben. Sabine Hurni
Kennen Sie sich mit der Kupferspirale oder der Kupferkette aus? Können Sie diese Langzeitverhütungsmethode empfehlen? Ich bin 21 Jahre und möchte keine Hormone einnehmen.
H. I., Muri
Kupferspirale wird vorwiegend Frauen empfohlen, die bereits Kinder hatten. Bei noch kinderlosen Frauen ist es schwieriger, die Spirale zu platzieren. Bei der Kupferkette ist es anders. Diese können auch junge Frauen vom Frauenarzt einsetzen lassen. Die Ärzte kennen das System teilweise nicht so gut. Sie müssen also vielleicht ein bisschen insistieren, falls Ihr Arzt abwinkt, weil er noch nie eine Kupferkette eingesetzt hat. Mich überzeugt das System mit der Kupferkette. Wenn Sie bereits einen festen Freund haben, kann ich Ihnen dies empfehlen. Wenn Sie noch keinen festen Freund haben, sollten Sie mit Kondomen verhüten.
Sabine Hurni
Was essen bei Wallungen?
Seit sieben Jahren befinde ich mich in den Wechseljahren und gehöre zu den Frauen, die sehr unter Schweissausbrüchen leiden. Was kann ich mir ernährungsmässig Gutes tun?
K. K., Bern
Die einen Frauen haben Mühe, das Gewicht zu halten, anderen schlagen die Wechseljahre auf die Stimmung und bei den dritten kommt es zu Hitzewallungen. Das ist ganz unterschiedlich. Da bei Ihnen die Hitze das Thema ist, sollten Sie auf alles verzichten, was Sie zu stark erhitzt. Gewürze wie Salz, Pfeffer, Chilli und auch Essig oder saure Pickel sollten Sie möglichst nicht mehr essen. Auch Alkohol, Koffein und Nikotin erhöhen die Hitze im Körper und fördern die Wallungen. Bereiten Sie Salatsaucen mit Zitronensaft zu. Würzen Sie mit grünen Kräutern und eher leicht bitteren Gewürzen. Früchte, Pfefferminztee, Zitronenmelisse, Granatapfelsaft, Trauben und Rosinen wirken ausgleichend und leicht kühlend. Besonders der Granatapfelsaft soll bei Hitzewalllungen sehr hilfreich sein. Trinken Sie ausschliesslich zimmerwarmes oder leicht temperiertes Wasser. Alles, was aus dem Kühlschrank kommt, kann die Wallungen verstärken.
Es gibt auch Heilpflanzen, welche die Situation entschärfen können. Sie könnten sich in der Drogerie beispielsweise eine spagyrische Heilpflanzenmischung zusammenstellen lassen. Diese Pflanzenessenzen werden in Form eines Sprays verabreicht. Sie wirken besänftigend auf den Hormonhaushalt und können individuell auf Ihre Bedürfnisse angepasst werden. Wie so oft wird alles schlimmer, wenn man dagegen ankämpft. Versuchen Sie sich in Gelassenheit zu üben. Nicht nur in Bezug auf die Hitzewallungen, sondern auch sonst im Alltag. Schwimmen, Waldspaziergänge, Pilates und Yoga helfen temperamentvollen oder eben hitzigen Frauen beim Herunterfahren. Sabine Hurni
Ich (81) bin nun schon zweimal mit einem seitlich (Nasenseite) blau unterlaufenen Auge erwacht. Das Blut baut sich jeweils in einigen Tagen wieder ab. Ist dies gefährlich? Was kann ich dagegen tun?
R. L., Biel
Nehmen Sie im Moment Medikamente ein? Häufig führen Blutverdünner dazu, dass man wegen Bagatellen und kleinsten Stössen einen blauen Fleck bekommt. Meines Erachtens ist es nicht gefährlich, sondern eher ein ästhetisches Problem. Sprechen Sie aber dennoch Ihren Arzt darauf an, er kann das besser beurteilen. Blaue Flecken heilen sehr gut mit Arnika-Gel. Arnika fördert die Wundheilung, die Durchblutung und beruhigt die irritierte Haut. Überhaupt ist die Arnika ein gutes Heilmittel bei stumpfen Verletzungen wie Prellungen und Verstauchungen. Auch bei einem Hexenschuss oder gegen Neuralgien und einem entzündeten Ischiasnerv fördert die Pflanze den Heilungsprozess. Kurz: Arnika ist eine Heilpflanze, deren Gel, Creme oder Tinktur in keinem Haushalt fehlen darf. Sabine Hurni
Balkonpflanzen_ Jetzt setzen
Ab Mitte Februar können auf dem Balkon die ersten Zwiebelp anzen gesetzt werden: Hyazinthen, Krokusse und Narzissen. Es emp ehlt sich, die Knollen zum Schutz vor allzu grosser Kälte mit einem Flies zu schützen. Bis die Frühlingsboten blühen, überbrücken farbenfrohe Primeln die Tristesse im P anzenkistchen. Sie sind winterhart und kommen auch mit Minusgraden klar.
Lesen_ Polenta
So einfach, so gut. Polenta – das einstige Arme-Leute-Gericht – hat sich zur vielfältigen Speise entwickelt. Erica Bänziger widmet dem Mais, seiner Geschichte und seinen Zubereitungsmethoden ein ganzes Buch und zeigt, dass Polenta ein prima Basisprodukt ist, aus dem sich Deftiges, wie Polentaröllchen mit Speck und Salbei, aber auch Delikates, wie Crêpes mit Ziegenkäsefüllung, und selbst ein Thai-Curry kochen lässt.
Erica Bänziger: «Polenta – Eine Wiederentdeckung», Fona Verlag, 2013, Fr. 28.–
Ameisenstrassen in der Küche, Motten im Kleiderschrank, Mäuse im Keller: Jeder hat früher oder später mit unliebsamen Mitbewohnern zu tun. Der Online-Ungeziefer-Ratgeber weiss, was zu tun ist, wenn Silber sche das Bad bevölkern, und wie man Mäusen den Garaus macht. www.casando.de/ungeziefer-ratgeber
Gerade im Winter sind Kartoffeln ein gesunder und günstiger Vitaminlieferant. Damit die Vitamine und Mineralstoffe erhalten bleiben, gilt es aber ein paar Regeln bei der Zubereitung und beim Kochen zu beachten.
• Am schonendsten ist die Zubereitung als «Gschwellti» in der Schale, so bleiben Vitamine und Mineralstoffe weitgehend erhalten.
• Kartoffeln nicht im Wasser liegen lassen. Es werden wasserlösliche Nährstoffe und Stärke ausgeschwemmt. Diese braucht es für einen Gratin.
• Geschälte und zerkleinerte Kartoffeln nicht lange liegen lassen. Sie verfärben sich und der Zuckergehalt nimmt zu, was zur Folge hat, dass beim Braten oder Frittieren mehr unerwünschtes Acrylamid entstehen kann.
• Grüne und keimende Stellen grosszügig wegschneiden. Dort ist das ungesunde Solanin konzentriert.
Quelle: www.aid.de
So wenig verlockend der Begriff «milchsaures Einlegen» auch klingen mag, so vielseitig, einfach und überraschend ist diese uralte Konservierungsmethode. Der Clou: Durch das Fermentieren mit Milchsäurebakterien bilden sich neue, wunderbare Aromen. Ein weiteres Plus: Milchsauer konservierte Gemüse und Früchte sind in der Regel leichter verdaulich als im Rohgenuss. Es muss kein grosser Topf wie beim Sauerkraut sein: Mit kleinen Gläsern lässt sich die Methode bestens ausprobieren, und das geht so:
1. Gläser heiss ausspülen und Schraubdeckel auskochen.
2. Salzlake zubereiten: 1 Liter Wasser kochen und 15 bis 25 Gramm Salz dazugeben. Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
3. Gemüse rüsten, in mundgerechte Stücke schneiden und möglichst dicht ins Glas einfüllen.
4. So viel Salzlake dazugiessen, dass diese zwei Zentimeter über dem Gemüse steht. Glas verschliessen.
5. Bei Zimmertemperatur einige Tage stehen lassen, bis die Fermentierung einsetzt (es entstehen Bläschen).
6. Dann nochmals etwa sechs Wochen an einem kühlen Ort «reifen» lassen.
Je kleiner das Gemüse geschnitten ist, desto schneller geht die Gärung. Die Autorin des Buches «Milchsauer eingelegt» machte die Erfahrung, dass Gemüsemischungen besser gären als einzeln eingelegte Sorten. Zu viel Salz kann die Entwicklung der Milchsäurebakterien hemmen, zu wenig Salz kann zu Fehlgärungen führen. Anfänger greifen deshalb lieber zu etwas mehr Salz, auch wenn dies wiederum auf Kosten des Geschmacks geht. Probieren geht über studieren! Das gilt auch für die Zugabe von Gewürzen.
Claudia Lorenz-Ladener:«Milchsauer eingelegt», Ökobuch Verlag
Das unscheinbare, wenig attraktive Aussehen täuscht: Kerbelrübchen gelten als Delikatesse. Feinschmecker mit einem Stück Land bauen sie am liebsten selbst an, denn zum Verkauf werden sie (noch) selten angeboten. Text: Vera Sohmer
Aufgeplustert fürs Heft: Kerbelrübchen werden kaum grösser als zehn Zentimeter, manche sind sogar nur knapp zwei Zentimeter gross.
Oh, ist das Kartoffelbrei?», fragen sich die Gäste etwas irritiert und betrachten die Schälchen, die vor ihnen stehen. Die Köchin klärt auf: Das mit wenigen Schnittlauchröllchen garnierte Püree ist aus Kerbelrübchen gemacht und als Zwischengang gedacht. Warum diese unscheinbare Rübe als Solistin auftreten darf, ist nach dem ersten Löffel klar: Das Püree schmeckt fantastisch. Der Geschmack liegt irgendwo zwischen Maroni, Möhren und Pastinaken; das Püree zergeht auf der Zunge, so zart ist sein Schmelz.
«Die Kerbelrübe wird als Feinschmeckergemüse sehr geschätzt, manche bezeichnen sie sogar als Kaviar der Vegetarier», heisst es im ProSpeciaRara-Lexikon der alten Gemüsesorten. Ihr Gout gilt als unübertroffen, und zubereiten lassen sich die kleinen Wurzeln auf vielfältige Weise. Als Solisten in kleine Stücke geschnitten, in Olivenöl oder Butter gedünstet und sanft gewürzt. Geschmort passt die Rübe aber auch gut zu Kohl oder Spinat. Andere garen sie ungeschält, lassen sie auskühlen und drücken das Fleisch aus der Schale. Daraus lässt sich ein Süppchen produzieren oder eben jenes Püree, nach dem sich Gäste die Finger lecken.
Peter Ochsner, der sich auf alte Gemüsesorten spezialisiert hat, geniest seine Kerbelrübchen am liebsten roh. «Sie sind zart im Biss und sehr saftig.» Sie lassen sich einfach zwischendurch knabbern oder klein geschnitten in einen Salat mischen. Die Rübe schmeckt dem Rohköstler ausserdem in flüssiger Form, als Smoothie. Ochsner baut in seinem rund 2000 Quadratmeter grossen Garten bei Heiden im Appenzellerland rund 100 alte Gemüsesorten an und verkauft Saatgut. Die «extrem gut schmeckende» Kerbelrübe hat er seit fast zehn Jahren im Sortiment. Entgegen anderslautenden Informationen sei der Anbau gar nicht so kompliziert, erklärt er.
Peter Ochsner bedauert es, dass viel Wissen um alte Sorten verloren gegangen ist, und damit die Gemüsevielfalt. «Heute konzentriert sich fast alles auf ein paar wenige, besonders ergiebige Sorten», sagt Ochnser. Das Standard-Rüebli lässt grüssen. Immerhin gebe es seit mehreren Jahren einen Gegentrend, der Konsumenten das Alte wieder schmackhaft mache. Freilich sind es Nischenprodukte, nach denen Liebhaber gezielt suchen müssen. Fündig wird man beispielsweise ab April
an den diversen ProSpecieRara-Märkten, wo es Saat- und Pflanzgut zu kaufen gibt oder auch direkt bei Produzenten (www.prospecierara.ch).
Die Kerbelrübe gehört dazu. Dabei wird sie seit Urzeiten gegessen. Man kannte sie bereits in der Antike. Und schon früh wurde sie als Wildpflanze in Kräuterbüchern beschrieben. Im Mittelalter kultivierten Mönche sie in Klostergärten. Mitte des 19. Jahrhunderts war sie praktisch in ganz Europa verbreitet und schon damals als Delikatesse hoch geschätzt. Kenner priesen die Rübe zudem als sehr nahrhaft. Doch in grossen Mengen war sie nie zu bekommen. Sie galt als rare Kostbarkeit, die sich Wohlhabende zubereiten (lassen) konnten. Nach Angaben des deutschen Infodienstes für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wurde die Kerbelrübe noch bis in die 1930er-Jahre in Gartenbaubüchern beschrieben, danach ging sie vergessen.
Viele Namen
Die feinen Knöllchen setzten sich im Erwerbsgartenbau nie durch. Die kurze Keimfähigkeit der Samen und die geringen Erträge werden im Gemüselexikon als Gründe genannt. Im grossen Stil werden
netsok
Wir helfen dort, wo andere kämpfen: Wir unterstützen Tierschutzprojekte von Einzelkämpfern und verbreiten Botschaften zum Wohl der Tiere. Helfen Sie helfen: Durch Ihre Spende auf Postkonto 85-252306-7 / IBAN CH48 0900 0000 8525 2306 7, die Übernahme einer Tierpatenschaft oder via Online-Galerie bei «Tiere helfen Tieren». www.tierbotschafter.ch
Buchtipp
Kerbelrüben heute in Frankreich und Grossbritannien kultiviert. Dort erntet man stattliche Exemplare. Was in der Schweiz wächst, wird kaum grösser als zehn Zentimeter, manche Rübchen bringen es gerade auf eineinhalb Zentimeter. Die Ernte dient meistens dem Eigenverbrauch. Kommt einmal etwas auf den Markt oder in den Laden, wird es teuer gehandelt; Kilopreise bis zu 25 Franken sind durchaus üblich.
Ob gekauft oder selbst geerntet: Peter Ochsner empfiehlt, möglichst alles zu verwenden. Am besten nicht schälen, sondern nur gründlich waschen oder abbürsten.
Martin Weiss, Albi von Felten: «Blaue Schweden, Grüne Zebra, Roter Feurio», Alte Sorten neu entdeckt. Das ProSpecieRara-Kochbuch, AT-Verlag
Kerbelrüben selbst anbauen –so gelingt es
Kaum ein Gemüseproduzent gibt sich mit Kerbelrüben ab. Sie im eigenen Garten anzubauen, kann also ein Versuch wert sein. Aufpassen muss man nur auf die Mäuse, ihnen schmecken die Knollen ebenfalls ausgezeichnet. Und Geduld ist gefragt, bis zur Ernte dauert es in der Regel neun bis zehn Monate. Ausserdem sind keine grossen Mengen zu erwarten. Wer am Ende zwei Hände voll Rübchen in den Händen hält, kann sich glücklich schätzen und ein kleines Festessen veranstalten.
● Wichtig ist, frisches Saatgut zu verwenden, es ist nur wenige Monate lang keimfähig. Im Herbst aussäen ist ideal, die Samen brauchen einen Kältereiz, um zu keimen. Wer es im Frühjahr probieren will, sollte die Samen mehrere Wochen lang im Kühlschrank vorkeimen lassen.
● Im Garten ist ein Standort im Halbschatten ideal, die Erde sollte sandig sein. Halten Sie zwischen den Reihen einen Abstand von 20 bis 30 Zentimetern ein, jener zwischen den Samen beträgt vier bis sechs Zentimeter. Während der Wachstumsphase zwi-
Wer will, kann das Kraut mitessen, so wie es früher gemacht wurde. Es diente als Ersatz für Spinat, als Dreingabe für Kräutersuppen oder als Würze im Salat. Die Kerbelrübe ist übrigens nicht die verzehrbare Wurzel des Gewürzkerbels. Es handelt sich um zwei verschiedene Pflanzen, wenngleich sie beide zur Familie der Doldenblütler gehören. Damit hat es sich aber mit den Gemeinsamkeiten. Kerbelrüben werden übrigens auch als Rüben-Kälberkropf oder Knolliger Kälberkropf, Knollenkerbel, Erdkastanie bezeichnet – was bis auf letzteres alles ziemlich grobschlächtig klingt für ein derart zartes Gewächs. ◆
schen Frühling und Sommer regelmässig wässern und Unkraut jäten. Im Juni welkt das Kraut der Kerbelrübe – ein Zeichen dafür, dass die Rübe reif ist. Ab Juli könnte man eigentlich ernten. Es empfiehlt sich aber, die Knollen bis zum Spätherbst in der Erde zu lassen. So haben sie Zeit, ihr volles Aroma zu entwickeln. Dafür darf es aber keine Wühlmäuse in der Nähe haben.
● Eine weitere Methode: Die Wurzeln im Juli ernten und sie wie Pastinaken oder Rüebli in feuchtem Sand lagern, am besten im dunklen und kühlen Keller. Nach Angaben von ProSpeciaRara schmecken Kerbelrüben zwischen Dezember und März am besten. Beim Lagern wandelt sich ein Teil der Rübenstärke in Zucker um, ein süsslicher Geschmack entsteht. Zu langes Lagern führt allerdings dazu, dass die Süsse das delikate Aroma übertüncht.
● Am besten bei der Ernte die kleinsten Knollen gleich wieder in die Erde einpflanzen und erst im nächsten Jahr ernten. Ab dem zweiten Jahr entwickelt die Pflanze Blüten, aus denen sich das eigene Saatgut gewinnen lässt.
14-Punkte-Koch Albi von Felten vom Landgasthaus Hirschen in Erlinsbach hat nicht nur einen eigenen Gemüsegarten, er setzt sich auch aktiv zur Erhaltung und Förderung von alten Gemüsesorten ein und wurde dafür mit dem «Premio Slow Food» ausgezeichnet. Zudem ist er Mitautor des ProSpecieRara-Kochbuchs «Blaue Schweden, Grüne Zebra, Roter Feurio». Die folgenden zwei Kerbelrübenrezepte stammen aus seiner Küche. www.hirschen-erlinsbach.ch
Kerbelwurzel-Kartoffel-Suppe mit Thymian
Für 4 Personen
1 EL Rapsöl (z. B. Seetaler Rapsöl)
40 g Zwiebeln, gehackt
50 g Weisses vom Lauch
100 g Kartoffeln, mehligkochend
200 g Kerbelwurzel
½ dl Verjus (Saft von unreifen Trauben)
6 dl Gemüsebouillon
1 dl Rahm
1 dl Milch, für Milchschaum
¼ Bund frischer Thymian
Fleur de Sel Pfeffer
Zubereitung
Lauch, Kartoffeln und Kerbelwurzeln waschen, schälen und in kleine Scheiben und Würfel schneiden. Rapsöl erwärmen, die gehackten Zwiebeln darin andünsten. Lauch Kartoffel- und Kerbelwurzelwürfel hinzufügen und ein paar Minuten mitdünsten. Mit der Gemüsebouillon ablöschen und mit dem Rahm auffüllen. Die Suppe zirka 30 bis 40 Minuten leicht köcheln lassen, bis alles weich gegart ist. Mit dem Mixer fein pürieren und durch ein Spitzsieb passieren. Eventuell mit Gemüsebouillon auf die gewünschte Konsistenz verdünnen. Mit Fleur de Sel, Pfeffer und Verjus abschmecken. Den Thymian fein hacken und fünf Minuten vor dem Servieren in die Suppe geben.
Anrichten
Die Kerbelwurzel-Kartoffel-Suppe aufmixen, heiss in vorgewärmte Suppenteller giessen und mit Milchschaum dekorieren.
Tipp
Dazu passen Rauchwürstchen oder in Würfel geschnittenes Gnagi.
Die Kerbelrübe harmoniert wunderbar mit Nüsslisalat.
Nüsslisalat mit frittierten Kerbelwurzelscheibchen
Für 4 Personen
280 g Nüsslisalat
200 g Kerbelknollen
4 dl Frittieröl
Fleur de Sel
Dressing
10 cl Baumnussöl
5 cl Apfelbalsam
10 g milden Senf
Fleur de Sel und Pfeffer
30 g gehackter Peterli
Zubereitung
Den Nüsslisalat gut waschen und gut abtropfen. Die Kerbelknollen waschen und schälen. Mit der Raffel in zirka 1 Millimeter dicke Scheiben schneiden. Die Scheiben im erhitzten Frittieröl goldig ausbacken. Auf einem Blech mit Küchenpapier abtropfen und leicht salzen. Warm stellen.
Alle Zutaten für das Dressing miteinander mischen und abschmecken.
Anrichten
In die Mitte des Tellers den Nüsslisalat anrichten. Mit den frittierten Kerbelknollenscheiben bestreuen und mit dem Dressing nappieren. Mit dem gehackten Peterli bestreuen.
Wer seine Pilze nicht im Supermarkt kaufen will, sammelt sie im Wald oder züchtet sie ab jetzt selber. Das ist gar nicht mal so schwierig, «natürlich» zeigt, wies geht.
Text: Andreas Krebs
Statt schrumpelige, faulig riechende Champignons aus dem Supermarkt, gibt es heute frische, knackige Samtfussrüblinge. Denn wer ein Stück Garten oder einen kühlen Keller und etwas Zeit und Geduld hat, kann ganz einfach selbst Pilze züchten. «Es ist keine Hexerei», sagt Daniel Ambühl. Der Pilzfachmann stellt in seinem kleinen Labor in Unterterzen (SG) seit über zehn Jahren Pilzbrut her, sogenanntes Myzel, und bietet auch Kurse an, wo der interessierte Laie lernt, eine solche Brut selbst zu züchten. «Pilze entstehen nicht wie höhere Pflanzen aus vielzelligen Samen, sondern aus einzelligen Sporen. Wenn zwei Sporen eines Pilzes aufeinandertreffen, entsteht ein neues Myzel», erklärt Ambühl. Dieses Myzel wird im Labor auf Nährböden (Agar) vermehrt. «Dabei muss man steril arbeiten, da sich sonst Schimmelpilze bilden, die schneller wachsen als der gewünschte Pilz.»
Wem das nun aber doch zu kompliziert tönt, kann sich auch fertige Pilzbrut kaufen. Ambühl stellt solche mit Futterweizenkörnern und Riffeldübeln aus Buchenholz her und verschickt sie per Post. Auch im Gartenfachhandel ist Pilzbrut zu kaufen. «Gute Pilzbrut ist fast vollständig von weissem Myzel durchwachsen und riecht angenehm würzig», erklärt der Pilzzüchter. Sie müsse bei der Weiterverarbeitung
Kursleiter Daniel Ambühl hämmert mit Myzel durchwachsene Holzdübel (kleines Bild unten) in Holzrugel. Shiitake-Pilze auf einem Substratblock im Gartengewächshäuschen (kleines Bild mitte).
möglichst frisch sein, damit das Myzel noch kräftig und wuchsfreudig ist.
Noch einfacher geht es mit einem Substratblock: Diese bereits geimpften, in Plastik gehüllten Blöcke müssen lediglich feucht gehalten werden. Wer den Pilzen gerne beim Wachsen zusehen möchte, findet vielleicht auch Gefallen am «Pilz aus der Flasche». Das von Ambühl entwickelte Naturexperimentier-Set macht selbst PilzVerächter neugierig.
Doch zurück zum Pilzanbau auf Holz. Dieser erfolgt unsteril und unkompliziert, er ist verhältnismässig günstig und wenig arbeitsaufwendig. Und man kann über mehrere Jahre ernten. Zudem wachsen Pilze gerne dort, wo es weder dem Gemüse noch den Blumen gefällt: an kühlen, schattigen, feuchten, aber auch windstillen Orten. Wie der Pilzanbau auf Holz genau funktioniert, zeigt Ambühl in einem eintägigen Kurs auf der Schweibenalp, hoch über dem Brienzersee.
Rund zehn Teilnehmer, etwas weniger Frauen als Männer, lauschen zuerst den Ausführungen Ambühls und legen dann selbst Hand an. Mehrere Tonnen Holz, vor
Das Reich der Pilze
Nach der Art ihrer Nährstoffaufnahme kann man Pilze in drei Gruppen einteilen:
1. Mykorrhiza-Pilze
Trüffel, Steinpilze und Fliegenpilze sind Vertreter dieser Gruppe. Sie leben in enger Symbiose mit Bäumen. Ohne die unterirdischen Geflechte der Mykorrhiza-Pilze würde das Ökosystem kollabieren. Der Anbau von Mykorrhiza-Pilzen ist schwierig. Dennoch gibt es immer mehr Anbieter von Trüffelbäumchen. Ob die Trüffel an einem anderen Standort dann auch gedeihen, ist jedoch ungewiss. Die Anzucht von Mykorrhiza-Pilzen kann, bei gleichzeitiger Reduktion von Düngergaben oder Bewässerung, landwirtschaftliche Erträge steigern und die Widerstandskraft der Pflanzen erhöhen.
2. Saprophytisch wachsende Pilze
Die meisten gezüchteten Pilze gehören zu dieser Gruppe. Sie ernähren sich von abgestorbenem, organischem Material wie Totholz, Kompost oder Dung.
3. Parasitäre Pilze
Sie wachsen auf einem Wirt zu dessen Schaden. Der Fusspilz gehört zu den relativ harmlosen Vertretern dieser Gruppe. Die Kernkeule ist ein krasses Beispiel: Nistet sich eine Spore in einem Wirt ein, meist eine Ameise, übernimmt der Pilz die Kontrolle über dessen Nervensystem und macht ihn zu einem willenlosen Sklaven. Schliesslich klettert die Ameise auf eine Baumkrone, klammert sich im Geäst fest und stirbt. Dann bricht aus ihrem Kopf der Fruchtkörper der Kernkeule heraus –und verbreitet frische, hochinfektiöse Sporen.
Beim Züchten in PET-Flaschen kann man pro Flasche bis zu vier Mal Pilze ernten. Hier der Lungenseitling.
Literaturtipps
_ Hellmut Steineck: «Pilze im Garten», Ulmer Verlag, 1976 (Standardwerk; leider nur noch antiquarisch erhältlich)
_ Jolanda Englbrecht: «Pilzanbau in Haus und Garten», Ulmer Verlag, 1987
_ «Vitalpilze. Naturheilkraft mit Tradition – neu entdeckt», Gesellschaft für Vitalpilze e.V., 2009
Kurse
_ Schweibenalp: 21./22. Februar: Laborkurs Pilzgarten mit Daniel Ambühl
25. /26. April: Anlegen von Pilzgärten mit Felix Magnus Kiesow www.alpine-permakultur.ch
_ Hochschule Wädenswil: 21. März: Einführungskurs Pilzgarten 31.Oktober /1. November und 21./22. November: Laborkurs Pilzzucht www.pilzgarten.info
Kleine Bilder von oben nach unten: Shiitake auf Eichenstamm, Lungenseitling, Riesenträuschling, auch Braunkappe genannt
allem Buche, warten auf die Beimpfung mit Pilzbrut. Das Holz soll möglichst aus Winterschnitt stammen, mindestens zwei Wochen, aber nicht länger als drei Monate gelagert und nicht ausgetrocknet sein. «Zu lange gelagertes Holz birgt die Gefahr, dass es mit unerwünschten Mikroorganismen besiedelt ist, die eine ausreichende Besiedlung des Zuchtpilzmyzels verhindern können», erklärt Ambühl. In leichtem Schneetreiben mit klammen Fingern bohren die Kursteilnehmer mehrere Zentimeter tiefe Löcher in die Holzblöcke. Danach hämmern sie von Pilzbrut durchwachsene Holzdübel in die Löcher. Dabei sollte grosszügig Pilzbrut verwendet werden, rät Ambühl. «Das verhindert, dass unerwünschte Konkurrenz das Holz schneller besiedelt als der Zuchtpilz.» Die so beimpften Hölzer werden in Plastik verpackt. So viel man tragen kann, darf man nach Hause nehmen, der grosse Rest bleibt auf der Schweibenalp, wo ein grosser Pilzgarten entsteht.
Warten, wässern, warten
Daheim muss zuerst dafür gesorgt werden, dass die Hölzer gut von der Pilzbrut durchwuchert werden. Sie sollten feucht und dunkel gelagert werden. «Das Substrat darf nicht austrocknen, da sonst das Myzel abstirbt», sagt Ambühl. Geduld ist gefragt: Bis das Myzel das Holz komplett durchwuchert hat, dauert es einen bis fünf Monate, je nach Art und Grösse der Hölzer. Bevor die Holzblöcke dann «ausgepflanzt» werden, befreit man sie vom Plastik, tränkt sie für zwei, drei Stunden im Wasser und gräbt sie schliesslich zu zwei Dritteln in die Erde ein. Eine Ausnahme bildet Holz, das mit Shiitake-Brut geimpft wurde: Es sollte möglichst wenig
Laborkurs-Teilnehmer Robin Longhi präsentiert die Ernte von Zucht- und Wildpilzen.
Bodenkontakt haben. Man lehnt oder bindet die Stücke irgendwo an.
Schattige, feuchte und windstille Orte sind ideal für alle Pilze, etwa unter Büschen oder Bäumen. Nun muss der Pilzgärtner nur noch für ausreichend Feuchtigkeit sorgen – und wiederum warten. Wenn der Pilz genug Kraft gesammelt hat, entstehen aus dem Myzel dicke Fäden und Stränge, an denen sich kleine Knötchen bilden, die sogenannten Hyphen. Daraus entstehen bei geeigneten Bedingungen die Primordien und aus denen wiederum die Fruchtkörper – das, was man gemeinhin als Pilz bezeichnet. Ernten und geniessen
Dann geht es rasch: Wenige Tage nach ihrem Erscheinen sind die Pilze erntereif. Wichtig ist, dass man dann alle Pilze am Stamm sauber erntet, auch die kleinen. Rückstände von Pilzstielen müssen gut entfernt werden, da sie Schnecken und andere Schädlinge anziehen.
Wird das Holz im Frühjahr beimpft, kann bei optimaler Lage und Witterung und etwas Glück bereits in der ersten Saison geerntet werden. Die meisten Pilze erscheinen im Herbst; es gibt aber auch Frühjahrs-, Sommer- und Wintersorten. Mit einer geschickten Sortenwahl kann der Pilzgärtner das ganze Jahr über Pilze ernten und frisch zubereiten. Pilze sind in der Küche vielseitig einsetzbar. Sie haben einen geringen Kohlenhydrat- und Fettgehalt, liefern wertvolle Eiweisse und hochwertige Aminosäuren und Mineralstoffe. Und vor allem schmecken frische Pilze lecker – besonders die aus dem eigenen Garten. u
Pilzzucht leicht gemacht –Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Februar/März: Holzbeschaffung und Brutbestellung
Die Rotbuche ist der meist vorkommende Laubbaum der Schweiz und ihr Holz somit entsprechend leicht zu beschaffen. Darauf wachsen Austernseitling, Lungenseitling, Stockschwämmchen, Shiitake, Reishi, Nameko-Pilz, Samtfussrübling, Schmetterlingsporling, Rosen- und Limonenseitling. Auf grossen Holzstücken können mehr Pilze wachsen als auf kleinen; kleine sind schneller von Pilzmyzel durchwachsen, sodass früher geerntet werden kann. Das Holz muss frisch geschlagen sein. Die Pilzbrut bestellt man am besten in Form von Holzdübeln, so ist sie am einfachsten zu verarbeiten.
2. März/April: Beimpfung der Hölzer
Vor dem Beimpfen die Hölzer ein bis zwei Tage in frischem Leitungswasser wässern. Dann um die Holzrugel herum Löcher bohren, sodass sie gut verteilt sind; Holzdübel darin versenken. Pro Kilogramm Holz braucht man ein bis zwei Dübel. Hölzer in Plastik einwickeln und dunkel lagern. Statt in Plastik können die Hölzer auch unter Stroh oder Ähnlichem gelagert werden. Wichtig ist, dass sie nicht austrocknen. Bei Bedarf einfach mit der Giesskanne wässern.
3. ab August: Auspflanzung und Wässerung
Sobald die Hölzer von einer weissen Schicht möglichst komplett überwuchert sind, können sie im Keller in Gefässe mit Erde gestellt oder besser an schattigen, windstillen Stellen ausgepflanzt werden. Dazu gräbt man sie zu zirka zwei Dritteln in den Boden. Zwischen verschiedenen Pilzarten sollte man mindestens 50 Zentimeter Abstand halten. Stämme mit Stroh oder Mulch bedecken, damit sie nicht austrocknen. Vor allem bei warmem und trockenem Wetter kräftig wässern. Ausserdem müssen sie vor Schnecken geschützt sein, da diese sonst die Primordien abraspeln, sodass gar keine Fruchtkörper entstehen können.
4. Oktober: Haupterntezeit Ulmenrasling, Stockschwämmchen, Nameko und Riesenträuschling haben Hauptsaison. Das Judasohr wächst eher im Winter und Frühling, Shiitake im Sommer, Austernseitling ganzjährig. Wenn an einem Holz Pilze erscheinen, abwarten, bis sie schön gross sind. Dann unbedingt alle Pilze von einem Stamm sauber ernten. Rückstände von Pilzstielen gut entfernen, da sie Schnecken und andere Schädlinge anziehen. Pro Saison kann man in der Regel mehrmals ernten. Bei Bedarf gut wässern. Je nach Holzart und -grösse können drei bis sechs Jahre lang Pilze geerntet werden.
Quelle: Daniel Ambühl, www.pilzgarten.info
Nicht Krimis oder Sitcoms, sondern Sendungen mit Themen wie Backen, Stricken und Flicken stehen beim Fernsehpublikum in der Gunst. Seit über 40 Jahren ein absoluter Publikumsliebling ist eine britische Gartensendung. «What else?», sagt unser Gartenkolumnist Remo Vetter.
Text: Remo Vetter
Der Autor
Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.
Im November habe ich geschrieben, dass ein Haushalt in einem reichen Land wie der Schweiz etwa 10 000 einzelne Gegenstände besitzt. Heute habe ich in der Zeitung einen Artikel mit dem Titel «Weniger ist mehr» gelesen. Es wurden drei Personen portraitiert, die sich zum Ziel gesetzt haben mit weniger zu leben: «The age of less». Freunde, Familie, spannende Begegnungen und Erlebnisse scheinen mehr angesagt, als immer mehr haben zu müssen. Die Konsumentenwünsche verändern sich: Einfachheit, Echtheit und Sinnlichkeit, regionale Nähe, Tier- und Umweltschutz, Gesundheit und Genuss stehen weit oben auf der Liste. Kurz, die Sehnsucht nach gutem Essen für ein gutes Leben.
Auch zuschauen macht glücklich
Mit Erstaunen habe ich zudem gelesen, welches die meistgesehenen Sendungen in Grossbritannien sind. Ich dachte ja, dass dies Krimis und Sitcoms wären. Aber weit gefehlt! «The Great British Bake Off», eine Backsendung, wird wöchentlich von zig Millionen Zuschauern verfolgt. Auch sehr beliebt sind Formate, in welchen Haushaltutensilien geflickt werden, ja sogar Stricksendungen sind «on top». Doch mich als Gärtner – wie könnte es anders sein – freut es natürlich besonders, dass es die BBC-Serie «Gardeners’ World» tatsächlich schon seit 46 Jahren gibt. Und das kann ja nur heissen: Gärtnern war schon
immer «on the top». Lassen Sie es mich so sagen: Gärtnern ist zeitlos und macht glücklich – sogar, wie der Erfolg der TVSerie zeigt, wenn man den anderen dabei nur zuschaut.
Ich persönlich schätze den Garten auch im Winter sehr. Natürlich nicht, weil wir Gärtner gerne einmal auf der faulen Haut liegen, sondern, weil der winterliche Garten einen ganz speziellen Zauber hat. Morgens mit einem wärmenden Getränk durch den Schnee stapfen, die bizarren Eisblumen an den Sträuchern und Pflanzen bewundern und die Vögel bei der Futtersuche beobachten können, tut Körper und Geist einfach gut. Hin und wieder überrasche ich gar ein Reh, das im Schnee nach grünem Gemüse sucht. Die Hügelbeete dampfen an sonnigen Tagen und wenn es die Temperaturen erlauben, essen wir draussen mit Freunden und Familie ein Fondue oder ein Raclette. Kurz vor dem Eindunkeln geniesse ich nochmals die Hin und wieder überrasche ich gar ein Reh, das im Schnee nach Gemüse sucht.
Im frostfreien Gewächshaus oder im ZimmerTreibhaus Blumen und Kopfkohl, Broccoli, Frühlingssalat, Lauch, Sellerie, Tomaten und Zwiebeln säen.
Bei günstiger Witterung direkt ins Freie säen: Puffbohnen und Gartenkerbel, dazwischen Spiegelei(Limnanthes) und Hainblumen (Nemophila).
Mutige säen unter Folie im Freiland erste Gemüse wie Erbsen, Möhren, Spinat. Im kalten unbeheizten TreibbeetKasten Radieschen und Rettiche säen und Salat und KohlrabiSetzlinge pflanzen.
Auf der Fensterbank Kresse und Sprossen anziehen.
An frostfreien Tagen Beerensträucher auslichten.
Sorgen Sie schon im Februar dafür, dass aus Ihrem Garten im Sommer ein blühendes Paradies wird.
Im frostfreien Gewächshaus oder ZimmerTreibhaus Sommerblumen aussäen: Zum Beispiel Begonien, Geranien, Impatiens, Leberbalsam (Ageratum), Nelken, Petunien, Salbei, Verbenen.
Manche zwei oder mehrjährige Stauden wie Kokardenblume (Gaillardia), Mädchenauge (Coreopsis) oder Stockrosen (Alcea) und Bartnelken blühen bereits im ersten Sommer, wenn sie jetzt gesät werden.
Es ist noch Zeit, Saatgut zu kaufen.
Bei günstiger Witterung den Gartenboden für erste Kulturen vorbereiten. Unkraut, das jetzt entfernt wird, spart viel Jätarbeit im Sommer.
In Schalen, Töpfen und im Garten werden bei frostfreiem und abgetrocknetem Boden Gänseblümchen (Bellis), Stiefmütterchen und Vergissmeinnicht sowie Gehölze und Stauden gepflanzt.
Der Winterschnitt von Sträuchern und Gehölzen erfolgt an frostfreien Tagen. Voraussetzung für einen perfekten Schnitt ist gutes Werkzeug.
«Kaltkeimer» wie Edelweiss, Eisenhut, Enzian, Küchenschelle, Trollblumen säen.
Bei Vollmond glitzert der Schnee besonders schön – das nächste Mal am 4. Februar.
winterliche Stille – und wenn der Vollmond (das nächste Mal am 4. Februar) scheint, glitzert der Schnee ganz besonders schön.
Es gibt schon einiges zu tun
Doch natürlich kann und muss man jetzt auch bereits das eine oder andere tun:
Zum Beispiel die Gehölze schneiden, damit diese nach dem Winter gleich durchstarten können und den Garten mit üppigen Blüten verzaubern. Das gilt allerdings nur für sommerblühende Sorten, die an den Neuaustrieben nach dem Winter blühen. Wenn Sie im Frühjahr blühende Sträucher im Winter schneiden, würden sie damit die Blütenknospen entfernen.
Im Februar blühen die Zaubersträucher bei uns im Garten mit leuchtenden Blüten in Gelb und Rot. Zugleich laufen
auch schon die ersten Vorbereitungen für die neue Gartensaison. Nistkästen werden im Garten aufgehängt und kontrolliert. Immergrüne Pflanzen werden fortzu vom Schnee befreit, der bei uns in diesem Monat meist reichlich vorhanden ist. Die Terrakotta-Töpfe werden schonend gereinigt. Die Frühbeete müssen gelüftet und das Laub im Steingarten muss entfernt werden. Wer ein Gewächshaus hat, kann es im Februar zur Aussaat von Gemüse nutzen. Der Schnee muss bei uns laufend vom Gewächshaus gefegt werden, da es uns schon die Gläser unter der Last eingedrückt hat. Der Rosmarin überwintert im hellen und kühlen ungeheizten Treibhaus, um dann nach den Eisheiligen wieder im Garten ausgepflanzt zu werden.
Jetzt beginnt auch die erste Runde gegen Schnecken im Garten. Schnecken-
eier werden eigesammelt, die diese mit Vorliebe unter Bretter und Plattenwege oder in Erdmulden ablegen. Bieten Sie im Februar auch Schildläusen und Pilzen im Garten Paroli indem Sie biologische Spritz- und Hilfsmittel einsetzen. Und sorgen Sie schon im Februar dafür, dass aus Ihrem Garten im Sommer ein blühendes Paradies wird. Erste Aussaaten von Sommerblumen stehen an.
Und last but not least: Schneeglöckchen, Winterlinge und Hasel sind die ersten Boten des Vorfrühlings. Obwohl es draussen noch bitterkalt ist, geben diese Pflanzen das Startzeichen zu den Vorbereitungsarbeiten für die neue Saison und lassen leise erste Frühlingsgefühle erwachen. u
Ich setze für Sie Räume ins richtige Licht.
Bad, Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche oder Wintergarten sind Wohnräume für erholsame, gemütliche Stunden, Tage und Jahre. Gönnen Sie sich einmalige Wohlfühloasen.
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Sterngucker im Februar_
Rendez-vous am Abendhimmel
Während der dritten Februardekade wird der Abendhimmel dominiert durch unsere Nachbarplaneten Venus und Mars. Besonders markant ist die Venus, die als brillanter «Abendstern» erscheint. Der Mars hingegen ist schwächer und leuchtet rötlichgelb. Besonders interessant ist die Konstellation am 21. Februar. Dann sind Mars und Venus nur noch etwa eine Vollmondbreite voneinander entfernt. Zudem befindet sich die zunehmende Mondsichel relativ nahe oberhalb dieser beiden Planeten. Bei dieser Mondphase erscheint nicht nur die schmale Mondsichel, sondern auch der dunkle Teil des Monds, der als fahle blaugraue Fläche sichtbar wird. Dieses Phänomen entsteht durch reflektiertes Licht der Erdkugel, das den Mond beleuchtet. Andreas Walker
Botanik_ Uralt und voll im Saft
Ihre Name kommt aus Österreich, doch leben tut sie endemisch in der Wüste Namib an der Westküste in Afrika: die Welwitschia, entdeckt Mitte des 19. Jahrhunderts vom österreichischen Arzt und Botaniker Friedrich Welwitsch. Die P anze kann mehrere Hundert Jahre alt werden; die ältesten der Gattung werden auf über 1500 Jahre geschätzt. Die Blätter wachsen ständig und könnten theoretisch bis zu 200 Meter lang werden, würde sie der Wüstenwind nicht ständig zerzausen. tha
Vögel_
DLesen_ Schnee
Das grosse Buch vom Schnee», heisst es auf dem Umschlag. Das ist für einmal nicht zu viel versprochen und deshalb sei es an dieser Stelle erwähnt, obwohl das Buch bereits letzten Winter erschienen ist. Herausgeber des Werks ist das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF. In sechs Kapiteln erzählen und erklären die Fachleute alles, was es um das kalte Weiss zu wissen gibt. Über 120 meist grossformatige Bilder zeigen den Schnee, so wie er ist, nicht eine immer glitzernde Pracht, sondern manchmal auch rau und grau.
WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF: «Schnee», Primus-Verlag, 2013, Fr. 59.90
Offen für neue Beziehungen
er Volksmund sagt, Entenpaare leben monogam und sind sich ein Leben lange treu. Doch Vögel sind eben auch nicht die besseren Menschen und lassen sich gerne verführen, wie eine Untersuchung bei knapp 200 verschiedenen Arten ergab. Die «Trennungsrate» steigt, wenn es in einer Population entweder viel mehr Weibchen oder viel mehr Männchen gibt, sprich: Wenn das Angebot grösser wird. Ebenso kommt es dann auch öfter zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen. tha
Quelle: «Der Falke»
Wer meint, das Abschiessen von Wölfen helfe, das Nutzvieh zu schützen, der irrt. Wie eine Studie zeigt, steigt die Zahl gerissener Tiere, weil die Rudelstruktur durch das Töten zerstört wurde.
Abschiessen? Schützen? Nutztierhalter, Interessenverbände und Politik sind sich uneins, wenn es um den Umgang mit dem Wildtier Wolf geht. Reisst ein Rudel (zu häu g) Schafe oder anderes Vieh, werden die Stimmen, die Tiere abzuschiessen, schnell lauter. Doch was zum Schutz gedacht ist, erweist sich als kontraproduktiv, wie das Onlineportal wissenschaft-aktuell.de schreibt. US-amerikanische Forscher haben festgestellt, dass nach dem Abschuss
von Wölfen im Folgejahr mehr Nutzvieh gerissen wurde. Die Wissenschaftler werteten Statistiken von 25 Jahren aus und verglichen die Zahlen von getöteten Wölfen sowie die auf Wölfe zurückgeführten toten Nutztiere. Weniger gerissenes Vieh gab es erst, wenn mindestens ein Viertel einer Wolfspopulation getötet wurde, was längerfristig aber nicht praktikabel sei. Waren es weniger Tiere, stieg die Zahl der getöteten Rinder im Folgejahr, teilweise um das Doppelte. Mögliche Gründe für das Phänomen sehen die Forscher in der Zerstörung einer etablierten Struktur eines Rudels, was Auswirkungen auf die Jagdreviere haben könnte. Andererseits gibt es in einem Rudel nur ein festes Paar, das regelmässig Nachwuchs zeugt. Wird der Rüde oder das Weibchen des hochrangigen Paars getötet, zerbricht das Sozialgefüge und die übrigen geschlechtsreifen Tiere paaren sich, was zu mehr Jungtieren führt. tha
Um gegenüber der Konkurrenz zu bestehen, verlassen sich immer mehr Skiorte auf Beschneiungsanlagen. Das ist nicht nur ökologisch äusserst fragwürdig, auch wirtschaftlich sind diese Investitionen kaum nachhaltig.
Text: Martin Arnold
Vor 35 Jahren nahm im bündnerischen Savognin die erste Schweizer Schneekanone im Beisein der damaligen «Skikanone» Heini Hemmi ihre Arbeit auf. Es war eine Pionierleistung.
Als jedoch einige Jahre später Bilder von einem weissen Band in grüner Umgebung um die Welt gingen, bekamen die Kritiker Aufwind. Im Zentrum stand nicht mehr die technische Errungenschaft, sondern der hohe Wasserverbrauch, der Energieverschleiss und der mögliche Verlust der Biodiversität. Im Jahr 1990, zwölf Jahre nach Inbetriebnahme der Schneekanone in Savognin, entschieden sich die Bündner und 1993 die Berner Stimmbürger nur knapp für die Erlaubnis, mit der künstlichen Beschneiung das Pistenvergnügen für die Gäste sicherer zu machen. Das Versprechen lautete: nur punktuell und an exponierten Stellen künstlich zu beschneien.
40 Prozent der Pisten werden beschneit
Tempi passati. Heute ist Frau Holle auf den Schweizer Skipisten längst durch eine Armada von Kanonen und Lanzen abgelöst worden, die bereits ab Oktober geräuschvoll für den Einzug des Winters sorgen. Gut 40 Prozent der Schweizer Pistenfläche werden heute beschneit – dies entspricht einer Fläche von rund 10 000 Fussballfeldern. Vor 15 Jahren waren es nur knapp über fünf Prozent. Während die Befürworter früher von neuralgischen, sonnenexponierten Stellen sprachen, die zwingend beschneit werden müssten, werden heute 92 Quadratkilometer im grossflächigen Stil mit dem begehrten Rohstoff der BergTouristiker eingedeckt. «Die Konkurrenz im nahen Ausland setzt wesentlich mehr technische Beschneiungsanlagen ein», erklärt Andreas Keller, Pressesprecher beim Verband Seilbahnen Schweiz. Allerdings
40% der Schweizer Pistenfläche werden heute beschneit.
Bis zu 35% des gesamten regionalen Wasserverbrauchs werden für die Kunstschneeproduktion gebraucht.
braucht es für ihren Einsatz ein Gefälle von 200 Metern Höhenunterschied, auf dem das Wasser den nötigen Druck aufbauen kann.
gibt er auch zu: «Im Durchschnitt liegen die Skigebiete in Österreich oder dem Südtirol tiefer als in der Schweiz, was dazu führt, dass wir in der Schweiz tendenziell etwas weniger auf technische Beschneiung angewiesen sind.»
Enormer Wasserverbrauch
Nach den stürmischen Jahren der zunehmenden künstlichen Beschneiung ist die Kurve etwas abgeflacht. Es kommen im Moment nicht mehr viele neue Schneekanonen hinzu; die erste Generation wird nun langsam ersetzt. «Die neuen Beschneiungsanlagen brauchen weniger Energie», erklärt Andreas Keller. Dennoch sind künstliche Beschneiungssysteme grosse Eingriffe in die Natur: Speicherseen, Leitungen und fest installierte Schneekanonen verschandeln das Landschaftsbild und brauchen viel Energie. Inzwischen ist der WSL (Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft) in Zusammenarbeit mit einer Privatfirma sogar die Entwicklung einer Schneelanze geglückt, die ohne Energie einen relativ natürlichen Schnee produziert. Allerdings
Doch auch die WSL kritisiert in einer Studie den hohen Wasserverbrauch durch technische Beschneiung. 20 bis 35 Prozent des gesamten Wasserverbrauchs werden für die Produktion von Kunstschnee gebraucht. Untersucht wurden die Gemeinden Davos, Braunwald und Scuol. Die Studie zeigt auch, dass die Auswirkungen auf artenreiche Flächen wie Moore oder Magerwiesen höher sind, als auf Flächen, die ohnehin gedüngt werden. Dennoch ist der negative Einfluss auf die Artenvielfalt in künstlich beschneiten Gebieten geringer, als angenommen. Thema war auch die Abhängigkeit der Tourismusregionen vom Kunstschnee: In der Region Davos könnte ohne Beschneiung eine Einbusse des Volkseinkommens von bis zu 10 Prozent eintreten. Während in den beiden höher gelegenen Gebieten Davos und Scuol der Einsatz von Kunstschnee als sinnvoll betrachtet werden kann, gilt dies – mit Blick in die Zukunft – für Braunwald, dessen Skigebiet nur bis 1900 Meter über Meer reicht, weniger. Die Gäste schätzen den Ort vor allem wegen der Familienfreundlichkeit und der Autofreiheit. Bei einer Umfrage äusserte sich fast die Hälfte der Gäste gegen den Einsatz von Kunstschnee. Allerdings sprachen sich während einer Winterbefragung deutlich mehr Gäste für die Garantie von Schneesicherheit aus.
Bund unterstützt Beschneiungsanlagen
Ist die Schneesicherheit also das Zauberwort, um weiterhin grossflächig künstlich zu beschneien? Immerhin wird dafür viel Geld auf die Piste gepulvert: Ein Kilometer Beschneiungsanlagen kostet rund eine Million Franken Investitionen. Dieser hohe Einsatz ist deshalb nach Ansicht vieler Kritiker mit ein Grund, dass die Tageskarten so teuer geworden sind. So ist es auch für Anita Mazzetta, Geschäftsführerin vom WWF Graubünden, unverständlich, weshalb der Bund im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) den Einsatz von künstlichen Beschneiungsanlagen unterstützen wird. Schliesslich verteure der Einsatz von noch mehr Schneekanonen und Wasser das Skivergnügen weiter. «Dann können sich immer weniger Menschen dieses Hobby leisten. Hinzu kommt, dass grüne Wiesen im Unterland die Lust auf Skifahren rauben», sagt Mazzetta. «Alleine auf den Wintertourismus zu setzen, birgt ein Klumpenrisiko. Die Ferienorte müssen auch die Stärken im Sommertourismus mit attraktiven Angeboten herausarbeiten – ohne dass gleich wieder alle auf dasselbe Angebot setzen, wie etwa MountainbikeTrails.» Für Andreas Keller von Seilbahnen Schweiz hingegen ist klar: «Wenn ein Ferienort in den Bergen zwischen Weihnachten und Neujahr keinen Schnee hat, ist das Jahr nicht mehr zu retten. In dieser Woche werden 25 Prozent des Jahresumsatzes erzielt.»
Kunstschnee als Versicherung
Stellvertretend für mittlere Skigebiete ist das obere Toggenburg mit den Destinationen Wildhaus, Unterwasser und Alt St. Johann. Jürg Schustereit leitet das Marketing der Bergbahnen. Er rechtfertigt den Einsatz von Beschneiungsaggregaten –wie Schustereit und die meisten seiner Kollegen sich auszudrücken pflegen. In den drei zusammenhängenden Skigebieten sind rund 60 solcher Geräte im Einsatz. Sie beschneien 14,5 der 60 Pistenkilometer. Das scheint nicht viel, allerdings gilt die Gegend auch als besonders schneesicher. Konkret hätte es während der letzten zehn Winter genügend natürlichen Schnee gehabt, um als Skidestination zu rentieren. Warum dann trotzdem die hohen Investitionen für Schneekanonen?
Jürg Schustereit: «Die Beschneiung ist eine Versicherung, damit die Schneesicherheit während der ganzen Saison garantiert werden kann.» Denn die Zunahme der Transportkapazitäten in den Skigebieten habe auch zu einer viel höheren Belastung der Pisten geführt. «Die Schneesicherheit und eine gute Schneequalität haben für die Kunden oberste Priorität. Dies beweisen Gästebefragungen. Hat es keinen Schnee oder schlechte Verhältnisse mit Steinen oder aperen Stellen, kehren sie einem Skigebiet den Rücken», erklärt der Marketingchef der Toggenburger Bergbahnen. Allerdings gibt Schustereit auch zu, dass deshalb noch kein Gast explizit den Einsatz von Kunstschnee erwartet habe. «Die Gäste setzen Kunst-
schnee voraus. Das Thema ist aus Sicht des immer anspruchsvolleren Gastes wenig sensibel. Diese Technologie ist heute so selbstverständlich wie die Klimaanlage im Kleinwagen.»
Wanderer wollen intakte Landschaft
Das Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden liess in einer aktuellen Studie unter dem Titel «Herausforderung Klimawandel» auch die künstliche Beschneiung unter dem Aspekt der Erderwärmung untersuchen. Fazit: Die unter 1200 Meter gelegenen Skigebiete haben auch längerfristig selbst mit Schneekanonen kaum Chancen, wirtschaftlich zu überleben. Generell ist dies für Skitourismusorte nur dann möglich, wenn zwischen Weihnachten und Neujahr und während insgesamt hundert Tagen pro Saison Schnee liegt – und zwar während mindestens sieben von zehn Wintern. Längerfristig würden ohne Beschneiung nur noch 30 Prozent der Schweizer Skigebiete schneesicher sein – und dies, obwohl die Bündner Wintersportorte im Vergleich zur ausländischen Konkurrenz hoch liegen. Mit anderen Worten: Die künstliche Beschneiung wird zunehmen. Dabei spielt es keine Rolle, welche Klimaszenarien man zugrunde legt – ob zwei oder vier Grad Erwärmung. «Und auch die Schneehöhe, die künstlich herbeigeschneit werden muss, wird zunehmen», erklärt Anita Mazzetta vom WWF. «Dies führt in vielen Orten zu Problemen mit dem Wasserhaushalt.» Für sie ist deshalb klar: «Die grossen Auseinan-
wurde in Savognin die erste Schneekanone in Betrieb genommen.
Selbst wenn Kanäle wieder zugeschüttet und die Bautrupps abgezogen sind, sind solche Baueingriffe oft unübersehbar. Wanderer im Sommer sind deshalb bisweilen verstört, wenn sie statt einer artenreichen Bergblumenwiese ein Betonbecken eines Speichersees vorfinden. «Dabei zeigt die Bündner Studie auch, dass der Sommertourismus den Verlust aus dem Wintergeschäft längerfristig mehr als kompensieren könnte», erklärt Anita Mazzetta. «Der Sommerfrischler wünscht sich eine intakte Landschaft, und es ist ein Fehler, sie für die Produktion von Kunstschnee zu opfern.» u 1978
dersetzungen bei der künstlichen Beschneiung wird es um den Wasser- und Energieverbrauch geben.» Längst haben sich die Umweltverbände mit der neuen Realität und den gelockerten Auflagen arrangiert. Sie kämpfen nicht mehr gegen jede Kanone. «Wir erheben Widerspruch, wenn Moorschutzgebiete betroffen sind und wenn beim Erstellen von künstlichen Seen in den Bergen mit den schweren Baugeräten allzu rücksichtlos umgegangen wird», so Mazzetta.
Es geht auch ohne Dreitausender. Das Waadtländer Oberland begeistert Schneeschuh-Wanderer mit seiner unverwechselbaren Landschaft, spannenden Ausblicken und gemütlichen Berggaststätten.
Text: Heinz Staffelbach
Zwischen dem Greyerzerland im Westen und dem Saanenland im Osten liegt – zumindest für die meisten Deutschschweizer – eine wenig bekannte Region, das Pays d’Enhaut. Im Herzen des Tales liegt Château-d’Œx, ein stattliches Dorf mit etwa 3000 Einwohnern, flankiert von den kleineren Gemeinden Rossinière und Rougemont. Bekannt ist das Waadtländer Oberland weder für eisbedeckte Dreitausender noch für malerische Bergseen oder stiebende Wasserfälle, und Château-d’Œx erreicht nicht einmal die Marke von 1000 Metern über Meer. Trotzdem hat diese Landschaft einen unverwechselbaren Charakter, eine ganz eigene Ausstrahlung. Der Talboden mag zwar weit, lieblich und sanft sein und im Sommer bimmelt es hier und dort friedlich auf den saftig grünen Weiden. Steigt man aber in die Höhe, bemerkt man bald, dass in diesen «Voralpen» eine gehörige Portion Alpen steckt. Nördlich des Dorfes Château-d’Œx gehen die sanft geneigten Wiesen und Weiden unvermittelt in überaus steile Grasflanken über, die schliesslich in einem langgezogenen, scharfen Grat enden mit dem Vanil Carré, der Pointe de Paray und dem Vanil Noir als herausragende Spitzen. Im Südosten gruppieren sich zahlreiche Felsdome, Schulter an Schulter stehend, um die zentrale Gummfluh. Und im Süden, hoch über dem Pass Col des Mosses, erheben sich einige respektable Gipfel über die Weiden und Wälder mit dem zentralen Dreigestirn Châtillon, Le Tarent und La Pare.
Das Hotel Bon Accveil in Château-d’Œx wurde 1756 gebaut.
Federleicht durchs weiche Weiss
Vorgelagert vor diesen für Schneeschuhläufer kaum bezwingbaren Spitzen erhebt sich eine ganze Reihe von kleineren Bergen und Güpfis und Hubeln. Etwa die Monts Chevreuils. Den etwa 1750 Meter hohen Gipfel erreicht man in ungefähr 1½ Stunden über vergleichsweise einfache Hänge von der Passstrasse aus. Oben bietet sich eine der besten Rundsichten über weite Teile der Waadtländer und Freiburger Voralpen. Ein wahrer Genuss ist der Abstieg. Auf dem ideal geneigten Hang, mit einer bequemen Schneise vom Gipfel bis ganz unten ins Tal und fast gleichbleibender Neigung, schwebt man wellenförmig und federleicht durch das weiche Weiss zu Tal. Eine kürzere, aber doch lohnende Tour führt von der Passstrasse des Col des Mosses östlich auf die Pra Cornet, eine kleine, unbewaldete Hochebene auf knapp 1700 Metern Höhe. Obwohl die
Tour mit acht Kilometern nicht sehr lang ist, bietet sie sehr viel Abwechslung: Sie führt vorbei an typischen Alpgebäuden, durch einen Wald, in einem weiten Bogen um die Hochebene und belohnt mit spannenden Ausblicken auf das Massiv des Tarent und im Osten zur schroffen Krete der Arpilles. Das Tüpfelchen auf das i setzt, wer den Punkt 1789 erklimmt und damit auch noch eine Bergbesteigung mitnimmt.
Da die verschiedenen Routen (detaillierter Beschrieb auf www.natuerlich-online.ch) doch etwas weit über die Landschaft verstreut sind, empfiehlt sich, gleich ein Wochenende im Oberland zu verbringen. Wer zwei Tage auf dem Col des Mosses verbringen will, dem empfiehlt sich das Hotel Le Relais Alpin oder das
Steigt man in die Höhe, bemerkt man bald, dass in diesen «Voralpen» eine gehörige Portion Alpen steckt.
Ausgangspunkt
Mit dem Zug nach Château-d’Œx. Von dort je nach Tour weiter mit dem Postauto auf den Col des Mosses (alternativ von Aigle mit Zug und Bus auf den Col des Mosses).
Endpunkt
Château-d’Œx oder Col des Mosses. Die Schneeschuhtouren (detaillierte Routenbeschriebe auf www.natuerlich-online.ch)
1. Tour, La Laitemaire: Länge 9,5 km, je 710 m Auf- und Abstieg, 4½ Std., technische Schwierigkeit: mittel.
2. Tour, Monts Chevreuils: Länge 8,5 km, 370 m Aufstieg, 860 m Abstieg, 3 Std., technische Schwierigkeit: einfach bis mittel.
3. Tour, Pra Cornet: Länge 8 km, je 310 m Auf- und Abstieg, 2½ Std., technische Schwierigkeit: einfach bis mittel.
Die Winterwanderungen
1. Tour, um Château-d’Œx: Hier gibt es zwei Rundwege, die zu einer längeren Winterwanderung kombiniert werden können. Der östliche Rundweg startet beim Bahnhof auf der Grand-Rue östlich, nach etwa 250 Meter links abzweigen. Auf dieser Strasse weiter bis Le Mont d’en Haut (1170 m) und über Montchalon zurück ins Dorf. Länge von/bis Bahnhof 7,5 km, Auf- und Abstieg je 220 m, 2¼ Std. Der westliche Rundweg führt vom Bahnhof hoch nach Bettens, steigt allmählich ab nach Rouge Pierre und führt dann zurück ins Dorf.
Länge von/bis Bahnhof 6 km, Auf- und Abstieg je 200 m, 1¾ Std.
2. Tour, Col des Mosses: Eine kurze Wanderung führt von La Lécherette auf den Col des Mosses und wieder zurück. Länge Rundweg 5 km, je 70 m Auf- und Abstieg, 1½ Std.
Alternativen
Gut zu wissen: In der Region um Gstaad, die mit dem Zug in kurzer Zeit erreichbar ist, besteht eines der grössten Winterwanderwegnetze der Schweiz.
Hotels/Restaurants
In Château-d’Œx:
Hostellerie Bon Accueil, wunderschönes Chalet aus dem Jahr 1756 am oberen Dorfrand, 3-Sterne-Hotel, Tel. 026 924 63 20, www.bonaccueil.ch
Hôtel de Ville, Tel. 026 924 74 77, www.chateau-doex.ch und Hôtel de la Poste, Tel. 026 924 62 84, www.rosaly.ch
Bed-and-Breakfast-Angebote und Gästezimmer unter www.chateau-doex.ch
Auf dem Col des Mosses:
Hôtel Du Chamois, rustikales, stattliches Holzhaus an der Passstrasse in L’Etivaz, nostalgisch angehaucht, Tel. 026 924 62 66, www.hotelduchamois.ch
Hôtel Le Relais Alpin, ein neueres Haus für Familien und Wintersportler, zweckmässig, aber doch einladend eingerichtet, Tel. 024 491 05 00, www.bonellihotels.ch
Hotel-Restaurant Restoski, einfaches Hotel gegenüber dem grossen Parkplatz, Tel. 026 924 62 59, www.restoski.ch
Weitere Restaurants
Buvette de Pra Cornet, Tel. 078 633 35 02, nur zeitweise offen Buvette de l’Arsat, Tel. 024 491 21 37
Karten
Landeskarte 1: 25 000, 1245 Château-d’Œx, 1265 Les Mosses
Landeskarte 1: 50 000, 262 oder 262S Rochers de Naye
Weitere Informationen
Château-d’Œx Tourisme, Tel. 026 924 25 25, www.chateau-doex.ch
Office de Tourisme Les Mosses, Tel. 024 491 14 66, www.lesmosses.ch
Hotel du Chaussy. Ein weiteres Haus befindet sich weiter nördlich an der Passstrasse in La Lécherette, eines weiter südlich in La Comballaz. Alle liegen aber leider an der Strasse. Eine grössere Auswahl von Häusern bietet sich in Châteaud’Œx an. Wer sich etwas gönnen will und ein ruhig und abseits gelegenes, historisches Haus sucht, ist im Bon Accueil richtig aufgehoben, ein wunderschönes, 250 Jahre altes Holzchalet. Etwas günstiger übernachtet man in einem der Hotels oder einer Pensionen im Dorf selbst. Eine erwähnenswerte Alternative ist auch das rustikale Hôtel du Chamois in L’Etivaz (auf halbem Weg zwischen Château-d’Œx und dem Col des Mosses), ein einfaches, sympathisches Hotel mit einem Schuss Nostalgie. u
Gewinnen Sie
eine von drei ultrahellen Velolampen Urban 500 von Light & Motion. Die LED-Lampen im Wert von je Fr. 129.90 lassen sich mit einem Gummiband blitzschnell am Lenker oder mit der mitgelieferten Halterung direkt am Velohelm montieren.
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Wettbewerbsfrage
In welchem Kanton liegt das Pays d’Enhaut?
A: Kanton Bern
B: Kanton Waadt
C: Kanton Jura
Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt; der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Das Buch «Wandern und Geniessen im Winter» von Heinz Staffelbach stellt über 30 der schönsten Wanderund Schneeschuh-Touren in den Schweizer Alpen und im Jura vor. Alle Routen sind mit Angaben zu Schwierigkeit und Länge, einer praktischen Übersichtskarte und Informationen zu Unterkünften und Restaurants in der Region versehen. Die Touren sind allesamt eher leicht und nicht zu lang und die Ausgangspunkte mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Bestellen Sie das Buch aus dem AT-Verlag zum Vorzugspreis von Fr. 47.90 statt 59.90.
Als Zusatzpreis gibt es dreimal zwei Paar Socken X-SOCKS Trekking Silver. Wir gratulieren!
Auflösung aus Heft 11-2014:
B, Hildegard und Berta
Je eine Damen- und Herren-OutdoorHose «Karl und Karla Trousers» von Fjällräven haben gewonnen:
• Veronika Sieber-Fux, Flawil
• Claudio Stocker, Luzern
Je ein Paar Wanderstöcke von «Leki» haben gewonnen:
• Emilia Jäggi, Münsingen
• Hansjakob Becker, Kaltbrunn
• Prisca Filliger, Luzern
So nehmen Sie am Wettbewerb teil: Mit unten stehendem Bestellcoupon oder gratis im Internet unter www.natuerlich-online.ch/wettbewerb
Senden Sie mir:
«Wandern und Geniessen im Winter» à Fr. 47.90, inkl. MwSt. und Versandkosten. Zudem nehme ich automatisch am Wettbewerb teil.
Wettbewerbslösung: A: Kanton Bern B: Kanton Waadt C: Kanton Jura
Name Vorname
Strasse, Nr. PLZ / Ort
Datum
Falls ich X-SOCKS gewinne, brauche ich folgende Sockengrösse: Damen Herren
Das Leserangebot ist gültig
SLesen_ Wellengesang
Ferien am Meer stehen zwar noch nicht vor der Tür, doch zum Glück gibts Bücher wie der Roman «Wellengesang» von Stella Cornelius-Koch. Die Geschichte erzählt von drei Frauen, die sich durch Zufall in Heiligenhafen an der Ostsee treffen, zusammen Zeit verbringen, über das Leben diskutieren und – obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten –dicke Freundinnen werden. Ohne in den Urlaub fahren zu müssen, liefert die generationenübergreifende Geschichte das Lesevergnügen eines Ferienromans. Daheim in der warmen Stube.
Stelle Cornelius-Koch: «Wellengesang», Edition Forsbach, 2014, Fr. 23.90
Gesellschaft_ Reden tut gut
Im Zug mit einem Fremden ins Gespräch zu kommen, ist für die meisten Menschen nicht erstrebenswert. Sie stellen sich eine gemütliche Zugfahrt ohne Kontakt zu anderen Reisenden vor, so eine Studie der Universität Chicago. Doch das Gegenteil ist der Fall, wie «alltagsforschung.de» schreibt. Pendler, die mit anderen ins Gespräch gekommen sind, waren nach der Fahrt zufriedener als jene, die alleine mit sich waren. tha
Ausstellung_ Nadelkunst
Klein und fein ist die Ausstellung «Nadelkunst» in Zürich. Seit Jahrhunderten wird die Stickereikunst in den verschiedensten Gegenden der Welt gepflegt; in der Ostschweiz prägte das Handwerk einst ganze Dörfer. Gezeigt werden alte und neue Arbeiten aus der Schweiz und China. Zu entdecken sind die Gemeinsamkeiten und die Gegensätze der Handstickereien, denn jedes Land, jede Region zeichnet sich durch charakteristische Eigenheiten aus. Die Ausstellung präsentiert kunstvoll geschaffene Kleidungsstücke, Accessoires, Gebrauchs- und Ziergegenstände aus zwei Welten.
Noch bis 28. März. Haus Appenzell, St. Peterstrasse 16, Zürich. Di–Fr 12–17, Sa 11–17 Uhr. Führung am Do, 22. 3., 16 Uhr. Anmeldung über Tel. 044 217 83 31, www.hausappenzell.ch
192 Minuten mussten vor 100 Jahren gearbeitet werden, um sich ein Menü in einem besseren Restaurant leisten zu können. Heute müssen dafür lediglich 35 Minuten gearbeitet werden.
Quelle: avenir suisse
Es gibt ja Frauen und manchmal auch Männer, die ihr Geburtsdatum hartnäckig verschweigen. Diese etwas drollige Art mit dem Altern umzugehen, kann aber vielleicht helfen, älter zu werden. Wie britische Forscher herausgefunden haben, reicht allein das Gefühl, jünger zu sein, um die Wahrscheinlichkeit, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, zu senken. Es zeigte sich, dass bei den Personen, die sich selbst älter fühlten, als sie waren, wesentlich mehr Menschen verstarben, als bei jenen, die angaben, sich jünger zu fühlen – dies unter Berücksichtigung von Krankheiten, Geschlecht, Tabak- und Alkoholkonsum. Es sei nicht nur die Tatsache, dass Menschen, die sich jünger fühlen, als sie sind, geistig und körperlich gesünder leben und mehr soziale Kontakte pflegen würden. Wie die Selbsteinschätzung des eigenen Alters jedoch genau ihre Wirkung auf die Lebenserwartung entfalte, müsse mit weiteren Studien erforscht werden, schreibt «wissenschaft-aktuell.de. Bis dahin darf (und soll) beim Alter weitergeschummelt werden. tha
Will man nach langen Ehejahren im Alter eine neue Beziehung eingehen, braucht das nicht nur viel Offenheit, sondern auch Geduld – das gilt insbesondere für Frauen. Text: Rita Torcasso
Seit gut fünf Jahren leben Max und Elisabeth zusammen, sie ist 61, er 66 Jahre alt. Für beide war es ein Neuanfang: Sie war geschieden, er seit fünf Jahren Witwer. Er strahlt, als sie von ihrem ersten Treffen erzählt. Sie wohnten im selben Dorf und kannten einander üchtig. «Nach seiner Einladung zum Nachtessen sahen wir uns dann jeden Tag, nach einem Jahr zog ich of ziell bei ihm ein», sagt sie. Beide betonen, dass ihr heutiges Glück viel mit Lebenserfahrung zu tun habe. «Wir schränken uns gegenseitig nicht ein und lassen uns unsere Freiheiten.»
Elisabeth nennt als einen Grund, warum sie sich scheiden liess, dass sie während der Ehe nie das Gefühl hatte, dass beide auf derselben Ebene stehen. «Mir fehlte die Luft zum Atmen.» Max spricht von seiner Ehe als einem lebendigen Austausch. Doch er konnte die sexuelle Ausschliesslichkeit über drei Jahrzehnte nicht einhalten. Zwischen ihm und seiner Frau blieben die Aussenbeziehungen ein ausgespartes Thema. Er bemerkt, dass er heute offener mit einer solchen Situation umgehen würde. «Der Stellenwert der sexuellen Freiheit hat sich für mich gewandelt», sagt Max. In der neuen Partnerschaft ist Sexualität ein wichtiges Thema. «Doch das heisst nicht, dass wir die ganze Zeit ‹Psychologisieren›», sagt Elisabeth. Es laufe
viel von selber, weil sie ähnliche Bedürfnisse hätten. Sie betonen, dass die grösste Schwierigkeit im Alltag sei, sich wirklich genügend Zeit füreinander zu nehmen. Ihre Freizeitinteressen decken sich nur in wenigen Bereichen. «Deshalb müssen wir immer wieder von Neuem ausdiskutieren, was uns gemeinsam wichtig ist und wo wir bereit sind, Kompromisse zu schliessen», erklärt Max.
Scheidung nach drei Jahrzehnten
Immer öfter werden in der Schweiz Ehen nicht mehr nach dem ver ixten siebten Jahr, sondern nach drei Jahrzehnten des Zusammenlebens geschieden, heute sind es bereits über ein Drittel. In einer Untersuchung der Universität Bern zum Thema der späten Scheidungen wurden 1100 Personen befragt. Sie nannten als häu gsten Grund Auseinanderleben, am zweithäu gsten Inkompatibilität, an dritter Stelle, dass sich der Partner oder die Partnerin verliebt haben. Fünf Jahre nach der Scheidung lebten 60 Prozent der Männer und 36 Prozent der Frauen in einer neuen Partnerschaft. Als die grosse Liebe bezeichnete die Hälfte der Frauen und knapp 40 Prozent der Männer die vergangene Partnerschaft, für je ein Drittel war es der neue Partner oder eine andere Person, ein Fünftel gab an, nicht an die grosse Liebe zu glauben.
Frauen suchen länger
Im Alter geht man Partnerschaft pragmatischer an. Über die Hälfte der älteren Singles suchen im Internet nach einem neuen Partner. Ursula Mettler von der christlichen Partnervermittlung «Unterwegs zum Du», welche seit fast 80 Jahren Paare zusammenführt, sagt: «Bei der Altersgruppe 60plus schätze ich die Ernsthaftigkeit. Es sind ehrliche Gespräche mit mehr Gelassenheit und weniger Erwartungsdruck». Die meisten von ihnen nden schliesslich einen neuen Partner, doch Frauen müssen eini-
ges mehr an Zeit und Geduld aufbringen.
«Männer wünschen sich öfter jüngere Frauen und schauen mehr aufs Äussere, Frauen suchen Austausch und möchten gemeinsame Interessen verwirklichen.» Die Voraussetzung, dass man jemanden nde, sei Offenheit und eine gewisse Flexibilität, so die Vermittlerin. Sie betont: «Von Anfang an muss klar sein: Es ist ein Geschenk, wenn es klappt, man kann nichts erzwingen.»
Liebe kennt kein Alter 2013 heirateten in der Schweiz knapp 1600 Männer und 630 Frauen, die 60 Jahre und älter waren. Laut der ZDF-Doku-Sendung «Alter schützt vor Liebe nicht» suchen Frauen eher eine Partnerschaft mit getrennten Wohnungen, Männer hingegen wünschen sich in der Regel, was sie hatten: eine Hausfrau, die sie nötigenfalls auch p egen wird. Einer der Hauptgründe für die Suche ist für beide die Sexualität. In einer Studie gaben 97 Prozent der männlichen Senioren zwischen 65 und 69 Jahren, den Wunsch nach Sexualität an, bei den Frauen waren es 80 Prozent. Bei den 70 bis 74-jährigen Männern waren es 88 und bei den Frauen 62 Prozent.
Als vor einigen Jahren der deutsche Film «Wolke 9» ins Kino kam, brach er ein Tabu. Ohne falsche Scham zeigt er, wie sich zwei im Alter von 65 und 76 mit Haut und Haar verlieben. Der Titel «Wolke 9» spielt auf einen Song der Beatles an. «Niemand liebt dich, wenn du am Ende bist, niemand sieht dich, wenn du auf Wolke 9 entschwebst.» Das neue Glück für die Zeit, die einem auf Erden noch bleibt, be-
«Wichtig für das Beziehungsglück ist, Vertrauen fassen zu können.»
Oliver Arrànz Becker
deutet aber auch Herausforderung, denn das bisherige Leben mit all seinen Bindungen wird infrage gestellt. «Jeder Neustart zu zweit setzt voraus, dass man sich von Vergangenem löst», betont auch der Paartherapeut Klaus Heer (siehe Interview).
Alter schützt vor Torheit nicht, sagt der Volksmund. Denn: Je nach Untersuchung gehen 60 bis 70 Prozent der Paare, die sich nach 50 kennenlernen, wieder auseinander. Was Paare zusammenhält, untersuchte der Sozialwissenschafter Oliver Arrànz Becker. Sein Fazit: Echte Freundschaft schmiedet stärker zusammen als die Herzklopfdramatik der sogenannt grossen Liebe. Wichtig für das Beziehungsglück ist, Vertrauen fassen und sich über Intimes austauschen zu können, als erstrangigen Beziehungskiller bezeichnet er die Haltung «Alles mit einem für immer.» Weniger entscheidend für die Stabilisierung sei hingegen die sexuelle Zufriedenheit.
Nach fünf Jahren Zusammenleben sagt Max: «Es braucht Vertrauen, Toleranz und Offenheit, damit die Beziehung hält. Und im Alltag mehr Übereinstimmungen als in jungen Jahren, weil man sich nicht mehr von Grund auf verändern kann.» Elisabeth hatte mit 55 ihr Leben nochmals neu begonnen, denn aus dem Familienhaus nahm sie, ausser einigen Erinnerungsstücken und Kleidern, nichts ins gemeinsame Heim mit. «Es hatte etwas Befreiendes, das Alte loszulassen», betont sie. Heute zählt für sie am meisten, «dass kein Gefälle zwischen uns besteht». Für Max ist wichtig, «dass ich mich auf die Partnerschaft verlassen kann». Beide können sich eine zweite Heirat vorstellen. ◆
Anne Stabrey: «Liebe bleibt jung. Geschichten um Sehnsucht und Partnerschaft von Menschen über sechzig», Verlag Gatzanis
Barbara Lukesch: «Klaus Heer, was ist guter Sex?», Wörterseh Verlag
Klaus Heer: «Ehe, Sex & Liebesmüh», Salis Verlag
Um im Alter liebesaktiv zu bleiben, braucht es Offenheit, sagt Paartherapeut Klaus Heer.
Welche Voraussetzungen helfen bei einem Neubeginn im Alter?
Ob man mit dem angestammten Partner neu anfängt oder mit einem neuen, macht keinen Unterschied. Jeder Neustart zu zweit setzt voraus, dass man sich vom Vergangenen löst. Erwartungen machen manchen Neubeginn unmöglich, nicht nur überrissene, sondern jede Erwartung.
Warum scheitern so viele Ehen nach 30 Jahren?
Immer weniger Menschen finden sich heute damit ab, eine «vertrocknete» Beziehung weiterzuleben. Für sie ist Lebensqualität gleichbedeutend mit Erotik und Sexualität, eine wichtige Quelle der Lebensfreude.
Gibt es denn so etwas wie einen dritten Weg zwischen Resignation und Trennung?
«Lieben heisst, sich mit der Wirklichkeit begnügen», schreibt der polnische Lyriker Stefan Napierski treffend. Mit den beiden Wirklichkeiten, der deinen und der meinen. Wer dauernd nach dem schielt und giert, was er nicht hat, wird immer verpassen, was er hat.
Was braucht es für guten Sex?
Ein offenes Herz und einen freien Kopf. Im Alter wäre das Wichtigste, dass man sich emotional und gefühlsmässig miteinander verbunden fühlt, sich als zusammengehörig empfindet und das in der körperlichen Liebe ausdrückt.
Welches ist die grösste Täuschung von Paaren in Bezug auf die Sexualität?
Sehr viele Paare sind überzeugt, dass Erregung und Orgasmus die wichtigsten Zutaten einer glücklichen Sexualität sein müssten. Genau das macht sie unglücklich im Bett. In Wirklichkeit ist es einzig die Entspannung zu zweit, welche die erotische Zweisamkeit beseelt.
Klaus Heer arbeitet seit 1974 als Paartherapeut und hat verschiedene Bücher zum Thema Partnerschaft und Sex publiziert.
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Scherenschnitte Ausstellung
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Lösung des Rätsels aus dem Heft 12/1-2015
Gesucht war: Winterspinat
36. Jahrgang. ISSN 2234-9103
Erscheint monatlich. Doppelnummern: Dezember/Januar und Juli/August www.natuerlich-online.ch
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Unstillbare Gartenlust
Und seien es nur ein paar hübsche Töpfe fürs Fensterbrett – Gartenträume und unsere Lust darauf, diese irgendwie und irgendwann zu verwirklichen, sind älter als die Geschichte vom Garten Eden, vielleicht sogar so alt wie die Menschheit selbst.
Die wichtigsten Heilpflanzen
Die Apotheke der Natur kennt viele Heilpflanzen. Aber eine Handvoll davon genügt, um die meisten Beschwerden nachhaltig und sanft zu lindern.
Weitere Themen
Von Ablehnung bis romantische Verklärung lösen Fahrende unterschiedliche Reaktionen aus. Warum ist das so – und warum ist Verständigung so schwer?
l Gemüse für Anfänger l Gartenmöbel richtig pflegen l Erste Hilfe bei Magenbeschwerden l Wandern durchs Blütenmeer l Remo Vetter über Gartenträume l Lebenselixier Wasser
«natürlich» 03-2015 erscheint am 26. Februar 2015
Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62, Fax 058 200 55 63 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch
Es war eine Lappalie, eine kleine Unaufmerksamkeit von Simon Libsig. Doch der Buschauffeur verstand das anders und stellte den Motor ab …
hatte zu früh gedrückt. Klassisch! Wange an der Scheibe, verklärter Blick. Im Kopf zogen die Gedanken und draussen die Häuser vorbei, die Laternen und Autos, die Trottoirs, der Mittelstreifen – oh!, ich muss raus, zack, ach nein, da ist ja noch eine Haltestelle dazwischen, bumm, zu spät!
Der Bus fuhr rechts ran. Die Tür zischte auf. Niemand stieg aus, niemand stieg ein. Stille. Nur der Motor brummelte. Und über unseren Fahrgastköpfen schwebte leuchtrot ein Damoklesschwert: «Wagen hält!»
Ich zückte mein Handy und senkte den Blick. Fahr weiter, fahr weiter
Hüsteln, Kopfschütteln, Zunge schnalzen.
Der Rentner verdächtigte lauthals das Kinderwagenmädchen. Leute sprangen auf, Gerangel, Gefluche, Gekläffe.
«Werum gohts nöd wiiter?», fragte ein Mädchen aus dem Kinderwagen heraus. «Abfaahre!», rief ein Rentner über den Zeitungsrand. Zwei Leggins mit dicken Winterjacken unterbrachen ihr Geläster.
Im Innenspiegel erschien der Bart des Buschauffeurs, dann die Augen. Sie lächelten nicht. Er bog das Mikrofon zu seinem Mund und sagte: «Liebi Fahrgäscht, mer chönd das Spieli de ganz Tag lang spele, ich han Ziit. Wer hät druckt?!»
Eine ältere Frau mit gelocktem, hellblauem Haar lachte kurz auf. Auch andere glaubten, der Chauffeur hätte einen Witz gemacht. Zwei qualvolle Minuten verstrichen. Mundwinkel sackten langsam nach unten, Augen weiteten sich. Es war die Ruhe vor dem Sturm.
Als der Buschauffeur den Motor abstellte, die Füsse aufs Armaturenbrett legte und die Augen schloss, brach das Donnerwet-
ter los. Der Rentner raschelte sich hinter seiner Zeitung hervor und verdächtigte lauthals das Kinderwagenmädchen. Das wiederum zeigte mit seinem Stofftier auf einen Jungen mit Kopfhörern. Dieser stupste eine Hochsteckfrisur vor sich an, und die nahm gleich den Schirm zur Hand. Leute sprangen auf, Gerangel, Gefluche, Gekläffe aus irgendeiner Handtasche. Zwei Krawatten stürzten sich auf ein und dasselbe rote Notfallhämmerchen. Rambazamba. Tumult. Chaos. Ich duckte mich vor einem heranfliegenden Stiletto, kletterte auf den Sitz und bat um Aufmerksamkeit. Ich formte meine Hände zu einem Trichter und versuchte es noch einmal. Das Mädchen im Kinderwagen schlug wieder und wieder ihr Stofftier gegen meine Kniescheibe. Ich brüllte lauter. Aber weder hörte man mein vorgebrachtes Geständnis, noch liess man mich anschliessend zur Tür durch. Der Junge mit dem Kopfhörer versperrte mir regelrecht den Weg. Er wippte mit dem Kopf und formte mit den Lippen den Song, den er im Ohr hatte: «Hotel California.» «You can check-out any time you like, but you can never leave!»
Tatsache ist, wir stehen immer noch hier. Der Buschauffeur hat sich eben ein Butterbrot gestrichen und aus seiner Thermosflasche dampft Kaffee. In seinem Kabäuschen neben dem Sitz meine ich einen Schlafsack zu sehen.
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