2015_04

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Das Magazin für ganzheitliches Leben

natürlich

KLIMANEUTRAL REISEN

WAS CO 2 -RECHNER WIRKLICH BRINGEN 22

Wechseljahre

Hormonschwankungen trüben das Gedächtnis 40

DIE FAHRENDEN

Eine Kultur zwischen Kitsch und Konflikt 50

Auf zu neuen Ufern 16

Schweiz • Europa • Welt weit

Kana da s Os ten im «Indian Summ er »

Erleben Sie die her bstliche Farbenpracht im Osten Kanada s. Fa szinierend e St äd te und Na tu rs pe kt ak el wi e die Ni ag ar af äl le, die Inselwelt der Georgian Bay und die unendliche Tundra im Norden um die James Bay. Si e un te rn eh men to ll e Ba hn fah rt en im Agawa Canyon und mit dem Polar Bear Ex pres s und besuchen die Gaspésie -H albinsel am St.- Lorenz-S trom Eine einmalige Rundreise mit vielen Höhepunk ten.

20.09. – 09.10.2015

20 Tage, ab CHF 7’980.–

Geniessen Sie das milde Klima Südfrankreichs und entdecken Sie die schönen Berglandschaften der Pyrenäen und die Weingebiete Languedoc Roussillons mit den Katharenschlösser n. Fahren Sie im Train Rouge zu den Schluchten der Aude und im Train Jaune – auch «C anaris» genannt – hinauf in die Pyrenäen zum Pilgeror t der heiligen Maria von Núria. Zum Schluss Besuch der lebhaften Kultur- und Hafenstadt Barcelona.

13 .0 6. – 19.0 6. 2015

29.0 8. – 04 .0 9. 2015

7 Ta ge, ab CHF 1’730 .–

Per u mit An denb ahn -Erl eb ni s

Entdecken Sie die Städte Lima, Arequipa und Cu sco so wi e ab we chsl un gsr ei che La ndschaften von der Pa zifikküste bis zur atembe raub end en An de n- Be rg we lt. Da be i erle be n Si e sp ek ta kulä re Ba hn fahrt en vo n Lima in s ze nt ra le Be rgla nd un d vo n Pu no nach Cusco Weitere Höhepunk te: Bo ot sausflug zu den «I slas Ballestas» und Rundfahrt au f de m Ti ti ca ca see, Ru nd flug üb er die mysteriösen Na zc a- Linien, Besuch von Machu Picchu.

26.08. – 14.09.2015

20 Tage, ab CHF 7’190.–

Hamb ur g un d mit Vo ll damp f auf den Bro cken

Rundreise von der lebhaften und charmanten Hans es tadt Hamburg (B esuch «M iniatur-Wunderland ») in den Harz Entd ecken Sie id yllische Landschaften und die malerischen Altstädte Wernigerodes und Quedlinburgs mit ihren schmucken Riegelhäusern. Die Fahr t auf den Aussicht sberg Brocken und die Rundreise mit den Harzer Schmalspurbahnen sind unvergessliche Erlebnisse!

19.0 6. – 24 .0 6. 2015

04 .0 9. – 09.0 9. 2015

6 Ta ge, ab CHF 1’ 75 0.–

Sü ds chwe den zum «Mid so mm ar »- Fe st

Er le be n Si e da s Fe st de r So nn en we nd e «Mit tsommar» mit viel Musik und Tanz und bereisen Sie die weiten Wald- und Seenlandschaften Südschwedens mit der Bahn Sie besuchen u.a. Kopenhagen und Stockholm so wi e au f de r Hinfahrt die sc hön e Ha ns es ta dt Lü bec k. Eine Sc hi fff ahrt au f dem Götakanal und zu den Schäreninseln ru nd en die se ab we chsl ung srei che Ba hnrundreise ab.

11.06. – 22.06.2015

12 Tage, ab CHF 5’080.–

St re sa – Fr üh lings er wa ch en am La go Ma ggiore

Be ginn en Si e de n Fr ühling in sü dlic he m Am biente mi t eindr üc klic hen Be rgkuli sse n un d an de n Ufer n des sc himm er nd en Lago Maggio re En td ec ke n Si e de n et wa s un be ka nn teren Lago d’Or ta un d wä hre nd de r Ba hn fa hr t im Ce nt ova lli genie ss en Si e we it er e tr aumh af te Au ss ic ht en Fe in es Es se n un d ein sc hön es Ho tel dire kt an de r Se ep rom en ad e in St re sa ru nd en da s Ange bo t ab

23.04. – 26.04.2015

07.05. – 10.05.2015 4 Tage, ab CHF 890.–

Ir land – mit Bu s & Bahn im «L an d der Re genb ogen »

Vom lebhaften Dublin zu den wilden Landschaften Connemaras – Irland bietet Kultur vo m Fe in st en un d fa sz ini er end e Na tu rschauspiele in unzähligen Grünschattierungen Wir haben die schönsten Bahnfahrten ausgesucht und fahren mit dem Schiff zu den einsamen Aran Inseln. Lassen Sie sich anstecken von der unkomplizier ten Ar t der gast freundlichen Iren und ler nen Sie den Charme der Grünen Insel kennen.

16.08. – 23.08.2015

8 Tage, ab CHF 2’690.–

Kurz rei sen Sc hw eiz vom Bahn sp eziali sten

Von den Glet schern zu den Palmen mit Glacier- und Bernina- Ex pres s, mit der Dampfbahn über die Furka oder mit dem Postauto üb er sp ek ta kuläre Schweizer Pä ss e – bei ZR T finden Sie eine grosse Auswahl an interessanten Reisen mit Bahn, Bus und Schiff. Und die s ge sellig in der Gr up pe mi t kompetenter ZR T- Reis elei tung od er indi viduell allein unter we gs. Sie genie ss en die Reis e und wir kümmer n uns um den Re st

Diverse Abreisen

Mai – Oktober 2015

Tr ain Jaune & Tr ain Ro uge

Liebe Leserin, lieber Leser «Das ist doch nicht normal», sagte mein Arbeitskollege. Er meinte, die aktuellen Flugpreise nach Asien und sinnierte kurz darüber, wie es war, als Flüge noch etwas kosteten und man nicht mal eben kurz nach Thailand in die Badeferien flog. Weshalb reisen wir überhaupt? Erholung und Vergnügen steht bei den meisten Menschen zuoberst auf der Liste. Doch immer öfter suchen Reisende auch in den Ferien nach einer Aufgabe, einem tieferen Sinn: Sei dies, indem sie andern helfen, sei dies, um sich selbst (wieder) etwas näherzukommen. Als Kind stellt man sich keine solchen Fragen:

Die Lehmgrube in meiner Nachbarschaft und das Wäldchen im Quartier stillten meine Entdecker- und Abenteuerlust. Und der Ausflug in die Seebadi war schon fast, als ob wir in die Ferien führen. Natürlich erweitert man mit zunehmendem Alter seinen Aktionsradius, möchte nicht nur im See, sondern auch im Meer baden. Wenn aber die Neugier und die Offenheit aus Kindstagen fehlen, kann man auch einfach zu Hause bleiben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen schöne Reiseerlebnisse – vor der eigenen Haustüre und in fernen Ländern.

Es grüsst Sie

Redaktorin

Fokus Reisen

8 Kreuz und quer

Unsere liebsten Strände in Europa

Reisen ans Licht

10 Tourist im eigenen Land

Was es in der Schweiz alles noch zu entdecken gibt

14 Wohin wir reisen

Die neusten Zahlen zum Reiseverhalten der Schweizer

16 Reisen mit Sinn

Was der Mensch (heute) vom Reisen erwartet

22 Reisen und Umwelt

Was bringen Klimakompensationen? Und wie funktionieren sie?

26 Lesen und Surfen

Bücher, Apps und Links zum Thema

28 Gesund bleiben

Homöopathische Reiseapotheke und Tipps für gesundes Reisen

34 Reisen bildet

Weisheiten für unterwegs

36 Besuch aus dem Jenseits

Was unser Autor Andreas Krebs beim Tischrücken erlebte

Gesundheit

38 Transfette sind nicht gut fürs Hirn

39 Sonne tanken gegen Frühjahrsmüdigkeit

40

44

Warum die Wechseljahre vorübergehend das Gedächtnis beeinflussen können

Erste Hilfe aus der Natur: Präparate aus der Taigawurzel helfen bei Stress und Unruhe

45 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen

Leben

48 Hobbyforscher gesucht: Neue Datenbank für Naturbeobachtungen

49 Waldbrände transportieren

Tschernobyls (fast vergessene) Altlasten in die Atmosphäre

50 Verhasst und verklärt: Das schwierige Zusammenleben fahrender und sesshafter Menschen

54 Remo Vetter über das Aprilwetter, Rasenmähen und Rhabarberwähen

58

Wie aus dem Bilderbuch: KirschblütenWanderung im Tafeljura

Vorschau

66 Carte Blanche

Wunderschöne Exotin

Der April mag machen, was er will – die Blüten der am weitesten verbreiteten Magnolienart, der Tulpen-Magnolie, trotzen mit ihrer Pracht jeder Wetterlaune. Die Tulpen-Magnolie ist die älteste Magnolien-Züchtung überhaupt und entstand um 1820 im Königlichen Gartenbauinstitut Fromont bei Paris. Die Tulpen-Magnolie kann wie die meisten Magnolien mit den Jahren stattliche Ausmasse erreichen – acht bis zehn Meter breite Kronen sind bei rund 50 Jahre alten Pflanzen keine Seltenheit. Die hellrosafarbenen, tulpenförmigen Blüten erscheinen im April vor dem Laubaustrieb in unglaublicher Fülle.

Unsere liebsten Strände in Europa

Schweiz: Strand von Yvonand

Der Neuenburgersee bietet viele schöne

Badeplätze. Am Strand des Campingplatzes La Mentue (Bild) könnte man sich schon fast in Südfrankreich wähnen: Pinien, Sand und ein Pétanque-Spielfeld erwarten den Besucher. + www.camping-yvonand.ch

Frankreich: Marseille, Plage des Catalans

Zwar gibt es in Marseille grössere Stadtstrände, doch die Plage des Catalans hat einen eigenen etwas rauen Charme, sauberes Wasser und liegt keine 10 Gehminuten vom Vieux Port mitten in einem Wohnquartier. + www.laprovence.com

Spanien: San José, Cala de Mónsul und Playa des los Genoveses

Im Naturschutzgebiet Cabo de Gata liegen die beiden Strände; die dunklen, schroffen Vulkansteinbrocken bilden eine imposante Kulisse: unter anderem auch für Filme wie «Indiana Jones». Aber keine Angst: Es gibt keinen Souvenirshop und auch keine Liegestuhlvermietung, sondern Natur pur. + www.cabogataalmeria.com

Deutschland: Borkum

Die kleine Insel in der Nordsee hat Strände für jeden Geschmack, selbst für Hunde, und bietet dennoch Ruhe und Weite. Der Sand ist fein und weiss und in den typischen Strandkörben ist man schön geschützt, wenn der Wind mal auffrischt. + www.borkum.de tha

Mückenschutz

Zitronenduft, Anti-Brumm, Fliegengitter: Meist helfen all diese Mittel nur wenig gegen den nächtlichen Ansturm der Stechmücken. Unser Tipp: Nehmen Sie ein dünnes Leintuch von zu Hause mit. Sprayen Sie dieses mit einem Mückenschutzmittel ein und ziehen Sie es sich ganz über den Kopf. Das ist zwar ungewohnt, schützt aber gut, sofern Sie sich nicht wieder abdecken – und sofern nicht eine besonders hungrige Mücke durch den Stoff sticht. Andernfalls: aufstehen, Licht anmachen, Mücken suchen und erschlagen. Das hilft nachhaltig.

Kampf den Bakterien

Ob es hilft oder nicht, bleibt unter Fachleuten umstritten. Gut zur Beruhigung der Nerven ist ein Schnaps aber alleweil. Wer der fremden Kost in fernen Ländern gegenüber zwar skeptisch, aber doch Vielfrass genug ist, um sich nicht an die Traveller-Regel «Schälen, Kochen oder Seinlassen» zu halten, dem sei dennoch ein Gläschen Schnaps empfohlen.

Ein spanischer Wissenschaftler untersuchte eine Festgesellschaft von 120 Gästen, nachdem die Hälfte davon an Durchfall und Fieber erkrankte, weil die Mayonnaise mit Salmonellen infiziert war. Er stellte fest, dass von den Gästen, die keinen Alkohol tranken, rund 95 Prozent erkrankten. Bei jenen, die etwa drei Gläser Wein tranken, waren es lediglich 78 Prozent. Von jenen, die noch mehr tranken, blieb die Hälfte ganz verschont. Das soll nun natürlich keine Anleitung zum Alkoholexzess sein, aber ein Gläschen verscheucht das eine oder andere unerwünschte Bakterium und lässt einen den Salat unbeschwerter geniessen. tha

Gut gepackt: Praktisches

Reisenähzeug – so eine Sicherheitsnadel kann Gemüter beruhigen.

Adapter – blöd, wenn sich das Handy nicht aufladen lässt.

Ohropax – Hunde bellen auf der ganzen Welt und Esel sind auch nicht gerade leise. Schnur – eine improvisierte Wäscheleine ist eine praktische Sache.

WC-Rolle – Karton raus und flach drücken.

Toilettenpapier ist vielseitig nutzbar.

Schauen und staunen

Zum internationalen Jahr des Lichts haben die Vereinten Nationen das Jahr 2015 ernannt (weitere Informationen auf www.educa.ch und www.jahr-des-lichts.de). Grund genug für die Profis von Lonely Planet, ganz unterschiedliche Ferien destinationen rund um das Thema Licht zu recherchieren. Wir haben drei herausgepickt: Der Namib-Rand-Naturpark liegt in Namibia fernab von jeglichem Kunstlicht und bietet einen unvergleichlichen Blick zu den Sternen (www.namibrand.com). Das pure Gegenteil bietet das Lichterfest in Berlin. Im Oktober wird die Stadt zehn Tage lang mit Installationen und Projektionen in ein neues Licht gesetzt (www.festival-of-lights.de). In Skandinavien schliesslich kann man im Sommer die Mitternachtssonne und ab September bis im März die faszinierenden Nordlichter entdecken (www.visitnorway.com und www.auroraskystation.com). tha

FERIEN DAHEIM

Die Schweiz ist ein Ferienland –auch für Einheimische. Reizvolles lässt sich entdecken, indem man das Einfache sucht und einen Gang runterschaltet.
Text: VERA SOHMER

Mit dem Postauto durchs Appenzellerland kurven und staunen. Da hat sich die Natur viel Mühe gegeben, eine Landschaft zu modellieren, die nur einen Zweck zu haben scheint: dem Betrachter zu gefallen. Und in Momenten, in denen man denkt, das ist ja fast zu schön, um wahr zu sein, kommt es manchmal noch besser. Zum Beispiel dann, wenn es vom etwas mehr als 1000 Meter hohen Kaien bei Rehetobel nach Heiden hinuntergeht. Einmal noch um die Kurve mit dem Postauto und dann geht ein Raunen durch die Reihen: Vor uns liegt das in sattgrüne Hügel eingebettete Dorf Heiden mit seinen herausgeputzten klassizistischen Häusern. Sie strahlen im Sonnenlicht mit dem markanten Kirchturm um die Wette. Dahinter liegt der tiefblaue Bodensee. Er ist mit Segelschiffen gespickt, lauter weisse Pünktchen aus der Ferne.

Was man hier machen kann? Nichts Wildes, sich der Langsamkeit hingeben. Die Sitznachbarin im «Poschti» wandert von Heiden aus ein Stück auf dem Gesundheitsweg (www.gesundheitskanton.ch), um dann ein paar Stunden im Heilbad Unterrechstein (www.heilbad.ch) abzutauchen. Ihr Mann tuckert derweil mit

der Zahnradbahn nach Rorschach, um sich die Kunstsammlung im Forum Würth (www.wuerth-haus-rorschach.ch) anzuschauen, einem kühnen Firmenbau aus Glas, direkt am Seeufer. Die beiden kommen aus Lumnezia, Bezirk Surselva im Bündnerland. Auch dort sei es wunderbar. Aber die Gegend hier habe schon einen ganz besonderen Reiz.

Die Schönheit Schweiz. Keinem Schweizer muss man erklären, dass sein Land eine Schönheit ist. Vielleicht aber manchmal daran erinnern, was es alles zu entdecken gibt und welche Landschaften erkundenswert sind. Die Region zwischen Säntis und Bodensee gehört dazu. Und oft zeigt sich das Spektakuläre im Unspektakulären, zum Beispiel bei einem Aus ug mit dem Velo. Die Schweiz bietet dafür die besten Bedingungen. Neun nationale Routen auf einer Gesamtlänge von mehr als 3000 Kilometern sind ausgewiesen. Da ndet sowohl der ambitionierte «Gümmeler» als auch die Familie eine Strecke, die passt. Die Route durchs Mittelland von Romanshorn nach Lausanne ist familientauglich, bestätigt Stephan Meyer aus Muri in seinem Reisebericht auf www.veloland.ch. Er hat

Zwischen Thun und Bern auf der Aare unterwegs, die Bluemlisalpgruppe im Hintergrund.

die 417 Kilometer mit seinen drei Jungs in acht Tagen absolviert, «und sie haben kein einziges Mal gemurrt».

Wer nicht acht Tage im Sattel verbringen will, fährt beispielsweise nur die Etappe zwischen Solothurn und Ins. Sie ist 62 Kilometer lang und führt den Mäandern der Aare nach ins Dreiseenland. Vor rund 130 Jahren wurde das einst sehr sump ge Seeland vom Menschen komplett umgestaltet, Kanäle wurden gebaut, der Sumpf trockengelegt. Seither gedeiht hier Gemüse im grossen Stil. Wer eine einfache, private Unterkunft sucht: Der Aarhof in Bellach (www.aarhofbellach.ch) ist eine gute Adresse. Proviant für den nächsten Tag kann man dort im Ho aden kaufen.

Schlafen im Baumhaus. Wer weiss, vielleicht liegt später die anspruchsvollere Jura-Route drin. Auf einem der Abschnitte radeln Besucher durch den Naturpark Doubs mit seinem kargen Charme. Der Park schlängelt sich unter anderem durch eine canyonartige Schlucht und die Uhrmacherstädte La Chaux-de-Fonds und Le Locle liegen auf dem Weg. Sie gehören

mit ihrer schachbrettartigen Architektur zum Unesco-Weltkulturerbe, es werden Stadtführungen angeboten. In der Nähe von Le Locle kann man in Baumhäusern übernachten – sie hängen bis zu acht Meter hoch in alten Eschen (www.lesnids.ch). Ferien im eigenen Land sind bei Schweizerinnen und Schweizern durchaus beliebt und bezahlbar (siehe Linkliste auf Seite 27). Einem weiteren Vorurteil zum Trotz reisen Einheimische innerhalb der Landesgrenze gerne in andere Sprachregionen. Laut einer Umfrage der Vereinigung für Angewandte Linguistik eignet sich dafür immerhin ein Viertel der Touristen extra Französisch- oder Italienischkenntnisse an, um sich in ihren Ferien gut oder besser verständigen zu können. 20 Prozent gaben an, eine Fremdsprache lernen zu wollen, weil sie oft Ferien in einer anderssprachigen Region machen. Beliebter ist in den vergangenen Jahren unter anderem die Genferseeregion geworden. Sie verzeichnete, wie auch die Stadt Genf, überdurchschnittlich mehr Übernachtungen von Schweizern.

Beschaulich bitte. Laut Schweiz Tourismus waren 2013 fast 45 Prozent aller Touristen aus dem Inland. Gezählt wurden dabei nur jene Gäste, die in Hotels

übernachteten. Nicht eingerechnet sind Tagesaus ügler und Übernachtungen in der Parahotellerie – also in Chalets, Ferienwohnungen oder Privatzimmern. Offenbar, das zeigt die Statistik weiter, lieben es die Schweizer beschaulich. Sie machen gerne Exkursionen mit Bergbahnen, betrachten Naturschauplätze und geniessen regionale Spezialitäten. Auch bei den sportlichen Aktivitäten gehen es die meisten gemütlich an. Sie schnappen sich ihren Rucksack und machen Wanderungen. Jene Touren, die weniger als zwei Stunden dauern, sind am beliebtesten. Das zeigt sich auch bei den SAC-Hütten, die auf einfachen Routen liegen. Man tut gut daran, die Übernachtung frühzeitig zu reservieren. Über das Wochenende sind die Hütten oft gut ausgebucht. Ein paar Runden im Natursee zu schwimmen, ist für viele ebenfalls Erholung pur.

Wer das Wasser liebt, kann sich – nach kurzer Einweisung von Fachleuten –ein Kanu mieten und es mit einer Flussfahrt auf Aare oder Reuss probieren. Dies dürfte auch dem Nachwuchs gefallen. Die Augen einen halben Meter über der Wasserober äche, eröffnen sich Paddlerinnen und Paddlern faszinierende Perspektiven, verspricht der Schweizerische Kanu-Verband. «Und sie durchqueren we-

nig bekannte Gebiete», ergänzt Dominik Schläpfer von Trango, einem Anbieter von Kanufahrten. Selbst wenn die Route durch eine bekannte Stadt führt: Vom Boot schaut alles anders aus und am Flussufer liegen stets die alten, malerischen Viertel – so werden Orte wie Bern oder Bremgarten aus einem neuen Blickwinkel kennengelernt. Wer sich an die Tipps der Pro s hält, ist bei der Flussfahrt auf der sicheren Seite. Die fürs Kanufahren freigegebenen Flüsse oder Routen sind festgelegt, jedes Hindernis beschildert, grössere Wellen oder Wirbel beschrieben. Ebenso, wie sie am besten zu bewältigen sind. Den aktuellen Wasserstand ruft man per SMS ab.

Schweigen im Kloster. Wer das Bedürfnis hat, auf ganz andere Weise Ferien zu machen, kann ins Kloster gehen. Immer mehr Klostergemeinschaften öffnen ihre Pforten, um Stressgeplagten ein paar Tage Auszeit zu bieten. Schweiz Tourismus schlägt 13 Adressen an malerischen Orten vor – von Einsiedeln über Rapperswil bis

Müstair im gleichnamigen Bündner Tal. Die Idee: Hinter Klostermauern sind Besucher abgeschirmt von Lärm und Hektik. Das ist ideal, um dem täglichen Wahnsinn für kurze Zeit zu ent iehen. Zumal das Leben im Kloster einem eigenen Rhythmus unterliegt. Alles ist klar geordnet und aufs Wesentliche konzentriert. Dass bei der Auszeit im Kloster eine Woche lang auf Smartphone und Notebook verzichtet werden soll, ist Härtetest und Verlockung zugleich. Denn so lässt es sich ohne Ablenkung und Zerstreuung nachdenken, darüber «wo du im Leben stehst und wie deine nächsten Schritte aussehen könnten», wie es das Kapuzinerkloster Rapperswil formuliert. Was Besucher mitbringen sollten: Die Bereitschaft, sich auf das Klosterleben einzulassen, das heisst mitbeten, mitarbeiten, mitessen, mitmeditieren – und den Mund halten. Es gibt Klöster, in denen Schweigen oberstes Gebot ist. Reden ist dann erst wieder angesagt, wenn man seinen Freunden von den besonderen Ferien im Kloster erzählt. ◆

So reisen Schweizerinnen und Schweizer

Wir sind ein reisefreudiges Volk. Im Durchschnitt unternimmt jede in der Schweiz lebende Person drei Reisen pro Jahr, zwei davon ins Ausland.

Ferien, Erholung

Besuche

Reisen mit Übernachtungen nach Reisezweck

in Millionen

Geschäftliche Tätigkeit

Andere

0 2 4 6 8 10 12 14

In der Schweiz Ins Ausland

Schweizerinnen und Schweizer pflegen ihre Verwandten und Freunde im In- und Ausland. Nach Ferien und Erholung (65 Prozent) waren Besuche bei Verwandten und Bekannten (17 Prozent) die Hauptgründe für längere Reisen.

Reisen mit Übernachtungen nach Unterkunft

Hotel und Kurbetriebe

Parahotellerie

Verwandte und Bekannte

Eigene, kostenlose Ferienwohnung

Andere

In der Schweiz Ins Ausland

Im Ausland wird vorwiegend im Hotel übernachtet, gefolgt von Unterkunft bei Verwandten und Bekannten. Das ist bei Inlandreisen interessanterweise nicht der Fall. Zwar wird auch bei Reisen in der Schweiz am häufigsten in Hotels geschlafen, doch dann folgen nicht etwa Übernachtungen bei Verwandten und Bekannten, sondern solche in der Parahotellerie (Bed & Breakfast, Jugendherberge etc.).

reisen innerhalb der Schweiz

8% reisen ausserhalb Europas

Tagesreisen nach Hauptverkehrsmittel

Das eigene Auto ist auch für Tagesausflüge das bevorzugte Fortbewegungsmittel. Rund zwei Drittel aller Ausflüge wird mit ihm unternommen, gefolgt vom Öffentlichen Verkehr, den immerhin fast ein Drittel aller Ausflügler wählen.

Reisen mit Übernachtungen nach Hauptverkehrsmittel

Motorisierter Individualverkehr

Öffentlicher Verkehr Luftverkehr

Andere

Entgegen allen grünen Trends ist das für längere Reisen am meisten verwendete Verkehrsmittel das eigene Auto. Mehr als jede zweite Reise mit Übernachtungen wurde mit ihm getätigt. An zweiter Stelle folgte das Flugzeug, das für 27 Prozent der Reisen genutzt wurde. Seit der ersten statistischen Erhebung 1998 hat sich die Anzahl Flugreisen trotz Klimaschock um 39 Prozent erhöht.

Sinnsuche

Ferien können mehr sein, als nur ein Land kennenzulernen. Viele Menschen unternehmen Reisen, um sich selbst zu finden oder um anderen zu helfen. Warum Pilgern guttut und was es bei Freiwilligeneinsätzen zu beachten gilt.

Text: RITA TORCASSO

SINNSUCHE / Lieber allein mit sich selbst als in der Masse – Ferien zum Entschleunigen.

«An jenem Tag glaubte ich wirklich, ich hätte etwas für immer bekommen und mein Leben verwandelt. Aber nichts von dieser Art ist jemals endgültig errungen. Wie ein Wasserlauf durchströmt einen die Welt für einen Augenblick und leiht einem ihre Farben. Dann weicht sie zurück und man steht wieder vor der Leere, die jeder in sich trägt.»

Das schrieb Nicolas Bouvier in seinem Buch «Die Erfahrung der Welt», das für viele Reisende im letzten Jahrhundert zu einem Kultbuch des langsamen Reisens wurde. Damit trifft er, was heute immer mehr Reisende umtreibt.

Gehen und Suchen

Die älteste Reiseform, bei der es um das Seelenheil geht, ist das Pilgern. «Nur wo du zu Fuss warst, bist du auch wirklich gewesen», wusste Goethe. Seit der Jahrtausendwende pilgert man wieder – allein auf dem Jakobsweg waren letztes Jahr 200 000 Personen unterwegs. Viele Neo-Pilger liessen sich vom Buch «Ich bin dann mal weg» des deutschen Entertainers Hape Kerkeling inspirieren. Darin schildert er seine sechswöchige Wanderung auf dem Jakobsweg bis Santiago de Compostela als Marsch, auf welchem er zeitweise «auf den Zähnen gelaufen» sei. «Ich habe schnell gemerkt, dass ich nicht nach irgendeiner göttlichen Instanz, sondern nach mir suchen muss», so seine Einsicht. «Der Weg nimmt dir alle Kraft und gibt sie dir dreifach zurück. Du musst ihn alleine gehen, sonst gibt er seine Geheimnisse nicht preis.» Im Buch beschreibt er viele Begegnungen mit Sinnsuchenden. Für sich

kommt er nach 350 Kilometern zur Erkenntnis: «Gott ist ‹das eine Individuum›, das sich unendlich öffnet, um ‹alle› zu befreien.» Ein häufig genannter Grund einer Pilgerreise ist, «um einen klaren Kopf zu bekommen». Eine Diplomarbeit der Universität Innsbruck (siehe Surftipps) untersuchte Motivation und Nachhaltigkeit des Pilgerns. Pilger wollten «den Alltag durchbrechen und Erfahrungen von Ganzheit und Spiritualität machen».

In der Wüste

Meinen eigenen Weg fand ich vor fünf Jahren in der Wüste Marokkos. Die erste Wanderung allein mit zwei einheimischen Führern wurde zur heilenden Erfahrung nach einer Krise. Seither nehme ich mir jedes Jahr Zeit, um in die Wüste zurückzukehren. Leben in der Wüste lehrt Demut. Jede Mahlzeit ist ein Fest, das mit dem Teeritual als Zeichen der Zusammengehörigkeit beginnt, Wasser, Schatten, Fallholz und Stürme bestimmen den Tagesablauf. Nomaden richten ihr Leben nicht an Fixpunkten aus, ausser jenem des Unterwegsseins. Daraus entsteht ein Zeitgefühl, das in der Gegenwart verankert ist. Ein nomadisches Sprichwort sagt: «Solange du wanderst, bist du mit deiner Seele verbunden, wenn du stehen bleibst, geht sie weiter.»

Für mich ist die Wüste Herausforderung und Geschenk: Man gibt die Kontrolle ab und stösst an die eigenen Grenzen. Treffend schreibt der Philosoph Alain de Botton: «Reiseziele sagen uns etwas darüber, was einer Person fehlt, was ein Mensch am dringendsten innerlich braucht.» Für Tourismusforscher liegt in der Beschleunigung und Zerstückelung unseres Alltags einer der Hauptgründe, warum Reisen als Sinnsuche immer breitere Kreise ansprechen. Edgar Kreilkamp von der Universität Lüneburg definiert diese Suche als einen «aktiven, von der einzelnen Person ausgehenden Prozess», der sich an Werten wie Eingebundensein, Zeit haben und Zeit widmen orientiert. Er hält fest: «Für mehr Reisende zählt, so aussergewöhnliche Erfahrungen zu machen, dass man sich selbst verändert oder weiterentwickelt.»

Achtung Trampelpfade

In der Antike führten noch alle Wege nach Rom, heute steht uns scheinbar die Welt offen. Doch Reisende bewegen sich mehrheitlich in «Traveller-Ghettos» auf den von Reiseführern vorgegebenen Routen. Auch sogenannt sinnstiftende Angebote schützen nicht vor solchen Trampelpfaden. Doch bieten sie besondere Einblicke, wie etwa der Verein «Interreligös Reisen», der

Zu Fu ss zu den Gö tt er n

Wer das echte Griechenland erleben will, muss seine Wander schuhe einpacken. Denn näher als zu Fuss kommt man den Göttern nie.

Krise? Welche Krise? Wer Griechenland kennt, der schätz t in diesem Wanderparadies die neue Zeitrechnung des Tourismus. Denn egal, welche Schlagzeilen die Regierung in Athen gerade wieder einmal produziert – die Schönheit des Landes wurde nie in Frage gestellt und die Euro-K rise ist auf den Inseln kaum zu spüren. Und nun haben auch die Griechen den Wert des Tourismus neu entdeckt und begegnen den Gästen wieder mit Charme und der traditionellen Gast freundschaf t. Und die Griechen behaupten heute selber: «Wer die Seele Griechenlands kennenlernen will, der muss unser Land zu Fuss erleben.»

Grossartige Erlebnisse

Für Wander ferien in Griechenland empfehlen sich, trot z der möglichen Abkühlung in der Taverne oder im Meer, vor allem der Monat Mai

Serifos– Sifnos

Auf Serifos übernachten wir in einer familiengeführ ten Pension, auf Sifnos einem kleinen Hotel. Entdecken Sie mit Jeanet te Ungricht diese beiden Kykladen-Inseln auf alten Saumpfaden die zu ur sprünglichen Dörfern und wunder schönen Badebuchten führen.

29.0 5. bis 09.0 6. Fr–Di 20 80.– im DZ 25.0 9. bis 06.10. Fr–Di 20 30.– im DZ

und im Herbst die Monate September und Oktober. Markierte Wander wege gibt es kaum. Man wander t auf alten Saum- oder Hirtenpfaden. Da sind gute Or tskenntnisse gefragt. Selbst bei kurzen Wanderungen entdeckt man kleine Dörfer, wunderbare Kirchen und st aunt über den Abwechslungsreichtum der Landschaft, der selbst eine gemütliche Wanderung zum grossartigen Erlebnis macht. Und fast immer endet eine IM BACH-Wanderung in einer der legendären griechischen Tavernen oder an einem einsamen Badestrand.

Reiseleiterinnen mit Schweizer Wurzeln Wer die Inseln nicht kennt und kein griechisch spricht, verlässt sich am besten auf unsere Griechenland-Spezialistinnen, die die versteckten Küstenpfade ebenso kennen wie die Tavernenbesitzer. Für Imbach stehen nicht weniger

Karpathos

Auf der wilden Nachbarinsel von Rhodos werden abseit s der Touris tens tröme noch alte Tr aditionen gelebt . Barbar a Schnyder, die seit 14 Jahren au f Kret a lebt, führ t Sie auf anspruchsvollen Wanderungen sicher durch diese rauhe Landschaft, durch wilde Schluchten und zu typischen Tavernen.

26.0 5. bis 04.0 6. Di –Do 17 90.– im DZ 15.0 9. bis 24.0 9. Di –Do 1810.– im DZ

als acht «griechische» Reiseleiterinnen mit Schweizer Wurzeln im Einsat z. Sie wohnen seit Jahren auf Kret a, Kos, Syros oder Zakyntho s, sprechen fliessend griechisch und kennen und lieben das Leben in Griechenland Da werden allfällige Vorurteile im Nu abgebaut. Sie vermitteln die viel zitier ten Geheimtipps, Kont ak te zur Dorfbevölkerung und schlagen so spannende Brücken zu dieser alten europäischen Kultur. Griechenland pur, eben!

Olymp

Besteigen Sie mit Ismini Karapanou den Sitz der griechischen Götter! Ein zweitägiger anspruchsvoller Aufs tieg auf den 2917m hohen Gipfel is t eine fas t alpine Er fahrung und er forder t gute Kondition und lohnt mit seltener Vegetation und einmaligen Ausblicken

29.0 5. bis 07.0 6. Fr–S o 2100.– im DZ 18.0 9. bis 27.0 9. Fr–S o 19 40.– im DZ FREIHEIT AUSZEIT NATUR

Ein Privat- Schiff wa rtet au f die IMB AC H- Gr up pe
Au f Hirtenpf aden durch Olivenhaine
Ty pisches Kafenion

Die gute Absicht allein ist nicht genug

Christine Plüss ist Leiterin des Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung. Er bietet mit dem Portal «fairunterwegs.org» Beurteilungskriterien für bewusstes Reisen.

Wie beurteilen Sie den Trend, dass Reisen Sinn bringen soll? Oft sind es erfahrene Reisende, die damit einer gewissen Abnützung begegnen. Doch was Reiseanbieter als Sinn anpreisen, ist nicht automatisch gut. Die Absicht allein reicht nicht, entscheidend ist, wie umwelt- und sozialverantwortlich das Angebot ist. Wie kann man das herausfinden?

Man kann sich informieren und nachfragen: Wie transparent macht der Anbieter Bemühungen um Nachhaltigkeit – mit Klimakompensation, ethischen Richtlinien, Nachhaltigkeitszertifikaten. Im Trend sind Freiwilligeneinsätze auf Reisen. Eine Anmassung oder eine sinnvolle Sache?

Einen Nutzen für alle Beteiligten bringen sie, wenn sie von erfahrenen Anbietern als Lernprojekte organisiert werden, bei denen die Bevölkerung mitbestimmt. Heute drängen kommerzielle Anbieter in diesen Markt, die Kunden vor allem Neues bieten wollen. Einige überprüfen bei Freiwilligen weder Eignung noch Leumund und vor Ort fehlt es an qualifizierter Begleitung. Was sollte man beachten, wenn man sich engagieren will?

Zuerst sich selber fragen, ob Motivation, Eignung und verfügbare Zeit zusammenstimmen. Beim Anbieter sollte man neben den genannten Kriterien auch überprüfen, wie der Einsatz organisiert ist, welche Erfahrungen er mit solchen Projekten hat und ob Freiwillige sorgfältig geprüft und vorbereitet werden.

Interview: Rita Torcasso

«Solange du wanderst, bist du mit deiner Seele verbunden, wenn du stehen bleibst, geht sie weiter.»

Gelegenheit gibt, sich mit Menschen anderer Religionen auszutauschen, in Klöstern auf der ganzen Welt den Alltag der Gemeinschaft zu teilen oder spirituelle Erfahrungen zu machen. Einen Mehrwert bieten auch Kulturreisen, bei denen Insider «ihr Land» zeigen oder man auf den Spuren berühmter Landsleute reist (siehe Surftipps).

Ethische Richtlinien

Im Trend sind auch Angebote mit Freiwilligenarbeit. Diese Art zu reisen boomt und deshalb wird heute der grösste Teil solcher Einsätze nicht mehr von Non-ProfitOrganisationen, sondern von Reisebüros angeboten. In der Schweiz ist unter anderem STA-Travel seit fünf Jahren dabei, mit einem ganzen Katalog von Einsätzen und dem Versprechen: «Du verlässt das Land mit dem tollen Gefühl, die Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung verbessert und sie auf dem Weg zu mehr Eigenverantwortung begleitet zu haben.»

Für die Organisation der Freiwilligen hält sich das Reisebüro an internationale Richtlinien. Welche tatsächliche Wirkung

ein solcher «Voluntourismus» in Entwicklungsländern hat, untersuchte eine neue Studie «Vom Freiwilligendienst zum Voluntourismus», die von verschiedenen Organisationen, unter anderen von «fairunterwegs.org», gemacht wurde. «Nicht die Interessen und Bedürfnisse der Freiwilligen, sondern jene der Bevölkerung sollten im Mittelpunkt stehen», betont Christine Plüss von «fairunterwegs.org» (siehe Interview).

Reisen als Sinnsuche rückt die Frage, warum man reist, ins Zentrum. Nicolas Bouvier war überzeugt: «Eine Reise braucht keine Beweggründe. Sie beweist sehr rasch, dass sie sich selbst genug ist.» Ähnlich wie in der Verliebtheit stellt man alle Antennen auf Empfang. Anders als früher entdeckt man aber kaum mehr Neuland. Doch im besten Fall erhält man auch heute noch mehr Klarheit über das eigene Eingebundensein in der Welt. u

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Trotzdem reisen

SIND KOMPENSATIONSZAHLUNGEN FÜR FLUGREISEN NUR AUGENWISCHEREI, WIE DIES KRITIKER SAGEN? DIE PRAGMATISCHE ANTWORT: DER ÖKOLOGISCHE ABLASSHANDEL IST BESSER ALS NICHTS ZU TUN. WIE ER FUNKTIONIERT.

Text: MARTIN ARNOLD

WENN DAS GELD im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt.» Die Ironisierung des katholischen Ablasshandels durch dieses mittelalterliche Sprichwort verdeutlicht: Verzeihung der Sünden gegen Geld ist moralisch fragwürdig. Doch manchmal heiligt der Zweck die Mittel. Auch bei der Klimakompensation. Eigentlich ist das Prinzip einleuchtend: Wer die Luft verschmutzt, soll dafür zahlen. Angefangen hat alles mit der Umweltkonferenz in Rio de Janeiro 1992. Damals anerkannten die Teilnehmer in ihrer grossen Mehrheit die Tatsache, dass die Menschen mit ihrem Kohlenstoffausstoss das Klima erwärmen.

Um die Umweltbelastung möglichst wirtschaftsfreundlich zu reduzieren, entwickelte der kanadische Ökonom John Harkness Dales bereits 1968 im Buch «Pollution, Property and Prices» die Idee, eine Verschmutzungsobergrenze zu definieren und die schlimmsten Verschmutzer finanziell zu belasten. Damals ging es um den Gewässerschutz. Doch das Prinzip

lässt sich übertragen: Jeder Branche kann ein stetig sinkender, aber angemessener Anteil an Verschmutzungsrechten zugestanden werden, die sie wiederum unter ihre Mitglieder in Form von Zertifikaten verteilt. Wer am Ende einer Rechnungsperiode mehr verschmutzt hat, muss Zertifikate von jenen hinzukaufen, die umweltfreundlicher agiert haben. Sie werden so finanziell belohnt. Dass Umweltsünder auch anderswo kompensieren können, ist eine Weiterentwicklung dieses Prinzips.

Die Zertifikate ermöglichen den Transfer der Kompensationszahlungen. Sie belegen, wie viel CO2 dank dem Besitzer eingespart wurde. «Das ist ein nachvollziehbarer Wirkungsnachweis für Spender und hat nichts mit Ablasshandel zu tun», erklärt René Estermann, Geschäftsführer von Myclimate. Myclimate ist die wohl bekannteste Organisation, welche Firmen, öffentlichen Institutionen und Privaten ermöglicht, ihren CO2­Ausstoss zu kompensieren. Für Estermann geht es um das Verursacherprinzip. «Heute akzeptiert je­

dermann, dass man für eine ordentliche Abfallverwertung eine Gebühr für den Kehrichtsack bezahlt. Wieso soll es also kostenlos sein, die Luft zu verschmutzen?»

WÜRSTE KOMPENSIEREN. Am Ursprung von Myclimate stand ein internationales Treffen von Universitätsvertretern aus allen Kontinenten in Costa Rica. Beim Thema Nachhaltigkeit lag die Idee nahe, einmal den eigenen CO2­Beitrag zum Klimawandel auszurechnen, um nach Costa Rica zu kommen. Konsequenterweise sammelten die Teilnehmer gleich an Ort und Stelle 10 000 Dollar und finanzierten Solarkollektoren. Die Schweizer ETHStudenten fanden die Idee so gut, dass sie nach ihrer Rückkehr 2003 Myclimate gründeten und im Internet die Kompensation von Flügen errechneten. Heute bietet Myclimate viele Formen der CO2­Kompensation an. Man kann die CO2­Emmission seiner Reise, seiner Firma oder seines Haushaltes kompensieren. Selbst bei Events brauchen Veranstalter kein schlechtes Gewissen mehr zu haben. Sie können die genutzte Mobilität, Getränke, Würste, die verbrauchte Energie und auch die für die Werbung verwendeten Flugblätter kompensieren.

Der klassische Nutzen bei Myclimate ist jedoch der Rechner für Flugstrecken. Und dort können Kundinnen und Kunden interessante Vergleiche ziehen. Während die Swiss auf ihrem von Myclimate betriebenen Rechner für einen Flug von Zürich nach Berlin und zurück 201 Kilogramm CO2 ausweist, kommt der Myclimateeigene Rechner auf 348 Kilogramm. Wer den Rechner der 2005 gegründeten deutschen Organisation Atmosfair nutzt, wird gar mit 410 Kilogramm belastet. Wie sind diese grossen Unterschiede zu erklären? Atmosfair­Geschäftsführer Dietrich Brockhagen: «Beim Flugverkehr spielt nicht nur der CO2­Ausstoss eine Rolle. Es gibt Ozonbildung und andere Effekte. Das rechnen wir ein.» Wem so die Lust am Flug vergangen ist, bietet Dietrich Brockhagen eine Alternative an: «Wir schlagen die Eisenbahn vor.»

Erst kürzlich lancierte die Organisation Umverkehr eine Online­Petition zur Rettung der europäischen Nachtzüge. Der Bundesrat wird dabei aufgefordert, die bestehenden Verbindungen zu erhalten und den Betrieb von bereits eingestellten Rou­

Klimakompensation –ein Wachstumsmarkt

MYCLIMATE IN DER SCHWEIZ und Atmosfair in Deutschland sind zwei von weltweit rund 300 Organisationen, welche Möglichkeiten zur freiwilligen CO 2 -Kompensation bieten und Firmen beim CO 2Management beraten. Die Universität Graz bewertete elf europäische Anbieter in Bezug auf die Kompensationsberechnungen von Flugreisen. Am besten schnitt Atmosfair ab. Myclimate belegt den dritten Platz. Während Myclimate 2014 rund eine Million Tonnen CO 2 kompensierte, ist es weltweit das Hundertfache. Die rund 100 Millionen freiwillig kompensierten Tonnen CO 2 weltweit sind wenig im Vergleich zu den Verpflichtungen. Das 2005 in Kraft getretene KyotoProtokoll sieht jährliche Einsparungen von 10,1 Milliarden Tonnen vor bei jenen Ländern, die sich mit einer Unterschrift zu einer Reduktion bereit erklärt haben.

ten wie Zürich–Rom oder Basel–Kopenhagen wieder aufzunehmen (www.umverkehr.ch).

UNEINIGKEIT BEI ANBIETERN.

Skeptisch ist man bei Atmosfair auch gegenüber Klimakompensationen, wie dies die Carsharing­Firma Mobility tut. «Das käme höchstens dann in Frage, wenn die Firma eine klare Strategie hin zu Elektrooder Gasautos hätte», erklärt Dietrich Brockhagen.

Zwischen der Pionierorganisation Myclimate und dem grössten deutschen Kompensationsanbieter Atmosfair gibt es zwar nicht gerade einen ideologischen Graben, aber doch deutliche Meinungsverschiedenheiten. So lehnte Atmosfair eine Zusammenarbeit mit der Swiss­Mutter Lufthansa ab, weil sie nicht ehrlich rechne. «Wir bilden den ganzen ökologischen Fussabdruck ab – oder wir lassen es bleiben. Grüne Mäntelchen hängen wir nicht um», erklärt Dietrich Brockhagen, der damit andeutet, dass bei Myclimate in Zürich der CO2­Ausstoss verhandelbar ist. René Estermann kontert: «Wir sehen das pragmatisch und ziehen kleine Schritte dem Gar­nichts­Tun vor.» Er plädiert dafür, das Kompensieren so einfach wie möglich zu gestalten und zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen. «Viele Kunden wollen den Klimaschutz einfach für den Flug, das Heizen mit Gas und das Autofahren im Preis integriert haben.» Während Atmos­

fair jährlich rund 200 000 Tonnen CO2 kompensiert, sind es bei Myclimate aktuell knapp eine Million Tonnen.

BITTE GÜNSTIG. Myclimate unterstützt 76 Projekte in der Schweiz und im Ausland und betreibt in zehn Ländern Filialen. Praktisch alle Kohlenstoff­Senkungsmassnahmen werden im Ausland realisiert. Der Grund: Bei freier Wahl entscheiden sich die Kunden zu 90 Prozent für internationale Projekte, weil in der Schweiz eine kompensierte Tonne viermal teurer als im Ausland ist. Dort kann man eine Tonne CO2 für 20 bis 40 Franken kompensieren. Laut René Estermann könnte Myclimate noch viel mehr und grössere Projekte durchführen. «Das Vorsorge­ und Verursacherprinzip soll auch beim Klimaschutz endlich global angewendet werden», fordert er. «Die Klimaprojekte senken aber nicht nur die CO2Belastung. Sie müssen nachhaltig sein, die Armut bekämpfen, Arbeitsplätze schaffen, die Gesundheit fördern, Nahrung sichern und Wasser schonen.»

Projekte, welche neben dem Klimaschutz möglichst viele dieser Punkte erfüllten, haben die grösste Chance, durchgeführt zu werden. So arbeitet auch Atmosfair. Eines ihrer Projekte ist die Biogasgewinnung in Kenia. Mit dem Bau von Klein­Biogasanlagen aus Lehm werden jeweils Kuhdung und Agrarabfälle mehrerer Bauern in Biogas verwandelt und damit 15 000 Tonnen CO2 eingespart. Das spart Brennholz ein und macht das Kochen bequemer. Die Geldgeber erhalten für ihr finanzielles Engagement deshalb auch Klimazertifikate des Gold­Standards. Sie sind teurer, aber von der UNO­Zertifizierungsstelle anerkannt.

Oft sind es sehr einfache Massnahmen, die einen grossen Effekt haben. Ein Myclimate­Erfolg ist beispielsweise der Aufbau einer Kocher­ und Solarofen­Werkstatt im südlichen Madagaskar. Die Kocher benötigen zweimal weniger Holz als eine offene Feuerstelle. Inzwischen werden jährlich 30 000 dieser Kocher produziert – aus allen Landesteilen kommen Anfragen nach einer solchen Werkstatt. Weltweit kochen und heizen 2,5 Milliarden Menschen am offenen Feuer ineffizient mit Holz. René Estermann: «Alleine in der Verbesserung der Kochgelegenheit steckt ein riesiges Sparpotenzial.» u

KOMPENSIEREN / Nehmen wir doch den Zug statt das Flugzeug.

Tanztherapie –

Befreiung der Seele aus der Angst

Das Ziel unserer einzigartigen Methode besteht darin, die durch lieblose oder vernachlässigende Erziehung entstandenen seelischen Verletzungen zu heilen. Von aussen betrachtet ist weder ein angeblich intaktes Familienleben noch Anpassung im Berufs- und Gesellschaftsleben noch das Bedürfnis, andere zufriedenzustellen ein Indiz für seelisches Wohlbefinden: Der Körper speichert alles und hat Angst vor überwältigenden Gefühlen.

Die Ziele der Tanz- und Bewegungstherapie sind unter anderem die Stärkung des Selbstwertgefühls, die Verbesserung der Körper- und Selbstwahrnehmung, die Schulung von Bewusstheit, ganzheitliche Mobilisierung, Erweiterung des Bewegungspotenzials, die Förderung von Lebendigkeit, die Schaffung neuer Ausdrucksmöglichkeiten, den Abbau von Ängsten und Kontakt- und Konfliktfähigkeit.

Mit der therapeutischen Choreografie in Kombination mit Elementen der gestalttherapeutischen Arbeit, mit Tonerde, Malen und anderen Darstellungsformen erreichen wir die Auflösung bewusster und unbewusster Ängste und gelangen so zur Quelle unserer Kräfte, die zur Erfüllung ureigener, tiefster Wünsche führt. Die üblicherweise gelehrte «klassische» therapeuti-

sche Choreografie dient der Bewusstwerdung alter, nun störender Bewegungsmuster; psychotherapeutisch und höchst effizient wirkt die Methode K. Uthman.

Nicht wenige, die bei ihr die Ausbildung zur/zum Tanzund Bewegungstherapeutin/ -therapeuten abgeschlossen haben, behandeln heute Patienten in Kliniken, Psychiatrien und auch in Burnout Kliniken, von denen es heute sieben an der Zahl in der Schweiz gibt. Heute empfehlen auch Ärzte aus der Schulmedizin ihren Patienten Tanz- und Bewegungstherapien. Diese Therapie ist eine Kombination zwischen Bewegung und psychologischer Betreuung, was bei vielen den Anreiz gibt, sich mit Tanz- und Bewegungstherapien zu behandeln.

Neben der Amerikanerin Mary Wigman zählt die grosse Schweizer Tänzerin Trudy Schoop (1903–1999) zu den Pionierinnen der Tanztherapie. Nach dem Tod ihres Mannes wanderte die auf Europas Bühnen erfolgreiche Autodidaktin in die USA aus und begann in Kliniken mit Psychiatrie-Patienten zu arbeiten, auf Anhieb mit Erfolg. Sich selber hatte Trudy Schoop in der Jugend durch stundenlanges Tanzen ganz für sich allein von ihren Zwangsvorstellungen und Ängsten befreit. Die Schweiz erreichte die Tanztherapie erst in den

80er-Jahren. Eine der Pionierinnen der zweiten Generation ist Katherina Uthman, deren Begegnung mit Trudy Schoop schicksalsbestimmend wurde. K. Uthman reiste Trudy Schoop nach und stürzte sich mit Leidenschaft und Ausdauer in die Arbeit. Vor über zwanzig Jahren, 1987, gab sie ihre ersten Kurse in Tanz- und Bewegungstherapie, seit 1991 bildet sie an ihrem «Berner Zentrum für Aus- und Weiterbildung in Tanztherapie» auch Berufsleute aus.

Möchten Sie mehr über Tanztherapie erfahren oder interessieren Sie sich für die berufsbegleitende Ausbildung zur/zum dipl. Tanz- und Kunsttherapeutin/-en. Hier erfahren Sie alles über unsere Kurse und können bequem über unsere Homepage weitere Unterlagen anfordern oder sich für das nächste Einführungswochenende am 25./26. April 2015 anmelden. Das Einführungswochenende ermöglicht einen ersten Einblick in die Ausbildung als Tanz- und Bewegungstherapeutin und Sie erhalten einen Eindruck unserer erfolgreichen Methode. Es wäre schön, Sie an diesem Wochenende kennen zu lernen!

info@tanztherapie-zentrum.ch www.tanztherapie-zentrum.ch

Buchtipps

Schönheit Erde

Ob Wasserfälle in Brasilien, Eisberge in Grönland, Berggipfel in Nepal oder Meeresschildkröten in freier Wildbahn:

Der Deutsche Markus Mauthe ist Fotograf, Abenteurer und Naturliebhaber zugleich. In seinem neusten Bildband zeigt er Aufnahmen aus den verschiedensten Winkeln und Landschaften dieser Erde.

+ Fr. 59.90, Knesebeck Verlag

Die schönsten Wochenendtrips in Europa

52 Top-Ziele in Europa. Paris, Stockholm oder Madrid? Dieses Buch hilft, die richtige Wahl zu treffen. Es informiert über die beste Reisezeit, besondere Events, das Wetter und günstige Angebote, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Dank Übersichtskarten findet man charmante Hotels ebenso wie aussergewöhnliche Lokale. Das Wochenende kann beginnen!

+ Fr. 33.20, Travel House

Die Apps

Afterlight

Auch jene, die eine richtige Kamera mit in die Ferien nehmen, zücken gern das Handy, um eine Ferienerinnerung festzuhalten. Eine beliebte und unkomplizierte App, um die Fotos zu bearbeiten ist Afterlight. Viele Filter und Werkzeuge helfen, die Schnappschüsse zu verschönern.

+ Fr. 1.–, im iTunes App Store

101 Dinge, die ein Wanderer wissen muss Ein Standardwerk für Einsteiger und alte Berghasen: Mit dem Wanderwissen der beiden Autoren Andreas Dick und Georg Hohenester im Rucksack kann unterwegs nichts mehr schief laufen. Wie gehe ich in welchem Gelände? Was tun bei Blasen? Wie plane ich eine Tour? Und was war noch mal ein Wandervogel? Dieses Wanderbuch beantwortet alle Fragen und schildert in witzigen Anekdoten, warum sich Wanderer so und nicht anders verhalten.

+ Fr. 21.30, Bruckmann Verlag

Scout

Die Zeitschrift «Computerbild» testete verschiedene Navigationsapps. Die Gratis-App von Scout bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Zusätzliches Kartenmaterial und Raderwarner kosten jedoch extra.

+ gratis im iTunes App Store

WiFi-Finder

Wer bei jeder Gelegenheit das Handy zückt, um eine Information zu suchen, wird auch in Ferien nicht darauf verzichten wollen. Die App sucht die nächsten WLAN-Spots in der Nähe – sofern man schon mit dem Internet verbunden ist. Vor den Ferien kann man sich jedoch auch die Of ine-Datenbank runterladen und so muss man in den Ferien dann nur noch den aktuellen Standort eingeben, um eine Liste mit nahen Hotspots zu bekommen.

+ gratis im iTunes App Store

Film

Die grossen Seebäder

Diese Serie aus fünf DVDs porträtiert die berühmtesten Seebäder der Welt, ihre Gäste und die Gastgeber: Deauville in der Normandie, Forte dei Marmi in der Toskana, wo man für zwei Liegestühle und Sonnenschirm auch mal gegen 100 Franken bezahlen muss, das mediterrane Opatija in Kroatien mit seiner üppigen Architektur und viele andere wunderbare Orte am Meer.

+ Euro 19.90, www.arte-edition.de

Link-Liste

www.safetravel.ch

Umfassende und aktuelle Informationen für Reisen in die ganze Welt von verschiedenen Expertenkomitees und dem Bundesamt für Gesundheit.

www.nahreisen.ch

Nahreisen veranstaltet jedes Jahr spezielle Führungen in der Stadt Zürich. Dieses Jahr steht die Lebensmittelproduktion im Zentrum – Rebberge werden besichtigt, Gärten begutachtet und Bienenvölker entdeckt.

www.justtravelous.com

www.reisewerk.ch

Blogs sind immer wieder gute Inspirationsquellen oder auch einfach nur gute Gelegenheiten, um die Ferienfotos anderer anzuschauen. Beide Blogs werden von jungen Leuten betrieben.

www.reka.ch

Günstige Angebote für die ganze Familie im In- und Ausland.

www.youthhostel.ch

In Jugendherbergen lässt sich auch als nicht mehr ganz junger Mensch prima übernachten. Über die Website findet man Angebote im In- und Ausland.

www.myswitzerland.com

Über die offizielle Website von Schweiz Tourismus findet man Spezialangebote wie übernachten im Kloster und schlafen im Stroh.

www.schweizmobil.ch

Die Website nennt sich Netzwerk für Langsamverkehr und bietet eine Übersicht von Routen zu Fuss, mit dem Velo, dem Kanu oder den Rollschuhen inklusive Karten und einer App für unterwegs.

www.globetrotter.ch

Der Reiseveranstalter bietet unter der Rubrik Service und Infos wertvolle Tipps und eine umfangreiche Checkliste.

G ESUND REISEN

Wie bereitet man sich richtig auf die Ferien vor? Was gehört in eine Reiseapotheke? Und welche homöopathischen

Mittel sind hilfreich?

Ein Ratgeber für alle Reiselustigen.

Text: MARION KADEN

REISEN, naturheilkundlich betrachtet, tut nicht nur der Seele, dem Körper, sondern auch dem Geist gut. Denn Reisen, ob aktiv oder eher ruhig, setzen die unterschiedlichsten Reize: Der Mensch muss sich mit Neuem, Unbekanntem auseinandersetzen, was ganzheitliche Impulse bringt (Hormesis), die erwiesenermassen nachhaltige Wirkungen auch nach den Ferien zeigen.

Egal ob Erholungs-, Abenteuer-, Badeoder Sporturlaub in Fern- oder Nahzielen – dem Körper werden Umstellungen abverlangt. Auf klimatische und kulinarische Veränderungen reagiert oft der Darm. Denn die Darmflora, bestehend aus Milliarden von Bakterien, wird durch ungewohnte Nahrung in ihrer bisherigen Zusammensetzung verändert – insbesondere in den Tropen. Die Auseinandersetzung mit dem Neuen kann bis zu vier Tagen dauern und sich in Blähungen, Unwohlsein und Durchfall äussern.

Damit in den heissen Regionen der Welt die häufig vorkommenden Reisedurchfälle nicht den ganzen Urlaub einnehmen, gilt die Regel: Schäle, koche und brate das Essen, oder esse es lieber nicht. Wasser zum Zähne- putzen und Trinken muss immer abgekocht oder aus gekauften (vorher verschlossenen) PET-Flaschen verwendet werden (keine Getränke mit

Eiswürfeln). Bei länger anhaltendem Durchfall mit Fieber sollte ein Arzt aufgesucht werden.

ENTSPANNEN SCHON VOR DEN

FERIEN. Je entspannter die Reisevorbereitungen und der Beginn der Reise selbst, desto besser. So kann sich der Körper am besten auf die jeweilige Urlaubssituation einstellen. Wer völlig abgehetzt ins Flugzeug, Auto oder Schiff steigt, wird länger brauchen, um sich anzuklimatisieren. Ein Jetlag kann zusätzliche Erschöpfung bewirken, denn die innere Uhr muss sich erst auf die Zeit der neuen Umgebung einstellen. Hier hilft am besten, sich dem Tagesrhythmus des Zielortes anzupassen. Und: Wer auf die eigenen Körpersignale hört, ist immer gut beraten. Bei Schlappheit oder Müdigkeit in den ersten Tagen hilft das altbewährte Mittagsschläfchen (zur richtigen Ortszeit). Umsicht, das Einschalten des gesunden Menschenverstandes und ein bisschen Freundlichkeit mit sich selbst können den Urlaub tatsächlich erholsam werden lassen.

BRAUCHT ES EINE REISEVERSICHERUNG? Es empfiehlt sich, bei der eigenen Krankenkasse nachzufragen, welche Leistungen (ambulante Versorgung, Krankenhausaufenthalte) im Ausland ab-

gedeckt sind. (Insbesondere Schwangere sollten sich erkundigen.) Die Kosten für eine krankheitsbedingte Rückführung sind nicht von der Krankenkasse gedeckt. Bei einem Unfall übernimmt die obligatorische Unfallversicherung des Arbeitnehmers einen Teil der Rückführungskosten. Es empfiehlt sich dennoch – gerade bei Sport- und Abenteuerferien – eine Reiseversicherung abzuschliessen. Reisefreudige, die zum ersten Mal in ärmere Länder aufbrechen, können bei Krankheit oder Unfall herbe Überraschungen erleben: So zum Beispiel bei der Hygiene, der dort vorhandenen (oder fehlenden) medizinischen Grundversorgung oder Notfallmedizin. In diesen Fällen sollte das Glück nicht zu sehr bemüht, sondern entsprechende Vorsorge getroffen werden. Reiseversicherer bieten unterschiedlichste Pakete an. Leider ist ein Preisvergleich wegen der sehr variabel gehaltenen angebotenen Leistungen oft schwierig.

ACHTUNG INFEKTIONSGEFAHR. Zwei Milliarden Menschen fliegen alljährlich zu ihren Urlaubszielen. In den Menschenmassen am Flughafen und im (engen) Flugzeug besteht erhöhte Infektionsgefahr. Vorbeugend kann die körpereigene Immunabwehr gestärkt werden. Zum Beispiel mit Echinacea-Präparaten,

Die Reiseapotheke

Ihre Zusammensetzung und ihr Umfang hängt von den Beteiligten, ihrem Alter, dem Gesundheitszustand, bekannten Unverträglichkeiten oder Überempfindlichkeiten ab.

Für Familien: Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel, kleine Schere, Fremdkörperpinzette, Fieberthermometer (bruchsicher), ein Schmerzmittel, Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, Mittel gegen Sonnenbrand, Insektenstiche, Allergien oder Reiseübelkeit gehören zur Grundausstattung.

Für chronisch Kranke: Immer etwas mehr von den notwendigen Medikamenten im Handgepäck mitnehmen (Gepäck kann verloren gehen). Hilfreich kann es auch sein, die Packungsbeilage zu kopieren und diese separat einzupacken, falls man das Medikament im Ausland kaufen muss. Bestimmte Medikamente wie etwa stark wirksame Schmerzmittel können zusätzliche Exbeziehungsweise Importgenehmigungen erforderlich machen. Menschen mit bekannten Allergien, Flugangst, Klima- oder Nahrungsunverträglichkeiten können sich ebenfalls beraten lassen oder bewährte Medikamente vorsorglich mitnehmen.

Für sexuell Aktive: An Kondome denken: Es ist besser, sie in der Schweiz zu kaufen, denn in manchen Ländern ist ihre Qualität fragwürdig. Frauen nehmen ihre Pille am besten im Handgepäck mit.

Homöopathische Reiseapotheke

Darauf ist zu achten

Die Homöopathie ist eine sehr individuelle Therapie. Die Menge und Häufigkeit der Einnahme eines homöopathischen Arzneimittels hängt dabei von vielen verschiedenen Faktoren wie der Reaktionsfähigkeit des Organismus und der Potenz des Mittels ab. Ausschlaggebend ist die individuelle Dosierungsempfehlung des Arztes. Liegt keine Empfehlung vor, gelten grundsätzlich die Angaben der Packungsbeilage. Falls diese nicht zur Verfügung steht, hält man sich an folgende Dosierungen:

Erwachsene

Tiefe Potenzen (bis D10 bzw. C10): Bei akuten Beschwerden stündlich 5 Tropfen, 5 Globuli (Streukügelchen) oder 1 Tablette bis zum Eintritt einer Besserung, jedoch höchstens sechsmal täglich. Danach dreimal täglich 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette. Bei chronischen Erkrankungen einbis dreimal täglich 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette.

Mittlere Potenzen (ab D12 bzw. C12): Ein- bis zweimal täglich 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette.

Kinder

Säuglinge im 1. Lebensjahr erhalten ein Drittel der Erwachsenendosis. Kleinkinder bis zum 6. Lebensjahr erhalten die Hälfte der Erwachsenendosis.

Kinder zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr erhalten zwei Drittel der Erwachsenendosis.

Tipp

Für Säuglinge und Kleinkinder sind Globuli am besten geeignet. Wenn Tabletten verabreicht werden, sollten diese vorher in Wasser aufgelöst werden.

Tabletten und Globuli (Streukügelchen) sollte man langsam im Mund zergehen lassen und Tropfen vor dem Schlucken einige Zeit im Mund behalten.

Was nehme ich bei Reisekrankheit / Magen-Darmproblemen

NUX VOMICA D6: Reisekrankheit im Flugzeug.

COCCULUS D6: Bewegungskrankheit bei Reisen mit dem Schiff, im Flugzeug und im Zug: Schwindel, Übelkeit und Erbrechen im Schwall.

TABACUM D12: Seekrankheit, starke Übelkeit, Schwäche, Blässe, Eiseskälte, kalter Schweiss, Herzklopfen, Schwindel, Verschlechterung durch jede Form der Bewegung, beim Öffnen der Augen. Besserung durch Öffnen der Kleider, durch frische Luft und beim Liegen.

ARGENTUM NITRICUM D12 : Erwartungsspannung, Aufregung, Reisefieber.

OKOUBAKA D3 : Magen- und Darmerkrankungen und zur Entgiftung.

Sonnenbrand

BELLADONNA D6: Trockene oder dampfende, rote, heisse Haut, fröstelt jedoch und verlangt nach Wärme.

CANTHARIS D6: Bildung von Bläschen, stark brennende Schmerzen.

Insektenstiche

APIS MELLIFICA D6 : Insektenstiche, Halsentzündung. Starke Schwellung und Rötung der Haut mit heftig brennendem, stechendem Schmerz. Plötzlich angeschwollener, schwach geröteter Rachen, dabei heftig brennende und stechende Schluckbeschwerden.

Sportverletzungen

ARNICA D6: Blutungen und Blutergüsse, Prellungen, Quetschungen, Zerrungen. Verletzte Stelle schmerzt wie wund und zerschlagen.

CALENDULA D6: Aufgescheuerte Haut durch Kleidung, die beim Wandern reibt, fördert rasche Abheilung.

RUTA D6: Verletzungen, Prellungen, Quetschungen, Zerrungen und rheumatoide Schmerzen mit Steifheitsgefühl.

RHUS TOXICODENDRON D12: Reissender Schmerz zwischen den Schultern mit Steifheit im Nacken und Rücken; müde und abgespannt, aber dennoch unruhig; Folgen von Verrenkung; Schwitzen, Kälte und Nässe.

Egal ob Erholungs-, Abenteuer-, Bade- oder Sportferien in Fern- oder Nahzielen –dem Körper werden Umstellungen abverlangt.

damit sollte mindestens zwei bis vier Wochen vor der Abreise begonnen werden. Weitere Belastungen bei Flügen kommen durch Lufttrockenheit, Sauerstoffoder Druckabfall hinzu. Flugreisende können durch ausreichendes Trinken und Kauen von Kaugummis die eigene Speichelsekretion anregen (Speichel enthält antimikrobielle Wirkstoffe, die die Infektionsgefahr verringern). Das Lutschen süsser Heilpflanzen-Pastillen kann Hustenreiz bei trockener Luft verringern. Zudem erleichtern diese Aktivitäten des Mundes den Luftdruckausgleich zwischen dem luftgefüllten Mittelohr und dem Rachen (beim Starten oder Landen drückt oder dehnt sich die Luft im Mittelohr aus. Es

ben helfen (Abschwellen der Nasenschleimhäute). Babys werden bei Start und Landung gestillt, bekommen einen Schnuller oder die Flasche, damit beim Starten und Landen Ohrenschmerzen ausbleiben. Bei Kleinkindern helfen ebenfalls Heilpflanzen-Pastillen oder Obst, die sie kauend beschäftigen.

Erhöhte Thrombose-Gefahr kann bei Menschen bestehen, die Hormone einnehmen (Pille), an Krebs erkrankt sind, Übergewicht haben oder zu Blutgerinnseln neigen: Hier sollte vor Reiseantritt ein Arzt befragt werden. Bei Langzeitflügen gilt generell: Das Sitzen immer wieder unterbrechen, Dehnübungen machen, reichlich trinken. Bei Venenleiden helfen gut ange-

PAUSEN MACHEN. Während längerer Fahrten auf den Strassen helfen bequeme Kleidung, ausreichend frische Luft und regelmässige Pausen, um dabei den Kreislauf wieder in Schwung zu bekommen. Der Reisekrankheit, die durch die widersprüchlichen Bewegungsreize auftreten (schwankendes Boot, dahinrasende Bilder, die nicht so schnell aufgenommen werden können) kann mit Ingwerpastillen oder bewährten anderen Präparaten begegnet werden. Ausserdem helfen Ablenkungen wie etwa das Schauen an die Decke (bewegt sich nicht), Hören von Hörspielen, gemeinsames Spielen (zum Beispiel Stadt, Land, Fluss). Vermieden werden sollte unbedingt, die Augen zu

Planung

Das richtige Holzhaus atmet, schützt vor Kälte und behält Wärme, ist brandsicher, winddicht, energiesparend und schallschützend. Diese und viele weitere Faktoren sind durch die richtige Verarbeitung des natürlichen Baustoffes Holz gegeben. Nutzen Sie diese Vorteile!

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Eine Wohltat für gereizte und sensible Haut

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Gesundheit gibts jetzt im Taschenformat

Warum altern wir? Wie lassen sich moderne Zivilisationskrankheiten erklären? Wie bleibe ich gesund und schön? Diesen und ähnlichen Fragen geht das Standardwerk «Gesundheit durch Entschlackung» von Dr. h. c. Peter Jentschura und Josef Lohkämper auf den Grund. In der 20. neu überarbeiteten und aktualisierten Auflage ist es jetzt erstmals als Taschenbuch erhältlich.

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Ein Freak für nasse Abenteuer

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Ein Schattenplatz für sonnige Tage

Was ist schöner als ein Tag am Strand? Ein Tag mit einem Coleman Instant Sundome am Strand. Die Shelter sind schnell aufgebaut, mit Sandtaschen gesichert und mit Reissverschlüssen auch zu einem kleinen Abstellraum umfunktioniert. Preis Fr. 145.–.

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Reisen bildet –manchmal sehr

Die Welt entdecken, unterwegs sein – Reisen hat die Menschen schon immer begeistert, ihnen unvergessliche Erlebnisse und oft auch tiefe Einblicke

und Einsichten beschert.

Text: MARKUS KELLENBERGER

Wer reist, kann etwas erleben – und so führte ich vor wenigen Jahren an einem einsamen Waldrand irgendwo in Bayern das Männergespräch meines Lebens. Mein kleines Zelt hatte ich aufgestellt, Holz gesammelt, übers Knie in handliche Stücke gebrochen und ein hübsches Lagerfeuer entfacht. So sass ich, genoss das Alleinsein, rührte gedankenverloren die in meinem geliebten, alten Pfaditopf vor sich hin köchelnden Teigwaren und freute mich auf den Sonnenuntergang.

In diesem stillen Moment rumpelte plötzlich ein alter, verbeulter Opel Astra aus einem Waldweg heraus, steuerte über die Wiese auf mich zu und hielt direkt vor meinem Lagerfeuer an. Der alte Mann, der darin sass, kurbelte das Fenster hinunter, schaute mich an und fragte: «Sind Sie allein?» Weiter im Topf rührend antwortete ich «ja», und der Mann erwiderte: «Das braucht man ab und zu!» Er kurbelte das Fenster hoch, gab sachte Gas und entschwand mit seinem Gefährt wieder im Wald. Ein kurzer und für mich doch ganz besonderer Moment.

Reisen hat den Menschen zu allen Zeiten unvergessliche Erlebnisse und auch nachhaltige Einsichten beschert. Unzählige Berichte, Geschichten und Zitate zeugen davon. Zweitausend Jahre ist es her, da schrieb der Philosoph Lucius Annaeus Seneca:

«Es kommt mehr darauf an, wie du kommst, als wohin du reisest; deshalb sollten wir unser Herz nicht einem bestimmten Ort verschreiben. Es gilt die Einsicht zum Lebensgrundsatz zu machen, dass man nicht für einen einzelnen Winkel geboren ist, sondern dass die ganze Welt unser Vaterland ist.»

Gut möglich, dass hinter diesen Zeilen des Römers weniger globale als vor allem imperiale Gedanken steckten, schliesslich war die Welt damals noch eine

Scheibe und seine Heimatstadt deren Machtzentrum, das allen eroberten Ländern gnadenlos sein Siegel aufdrückte. Doch moderne Massentouristen muten ja oft auch an wie eine entfesselte Invasionsarmee, die sich nur wenig um die Sitten und Gebräuche der heimgesuchten Länder kümmert. Ihnen allen gehört deshalb unbedingt ein Zitat des deutschen Schriftstellers Theodor Fontane (1819 –1898) mit ins Gepäck:

«Wer reisen will, muss zunächst Liebe für Land und Leute mitbringen, zumindest keine Voreingenommenheit. Er muss guten Willen haben, das Gute zu finden anstatt es durch Vergleiche tot zu machen.»

Weise Worte in einer Welt, die damals wie heute oft voller Vorurteile steckt, voller Sehnsucht nach dem Fremden und gleichzeitig voller Angst vor ihm. Das erlebte ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch der Amerikaner Samuel Langhorne Clemens auf seinen ausgedehnten Reisen quer durch Europa und weite Teile der USA. Er kam dabei kurz und bündig zum Schluss:

«Reisen ist tödlich für Vorurteile.»

Und mit dieser Erkenntnis kämpfte er fortan unter dem Pseudonym Mark Twain in seinen Reiseberichten und Abenteuerbüchern gegen den alltäglichen Rassismus und Antisemitismus an.

Ja, Reisen verändert die eigene Wahrnehmung. Es lässt Vergleiche mit der Heimat zu, bietet einem die Möglichkeit, eigene und fremde Werte zu hinterfragen, relativiert Vorurteile oder räumt sie gleich ganz aus. Zudem ist es eine einzigartige Möglichkeit, seinen Erfahrungs­ und Wissensschatz fern von staubtrockener Theorie lustvoll zu erweitern. Johann Wolfgang von Goethe (1749 –1832), der noch zu einer Zeit durch die Schweiz und Italien reiste, als einem unterwegs weitaus grössere Unannehmlichkei­

ten erwarteten als ein Stau vor dem Gotthardtunnel, sah das so:

«Die Reise ist ein Spiel; es ist immer ein Gewinn und ein Verlust dabei, und meist von der unerwarteten Seite; man empfängt mehr oder weniger, als man hofft. Für Naturen wie die meine ist eine Reise unschätzbar: sie belebt, berichtigt, belehrt und bildet.»

Goethes Worte haben offensichtlich Spuren hinterlassen, denn Bildungs­ und Kulturreisen sind heute im Trend. Zwar ist zwei Wochen lang eingeölt und «all inclusive» am Strand zu liegen für die Mehrheit aller Reisenden noch immer «die» Traumvorstellung von Ferien – aber mit Reisen im Wortsinn hat das rein gar nichts zu tun. Denn, um Robert Louis Stevenson (1850 –1894), Autor des berühmten Romans «die Schatzinsel», zu zitieren:

«Ich reise nicht, um an einen Ort zu gelangen, sondern um des Reisens willen.»

Drei Reisen unternimmt jede Schweizerin und jeder Schweizer im Jahr. Statistisch natürlich. Einige von uns reisen selten, andere viel, und einige von uns sind so häufig im In­ und Ausland unterwegs, dass sie morgen schon nicht mehr wissen, wo sie gestern geschlafen haben. So ging es bestimmt auch den Touristen aus Japan, denen ich früher so häufig auf der Seebrücke in Luzern begegnet bin. Ausgespuckt aus einem Car, der sie zehn Tage lang kreuz und quer durch Europa karrte, fünf Minuten Zeit für ein «Klick­und­weg­Foto», dann bei Bucherer zack als Souvenir eine Uhr gekauft und sofort wieder weiter nach irgendwo.

Dem französischen Philosophen Albert Camus war dieses Phänomen des modernen Reisetourismus – der übrigens nicht nur Menschen aus Asien betrifft

Wer bist denn du? Begegnung auf dem Bahnhof in Hsipaw, Burma.

– bereits bestens bekannt, und deshalb hielt er kurz vor seinem Tod in seinem Notizbuch fest:

«Früher zeichnete man auf Reisen, um sich erinnern zu können, wo man war. Heute filmt man auf Reisen, um zu erfahren, wo man gewesen ist.»

Camus starb 1960, also lange vor dem Selfie­ und Youtubezeitalter. Was hätte er heute wohl in sein Büchlein geschrieben respektive unter Notizen in sein Handy getippt? Vielleicht weder noch, denn Camus wäre bestimmt ein Anhänger der neuen Achtsamkeitsbewegung geworden, einer jener Menschen, die sich im ständig hektischer werdenden Alltag wieder bewusst Zeit nehmen für jene Kleinigkeiten, die das Leben so bunt und so reich machen können.

Erinnern Sie sich, wie Sie als Kind zu spät in die Schule gekommen sind, weil Sie einem Käfer am Wegrand fasziniert zuschauen mussten? Wer sich diese kindliche Eigenschaft wieder zu eigen macht, unternimmt losgelöst von den fünf Ferienwochen jeden Tag eine kleine Reise mit und zu sich selbst. Ganz im Geiste des bengalischen Universalgelehrten und Literatur­Nobelpreisträgers Rabindranath Thakur (1861– 1941), der sagte:

«Ich stelle mir bisweilen vor, wenn ich durch die Strassen gehe, ich sei ein Fremder, und erst dann entdecke ich, wie viel zu sehen ist, wo ich sonst achtlos vorübergehe.»

Tischlein

rück dich

«RICO, BIST DU ES?». UNSER AUTOR ANDREAS KREBS WOLLTE WISSEN, OB VERSTORBENE DURCH EINEN KLEINEN HOLZTISCH MIT UNS KOMMUNIZIEREN KÖNNEN. HIER SEIN REISEBERICHT DER ETWAS ANDEREN ART.

Text: ANDREAS KREBS

Gruftis, Druiden, Hexer, Eso-Tanten hatte ich erwartet, Totenköpfe und satanische Musik vielleicht, schummriges Kerzenlicht zumindest. Nichts davon. In einem hell erleuchteten Konferenzsaal eines biederen Hotels in Biel sitzen in einem Kreis Menschen wie du und ich, gut zwanzig an der Zahl, drei davon Männer. In der Mitte sitzen drei Medien – zwei Frauen, ein Mann – um die Attraktion des Abends: ein schlichtes,

hölzernes, dreibeiniges Tischlein. Es soll unsere Verbindung sein zu Geistern.

Besuch aus der Anderswelt. Meine Lebenspartnerin hatte mich gewarnt: Mit so was spasst man nicht! Sonst werde man von Dämonen besessen, verrückt! Genau, antwortete ich, darum gehe es: Das Tischlein wird ver-rückt. Von Hand, mit den Knien, einem Seil, wie auch immer, stellte ich mir vor. Schliesslich ge-

hört die Schwerkraft zu den verlässlichen Dingen auf dieser Welt; Nichts fällt nach oben, in der Regel bleiben die Dinge, wo sie sind, ausser der Mensch verrückt sie. Meine Frau begeistert sich für Engel, Orakel, esoterische Literatur, und nun diese Ablehnung des angeblich Übersinnlichen – kein Spass, das Tischlirücken?

Das Surfen im Internet hätte ich besser sein lassen. Schaurige Geschichten über das okkulte Treiben hinterliessen ein flaues

Gefühl. Irritiert wendete ich mich an meinen besten Freund, der seit neustem auf spirituellen Pfaden wandelt. «Wenn die das richtig machen, kommen keine bösen Geister», versichert er mir. Na dann!

Und so fuhr ich also nach Biel, trat ein in das Hotel, fand am Anschlag den Hinweis «Table Work» in Saal 2, wurde willkommen geheissen, bezahlte 20 Franken, überflog das Dutzend Flyer und Prospekte mit allerlei Angeboten der drei Medien, setzte mich ins Rund, musterte die Anwesenden und Ankommenden: zwei junge, hübsche Mädels mit wachem Blick; hauptsächlich Frauen zwischen 40 und 60, herausgeputzt; eine grossmütterliche Bäuerin; ein grauhaariger Mann mit mächtigem Bauch und mächtigem Bart und Arbeiterpranken, Holzfällerhemd und Heilandlatschen; auch der andere Teilnehmer macht einen bodenständigen Eindruck. Keine verklärten Blicke. Kein heiliges Getue. Nichts Esoterisches. Getuschel und Plauderei. Einige kennen sich von früheren Tischlirück-Sessions; sie werweissen, wer sie heute wohl besuchen wird aus der Anderswelt.

Das männliche Medium – Schnauz, hellblaues Seidenhemd, Hochwasserhose – gibt eine kurze Einführung, zeigt das Tischlein von allen Seiten, erklärt, dass die Verstorbenen via dieses hundskommune Tischlein Fragen mit Ja (einmal wippen) oder Nein (zweimal wippen) beantworten könne, sagt, dass sich ihre Energie unter dem Tischlein manifestieren werde, sodass es sich bewege. Im Dunkeln sei diese Energie manchmal sogar sichtbar. Aber es bleibt hell. Das ist mir recht. Ich rechne ja mit Tricks und will alles ganz genau sehen. Die Drei sprechen ein kurzes Gebet, laden alle Geister, die im Licht sind, ein, an der Session teilzunehmen. Dann halten sie locker ihre Hände auf das Tischlein, die Finger gespreizt, konzentrieren sich ohne in Trance zu fallen zwanzig, dreissig, vierzig Sekunden lang. Da beginnt das Tischlein doch tatsächlich zu vibrieren! Kein Knie unter dem Tisch, kein sichtbarer Druck der Hände. Wir Umsitzenden ziehen den Drei die Stühle weg und schon ruckelt, dreht und kippt das Tischlein in einem weiten Bogen zu einer eleganten Mittfünfzigerin. «Mami, bist du es?» fragt sie. Ja, antwortet das Tischlein, und schon bald fliessen Tränen.

Wie von Geisterhand. Eltern, Freunde, Ehemänner kommunizieren via Tischlein mit uns. Es rotiert, rollt und rast wie von Geisterhand getrieben von hier nach da und von da nach dort, so schnell, dass die drei Medien manchmal nur mit Mühe folgen können. Es dreht sich um die eigene Achse, bäumt sich bald nach dieser, bald nach jener Seite, einmal fällt das Tischlein gar um. Zweimal kommt es zu mir (an zwei Verstorbene habe ich bei der Hinfahrt auch besonders fest gedacht). Wie die Medien lege ich die Hände locker auf. Ganz genau schaue ich: Da wird nicht gemauschelt, kein Schabernack, kein Trick, zumindest kein plumper. Baff plaudere ich mit meinem Grossvater, dann mit einem guten Freund, der vor bald zwanzig Jahren einem Hirntumor erlegen ist. Auch mir treibt es bei der Erinnerung das Augenwasser. Zugleich bin ich freudig erregt –kommuniziert da wirklich Rico mit mir?! Das Tischlein tanzt vor Erregung.

Ver-rückt, das Ganze! Kommunizieren wir wirklich mit Verstorbenen?! Oder wirken da andere Kräfte?! Ist diese Frage überhaupt relevant? Immerhin gedenken wir den lieben Verstorbenen. Und in der Runde der Lebenden geschieht offensichtlich Heilung. Nach einer guten Stunde ist der Spuk vorbei. Wir bedanken uns bei den Seelen aus der Anderswelt, verabschieden uns dann voneinander und tauchen wieder ein in die profane Wirklichkeit. u

Andreas Krebs ist freier Journalist und schreibt regelmässig für das «natürlich». Er glaubt, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als sich der Mensch vorstellen kann. In einer losen Serie will er diese ergründen.

Tischrücken –

Kommuni kation mit dem eigenen Unterbewusstsein

Das Tischrücken kommt in den 1850er-Jahren aus den USA nach Europa und wird schnell populär; sogar gelehrte Gesellschaften und Akademien beschäftigen sich damit. Kritiker sprechen von einer «Tischrück-Epidemie». 1853 erklären die Physiker Michael Faraday und François Arago, dass nicht Geister für die Bewegungen verantwortlich sind, sondern unbewusste Muskeltätigkeiten der Teilnehmer, bei denen Erwartung und Autosuggestion gesteigert sind. Man bezeichnet derartige unbewusste Bewegungen, die durch lebhafte Gedanken und Vorstellungen zustande kommen, als «ideomotorische Bewegungen». Der CarpenterEffekt wiederum besagt, dass das Sehen einer bestimmten Bewegung sowie – in schwächerem Masse – das Denken an eine bestimmte Bewegung die Tendenz zur Ausführung ebendieser Bewegung auslösen.

Der Carpenter-Effekt bietet für viele okkulte Praktiken wie beispielsweise Pendeln oder Gläserrücken eine Erklärung, die auch in der Wissenschaft zitiert wird. Das Resultat der TischlirückSession stammt demnach nicht von verstorbenen Menschen, sondern wird unbewusst von den Erwartungen der Lebenden gesteuert: Es ist der Fragende selbst, der sich seine Fragen beantwortet. Was über das bewusste und unbewusste Wissen oder Vermuten der Teilnehmer hinausgeht, das bleibt auch der «Kenntnis» des Tisches verborgen.

Gefahren: Manche Menschen benutzen spiritistische Techniken als Entscheidungshilfe in allen Lebenslagen. Dadurch wird die eigene Entscheidungsfähigkeit geschwächt: Je nach Set (mentale Verfassung der Teilnehmer) und Setting (Umgebung) kann Tisch-, Gläserrücken und Ähnliches tiefe Ängste auslösen. In Einzelfällen endet dies in einer psychotherapeutischen Behandlung oder schlimmstenfalls gar in der Ausführung verhängnisvoller Handlungen.

Gesundheit

Zuverlässige Schrittzähler

Schrittzähler-Apps können helfen, die tägliche körperliche Aktivität einzuschätzen und zu mehr Bewegung zu motivieren. Dass die Zusatzprogramme fürs Smartphone oder FitnessArmband zuverlässig arbeiten, hat eine Studie an der Universität von Pennsylvania in Philadelphia bestätigt («The JAMA Network Journals»). Die Forscher testeten zehn SmartphoneApps und Aktivitätstracker. Dabei zeigte sich, dass die meisten die Schritte korrekt zählten. Etwas zuverlässiger als FitnessArmbänder und -Clips waren Apps für das Smartphone. MM

Buchtipp

STARKE KNOCHEN

Ist die Knochenstruktur durch Osteoporose geschädigt, können Brüche im schlimmsten Fall bereits durch alltägliche Belastungen entstehen. Die Osteoporose-Spezialistin Ricarda Krusemark-Rasch zeigt einfache Übungen, die ganz ohne Hilfsmittel daheim im Sitzen, Liegen und Stehen gemacht werden können. Die Bewegungsabläufe schonen die Gelenke und bauen die Muskeln auf. Durch das Training werden nicht nur die Knochen gestärkt, sondern auch Koordinations- und Gleichgewichtsdefizite behoben.

+ Ricarda Krusemark-Rasch: «Starke Knochen – Das Übungsprogramm bei Osteoporose», Nymphenburger Verlag, 2015, Fr. 15.90

«Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.»

Voltaire (1694 –1778), französischer Philosoph und Schriftsteller

Transfette schlecht fürs Hirn

Sogenannte Transfette, wie sie in Fastfood, Snacks und Margarine vorkommen, stehen nicht nur im Verdacht, Herzkrankheiten zu begünstigen, sie sind auch schlecht fürs Hirn. In San Diego wurde die Gedächtnisleistung von 1000 Männern im Alter zwischen 20 und 45 untersucht. Und zwar wurden den Teilnehmern insgesamt 100 Karten mit Wörtern gezeigt. Die Aufgabe: Sie mussten sagen, ob sie das Wort bereits gesehen hatten oder nicht. Jene, die am meisten Produkte mit Transfetten zu sich nahmen, schnitten dabei am schlechtesten ab, wie presseportal.de schreibt. Und zwar unabhängig von Alter, Ausbildung und Herkunft. tha

Frühlingserwachen

Erkältungen, die Grippe, Bewegungs- und Lichtmangel haben den Körper ausgelaugt – viele Menschen fühlen sich deshalb im Frühling müde und schlapp. Gehen Sie deshalb so oft wie möglich an die frische Luft. So können die Lungen Sauerstoff tanken und das Sonnenlicht regt die Hormone an (selbst bei bedecktem Himmel). Ideal sind zudem Sportarten, die man im Freien ausüben kann. Um in neuen Schwung zu kommen, braucht es aber auch genügend Schlaf: Sieben bis acht Stunden sollten es sein. Und falls es Ihnen durch die Umstellung auf die Sommerzeit schwer fällt, morgens aus den Federn zu kommen: Strecken und recken Sie sich ein paar Minuten lang gemütlich im Bett. Das weckt Körper und Geist. Und: Holen Sie den Frühling ins Haus – kaufen Sie sich einen bunten Blumenstrauss oder Obstbaumzweige. tha

Watte im Kopf

VIELE FRAUEN KLAGEN IN DEN WECHSELJAHREN ÜBER

GEDÄCHTNISPROBLEME. EINE GENAUE BETRACHTUNG

DER LEBENSUMSTÄNDE, AKZEPTANZ DER VERÄNDERUNGEN UND EINE NEUPOSITIONIERUNG KÖNNEN HELFEN.

Text: STELLA CORNELIUS-KOCH

DAS LEBEN IST EINE REISE , auf der wir verschiedene Durchgangsdestinationen ansteuern. Eine solche Destination im Leben einer Frau sind die Wechseljahre. Dieser «Transit» macht sich körperlich nicht nur durch Hitzewallungen, Schweissausbrüche, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen bemerkbar. Viele Frauen haben in dieser Zeit auch das Gefühl, ihr Denken sei verschwommen und sie hätten regelrecht «Watte im Kopf». Dass es sich hierbei keineswegs um Einbildung handelt, konnte die Neuropsychologin Miriam Weber der Universität Rochester in den USA in einer Studie belegen. Die Forscher hatten 117 Teilnehmerinnen in vier Gruppen eingeteilt: Frauen in ihren späten fruchtbaren Jahren, die erste Veränderungen im menstruellen Zyklus verspürten, in der frühen und späten Phase des Übergangs in die Menopause (der letzten Regelblutung) sowie in der frühen Phase danach. Die Probandinnen unterzogen sich verschiedenen Tests, in denen Aufmerksamkeit, sprachliches Lernen und Erinnern, Feinmotorik und Geschicklichkeit sowie das Arbeitsgedächtnis überprüft wurden. Die Aufgaben entsprachen alltäglichen Anforderungen wie dem Merken einer neuen Telefonnummer oder dem gedanklichen Erstellen einer Einkaufsliste. Wie sich herausstellte, traten Gedächtnisprobleme am häugsten im ersten Jahr nach Ende der letzten Periode auf. Die betroffenen Frauen schnitten bei fast allen Aufgaben am schlechtesten ab – egal, ob sie noch andere Wechseljahrsbeschwerden

hatten. Da die ermittelten Gesamt-Hormonwerte nicht im Zusammenhang mit den Gedächtnisproblemen standen, vermutet die Wissenschaftlerin die in dieser Zeit auftretenden Hormonschwankungen als Ursache.

DEN KOPF BEFREIEN.

«Die Hormonveränderungen sind sicherlich ein Grund für Gedächtnisprobleme; es spielen jedoch viele andere Faktoren eine Rolle», glaubt Naturheilpraktikerin Heidi Ensner aus Bern. Die gelernte Krankenschwester und Mitbegründerin des Frauengesundheitszentrums Bern beschäftigt sich seit über 30 Jahren schwerpunktmässig mit dem Fachgebiet Gynäkologie und hat in ihrer Praxis «marEmma» schon zahlreiche Frauen behandelt, die in den Wechseljahren über Konzentrations- und Gedächtnisstörungen klagten. Für sie ist eine ganzheitliche Sicht wichtig: «Ich betrachte die Wechseljahre als einer der grössten Übergänge im Leben – vergleichbar mit der Pubertät.» Da Beschwerden in dieser Zeit

Was bei Konzentrationsproblemen auch noch hilft

Für guten Schlaf sorgen.

Erholsamer Schlaf ist wesentlich für Konzentration und Gedächtnis. Bei Schlafstörungen helfen pflanzliche Präparate mit Hopfen, Baldrian, Melisse und/oder Passionsblume. Ein Säckchen mit Lavendel- oder Hopfenblüten auf das Kopfkissen kann auch helfen.

Langsamer werden.

Erlauben Sie sich ganz bewusst, langsamer zu werden, und vermeiden Sie Stress und Hektik. Tun Sie lieber weniger, dies dafür aber bewusst.

Auf ausreichend Bewegung achten.

Egal ob Joggen, Wandern, Velofahren oder Spazieren: Bewegen Sie sich regelmässig an der frischen Luft. Das klärt die Gedanken und macht den Kopf frei. Das Gehirn kann man zusätzlich mit einem Gedächtnistraining fordern.

Ernährung umstellen.

Auf eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten achten. Kaffee kann laut Studien positiv auf Gedächtnis und Konzentration wirken, aber auch Symptome wie Hitzewallungen verstärken.

Veränderungen als natürlichen Prozess betrachten.

Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern ein natürlicher Prozess. Indem Sie sich dies bewusst machen, können Sie auch leichter mit (meist vorübergehenden) Gedächtnisund Konzentrationsproblemen umgehen.

❞ Ich betrachte die Wechseljahre als einer der grössten Übergänge im Leben – vergleichbar mit der Pubertät. ❞

mit ganz vielen Bereichen zusammenhingen, gelte es – neben einer naturheilkundlichen Behandlung – zusammen mit den Frauen ganz konkret zu schauen, was sie in diesem grossen Übergang möglicherweise besetzt und dadurch ihr Denkvermögen beeinträchtigt. «Ist zum Beispiel die Beziehung zum Partner nicht stimmig, dann verweilt man dort andauernd mit den Gedanken und kann sich nicht richtig konzentrieren», glaubt Ensner. Wichtig ist ihr auch, Frauen im Umgang mit ihrer Vergangenheit zu unterstützen. So hätten viele Mütter ein schlechtes Gewissen wegen Fehler bei der Erziehung ihrer Kinder. Dies könne ebenfalls gedanklich besetzen und sich in den Wechseljahren als Konzentrations- und Gedächtnisschwäche bemerkbar machen. Die negativen Gedanken sollten jedoch nicht überwiegen. Es helfe, Vergangenes gedanklich loszulassen und sich zu (er-) nden.

Zudem rät Heidi Ensner, mit sich selbst nachsichtiger zu sein, die eigene Vergesslichkeit zu akzeptieren und nicht krampfhaft dagegen anzukämpfen – etwas, was die 62-jährige Naturheilpraktikerin auch selbst beherzigt. «Wenn beispielsweise eine Freundin mir etwas erzählt, und ich habe es nicht mitbekommen, frage ich: Würdest du das nochmal sagen? Ich war mit den Gedanken gerade ganz woanders.» Wenn einem gerade etwas nicht einfällt, helfe es manchmal auch, sich zu sagen: «Ich weiss es in fünf Minuten.» Indem man sich nicht zu sehr unter Druck setzt, stelle sich nach ihrer Erfahrung meist schon eine Erleichterung und Entspannung ein.

HILFE AUS DER NATUR. Linderung der Beschwerden können zahlreiche p anzliche Heilmittel bringen. Heidi Ensner setzt bei ihren Patientinnen bevorzugt Urtinkturen ein. Hierbei berücksichtigt sie auch die symbolische Bedeutung der P anzen: So ist Beifuss (Artemisia vulgaris) ein uraltes Frauenkraut, das besonders reinigend wirkt. Der Gelbgrüne Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora) dagegen gibt Frauen Geborgenheit und Schutz, indem er sie regelrecht «ummantelt». Die darin enthaltenen Gerbstoffe machen zudem widerstandsfähiger. Sinnvoll ist eine kurmässige Anwendung der Urtinkturen über drei Monate. Danach sollte eine Pause eingelegt werden. Bei Bedarf kann man die jeweilige Urtinktur erneut anwenden. Salbei (Salvia offi cinalis) ist eine ätherische Droge, die hilft, Hitzewallungen zu besänftigen und gleichzeitig entzündungshemmend wirkt. Tipp: Ein paar Tropfen ins Duschgel geben.

Ferner emp ehlt die Berner Naturheilpraktikerin spagyrische Essenzen , da sie Frauen während der Wechseljahre auf ideale Weise begleiten. Der Vorteil: Je nach Beschwerdebild lassen sich

individuell verschiedene Kräuter zusammenmischen. Bewährt haben sich Borretsch (Borago offi cinalis), Granatapfel (Punica granatum) und Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum) . Daneben gibt es Mischungen, die Frauen in Übergangsprozessen unterstützen, die nur am Rande mit eigentlichen Wechseljahrsbeschwerden zu tun haben. So ist zum Beispiel der Meisterwurz (Peucedanum ostruthium) eine P anze, die Frauen mit vermindertem Selbstwert aufrichtet.

Auch bei den spagyrischen Essenzen sollte eine kurmässige Anwendung über mindestens drei Monate erfolgen. Heidi Ensner rät, die jeweilige Essenz als Sprühäschchen wie einen Talisman immer bei sich zu tragen und bei Bedarf (sechs bis acht Mal täglich) auf die Mundschleimhaut zu sprühen. Speziell bei Gedächtnisproblemen hat sich eine Behandlung mit Ginkgo-Extrakten bewährt. Es gibt verschiedene Ginkgo-Präparate (Tropfen, Tabletten). Die empfohlene Tagesdosis beträgt 120 bis 240 Milligramm. Bevorzugen Sie standardisierte Produkte mit gleichbleibendem Wirkstoff-gehalt. Die empfohlene Behandlungsdauer beträgt mindestens acht Wochen, richtet sich jedoch nach Art und Dauer der Beschwerden. Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) ist eine weit verbreitete Heilp anze, die bei körperlichen und psychischen Beschwerden in den Wechseljahren gleichermassen helfen kann. Sie ist sowohl bei Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit als auch bei Konzentrationsschwäche und depressiven Verstimmungen einen Versuch wert. Extrakte aus der Traubensilberkerze werden meist als Tabletten angeboten. Es gibt sie aber auch als spagyrische Essenz. Die empfohlene Tagesdosis beträgt je nach Beschwerdebild 40 bis 160 Milligramm, die Behandlungsdauer maximal sechs Monate. ◆

Immer auf Trab

«Ich bin gestresst.» Viel zu oft hört man diesen Satz heute, selbst Kinder sind schon «im Stress». Die Taigawurzel ist eine pflanzliche Ritterrüstung gegen die Hektik im Alltag.

Text: SABINE HURNI

WENN DIE KINDER quengeln und streiten, immer mehr Arbeit in immer kürzerer Zeit erledigt werden muss und ein Projekt das andere jagt, ist es oft nicht einfach, die nötige Ruhe zu bewahren. Wie verlockend ist da der Gedanke, einfach abzutauchen. Der Wunsch zu flüchten, ist eine natürliche Reaktion auf Stresssituationen. Schon unsere Vorfahren mussten entscheiden, ob sie kämpfen oder flüchten wollten, wenn eine Gefahr drohte. Heute kämpfen wir zwar nicht mehr gegen Bären, aber wir flüchten – so oft es geht – in die Ferien. Stresshormone, die über Wochen oder gar Monate ausgeschüttet werden, können aber nicht einfach mit zwei Wochen Ferien wieder abgebaut werden. Der Körper braucht etwa gleich

lang, wie die Stresssituation gedauert hat, um sich wieder zu regenerieren. So lange Auszeiten sind aber selten realistisch. Deshalb bleibt den Betroffenen oft nichts anderes übrig, als sich eine dicke Haut zuzulegen und das Beste aus der Situation zu machen.

VERLEIHT KRAFT

Ein Hilfsmittel aus der Natur, sozusagen eine pflanzliche Ritterrüstung, ist die Taigawurzel (Eleutherococcus senticosus). Wenn die Kraft nur noch für das Nötigste reicht, Müdigkeit und Erschöpfung den Alltag begleiten und die Konzentration nachlässt, ist es höchste Zeit, ein Stärkungsmittel auf der Basis von Taigawurzelextrakt einzunehmen. Ähnlich wie der Panax Ginseng versorgt die Taigawur­

zel den Körper mit Energie und macht ihn resistenter gegen Stress. Während die Ginsenoside im Panax Ginseng den Sauerstofftransport im Blut erhöhen, wirken die Inhaltstoffe in der Taigawurzel breiter. Man kann sie auch bei ersten Anzeichen einer Erkältung nehmen sowie ganz allgemein zur Stärkung des Immunsystems. Gleichzeitig ist die Taigawurzel ein wirkungsvolles Tonikum zur Stärkung und Kräftigung bei Müdigkeits­ und Schwächegefühl. Auch in der Rekonvaleszenz, zur schnelleren Regeneration nach Krankheiten, hat sie sich bewährt. Was die Stressresistenz betrifft, hat man herausgefunden, dass die Betroffenen während der Einnahme von Taigawurzelpräparaten bedeutend widerstandsfähiger gegenüber akustischen, optischen und klimatischen Reizen sind.

ROSINEN DES ALLTAGS

Die in Asien heimische Heilpflanze ist als Tinktur, Spagyrik­Spray oder als Tee im Fachhandel zu kaufen. Die Taigawurzel, auch sibirischer Ginseng genannt, sollte über mindestens drei Monate täglich eingenommen werden. Während dieser Zeit ist es aber auch wichtig, auf seine Ernährung und konstruktive Gedanken acht zu geben. Wer am Limit läuft, sollte in solchen Situationen beliebte Sofortenergielieferanten wie Süssigkeiten, Pasta, Energydrinks und Kaffee zurückhaltend konsumieren. Je hektischer die Zeiten, desto wichtiger sind echte Nährstofflieferanten wie Früchte, Gemüse, Datteln, trockene Feigen, Nüsse und frisch gekochte, warme Mahlzeiten – am besten dreimal täglich. Die regelmässig eingenommenen, warmen Mahlzeiten geben gute Bodenhaftung in stressreichen Zeiten. Nichts ist ermüdender als die kreisenden Gedanken rund um die Stresssituation. Versuchen Sie stattdessen die Rosinen aus dem Alltagskuchen zu picken und denken Sie abends an diese guten Momente. Sie verleihen neue Kraft. u

Beratung

Ausschlag im Gesicht

Seit fünf Jahren habe ich eine Allergie im Gesicht. Kann ich selber einen HausstaubMilben-Test durchführen? Oder könnte der Ausschlag auch von Zeckenbissen kommen? Ich bin geimpft, aber wir haben viele Zecken im Garten und ich habe jährlich Zeckenbisse.

H. B., Flims

Es wäre sicher gut, wenn Sie bei Ihrem Hausarzt einen Test auf Borreliose machen würden. Die Zeckenimpfung schützt nur gegen die Hirnhautentzündung, die durch Zecken ausgelöst werden kann. Borreliose hingegen wird viel häufiger übertragen. Gegen diese Krankheit schützt die Impfung nicht. Deshalb muss man sich trotz Impfung vor Zecken schützen. Es kann sein, dass Sie BorrelioseErreger im Körper haben. Diese schwächen das Immunsystem und fördern so die Tendenz zu Allergien. Ist das Körpersystem durch diese Erreger geschwächt, kann es gut sein, dass Staubmilben oder gewisse Lebens mittel zu Allergien führen.

Das hängt alles zusammen. Einen Hausstaub-Milben-Test können Sie aber nicht selber durchführen. Auch hier wäre Ihr Hausarzt die richtige Ansprechperson. Am besten lassen Sie beides testen, die Borreliose und die Hausstaub-Milben-Allergie.

Entgiften nach Antibiotika

Ich musste kürzlich starke Antibiotika und Schmerzmittel einnehmen. Wie kann ich meinen Körper entgiften?

T. J., Grenchen

Der Körper verfügt zum Glück über Mechanismen, sich diesen Medikamenten wieder zu entledigen. Ein wichtiges Entgiftungsorgan ist die Leber. Aber auch über die Nieren und den Darm werden Fremdstoffe

Sabine Hurni

Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.

Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau www.natuerlich-online.ch

ausgeschieden. Ich würde Ihnen empfehlen, dass Sie alle drei Ausscheidungsorgane kräftig anregen. Es gibt fertige Teemischungen oder Tinkturen, die den Stoffwechsel anregen. Lassen Sie sich in der Drogerie beraten, damit Sie das passende Heilmittel finden. In der Regel sind Heilpflanzen wie Brennnessel, Artischocke, homöopathische Brechnuss (Nux Vomica), Enzian, Löwenzahn, Goldrute und Birkenblätter in diesen reinigenden Präparaten enthalten. Gleichzeitig wäre es gut, wenn Sie der Darmflora zusätzlich noch etwas Unterstützung bieten. Zum Beispiel mit einem Mittel, das Bakterienkulturen enthält, welche die Darmbakterien aufbauen. Auf homöopathischer Basis gibt es übrigens eine Stoffwechselkur, der man früher Blutsalz sagte. Es sind sehr viele, ausscheidungsfördernde Substanzen enthalten, die sehr reinigend wirken. Lassen Sie sich auch dieses Präparat zeigen.

Mikroverkalkung in der Brust

Ich habe in der linken Brust eine Mikroverkalkung, die meine Ärztin operieren möchte. Die Verkalkung besteht seit fünf Jahren, sie hat sich etwas vergrössert seither. Ich habe beschlossen, die Operation nicht zu machen, und begann mit einer Akupunkturbehand -

lung. Was ist Ihrer Meinung nach auch noch sinnvoll? Oder soll ich die Operation dennoch machen lassen?

M. R., Möhlin

Ich finde, Sie haben pragmatisch und selbstbewusst reagiert. Rückgängig machen kann man die Kalkablagerungen nicht. Aber Sie können ein weiteres Wachstum verhindern, indem Sie mithilfe der Akupunktur die Durchblutung der Brust und des Brustmuskels erhöhen. Zudem können Sie mit Phyto-Hormonen (Sojaöl), Vitamin B, Vitamin E, vorwiegend vegetarischer Ernährung und viel Rohkost die Abwehrkräfte stärken und für ein gesundes Gewebe sorgen. Achten Sie bei der Ernährung auch darauf, dass Sie täglich chlorophyllhaltiges, grünes Blattgemüse essen, kombiniert mit

qualitativ hochstehenden Produkten mit tierischen Fetten aus Alpkäse und Eiern. Wichtig ist, dass die Tiere Grünzeugs gefressen haben. So haben Sie in den Milchprodukten und den Eiern genügend Vitamin K1 und Vitamin K2. Diese weniger bekannten Vitamine sind sehr wichtig für den Kalziumhaushalt. Besonders das K2. Einerseits stärkt es die Knochen, andererseits verhindert Vitamin K2 die Einlagerung von Kalzium in Blutgefässwände oder Körpergewebe. In extrem hohen Mengen ist es in einem japanischen Sojabohnenpräparat enthalten. Diese fermentierten Sojabohnen heissen Natto.

Weil sich in verkalktem Gewebe Krebszellen entwickeln können, raten die Ärzte vorsichtshalber zu einer Operation: Eine Delle in der Brust ist besser als ein Krebsgeschwür. Da auch ein Arzt nicht abschätzen kann, wie sich eine Verkalkung entwickelt, ist man mit einer Operation auf der sicheren Seite. Nur gibt es im Leben

leider keine 100-prozentige Sicherheit. Selbst wenn Sie die Operation machen, können sich Krebszellen entwickeln. Angst ist aber ein schlechter Lebensbegleiter. Sie kann mehr Energien blockieren als Operationsnarben. Wenn Sie sich unsicher fühlen und nicht wissen, ob Sie sich richtig entschieden haben, würde ich Ihnen empfehlen, nochmals mit einer Frauenärztin zu sprechen. Vielleicht gibt es eine Ärztin in Ihrer Nähe, die pragmatisch und ganzheitlich an solche Themen heran geht. Ein Gespräch mit einer solchen Fachperson kann Klarheit geben.

Himalaya-Trekking

Ich nehme an einem HimalayaTrekking teil, das sehr anstrengend wird wegen der Höhe. Letztes Mal haben wir täglich fünf Liter gefiltertes oder abgekochtes Wasser getrunken. Enthält filtriertes oder abgekochtes Wasser noch Mineralien? Wie kann ich allenfalls die Nährstoffe ausgleichen?

L. H., Merlischachen

Die Mineralien gehen weder mit dem Katadyn-Filter noch mit dem Abkochen verloren. Beide Verfahren haben keinen Einfluss auf den Mineraliengehalt, sie dienen allein dem Zweck, Bakterien zu eliminieren. Das Problem einer solchen Tour ist vielmehr, dass aufgrund der Anstrengung und des Schwitzens mehr Mineralstoffe als sonst benötigt werden und der Stoffwechsel in dieser Höhe Höchstleistungen vollbringt. Sie könnten allenfalls einen Zusatz in das Wasser tun, um den erhöhten Bedarf an Mineralstoffen auszugleichen. Die Schüssler-Mineralsalz-Sportmischung wäre zum Beispiel ideal. Sie benötigen je eine Packung von den SchüsslerSalzen Nr. 3, Nr. 5 und Nr. 7. Auf einen Liter Wasser gibt man je 10 Tabletten. Diese lösen Sie direkt im Wasser auf und trinken davon. Sie brauchen nicht die gesamte tägliche Trinkmenge auf diese Weise zu bereichern. Es reicht, wenn Sie im Laufe des Tages einen angereicherten Liter Wasser trinken. Mit den Schüssler-Mineralsalzen unter-

stützen Sie die Zellatmung, die Leistungsfähigkeit und die Regeneration der Muskeln.

Brennende Fusssohlen

Ich leide tagsüber unter brennenden Füssen. Krankengymnastik, Spritzen, Einlagen oder Stosswellentherapie zeigten leider keinen Erfolg. Der Orthopäde rät mir zu einer Operation. Ist das sinnvoll?

A. W., Regensburg

Das Brennen der Fusssohlen kann auf einen überhitzten, übersäuerten Körper hinweisen. Es ist deshalb wichtig, dass Sie das Problem von innen her angehen. Von einer Operation würde ich Ihnen deshalb ganz klar abraten. Versuchen Sie als Erstes, das Verhältnis Fleisch und Getreide versus Gemüse und Früchte umzutauschen und auf basische Lebensmittel zu setzen. Das Fleisch und die Teigwaren werden zur Beilage, das Gemüse zur Hauptkomponente auf dem Teller. Besonders basenbildend sind Kartoffeln, getrocknete Feigen, Petersilie und grünes Gemüse. Von diesen Lebensmitteln sollten Sie täglich essen. Damit der Mineralstoffhaushalt wieder richtig in Schwung kommt, wäre es gut, wenn Sie im Fachhandel eine Basenmischung kaufen. Diese Produkte enthalten sämtliche Mineralstoffe und Vitamine, die der Körper zur Entsäuerung braucht. Verzichten Sie auf Zucker, Gebäck, Schweinefleisch und Wurstwaren. Auch Zigarettenkonsum und Alkohol führen zu einer Überhitzung und Übersäuerung des Körpers. Zudem haben die Genussmittel einen Einfluss auf die Blutzirkulation der Beine. Vielleicht wäre es auch gut, wenn Sie sich homöopathisch behandeln lassen würden. Mit dem richtigen homöopathischen Konstitutionsmittel können viele energetische Stauungen aufgelöst und die Selbstheilungskräfte wieder angeregt werden. Auch Akupunktur oder Fussreflexzonenmassagen können die Durchblutung der Beine und Füsse regulieren. u

im Ma lc an tone Süd te ss in

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Leben

Planetentrio am Abendhimmel

STERNGUCKER IM APRIL. Diesen Monat kann am Abendhimmel ein schönes Schauspiel bestaunt werden. Unser innerer Nachbarplanet Venus ist im Westen als markanter «Abendstern» sichtbar. Ab Mitte April erscheinen zusätzlich noch die Planeten Merkur und Mars knapp über dem Horizont. Besonders interessant wird diese Konstellation ab dem 20. April, wenn die sehr schmale zunehmende Mondsichel hinzukommt. In dieser Situation ist auch die dunkle Seite des Mondes zu sehen, die durch die Erde erhellt wird. Am 20. und 21. April steht der Mond noch innerhalb des Planetentrios. Danach wandert der Mond jeden Tag weiter in den Nachthimmel hinein und nimmt dabei stetig zu.

Andreas Walker

Strafen

bringt nichts

Was tun, wenn ein Kind lügt? Auf jeden Fall nicht dafür bestrafen, wie www.wissenschaft.de schreibt. Kanadische Forscher gaben Kindern im Alter von vier bis acht ein Spielzeug mit der Aufforderung, dass sie es nicht umdrehen dürfen – und liessen sie kurz allein. Trotzdem umgedreht haben es fast alle. Zugegeben haben dies vor allem aber jene Kinder, denen vorgängig gesagt wurde, dass die Wahrheit wichtig und richtig sei. Jene, die Angst vor einer Strafe hatten, schummelten viel eher. tha

Hobbyforscher gesucht

Nachdem die Universität Oxford unlängst Freiwillige gesucht hat, um mittels Fotos von Satellitenbildern Pinguine zu zählen, haben sich tausende eingeloggt und Pinguine, Jungtiere und Eier gezählt. Immer wieder ist die Wissenschaft angewiesen auf die Mitarbeit von Laien und diese helfen gerne. Deshalb haben nun verschiedene Schweizer Forschungsanstalten eine Website aufgeschaltet, wo Hobby-Naturforscher ihre Beobachtungen mitteilen können. Diese werden geprüft und können später in wissenschaftliche Arbeiten ein iessen.

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Das Buch

Der Wurm, mein bester Freund

Ohne Wurm geht nichts im Garten. Warum das so ist und weshalb man ihm Sorge tragen muss, erklärt der Engländer Ben Raskin in seinem Buch. Ein liebe- und fantasievoll gestaltetes Werk mit Collagen aus Fotogra en und Illustrationen, das ausgehend vom Wurm erklärt, wie Kompost entsteht und wie man selbst einen Kompost anlegt. Für Kinder und Erwachsene.

+ Fr. 24.90, Haupt Verlag

Foto: Andreas Walker |

Zeitbombe

Ein verwilderter Vergnügungspark – ein morbid-schönes Mahnmal. Er liegt in Pripyat, einer Stadt unweit des Unglücksorts der Atomkatastrophe von Tschernobyl. Obwohl die Region inzwischen touristisch ausgeschlachtet wird, lagert in den Wäldern noch immer viel gespeicherte Radioaktivität. Blätter, die kaum verrotten, spitzen die Situation zu.

Norwegische Wissenschaftler warnen vor Waldbränden, die kontaminiertes Material in die Atmosphäre bringen und die Strahlenbelastung ansteigen lassen. Nach grossen Waldbränden wurden bereits vor einigen Jahren höhere Cäsium-137-Werte nachgewiesen, wie www.scinexx.de schreibt. Aufgrund des Klimawandels müsse in Zukunft mit grösseren und häufigeren Feuern gerechnet werden. Die Forscher fordern, dass das ganze Gebiet besser vor Waldbränden geschützt wird. Doch gerade im Gebiet um Tschernobyl ist die Feuerwehr wesentlich weniger gut ausgerüstet als in anderen Regionen der Ukraine. tha

Fahrende Völker reisen zwischen Projektionen romantischer Sehnsucht, Ablehnung und Unverständnis. Vom Urkonflikt zwischen fahrendem und sesshaftem Sein.

Text: EVA ROSENFELDER Fotos: URS WALDER

Unendliche Reise

Ruedi Waser, Händler und Schleifer in Knonau.

Kennen Sie Carmen? Esmeralda? Sehen Sie dieses Urbild der Zigeunerin vor sich in ihrem roten Kleid? Ihr rabenschwarzes Haar flattert im Wind, sie tanzt zum Gesang und Klatschen braunhäutiger, schöner Menschen. Gypsies, Zigeuner, Roma sind es. Ihre Gitarren lassen die Luft vibrieren, ihre Geigen die Herzen schmelzen. Egal ob aus Spanien, dem Balkan, Russland oder Arabien, stets begleitet Musik diese Menschen. Die Klänge, die sie ihren Instrumenten entlocken, ihr feuriger, manchmal melancholischer Gesang wecken Sehnsucht und Leidenschaft. Doch was haben diese schwelgerischen Bilder aus Literatur und Folklore mit dem Alltag und dem Schicksal jener Roma und Fahrenden zu tun, die als Verlierer der Gesellschaft seit Menschengedenken aufgrund ihrer Kultur diskriminiert, verfolgt und umgebracht worden sind?

Fremd geblieben

Bis vor Kurzem wurde der Ausdruck Zigeuner tunlichst vermieden und galt vor allem in Deutschland und Österreich als beleidigend. Wo Nationalsozialisten Hundertausende Roma als Zigeuner und Vaganten vernichteten, lehnten viele ehemals Verfolgte diese Bezeichnung ab. Heute aber bezeichnen sich Roma, Sinti, Lovara, Kalderasch, Lalleri, Manouches, Jerli und Jenische zum Teil selber mit Stolz als Zigeuner und haben sich diesen Namen sogar als Sammelbegriff zu eigen gemacht. Doch die Zigeuner gibt es trotzdem nicht. Viel mehr sind sie eine heterogene Gruppe mit sehr unterschiedlichen Kulturen, die nicht über einen Kamm geschert werden können und das selbst auch nicht wollen.

Obwohl diese fahrenden Gruppen seit Jahrtausenden mitten unter uns und bis über Europa hinaus in alle Welt verstreut leben, sind sie uns fremd geblieben. In der Schweiz leben 35 000 Jenische, davon 3000 bis 5000 auf Rädern. «Wir sind Eidgenossen», sagt Claude Gerzner, Mitbegründer der Bewegung der Schweizer Reisenden, die im Frühling 2014 medienwirksam mit einer Grossdemonstration auf die Anliegen der jungen Jenischen und auf die fehlenden Standplätze aufmerksam gemacht hat. «Wir arbeiten wie alle Schweizer, zahlen Steuern, leisten Militärdienst.» Typischerweise betreiben Fahrende sogenanntes «ambulantes» Gewerbe wie das Hausieren mit Haushaltartikeln und teilweise selbst angefertigten Produkten, zum Beispiel Korberwaren, erledigen Reparatur­, Unterhalts­ und Renovationsarbeiten, so zum Beispiel das Schleifen von Scheren und Messern, betreiben Handel mit Antiquitäten und Recyclingwaren oder sie arbeiten als Artisten und Schausteller. Aber auch das Internet ist prädestiniert für Fahrende, vor allem für die junge Generation. So verdient der Neffe von Claude Gerzner einen Teil seines Auskommens beispielsweise mit der Entwicklung von Apps, wie der «Tages­Anzeiger» in einem Porträt schrieb.

«Der einzige Unterschied ist, dass wir auf Rädern leben», formuliert es Claude Gerzner. Was es heisst, nicht ganz den gängigen Konventionen zu entsprechen, erfuhr er am eigenen Leib. 1968 geboren, ist Claude Gerzner eines der letzten Opfer der Pro­Juventute­Aktion «Kinder der Landstrasse». Unzählige Kinder wurden zwischen 1926 und 1973 ihren Familien entrissen, fremdplatziert, Frauen wurden zwangssterilisiert und Männer interniert. Erst anfangs der 1970er­Jahre ankerkannte man die Jenischen als Schweizer Minderheit – die Aufarbeitung des Geschehenen aber dauert bis heute an. Auch Claude Gerzner wurde seiner Familie entrissen und blieb bis 1986 im Heim verwahrt. «Meine Eltern haben sich immer wieder bemüht, mich zurückzuholen.» Doch man habe ihn mit Handschellen aus dem «Rotl» (jenisch für Wohnwagen) abgeholt und ins Heim zurückgebracht. Aber er schaut vorwärts, will vor allem seinen Kindern ein jenisches Leben ermöglichen. «Es geht auch um das Bewusstsein der Bevölkerung, dass wir ein Recht haben, unsere Kultur zu leben. Wir sind nicht nur von April bis Oktober jenisch, sondern immer.» Das grösste Problem stelle die sehr tiefe Anzahl der Standund Durchgangsplätze für Fahrende dar, auf denen sie sich im Winter, respektive während der Reisezeit im Sommer aufhalten dürfen. «Ohne geeignete Plätze können wir Fahrenden unseren traditionellen Lebensstil nicht mehr leben. Diskutieren, so wie der Bund es aktuell vorschlägt, aber erst in drei Jahren konkret werden, das hilft uns wenig», sagt Gerzner, «wir brauchen heute genug Standplätze, sonst stirbt unsere Kultur aus.»

Händler und mittellose Bauern

Aufgrund der jenischen Sprache, die jiddische und rotwelsche Elemente enthält und aus verschiedensten Sprachentlehnungen besteht, vermutet man auf eine Herkunft der Jenischen als fahrende Händler und mittellose Bauern. Von den Roma werden sie nicht als ihresgleichen anerkannt, da sie kein Romanes sprechen. Heimisch geworden sind in der Schweiz auch einige Hundert Sinti mit fahrender Lebensweise, die von den Jenischen als Manische bezeichnet werden. Sie gehören der ältesten Teil­Ethnie der Roma an, die vor 600 Jahren in deutsches Gebiet zugewandert ist. Viele von ihnen flüchteten im Zweiten Weltkrieg vor den Gräueln der Nazi in die Schweiz. So auch Nuni Birchlers Grossmutter, die als einzige Überlebende ihrer Sippe aus dem Konzentrationslager fliehen und die Grenze überqueren konnte. «Von ihr habe ich meine Stimme geschenkt bekommen», sagt die SintizaSängerin Nuni. Für ihre Lieder lässt sie sich von der Natur inspirieren, «von der Melodie des wachsenden Grases». Mit dem Bündner Liederpoeten Walter Lietha hat sie 2003 eine CD produziert, die einmal mehr von der Musikalität dieses Volkes zeugt («I dschuchani jag», Narrenschiff Label). Doch für ein aktuelles Gespräch ist die Reisende nicht auffindbar. «Fahrende hinterlassen keine Spuren», sagt Lietha, der sie auch aus den Augen verloren hat, sich jedoch gewiss ist, sie wiederzusehen.

Jede Gruppe hat eigene Sitten. In der Entwicklung von Lebensstrategien haben fahrende Völker eine wahre Meisterschaft entwickelt, die sich in vielen Varianten zeigt. «Zwar sind wir alle Fahrende und Reisende, aber jede Gruppe hat ihre eigenen Sitten und ihre eigene Sprache. Roma haben ganz andere Ansprüche an einen Platz.» Roma und Sinti haben sehr strenge Stammesregeln und eine strikte Sozial­ und Geschlechterordnung, wobei die Sippenloyalität eine grosse Rolle spielt. Sie konn­

ten sich trotz des enormen Anpassungsdruckes über Jahrhunderte hinweg bis heute ihre Eigenständigkeit bewahren. Man schätzt, dass heute um die 80 000 sesshaft gewordene Roma in der Schweiz leben. Ein Grossteil dieser Minderheit ist unsichtbar und hat sich in die Schweizer Mehrheitsgesellschaft integriert. Ihm seien keine «einheimischen» Roma auf Rädern bekannt, sagt Claude Gerzner. «Wir begegnen nur Transitfahrenden. Dass wir mit ihnen die Plätze nicht teilen wollen, hat überhaupt nichts mit Rassismus zu tun, wie manche es uns vorwerfen. Diese ausländischen Roma haben eine völlig andere Kultur. Wir Jenischen haben schon genug Probleme, im eigenen Land akzeptiert zu werden. Die Transitfahrenden halten kurzfristig auf unseren wenigen Standplätzen an, lassen Dreck liegen, zahlen manchmal die Miete nicht, machen Lärm und Theater.» Es gebe Gruppen von Roma, die zum Beispiel traditionell keine Toilettenanlage benutzen, weil es als «palecido», als unrein gilt und sie auf dem Weg zur Toilette nicht gesehen werden wollen. Ob diese Erklärung jenen erbosten Landwirten genügen wird, die ihre Felder nach einer RomaHochzeit von Exkrementen und Abfällen übersät wiederfanden?

«Die wenigsten Durchgangsplätze, welche Gemeinden anbieten, sind für Roma geeignet», sagt Gerzner. Das verschärfe die Platzproblematik und Konkurrenz untereinander. Es brauche auch für Transitfahrende mehr passende Durchgangsplätze.

Kein Bedürfnis nach Besitz

Oft ist eine Annährung nicht einfach. Ob Roma, Sinti oder Jenische: Viele verschweigen gegenüber den «Gadsche» (NichtRoma) ihre Herkunft, geben ihre Traditionen nicht preis, so wie sie auch ihre Geschichte niemals aufschreiben würden. «Fahrende haben eine andere Sichtweise des Lebens», sagt Musiker Walter Lietha. «Besitz und Macht bedeuten ihnen nichts. Was war, gibt es nicht für sie. Der Holocaust war. Schreckliches ist geschehen. Doch die meisten von ihnen sprechen nie mehr darüber. Eine Wiedergutmachung verlangen sie nicht. Wie soll eine Wiedergutmachung überhaupt möglich sein?»

Im uralten Konflikt zwischen dem fahrenden und dem sesshaften Sein sieht Lietha das Gleichnis von Kain und Abel, den beiden Brüdern aus dem Alten Testament: Während Bauer Kain im Schweisse seines Angesichts die Erde beackert, sammelt Hirte Abel, was es zu finden gibt, singt mit den Vögeln und jubelt in den Tag. Diese Leichtigkeit des einen, löse Missgunst und Neid des anderen aus. Dass die Fahrenden kein Bedürfnis nach Besitz haben und keinen Ehrgeiz, sich «hinaufzuarbeiten», sei den Sesshaften unverständlich. Ihr Dogma sei der Schutz von Besitz. «Ein König bestimmte sein Volk durch Grenzen, Lehnherren liehen Geld aus: Machtfaktoren, die sich bis heute erhalten haben», sinniert Lietha. «Die Fahrenden aber tragen das planetarische Masssystem in sich, das Naturrecht. Ihr einziges Ziel ist es, frei zu bleiben. Sie sind eng verbunden mit den Kräften der Erde und der Elemente. Sie brauchen jeden Tag das Feuer, das sie seit jeher kunstfertig beherrschten als Schmiede oder im Glockenguss, weshalb sie stets gern gesehene Handwerker waren – und sind. Die Art, wie sie sich am Kompass des Lebendigen orientieren, grenzt für die Sesshaften an Magie, beunruhigt und fasziniert sie gleichzeitig, die so sehr darum bemüht sind, Leib und Leben zu sichern und zu versichern.» u

HANDWERK / Louis Birchler, Schleifer und Schirmflicker, Schlieren. / Andi Schürch und Sohn Roman machen Treichel auf freiem Feld, Sissach.

«Es geht auch um das Bewusstsein der Bevölkerung, dass wir ein Recht haben, unsere Kultur zu leben. Wir sind nicht nur von April bis Oktober jenisch, sondern immer.» Claude Gerzner

Roma Jenische Sinti Lovara Kalderasch

Lalleri Manouches Jerli

FAHRENDE / Deutsche Roma auf Durchreise in Effretikon. / Durchgangsplätze in Sissach (links) und Pfäffikon SZ. / Schweizer Sinti Tschavo Minster, Musiker und Handwerker.

FOTOGRAF / Urs Walder fotografierte Fahrende in der Schweiz zwischen 1987 und 2005. Der Bildband «Nomaden in der Schweiz» kann direkt bei Ihm bestellt werden.

Zigeuner

+ Bis vor Kurzem haftete dem Wort etwas Belei digendes und Abwertendes an –und tut es in manchen Ohren wohl immer noch. Doch heute bezeichnen sich Roma, Sinti, Jenische und Manouches selbst und mit stolz als Zigeuner. Die Zigeuner gibt es aber nicht – sie sprechen unterschiedliche Sprachen, haben verschiedene Kulturen und Traditionen und grenzen sich selbst untereinander ab. Der gemeinsame Nenner sind das Misstrauen und die Ablehnung, die Zigeuner seit jeher von Sesshaften zu spüren bekommen. Die gemeinsame Herkunft aller Zigeuner-Gruppen vom indischen Subkontinent, wie sie all gemein vermutet wird, wird von Historikern als Mythos bezeichnet.

+ Roma wird oft als Überbegriff für alle Fahrenden verwendet, die Romanes sprechen. Die Sprache weist auf eine Völkerwanderung hin, die von Indien gegen Osten führte. Romas gibt es in ganz Europa, der Türkei und auch in den USA und Brasilien. Es wird geschätzt, dass heute um die 80 000 sesshaft gewordene Roma in der Schweiz leben.

+ Jenische sprechen kein Romanes, sondern jenisch, eine Sprache mit Lehnwörtern aus dem Jiddischen, Rotwelschen und Romanes. Ihre Herkunft vermutete man als fahrende Händler und mittellose Bauern. In der Schweiz leben rund 35 000 Jenische, 3000 bis 5000 sind nicht sesshaft. Jenische bezeichneten sich einst selbst, als «Leute, die nirgends eine Nieder lassung haben».

+ Sinti gelten als die am längsten im europäischen Raum lebende Gruppe Fahrender. Sie grenzen sich von Roma-Gruppen ab. Umgekehrt auch (siehe Haupttext).

+ Lovara Eine weitere Untergruppe, die sich teilweise bewusst nicht als Roma bezeichnet.

+ Kalderasch Die Bezeichnung stammt vom rumänischen «Căldărar», was Kessel bedeutet. Diese Gruppe war einst als Kupferschmiede unterwegs.

+ Lalleri Diese kleine Teilgruppe stammt ursprünglich aus Böhmen und Mähren und nennt sich auch Lallara Sinti.

+ Manouches Das Wort ist abgeleitet aus dem Romanes und bedeutet Mensch. Viele in Frankreich lebende Roma nennen sich so. Jenische bezeichnen fahrende Sinit als Manouches.

+ Jerli Eine weitere Teilgruppe, die vorwiegend in Ländern der ehemaligen Sowjetunion lebt.

Leben Remo Vetter

Launisch

Ob als Gärtner oder Spaziergänger:

Der April verlangt einem mit seinen sprichwörtlichen Wetterkapriolen einiges an Flexibilität ab. Doch zum Glück gibt es auch feste Werte: der erste Rasenschnitt und die erste Rhabarber-Wähe.

Text: REMO VETTER

APRIL, APRIL, der macht was er will. Bei uns auf knapp 1000 Metern über Meer ist der April ein schwieriger Monat. Einerseits gibt es schon viele sehr schöne, sonnige Tage, an denen sich Gartenarbeiten erledigen lassen, andererseits kann es schnell wieder sehr kühl und frostig werden. Das typisch wechselhafte April-Wetter mit Regen, Wind, Sonne und teilweise Schnee kann uns einen Strich durch die Rechnung machen. Viele Gartenarbeiten sind deshalb in dieser Zeit sehr wetterabhängig.

NÜTZLINGE FÖRDERN. Das Frühjahr ist eine gute Zeit, um sich der Nützlinge anzunehmen; jenen Tierchen, die mithelfen, die Gartenarbeit etwas einfacher zu machen. Der bekannteste und vielleicht auch beliebteste Nützling ist der Marienkäfer, der täglich an die Hundert Blattläuse vertilgen kann. Weitere wichtige, natürlich vorkommende Schädlingsvertilger sind Florfliegen, Schlupfwespen, Schwebfliegen und viele andere. Auch Bienen und Hummeln sind wichtige Nützlinge im Garten, denn sie sorgen für die Befruchtung der Obstgehölze. Wer Nützlinge fördert und schont, hat weniger Probleme mit Schädlingen und reichere Ernten. Damit sich Nützlinge wohlfühlen im Garten brauchen sie einen möglichst vielseitigen Lebensraum: Besonders frühjahrsblühende Pflanzen wie Narzissen, Traubenhyazinthen und Schlehen locken die Tiere schon frühzeitig in den Garten. Später machen blühende Kräuter und

Gewürzpflanzen wie Kümmel, Beifuss, Liebstöckel und Fenchel sowie einjährige Blütenpflanzen wie Ringelblume, Bienenfreund oder Schmuckkörbchen Ihren Garten für Nützlinge attraktiv.

Doch die Nützlinge allein können nicht die ganze «Schädlingsabwehr» übernehmen. Um den Garten vor Kohlfliegen, Rüeblifliegen, Kohlweissling, Blattläusen und vielen anderen lästigen Störenfrieden zu schützen, sind Gemüsenetze und -vliese, wenn man sie sofort nach dem Auspflanzen über die Pflanzen legt oder sie über Tunnelgestelle spannt, eine gute Sache. Seitlich und an den Enden müssen sie gut abschliessen. Man kann zum Beispiel mit Erde befüllte Säckchen auf die Ränder stellen, um das Eindringen der Schädlinge zu verhindern. Die Netz- und Vliesmaterialien sind leicht und ausreichend wasserund luftdurchlässig, so- dass sie bis zur Ernte auf dem Beet bleiben können.

Die Voraussetzung für einen guten Obstertrag ist eine Befruchtung der Blüten. Für die Bestäubung der meisten Kern- und Steinobstarten sorgen vor allem Hummeln und Bienen. Sie benötigen den Pollen einer anderen Sorte der gleichen Art zu ihrer Befruchtung. Die meisten Beerenobstarten können sich selbst befruchten. Findet dennoch eine Fremdbefruchtung wie bei Apfel- oder Kirschbäumen statt, fällt der Ertrag höher aus. Eine Befruchtung durch eine andere Sorte ist nur möglich, wenn im eigenen Garten oder in der Nachtbarschaft im Umkreis von etwa 500 Metern entsprechende Be-

REMO VETTER

wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.

fruchtersorten vorhanden sind, die zur gleichen Zeit blühen.

BEEREN SETZEN. Wenn Sie im Herbst keine Himbeeren, Heidelbeeren oder Johannisbeeren setzen konnten, haben Sie jetzt im April die Möglichkeit, dies nachzuholen. Die Ernte wird allerdings nicht so ertragreich ausfallen. Im nächsten Jahr dürfen Sie aber mit dem vollen Ertrag rechnen. Wenn Sie Erdbeeren in Ihrem Garten pflanzen wollen, dies aber noch nicht getan haben, wird es jetzt Zeit. Kaufen Sie kräftige Erdbeerpflanzen im Fachhandel oder auf dem Wochenmarkt. Bevor die ersten Pflanzen in den Garten gesetzt werden, müssen die Beete vorbereitet werden. Zuerst sollten alle Unkräuter vollständig entfernt werden. Danach wird der Boden mit der Hacke gelockert. Anschliessend wird gut verrotteter Kompost ausgebracht. Grober, nicht vollständig verrotteter Kompost würde Gerbstoffe abgeben, die das Wachstum junger Keime und Pflanzen verlangsamen oder sogar verhindern könnten. Weiterer Dünger sollte nur sehr sparsam eingesetzt werden. Zu viel Dünger in der Anpflanzphase kann sich negativ auswirken. Wir arbeiten seit Jahren nur noch mit reifem Kompost, Gründüngungen und Pflanzenauszügen aus Beinwell und Brennnessel zur Stärkung der Pflanzen und sparen so viel Zeit und Geld.

STAUDENZEIT. Der April ist auch eine gute Pflanzzeit für Stauden wie bei-

spielsweise Rhododendren. Bevor Sie die Stauden in das vorbereitete Beet pflanzen, stellen Sie diese mit dem Wurzelballen etwa 30 Minuten in Wasser. Nach der Wässerung wird die Staude so eingepflanzt, dass der Wurzelballen mit der Erdoberfläche abschliesst. Ideal ist eine Zugabe von Kompost und Hornspänen. Ältere Stauden können geteilt werden. Dies fördert das Wachstum und dient der Vermehrung von Stauden. Die gewonnenen Teile werden separat wieder eingepflanzt.

OH RHABARBER! Der Rhabarber ist eine der ersten Pflanzen, die wir ernten können. Die Erntezeit dauert von April bis Juni. Viele Gärtner schneiden bei der Ernte die Rhabarberstiele einfach an den Enden ab. Dadurch riskiert man, dass die Schnittstellen faulen und so die Wurzel schädigen. Die richtige Methode zur Ernte von Rhabarber ist das Herausdrehen aus dem Wurzelstock. Rhabarberblätter können auf den Kompost gegeben oder zum Abdecken von Flächen verwendet werden, die erst in einigen Wochen bepflanzt werden. Dadurch wird das Wachstum von Unkräutern verlangsamt. Die Blätter verrotten nach einiger Zeit und geben dem Boden wichtige Nährstoffe zurück.

Nährstoffe gibt es auch für uns: Rhabarber hat einen hohen Gehalt an Kalium und dieses fördert den Nährstofftransport in die Zellen. Zudem hat Rhabarber auch eine blutreinigende Wirkung. Der Rhabarber ist also wie geschaffen, um den Körper im Frühling wieder auf Vordermann zu bringen. Für mich sind die Stangen aber vor allem einfach ein kulinarischer Genuss: Wie freue ich mich, endlich wieder eine saftige, frisch gebackene Rhabarber-Wähe geniessen zu können. u

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Gartenarbeiten im April

ALLE GERÄTE vor dem ersten Einsatz überprüfen. Sind diese noch funktionstüchtig?

ENTFERNEN der letzten Winterabdeckungen und Beete aufräumen. Haben Sie Ihre Pflanzen im Herbst mit einer Mulchschicht oder Laubschicht vor dem Frost geschützt, dann sollten Sie diese Schicht nun entfernen. Erwärmt die Frühlingssonne die Beete, dann würde sie durch diese Schicht nicht sehr weit vordringen können.

FRÜHBLÜHENDE STRÄUCHER zurückschneiden und Jungtriebe von Kletterern anbinden.

Mitte/Ende April beginnt die RASENMÄHSAISON: Sie können im April also ruhig schon einmal den Rasen mähen. Laub, das noch vom Herbst oder Winter auf den Rasenflächen liegt, wird dabei gleich noch mit aufgenommen und gehäckselt. Das ist ein guter Dünger.

Anlegen von neuem Rasen. Kahle Stellen

auffüllen und den alten Rasen belüften. Es ist wichtig, dass Sie den Rasen nicht zu spät aussäen. Grosse Hitze kann ihn nämlich im Wachstum beeinträchtigen. Regelmässig wässern.

AUF BRACHFLÄCHEN Gründüngerpflanzen wie Senf, Leguminosen, Bienenweide säen, überwinterte Gründüngerpflanzen in den Boden einarbeiten.

GEMÜSE wie Salat, Blumenkohl, Kohlrabi, Bleichsellerie und Knollenfenchel unter Glas oder Folie aussäen. Machen Sie sich am besten einen Mischkulturplan für Ihr Gemüsebeet.

DIE ZWIEBELN der Herbstblüher kommen jetzt in die Erde. Die Zwiebeln sollten dabei doppelt so tief in die Erde gelegt werden, wie sie dick sind. Achten Sie beim Pflanzen darauf, dass Sie die Zwiebeln richtig herum in die Erde stecken. Meist ist nämlich nur durch die kleinen Wurzeln erkennbar, wo bei den Zwiebeln oben und unten ist. Bedecken Sie

die Blumenzwiebeln anschliessend am besten mit humusreicher Erde. Wenn Sie frühzeitig in den Genuss FRISCHER KRÄUTER kommen wollen, wie beispielsweise Melisse, Estragon, Thymian, Majoran und Basilikum, dann sollten Sie diese seit dem März vorziehen. Auch können jetzt Rotkohl, Chinakohl und Blumenkohl in Töpfen auf der Fensterbank vorgezogen werden. Nach dem letzten Frost, werden die Setzlinge dann im Mai ins Freiland umgesetzt. Manche Blumenkohlsorten können aber auch schon im April direkt ins Freiland gesät werden. Ab Mitte des Monats kann man damit beginnen, Fenchel auf der Fensterbank vorzuziehen. DIE VORGEZOGENEN PLÄNZCHEN werden dann Mitte Juni ins Freiland gesetzt. Ab Mitte April Zucchini vorsähen oder ab Mitte Mai direkt ins Freiland säen. Ende April kann damit begonnen werden Gurken vorzuziehen.

Leben Remo Vetter
Inserate

Wie

funktionieren

wir Menschen wirklich?

Erkennen Sie die Zusammenhänge und Auswirkungen zwischen Mensch, Technik und Natur. Lernen Sie, sich, Ihre Umwelt und die energetischen Flüsse wahrzunehmen, zu messen, deuten und kontrollieren. Welche «elektrobiologischen» Auswirkungen haben Wasser, Quantenphysik, Geometrie der Schöpfung, Bio-Medizin, geopathogene Zonen sowie elektrische/magnetische Felder und Kriechströme auf uns Menschen, die Natur und Tiere? Sie werden erkennen, dass wir vieles selber steuern können. Dieses neue Wissen wird Sie im Alltag faszinieren. Start des spannenden Lehrganges am 14./15. April 2015 + Mehr Infos unter www.spini.ch

Fasten – so natürlich wie das Essen

Neue Forschungen zu den Geheimnissen für ein gesundes und langes Leben, neben anderen durch Valter Longo von der University of Southern California, USA, zeigen: Fasten ist im Lebensplan der Menschheit sozusagen eingebaut. Wir kommen mit einem vorübergehenden Nahrungsverzicht nicht nur sehr gut zurecht; Fasten be deutet in aller Regel auch eine Regeneration für Körper und Geist in vielerlei Hinsicht und mit eindrücklichen Resultaten.

In unseren Fastenferien zu verschiedenen Terminen und unterschiedlichen Orten geniessen Sie eine kompetente und herzliche Begleitung, die Sie im Tagesablauf betreut, ohne Ihren Freiraum einzuschränken.

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Authentische Ayurveda-Kuren in Deutschland

Panchakarma gilt als das Herzstück des Ayurveda, der traditionellen Heilkunde Indiens. Die intensive Reinigungskur dient der Gesundheitsvorsorge ebenso wie der Behandlung konkreter Beschwerden. Im Rosenberg Ayurveda Gesundheitsund Kurzentrum finden seit über 20 Jahren Panchakarma-Kuren unter medizinischer Leitung statt. Die Therapien aus Öl-Massagen, Kräuterpräparaten und ausleitenden Verfahren werden individuell auf den Patienten abgestimmt.

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Weisser Zauber

Im Frühling

gibt es kaum etwas, das Herzen auf so simple Art leichter macht wie eine Wanderung inmitten einer Landschaft blühender Kirschbäume. Je nach Lage und Wetter beginnt die Saison

schon Ende März oder erst Anfang Mai.

Text: PHILIPP BACHMANN (Bearbeitung Tertia Hager)

BLUSTFAHRTEN INS BASELBIET gehörten früher zu den bevorzugten Sonntagsvergnügen der älteren Generation. Wenn im Frühling die Kirschbäume ihre schneeweissen Blüten entfalteten, fuhren die Seniorinnen mit ihren Gatten carweise auf den Tafeljura, erfreuten sich an der hellen Blütenpracht und genossen ein feines Mittagessen in einer Landbeiz. Heute sind Carfahrten ins Kirschenland nicht mehr so gefragt wie früher. Doch die Faszination der blühenden Obstbäume ist geblieben. Und ist es nicht ohnehin am Schönsten, die weisse Pracht bei einem Spaziergang oder einer Wanderung zu geniessen? Im Aargauer Fricktal und im Baselbieter Tafeljura gibt es etliche längere und kürzere Wanderwege entlang der blühenden Kirschbäume. Die sanften Jurahänge bieten der Kirsche ideale Bedingungen. Kirschbäume bevorzugen leichten, kalkhaltigen Mergelboden, wie er im Jura häufig vorkommt. Anfang des 20. Jahrhunderts machte der Kirschenanbau bei vielen Bauern einen wesentlichen Teil des Einkommens aus.

NASCHEN ERLAUBT. Im Fricktal lädt beispielsweise der 5,5 Kilometer lange «Chriesiwäg» zu einer Rundwanderung inklusive Informationstafeln und offizieller Nascherlaubnis –von markierten Bäumen dürfen Früchte probiert werden (www.jurapark­aargau.ch). Wer das Wandern auf geteerten Strassen nicht scheut, wird Gefallen an der Baselbieter Wanderung von Zeglingen nach Gelterkinden finden. Beim Ausflug in diese wunderbare Kulturlandschaft muss man jedoch längere Hartbelagstrecken in Kauf nehmen. Die Wanderroute führt zuerst steil hinauf zum Aussichtspunkt Zigflue, von wo man einen prächtigen Überblick über die Felder und Wälder und einige der schönsten Dörfer des Oberen Baselbiets erhält. Danach steigt man an der nördlichen Bergflanke hinunter nach Oltingen. Das schmucke Dörfchen liegt inmitten von Kirschbäumen harmonisch eingebettet zwischen sanften Wiesenhängen. Die Kirche aus dem 13. Jahrhundert bildet zusammen mit dem markanten Pfarrhaus, der Pfarrscheune, dem Beinhaus und dem ummauerten Friedhof ein eindrückliches Ensemble. Noch berühmter sind die spätmittelalterlichen Fresken im Innern der Kirche, welche das Jüngste Gericht darstellen und erst 1956 dank dem Spürsinn

des Dorflehrers Weitnauer bei einer Renovation entdeckt worden waren.

Auch Anwil, das nächste Ziel der Wanderung, gehört auf die Liste der schönsten Baselbieter Dörfer. Die beste Sicht auf den alten, kompakt gebauten Dorfteil hat man von der südlichen Anhöhe, die auf dem Flursträsschen von Oltingen kurz vor Anwil erreicht wird. Schön gestaffelt, Giebel hinter Giebel, stehen die alten Mehrzweckhäuser am Gegenhang. Charakteristisch für das Baselbieter Haus ist der «Knick» im Satteldach, die sogenannte Würgi. Diese Knickung im unteren Teil des Daches brachte mehr Licht in die Posamenterstuben. Denn von vielen Bauernfamilien des Oberbaselbiets wurden im 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts kunstvolle Seidenbänder – sogenannte Posamenten – in Heimarbeit hergestellt. Die Fortsetzung der Wanderung führt hinunter ins schmale Ergolztal mit zwei Weiherbiotopen und gleich wieder hinauf auf die Tafeljurafläche von Wenslingen.

GESCHÜTZTES ORTSBILD. Auch dieses Dorf ist im Bundesinventar der geschützten Ortsbilder verzeichnet und weist eine Reihe stattlicher Bauernhäuser auf. Doch die Umgebung von Wenslingen sieht seltsam leer aus; eine weite, fast baumlose Ebene zieht sich bis Oltingen hin. Moderner Ackerbau und Bäume passen eben nicht gut zusammen. Kompensiert wird diese Baumarmut durch das Grossholz, den prächtigen Buchen­Eichen­Wald, der sich auf der Juratafel zwischen Wenslingen und Ormalingen ausbreitet und die Ostflanke des Eitals bei Tecknau bedeckt. In Gelterkinden schliesslich lohnt es sich, noch einen Abstecher in die schönen Quartiere beim Römerweg zu machen. Der Bahnhof ist von dort in rund 15 Minuten erreichbar. u

Wanderinfos

Blustwanderung im Baselbiet

AUSGANGSPUNKT

Mit dem Zug nach Gelterkinden, dann mit dem Postauto nach Zeglingen, Oberdorf.

ENDPUNKT

Mit dem Zug ab Gelterkinden nach Basel oder Olten.

WANDERZEIT

3 ¾ Stunden

HÖHENDIFFERENZ

400 m Aufstieg

620 m Abstieg

ROUTE

Von Zeglingen Oberdorf gemäss Wegweiser vorerst auf einem Teersträsschen, nach dem obersten Bauernhof auf Feldwegen und teilweise sehr steilen Waldpfaden hinauf zur Zigflue. Beim Wegweiser nach links auf einem nicht markierten

Pfad zum Aussichtspunkt Zigflue (P. 759). Auf demselben Pfad zurück, am Wegweiser vorbei und kurz danach links über den felsigen Hang abwärts, dann durch den Wald und die Obstbaumwiesen nach Oltingen. Nun auf der Strasse Richtung Anwil, nach 200 Metern nach rechts auf ein wenig befahrenes Flursträsschen und hang-parallel am Reizackerhof vorbei nach Anwil. Beim Dorfbrunnen gemäss Wegweiser die Dorfstrasse hinauf und dann ins schmale Ergolztal hinunter. Die Hauptstrasse überqueren, am Talweiher vorbei, den Gegenhang hinauf und auf Wiesenund Feldwegen über den Tafeljura nach Wenslingen. Dann der Hauptstrasse nordwärts

Anwil. Eines der schönsten Baselbieter Dörfer.

❞ Charakteristisch für das Baselbieter Haus ist der «Knick» im Satteldach, die sogenannte Würgi. ❞

folgen bis zur scharfen Linkskurve unten im Wald; dort auf einem markierten Pfad schräg aufwärts zur Geländekante und dieser Kante folgen. Vor dem Gehöft Ärntholden nach links und gemächlich abwärts nach Gelterkinden oder geradeaus und steil hinunter nach Ormalingen (Postautohaltestelle).

KARTEN

Landeskarte 1: 25 000, 1088 Hauenstein, 1069 Frick, 1068 Sissach

Landeskarte 1: 50 000, 224 T Olten, 214 T Liestal.

RESTAURANTS

Oltingen: Spielhof, Schlafen im Stroh, Telefon 061 991 94 16, www.erlebnis-spielhof.ch

Restaurant Ochsen, Tel. 061 991 03 10; Restaurant Traube, Tel. 061 991 09 06, www.traube-oltingen.ch

Anwil: Restaurant Jägerstübli, Tel. 061 991 06 18, www.jaegerstueblianwil.ch

Restaurant Reblaube, Tel. 061 991 01 27

Wenslingen:

Restaurant Dorfbeizli, Tel. 061 991 02 11; Restaurant Rössli, Tel. 061 991 03 02

Gelterkinden: diverse Lokale.

VARIANTEN

Von Anwil durch das Ergolztal via Rothenfluh und Ormalingen nach Gelterkinden: etwas kürzer, aber viel Asphalt und im letzten Abschnitt dicht besiedelt. Von Wenslingen in einer halben Stunde hinunter zum Bahnhof Tecknau.

INFORMATIONEN www.basellandtourismus.ch

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In welcher Farbe blühen die Kirschbäume im Baselbiet?

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Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt; der Rechtsweg ist ausgeschlossen. So nehmen Sie am Wettbewerb teil: Mit unten stehendem Bestellcoupon oder gratis im Internet unter www.natuerlich-online.ch/wettbewerb

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Lösung des Rätsels aus dem Heft 3-2015

Gesucht war: Hexentrank

Über den Gartenhag

«natürlich» 03-15

In der März-Ausgabe von «natürlich» werden Tipps gegeben, wie man gegen Schnecken vorgehen kann. Es wird geraten, morsche Bretter oder Rhabarberblätter auszulegen, da sich die Schnecken dann darunter verstecken. Das, denke ich, ist ein hilfreicher Tipp. Allerdings bin ich überhaupt nicht damit einverstanden, die Schnecken danach zu töten. Ein Garten ist ja ein Ort der Natur, und da sollte man nicht unschuldige Tiere töten.

Aiyana Bissegger, per Mail

Teures Pulver «natürlich» 02-15

Sinnvoller Einsatz von Schneekanonen?

Jede Schneekanone sollte dazu verpflichtet werden, im Sommerhalbjahr Gletscher zu beschneien.

Daniel Wuillemin, Remigen

Frisch verliebt!

«natürlich 02-15

Wir armen Frauen! Männer im reifen Alter finden nach einer gescheiterten Ehe nicht nur rascher wieder eine Partnerin, sie können auch auf ein grösseres «Angebot» zurückgreifen: Denn das Muster alter Mann/junge Frau funktioniert auch bei über 60-Jährigen. Die Männer können also wählen zwischen einer jüngeren und einer gleichaltrigen oder gar

Leserbriefe

Neues Kleid «natürlich» 03-15

LPersönlicher Biorhythmus

Zeigt die Summe der Kräfte in Körper-Seele-Geist. Mehrfarbig, Kalenderform, Taschenformat, 12 Monate Fr. 36.–. Bitte Geburtsdaten an: Hermann Schönenberger, Churerstr. 92 B, 9470 Buchs SG Telefon 081 740 56 52, bioschoen@bluewin.ch

älteren Frau. Wir Frauen hingegen – so der Artikel – müssen geduldig sein, länger warten – und dann jene Exemplare «erben», die keine jüngere Frau bekommen haben. Zum Glück haben unsere Kinder uns gelehrt, geduldig zu sein und zum Glück können wir neben einer Berufsarbeit auch noch den Haushalt erledigen. Denn offenbar ist es auch so, dass Männer sich das wünschen, was sie in langen Ehejahren hatten: eine Hausfrau. Schöne Aussichten!

Katharina Müller, Winterthur

Mythos Milch

«natürlich» 12/01-15

Einen wichtigen Aspekt vermisste ich, nämlich das Thema Homogenisation. Mit rund 200 Bar Druck werden die Fetttröpfchen verkleinert, so dass sie nicht mehr zusammenfliessen und somit auch keine Fettschicht mehr auf der Milch bilden können. Fast jede Milch ist heute homogenisiert, Milch vom Bauer und Demeter-Milch ausgeschlossen. Eine Arbeit des Götheanums hat vor einigen Jahren gezeigt, dass die Homogenisierung der Milch deren Vitalqualität stärker beeinträchtigt als das Erhitzen. Das weiss leider fast niemand, deshalb nehmen wir das einfach so hin, auch wenn dieser Schritt völlig überflüssig ist und das Lebensmittel Milch zu einem Mittel gegen das Leben werden lässt.

Pia Blaser, Unterentfelden

Meditative Fastenferien 4.-11.4., 11.-18.4., 25.4.- 2.5. und 26.9.-3.10.,3.-10.10. Wellness-Hotel Höri direkt am Bodensee Meditation, Energie-und Bewusstseinsarbeit, Tanz, Qi Gong, Schreiben/Malen. Fr 1170.- ALLES INKL.  052-741 46 00, www.fasten.ch

ieb gewonnene Gewohnheiten gibt kaum jemand gerne auf. So ist es denn auch mit Lesegewohnheiten: Man kennt seine Tageszeitung, sein Heft und weiss, wo was zu finden ist. Was für ein Glück, hat das «natürlich» nicht komplett alles neu gemacht. Etwas erstaunt war ich zwar schon über die neuen, grösseren Schriften und dass meine Lieblings-Rubrik Gesundheit nach hinten gerutscht ist, aber alles in allem hab ich mich rasch zurechtgefunden und denke, dass die Idee, ein Thema als Schwerpunkt zu nehmen, vielleicht wirklich eine gute ist. Ich bin jedenfalls gespannt, was die nächsten Hefte so bringen werden.

Martina Hotz, per Mail

Frischer und moderner sieht für mich das neue «natürlich» aus. Weniger Schnickschnack und Blümchen, dafür klarere Linien und Übersichtlichkeit. Das gefällt mir. Dennoch hab ich mir beim zweiten Durchblättern überlegt, ob sich das Heft mit dieser neuen Ausrichtung und Gestaltung nicht zu weit von seinen Wurzeln (dem Gesundheitsbereich und vor allem auch der Naturheilkunde) entfernt und vor allem, ob diese schlichte mit «Leuchtstift-Elementen» und dicken Schriften und Linien versehene Gestaltung auch wirklich zum Inhalt der Artikel passt.

Remo Fischer, Volketswil

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Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51

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AURO Wandfarbe 321

36. Jahrgang. ISSN 2234-9103

Erscheint monatlich. Doppelnummern: Dezember/Januar und Juli/August www.natuerlich-online.ch

Leserzahlen: 138 000 (MACH Basic 2014-2)

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Redaktionsteam

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Autoren

Martin Arnold, Philipp Bachmann, Stella Cornelius-Koch, Marion Kaden, Eva Rosenfelder, Vera Sohmer, Rita Torcasso, Remo Vetter, Thomas Widmer

Layout/Produktion

Fredi Frank, Lina Hodel, Rahel Blaser, Renata Brogioli

Copyright Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material. Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages erlaubt.

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1-Jahres-Abonnement Fr. 84.–2-Jahres-Abonnement Fr. 148.– inkl. MwSt. Druck

Vogt-Schild Druck AG CH-4552 Derendingen

Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner

CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch

Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AG, Dietschi AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG

Das erwartet Sie im «natürlich» Mai

Allergisch

Ob Kunst- oder Naturfaser, Wasch- oder Reinigungsmittel: Wie man Allergien möglichst ausschliessen kann und was hilft, wenn man trotzdem allergisch reagiert.

Bunt

Farben sind nicht nur eine Frage des Geschmacks. Ob man sich in dunkles Grau oder knalliges Rot hüllt, kann durchaus einen Unterschied ausmachen.

Angezogen

Fokusthema «Mode»: Wer sind die Öko-Pioniere der Mode? Wie gehen Nachhaltigkeit und Mode zusammen? Wie p egt man seine Kleider umweltfreundlich?

Prächtig

Die magischen Höhlen des Wildkirchli, das spektakulär am Fels gebaute Gasthaus Aescher, die fantastische Fernsicht: Wann und wie man diese Orte im Appenzell am besten geniesst.

«natürlich» 05-2015 erscheint am 30. April 2015

Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch

Thomas Widmer, 53, ist Redaktor beim «Tages-Anzeiger» und Wanderjournalist.

Herrlich müde

Mit Ostern verbindet Thomas Widmer ganz Unterschiedliches: feine Schoggi-Eili, ausgefallene Bräuche, das leere Grab Jesu, die Friedensbewegung. Inzwischen hat er sein ganz eigenes Oster-Ritual gefunden.

Lange ist es her, seit ich ein Kind war und Ostern ein echtes, ein grosses Fest. Erinnerungen schwirren mir durch den Kopf. Es sind Einzelbilder: das Körblein aus Flechtwerk im Schummerlicht der Kellertreppe. Grünes, lamettaartiges Kunstgras. Und darin die gefärbten Eier. Aber auch Schoggi-Eili, die ich viel lieber hatte. Eiertütschen und meine Wut, als die Schwester gewann.

Vage habe ich auch im Gedächtnis, wie wir draussen hinter dem Einfamilienhaus in der Wiese, meist noch feucht und schmutzig vom Winterschnee, Eier warfen, was dekadent klingt – und doch tat man das ganz ernsthaft. Keine Ahnung mehr, wie genau es ging, warfen wir auf ein Ziel oder warfen wir einfach so? – Und weswegen genau?

Ostern scheint mir generell ein Mysterium. Ein Rätsel im Ritualraum zwischen Jesu Auferstehung und dem Ei als Globalsymbol mächtiger, gebärfähiger Natur. Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» belegte vor zwei Jahren, dass die Mehrheit der Deutschen nicht weiss, was genau der Hintergrund des Festes ist –sicher ist es auch bei uns nicht anders. Die Leute sind froh um die zusätzliche Freizeit am Karfreitag und Ostermontag. Das Grab Jesu, das die Frauen leer vorfinden: Diese starke Bibelszene ist verblasst.

Faszinierend ist das Fest auf jeden Fall. Gerade weil es schillert. Jedes Land steuert eine andere Gepflogenheit bei. In Polen besprengt man sich am Ostermontag mit Wasser. In Russland lässt man die Ostereier weihen. In Griechenland isst man eine Suppe aus Lamm-Innereien. Die Finnen schlagen einander mit Birkenruten, als seien sie in der Sauna. Die Schweden zünden Feuerwerk, um Hexen zu vertreiben. Und die Mexikaner tanzen tagelang durch.

Nicht sehr alt ist der Ostermarsch. Als der Kalte Krieg begann, hatten hierzulande viele Menschen Angst, der Atomwaffen wegen. Man begann an Ostern im Kollektiv zu wandern, eine Langstrecken-Demo im Zeichen des Friedens; manche Teilnehmer trugen Protestschilder. Schon wieder Bilder vor meinem inneren Auge, in Schwarz-Weiss: Männer mit langen Haaren, Koteletten, seltsamen Schlaghosen. Frauen mit kappenartigen Frisuren. Plakate. Klapprige Polizeiautos. Mittlerweile machen ich und mein Wandergrüpplein auch einen Ostermarsch. Letztes Jahr fuhren wir am Ostersamstag mit dem Zug nach Turgi. Dort liefen wir los, erreichten bald die Reuss, liefen und liefen und liefen ihr entlang aufwärts, um sie endlich am frühen Abend zu verlassen und nach Ottenbach abzubiegen; 43 Kilometer waren wir gegangen. Diesen Ostersamstag nun visieren wir 50 Kilometer an. Aber ohne Druck, ohne militärische Haltung; ein offener Versuch.

Eines gefällt mir an unserem Ritual besonders, das übrigens völlig unpolitisch ist: Den Rest von Ostern ist man herrlich müde. Und sehr stolz auf sich. Von der Strapaze hat man grossen Hunger, humpelt immer wieder mal zum Kühlschrank und holt sich ein gefärbtes, gekochtes Ei, das besonders gut schmeckt.

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