Das Magazin für ganzheitliches Leben
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So schützen Sie Ihre
Daten 14
ZARTE
RIZINUSÖL IST
42
Müssiggang macht unternehmungslustig 10
WAGEMUTIG
Wie es ist, über glühende Kohlen zu gehen 26
DIE DREI BESTEN FASTENMETHODEN 36
Für den Geschmack meiner Heimat.
In de r fr ischen Luft des Appenzelle rlandes reifen auf 900 Mete rn Höhe die Most bröck li von Ma rkus Wetter Durch stolze Me tz ge rk un st en ts te ht hi er au s fein st em Fl ei sc h ein un ve rw ec hs el ba re s Pr o Mo nt ag na Pr od uk t. Au ch in Zu kun ft : Denn bei jede m Kauf flies st ein Solida ritätsbeit rag an die Coop Patenschaf t für Be rgge biete. Da mit unsere Berge weiter bewirt schaftet werden Und wir Unterlände r auch morgen noch echte Berg prod uk te ge nies sen dürfen www.coop. ch/promontagna
Fü r unsere Be rge.
Fü r unse re Bauer n.
Liebe Leserin, lieber Leser
Das Wort aktiv hat nicht nur für unseren Kolumnisten Thomas Widmer zuweilen einen eigenartigen Beiklang, wie Sie auf Seite 66 lesen können. Auch bei mir löst das Wörtchen ambivalente Gefühle aus – vor allem dann, wenn uns damit etwas verkauft werden soll: ein Putzmittel mit Aktivkraft, eine Aktiv-Turnstunde oder ein NaturAktiv-Einsatz in einer Berggemeinde. Aktiv ist: besser, effizienter, schneller, schöner, perfekter, wichtiger, fleissiger. Ist es nicht vielmehr so, dass aktiv einfach passiert? Täglich, ohne dass wir das irgendwie speziell herausstreichen müssten. Wir gehen zur Arbeit, wir kaufen ein, treffen Freunde, planen einen Ausflug, giessen den Garten oder gehen tanzen. Leben, ohne aktiv zu sein, geht gar nicht. Doch so inflationär das Wörtchen gebraucht wird, so vielseitig ist es eben tatsächlich. Diese Vielfalt bildet unser Schwerpunkt «Aktiv» mit ganz unterschiedlichen Artikeln ab: Zum Beispiel mit einem Plädoyer für weniger Aktivität, einem Interview mit einem Freizeitforscher, Tipps im Umgang mit Fitness-Apps, einem Erfahrungsbericht über die Kunst des Feuerlaufens und – diesen Text möchte ich Ihnen besonders ans Herz legen – der ebenso liebevollen wie geistreichen Ode des 87-jährigen Walter Maurer an das Velo und einen gesunden Lebensstil. Walter Maurer ist das beste Beispiel dafür, dass Neugier, Begeisterungsfähigkeit und Humor sehr gute Lebensbegleiter sind – man könnte auch sagen, sie sind Garant dafür, bis ins hohe Alter aktiv zu bleiben.
Ich wünsche Ihnen eine aktive Sommerzeit.
Herzlich,
Redaktorin
8 So bleiben Sie fit und frisch
10 Plädoyer für mehr Musse
Unser Gehirn ist froh über eine Pause – und nutzt sie kreativ
14 Sensible Gesundheitsdaten
Die Trainingseinheiten per App zu erfassen, ist praktisch, birgt aber auch Risiken
18 Ode ans Velo
Wie der 87-Jährige Walter Maurer trotz Skepsis ein E-Bike-Fan wurde
22 Hand in Hand
Was Jüngere von der Generation der Babyboomer lernen können
26 Abenteuer Feuerlaufen
Weniger heiss als gedacht
28 Hoch im Kurs
Weiterbildung ist ein fester
Bestandteil unserer Freizeit
30 Bücher, Apps und Links
34 Sport hilft gegen Migräne
35
Entschleunigen im Stadtpark 36
Versüsst: Fasten mit Kirschen
40 Hitze und Sommersmog:
Das können Sie für Ihren Körper tun
42 Pflegt Haut und Haar: Rizinusöl
43 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen
Eine gute Sache: Plastikverpackungen 47 Wir und die Schnecken
48 Kämpferin und Fair-Trade-Pionierin
Ursula Brunner 54 Remo Vetter über Mischkulturen 58 Sportlich oder gemütlich: Mit dem Velo durchs Rhonetal
Und wie stellen Sie sich Ihre Ferien vor?
Sportlich auf dem Mountainbike? Plantschend am Wasser? Sonnend auf dem Liegestuhl? Die gewieften Touristiker im Wallis wissen jedenfalls, wie man eine Region – hier das Saastal –gekonnt in Szene setzt und mit wind- und wetterfesten Himmelbetten auch Sonnenanbeterinnen in die Alpen lockt.
Lange arbeiten. Überlegen Sie sich schon heute, wie Sie über das Rentenalter hinaus aktiv bleiben können. Mandatsverhältnis, Selbstständigkeit, Freiwilligenarbeit – es gibt viele Möglichkeiten.
Den Geist anregen. Beim Hirn gilt wie bei den Muskeln: «Use it – or lose it.» Besuchen Sie einen Sprachkurs, beteiligen Sie sich an einem Lesezirkel, lernen Sie noch ein Instrument oder Schach spielen.
Gesunder Lebensstil. Ein gesunder Lebensstil kann den Alterungsprozess verlangsamen. Umgekehrt gelten schlechte Ernährung, mangelnde Bewegung, Rauchen und andere Süchte als Hauptursachen eines vorzeitigen Todes.
Positiv Denken. Studien belegen es: Wer positiv über das Alter denkt, ist im Alter zufriedener.
Auf Stärken konzentrieren. Im Alter können Sie manche Dinge besser als in jungen Jahren. Konzentrieren Sie sich darauf, statt auf die Defizite.
Ziele setzen. Was möchten Sie noch lernen? Was wollten Sie schon immer tun? Was treibt Sie an? Setzen Sie sich (neue) Ziele.
Vor genau 61 Jahren eröffnete in Ascona die erste Schweizer Minigolf-Anlage, erbaut vom Gartenarchitekten Paul Bongni. Die Bahn war gleichzeitig auch eine Art Musteranlage für viele weitere in ganz Europa, denn nahezu identische Plätze ermöglichten erst, internationale Wettkämpfe durchzuführen. Zwar sieht man heute manch einer Anlage an, dass die besten Zeiten dieses Freizeitvergnügens schon ein paar Jahre her sind, doch Spass macht das Spiel dennoch. Ausgerüstet mit Schläger, Ball und Punktezettel erwacht der Siegeswille schon nach dem ersten Schlag. Ein Sommerspass für die ganze Familie. Links zu Minigolf-Anlagen (auch indoor) in der Schweiz findet man auf www.myswitzerland.ch.
hat sich die wöchentliche Arbeitszeit in den letzten 20 Jahren vermindert.
mehr Ferien haben Angestellte heute gegenüber 1996.
Was wünschen sich junge Menschen von einem möglichen Partner? Es ist nicht der Hochschulabschluss und es sind auch nicht die guten Erbanlagen. Humorvoll und verspielt soll der Partner sein. Menschen mit Wortwitz, Improvisationstalent, der Lust leichtherzig an neue Herausforderungen heranzugehen und sich spielerisch mit anderen auseinanderzusetzen, werden von Männern und Frauen gleichermassen geschätzt. Eine Studie des Psychologischen Instituts der Universität Zürich befragte 327 junge Erwachsene in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Noch etwas wichtiger als Verspieltheit wird Freundlichkeit beurteilt. Sie steht zusammen mit Intelligenz an vorderster Stelle. tha
Abschalten und herunterfahren. Wer das Hirn einmal im Leergang laufen lässt, wird staunen, wie gut das tut. Ein Plädoyer für genüssliches Verweilen im Jetzt.
Text: EVA ROSENFELDER
DER SOMMER IST DA. Wir sehnen uns nach Sonne, Erholung und Ruhe. Leider ist es nicht ganz einfach, aus dem alltäglichen Hamsterrad auszusteigen und die dazugehörigen Utensilien wie Smartphone, Labtop und Co links liegen zu lassen. Man gibt es ungern zu: Doch diese Geräte haben die allermeisten Zeitgenossen und -genossinnen dressiert. Marionettenähnlich hängen sie im Netz – natürlich nicht Sie und ich –, sie haben sich daran gewöhnt, nonstop und (fast) überall Informationen abzurufen und auszutauschen. Während der Arbeitszeit werden Nachrichten an Freunde aus aller Welt geschickt, beim Treffen mit Freunden kann man durch einen kurzen Blick auf das Smartphone noch die E-Mails abrufen oder das Kinoprogramm studieren. Dieser technische «Segen» ermöglicht es auch, bis weit nach Feierabend für den Arbeitgeber erreichbar zu sein und geschäftliche Mails zu jeder Uhrzeit abzuarbeiten. Selbst nachts liegen die Geräte in Reichweite und summen den modernen Menschen in seinen kurzen Schlaf.
NICHTS VERPASSEN! Unsere heutige Gesellschaft ist aktiv wie noch nie, die Agenda randvoll: Vom Sport zum Sprach-
kurs, vom Chor zur beruflichen Weiterbildung. Wie soll man sonst noch mit der Konkurrenz mithalten? Auch die Kinder sollen gute Chancen haben für die Zukunft und möglichst frühzeitig gefördert werden. Musikunterricht, Malatelier, Kickboxen, Reiten und zu den Pfadfindern – denn etwas Natur ist pädagogisch sinnvoll. Abends gönnt man sich nach all dem Stress noch eine Prise Kultur und eilt mit dem Partner ins Kino. Eine Studie der Pennsylvania State Universität zeigt, dass Freizeit und Ferien heute von enorm hoher Intensität sind. Sie besagt, dass bei vielen Menschen die Konzentration des Stresshormons Cortisol in der Freizeit und am Wochenende höher ist als unter der Woche. Heute geht es offensichtlich in Freizeit und Ferien nicht mehr darum, zu entspannen, sondern darum, nichts zu verpassen. Ob es daran liegt, dass die Weltlage bedrückend scheint und der einzelne Mensch nur wenig daran verbessern kann? Wollen wir deshalb wenigstens aus uns selbst oder aus unseren Kindern das Beste herausholen und mindestens damit noch einen Hauch von Selbstbestimmung und Freiheit erhaschen?
Freiwillig jedenfalls treiben wir uns an, jede Faser von Körper und Geist zu verbessern und unter Kontrolle zu bringen.
«Für immer jung», heisst das Motto der ewig jungen Gesellschaft, für die Krankheit, Alter und Tod nicht zu existieren scheint. Vom Fitnessstudio bis zur Schönheitschirurgie, die Arbeit am jugendlich frischen Menschen hört nie auf. Auch ernährungstechnisch sind wir weit fortgebildet, analysieren die Lebensmittel auf Inhaltsstoffe und Bekömmlichkeit, aus Furcht an Laktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit oder an sonst einer der zahlreich auftretenden Allergien zu leiden. Und manch eine glaubt, ohne literweise stilles Wasser kaum mehr überlebensfähig zu sein. Gesundheit ist zu einer Art von Religion herangewachsen, «bio» und «vegan» deren Gebet, das uns beruhigt an ein doch noch intaktes Leben glauben lässt.
GEGENSTEUER. In jedem Bereich setzen wir uns selbst hohe Anforderungen. So hoch, dass wir es kaum mehr schaffen, ihnen gerecht zu werden. Das zeigt die bedenkliche Zunahme des Burn-out-Syndroms, das fast schon wie ein Virus um sich
«Heute geht es offensichtlich in Freizeit und Ferien nicht mehr darum, zu entspannen, sondern darum, nichts zu verpassen.»
greift. Ungefähr jede dritte Person in der Schweiz erlebt im Laufe ihres Lebens eine psychische Krankheit, vor allem Angstund Stresserkrankungen oder Depressionen. Was also tun, wenn nicht mit aller Entschlossenheit sein Leben zu entschleunigen und dieser Entwicklung Gegensteuer zu geben?
LEER LAUFEN LASSEN. Das Wort Leerlauf erfüllt den aktiven und stets engagierten Menschen mit Grauen. Dass aber ausgerechnet das Gehirn, welches uns als selbst ernannte Krone der Schöpfung auszeichnet, etwas ganz anderes vorzeigt, ist bemerkenswert. Durch die Entdeckung des hirninternen Leerlaufs in der modernen Hirnforschung weiss man heute um die Wichtigkeit des Nichtstuns. Anhand von Versuchen und mithilfe der
Kernspintomografie belegte der US-Neurologe Marcus Raichle 1998, dass sich im Gehirn seiner Testpersonen LeerlaufNetzwerke aktivierten, sobald sie aufhörten, zielgerichtet zu denken. Zu diesen Netzwerken gehören Hirnregionen, die für autobiografisches Erinnern, Identität und Fantasieren zuständig sind. Diese werden erst beim Tagträumen oder im Schlaf aktiv und haben die Aufgabe, Ordnung herzustellen, indem sie Wichtiges von Unwichtigem trennen, Gelerntes verarbeiten und Gedächtnisinhalte mit neuen Eindrücken verbinden. Das Gehirn beschäftigt sich also in Ruhezeiten mit sich selbst und schafft Ordnung im System. So ermöglicht es uns, über uns selbst und über das Verhalten anderer zu reflektieren. Es entsteht nicht nur Empathie mit der Umwelt, sondern auch die Möglichkeit, aus den Tiefen des Unbewussten, halbvergessene Schätze zu heben und diese kreativ umzusetzen. Die Augenblicke der Musse sind es, in denen wir von der Muse geküsst werden.
NICHTS TUN IST SCHWIERIG. Dass das reine Nichtstun für viele Menschen aber nahezu einer Folter gleichkommt,
zeigte ein Versuch von Psychologen der University of Virginia, die 2014 im Fachjournal Science berichteten, wie schwer es den Probanden fiel, nur den eigenen Gedanken nachzuhängen. So sehr sogar, dass sie in den Versuchen oft eine absurde Entscheidung trafen: Die Teilnehmer verschiedensten Alters verpassten sich lieber Elektroschocks, statt 15 Minuten lang konzentriert nachzudenken. Obwohl sie sich geistig ganz mit einem Thema ihrer Wahl beschäftigen und bloss nicht aufstehen oder einschlafen durften, empfand die Mehrzahl der Probanden die innere Einkehr als so belastend, dass sie sich lieber selbst Schmerz zufügten, als diese Untätigkeit zu ertragen.
Wenn selbst Senioren und Seniorinnen, unentwegt beschäftigt sein wollen, damit sie noch einen Wert in der Gesellschaft haben, und Studierende glauben, sofort nach dem Abschluss eine Anstellung haben zu müssen, ist es da wirklich erstaunlich, dass vielen das blosse Nachdenken schwerfällt?
Doch dieses Ausatmen und Nachdenken zuzulassen, heisst eben auch sich mit Fragen der Sinnlosigkeit, der Leere, der Vergänglichkeit und des Todes auseinan-
«Mut zur Musse ist notwendig»
Peter Zellmann, Jahrgang 1947, ist Erziehungswissenschaftler und Leiter des Instituts für Freizeit und Tourismusforschung in Wien.
Warum sind wir heute so aktiv, selbst in der Freizeit?
«Das Freizeitangebot ist ungeheuer gross, es hat sich in den letzten dreissig Jahren vervierfacht. Wir haben die Qual der Wahl. Gleichzeitig verfügen wir gesellschaftlich gesehen auch über eine neu gewonnene Freiheit. Wir sind viel weniger von Normen und Zwängen geprägt als noch vor zwanzig, dreissig Jahren und verfügen über viel mehr Möglichkeiten.»
derzusetzen. Ein Leerraum, der letztlich aber wieder Kraft gibt, tief einzuatmen und sich dem Leben zuzuwenden. Wer seinen Leerlauf-Netzwerken genügend Raum schenkt, wird wie nebenbei das Geheimnis der Kreativität lüften. Denn Langweile macht kreativ. Der Leerlauf-Modus des Gehirns kommt bereits bei einem Spaziergang, bei sinnlichen Naturerlebnissen, bei Mediations- und Entspannungsübungen, aber auch bei kreativen Tätigkeiten wie Kochen oder Basteln in Gang. Statt eines vollgepackten Sommerprogramms und einer Reise in die Ferne, könnte man jetzt wieder mal Zeit finden für «lange Weile»; dem Wind in den Blättern und dem Plätschern des Bächleins zu lauschen, dem Flug der Vögel oder dem Ziehen der Wolken am Himmel zuzuschauen und – einfach zu sein. ◆
Wie lernt der rastlose Mensch, zu entschleunigen?
«Mut zur Musse ist notwendig. Zudem gilt es, Prioritäten zu setzen und Wichtiges vor sogenannt Dringendem zu erledigen. Wir müssen lernen – mit aller Höflichkeit –, nein zu sagen. Wir selbst sind verantwortlich, wie sehr wir andere in unsere Zeit eingreifen lassen wollen. Wenn ich jedoch keine Zeit mehr für die Menschen habe, war die Eile umsonst.»
Laufen wir in ein kollektives Burnout? Wie wird sich unser Berufsund Freizeitverhalten in Zukunft entwickeln?
«Unsere Gesellschaft befindet sich im Übergang vom Industriezeitalter zu einer Leistungsgesellschaft mit ganz neuen Wertmassstäben, neuen Berufen und einem Rückgang der Wirtschaftsproduktion. Über 40-Jährige, die nicht mit diesen Angeboten und modernen Technologien aufgewachsen sind, sondern sie nur ‹angelernt› haben, kommen an ihre Grenzen. Das Wort Burn-out ist ein Stück weit aber zum Modewort geworden. Vielmehr geht es um die persönliche Kompetenz, mit diesen Veränderungen umzugehen. Jüngere Leute tun das viel selbstverständlicher. Sie sind selbstbestimmt, selbstbewusst und kompetent. Zeitkompetenz – und nicht nur Zeitmanagement – müsste man heute bereits in der Volksschule lernen, denn: Zeit ist die Ressource des 21. Jahrhunderts. Ein souveräner und selbstbestimmter Umgang damit wird je länger desto unumgänglicher.»
Interview:
Eva Rosenfelder
mit Jentschura‘s BasenKur
„Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist die Grundlage für langanhaltende Vitalität, Schönheit und eine gute Figur “
Moderatorin, Model und Ernährungsberaterin Monica Ivancan vertraut seit vielen Jahren auf die P. Jentschura Qualitätsprodukte.
FITNESSGERÄTE, MIT DENEN MAN DATEN ÜBER TRAININGSLEISTUNG UND KÖRPERFUNKTIONEN SAMMELN KANN, SIND BELIEBT. VIELE FUNKTIONIEREN ZUSAMMEN MIT EINER APP. DIE KONTROLLE ÜBER DIE SENSIBLEN DATEN IST ABER SCHWIERIG.
Text: REGULA HEINZELMANN
Die 16-jährige Laura zeigt ihrer Familie ihr neues Fitnessarmband. «Habe ich im Internet bestellt», erklärt sie stolz. Das Gerät misst unter anderem EKG-genau die Herzfrequenz, den Übergang zwischen Fettverbrennungs- und Fitnesstraining, den Kalorienverbrauch und die Gesamttrainingszeit. Die Daten werden, wie Laura demonstriert, mit einem sogenannten FlowLink an einen kostenlosen Internet-Datenservice übertragen.
ES GEHT AUCH OHNE APP. «Cool», meint Lauras 14-jähriger Bruder Daniel. Auch Lauras Vater ist fasziniert. Er werde sich das ebenfalls anschaffen, seine Kollegen hätten alle schon etwas Ähnliches. «Ihr seid verrückt», meint da die Mutter, «ihr wisst ja gar nicht, wo die Daten hinkommen und was man damit macht.» Da mischt sich der Grossvater ein, der als Informatiker tätig war. «Gib her, Laura, wir wollen mal sehen, was das für eine App ist. Ich hatte schon mit Daten zu tun, als deine Eltern kleiner waren als die Computer.» «Das wäre doch auch was für dich, Grossvati, wegen deiner Herzprobleme.» Der Grossvater winkt ab und recherchiert im Internet. «Dachte ichs doch», brummt er, «eine internationale Firma sammelt Lauras Daten. Prominente Referenzen, aber die Datenschutzerklärung ist gut versteckt, sofern es überhaupt eine gibt. Da ist nicht vorauszusehen, wer Zugriff auf die Daten hat. Lösch diese App.» Der Grossvater zeigt Laura, wie die Uhr auch ohne die App funktioniert.
Lauras Vater murmelt etwas von Verfolgungswahn. «Du weisst nicht», meint Grossvater, «was man in zwanzig Jahren oder sogar vorher mit solchen Daten anfängt. Vielleicht greifen die Krankenkassen danach und richten die Prämien entsprechend aus. Und heute schon sammeln internationale Unternehmen solche Daten, werten diese zu ihren Gunsten aus und verkaufen sie weiter.» Grossvater zeigt der Familie seine Fitnessuhr, die ebenfalls die wichtigen Gesundheitsdaten registriert. Mit einem USB-Stick kann er seine Uhr an den Computer anschliessen und eine private Statistik über die Körperdaten wie Blutdruck und Fettgehalt zusammenstellen. Diese zeigt er aber nur seiner Frau und seinem Arzt. Die Uhr informiert gar über die Koordinaten eines Spaziergangs oder einer Wanderung. So rekonstruiert er mittels Google Maps seine Lauf- und Spazierrouten.
GROSSES ANGEBOT. Messgeräte für Körperfunktionen wie Blutdruck, Fett, Blutzucker und andere Parameter gibt es in grosser Auswahl: Zum Beispiel Armbänder, die oft mit einem Brustgurt oder Schrittzähler verbunden sind. Die meisten Messgeräte geben die Daten entweder per Kabel oder per Funk (WLAN oder Bluetooth) ans Smartphone weiter. Viele Hersteller bieten zu ihren Geräten die passende App an. Manchmal kann man auch die App eines anderen Unternehmens verwenden. Im Hinblick auf Datenschutz ist bei der Auswahl des Herstellers und der App aber Vorsicht geboten. Geräte, die nicht
mit einer App verbunden werden, sind heute nicht mehr einfach zu finden. Allenfalls muss man gebrauchte Geräte besorgen oder solche, bei denen die Datenübertragung optional ist oder auch manuell abgestellt werden kann (siehe Box unten). Will man die Daten im Computer verarbeiten, benötigt man eine Computerschnittstelle (USB/WIFI).
DIE DATENSAMMLER. «Der gläserne Konsument ist gleichzeitig ein gläserner Patient. Ihr Körper gehört nicht mehr Ihnen allein.» Dies schreibt Markus Morgenroth in seinem Buch «Die wahre Macht der Datensammler.» Er erklärt, wie in den USA schon in grossem Stil Gesundheitsdaten gesammelt werden und damit gehandelt wird. Und solche Praktiken schwappen auf Europa über. Lauras Pulsuhr wird auf einer deutschen Website angeboten. Der Link zum internationalen Datensammler wird als optional bezeichnet, man lässt sich also besser nicht darauf ein.
Medizinische Daten gelten nach Datenschutzgesetz (DSG) als besonders schützenswerte Personendaten. Für ihre Bearbeitung ist eine freiwillige und ausdrückliche Einwilligung erforderlich. Die Anbieter von Fitnessapps müssen nach schweizerischem und auch nach EU-Recht erklären, wie sie die Daten verwenden, sowie eine ausdrückliche Erlaubnis der Kunden zur Datenverarbeitung verlangen. Die Daten dürfen nur zu dem angegebenen Zweck gespeichert und bearbeitet werden und sie müssen korrekt sein. Die Verarbeitung und Weiterleitung von Gesundheitsdaten ohne Erlaubnis oder womöglich ohne Wissen der Betroffenen ist illegal und strafbar.
RÜCKSCHLÜSSE ZIEHEN. Skeptisch gegen die Datensammlung durch Fitnessgeräte ist auch der Eidgenössische Datenbeauftragte: Angaben zu Fettanteil,
GERÄTE MIT APPS FÜR SMARTPHONES ODER INTERNET
+ Grosse Auswahl
+ Die Geräte sind leicht erhältlich und viele davon preiswert.
– Nutzer haben praktisch keine Kontrolle über die Daten, die man auf die App überträgt!
– Kein Unternehmen kann absolut garantieren, dass Datenschutzrichtlinien wirklich eingehalten werden.
– Prüfen, ob die App zum Smartphone passt, was nicht immer der Fall ist.
Schlafverhalten, Herz- oder Atemfrequenz lassen Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand und allfällige Krankheiten einer Person zu. Falls diese Fakten bekannt werden, könne das zu Nachteilen führen etwa zu Prämienerhöhungen, Schwierigkeiten bei Versicherungsabschlüssen oder bei der Stellensuche. Ein Fremdzugriff oder gar eine Manipulation der Daten lässt sich nie ganz ausschliessen und auch nicht die Möglichkeit, dass solche Informationen bei einer Versicherung oder dem Arbeitgeber landen.
Häufig bieten auch Arbeitgeber Fitnessprogramme an. Die Arbeitgeber dürfen aber Daten über die Angestellten nur bearbeiten, soweit sie deren Eignung für das Arbeitsverhältnis betreffen oder zur Durchführung des Arbeitsvertrages erforderlich sind. Mittels Fitnessprogrammen Daten zu sammeln, ist dem Arbeitgeber demnach nicht gestattet.
BELOHNUNG WARTET. Der Grossvater in unserer Geschichte könnte auf die Dauer recht behalten, wenn er vermutet, dass die Sammlung von Gesundheitsdaten die Krankenkassenprämien beeinflussen könnte. Vorläufig arbeiten die Kassen noch mit Belohnungssystemen. Beispielsweise übernimmt die Deutsche Krankenkasse AOK eine Kostenbeteiligung von 20 Euro pro Jahr für Sport-Apps, OnlineFitness-Portale und Online-Kurse. In der Schweiz bietet Helsana das Programm «Laufen und Punkten» an. Wer mit der App «Helsana-Trails» auf einem HelsanaTrail läuft oder marschiert, erhält pro Kilometer 50 Coop Superpunkte. Auf Wunsch kann man seinen Lauf sogar auf Facebook publizieren. Helsana versichert, dass keine Daten über das Gesundheitsverhalten der Kunden gesammelt werden. Aber man weiss bei Helsana und auch bei Coop zumindest über die Lauftrainings-Gewohnheiten der beteiligten Personen Bescheid. u
GERÄTE OHNE VERBINDUNG ZU APPS ODER INTERNET (Zur Verarbeitung im Computer ist ein USB-Anschluss notwendig.)
! Seriöse Anbieter wählen, mit Sitz in Europa
! Datenschutzbestimmungen lesen und zum Beweis mit Datum herunterladen.
! Nur die notwendigsten Daten in die App weiterleiten.
! Bei einigen Angeboten muss man Funktionen, die den Zugriff von Dritten ermöglichen selber deaktivieren.
! Mobile Geräte mit sensiblen Daten immer unter Kontrolle haben.
! Sichere Passwörter wählen.
+ Nutzer behält die absolute Kontrolle über seine Daten.
– Schwierig zu finden, allenfalls muss man ein gebrauchtes Geräte besorgen.
! Daten nur in Computern oder mobilen Geräten speichern, über die man selber die Verfügung und die ständige Kontrolle hat. Daten nur zuverlässigen Personen zeigen, z. B. dem Hausarzt.
GERÄTE BEI DENEN DIE APP NUR OPTIONAL IST (Funktionieren auch ohne App.)
+ Nutzer kann entscheiden, ob er eine App benutzen will oder nur die Computerschnittstelle.
– Solche Geräte sind nicht einfach zu finden.
! Je nach Nutzungsart die links genannten Vorsichtsmassnahmen anwenden.
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WIE BRINGT MAN EINEN LEBENSLANG ÜBERZEUGTEN
VELOFAHRER DAZU, EIN E-BIKE ZU KAUFEN? LESEN SIE
DIE LIEBEVOLLE UND WITZIGE ODE ANS ELEKTROVELO DES 87-JÄHRIGEN WALTER MAURER.
Text: MARKUS KELLENBERGER
Als lebenslanger Velo-Fan musste mich mein Velohändler in meinem 82. Lebensjahr liebevoll davon überzeugen, dass es nun an der Zeit wäre, vom ‹normalen› Fahrrad auf das E-Bike zu wechseln. Dies eröffne mir die Möglichkeit, meine geliebten Veloaktivitäten auch im hohen Alter weiter zu pflegen.
Ich benötigte einige Bedenkzeit, bis ich mich zaghaft entschliessen konnte, den Empfehlungen des Veloprofis Folge zu leisten. Dann aber konnte ich mich rasch der neuen Situation anpassen und wurde innert kurzer Zeit zu einem E-BikeFan. Es erlaubte mir, meine Veloaktivitäten ohne Probleme weitere fünf Jahre fortzusetzen, wenn auch mit gewissen Einschränkungen. Denn man muss die Vernunft besitzen, im hohen Alter nicht noch viel beweisen zu wollen. Als ich einen Sportarzt fragte, wo die Grenzen meiner physischen Leistungsfähigkeit liegen, antwortete er mir: ‹In deinem Alter ist nicht die Leistungsfähigkeit entscheidend, sondern die Freude am Velofahren.› Wenn die nicht mehr da sei, müsse ich aufhören. An diese kluge Empfehlung werde ich mich halten. Darum habe ich bei meinem Sohn und meinem Enkel – mit denen ich Zigtausende Velokilometer gefahren
bin – Vorbehalte bezüglich der diesjährigen Route Mainz–Rotterdam angemeldet.
Mithilfe des E-Bikes und mit dem klugen Rat des Sportarztes ist mir das Velofahren erhalten geblieben. Aber es gilt auch einiges zu beachten: Erstens sollte man das einfach zu handhabende E-Bike auch beherrschen können. Erst dann bereitet es echtes Vergnügen. Ich selber habe einige kleinere, aber auch grössere Fehler gemacht, bevor ich es richtig in den Griff bekam. Zweitens sollte man sich mit der Technik vertraut machen. Das heisst, man sollte auf die Reichweite achten. Sie werden feststellen, dass damit wenig Werbung gemacht wird. Warum? Weil die Reichweite sehr stark von der Beanspruchung des Akkus beeinflusst wird. Das ist für Kurzstrecken-E-Biker kein Problem. Wenn man aber längere Touren, wie wir es machen, unternimmt und nicht sorgfältig auf den Akku achtet, kann die abnehmende Reichweite zum Problem werden. Lesen Sie dazu meine Tipps in der Box.
Achtung: Mit dem E-Bike fährt man in der Regel schneller und überlegener als ‹normale› Velofahrer. Diese Tatsache und auch die Berücksichtigung der Sicherheit
Weil das Geld fehlte, flickte Walter Maurer (rechts) alte Velos zusammen. Später konnte er sich ein eigenes Rennrad leisten.
sollten Verantwortungsgefühle sich selber und vor allem andern gegenüber wecken.
Freude am Velo hatte ich schon als kleiner Bub. Aufgewachsen in ZürichLeimbach bewunderten wir jeden Sonntag die Velo-Clubs, die in Zweierkolonne durch das Sihltal fuhren mit einer Standarte an der Spitze und einem Tandem am Ende (der Lenkende trat in die Pedalen, der Hintere spielte Handorgel). Dies weckte bei uns die Lust, auch ein Velo zu besitzen. Da wir kein Geld hatten, flickten wir alte, rostige, nicht mehr fahrbare ‹Unfallgeländer›.
In meinem späteren Beruf als Telegrafen-Laufbursche war das Velo das wichtigste ‹Werkzeug›. Den sehnlichen Wunsch, ein eigenes Velo zu besitzen, verhinderte mein ‹Hungerlöhnli›. Einige Jahre später war es dann endlich so weit. Ich wurde stolzer Besitzer eines Rennrades. Leider scheiterte der Versuch, mich an Rennen zu beteiligen, an der unregelmässigen Arbeitszeit. Weil ich viel allein war, wurden Passfahrten zu meinem Freizeitvergnügen. Es gibt nicht viele Pässe in der Schweiz, die ich nicht mit dem Velo befahren habe.
Es versteht sich von selbst, dass ich mich bei der Rekrutenaushebung für die Radfahrerschule bewarb. Ich brachte es bis zum Feldweibel. Im RadfahrerBataillon leisteten fast alle damals berühmten Radrennfahrer Dienst. So kam ich mit vielen Profis in Kontakt. Ferdi Kübler, der 1950 die Tour de France
gewann, begegnete ich im späteren Leben wieder.
Meine Karriere als Vertreter/Verkaufschef/Verkaufs- und Marketingdirektor bei Wander (Ovomaltine) führte dazu, dass ich mein Velo-Hobby vernachlässigte. Als ich mit meinem damals zwölfjährigen Enkel eine kleinere Tagestour unternahm und zur Kenntnis nehmen musste, dass er in den Steigungen viel weniger Probleme hatte als ich, ärgerte mich das ungemein.
Doch es hatte auch eine positive Seite: Ich begann, meine Lebensgewohnheiten radikal zu ändern. Diese Entscheidung hatte grossen positiven Einfluss auf meine Gesundheit, auf mein Leben ganz allgemein.
Das Velofahren, wie jede andere sportliche Betätigung, sollte einhergehen mit einem vernünftigen Lebensstil. Was nützen Krafttraining, Ausdauertraining, Bewegungstraining, wenn man ungesund lebt? Für mich war die Überwindung, zu versuchen einen Ausgleich zwischen Beruf, Sport, Velofahren, Lebensstil, Lebensgewohnheiten auf einen Nenner zu bringen, von aller grösster Bedeutung. Als ich 79 war, wurde ich von einer Reiseorganisation gefragt, ob ich bereit wäre, einen Test durch die Wüste Sinai mitzumachen. Man wolle unter ärztlicher Begleitung die Grenzen der Leistungsfähigkeit alter Leute testen. Ich habe mitgemacht, kam aber oft an mein Limit.
Als Mitte der 1990er-Jahre die ersten E-Bikes auf den Markt kamen, war die Begeisterung der Velofahrgemeinde mässig. Elektrische Unterstützung? Das ist allenfalls etwas für Senioren oder Übergewichtige. Heute, zwanzig Jahre später, müssen sich die Lästerer eines Besseren belehren lassen. Seit 2005 wurden in der Schweiz über 300 000 Elektrovelos verkauft. Und es sind längst nicht nur vermeintlich Unsportliche, Dicke und Alte, die sich mit flottem Tempo fortbewegen.
Velos mit Elektromotor gehören zum alltäglichen Strassenbild, und selbst auf Routen in den Bergen trifft man heute auf Mountainbiker, die mit Unterstützung in die Pedalen treten. Von den im letzten Jahr insgesamt verkauften 325 900 Fahrrädern waren 57 600 Elektrovelos. Während der Absatz über alle Velotypen (Citybike, Mountainbike, Rennvelo usw.) von 2013 auf 2014 lediglich um 2,4 Prozent zunahm, wuchs der Verkauf von E-Bikes um 16,7 Prozent. tha
Harte Pneus: Sie vermindern den Widerstand auf der Fahrbahn. Wenn ich hinter andern fahre, stelle ich oft fest, dass deren Pneus «zu weich» sind. Es gibt Reifen, die man auf 6 Bar pumpen kann. Das hat einen enormen Einfluss auf die Kraftanstrengung und entsprechend auch auf die Reichweite. Übersetzungen: Bevor man die nächsthöhere Unterstützungsstufe wählt, eine kleinere Übersetzung wählen.
Akku: Unter normalen Verhältnissen (flach, windstill) Akku ausschalten. Bei Gegenwind, Steigungen, Ermüdung die kleinste mögliche Unterstützung einschalten.
Während der Fahrt: Es gibt E-Bikes mit der Möglichkeit zur Nachladung, zum Beispiel beim Hinunterfahren. Diese Möglichkeit unbedingt nutzen. Man kann die Aufladefunktion auch einschalten, wenn man mit Rückenwind über eine Ebene fährt.
Wartung: Mindesten einmal pro Jahr die Kette kontrollieren lassen und selbstverständlich auch die Bremsen. Dass die Kette regelmässig eingeölt werden muss, versteht sich von selbst.
Geniessen und radeln in Bayern: Walter Maurer mit Sohn Hanspeter und Enkel Michael.
Seit der Umstellung meiner Lebensgewohnheiten im Jahre 1999 habe ich – teilweise allein oder mit Sohn und Enkel – 62 000 Kilometer mit dem Velo zurückgelegt. Wir unternahmen Touren mit grossen Distanzen; ab Bern nach Budapest, Amsterdam, Dresden, Hamburg, Oslo und einige weitere Fahrten in dieser Währung. Wichtig war dabei immer die Freude. Das heisst auch genügend schlafen, früh aufstehen, früh ein Hotel suchen, Apéro und ein gutes Nachtessen, mit Berücksichtigung einer Goethe-Empfehlung: ‹Roter Wein ist für alte Knaben eine von den besten Gaben›.
Das Velofahren vermittelt viele Erlebnisse, die man mit andern Fahrzeugen nicht hat. Man kommt mit zahllosen Leuten
– Velofahrern und anderen – in Kontakt und stellt dabei fest, dass die Menschen sehr hilfsbereit sind. Bei Defekten wird Hilfe angeboten, auch wenn man nicht darum bittet. Wenn man nach dem Weg fragt, bekommt man hilfsreiche Auskünfte.
Dass ich auch im 88. Lebensjahr noch Velotouren unternehmen kann, verdanke ich dem E-Bike. Es erlaubt mir, als einem in die Jahre gekommenen Menschen, die nachlassenden Kräfte zu kompensieren. Es ist mir natürlich bewusst, dass auch diese Freude einmal ein Ende nehmen wird, doch hoffe ich, die E-Bike-Mobilität noch einige Jahre geniessen zu können.
Zum Schluss ein Bekenntnis: Ich betrachte den Erhalt der Gesundheit bis ins hohe Alter als Geschenk. Es löst bei mir tief empfundene Gefühle der Dankbarkeit aus. » u
DIE BEVÖLKERUNG WIRD ÄLTER, BLEIBT ABER LÄNGER JUNG.
DIE «JUNGEN ALTEN» SIND FIT, WOHLHABEND, VERNETZT
UND GUT AUSGEBILDET. HAND IN HAND MIT DER JUGEND HABEN SIE DAS POTENZIAL, DIE GESELLSCHAFT ZU VERÄNDERN.
Text: ANDREAS KREBS
doppelt so alt wie die Menschen vor 150 Jahren. Gemäss einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung liegt die durchschnittliche Lebenserwartung hierzulande bei 82,8 Jahren. Damit belegt die Schweiz erstmals den Spitzenplatz vor Japan und Italien. Die Zahl der 100-Jährigen schnellte zwischen 1970 und 2013 von 61 auf 1500. Altersforscher sind überzeugt, dass die Hälfte der heute Geborenen 100 Jahre alt wird. Doch das ist nicht alles. «In etwa 20 Jahren werden wir in der Lage sein, die steinzeitliche Software unserer Körper so umzuprogrammieren, dass der Alterungsprozess zunächst zum Stillstand gebracht und dann umgekehrt wird», schrieb
Google-Forschungsleiter Raymond Kurz-
weil 2009. Und der Bioinformatiker Aubrey de Grey behauptet in seinem Buch «Niemals alt!», dass die ersten Menschen, die 1000 Jahre alt werden, bereits geboren wurden. Ob das wünschenswert ist, bleibe an dieser Stelle dahingestellt. Fakt ist, dass das Alter durchaus kein «kaltes Fieber» ist, wie Goethe einst schrieb. Umfragen zeigen, dass die grosse Mehrheit der 65bis 85-Jährigen mit ihrem Leben äusserst zufrieden ist, ja so glücklich wie nie zuvor. Dies wird häufig als Paradox des Wohlbefindens bezeichnet: Trotz Einbussen und Verlusten – die Glückskurve steigt gegen Ende des Lebens.
Feinde des Alters. «Die Zufriedenheit im Alter hängt primär von der Existenzsicherung, von guten sozialen Kontak-
«Solange man neugierig ist, kann einem das Alter nichts anhaben.»
Burt Lancaster, Schauspieler und Filmproduzent (1913–1994)
ten und vom gesundheitlichen Befinden ab», sagt der Altersforscher François Höpflinger, emeritierter Professor für Soziologie an der Universität Zürich. Generell hätten bildungsnahe Menschen bessere Aussichten auf ein erfülltes Alter als bildungsferne. «Bildung ist noch wichtiger als die Einkommensverhältnisse, denn sie ermöglicht den Leuten einen anderen Umgang mit den Herausforderungen des Alters.» Einsamkeit, Langeweile und das Gefühl der Nutzlosigkeit hingegen seien die schlimmsten Feinde des Alters. Deshalb ist der Übergang ins Rentenalter so heikel. Mit dem angeblich goldenen Ruhestand verliert man viele Sozialkontakte; die Wertschätzung, die man im Beruf erfahren hat, fällt von einem Tag auf den anderen weg. Doch der grösste Teil der Pen-
Heute ist jeder Vierte in der Schweiz über 65. Bis 2025 werden mehr als eine Million weitere Frauen und Männer das Pensionsalter erreicht haben. Die Bevölkerungsgruppe der Alten selbst altert ebenfalls. Die über 80-Jährigen stellen die am schnellsten wachsende Gruppe unter den Alten.
Ab 80 Jahren nimmt der Anteil der Menschen aber stark zu, die an chronischen Krankheiten und eingeschränkter Mobilität leiden. Und praktisch alle sind auf Medikamente angewiesen. Dennoch leben 82 Prozent auch jenseits der 80 nicht in einem Alters- oder Pflegeheim, sondern zu Hause. Gute Infrastruktur und Mobilität sind dabei wichtig für Wohlbefinden und Sicherheit. Generell bleiben heute ältere Menschen länger gesund, und ihr psychisches Wohlbefinden hat sich erhöht. Da gleichzeitig jedoch mehr Menschen alt werden, ist trotzdem mit mehr Pflegefällen zu rechnen, vor allem, wenn die geburtenstarken Jahrgänge hochaltrig werden.
In Deutschland rechnet man damit, dass sich die Anzahl Pflegefälle bis in das Jahr 2050 verdoppeln wird. In der Schweiz dürfte die Entwicklung ähnlich verlaufen. Trotzdem sagt Altersforscher Francois Höpflinger: «Wenn man eine gute Gesundheitsförderung macht, ist die demografische Entwicklung kein Problem. Sie wird nur zum Problem, wenn Politik und Gesellschaft zu spät darauf reagieren.»
«Alt sein heisst für mich immer, fünfzehn Jahre älter als ich.»
Bernard Mannes Baruch, Finanzier, Börsenspekulant, Politikberater und Philanthrop (1870–1965)
sionäre ist auch über ihre Berufstätigkeit hinaus überaus aktiv. Ruhestand, wie ihn einst US-Präsident Dwight D. Eisenhower (1890 –1961) definierte: «Ich werde einen Schaukelstuhl auf meine Veranda stellen und erst einmal ein halbes Jahr darin sitzen. Dann werde ich vielleicht anfangen, ein klein wenig zu schaukeln», scheint für viele Pensionäre keine Option. Sie sind gerne und oft mit dem Zug unterwegs, sie laufen Marathon, fahren Skateboard und stöbern in den gleichen Kleiderläden wie Teenager. Emil Steinberger wagt mit 80 ein Bühnencomeback. Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt verliebt sich mit 93 neu. Vor drei Jahren machte ein 106-jähriger Japaner Schlagzeilen, als er mit öffentlichen Verkehrsmitteln um die Welt reiste.
Arbeiten hält jung. Wie bleibt man so fit bis ins hohe Alter? Gemäss Forschern spielen drei Faktoren eine Rolle. «Grob gesagt geht man von 25 Prozent Biologie, 25 Prozent Umwelt und 50 Prozent Lebensstil aus», sagt Mike Martin,
Professor für Gerontopsychologie an der Universität Zürich. Er schlägt vor – soweit es Beruf und Gesundheit zulassen –, länger und flexibler zu arbeiten. «Zu einem sozialen Problem wird die Langlebigkeit nur, wenn wir sie mit einer starren Pensionierungsgrenze verbinden. Wir brauchen Karrieremodelle, die zu einer steigenden Lebenserwartung passen.» Zudem seien wir zu stark auf die Erwerbstätigkeit fixiert. «Menschen tun auch produktive Dinge, die für die Gemeinschaft wichtig sind, ohne dafür bezahlt zu werden.»
«Um das Gehirn auf Trab zu halten», erklärt Martin, «müssen im Prinzip zwei Bedingungen erfüllt sein: soziale Kontakte pflegen und sich selber immer wieder mit Neuem herausfordern.» Tanzen lernen, studieren, sich für die Gesellschaft einsetzen – auch im Alter kann man täglich etwas Neues tun, entdecken, lernen. Vorausgesetzt, man ist offen dafür, wachsam und neugierig. Denn Offenheit und Neugier ist keine Frage des Alters, sondern eine Frage des inneren Antriebs, des Mutes oder auch des Selbstbewusstseins. Trauen wir uns et-
In der Schweiz liegt die Lebenserwartung bei 84,7 (Frauen) respektive 80,5 (Männer), im Durchschnitt bei 82,6 Jahren. Das ist Weltrekord.
1970 lebten 61 über 100-Jährige in der Schweiz. Heute sind es mehr als 1500: 25-mal so viel.
Bis zum Alter von 79 Jahren leben gut 95 Prozent in privaten Haushaltungen.
Mehr als 60 Prozent der Menschen, die heute ins Rentenalter kommen, versteuern Hauseigentum. 20 Prozent haben eine Zweitwohnung.
Die Fixierung des Rentenalters auf 65 Jahre wurde im Sozialversicherungsgesetz des Deutschen Reichs von 1912 formuliert. Damals hatten die Leute eine durchschnittliche Lebenserwartung von unter 56 Jahren.
was zu, was wir vorher noch nie gemacht haben? Überwinden wir uns, etwas zum ersten Mal zu tun? «Das habe ich noch nie gemacht!», ist eine häufige Antwort, mit der Neues vorschnell abgetan wird. Doch so kann das Leben ganz schön lahm werden und öde.
Weg mit Gewohnheiten. Um aus dem Hamsterrad herauszukommen, können kleine Veränderungen Grosses bewirken: Wenn Sie zum Frühstück üblicherweise Kaffee trinken – trinken Sie einmal
eine Woche lang Tee. Kaufen Sie eine andere Zeitung. Lassen Sie abends – schon mal gemacht? – den Fernseher aus. Rufen Sie jemanden an, von dem Sie lange nichts mehr gehört haben. Oder gehen Sie einfach zu einem anderen Coiffeur, und seien Sie neugierig, was passiert. Es mag banal sein, aber solche Routinekiller halten (nicht nur alte Menschen) auf Trab. Und auf Trab sind sie, die jungen Alten. Der Bericht Generation Gold vom Gottlieb Duttweiler Institut lässt daran keinen Zweifel. «Die neuen Alten sind das nächste grosse Ding, das unsere Gesellschaft und unsere Märkte radikal verändern wird», steht da. Die ersten Babyboomer – sie bilden die geburtenstärksten Jahrgänge (1946 bis 1964) – bildeten die Vorhut einer neuen Altersbewegung. «In ihrer Jugend haben sie Autonomie im Denken, in der Kleidung, im Musikhören und in der Sexualität erkämpft. Nun erheben sie den Anspruch, anders, besser und schöner alt zu werden als ihre Eltern. Im
Unterschied zu früheren Generationen sind sie bis über achtzig relativ gesund, haben Zeit, Geld und Energie, um alte und neue Träume zu verwirklichen.» Davon profitiert die Tourismusbranche, aber auch Firmen wie Porsche oder Harley Davidson, die dank Käufern im Alter von 60plus Rekordumsätze machen. Die Babyboomer sind die reichste Generation, die die Schweiz jemals hervorgebracht hat.
Das brachliegende Potenzial. Die jungen Alten sind aber nicht nur eine der wichtigsten Konjunkturstützen, sie wollen sich auch einsetzen für eine lebenswerte Zukunft, ist Altersforscher Höpflinger überzeugt. Er redet von Generationenprojekten, Sharing Economy, Gemeinschaftsgärten, Nachbarschaften. «Die Alten haben Zeit, Geld, Erfahrung und tragfähige Netzwerke. Mit den gewonnen Jahren und dem individuellen Glück könnten sie zur Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen beitragen. Es läuft ja
schon vieles. Nur auf politischer Ebene und in der Arbeitswelt ist das noch nicht angekommen.» Dort zählt, wer das sechste Lebensjahrzehnt erreicht hat, zum alten Eisen. Spätestens. «Ab 50 haben selbst gut Qualifizierte extrem Mühe, eine neue Stelle zu finden. Sie sind oft schlicht zu teuer.» Was für eine Ressource, die da verschmäht wird. Die über 65-Jährigen machen schon heute 25 Prozent der Bevölkerung aus, Tendenz stark steigend. Sie verfügen über Lebens- und Berufserfahrung, sind leistungswillig, kompetent und bereit, sich zu engagieren. Mit dieser Perspektive kann das Alter zu einem echten persönlichen und gesellschaftlichen Gewinn werden. In der Hochkonjunktur aufgewachsen, in Kommunen lebend, um die Welt gereist, gegen Atomkraftwerke und Kriege demonstrierend, bietet sich den Babyboomern – reich und gereift – erneut die Möglichkeit, die Welt zu verändern. Hand in Hand mit den Jungen kann das etwas werden. u
DER FEUERLAUF GILT ALS KÖNIGSDISZIPLIN DES MENTALTRAININGS UND WIRD GERNE ALS MYSTISCHES PHÄNOMEN VERKLÄRT.
UNSER AUTOR ANDREAS KREBS ZOG DIE SCHUHE AUS UND MACHTE DEN PRAXISTEST.
Text: ANDREAS KREBS
Barfuss stehe ich vor einem glühenden Holzkohleteppich. Über der glimmenden Fläche wabert die heisse Luft; am Rande züngeln kleine Flammen; in der Mitte leuchtet orangerot die Glut. Die Erinnerung an jene höllischen Schmerzen, als ich mir als Jugendlicher die rechte Hand samt Unterarm verbrannt hatte, schiesst durch meinen Kopf. Ja, gebranntes Kind scheut das Feuer. Und nun soll ich also barfuss über die Glut! Bin ich eigentlich blöd? Doch lassen Sie mich von vorne erzählen. «Verschieben Sie Ihre inneren Grenzen und überwinden Sie Ihre Ängste! Jetzt anmelden!», heisst es auf www.feuerlauf-schweiz.ch. Stolze 320 Franken kostet der Tagesevent (14 bis etwa 23 Uhr), inklusive Verkostung. Trotzdem habe ich mich angemeldet. Einige Freunde zweifelten an meinem Verstand: «Über Glut gehen, spinnst du?!» Lässig habe ich abgewinkt. Haben ja schon viele gemacht. Was soll da schon schiefgehen?
Keine Angst vor nichts. Entspannt fahre ich also an einem Samstag nach Rothrist, wo ich auf dem «Lehenhof» zusammen mit 30 anderen Heissspornen von Feuerlauftrainer Georgios Antoniadis begrüsst werde. Er erzählt, wie er vor bald 20 Jahren eher zufällig seinen ersten Feuerlauf erleben durfte und wie dieses Erlebnis sein Privatleben und seinen beruflichen Werdegang positiv geprägt habe. «Wenn ich übers Feuer gehen kann, wovor soll ich sonst noch Angst haben?» Es gehe darum, unnötige Ängste zu überwinden und das scheinbar Unmögliche möglich zu machen. Im Idealfall könne man aus dieser Erfahrung
Kraft für die zahlreichen Herausforderungen des Alltages schöpfen. Antoniadis preist den Feuerlauf als «die Königsdisziplin im Mentalbereich». Zwar spiele auch die Physik eine Rolle, räumt er ein (siehe Box). «Am wichtigsten ist aber das Mentale.» Und letztlich sei nicht wichtig, ob man durchs Feuer gehe oder nicht, sondern dass man den Mut habe, auf die Stimme des Herzens zu hören. «Ein ‹Nein› ist genauso wichtig wie ein ‹Ja›. Vor allem in der Gruppe.» Das tönt doch irgendwie beruhigend.
Mit einer Reihe von Überwindung kostenden und (Selbst-)vertrauen stärkenden Übungen bereiten wir uns auf den Feuerlauf vor. Wir gehen barfuss über Glasscherben (nur zwei der 300 Zehen bluten ein bisschen). Wir schreiben Ängste auf ein Holzbrett und schlagen es mit der Handkante entzwei. Wir zerbrechen einen Holzpfeil mit dem Hals. Diese Übung hat mich am meisten Überwindung gekostet: Man setzt dabei die abgerundete Metallspitze an den Muskel über dem Brustkorbknochen – da wo man einen Luftröhrenschnitt machen würde –, das andere Ende setzt man an eine Wand und drückt dagegen bis sich der Pfeil zuerst biegt und endlich bricht. Wir lassen uns von 1,7 Meter Höhe rückwärts in die Hände der Anderen fallen. Und wir legen uns auf den Boden, schliessen die Augen und stellen uns vor, wie wir demnächst freudig und gesund über den Glutteppich gehen. Antoniadis erklärt: «Das Visualisieren ist ein sehr kräftiges Tool. Nur was man sich vorstellen kann, kann auch Realität werden.» Zum Glück spricht uns Antioniadis gut zu, so haben weniger schöne Bilder, die ich visualisieren könnte, keine Chance.
Die Flammen lodern. Als wir schliesslich zwei grosse Holzbeigen stapeln, öffnet der Himmel seine Schleusen. Es schüttet wie aus Kübeln. Mit vereinten Kräften entzünden wir das Feuer trotzdem – im Laufe der Übungen sind wir zu einem gut harmonierenden Team geworden. Bald lodern die Flammen wild in die anbrechende Dämmerung. Zeit fürs Znacht mit Bio-Weiderind und Salatbuffet. Danach sind die Holzstapel niedergebrannt. Mit einem Rechen verteilt Antoniadis die Kohle zu einer gleichmässigen, gut zwei Meter langen Bahn. Er misst 450 Grad Celsius. Wir ziehen die Schuhe aus und beginnen, um den glühenden Holzkohleteppich zu laufen, uns einzustimmen auf das Highlight des Tages. Antoniadis erinnert uns daran, auf unsere innere Stimme zu hören: «Geht erst durch das Feuer, wenn es euch ruft. Und dann geht zügig, wie über den Fussgängerstreifen.» Dann gibt er den Glutteppich frei, einfach so. Ich habe weitere Anweisungen erwartet. Irgendwelche Tricks, wie man das Feuer unbeschadet überquert. Nichts! Und da ist sie plötzlich: Die Erinnerung an die Schmerzen von damals.
Ich mache eine weitere Runde, versuche zu visualisieren, wie ich gesund und freudig über die Glut gehe. Noch eine Runde und noch eine und noch eine. Die ersten Teilnehmer gehen schon zum zweiten Mal über den Glutteppich, da wage ich es endlich auch. Beim ersten Schritt bin ich so überrascht, keinen Schmerz zu spüren, dass ich beinahe vergesse, weiterzugehen. Doch schon bin ich auf der anderen Seite angelangt. So einfach geht das! Fast bin ich etwas enttäuscht. Ich gehe ein zweites Mal durchs Feuer und ein drittes Mal – es ist angenehm, fast wie barfuss gehen in warmem Sand. Antoniadis mahnt zur Vorsicht: «Bleibt behutsam und respektvoll, auch wenn es geklappt hat.» Euphorisiert laufe ich insgesamt sechsmal durchs Feuer. Ich hätte gar nicht mehr aufgehört damit. Ob Physik oder Geist das Erlebnis ermöglicht, ist mir in dem Moment so was von egal. u
Der Feuerlauf war und ist in einigen Kulturen teilweilweise heute noch ein gängiges Ritual, um Ängste zu besiegen und sich der eigenen inneren Kräfte bewusst zu werden. Viele Religionen wollten zudem über das Feuer eine Verbindung zu Gott herstellen, so der österreichische Verhaltensforscher Karl Grammer: «Es stellte gewissermassen einen Durchgang vom Profanen zum Göttlichen dar, der reinigend wirkte.» In mehreren Selbstversuchen zeigte Grammer, «dass ein schadloses Überqueren der Holzkohlenglut ohne Vorbereitungszeremoniell, ohne jegliche psychophysische Ausnahmezustände, ohne Verknüpfung mit religiösen Glaubensinhalten, ohne spezielle Gehtechnik und andere Hilfsmittel barfuss in normaler Alltagsverfassung möglich ist».
Der Grund: Holzkohle ist ein schlechter Wärmeleiter und hat eine geringe Wärmekapazität, ebenso die Asche, die die Glut umgibt. Weil der Kontakt zur Glut beim zügigen Gang sehr kurz und die Wärmeaufnahme der Haut schlecht ist, werden die Füsse nicht (zu) heiss. Trotzdem sollte man einen Feuerlauf keinesfalls ohne fachkundige, seriöse Anleitung wagen. Denn beim Feuerlauf kommt es immer wieder zu kleinen Brandblasen oder gar schweren Verbrennungen. Grammers Forschungen legen nahe, dass man Holzkohleglut nur schadlos überqueren kann, wenn sie weniger als 500 Grad heiss ist.
Andreas Krebs ist freier Journalist und schreibt regelmässig für «natürlich». Er glaubt, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als sich der Mensch vorstellen kann. In einer losen Serie will er diese ergründen.
In den letzten 20 Jahren hat sich das Berufsleben grundlegend gewandelt. Die wöchentliche Arbeitszeit ist kürzer geworden, die Ferien länger – und das hat Auswirkungen auf die Freizeit. Statistiken, die die unzähligen Detailaspekte unseres Freizeitverhaltens beleuchten, sind so vielfältig wie dieses selber.
Sprachen
Gesundheit und Medizin
Kaderkurse
Informatik
Wissenschaft
Finanzen und Verkauf
Persönlichkeitsbildung
Künstlerische und kreative Aktivitäten
Sport und Spiel
Pädagogik
Haushalt und Familie
Anteil an den Weiterbildungsstunden
Obwohl Weiterbildung meistens unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet wird und damit die Bedeutung im privaten Bereich in den Hintergrund rückt, bleibt sie ein Phänomen, das über den beruflichen Rahmen hinausgeht. Weiterbildung ist bei den Erwerbstätigen im Alter zwischen 25 und 64 Jahren ein fester Bestandteil der Freizeit.
Der schweizerische Arbeitsmarkt zeichnet sich durch einen hohen Anteil Teilzeiterwerbstätiger aus. Im Verlauf der letzten 20 Jahre hat deren Anteil sowohl bei den Frauen (von 49,1 Prozent im Jahr 1991 auf 58,3 Prozent im Jahr 2010) als auch bei den Männern (von 7,8 auf 13,4 Prozent) stark zugenommen.
Anteil Teilzeiterwerbstätigkeit nach Geschlecht
Bei einer Mehrheit der Bevölkerung hält das Internet zunehmend Einzug in alle Bereiche des Alltags. Die Erhebung «Internet in den Schweizer Haushalten» von 2010 zeigt, dass Freizeit aktivitäten im Internet je nach Geschlecht und Bildungsstand, insbesondere aber je nach Alter sehr unterschiedlich ausfallen. Während bei den 15- bis 24-Jährigen 83 Prozent aller Nutzer Filme und Videos schauen, sind es bei den 35- bis 44-Jährigen noch 42 Prozent. Durchschnittlich 44 Prozent aller Internetnutzer konsumieren überhaupt audiovisuelle Inhalte. Während 46 Prozent der 15- bis 24-Jährigen Nutzer selbst Inhalte ins Netz stellen, wird diese Möglichkeit bei den über 65-Jährigen überhaupt nicht genutzt.
Familienrezepte glutenfrei
Die Spanierin Aran Goyoaga hat das Kochen und Backen in den Genen, die einen Grosseltern betrieben eine Konditorei, die anderen waren Landwirte. Heute lebt sie in den USA. Dass glutenfrei mitnichten genussfrei bedeutet, zeigt die Köchin, die selbst an Glutenintoleranz leidet, in ihrem Buch mit unzähligen süssen und salzigen Rezepten. Ebenso gibt sie Tipps zu speziellen Zutaten und erklärt, wie man auch ohne Weizenmehl einen guten Teig herstellen kann.
+ Fr. 34.90, AT-Verlag
Blek
Hundesachen einfach selber machen
Aktiv sind nicht nur unsere Vierbeiner, sehr aktiv sind auch manche Hundehalterinnen – und wohl auch ein paar Hundehalter –, wenn es darum geht, das Leben ihres Lieblings noch etwas bequemer, lustiger und interessanter zu machen. Sie kochen für die Tiere und sie basteln und werken. Darüber kann man fraglos lästern, aber weshalb soll jemand statt ein Vogelhäuschen nicht selbst ein Hundebett zimmern. Selbermachen ist im Trend. Das Buch liefert viele Ideen aus Stoff und Holz mit einfachen Erklärungen und Schrittfür-Schritt-Fotos.
+ Fr. 19.90, Kosmos Verlag
Auch nur zuzuschauen, macht irgendwie Spass. Spiegel-Online bezeichnete die App als «minimalistisches Kunstwerk». Das kreative Spiel ist reduziert auf einfache gra sche Formen und Muster, der Spieler kreiert dazu Linien, um farbige Elemente miteinander zu verbinden, und muss «schwarzen Löchern» ausweichen. Das Spiel hat schon mehrere Preise gewonnen und fasziniert durch seine Schlichtheit und Eleganz. Spielt sich auf dem iPad besser als auf dem Telefon.
+ Fr. 3.– im iTunes App Store und bei Google Play
Wanderungen zu Murmeltier, Steinbock & Co.
Wer Wildtiere gerne in freier Natur beobachtet, findet in diesem Buch nicht nur Wandertipps zu besonders guten Beobachtungsplätzen, sondern auch zahlreiche Porträts einheimischer Tierarten, Kartenskizzen und viele grossformatige, tolle Naturbilder, die Lust machen, gleich selbst auf Erkundungstour in die verschiedenen Schweizer Regionen zu gehen, um Hirsch, Steinbock und Murmeltier zu treffen. Ein schöner Bildband zum Schmökern und zum Verschenken.
+ Fr. 58.–, Haupt Verlag
Busuu
Wer seinen Wortschatz in einer Fremdsprache erweitern möchte, ndet Gefallen an der kostenlosen Sprach-App. Auf unkomplizierte Weise lassen sich auf verschiedenen Leveln Vokabeln und einfache Phrasen lernen.
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Mit der App des Verbands der Museen der Schweiz hat man einen kompakten Museumsführer stets dabei. Gesucht werden kann nach Schwerpunkten und Stichworten. Und natürlich ndet man alle nötigen Infos zu Öffnungszeiten, Preisen und Anreise.
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Film
Zwischen den Welten
Ob die Tarahumara in Mexiko, Suri in Äthiopien oder Inuit in Grönland –diesen Menschen ist es gelungen, sich an schwierige Lebensräume anzupassen und zu überleben. Doch wie behaupten sich diese Naturvölker im Wandel der Zeit? Der österreichische Dokumentar lm zeigt, wie sich uralte Traditionen mit dem westlichen Lebensstil vermischen. + Fr. 25.90 bei Weltbild.ch
Link-Liste
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Kultur www.museumspass.ch www.kulturwege-schweiz.ch
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Sport www.sportvereine.ch www.fitness.ch www.swisstherme.ch
Familie www.wwf-zh.ch www.hsk-freizeit.ch www.elterntraining.ch
Entspannung www.visionssuche.ch www.yoga.ch www.tai-ji-akademie.ch www.mbsr-verband.ch
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Mit Cranberry macht das Aktivsein wieder Spass
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Antibiotika werden heute oft zu rasch und unnötigerweise verordnet. Das hat fatale Folgen: Viele Krankheitserreger sind resistent geworden – das Medikament hilft nicht mehr. Oft findet man in der Naturheilkunde wirkungsvolle und erst noch besser verträgliche Alternativen. Viele Pflanzen schützen sich aus eigener Kraft gegen Bakterien, Pilze und Viren; aus ihnen können pharmakologisch hochwirksame Substanzen gewonnen werden. In der Naturheilkunde werden sie seit Langem erfolgreich bei den verschiedensten Beschwerden angewandt: bei Atemwegs- und Harnwegsinfekten, bei Magen-Darm-Beschwerden, Haut- und Pilzerkrankungen sowie zur Steigerung der Immunabwehr. Der Autor erklärt, wie diese pflanzlichen Mittel wirken und wann ihr Einsatz sinnvoll ist. Er erklärt Eigenschaften, Einnahmeformen und listet häufige Erkrankungen, die so behandelt werden können, auf.
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Ob im Müesli, im Ketchup, der Fertigsalatsauce oder im Fruchtjoghurt. In vielen verarbeiteten Lebensmitteln steckt viel mehr Zucker, als man weiss und glaubt. Selbst in einem Glas mit Baby-Früchtebrei sind teilweise mehr als 15 Gramm Zucker, das entspricht etwa drei Teelöffeln. Nun hat die Weltgesundheitsorganisation neue Richtlinien zum Zuckerkonsum gemacht. Um gesundheitliche Risiken zu vermeiden, sollte die Tagesration nicht mehr als 25 Gramm betragen. Eine ambitionierte Vorgabe. Denn wer drei Deziliter Orangensaft zum Frühstück trinkt, liegt schon darüber. tha
❞
man nicht im Handel, sondern durch den Lebenswandel. ❞
Sebastian Kneipp, 1821–1897, Priester und Hydrotherapeut
Wer unter Migräneattacken leidet, tut gut daran regelmässig Sport zu treiben. Und zwar am besten drei Mal wöchentlich. Ob Schwimmen, Joggen, Zumba oder Walken ist sekundär, denn jede körperliche Aktivität beschleunigt den Abbau von Stresshormonen und hilft so entspannen. Eine Studie der Uniklinik Kiel zeigte, dass sich mit regelmässigem Sport die Kopfschmerzattacken um 20 bis 45 Prozent reduzieren lassen. Vor allem auch bei einem Training im sogenannt aeroben Bereich, also mit einer niedrigen Belastung. Wer dennoch Schmerzmittel braucht, sollte auf den Wirkstoff Paracetamol zurückgreifen, wie die Zeitschrift «Gesundheitstipp» mit Verweis auf eine Auswertung verschiedener Studien zu Medikamenten gegen Migräne schreibt. Im Gegensatz zu vielen anderen teilweise spezi schen Migränemedikamenten sind die Nebenwirkungen bei Paracetamol gering und es wird von den meisten Patienten gut vertragen. tha
Dass Stadtbewohner häufig hektischer unterwegs sind, als Menschen auf dem Land, ist kein Geheimnis. Doch es gibt eine ein fache Möglichkeit, auch als Stadtmensch einen Gang runterzuschalten: Suchen Sie das Grüne. US-Forscher der Perelman School of Medicine at the University of Pennsylvania fanden heraus, dass die Begrünung unbebauter Flächen im Zusammenhang mit weniger Stress steht. So wiesen Bewohner, die in der Nähe neu begrünter Flächen spazieren gingen, eine deutlich geringere Herzfrequenz auf als diejenigen, die sich an nicht begrünten Arealen aufhielten. Schon beim Anblick des Grüns verringerte sich der Herzschlag um drei Schläge pro Minute. Die Herzfrequenz gilt als wichtiger physiologischer Marker für akuten Stress. In diesem Fall schüttet der Körper vermehrt das Hormon Adrenalin aus, wodurch das Herz schneller schlägt. MM
FASTEN IST ASKESE. ABER NICHT NUR: DER FREIWILLIGE VERZICHT AUF GEWOHNTES ESSEN KANN DAS LEBEN AUCH VERSÜSSEN. ZUM BEISPIEL MIT DEM KIRSCHENFASTEN.
Text: MODESTA BERSIN
Rezept Gemüsebrühe
Buchinger-Heilfasten
7,5 Deziliter Wasser und zirka
400 Gramm klein geschnittenes
Suppengemüse (evtl. Küchenoder Wildkräuter) circa 30 Minuten köcheln lassen.
Rezept einfache
Vinaigrette für Rohkostkur
1 El Balsamico oder Zitronensaft
2 El kalt gepresstes Öl
1 El frisch gehackte Kräuter
1 bis 2 El kohlensäurehaltiges Wasser
Dank der Fähigkeit von Reserven – gespeicherter Nahrung – zu zehren, kann der Mensch in Notzeiten überleben: Fasten ist daher kein Verzicht, sondern vielmehr ein Gewinn. In unserer heutigen Zeit schafft das Fasten auch eine Balance zum Überangebot von Nahrungsmitteln. Durch den bewussten Verzicht sinkt der Stresspegel, der Kopf wird klarer, die Konzentrationsfähigkeit nimmt zu, die Organe werden entlastet, die Gelenke beweglicher. Fasten verjüngt, gibt Kraft und Energie und lässt überflüssige Pfunde verschwinden. Es wirkt wie ein Reset auf alle Laborwerte. Wichtig: Beim richtig durchgeführten Fasten gibt es kein Hungergefühl und die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit bleiben erhalten. Das vorbeugende Fasten ist zur Stärkung der Gesundheit und zum Abbau von Risikofaktoren gedacht.
Fasten ergreift als ganzheitliche Erfahrung den Menschen in seiner Einheit aus Körper, Seele und Geist. Sinnlichkeit kann im Alltag wieder besser über alle
fünf Sinne erfahren werden. Für viele ist es heute geradezu ein Ritual geworden, jährlich einmal zu fasten. Das innere Ja zum freiwilligen Verzicht gibt Kraft und der Einstieg wird mit jeder Fastenkur leichter. Folgende Worte des 1968 verstorbenen Religionsphilosophen Romano Guardini beschreiben es vortrefflich:
«Zuerst wird nur der Mangel gefühlt, dann verschwindet das Verlangen nach Nahrung … Zugleich geht beim Fasten etwas Innerliches vor sich. Der Körper wird gleichsam aufgelockert. Der Geist wird freier. Alles löst sich, wird leichter, Last und Hemmung der Schwere werden weniger empfunden. Die Grenzen der Wirklichkeit kommen in Bewegung; der Raum des Möglichen wird weiter … Der Geist wird fühliger. Das Gewissen wird hellsichtiger und feiner und mächtiger. Das Gefühl für geistige Entscheidungen wächst.»
Im Folgenden möchte ich drei Fastenprogramme vorstellen:
Aufbauzeit
Das Frühstück: Obstsalat oder Birchermüesli. Mittagessen: Kartoffelgericht und Rohkostteller. Abendessen: warmes Gemüse- oder Kartoffelgericht.
Bei allen Fastenprogrammen besteht die Verpflegung an diesem Tag aus ¼ Liter reinem Fruchtsaft, ¼ Liter Gemüsebrühe und mindestens 2½ Liter Wasser oder ungesüsstem Tee.
Im Buchinger-Heilfasten besteht die Verpflegung aus ¼ Liter frisch gepresstem Saft, ¼ Liter Gemüsebrühe und mindestens 2½ Liter Wasser oder ungesüsstem Tee. Morgens beginnen Sie mit einem Tee. Mittags und abends entweder Saft oder Gemüsebrühe, dazwischen müssen Sie genug trinken.
Vorteile: Dieses Fasten eignet sich für jede Jahreszeit. Man braucht sich keine Gedanken zum Kochen zu machen.
Nachteile: Schwierig im Alltag durchzuführen. Sollte unter professioneller Leitung stattfinden.
Früchtefasten ist die sanfte Art des Fastens. Sie verlieren überflüssige Pfunde und gewinnen neue Vitalität, Ausstrahlung und einen schönen, energiegeladenen Körper – dank der ureigenen Heilmittel der Früchte. Kirschen sind ausserordentlich gesund. Die Kirschenzeit beginnt im Juni und endet etwa Mitte August. Sie enthalten
viel Kalium, Calcium, Phosphor, Eisen, Vitamin B1, B2, B6, C und Folsäure. Die gesundheitsbildenden sekundären Pflanzenstoffe sind entzündungshemmend, fördern eine schöne Haut, beugen Herz-Kreislauf-Beschwerden und Krebs vor, lindern rheumatische Gelenkerkrankungen, schützen vor Karies und Parodontose und sorgen für eine gute Stimmung. Nach dem Trinktag (siehe «Der erste Fastentag») mit Darmentleerung schliessen sich je nach Möglichkeit drei bis sechs Obsttage an. Morgens beginnen Sie mit einem Tee. Eine halben Stunde später gibt es einen Obstsalat, dafür schneiden Sie drei bis vier Früchte nach Wahl klein und geben den Saft einer halben Orange darüber. Meine Erfahrung zeigt: Obstsalat hält über Stunden satt. Isst man die Früchte einzeln, bekommt man rasch wieder Hunger. Der Mittag und Abend gehört dann ganz den Kirschen, hier können sie nach Herzenslust zugreifen. Um Blähungen zu vermeiden, sollten Sie 15 Minuten vor den Mahlzeiten und 15 Minuten danach nicht trinken. Da die Früchte reichlich Flüssigkeit enthalten, reicht es, über den Tag 1½ Liter Wasser oder Tee zu trinken.
Vorteile: Schlemmen trotz Fasteneffekt. Einfach und man kann so viel essen, wie man will.
Nachteile: Bei Fruchtzuckerunverträglichkeit nicht möglich. Geht nur während der Kirschensaison.
Dieses vegane Rohkost-Basenfasten ist aus meiner langjährigen Kurserfahrung entstanden. Genau wie das Kirschfasten enthält es Elemente des Buchinger-Heilfastens und führt schrittweise zu einer gesunden Ernährung. Es ist das einfachste, natürlichste und nachhaltigste Abnehmprogramm: Die Energiespeicher werden aufgefüllt, der Körper wird entgiftet und es wird Übergewicht abgebaut, obwohl man so viel essen kann, wie man will. Die Vitalspeicher werden gefüllt; danach kann man lange nicht mehr so viel essen wie vorher.
Jedes Obst, jedes Gemüse und alle Kräuter stellen uns nährende, krankheitsvorbeugende und heilende Biostoffe zur Verfügung. Gemüse hat noch eine bessere Nährstoffdichte als Obst. Die Stoffe wirken entzündungshemmend, regulieren den Blutzuckerspiegel, senken das Cholesterin, sorgen für bessere Nerven, steigern die Stressfähigkeit, verbessern die Konzentration, aktivieren den gesamten Stoffwechsel und verscheuchen Müdigkeit. Nach dem Trinktag mit Darmentleerung (siehe «Der erste Fastentag») schliessen sich je nach Möglichkeit und Zeit drei bis 14 Tage Rohkost an. Durch die Darmentleerung wird die Rohkost gut vertragen. Morgens gibt es einen Obstsalat (drei bis vier Sorten gemischt) wie im Früchtefasten, mittags und abends eine Rohkostplatte. Das Gemüse sollte
Leberwickel
Man nimmt eine heisse Bettflasche und umwickelt diese zuerst mit einem feuchten und dann mit einem trockenen Tuch. Dann legt man die Bettflasche 20 Minuten lang auf den rechten Oberbauch.
Die Darmpflege ist vor allem beim BuchingerHeilfasten notwendig. Dazu wird alle zwei Tage ein Einlauf gemacht. Alternativ gehen auch Tropfen oder Glaubersalz.
vorwiegend saisonal und regional sein, möglichst wenig behandelt. Tomaten, Paprika und Gurken kann man einfach schneiden. Harte Gemüse wie Karotten, Sellerie, Blumenkohl, Broccoli und Pastinaken sollten fein geraffelt werden (frischen Orangensaft darüber geben, damit es die Farbe behält), so ist es verträglicher. Dazu gibt es eine einfache Vinaigrette (siehe Rezept Seite 36). Der Salat sollte mit Zimmertemperatur genossen werden. Wie beim Früchtefasten 15 Minuten vor und 15 Minuten nach den Mahlzeiten nichts trinken.
Täglich 1½ Liter Wasser oder ungesüssten Tee trinken.
Vorteile: Dieses Programm wirkt am nachhaltigsten, wenn es darum geht, die Ernährung umzustellen. Gemüse hat die grösste Nährstoffdichte.
Nachteile: Im Frühling ist das Angebot an Gemüse und Früchten klein, im Winter noch kleiner.
Vorbereitung ist alles. Damit das Wohlbefinden beim Fasten steigt, brauchen alle drei Methoden vorbereitende Entlastungstage; mindestens einen Tag, sieben wären optimal. Das Essen an diesen Vorbereitungstagen ist vornehmlich basisch: morgens ein Birchermüsli, mittags ein Kartoffelgericht und einen Rohkostteller, abends Gemüsegerichte oder Suppen. Während des Tages sollten mindestens zwei Liter kohlensäurearmes Mineralwasser oder ungesüsster Tee getrunken wer-
den. Gerade für Fastenneulinge, aber auch für Fastenerfahrene hat sich eine gute Vorbereitung bewährt.
Der erste Fastentag wird mit einer gründlichen Darmentleerung eingeleitet (siehe «Der erste Fastentag» und «Darmpflege»), sie bewirkt die Umstellung des Körpers auf das Programm Fasten; der Körper lebt aus der Zelle, ist leistungsfähig und das Hungergefühl verschwindet. Die weiteren Tage bestehen je nach Fastenprogramm aus flüssiger Nahrung, Früchten oder veganer basischer Rohkost. Fastenunterstützende Massnahmen wie Bewegung an der frischen Luft und Kneipp-Anwendungen fördern die Entgiftung und regen den Stoffwechsel an. Regelmässige Entspannung hilft, auf die Bedürfnisse des Körpers zu achten, weckt die Intuition und die Selbstheilungskräfte des Körpers werden aktiviert. Mit einem Leberwickel (siehe «Leberwickel») unterstützen Sie die vielfältigen Aufgaben der Leber, sie speichert Nährstoffe aus der Nahrung, scheidet Stoffwechselendprodukte aus und ist für die Energiegewinnung aus Depots zuständig. Stoffwechselendprodukte werden durch die Darmpflege ausgeschieden. Beim Buchinger-Heilfasten ist die Darmpflege notwendig, bei den Früchten und der Rohkost entleert sich der Darm oft von alleine, kann aber auch hier durch Einläufe unterstützt werden.
Aufbauzeit. Noch wichtiger als die Vorbereitungstage ist die einwöchige Aufbauzeit nach dem Fasten. Denn nur durch
basische Lebensmittel wird der Erfolg des Fastens bewahrt und der Jo-Jo-Effekt verhindert. Am ersten Aufbautag trinken Sie wie gewohnt morgens einen Kräutertee. Mittags beenden Sie das Fasten mit einem guten reifen oder gedünsteten Apfel. Abends gibt es eine Gemüsesuppe. Die weiteren Aufbautage sollten aus basenreicher Kost bestehen: also vor allem aus Kartoffeln und Gemüse. Alles, was im normalen Leben zu kurz kommt, wird jetzt eintrainiert. Dann können Sie nach dieser Aufbauzeit die restlichen Lebensmittel als Beilage dazunehmen, und schon haben Sie einen gesunden Speiseplan ohne grosse Umstellung. So einfach ist das! Die Aufbauzeit sollte mindestens ein Woche betragen. Die Hälfte der Nahrung sollte in dieser Zeit roh sein. u
Modesta Bersin ist ausgebildete Ernährungsberaterin, Diabetesassistentin und Fastenleiterin mit Zusatzausbildung in Prävention und Naturheilkunde. Seit 20 Jahren begleitet sie Fastenwochen, gibt Kurse und hält Vorträge zu Themen der Ernährung und Gesundheitsförderung.
Modesta Bersin ist auch als Kochbuchautorin für den AT Verlag tätig.
SOMMERZEIT IST OUTDOOR-ZEIT. DOCH BEI ANHALTENDEM SCHÖNWETTER UND GROSSER HITZE SOLLTE MAN GROSSE KÖRPERLICHE ANSTRENGUNGEN VERMEIDEN.
Text: ANDREAS WALKER
JOGGEN, RADFAHREN, WANDERN und viele andere Aktivitäten machen im Sommer besonders grossen Spass und können in dieser Jahreszeit fast rund um die Uhr gemacht werden. Im Hochsommer treten jedoch oft Wetterlagen auf, die den menschlichen Körper von verschiedenen Seiten her belasten können. Sommersmog mit hohen Ozonwerten, zu grosse Hitze und zu grosse Feuchtigkeit führen dazu, dass bereits leichte körperliche Aktivitäten als anstrengend empfunden werden und das Atmen schwererfällt als sonst.
Tatsächlich ist dies keine Einbildung. Gerade in den letzten Jahren haben Tage mit extremer Hitze diese unangenehmen Begleiterscheinungen noch gesteigert.
Doch auch schon geringe Ozonkonzentrationen können die Schleimhäute reizen und beim Menschen Augenbrennen, Hustenreize, Kopfschmerzen und Übelkeit
auslösen. Deshalb sollten im Sommer anstrengende, körperliche Aktivitäten am besten auf den frühen Morgen oder den Abend verlegt werden. Messungen haben gezeigt, dass die Dosis für eine akute Wirkung vor allem von der OzonKonzentration und der Atemintensität – also der körperlichen Aktivität – abhängt.
Da bei schönem Wetter durch verstärktes Lüften auch mehr Ozon in die Innenräume gelangen kann, sollte vorzugsweise in den Morgenstunden gelüftet werden. Auf der Alpensüdseite liegen die Ozonspitzen übrigens wesentlich höher als auf der Alpennordseite. In den Tälern der Alpensüdseite wird die Ozonbildung begünstigt durch die Dauer der Sonneneinstrahlung und die Nähe zur Grossagglomeration Mailand (starker Verkehr mit hohem Dieselanteil, viel Industrie), deren Abgasfahnen insbesondere das südliche Tessin beeinträchtigen können.
ABKÜHLUNG IST SCHWIERIGER. Unsere Körpertemperatur beträgt konstant 37 Grad. Als angenehm werden von den meisten Menschen im Allgemeinen Aussentemperaturen von 21 bis 24 Grad empfunden. Bei heissem Wetter beginnt auch die Körpertemperatur zu steigen. Als Folge davon werden die Schweissdrüsen in der Haut aktiviert, welche eine wässrige, salzige und saure Flüssigkeit absondern. Beim Verdampfen dieser Flüssigkeit wird dem Körper Wärme entzogen. Der Körper reagiert aber auch mit stärkerer Durchblutung, was zur Folge hat, dass mehr wärmeres Blut von der Körpermitte in die äusseren Regionen gelangt und abkühlt.
An Tagen mit grosser Hitze und grosser Luftfeuchtigkeit ist die Hitze viel schlechter zu ertragen. Die hohe Feuchtigkeit in der Luft reduziert das Verdunsten des ausgeschwitzten Wassers und damit auch die Abkühlung des menschlichen Körpers.
Wenn im Sommer tagelang die Sonne scheint, steigt auch die Ozonkonzentration in der Luft. Ozon (O 3 ) ist die dreiatomige Form des Sauerstoffs (O 2 ) und gilt als Leitschadstoff des Sommersmogs. In 20 bis 30 Kilometern Höhe entsteht das Ozon aus dem zwei atomigen Sauerstoffmolekül durch die UVStrahlung der Sonne (Ozonschicht in der Stratosphäre). Dadurch wird die kurzwellige ultra violette Strahlung (UV) stark abgeschwächt. Ohne diesen natürlichen Sonnenfilter wäre das Leben auf der Erde in seiner heutigen Form nicht möglich.
Ganz anders ist die Situation beim bodennahen Ozon. Dieses entsteht unter dem Einfluss der UV-Strahlung aus einer Reaktion zwischen dem
Dies kann zu einem Hitzestau und im schlimmsten Fall sogar zu einem Hitzschlag führen. An schwülen Tagen sollten deshalb grosse körperliche Anstrengungen, wenn immer möglich, vermieden werden. Im Rekordsommer 2003 – im Kanton Graubünden wurden im August 41,5 Grad gemessen und in Paris brachen am ersten Tag mit über 39 Grad 40 Menschen leblos zusammen – starben in Westeuropa schätzungsweise rund 70 000 Menschen wegen der grossen Hitze, wie «Spiegel online» schreibt.
HELLE KLEIDER. Um den Körper abzukühlen, ist es während Hitzetagen deshalb besonders wichtig, genügend zu trinken. Dabei sollten jedoch alkoholische, koffeinhaltige, stark gesüsste, aber auch sehr kalte Getränke gemieden werden. Wasser oder Kräutertees sind die besten Getränke. Längere Aufenthalte im Freien sollten nicht an der prallen Sonne am Mittag erfolgen, sondern vor allem am Morgen oder Abend stattfinden. Wichtig ist, immer wieder, Schattenplätze oder gekühlte Räume aufzusuchen. Eine leichte, helle Bekleidung lässt zudem die Hitze besser ertragen.
Lässt die Hitze langsam nach, bringt auch ein «Schwumm» im See oder im Becken des Freibades eine willkommene Abkühlung. u
Sauerstoff (O 2 ) sowie Stickoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen, die als Produkte von Verbrennungsprozessen entstanden sind. Somit verschaffen lange sonnige Tage und unsaubere Luft die besten Voraussetzungen für die Bildung von schädlichem Ozon. Ozon ist ein starkes Oxidationsmittel und deshalb für den Menschen giftig. Bei starken Ozonkonzentrationen kann aufgrund der oxidierenden Wirkung auf die Nasenschleimhaut ein charakteristisch stechend-scharfer bis chlorähn licher Geruch wahrgenommen werden. Der Name Ozon kommt aus dem Griechischen; «ozein» heisst das Duftende.
Ozon ist in der Atemluft bereits in geringen Konzentrationen gesundheitsschädlich, da es die Atemwege reizt. Paradoxerweise sind auf dem Lande die Ozonkonzentrationen im Sommer oft höher als in den Städten, da sich in Städten gebildetes und durch Wind in Reinluft gebiete transportiertes Ozon lang-
samer abbaut. In den Städten hingegen tragen Produkte der Luftverschmutzung zum Ozonabbau bei, da oxidierbare Stoffe in der Luft die Ozonmoleküle abbauen. Der Immissionsgrenzwert von 120 Mikro-gramm pro Kubikmeter (ug/m 3 ) als Stundenmittel wird zwischen Mai und September in heissen Sommern oft massiv überschritten. Die höchsten Ozonwerte werden normalerweise an sonnigen Tagen im Verlauf des Nachmittags erreicht.
Die aktuelle Luftbelastung in der Schweiz kann unter http://www. bafu.admin.ch/luft/luftbelastung/ aktuell/ abgefragt werden.
Von wegen Abführmittel! Rizinusöl ist ein erstklassiges Pflegemittel für Haut und Haar und ausserdem ein wertvolles Heilmittel bei Wunden aller Art.
Text: SABINE HURNI
Schicht um Schicht umhüllt die Haut den Körper. Von innen her baut sie sich auf und erneuert sich im 4-Wochen-Takt vollständig. Die prall gefüllten jungen Zellen schieben sich durch unzählige Lagen, bis sie an der äussersten Hautschicht, der Hornhaut, ankommen. Allein die Hornhaut besteht aus 15 bis 20 Hautschichten. Wenn diese äusserste Hautschicht starkem Druck oder Reibung ausgesetzt ist, verdickt sich die Hornhaut – eine natürliche Reaktion des Körpers, um die verletzliche menschliche Epidermis besser zu schützen.
Besonders belastet ist die Haut an den Füssen: durch die ständige Beanspruchung, schlechtes oder falsches Schuhwerk, aber auch durch fehlende Pflege. Hornhaut an den Fersen, Schwielen auf Zehengelenken und verdickte Stellen an der Fusssohle sind die Folgen, alles andere als ein schöner Anblick. Dazu kommt, dass zu dicke Hornhaut brüchig wird und ziemlich schmerzhafte Hautrisse verursachen kann. Verhornte Haut sollte deshalb regelmässig sanft entfernt und die Füsse jeden Abend eingefettet werden. Zum Beispiel mit Rizinusöl (siehe Box).
Dass gerade Rizinusöl ein so gutes Pflegemittel ist, verdankt es seiner Zusammensetzung: Rizinusöl, auch Castoröl genannt, wird aus den Samen des Wunderbaumes (Ricinus communis) gewonnen und ist eines der schwersten, fettesten Öle überhaupt. Bei Zimmertemperatur ist es sehr zähflüssig und schwerfällig. Durch das Erwärmen wird es flüssiger. Weil nur ölige Substanzen in die Haut eindringen können – wässerige Lösungen prallen auf der Haut ab –, ist ein schweres Öl zur Pflege ausgetrockneter Haut unumgänglich. Je öliger oder schwerer ein Öl ist, desto mehr Feuchtigkeit kann es spenden. Deshalb ist Rizinusöl ein wunderbarer, natürlicher Jungbrunnen für trockene Haut; sowohl an den Füssen wie auch um die Augen oder am Ellenbogen. Das Öl kann aber auch Warzen, Hühneraugen, Narben oder Altersflecken aufweichen und zum Verschwinden bringen.
Zur Pflege der Kopfhaut kann das Öl mit einem Wattestäbchen aufgetragen werden. In die Haarspitzen eingearbeitet, hilft es bei trockenem Haar. Für die Zubereitung einer Haarpackung erwärmt man
So werden Ihre Füsse sommerfit:
1. Olivenöl und Salz vermischen und die Füsse mit dem körnigen Peeling abrubbeln.
2. Füsse 15 Minuten in warmem Wasser baden. Wer möchte, kann dem Fussbad eine Tasse Rosmarinoder Melissentee beigeben, je nachdem ob eine anregende oder beruhigende Wirkung gewünscht ist.
3. Mit einem Bimsstein (bei wenig Hornhaut), einer Feile (etwas stärkerer Hornhaut) oder einem Raspel (dicker Hornhaut) die verhornten Hautschichten vorsichtig entfernen. Die darunterliegende Haut sollte dabei auf keinen Fall verletzt werden. Deshalb ist es wichtig, dass die Haut durch das Fussbad gut vorbereitet ist.
4. Die Füsse abtrocknen, dick mit Rizinusöl einschmieren und Socken anziehen. Bei Schwielen oder starker Hornhaut kann man eine Plastikfolie über die eingeölten Füsse wickeln und das Ganze eine bis zwei Stunden einwirken lassen.
5. Danach jeden Abend die Füsse mit etwas Rizinusöl einmassieren.
das Öl im Wasserbad, knetet es ins feuchte Haar, lässt es eine Stunde einwirken und wäscht danach das Haar mit Shampoo. Rizinusöl ist ausserdem ein wertvolles Heilmittel. Bei Gelenkschmerzen wird das Öl als warmer Wickel verwendet. Bei Wunden oder schmerzhaften Hämorrhoiden schützt es die Haut und verbessert die Wundheilung. Innerlich lindern ein bis zwei Esslöffel Rizinusöl, verdünnt mit Wasser, akute Verstopfungen. In der Geburtshilfe wird es als Wehen-Cocktail verabreicht, um die Geburtswehen einzuleiten. u
Gute alte Bettflasche
Meine 7-jährige Tochter hat seit drei bis vier Jahren oft Bauchschmerzen. Der Hausarzt gab mir Kamillenöl für Bauchmassagen und sagte, die Bauchschmerzen seien diffuse Schmerzen, die häufig vorkommen im Kindesalter. Was könnte ich sonst noch machen?
P. B., Altdorf
Das Kamillenöl ist eine gute Basis. Es wirkt entkrampfend und ist nur schon wegen des Rituals des Einölens heilsam. Bauchschmerzen kommen im Kindesalter tatsächlich häufig vor, weil Kinder bei emotionalen Themen schnell über den Magen reagieren. Deshalb können Ängste, Sorgen, Unsicherheiten, schlechte Träume oder einfach das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Nähe zu Bauchweh führen, ohne dass eine Erkrankung dahinter liegt.
Falls die Bauchschmerzen mit dem Konsum eines Lebensmittels zusammenhängen, wäre es meiner Erfahrung nach am ehesten Milch, die solche Beschwerden verursachen könnte. Besonders kalte Milch ist für manche Menschen sehr schwer verdaubar und kann entsprechend zu Bauchschmerzen führen. Falls ein Glas Milch zum Gute-Nacht-Ritual Ihrer Tochter gehört, sollten Sie die Milch erwärmen und etwas Honig dazugeben. Das macht sie besser verträglich und wärmt den Bauch. Überhaupt ist Wärme ganz wichtig, wenn der Bauch schmerzt. Man kann sich diese Wärme mit drei warmen Mahlzeiten täglich zuführen oder mit äusserer Wärme über eine Bettflasche, mit einem Traubenkernsäcklein oder mit einem warmen Wickel.
Beim Kochen empfehle ich Ihnen, auch verschiedene Getreidesorten auszuprobieren. Es muss nicht immer Weizen sein. Auch Mais, Hirse, Dinkel, Hafer, Gerste oder Reis sind meist schnell zubereitet und für die Verdauung eher verträglich als der über-
Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.
Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau www.natuerlich-online.ch
züchtete Industrieweizen. Leichter verdaubar wird Getreide auch durch das Einweichen über Nacht. Und was sich ebenfalls immer bewährt: Kamillen- oder Fencheltee. Beides sind gute Krampflöser.
tanken
Ich hatte ein strenges Jahr mit Ausbildung und Abschlussprüfungen. Seit alles vorbei ist, komme ich aber nicht mehr richtig auf Touren. Ich kann am Wochenende viel schlafen und mich erholen, aber nach ein bis zwei Tagen Arbeit ist meine Energie wieder weg. Was kann ich tun, damit mein Energiehaushalt wieder ausgeglichen wird?
L. W., Thun
Nehmen Sie zwei Wochen Ferien – oder besser drei, wenn Sie das einrichten können. Ist die Batterie leer, muss man sie wieder auffüllen. Dazu reicht das Wochenende oft nicht aus. Erst recht nicht, wenn man eine strenge Zeit hinter sich hat und die Energiereserven aufgebraucht sind. Das Pflichtgefühl gegenüber der Firma ist ja schön und gut. Manchmal muss man aber einfach sich selber ins
Zentrum seines Lebens stellen und nicht immer so streng mit sich selbst sein.
Bis Sie in die Ferien können, helfen Ihnen vielleicht folgende kleine Hilfsmittel: Suchen Sie Erholung in der Freizeit mit Massagen, Sauna, schöner Musik, Entspannungsbädern, Kochen oder einfach mit Nichtstun. Kaufen Sie sich zudem Hafertropfen (Avena Sativa). Sie helfen dabei, den Körper nach starken Belastungssituationen wieder zu stärken.
Gute Energielieferanten für den Alltag sind Nüsse, Datteln, Kartoffeln und Getreide. Puschen Sie sich nicht mit Kaffee und Energiedrinks auf, kaufen Sie lieber Fruchtsmoothies oder frische Früchte. Auch Zucker ist nicht ideal zur Energiegewinnung. Denn wenn Sie Süsses essen, schnellt der Blutzucker hoch und sackt dann rasch in den Keller runter. Das passiert bei Datteln, Früchten, Nüssen nicht. Essen Sie warm, besonders abends und mittags, am besten aber auch zum Frühstück. Die nährende Wärme liefert wertvolle Energie für den Tag.
Ich habe einen erhöhten Cholesterinspiegel, möchte aber auf Medikamente verzichten. Meinen Arzt konnte ich allerdings nicht davon überzeugen. Welche natürlichen Heilmittel wären ideal?
H. L., Bern
Am besten kaufen Sie eine Flasche Artischocken-Tinktur in der Drogerie. Artischocke enthält viele Bitterstoffe und gleicht den Fettstoffwechsel erfolgreich aus. Essen Sie zudem täglich zwei rohe Karotten. Dieses Gemüse hilft Ihnen, den Cholesterin-Spiegel in den Griff zu bekommen. Zudem ist es wichtig, dass Sie den Konsum von Zucker und Kaffee stark reduzieren. Bis zu drei Kaffee pro Tag sind in Ordnung, mehr sollten Sie nicht trinken. Essen Sie viele ballaststoffreiche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Nüsse, Gemüse und Vollkornprodukte. Verzichten Sie aber nicht auf Fette, Eier oder Fleisch. Wir brauchen diese fettreichen Speisen genauso wie die pflanzlichen Lebensmittel.
Falls Sie einen Garten oder einen Balkon haben, können Sie im Fachhandel auch das sogenannte Kraut der Unsterblichkeit besorgen. Gynostemma pentaphyllum ist verwandt mit Ginseng und liefert dem Körper neben Chlorophyll auch wertvolle Inhaltstoffe. Täglich ein paar Blättchen kauen. Das soll ausgleichend auf den Blutzucker, den Cholesterinspiegel und den Blutdruck wirken.
Seit meinen Wechseljahren (ich bin 63 Jahre alt) leide ich immer wieder unter Stimmungsschwankungen. Mit Antidepressiva verschwinden sie, kommen aber im Winter wieder. Da ich auch Durchfall bekomme, habe ich zur Stärkung der Nerven an Hafertropfen gedacht. Können Sie mir die Tropfen empfehlen?
U. L., Bern
Ich würde Ihnen eher Johanniskrauttropfen, beziehungsweise Johanniskrauttabletten empfehlen. Die Hafertropfen wirken sehr gut bei Einschlafstörungen. Auf die depressiven Verstimmungen haben sie jedoch wenig Einfluss. Im Zusammenhang mit Stimmungsschwankungen und Depressionen ist Johanniskaut wirkungsvoller. Achten Sie darauf,
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dass Sie auch im Winter über die Mittagszeit 30 bis 60 Minuten draussen sind und die Augen auf den Himmel richten. So kann sich im Körper Vitamin D bilden und Sie können ihren Energiespeicher füllen. Allenfalls wäre es auch sinnvoll, wenn Sie sich einer homöopathischen Behandlung unterziehen. Das richtige Konstitutionsmittel kann Ihnen neuen Schwung verleihen, damit Sie diejenigen Dinge anpacken, die Sie noch umsetzen möchten. Wechseljahre sind weit mehr als das Ende des Menstruationszyklus. Die Kinder sind draussen, die Lebensumstände verändern sich und es ist Zeit, neue Visionen zu entwickeln. Die Visionen im Alltag umzusetzen, braucht Mut und erfordert manchmal auch von der Familie Unterstützung und Verständnis. Sie haben noch viele Jahre vor sich, die sie füllen dürfen mit Erlebnissen, neuen Aufgaben und schönen Begegnungen. Diese Chance gilt es zu
packen. Der Aufbruch in unbekannte Gebiete ist aber manchmal schwierig. Vielleicht hilft ihnen dabei auch ein Coaching oder eine lösungsorientierte Beratung.
hygiene bei Kindern?
Wir staunen, dass bei unseren beiden Kindern (10 und 11 Jahre) neuestens Zahnreinigungen mit anschliessender Oberflächenversiegelung durchgeführt werden sollten, respektive empfohlen werden. Wir als Eltern kennen dies nur aus dem Erwachsenenalter durch den Besuch der Dentalhygienikerin. Uns stellt sich die Frage, was solche (kosmetische?) Behandlungen auf sich haben. Gibt es einen Zusammenhang zur allgemeinen Tendenz der Pathologisierung von Befunden bei Kindern?
F. K., St.Gallen
In meinem Umfeld und vermutlich auch bei unserer Leserschaft ist der bewusste Umgang mit Zucker und gezuckerten Fertigprodukten eine Selbstverständlichkeit geworden. Nur dürfen wir nicht vergessen, dass wir damit einer Minderheit angehören. Zucker ist leider in vielen Kinderprodukten – vom Quark über den Fruchtsaft bis zu den Frühstücksflocken – allgegenwärtig. Viele Eltern haben das Gefühl, sie tun etwas für die Gesundheit ihrer Kinder, wenn sie solche Produkte kaufen: Milchprodukte für die Knochen, Fruchtsaft mit Vitamin C
und Flocken mit Ballaststoffen und Vitamin E. In vielen Haushalten haben die Kinder zudem freien Zugang zu Schokolade und Lutschbonbons. Für die Zähne und die Mundflora sind diese Produkte das reinste Gift. Der Speichel braucht etwa drei Stunden, um die durch den Zucker entstandene Säure im Mund zu neutralisieren. Wenn Kinder nach dem Mittagessen oder abends vor dem Zähneputzen etwas Süsses bekommen, ist das aber in Ordnung und absolut kein Problem. Vermutlich bekommen Zahnärzte einiges zu sehen. Deshalb sind solche Massnahmen weit mehr als reine Kosmetik. Mit der professionellen Zahnreinigung und der Zahnoberflächenversiegelung können Kinderzähne geschützt werden, bei denen die Mundhygiene zu kurz kommt. Denn wenn der Zucker nicht aus den Zahnzwischenräumen geputzt wird, bleibt er liegen und der Zahnschmelz kann von Karies befallen werden. Das mag bei den Milchzähnen noch nicht so tragisch sein. Doch leider geht die Karies von den Milchzähnen über auf die zweiten Zähne, die schon befallen sind, bevor sie richtig hervor stossen.
Ich denke, ein gewisser Pragmatismus ist immer gut. Doch gesunde Zähne sind sehr viel wert. Der beste Schutz ist und bleibt die gesunde Ernährung. Wenn der Zahnarzt zur Zahnreinigung und zur Oberflächenversiegelung geraten hat, würde ich nachfragen, ob dieses Vorgehen tatsächlich notwendig und berechtigt ist. u
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STERNGUCKER IM JULI. Im Juli können wir den Vollmond gleich zwei Mal bewundern, nämlich am 2. und am 31. Juli. Dieses Phänomen kommt im Durchschnitt rund alle 2,4 Jahre vor. Dieser zweifache Vollmond in einem Monat wird «Blue Moon» genannt. Ursprünglich bezeichnete der Begriff ein sehr seltenes astronomisches Ereignis. Entstanden ist die Bezeichnung möglicherweise deshalb, weil der Mond nach Vulkanausbrüchen manchmal bläulich schimmert. Die heutige Verwendung stammt aus einem Aufsatz in einer Astronomie-Zeitschrift im März 1946. Darin wurde defi niert, dass der zweite Mond im Monat der «Blaue Mond» ist. Der nächste «Blue Moon» ist erst am 31. Januar 2018 wieder zu beobachten, der übernächste dann bereits wieder am 31. März 2018. In diesem Jahr fällt dafür kein Vollmond auf den Februar. Der letzte «Blue Moon» war am 31. August 2012 zu sehen. Andreas Walker
Die Orientierung behalten. Die App View Ranger GPS bietet digitale Karten für mehr als 20 Länder. Wanderer und Biker nden ein umfangreiches Routenverzeichnis und können mit der App eigene Touren erstellen. Die Karten werden auf dem Smartphone gespeichert und können so ohne Roaming-Gebühren genutzt werden. Hochdetailliertes Kartenmaterial muss bei Bedarf dazugekauft werden.
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Haben Sie sich auch schon über die in Plastik eingeschweissten Bio-Gurken beim Grossverteiler geärgert? Ist doch unnötig, denkt man. Stimmt nicht. Eine Studie aus Österreich zeigt, dass verpackte Lebensmittel dafür sorgen, dass weniger Essen im Abfall landet. Bei einer in Folie eingeschweissten Gurke reduziert sich die Abfallquote von 9,4 auf 4,6 Prozent gegenüber einer unverpackten. Bei Hartkäse in einer Plastikschale beträgt der Anteil verdorbener Ware gar nur 0,14 Prozent. Ist er unverpackt, liegt er bei 5 Prozent, wie die Zeitschrift «Saldo» schreibt. tha
Eine Billion ist eine 1 mit 12 Nullen – eine Zahl, die die allermeisten Menschen vermutlich etwas in Verlegenheit bringt, wenn sie diese schreiben müssten. Sich nun auch noch vorzustellen, dass es im Universum eine Galaxie von Sternen gibt, die so hell strahlt, wie 300 Billionen Sonnen, ist dann wohl für alle eine Dimension zu viel. Aber so ist es, wie «focus.de» mit Verweis auf das «The Astrophysical Journal» schreibt. Die Galaxie ist übrigens 12,5 Milliarden Lichtjahre entfernt. Auch nicht gerade eine kleine Zahl.
Die junge Forscherin Estée Bochud arbeitet am Naturhistorischen Museum Bern. Sie findet, dass man das Bier besser selbst trinken solle, statt unliebsame Schnecken damit in den Ertrinkungstod zu locken. Für die Schneckenforscherin ist klar: Alle Methoden vom Zerschneiden der Tiere bis zu Schneckenkörnern sind ungeeignet, den Tieren Meister zu werden. Eine Schnecke kann bis zu 400 Eier pro Woche legen. Statt einen aussichtslosen Kampf zu führen, müsse man akzeptieren, dass Schnecken im Garten ein Stück weit dazugehörten. Die einzige nachhaltige Lösung, die Population in den Griff zu bekommen, sieht die Forscherin darin, den Tieren eine Umgebung zu schaffen, wo sie sich wohlfühlen und keinen grossen Schaden anrichten können. Zum Beispiel mit einem Kompost oder Brennnesselpflanzen, die Schnecken gerne mögen.
«Wir mussten zeigen, dass ein Wandel möglich ist.»
VOR 42 JAHREN KREMPELTEN DIE «BANANENFRAUEN»
AUS FRAUENFELD DEN HANDEL UM. SIE WAREN PIONIERINNEN FÜR FAIR TRADE. EINE VON IHNEN IST URSULA BRUNNER. MIT 90 JAHREN KÄMPFT SIE NOCH IMMER AKTIV FÜR MEHR GERECHTIGKEIT.
Text: RITA TORCASSO
ES WAR IM JAHR 1973, als die Migros das «Bananenwunder» verkündete – gemeint war eine Preissenkung. Kurz zuvor zeigte Ursula Brunner im Frauentreff Frauenfeld «Bananera Libertad» einen Dokumentarfilm von Reto von Gunten, der die Zusammenhänge zwischen Armut in Zentralamerika und dem Wohlstand in der Schweiz aufzeigte. «Wir empörten uns, doch mehr wäre wohl nicht passiert», erinnert sich Ursula Brunner. Doch dann schrieb ihr eine Frau: «Man kann doch keine Bananen mehr kaufen und so tun, als wüsste man von nichts.»
WANDEL IST MÖGLICH. Gemeinsam wandte sich eine Gruppe von neun Frauen an die Migros: Statt die Bananen zu verbilligen, sollten die 15 Rappen für bessere Lebensbedingungen bei den Bananenpflückern einsetzt werden. «Zehn Millionen Franken im Jahr wären das gewesen», erinnert sich die 90-jährige Ursula Brunner. Man sei keine Wohltätigkeitsorganisation, antwortete der Grossverteiler. Daraufhin kauften die Frauen 600 Kilo Bananen. Die inzwischen auf 40 Frauen angewachsene Gruppe verteilte die Früchte zusammen mit der «Bananenzeitung» mit Leiterwagen in Frauenfeld. Sie fragten die Passanten: «Haben Sie auch schon darüber nachgedacht, warum die Bananen so billig sind?» Zudem sammelten die Frauen 1500 Unterschriften gegen die Verbilligung der Bananen. Eine Sendung im Schweizer Fernsehen machte die «Bananenfrauen» dann schlagartig im ganzen Land bekannt. Vielerorts wurden an Ständen nun Bananen mit Aufpreis verkauft, der in einen Fonds für Projekte ging. «Jetzt mussten wir zeigen, dass der Wandel wirklich möglich ist», erzählt Ursula Brunner. Für sie waren diese Aktionen der Start zu ihrem Lebenswerk, dem Kampf für fairen Handel.
FDP SCHLOSS SIE AUS. Soziales Engagement gehörte seit der Kindheit zu ihrem Leben. Ursula Brunner wuchs in einer Unternehmerfamilie auf. «Für meine Eltern war es selbstverständlich, weniger Privilegierten zu helfen, das hat mich geprägt.» Neben der Grossfamilie und der Arbeit in der Pfarrgemeinde wurde sie 1972 Kantonsrätin für die FDP im Kanton Thurgau. 12 Jahre später schloss die Partei die unbequeme
Anwältin des fairen Handels aus. «Das Fass zum Überlaufen brachte ein Zeltcamp gegen die Wehrschau im Kanton Thurgau», erklärt sie. «Als Jugendliche hatte ich den Krieg miterlebt, ich konnte gar nicht anders, als gegen Waffen sein.»
Bevor Brunner 1976 das erste Mal nach Zentralamerika reiste, um vor Ort Informationen über die Bananenproduktion zu sammeln, begann sie Spanisch zu lernen. Vorher war die siebenfache Mutter und Pfarrersfrau kaum gereist. Sie erinnert sich an die Angst vor dem Fremden. In Guatemala, ihrer ersten Station, wurde sie mit Armut, Ausbeutung und Abhängigkeit von multinationalen Firmen konfrontiert. Das nächste Land auf derselben Reise war Panama. Dort konnte sie an der Konferenz der Union der unabhängigen Bananenproduzenten teilnehmen, die vom Wirtschaftsminister Kolumbiens geleitet wurde. «Er war sehr interessiert an unseren Ideen, und ich fühlte mich zum ersten Mal ernst genommen.» Das sei einer der wichtigsten Momente in ihrem Leben gewesen, betont sie. «Denn nun zeichneten sich konkrete Handlungsmöglichkeiten ab.»
Die «Bananenfrauen» von Frauenfeld entschieden sich, in den Handel einzusteigen. Die ersten fair produzierten Früchte sollten aus Panama eingeführt werden. «Doch als alles eingefädelt war, zerstörte ein Hurrikan den grössten Teil der Ernte», erzählt sie. Trotz dieses Rückschlags liessen die Frauen nicht locker. «Als 1985 in Nicaragua die Sandinisten an die Regierung kamen und neue Absatzmärkte suchten, wagten wir den Sprung.» Die Nica-Bananen waren die ersten fair gehandelten Bananen, die nicht über transnationale Konzerne in die Schweiz kamen. 40 Tonnen wurden im ersten Jahr an Strassenaktionen und in Claro-Läden in der ganzen Schweiz verkauft. Der Aufpreis ging an Projekte – eine Ambulanz, Latri-
Ausleihbare Wanderausstellung «hartnäckig und unverfroren: Bananenfrauen», Informationen zur Geschichte der Fair-Trade-Pionierinnen, heutige Aktivitäten wie Fair-Trade-Projektwochen: www.bananenfrauen.ch
nen, Kinderkrippen, Bildungsangebote. Aus der Leiterwagen-Aktion wurde für Ursula Brunner eine ehrenamtliche Vollzeitarbeit. Während 23 Jahren reiste sie jedes Jahr sechs bis acht Wochen nach Zentralamerika, immer allein. «Alle Fäden gingen durch meine Hände», erklärt sie bildhaft. «Für mich stimmte es, ich konnte wirklich etwas bewegen.»
KRIEG VERHINDERTE HANDEL. Mit dem Einstieg in den Handel gründeten die «Bananenfrauen» gemeinsam mit neuen Mitstreitenden, nun auch Männern, die «Arbeitsgemeinschaft gerechter Bananenhandel» – kurz gebana. Als in Nicaragua als Folge des Krieges die Bananenproduktion unabhängiger Produzenten abnahm, mussten neue Partner gesucht werden. «Das bedeutete nochmals von vorne anfangen, wieder mit viel Knochenarbeit und Reisen vor Ort», erinnert sich Ursula Brunner. Schliesslich fand sie in Costa Rica neue Produzenten. Die Pablito-Bananen waren ein Erfolg, die Genossenschaft Volg verkaufte sie in der ganzen Schweiz. «Doch unsere Anfragen an Hilfsorganisationen für finanzielle Unterstützung blieben er-
1990 begann dann die holländische Stiftung Max Havelaar in grossem Stil faire Produkte zu vermark-
ZENTRALSCHWEIZER BIOMARKT IN ZUG 29./30. AUGUST 2015
90 Marktstände, kulinarische Köstlichkeiten, Kinderprogramm, Brauchtum und Handwerk …
Unterstützt durch: Stiftung zur Erhaltung bäuerlicher Familienbetriebe
Sonderthema Nachhaltigkeit
Tina Wohlwend, 50, dipl. med. Ther apeutin mit eidg Fachausweis in der Ge sundheit spraxis in Binningen/B as el
ten, ab 1997 stiegen Coop und Migros in den Verkauf von Max Havelaar-Bananen ein. «Nun brauchte es uns nicht mehr, wir wollten keine Konkurrenz im fairen Handel», erklärt Ursula Brunner. «Doch es war eine andere Gerechtigkeit, als sie uns vorgeschwebt hatte. Die Regelungen für das Gütesiegel bedeutet ja vor Ort auch Machtkontrolle durch Selektion.» Nützen würde dies vor allem den Händlern, den Konsumenten und den FairTrade-Organisationen. Nach dem Ausstieg von gebana aus dem Bananengeschäft, wurde die Arbeitsgemeinschaft zur Aktiengesellschaft mit dem Kerngeschäft nachhaltige Produkte. Ursula Brunner wirkte noch einige Zeit im Verwaltungsrat mit. «Doch unsere Frauenpower, die von viel Idealismus für die Sache getragen wurde, gab es nicht mehr», erklärt sie.
90 JAHRE UND TÄGLICH IM BÜRO. Heute ist das Angebot an fair gehandelten Produkten beachtlich. Aber: «Der grösste Teil der Wertschöpfung findet hier statt», entrüstet sich die Pionierin. Bei ihrem Einsatz über Jahrzehnte spielte die Anteilnahme am Leben der Arbeiterinnen in Nicaragua und Costa Rica immer eine grosse Rolle. «Heute ist der faire Handel ein etabliertes System, aber Gerechtigkeit ist ein Prozess, der weitergehen muss», betont sie mit Nachdruck. Auf die Frage, was ihr Kraft und Ansporn für die immense Arbeit gegeben habe, antwortet sie: «Es ist die Überzeugung, dass sich die Wirtschaft verändern muss.» Sie fügt an: «Es brauchte oft viel Mut und es gab Wut und Tränen, doch es ging immer weiter.» Vor zwölf
Jahren erhielt die Pionierin den Zuger Kulturpreis, später folgten weitere Ehrungen. Mit einem verschmitzten Lachen sagt sie: «Nun war ich keine lächerliche Figur mehr, sondern eine Preisträgerin, das verpflichtet.» Mit dem Feuer einer Überzeugungstäterin erzählt sie von einer neuen Vision, die ihr am Herzen liegt: Die Gründung einer Akademie oder eines Thinktanks, wo Grundsatzfragen einer fairen Weltwirtschaft diskutiert und neue Anstösse für mehr Gerechtigkeit entwickelt werden und wo Forschung und Bildungsangebote Platz finden. Das Konzept ist ausgearbeitet. Der Anstoss kam vom Agrarbericht 2008 der UNO, in dem die namhaftesten Experten der Welt zum Schluss kamen: Weiterfahren wie bisher ist keine Option. «Das kann man doch nicht einfach wegschieben», sagt sie empört. Trotz des hohen Alters geht Ursula Brunner noch täglich ins Büro. Dort pflegt sie ihr riesiges Netzwerk und versucht, andern in die Steigbügel zu helfen: «Denn wenn viele Leute viele kleine Dinge tun, verändert sich die Welt.» ◆
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Dass er selbst dereinst Gärtner sein würde, konnte sich Remo Vetter in jungen Jahren nicht vorstellen. Heute plädiert er dafür, im Garten Dinge auszuprobieren, und schwärmt von Mischkulturen.
Text: REMO VETTER
BESUCHER in unserm A. Vogel
Heilpflanzen-Schaugarten sind immer wieder überwältigt ob der Pflanzenpracht und Üppigkeit in einer Umgebung, die eigentlich nicht sonderlich «gartentauglich» ist. Oft hören wir auch Aussagen wie: «Bei uns wächst nichts.» «Es lohnt sich nicht, ich bin nicht talentiert.» Ich persönlich glaube nicht an den sogenannt grünen Daumen, sondern habe von meinem Mentor Alfred Vogel gelernt, dass wenn man etwas mit Begeisterung und Liebe tut, der Erfolg garantiert ist. Früher hatte ich einen Heidenrespekt vor alten, erfahrenen Gärtnern, die mich zuweilen sogar etwas einschüchterten, es zu wagen, selbst einen Garten anzulegen. Doch mit zunehmender Erfahrung und Routine erlaubte ich mir sogar Gartenregeln zu umgehen und tue Dinge, die vermutlich nicht ganz gartenkonform sind.
WUNDERBARE MISCHKULTUREN. Als junger Mensch hingegen konnte ich mir nicht einmal vorstellen, selbst eines Tages in der Erde zu wühlen. Heute möchte ich gar nichts mehr anderes tun. Mischkulturen sind für mich eine gute Möglichkeit, kreativ zu sein und Neues auszuprobieren. Zudem hat diese Anbauart den Vorteil, dass man nicht so grossen Wert auf die Fruchtfolge legen muss, da der Boden nicht einseitig «ausgelaugt»
wird. Wir mischen seit vielen Jahren alles ziemlich wild durcheinander, oft auch Pflanzen, die sich eigentlich nicht vertragen sollten, aber auf den Hügelbeeten und Hochbeeten mit dem enormen Energiespeicher gedeiht vieles dennoch prächtig.
Natürlich achten wir darauf, dass wir nicht stets dieselben Pflanzen auf demselben Beet kultivieren, aber es kann schon einmal vorkommen, dass eine Pflanze zwei Jahre den gleichen Standort hat. Einige bekannte Unverträglichkeiten von Pflanzen möchte ich an dieser Stelle aber dennoch erwähnen: So gedeiht Mangold tatsächlich schlecht in der Nähe von Topinambur. Und die beiden Nachtschattengewächse Tomaten und Kartoffeln sind sich als Nachbarn auch nicht gut gesinnt. Das gilt auch für Erdbeeren und Gurken. Doch schauen wir auf die bewährten Beziehungen: Die Kombination von Rüebli und Zwiebeln kennt fast jeder, der schon etwas Gartenerfahrung hat. Die beiden Pflanzen geben sich gegenseitig Schutz vor Schädlingen, die sich in einer Monokultur schnell breitmachen würden.
NACHBARIN BOHNE. Bohnen sind frostempfindlich und können erst von Mitte Mai bis Ende Juli ausgesät werden, brauchen im Wurzelbereich nicht so viel Platz und wachsen im Prinzip überall. Sie sind Stickstoffsammler und reichern den
REMO VETTER
wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.
Boden damit an. Bewährt ist die Kombination von Bohnen und Bohnenkraut, dieses kann schon eher gesät werden oder man hat eine winterharte Sorte, wo man einige Pflanzen direkt in die Bohnenreihe setzt. Das Bohnenkraut ist für den Geschmack der Bohnen bei der Zubereitung empfehlenswert und gleichzeitig verdauungsfördernd. Sehr gut verträglich für Bohnen sind Borretsch, Dill, Erdbeeren, Gurken, Kartoffeln, alle Sorten Kohl, Koriander, Mangold, Spinat oder Rote Bete, Radieschen, Rettich, Ringelblumen, verschiedene Salate, Sellerie, Sonnenblumen und Tomaten. Ungünstige Nachbarschaft für Bohnen sind Erbsen, aber ab Juli lohnen sich Erbsen nicht mehr, sie tragen dann nicht mehr recht. Auch Fenchel, Knoblauch, Porree, Schnittlauch und Zwiebeln sind unvorteilhafte Nachbarn für Bohnen. Zwiebeln habe ich direkt daneben im gleichen Beet ausprobiert, sie sind trotzdem recht gut geworden, auch die Bohnen sahen ganz gut aus.
PLATZ FÜR KARTOFFELN. Kartoffeln lohnen sich an fast jeder Stelle, wo auch nur eine Pflanze Platz hat, selbst in Kübeln und sogar auf einem ganz normalen Stück Wiese, die frisch umgestochen wurde. Die Anbauzeit für Kartoffeln ist je nach Höhenlage schon ab März bis in den Sommer möglich, sie brauchen gut drei
❞ Ich tue heute Dinge, die vermutlich nicht ganz gartenkonform sind. ❞
Monate zum Wachsen und werden geerntet, wenn die Pflanze abstirbt. Was die unterschiedlichen Sorten angeht, ist man als Anfänger gut beraten, wenn man sich regionale oder altbewährte Kartoffelsorten kauft. Es ist für den Hausgebrauch nicht nötig, sich extra Saatkartoffeln zu besorgen, gute keimfähige Kartoffeln aus dem Laden oder vom Wochenmarkt können problemlos zur Saat verwendet werden. Wir lassen übrigens auf den Hügelbeeten immer einige Kartoffeln im Boden; so sind sie praktisch unausrottbar und kommen immer wieder. Kartoffeln und Bohnen sind gut kombinierbar und man kann sie auf der gleichen Stelle anbauen. Beides wächst übrigens auch auf dem Balkon. Die Bohnen sorgen für zusätzliche Nährstoffversorgung der Knollen, da sie den Boden über ihre Wurzeln mit Stickstoff anreichern.
SCHÄDLINGSABWEHR
Knoblauch ist mit Kartoffeln eine gute Kombination gegen Schädlinge. Sinnvoll ist auch die Pflanzung einiger TagetesPflanzen (Blumen), die als Nematodenschutz wirken, oder Ringelblumen. Diese bewahren Kohl, der sich als Nachkultur für Kartoffeln eignet, weitgehend vor diversen Raupen. Zu Bohnen lassen sich Tomaten und Petersilie im gleichen Beet anbauen. Tomaten mit Früchten sollten im Gewächshaus kein Wasser von oben erhalten, also nur in den Wurzelbereich giessen. Auch im Garten mögen Tomaten einen vor Regen geschützten Standort, sie brauchen es ausserdem warm, ab einer gewissen Höhenlage, wie bei uns auf 1000 Metern, wachsen sie im Garten dann nicht mehr gut, eine geschützte Lage am Haus oder Gewächshaus ist sicherer. u
Der Juli gilt vielerorts als «Blattlausmonat». Wenn deren natürliche Gegenspieler wie Marienkäfer, Schlupfwespe und Co fehlen und der Befall grössere Ausmasse annimmt, sollten Sie ein Schutzmittel spritzen. Greifen Sie auf Nützling-schonende Mittel wie Kaliseife zurück und bringen Sie diese bei trockener Witterung morgens und abends aus. Im Sommer ist Giessen ein wichtiges Thema. Längere Trockenperioden zehren an den Kräften der Pflanzen. Die ideale Giesszeit ist am Morgen, wenn die Pflanzen noch an die kühleren Nachttemperaturen gewöhnt sind und das kalte Giesswasser keinen Schock verursacht. Giessen Sie Ihren Garten reichlich zwei Mal in der Woche. Viele machen den Fehler, oft,
aber zu wenig zu giessen. Das hat zur Folge, dass nicht genügend Wasser an die unteren Wurzeln gelangt, diese vertrocknen und absterben. Mit weniger Wurzelwerk fällt es der Pflanze schwer, den Wasserbedarf selbst zu decken.
Ab Juli Erdbeeren pflanzen, damit Sie nächstes Jahr schmackhafte Früchte tragen. Rettich für die Ernte im Herbst und Winter aussäen. Anfang Juli sind noch weitere Nachsaaten von Buschbohnen möglich, die dann etwa acht Wochen später geerntet werden können. Wer bis in den Herbst hinein frische Kräuter nicht missen möchte, der sollte diese Kräuter regelmässig nachsäen Bis Ende des Monats lässt sich beispielsweise noch Dill und bis September noch Kerbel säen. Kleine Sorten der Roten Bete, Radieschen, Rettich und Speiserüben
jetzt aussäen. Erbsen, Fenchel und Chinakohl ebenfalls. Bis Ende Monat kann noch Zuckerhut, Stiel- und Blattmangold ausgesät werden. Winterlauch wird ab Ende Juli/Anfang August ausgesät. Bis Mitte Juli kann man noch Endivien direkt ins Freiland säen. Vorgezogene Endiviensetzlinge können ebenfalls ab der Mitte des Monats ins Freiland umgesetzt werden. Den ganzen Juli über kann man Radicchio direkt ins Beet setzen.
Wenn Sie Gurken zweimal die Woche ernten, erhöhen Sie den Ertrag. Zucchini ernten wir, sobald die Früchte eine Länge von zehn bis 15 Zentimeter erreicht haben. Dann schmecken Zucchini am besten.
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Die Veloroute durchs Rhonetal von Brig nach Ulrichen bietet herrliche Ausblicke und ist auch für Einsteiger gut zu bewältigen –im Zweifelsfall talwärts oder mit dem E-Bike.
Text: TERTIA HAGER
AUF DER SUCHE nach einem besseren Leben begannen einige Walser im frühen Mittelalter, in Richtung Osten auszuwandern. Ihre Reise führte sie aus dem Oberwallis auf beschwerlichen Routen über Hochtäler und Alpenpässe bis ins österreichische Kleinwalsertal. Im Vergleich zu damals muten die veranschlagten 49 Stunden Fahrzeit im Buch «Die schönsten Bike-Ferntouren durch die Alpen» von Brig nach Obersdorf in Vorarlberg nach einem Kurztrip an. Doch zu bewältigen sind auf der sogenannten Walserroute in zehn Tagen insgesamt 17 510 Höhenmeter und eine Strecke von 536 Kilometern. Das schafft man als gelegentlicher Mountainbiker kaum.
HISTORISCHER RÖMERWEG. Wer dennoch einmal etwas Velo-Fernreise-Luft schnuppern möchte, versucht sich mit dem ersten Teil der Strecke und fährt von Brig nach Ulrichen im Goms. Diese folgt mehrheitlich der Rhone oder dem Rotten, wie der Fluss auf Deutsch heisst. Entlang den Radwegweisern von
«Veloland» folgt man der Rhone-Route Nr. 1. Nach Grengiols verlässt man dann aber die offizielle Strecke und fährt durch den Landschaftspark Binntal bis nach Ernen. Zuerst gemächlich auf der linken Talflanke zur Kapelle Blatt, dann weiter auf dem historischen Römerweg bis nach Ausserbinn. Von dort führt der direkteste Weg über eine steile Abfahrt auf dem Wanderweg hinunter ins schmucke Dörfchen Ernen. Mit 530 Einwohnern ist es der bevölkerungsstärkste Ort des Landschaftspark Binntal. Früher war Ernen der Hauptort des Zenden Goms und Sitz der Gerichtsbarkeit. Davon zeugen die Verliese im Rathaus und der Galgen auf dem Hügel zwischen Ernen und Mühlebach. Auf dem erstaunlich grosszügigen und je nach Tageszeit auch ziemlich einsamen Dorfplatz kann man unter der Linde bestens eine kurze Pause einlegen und sich über die bereits geradelten Kilometer freuen oder die prächtigen Bauten bewundern.
Anschliessend führt die Strecke wieder auf einer Asphaltstrasse in Richtung Blitzingen. Das Tal öffnet sich und man versteht, weshalb das Goms im Winter bei Langläufern so beliebt ist. Ziel dieser rund 48 Kilometer langen Strecke ist das Dörfchen Ulrichen. Bis 1999 gab es dort einen Militärflugplatz. Die
Passstrasse über den Grimsel und den Griespass machte Ulrichen einst zu einem wichtigen Knotenpunkt dieser Nord-Süd-Verbindung. Heute sind auf dem Griespass nur mehr Wanderer oder Mountainbiker unterwegs.
ÜBERNACHTEN ODER E-BIKE. Von Brig bis nach Ulrichen sind 1048 Meter Höhendifferenz zu bewältigen. Wer die Steigung nicht scheut, es aber trotzdem etwas gemütlicher angehen möchte, legt beispielsweise in Grengiols einen Halt mit Übernachtung ein und übt – am besten unter Anleitung der Einheimischen – die korrekte Aussprache des Dorfnamens, die in etwa so tönt: «Grenielsch». Der Ort hat für Nicht-Gomser nicht nur einen beinahe unaussprechlichen Namen, im auf knapp 1000 Meter über Meer gelegenen Dorf wächst auch eine Tulpenart, die nur noch in dieser Gemeinde vorkommt, die sogenannte Grengjer Tulpe. Eine weitere Möglichkeit, die Velotour noch etwas gemütlicher zu gestalten, ist das Mieten eines Elektro-Velos – oder natürlich die Strecke talabwärts zu fahren. u
Mit dem Velo im Rhonetal
Ausgangspunkt
Brig. Mit dem Zug nach Brig.
Endpunkt
Ulrichen. Mit der Matterhorn-GotthardBahn von Ulrichen nach Andermatt/Göschenen. Dann mit SBB weiter. Oder zurück nach Brig.
Schwierigkeit
Vorwiegend Asphaltund ausgebaute Naturstrassen. Kurze, steile Passagen auf gut befahrbarem Untergrund. Bergab gibt es keine Passagen, die besondere Kenntnisse benötigen. Für Anfänger geeignet.
Distanz
47,7 Kilometer
Höhendifferenz
1048 Meter bergauf, 381 Meter bergab
Zeitbedarf 3,5 Stunden
Varianten
Abkürzung von Grengiols nach Ernen auf Hauptstrasse. Teilstück Brig–Mörel mit der Bahn. Route in die andere Richtung talwärts fahren.
Karte
Fahrrad- und MTBKarte Goms-Aletsch (Hallwag), Blatt-Nr. 274, 264, 265
Besondere Hinweise
1. Bei der Kreuzung vor dem Weiler Hockmatta nicht dem Wanderwegweiser links nach Ernen folgen, sondern nach rechts ansteigend zur Kapelle Blatt fahren.
2. Bei der Schreinerei vor Ausserbinn die Hauptstrasse rechts verlassen und nach Binnegga hochfahren, anschliessend steile Abfahrt auf dem Wanderweg hinunter nach Ernen.
Weitere Informationen Goms Tourismus, www.goms.ch
Tourismusbüro Ernen
Tel. 027 971 50 55, Tourismusbüro Obergoms
Tel. 027 974 68 68, Velovermietung Brig Tel. 051 225 82 14, Velovermietung
Obergoms
Tel. 027 927 76 66. Veloland Schweiz www.veloland.ch
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Romy Mayer, per E-Mail
Wie halten Sie es mit der Nachhaltigkeit?
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I nteressant, wie kreativ unsere Grossverteiler sind, wenn es darum geht, zu erklären, weshalb sie schon im Winter Erdbeeren verkaufen oder eben auch nicht. Dass die Ökobilanz von Erdbeeren aus Spanien vergleichbar ist mit Schweizer Lageräpfeln, bezwei e ich. Problematisch am Anbau in Südspanien ist ja auch der enorme Wasserverbrauch in dieser eigentlich sehr trockenen Gegend. Trotz des wesentlich günstigeren Preises von ausländischen Erdbeeren kaufen Herr und Frau Schweizer aber dennoch lieber einheimische Früchte, wie kürzlich in der Zeitung zu lesen war. Das ist doch eine gute Nachricht. Ich persönlich nde es legitim, wenn Früchte wie Bananen, die nicht bei uns wachsen, importiert werden, doch viele andere Früchte und Gemüse sind erstens weniger schmackhaft, als hier gewachsenes Saisonales, und zweitens sollte jeder Mensch einmal überlegen, ob er Spargeln und so weiter wirklich schon im Winter essen muss. Beat Koller, Kollbrunn
«natürlich» 06-15
Es ist erschreckend zu lesen, wie die globale Agrochemie funktioniert. Wie aus der Presse zu entnehmen ist, liebäugelt der Riese Monsanto, den Riesen Syngenta zu übernehmen. Dann wären es gar nur noch zwei grosse Firmen, die über 50 Prozent des Saatgutmarktes kontrollieren. Beängstigend ist, dass diese Fusion in gewissen Ländern Monsanto zum absoluten Marktbeherrscher machen würde. Wettbewerbsbehörden würden da zwar einschreiten, was eine Aufsplittung in verschiedene Geschäftsteile zur Folge hätte. Doch letztlich sind das nur schlaue Wirtschaftskonstrukte, die den Ein ussbereich dieser Multis in der Realität kaum beeinträchtigen. Reto Signer, per E-Mail
Als Konsument fühlt man sich gegenüber dieser geballten Kraft von Syngenta und Co. machtlos – und so ist es wohl auch. Immerhin hat man für den eigenen Garten oder den Balkon die Wahl,
Saatgut und Setzlinge zu kaufen, die «sauber» sind. Auf dem Wochenmarkt, über ProSpecieRara oder bei einem lokalen Gärtnereibetrieb.
Florence Kuster, Locarno
Im «natürlich» 05-15 wurde die Firma Remei fälschlicherweise mit Helvetas verwechselt. Korrekt heisst es wie folgt: «Als Partnerin von Remei unterstützt Coop den Anbau von BioBaumwolle seit den Anfängen. 1993 hat der Grossist die Kleidermarke Naturaline eingeführt. Bis heute zählt Coop zu den weltweit grössten Anbietern von fair hergestellten BioBaumwoll-Kleidern. Über 2900 Tonnen BioBaumwolle von bioRe-Projekten in Indien und Tansania hat der Detailhändler letztes Jahr verarbeitet – und mit Naturaline einen Umsatz von 49 Millionen Franken erwirtschaftet.»
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51
berufsbegleitende Ausbildung in Ta nztherapie
Einführungsseminar 11.-13. September 2015
Ein Kurs in Lebensmeisterung
Modul 4 – Wie Dankbarkeit dein Leben verändert
Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben 29./30. 8.
Adele Eichelberger Tel. 071 385 02 38 www.adele-eichelberger.ch
Die Aluminiums
3. Homöopathie-Seminar aus dem 11. Weiterbildungszyklus 2015/16 28.– 30. 8., in Aarau www.artis-seminare.ch
Qigong und Wellness 13.–16. 8., auf dem Stoos Qigong-Ferien auf Mallorca 17.– 24.10.
Thomas Hicklin
Tel. 061 302 00 78 www.lichtschirm.com www.energy-link.ch
Elektrobiologie und natürliche Regeneration Vortrag und Erlebnisabend in Retschwil LU 27. 8./9.11., 19.30 – 22 Uhr Zentrum für Elektrobiologie Tel. 041 914 11 00 www.spini.ch
Qigong
1-jähriger Selbsterfahrungskurs 3-jährige Ausbildung zum dipl. Qi Gong-Kursleiter September 2015 www.artsante.ch
Quantensprung
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Kraft und Magie des Jahreskreises – Rhythmen und Zyklen des Lebens 18. /19. 9.:
Erntedank und Stein der Ahnin 4. / 5.12.:
Vom Zauber der dunklen Zeit
Seminar Hotel Möschberg
Grosshöchstetten
Tel. 031 710 22 22 www.moeschberg.ch
Bioenergie-Jahresseminar
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Die Stimme – eine innere
Kraftquelle
Erlebe die Heilkraft des Singens und Klingens
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Yoga Flow
Asanas – Pranayama –Meditation – Yin Yoga 19.–25. 7.
Casa Santo Stefano
Miglieglia Tel. 091 609 19 35 www.casa-santo-stefano.ch
Yoga und gewaltfreie Kommunikation
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Hatha-Yoga im Swatantrya-Stil 13.–16. 8., in Surava Der Neue Lichtkörper 29.– 30. August in Davos, Teil 1
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Zentrum für Elektrobiologie und natürliche Regeneration
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Einbinden der Ich-Fragmente durch und in die Zeit 28.– 29. 8., 9 –17.30 Uhr
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36. Jahrgang. ISSN 2234-9103
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Kleiner Stinker
Knoblauch würzt nicht nur unzählige Speisen, er sorgt auch für einen ausgeglichenen Cholesterinspiegel und für Elastizität der Blutgefässe.
Wenn aus alten Schubladen ein Büchergestell wird. Recyclingmöbel haben es vom Nischenprodukt ins Designmuseum geschafft.
Natürliche Frische Fokusthema «Gesund»: Vitamin K2 sorgt für starke Knochen, Leben im Pyramidenhaus nach kosmischen Prinzipien, Selbstversuch Hypnose.
Wunderbare Eiswelt
Röhrende Hirsche, ein gurgelnder Bach, Lärchenwälder, mächtige Gletscher und üppige Bündner Spezialitäten: Zwei Tage im Berninagebiet befriedigen alle Sinne.
«natürlich» 09/10-15 erscheint am 3. September 2015
Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch
Thomas Widmer (53) ist Journalist und schreibt die Wanderkolumne «Zu Fuss» im Tages-Anzeiger.
Soll man aktiv leben? Was wäre das Gegenteil? Passiv leben? Das klingt, als wäre man lieber ein Schaf, findet Thomas Widmer .
Die Aktivfrage stellt sich in jenen Augenblicken, in denen man dem eigenen Leben und dessen Gestaltung nachstudiert. Meist lebt man ja eher vor sich hin. Ich empfinde mich selber durchaus als aktiv, aber ein Programm ist das nicht. Ich stehe jeden Tag um fünf Uhr früh auf. Freiwillig. Ich blogge seit langem täglich. Weil es mir Spass macht. Ich gehe arbeiten, lese in der Freizeit viel, spiele vergiftet Online-Schnellschach, organisiere Woche für Woche eine Wanderung für mein Grüppli. Auch das seit vielen Jahren. Einfach so.
Klingt aktiv, oder? Und trotzdem scheue ich vor dem Wort zurück. Höre ich es, fallen mir Werbungen ein, in denen ein aktives Leben für Leute über 50 propagiert wird. Oft geht es um Multivitamin-Präparate. Im Bild sieht man einen dekorativ ergrauten Mann, Typus Richard Gere. Oder drei Frauen, schlank und rank, die mit Nordic-Walking-Stöcken bewehrt unterwegs sind. Keine schwitzt, alle lächeln sie unbeschwert. Ach, was sind sie aktiv.
Was vollends nervt: gebührengestützte Aktivitätskampagnen. Während ich diese Kolumne schreibe, läuft Radio SRF 1. Seit Tagen bringen die nicht mehr viel anderes als Aufrufe, dass man mehr Sport machen, laufen, turnen soll. «SRF bewegt» wird von mehreren Bundesämtern unterstützt und heisst, dass ich von früh bis spät Interviews mit übermunteren Fitnesscoaches serviert bekomme.
Aktiv sein ist okay. Aber übertreibt es nicht, Freunde, sonst werdet ihr zu Manikern. Ohne gelegentliche Passivität ist das Leben schnell ein Albtraum. Wie schön ich es manchmal doch finde, wenn es an einem Sonntagmorgen um sechs Uhr zu regnen beginnt. Weg mit dem Rucksack und den Stöcken, die ich am Vorabend bereitlegte. Und den neuen James-Lee-Burke-Louisiana-Krimi vom Stapel gegriffen und aufs Sofa gesunken – hach, wie schön! Entwarnung vom Aktivsonntag, vom Aktivdienst an mir selber.
Passiv sein ist auch grossartig: Den ganzen Tag liegen und lesen und dösen. Und aufstehen nur, um zu pinkeln oder ein Joghurt zu essen. Die Aktivität auf ein Minimum herunterfahren. Vielleicht ein wenig denken oder auch nur grübeln. Es gab schon Zeiten, da schob ich zwei, drei Passivtage hintereinander. Dann plötzlich ein Ruck durch den Körper: Jetzt reicht’s aber, du fauler Widmer, du! Jetzt geht es raus, du steigst auf den Etzel, Regen hin oder her!
Aktiv und passiv sind wie Yin und Yang. Sie sind zwei Gegensätze, die sich ergänzen sollten. Freunde, die um ihre totale Verschiedenheit wissen, die immer wieder mal sanft rangeln, letztlich aber miteinander auskommen. Nur aktiv ist nicht gut. Nur passiv sowieso nicht. Es ist der Mix der beiden, der Zufriedenheit schafft.
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