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Recyclingmöbel sind mehr als nur Lifestyle 38
Tablettenfutter
Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln 24
Was Paare ein Leben lang zusammenhält 52
NICHT NUR FÜR KRÄUTERHEXEN
STARKE PFLANZEN GEGEN FRAUENBESCHWERDEN 10
Natürliche Mittel für ein langes und gesundes Leben
Die besten Momente sind meist die uner warteten. Ob im Streichelzoo, auf dem Veloparcours oder in der grossen Hüpf burg: La ssen Sie sich vo n de r Zü spa überra sc he n.
Liebe Leserin, lieber Leser
Falls die berühmte Fee Ihnen heute drei Wünsche schenkt, empfehle ich Ihnen, sich für das klassische Trio «Gesundheit, Glück und Liebe» zu entscheiden. Wir haben das auch getan und befassen uns deshalb in dieser Ausgabe von «natürlich» mit diesen Themen – schwergewichtig mit unserer Gesundheit. Noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit war die Versorgung mit medizinischer Leistung und mit gesunden Lebensmitteln so gut wie heute – und dennoch waren noch nie so viele Menschen krank. Die Wartezimmer sind voll, die Spitäler und die Pflegeheime auch, und am besten spiegelt sich das in den schon wieder steigenden Krankenkassenprämien. Was läuft hier falsch? Nun, es gibt bestimmt viele richtige Antworten. Eine davon ist, dass das Gesundheitswesen in seinem Kern kein Interesse daran hat, dass wir uns rundum einfach gesund fühlen. Es ist ein perfekt von Verlust und Todesängsten geschmierter Wirtschaftsmotor, von dem viele Arbeitsplätze und gewaltige Aktienvermögen abhängen.
Jetzt aber einfach dem allmächtigen Gesundheitswesen die Schuld zuzuschieben, wäre zu einfach, denn da sind auch wir mitbeteiligt, die Kunden dieses Systems, an das wir gerne die Verantwortung über unsere Gesundheit abtreten. Auch hier stellt sich die Frage: Was läuft bei uns falsch? Und auch hier gibt es viele Antworten. Eine davon ist: Glückliche und liebende Menschen sind nachweislich weniger oft krank als andere. Denken Sie darüber nach, wenn sie das nächste Mal ein Zwicken spüren – und rufen Sie nicht gleich den Arzt, sondern erst die Fee.
Herzlich, Ihr Chefredaktor «natürlich»
Fo k us Gesund
6 Goldener Herbst
8 Spezialstrumpf für Diabetiker
10 Nicht nur für Kräuterhexen
Viele Heilpflanzen helfen vorzüglich bei typischen Frauenbeschwerden
14 Wie wir mit Bakterien zusammenleben
16 Gut gebettet
Was man beim Bettenkauf wissen sollte und welche einfachen Tricks für einen besseren Schlaf sorgen
20 Sanfte Heilkraft
Antibiotisch wirksame Stoffe aus der Natur
24 Beliebte Nahrungsergänzungsmittel
28 Ausgemessen:
Der menschliche Körper
30 Gesunde Knolle
Knoblauch hilft der Verdauung und hält die Blutgefässe gesund
31 Sabine Hurni beantwortet
Leserfragen
34 Bücher, Apps und Links
37 Farbenprächtige Dahlien
38 Möbel aus Altholz, nachhaltig und schön
42 Dekorativ und umweltfreundlich: Fliesen aus Zement
44 Remo Vetter über die Vorzüge von Hoch- und Hügelbeeten
50 Wie funktioniert Glücklichsein?
51 Gemeinsam lässt es sich besser altern
52 Was Paare zusammenhält
56 Mondfinsternis in Sicht
58 Wandern und schlemmen im Engadin
Vorschau 66 Carte Blanche
Der schöne Sommer ging von hinnen,
Der Herbst, der reiche, zog ins Land.
Nun weben all die guten Spinnen
So manches feine Festgewand.
Sie weben zu des Tages Feier
Mit kunstgeübtem Hinterbein
Ganz allerliebste Elfenschleier
Als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.
Ja, tausend Silberfäden geben
Dem Winde sie zum leichten Spiel,
Sie ziehen sanft dahin und schweben
Ans unbewusst bestimmte Ziel.
Sie ziehen in das Wunderländchen,
Wo Liebe scheu im Anbeginn,
Und leis verknüpft ein zartes Bändchen
Den Schäfer mit der Schäferin.
Wilhelm Busch (1832–1908)
Auch wenn er es eigentlich besser wissen sollte, glaubt der Mensch gerne, dass teurer besser heisst. Und hat dabei nicht einmal Unrecht. Zum Beispiel in der Medizin. Bekannt ist, dass der Placeboeffekt die Freisetzung von Dopamin fördert, besser bekannt als Glückshormon. Nun haben amerikanische Forscher festgestellt, dass dieser Effekt noch stärker wirkt, wenn die Studienteilnehmer ein vermeintlich teures Präparat bekommen (www.medical-tribune.ch) . Parkinsonpatienten wurde je eine Spritze eines 100 Dollar und eines 1500 Dollar teuren Medikaments gegeben. In Wahrheit waren es Kochsalzlösungen. Beide Mittel verbesserten die motorischen Funktionen: Wurde jedoch zuerst das «teure» Medikament gegeben, war der Effekt fast ein Drittel stärker. tha
Bei Diabetikern führen Nerven- und Durchblutungsstörungen dazu, dass das Schmerzempfinden verringert ist. Mögliche Folgen sind schlecht heilende Wunden und Geschwüre, im schlimmsten Fall droht eine Amputation. Ein neuartiger Strumpf soll dies zukünftig verhindern helfen. Forscher des FraunhoferInstituts für Silicatforschung ISC in Würzburg haben ihn entwickelt. 40 dünne, stark dehnbare und weiche Sensoren aus Silikon messen die Druckbelastung und -verteilung und übertragen die Messdaten an ein Smartphone oder Tablet. Dadurch kann der Patient erkennen, ob er seine Fusshaltung oder Belastung ändern soll. Das neuartige System zeichnet die Signale dreidimensional an der Strumpfsohle, der Ferse, dem Fussspann und dem Knöchel auf. Die Socke ist bereits zum Patent angemeldet. Da sich das Messsystem kostengünstig in Serie herstellen lässt, soll es dereinst maximal 250 Euro kosten. MM
Die Diagnose Krebs ist ein grosser Schock für Betroffene und ihr Umfeld. Angst und Unsicherheiten führen zu starken psychischen Belastungen. Das Universitätsspital Basel forscht zusammen mit den Unis Bern und Basel und hilft Patienten mit einer erstmaligen Krebsdiagnose. Das achtwöchige Onlineprogramm «Stream» bietet Informationen, Übungen und Anleitungen, um mit der neuen Situation und den daraus entstehenden Belastungen besser umzugehen. Gleichzeitig erhoffen sich die Forscher aus den Informationen der Patienten neue Erkenntnisse zu psycho-onkologischen Behandlungsmethoden. + www.stress-aktiv-mildern.ch
Das Handy wirkt anscheinend schmerzlindernd bei operativen Eingriffen unter örtlicher Betäubung. Zu diesem überraschenden Ergebnis kamen US-Wissenschaftler an der Cornell University in Ithaca. Sie teilten Patienten in vier Gruppen ein: Ein Teil erhielt eine Standardbehandlung. Die anderen machten entweder ein Handy-Spiel, tauschten SMS mit einem Freund oder Familienmitglied aus oder betrieben Kennenlern-Konversation mit einem Forschungsassistenten. Ergebnis: Die Patienten mit Handy verlangten nur halb so oft zusätzliche Schmerzmittel wie jene ohne. Bei denjenigen, die SMS an eine vertraute Person schickten, war dies vier Mal seltener der Fall. Am deutlichsten war der Effekt aber bei denjenigen, die mit einem Fremden kommunizierten. Die Forscher führen dies – neben der Ablenkung – darauf zurück, dass die Patienten bei einem Fremden häufiger Wörter verwendeten, die positive Emotionen ausdrücken und so wie eine Verstärkung wirken. MM
SIE LINDERN TYPISCHE FRAUENLEIDEN UND WAREN EINST JEDEM KRÄUTERWEIB BEKANNT. DIE REDE IST VON KRÄUTERN WIE BEIFUSS, FRAUENMANTEL ODER SCHAFGARBE. HEUTE SIND VIELE FRAUENHEILPFLANZEN GUT UNTERSUCHT UND EROBERN ZUNEHMEND DIE FRAUENARZT- UND HEBAMMENPRAXEN.
Text: MARGRET MADEJSKY
die «Women’s Health Study» (2002) ein erhöhtes Brustkrebs- und Thromboserisiko durch Hormonpräparate aufdeckte, suchen immer mehr Frauen nach sanften Alternativen zur schulmedizinischen Hormonersatztherapie mit Östrogenen. Aber auch viele Schwangere interessieren sich zunehmend für die Kräfte der Natur und fragen im Gebärzimmer nach Pflanzenmedizin; in den letzten Jahrzehnten konnten sich viele Kräuter ihren Platz in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe zurückerobern.
Die Wurzeln der Pflanzenheilkunde reichen zurück in die Vorzeit. Heil- und Nutzpflanzen wie etwa Hanf oder Schlafmohn begleiten den Menschen seit Jahrtausenden. Weil weltweit und zu allen Zeiten vor allem Frauen das Kräuterwissen hüteten, blicken viele Arzneipflanzen auf eine lange frauenheilkundliche Tradition zurück. Frauenkräuter wie die echte Kamille waren einst jeder Hebamme geläufig, denn mit ihr liessen sich Krampfwehen lindern, Brustentzündungen oder auch Dammrisse heilen.
Bis ins 19. Jahrhundert hinein war es sogar verpflichtend, Heilpflanzen rund um die Geburt zu gebrauchen. So verlangte die «Instruction für die Hebammen im Kö-
nigreich Baiern» von 1816, dass Hebammen Kamillenblüten sowie andere Mutterkräuter stets mit sich führen sollten.
MUTTERKRAUT UND HERKULES
SAMEN. Die frauenheilkundlichen Anwendungsgebiete wie auch die Kräfte vieler Pflanzen spiegeln sich bis heute in deren Beinamen wider: «Allerfrauenheil» (Frauenmantel), «Bauchwehkraut» (Schafgarbe), «Brutblatt» (Bryophyllum), «Gebärmutterwurz» (Liebstöckel), «Kindsmacher» (stinkender Storchschnabel), «Krampfkraut» (Gänsefingerkraut), «Mutterkraut» (echte Kamille) oder «Weibernessel» (weisse Taubnessel) sind nur einige Beispiele. Blättert man in den Kräuterbüchern des 16. und 17. Jahrhunderts, dann stösst man auf Hinweise wie «leget das Grimmen der Beermutter» (wirkt krampflösend), «befördert die ehelichen Werke» (weckt die Liebeslust), «befürdert die verstandene Weiberzeit» (regt den Blutfluss an) oder «fürdert die Geburt und treibet das Bälgle» (erregt die Wehen und treibt die Nachgeburt aus).
Es scheint beinahe so, als ob all diese Blumen, Kräuter und Wurzeln nur gewachsen seien, um die Bedürfnisse der Frauen zu erfüllen. Aber es gibt auch typi-
sche Männerkräuter und -pflanzen, welche meist potenzerhaltende oder vitalisierende Kräfte in sich bergen. Zum Beispiel Brennnessel, «Herkulessamen» (Kürbiskerne) oder Pastinak. Davon abgesehen heilen oder lindern all diese Kräuter auch viele weitere Leiden. So fördert die Brennnessel auch die Ausscheidung von Harnsäure, das Gänsefingerkraut lindert die Bauchkoliken der Kinder und die Schafgarbe bewährt sich zur Blutreinigung sowie zur Darmsanierung, um nur einige Beispiele zu nennen.
Was aber die alten Völker wie etwa die Kelten hauptsächlich benötigten, waren neben den Wundarzneien vor allem Heilpflanzen, mit denen sich lebensbedrohliche Geburtsblutungen drosseln oder das gefürchtete Kindbettfieber verhüten liessen. Die intuitiv gefundenen Kräuter und
MARGRET MADEJSKY (1966) ist Heilpraktikerin, Buchautorin und Seminarleiterin mit dem Schwerpunkt Naturheilkunde für Frauen. Sie ist Mitbegründerin von Natura Naturans (www.natura-naturans.de), der Arbeitsgemeinschaft für Traditionelle abendländische Medizin und seit 1992 in eigener Praxis tätig.
mündlich überlieferten Erfahrungen sind der Frau von heute genauso nützlich. Immer noch heilt die Schafgarbe Geburtswie auch Operationswunden und das Hirtentäschelkraut vermag einst wie heute den übermässigen Blutfluss zu regulieren. Seit Jahrhunderten wird das gewöhnliche Eisenkraut zur Geburtserleichterung gebraucht oder der Frauenmantel, um die Empfängnis zu fördern. Kamille, Gänsefingerkraut und Schafgarbe lindern nach wie vor krampfartige Regelbeschwerden.
THYMIANÖL GEGEN KEIME. Mit dem Aufkeimen der Pharmazie im 19. Jahrhundert dachte man, chemisch definierte Substanzen wie etwa Antibiotika oder Hormonpräparate seien den Heilpflanzen überlegen, unter anderem wegen der leichteren Dosierbarkeit. Auch wollte man sich von der (allmächtigen) Natur emanzipieren; es entstanden viele neue Arzneien, die sich dennoch vom pflanzlichen Vorbild ableiten. So lieferte das Salicin aus der Silberweidenrinde den Vorläufer für die schmerzlindernde und fiebersenkende Acetylsalicylsäure, bekannter als Aspirin, und die ersten hormonellen Verhütungsmittel basierten auf chemischen Abwandlungen der Inhaltsstoffe der Yamswurz.
Doch je mehr Erfahrung man mit Hormonpräparaten oder Antibiotika sammelte, umso deutlicher zeichneten sich deren Nebenwirkungen ab: Durch den
häufigen Einsatz von Antibiotika zum Beispiel sind resistente Bakterienstämme wie der sogenannte «Killerkeim» Staphylokokkus aureus entstanden. (Siehe auch Text Seite 20).
In naturheilkundlichen Krankenhäusern sind inzwischen zur Wundversorgung nach Operationen Auflagen mit ätherischen Ölen gebräuchlich. Die stärkste keimhemmende Wirkung zeigen verdünnte Lösungen mit ätherischem Manuka- und Thymianöl. Manche Frauenärztinnen empfehlen bei Blasenentzündungen Lösungen aus Bärentraubenblättern oder Kapuzinerkresse-Präparate statt Antibiotika.
Zu den meistverordneten Arzneipflanzen in der modernen Frauenarztpraxis gehören jedoch Extrakte aus Mönchspfefferfrüchten und Silberkerzenwurzel. Erstere regulieren die Gelbkörperhormone in der zweiten Zyklushälfte, lindern prämenstruelle Beschwerden und sind bei unerfülltem Kinderwunsch hilfreich. Dagegen kommt die Silberkerze mehr ab den Wechseljahren zum Einsatz, weil sie Hitzewallungen lindert, ohne dabei die Östrogene im Blut zu erhöhen. Im Gegensatz zu schulmedizinischen Östrogenpräparaten setzen die Inhaltsstoffe der Silberkerze nicht an den
Gänsefingerkraut
körpereigenen Östrogenrezeptoren an, sondern regulieren die hormonelle Balance über die Hirnanhangsdrüse. Aus diesem Grund können sogar Frauen mit familiärer Brustkrebsbelastung die Silberkerze anwenden, ohne eine Wachstumsstimulation von unerkannten Krebszellen befürchten zu müssen.
Egal ob Ausfluss, Blasenentzündung, übermässige Blutungen, krampfartige Regelbeschwerden, Brustspannen oder Stimmungsschwankungen vor der Regel, Myome,
Unfruchtbarkeit oder Wechseljahrbeschwerden, fragt man kräuterkundige Apothekerinnen, Hebammen, Frauenärztinnen oder Naturheilpraktikerinnen, dann heisst es: Heilpflanzen wirken sanft und zuverlässig. Längst sind die Hauptinhaltsstoffe vieler Frauenkräuter identifiziert und deren Wirksamkeit durch Studien belegt. Die Pflanzenforschung konnte das Erfahrungswissen der Hebammen und Kräuterweiber vielfach bestätigen. Inzwischen sind die meisten der traditionell gebrauchten Frauenheilpflanzen so gründlich erforscht, dass mit entsprechender Kenntnis über deren Inhaltsstoffe und Heileigenschaften eine gezielte Nutzung möglich ist. Somit behält einmal mehr der berühmte Arzt, Alchimist und Medizinreformator Paracelsus recht, der einst bemerkte: «Alle Wiesen und Matten, alle Berge und Hügel sind Apotheken.» ◆
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DIPLOMA ist der schweizweit anerkannte Abschluss der Klubschule Migros.
n der Mundhöhle leben rund Quadratzentimeter. Fast 8000 Arten auf der Zunge, mehr als 4000 Speichel. Unter anderem finden
im Rachen und rund 7000 im sich im Mund: Streptokokken Staphylokokken Cornynebakterien Neisserien
Wegen der hohen Säurekonzentration leben hier nur etwa 100 Bakterien pro Quadratzentimeter. Jeder zweite Mensch trägt dabei den Heliobacter pylori in sich, der Magengeschwüre auslösen kann. Unter anderem finden sich im Magen: Streptokokken Hefen Eubacterium Peptokokken Escherichia Enterokokken
nsere Haut ist im Vergleich mit anderen Körperteilen relativ dünn besiedelt. Hier leben rund 1000 Bakterien pro Quadrat zentimeter, wobei sich die Regionen stark unter scheiden. In der Achselhöhle zum Beispiel leben etwa eine Million Bakterien pro Quadratzentimeter, zwischen den Zehen ebenfalls. Unter anderem finden sich auf der Haut: Staphylokokken Corynebakterien
UAcinetobacter Hefepilze Propionibakterien
Der grösste Teil der im Mensch lebenden Bakterien findet sich im Verdauungstrakt, insgesamt etwa eine Billion pro Quadratzentimeter. Darunter nützliche Verdauungshelfer wie Lactobazillen, aber auch die gefährlichen E-Coli-Bakterien. Unter anderem finden sich im Darm:
n der Scheide kommen hauptsächlich Lacto bazillen vor, die eine Besiedlung der Schleimhaut durch Pilze verhindern.
In und auf jedem Menschen leben gut zwei Kilogramm Bakterien. Was gruslig tönt, ist für uns überlebenswichtig. Die winzigen Mikroorganismen helfen uns, gesund zu bleiben und sind ein wichtiger Teil unseres Immunsystems.
Waschen gestört, kann es zu Verdauungsproblemen, Krank heiten und sogar Geschwüren kommen.
SINNBILDLICH GESPROCHEN sind wir wie die Erde ein bewohnter Planet, dessen pflanzliche und tierische Bewohner einen einzigartigen Organismus bilden. Und je achtsamer und natürlicher wir mit ihm umgehen, desto prächtiger und gesünder ist er –und desto mehr Freude macht es, mit und auf ihm zu leben.
TEXT: MARKUS KELLENBERGER
FASSEN SIE SICH einmal kurz hinter das rechte Ohr –dort leben über 2300 verschiedene Arten von Bakterien. Und jetzt tippen Sie sich mit dem Finger auf die Zunge. Auf deren Oberfläche finden sich fast 8000 unterschiedliche Arten. Wohlverstanden: Arten, nicht Menge, denn die ist noch viel imposanter. Wir sind von weit über 100 Billionen Mikroorganismen dicht besiedelt. Sie leben überall auf der Haut, im Mund, an den Händen, zwischen den Zehen, unter den Armen, auf den Schleimhäuten und vor allem im Darm. Sie ernähren sich von den Abfallstoffen des Menschen, bauen unverdauliche Ballaststoffe ab, erzeugen wichtige Vitamine und sind ein Teil unseres Schutzschildes gegen krankmachende Bakterien. ALL DIESE MIKROORGANISMEN bilden, je nachdem wo sie wohnen, florierende, kleine Ökosysteme, in denen sich gesunderhaltende und krankmachende Bakterien in einem fragilen Gleichgewicht befinden. Wird dieses durch falsche Ernährung oder zu häufiges
ES MUSS NICHT IMMER GLEICH EIN NEUES
BETT SEIN. MANCHMAL HELFEN AUCH EIN PAAR TRICKS, UM MORGENS WIEDER WOHLIG
AUSGERUHT AUFZUWACHEN. AUF DER SUCHE NACH ENTSPANNUNG ZWISCHEN MATRATZE UND LÄTTLIROST.
Text: EVA ROSENFELDER
RWACHEN SIE MORGENS wie gerädert und «geknüttelt»? Der Rücken schmerzt, die Glieder zwicken und Sie rappeln sich steif aus den Federn? Statistisch gesehen leidet in der Schweiz ein Drittel der Bevölkerung im Alter zwischen vierzig und fünfzig Jahren, ab fünfzig Jahren sogar die Hälfte der Bevölkerung an Verspannungen, Schmerzen und Schlafproblemen. Das passende Bett und eine gutes Schlafklima können erholsamen Schlaf und gutes Erwachen durchaus fördern und den Rücken nachhaltig entspannen. Doch wie findet man die richtige Matratze, den passenden Rost? Und welches Kopfkissen darf es sein?
Jeder Mensch habe seine besonderen Schlafbedürfnisse, deshalb sei individuelle Beratung ebenso wichtig wie ausgiebiges
Probeliegen, erklärt Andreas Santschi, Liegeberater und Gründer der «Interessengemeinschaft Richtig Liegen und Schlafen». Er rät, beim Kauf eines neuen Bettes ein Rückgaberecht bis zu zehn Wochen zu vereinbaren, um die Liegequalität wirklich ausgiebig testen zu können. Schliesslich verbringt der Mensch rund einen Drittel seines Lebens im Bett, da tut man gut daran, sich etwas mehr Zeit zu nehmen. «Schlafsysteme beruhen oft auf Doktrinen. Alle haben sie zwar gute Argumente, doch für alles gibt es ein Dafür und ein Dagegen. Was zählt, ist einzig das persönliche Wohlbefinden.»
ANSCHMIEGSAME MATRATZE. Für einen wohltuenden Schlaf muss der Körper anatomisch richtig unterstützt werden,
damit sich Wirbelsäule und Muskulatur entspannen können und der Kreislauf zur Ruhe kommt. Die Wirbelsäule soll in allen Positionen in ihrer natürlichen, leicht geschwungenen S-Form ruhen können. Das erfordert eine stützende Unterlage, die Bewegungen im Schlaf erlaubt, ohne nachzufedern. Je besser sich die Matratze dem Körper anpasse und ihn nach dem Umdrehen wieder stabilisiere, desto ungestörter sei der Schlaf, so Santschi. Die Matratze soll an den richtigen Stellen nachgeben, damit schwere und breite Körperteile tief einsinken und den restlichen Körper stützen. Muskeln, Haut, Gewebe und Wirbelsäule werden dadurch entlastet, weil die Schlafposition Dutzende Male pro Nacht geändert wird. Ist das Bett aber zu schmal oder zu kurz, kann dies die Bewegungs-
Latex-Matratzen können aus Natur latex, synthetischem Latex oder einer Mischung aus beidem bestehen. Latex hat ein relativ hohes Eigengewicht, sodass diese Matratzen etwas schwer zu wenden sind. Naturlatex wird aus dem Milchsaft von Pflanzen (Kautschuk) gewonnen und besitzt antiseptische Wirkung, die Bakterien und Hausstaubmilben weitgehend fernhält. Als nachwachsender und wiederverwertbarer Rohstoff gilt Latex als umweltfreundlich. Der Begriff Naturlatex ist allerdings nicht geschützt – es gilt darum auf Qualitätssiegel für umweltverträgliche und schadstoffgeprüfte Latexmatratzen zu achten (QUL). Um Latex aufzuschäumen, werden auch beim «Naturlatex» bis zu 15 verschiedene Chemikalien sowie Konservierungs- und Alterungsschutzmittel eingesetzt. Von allen Matratzentypen hat Latex die höchste Elastizität, weil das Material Millionen von kleinen Luftkammern enthält. In Kombination mit anderen Naturmaterialien eignen sich Latexmatratzen sehr gut auch für stark schwitzende Menschen. Ab Fr. 200.– bis Fr. 1300.–.
Als Füllmaterial wird Latex, Rosshaar, Wolle, Seegras oder Kapok verwendet. Rosshaar: Teuer, aber sehr gut, elastisch und strapazier fähig, sorgt für gute Luftzirkulation. Aus Kostengründen häufig mit Kokosfasern gemischt. Diese sind vor allem für Menschen mit Tier allergien empfehlenswert. Kokosfasern eignen sich aber nur für flache Matratzen oder kombiniert mit anderen Materialien. Kapok ist die luftgefüllte Fruchtfaser einer tropischen Pflanze mit leichten wärmeisolierenden Fasern, die als antibakteriell gelten. Vorteil: leicht, elastisch und feuchtigkeitsabsorbierend. Fr. 650.– bis Fr. 2200.–.
Federkernmatratzen gibt es seit rund 100 Jahren. Sie bestehen aus Stahlfedern, die miteinander durch ein Geflecht verbunden sind und einer Polsterung aus Wolle, Baumwolle und anderen Mate rialen. Die handwerklich hergestellten Matratzen waren neu sehr hart und bekamen mit der Zeit tiefe Löcher zwischen den Stahlfedern. Weil die Metallfedern das natürliche Erdmagnetfeld verzerren sollen, befürchten Fachleute negative Auswirkungen auf den Schlaf. Heute gibt es deshalb Modelle aus entmagnetisiertem Stahl. Unter dem Namen «Boxspring» erlebt die Federkernmatratze zurzeit ein kleines Comeback.
Fr. 100.– bis Fr. 3200.–.
Naturmatratzen verzichten auf jegliche Metallteile, Kunst- und Schaumstoffe und synthetische Fasern.
Schaumstoffmatratzen bestehen aus Polyurethan-Weichschaumstoffen, die relativ wenig elastisch sind. Seine Qualitäten sind mit dem Latexschaum vergleichbar. Er wird auch als High-Resilient-Schaumstoff bezeichnet, der seine gute Luftdurchlässigkeit einer unregelmässigen, groben Porenstruktur verdankt. Reiner Schaumstoff fördert das Schwitzen. Allerdings sind heute viele dieser Materialien verbessert worden und regulieren mit ausgeklügelten Luftkammersystemen die Feuchtigkeit. Mit geeigneten Bezügen kombiniert, verbessert sich das Mikroklima. Ab Fr. 90.– bis Fr. 2300.–.
Wasser- und Luftbetten ermöglichen eine gleichmässige Druckverteilung, da Wasser be ziehungsweise Luft nicht komprimierbar ist. Schultern und Hüften werden so druckfrei gelagert, was den Bewegungsapparat entlastet. Die Füllmenge an Wasser wird jeweils im Verhältnis zum Körper gewicht der Benutzenden berechnet. Hauptproblem ist das Liegen auf einer luft- und schweissundurchlässigen PVC-Folie. Ein dicker, saugfähiger Bezug beispielsweise aus Schurwolle ist hier unabdingbar.
Fr. 750.– bis Fr. 12000.–.
Futon Das aus Japan stammende Schlafsystem mit einer zusammenrollbaren Matratze aus wattierter Baumwolle, die auf einer Reisstrohmatte ausgelegt wird, ist nur für junge, leichte Menschen geeignet – ansonsten sind Rückenschmerzen angesagt.
Ab Fr. 200.– bis Fr. 1000.–.
+ Surftipps www.ig-rls.ch www.bettendoktor.ch www.einfach-gut-schlafen.ch
freiheit empfindlich einschränken. Ein zu weiches oder durchgelegenes Bett führt dazu, dass man Kraft aufwenden muss, um sich umzudrehen, was das Durchschlafen erschweren kann.
In erster Linie zähle, was der Körper nach dem Schlaf signalisiere. «Ist man schmerz- und verspannungsfrei, spielt das Bettensystem keine Rolle, da kann man auch auf dem Spannteppich schlafen. Erwacht man am Morgen aber steif und verspannt, sind dies erste Signale auf eine mangelnde Liegequalität, auch wenn die Beschwerden zu Beginn schnell wieder verschwinden.» In einer zweiten Phase würden die Schmerzen in Hals, Nacken, Schultern oder Kreuz dann schon hartnä-
ckiger. «Meistens treten solche Beschwerden ab etwa vierzig auf, weil man sich in den vier bis sechs Tiefschlafphasen, die jeweils bis zu eineinhalb Stunden dauern, zu wenig bewegt und feine Spannungen sich so zu Schmerzreizen steigern können.»
LÄTTCHEN RAUS. «Viele Leute haben ein zu hartes Bett, weil sie die alten Hängenester als Übeltäter im Kopf haben. Doch die Zeiten, in denen man riet, ein Brett unter die Matratze zu legen, sind definitiv vorbei. Ein zu hartes Bett kann den Körper genauso stressen, wie ein allzu weiches.» Sinnvoll sei darum auf jeden Fall ein gut verstellbarer Lättlirost, bei dem Latten gezielt verändert oder notfalls entfernt werden können, etwa im Schulterbereich. Zu hohe und kräftige Kissen gilt es zu vermeiden. «Oft hilft es, die Schultern sechs bis zehn Zentimeter tiefer zu lagern, indem man von einer bis zu fünf Latten entfernt, um so den Nackenbereich zu entlasten.» Ebenso müssen Kissen so platziert sein, dass das Nackensystem von den Armen befreit werde und diese nicht in den Körper gedrückt werden. Das Material der Kissen spiele dabei weniger eine Rolle. Rückenschläfer, die unter Verspannungen leiden, können sich eine Rolle unter die Knie legen – das allein schon könne einen gestressten Rücken enorm entlasten, weil der Psoas-Muskel der Hüftmuskulatur so entspannt werde. «Auf dem Rücken liegend dürfen keine Hohlstellen in der Lendenwirbelgegend entstehen.»
LÜFTEN UND TROCKNEN. Matratzen werden in drei bis vier Härtegraden angeboten. Als Faustregel gilt: Personen mit hohem Körpergewicht oder empfindlichen Bandscheiben benötigen eine feste Unterlage, leichtgewichtige und ältere Personen eine eher weiche. Doch auch hier gilt das persönliche Empfinden als Massstab.
Im Schlaf verlieren wir jede Nacht bis zu einem halben Liter Schweiss. Diese Feuchtigkeit muss eine Matratze zusammen mit der Bettdecke aufnehmen und auch wieder abgeben können. Ein Bezug aus natürlichen Rohstoffen kann diesen Austausch am besten regeln. Er sollte abnehmbar und einfach zu waschen sein. Auch für Bettdecken, Kissen und Auflagen gilt: Sie sollen Wohlgefühl schenken. Was für den Naturliebhaber Schafwolle oder Seide, ist für den Allergiker ein synthetisches und waschbares Duvet.
So oder so – Betten und Auflagen gehören am Morgen gut ausgelüftet und getrocknet, Matratzen häufig gekehrt. Griffe oder Trageschlaufen sind deshalb ein Muss. Entspricht die Schlafhöhle wirklich der Liegepersönlichkeit, fällt es leicht, Stressfaktoren des Alltags vor der Schlafzimmertür zu lassen. Die beste Voraussetzung, morgens erfrischt und mit dem rechten Bein aus dem Bett zu hüpfen. u
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Sass da Grüm – Ort der Kraft Es gibt Orte, von denen eine spürbare positive Kraft ausgeht. Solch ein Ort ist die Sass da Grüm. Baubiologisches Hotel, Bio-Knospen-Küche, Massagen, Meditationen, schönes Wandergebiet, autofrei, traumhafte Lage. Hier können Sie Energie tanken. Verlangen Sie kostenlos Unterlagen. Hotel Sass da Grüm CH-6575 San Nazzaro Tel. 091 785 21 71 www.sassdagruem.ch
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DIE NATUR STELLT UNS ANTIBIOTISCH WIRKSAME STOFFE WIE ÄTHERISCHE ÖLE, BITTER- UND SCHLEIMSTOFFE ZUR VERFÜGUNG. DIE BIOLOGIN FELICIA MOLENKAMP ERKLÄRT, WIE DAS FUNKTIONIERT UND WESHALB DIE NATUR DEM LABOR ÜBERLEGEN IST.
Text: FELICIA MOLENKAMP
Die Entdeckung des antibiotisch wirksamen Behandlungsprinzips bei bakteriellen Infektionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehört sicherlich zu den bedeutsamsten Erkenntnissen der menschlichen Medizingeschichte. Zahlreiche Infekte konnten seitdem geheilt, viele Menschenleben verlängert werden. Doch wo viel Licht ist, da ist auch viel Schatten: Immer häufiger auftretende Nebenwirkungen und zunehmende Resistenzbildungen der Bakterien zeigen unmissverständlich die Grenzen der Antibiotika auf.
Diesen nach dem Vorbild der Natur industriell kreierten Antibiotika, ich nenne sie Chemo-Biotika, stelle ich die KräuterBiotika gegenüber. Meine Wortschöpfung Kräuter-Biotika bezieht sich auf die immer wieder in Kräuter-Büchern erwähnte antibakterielle Heilwirkung von Duft-,
FELICIA MOLENKAMP ist Biologin und Autorin des Buches «KräuterBiotika». In ihrer «KräuterSchule» (www.KraeuterSchule.eu) bietet sie Kräuter- und Baumwanderungen, Wildniskochkurse, Vorträge zur Pharmakologie der einheimischen Gewächse und Seminare für naturheilkundliche Ärzte an.
Bitter-, Farb-, Gerb-, Schleim- und Seifenstoffen (siehe Box Seite 20). Einige dieser bis vor Kurzem noch unbeachteten Helden haben wichtige Funktionen im Pflanzenkörper wie auch in unserem Leib. So bewahren sie vor unliebsamen Keimen, wirken hormon- oder vitaminähnlich und unterstützen hervorragend unseren Stoffwechsel. Sobald wir wilde Kräuter verzehren, essen wir auch ihre antibiotischen Nahrungsbestandteile.
HOHER PREIS. Die von mir benannten Chemo-Biotika hingegen können die Natur aus biologischer Sicht bestenfalls imitieren. Nie sind sie in der Lage, die Natur genau zu kopieren, geschweige denn zu verbessern. Beim direkten Vergleich zwischen Kräuter- und Chemo-Biotika punkten letztere nur in einer Hinsicht: Sie wirken schnell und effektiv im Notfall. Langsam wird uns bewusst, dass der oft unbedachte, inflationäre Einsatz konventioneller Antibiotika einen hohen Preis fordert: Abgesehen von einer beunruhigenden Steigerung der Nebenwirkungen wie Allergien, Unverträglichkeiten und Pilzinfektionen zeigen uns auch die Bakterien immer häufiger und überdeutlich, dass sie uns Menschen in puncto Erfindungsreichtum die Stirn bieten können. Im Wettstreit um modernste Forschungsmethoden und super ausgebildete Wissenschaftler ziehen diese kleinen Mini-Alche-
misten lässig an unseren Nobelpreisträgern vorbei und siegen schlussendlich. Eigentlich nicht überraschend, denn während wir Menschen erst seit etwa 400 Jahren den zellularen Mikrokosmos erforschen, tüfteln die Winzlinge bereits seit über vier Milliarden Jahren an der Grundsubstanz des Lebens herum.
Bakterien waren die ersten Organismen auf unserer Welt. Ihr erfolgreiches Überleben und ihr Variantenreichtum sind unübertroffen. Sie befinden sich in und um (nahezu) alle Organismen, und sie kommunizieren auch über ihre Art hinweg mit allen irdischen Lebewesen. Ihre Fähigkeit zur rasanten Informationsübertragung übertrifft die menschliche sowohl qualitativ als auch quantitativ. Wir Menschen können bestenfalls noch das Verhalten unserer domestizierten Haustiere interpretieren – verstehen können wir aber weder Tiere noch Pflanzen oder gar Kleinstlebewesen. Trotz alldem wähnen wir uns als Beherrscher von Natur und Umwelt. Doch eingebunden in das gewachsene evolutionäre Geflecht aller Lebewesen stehen wir aus biologischer Sicht gleichwertig neben – und nicht über – allen anderen gegenwärtig existierenden Organismen.
WAS PFLANZEN BESSER KÖNNEN. Vergleichen wir unsere Fähigkeiten zum Beispiel mit denen von Pflanzen, werden gar Defizite offensichtlich: Pflanzliche Zel-
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Lieferung ausschliesslich in die Schweiz und nach Liechtenstein. Lieferungen ins Ausland sind nicht möglich. Angebot gültig bis 31 12. 2015.
len sind komplexer gebaut und haben darüber hinaus noch eine zusätzliche Aussenwand um ihre Zellmembran. Sie sind fähig, verlorene (abgefutterte) Körperteile zu ersetzen – und sie können sich vegetativ vermehren. Mithilfe ihrer Kraftwerke, den Chloroplasten und Mitochondrien, sind sie in der Lage, aus Licht, Wasser und Kohlendioxid Zucker sowie andere organische Komponenten herzustellen und dabei lebenswichtigen Sauerstoff zu produzieren. Sie bauen von A bis Z, von Aminosäuren bis Zucker, verschiedene chemische Substanzen auf, die wir rückwärts von Z bis A, von Zunge bis After, während unserer Verdauung –unseres Stoffwechsels – wieder in ihre Grundeinheiten zerlegen.
Ausserdem überflügeln die Gaben von Pflanzen unsere fünf Sinne: Pflanzen können sehen, riechen, schmecken, hören und fühlen – darüber hinaus sind sie fähig, elektromagnetische Felder, Schwerkraft, Feuchtigkeit (ihrer Umgebung), chemische Stoffe und vieles mehr zu analysieren und darauf aktiv entsprechend zu reagieren.
KÖRPER UND GEIST STÄRKEN. Vom langkettigen Zuckerbis hin zum kompliziertesten Eiweissmolekül stellen uns die Pflanzen ihre Inhaltsstoffe gern zur Verfügung – in Form von Nahrung und auch als Arzneimittel. Mithilfe pflanzlicher Stoffwechselprodukte wie Vitamine, Hormone, Enzyme sowie der Kräuter-Biotika können sich die Gewächse relativ schnell an sich ändernde Umweltbedingungen anpassen und gegenüber nachteiligen Einflüssen behaupten. Sie stärken sich – und auch uns –gegen Krankheitserreger.
Nichts spricht dagegen, aber vieles dafür, Pflanzen mit geniessbarem Heilpotenzial in unsere Nahrung zu integrieren – so, wie die Menschheit dies über 99 Prozent ihres Werdeganges getan hat. Sie wirken zunächst präventiv und stärken Körper, Geist und Seele. Selbstverständlich können wir all diese grünen Goodies auch konservieren und konzentriert als Tee, Tinktur oder Ähnliches zubereiten. Oder einfach damit kochen: Sollten wir zum Beispiel den Beginn einer Erkältung spüren, essen wir vermehrt Thymian zu Lammfleisch oder ein mit dem Kraut gewürztes Ananas-Dessert, was Kindern übrigens vorzüglich schmeckt.
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• systemische Wirkung
• Syndrom-behebend
• keine Resistenzen
• keine Nebenwirkungen
• werden verstoffwechselt
• keine Umweltbelastung
• wirken langsam und oft
• spezifische Wirkung
• Symptom-behebend
• bewirken viele Resistenzen
• viele Nebenwirkungen wie Allergien, Verpilzung und Unverträglichkeiten
• stofflicher Umsatz ist meist nicht geklärt
– sie erzeugen viele Abfallstoffe
• hohe Umweltbelastung
• wirken schnell und effektiv im Notfall unspezifisch
Auch Spitzwegerich-Knospen in einer Wildsauce oder als Salatzutat helfen, eine Erkältung abzuwenden. Bei Blasenschwäche laben wir uns an Preiselbeeren-Kompott oder einem Bärentrauben-Aufstrich.
Fühlen wir uns allgemein geschwächt, streuen wir Brennnesselsamen und Gänseblümchenblüten auf unsere Mahlzeiten oder kosten eine Neun-Kräuter-Suppe mit Hühnerfleisch. Bei inneren Verletzungen bereiten wir uns einen Beinwell-Auflauf, bei Gichtschmerzen verzehren wir Giersch und andere Frühlingsboten.
Natürliche Heilmittel, wie sie uns von Pflanzen (teilweise auch von Tieren und Mineralien) zur Verfügung stehen, werden nach evolutionär bedingtem SchlüsselSchloss-Prinzip von unserem Stoffwechsel ohne Rückstände in unseren Körper integriert. Industriell kreierte Präparate und Medikamente sollten stets eine Ausnahme bleiben. Sie bringen unser Immunsystem sowie andere Stoffwechselmodalitäten durcheinander und bedingen daher auch viele Nebenwirkungen. Nicht im evolutionären Netzwerk integriert, stellen sie potenzielle Gefahren für das natürliche Gleichgewicht dar.
Wir finden Kräuter-Biotika überall in der Natur. Es handelt sich meist um sogenannte Beikräuter, deren Nutzen die moderne Forschung noch nicht vollständig studiert respektive entschlüsselt hat.
Lassen Sie uns die Grundlage für unsere Gesundheit pflücken. Sie wird uns von der Natur nahezu kostenlos angeboten: grüne Kraft für Körper, Geist und Seele. u
wirken grundsätzlich antibakte riell, antiviral, antimykotisch, Immunsystem-stärkend, entzündungshemmend, stimmungsaufhellend und sie fördern die Magenund Darmtätigkeit. Ausserdem:
• Die AROMASTOFFE ätherischer Öle treiben Insekten, aber auch Bakterien in die Flucht.
• BITTERSTOFFE steigern die Sekretion der Drüsen für den Hausputz; Gefässe und Gewebe werden umspült und gereinigt.
• SEIFENSTOFFE (Saponine) zum Beispiel in der Ringelblume helfen Schädliches wegzuspülen.
• FARBSTOFFE dienen der Protektion von Gefässen und Organen sowie dem Schutz vor diversen Strahlungen.
• GERBSTOFFE kräftigen Gewebe und helfen beim Abtransport von Fremdstoffen, auch von Chemo-BiotikaResten.
• SCHLEIMSTOFFE festigen Schleimhäute und können den Cholesterinspiegel senken.
dörrex schmackhaft, gesund und preiswert
Dörren ist die natürlichste und einfachste Art, Früchte, Gemüse, Pilze oder Kräuter zu konservieren. Lebensmittel können während der Saison frisch verarbeitet werden.
Gedörrtes behält seinen hohen Nährwert, ist also sehr schmackhaft und gesund. Der beste Energieschub für eine Wanderung oder als kleiner Snack für Kinder
Das Angebot an gesunden Nahrungsmitteln war noch nie so gross wie heute. Trotzdem boomt der Markt an Nahrungsergänzungen: ein Überblick.
Text: SABINE HURNI
STEHT MAN bei Migros oder Coop vor den Regalen mit Gesundheitsund Wellnessprodukten, könnte man meinen, in einer Drogerie oder Apotheke zu sein: Das Angebot an Nahrungsergänzungsprodukten ist so gross wie noch nie. In Orange, Blau und Grün springen dem Konsumenten Schlagworte wie Kalzium, Magnesium, Hirse und Kieselsäure entgegen. Wer erst kürzlich etwas über die Wichtigkeit von Kalzium für die Knochen gelesen hat, wird zugreifen. Vorbeugen ist schliesslich die beste Medizin, so der Tenor der Gesundheitsfachleute. Die frei verkäuflichen Gesundheitsprodukte haben jedoch mit zielgerichteter Prävention nicht viel zu tun. Nahrungsergänzungen sind, etwas salopp ausgedrückt, konzentrierte
Der Nährstoffbedarf von Teenagern zwischen 12 und 16 Jahren ist höher als der von Erwachsenen. Da es eine Herausforderung darstellt, einen jungen Erwachsenen zu gesunder Ernährung zu bewegen, sind Mineralstoff- und Vitaminpräparate sinnvoll. Ganz elementar sind Kalzium und Magnesium. Kalzium ist in Käse, Joghurt und Sojabohnen gut vertreten. Magnesium in Vollkorngetreide, Sonnenblumenkernen und Nüssen.
Diese Nährstoffe sind wichtig *
• Kalzium 600 Milligramm
• Magnesium 300 Milligramm
• Eisen 10 bis 20 Milligramm
• Zink 10 bis 20 Milligramm
Hinweis: Je mehr Kalzium in jungen Jahren in den Knochen deponiert wird, desto mehr Reserven haben die Knochen im Alter. Achten Sie beim Kauf eines Kalziumpräparates darauf, dass das Kalzium aus möglichst natürlichen Quellen stammt, also organisch ist und neben Kalzium auch Magnesium, Vitamin D3 und Vitamin K2 enthalten sind.
Wer viel schwitzt, muss genug trinken und sich die mit dem Schweiss verlorenen Elektrolyten wieder zuführen. Der Bedarf an Nährstoffen hängt allerdings stark von der Sportart und dem Ausmass der Trainingseinheiten ab. Unterversorgt sind oft die ambitionierten Hobbysportler, die über Mittag trainieren und danach ein Sandwich verschlingen
* Täglich empfohlene Menge
Diese Nährstoffe sind wichtig *
• Zink 30 bis 60 Milligramm
• B-Vitamine (Thiamin, Riboflavin, Niacin, B6, B5) je 25 Gramm
• Magnesium 400 Milligramm
• Protein 15 bis 20 Gramm
• Vitamin C 1 bis 3 Gramm
Hinweis: In erster Linie sollten Sportler eine ausgewogene Ernährung anstreben, die alle wichtigen Nährstoffe enthält. Erst danach kann man sich Gedanken machen über Substanzen wie L-Carnitin oder Creatin, welche die Ausdauer und Kraftübertragung verbessern.
Ältere Menschen essen allgemein weniger, während gleichzeitig die Nährstoffaufnahme über den Darm nachlässt. Sehr wichtig sind im Alter deshalb frisches Gemüse und Obst. Zudem Vollkornprodukte mit Ballaststoffen und hochwertige Eiweissquellen wie mageres Fleisch oder Fisch.
Diese Nährstoffe sind wichtig *
• Zink 10 bis 15 Milligramm
• Magnesium 400 bis 600 Milligramm
• Kalzium 1 bis 2 Gramm
• Vitamin C 500 bis 1000 Milligramm
• Selen 100 bis 200 Mikrogramm
• Vitamin B12 5 bis 100 Mikrogramm
• Vitamin D 10 bis 20 Mikrogramm
• Vitamin K 100 bis 500 Mikrogramm
Hinweis: Medikamente können die Aufnahme von Vitaminen und Nährstoffen beeinträchtigen. Ein weiteres Problem ist nicht die Unterversorgung mit Nährstoffen, sondern die Überversorgung an Körpermasse. Das heisst das Gewicht. Lassen Sie die Finger von Appetitzüglern und Fettverbrennern. Reduzieren Sie lieber die Kohlenhydrate, fettreiche Lebensmittel, Zucker und Alkohol.
SCHWANGERSCHAFT UND STILLZEIT
Schwangere und Frauen, die es werden möchten, haben einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen. Sie müssen darauf achten, dass ihre Mahlzeiten täglich aus Obst, Gemüse, Vollkorngetreide, Milchprodukten und Proteinquellen besteht. Für den erhöhten Bedarf an Kalzium müssen dreimal täglich Käse, Joghurt, Quark, frische Kräuter und Sesamsamen auf den Tisch kommen. Damit das Eisen nicht fehlt, braucht es Fleisch, Fisch und Brokkoli, am besten abgeschmeckt mit frischem Zitronensaft. Vor der Empfängnis darf Folsäure nicht fehlen. Die Einnahme von Folsäure wird bereits in der Schwangerschaftsplanung empfohlen.
Diese Nährstoffe sind wichtig *
• Mehrfach ungesättigte Fettsäuren 25 bis 30 Gramm
• Omega-3-Fettsäuren 3 bis 6 Gramm
• Nahrungsfasern
25 bis 30 Gramm
• Folsäure 0,6 Milligramm
• Eisen 30 Milligramm
• Kalzium
1200 bis 1500 Milligramm
• Magnesium
600 bis 800 Milligramm
• Zink 15 bis 20 Milligramm
Hinweis: Der Bedarf an Nährstoffen ist in der Schwangerschaft zwar hoch. Mit hoch dosierten, frei zu kaufenden Nahrungsergänzungen sollte die schwangere Frau aber trotzdem vorsichtig sein. Es ist besser, den Körper neben der Ernährung mit gut abgestimmten Kombipräparaten aus dem Fachhandel zu unterstützen.
Quelle: DACH-Referenzwerte für Nährstoffzufuhr http://www.sge-ssn.ch/grundlagen/lebensmittel-undnaehrstoffe/naehrstoffempfehlungen/dachreferenzwerte/
DIE FREI VERKÄUFLICHEN GESUNDHEITSPRODUKTE HABEN MIT ZIELGERICHTETER PRÄVENTION NICHT VIEL ZU TUN.
Lebensmittel in Form von Tabletten, Kapseln, Flüssigkeiten oder Pulvern. Sie sind als sogenannt neuartige Lebensmittel dem Lebensmittelgesetz unterstellt.
Es ist verlockend, ein günstiges Mineralstoffpräparat beim Grossverteiler zu kaufen. Nur, die vermeintlich gesunde Nahrungsergänzung enthält oft Zusätze wie Aroma- und Farbstoffe, Füllmittel, Zucker, Säuerungsmittel oder Süssstoffe.
BERATUNG IST WICHTIG. Eine Zufuhr von Nährstoffen wie Vitamine, Mineralstoffe, essenzielle Fettsäuren und hochwertige Aminosäuren ist dann wichtig, wenn jemand aufgrund seiner Lebenssituation, einer Disposition für bestimmte Krankheiten oder wegen gesundheitlichen Beschwerden einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen hat. Leidet eine ansonsten gesunde Person an Beschwerden wie Wadenkrämpfe, Knieschmerzen oder Haarausfall, reicht der Griff zu einer Nahrungs-
ergänzung oft nicht aus, um die Erkrankung zu lindern. Sie benötigt zur Veränderung ihrer gesundheitlichen Situation eine Fachberatung und ein Präparat mit medizinischer Zweckbestimmung.
Für eine Herstellerfirma ist es attraktiv, ihr Produkt über das Lebensmittelgesetz als Nahrungsergänzung zu deklarieren. Die Zulassung als Heilmittel ist ein langwieriger Prozess, und die Wirksamkeit des Produktes muss durch repräsentative Studien belegt sein. Gerade kleine Firmen im Naturheilkundebereich verfügen nicht über die nötigen finanziellen Mittel, um solche Studien durchzuführen. Sie verkaufen ihre Präparate wie Fischöl, Schwarzkümmelöl, Grünlippmuschelextrakt oder Hagenbuttenpulver als Lebensmittel oder Nahrungsergänzung und können so die Hürde des Heilmittelgesetzes umgehen.
DIE QUALITÄT ZÄHLT. Im Fachhandel ist der Übergang zwischen Heilmittel und Nahrungsergänzung fliessend. Nahrungsergänzungen werden im Fachgeschäft oft gleichwertig wie Heilmittel behandelt. Schliesslich ist die Wirksamkeit der meisten über diesen Kanal vertriebenen Nahrungsergänzungen ebenfalls mit kleineren Studien und Erfahrungsberichten unterlegt. Denn keine Fachperson verkauft ein Präparat, hinter dem sie nicht stehen kann.
Solche Studien führen zuweilen aber zu zusätzlicher Verwirrung: Die Firma A testet ihren patentierten Hagenbutten- oder Grünlippmuschelextrakt und lässt sich so die Wirksamkeit ihres Produktes bestätigen. Sämtliche Nachahmerprodukte be-
ziehen sich danach auf diese Testergebnisse, obwohl die Qualität der Ausgangsprodukte nicht automatisch identisch ist mit jener der Firma A. Das Grünlippmuschelpulver vom Internetanbieter hat nicht dieselbe Wirkung wie jenes, das im Regal einer Apotheke oder Drogerie steht. Dies jedoch nicht, weil weniger Pulver enthalten ist.
Der Grund für die Qualitätsunterschiede sind verschiedene Verarbeitungsmethoden. Weil die Firma A die Verarbeitung ihres Produktes patentieren lässt, müssen Nachahmer auf andere Verarbeitungsmethoden ausweichen. Dabei gehen relevante Bestandteile verloren. Und dort, wo Magnesium drauf steht, ist garantiert Magnesium drin, aber nicht unbedingt in der richtigen Qualität. Magnesiumpräparate aus dem Supermarkt oder Internet enthalten in der Regel Magnesiumoxid. Eine anorganische Verbindung, die vom Körper schlecht aufgenommen wird. Nicht so bei den teuren Präparaten im Fachhandel. Diese enthalten andere Magnesiumverbindungen, damit die gesamte im Produkt enthaltene Magnesiummenge für die Muskeln und Nerven verfügbar ist.
Wegen der unterschiedlichen Gesetzesgrundlagen bestimmt nicht der Inhaltstoff, ob ein Produkt Nahrungsergänzung, Lebensmittel oder Heilmittel ist, sondern der Hersteller. Der Konsument sollte beim Kauf von Tabletten, Pulvern und Kapseln aus Supermarkt und Internet einen kritischen Blick auf die Deklaration der Inhaltsstoffe werfen. Im Zweifelsfall ist der höhere Preis im Fachhandel meist doch jeden Franken wert. ◆
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Damit die Wunderfabrik Körper Ausserordentliches leisten kann, braucht sie eine gute Wartung. Zahlen und Fakten rund ums Gesundsein.
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1,8 Zentimeter
kann ein Baby innert 24 Stunden im Extremfall wachsen. Forscher beobachteten das Wachstum von Kindern unter drei Jahren und stellten fest, dass die Grösse längere Zeit relativ stabil sein und dann plötzlich sprunghaft zunehmen kann. Milch
25 GRAMM ZUCKER (etwa die Menge von sechs Teelöffeln) empfiehlt die WHO neu als maximale Menge Zucker, die ein Mensch täglich einnehmen sollte. Das ist gegenüber früheren Empfehlungen nur mehr die Hälfte. Achtung: Auch Fruchtzucker ist nichts anderes als Zucker. Wer frische Früchte isst, braucht sich freilich keine Gedanken zu machen. Doch heute sind immer mehr Nahrungsmittel mit industriell hergestelltem Fruchtzucker aus Mais oder Zuckerrüben gesüsst. Inzwischen weiss man, dass der Körper Probleme hat, grössere Mengen Fruchtzucker zu verarbeiten. Die Leber wandelt Fruktose rasch in Fett um. Zu viel Fruchtzucker begünstigt Übergewicht, Bluthochdruck und Stoffwechselstörungen.
120 bis 180 Millionen
NEUE ROTE BLUTKÖRPERCHEN (Erythrozyten) gelangen pro Minute in den Blutkreislauf. Gleichzeitig hauchen Millionen älterer Blutkörperchen ihr Leben aus. Rund 24 bis 30 Billionen Erythrozyten zirkulieren im Blutkreislauf eines gesunden Erwachsenen, was etwa die Fläche eines halben Fussballfeldes ausmachen würde. Rote Blutkörperchen nehmen Sauerstoff aus der Lunge auf und transportieren ihn zum Gewebe. Im Vergleich mit einem untrainierten Menschen hat ein Ausdauersportler rund 35 Prozent mehr rote Blutkörperchen im Blut. Bei einem Spitzensportler sind es gar 55 Prozent. Mit dem Dopingmittel Epo kann die Anzahl der Blutkörperchen erhöht werden.
MENSCHEN , so schätzen Mediziner, sterben jährlich weltweit an den Folgen von Bewegungsmangel.
15 BIS 25 PROZENT der Bevölkerung in Europa leiden – mehr oder weniger – nach dem Essen von Milchprodukten und reagieren mit Magen-Darm-Beschwerden. Bis ins Alter von etwa vier Jahren verfügen Kinder über eine grosse Menge des Enzyms Laktase und können deshalb beschwerdefrei Milch trinken Dieses wird gebraucht, um den Milchzucker (Laktose) aufzuspalten, damit er verdaut werden kann.
3 MONATE Training nach Plan reichen, um die Leistungsfähigkeit eines Nicht-Sportlers um rund 10 Prozent zu verbessern.
PROZENT beträgt der Verlust an Knochendichte bei Frauen im Alter von 70 Jahren im Vergleich zu 30-jährigen. Regelmässiger Sport wie Laufen oder Wandern hilft, Zellen zu vermehren und dadurch Knochensubstanz zu bilden. 50
STUNDEN sitzen Schweizer täglich. Männer im Schnitt eine ganze Stunde mehr als Frauen, das hat die Gesundheitsbefragung 2012 der Schweizer Bevölkerung ergeben. Inzwischen ist belegt, dass häufiges und zu langes Sitzen, vermehrt zu sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes und Bluthochdruck führen kann. Ursache dafür ist die mangelnde Bewegung grosser Muskelgruppen. Dadurch wird die Bildung bestimmter Enzyme verhindert, die wiederum für einen gesunden Stoffwechsel verantwortlich sind. Gesundheitsmediziner empfehlen deshalb Menschen mit sitzenden Tätigkeiten, alle 30 Minuten aufzustehen und sich kurz zu bewegen. Und wer die alte Regel Treppe statt Lift beherzigt, hat auch schon etwas in die richtige Richtung getan.
200 bis 225
LITER Flüssigkeit durchfliessen täglich die Nieren und werden von ihnen gereinigt. Rund ein Liter davon wird als Urin ausgeschieden.
Der Rest des Wassers und die darin enthaltenen Substanzen gelangen über die Kapillaren wieder in das Blutsystem.
Aus der Küche ist Knoblauch nicht mehr wegzudenken. Die Knolle ist aber auch ein vielseitiges Heilmittel. Es hilft der Verdauung und hält die Blutgefässe gesund.
Text: SABINE HURNI
DIE ANGST vor dem Blutfett
Cholesterin – auch Cholesterol genannt – ist ein lukratives Geschäft. Cholesterinsenker gehören weltweit zu den meistverkauften Medikamenten, und auch mit cholesterinfreier Margarine lässt sich viel Geld verdienen.
GROSSE AUFREGUNG. Inzwischen ist aber belegt, dass das Nahrungscholesterin aus Eiern, Butter und Fleisch wenig Einfluss auf den Cholesterinwert hat und auch, dass ein zu niedriger Cholesterinspiegel gefährlicher ist als ein zu hoher. Zudem verlängern cholesterinsenkende Medikamente die Lebenserwartung nicht. Es macht den Anschein, dass die Aufregung um den Stoff grösser ist als die damit verbundenen gesundheitlichen Pro-
bleme. Thema wurden die Blutfettwerte, weil sie sich in Kombination mit Kalzium an den Gefässwänden ablagern können. Dadurch leidet die Elastizität der Blutgefässe; diese verengen sich und können im schlimmsten Fall verstopfen. Löst sich eine solche Ablagerung spontan, schwimmt sie im Blut und kann dann in einem feineren Blutgefäss hängen bleiben. Die Folge sind Venenthrombosen, Herzinfarkte oder Schlaganfälle.
Die beste Prävention ist ein gesunder Lebenswandel: genügend Bewegung, kein Nikotin, Idealgewicht und eine vitalstoffreiche Ernährung. So kommt man erst gar nicht in die Situation, Cholesterinsenker einnehmen zu müssen. Vitamine, Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren in unserer Nahrung schützen nachhaltig
1. Vorsicht versteckte Fette: Verwenden Sie für Salate gute Pflanzenöle mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren.
2. Weniger Fleisch und Zucker: Reduzieren Sie den Fleischkonsum und vermeiden Sie isolierte Kohlenhydrate aus Weissmehl und Zucker. Beide beeinflussen den Cholersterinspiegel und begünstigen Ablagerungen in den Blutgefässen.
3. Viel Gemüse roh und gekocht: Essen Sie täglich Karotten, Äpfel, Gemüse und Salat. Die Faserstoffe aus den Pflanzen führen zu einer Senkung des Cholesterinspiegels.
4. Bitter macht froh: Essen Sie viele Bitterstoffe. Sie sind in grünen Kräutern, Artischocken, Chicoree, Kurkuma, Bockshornklee enthalten.
vor Ablagerungen in den Blutgefässen. Ein besonders guter natürlicher Cholesterin- und Blutdrucksenker ist Knoblauch (Allium Sativum). Er enthält grosse Mengen an schwefelhaltigen Verbindungen. Diese sind für den typischen Knoblauchgeruch wie auch für die Heilwirkung verantwortlich. Die Schwefelverbindungen (Sulfide), kombiniert mit anderen Substanzen des Knoblauchs, wirken entzündungshemmend und senken das Wachstum von Bakterien, Pilzen oder gesundheitsschädlichen Hefen. Deshalb erzielen sie eine antibiotikaähnliche Wirkung bei Erkältungen, Bronchitis und grippalen Erkrankungen. Damit die wichtigste Schwefelverbindung, das Allicin, für den Organismus verfügbar wird, muss der Knoblauch gepresst, gequetscht oder geschnitten werden. Erst durch Zellschädigung verwandelt sich das Alliin mit Hilfe eines Enzyms in Allicin.
Der süsslich scharfe Geschmack des Knollengewächses wirkt auf den Körper erhitzend; der Verdauung wird auf die Sprünge geholfen und viele Stoffwechselprozesse werden in Gang gesetzt. Durch den verstärkten Blut- und Lymphfluss werden Blutgefässe wie auch Zellen von Stoffwechselendprodukten und Schleim befreit.
Die Heilwirkungen des Knoblauchs sind so vielfältig, dass man gegenüber den Körperausdünstungen etwas Toleranz an den Tag legen sollte. Damit die Blutgefässe gesund und elastisch bleiben, beträgt die tägliche Einnahmeempfehlung vier Gramm. Das entspricht etwa zwei Knoblauchzehen, die vorzugsweise roh verzehrt werden sollten. Die flüchtigen Schwefelverbindungen gehen beim langen Kochen verloren. Wer rohen Knoblauch nicht mag, kann ihn nach dem Pressen, Quetschen oder Schneiden mit zwei Esslöffel heissem Öl übergiessen und ihn dann ins Salatdressing, in die Dip-Sauce oder über das Gemüse geben. u
Tipp:
Gegen Körpergeruch helfen BlattgrünTabletten aus dem Fachhandel. Eine bis drei Tabletten lassen Knoblauchausdünstungen innert kurzer Zeit verschwinden.
Bei mir wurde ein kleiner Nierenstein durch eine Ultraschall-Untersuchung festgestellt. Eine Bekannte meinte, dass dieser vom vielen Teetrinken herführt. Ich trinke im Winter täglich ein bis zwei Liter Kräutertee mit zwei Scheiben Ingwer. Stimmt das?
R.S., Solothurn
Dass der Nierenstein mit Ihrem Teekonsum zusammenhängt, kann ich mir nicht vorstellen. Im Gegenteil: Eine ausreichende Flüssigkeitsmenge ist für gesunde Nieren wichtig. Viel häufiger entstehen die Steine durch eine Ernährung mit viel tierischem Eiweiss: Schweinefleisch, Innereien, Milchprodukte sowie durch oxalsäurehaltige Lebensmittel wie Rhabarber oder Spinat. Auch ein hoher Salzkonsum, Alkohol, Kaffee oder die Einnahme von Schmerzmitteln können Nierensteine begünstigen.
Insofern würde ich mir über den Teekonsum nicht zu viele Gedanken machen. Wechseln Sie allenfalls auf einen Tee, der die Nieren richtig durchspült. Lassen Sie sich zum Beispiel in der Drogerie eine Teemischung mit Goldrute, Schachtelhalm und Löwenzahn machen. Die Goldrute wärmt die Nieren und regt die Entgiftung an, Schachtelhalm vermag den Stein aufzulösen und auszuscheiden und der Löwenzahn regt den gesamten Stoffwechsel an. Sie können drei bis vier Tassen täglich von diesem Tee trinken. Den Rest der
Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.
Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau www.natuerlich-online.ch
Trinkmenge decken Sie am besten mit heissem Wasser ohne irgendwelche Zusätze ab. Mit jedem Kraut geben Sie dem Körper eine Information. Es hat eine Wirkung. Mit purem Wasser hingegen befeuchten Sie den Körper auf neutrale Weise.
Achten Sie auch darauf, dass Sie sich genug bewegen und die Nieren stets richtig warm halten. Zum Beispiel, indem Sie abends ein heisses Fussbad nehmen und die Füsse generell schön warm halten. Auch warme, gekochte Gerichte wärmen die Nieren.
Braunhirse, ja oder nein?
Ich leide an einer fortgeschrittenen Hüftarthrose und mische seit einigen Wochen Braunhirse in mein Morgen-Müsli. Darf man Hirse (Braunhirse) ungekocht essen und wenn ja, wie viel pro Tag?
I. R.,Bülach
Braunhirse ist ein Getreide aus der Familie der Süssgräser (Poaceae). Die Samen werden ungeschält mit Spelze und Schale zu einem Vollwertmehl verarbeitet. Das Pulver enthält unter anderem Eiweiss, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Kieselsäure. Aufgrund dieser Inhaltsstoffe wird der Braunhirse eine Wirkung bei Arthrose, Osteoporose, Karies, Nagel- und Haarerkrankungen zugesprochen. Das alles ist aber nicht bewiesen. Deshalb gerät der Konsum von roher Braunhirse, die weder eingelegt noch gekocht ist, immer wieder in die Kritik.
Tatsache ist, dass die Braunhirse Tannine, Phytinsäure und Oxalsäure enthält. Während die Tannine die Verdauungsleistung ein bisschen reduzieren können, bindet Phytinsäure Calcium und Eisen. Was deren Aufnahme beeinträchtigt. Oxalsäure kann das Risiko für Nierensteine erhöhen. Da rohe Braunhirse sehr fein gemahlen ist, kann das Verdauungssystem besser damit klar kommen. Was die Phytin- und die Oxalsäure betrifft, so steht und fällt die gesundheitliche Wirkung mit der Menge, die Sie täglich zu sich nehmen. Ich nehme an, dass auf der Verpackung eine Einnahmeempfehlung vermerkt ist. An diese sollten Sie sich halten. Achten Sie auch darauf, dass Sie Phytinsäure und Oxalsäure nicht noch zusätzlich über andere Lebensmittel zu sich nehmen. Also nur am Wochenende frisches Brot essen, oxalsäurehaltige Lebensmittel wie Kartoffeln und Bohnen gut kochen und gerbstoffhaltige Getränke wie Kaffee und Rotwein reduzieren.
Sie sehen: Tannine, Phytinsäure und Oxalsäure sind normale Lebensmittelinhaltsstoffe. Doch sobald einem Lebensmittel eine Heilwirkung zugesprochen wird, wird es kritischer analysiert. Lassen Sie sich dadurch aber nicht zu sehr verunsichern. Sie merken Ihrem Körper an, ob ihm die Braunhirse gut tut oder nicht. Achten Sie auf diese Signale. Sie sind viel wichtiger als jede Pro-ContraDiskussion.
Unerwünschte Haare
Was kann ich gegen den verstärkten Haarwuchs im Gesicht nach der Menopause machen? Es sieht sehr unschön aus. Auszupfen geht nicht, da es zu viele sind.
M. K.,Basel
Es gibt viele Möglichkeiten, Haare zu entfernen. Nur bewähren sich nicht alle gleich gut für das Gesicht. Es gibt im Handel Kaltwachsstreifen, Warmwachs oder Epilier-
geräte mit verschiedenen Aufsätzen. Welche Methode für Sie am besten ist, müssen Sie durch Ausprobieren herausfinden.
Sie können die Haare auch bei einer Kosmetikerin mit Warmwachs entfernen lassen. Das ist sicher die schonendste und sauberste Variante. In der Regel muss man das alle zwei Monate wiederholen. Eine weitere Möglichkeit ist eine Laserbehandlung beim Dermatologen oder die Lichtbehandlung bei der Kosmetikerin. Licht und Laser haben den Vorteil, dass sie die Haarwurzel zerstören und die Haare dauerhaft verschwinden. Aber auch hier gibt es einige Nachteile. Zerstört werden bei beiden Methoden nur die Haare, die sich während der Behandlung im Wachstum befinden. Deshalb reicht eine einmalige Anwendung nicht aus. Laser ist effizienter, teurer und benötigt in der Regel drei Behandlungen. Die Lichtbehandlung bei ausgebildeten (!) Kosmetikerinnen ist etwas günstiger und schonender, benötigt aber etwa zehn Sitzungen, bis das gewünschte Resultat erreicht ist. Beide Methoden, Laser und Licht, sind am effektivsten, wenn die Haare möglichst dunkel und die Haut möglichst hell ist.
Und denken Sie daran: Wenn Sie mit der Entfernung begonnen haben, müssen Sie das immer wieder tun. Denn die Haare wachsen kräftiger nach und sind nicht mehr so flaumig wie vorher.
Ich bin auf der Suche nach einer basischen Nahrungsergänzung. Über längere Zeit habe ich ein Mittel eingenommen. Dieses vertrage ich aber nicht mehr. Was können Sie mir empfehlen?
J. A., Zürich
Viele Basenmischungen enthalten Zusatzstoffe: Aroma- und Farbstoffe. Für längere Einnahmezeiten ist das nicht so ideal. Es kann sein, dass Ihr Körper generell einmal eine Pause braucht. Sie könnten zum Beispiel als Erhaltungsernährung täglich eine Handvoll Mandeln, eine Feige oder ein paar Rosinen essen. Dies zusätzlich zu den Früchten und dem Gemüse, die Sie in den täglichen Speiseplan integrieren. Sobald Sie die tierischen Eiweisse reduzieren, stimmt das Gleichgewicht zwischen säurebildender und basenbildender Kost wieder besser.
Falls Sie über die Ernährung zu wenig Gemüse im Verhältnis zu Backwaren und Fleisch zu sich nehmen, kaufen Sie als basische Nahrungsergänzung am besten einen Korallenkalk. Korallenkalk oder auch Aufbaukalk enthält sehr viele Mineralstoffe und Spurenelemente.
Tomaten schlemmen
Sind Tomaten schädlich? Momentan esse ich 500 bis 700 Gramm Cherrytomaten täglich. Gerne wüsste ich, ob diese Menge noch gesund ist.
B.L., Buttikon
Zum Glück sind es Tomaten und keine Cremeschnitten! Haben Sie eigene Cherrytomaten direkt ab Strauch oder kaufen Sie diese im Supermarkt? Am besten verträglich sind die Tomaten, wenn sie frisch ab Strauch geerntet werden können. Dann sind sie richtig reif und bekömmlich. Generell sind Tomaten eher etwas säurebildend und sollten wirklich nur reif gegessen werden. Also im Sommer und Frühherbst. Es kann sein, dass Ihnen im Moment ein Inhaltsstoff oder der säuerliche Geschmack der Tomaten besonders gut tut. Ich sehe deshalb keinen Grund, warum Sie an Ihrem Konsum etwas ändern müssten. Im Gegenteil: Geniessen Sie die feinen Tomätchen ohne schlechtes Gewissen. Sobald Ihr Körper meldet, dass er nun genug davon hat, werden Sie automatisch eine neue Leidenschaft finden. Es gibt übrigens eine Rohkostbewegung, die nennt sich Instincto-Bewegung, deren Anhänger wie die Tiere nur das essen, wonach sie instinktiv Lust haben. Das ist dann schon ziemlich extrem, aber einen Anteil von diesem instinktmässigen Essen haben wir wohl alle in uns. Insbesondere Menschen, die sich vorwiegend saisonal ernähren. Ich kann monatelang ohne Spargel, Erdbeeren, Zwetschgen oder Kirschen leben. Doch wehe, wenn sie endlich reif sind. Dann gilt es, die Lust auf diese Lebensmittel mit allen möglichen
Rezepten zu stillen. Die jederzeit verfügbare Importware beim Grossverteiler – und auch auf dem Wochenmarkt – macht Vorfreude und sinnliche Einkaufserlebnisse komplett zunichte.
Letztes Jahr hatte ich eine schwache Kieferhöhlenentzündung. Meersalzspülungen und ein Nasenspray heilten die Entzündung vorübergehend. Seither habe ich alle zwei Monate eine Entzündung. M.G., Seon
Besonders heilsam bei Kieferund Stirnhöhlenentzündungen sind Leinsamenwickel. Diese feuchtheissen Wickel sind sehr einfach herzustellen. Sie geben eine Tasse Leinsamen in 1½ Liter Wasser, kochen das Ganze auf und lassen den Brei fünf bis zehn Minuten quellen. Dann pappen Sie den schleimigen Brei auf ein Haushaltspapier oder auf ein Vlies und machen ein Päckchen daraus. Idealerweise bereiten Sie einige kleine Päckchen zu. Vorsicht, die Kompresse ist sehr heiss. Warten Sie ab, bis die Wärme angenehm ist, und legen sie dann die beiden Päckchen links und rechts auf die Backen auf. Da sich die Päckchen auf dem Gesicht nicht besonders gut fixieren lassen, legen Sie sich am besten auf den Rücken und entspannen sich. Wiederholen Sie die Anwendung zwei bis drei Mal täglich. Wichtig: Einmal verwendete Päckchen dürfen nicht wieder aufgewärmt werden. Den Wickel können Sie entfernen, sobald er ausgekühlt ist. Ruhen Sie sich danach noch ein bisschen aus.
Essen Sie in nächster Zeit zudem viele Ballaststoffe. Diese begünstigen einen gesunden Darm und stärken die Darmflora; ist die Darmschleimhaut entzündet, kann auch die Schleimhaut der Nase nicht gut heilen. Wenn dies zu wenig bringt, können Sie die Darmflora auch mit Milchzucker oder einem Aufbaupräparat aus dem Fachhandel unterstützen. u
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Liegt das Kind krank im Bett, ist das Erzählen von Geschichten ein altbewährtes Mittel zur besseren Genesung. Nun hat der Märchenautor Folke Tegetthoff dieses Rezept noch verfeinert: Sein Buch erzählt in 20 Geschichten, warum es weh tut und was passiert, wenn einen der eine oder andere Käfer zur Ruhe oder ins Bett zwingt. Er personalisiert Symptome und Krankheiten und verleiht ihnen dadurch auch sympathische Züge.
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Es ist fast wie beim Auto: Der Nutzer hat bei dieser App die Möglichkeit, zu entscheiden, welche Teile des Gehirns er «tunen» möchte: Will man etwas für die Sprache, das Gedächtnis oder die Konzentration tun? Die Aufgaben sind kurzweilig und machen Lust, das Hirn zu trainieren. Die Gratisversion hat nur beschränkte Funktionen. Andernfalls braucht man ein kostenp ichtiges «Trainingskonto».
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In unserer heutigen Ernährung ist Zucker allgegenwärtig: Das musste auch Sarah Wilson feststellen. Sie liebte Süssigkeiten und war ohne nicht «betriebsfähig». Dann wurde sie krank und entschied sich für einen radikalen Schritt: Sie wollte komplett auf Zucker verzichten. Ihr Buch ist nicht nur eine Anleitung dazu, es ihr Schritt für Schritt gleich zu tun, es erläutert auch ernährungswissenschaftliche und gesundheitliche Zusammenhänge. Und vor allem viele einfache süsse und salzige Rezepte, die den «Ausstieg» aus dem Zuckerrausch gleichsam versüssen.
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Heilpflanzen / Heilkräuter Gegen (fast) alles ist ein Kraut gewachsen. Die App beinhaltet ein geballtes Wissen über P anzen und deren Heilwirkung, sie erklärt auch, warum ein Inhaltsstoff hilft und natürlich wie und wogegen man die verschiedenen P anzen anwendet. Ein Lexikon der Naturheilkunde für die Hosentasche. Die einzelnen Kräuter sind detailliert beschrieben, ebenso lernt man die korrekten lateinischen Namen sowie allfällige deutsche Namensvarianten kennen.
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Wie ist das nun schon wieder mit den Pilzen? Darf man sie aufwärmen oder nicht? Wer sein Ernährungswissen auf spielerische Art testen und im besten Fall erweitern möchte, ndet Gefallen an dieser App. Jede Spielrunde stellt Behauptungen auf und es gilt zu entscheiden, ob richtig oder falsch.
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Amoklauf des Immunsystems
Ein Bienenstich, Pollen oder ein Stück Brot: Immer mehr Menschen reagieren allergisch. Umwelteinflüsse, neue Techniken bei der Lebensmittelherstellung, genetische Faktoren, aber auch die Unterbeschäftigung des Immunsystems sind mitverantwortlich, dass das so ist. Der Film beleuchtet die Hintergründe, fragt Experten und warnt vor einer Bagatellisierung allergischer Reaktionen. + Fr. 39.90 www.tvnzzshop.ch oder als Download Fr. 9.90
www.schlechtsehengutleben.ch
Wer an einer zunehmenden Beeinträchtigung des Sehvermögens leidet, dem helfen medizinische Massnahmen irgendwann meist nicht mehr. Eine LowVision-Rehabilitation zeigt Patienten Wege auf, wie sie das restliche Sehvermögen möglichst gut nutzen können und wie mit neuen, individuellen Strategien der Alltag zu bewältigen ist.
www.vebu.de
Die Website des Vegetarierbund Deutschland informiert über verschiedene Aspekte rund um das Thema vegetarische und vegane Ernährung. Interessierte finden eine Rezeptsammlung, Hintergründe zur Geschichte sowie die neusten Trends in Sachen Ernährung, Tierschutz und Gesundheit.
Schwimmen ist eine der günstigsten Möglichkeiten, die Gesundheit zu fördern. Optisch ist die Website nicht sehr attraktiv, doch unter den verschiedenen Rubriken findet man nahezu alle Frei-, Hallen- und Wellnessbäder der Schweiz und Infos zu Öffnungszeiten, Angebot, Extras und Spezialitäten der einzelnen Bäder. Und die Suchfunktion über Google-Maps lässt einen über die Bäderdichte der Schweiz staunen.
www.mein-sport.ch
Die Rheumaliga Schweiz bietet für Betroffene einen Test an, um herauszufinden, welche Sportarten je nach Beschwerden, Alter, Fitness zu empfehlen sind. Ebenso findet man Tipps im Umgang mit Schmerzen und allgemeine Tipps zu sportlichen Aktivitäten bei rheumatischen Beschwerden.
www.orthoknowledge.eu
Die holländische Stiftung OrthoKnowledge will Informationen zu Gesundheit und Ernährung dokumentieren und verbreiten. Auf der Website findet man verschiedene Hintergrundinformationen zu aktuellen Themen, Verzeichnisse und Listen mit Mineralstoffen, Vitaminen und Krankheiten.
«September
Der 17. September ist der Tag des heiligen Lambert. Lambert war von 672 bis 675 Bischof von Maastricht. Er gilt als Patron der Bauern.
Die Statistik gibt der Bauernregel teilweise recht: Nach sonnigem Hochdruckwetter um den 17. September folgt in zwei Drittel aller Fälle ein zu trockenes Frühjahr. Auch die Umkehrregel gilt: Nach einem trüben St. Lambert-Tag folgt in durchschnittlich zwei von drei Jahren ein zu nasses Frühjahr.
Quelle: www.wetter.de
Tessiner Küche
Plagt den Deutschweizer die Sehnsucht nach dem Süden, findet er im Tessin Trost. Erica Bänziger, Ernährungsberaterin und Köchin aus Leidenschaft, lebt seit langen Jahren im Tessin und befriedigt mit ihrem Kochbuch die Sehnsucht auch auf der Alpen-Nordseite. Nebst typischen Rezepten wie Polenta und Risotto findet man auch Überraschendes wie Käse in Kräuterkruste oder ein Sorbet aus den AmericanaTrauben – zudem Hintergründe und Anekdoten zu typischen Tessiner Produkten.
+ Erica Bänziger: «Tessiner Küche», Fona Verlag, Fr. 19.90
Was bekommt man, wenn man eine Zucchetti mit dem Sparschäler in feine Streifen schneidet? Einen Teller Zoodle. So heisst der vegetarische Nudelersatz auf Neudeutsch. Mit einer leichten Tomatensauce oder nur mit etwas Knoblauch und Olivenöl serviert, hat man im Nu eine delikate Alternative zum gewohnten Pastateller.
In den letzten 15 Jahren hat sich die Produktionsmenge von Schweizer Rapsöl verdoppelt. Bei den Konsumenten ist das Öl nicht zuletzt wegen des hohen Gehalts an wertvollen Omega-3-Fettsäuren beliebt. Seine gute Hitzebeständigkeit macht es auch für die Lebensmittelindustrie interessant – genauso wie günstiges Palmöl, das überwiegend aus Indonesien und Malaysia kommt, wo zunehmend mehr Urwälder für Plantagen abholzt werden. Durch ein neues Freihandelsabkommen könne das Schweizer Rapsöl in Bedrängnis kommen, befürchtet der Schweizer Bauernverband, wie der Landwirtschaftliche Informationsdienst schreibt. Laut WWF enthält jedes zweite Produkt im Supermarkt Palm- oder Palmkernöl, so zum Beispiel Abwaschmittel, Schokolade, Lippenstift sowie viele Fertigprodukte. Ab 2016 gilt in der Schweiz eine Deklarationspflicht für Palmöl. Auf www.wwf.ch findet man den Palmöl-Bericht. Und www.umweltblick.de hilft, Produkte ohne Palmöl zu finden. tha
Was im Sommer die Sonnenblumen, sind im angehenden
Herbst die Dahlien: Mit ihren üppigen Blütenständen und den starken Farben ziehen sie die Aufmerksamkeit auf sich und verlängern mit ihrer Blütenpracht das Sommergefühl.
Ob im Garten oder daheim auf dem Tisch, die Blumen, von denen es laut Wikipedia Tausende von Sorten gibt, sind überaus beliebte Zierpflanzen. Damit der Strauss in der Vase lange hält, sollten die Stiele täglich neu schräg angeschnitten werden. Auch mögen Dahlien täglich frisches, lauwarmes Wasser. Damit die Pracht im Garten lange währt und neue Blüten wachsen, müssen verblühte Blütenstände abgeschnitten werden. Sobald es frostig wird, müssen die Knollen ausgegraben und in ein dunkles Winterquartier gebracht werden – auf dass sie im nächsten Jahr wieder in neuem Glanz erstrahlen. tha
Möbelunikate aus alten Schubladen von Franziska Wodicka (oben).
«Frank»-Regal aus recycelten Span- und Tischlerplatten von Oliver Schübbe (rechts).
Alte Möbel und ausgediente Alltagsgegenstände inspirieren Designer zu ungewöhnlichen Kreationen. Recyclingmöbel überzeugen durch modernes Design, sind (meist) nachhaltig und haben mittlerweile gar den Weg ins Museum of Modern Art in New York geschafft.
Text: GUNDULA MADELEINE TEGTMEYER
«FRANK» ist die recycelte Antwort auf das erfolgreiche Billy-Regal von Ikea. Designer Oliver Schübbe schreinert «Frank» aus Teilen ausrangierter Schränke, Schreibtische und Tischtennisplatten. Der deutsche Innenarchitekt gilt als einer der Pioniere in der Möbel-Recycling-Branche. Mit über 30 000 verkauften Exemplaren ist sein Regal aus Schrott das erfolgreichste Recyclingmöbel der Welt. Recyclingmöbel sind Unikate. Entgegen vielen Vorurteilen suchen die Re- und Upcycler ihre Materialen mit grosser Sorgfalt aus. Bevorzugte «Rohstoffe» sind Altholz, Glas, Karton, PVC oder Reste aus anderen Produktionsprozessen. Das muffige Öko-Image der Anfangszeit ist längst überwunden. Recyclingmöbel sind hochwertiger geworden, modernes Design überzeugt. Je seltener, exklusiver oder aussergewöhnlicher das Ausgangsmaterial, umso aufwendiger die Produktion und umso höher auch die Preise.
VERSCHIEDENE ANSÄTZE. Zwei RecyclingAnsatzpunkte lassen sich erkennen: Einige Hersteller verwenden beispielsweise Altholz, als wäre es ein neues Arbeitsmaterial. Diesem Recyclingmöbelstück sieht man den Prozess der nachhaltigen Produktionsweise nicht auf den ersten Blick an. Andere Designer gehen einen anderen Weg: Charakter sowie Beschaffenheit des einstigen Materials bleiben erhalten: Man sieht, dass die Teile ein Leben vor dem Recycling hatten. Aus ausgedienten Schubladen werden Wandregale, aus Schallplatten Leuchten im Stil der 50er- und 60erJahre. Der Kreativität der Re- und Upcycler sind keine Grenzen gesetzt. Die Berlinerin Fransiska Wodicka entwirft in ihrer Werkstatt Regale, Kommoden und Kleinmöbel aus alten Schubladen. Da-
mit ist die ehemalige Landschaftsarchitektin so erfolgreich, dass sie mittlerweile ein Team beschäftigt und sich selbst hauptsächlich auf das Design konzentriert. Günstig sind ihre upgecycelten Möbel nicht: Die alten Schubladenelemente in einen neu geschreinerten Korpus einzupassen beziehungsweise umgekehrt, ist aufwendig und verlangt handwerkliche Präzision. Das günstigste Möbel kostet um die 270 Euro, ihr bislang teuerstes Stück 7000 Euro.
Auch der Schweizer Dominik Zehnder gehört zur «Aus-Alt-mach-Neu-Bewegung». Geprägt hat ihn sein Elternhaus: «Der respektvolle Umgang mit der Natur, dem Leben und der Umwelt war ein grosses Anliegen meiner Eltern, und dies schon zu einer Zeit, als Begriffe wie Nachhaltigkeit, Ökologie und Umweltschutz noch nicht in aller Munde waren. Gekauft wurden Qualitätsprodukte, die bei einem Defekt repariert wurden.»
KUNDEN WOLLEN INDIVIDUALITÄT. Seit mehreren Jahren führt Zehnder in Baden den Secondhandshop «Pingpong» und produziert aus ausrangierten Möbeln und Lampen neue Einrichtungsstücke, und dies zu erschwinglichen Preisen (www.pingpongbaden.ch). Zehnder erinnert sich: «Nach dem Auszug aus dem Elternhaus umgab ich mich mit gebrauchten Möbeln und Einrichtungsgegenständen. Sicherlich aus finanziellen Gründen, aber insbesondere auch, weil solche Gegenstände eine Geschichte haben. Aufgefrischt sowie neu kombiniert haben sie meiner Wohnung einen ganz persönlichen Charakter verliehen.» Aus den Experimenten bei seiner Wohnungseinrichtung wurde seine Profession. Heute baut Zehnder ge-
brauchte und defekte Leuchtenteile zu neuen Lampen zusammen. Dominik Zehnder findet seine Materialien in Brockenhäusern. «Auch Privatleute, Flohmärkte, Abfallmulden und Entsorgungsstationen sind unsere Lieferanten», erzählt er. Als Kaufentscheidung für ein recyceltes Möbel nennt Zehnder den Wunsch nach Individualität als Hauptmotivation. Er beobachtet aber auch ein zunehmendes Umweltbewusstsein unter seinen Kunden.
PATCHWORK-MÖBEL. Viele Designer treibt ihr Engagement für Nachhaltigkeit an. Bei anderen ist die Begegnung mit einer besonderen Material-Ästhetik ein Initialmoment und weckt den Recycler wie im Falle von Piet Hein Eek. Der holländische Design-Guru sagt: «Ich habe einen tiefen Respekt für Materialien und schätze das Handwerk hoch.» Die wettergegerbte Oberfläche von Holz hatte ihn fasziniert und zu seinen Patchwork-Möbeln inspiriert. Sein erstes Regal aus Abrissholz baute er bereits 1989. Er blieb darauf sitzen. «Zu jener Zeit dachten die Leute, es sei schön, aber eine modische Erscheinung. Zehn Jahre später fanden sie es immer noch schön und kauften es. Es ist weniger der Punkt, dass es recycelt ist, als vielmehr, dass ein gutes Produkt aus derben Materialien es schaffen kann, zeitlos begehrenswert zu sein.» Eeks Möbelunikate aus Abrissholz haben es in die internationalen Designershops und ins Museum of Modern Art in New York geschafft.
IST HOLZ NACHHALTIG? Modische Trends kommen und gehen und machen auch vor Möbeln nicht halt. Möbelstücke müssen nicht mehr für die Ewigkeit halten. Kurze Verschleisszeiten sind durchaus, wie auch in vielen anderen Branchen, von einigen Herstellern von vornherein einkalkuliert. Kauft man sich etwas Neues, sind Stücke aus Massivholz deshalb sicher die bessere Wahl als
günstige Möbel aus Pressholz. Als bewusster Käufer sollte man auch die tatsächliche Aussagekraft von Zertifizierungen kritisch hinterfragen. Das bekannte Öko-Label FSC steht für «Forest Stewardship Council» und für eine Organisation zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft. PEFC steht für «Programme for the Endorsement of Forest Certification» zu Deutsch «Programm zur Förderung der Holzzertifizierung». Hinter dem Siegel FSC stecken Umweltverbände wie beispielsweise der WWF, die zehn Grundsätze für eine nachhaltige Waldnutzung ausgearbeitet haben und diese durch sogenannte Zertifizierer überprüfen lassen. «Allerdings machen beide hierzulande anzutreffenden Öko-Labels nach wie vor keine Aussage über die Holzherkunft», moniert Claudine Largo von Greenpeace Schweiz. Die Umweltschützerin warnt: «Eine FSC-Zertifizierung aus Ländern wie Russland oder Kongobecken-Ländern ist alles andere als ausreichend.» Bei Rohstoffen aus Ländern mit einer «bad governance» – einer unverantwortlichen Regierungsführung –, wie die genannten Beispiele es sind, gilt es skeptisch zu sein. Auch das Label «FSC Mixed» ist laut Greenpeace problematisch, da es unzureichend kontrolliert wird. Ebenso stuft die Umweltorganisation die Bezeichnung «Schweizer Holz» nicht als ÖkoGarant ein. «Uns stört daran, dass 20 Prozent aus dem Ausland stammen können, ohne spezielle
Von der Werkstatt
Kontrolle», bemängelt Claudine Largo. Ihre Kundenempfehlung: «FSC-Schweiz ist das beste Öko-Label für den Konsumenten.»
ZIEL: KREISLAUFWIRTSCHAFT. Doch auch in der Wirtschaft scheint sich langsam etwas zu tun: Im vergangenen Mai forderten in Brüssel verschiedene Wirtschaftsverbände, die mehrere Tau-
send Unternehmer vertreten, ein ambitioniertes Paket zur Kreislaufwirtschaft. Katharina Reuter, Koordinatorin von Ecopreneur.eu, erklärte: «Für uns ist entscheidend, dass verschiedene Ziele für Wiederverwertung und Recycling entwickelt und etabliert werden. Besonders für Elektronikgeräte, Textilien und Möbel.» Ferner heisst es in der Erklärung: «Zusätzlich zu bestehenden Initiativen zur Wiederverwertung müssen wir ein Netzwerk von geprüften Re-use-Zentren aufbauen und sicherstellen, dass diese Zugang zu Abfallströmen an Sammelpunkten haben.»
Seit 2013 findet im deutschen Freiburg die FreiCycle Designmesse für Recycling & Upcycling statt. Die Messe steht für junges, innovatives Design, das mit vorhandenen Materialien und Ressourcen neue Ideen kreiert. An der ersten Messe konnten die Besucher beispielsweise Möbelstücke aus alten Fernsehern bestaunen. Im September öffnet die Ausstellung wieder ihre Tore in die kreative Welt des Re- und Upcycelns. u
Sie sind umweltfreundlich, handgemacht, erschwinglich – und ein absoluter Hingucker: Zementfliesen knüpfen an alte Handwerkstraditionen an und mischen den Plättli-Markt bis ins Wohnzimmer hinein auf.
Text: MARKUS KELLENBERGER
«NATÜRLICHKEIT ist nicht mehr nur auf dem Teller gefragt», sagt Markus Keusen, «sondern mittlerweile auch im ganzen Wohnbereich.» Und genau hier würden Zementfliesen die Lücke zwischen Naturfarben und natürlichen Baustoffen perfekt ausfüllen, ist er überzeugt. Der gelernte Maurer betreibt in Langenthal den schweizweit einzigen Showroom (www.cementtiles.ch) mit dem trendigen Wandund Bodenschmuck. Im Gegensatz zu den allermeisten Keramikplättli werden Zementfliesen in Marokko, Portugal, Spanien und Südfrankreich – den historischen Hochburgen der Plättlikunst – in kleinen Manufakturen ausschliesslich von Hand hergestellt. Stück für Stück. Und je nach Kundenwunsch ganz individuell.
Die in praktisch jedem WC und Badezimmer präsenten, in der Regel industriell hergestellten und bei hohen Temperaturen gebrannten Keramikplättli sind mit einer undurchdringlichen Glasur versehen. Ganz anders die Zementfliesen: Sie werden nicht gebrannt, sondern in Formen gegossen, gepresst und getrocknet, und die mehrere Millimeter dicke Motivschicht besteht aus Marmorstaub und Farbpigmenten. Das macht sie atmungsaktiv, das heisst, sie nehmen Wasser auf und regulieren deshalb im Sommer und in den Heizperioden die Luftfeuchtigkeit. Das ist neben der besonderen Ästhetik ein weiterer Beitrag für ein angenehmes Raumklima. Und das nicht nur im Bad. Die vielen erhältlichen
Motive, die in einigen Fällen topmodern sind und in anderen absichtlich an die von maurischen Einflüssen stark geprägte Plättlikunst aus dem frühen Mittelalter erinnern, passen als Gestaltungselement genauso gut an Wände und Böden in Hauseingängen, Wohnzimmern und Küchen oder sogar als Einlagen in Designmöbeln. Je nach Einsatzort werden die Fliesen gegen Flecken zudem versiegelt.
DER PREIS IST HEISS. Zementfliesen sind nicht teurer als herkömmliches Feinsteinzeug. Je nach Motiv und Qualität kostet ein Quadratmeter zwischen 100 und 300 Franken. Da das fachgerechte Verlegen von Zementfliesen im Gegensatz zu Keramikplättli aber aufwendiger ist und viel Erfahrung braucht, entstehen hier je nach verlegter Fläche einige Hundert Franken Mehrkosten. «Bei einer Küche, deren Renovation 20 000 oder auch 40 000 Franken kostet, ist das aber bestimmt vernachlässigbar», meint Markus Keusen. Speziell an den Zementfliesen ist auch, dass Kunden, die im bestehenden Sortiment nicht fündig werden, ohne grosse Mehrkosten eigene Motive produzieren lassen können. Die Herstellung einer dazu nötigen Gussform kostet zwischen 500 und 800 Franken, je nachdem, wie kompliziert das gewünschte Muster ist. Ein Preis, der sich durchaus lohnt, wenn man gerne in einer alles anderen als einer Nullachtfünfzehn-Wohnung lebt und Wert auf umweltfreundliche Baustoffe legt. u
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Hoch- und Hügelbeete sind nicht nur attraktiv fürs Auge, sie sind vor allem auch praktische «Endlager» für Gartenabfälle. Remo Vetter erinnert deshalb nochmal daran, wie man solche Beete selbst baut.
Text: REMO VETTER
SCHON LEGEN SICH die ersten Herbstnebel über das Land, die Hitze des Sommers ist nur noch Erinnerung. Die Temperaturen sind gefallen. In der Natur stellt sich ein leichtes Verfärben ein.
Der Herbst kommt mit schnellen Schritten. Für mich eine schöne Jahreszeit, die dank der tiefer stehenden Sonne Herbstblumen, Fruchtstände und Laub in ein bezauberndes Licht taucht und den Tau in den Spinnweben funkeln lässt. Im Garten geht es nun etwas gemächlicher zu und her. Wir pflanzen jetzt Sträucher, Stauden und Blumenzwiebeln, räumen auf, was nötig ist und bereiten neue Beete vor. Besucher unseres Gartens sind immer wieder fasziniert von der Pflanzenvielfalt und staunen über das Gedeihen auf den Hügel- und Hochbeeten. Ich weiss nicht, wie oft ich im Verlaufe eines Jahres über die Vorteile solcher Beete spreche. Deshalb, liebe Leser und Leserinnen, möchte ich an dieser Stelle noch einmal eine kurze Einführung in das Thema geben. Vor Jahren sind wir dazu übergegangen Hoch- und Hügelbeete anzulegen. Für uns ist die Lösung mit den Hoch- und Hügelbeeten optimal, zumal wir in einem klimatisch eher rauen Klima gärtnern. Hier die wichtigsten Vorteile eines Hochbeetes: Man kann Gartenabfälle beim Bau des Hochbeetes im Inneren des Beets verstauen (ähnlich wie bei einem Hügelbeet).
Beim Gärtnern in einem Hochbeet muss man sich nicht so tief bücken wie in einem flachen Beet. Im Inneren des Hochbeets
«verkompostieren» die Gartenabfälle, das heisst sie werden durch Bodenlebewesen zersetzt. Bei dieser Zersetzung werden Wärme und Nährstoffe frei und das sind beste Voraussetzungen für ein gutes Pflanzenwachstum.
SO BAUEN SIE –
EIN HOCHBEET
01 . Zunächst die Masse des Hochbeetes auf die Fläche, auf die es gebaut werden soll, übertragen. Dazu werden Schnüre gespannt, auf rechte Winkel achten. Ideal ist eine Breite von einem Meter, damit man von beiden Seiten bis zur Mitte des Beetes arbeiten kann. Die Länge richtet sich nach der Fläche, die einem zur Verfügung steht. Wir haben Hochbeete von 200 bis 500 Zentimetern Länge angelegt.
02 . Als Nächstes den Boden auf der geplanten Fläche etwa 10 bis 20 Zentimeter abtragen.
03 . Die Beetumrandung des Hochbeets bauen. Als Erstes die Eckpfosten setzen. Wir nehmen dafür Aluminiumelemente. Attraktiv sind Verkleidungen mit halben Rundhölzern. Die Holzqualität ist sehr wichtig. Wir arbeiten seit Jahren ausschliesslich mit robustem Lärchenholz.
04 . Den Boden innerhalb des Hochbeetes zunächst grob lockern – beispielsweise mit einer Grabgabel –und danach den gesamten Innen-
REMO VETTER
wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.
raum mit einem feinen Maschendraht gegen Wühlmäuse auskleiden.
05 . Die einzelnen Schichten der Hochbeet-Befüllung sind etwa 25 bis 30 Zentimeter dick: Die unterste Schicht sollte aus grobem Gehölzschnitt bestehen, den man durch Festtreten verfestigt.
06 . Die nächste Schicht enthält Staudenrückschnitt, Grassoden und feineren Gehölzschnitt/Gestrüpp.
07 . Darauf folgt eine Schicht mit halbfertigem Gartenkompost oder –falls man keinen hat – halbverrottetem Stallmist.
08 . Als oberste Schicht benutzen wir guten Kompost oder torffreie Bioerde.
09 . Jetzt kann gepflanzt werden. Besonders attraktiv und sehr ertragreich auf Hochbeeten sind Mischpflanzungen von Gemüsen, Kräutern und Blumen.
Ein Hügelbeet bietet – genauso wie ein Hochbeet – die Möglichkeit, Gartenabfälle zu verstecken, denn im Grund sind beide Systeme sofort genutzte Kompostanlagen. Ausserdem vergrössert ein Hügelbeet durch die Wölbung die Anbaufläche um einiges. Dank der entstehenden
Wärme und der Freisetzung von Nährstoffen während des Kompostierungsvorgangs gedeihen Gemüse und Kräuter auf dem Hügelbeet schneller und kräftiger als auf einem flachen Beet und bepflanzte Hügelbeete sehen sehr attraktiv aus.
Ein Hügelbeet im Garten sollte etwa 1 Meter 50 breit sein. Bei breiteren Beeten wird es schwierig, die Pflanzen in der Mitte zu pflegen. Die Länge der Hügelbeete richtet sich nach den Platzverhältnissen.
Unsere Beete weisen eine Länge von zehn bis 15 Metern auf.
01 . Zuerst wird festgelegt und abgesteckt, wo das Hügelbeet hinkommen soll.
02 . Falls sich dort, wo das Hügelbeet hinkommen soll, Rasen befindet, werden zuerst die Rasensoden abgestochen und zur Seite gelegt.
03 . Dann wird die oberste Erdschicht («Humusschicht») bis zu einer Tiefe von etwa 20 Zentimetern ausgehoben und auf einen eigenen Haufen neben dem zukünftigen Hügelbeet abgelegt.
04 . Nun wird das ausgehobene Beet mit Maschendraht gegen Wühlmäuse ausgekleidet.
05 . Danach beginnt das Einschichten: Als erstes werden GehölzschnittAbfälle etwa 30 bis 40 Zentimeter hoch eingefüllt.
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Melanie Vogt dipl Masseurin
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06 . Als nächstes werden die Rasensoden etwas zerkleinert und – je nachdem, was man hat – mit Laub, Stroh, Staudenabfällen, Mähgut und ähnlichem vermischt und dann als etwa 30 Zentimeter hohe Schicht darüber gegeben. Vor allem Mähabfälle müssen gut mit anderen Materialien gemischt werden.
07 . Nun folgt etwa 20 bis 30 Zentimeter reifer Gartenkompost.
08 . Als letztes werden Komposterde und die gute Humuserde, die man zur Seite gelegt hat, über das Hügelbeet gegeben. Die Schicht sollte etwa 20 bis 25 Zentimeter hoch sein. u
Das Pflanzenmaterial von abgeernteten Beeten, Grasschnitt, Laub und gehäckselten Gehölzschnitt vermischen wir gut und geben diese auf den Kompost. Da bei der Kompostierung im Hausgarten jedoch nicht so hohe Temperaturen wie in einer grossen Kompostieranlage erreicht werden, geben wir kranke Pflanzen (Kraut-/ Braunfäule, Kohlhernie, Feuerbrand) sowie samentragende Unkräuter nicht auf den Komposthaufen, sondern entsorgen diese.
Wenn sich die Brombeerfrüchte zur Reifezeit nicht gleichmässig schwarz färben, so ist dies ein Hinweis darauf, dass die Pflanze von der Brombeergallmilbe befallen sein könnte. Besonders spät reifende Sorten zeigen starke Symptome. Schwach befallene Früchte sind weniger
süss als unbefallene Früchte, stark befallene Früchte sind ungeniessbar. Befallene Früchte sollte man deshalb absammeln und entsorgen. Ausserdem ist ein Rückschnitt zu empfehlen. Bei starkem Befall kann man zusätzlich im nächsten Frühjahr eine Austriebsspritzung durchführen.
Johannisbeeren können im September aus diesjährigen, kräftigen Langtrieben vermehrt werden. Man entblättert den Trieb und steckt ihn in sandige, humose Erde.
TOMATENPFLEGE
Bei Tomaten wird – wenn sie gut belaubt sind –der Haupttrieb gekappt. Ansonsten bricht man neu gebildete Blütenstände aus, denn mehr als fünf bis sechs Fruchtstände gelangen bei uns im Appenzellerland in der Regel nicht bis zur Fruchtreife. Voll entwickelte, grüne Tomaten können im Wohnraum bei 15 bis 20 Grad nachgereift werden.
Anfang September können noch Radieschen, Schnittsalat und Spinat gesät werden. Feldsalat für die Frühjahrsernte sät man bis spätestens Mitte September. Man sollte darauf achten, dass man für den Herbst geeignete Sorten wählt. Jetzt ist auch Pflanzzeit für Knoblauch, Rhabarber und mehrjährige Kräuter. Auf Beete, die nicht mehr genutzt werden, kann man Gründüngung zur Bodenverbesserung aussäen. Wir arbeiten hauptsächlich mit der Bienenweide Phacelia.
Jetzt können auch Stecklinge für Geranien und Fuchsien für das nächste Jahr geschnitten und gesteckt werden. Wer sich im nächsten Jahr an Anemonen, Krokussen, Schneeglöckchen, Tulpen, Narzissen und anderen Frühlingsblühern erfreuen will, sollte jetzt pflanzen. Schutz vor Wühlmäusen bieten Körbe aus Drahtgeflecht.
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STERNGUCKER IM OKTOBER. Anfang Oktober rücken die Planeten Venus, Mars und Jupiter am Morgenhimmel immer näher zusammen. Das Planetentrio ist etwa um 6 Uhr morgens über dem östlichen Horizont gut sichtbar. Besonders interessant ist die Situation vom 8. bis 10. Oktober, wenn sich die schmale abnehmende Mondsichel noch dazugesellt. In diesem Stadium ist auch die dunkle Seite des Mondes sichtbar, da sie vom zurückrefl ektierten Erdlicht aufgehellt wird. Der östliche Morgenhimmel wird also in der ersten Oktoberhälfte durch diese vier Himmelskörper klar dominiert. Jupiter steigt im Verlauf des Oktobers am Morgenhimmel stetig auf und ergänzt das Duo Venus und Mars. Das Zusammentreffen mit Mars am 17. und mit Venus am 26. Oktober ergibt eine stetige Variation des Zusammenspiels dieser drei Planeten. Andreas Walker
Glück ist etwas Flüchtiges. Auf die Frage «bist du glücklich?», kommt in der Regel kaum ein «ja, klar». Allenfalls ein «ja, aber …». Tatsache ist, dass Menschen in verschiedenen Kulturen Glück anders de nieren. So geht man in China eher davon aus, dass Glück ein variabler Bestandteil des Lebens ist, während Amerikaner hoffen, dass die Glückskurve im Verlauf des Lebens kontinuierlich ansteigt. Dass Glück viele Erscheinungsformen hat, zeigt auch ein Modell, das ein deutscher und ein amerikanischer Forscher erstellt haben (www.spiegelonline.de) . Basierend auf einer Befragung von rund 900 berufstätigen Frauen zu ihren Tagesabläufen und ihrer Zufriedenheit, haben sie einen Raster des perfekten Tages erstellt.
Gesucht waren weniger die grossen Glücksmomente, sondern ein Gerüst, das Zufriedenheit schaffen kann. Dazu gehören – Männer aufgepasst! – täglich 106 Minuten romantische Zeit mit dem Partner. In der Realität waren es lediglich sieben Minuten pro Tag. Nebst Kuscheln oder Candle-Light-Dinner gehören aber auch 47 Minuten Hausarbeit zu einem perfekten Tag. Schlecht weg kommt die Erwerbstätigkeit: Hier besagt die Untersuchung, dass 36 Minuten täglich genau die richtige Menge wären. Da müssen wohl einige zuerst noch viel für ihr Glück arbeiten. tha
Sie sind mindestens ebenso imposant wie die Alpen selbst: Passtrassen, sagenumwobene, spektakuläre Bauwerke. Der deutsche Fotograf Berthold Steinhilber, ausgezeichnet mit dem World Press Photo Award, zeigt in seinem Bildband wunderschöne Landschaftsaufnahmen von 77 teils wenig bekannten Passstrassen in den Alpen. Der Alpenspezialist Eugen E. Hüsler verfasste die Texte dazu.
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Unternehmen ältere Menschen viel in Gruppen, bleiben sie geistig fitt, egal ob sie zusammen Sport machen, einen Lesezirkel pflegen oder im Chor singen. Das ergab eine Untersuchung der Universität Queensland in Australien, für welche Daten von mehr als 3000 älteren Menschen ausgewertet wurden. Aktivitäten in sozialen Gruppen beugen dem geistigen Abbau besser vor als solche mit nur einer Person. Während 50-Jährige mit überdurchschnittlicher Gruppenbindung in den Tests zu Gedächtnisleistung, Sprechflüssigkeit und Orientierung wie 46-Jährige abschnitten, zeigte sich der positive Effekt bei 80-Jährigen noch deutlicher: Ihre Leistungsfähigkeit entsprach jener von 70-Jährigen. tha
Sie feiern goldene oder gar diamantene Hochzeit, und verkörpern damit eine Sehnsucht, die viele Menschen haben. Ein Rezept für die ewige Liebe gibt es nicht, doch einige Zutaten helfen, das Glück zu erhalten.
Auf dem Tisch steht ein Strauss roter Rose n. Vor 57 Jahren hätten sie sich kennengelernt, erzählt René von Gunten. «Und seit 53 Jahren sind wir verheiratet», doppelt Maja von Gunten nach. Sie sei damals 16 Jahre alt gewesen. Sie lernten sich während eines Skiurlaubs in der Jugendherberge kennen. Am Tag danach brach sie sich das Bein. «Er besuchte mich oft», erzählt sie. «Ich habe damals rasch gedacht, das wäre die richtige Frau für mich», sagt er. Sie heirateten, als sie 20 und er 25 Jahre alt waren. «Es war wunderbar, nun endlich miteinander aufwachen zu können – und weltbewegend war, miteinander zu schlafen, denn vier Jahre musste es ohne gehen», erzählt er. So begann ihre lange Liebesgeschichte. Noch heute schauen die beiden manchmal das Hochzeitsalbum an.
Zeit für sich . Das Paar erzählt von den zwei Kindern und dass ihre Enkel heute bereits zwei junge Erwachsene sind: «Eine wunderbare Erfahrung.» Auf die Frage nach Krisen sagen beide, dass sie natürlich auch gestritten hätten. Doch zum Glück seien sie beide nicht nachtragend.
Text: RITA TORCASSO
«Man muss über alles reden und nichts unter den Teppich kehren», bemerkt sie. Als belastend empfand er, dass er beru ich während der Familienzeit sehr eingespannt war und Maja oft allein mit den Kindern. Sie bemerkt dazu: «In allen Jahren kam mir nie der Gedanke, ein anderes Leben könnte besser sein.» Ein wichtiger Ort für beide wurde eine Wohnung in Dauermiete auf dem Heinzenberg im Kanton Graubünden – seit 47 Jahren verbringen sie dort Ferien.
Mit der Pensionierung begann für beide ein neuer Lebensabschnitt. «Es war gut, dass ich noch einige Zeit tageweise weiterarbeiten konnte», sagt René von Gunten heute. Und endlich konnte er sich einen Jugendwunsch erfüllen: auf einem Frachtschiff mitzureisen. Diese Fahrt machte er allein. «Wenn ich mitgegangen wäre, hätte er immer auf mich Rücksicht genommen», sagt sie dazu. Beide nden, dass man in einer so langen Ehe eigene Bereiche und hie und da Zeit für sich brauche. Sie singt in einem Kammerchor und hilft in einem Kindergarten mit, er geht fotogra eren und schreibt Tagebuch und seit kurzem Kindheitserinnerungen. Im Ge-
spräch nennt er seine Frau oft liebevoll Majeli, sie spricht ihn mehrmals mit Schatz an. Kaffee und Kuchen bereiten sie gemeinsam zu.
Gut streiten. Das Geheimnis langer Ehen wird seit den Neunzigerjahren intensiv erforscht. Die Universität München fragte bei 663 Paaren nach, was ihrer Meinung nach ihre Ehe zusammenhält. Die Paare waren im Durchschnitt seit 27 Jahren verheiratet. Am häu gsten nannten sie Toleranz und Akzeptanz, gefolgt von Vertrauen und Offenheit. Am dritthäu gsten wurde Liebe genannt, gefolgt von konstruktiver Kon iktlösung und Kommunikation. Für ein Viertel waren es die Kinder und Enkel, Treue nannten 19 und Sexualität 6 Prozent. Liebe nannten längst nicht alle, ein Drittel war es bei jenen, die zwischen 20 und 30 Jahren verheiratet waren, die Hälfte bei den älteren Paaren, die 40 bis 50 Jahre zusammenleben. Einen grossen Ein uss auf das Eheglück scheint das Streitverhalten zu haben.
Der amerikanische Paarforscher John Gottman konnte allein aus der Beobachtung streitender Paare sagen, ob die Be-
ziehung hält. Nach jedem Streit mit Kritik, Abwehr, Verachtung und Abschotten sollte man fünfmal positiv aufeinander reagieren, damit sich wieder ein emotionales Gleichgewicht einstellt. Ein zentrales Geheimnis für den Zusammenhalt zwischen Paaren scheint die «Bereitschaft, einander zu vergeben» zu sein – als aktiver innerer Prozess, der einer Art Selbstreinigung dient.
Im Buch «Ja, ich will!» von Ueli Oswald erzählen sechs Paare ihr gemeinsames Leben; ehrlich, offen und sehr lebendig. Davon, wie sie zusammengefunden und zwischen vierzig und beinahe achtzig Jahren Höhen und Tiefen gemeistert haben.
Leserangebot: «Ja, ich will!» für Fr. 20.–statt 39.90. Wörterseh Verlag: 044 368 33 68, www.woerterseh.ch
Film:
Sabine Giesiger, Irvin D. Yalom: «Yaloms Cure – Anleitung zum Glücklichsein»
Bücher:
John M. Gottman: «Die 7 Geheimnisse der glücklichen Ehe» , Ullstein Verlag Jürg Willi: «Psychologie der Liebe» , «Wendepunkte im Lebenslauf» , beide Klett Cotta Verlag
Arnold Retzer: «Lob der Vernunftehe. Eine Streitschrift für mehr Realismus in der Ehe» , S. Fischer Verlag
Erich Fromm: «Die Kunst des Liebens» , Ullstein Taschenbuch
Peter Lauster: «Die Liebe» , rororo
Für Jürg Willi, der als Er nder der Paartherapie in der Schweiz gilt, ist klar: Harmonie allein macht nicht glücklich. Das Aushalten von Spannung ist ein zentraler Aspekt einer funktionierenden Paarbeziehung. «Manche Paare glaubten, die Langeweile sei das Schicksal einer langwährenden Partnerschaft, etwas anderes zu erwarten, sei naiv», so Willi. «Das Harmonieideal verhindert, dass Partner lernen, sich offen und kritisch mit ihrer Beziehung auseinanderzusetzen.» Doch der Paarexperte ist überzeugt: «Was wir im Leben vermeiden, hinten anstellen und verleugnen, holt uns früher oder später wieder ein.»
Für ihn sind es vor allem Wendepunkte im Leben, die eine Partnerschaft stärken oder trennen – die Geburt der Kinder, Krankheit, Arbeitsverlust, Tod oder auch eine Aussenbeziehung.
Unglücklich verheiratet. Im Buch «Ja, ich will!» erzählen sechs Paare – das älteste seit fast acht Jahrzehnten ein Paar –, was ihre Ehe bisher zusammengehalten hat. In dieser langen Zeit veränderte sich auch das Bild der Ehe: Statt der traditionellen Rollenteilung wurde zunehmend eine Beziehung angestrebt, in welcher man Autonomie behält, Gemeinsamkeiten p egt und gleichgestellt entscheidet. Eine solche Beziehung zeigt der Film «Yaloms Cure», der das Leben des Psychiaters und Buchautors Irvin Yalom und seiner Frau Marilyn dokumentiert. Sie sind seit 60 Jahren verheiratet. Einen wichtigen Platz in ihrem Leben hat die Wertschätzung für das, was der andere tut, der rege Austausch über ihre Interessen. Yalom ist überzeugt, dass die Partnerschaft auch deshalb so lange hielt, weil sie immer im Zentrum ihres Lebens stand, auch während der Fa-
milienzeit mit den vier Kindern. Er sagt: «Liebe ist mehr als ein Ausbruch von Leidenschaft zwischen zwei Menschen. Wenn man liebt und nicht einfach verliebt ist, versucht man so zu leben, dass man im anderen immer wieder Neues zum Leben erwecken kann.» In der Schweiz scheint das 58 Prozent der langjährigen Paare zu gelingen. Die andern 42 Prozent bezeichneten sich bei einer Befragung von Paaren, die 30 und mehr Jahre zusammen waren, als unglücklich verheiratet.
In allen Lebenslagen. Albert Camus schrieb: Einen Menschen lieben heisst einwilligen, mit ihm alt zu werden. Was sich Verliebte manchmal so leichthin wünschen, ist nichts weniger als eine Entscheidung, einander in allen Lebenslagen beizustehen. Der Paartherapeut Arnold Retzer erregte mit seinem Buch «Lob der Vernunftehe: Eine Streitschrift für mehr Realismus in der Ehe» viel Aufsehen. Er unterscheidet darin radikal zwischen Partnerschaft und Liebesbeziehung. «Liebesbeziehung ist Abgrenzung nach aussen, Freiheit nach innen. Spätestens nach dem ersten Kind lasse sich das nicht mehr aufrechterhalten. Für ihn ist die Ehe eine Art Organisationssystem, das Vertragstreue, Gerechtigkeit, Verhandeln von Rechten und P ichten beinhaltet. «Erst auf dieser Basis kann sich Liebe entwickeln und bestehen.» Das tönt wenig romantisch. Retzer meint: «Es muss nicht immer Glück sein, Zufriedenheit ist auch ganz angenehm.»
Das Ehepaar von Gunten antwortet auf die Frage, was für sie der stärkste Kitt ihrer Ehe sei: «Wir ergänzen einander, wir helfen einander, wir können aufeinander zählen.» Als konkretes Beispiel nennt Maja von Gunten, dass sie über Jahre zusammen die Eltern gep egt haben. Er erzählt von ihrer Riesengeduld und ihrer grossen Hilfe, als er «um die silberne Hochzeit» herum an Angstzuständen zu leiden begann. Maja von Gunten betont am Ende des Gesprächs: «Wichtig ist auch, dass man mit dem, was man hat, zufrieden ist.» Sie zeigt auf den Rosenstrauss: «Ein Geschenk von René zur Feier des Tages, an dem wir uns damals begegnet sind.» ◆
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Während der Klangmassage werden die Klangschalen sanft um, über und auf dem bekleideten Körper angetönt. Die Schwingungen des erzeugten Tons übertragen sich auf unser Körpersystem. Im Zuge der einsetzenden Entspannung werden Atmung, Herzschlag, Blutdruck und das Verdauungssystem positiv beeinfl usst – Regeneration auf allen Ebenen kann geschehen. In einem entspannten Rahmen haben Sie Gelegenheit, die von Peter Hess entwickelte Methode zu erfahren, zu erlernen und zu vertiefen.
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Nach langer Zeit ist hierzulande am 28. September wieder eine totale Mondfinsternis zu beobachten.
Um das ganze Spektakel zu erleben, muss man jedoch sehr früh aus den Federn.
Text: ANDREAS WALKER
M FRÜHEN MORGEN des 28. September stehen Sonne, Erde und Mond wieder einmal exakt in einer Linie, was zu einer totalen Mondfinsternis führt. Die Mondbahn verläuft nicht ganz genau in der gleichen Ebene wie die Erdbahn, sie ist um fünf Grad zur Erdbahn geneigt. Wäre dies nicht der Fall, gäbe es bei jedem Vollmond eine Mondfinsternis und bei jedem Neumond eine Sonnenfinsternis. Bei einer Mondfinsternis durchquert der Mond den Schatten der Erde. Doch selbst in der Kernschattenzone wird er nicht gänzlich verfinstert. Die Erdatmosphäre lässt aufgrund ihrer Streuwirkung nur noch rotes Licht im Kernschattenbereich passieren, was dem Mond seine
Die Daten:
Eintritt in Kernschatten: 3.07 Uhr
Mond in Erdnähe: 3.46 Uhr
Beginn der Totalität: 4.11 Uhr
Mitte der Finsternis: 4.47 Uhr
Vollmond: 4.50 Uhr
Ende der Totalität: 5.24 Uhr
Austritt aus Kernschatten: 6.27 Uhr
Monduntergang: 7.30 Uhr
rötliche Farbe während der totalen Verfinsterung verleiht.
Befände sich ein Beobachter zu diesem Zeitpunkt auf dem Mond, so könnte er eine totale Sonnenfinsternis erleben, denn vom Mond aus gesehen schiebt sich die Erde vor die Sonne. Der Beobachter auf dem Mond sähe um den dunklen Erdschatten einen rötlichen Ring und um die Sonne die sogenannte Korona (Strahlenkranz), wie dies auch bei einer Sonnenfinsternis auf der Erde der Fall ist.
GÖTTERZORN. Verfinsterungen von Sonne und Mond haben die Menschen seit jeher fasziniert, in Schrecken versetzt oder zu unglaublichen Spekulationen veranlasst. Früher galten diese Erscheinungen als Ausdruck des Götterzorns. Sonnen- und Mondfinsternisse wurden in der antiken Mythologie häufig mit Kämpfen von Gut und Böse verbunden. Dies ist leicht nachzuvollziehen, drängt sich doch in einem dualen Weltbild die Verknüpfung mit Licht und Schatten geradezu auf. Man betrachtete eine Finsternis auch als die Folge von Ohnmacht, Krankheit oder Tod des verfinsterten Himmelskörpers, und man nahm an, dass Sonne oder Mond
ihren gewohnten Platz am Himmel verlassen hätten. Aber auch der Mensch am Beginn des 21. Jahrhunderts blickt noch mit grossem Staunen auf diese spektakulären Himmelsschauspiele, die die Schatten von Mond und Erde aufführen.
KRASSER TEMPERATURSTURZ. Da sich der Mond pro Erdumlauf genau einmal um seine eigene Achse dreht, dauern Mondtag und Mondnacht jeweils rund 15 Erdentage. Weil der Mond ausserdem keine Atmosphäre besitzt, kann auch kein Temperaturausgleich zwischen Tag- und Nachtseite stattfinden. Dies führt zu extremen Oberflächentemperaturen. So herrscht auf der Tagseite des Mondes eine Temperatur von etwa 120 Grad am «Mittag», während sie auf der Nachtseite bis auf –130 Grad fällt. Wegen der fehlenden Atmosphäre kommt es ausserdem zu krassen Temperaturstürzen. Besonders rasche Temperaturveränderungen wurden bei Mondfinsternissen gemessen. Sobald der Mond in den Erdschatten eintaucht, breitet sich eine arktische Kälte aus. Umgekehrt steigt die Temperatur sehr rasch wieder an, sobald der Austritt aus dem Kernschatten erfolgt ist.
EINTRITT IN DEN KERNSCHATTEN. Sobald der Mond in den Kernschatten der Erde eintritt, beginnt er sich auf einer Seite stark zu verdunkeln.
TOTALITÄT. Während der totalen Verfinsterung hat der Mond seine charakteristische rötliche Farbe.
NACH TOTALITÄT. Sobald die Totalität vorbei ist, wird der Mond von der linken Seite her wieder hell.
UNTERSCHIEDLICHE FARBEN.
Jede Mondfinsternis sieht ein bisschen anders aus, da die Farbe während der Totalität durch den Zustand der Erdatmosphäre während dieser Zeit bestimmt wird. Einerseits spielt der Verschmutzungsgrad der Erdatmosphäre eine wichtige Rolle, denn Vulkanausbrüche oder auch vom Menschen produzierte Luftverschmutzung trüben die Luft und führen dazu, dass die wenigen Lichtstrahlen, die durch die Erdatmosphäre auf die Mondoberfläche fallen, röter werden, ähnlich wie die untergehende Sonne sich immer röter verfärbt. Auch die momentane Bewölkung der Erdatmosphäre hat einen wichtigen Einfluss. Befinden sich zur Zeit der Totalität viele Wolken in der Erdatmosphäre, wird mehr weisses Licht auf die Mondoberfläche gestreut als ohne Wolken – die Mondoberfläche erscheint dadurch ein bisschen heller. Zudem spielt die Passage des Mondes durch den Erdschatten noch eine wichtige Rolle. Je zentraler der Mond durch den Erdschatten läuft, desto dunkler wird die Finsternis. Es lohnt sich, dieses Himmelsereignis zu beobachten, denn die nächste totale Mondfinsternis wird bei uns erst wieder am 27. Juli 2018 zu sehen sein. u
U m 3.07 Uhr taucht der Vollmond in den Bereich des Erdschattens ein, was sich darin äussert, dass er von oben langsam von einer Dunkelheit «angeknabbert» wird. Danach verdunkelt er sich immer mehr, und um 4.11 Uhr ist er schliesslich ganz verfinstert und leuchtet rot. Um 5.24 Uhr tritt der Mond wieder aus dem Kernschatten der Erde, deutlich sichtbar an der gleissend linken Seite, die zu diesem Zeitpunkt plötzlich heller wird. Dabei verschwindet für das menschliche Auge die rötliche Färbung praktisch schlagartig. Die weisse Mondsichel wird danach immer breiter, und um 6.27 Uhr hat der Mond den Bereich des Kernschattens verlassen und strahlt wieder im gewohnten Licht. Da sich der Vollmond in dieser Nacht in Erdnähe befindet, wird er grösser als normal erscheinen.
Wichtigste Bedingung zur Beobachtung der Mondfinsternis ist schönes Wetter. Bei lockerer Bewölkung hat man die Chance,
Bei einer Mondfinsternis durchquert der Mond den Schatten der Erde.
AUSTRITT AUS DEM KERNSCHATTEN. Der Mond wird beim Austritt aus dem Kernschatten immer heller.
den Mond hin und wieder klar zu sehen. Bei sehr klarem Wetter könnten sich Ende September am frühen Morgen in Tälern und Senken bereits Kälteseen mit Nebel bilden. In diesem Falle empfiehlt es sich, einen erhöhten Standort aufzu suchen. Die Mondfinsternis ist von blossem Auge problemlos sichtbar. Ein Feldstecher leistet bereits gute Dienste für nähere Beobachtungen.
Der Beginn der Finsternis beginnt in einer Höhe von knapp 40 Grad. Im weiteren Verlauf sinkt der Mond stetig, und am Ende der Totalität wird er sich noch etwa in einer Höhe von 20 Grad befinden. Wer freie Sicht bis zum Ende der Totalität haben will, muss darauf achten, dass der westliche Horizont tief liegt und der Mond nicht durch Berge oder Hügel verdeckt wird. Sollte das Wetter mitspielen, dürfte dieses Schauspiel in der herbstlichen Nacht ziemlich eindrücklich werden.
Die zweitägige Wanderung bietet Romantik, atemberaubende Viertausender, gleissende Gletscher und kulinarische Genüsse –und das alles ohne allzu grosse Strapazen.
Text: HEINZ STAFFELBACH
In der ganzen Schweiz und vielleicht auf unserem ganzen Kontinent findet sich keine solch aussergewöhnliche und wunderbare Gletscherregion», schrieb 1760 Sigmund Gruner in seinem Buch «Eisgebirge des Schweizerlandes». Tatsächlich zeichnet sich das Berninamassiv durch eine ausgeprägte Harmonie und Ausgeglichenheit aus, mit Gipfeln, die wie von Künstlerhand gezeichnet formvollendet aufragen, und Gletschern, die wie im Lehrbuch von den steilen Flanken ins Tal fliessen. Eines dieser Täler ist das Val Roseg (rätoromanisch korrekt «Val Rosetsch» ausgesprochen). Nichts fehlt hier, alles fügt sich in müheloser Leichtigkeit ineinander. Durch den sanft geneigten Talboden schlängelt sich ein munterer Bach, schon fast ein Fluss, auf beiden Seiten gesäumt von einem Lärchenwald, der sich im Spätherbst in leuchtendes Gold verwandelt. Weiter hinten im Tal löst sich der Wald langsam auf und gibt den Blick frei auf einen eindrücklichen Kranz von Berggipfeln, bedeckt von Eisströmen, die zerschrunden und zerrissen bis zum Talboden reichen und hier in einen Schmelzwassersee und dann in ein weites Schottervorfeld übergehen.
GEMÜTLICH. Der erste Tag dieser Wochenendtour ist sehr leicht; in zwei Stunden ist man vom Bahnhof in Pontresina beim Hotel Roseggletscher, das sich genau in der Mitte des Tals befindet. Dabei lohnt es sich aber, mehr Zeit für diese Etappe einzuplanen, sich unter einer Lärche ins weiche Gras zu legen und dem Rauschen und Gurgeln des Baches zuzuhören oder mit einem Fernglas die Berghänge zu beiden Seiten nach Wild abzusuchen. Dabei bestehen gute Chancen, Rothirsche, Gämsen oder Rehe zu entdecken, denn sie sind in dem mit einem Jagdbann belegten Tal recht häufig. Ende September, Anfang Oktober hallt das Röhren der brünftigen Hirsche die ganze Nacht durch das Tal.
Viele Tagesausflügler zieht es nicht nur wegen der einmaligen Wanderung oder Kutschenfahrt durchs Tal ins Gasthaus, sondern auch wegen der feinen Küche mit vielen Bündner und Veltliner Spezialitäten. Neu sind im Hotel Roseggletscher alle Zimmer mit Dusche und WC ausgestattet.
Der zweite Tag führt in die hochalpine Welt, ohne dass man dabei auf einen einfachen Wanderweg verzichten muss (siehe Routenbeschrieb Box). Die beste Aussicht auf den Piz Bernina, den Tschierva und den Roseggletscher bietet sich von etwas unterhalb der Fuorcla Surlej, wo man sich in der Berghütte
Brünftig / Im Herbst röhren die Hirsche.
Klassiker im Berninagebiet
Ausgangpunkt
Mit RhB bis Pontresina.
Endpunkt
Busstation Surlej. Von dort nach St. Moritz.
Wanderzeit/Stecke/ Höhendifferenz
1. Tag: 2 Stunden, 8 Kilometer, 220 Meter Aufstieg
2. Tag: 5 bis 5½ Stunden, 15 Kilometer, 770 Meter Aufstieg, 960 Meter Abstieg.
Route
1. Tag: Ein einfacher, verträumter Weg führt von Pontresina durch das Val Roseg zum Hotel Roseggletscher. Dabei wählt man den Weg an der rechten, östlichen Talseite oder die Naturstrasse.
Sie führt durch etwas offeneres Gelände und bietet damit häufigere Ausblicke auf die Berge; man muss sie allerdings mit Bikern und Kutschen teilen.
2. Tag: Drei Wege führen vom Hotel Roseggletscher auf die Fuorcla Surlej: Der kürzeste über die Alp Surovel ist recht steil, der längste (und anspruchsvollste, mit einigen Leitern) führt am Schmelzwassersee entlang und fast bis zur Chamanna Coaz. Der mittlere Weg über die Alp Ota ist die Wahl der Geniesserinnen. Von der Fuorcla Surlej vorbei am Seelein Lej dals Chöds hinab nach Surlej.
Alternative
Von Furcla Surlej in 30 Minuten zur Bergstation der Luftseilbahn, die hinunter nach Surlej führt. 2 Stunden und
verpflegen kann. Dort ist auch der beste Aussichtsplatz auf den vielleicht berühmtesten Grat der Schweizer Alpen unter dem azurblauen Himmel: der Biancograt, Traum jedes Alpinisten, eine lange, mehrfach gewundene Firnschneide, die sich hoch über den wild zerklüfteten Wänden und Karen in den Himmel schwingt.
Den ersten Vorstoss zum Biancograt wagte 1868 C. H. Roberts mit den zwei Engadinern Peter Jenny und Alexander Flury. Sie schafften allerdings nur die Überschreitung der Fuorcla Prievlusa am Fuss des Biancograts. Acht Jahre später wurde der Grat dann zum ersten Mal von Henry Cordier und Thomas Middlemore mit ihren Führern Johann Jaun und Kaspar Maurer überschritten. Doch wer den Biancograt geschafft hat, ist noch nicht auf dem Piz Bernina, dessen letzte Meter technisch recht schwierig sind. Cordier bezeichnete diesen letzten Abschnitt damals denn auch als «absolut unüberwindlich». Natürlich war der Eroberungsdrang der Alpinisten stärker; nur zwei Jahre später, am 12. August 1878, wurde der Piz Bernina zum ersten Mal bestiegen. Die Glanzleistung vollbrachte der Deutsche Paul Güssfeldt mit seinen Führern aus Pontresina, Hans Grass und Johann Gross. Mit der damals verfügbaren Ausrüstung war diese Besteigung eine ausserordentliche alpinistische Leistung.
Heute zählt sie nur noch zu den klassischen Routen im mittleren Schwierigkeitsgrad. Wie lange der Biancograt uns allerdings im Zeitalter des Treibhauseffekts und des Gletscherrückgangs noch erhalten bleibt, weiss niemand. u
900 Höhenmeter weniger.
Hotel/Essen
Hotel Roseggletscher, Pontresina, Tel. 081 842 64 45 www.roseg-gletscher.ch
Berghaus Fuorcla Surlej, Tel. 081 842 63 03 www.corvatsch.ch
Karten
Landeskarte 1: 50 000, 268 oder 268T Julierpass
Landeskarte 1: 25 000, 1257 St. Moritz und 1277 Piz Bernina
Weitere Informationen
Kur- und Verkehrsverein, 7504 Pontresina, Tel. 081 838 83 00 www.pontresina.com. Kur- und Verkehrsverein Silvaplana, Tel. 081 838 60 00 www.silvaplana.ch
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Wo startet die zweitägige Tour?
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Lösung des Rätsels aus dem Heft 7/8-2015
Gesucht war: Astrologie
Walter Hess ist kurz nach seinem 78. Geburtstag gestorben. Als Chefredaktor hat er in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts die Zeitschrift «natürlich» massgeblich geprägt. In seinen von kritischen Betrachtungen geprägten Texten setzte er sich engagiert für die Natur, den Umweltschutz und die Naturheilkunde ein. Zusammen mit Heinz Knieriemen, der im Frühling vor einem Jahr starb, machte er «natürlich» zu einer prägnanten Stimme in der Schweiz. Walter Hess war kein bequemer Journalist. Eingemittetes Normdenken interessierte ihn nie und politi sche Links-RechtsBe ndlichkeiten ebenso wenig. Genauigkeit, Glaubwürdigkeit und ungeschminkte Ehrlichkeit waren sein journalistisches Credo, dem er als Blogger in eigener Sache bis zu seinem Tod treu blieb. Die Redaktion «natürlich»
Ernährung
«natürlich» 06-15
Als diplomierte Ernährungsberaterin und Kochbuchautorin koche ich seit 20 Jahren mehrheitlich vegetarisch und sehr oft auch vegan. An allen meinen Events schaue ich auf bio und regionale Produkte und wenn möglich auch Slow Food. Derzeit wird um jeden Koch, der vegan kocht, ein riesen Trara gemacht. Vegan ist sicher eine gute Sache, aber es hat ja bekanntlich auch seine Schattenseiten, da man bei konsequenter veganer Kost gewisse Nährstoffe supplementieren muss. Daher empfehle ich noch immer eine moderate Anwendung der veganen Ernährung und die seit über 30 Jahren vom UGB (Fachstelle für Unabhängige Gesundheitsberatung) und dem Arzt und Ernährungspionier Max Otto Bruker empfohlene einfache Vollwerternährung mit mässig Milchprodukten und eventuell sogar mal ein Stück Weide eisch aus guter Herkunft, denn auch an unsere Landwirte in der Schweiz sollten wir denken. Wer betreibt die Landschaftsp ege hierzulande? Es sind Kuh, Schaf, Ziege und manchmal
noch Esel und Lamas, auf den Alpen ist das noch immer das Einzige, was man machen kann, Tomaten und Kiwis wachsen da noch keine. Beim Öl-Glossar fehlte mir der wichtige Hinweis, dass es immer kaltgepresste Öle sein sollten. Auch diese kann man erhitzen. Es ist schade, dass im «natürlich» in einer Spezialausgabe zum Thema Ernährung empfohlen wird, mit einem günstigeren Olivenöl zu braten. Klar ist, dass das Erhitzen immer eine Wertminderung darstellt. Aber das gilt auch für alle anderen kaltgepressten Öle. Kaltgepresstes Rapsöl empfehle ich beispielsweise wegen seinem Gehalt an Omega 3-Fetten, jedoch überhaupt nicht zum Erhitzen. Erica Bänziger, Verscio
Kinderleicht
«natürlich» 07 / 08-15 W enn die verschiedenen P anzen die richtigen Nachbarn haben, sei das Gärtnern kinderleicht, schreibt Remo Vetter in seinem Beitrag. Dann kommen etliche Beispiele von Gemüsesorten, die sich in Mischkulturen vertragen oder eben nicht. Dieses Phänomen habe ich in meinem Garten auch schon beobachtet und habe mich gewundert, warum im einen Jahr der Spinat so prächtig gedeiht, im nächsten jedoch nur serbelt. Als Hobbygärtner würde ich gerne von Remo Vetters
Wissen pro tieren und es wäre sicher auch für andere hilfreich, wenn in einer der nächsten Natürlich-Ausgaben eine detaillierte Aufstellung publiziert werden könnte, in der nachgeschaut werden kann, welche P anzennachbarschaften geeignet sind oder welche vermieden werden sollten. Ich würde eine solche Hilfestellung als Leserservice sehr begrüssen.
Marta Tschopp, Heimiswil
Aus Wut wurde Mut «natürlich» 07 / 08-15
m Artikel «Aus Wut wurde Mut» erklärt die Mitbegründerin von Gebana, Ursula Brunner, dass mit der Umwandlung der Firma von einer Arbeitsgemeinschaft zu einer Aktiengesellschaft viel von der von Idealismus getragenen Frauenpower aus den Anfangsjahren verloren gegangen sei. Diese Aussage wird den heutigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Gebana aber nicht gerecht. Auch sie kämpfen mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement täglich für eine bessere und gerechtere Welt. Dass dieser Kampf nicht mehr viel mit dem Idealismus der Pionierjahre zu tun hat, ist nur gut, denn in einer global derart verstrickten Welt braucht es neben Idealismus auch und vor allem viel Professionalität. Seit Jahren arbeitet «natürlich» immer wieder mit Gebana zusammen – und zwar genau aus diesem Grund. Die Redaktion «natürlich»
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51
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Heilseminar russische Informationsmedizin mit Olga Häusermann (Autorin) 12.–16. 9., auf Mallorca www.fincaparadiso.ch
Malwerkstatt 5. 9.–12. 9. Yogaferien 27. 9.– 2.10. Yogaferien und wandern im herbstlichen Tessin 11.10.–17.10.
Angeli und Christian Wehrli Casa Santo Stefano, Miglieglia Tel. 091 609 19 35 www.casa-santo-stefano.ch
Wer bin ich?
Atem und Coaching 31.10./ 5.12., Altdorf www.persoenlich.org www.lebensatem.ch
Das Fussbad – uralt und immer noch topaktuell 12. 9., Dornach Workshop Wohlbefinden durch Berührung 3.10., Dornach
Orientierungstag – Heilen mit Rhythmischer Massage Einblick und Kennenlernen der Methode und der Ausbildungswege 10.10., Dornach www.rhythmische-massage.ch
Duftende Köstlichkeiten herstellen 19. 9., 14 –18 Uhr
Kräuterwerk im Strohturm Yolanda Hug Tel. 062 878 10 23 www.kräuterwerk.ch
Happiness-Messe
Messe für Gesundheit, Spiritualität und Heilung
4. 9.– 6. 9., Cham, Lorzensaal 16.–18.10., Wettingen, Tägi 17.–19.10., Thun, KK-Thun www.happiness-messe.com
Meditative Fastenferien –ein Weg zum Neubeginn 26. 9.– 3.10., 3.–10.10. Wellness Hotel Höri am Bodensee
Essenz-Institut Tel. 052 741 46 00 www.fasten.ch
Dorf und Bauernmark 31.10., «Schöni Sache» Atelier | Shop | B & B Arisdorf Tel. 079 820 7842 www.schoeni-sache.ch
Weitere Veranstaltungen finden Sie auf www.natuerlich-online.ch/agenda
Sammeln+Prospekt verlangen, 056 4442222
BEA-Verlag, 5200 Brugg 056 444 22 22, bea-verlag.ch
Ayurveda bei ayurQuell 5. 9., Ayurveda Einführungs-/ Schnupperseminar 3.10., Vastu – das Ayurveda des Bauens und Wohnens oder das indische Feng Shui 17.10., Start Lehrgang Dipl. Ayurveda Ernährungsberater/-in
ayurQuell, Olten Tel. 076 398 86 86 www.ayurveda-kurse.ch
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Mein Raum – Dein Raum 11.–13. 9., Start Fr. 19 Uhr, Ende So. 13 Uhr, Winterthur
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Sexuelle Liebesfähigkeit in der Paarbeziehung 17.10., Vertiefungstag: 18.10., 9.30 –17.30, Zürich
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Wildes im Fricktal 13. 9., 13.30 Uhr, Herbst-Exkursion in Eiken 26. 9., 13 Uhr, Kochkurs «Smoothies und Tapas» 11.10., 13 Uhr, Kochkurs «Naturgenuss und Gaumenschmaus» 24.10., 13.30 Uhr, Wildkräuter-Exkursion
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Brigitte Waser-Bürgi dipl. Heilkräuter- und Pflegefachfrau HF Tel. 041 835 19 25 www.heilpflanzenfrau.ch
Infoabend Integrative Körperpsychotherapie IBP und Integratives Coaching IBP in Winterthur 8. 9., 19.30 – 21.30 Uhr IBP Tag der offenen Tür –kostenlose Workshops für Fachleute aus Therapie und Beratung 18./19. 9.
IBP Institut Wartstr. 3, Winterthur Tel. 052 212 34 30 www.ibp-institut.ch
Dipl. Ernährungs-Psychologische Beratung IKP 1.10., 18.30 – 20.30 Uhr
IKP
Kanzleistr. 17, Zürich Tel. 044 242 29 30 www.ikp-therapien.com
36. Jahrgang. ISSN 2234-9103
Erscheint monatlich. Doppelnummern: Dezember/Januar und Juli/August www.natuerlich-online.ch
Leserzahlen: 138 000 (MACH Basic 2014-2)
Auflage: 22 000 Exemplare, verkaufte Auflage 18 406 Exemplare (Verlagsangaben).
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Bauen nach musikalischen Prinzipien: Wie das geht, wie solche Häuser aussehen und warum das gut für den Menschen sein soll.
Was passiert, wenn man sich hypnotisieren lässt? Und wie fühlt sich das an? Andreas Krebs machte einen Selbstversuch und erlebe Erstaunliches.
Fokusthema «Mobil»: Was man beim E-Bike-Kauf wissen muss, Sichtbar im Dunkeln, Die ungewöhnlichsten Transportmittel der Schweiz, Leben in autofreien Siedlungen.
Schmeckt gut, riecht gut und hilft als Hausmittel hervorragend gegen Halsschmerzen. Was Salbeikraut sonst noch kann und wie es am besten eingesetzt wird.
«natürlich» 11-15 erscheint am 22. Oktober 2015
Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch
Simon Libsig kann nicht nur reimen, sondern auch lesen und schreiben. Der Badener gewann mehrere PoetrySlams und einen Swiss Comedy Award. Mehr Libsig auf www.simon-libsig.ch
Und plötzlich stehen ganz andere Dinge im Mittelpunkt. Diese Erfahrung macht augenblicklich auch Simon Libsig und dichtet seinem frisch geborenen kleinen König schon unglaubliche Gaben an.
Schnabowski war zwar klein, aber ein grosser König. Die meisten seiner Untertanen verstanden seine Sprache nicht. Für sie klang es wie Schreien. Trotzdem liebten sie ihn. Sie bereiteten ihm aufwendige Speisen. Sie wuschen ihn. Sie cremten ihn ein und kämmten ihn. Sie wickelten ihn in teuerstes Tuch. Ja sie knuddelten ihn. Da Schnabowski nicht gut zu Fuss war, reiste er gerne in einer Art Kutsche. Sie wurde nicht von Pferden gezogen, sondern von stolzen Pfauen geschoben. Meistens schlief er sofort ein und ruderte im Traum mit seinen zarten, speckfaltigen Armen und Beinen.
Wenn Schnabowski nicht schlief, trank er. Ja, König Schnabowski hing seit frühester Kindheit an der Flasche. Und nicht nur das. Er brunzte, reiherte, rülpste und furzte, wenn es ihm danach war. Selbstverständlich wurde dieses Ereignis jedes Mal von seinem Volk beklatscht. Schnabowski konnte bitterlich weinen und aus vollem Herzen lachen. Er hatte einen schelmischen Blick und ein ansteckendes Grinsen. Und sein Volk war von ihm angesteckt. Es grassierte ein regelrechtes SchnabowskiFieber. König und Volk waren eins: Hatte Schnabowski Magenkrämpfe, lag auch sein Volk elendiglich darnieder. Hatte Schnabowski einen tiefen Schlaf, schnarchte es auch rundherum friedlich aus allen Betten.
Schnabowski war weise. Er erkannte stets das Einfache und Klare. Er brauchte nur darauf zu deuten, und sein Volk wusste: «Oh, ein Zug» oder «Ah, Schneeflocken» oder «Ui, ein Kätzchen» und gemeinsam mit Schnabowski konnten sie sich darüber freuen. Etwas allerdings bereitete seinem Volk grosse Sorge. Schnabowski hatte noch nie einen Haufen gemacht. Einen richtigen Haufen. Kein Möchtegern-Häufchen, nein, ein grosser, dampfender Haufen! Das war er ihnen schuldig! Das musste ein König wie er doch zustande bringen! Sie redeten ihm zu, sie boten ihm neuartige Speisen und Tees an und sie liessen ihm Bäder ein. Am Schluss setzten sie ihn gar unter Drogen. Und Boom! Schnabowski schiss. Und wie er schiss! Einen gewaltigen, dampfenden Haufen. Einen stinkenden, klebrigen Haufen. Und Schnabowski thronte stolz darüber.
Doch dann kamen Experten an Schnabowskis Hof, um den Haufen zu begutachten. Sie wogen ihn, sie beschnupperten ihn, sie bestimmten seine Farbe. Und plötzlich war nichts mehr einfach und klar. Plötzlich war alles kompliziert. Schnabowski hatte einen Haufen gemacht, den man noch nie zuvor gesehen hatte. Seinen Haufen. Einen Schnabowski-Haufen. Aber war das nun ein guter Haufen oder ein schlechter Haufen? Die Experten wussten es nicht. Und weil es die Experten nicht wussten, wurde das Volk unsicher. Und weil das Volk unsicher wurde, wurde auch Schnabowski unsicher. Und so entschied er sich, alles zu verrammeln und dicht zu machen. Er hatte sein Geschäft getätigt, nun war zu. Aus, Ende, basta! Ob sich König Schnabowski je wieder öffnete, wird von Überlieferung zu Überlieferung anders weitergegeben. Noch heute allerdings erinnern uns manchmal Schilder in Schaufenstern und Türen an den grossen Schnabowski und seinen Wunsch nach Ruhe und einer verdienten Pause: Geschäft geschlossen.
Einführungskurs: 21./22. November 2015
Montagstreff zum Kennenlernen unserer Schule und Methode: 24. August 2015 17:45 – 20:30 Uhr
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- Welche die persönliche Entfaltung, den Abbau von Ängsten und die Stärkung des Selbstwertgefühls positiv unterstützt
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Lesen Sie hier die Erfolgsberichte dreier Diplomandinnen:
Daniela Krebs:
Die Tanz- und Bewegungstherapie hat mich erfolgreich aus der Depression geholt. Ohne Tanztherapie wäre ich heute nicht so selbstbestimmt. Diese aussergewöhnlich stark wirkende und doch einfache Arbeit möchte ich in meinem Leben nicht missen, da ich dadurch mein Selbstwertgefühl und meine Weiblichkeit zu einer Art unumstösslicher, innerer Pyramide aufbauen konnte. Mein Weg zum bewussten Frau-Sein wurde geebnet. Heute begleite ich Menschen mit Depressionen, Wahrnehmungsstörungen und/oder einer Suchtproblematik und unterstütze jene, für welche Sexualität und Beziehungsabhängigkeit sowie Verlust des Selbstwertgefühls wichtige Themen sind dakrebs@bluemail.ch www.bernsanadance.com
Anja Herzog:
Durch die Ausbildung als Tanz- und Bewegungstherapeutin konnte ich viele Muster, Blockaden und fixe Vorstellungen loslassen und bin dadurch mehr im Fluss mit mir und meinem gegenwärtigen Leben, kann mein Potenzial mehr einbringen und aus dem Vorhandenen Reichtum schöpfen Heute arbeite ich in der Psychiatrie und in privater Praxis Ich begleite Menschen mit Depressionen, Burnout, Suchtproblematik u. a., und unterstütze sie in diversen Lebenssituationen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung.
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Leandra E. Saxer:
Dank der Tanz- und Bewegungstherapie konnte ich mich von meinem exzessiven, leistungsorientierten und somit zerstörerischen Lebensstil befreien Durch Entspannung, Ruhe und Gelassenheit bin ich in Kontakt mit meinem Körper, meinen Gefühlen und meiner Kraft. Mit gestärktem Selbstvertrauen öffne ich mich mutig und neugierig den verschiedenen Facetten meines Lebens und geniesse lustvoll mit all meinen Sinnen Heute begleite ich Menschen mit Burnout-Syndrom, Depressionen, Orientierungslosigkeit, Kontaktverlust zu ihrem Körper und ihren Gefühlen, geschwächtem Selbstwertgefühl, Minderwertigkeitskomplexen und Themen zur Sexualität Ich leite Entspannungskurse zum Erleben von innerer Ruhe und zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens und der Lebensfreude. Eine harmonisierende Ganzkörpermassage unterstützt das Lösen von Verspannungen und Blockaden auf körperlicher und seelischer Ebene
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Bis Ende 2016 führen wir laufend neue Produk te ohne Laktose, Gluten und andere Unverträglichkeitsauslöser ein.
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