2015_12

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Das Magazin für ganzheitliches Leben

natürlich

Sonderbeilage ab Seite 45

DREI GUTE DINGE

GESUNDHEITSTIPPS

FÜR DEN WINTER 36

HEISSE LIAISON

Exote trifft Wintergemüse 14

Schöne Bescherung

Schenken Sie doch mal ein Huhn 30

BRING LICHT INS HAUS

So wird es richtig gemütlich 24

Rituale, Wärme, Ruhe –den Winter richtig geniessen

Batterien leer

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Liebe Leserin, lieber Leser

Die kalte Jahreszeit braucht Highlights, drinnen und draussen. Drinnen sind es für mich die langen Abende mit geselligem Rückzug an die Wärme, die diese spezielle Jahreszeit ausmachen. Draussen sind es die frische Kälte, der Schnee und der blaue Winterhimmel, die mich dazu verführen, auf stillen Schneeschuhtouren jenes fragile Kunstwerk zu bewundern, das die Eiskönigin mit Milliarden von winzigen Kristallen hingezaubert hat. –Winter ist schön.

Und: Winter ist auch eine Zeit des Überganges und der entsprechenden Rituale. Unsere keltischen und germanischen Vorfahren haben das bereits zelebriert –deshalb versteckt sich im Begriff Weihnacht noch heute das altgermanische Wort «wiha», das man mit heilig oder mit weihen übersetzen kann. Mehr über diese heilige und magische Zeit zwischen den Jahren und wie wir sie heute neben dem manchmal eher ärgerlich konsum orientierten Brauch des Schenkens auch noch feiern könnten, lesen sie ab Seite 18. Damit Sie mich aber richtig verstehen: Schenken an sich ist nichts Schlechtes – solange dabei das Herz die wichtigere Rolle spielt als das Portemonnaie.

Ich wünsche Ihnen eine wunderbare Winterzeit.

Titelbild: PhotoAlto / Laurence Mouton

6 Prämierte Naturfotos von «Pro Natura»

8 Wintersonnenwende

9 Der Schnee lässt auf sich warten

10 Wärme und Licht tanken

Sauna? Spaziergang unter der Nebeldecke? So trotzt man dem Winter Wohligkeit ab.

14 Clever kombiniert

Weshalb exotische Früchte bestens zu Wintergemüse passen.

18 Gelebte Tradition

Lichter, Tannennadeln und wohlduftende Harze: Wie uralte Bräuche auch heute noch faszinieren.

22 Wo die Schneekanonen dröhnen und wo es hoch hinausgeht

Gesundheit

34 Wenn ein Foto hilft, (schlechte) Lebensgewohnheiten zu ändern

35 Kümmel, die Heilpflanze des Jahres 2016

36 Mit chinesischer Medizin die Nieren und das Immunsystem stärken

38 Sabine Hurni über hochgezüchtetes Bio gemüse

40 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen

41 Gesundheitstipps des Monats Outdoor

46 So machen Schneeschuh ­ Touren richtig Spass

51 Nice to have

52 Achtung! Lawinengefahr!

58 Käse und Limonade: Überraschungen auf der Alp Chrüzegg Fokus Winter

24 Gutes Licht sorgt für mehr Wohlbefinden

28 Bücher, Apps und Links

30 Schenken, aber was?

Wie man für etwas Nachhaltigkeit unter dem Christbaum sorgt Plus

3 Editorial

33 Markt ­ Aktiv 42 Markt ­ News

Rätsel

Leserbriefe

Agenda

Vorschau

66 Carte Blanche

Fotowettbewerb Pro Natura

Zusammen mit «natürlich» suchte Pro Natura diesen Sommer im Rahmen eines Fotowettbewerbs die schönsten Blumenwiesen der Schweiz.

Aus rund 3000 Einsendungen hat die Jury die Siegerinnen und Sieger in den drei Kategorien Makro, Tierwelt und Landschaft erkoren.

Alle Bilder auf www.pronatura.ch/ fotowettbewerb-blumenwiesen

KATEGORIE MAKRO / Sieger: Alexandre Farine aus Moutier BE. Im Bild eine Schnirkel- oder Bänderschnecke, aufgenommen bei Sonvilier im Berner Jura.

KATEGORIE LANDSCHAFT / Sieger: Hans Peter Jost aus Zürich, aufgenommen oberhalb des Oberaarsees BE.

KATEGORIE TIERWELT / Siegerin: Patricia Huguenin aus La-Chaux-de-Fonds NE, aufgenommen im Val Piora TI.

Wintersonnenwende

STERNGUCKER IM DEZEMBER.

Am 22. Dezember um 5.48 Uhr beginnt der Winter, und die Sonne erreicht den südlichsten Punkt ihrer scheinbaren Bahn – den Punkt der Wintersonnenwende. Die Tage sind seit dem Herbstanfang noch einmal etwa um vier Stunden kürzer geworden und die maximale Sonnenhöhe ist seitdem von 43 Grad auf 19 Grad gesunken. Die Sonne ist in dieser Zeit stetig nach Süden gewandert, was in den beiden Bildern gut zum Ausdruck kommt.

Vom Herbstanfang am 23. September (Bild oben) wandert sie bis zum 22. Dezember zum Punkt der Wintersonnenwende (Bild unten). Die beiden Bilder wurden von Altenrhein SG aus aufgenommen und zeigen die Sonnenuntergänge von Herbst- und Winteranfang am Bodensee im jeweils ganz genau gleichen Bildausschnitt. Am Frühlingsanfang (20. März) wird die Sonne wieder am gleichen Ort stehen wie im Herbst.

Andreas Walker

Kinderschreck

Woher der Schneemann kommt, weiss man nicht genau. Fest steht, dass der Schneemann einst kein freundlicher Geselle mit Schal und lustiger Nase war, sondern ein griesgrämiger Kinderschreck. «Er symbolisierte eher die bedrohlichen Seiten des Winters», erklärt der Sammler und Schneemann-Experte Cornelius Grätz in der Zeitschrift «Focus». Das älteste bildliche Zeugnis des Schneemanns ist ein Kupferstich aus dem 18. Jahrhundert. tha

Pulli statt T-Shirt

20 Grad: So warm soll ein Wohnzimmer sein, emp ehlt die Plattform Energie Schweiz. In etlichen Privathaushalten zeigt das Thermometer eher 21 und mehr Grad an. Statt einen Pullover anzuziehen, dreht mal lieber am Heizregler. Haushalte in der Schweiz verbrauchen über 80 Prozent der Energie für Heizung und Warmwasser.

Schon ein Grad weniger Raumtemperatur spart bis zu sechs Prozent der Kosten. Nachts schützen geschlossene Rollläden vor Wärmeverlust. Statt Dauerlüften über das gekippte Fenster, lüftet man besser mehrmals täglich kurz aber heftig. Dazu jeweils fünf bis zehn Minuten das Fenster ganz öffnen und dabei die Heizkörperventile schliessen.

Möbel und Vorhänge vor Heizkörpern verhindern, dass die Wärme im Raum verteilt wird. Auch Thermostatventile dürfen nicht zugestellt sein. Ausserdem sollten Heizkörper immer wieder mal entlüftet werden, damit sie optimal funktionieren können. krea

20 °C

Wann kommt er ?

Zu mild, zu trüb und zu trocken: So präsentierte sich der Dezember 2014. Doch kurz nach Weihnachten erlebte die Schweiz ein Wintermärchen mit viel Schnee bis ins Flachland. Im östlichen Flachland gab es so viel Schnee wie noch nie in einem Dezember. Und wie sieht es in dieser Saison aus?

Der Muotathaler Wetterschmöcker Alois Holdener – dank seiner zutreffenden Prognose des Hitzesommers 2015 vom Meteorologischen Verein Innerschwyz zum Wetterkönig gekürt –, sagte auf Radio SRF für diesen Dezember nur wenig Schnee und gegen Ende Jahr milde Temperaturen voraus. «Mehrheitlich Schneefall» gibt es Mitte bis Ende Februar. Auch an Ostern soll es schneien.

Das Resümee des Wetterkönigs: «Keine grossen Schneehaufen, aber kalt.» tha

Kalt?

Macht nix!

Es ist kalt draussen. Das warme Bett ein Refugium, das viele nur widerwillig verlassen.

Was macht man im Winter, um sich bei Laune, gesund und mollig warm zu halten?

Text: ANDREAS KREBS Morgens schlapp, abends schlapp, dazwischen schlapp. Lust- und antriebslos, Tag für Tag. In der dunklen Jahreszeit klagen rund zwei Millionen Schweizer über den Winterblues. Das kommt nicht von ungefähr: Wird das natürliche Licht knapper, schüttet der Körper weniger Serotonin aus. Serotonin ist auch als Glückshormon bekannt, es treibt uns an und hebt die Stimmung. Ein Mangel kann zu depressiven Verstimmungen führen (siehe Box Seite 12). Zusätzlich interpretiert der Körper die vorherrschende Dunkelheit als Schlafenszeit und steigert die Produktion von Melatonin, dem Schlafhormon, das uns schlapp und lustlos macht.

Dieser saisonal abgestimmte Chemiecocktail beruht auf einem uralten biologischen Mechanismus, der evolutionär betrachtet Sinn macht: Für die Urmenschen war es überlebenswichtig die Aktivitäten im Winter zu reduzieren, weil in der kalten Jahreszeit die Ressourcen knapp wurden. Das Bedürfnis nach etwas mehr Ruhe hat der Mensch mit in die Neuzeit genommen. Und diesem Verlangen sollten wir, wenn immer möglich, nachgeben; indem wir einen Gang runterschalten, genügend schlafen, es uns mit einem Buch auf dem Sofa bequem machen, kuscheln. Denn Kuscheln stärkt nicht nur die

Liebe, sondern auch das Immunsystem; und schenkt die wohl wonnigste Wärme, die ein Mensch erfahren kann.

Kalt, nicht lauwarm. Was kann man sonst noch Schönes und Gutes tun, um mollig warm und gesund durch den Winter zu kommen? «Gfrörli» und Wintermuffel, wie ich einer bin, brauchen etwas länger, um die schönen Seiten der kalten Jahreszeit schätzen zu lernen. Mittlerweile habe ich mir einige hilfreiche Routinen angeeignet. Etwa den Saunagang jeden zweiten Freitagabend im Monat mit guten Freunden – übrigens auch im Sommer. Inzwischen sind wir Profi-Saunisten und machen jeden Aufguss mit, gerne ganz oben sitzend. Anfänger sollten es ruhiger angehen: höchstens zehn Minuten in der Kabine, und zwar auf der unteren oder mittleren Bank, wo

❞ Der tägliche Spaziergang hilft gegen Lichtmangel. ❞

es weniger heiss ist. Zwischen den für die Gesundheit empfohlenen drei Saunagängen sollte man Pausen von rund 20 Minuten einlegen. Achten Sie beim Saunabaden auf Ihr persönliches Wohlbefinden. Generell gilt, dass das Saunieren stets angenehm sein soll. Liegend kann man sich besonders gut entspannen; vor dem Aufstehen sollte man sich jedoch ein paar Minuten aufsetzen, damit es einem nicht schwindelig wird. Nach der Sauna lohnt sich der Gang an die frische Luft, wo man einige Minuten tief durchatmen kann; danach gilt es kalt zu duschen oder, sanfter, einen kalten Guss zu machen, beginnend mit Armen und Beinen, übergehend zu Bauch, Brust und Gesicht. Dazu kaltes Wasser benutzen, kein lauwarmes, sonst können sich die Gefässe nicht richtig zusammenziehen und es besteht die Gefahr, dass man sich erkältet. Der Wechsel von Wärme und Kälte trainiert die Anpassungsfähigkeit der Gefässe, sorgt für schöne Haut, stärkt das Herz-Kreislauf-System und ist eine gute Prävention für Erkältungskrankheiten.

Für mich persönlich ist das regelmässige Saunieren überdies ein wichtiges Ritual geworden; eine Verabredung mit mir selbst, eine Auszeit, die nur mir und meinen guten Freunden gehört. Ähnlich wohltuend wie die Sauna – und weniger belastend für den Körper –ist ein Dampf- oder Schwitzbad. Ein Besuch in einem Hamam mit anschliessender Massage sorgt für Entspannung und wohlige Wärme, ebenso ein Sole- oder Sprudelbad. Auch daheim in der Badewanne kann man herrlich entspannen, zum Beispiel mit einem Lavendelschaumbad oder dem von der Schweizer Künstlerin und Naturheilpraktikerin Emma Kunz entdeckten Heilgestein Aion A, das durchblutungsfördernd auf den ganzen Organismus wirkt. Allgemein ist bei Vollbädern zu berücksichtigen, dass zu langes warmes Baden den Kreislauf belasten kann. Vernünftig angewandt wirkt Wasser aber wunderbar entspannend, und es erinnert uns daran, in den Fluss zu kommen.

Nur für Hartgesottene. Ein besonders heisses und intensives, mitunter transformierendes Erlebnis, ist die Schwitzhütte. Dazu sollte man zwei Tage Auszeit einplanen: einen Tag für die Vorbereitung und das Ritual selbst, einen Tag zum Reflektieren und Ausruhen. Durch die lange Aufenthaltsdauer in der heissen Schwitzhütte, fühlt sich manch einer nach dem indianischen Ritual ziemlich gerä-

Gut zu wissen

VOM WINTERBLUES sind viele Menschen mehr oder weniger stark betroffen. Rund 250 000 Schweizer leiden an einer ernsthafteren Form, der Winterdepression. Sie wird auch als saisonal-affektive Depression (SAD) bezeichnet und äussert sich in Stimmungsschwankungen, Dünnhäutigkeit, schlechter Laune, verminderter Tatkraft bis hin zu Erschöpfung. Der Leidensdruck der Betroffenen ist oft gross. Wie die klassische Depression kann SAD Herz-KreislaufErkrankungen nach sich ziehen. Deshalb sollte sie behandelt werden, am einfachsten und effektivsten mit dem täglichen Gesundmarsch bei Tageslicht. Wer sich dazu nicht mehr aufraffen kann, dem kann eine Lichttherapie helfen und/oder Johanniskraut, es bewirkt, dass unser Organismus das Licht besser nutzen kann. In schlimmen Fällen verschreiben Ärzte Antidepressiva. Die Grundversicherung der Krankenkasse bezahlt die Behandlung, wenn sie von einer Fachperson durchgeführt wird. Neben den klassischen Symptomen einer depressiven Störung haben Betroffene oft Heisshunger, speziell auf Kohlenhydrate, besonders Süssigkeiten und Teigwaren. Zudem schlafen sie oft sehr viel mehr, jedoch ohne sich dabei zu erholen. Frauen sind häufiger als Männer betroffen. Die gute Nachricht: SAD geht vorüber. Wenn die Tage im Frühjahr (Februar/März) wieder länger werden, erhellt sich auch das Gemüt der SAD-Betroffenen.

dert. Für Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen ist eine Schwitzhütte deshalb nicht geeignet.

Trübe Gedanken verschwinden. Zu meinen (fast) täglichen Winterfreuden zählen ausgiebige Spaziergänge, alleine oder gemeinsam mit meiner Partnerin. Im Winter mit dieser Routine anzufangen, dürfte schwierig sein, zumindest für Wintermuffel. Dabei ist der tägliche von Fachleuten empfohlene Gesundmarsch bei Tageslicht gerade für Wintermuffel besonders wichtig: Nichts hilft besser gegen den Winterblues als Bewegung an der frischen Luft. Das hält den Kreislauf in Gang und verschafft einen Kick des Muntermachers Serotonin. Wer kann, geht raus aus der Nebelsuppe, sucht wann immer möglich die Sonne – so fallen trübe Gedanken schnell von einem ab. Aber auch an einem Nebeltag oder bei bewölktem Himmel ist es draussen viel heller als drinnen; selbst mit einer künstlichen Lichttherapie kommt man nicht annähernd auf eine ähnlich hohe Luxzahl. Es ist ja gerade die fehlende Helligkeit, die so vielen zu schaffen macht. Also rein in die warmen Kleider und raus ins kalte Vergnügen!

nach einem Spaziergang in der Kälte, in die geheizte Stube zu treten. Mit einem Tee, selbst gemachtem Glühwein, einem Grogg und etwas Süssem, ein paar Kerzen und schöner Musik wird einem schnell (wieder) warm, auch ums Herz.

Ein kleiner Beitrag von Ihnen, eine grosse Wirkung für alle.

Wenn es draussen einmal richtig garstig ist und einem der Schritt vor die Haustüre gar schwerfällt, dann hilft zweierlei: Erstens gibt es kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. Lange Unterhosen, wärmende Schichten aus Wolle, Mütze, Schal und Handschuhe halten mollig warm. Eine Freundin schwört zudem auf Pulswärmer. Die kleinen Dinger sind eigentlich Wärmekraftwerke: «Selbst gestrickte Amedisli aus Wolle geben viel wärmer, als man denkt.» Zweitens gibt es im Winter fast nichts Schöneres, als «pro clima»-Versand. Auch das ist die Post.

Heizungsluft macht schlapp. Auch die richtige Ernährung ist jetzt besonders wichtig. Ist es nass und kalt, steigt die Lust auf deftiges Essen. Dem kann und soll man zwischendurch auch nachgeben. Doch zu viele Kohlenhydrate senken den Serotoninspiegel, machen schlapp und müde. Vollkornprodukte, Gemüse, Früchte und Fisch hingegen halten fit. Ideal sind warme Speisen, Suppe etwa und heisser Tee (siehe auch Seite 36). Genügend trinken ist im Winter besonders wichtig. Zum einen, weil man in dieser Zeit tendenziell zu wenig trinkt, zum anderen, weil auch trockene Heizungsluft schlappmacht.

Wer nun trotz all dieser Vorschläge nichts mit dem Winter anzufangen weiss, der hält sich an unsere Urväter: Geduldig sein und vom Frühling träumen. Denn der kommt ganz bestimmt. ◆

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K L E V E R

K O M B I N I E R T

INTENSIVE AROMEN, LEUCHTENDE FARBEN: IM WINTER SIND EXOTISCHE FRÜCHTE GAUMENFREUDE UND AUGENWEIDE. MAN SOLLTE SIE ABER BEWUSST UND ZURÜCKHALTEND GENIESSEN.

Text: VERA SOHMER

AUF DEN HAUCHDÜNN geschnittenen und goldgelb gebratenen Fenchelscheiben sind dunkelrote Granatapfelkerne verteilt. Diese Vorspeise ist schon fürs Auge ein Genuss – und ein Beweis dafür, wie vortref ich einheimisches Gemüse mit Früchten aus anderen Ländern harmoniert, optisch wie geschmacklich. Das macht neugierig auf weitere Experimente. Wer zum Beispiel noch nie Sharon-Früchte gegessen hat, kann Scheibchen oder Würfelchen davon zu Chicorée oder Radicchio probieren. Interessant, wie die fruchtige Frische den bitteren Blättern eine milde Note verleiht.

APFEL DER TROPEN. Erdig trifft auf süsslich-herb – so lässt sich der Schwarzwurzel-Kumquat-Salat beschreiben, den es diesen Winter in den Tibits-Lokalen gibt. Weil dies einfach gut schmecke, wie Claire Honegger, Mitarbeiterin der VegiRestaurant-Kette versichert. Aber auch weil so ein gesundes Lebensmittel clever aufgetischt werden kann. Schwarzwurzeln gelten als hervorragende Eisenlieferanten, während Kumquats, auch Zwergorangen genannt, den Körper unter anderem mit Vitamin C versorgen. «Allgemein empfehlen wir, viele unterschiedliche Früchte und Gemüse zu kombinieren, um den Nährstoffbedarf zu decken», sagt Honegger. Gut geeignet für kreative Kombinationen sind Wintergemüse wie Federkohl oder Randen, so harmonieren Randen etwa mit Orangen, Ananas und Kokosnuss sehr gut. Bei den exotischen Früchten präsentiert sich die Mango, auch als «Apfel der Tropen» bezeichnet, als Tausendsassa. Mango passt in ein wärmendes Curry, in eine Kür-

bissuppe, in einheizende Chutneys genauso wie in eine süsse Creme. Und freilich ist die Frucht auch pur ein Genuss. Reif sind die Früchte dann, wenn sie auf Druck leicht nachgeben und einen zarten Duft verströmen. Es lohnt sich, die Früchte einmal in einem asiatischen Laden zu kaufen. Nicht selten sind die dort angebotenen Früchte im Vergleich zum Grossverteiler von besserer Qualität.

Auch andere Exoten wie Datteln, Kaktusfeigen, Litschis oder Sternfrüchte sind eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan und bringen Farbtupfer auf den Teller. Dies vor allem in der kalten Jahreszeit, wenn das Angebot an einheimischem Obst mager ist. Ökologisch vertretbar oder nicht, daran scheiden sich allerdings die Geister. «Man sollte sich bewusst machen, wie viel Erdöl in den Früchten steckt», sagt Philip Gehri vom WWF. Problematisch seien insbesondere von weit her einge ogene Obstsorten, zu denen spezielle Züchtungen wie Baby-Bananen oder Mini-Ananas zählen, weil sie schneller verderben und keine langen Transportwege vertragen.

BEWUSSTER GENUSS. Lieber per Schiff als mit dem Flugzeug, besser mit Bio-Label als konventionell produziert, und wenn möglich mit dem Max-HavelaarGütesiegel für fairen Handel. Wer darauf achtet, darf sich aber durchaus Exotisches gönnen. «Wir plädieren für bewussten und zurückhaltenden Genuss», sagt Philip Gehri. Wichtig dabei ist das Einkaufsverhalten insgesamt. Konsumenten und Konsumentinnen, die das Jahr über saisonal und regional einkaufen und hier ebenfalls biologisch Hergestelltes bevorzugen, dür-

fen durchaus von dieser Regel abweichen und brauchen deshalb kein schlechtes Gewissen zu haben.

Gut zu wissen ist darüber hinaus: Unsere Ernährungsweise macht im Durchschnitt fast 30 Prozent der Umweltbelastung aus. Fleisch, Fisch und Milchprodukte fallen dabei sieben Mal stärker ins Gewicht als Früchte. Auf welchem Weg sie zu uns gelangen, ist mitunter schwer nachvollziehbar. Grossverteiler Coop versieht sein «Flugobst» mit dem Aufkleber «by air». Das macht die Umweltbelastung deutlich und hilft bei der Entscheidung, zu welcher exotischen Frucht man greifen will. Und ob man allen Versprechungen glauben mag. «Flug-Mangos» oder «FlugPapayas» werden gerne als teurere Spezialität verkauft. Denn nahe an der Genussreife geerntet, sollen sie besser schmecken und mehr Vitamine haben als jene Exemplare, die unreif gep ückt werden, per Schiff zu uns kommen und noch nachreifen müssen, heisst es. Eine Stichprobe des Institutes für Lebensmittelchemie der Technischen Universität Berlin hat dies jedoch widerlegt. Die Qualität der getesteten Mangos, Papayas und Physalis war praktisch identisch, egal, ob per Schiff oder per Flugzeug geliefert. Leichte Unterschiede im Geschmack und im Nährstoffgehalt führten die Wissenschaftler nicht auf den Transportweg zurück, sondern auf die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen in den Ernteländern. ◆

+ Buchtipp

Gabriele Lehari, Exotische Früchte, Ulmer Verlag

Bekannte und unbekannte Exoten

Ananas: Ananas hat viel Vitamin B1 und B2. Ein wichtiger Inhaltsstoff ist zudem Bromelain. Es hat eine eiweissspaltende und damit verdauungsfördernde Wirkung. Am besten den Saft beim Schälen und Zerkleinern auffangen. Man kann ihn pur trinken oder für Rezepte weiterverarbeiten.

Karambole: Die aus Südostasien stammende Frucht wird gerade zur Weihnachtszeit dank ihrer charakteristischen fünfzackigen Sternenform gerne zur Dekoration von Vorspeisen und Desserts verwendet. So hübsch sie anzusehen ist, meist schmeckt sie fad bis säuerlich.

Gerichte wie Currys oder für die indischen Churneys verwendet. Die Schale ist ungeniessbar. Die Frucht hat den höchsten Anteil an Provitamin A von allen Obstarten. Dieses ist unter anderem wichtig für die Zellerneuerung. Auch der Gehalt an Vitamin C ist relativ hoch.

Banane: der Klassiker unter den Exoten. Bio-Qualität kaufen. Bei herkömmlicher Ware können sich Pflanzenschutzmittel im Fruchtfleisch ablagern. Nicht im Kühlschrank aufbewahren, sie werden braun und verlieren das Aroma. Bananen sind nach Datteln und Avocados, die Früchte mit dem höchsten Anteil an Kalium. Es soll Bluthochdruck vorbeugen. Für Sportler liefern die nährwertreichen Früchte den idealen Energiekick. Bananen werden zudem für Schon- und Aufbaukost bei diversen Erkrankungen verwendet.

Bei herkömmlicher Ware können Fruchtfleisch ablagern. Nicht im Kühlschrank aufbewahren, sie

Granatapfel: die alten Griechen setzten den Saft der Frucht gegen Herz- und Magenbeschwerden ein. Heute wird der Granatapfel dank einem hohen Gehalt an Antioxidantien auch gerne für Kosmetika verwendet und steht für Schönheit und Jugendlichkeit. Er liefert Mineralstoffe wie Kalium, Eisen und Vitamine aus dem B-Komplex.

Guava: Die geballte Ladung Vitamin C. Der Gehalt ist bis zu fünfmal höher als jener von Zitrusfrüchten. Guaven eignen sich gut zum Rohverzehr, das Fruchtfleisch am besten auslöffeln. Wegen ihres hohen Pektin-Anteils lassen sich die geschälten Früchte zu Gelee verarbeiten.

Eisen und übertreffen mit ihrem Vitamin-C-Gehalt jede Zitrusfrucht. Besonders mild und süss

Kiwi: die ideale Begleiterin für den Winter. Kiwis sind reich an Kalium, Magnesium, Phosphor, Eisen und übertreffen mit ihrem Vitamin-C-Gehalt jede Zitrusfrucht. Besonders mild und süss schmecken die Sorten mit goldgelbem Fruchtfleisch. Die ursprünglich aus Neuseeland stammende Kiwi wird inzwischen in der Schweiz angebaut; im Waadtland etwa gedeihen sie sogar ohne Gewächshaus. Bei der Ernte sind die Kiwis noch hart. Daheim kann man die Früchte zum Reifen in den Kühlschrank legen. Sie halten sich so mehrere Wochen gut. Ebenfalls einen Versuch wert sind Schweizer Mini-Kiwis in Stachelbeergrösse.

Maracuja: eine häufig angebotene Art der Passionsfrucht. Die intensiv aromatische, schrumpelige Kugel ist der ideale Snack für zwischendurch: halbieren, den Saft samt Kernen auslöffeln und dabei munter werden. Passionsfrüchte enthalten unter anderem viel Vitamin C und Betakarotin, zudem ist ihr Eisengehalt sehr hoch. Bemerkenswert ist darüber hinaus der Gehalt an Niacin. Es unterstützt die Funktion des Nervensystems und soll Müdigkeit und Erschöpfung vertreiben.

Kumquat: Sie sieht nicht nur aus wie eine kleine Orange, sie wird umgangssprachlich auch als Zwergorange bezeichnet Entgegen ihrer Ähnlichkeit gehört die Kumquat jedoch nicht zu den Zitrusfrüchten und trotz des leicht säuerlich-würzigen Geschmacks hat die Frucht einen höheren Anteil an Zucker als etwa die Orange. Die Schale wird mitgegessen. Relativ reich vertreten ist der Mineralstoff Kalzium, der günstige Effekte für Knochen und Zähne besitzt.

Physalis: auch Kapstachelbeeren genannt. Sie gehören wie Tomaten und Kartoffeln zu den Nachtschattengewächsen und sind mit ihren papierdünnen Blütenkelchen und den leuchtend orangefarbenen Beeren eine aparte Garnitur auf Käseplatten oder im Fruchtsalat. Die Früchte werden übrigens auch hierzulande angebaut. Erntezeit ist bis etwa Oktober.

Mango: Eine richtig reife Mango vergeht fast wie Butter im Mund. Der Geschmack ist herbsüss und sie wird dank ihrer Vielseitigkeit nicht nur für Süssspeisen, sondern auch für salzige

Sharon: eine Neuzüchtung der aus Japan und China stammenden Kaki. Die Sharon ist samenlos, kann mit Schale verzehrt werden und schmeckt süsser und intensiver als die Ursprungsfrucht. Man kann sie – wie viele exotische Früchte – bei Zimmertemperatur nachreifen lassen. Die Frucht hat einen hohen Gehalt des Provitamins A, er ist mit jenem von Karotten vergleichbar. Die Früchte sind bekömmlich und leicht verdaulich.

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Die Zeit zwischen den Jahren

DIE WEIHNACHTSZEIT BRINGT NICHT NUR HEKTIK UND STRAHLENDE KINDERGESICHTER, SIE IST AUCH GEPRÄGT VON URALTEN BRÄUCHEN – ÜBER LEBEN SPENDENDE LICHTER, TANNENNADELN ZÄHLENDE HEXEN UND WOHLDUFTENDE HARZE.

Text: MARGRET MADEJSKY

SIE TRAGEN geheimnisvolle Namen wie etwa Frei-, Los-, Rauch-, Rauh- oder Schweignächte und immer noch haftet ihnen allerlei Aberglaube an. Gemeint sind jene zwölf Nächte zwischen Weihnachten und Heiligdreikönig, dem neuen (25. Dezember) und dem alten Geburtstag Christi (6. Januar). Genau genommen handelt es sich um die Differenz zwischen dem Mondjahr mit 354 Tagen und dem Sonnenjahr mit 365 Tagen, weshalb man auch von der «Zeit zwischen den Jahren» spricht. Wie zu jedem Wendepunkt im Jahreslauf ranken sich auch um die Wintersonnenwende sowie um die darauffolgenden Nächte einige heilsame und schützende Bräuche.

KERZEN FÜR DIE SONNE. Ob Adventskranz, Christbaum, Mistelzweig über der Tür, Fliegenpilz aus Marzipan oder das Töpfchen mit Glücksklee, bei unseren Weihnachtsbräuchen handelt es sich meist um Relikte aus uralter Zeit, deren heidnische Wurzeln Jahrtausende zurückreichen. Was für den heutigen Menschen Weihnachten ist, war für die alten Germanen noch das Julfest (Jul = Rad) und in der römischen Antike feierte man Sol invictus, die Wiedergeburt der unbesiegbaren Sonne. Alle Winterbräuche haben stets mit der Sonne zu tun, die das Leben auf der Erde erst möglich macht. Überreste der Sonnenverehrung sind heute noch der kerzengeschmückte Weihnachtsbaum oder der Adventskranz mit den vier Lichtern, welche die Jahreszeiten darstellen. Ursprünglich sollten die irdischen Flammen die Sonne in der längsten Nacht des Jahres anfeuern, daher entzündet man vielerorts Wintersonnwendfeuer.

DEM WINTER TROTZEN. Ab der Wintersonnenwende am 21. Dezember werden die Tage wieder länger und mit der Sonne, die unserem Planeten Licht und Lebenswärme spendet, kehrt bald die irdische Fruchtbarkeit zurück. Aber zwischen

den Jahren hat der Winter gerade erst begonnen. Nach alter Vorstellung ziehen sich die Vegetationsgeister in dieser Zeit in die immergrünen P anzen zurück. Eben weil sie wie die Sonne den todbringenden Winterkräften trotzen, kommt den Immergrünen besondere Bedeutung zu. Einerseits windet man Kränze aus ihnen, welche das Jahresrad und den Kreislauf der Natur darstellen. Andererseits ist es üblich, dass man die Häuser mit Zweigen schmückt. Der grüne Schmuck sollte magischen Schutz bieten: Dem Aberglauben zufolge fallen Hexen beim Anblick der vielen Blätter oder Nadeln in Zählzwang. So verbringen sie die lange Winternacht damit, Buchsbaumblätter oder Tannennadeln zu zählen und können keinen Schaden anrichten. Jedoch war mit der Hexe weniger das buckelige alte Weib aus der Märchenwelt gemeint, sondern sie verkörperte vielmehr als «Grossmutter des Winters» das todbringende Prinzip, das allein vor dem Grün des Lebens Halt macht.

Schliesslich dienten immergrüne Zweige einst auch als heidnische Lebensruten. Speziell die Nikolausrute, die meist aus Buchs besteht, ist eine solche Lebensrute. Den Kindern erzählt man, dass der Nikolaus kommt, um die guten Kinder zu belohnen und die bösen zu bestrafen. Einst war es aber der als Winterdämon verkleidete Sippenälteste, der mit einem grünen Zweig alle Sippenmitglieder berührte, um die Vegetationskraft zu übertragen. In Schweden fordert man auf ähnliche Weise Julgeschenke ein: Der symbolische Schlag mit der Rute überträgt die Vitalkräfte der Natur und derjenige, der mit dem Segenszweig berührt wurde, bedankt sich mit einem Geschenk.

Bei den Germanen herrschte noch die Vorstellung, dass während der Winterstürme der Gott Odin mit seinem Heer über den Himmel jage. Wenn Odins achtbeiniges Ross vor Wildheit schäumte, dann tropfte zuweilen etwas Schaum auf die Erde, und neun Monate später entspross an dieser Stelle der Fliegenpilz. Einerseits verkörpert er heute den Giftpilz schlechthin, obwohl er nur mässig giftig ist. Andererseits gedeiht er in von

BRAUCHTUM / Irdische Flammen sollen die Sonne in der längsten Nacht des Jahres anfeuern. Schutz für Haus und Mensch: Kränze aus immergrünen Pfl anzen.
«HEXEN

KOMMEN IN ZÄHLZWANG UND VERBRINGEN DIE WINTERNÄCHTE DAMIT, TANNENNADELN ZU ZÄHLEN.»

Zwergen bevölkerten Märchenlandschaften und ndet sich als Glückspilz zum Jahreswechsel in unzähligen Auslagen. Dies geht darauf zurück, dass der Fliegenpilz einst heilig war und von den nordischen Schamanen gebraucht wurde, um Eingang in die Geisterwelten zu nden. Heute gebraucht man Agaricus, den Fliegenpilz, fast nur noch homöopathisch, wo er sich bewährt, wenn man Gelassenheit benötigt (zum Beispiel als spagyrische Tropfen «P-sta spag. Peka Tropfen» von Pekana).

Ganz gegen den Sinn der übrigen Natur, die in todesähnlichem Schlaf harrt, fruchtet die Mistel im Winter. Diese Besonderheit hebt sie unter allen heimischen Gewächsen hervor. Für die keltischen Priester, die Druiden, war sie daher eines der vier heiligen Sonnensymbole und galt als Allheilmittel für Mensch und Tier. Der natürliche Kreuzwuchs ihrer Zweige verlieh der Mistel zudem Dämonen abwehrende Kräfte sowie den Beinamen Drudenfuss. Hinter dem Brauch, Misteln über die Türen zu hängen, verbirgt sich aber auch ein Fruchtbarkeitskult, der im alten Babylon wurzelt: Damals verehrten die Frauen eine Göttin namens Melitta. Wenn sie zum Dienst für die Göttin bereit waren, begaben sie sich in den Tempel und setzten sich unter einen Mistelzweig, bis sie zur Tempelprostitution aufgefordert wurden. Daher heisst es im Volksmund, man(n) dürfe jede Frau küssen, die man unter einem Mistelzweig antrifft.

BELIEBTES ORAKELN. Untrennbar mit dem Winterbrauchtum verknüpft ist das Orakeln. Unzählige Menschen halten in der Übergangszeit inne, resümieren und stellen sich Fragen wie: Was wird das neue Jahr bringen? Die Raunächte sind eine gute Zeit, um den Geist auf die Zukunft auszurichten. Für die Älteren beginnt die Orakelzeit bereits am Barbaratag (4. Dezember), an dem man Obstbaumzweige schneidet und in der warmen Stube in die Vase stellt. Meist beginnen die Zweige in der Weihnacht zu blühen. Doch das Blütenwunder in der «Mutternacht des neuen Lebens» dient zugleich als Ernteorakel: Je nachdem wie viele Blüten sich öffnen, so wird die Ernte im entsprechenden Monat des nächsten Jahres ausfallen. Dem Aberglauben zufolge werden sogar die Träume wahr, die man zwischen den Jahren hat. Die beliebteste Orakeltechnik bleibt aber das Bleigiessen: Blei wird in einem Löffel über einer Flamme erhitzt und sobald es üssig ist, in eine Wasserschüssel gegossen. Aus den Formen, die sich ergeben, lassen sich Rückschlüsse auf die Ereignisse des kommenden Jahres ziehen. (Interessanterweise untersteht das Blei der Planetenkraft des Saturns, der das Sternzeichen Steinbock regiert, in das die Sonne ab der Wintersonnenwende eintritt. Saturn steht unter anderem für den Rückzug und die Innenschau, was sich im Bleigiessen widerspiegelt.)

Leserangebot

Bestellen Sie das Buch «Heilmittel der Sonne» von Margret Madejsky und Olaf Rippe zum Vorzugspreis von Fr. 26.30 statt 32.90 (inkl. Versand) beim AT Verlag, Bahnhofstrasse 41, 5000 Aarau, Telefon 058 200 44 10, oder www.at-verlag.ch und geben Sie beim Gutscheincode den Vermerk «Sonne» ein. Das Angebot ist gültig bis 31. Januar 2016.

RÄUCHERN FÜR DIE SEELE. Der wichtigste Winterbrauch ist jedoch das Räuchern, das in den Alpenländern vor allem in der Hauptrauchnacht zu Heiligdreikönig praktiziert wird. Meist trägt der Älteste eine Eisenpfanne mit glühenden Kohlen und heimischem Räucherwerk wie Wacholder durch Haus und Stall. In katholischen Gegenden geht der Pfarrer, ein Räuchergefäss mit Weihrauch schwenkend, von Haus zu Haus. Der christlichen Legende zufolge kamen einst drei Magier aus dem Morgenland und brachten der Lichtgeburt Christi ihre Geschenke dar: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Aufgrund seiner Farbe und seines Glanzes galt das Gold in den alten Kulturen als Attribut der Sonnengötter. Die im frischen Zustand goldgelben Harze sind dagegen Lichtwirkstoffe der Bäume. Den heidnischen Völkern dienten sie noch als Räucheropfer an die Götter und Geister. Heute spendet ihr wohlriechender Rauch Seelenbalsam und ist wichtiger Bestandteil von Übergangsritualen rund um Geburt, Tod oder eben auch zum Jahreswechsel.

Zusammenfassend kann man sagen, dass alle Gaben der winterlichen Natur der Sonne unterstehen. In der Langlebigkeit der Immergrünen wie Buchs, Eibe, Tanne, Wacholder oder auch der Mistel erkannten die Alten noch eine Urverwandtschaft zu dem Leben spendenden Himmelskörper und deren weitreichende Heilkräfte: In homöopathischer Verdünnung kann Agaricus, der Fliegenpilz, Ängste lindern. In Form von Injektionskuren mit speziell aufbereiteten Mistelextrakten lässt

sich das Immunsystem stärken und die Lebensqualität Krebskranker verbessern. Aus Eiben werden heute Chemotherapeutika für Krebs hergestellt. Wacholderbeeren regen die Nierenfunktion an. Mit Harzen, den Wundsekreten der Bäume, heilen auch unsere Wunden besser. Arzneilich gebraucht lassen sich mit Weihrauch und Myrrhe chronische Entzündungen etwa bei Reizdarm sowie Autoimmunerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Rheuma lindern.

Es lohnt sich also, nicht nur den heilsamen Sonnenrhythmen im Jahreslauf zu folgen, sondern auch die sonnenhaften Naturheilmittel kennenzulernen und sie für sich zu nutzen. ◆

«DEM ABERGLAUBEN ZUFOLGE WERDEN SOGAR DIE TRÄUME WAHR, DIE MAN ZWISCHEN DEN JAHREN HAT.»

Die Autorin

Margret Madejski (1966) ist Heilpraktikerin, Buchautorin und Seminar leiterin mit Schwerpunkt Naturheilkunde für Frauen. Zusammen mit dem Heilpraktiker Olaf Rippe hat sie das Buch «Heilmittel der Sonne» (siehe Leserangebot) geschrieben. Dieses Buch ist den wohltuenden Kräften der Sonne gewidmet, dem Licht, der Wärme und den heilsamen Rhythmen, die sie uns vermittelt.

Schon vergessen, was Sie gelesen haben?
Demenz kann jeden treffen.

AB IN DEN SCHNEE

ANZAHL

Die Schweiz ist ein Wintersportland. Hunderte von verschiedenen Transportbahnen bringen nicht nur im Sommer Wanderer in die Höhe, sondern im Winter Ski- und Snowboardbegeisterte bequem an den Start oder an den Ausgangspunkt für Ski- und Schneeschuhtouren. Auch wenn die Branche im Moment unter dem Eurokurs und im Vergleich zum Ausland hohen Preisen leidet – bestehende Transportanlagen werden weiter optimiert und neue Pisten für Wintersportler erschlossen.

UND ART DER LIFTANLAGEN

Ende 2014 waren in der Schweiz total 2452 eidgenössisch oder kantonal bewilligte Liftanlagen in Betrieb. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Abnahme von insgesamt 18 Anlagen. Dieser Rückgang kommt daher, weil veraltete Schlepp- und Kleinskilifte durch schnellere Sessel- und Kabinenlifte ersetzt wurden, die gleichzeitig auch mehr Transportkapazität bieten. Konkret: 2014 wurde nur in Grimentz eine neu gebaute Pendelbahn in Betrieb genommen. Sieben weitere Bahnen wurden umgebaut oder erneuert, das heisst, sie erschliessen keine neuen Gebiete, sondern ersetzen bestehende Anlagen.

Standseilbahnen

Pendelbahnen

Kabinenumlaufbahnen

Sesselbahnen

Kleinseilbahnen

Schlepplifte

Kleinskilifte (tiefe Seilführung, Kinderlifte)

Förderbänder

REGIONALE VERTEILUNG

Wenn es um die Anzahl Transportanlagen geht, führt der Kanton Wallis mit 572 Anlagen die Rangliste an, gefolgt von Graubünden (510) und Bern (403).

Die Verteilung der verschiedenen Anlagentypen ist regional sehr unterschiedlich. Vergleichsweise viele Standseilbahnen (zum Beispiel die Niesenbahn) befinden sich im Kanton Bern, nämlich 15 von schweizweit 52.

Bei den Kleinseilbahnen, die häufig auch für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden, ist hingegen eine Häufung in der Zentralschweiz auszumachen. Dort finden sich 92 von 232 Kleinseilbahnen. Bei den Sesselbahnen sind der Kanton Graubünden (102) und das Wallis (98) zu finden.

MEHR PLATZ FÜR WENIGER MENSCHEN

Ohne Kunstschnee ist heute kein Wintertourismus möglich. Beschneite Pisten erlauben es, die Saison voraussagbar zu beginnen und sie auch zu verlängern. Zudem garantieren sie Schnee auch in Lagen, die nicht besonders schnee sicher sind. In der Schweiz gibt es rund 238 Quadratkilometer präparierte Pisten. Rund die Hälfte davon wird technisch beschneit. Damit liegt die Schweiz verglichen mit anderen Alpenländern im Mittelfeld. In der Saison 2014/15 wurden rund sieben Prozent mehr Pisten beschneit als in der Vorsaison.

WO DIE SCHNEEKANONEN DRÖHNEN

Im Winter 2014/15 verzeichneten die Schweizer Skigebiete 22,6 Millionen sogenannte Ersteintritte. Diese werden wie folgt definiert: Wenn ein Gast an einem Skitag zum ersten Mal durch ein Drehkreuz geht, generiert er damit einen Ersteintritt. Jede weitere Beförderung an diesem Tag wird nicht mehr gerechnet. Grundsätzlich ist die Zahl der Ersteintritte in den letzten Jahren rückläufig. Im Durchschnitt sind es Jahr für Jahr zwei Prozent weniger Winter-Ersteintritte; eine Entwicklung, die den Bergbahnen und der Tourismusbranche Sorgen macht. In Frankreich und Österreich mit je über 50 Millionen Ersteintritten ist die Zahl seit Jahren stabil, in Deutschland (mit rund 15 Millionen Ersteintritten der kleinste Markt) ist sie steigend. Nur die Schweiz weist eine negative Entwicklung auf.

BAHNREKORDE IN DER SCHWEIZ

● Die höchst gelegene Seilbahnstation befindet sich auf 3820 Meter auf dem kleinen Matterhorn. Mit dem nahe gelegenen Gletscherskilift gelangt man sogar auf 3899 Meter.

● 180 Personen finden auf den zwei Etagen der grössten Seilbahnkabine der Schweiz Platz. Sie fährt von Samnaun auf die Alp Trider.

● Mit 105 Metern ist die Standseilbahn Marzili-Bern die kürzeste Seilbahn der Schweiz.

● Die längste Treppe der Welt ist mit 11674 Stufen und einer Höhen differenz von 1642 Metern die Fluchttreppe der Standseilbahn Mülenen-Niesen Kulm.

● Mit einer Steigung von bis zu 106 Prozent ist die Gelmerbahn die steilste Standseilbahn Europas.

LICHT INS DUNKEL

EIN GUT GEPLANTES BELEUCHTUNGSKONZEPT FÜR DIE EIGENEN VIER WÄNDE SORGT FÜR WOHLBEFINDEN – UND SCHONT GELDBEUTEL UND RESSOURCEN.

Text: GUNDULA MADELEINE TEGTMEYER

Buchtipps

Der blaue Tiger

Das erste Kinderbuch des französischen Romanautors Nicolas Barreau erzählt die wundersame Geschichte von Héloise, einem kleinen Mädchen und ihrem gezeichneten Tiger, der auf wundersame Weise plötzlich lebendig wird und sie auf eine abenteuerliche Reise in die Lüfte mitnimmt. Illustriert hat die Geschichte für Kinder ab fünf Jahren und Erwachsene die preisgekrönte italienische Illustratorin Simona Mulazzani. Ein bezauberndes Buch über Freundschaft und Macht für kalte Winterabende und für Menschen ab fünf Jahre.

+ Fr. 23.–, Thiele Verlag

Die Apps

iSki Swiss – für Schneehasen

Fröhliche Weihnachten überall

Das Buch ist eine reichhaltige Sammlung von Geschichten, Liedern, Anekdoten, Rezepten, Bräuchen rund um die Advents- und Weihnachtszeit. Ein reichhaltiges Weihnachtspanorama, das bekannte und weniger bekannte Traditionen vermittelt und anregt, das Christenfest wieder einmal etwas genauer zu betrachten, und vielleicht für etwas mehr Stille und Musik statt Stress und Lärm sorgt. Nur schon das Anschauen der kitschig-schönen Illustrationen im nostalgisch-viktorianischen Stil nimmt Tempo aus der vorweihnachtlichen Hektik.

+ Fr. 35.90, Thiele Verlag

Die App liefert umfassende und aktuelle Informationen zu unzähligen Schweizer Skigebieten und all ihren Angeboten von der Bergbahn über die Skivermietung bis zur Hotelreservation. Dazu Bilder von Livecams der Wetterstationen sowie Routenplaner. Auch andere Destinationen wie Österreich, Deutschland oder Italien haben Hersteller in ihrem App-Sortiment.

+ Gratis im iTunes App Store und bei Google Play

Türkei vegetarisch

Nach dem traditionellen Fondue Chinoise, dem Chateaubriand und den unzähligen Weihnachts-Guetzli gelüstet es einen vielleicht nach ganz anderer Kost. Das Kochbuch des Ehepaars Tançgil zeigt die ganze Pracht der türkischen Küche – und das ganz ohne Kebap und Köfte. Es sind Rezepte, die alle kulinarischen Einflüsse des Orients vereinen. Das Buch ist sehr übersichtlich gegliedert, ordnet die Rezepte nach Jahreszeiten und Kategorien. Ein Glossar erklärt die speziellen Zutaten und gibt auch immer Alternativen an, falls ein bestimmtes Lebensmittel nicht erhältlich ist.

+ Fr. 48.90, Brandstätter Verlag

Ausflugsziele.ch – für

Stubenhocker

Bevor einem der Hochnebeldeckel vollends aufs Gemüt schlägt, heisst es rausgehen. Raus an die frische Luft oder auch einfach raus für einen Tapetenwechsel. Die App hat unzählige Aus ugstipps bereit, vom Schlittel- und Fonduespass über das Thermalbad bis zum Museumsbesuch, und versorgt den Benutzer mit allen notwendigen Informationen. + Gratis im iTunes App Store und bei Google Play

Schneeflocken frei – für Träumer

Eine reine Spielerei und ein ziemlicher Akku-Räuber ist die App, die den Schnee aufs Android-Handy bringt. Man kann damit Schnee ocken in verschiedenen Grössen und Formen über den Bildschirm rieseln lassen und mit Wischbewegungen die Flugrichtung der Flöckchen beein ussen. Lustig, hübsch anzuschauen und «schneesicher», mehr nicht.

+ Gratis bei Google Play

Film

Wasser, Eis und Schnee

Drei einzelne Reportagen widmen sich dem Element Wasser als dem üssigen Lebenselixier, der eisigen Naturgewalt und der ockigen Naturschönheit. Ein Panoptikum, das von ge uteten Dörfern, Menschen in Gletscherspalten, einer Eishalle mitten in der Wüste, unwilligen Rentieren im Schnee, genossenschaftlich organisierten Glaceverkäufern und umtriebigen Geschäftsleuten erzählt. + Fr. 39.90 www.tvnzzshop.ch

Link-Liste

www.gps-tracks.com

Ob mit den Schneeschuhen, zu Fuss, dem Velo oder auf Skis, die Website bietet Outdoor-Menschen Hilfe bei der Planung von Touren. Praktische Suchfunktionen, die es erlauben, Routen nach Schwierigkeit, Zeitbedarf, Popularität, Auf- und Abstiegshöhenmetern zu suchen. Auf den ersten Blick ist zudem ersichtlich, wie weit eine Tour ist und wie viele Höhenmeter zurückgelegt werden müssen. Mit einem Klick bekommt man Wettervorhersagen für das Gebiet und Fotos sorgen schon einmal für Vorfreude.

www.naturzentrum glarnerland.ch

Das Glarnerland ist nicht nur bekannt für den traditionsreichen Schabziger und die süssen Glarner Pasteten, sondern auch für steile Auf- und ebensolche Abstiege. Im Winter kann man die beliebte Wanderregion auch einmal nur virtuell besuchen: Das Glarner Naturlexikon bietet Spannendes und Lehrreiches vom Bartgeier bis zum Ziegenmelker, einem kleinen hübschen Vögelchen, dessen Lebensraum stark bedroht ist. Überdies findet man Ausflugstipps in verschiedene Museen.

www.swisstherme.ch

Wohltuende Saunawärme und anregendes Thermalwasser – schon wird aus einem grauen Wintertag ein urgemütlicher Wellnesstag. Auf Swisstherme findet man ein Verzeichnis Schweizer Thermal-, Erlebnis- und Wellnessbäder und wird dann direkt auf die Website der entsprechenden Orte weitergeleitet. Praktisch: Man kann nach Regionen suchen.

www.swisswebcams.ch

Sitzt man daheim wieder einmal in der Nebelsuppe, kann ein virtueller Blick in Richtung des stahlblauen Himmels und der Sonne entweder etwas Licht ins Dunkel bringen, oder aber natürlich auch den Frust über das schlechte Wetter vergrössern. Dann empfiehlt sich, auf der Website von Swisswebcams «Leidensgenossen» ausfindig zu machen. Die Website hat Zugang zu über 2000 Webcams in der ganzen Schweiz. So findet jeder das seiner Gemütslage entsprechende Wetter.

Sinnvoll Schenken

Geschenke sind aus unserem Leben nicht wegzudenken. Der Austausch von Gaben formt ein soziales Netz aus Geben und Nehmen, das uns auf Dauer zusammenhält. Ein durchdachtes Geschenk zeigt: «Du bist mir wichtig.»

Text: GUNDULA MADELEINE TEGTMEYER

Ich wünsche

mir

Laserschwert

Drohne Händy

Autos, schrill-bunte Zauberfeen, Barbiezubehör, Lego- und Playmobil-Baukästen, Plüschtiere für eine ganze Arche Noah, Bastelsets, Computer- und Gesellschaftsspiele: Die Menge an Spielsachen in den Regalen macht nicht nur Kinder beinahe närrisch. Auch Eltern, Tanten, Onkel, Gotten, Göttis, Oma und Opa können leicht etwas irr werden, wenn sie dem überbordenden Angebot in den Spielzeugabteilungen gegenüberstehen. Besonders zur Weihnachtszeit. Man möchte den Kindern eine Freude bereiten, etwas kaufen. Doch wie ndet man etwas sogenannt Sinnvolles? Und wie kann man sich der ganzen Materialschlacht entziehen? ***

Brief ans Christkind. Bei der Frage nach dem quantitativen Angebot von Spielsachen im Kinderzimmer ist die Antwort einfach: weniger ist mehr. Denn über utet mit Reizen, bietet neues Spielzeug Kindern oft nur ein kurzes Glück. Sie lassen sich schnell ablenken, wechseln von einer Sache zur nächsten. Fachleute raten daher, nur wenige Spielsachen anzubieten, die das Kind allerdings dazu anregen sollen, sich über einen längeren Zeitraum in ein Spiel zu vertiefen. Wer sinnvoll schenken möchte, sollte sich also nicht vom riesigen Angebot voreilig verführen lassen, sondern sich vor dem Gang ins Warenhaus genügend Zeit nehmen und das Kind vorher beim Spiel gut beobachten. Womit

beschäftigt es sich aktuell? In welcher Entwicklungsstufe ist es? Welche Anregungen braucht es?

Stimmt das Angebot, entwickeln Kinder kreativ neue Spielmöglichkeiten aus dem Fundus, den sie haben. Je nach Alter des Kindes können bereits vorhandene Spielsachen sinnvoll ergänzt werden wie etwa ein neues Kleid für die Puppe oder weitere Bauteile. Ein gemeinsam geschriebener Brief an das Christkind bietet Eltern eine schöne Gelegenheit, Einblicke in die Bedürfnisse und Sehnsüchte ihrer Kinder zu gewinnen. Auch wenn dies freilich kein Kind auf den Wunschzettel schreibt: «Zeit ist eines der wichtigsten Geschenke an Kinder und Enkel», erklärt die Kinderpsychologin Andrea Mohapp der Grazer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde. Zeit, um beispielsweise zusammen zu spielen. Für den weihnachtlichen Gabentisch empfehlen sie vor allem Gesellschaftsspiele. «Spiele sind ein gutes Training sozialer Kompetenzen wie das Lernen zu warten, das Beobachten von Emotionen und Gesichtszügen, sich an Spielregeln zu halten und verlieren zu lernen.» Zudem stärke das gemeinsam mit Eltern und Grosseltern erlebte Spiel den familiären Zusammenhalt.

***

Zusammen spielen. Auch für Andrea Mohapp ist klar, zu viele Geschenke unter dem Christbaum sind eine Überforderung – vor allem für kleinere Kinder.

Stattdessen rät sie, dass mehrere Verwandte gemeinsam ein grösseres Geschenk kaufen sollten. So lassen sich überdies auch kostspieligere Wünsche wie ein Puppenhaus, eine Modelleisenbahn oder die Autorennbahn realisieren. Und auch hier gilt: Die Erwachsenen sollen sich Zeit nehmen, um das neue Spielzeug gemeinsam mit den Kindern aufzubauen und auch um mit ihnen zu spielen.

Die Losung «weniger ist mehr» gilt nicht, wenn es um Bücher geht. Das heisst freilich nicht, dass man dem Kind zu Weihnachten stapelweise Bücher schenken soll, doch Lesen fördert nachhaltig die Entwicklung und regt an. «Kinder lernen beim Lesen, wie Figuren in einer Geschichte Probleme lösen, mit sozialen Kon ikten und mit Ängsten umgehen», erläutert Mohapp. «Nehmen Sie sich als Erwachsener die Zeit, mit den Kindern über die Geschichten zu reden, damit das Gelesene auch aufgearbeitet werden kann.» Lernbücher wie «Tiere auf dem Bauernhof» oder «Erklär mir ein Museum» können mit einem Aus ug zu einem Bauernhof oder ins Museum ergänzt werden. Auf diese Weise wird das Gelesene ideal mit realen Eindrücken und Erlebnissen verbunden.

***

Vor dem Kauf testen. Etwas Gebrauchtes zu verschenken, emp nden wohl die meisten Leute als unschicklich. Nichtsdestotrotz sind Tauschbörsen eine sinnvolle Plattform, um gut erhaltenes Spielzeug weiterzugeben und neue Spielsachen preisgünstig zu erwerben. Den Trend zur Mehrfachnutzung haben auch Spielzeugbibliotheken längst erkannt. Bereits 1972 wurde die erste Ludothek in der Schweiz gegründet. Fünf Jahre später waren es landesweit bereits 37. Zu jener Zeit war der Slogan «Jute statt Plastik» sehr populär. Für Monika Hochreutener, Mit-

arbeiterin in der Ludothek Winterthur, ist klar: «Der damalige Gedanke der Nachhaltigkeit war so etwas wie der Startschuss für unsere Ludothek.»

Ludotheken bieten zudem eine gute Gelegenheit, ein Spiel auszuprobieren, bevor man es selbst kauft. «Die Kundschaft zieht sich durch alle Bevölkerungs- und Einkommensschichten», sagt Monika Hochreutner. Neben dem nanziellen und nachhaltigen Aspekt führt sie auch ein erzieherisches Argument an: «Kinder müssen lernen, Sorge zu fremden Sachen zu tragen und sich von Liebgewonnenem wieder zu trennen.» Wer keine Ludothek in seiner Nähe hat, ndet auch im Internet Spielzeugvermieter. Das Prinzip «Tauschen, Teilen, Leihen» schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch Umwelt und Ressourcen. Weshalb also nicht eine Jahreskarte für die Ludothek und/oder die Bibliothek schenken?

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Götti eines Huhns. In einer stark konsumorientierten Welt wird es immer schwieriger, sinnvoll und mit gutem Gewissen zu schenken. Eine alternative Geschenkidee könnte auch eine Kinder-Patenschaft über Caritas oder die Unicef sein; das Geld wird je nach Projekt für lebenswichtige Impfungen, Bildung oder Nahrung verwendet.

Viele Entwicklungs- und Umweltorganisationen bieten ganz unterschiedliche Patenschaftsmodelle an: Sogenannte Naturinvest-Geschenke, in Form einer Tier- oder Baumpatenschaft, setzen neue Akzente. Sie verschieben die Blickrichtung und bringen vielleicht auch eine emotionale Seite zum Schwingen. So hat Nachhaltigkeit auch dort eine Chance, wo sich rationale Argumente schwertun. Ein nachhaltiges Geschenk kann geschickt Ökologie, Ökonomie sowie soziale Aspekte miteinander verbinden und Kinder für Umwelt-

Für Aline und Lotti

themen sensibilisieren. «Eine Tierpatenschaft ist für ein Kind, das keine Möglichkeit hat, ein eigenes Tier zu halten, eine wunderbare Gelegenheit, dennoch einen Bezug zu einem Tier aufzubauen», erläutert Nicole Egloff von Pro Specie Rara. Ob Engadinerschaf, Wollschwein, Appenzeller Barthuhn oder Hinterwälder Rind, viele der durch Pro Specie Rara vertretenen Tiere sind nur noch selten anzutreffen. Eine Patenschaft unterstützt die Erhaltung dieser bedrohten Nutztierrassen. «Wir versuchen, ein Tier möglichst in der Nähe des Beschenkten zu nden, damit das Kind sein Patentier auch besuchen kann.»

Wer sich für eine Baumpatenschaft über Forest nance entscheidet, unterstützt nicht nur den Kampf gegen die Rodung der Regenwälder, man kann auch in einen Geschenkbaum investieren und bekommt sogar etwas zurück. Der Baum wird gep anzt und 25 Jahre lang gep egt. Ein Teil des Verkaufserlöses wird nach Ablauf der 25 Jahre an den Investor ausbezahlt. «Tue Gutes und verdiene daran», dieses Prinzip liegt auch der Idee des Baum-Sparvertrags zugrunde, bei dem man in ökologische Nutzholzaufforstung investiert und an den Gewinnen beteiligt ist. ***

Nicht auf die Schnelle. Ob für ein Kind oder für einen Erwachsenen, ein passendes Geschenk ndet man selten auf die Schnelle auf dem Nachhauseweg, und schon gar nicht am letzten Tag vor Weihnachten. Es lohnt sich, sich frühzeitig Gedanken zu machen und auch nachzufragen, denn so liegt letztlich etwas unter dem Weihnachtsbaum, das lang Freude bereitet – und somit auch nachhaltig ist. ◆

+ Surftipps www.natuerlich-online.ch/surftipps

Für Moritz

Kinder nachhaltig

beschenken – so gehts

★ Je einfacher ein Spielzeug ist, desto mehr Möglichkeiten bietet es, die Fantasie des Kindes anzuregen.

★ Werten Sie den Spielzeugwunsch Ihres Kindes nicht ab. Erklären Sie Ihrem Kind stattdessen die Gründe, warum Sie etwas anderes vorziehen. Umgekehrt gilt aber auch: Lassen Sie Ihr Kind bei der Auswahl mitbestimmen.

★ Achten Sie auf Qualität.

★ Geben Sie Holzspielzeug den Vorzug, am besten unlackiert.

★ Je nach Alter des Kindes können bereits vorhandene Spielsachen sinnvoll ergänzt werden.

★ Vermeiden Sie elektronisches Spielzeug oder Spielzeug mit Batterien, insbesondere für kleine Kinder.

★ Kaufen Sie kein Spielzeug, das chemisch oder parfümiert riecht oder sich unangenehm anfühlt. Parfümierte Spielsachen können schwere und mitunter unheilbare Allergien auslösen.

★ Waschen Sie jedes neue Spielzeug.

★ Lego und Duplo sind empfehlenswert, da sie keine Weichmacher enthalten.

★ Packen Sie neues Spielzeug aus und lassen Sie es im Freien ausdünsten.

★ Achten Sie auf das GS-Zeichen. Unabhängige Stellen prüfen die Spielwaren und überwachen die Produktion.

★ Sehr empfehlenswert ist das Label «spiel gut», ein unabhängiger Verein, der schadstofffreies, wert- und sinnvolles Spielzeug auszeichnet. Unabhängige Stellen prüfen die Spielwaren und überwachen auch deren Produktion.

Frauenseminar mit Naturmagierin

Ein Inspirationsseminar, das vom Entdecken und Stärken der eigenen Urkraft sowie dem Eintauchen in die feinstoffl iche Welt der Natur handelt. Über Tierboten, Ahnen, Intuition und andere mystische Themen wird Wissen weitergegeben und aktiv erarbeitet. Der erste Teil dieses Frauenseminars beginnt im März und wird von einer geerdeten Naturmagierin angeboten. Als Vermittlerin zwischen den Welten wird Maja Alrauna unter anderem für Hausräucherungen und Geburtsbegleitung gerufen.

+ Mehr Infos unter Telefon 078 711 72 53, www.alrauna.ch

Wüstentrekking

–ein Erlebnis wie aus 1001 Nacht

Wenn das Reiseunternehmen Trektravel und Sherpa Outdoor zum Wüstentrekking in Marokko einladen, dann ist ein unvergessliches Wandererlebnis am Rande der Sahara garantiert. Die Reise dauert vom 1. bis 15. Februar 2016 und ist zudem mit Aufenthalten in Marra kesch, Aït-Ben-Haddou, Ouarzazate und Riad gekrönt.

Die Anzahl Teilnehmer ist beschränkt. Preis inklusive Flug, Hotels, Vollpension, alle Transfers, Trekking: Fr. 2780.–.

+ Mehr Infos und Anmeldung unter info@trektravel oder in den Sherpa Outdoor- Filialen.

Eidg. dipl. Naturheilpraktiker/-in: ein Beruf mit Zukunft

Naturheilkunde liegt im Trend – das zeigt die Einführung eines eidgenössisch anerkannten Diploms für Naturheilpraktiker/-innen. Die Ausbildung an der HWS Huber Widemann Schule bereitet gezielt auf die Höhere Fachprüfung vor.

Die Studierenden können zwischen der 3-jährigen Vollzeit- und der 4- bis 5-jährigen Teilzeitausbildung wählen.

● Drei Fachrichtungen

Klassische Homöopathie, Traditionelle Europäische Naturheilkunde TEN oder Traditionelle Chinesische Medizin TCM.

● Eidgenössische Berufsanerkennung

Der Erwerb des HWS-Diploms ist die ideale Vorbereitung auf die neu geschaffene Höhere Fachprüfung, die zu einem in der ganzen Schweiz anerkannten Abschluss führt.

● Langjährige Erfahrung

An der HWS Akademie für Naturheilkunde bereiten Fachleute aus der Praxis seit über 20 Jahren erfolgreich Naturheilprakti kerinnen und Naturheilpraktiker auf ihre künftige Tätig-

keit vor und gewährleisten eine ganzheitliche Ausbildung.

● Kantonale Ausbildungsbeiträge Verschiedene Kantone sprechen Beiträge an die Diplomausbildungen der HWS. Diese reduzieren die Ausbildungskosten um zirka 30 Prozent.

● Nächster Infoabend 21. Januar 2016, 18.00 –19.30 Uhr

● Nächster Studienbeginn 31. August 2016

● Infos unter Telefon +49 (0) 6054-9131-0 www.rosenberg-ayurveda.de

Publireportage

Gesundheit

Buchtipp

Backen mit Olivenöl

Dass Olivenöl nicht nur schmackhaft, sondern der Gesundheit auch sehr zuträglich ist, haben längst unzählige Studien belegt. Das Kochbuch der nach Griechenland ausgewanderten Schweizerin Sonja Roost-Weideli zeigt mit überraschenden Rezepten und schönen Bildern, dass man mit einem milden Olivenöl nicht nur feine salzige Speisen wie Käsemuffins und Spinatkuchen, sondern auch Süsses, zum Beispiel eine Schokoladetorte, backen kann. Sämtliche Rezepte sind ohne Butter. Wo Milchprodukte wie Quark oder Mascarpone gebraucht werden, hat die Autorin auch teilweise eine vegane Alternative auf Lager. Ein Buch, das Lust macht, Olivenöl statt Butter als Backzutat auszuprobieren.

+ Fr. 27.– über www.buchhaus.ch oder www.olivenoel-oliven.ch

Lass dich umarmen

Umarmen Sie doch öfters einmal einen Baum. Das tut nämlich nicht nur der Seele, sondern auch dem Immunsystem gut. Bäume, insbesondere Nadelbäume, geben laufend den Stoff Terpene ab, und dieser regt die sogenannten Killerzellen im menschlichen Organismus an. Diese wiederum sorgen dafür, dass Viren und andere bösartige Zellen effektiv bekämpft werden können. Der österreichische Biologe Clemens Arvay beschreibt diese und andere positive Folgen frischer Waldluft in seinem Buch «Der Biophilia-Effekt»

Hinschauen hilft

«Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.» Das scheint auch zu gelten, wenn es um die Gesundheit geht. Den Beweis hierfür haben dänische Wissenschaftler der Universität Arhus in einer Studie mit 189 Herz-Patienten im frühen Stadium erbracht. Die eine Hälfte bekam Computertomogra e-Aufnahmen mit Kalziumablagerungen in ihren Herzarterien zu Gesicht, die andere nicht. Alle Patienten wurden über den Zusammenhang zwischen verengten Koronararterien und Herz-Risiken aufgeklärt und erhielten Tipps zu einer gesunden Lebensweise. Herzpatienten, die den Zustand ihrer verengten Arterien mit eigenen Augen gesehen hatten, waren viel eher bereit, ihren ungesunden Lebensstil zu ändern und ihre Medikamente zu nehmen, als diejenigen, die hiervon lediglich gehört hatten. (MM/European Society of Cardiology)

Tut dem Magen gut

Der Wiesenkümmel (Carum carvi) ist die Arzneipflanze des Jahres 2016. Er gilt als eines der ältesten Gewürze und hat in der Naturheilkunde eine lange Tradition. Kümmel unterstützt die Magensaftsekretion und die Durchblutung der Magen- und Darmschleimhaut. Überdies wirkt er krampflösend, vertreibt Blähungen und hemmt das Wachstum schädlicher Keime. Äusserlich angewendet hilft Kümmelöl Säuglingen und Kleinkindern bei Bauchbeschwerden. Erwachsene können das Öl auch innerlich – ein bis zwei Tropfen auf eine Tasse Tee – einnehmen. Als Tee zubereitet ist Kümmel milder und in der Wirkung schwächer: ein bis zwei Teelöffel Kümmelfrüchte in einem Mörser etwas zerquetschen. Danach mit einer Tasse heissem Wasser übergiessen und abgedeckt zehn Minuten ziehen lassen. tha

Wärme tanken

IM WINTER SOLLTEN WIR UNSERE NIERENKRAFT STÄRKEN, RÄT DIE CHINESISCHE MEDIZIN. MIT RUHE, WÄRMENDER ERNÄHRUNG UND KÖRPERÜBUNGEN KÖNNEN

WIR GESUND DIE KALTE JAHRESZEIT GENIESSEN.

Text: LIOBA SCHNEEMANN

GEMÄSS DER LEHRE der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt der Mensch als gesund, wenn Yin und Yang ausgeglichen sind. Yin repräsentiert Ruhe und Nacht, das Sammelnde und Weibliche. Yang steht für Aktivität, Tag und Licht, für Zerstreuendes, Männlichkeit und Energie. Der Wechsel von Yin und Yang bestimmt unser Dasein. Wichtig ist die Balance zwischen Aktivität und Ruhe. Wir werden anfälliger für Krankheiten, wenn wir für längere Zeit das natürliche Bedürfnis nach Ruhe (Yin) zugunsten der Aktivität (Yang) missachten.

DAS FUNDAMENT STÄRKEN. «Diese beiden Energiepole kann man mit einer passenden Ernährung und Lebensführung sowie mit Akupunktur, Akupressur, Qi Gong und Tai Chi unterstützen», erklärt Markus Hasler, TCM-Therapeut in Gelterkinden. «Ganz zentral im Ausgleich von Yin und Yang sind die Nieren. Sie sind die Quelle für das Yin und das Yang und geben uns Kraft und Ausdauer, das Fundament unserer Gesundheit und Abwehrkraft.» Nach dem Rhythmus der Natur regiert ab Mitte November das Wasserelement; die zugehörigen Organe sind gemäss der chinesischen Lehre Niere und Blase. «Kalte Wintertage schwächen die Nierenenergie. Das zeigt sich in verschiedenen Symptomen wie Frösteln, kalte Hände und Füsse oder Rückenbeschwerden», ergänzt Hasler. Wer diese Symptome zu lange ignoriert, kann mit der Zeit zusätzlich an Energiemangel, Unruhe und Schlafstörungen leiden. Viele Menschen, darunter viele

junge Leute, geben ihrem Körper nicht ausreichend Zeit zur Regeneration, so Hasler. Die Folgen seien oft Ruhelosigkeit, Depressionen bis zur tiefen Erschöpfung oder gar Burn-out. Auch die durchgehende Verfügbarkeit von Licht trage dazu bei, dass weniger Zeit für Regeneration bleibe.

KRANKHEITEN VORBEUGEN. Nierenschwäche zeigt sich auch bei älteren Menschen und den typischen Beschwerden dieser Altersgruppe. Sie sind in der kalten Jahreszeit besonders anfällig auf Krankheiten, die mit einer schwachen Nierenenergie zusammenhängen. Dazu gehören Gelenkschmerzen, Muskelverspannungen und Schlafstörungen. Naturgemäss wird die Nierenenergie mit zunehmendem Alter schwächer, was sich beispielsweise in Menopause-Beschwerden, sexueller Dysfunktion, Prostata-Erkrankungen, häufigem Wasserlassen oder Infektionen der Harnwege äussert. Nierenkraft ist auch eng verbunden mit der Knochensubstanz. Man sagt in der TCM, dass die Niere die Knochen beherrsche. Herrscht ein Mangel an Nierenenergie, besteht die Gefahr von Osteoporose, chronischen degenerativen Gelenk- und Knochenschmerzen oder Zahnausfall.

WÄRMENDE HÜHNERSUPPE. Jeder kann im Alltag dafür sorgen, dass die Nieren stark sind und die Nierenenergie frei fliessen kann. Neben ausreichend frischer Luft, genügend Ruhe und Entspannung sowie Schlaf ist es ratsam, sich der Jahreszeit entsprechend warm zu kleiden (allenfalls Nierenwärmer tragen).

Zudem sollte man seinen Körper aktiv stärken und bewegen. Bereits wenige, aber

täglich durchgeführte Übungen aus dem Qigong beispielsweise können wie eine Energiedusche wirken (siehe Box). Solche Übungen helfen, dass die Lebensenergie, genannt Qi, sowie das Blut im Organismus wieder freier fliessen können; das Immunsystem wird gestärkt, Herz und Nieren harmonisieren.

Der Weg zur Gesundheit geht zudem durch die Küche. Die chinesische Diätetik empfiehlt, im Winter eher Hagebuttenoder Ingwertee zu trinken als Fruchtsäfte. Diese Tees sind vitaminreich und wärmend. Wärmend wirken Zimt, Ingwer, Nelken oder Koriander, die auch hierzulande in vielen Winterrezepten häufig eingesetzt werden. Saisonale Gemüse wie Zwiebel und Kohl aller Art sowie Lauch, daneben auch Marroni und Hülsenfrüchte, Fisch und Reis werden empfohlen. Dazu gelten Wild- oder Lammfleisch, Hühnersuppe und Entenfleisch als Nierenwärmer. Hühnersuppe gilt auch bei uns als altes Hausrezept bei Erkältung. Mit der Zubereitung eines Suppenhuhns sorgt man zudem dafür, dass eine alte Legehenne nicht einfach auf dem Kompost entsorgt wird, sondern einen letzten Auftritt als wertvolle Mahlzeit hat. Frisch zubereitete Suppen und Eintöpfe aller Art sind ideale Gerichte, um die Nieren zu stärken. Der TCM-Therapeut Markus Hasler: «Am besten fährt man mit saisonalen Nahrungsmitteln und wenn man sich ein wenig an Grossmutters Küche orientiert.»

Eine Annäherung an den Rhythmus der Natur stärkt den Organismus und kann vieles im Leben vereinfachen und/ oder verändern. ◆

Fit mit Selbstmassage

Die Übungen gehören zum sogenannten weichen Qigong. Durch tägliche Praxis werden die Energieleitbahnen durchlässiger sowie die Energie- und Kraftreserven aufgebaut. Die Nierenkraft und das Immunsystem werden gestärkt. Empfohlen wird das Üben am Morgen, etwa im Bett. Dauer: ungefähr 10 Minuten. Wer nach der Massage warmes abgekochtes Wasser trinkt, unterstützt den Reinigungsprozess.

1. Zuerst beide Hände auf Nabel und Unterbauch legen und seine Aufmerksamkeit dorthin lenken. Dann legen Frauen die rechte Hand (Männer die linke) auf das Brustbein und die andere Hand darauf. Mit leichtem Druck über den Bauch bis zum Schambein streichen. 30-mal. Bei Beschwerden, die mit einer Nierenschwäche zusammenhängen 80-mal.

2. Hände auf den Bauchnabel legen und warten, bis sich Bauch/Hände warm anfühlen. Frauen kreisen spiralförmig um den Nabel (im Uhrzeigersinn, Männer im Gegenuhrzeigersinn), die Kreise werden dabei grösser. 30-mal.

3. 30-mal mit den Zähnen klappern. 9-mal die Zunge nach links, 6-mal nach rechts kreisen, bis sich Speichel bildet. Speichel im Mund bewegen, 3-mal bewusst schlucken, den Speichel in den Bauch fliessen lassen.

4. Mit dem Daumen auf den Fusssohlenmittelpunkt drücken, 100-mal nach innen, mit Druck, kreisen.

5. Unterschenkel innen und aussen, auf und ab reiben, dabei jeweils über das Sprung- und Kniegelenk streichen. Beide Unterschenkel reiben. Alternativ: Punkt unterhalb des Knies drücken, kreisend massieren.

. . . genormtes Gemüse und patentierte Samen

Wer Saatgut produziert, diktiert, was auf unseren Tellern landet. Die grossen Agrochemiekonzerne greifen nach immer mehr Macht – selbst Biogemüse wächst aus hochgezüchtetem Hybridsamen.

Einen Meter Fallhöhe muss eine Tomate unbeschadet überstehen. Die Gurken müssen gerade sein, die Zucchetti dürfen eine gewisse Grösse nicht überschreiten und das Rüebli muss mindestens fingerdick sein. Grossverteiler wie Coop oder Migros machen ihren Zulieferern klare Vorgaben, wie Gemüse und Früchte zu sein haben. Geschmack und Qualität? – ohne Bedeutung.

In unserem «Gmües-Chischtli», das wir wöchentlich vom Biobauer direkt ab Hof bekommen, herrschen andere Zustände. Krumme Gurken, Zucchetti und Kartoffeln in allen Grössen und Farben, kleine Auberginen, wundersam geformte Peperoni. Der Gemüsebauer verwendet für die Produktion seiner Gemüsesorten biologisches Saatgut. Dieses ist so widerstandsfähig, dass es mit wesentlich weniger Düngemitteln und Pestiziden auskommt als konventionelles Saatgut. Die biologisch gezüchteten Sorten schützen sich mit ihren Vitaminen und Nährstoffen selber vor Schädlingen. Das geschmacklich und qualitativ hochstehende Biogemüse, welches «unser» Bauer mit viel Herzblut und ebenso viel Arbeit produ-

ziert, fällt bei den Kriterien eines Grossverteilers durch. Der Konsument wolle schöne Ware, heisst es. Biologisch soll das Gemüse durchaus sein, eigenwillige Formen sind aber nicht erwünscht. Deshalb wird im grossen Stil mit hochgezüchtetem Saatgut produziert, das die strengen Kriterien ans äussere Erscheinungsbild erfüllt und überdies einen maximalen Ertrag bringt. Kein Bauer kann es sich leisten, krumme Gurken einfach wegzuwerfen. Also produziert er seine Gurken mit Samen, die gerade Gurken hervorbringen. Dass diese wässerig sind und langweilig schmecken, ist sekundär.

Das gilt (leider) auch für einen grossen Teil des Biogemüses. Es wird zwar biologisch produziert, der Samen kommt jedoch aus dem Labor eines Chemiekonzerns wie Syngenta oder Monsanto, ein sogenannter Hybridsamen. Diese werden aus den weiblichen Blüten und den männlichen Pollen derselben Pflanze gezüchtet. So kann man über Generationen hinweg die besten Eigenschaften weiterentwickeln und unerwünschte Eigenarten einer Pflanze wegzüchten. Am Schluss hat man den perfekten Apfel,

Sabine Hurni über . . .

MAKELLOS/ Auf ein schönes Äusseres wird meist mehr Wert gelegt, als auf die Qualität des Apfels.

die einwandfreie Karotte oder die makellose Tomate –auch in Bioqualität. Die Samen sind zwar perfekt, müssen aber jedes Jahr neu gekauft werden. Nur so sind das «richtige» Aussehen und die grosse Ertragsmenge gewährleistet. Doch solche Pflanzen sind anfällig auf Krankheiten, was ein hohes Mass an Dünger und Pestiziden nötig macht. Die Saatgutkonzerne haben vorgesorgt: Die Pestizide und Düngemittel stammen aus demselben Haus wie das Saatgut.

Im Biolandbau sind Pestizide und Düngemittel nur bedingt zugelassen. Für die Züchter von Biosaatgut stehen die Schönheitsnormen und Ertragsmengen somit nicht an erster Stelle. Gefragt ist Saatgut, das sich optimal an die Bedingungen jedes einzelnen Gemüseanbauern anpasst. Der Bauer in Sizilien braucht ein anderes Samenkorn als der Bauer im Oberengadin. Denn gerade im Biobetrieb, wo Düngemittel und Pestizide mit grosser Zurückhaltung zum Einsatz kommen, sind die Landwirte auf widerstandsfähiges Saatgut angewiesen. Bioproduzenten, die dennoch mit Hybridsamen arbeiten, müssen zu erlaubten Alternativen greifen, um die wenig widerstandsfähigen Pflanzen zu schützen und dadurch zum gewünschten Ertrag zu kommen.

Samenzüchter müssen heute schon überlegen, welche Begebenheiten die Gemüsebauern in zehn Jahren herausfordern werde und auch, was der Konsument in Zukunft essen möchte. Saatgutriesen sind im Moment dabei Gemüse-, Getreide- und Früchtesorten für viel Geld patentieren zu lassen. Ist eine Sorte einmal patentiert, sind Landwirte, Samenzüchter und Endverbraucher die grossen Verlierer. Züchter können nicht mehr auf die ganze Bandbreite an Saatgut zurückgreifen, Bauern machen sich strafbar, wenn sie die Samen untereinander tauschen und in den Lebensmittelläden wird mehr und mehr standardisiertes Gemüse liegen, dessen Geschmack und Qualität starke Einbussen erlitten haben. Angesichts dieser besorgniserregenden Tendenz hat die internationale Koalition «Keine Patente auf Saatgut» im Mai 2015 eine Petition lanciert. Sie soll über die Regierungen der Mitgliedstaaten den nötigen Druck auf den Verwaltungsrat des europäischen Patentamts ausüben, um die Verbote

im europäischen Patentrecht zu stärken: Noch bis zum 15. Dezember 2015 kann man die Petition unterschreiben (www.evb.ch).

Der Konsument sieht einem Bioapfel nicht an, ob er aus einem biologisch auf dem Feld gezüchteten Samen stammt, oder aus einem im Labor gezüchteten Hybridsamen. Es sei denn, er kauft bei einem Gemüsebauer ein, der sein Saatgut von Samenzüchtern wie Sativa oder ProSpecieRara bezieht. Oder er achtet auf das neue Label «Bioverita».

Für die Qualität und die Nährstoffdichte eines Produktes ist es relevant, ob der Samen aus dem hochsterilen Labor von Syngenta oder aus einem Biobetrieb stammt. Es geht um sehr viel Geld und Macht. Wer das Samenkorn in der Hand hat, hat die ganze Weltbevölkerung in der Hand. Ich aber möchte frei sein und diejenigen Leute und Betriebe so gut es geht unterstützen, die idealistisch den Weg der Freiheit und der Unabhängigkeit gehen. Denn was zählt ist nicht die perfekte Form und Grösse, sondern die Qualität und die Lebensmittelethik. Wir können und sollten es uns leisten, die Nahrung zur Medizin der Zukunft zu machen. ◆

Weiterführende Infos

SABINE HURNI ist dipl. Drogistin HF und Naturheil praktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Ayurveda-Kochkurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharma industrie und FunktionalFood auseinander.

Film: Die Saatgut-Retter (youtube) www.evb.ch www.sativa-rheinau.ch www.zollinger-samen.ch www.prospecierara.ch

Beratung

Gewürz in der Kapsel

Kann man Kurkuma-Kapseln und Chili-Tinktur einfach so einnehmen, auch wenn man keinen Anlass dazu hat?

E. S., Diegten

Grundsätzlich schon. Die Kapseln enthalten Gewürze, die in vielen Küchen täglich im Einsatz sind. Bei den Kurkuma-Kapseln kann ich Ihre Frage ohne Bedenken bejahen. Beim Chili wäre ich vorsichtiger. Der kann ziemlich reizen, den Körper erhitzen und austrocknen. Wenn Sie eher zu Übergewicht neigen und sich auch nicht so gerne bewegen, kann der scharfe Chili äusserst gut den Körper aktivieren. Sind Sie hingegen ein sehr aktiver, quirliger Mensch, ist dieser Effekt nicht nötig. Dann haben Sie bereits genug Feuer im Körper, und vielleicht ist eher Kühlung angesagt. Aber eigentlich können Sie sich beides sparen, wenn Sie die Mahlzeiten mit Kurkuma und Chili aufpeppen. Eine Messerspitze Kurkuma können Sie beim Andünsten zu den Zwiebeln geben und danach wie gewohnt weiterkochen. Ich gebe Kurkuma oft auch in die Salatsauce, in alles was mit Rahm, Joghurt, Quark oder Crème fraîche zubereitet ist, oder sogar ins Fondue. Das Fondue wird mit etwas Kurkuma bekömmlicher. Auch Chili können Sie als Gewürzpulver oder frisch geschnitten verwenden, wenn Ihnen danach ist.

Taube Beine

Bei meinem Mann, 62-jährig, wurde im letzten Herbst eine Polyneuropathie unklaren Ursprungs diagnostiziert. Oft hat er kalte Füsse, unbestimmte Schmerzen auch im Liegen, Missempfinden und Taubheitsgefühl. Gibt es natürliche Medikamente oder alternative Heilmethoden?

B. M., Küsnacht

Das wirksamste und bekannteste Heilmittel, das die Naturheilkunde bei Ameisenlaufen, Taubheitsgefühl in den Beinen und allen Auswirkungen einer Polyneuropathie zu bieten hat, ist das Padma 28. Vielleicht haben sie von diesem Medikament bereits gehört. Das Produkt fördert die Durchblutung der arteriellen Blutgefässe. Insbesondere in den Beinen. Das wirkt aber nicht von heute auf morgen. Ihr Mann sollte das Padma 28 kurmässig, sicher sechs Monate lang einnehmen. Gleichzeitig kann er zwei- bis dreimal täglich einen Johanniskrauttee trinken und die Beine mit Johanniskrautöl täglich massieren. Bekannt ist Johanniskraut eher im Bereich der Stimmungsschwankungen. Johanniskraut ist aber auch sehr wirksam bei Nervenverletzungen und Störungen im Bereich des Nervensystems. Wohltuend sind auch Fussbäder. Ich würde Ihrem Mann empfehlen, dass er jeden zweiten Tag vor dem Zubettgehen ein Fussbad mit Meersalz macht. Es lindert Stress, wärmt den Körper, stärkt die Durchblutung und beruhigt die Nerven. Vielleicht wäre es auch sinnvoll, wenn sich Ihr Mann ab und zu massieren lässt. Bein- und Rückenoder Fussreflexzonenmassage wären ideal. Es sind wirksame Entspannungsmethoden, die gleichzeitig die Durchblutung anregen.

Milch – ja oder nein? Ich verzichte seit ein paar Monaten auf Milchprodukte und fühle mich wohl dabei. Nun frage ich mich, ob mein Sohn (1 Jahr) weiterhin Milch braucht. Seit er ordentlich isst, bekommt er eineinhalb Deziliter Biomilch am Abend und tagsüber etwas Käse oder Quark. Ich bin inzwischen wieder schwanger. Würden Sie mir empfehlen, wieder Milchprodukte zu mir zu nehmen? Wie könnte ich allenfalls kompensieren? Ich nehme im Moment Spirulina-Tabletten. M. B., Zürich

Kinder und Schwangere sind sehr intuitive Esser. Ich würde Ihnen deshalb empfehlen, Milchprodukte zu essen, wenn Ihnen danach ist. Den Kindern können Sie Käse, Quark und Milch anbieten – sie werden davon nehmen, wenn sie es brauchen. Grundsätzlich ist Milch mit ihren Erzeugnissen ein aufbauendes, nährendes Lebensmittel für Kinder, vorausgesetzt die Qualität stimmt. Denn selbst Biomilch kann von einer Kuh stammen, die kein frisches Gras gefressen hat und selten aus dem Stall kam. Die höchsten Anforderungen bezüglich Tierhaltung und Futter erfüllen Demeter- Produkte. Ich würde Ihnen empfehlen, für den Milchschoppen eine Demeter-Milch zu kaufen. Sie wird in der Regel auch besser vertragen. Ob es daran liegt, dass die Kühe noch Hörner haben dürfen, ist wissen schaftlich nicht belegt. Zudem kommen durch das Essen von Gras Omega3-Fettsäuren in die Milch. Jetzt während der Schwangerschaft können Sie täglich abends etwas warme Milch mit Ingwerpulver trinken und dazu ein paar Datteln essen. Das stärkt die Fortpflanzungsorgane. Aber nur, wenn Sie Lust dazu haben und die Milch gut

vertragen. Ansonsten liefert auch Mandelmilch reichlich Kalzium und Vitamin E.

Ich finde es nicht gut, wenn ideologische Ernährungsphilosophien auf die Kinder übertragen werden. Bei echten Allergien ist das etwas anderes. Wenn die Kinder aber gesund sind, sollen sie mit so viel Abwechslung auf dem Speiseplan wie nur möglich aufwachsen. Als Kalziumquelle gibt es meiner Meinung nach bessere Quellen als Milch. Mandeln, Sesamsamen, frische Kräuter, grünes Blattgemüse, Brennnesseln oder Hülsenfrüchte sind gute pflanzliche Kalziumquellen. Hirse enthält neben Kalzium auch Eisen und Magnesium.

Mottenplage

Mit meinen Biokörnern oder -nüssen hole ich mir hin und wieder Lebensmittelmotten in die Wohnung. Nun bringe ich eine Population nicht restlos weg. Beim nächtlichen Lüften flatterte neulich eine Motte von draussen herein. Ist es möglich, dass aus einer anderen Wohnung Motten in meine fliegen? Im Wohnzimmer stellte ich fest, dass eine Kaschmirdecke Frassspuren aufwies. Kann es sein, dass sich Lebensmittelmotten an die Kaschmirdecke gewagt haben? Sowieso kann ich Lebensmittelvon Kleidermotten nicht unterscheiden.

B. B., Zürich

Normalerweise bleiben die Motten im Umkreis von zwei Quadratmetern ihres Nestes. Es kann natürlich sein, dass sich mal eine Motte aus der Nachbars -

küche in Ihre Wohnung verirrt. Aber das wären nur vereinzelte. Es gibt auch kleine Nachtfalter, die ähnlich aussehen wie Motten. Kleidermotten befinden sich immer in der Nähe von Kleidern oder Stoffen. Sie sind einfarbig, goldgelb und etwas kleiner als die Lebensmittelmotte. Die Larven zerfressen mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen Felle und andere keratinhaltige tierische Produkte in Textilien und Polstermöbeln. Neben den reinen Frasschäden werden die Textilien durch die fest am Stoff haftenden Kokons verunreinigt. Wenn Ihnen die Kashmirdecke lieb ist, sollten Sie die Decke bei Gelegenheit mit einem insektiziden Spray besprühen und danach Mottenblätter zwischen die Decke schieben. Also eher starkes Geschütz auffahren. Es könnte aber auch sein, dass sich ein Teppichkäfer genüsslich durch die Kashmirdecke frisst. Dieser lässt sich nicht mit Mottenpapier oder -fallen bekämpfen, sondern nur mit einem Insektenspray. Die Lebensmittelmotten sind graubraun und grösser als die Kleidermotten. Oft haben Sie je einen Punkt auf beiden Flügeln. Wenn sich noch Motten in Ritzen befinden, ist die Mottenfalle ein gutes Mittel für die Bekämpfung. Wenn Sie jedoch immer mal wieder eine Motte fliegen sehen, müssen Sie den Herd finden, um die Motten wirklich zu bekämpfen. Vogelfutter, altes Brot, Weizenkleie, Tee, Kaffee, Dörrfrüchte, Mehl. Suchen Sie empirisch die Lebensmittel nach Spinnfäden, kleinen Löchern in den Säcken und verpuppten Larven ab. Das sind erste Anzeichen für einen Befall. ◆

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich-online.ch

GesundheitsTipp Dezember

Wermut

In der Weihnachtszeit folgt ein reichhaltiges Essen dem anderen. Bevor der nächste Schmaus ansteht, wollen und sollen all diese Köstlichkeiten verdaut sein. Wer während der Festtage die Magensäfte mit bitteren Heilpflanzen wie beispielsweise Wermut anregt, kann die Tage mit dem vielen Essen besser geniessen.

So hilft Wermut: Artemisia absinthium ist eine aromatische Bitterstoffpflanze. Ihre Bitterstoffe regen die Darmbewegungen an, produzieren Magensaft, Gallensaft, aktivieren die Leber und die Bauchspeicheldrüse. Bei sämtlichen Verdauungsstörungen wie Blähungen, Völlegefühl, Magenkrämpfen und Verdauungsschwäche kann der Wermut helfen. Wie anwenden: Nach dem Essen einen Teelöffel getrocknetes Wermutkraut mit kochendem Wasser überbrühen und zehn Minuten ziehen lassen. Im Fachhandel gibt es Wermut auch kombiniert mit anderen verdauungsfördernden Heilpflanzen als Bittertinktur. Über die Festtage mehrmals täglich einige Tropfen davon mit etwas Wasser zu sich nehmen.

Weitere Tipps

• Fenchelsamen kauen.

Das hilft besonders gut gegen Krämpfe und Blähungen.

• Nach dem Essen statt Milchkaffee schwarzen Espresso oder einen Pfefferminztee trinken.

• Zum Aperitif eine, mit etwas Salz bestreute, Scheibe frischen Ingwer kauen. Das regt die Magensäfte an.

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Weil Wildlachs einfach besser schmeckt! mygourmet.ch startet erneut mit vielen tollen Produkten in die schönste Jahreszeit. Rot-, Silber- und Königslachs bietet der Delikatessenanbieter in unterschiedlichen Verpackungsgrössen an. Ob kalt geräuchert, luftgetrocknet oder als Graved-Variante – Sie entscheiden! Der Lachsspezialist bezieht seine Produkte direkt über eine Lodge und die Räucherei Trappers Creek aus Alaska. Wilder und frischer geht es kaum. Geben Sie bei Ihrer Bestellung den Code «natürlich» an und profitieren Sie von 10 Prozent Rabatt auf Ihrer Bestellung bis am 10. Dezember 2015.

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Schmucker Schmuck aus Elektroschrott

Die Schmuckstücke von TechWears wurden von Drew Johnson ins Leben gerufen. Er verwendet dazu alte Platinen aus Elektroschrott und kreiert schöne Accessoires. Von Ohrringen, zu Anhängern bis hin zu stylischen Kravatten. Die Upcycling-Schmuckstücke sind in diversen Farben sowie Formen erhältlich. TechWears entwirft laufend neue Designs, welche aktuell nur bei Beyond Fashion in der Schweiz erhältlich sind.

+ www.beyondfashion.ch

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Manuka-Honig hilft bei Grippe und Erkältung

Honig schmeckt nicht nur gut, sondern wird auch seit der Antike als Hausmittel eingesetzt; besonders bekannt sind die Wirkungen bei Grippe und Erkältungen. Seit einigen Jahren wird dem Manuka-Honig in diesem Zusammenhang besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Dieser Honig stammt von den Blüten eines besonderen Teebaums in Neuseeland und enthält den natürlichen Wirkstoff Methylglyoxal (MGO). Erhältlich ist Manuka-Honig in Drogerien, Apotheken und Reformhäusern.

+ www.bienli.ch

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Unwiderstehlich natürlich!

Biologisch gepflanzt, schonend getrocknet – mit Liebe zum Detail verarbeitet. Haben Sie Mango schon mal heiss getrunken? Oder Chili mit Tee gemischt? Mit den BioPyramidenbeuteln-Tees der MORGA erleben Sie traditionellen Teegenuss in neuen unwiderstehlichen Sorten. Biologische Kräuter, Früchte und Gewürze, vereint in spannenden und intensiven Mischungen, serviert in exquisiten Pyramidenbeuteln – da könnte man schon mal die Zeit um sich herum vergessen und ins Träumen geraten.

+ www.morga.ch

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Milchsäurebakterien für ein starkes Immunsystem

Der Darm ist die Wiege des Immunsystems. Krankheitserreger werden durch Abwehrkörper, die zuvor im Darm trainiert wurden am Eindringen in unseren Körper gehindert. Lactibiane Abwehr mit dem Milchsäurebakterium Lacto bacillus acidophilus, Vitamin C und Zink wird während der Wintermonate empfohlen zur Unterstützung der natürlichen Abwehr. Jeden zweiten Tag eine Kapsel vor dem Essen Frei von Gluten, Lactose, Farbstoffen und Konservierungsmitteln eignet es sich für alle Altersgruppen. Lassen Sie sich in Apotheken und Drogerien beraten.

+ www.phytolis.ch

Einzigartiger Schmuck aus der Natur

Schmelzlinge sind wunderbare Kostbarkeiten der Natur hinter Glas. Ob Blüten, Blätter, Federn oder Schmetterlingsflügel, alles wird liebevoll hinter Glas arrangiert und mit einer umweltfreundlichen Metalllegierung verschmolzen. Auch die neueste Kollektion der Schmelzlinge, zarte Keramikanhänger im Jugendstil, wird umweltfreundlich hergestellt. Verspielte Reliefs aus mehrfach gebranntem und farbig lackiertem Porzellanton verleihen den Anhängern ihren bezaubernden Charakter.

+ www.schmelzlinge.com

«Ihr Aus- und Weiterbildungsinstitut IKP: wissenschaftlich –praxisbezogen – anerkannt»

Dr med. Y. Maurer

Berufsbegleitende anerkannte Weiterbildungen mit Diplomabschluss:

Info-Abend: 19.1.2016

3 Jahre, SGfB-anerk.

Info-Abend: 21.1.2016

2 bzw 4 Jahre ASCA- und SGfB-anerk.

Körperzentrierte/r Psychologische/r Berater/in IKP

Psychosoziale Beratungskompetenz kombiniert mit Körperarbeit (Erleben und Erfahren über den Körper), Entspannungsübungen, Sinnfindung und Ressourcenstärkung.

Ernährungs-Psychologische/r Berater/in IKP

Angewandte Psychologie: Fundierte, praxisnahe Kompetenzen in Ernährung und Psychologie, mit welchen Sie Menschen mit Ernährungsproblemen ganzheitlich und lebensnah beraten.

Beide We iterbildungen können mit einem eidg. Diplom abgeschlossen werden. Ausbildungsinstitut IKP, Zürich und Bern

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Ins titut für Klang- Massage-Therapie

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Schule für Sterbe- und Trauerbegleitung

Berufsbegleitende ein- oder zweistufige Ausbildung mit namhaften Gastdozenten:

Anouk Claes, Peter Goldman, Rosanna Abbruzzese, Dolly Röschli, Kurt Nägeli, Annette Kaiser, Elisabeth Bond, Carlo Zumstein, Renate von Ballmoos, Karin Jana Beck, Nel Houtman, Marie -Therese Schibig, u.a.

Nächster Ausbildungsbeginn: 27. Januar 2016

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SPECIAL OUTDOOR winter

Der richtige Schneeschuh Darauf kommt es an Klassisch oder modern? Schneeschuhe im Vergleich

Gefährliches Paradies Wo die Lawinen donnern

Kalkuliertes Risiko Lawinenkenntnisse für Anfänger Winterwandern

Mit Nice to have und Wettbewerb

Impressum Special OUTDOOR

Das Special «OUTDOOR-Winter» erscheint als Beilage in den Dezember-Ausgaben 2015 der Magazine «wir eltern» und «natürlich» Herausgeberin

AZ Fachverlage AG, Neumattstr. 1

CH-5001 Aarau, Tel. +41 (0)58 200 56 50

Leiterin Zeitschriften

Ratna Irzan

Leitung Special OUTDOOR

Markus Kellenberger markus.kellenberger@azmedien.ch

Anzeigenverkauf

Alexandra Rossi

alexandra.rossi@azmedien.ch

Ein Produkt der azmedien

Verleger Peter Wanner

CEO Axel Wüstmann www.azmedien.ch

Auf leisen Sohlen

ES SIND LEISETRETER UND SIE SORGEN

FÜR BESONDERE WINTERERLEBNISSE: MIT SCHNEESCHUHEN KANN MAN DEN WINTER AUF NEUE ART ENTDECKEN. WAS ANFÄNGER WISSEN MÜSSEN UND WORAUF SICH ROUTINIERS FREUEN DÜRFEN.

Text: TOMMY DÄTWYLER

Raus in den Schnee: Mit Schneeschuhen auf weichen Pfaden unterwegs können nicht nur die Lungen mit frischer Luft aufgetankt, sondern auch Alltagssorgen vergessen werden. Der «Schneeschühälar» kann seinen Gedanken nachhängen oder auch einfach nur die Schönheit der winterlichen Landschaft geniessen. Das Wandern mit Schneeschuhen hat sich in der Schweiz zur beliebten Freizeitbeschäftigung entwickelt: Pro Jahr werden rund 80 000 Paar Schneeschuhe verkauft. Kein Wunder versprechen Schneeschuhtouren doch einmalige Naturerlebnisse. Ob alleine oder in einer Gruppe: Ein Schneeschuhtrip beflügelt Seele und Geist, sei es im verschneiten Mittelland oder im alpinen Gelände.

Yetis Spuren.

Das Einssein mit der winterlichen Natur ist im Flachland auch für Anfänger einfach: Ohne weite Anreise und ohne besondere Kenntnisse kann man auf Weiten und Ebenen losziehen. Wer mit den Schneeschuhen nach Höherem strebt und Gipfelgefühle in den Alpen sucht, der schliesst sich – zumindest bei den ersten Touren –mit Vorteil einem Bergführer oder einem der zahlreichen Tourenanbieter an. Oder man folgt einem der vielen markierten Trails, die so angelegt sind, dass man sich –bei normalen äusseren Bedingungen –sicher fühlen kann. Auf verschiedenen Internetseiten finden sich über 200 detailliert beschriebene Touren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Auch auf den Portalen der Wintersportorte, im lokalen Tourismusbüro oder beim ansässigen Sportgeschäft bekommt man einschlägige Tipps. Einfache Beginnerrouten ohne besondere Schwierigkeiten sind auch auf freigegebenen Winderwanderwegen möglich. Auf Yetis Spuren lässt sich die Schweiz im Winter auf eine neue Art entdecken.

«Alleine sollte man sich auf markierten Trails bewegen»

Hans-Peter Imboden, aufgewachsen in den Zermatter Bergen, lebt heute in Bönigen bei Interlaken, ist Bergführer, SAC-Hüttenwart und diplomierter Rettungssanitäter.

Worin besteht in Ihren Augen die Faszination von Schneeschuhtouren?

«Das-draussen-im-Schnee-Unterwegssein» berührt auf eine ganz besondere Weise. Dadurch, dass sich heute jeder Interessierte mit einem kleinen finanziellen Aufwand ein Abenteuer in der unberührten Winterlandschaft leisten kann, hat sich auch die Zahl der Schneeschuhsportler deutlich erhöht.

Vor der Tour.

Wer unterwegs glücklich sein will, muss sich aber vorher Rechenschaft über seine Ausrüstung ablegen. Bei den Schneeschuhen entscheidet das Einsatzgebiet über das Modell der Schneeschuhe. Die Zahl der im Fachhandel angebotenen Modelle ist gross, entsprechend schwierig ist die Entscheidungsfindung. Endverkäufer wie Transa legt deshalb grossen Wert auf Kundenberatung, denn: «Es gibt Schneeschuhe, die eher für flaches bis hügeliges Gelände gemacht wurden, und solche für steile Gipfelbesteigungen», sagt Anita Merz von Transa Luzern. Deshalb komme es beim Kauf darauf an, die Kundenbedürfnisse zu kennen. Denen, die auch nach einer Beratung noch unsicher sind, rät sie: «Man kann Schneeschuhe auch mieten und erst einmal ausprobieren.»

Macht Ihnen diese Entwicklung Freude?

Grundsätzlich schon. Für uns Bergführer ergibt sich daraus ein zusätzliches Einkommen, weil wir gerne auch Schneeschuhtouren führen und dafür ausgebildet sind. Als Hüttenwart der Tierberglihütte auf 2795 Metern über Meer in der Nähe des Sustenpasses habe ich aber festgestellt, dass zahlreiche Schneeschuhtourengänger über ungenügend alpine Erfahrung verfügen, das macht mir manchmal auch ein wenig Sorgen.

Was ist bei der Tourenplanung und bei der Auswahl der Ziele zu beachten?

Es sind immer die gleichen «Gretchenfragen»: Ist die Tour auf meine Fähigkeiten zugeschnitten? Habe ich die dafür notwenige Sicherheitsausrüstung wie LVS, Sonde, Lawinenschaufel, Karte und eventuell ein GPS? Zwingend sind immer auch die aktuellen Lawinen- und Wetterbulletins zu beachten.

Beschränken sich die Möglichkeiten auf einfache Hüttentouren oder liegen auch Gipfelziele oder gar Hochtouren drin?

Wer alleine unterwegs ist und nicht über grundlegende alpine Kenntnisse verfügt, sollte sich auf sicheren und markierten Trails bewegen. Für ehrgeizigere und konditionell starke Schneeschuhsportler gibt es aber auch eine grosse Zahl alpiner Gipfel- und Hüttenziele sowie mehrtägige Touren. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich aber, dafür einen Bergführer zu engagieren.

Interview: Tommy Dätwyler

Tradition und Moderne im Vergleich

Auf der Suche nach den richtigen Schneeschuhen lohnt sich ein Vergleich. Zur Wahl stehen diverse Modelle für unterschiedliche Einsatzgebiete. Das «natürlich»Outdoor-Team hat zwei Modelle von Sherpa Outdoor getestet.

GV Mountain Trail 29 – der Moderne

Geeignet für: Hüftbreites Gehen dank schlanker Rahmenform. Auch für Einsätze im alpinen Bereich geeignet. Beim Queren eines Hanges passt sich der Schuh dem Gelände an.

Material: Rahmen aus Aluminiumrohr, robustes Kunststoff-Deckblatt.

Vorteil: Ergonomische Bindung mit Ratschen und aufklappbarer Steighilfe. Leichtgewichte am Rucksack.

Nachteil: Das «Klappern» auf hartem Untergrund. Charme-Faktor: Knapp genügend... In der Trapperhütte vor dem lodernden Feuer ein Fremdkörper. Hinweis: Für den Komfort unterwegs ist (bei allen Schneeschuhmodellen) auch ein wintertauglicher Schuh von grosser Bedeutung. Wanderschuhe und Gamaschen sind nie falsch. Wie man den Fuss bettet, so geht man...

GV Huron 42 – der Traditionelle

Der «Indianerschneeschuh» für Liebhaber traditioneller Formen und Nostalgiker.

Geeignet für: Der handgefertigte «Indianerschneeschuh » eignet sich vornehmlich für lautlose Touren im eher flachen Gelände und im Wald. Nicht geeignet für alpine Touren.

Material: Holz (Weissesche aus den Appalachen) und Kuh-Rohleder.

Vorteil: Bietet an den Füssen im Tiefschnee guten Auftrieb.

Nachteil: Am Rucksack ist dieser «organische Schneeschuh» eher gross und relativ sperrig. Lederteile trocknen langsam.

Charme-Faktor: Gross. Die Leisetreter machen auch als Wohnaccessoires (an der Wand) eine gute Figur.

Die meisten Marken führen Modelle für Herren, Frauen und auch Kinder. Die Qualität ist durchwegs gut, aber es lohnt sich, vor einem Kauf die eigenen Ansprüche zu deklarieren und die kompetente Beratung des Fachhandels zu nutzen. Die Möglichkeit, schweizweit die neueste Generation von TSL-Schneeschuhen zu testen, bietet die Firma Pro Import über den Sportfachhandel.

Abrollen möglich.

Das wichtigste Kriterium ist die Grösse der Schuhe. «Sie richtet sich nach dem Körpergewicht. Schwere Trapper brauchen grössere Schneeschuhe, um nicht einzusinken», erklärt Thomas Studer von Pro Import. Als Flaggschiff der neuen TSLKollektion bezeichnet Studer die Modelle der Reihe Symbioz, welche sich dank einer beweglichen Auflagefläche dem Gelände anpassen und dem Wanderer auch im Schnee ein natürliches Abrollen des Fusses ermöglichen. Solche Innovationen sind auch ein Grund, weshalb Schneeschuhwanderungen heute keine Plackerei, sondern selbst beim Hinuntergehen pures Vergnügen sein können. Studer, selber ein begeisterter Schneeschuhsportler, ist überzeugt, dass der Schneeschuhboom in der Schweiz anhalten wird. «Diese Fortbewegungsart ist zu gemütlich und zu faszinierend, um als Modeströmung wieder zu verschwinden.»

Im Schnee Spass hat, wer sich ohne lästige Stollen an den Füssen geschmeidig auf seinem eigenen Trail bewegen kann. Das

BLICKFANG / Mit einem traditionellen Schneeschuh ist man in flachem Gelände und bei Tiefschnee gut bedient.

weiss auch Bruno Ruedisueli von Sherpa Outdoor. Sherpa setzt deshalb auf die kanadische Schneeschuh-Marke GV. «Die Form der leichten, aber robusten Aluminiumrahmen erlaubt in jedem Gelände ein hüftbreites und damit bequemes Gehen ohne Entengang», erklärt Ruedisueli seine Wahl. Zudem verhindern die beweglichen Tragflächen die lästige Stollenbildung und der Körperschwerpunkt kommt dank gutem Auftrieb breit unter dem Fuss zu liegen. Sherpa bietet geschlechterspezifische und bewährte Schneeschuhe mit aufklappbarer Steighilfe und dazu auch die passenden, gefütterten Winterschuhe an. Wer besonders lautlos im Schnee unterwegs sein will, setzt auf den handgefertigten «GV Huron 42» aus Eschenholz und lackiertem Rohleder (siehe Vergleich).

Innovativ, robust.

Mit Innovationen positioniert sich auch die Marke Tubbs. Der «steife Gang» sei definitiv Vergangenheit, meint Philippe Egli vom Generalimporteur Catrade. Tubbs habe den Schneeschuhgang mit beweglichen Teilen bereits vor fünf Jahren «neu erfunden» und dafür gesorgt, dass Stösse und Schläge besser als früher absorbiert werden. Selbst das im Gelände teilweise mühsame Ein- und Aussteigen wurde nicht vergessen. Mit einem neuen Bindungssystem, das sich auch mit Handschuhen einfach bedienen lässt, wurde die langjährige Erfahrung erfolgreich in die Weiterentwicklung des Schneeschuhs ein-

gebracht. Um den «Schnallenknopf», den man zum Anziehen auch einhändig drehen und zum Lösen nach aussen ziehen kann, werden mit Sicherheit viele Schneeschuhsportler dankbar sein.

Für gute Traktion vor allem im alpinen Gelände sind die MSR-Schneeschuhe bekannt. Die Kunststoffschneeschuhe gelten nicht zuletzt wegen ihres durchdachten Baukastensystems innovativ und trotzdem robust. Der Schneeschuh lässt sich mit zusätzlichen Elementen je nach Schneebedingungen bei Bedarf verlängern. Als Vorteil erachtet Balz Willen, vom Schweizer MSR-Generalimporteur Icon-Outdoor, die Einfachheit der für alle Schuhtypen geeigneten Bindung. Diese lasse sich auch unterwegs, sollte mal etwas schiefgehen, meist einfach reparieren. Als ideal für Einsteiger bezeichnet Willen das Modell Revo Trail, das bei einem guten Preis-LeistungsVerhältnis über optimale Einsteiger-Eigenschaften verfüge.

Spät aber erfolgreich ins Schneeschuhgeschäft eingestiegen ist auch Salewa. «Wir haben unsere langjährige Erfahrung im Outdoorbereich in die Entwicklung eigener Schneeschuhe einbringen und so vor allem im alpin orientierten Tourenbereich auch für Snowboarder eigene Akzente setzen können», erklärt Julia Baur von Salewa. Als ideales und robustes Einstiegsmodell bezeichnet Baur das Modell MS 999 Rocker PL, das dank einer Leichtbauweise und flexiblen Teilen ein natürliches Abrollen und zusätzlichen Auftrieb im Schnee verspricht. ◆

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Alles Zero oder was?

Der neue Zero G 95 von Blizzard macht Skitouren zum einzigartigen Erlebnis. Das Geheimnis dieses aussergewöhnlichen Tourenskis ist die Verbindung einer CarbonStruktur mit einer extrem leichten Konstruktion. Die spezielle 3D-Geometrie garantiert optimale Flex- und Torsionssteifigkeit. Das Ergebnis ist ein im Tourenbereich bisher nie dagewesenes Mass an Stabilität und Kontrolle. Preis Fr. 789.–.

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Performance auf höchstem Niveau

Der Mach1 130 MV von Tecnica überzeugt durch seine überragende Passform. Mit dem «Custom Adaptive Shape» bietet er zusätzlich eine Vielzahl effektiver Fitting-Optionen. Das thermoverformbare Microcell-Material umfasst den Innenschuh und kann bei Bedarf vom Bootfitter punktgenau bearbeitet werden wie sonst nur eine herkömmliche Aussenschale. Preis Fr. 599.–.

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Trittsicher bei jeder Gelegenheit

Die Sorel Major-Kollektion bietet verschiedene vom Militärlook inspirierte Damenmodelle und Materialien –lässiger Style für jeden Tag. Die Materialkombination aus Leder und Canvas macht den Schuh zum bequemen und warmen Allrounder in der City und auf dem Land. Die Gummisohle garantiert halt, auch wenn es glatt ist. Preis Fr. 179.–.

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Der Renner – auch für die Piste

Die Kapuzenjacke Heatzone 1000 bietet unglaubliche Wärme dank wasserabweisender Gänsedaunen. Und ihre Pistentauglichkeit verdankt die elegant-sportive Damenjacke ihrer Skipasstasche, ihrer helmtauglichen Kapuze und ihrer Fähigkeit, Sie selbst bei aufkommender Nässe warmzuhalten. Die Heatzone 1000 TurboDown von Columbia ist für die Berge gemacht und hält selbst bei Nässe warm. Preis Fr. 499.–.

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Outdoor – radikal Swiss Made

Jahr für Jahr landet wertvolle Schweizer Schurwolle in den Verbrennungsanlagen – unsinnig, dachten sich die Macher von Rotauf und nutzen die Powerfaser deshalb für ihre neue Bekleidungskollektion. Rotauf hat dieses Frühjahr Bündner Wolle gesammelt, um damit die neue und zu 100 Prozent in der Schweiz hergestellte «Insulation Kollektion» auszurüsten. Seit 2013 verzichtet die junge Marke aus Chur bei ihren Kleidungsstücken auf umweltschädliche PTFE- und PFC-haltige Stoffe und beweist, dass hochfunktionale Outdoorbekleidung auf fragwürdige Chemie verzichten kann.

+ www.rotauf.ch

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Ultraleicht und megagross

Die Rollkofferserie Ozone von Osprey ist genau richtig für die grossen Ferien – im Winter wie im Sommer. Die Rollkofferserie Ozone Convertible kann zudem auch bequem am Rücken getragen werden; dafür sorgt ein perfektes Tragesystem mit verstellbaren Schulter- und Hüftgurten. Die Rollkoffer gibt es in verschiedenen Farben und in den Volumen 36, 46, 75 und 80 Liter. Preis ab Fr. 169.–.

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Gefährliches Winterparadies

DER WINTER IST DIE ZEIT FÜR SCHNEESCHUH-, SKI- UND SNOWBOARDTOUREN. DAS MACHT GROSSEN SPASS, KANN ABER OHNE LAWINENKENNTNISSE TÖDLICH ENDEN.

Text: ANDREAS WALKER, MARKUS KELLENBERGER

Die Schweiz ist ein Winterparadies – aber das hat seinen Preis. Rund 25 Menschen sterben jährlich inmitten dieser weissen Pracht, weit über 100 kommen mit dem Schrecken oder teils schweren Verletzungen davon. Die tragische Ironie bei diesen Unfällen: neun von zehn Lawinen werden durch die Opfer selber ausgelöst. Schnee ist eine lebendige und daher auch nur schwer berechenbare Substanz. Die Milliarden von gefallenen sechseckigen Schneesterne verdichten sich am Boden, schmelzen teilweise, gefrieren wieder, kristallisieren sich um. Die Schneemenge, die Temperatur und die momentanen Eigenschaften des Schnees entscheiden, ob sich von einem Hang eine Lawine löst oder ob sich der Schnee verfestigt. Zudem muss das Gelände eine Neigung von mindestens 30 Grad besitzen. Weitere Faktoren wie Niederschlag, Wind, Temperatur, Schneedecke, Gelände und schliesslich der Mensch, sorgen dafür, dass sich Lawinen lösen.

Achtung Lawinengefahr

Exakte Voraussagen sind äusserst schwierig. Ohne die nötigen Informationen, die das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) mit seinem täglichen und regional differenzierten Lawinenbulletin liefert, und eine gehörige Portion eigene Erfahrung lässt sich das Risiko vor Ort kaum richtig einschätzen.

Drei Typen von Lawinen sind es, vor denen sich Tourenskifahrer, Freerider und Schneeschuhwanderer – auch auf markierten Pfaden – in Acht nehmen müssen.

Staublawinen

Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Kilometern pro Stunde donnern Staublawinen in der kalten Winterzeit die Hänge hinunter. Dabei erzeugen sie auch einen gewaltigen Luftdruck, der in ihrem Umfeld Bäume knicken und Skifahrer regelrecht wegfegen kann. Ihnen auf Skiern davonzufahren ist so gut wie unmöglich.

Nassschneelawinen

Wenn im Frühling der Schnee durch die Sonne stark erwärmt wird, entstehen Nassschneelawinen. Sie fliessen viel langsamer als Staublawinen, räumen jedoch durch ihr Gewicht alles zur Seite und begraben es unter ihrer Last. Eine solche Lawine kann einen Druck von bis zu 50 Tonnen pro Quadratmeter erzeugen. Verschüttete können sich nur selten selber aus ihnen befreien.

Schneebretter

Bei Schneebrettlawinen bricht die Schneedecke in einem Stück ab und beginnt über darunterliegenden Schnee ins Tal zu gleiten. Schnee besteht immer aus verschiedenen Schichten, die sich mehr oder weniger miteinander verbunden haben. So findet zum Beispiel neu gefallener Schnee auf einer gefrorenen Schicht keinen genügenden Halt und kann ins Rutschen geraten. Solche Bedingungen sind vor allem in sehr steilen Schattenhängen ab 30 Grad Neigung zu finden.

Richtiges Verhalten für einen unfallfreien Skisport Für Skitouren empfiehlt es sich, nicht nur das Lawinenbulletin zu studieren, sondern auch von Berghütten und Bergführern im Tourengebiet Informationen einzuholen und allenfalls auch einen Bergführer zu engagieren. Im Frühjahr sollte man bei einer Skitour bereits am Mittag am Ziel sein, da am Nachmittag durch die Sonneneinstrahlung die Hänge instabil werden können. Allerdings bergen Skitouren im Winter über die ganze Tageszeit immer ein gewisses Risiko, da der Schnee sich infolge der Kälte oft nicht genügend stabilisiert.

Faustregeln für Lawinen

Neben dem Lawinenbulletin (ab Stufe 3 sollten nur noch echte Experten auf Tour gehen) helfen einige Faustregeln, die Gefahrensituation vor Ort einzuschätzen –aber auch sie sind keine Garantie.

✱ Regen, Neuschnee und Wind führen zu einer erhöhten Lawinengefahr.

✱ Eine schnelle und markante Erwärmung kann ein kurzfristiges Ansteigen der Lawinen gefahr bewirken.

✱ Für die Entstehung von Schneebrettlawinen braucht es schwache Schichten in der Schneedecke.

✱ Je steiler (ab 30 Grad) und schattiger ein Hang ist, desto gefährlicher wird es.

✱ Triebschneeansammlungen sind instabil und somit per se gefährlich.

✱ Die allerwichtigste Faust regel: Sich selber im Griff haben! Die Mehrheit aller Lawinen auf Touren und Varianten werden vom Menschen selbst ausgelöst.

 Hier gehts zum Lawinenbulletin: www.slf.ch/lawinenbulletin

«Die Lawine weiss nicht, dass Du Experte bist.»

LAWINEN UND WIE MAN SICH VOR IHNEN SCHÜTZT, IST SEINE PASSION. DER LAWINENEXPERTE VON TRANSA, RÜDIGER FLOTHMANN, ÜBER SINNVOLLE AUSRÜSTUNG UND UNSEREN HANG ZUM RISIKO.

Der Mann ist gerne draussen. Im Sommer als Wanderleiter, im Winter als Lawinenexperte. Rüdiger Flothman kennt die Berge und ihre Gefahren. Sein Wissen teilt er gerne umfassend und kostenlos allen auf seiner Website (www.ich-liebeberge.ch) mit, aber besonders gerne und praxisnah tut er das an Lawinenpräventions-Kursen.

Der erste und eindringlich formulierte Tipp vom Fachmann: «Wer das Abenteuer abseits der Pisten sucht, muss entsprechend ausgerüstet sein.» Das heisst, das Lawinenverschüttetengerät (LVS) befindet sich eingeschaltet auf Mann, und im Rucksack hat jeder eine Lawinenschaufel und eine Lawinensonde dabei. Diese Basisausrüstung gibt es im Fachhandel einzeln oder ab rund 200 Franken auch als Bundle zu kaufen – das ist nicht ganz billig, aber das eigene Leben und das der Kameradinnen und Kameraden sollten einem schon ein paar Franken wert sein.

Wichtig zu wissen ist: Alle LVS sind ohne Rücksicht auf Marke und Alter untereinander kompatibel, sie senden und empfangen auf derselben Frequenz. Die

Grösse der Lawinenschaufel richtet sich nach den Kräften des Besitzers, das heisst Frauen tragen tendenziell eher kleinere Schaufeln mit sich als Männer. Und eine vernünftige Sondierstange ist mindestens 2,40 Meter lang, weil man im Ernstfall sonst mühsam auf den Knien arbeiten muss, um genügend tief sondieren zu können. «Aber», sagt Flothmann, «die beste Ausrüstung nützt nichts, wenn man nicht mindestens einmal mit ihr geübt hat.»

Relativ neu auf dem Markt sind als Zusatzausrüstung Rucksäcke, die mit einem Lawinenairbag ausgerüstet sind. Die Idee dahinter: Wer in eine Lawine gerät, kann den Airbag auslösen. Dieser hilft der betroffenen Person, an der Oberfläche der Lawine zu bleiben, und bildet, falls sie trotzdem ganz verschüttet wird, einen Luftraum zum Atmen. Solche Rucksäcke sind teuer – günstige Modelle gibt es erst ab rund 700 Franken – und bieten keine Garantie für ein Überleben in der Lawine. Erste Zahlen deuten darauf hin, dass diese Rucksäcke bestenfalls jeden zweiten Lawinentoten verhindern können. «Es ist bestimmt kein Fehler, sich einen solchen Rucksack anzuschaffen», sagt Rüdiger Flothmann, «aber man sollte nicht zu viel von ihm erwarten und dadurch leichtsinnig werden.»

Trotz aller Aufklärungsarbeit sind neben den Pisten noch immer über 30 Prozent aller Tourengänger ohne Lawinenausrüstung unterwegs. Ganz typisch sei das für Frauen und Männer, die regelmässig an ihrem «Hausberg» Touren unternähmen,

sagt Flothmann. «Man glaubt das Gebiet und seine Gefahren zu kennen, dabei kann selbst am Uetliberg jemand von einer Lawine verschüttet werden, wenn es dumm läuft.»

Eine falsch eingeschätzte Lawinensituation ist vor Ort die wohl häufigste Ursache für einen Unfall. Auch dazu hat Flothmann eine durchaus plausible und sehr wohl auch praxiserprobte Meinung: «Es kommt nämlich nicht auf die Anzahl Touren an, die jemand gemacht hat, sondern auf die Fähigkeit, alle zur Verfügung stehenden Informationen auszuwerten und daraus den richtigen Schluss zu ziehen.» Oder anders ausgedrückt: «Wenn mir im Gelände ein Fehler passiert – dann ist es der Lawine egal, ob ich Experte bin oder nicht.» ◆

Infoabend über

Lawinenprävention

Zusammen mit der Bergsportschule Höhenfieber führt Transa im Dezember in Zürich, Basel, St. Gallen, Bern, Luzern und Winterthur mehrere Infoabende zum Thema Lawinen und Lawinensicherheit durch.

Der vom Lawinenexperten Rüdiger Flothmann geleitete Kurs eignet sich für alle, die sich im Winter gerne einmal auf Skiern oder Schneeschuhen neben der Piste bewegen möchten. Jeder Kurs dauert zwei Stunden und kostet 20 Franken.

 Alle Kursdaten, Anmeldung und Reservation unter www.hoehenfieber.ch/transa

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Wandern auf Irisch

Kaum ein anderes Land in Europa ist bekannter für seine atemberaubende Landschaft und die tiefgrünen Hügel. Vor allem die malerischen Küstenpfade mit ihrer beeindruckenden Naturkulisse locken mit gut begehbaren Pfaden und Wanderwegen. Diese ziehen nicht nur die Einheimischen nach draussen, sondern auch Besucher von ausserhalb, welche die Insel immer häufiger zu Fuss entdecken.

Der magische Osten

An der Ostküste der Insel sind die Wicklow Mountains für Spaziergänge und Wanderungen ideal. Sie führen vom Stadtrand von Dublin etwa 60 Kilometer ins Innere der Insel und gehören grösstenteils zum Wicklow Mountains National Park, einem von sechs Nationalparks in Irland. So kann man zum Beispiel auf gut begehbaren Pfaden, die durch das sumpfige Umland führen, im mystischen Tal Glendalough wandern. Es bietet nicht nur eine filmreife Naturkulisse, sondern auch ein riesiges feuerspeiendes Ungeheuer, das laut Sagen hier zu Hause sein soll.

An Wicklows Küstenwegen muss man sich die schöne Aussicht auf das Meer oft mit

einem steilen Aufstieg auf die Klippen erarbeiten, was sich aber allemal lohnt. So wie beispielsweise der steinige Pfad um Bray Head, der im Süden zu einem etwas sanfteren Küstenabschnitt führt. Auf dem Weg zur Stadt Wicklow trifft man auf zauberhafte, goldene Sandstrände wie zum Beispiel Brittas Bay.

Der historische Norden Stürmische Wellen, geometrisch geformte Basaltsäulen und beeindruckende Küstenwanderwege – an der Nordküste von Antrim gibt es einiges zu sehen und bestaunen. Hier befindet sich der Giants Causeway, eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Irlands. Die 40 000 Säulen aus erkalteter Lava gehören zum UNESCO­Weltkulturerbe und gemäss Trip Advisor zu den zehn beeindruckendsten Landschaften der Welt.

Als wäre das noch nicht genug, liegt gerade mal 30 Kilometer westlich davon der Benone Strand, über zehn Kilometer beeindruckender, goldener Sandstrand frei von Algen und Steinen. Wer diese einmalige Gegend entdecken will, hat an der Nordküste von Antrim die Auswahl zwischen einfachen,

mittelschweren oder anspruchsvollen Wanderrouten.

Der wilde Süden

Auch in der entgegengesetzten Himmelsrichtung, genauer in West­Cork, trifft man auf ein anderes Irland. Man schreibt der Gegend etwas «Wildes, das nicht von dieser Welt ist» zu, das seit jeher Künstler, Schriftsteller und andere Freigeister in seinen Bann gezogen habe. Diesen alternativen Touch hat sich West­Cork beibehalten und gilt noch immer als unkonventionelles Fleckchen Irland.

Diese wilde Seite Irlands kann man auf der Halbinsel Sheeps Head zu Fuss entdecken. Der ungefähr 88 Kilometer lange Wanderweg bietet zahlreiche Abkürzungen und die Möglichkeit, eine individuelle Route durch die atemberaubende Landschaft zu gestalten. Ganz in der Nähe liegt Glengariff mit seinem wunderschönen Naturschutzgebiet, ein ideales Reiseziel für Familien mit Kindern. Bei einem Besuch im Ewe Sculpture Garden gibt es vieles zu entdecken, so machen die faszinierenden Skulpturen, kleinen Brücken und Spiele am Wegrand die Wanderung zu einem ganz einzigartigen Erlebnis, besonders für Kinder.

Auch der nicht weit entfernte Beara Way begeistert Jung und Alt, wenn die Wanderung beispielsweise über einen verlassenen Hügel, mitten durch eine Schafherde führt.

Der romantische Westen Endlose Weiten, Seen und zerklüftete Küstengebiete – die Seele Irlands findet man im Westen des Landes, genauer gesagt im malerischen Connemara. Wer einen Ausflug auf diese Seite der Insel macht, wird belohnt mit einer atemberaubenden Küstenlandschaft. Die perfekte Kurzwanderung beginnt in Roundstone, von wo aus man entlang dem weissen Strand von Gurteen wandert und schliesslich zur Bucht Dogs Bay gelangt. Nach der Küstenwanderung stärkt man sich zum Ausklang am besten bei einem Teller Chowder, einer Suppe aus Meeresfrüchten. Wer etwas mehr Zeit hat, sollte unbedingt den Connemara Way in Angriff nehmen. Der 66 Kilometer lange Weg beginnt in der Stadt Galway und führt Wanderer durch die spektakuläre Wildnis von Connemara. Im Norden durch Moorgebiete und über Hügel und im Süden der Küste entlang.

IM OSTEN / Tal Glendalough.

Weitere Informationen zu Irland und die Möglichkeit, eine kostenlose Broschüre zu bestellen, haben Sie unter www.ireland.com

Tourism Ireland

Badenerstrasse 15 8004 Zürich

IM OSTEN / Tal Glendalough.
IM NORDEN / Giants Causeway.
IM WESTEN / Connemara.
IM SÜDEN / Sheep ' s head lighthouse.
IM NORDEN / Benone Beach.

Winterzauber

OB MIT DEN SCHNEESCHUHEN ODER ALS

GEWÖHNLICHER WINTERSPAZIERGÄNGER – BEI EINEM

AUSFLUG ZUR CHRÜZEGG LÄSST SICH NEUE

ENERGIE TANKEN.

Text: DAVID COULIN

Das Tösstal zwischen den Kantonen Zürich und St. Gallen ist geologisch gesehen nichts anderes als eine gigantische prähistorische Schwemmebene, die sich beim letzten Schub der Alpenfaltung noch etwas gehoben hat. Seither haben die Töss und ihre Zu üsse das marode Nagel uhSchuttgestein zu einem Labyrinth aus stark bewaldeten Hügeln und Tälchen zerschnitten.

Alp-Limonadenproduktion

Das Resultat sind ineinander verschachtelte und direkt oder indirekt miteinander verkettete Höhenzüge, wie man das auch vom Napfgebirge her kennt. Und da gibt es einige Pässchen, die in diesem System die Rolle von Knotenpunkten haben. Die Chrüzegg – oder besser gesagt:

die Alp Chrüzegg – ist einer dieser Knotenpunkte. Dass dort ein Berggasthaus steht, erstaunt deshalb nicht. Eher erstaunlich ist, dass Alp und Berggasthaus Chrüzegg seit über 75 Jahren in Appenzeller Händen sind. 1934 erwarb Johann Manser aus Brülisau weit hinter dem Säntis das Anwesen mitsamt dem Limonadenhüttli. Denn auf der Chrüzegg wird nicht nur in der eigenen Alpkäserei gekäst, es wird ab der Chrüzeggquelle auch Wasser für Limonade abgefüllt. Davon pro tieren die Gäste im Sommer wie im Winter. Man wird es sich nicht entgehen lassen, zum herzlichen «Wöllkomm» der dritten Manser-Generation die hauseigene Citrona Brause-Limonade zu kosten und zum Wein in der hellen, chtengetäferten Gaststube ein Glas Natura Chrüzeggwasser zu geniessen.

Hauseigene Fonduemischung

Auch das Speiseangebot orientiert sich an Produkten des Hauses: Die Fonduemischung machen die Mansers nach eigenem Rezept, der Alpkäse ndet sich auf dem Käseplättli wieder, und auf Bestellung kochen die Mansers auch ganze Überraschungsmenüs. Das hat sich herumgesprochen, und so nden sich an den Wochenenden ganze Gruppen, Geburtstags- und Hochzeitsgesellschaften und Vereine auf der Chrüzegg ein. Sie verbinden oft einen schönen Abend in gastlicher Atmosphäre je nach Schneelage mit einer Schneeschuhtour oder Winterwanderung,

die beim Parkplatz des Skigebiets Atzmännig ihren Anfang nimmt und dann entlang einem ausgeschilderten Schneeschuhtrail vom Chopf her auf einem der Tösstaler Gratrücken direkt zur Chrüzegg hinaufführt. Dort treffen sie sich mit Wandervolk, das sich gewohnt ist, im Tösstal von Güp zu Güp zu ziehen und deshalb von weit her kommt: vielleicht von Libingen über das Schnebelhorn und den Habrütispitz oder vom Atzmännig über den Tweralpspitz. Das Gute an diesem Gebiet ist, dass sich jede und jeder ganz nach Geschmack und Kondition eine eigene

Schneeschuhlaufen

Ausgangspunkt

S-Bahn (S26) von Winterthur oder Rüti ZH nach Wald. Von Rapperswil, Rüti ZH (Anschluss an S5). VZO-Bus nach Atzmännig, Schutt. Von Uznach via Eschenbach nach Atzmännig, Schutt (Linie 630). Ab Chopfrain auf ausgeschildertem Schneeschuhtrail hinauf auf den Chopf und von dort immer auf der Krete bleiben bis Im Chabis. Nun über den Hügel des Chümibarrens oder auf übernschneiter Alpstrasse unten durch zur Chrüzegg.

Endpunkt

Je nach Route, Atzmännig, Libingen oder Steg. Siehe Routenbeschriebe.

Wanderzeit / Höhendifferenz

1½ Stunden bis Alp Chrüzegg, 500 Meter Aufstieg, 50 Meter Abstieg, WT 2.

Route von beliebiger Länge zurechtlegen kann. Was es einzig braucht, ist ein gutes Orientierungsvermögen. Denn viele dieser Güp ähneln sich sehr. Ebenfalls erwünscht ist – gerade im Winter – Rücksicht auf die Natur. Immerhin bewegt man sich in einem Wildlebensraum und sollte daher die mit Wanderwegzeichen beschilderten Routen nicht verlassen.

Mondscheintour

Auch das Berggasthaus Chrüzegg wird man so schnell nicht verlassen wollen. Muss man auch nicht, denn das Haus ist

Weitere Routen

Von der Chrüzegg weiter auf dem Schneeschuhtrail Atzmännig–Chrüzegg zur Oberen Tweralp, dann unter dem Tweralpspitz und Rotstein hindurch via Schwammegg zum Skilift Atzmännig. Der Piste entlang zurück zum Ausgangspunkt Schutt (Bushaltestelle).

50 Meter Aufstieg, 500 Meter Abstieg, 1½–2 Stunden, WT 2. Wer den Tweralpspitz und den Rotstein überschreiten will (plus 100 m Auf- und Abstieg, plus ½ Std., WT 3), muss die Schiessanzeige bei der Oberen Tweralp beachten. Vom Atzmännig auch Sesselbahn hinunter nach Schutt.

Von der Chrüzegg am Habrütispitz und an der Schindelegg vorbei zum Schnebelhorn. Abstieg nach Steg (S-Bahn S26) oder über den Laubberg nach Libingen (Postauto). 250 Meter

Aufstieg, 750 Meter

Abstieg, 2 Stunden, WT 2–3.

Von der Chrüzegg via Schwämmli und Schwarzenberg nach Libingen. 100 Meter Aufstieg, 650 Meter Abstieg, 1 Stunde, WT 2. Ab Libingen Postauto bis Bütschwil, Bahnhof, dann S-Bahn S9 nach Wil oder Wattwil. Von Wattwil SOB nach Rapperswil oder St. Gallen.

Unterkunft/Essen

Berggasthaus Chrüzegg: Doppelzimmer, Mehrbettenzimmer und Massenlager mit 24 Schlafplätzen. Das Berggasthaus Chrüzegg ist im Winter von Weihnachten bis Neujahr durchgehend und sonst bis im April an den Wochenenden geöffnet. Information und Reservation (telefonisch), Tel. 071 988 81 83. www.chruezegg.ch

mit komfortablen Zimmern und einem Massenlager ausgestattet.

Warum also nicht zu Gast bleiben bei der Familie Manser, das (vorbestellte) Fondue in die Nacht hineindampfen lassen und vielleicht sogar bei Mondschein noch eine Schneeschuh-Spritztour zum Tweralpspitz unternehmen? Bereuen wird das niemand. ◆

Karten

Landeskarte 1: 50 000, 226 T Rapperswil

Landeskarte 1: 25 000, 1093 Hörnli, 1113 Ricken

Informationen

Tourismus Zürcher Oberland: www. sunneland-oberland.ch, Tel. 055 246 49 12

Sport und Freizeitgebiet Atzmännig: www. atzmaennig.ch

Wettbewerb und Leserangebot

Gewinnen Sie

einen von drei LifeStraw Go-Wasserfilter im Wert von je Fr. 59.–. Der besonders einfach zu bedienende LifeStraw Go-Wasserfilter kommt immer dann zum Einsatz, wenn man sich auf die Qualität des Trinkwassers nicht verlassen kann. Und das geht spielend einfach: Die Flasche mit Wasser aus einem Bach, einem See oder sogar einer Pfütze füllen, Deckel samt Filter schliessen und durch das Mundstück sauberes Trink wasser geniessen. Gefiltert werden 99,99 Prozent der im Wasser befindlichen Bakterien und 99 Prozent aller Kleinstparasiten. + Mehr Infos unter www.buylifestraw.com

Als Zusatzpreis gibt es dreimal ein Paar Wanderstöcke von Leki.

Wettbewerbsfrage

Was wird auf der Alp Chrüzegg abgefüllt?

A: Wein

B: Limonade

C: Schnaps

Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt; der Rechtsweg ist ausgeschlossen. So nehmen Sie am Wettbewerb teil: Mit nebenstehendem Bestellcoupon oder gratis im Internet unter www.natuerlich-online.ch/wettbewerb

Leserangebot

Das Buch «Die schönsten Hüttenziele im Winter» stellt 50 lohnenswerte Ziele in den Alpen vor: Gasthöfe und SAC-Hütten, die zu Fuss, mit Schneeschuhen und/ oder Skieren gut zugänglich sind. Die Orte und die Routen werden in stimmungsvollen Texten und Fotos vorgestellt. Dazu gibt es detaillierte Informationen zu den Übernachtungsmöglichkeiten, den Zugangsrouten, weiterführenden Wegen und Kartenskizzen. Bestellen Sie das Buch aus dem AT-Verlag zum Vorzugspreis von Fr. 36.80 statt 46.–.

Wir gratulieren!

Auflösung aus Heft 09/10-2015: C, Pontresina

Je ein «Rubytec Kea 5000 Powerbanks» haben gewonnen:

+ Hansjörg Allemann, Dulliken; Cornelia Baumann, Altdorf; Erika Brändle, Häggenschwil; Markus Bruggmann, Eggersriet; Marie-Lena Fuchs, Unterentfelden; Rolf Goldschmidt, Oberwil; Elisabeth Oehler, Pfyn; Fritz Ryter, Frenkendorf; Ursula Schallenberger, La Sarraz; Markus Thum, Kaltbrunn

Je zwei Paar «X-Socks Trekking Silver» haben gewonnen:

+ Doris Lehmann, Warth; Luzia Niederberger, Dallenwil; Hansruedi Scheidegger, Walterswil

Bestellcoupon Leserangebot

Senden Sie mir:

«Die schönsten Hüttenziele im Winter» à Fr. 36.80, inkl. MwSt. und Versandkosten. Zudem nehme ich automatisch am Wettbewerb teil.

Wettbewerbslösung: A: Wein B: Limonade C: Schnaps

Name

Strasse, Nr.

Datum

Vorname

PLZ / Ort

Unterschrift

Das Leserangebot ist gültig bis 31. Januar 2016 und gilt nur für die Schweiz. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 31. Dezember 2015. Coupon einsenden an: AZ Fachverlage AG, Lesermarketing, « Hüttenziele », Postfach, 5001 Aarau

Zu gewinnen gibt es:

6-mal 1 Burgerstein VegiProtein im Wert von je Fr. 54.–

Burgerstein Vegi-Protein:

Diese Suppe löffeln Sie gerne aus. Eiweisse spielen im Körper bei vielen lebensnotwenigen Prozessen eine entscheidende Rolle. Verschiedene Faktoren können eine Lücke in der ausreichenden Versorgung mit Eiweiss hervorrufen. Ernährungsbedingt ist die Eiweisszufuhr bei Vegetariern und Senioren oft unzureichend. Auch Kraftsportler können von einer ergänzenden Zufuhr profitieren. Burgerstein Vegi-Protein ist eine neue vegetarische Aufbaunahrung mit vollwertigen pflanzlichen Nahrungsproteinen aus Reis, Erbsen und Kartoffeln. Das Pulver wird als Suppe in warmem Wasser oder kaltem Gemüse- oder Tomatensaft eingenommen. Burgerstein Vegi-Protein ist fettarm, vegetarisch, laktose- und glutenfrei. Erhältlich in Ihrer Apotheke oder Drogerie – Gesundheit braucht Beratung.

Und so spielen Sie mit: Senden Sie eine Postkarte mit der Lösung und Ihrer Adresse an: freiraum Werbeagentur AG, «Burgerstein»-Wettbewerb, Mühlezelgstrasse 53, 8047 Zürich. Teilnahmeschluss ist der 27. 1. 2016.

Teilnahmebedingungen: Mitarbeiter der AZ Medien Gruppe AG und Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt.

Lösung des Rätsels aus dem Heft 11-2015

Gesucht war: Miraculix

ein-klang GmbH – Peter Hess Akademie Schweiz

Das Schweizer Zentrum für Aus- und Weiterbildung in der Peter Hess Klangmassage und Klangmethoden Praxis für Klangmassage, Klangtherapie und Energiearbeit Online-Shop und Vertrieb von Klangschalen, Gongs und Zubehör Tel. +41 79 464 95 43, www.ein-klang.ch • willkommen@ein-klang.ch

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Leben und Sterben –Wozu?

Zügig unterwegs

«natürlich» 11-15

Schön, wenn dank E-Bikes mehr Velo gefahren wird. Dass das «grüne» EBike aber vermutlich nicht zu weniger, sondern zu mehr Umweltbelastung führt, ist aber kaum je ein Thema. Gerade in der Stadt sehe ich viele Leute mit diesen teuren Velos. Sie alle werden wohl kaum ihr Auto verkauft haben und jetzt nur noch mit dem E-Bike unterwegs sein. Viel mehr besitzen sie jetzt ein Auto, das Benzin schluckt und ein Velo, das Strom frisst. Martin Wagner, Zürich

J«Geborgenheit» gibt Ihnen Antwort auf viele Lebensfragen. Es schildert unser Dasein vor der Menschwerdung und unser Fortleben über das Erdendasein hinaus.

Prof. Dr Walther Hinz

ABZ Verlag Zürich

Geborgenheit

317 Seiten, € 9,50

ISBN 978-3-85516-015-0

a, wir sind immer häufiger unterwegs. Ob zur Arbeit oder in der Freizeit, wir legen immer längere Strecken mit dem Auto, dem Zug und anderen Verkehrsmitteln zurück. Das E-Bike wird daran wohl kaum etwas ändern und ganz bestimmt nicht den weiterwachsenden Autoverkehr bremsen. Natürlich muss ich mich selber auch an der Nase nehmen. Ich bin Autopendler. Für Grosseinkäufe nehme ich den Wagen. In der Freizeit fahre ich gerne irgendwohin; in den Ferien auch. Den Zug nehme ich nur, wenn ich von einer Stadt zur andern zu einem Termin muss. Man kann mich jetzt verdammen und mir besserwisserisch ein GA empfehlen oder raten dorthin zu ziehen, wo ich arbeite. Ja, kann man. Aber wie viele von uns stecken genau in diesem Dilemma: zu wissen, was eigentlich ökologisch richtig wäre – aber genau das nicht umsetzen können, weil der Wohnraum am Arbeitsort zu teuer und die Arbeitsplatzsicherheit auch nicht mehr das ist, was sie mal war, ganz zu schweigen von Kindern, denen man gerne eine stabile Umgebung bieten möchte.

Ich bin aber genau deswegen froh, dass das «natürlich» immer wieder anregt, die eigene Situation zu überdenken. Es wird Lösungen geben!

Martin Reifler, Herisau

Pendler ist wohl kaum jemand freiwillig. Entweder er findet in der Stadt keine bezahlbare Wohnung mehr und zieht aufs «Land», oder er wird zum Pendler durch einen Stellenwechsel und kann und will nicht mit der ganzen Familie umziehen, zumal man heute ja kaum mehr eine Stelle fürs Leben hat. Eine Lösung für die zunehmende Mobilität und die damit ver-

bundenen Probleme zu finden, scheint sehr schwierig. Eine gute Möglichkeit sehe ich darin, die Leute vermehrt daheim arbeiten zu lassen. Die Idee, mit speziellen Wohnmodellen Arbeiten und Wohnen näher zusammenzubringen, scheint mir gut, auch wenn dies sicher nur ein Tropfen auf den heissen Stein ist. Dass heute die meisten Leute alleine in ihrem Auto zur Arbeit fahren, ist ein Skandal. Fahrgemeinschaften sollten obligatorisch sein. Im Zug fährt man ja schliesslich auch nicht alleine.

Susi Lüthi, per E-Mail

Ein

Leben ist nicht genug «natürlich» 11-15

Ich habe mich über den Artikel von Andreas Krebs sehr amüsiert. Was war vor mir? Was ist nach mir? Solche Fragen stellt sich wohl jeder irgendwann. Wir wissen es nicht. Ich sage oft, das mache ich dann in meinem nächsten Leben. Vielleicht mache ich dann auch eine Rückführungstherapie und kann über mein höheres Selbst erfahren, dass ich einst gerne Leserbriefe geschrieben habe.

Giusi Rossi, per E-Mail

Eine gute Nacht

«natürlich» 09/10-15

Ich habe den Leserbrief von Frau Siegenthaler zum Thema Matratze gelesen, und weil ich dasselbe Problem hatte, habe ich noch einen weiteren Tipp: Ich habe mir auf die gleiche Grösse wie die Matratze einen «Topper» (eigentlich für Box SpringBetten) gekauft, ihn auf die Matratze gelegt und schlafe seither wie eine Bärin.

Hanna Läuppi, per E-Mail

Briefe an «natürlich»

Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51

Seminare

Partner-, Paar- und Familienberatung IKP

8.12., 18.30 – 20.30 Uhr, Zürich IKP

Kanzleistrasse 17, Zürich Tel. 044 242 29 30 www.ikp-therapien.com

Workshop Wohlbefinden durch Berührung

5.12., Ruchti-Weg 5, Dornach Orientierungstag – heilen mit rhythmischer Massage Einblick und kennenlernen der Methode und der Ausbildungswege.

12.12., Ruchti-Weg 5, Dornach www.rhythmische-massage.ch

TCM und Kulturreise nach China mit Facharzt 25.12.15 – 9.1.16

Daniel Studhalter

Tel. 041 420 52 57 www.gesund-reisen.ch

Auf dem Weg zur Mitte Gemeinsam unterwegs im Rügel-Labyrinth. Winteranfang: 22.12., 17–19 Uhr

Tagungshaus Rügel Seengen www.ref-aargau.ch/anmeldung

Kunstreise in Skulpturengärten der Toscana 3.– 9. 5. 2016

Lilo Schwarz Tel. 041 410 43 82 www.liloschwarz-seminare.ch

Gesundes Detox mit Yoga und Ayurveda 14. 2.16, Yogabaha, Nidau Info und Anmeldung: Marc Lehmann Tel. 077 448 55 27 www.yogabaha.ch

Sammeln+Prospekt verlangen, 056 4442222

BEA-Verlag, 5200 Brugg 056 444 22 22, bea-verlag.ch

Frau Holle und Du –ein Inspirationsseminar Entdecken und stärken Deiner Urkraft und das Eintauchen in die feinstoffliche Welt der Natur. 26. 3. und 27. 9. 2016, Glarus

ALRAUNA Naturmagie www.alrauna.ch

Ondulierende Atemwelle

5.12., 13.30 –18.30 Uhr Ohne Wenn und Aber 22.– 24.1.16

IBP Institut

Wartstr. 3, Winterthur Tel. 052 212 34 30 www.ibp-institut.ch

Shaolin Qi Gong Wochenend-Kurse

26. / 27. 3.16 «Bagua III» 24. / 25. 9.16 «Augen Qi Gong» 22. / 23.10.16 «Lohan II»

Heidi Kleiner Tel. 041 820 52 70 www.kinesiologie-qi-gong.ch www.shixinggui.com

Gesundes Stressmanagement mit Yoga und Ayurveda 28. 2.16,

Margot Teysseire, yoga.art, Litternaring 12, Visp Info und Anmeldung: Margot Teysseire Tel. 079 628 02 83 www.yogaart.ch

Kochen im Sinne des Yoga und des Ayurvedas 5. 3.16, Escholzmatt

Monika Baumeler Tel. 041 486 02 86 www.galleli.ch

Agni – das Verdauungsfeuer in Theorie und Praxis 24. 4.16, Liestal

Regula von Rütte-Elmiger Tel. 079 735 38 04 www.regulamove.com

BEA-Verlag 5200 Brugg 056 444 22 22 bea-verlag.ch

Gönne Dir eine Atempause für Dich! 10.–12. 6.16, Casa Santo Stefano, Miglieglia

Mark O. Bank Tel. 076 501 89 79 www.yoga-individuell.ch

Film & Kultur

Mit dem Dalai-Lama durch den Himalaya Live-Reportage von Manuel Bauer noch bis 14.12., verschiedene Schweizer Städte.

Kambodscha – Der Traum von Angkor Multimediavortrag von Martin Engelmann. 7.– 16.1.16 in verschiedenen Schweizer Städten. www.explora.ch

Der Besuch der alten Dame 6.12. 15 und 26.1.16

Stadttheater Solothurn Theatergasse 16 –18 Solothurn www.tobs.ch

Kinder der Sonne 18. / 21. / 28.12.

Theater Basel Theaterstr. 7, Basel www.theater-basel.ch

Und dann war es dunkel 4.12.

kultSCHÜÜR Laufenburg Hinterer Wasen 48 Laufenburg www.theaterwiwa.ch

Ausbildungen

Qi Gong Modul 1 Ausbildung als Übungsleiter/-in «Shaolin Ba Gua Qi Gong Teil 1» 21.– 25. 3.16

Qi Gong-Intensivkurs Kurs für Fortgeschrittene «Intensivkurs Qi Gong » 24.– 27. 6.16

Qi Gong Modul 2 Ausbildung als Kursleiter/in «Shaolin Lou Han Qi Gong Teil 1» 17.– 21.10.16

Heidi Kleiner Tel. 041 820 52 70 www.kinesiologie-qi-gong.ch www.shixinggui.com

Infoabend – integrative Körperpsychotherapie IBP und integratives Coaching IBP 12.1.16, 19.30 – 21.30 Uhr, Winterthur Einführungskurs IBP erleben 28.– 30.1.16, Seminarzentrum Chlotisberg

IBP Institut Metzggasse 2

Winterthur Tel. 052 212 34 30 www.ibp-institut.ch

Weitere Veranstaltungen finden Sie auf

www.natuerlich-online.ch/agenda

«Die Kinder der Sonne» im Theater Basel.

36. Jahrgang. ISSN 2234-9103

Erscheint monatlich. Doppelnummern: Dezember/Januar und Juli/August www.natuerlich-online.ch

Leserzahlen: 138 000 (MACH Basic 2014-2)

Auflage: 22 000 Exemplare, verkaufte Auflage 18 406 Exemplare (Verlagsangaben).

Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch

Herausgeberin

AZ Fachverlage AG

Neumattstrasse 1

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Tel. +41 (0)58 200 56 50

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Geschäftsführer

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Leiterin Zeitschriften

Ratna Irzan

Redaktion «natürlich»

Postfach

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Chefredaktor

Markus Kellenberger

Redaktionsteam

Tertia Hager, Sabine Hurni (Leserberatung)

Autoren

David Coulin, Tommy Dätwyler, Andreas Krebs, Margret Madejsky, Lioba Schneeman, Vera Sohmer, Gundula Madeleine Tegtmeyer, Remo Vetter, Andreas Walker, Thomas Widmer

Layout/Produktion

Rahel Blaser, Matthias Kuert, Lina Hodel, Renata Brogioli, Fredi Frank

Copyright

Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material. Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages erlaubt.

Verkaufsleiterin

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Preise

Einzel-Verkaufspreis Fr. 8.90

1-Jahres-Abonnement Fr. 84.–2-Jahres-Abonnement Fr. 148.– inkl. MwSt. Druck

Vogt-Schild Druck AG CH-4552 Derendingen

Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch

Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG

Vorschau

Das erwartet Sie im «natürlich» Januar /Februar

Richtig geplant

Im Garten gibt es (noch) nicht viel zu tun. Gut so. Jetzt ist die richtige Zeit, um die neue Saison zu planen. Tipps vom Gartenkolumnisten Remo Vetter.

Unnötig und teuer

Bei Erkältungen greifen viele rasch zu Medikamenten. Das ist der falsche Weg. Um gesund zu werden und zu bleiben, braucht der Körper vor allem Zeit und Ruhe.

Gut aussehen Fokusthema «Schön sein». Ayurveda: Schönheit und Gesundheit von innen. Diäten: Welche Methoden nachhaltig sind. Pölsterchen: Lob der Fülle. Haare: Was taugen Natur-Färbemittel?

Zarte Boten

Märzenglöckchen gehören zu den ersten Frühlingsboten. Auf einer leichten Wanderung im Simmental ndet man ein ganzes Meer der weissen Blüten.

«natürlich» 01/02-16 erscheint am 28. Januar 2016

Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch

Schön sein

Thomas Widmer (53) schreibt die Wanderkolumne «Zu Fuss» im Tages-Anzeiger.

Mein Held, der Zermatterhorn

Ein Mann, ein Zelt und eine eisige Kälte: Auf der gemütlichen Ofenbank nehmen Thomas Widmers kühnste Träume endlich Gestalt an.

Weiss jemand, was «hot tenting» ist? «Ich, Herr Lehrer, ich», ruft der Widmer. «Tent ist auf Englisch das Zelt. Wenn man im Winter draussen in der Natur ein Zelt aufstellt und darin einen Miniofen, nennt man das hot tenting.»

Ich weiss nicht, wie viele Filme ich in den letzten Monaten auf Youtube angeschaut habe, in denen Leute im Winter campen gehen. Der eine nimmt also den Ofen mit, samt Rohr. Der Zweite bastelt an einem Felsen einen Verschlag aus Ästen und Reisig. Der Dritte baut sich einen Iglu nach guter alter Eskimoart. Der Vierte buddelt eine Schneehöhle. Und der Fünfte zieht im gefrorenen Wald eine Blache auf. Darunter trampelt er den Schnee fest, legt Tannenzweige aus, platziert eine Isomatte und darauf den Schlafsack.

Brrr, denke ich, während bei mir zu Hause vor dem Fenster die Bäume klamm im Herbstnebel stehen: Das wird eine giftige Nacht, mein Freund! Dann nehme ich noch einen Schluck Rooibos-Tee mit Vanillegeschmack und frage mich: Gibt es eigentlich schon einen neuen Film vom Zermatterhorn? Gleich mal nachschauen. Der Mann heisst tatsächlich so, Joe Zermatterhorn. Ich nehme an, seine Vorfahren wanderten aus dem Wallis nach Amerika aus. Joe zieht regelmässig in die Kälte, schläft draussen, filmt das Ganze.

Mein Englisch hat sich um viele neue Wörter erweitert, während ich meinen Helden aus Manitoba und British Columbia, vom Yukon und den Grossen Seen, aus Michigan und Vermont zuschaue. Eisbohrer, Hering, Zeltstange: kann ich alles auf Englisch. Die Blache heisst tarp. Und ein MRE ist … jawohl, ein meal ready to eat. Eine eingeschweisste Fertigmahlzeit.

Es muss schön sein, in der Kälte im verschneiten Wald zu übernachten. Noch schöner ist es, das Abenteuer aus der Wärme meiner Wohnung mitzuerleben, finde ich – und frage mich, warum ich nicht aufhören kann, mir all die Wackelfilme mit den verfrorenen Nasen unter Pelzkappen anzuschauen. Warum fasziniert es mich derart, wie der Trapper Billy an einem Eisbach sein Zelt aufstellt? Warum verfolge ich 18 Minuten lang gebannt, wie er eine abgestorbene Jungtanne fällt und zerlegt?

Meine Theorie ist, dass jeder Mensch eine Glücksszene hat und hegt. Wie eines dieser kleinen Glasdinger, die man als Souvenir kauft; darin ist zum Beispiel ein Dorf winzig nachgebaut, und wenn man das Ding schüttelt, rieselt Schnee über das Dorf. Meine Glücksszene ist eine Hütte oder ein Zelt im Wald mit einem Feuer. Etwas Erkämpftes, Simples, ungeheuer Existenzielles und Wärmendes. Seltsam, dass ich das hot tenting nie ausprobiert habe. Vermutlich will ich mir meinen Traum nicht zerstören, indem ich ihn in der Wirklichkeit suche.

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