2017_11

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Musik im Kopf

Schöne Töne machen uns gescheit 58

HEISSI MARRONI

Was in der gerösteten

Delikatesse alles steckt 30

Heile heile Säge

Warum Kinderkrankheiten

Sinn machen 12

AUFRECHT

DURCHS LEBEN

Wie wir unserem Rücken

Gutes tun können 26

Einfach

Wie man lernt, seine Ängste, Sorgen und dunklen

Gedanken aus dem Leben zu verbannen 50

Erlebniswoche Madeira Aktiv

Entdecken Sie die üppige Fauna und Flora der Insel! 8 Reisetage ab Fr. 1145.–

Während einer Woche werden Sie die farbenfrohe portugiesische Insel aktiv entdecken. Über kleine Strassen, vorbei an romantischen Fischerdörfern, grünen Tälern und imposanten Klippen erfahren Sie mehr über die Blumeninsel und ihre Hauptstadt.

1. Tag: Zürich – Funchal

Flug von Zürich nach Madeira und Transfer zu Ihrem Hotel, etwas ausserhalb von Funchal gelegen.

2. Tag: Der wilde Westen

Der erste Tag der Reise führt Sie in den Westen der Insel, vorbei an Schluchten bis hinauf nach Paul da Serra. Oben angekommen, geht es weiter zu Fuss durch die beeindruckende Pflanzenwelt (ca. 1h). In Porto Moniz, dem zweitbedeutendsten Ort der Insel, nehmen Sie ein Mittagessen direkt am bizarren Lavafelsen-Naturschwimmbecken ein.

3. Tag: Funchal

Heute erfahren Sie während eines ganztägigen Stadtrundgangs mehr über die Hauptstadt von Madeira. Das mittelalterliche Herzen der Stadt lockt mit vielen Sehenswürdigkeiten, Gärten und kulinarischen Highlights. Im zweiten Teil des Tages schweben Sie mit der Seilbahn

nach Monte, wo Sie die Schutzpatronin Madeiras kennen lernen werden.

4. Tag: Land und Leute Erkundung der Insel heute mit dem Jeep. Die Fahrt führt über Funchal, wo Sie einen Rundumblick über die Stadt erhalten, bevor es weiter steil hinauf ins Zentralmassiv geht. Nach dichter Vegetation erreichen Sie abgelegene Dörfer und Siedlungen, wo das Leben der Einheimischen hautnah bei einem typischen Mittagessen miterlebt wird.

5. Tag: Levada Nova Entdecken Sie die für Madeira typisch künstlichen Wasserkanäle während einer ganztägigen Wanderung (ca. 4 h). Sie werden wilder Natur, dichten Wäldern und farbenfrohen Blumenlandschaften, imposanten Wasserfällen sowie romantischen Hinterhöfen begegnen. Wichtig: gutes Schuhwerk und Schwindelfreiheit sind von Vorteil, da der Wegrand teilweise steil abfallend ist.

Das ist alles inbegriffen

Linienflüge mit Edelweiss in Economy-Klasse

Alle Flugnebenkosten

Transfers bei An- und Abreise

7 Nächte im beliebten 4-Sterne Hotel Golden Residence

Täglich Frühstück und 3x Mittagessen

Umfangreiches Ausflugspaket:

6. Tag: Funchal – Boaventura – Sao Jorge – Santana – Funchal Durch das Wassertal geht die Fahrt bis in das Gebiet Boaventura, mit wunderschönem Ausblick auf die umliegende Bergwelt. Sie besuchen Sao Jorge und Santana, beides kleine Gemeinden mit viel Geschichte und bekannt für die strohbedeckten Häuser.

7. Tag: Funchal – Câmara de Lobos –Funchal Am Vormittag besuchen Sie das kleine Dörfchen Camara de Lobos, bekannt als eines der ältesten Fischerdörfer Madeiras. Charakteristisch sind die kleinen und engen Gassen, die bunten Fischerboote im Hafen und die kinderreichen Fischerfamilien, welche noch heute vom Fischfang leben. Der Nachmittag steht Ihnen für eigene Interessen zur Verfügung.

8. Tag: Funchal – Zürich

Der Transfer bringt Sie zum Flughafen und Rückflug nach Zürich.

IHR HOTEL IN FUNCHAL

Lage: Dieses bei Vögele Gästen sehr beliebte und moderne Hotel befindet sich ca. 4 km westlich von Funchal. Am Meer gelegen (kein direkter Zugang), mit atemberaubendem Blick auf die Steilklippen.

Hotel: Verteilt auf drei Gebäude bein-

haltet das Hotel ein Restaurant, zwei Bars, einen Innen- und Aussenpool sowie eine Terrasse.

Zimmer (172): Die modern eingerichteten Zimmer verfügen über einen TV, Internetzugang (gegen Gebühr), Dusche, Föhn, Klimaanlage/Heizung und eine Minibar.

5 Ganz- und 1 Halbtagesausflug

Beste Betreuung durch Deutsch sprechende Reiseleitung vor Ort während den Transfers und Ausflügen

Reiseunterlagen inklusive Reiseführer

UNSERE TOP-PREISE

Pro Person im Doppelzimmer in Fr. Erlebniswoche 8 Tage / 7 Nächte

16.06.18–23.06.18 1245.– 1145.–23.06.18–30.06.18 1225.– 1175.–Zusätzliche Abreisen am 22.09.18 und 06.10.18 bereits heute unverbindlich vormerken.

Nicht inbegriffen

• Einzelzimmerzuschlag

245.–• Versicherungen au f Anfrage • Kleingruppenzuschlag unter 15 Personen möglich

Internet-Buchungscode: vrmadak01

Golden Residence Hotel****
Câmara de Lobos
Santana
Porto Moniz

Liebe Leserin, lieber Leser

Wussten Sie, dass Krankheiten wie Demenz, Alzheimer, Brustkrebs, Autoimmunerkrankungen, Multiple Sklerose und Autismus statistisch belegbar rasant zunehmen ? Und wussten Sie, dass sogar Mediziner mittlerweile vermuten, dass da ein Zusammenhang mit unseren Impfplänen bestehen könnte ?

Seit den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts sind immer mehr Impfstoffe entwickelt worden. Darunter so sinnvolle wie diejenige gegen Kinderlähmung und Starrkrampf, aber auch solche, bei denen durchaus die Frage erlaubt ist, wozu sie letztlich wirklich nütze sind, wie zum Beispiel jene gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken. Das sind klassische Kinderkrankheiten, die früher von praktisch allen Menschen ohne grosse Komplikationen bis zum zehnten Lebensjahr durchgemacht wurden.

Diese Krankheiten, die – das bestreitet niemand – einen grossen P ege- und Betreuungsaufwand für das betroffene Kind mit sich bringen, sind heute fast ausgerottet. Aber zu welchem Preis ? Sollte tatsächlich stimmen, was impfkritische Ärzte vermuten, dann lohnt es sich, unseren Artikel zum Thema ab Seite 12 zu lesen. Denn in der modernen Hoch leistungsmedizin ist nur eines 100-prozentig sicher: Die Pharmaindustrie verdient an jeder noch so sinnlosen Impfung und erst recht an jeder neuen Krankheit – egal, wer oder was sie ausgelöst hat.

Bleiben Sie kritisch, denn die Natur weiss immer, was sie tut.

Die Medizin oft nicht.

Herzlich, Ihr

Chefredaktor

Gesundheit

Natur & Garten

12

Der Sinn von Kinderkrankheiten und die Risiken des Impfens

16 Wie Aikidō Körper und Geist stärkt und aus Feinden Freunde macht

20 Heilpfl anze des Monats: Barbarakraut

22 Sabine Hurni über Plastik und dessen Auswirkungen auf Mensch und Natur

24 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen

26 Typisch Mensch: Wie der aufrechte Gang uns zu dem macht, was wir sind

Essen & Trinken

30 Nicht jede Kastanie ist eine Marroni, aber jede Marroni ein Genuss

34 Süss und deftig: Marroni-Rezepte

Schweizer Hirsch am Fuss

Remo Vetters Tipps für gesundes Gärtnern 46

Kein Reinfall: Winterwanderung zum Rheinfall

Leben

Loslassen und Durchstarten

Die ( Heil )Kraft der Musik

3 Editorial 6 Augenblick

8 Aktuell und Wissenswert

44 Leserreise

49 Wettbewerb

54 Medien

55 Gedankensplitter

57 Markt-News

62 Markt-Aktiv

64 Rätsel

65 Vorschau

66 Carte Blanche

Vögel schauen

Der November ist eine gute Zeit, um Wasser- und Watvögel zu beobachten, etwa auf dem Klingnauer Stausee. Ornithologen haben hier 270 Vogelarten bestimmt – auch solche, die es in der Schweiz gar nicht geben dürfte, etwa den nordamerikanischen Grasläufer, ein Watvogel, der sich um Tausende Kilometer verflogen hatte. In der Schweiz wurden bisher nur im Naturschutzgebiet Fanel am Neuenburgersee mehr Vogelarten nachgewiesen. Ein noch immer häufig beobachtbarer Wasservogel ist das Blässhuhn ( Bild ). Jedoch hat deren Brutbestand in den letzten 15 Jahren europaweit abgenommen. Im Januar 2016 wurden in der Schweiz aber noch immer knapp 82 000 Individuen gezählt, mit Abstand am meisten auf dem Bodensee. Das Blässhuhn ist von allen Rallen am meisten ans Wasser gebunden und ist selbst in der Mitte grösserer Seen anzutreffen. Als einzige einheimische Rallenart hat es an den Zehen Schwimmlappen ausgebildet. krea

BEWEGUNG I

Richtig Sport treiben bei Arthrose

SPORT KANN HELFEN, das Fortschreiten einer Arthrose zu bremsen – vorausgesetzt, man macht es richtig. Bei Gelenkproblemen gilt der sportliche Grundsatz: viel bewegen, wenig belasten. Ideal sind zyklische Bewegungen, die das Gelenk ohne Krafteinsatz gleichmässig durchbewegen. Eine Kombination aus Ausdauereinheiten, Dehn- und Kräftigungsübungen ist am wirkungsvollsten, um den ganzen Körper zu stärken und Ver letzungen vorzubeugen. Experten empfehlen, täglich 30 bis 40 Minuten, mindestens jedoch zweimal pro Woche zu trainieren. Gut fürs Kniegelenk sind Sportarten wie Radfahren, Nordic Walking, Skilanglauf, Schwimmen, Aqua-Jogging und Wassergymnastik, Rudern, Aerobic, Ausdauertraining auf dem Crosstrainer oder ein Krafttraining im Fitnessstudio. MM

GE SUND HEIT

Zink rechtzeitig einnehmen

Ein Studienvergleich zeigt, dass der Mineralstoff Zink Dauer und Schwere von Erkältungen reduzieren kann. Voraussetzung ist allerdings, dass mit der Einnahme innerhalb von 24 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome begonnen wird. Dann haben Betroffene nach Angaben der Forscher gute Chancen, dass Husten und Schnupfen einen halben bis anderthalb Tage früher abklingen als ohne. MM

Wandernde Farbpigmente in Tattoos

Die in Tätowierungen enthaltenen Farbpigmente gehen im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut (siehe «natürlich» 05-17). Dort können sich kleinste Nanopartikel lösen, durch den Organismus wandern und sich in den Lymphknoten anreichern. Dies ergab eine Studie am deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Es ist noch völlig unbekannt, wie sich diese Miniteilchen im Körper verhalten. Scientific Reports

BEWEGUNG II

Bei Fussschmerzen auch an Knie denken BEI UNERKLÄRLICHEN FUSSSCHMERZEN sollte der Arzt auch Knie und Hüfte untersuchen. Dazu rät Rock Positano vom Hospital for Special Surgery in New York. Der US-Mediziner hatte die Daten von mehr als 2000 Patienten ausgewertet. Das Fazit: Fussschmerzen stehen in engem Zusammenhang mit ein- oder beidseitigen Knieschmerzen. So hatten Männer mit Schmerzen im rechten Fuss im Vergleich zu schmerzfreien Patienten ein fünfbis siebenfach höheres Risiko für Knieschmerzen. Bei Frauen gab es eine Verbindung zwischen beidseitigen Fuss- und Hüftschmerzen. Positano erklärt dieses Phänomen mit der kinetischen Kette – der Tatsache, dass die Körpergelenke und -segmente sich bei Bewegung gegenseitig beeinflussen. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Fuss als erster Teil des Körpers mit Bodenkontakt. Ist seine Stossdämpfer-Funktion verändert oder verringert, macht sich dies oft in anderen Bereichen bemerkbar. MM

Epidemie wegen Fructose?

Auch Fructose ist nicht unbedenklich, im Gegenteil: Wird sie Lebensmitteln künstlich zugesetzt und in Mengen genossen, kann sie dick und krank machen, wie immer mehr Studien belegen. Besonders in Verdacht steht die sogenannte Isoglucose, ein fructosehaltiger Sirup aus Mais. Seit dem 1. Oktober 2017 darf dieser billige, in den USA schon seit Jahrzehnten weitverbreitete Süssmacher nun auch in der EU unbegrenzt verwendet und zugesetzt werden. Experten befürchten, dass dadurch künftig auch in Europa noch mehr Menschen unter Übergewicht, Diabetes und Co leiden werden. scinexx.de

Elektrische Zahnbürsten putzen besser

Nach der Auswertung von über 50 Studien kommen Fachleute der unabhängigen Forschungsgemeinschaft Cochrane Collaboration zum Schluss, dass elektrische Zahnbürsten besser putzen als Handzahnbürsten. Zum

einen beseitigen sie den Zahnbelag mit den Bakterien gründlicher, zum anderen schützen sie besser vor leichten Zahnfleischentzündungen.

Cochrane Collaboration

Unnatürlich:

«natürlicher» Zucker Hersteller bewerben Birkenzucker oder Kokosblütenzucker als «natürliche» Alter native zum Haushaltszucker. Doch oft steckt nicht viel Natürlichkeit drin, so die deutsche Verbraucherzentrale. Solcherlei Zucker sei technologisch aufwendig hergestellt. «Birkenzucker» zum Beispiel werde oft aus Stroh oder Maiskolbenresten extrahiert und mit Säure oder Lauge weiterverarbeitet. Verbraucherzentrale Hessen

GE SUND HEIT

Fit durch den Winter

Mit der Zeitumstellung am 29. Oktober ist es noch früher dunkel geworden; dafür ist es am Morgen relativ früh hell –das sollte man nutzen: Wer bei Tageslicht Spaziergänge macht, tut schon viel dafür, dass ihm der Umstieg auf die Winterzeit gut gelingt. Es gibt zahlreiche weitere einfache, aber wirkungsvolle Massnahmen, Erkältungen und Antriebslosigkeit ein Schnippchen zu schlagen:

• Ernährung: Eine vitaminreiche und abwechslungsreiche Kost ist das ganze Jahr über wichtig. Allerdings treten im Winter vermehrt Erkältungen auf. Daher sollten Sie jetzt Lebensmittel bevorzugen, die das Immunsystem stärken. Ideal sind frische saisonale Produkte aus der Region wie Äpfel, Birnen, Kürbis oder Kohl. Sie enthalten besonders viele Nährstoffe, da lange Transportwege und somit Vitaminverluste entfallen.

• Bewegung: Regelmässiger Ausdauersport stärkt das Immunsystem. Ideal sind Sportarten wie Rad fahren, Joggen, Walking, Schwimmen oder auch Aquajogging. Eine Alternative oder Ergänzung bietet ein IndoorTraining auf dem Fahrrad-Ergometer, Crosstrainer, Laufband oder Rudergerät. Dabei keinesfalls übertreiben! Ansonsten kann das Immunsystem geschwächt werden.

• Licht: Gehen Sie regelmässig im Hellen nach draussen – mindestens eine halbe Stunde täglich. Tageslicht kurbelt die Produktion des Glücksbotenstoffs Serotonin an.

Das macht gute Laune und ist das ideale Mittel gegen den Herbst-Blues.

• Wärme: Die Kleidung sollte warm halten, aber nicht zum Schwitzen führen. Bewährt hat sich das «Zwiebelprinzip»: mehrere Schichten übereinander tragen, die man bei Bedarf an- oder ausziehen kann. Mütze und Schal schützen Kopf und Hals. Besonders wichtig: Achten Sie auf warme Füsse durch Wollsocken und Einlegesohlen. Gut sind auch regelmässige Saunagänge – mit Kältebecken. Der Wechsel von Hitze und Kälte trainiert die Gefässe, sodass der Körper besser mit Kälte umgehen kann. (Siehe «Natürlich» 10-17)

• Schlaf: Gemäss einer Studie von US-Forschern der Carnegie Mellon University ist Schlafmangel der grösste Risikofaktor für eine Erkältung. Die Ergebnisse waren unabhängig von Alter, Stresslevel, Rauchen, Bildungsstand oder Einkommen der Probanden. Wenn man krank ist, hilft Schlaf auch, schneller wieder fit zu werden.

• Entspannung: Der US-Forscher Sheldon Cohen von der Carnegie Mellon University konnte nachweisen, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen Stress und Atemwegsinfektionen gibt. Sorgen Sie also regelmässig für bewusste Entspannung durch Autogenes Training, Meditation oder Yoga. Auch gut: ein entspannendes Vollbad am Abend, z. B. mit Lavendel, Baldrian, Hopfen oder Melisse – das hilft auch bei Einschlafschwierigkeiten. MM

NOVEMBER

Die Leoniden kommen Sterngucker

Die Leoniden sind einer der schönsten Sternschnuppenschauer, der jedes Jahr Mitte November auf die Erde niederprasselt. Die Sternschnuppen scheinen alle von einem Punkt auszustrahlen, der sich im Sternbild Löwe befindet –daher der Name «Leoniden». Besonders gehäuft sind sie vom 10. bis 23. November zu beobachten. Das Maximum wird in der Nacht vom 17. bis 18. November erwartet, da die Erde in dieser Zeit die Staubwolken des Kometenschweifes Tempel-Tuttle durchquert. Dadurch gelangen kleine Körnchen in Millimetergrösse mit hoher Geschwindigkeit (ca. 250 000 km/h) in die

Erdatmosphäre, dabei werden sie von der Reibung in der Lufthülle bis zur Weissglut aufgeheizt und hinterlassen eine gut sichtbare Leuchtspur, eine Sternschnuppe eben. Wenn das Wetter mitspielt, herrschen für die Beo bachtung der Leoniden dieses Jahr besonders gute Beding ungen: Am 18. November ist Neumond und somit kein störendes Mondlicht vorhanden. An dunklen Orten ohne Lichtverschmutzung sieht man die Leoniden besonders gut. Da zu dieser Jahreszeit oft Nebel im Flachland liegt, ist eine Beobachtungsposition in der Höhe zu bevorzugen. Andreas Walker

ERNÄHRUNG

Gift im Honig

Drei von vier Honigproben aus aller Welt enthalten hochwirksame Insektengifte. Das zeigt eine neue, in der Fachzeitschrift «Science» publizierte Studie von Wissenschaftlern der Universität Neuenburg und des Botanischen Gartens Neuenburg. Am meisten mit den Insektiziden belastet waren die Honigproben aus Nordamerika (86%) und Europa (79%); etwas weniger verunreinigt waren die Honigproben aus Südamerika (57%). Für Menschen lägen die Belastungen zwar unter den Grenzwerten. Für die Bienen sieht es anders aus: «Die Hälfte der Honigproben enthält genügend Neonicotinoide, um den Bienen zu schaden», erklärt Co-Autor Alex Aebi. Science/krea

WISSENSCHAFT

Studierte

Skeptiker

Ein höherer Bildungsstand scheint eine wissenschaftsskeptische Haltung zu festigen und zu stärken, wie eine USStudie belegt. Die Polarisierung nimmt demnach mit dem Wissen und der Bildung der Menschen sogar zu. «Es gab eine signifikant stärkere Polarisation bei Teilnehmern mit höherer wissenschaftlicher Bildung bei vier Themen: dem Klimawandel, der Evolution, der Stammzellforschung und dem Urknall», berichten die Forscher und konstatieren: «Eine bessere Bildung und ein höherer Wissensstand sind mit einer stärkeren politischen und religiösen Polarisierung verbunden.» scinexx.de/krea

LANDWIRTSCHAFT

Zulassungsstelle für Pestizide

Hierzulande gelangen jährlich rund 2000 Tonnen Pestizide –darunter auch Stoffe, die Krebs auslösen – in die Umwelt und bedrohen unser Trinkwasser und die Bienen (siehe oben). Jetzt fordert eine breite Allianz aus Wasserversorgern, Konsumentenschützern und Umweltverbänden eine unabhängige Zulassungsstelle für Pestizide. Die Verbände bezweifeln die Unabhängigkeit des heute für die Pestizidzulassung zuständigen Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) und kritisieren, dass es bei seiner Risikoabwägung entgegen seines Auftrags «die Ertragssicherheit höher ge wichtet als den Schutz des Trinkwassers». «Aus Sicht der Trinkwasserversorger brauchen wir mittelfristig zwingend eine deutliche Reduktion des Pestizideinsatzes», sagt Paul Sicher vom Schweizerischen Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW). Zwar habe man heute noch natürliches und gutes Trinkwasser, so Sicher. «Doch dieses Privileg ist bedroht und wir wollen es für kommende Generationen erhalten.» Auch jeder Leser kann etwas dazu beitragen und die beiden Initiativen auf www.future3.ch und www.sauberes-wasser-fuer-alle.ch unterschreiben. krea

TIPP DES MONATS

Frieden erarbeiten

Die Stiftung für integrale Friedensförderung und der Kientalerhof im bernischen Kiental gehen gemeinsame Wege. Sie wollen ein Kompetenzzentrum für Frieden aufbauen und in der neuen «Schule für Bewusstheit» Seminare und Vorträge anbieten. Den Auftakt bildet ein Friedens-Symposium vom 23. bis 26. November. «Der Liebe mehr Gewicht zu geben, das ist die Revolution der heutigen Zeit. So schaffen wir die Voraussetzung für Frieden», schreiben die Veranstalter. Wo fängt Friede an und was kann ich konkret dafür tun?

Durch Vorträge und Raum für aktiven Austausch sollen sich die Teilnehmer gemeinsam solcherlei Fragen nähern – von der eigenen Einstellung bis zur politischen und wirtschaftlichen Ebene, von der Meditation bis zur Demonstration.

+ 1. Friedens­Symposium Kientalerhof Donnerstag, 23. bis Sonntag, 26. November. Die Teilnahme am gesamten Symposium kostet exkl. Unterkunft und Verpflegung Fr. 300.–.

Infos und Anmeldung: www.frieden.kientalerhof.ch

LOBBYING

Monsanto ausgeschlossen

Vorsitzende der Fraktionen im Europäischen Parlament haben beschlossen, Lobbyisten und andere Vertreter des US-Saatgutkonzerns Monsanto die Zugangsausweise zum Parlament zu entziehen. Es ist das erste Mal, dass einem Unternehmen der Lobbyisten-Zugang zum Europaparlament entzogen worden ist. «So geht starke Demokratie», sagte Sven Giegold, Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament. «Wer sich der Demokratie entzieht, dem muss man den LobbyistenZugang entziehen. Wenn Monsanto in Europa Geschäfte macht, muss es sich auch vor dem EU-Parlament seiner Verantwortung stellen.» scinexx.de/krea

DER

100

JÄHRIGE

MEINT …

... so wird das Wetter im November

Der November bietet bis um den 9. / 10. einen sehr schönen bunten Herbst. Doch dann wird es rasch kalt. Früher Schneefall. Ab dem 20. weiterhin kalt, aber wieder trockener.

Bauernregel November

«Ist der November kalt und klar, wird trüb und mild der Januar.»

Statistiken zeigen, dass nach einem kalten November mit unterdurchschnittlicher Bewölkung in sieben von zehn Fällen ein milder und wolkenreicher Januar folgt.

+ Ob der 100-jährige Kalender recht gehabt hat, lesen Sie auf www.natuerlich-online.ch/wetter

Gesundheit

Lasst Kinder krank sein

WER DEM OFFIZIELLEN IMPFPLAN FOLGT, LÄSST SEIN BABY

26-MAL IMPFEN. DAS KANN DIE GESUNDHEIT GEFÄHRDEN UND

DIE SEELISCHE REIFUNG VERHINDERN.

TEXT: ANJA HUBER

ÜBER HUNDERT MENSCHEN sind im laufenden Jahr in der Schweiz an Masern erkrankt – fast dreimal so viele wie 2015; da waren es insgesamt 36 Fälle. Auch Erwachsene ereilte die « Kinderkrankheit ». Daniel Koch, Leiter der Abteilung « Übertragbare Krankheiten » im BAG, appellierte daraufhin in den Medien: « Erwachsene sollten ihren Impfausweis kontrollieren. » Zwei Impfdosen seien nötig; wer dieses Soll nicht erfülle, solle sich unbedingt nachimpfen lassen. Das Ziel ist klar: Der Bund will die Masern ausrotten. Ob das Ziel auch Sinn macht, wird nicht hinterfragt. Ursprünglich sollten die Masern hierzulande bereits per Ende 2015 eliminiert sein. Dies sollte vor allem durch eine Erhöhung der Durchimpfungsrate erreicht werden: Mindestens 95 Prozent aller Einwohner, die nach 1963 geboren sind, sollen gegen Masern geimpft sein, so der Bund, der sich auf die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) beruft. Laut der europäischen Seuchenbehörde ECDC ( European Centre for Disease Prevention and Control ) haben 24 von 53 Ländern in Europa dieses Ziel erreicht. Am weitesten davon entfernt sind Deutschland, Italien, Frankreich, Belgien, Polen, Rumänien –und die Schweiz.

DURCHGEIMPFT UND AUSGEBREMST

Aktuell liegt die Masern-Durchimpfungsrate von Zweijährigen in der Schweiz bei 87 Prozent. Empfohlen werden zwei Impfdosen, in der Regel gleich in Kombination mit Mumps und Röteln: die erste im Alter von 12 Monaten, die zweite zwischen 15 und 24 Monaten. Insgesamt 26 Impfungen gegen acht Krankheiten sieht der offizielle Schweizerische Impfplan von BAG und der Eidgenössischen Kommission für Impffragen ( EKIF ) in den ersten zwei Lebensjahren vor. 26 ! Während der ganzen Kindheit sind es 41 Impfungen gegen elf Krankheiten. Viele sehen diese beeindruckende Zahl kritisch. Denn Infekte sind notwendig, damit sich ein stabiles Abwehrsystem gegen viele Erreger in unserer Umwelt aufbauen kann – deshalb sind kleine Kinder auch viele Male pro Jahr krank. Das ist ganz

normal. Die Infektanfälligkeit reguliert sich im Schulalter von allein, wenn das Abwehrsystem gereift ist.

Impfungen könnten diese Reifung des Immunsystems stören, warnt die schweizerische « Ärzte-Arbeitsgruppe für differenzierte Impfungen » ( AGdI ): « Der Mensch kommt nur mit rudimentärer, unspezifischer Immunkompetenz, jedoch mit grossem immunologischen Lernpotenzial zur Welt. Das Erlernen spezifischer und differenzierter Immunfunktionen ist ein jahrelanger, hochkomplexer Prozess, der wie jeder Lernprozess gestört werden kann. Besonders wichtige Weichenstellungen geschehen nach heutiger Erkenntnis im Verlaufe des ersten Lebensjahres – also in dem Alter, wo die Impfpläne die intensivste Immunisierung vorsehen. » Die AGdL bevorzugt « einen zurückhaltenden, flexiblen Umgang mit den Impfungen ».

Auch der deutsche Verein « Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V. » vertritt die Auffassung, dass Kinderkrankheiten tiefgreifende immunologische Auswirkungen haben: Dazu gehöre ein vermindertes Allergierisiko, eine heilende Wirkung auf bestimmte chronische Erkrankungen wie Schuppenflechte sowie eine gewisse Schutzfunktion gegen Krebs.

SEELISCHE REIFUNG

« Neben den körperlich-immunologischen Prozessen bewegen Kinderkrankheiten auch Themen auf seelischer Ebene », sagt der auf komplementäre Heilmethoden speziali-

Jürg Hess. Arzt für Allgemein medizin und diplomierter Heilpraktiker bei Paramed. Seine Behandlungsschwerpunkte sind die miasmatisch prozessorientierte Homöopathie sowie die umfassende biografisch orientierte Abklärung von jeglichen Krankheiten.

« INFEKTE SIND NOTWENDIG »

Herr Dr. Hess, warum werden Masern, Windpocken, Röteln und Co. als Kinderkrankheiten bezeichnet ?

Früher haben praktisch alle Menschen diese Erkrankungen durchgemacht – und zwar bis spätestens zum zehnten Lebensjahr. Daher sprechen wir noch heute von den « klassischen Kinderkrankheiten »: Masern, Mumps und Röteln, Windpocken, Scharlach und Keuchhusten. Im Kindesalter verlaufen diese sechs Erkrankungen in der Regel komplikationslos. Sie sind wichtig für das Immunsystem und schieben bestimmte Themen an, mit denen sich das Kind auseinandersetzen muss.

Können Sie uns ein Beispiel nennen ?

Nehmen wir die Windpocken. Hier wirft die Haut kleine Bläschen am ganzen Körper auf. Die Haut ist unser Abgrenzungsorgan nach aussen. Kinder reifen an Wilden Blattern, sie werden ausgeglichener und gelassener – der Entzündungsprozess der Haut ist wie eine Neuausrichtung der Grenzen nach aussen. Auch die Röteln helfen Kindern, sich abzugrenzen. Zudem schwächen sich Allergien danach oft ab oder ständige Erkältungen verschwinden.

Was bewirken weitere « Klassiker » wie Masern und Mumps ?

Die Masern treten häufig zwischen dem 5. und 7. Geburtstag auf, wenn das Kind schon eine gewisse eigene Persönlichkeit hat. Ihr Thema ist die Individualisierung im geistig-seelischen Bereich. Lässt man Kinder vor und nach den Masern ihre Familie malen, sieht man oft, wie sie gereift sind. Das Gemalte ist danach realistischer. Mumps wiederum ist eine Krankheit, die das Drüsensystem betrifft. Dieses hängt mit dem Hormonsystem zusammen, und das beeinflusst unsere geschlechtliche Identität. Gerade ängstliche Kinder werden selbstständiger nach dem Ziegenpeter, wie Mumps auch genannt wird.

Auch Keuchhusten und Scharlach werden zu den « klassischen Kinderkrankheiten » gezählt. Was können Sie darüber sagen ?

Keuchhusten betrifft die Lunge, und die hat viel mit dem Stoffwechsel zu tun. Oft stellt man fest, dass Kinder, die zuvor schlechte Esser waren, sich nach einem Keuchhusten zu guten Essern entwickeln oder sich vielfältiger ernähren. Scharlach ist durch einen typischen Hautausschlag gekennzeichnet. Ein paar Wochen später beginnt die Haut, sich zu schälen – wie eine Schlage, die sich häutet, weil sie wächst. Nach Scharlach kommen Kinder meist in eine bessere Form: Sie werden leiblich gesünder und seelisch flexibler.

www.paramed.ch

Vortrag «Schlafprobleme», Termin auf Seite 63

sierte Mediziner Jürg Hess. « Jede Kinderkrankheit hat eine spezielle Aufgabe für den Organismus und für die Persönlichkeitsentwicklung. Deshalb bekommt nicht jedes Kind alle sechs Kinderkrankheiten – manche Themen braucht das Kind nicht. » Durch Impfungen nehme man dem Kind die Möglichkeit zur Reifung, ist Hess sicher. Durch Impfungen, von aussen aufgezwungen, könne ein Kind den Persönlichkeitsprozess nicht umsetzen. « Zumal es nach den gängigen Impfschemata noch Baby bis Kleinkind ist, Kinderkrankheiten aber am häufigsten im Alter zwischen drei und sieben Jahren auftreten. Ausserdem fehlt der Krankheitsprozess. Dieser Rückzug in sich selbst und das Umsorgt- und Behütetwerden. »

NEUE LEIDEN DURCH IMPFSTOFFE ? Kritisch betrachtet wird auch die Belastung mit Aluminiumhydroxid, das als Wirkungsverstärker in vielen Säuglingsimpfstoffen enthalten ist. « Im Rahmen des üblichen Impfschemas bekommt ein Säugling in den ersten vier Lebensmonaten 2700 bis 3900 Mikrogramm Aluminium in den Muskel gespritzt », sagt der Münchner Impfexperte und Kinderarzt Martin Hirte vom Verein « Ärzte für individuelle Impfentscheidung ». « Dabei ist Aluminium ein Nervengift. Es manipuliert das Immunsystem und schädigt die Erbsubstanz menschlicher Zellen. » Bei zahlreichen Krankheiten gelten Aluminiumverbindungen als mögliche Auslöser oder Verstärker, z. B. bei Allergien, Autismus, Demenz und Alzheimer, Brustkrebs, Multiple Sklerose sowie Morbus Crohn. Letztere beiden sind Autoimmunerkrankungen. Dabei wird das Immunsystem fehlgesteuert und

+ Buchtipps

SKS-Ratgeber

« Kinderimpfungen – eine Entscheidungshilfe », Fr. 24.– ( für Gönner Fr. 19.– )

Martin Hirte

« Impfen – Pro und Kontra » Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung, Knaur MensSana 2012, Fr. 17.90

« Eltern nehmen durch den Verzicht auf empfohlene Impfungen das Risiko
der Erkrankung für ihr Kind bewusst in Kauf und vertrauen in das System

des Lebens .»

greift eigene Körperzellen an. « Sogar schon Kinder leiden heute an Autoimmunerkrankungen. Das ist neu », sagt Hess. « Auch Allergien haben in den vergangenen 25 Jahren gigantisch zugenommen: In den 80er-Jahren hatten drei bis vier Prozent der Kinder allergischen Heuschnupfen, heute sind es 50 Prozent ! »

ALTERNATIVE IMPFPLÄNE

Ein Zusammenhang mit Impfungen ist nicht bewiesen, wird aber von immer mehr Menschen, auch Medizinern, vermutet. « Jede Impfung ist ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit eines Kindes », schreibt die Stiftung für Konsumentenschutz ( SKS ) im Vorwort ihres Ratgebers « Kinderimpfungen – eine Entscheidungshilfe ». Eine eingehende Auseinandersetzung damit, was eine bestimmte Impfung genau bedeute, sei deshalb selbstverständlich, so die SKS weiter. Der Ratgeber legt den offiziellen schweizerischen Impfplan zu Grunde und lässt zudem impfkritische Ärzteverbände wie die « Ärzte-Arbeitsgruppe für differenzierte Impfungen » und die « Ärzte für individuelle Impfentscheidung » zu Wort kommen. Diese haben einen alternativen Impfplan erstellt, der auf den jeweiligen Websites zu finden ist. Mütter und Väter können so die vorhandenen Meinungen und Fakten abwägen. Ein ausführliches Gespräch mit dem impfen-

den Arzt sollte sich daran anschliessen, denn dieses kann durch Ratgeber oder Merkblätter nicht ersetzt werden. Eltern können so zu einer überzeugten Impfentscheidung kommen. Denn letztendlich muss jeder selbst entscheiden, ob und in welchem Umfang er sein Kind impfen lässt. « Eltern nehmen durch den Verzicht auf empfohlene Impfungen das Risiko der Erkrankung für ihr Kind bewusst in Kauf. Sie vertrauen in das System des Lebens », sagt Hess. « Wer aber ständig in Angst lebt, dass sein Kind schwer erkrankt, sollte besser impfen. » ◆

Links

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Kampf mit Geist

DIE JAPANISCHE KAMPFKUNST AIKIDŌ IST MEHR ALS EINE SELBSTVERTEIDIGUNGSTECHNIK.

«DER WEG DER HARMONIE» IST EINE

PERSÖN LICHKEITSSCHULUNG, DIE KÖRPER, GEIST UND «KI» MITEINANDER VERBINDET.

Text: FABRICE MÜLLER

AIKIDŌ IKEDA DOJO in Zürich. Fast wie ein Tanz wirken die runden, spiralförmigen Bewegungen der Kämpfenden. Da wirbelt eine junge Frau ihren viel grösseren und viel kräftigeren Trainingspartner scheinbar leicht und locker um sich herum, nachdem sie seinem Angriff zuvor geschickt ausgewichen ist. Der Mann hat die Frau von vorne angegriffen, sie seine Energie genutzt und so den Angreifer aus dem Gleichgewicht gebracht. Die Übung zeigt: Je heftiger der Angriff, desto schwungvoller die Verteidigung. Der Angreifer landet bäuchlings auf der Matte, wo ihn die junge Frau mit einem Armdrehhebel festhält und zur Aufgabe zwingt.

Es gibt viele Aikidō-Techniken, bei denen die Energie des Gegners genutzt wird. Wie vielseitig sie kombiniert und eingesetzt werden können, präsentiert Hansruedi Nef, Präsident des Verbandes Swiss Aikikai ACSA und Chef der technischen Kommission im Aikidō Ikeda Dojo. Die Energien des Angriffs und der Verteidigung fliessen ineinander über, ergänzen sich und sorgen für harmonische Bewegungen, die optisch durch den typischen japanischen Hosenrock Hakama unterstrichen werden.

DIE KRAFT DES KREISES

Aikidō heisst sinngemäss «Weg der Harmonie» und gilt als eine moderne und friedfertige Erscheinungsform der japanischen Kampfkünste (Budo). Sie beinhaltet zwar das Erbe der Tradition rund um die Spiritualität und Kampfkünste des alten Japan,

führt diese Traditionen aber nicht blindlings fort. Entgegen dem Zeitgeist weigern sich die Vertreter dieser Kampfkunst aber bis heute, ihren Sport wettkampforientiert auszuüben und lehnen alle Formen des Wettkampfs oder von Turnieren ab. Denn laut Aikid ō -Gründer Ueshiba Morihei kann nichts dem Budo mehr schaden als Egoismus und Selbstsucht.

Die Hauptmerkmale der Aikid ō-Techniken sind Freiheit und Spontaneität in kreisförmiger Bewegung. Diese Betonung der Dynamik des Kreises hat einige interessante Entwicklungen hervorgerufen. Die kreisförmigen Drehungen vermitteln den Eindruck eines gleichmässig fliessenden choreografierten Tanzes, elegant und schwebend – obwohl das Aikidō auch harte Techniken wie direkte Schläge und Handgelenktechniken lehrt. Diese wurden von alten Kampfkünsten übernommen. Andere Techniken beschreiben einen weiten Bogen, wie etwa das Werfen und Zu-Boden-Führen eines Gegners sowie die Anpassung an seine Bewegungen. Dennoch kann Aikidō auf engem Raum ausgeführt werden, ganz im Gegenteil zu den linearen Bewegungen anderer Kampfkunstformen, bei denen der direkte Vorwärts- oder Rückwärtsstoss den Eindruck erhöhter Gewalt erweckt und die folglich wesentlich mehr Platz für ihre Ausführung benötigen. Die kreisförmigen Bewegungen dienen im Aikidō dazu, die Kraft des Gegners zu bändigen und lenken. Aikid ō-Gründer Ueshiba Morihei übernahm das Prinzip,

TRICKREICH / Aikidō-Schüler sollen fähig sein, Angreifer «mit nur einem Finger unbeweglich zu machen».

+ Buchtipp

Kisshomaru Ueshiba «Der Geist des Aikido», Werner Kristkeitz Verlag, 1993 Fr. 26.–Aikido ?

Der Name Aikidō wird aus drei japanischen Schriftzeichen geformt ( 合気道 ; Ai «Harmonie», Ki «Lebensenergie» bzw. «universelle Energie», Dō «Lebensweg») und kann als «Der Weg der Harmonie im Zusammenspiel mit Energie», «Weg zur Harmonie der Kräfte» oder «Der Weg der Harmonie mit der Energie des Universums» übersetzt werden.

wonach das Weiche das Harte bezwingt und das Nachgiebige das Unnachgiebige besiegt, aus der Kampfsportart Ju-Jutsu – jedoch mit einem grundlegenden Unterschied: Im traditionellen Ju-Jutsu wird gelehrt: Wenn du geschoben wirst, ziehe zurück; wenn du gezogen wirst, schiebe vorwärts. In den kreisförmigen Bewegungen des Aikidō wird dies zu: Wenn du geschoben wirst, drehe dich und weiche aus; wenn zu gezogen wirst, trete mit kreisförmiger Bewegung ein. Gleichzeitig wird der Gegner aus dem Gleichgewicht gebracht, denn wenn er dieses verliert, verliert er auch all seine Kraft.

Der Angegriffene hingegen reagiert von einer Mitte aus und nutzt seine eigene Energie wie auch die Energie des Angreifers zur Verteidigung. Jede Hand- und Fussbewegung ist Ausdruck eines Gleichgewichtssinns aus einem stabilen Zentrum heraus. Beim Aikidō werden – im Vergleich zu anderen Sportarten – nie Bewegungen ausgeführt, bei denen das Handgelenk in die entgegengesetzte Richtung gedreht wird. Denn unnatürliches, erzwungenes Drehen birgt Verletzungsgefahr.

Dies liest sich jetzt furchtbar kompliziert, und es ist in der Tat nicht so einfach. Doch die Praxis zeigt: Fast jeder Mensch kann Aikidō praktizieren – und davon profitieren.

2500 SCHWEIZER AIKIDOKAS

Grundsätzlich ist Aikidō für alle Menschen ab zirka zehn Jahren bis ins hohe Alter ge-

eignet. Im Aikidō Ikeda Dojo Zürich trainieren insgesamt rund 60 Frauen und Männer verschiedener Alterskategorien. Schweizweit praktizieren schätzungsweise 2500 Aikidōkas in 70 bis 80 Dojos. Sie sind in drei nationalen Verbänden organisiert, die ihren eigenen Stilrichtungen und Meistern folgen. Viele Dojos bieten Kurse für Einsteiger an. Im Gegensatz zu anderen Kampfsportarten gilt Aikidō als schwieriger zu erlernen. Dies liegt laut Hansruedi Nef daran, dass im Aikidō mehrheitlich mit runden Bewegungen gearbeitet wird. «Diese liegen uns Menschen meist weniger als eckige Abläufe.» Wer sich trotzdem für Aikid ō entscheide, fühle sich oft von der Philosophie und Spiritualität dieser Kampfkunst angesprochen. Oder von den actionreichen Bewegungen mit verschiedenen Fall- und Wurftechniken. Weil die Energie des Angreifers zur Verteidigung genutzt wird, sei der erfolgreiche Einsatz der Aikidō-Techniken keine Frage der Kraft, sondern der bewussten Umleitung der Energien, erklärt Nef. Die Arbeit mit Energien ist nicht von Muskelkraft und Körpergrösse abhängig. Das ist wohl mit ein Grund, wieso sich auch viele Frauen für diese Kampfkunst interessieren. Sie profitieren nicht nur von einem gesteigerten Selbstvertrauen. «Im Aikidō lernen wir den Umgang mit Energien, seien es physische im Training oder auch Angriffe psychischer Art sowie Stress im Alltag. So werden wir fein-

fühliger, gelassener und gehen durch das bewusste Atmen besser mit Ängsten um», schildert Nef. Für ihn ist Aikidō eine Lebensschule. Aikidō beinhaltet Bewegung, Fitness, Philosophie und Kopfarbeit. Somit kann es für alle Lebensbereiche angewandt werden. Und es vermittle ein gutes Körpergefühl. «Man wird beweglicher, verliert die Angst vor dem Fallen und gewinnt mehr Vertrauen in seinen Körper.»

SELBSTBEWUSSTSEIN STÄRKEN

Ueshiba Morihei sagte: «Jeder Mensch sollte in der Lage sein, einen anderen mit nur einem Finger unbeweglich zu machen.» Wie das gelingt? Die menschliche Kraft ist auf einen Kreis beschränkt, in dessen Mittelpunkt der Mensch selbst steht – seine Kraft kann nicht über diesen Kreis hinausgehen. Egal, wie stark ein Mann ist: Wenn er über seinen Kreis hinaus gestreckt wird, hat er keine Kraft. Meister Ueshiba benutzte oft den Ausdruck «schneller als Licht», um die Theorie des Aikidō zu beschreiben. Er meinte damit, dass Aikidō – dessen Techniken darauf basieren, die Bewegungen des Angreifers bzw. Trainingspartners in seine eigenen aufzunehmen – im spirituellen Sinn schneller als das Licht ist. Denn Aikidō steht im Einklang mit der Natur.

Durch das Disziplinieren des Körpers und vor allem des Geistes wird die Vervollkommnung der Persönlichkeit und der Menschheit erreicht. Was zum Beispiel im Aikid ō -Training für Kinder beigebracht wird, ist nicht Brachialgewalt, sondern die Kultivierung der Lebensenergie durch das Trainieren des Körpers und des Geistes. Dies stärkt mit der Zeit das Selbstbewusstsein

und Selbstwertgefühl der Kinder und gibt ihnen das Gefühl, über ihr eigenes Leben zu bestimmen.

EINHEIT VON GEIST UND KÖRPER

Das Herzstück des Aikidō als spiritueller Weg ist Ki, die weltschaffende Kraft, die auch im Innersten eines jeden Menschen schlummert und darauf wartet, entdeckt und aktiviert zu werden. «Beim Aikidō-Training ist die Einheit von Ki, Geist und Körper das höchste Ziel. Von Anfang an wird dem Fluss des Ki als universelle Energie grosse Aufmerksamkeit geschenkt.

Den Schülern wird beigebracht, dass Ki in einem stabilen und starken Zentrum konzentriert ist», erklärt Kisshomaru Ueshiba, Sohn des Aikidō-Gründers und Autor des Buches «Der Geist des Aikidō». Das Zentrum befindet sich im natürlichen Schwerpunkt des Menschen, also etwa fünf Zentimeter unter halb des Bauchnabels. Wenn Ki durch Arme, Hände und Fingerspitzen fliesst, werden die Hände zu einer waffenlosen Waffe.

Der Kern des Aikidō, also die Einheit von Ki, Geist und Körper, muss von der ganzen Person erfasst werden. Wenn wir ihn lediglich als spirituelle Realität auffassen, werden wir vielleicht doktrinär und verfallen in Abstraktionen. Wenn er nur als Technik und physisches Können betrachtet wird, dann begnügt man sich mit einer vereinfachenden Erklärung motorischer Abläufe. Der Kern umfasst sowohl das Spirituelle als auch das Körperliche. Ueshiba Morihei sah den menschlichen Körper als konkrete Vereinigung des Physischen und des Spirituellen, die vom Kosmos erschaffen wurden. Das Aikidō-Training sei deshalb ein Training für den menschlichen Lebensweg. ◆

Die Entwicklung des Aikido

Ueshiba Morihei (1883–1969), Student verschiedener Schwert-, Lanzen- und waffenloser Kampfkünste, entwickelte als Schüler von Takeda Sôkaku mit seinem geistigen Mentor und Freund Deguchi Ônisaburô durch Zusammenführung verschiedener traditioneller Kampfkünste Aikidō, den Weg der Harmonie. Er gründete in Tokio das Honbu Dōjō, von dem sich Aikidō über die ganze Welt verbreitete: In den Sechzigerjahren zerstreuten sich Ueshibas Schüler der Nachkriegszeit auf den ganzen Globus. Heute gibt es fast in allen Ländern Aikidō-Dojos.

+ Links

www.aikido-ikeda.ch

Links zu Aikido und vielen weiteren asiatischen Kampfsportarten siehe www.natuerlich-online.ch

Inserat

MONATS

Text: SABINE HURNI

Barbarakraut

ÖGEN SIE KRESSE ?

BARBAREA VULGARIS

WÜRZIG /

Mit seinen scharfen Blättern peppt das Barbarakraut die Winterküche auf und versorgt uns mit reichlich Vitamin C.

wird Ihnen auch das Barbarakraut gefallen. Der bis zu 80 Zentimeter hohe Kreuzblütler wird auch Winterkresse genannt, weil er bis weit in den Winter hinein grün bleibt und beinahe während des ganzen Jahres gesammelt werden kann. Das winterharte Kraut wächst an Gräben und Bachufern und blüht von April bis Juni mit zarten gelben Blüten, die an Senf oder Raps erinnern. Sind die Blüten verwelkt, kommt Energie in die als Blattrosetten angeordneten Laubblätter. Die anspruchslose P anze ist in ganz Europa verbreitet, allerdings kaum bekannt. Dabei wäre das Barbarakraut ein idealer Vitaminspender für die Wintertage.

NEBEN DEM SEHR HOHEN Vitamin-CGehalt enthält das Barbarakraut Bitterstoffe und scharfe Senfölglykoside. Diese verleihen den Blättern einen würzig scharfen Pfeffergeschmack, der an Kresse erinnert. Das Barbarakraut ist aber nicht nur Vitaminspender, es unterstützt auch den Stoffwechsel und regt die Enzymtätigkeit der Verdauungsdrüsen an. Der Tee aus dem Kraut wirkt harntreibend und blutreinigend und soll bei Übersäuerung des Magens und bei Frauenleiden helfen. Für die Teezubereitung übergiesst man 1 TL frisches Kraut mit ¼ Liter

Tipps rund um das Barbarakraut

kochendem Wasser und lässt den Tee zehn Minuten zugedeckt ziehen. Täglich zwei bis drei Tassen davon trinken. Im Mittelalter wurde das Kraut, beziehungsweise der P anzenbrei daraus, als Wundheilungsmittel verwendet und in der Feldchirurgie eingesetzt.

FÜR WILDKRÄUTERFANS ist das Barbarakraut somit die ideale Kräuterp anze, um die Zeit zu überbrücken, bis im Frühjahr die ersten Frühlingskräuter spriessen. Die rohen Blättchen der unteren Blattrosette streut man kleingeschnitten über den Salat. Man kann sie aber auch wie Spinat dünsten. Wem die Blättchen nicht zu scharf sind, der kann täglich einige kauen, in Smoothies verarbeiten oder Teeaufgüsse damit machen. Egal in welcher Form das Barbarakraut angewendet wird: Die Organe freuts und das Immunsystem ebenfalls. ◆

BISHER ERSCHIENEN: Gänseblümchen, Doldiger Milchstern, Hopfen, Heckenrose, Wacholderbeere, Mistel, Hamamelis, Kuhschelle, Schlüsselblume, Lavendel, Fenchel, Enzian: siehe www.natuerlich-online.ch

In gut bestückten Gärtnereien findet man das Barbarakraut als Kräuterstaude, die man im eigenen Garten setzen kann. Ansonsten lässt es sich aus Samen selber ziehen. Es bevorzugt feuchte Lehmböden im Halbschatten.

Die Sprossen aus Barbarakrautsamen sind schmackhaft und gesund. Dazu sammle man im Herbst die trockenen Samen, mische sie mit anderen Samen, lasse die Mischung keimen und geniesse die Sprossen oder Keimlinge als Beilage zum Salat.

Aus den Blättern des Barbarakrautes lässt sich auch ein wunderbares Winter-Pesto zubereiten, zusammen mit gerösteten Mandeln, Olivenöl, Knoblauch und Salz.

Eine Tinktur, hergestellt aus zerstossenen Samen und Korn, hilft bei Infektionen der Blase und der Niere.

Lange Arbeitstage, Stress und die täglichen Belastungen des Alltags gehen mit der Zeit nicht mehr so spurlos vorüber. Die Haut braucht länger, um sich zu regenerieren und wird anfälliger für Schäden. Die Folge: Sie verliert zunehmend an Feuchtigkeit und

Die neue Pflegeserie von lavera mit natürlichem Q10

EINFACH NATÜRLICH SCHÖN BLEIBEN.

YVONNE CATTERFELD KENNT DAS: immer auf den Punkt perfekt aussehen zu müssen. Doch sie sieht’s gelassen – und bewahrt sich ihre jugendliche Ausstrahlung mit der neuen Q10 Pflegeserie von lavera.

Falten werden sichtbar. Für ihre äußere Schönheit setzt Yvonne auf die Q10-Pflegeserie von lavera Naturkosmetik. Die innovative Wirkstoff-Komposition mit natürlichem Coenzym Q10 und fünf Power-Inhaltsstoffen aus der Natur spendet lang anhaltende Feuchtigkeit und reduziert Fältchen nachweislich.

„WAHRE SCHÖNHEIT KOMMT AUCH VON INNEN“

Wahre Schönheit ist abhängig von vielen Faktoren. Neben der richtigen Pflege sind ausgewogene Ernährung, Bewegung und eine positive Einstellung für Yvonne echte Schönheitsbooster. „Ich liebe es, nach einem Tag vor der Kamera nochmal raus in die Natur zu

YVONNES BEAUTY-TIPP

Strukturieren Sie Ihren Tag und planen Sie dabei bewusst auch Zeit für sich ein, für ein wenig Schönheit und Wohlbefinden. Kleine pflegende Beautyhelfer dürfen uns dabei natürlich begleiten. gehen, einfach zu entspannen. Und mache mir auch gerne mal einen gesunden Smoothie – wahre Schönheit kommt auch von innen.“

. . . . . . Plastikmüll

Sammeln Sie Plastik ? Noch nicht ? Dann kann ich es Ihnen nur wärmstens empfehlen. Nicht zuletzt, um sich bewusst zu werden, wie viel Plastikmüll sich in einem normalen Haushalt täglich ansammelt.

Innert kürzester Zeit ist der Plastiksammelsack voll mit Folien, Tetra Paks, Knisterbeuteln, Säcken und Obstschalen. Der normale Kehrichtsack hingegen wird und wird nicht voll. Diese Tatsache macht das Sammeln von Plastik zu einem ziemlich emotional diskutierten Thema, bei dem die Meinungen der verschiedenen Interessenvertreter stark auseinander gehen. Die Kehrichtverbrennungen finden, dass beim Sammeln von Plastik so viel Mischplastik, verschmutzte Behälter und unbrauchbarer Plastik anfalle, dass 70 Prozent davon dann doch wieder im Kehricht landen. Den Sammelaufwand könne man sich deshalb aus finanziellen und ökologischen Gründen sparen.

Ganz anders sehen es die Befürworter der Sammelsäcke. Für sie ist klar: Kunststoff ist ein Rohstoff, der wiederverwertet werden kann. Sie wollen durch das flächendeckende Sammeln von Plastik, wie es etwa in Deutschland schon lange üblich ist, den CO²-Ausstoss verringern und den Verbrauch an Rohöl reduzieren. Immerhin könne man mit einem Kilo-

gramm Recyclingkunststoff bis zu drei Liter Rohöl einsparen, ist auf der Website www.sammelsack.ch zu lesen. « Mit dem Recycling von Haushaltskunststoffen können wir jährlich 270 000 Tonnen CO² einsparen. »

Das Projekt verdient Beachtung . Denn selbst wenn Gegner und Befürworter noch heftig diskutieren, ist das Sammeln von Plastik für den Verbraucher eine Chance, sich vor Augen zu führen, wie viel Müll jeder von uns produziert. Mit kleinen Verhaltensänderungen könnten wir durchaus plastikfreier leben. Es fängt damit an, dass man Gemüse, Käse, Fleisch und Früchte auf dem Markt oder an der Offentheke kauft, wo nicht jedes Produkt einzeln in Plastik verpackt ist. Viele Drogerien und Reformhäuser bieten einen Nachfüllservice für Putzmittel oder Körperpflegeprodukte an. In grösseren Städten gibt es ZeroWaste-Läden, wo man eigene Vorratsdosen auffüllen lassen kann. Wer regelmässig über die Gasse isst, kann seine Schale oder sein Besteck selber mitbringen. Im Büro kann man ein eigenes Glas aufbewahren, um nicht

Sabine Hurni über

SCHANDE / Jede Minute

landet eine Müllwagenladung

Plastik in den Meeren.

ständig einen neuen Plastikbecher für das Wasser oder den Kaffee zu verbrauchen. Statt Raschelbeutel verwendet man zum Einkaufen von Gemüse und Früchten einen Veggibag ( zu beziehen bei www.oceancare.ch ). Und zum Waschen von Faserpelzjacken oder synthetischen Fasern sollte man die Maschine ganz füllen oder einen Sack verwenden, der die Mikrofaserfusseln auffängt, damit sie nicht ins Spül- und dann ins Abwasser gelangen. Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, den Abfall zu reduzieren. Allen gemein ist, dass eine Umstellung nicht ohne Effort, ohne Umdenken funktioniert. Plastikreduziert leben, setzt ein gewisses Mass an Planung voraus und erfordert etwas mehr Zeit. Aber es lohnt sich. Für das eigene Gemüt. Und die Mitwelt.

Allerdings ist der Verpackungsplastik nicht das einzige Problem in Sachen Kunststoff. Unsichtbarer und heimtückischer ist der Mikroplastik, der in Gewässer gelangt. Gemäss der Meeresschutzorganisation Oceancare werden weltweit pro Jahr rund 300 Millionen Tonnen Plastik produziert, Tendenz steigend. Pro Minute lande die Menge eines Müllwagens Plastik in den Meeren. Diese Menge könne sich bis im Jahr 2050 vervierfachen, befürchtet Oceancare.

Plastik wird im Lauf von bis zu 400 Jahren kleiner und kleiner, bis man ihn von blossem Auge nicht mehr sieht. Er verschwindet deshalb aber nicht aus der Umwelt. Kleiner als fünf Millimeter verursacht er als Mikroplastik Schaden. Hinzu kommt der Mikroplastik, der als solcher in herkömmlichen Kosmetikprodukten leider sehr beliebt ist. Dieser gelangt vom Shampoo, Körperpeeling, Duschmittel oder Badezusatz ungefiltert ins Wasser, weil ihn die Kläranlagen noch nicht vollständig ausfiltern können.

Kunststoffe in Kosmetika haben viele Namen und werden als Füllmittel, Peelingkügelchen, Weichmacher, Glänzer oder Reinigungshilfe eingesetzt. Zum Beispiel Polyethylen ( PE ), Polypropylen ( PP ), Polyethylenterephthalat ( PET ), Nylon-12, Nylon-6, Polyurethan ( PUR) , Acrylates Copolymer ( AC ), Acrylate Crosspolymer ( ACS ), Polyme-

thyl methacrylate ( PMMA ), Polyacrylate ( PA ), Polystyrene ( PS ) oder Polyquaternium ( P ). Damit Sie sich nicht die Augen schädigen durch das angestrengte Lesen der kleingeschriebenen Inhaltsangaben, können Sie auf Ihrem Smartphone das Code-Check-App installieren, mit dem man den Strichcode der Kosmetika scannen kann und sofort alle Hinweise zu den Inhaltsstoffen erhält. Verglichen mit dem ganzen Müll, der täglich im Meer landet, ist der Mikroplastik vernachlässigbar. Für die Lebewesen in den Weltmeeren wird jedoch auch er zunehmend zum Problem. Während die Kleinstlebewesen, Muscheln, Wale oder Austern Nahrung aus dem Wasser filtern, reichert sich ihr Körper mit dem Mikroplastik an. So gelangen die schadstoffreichen Mikropartikel zurück in die Nahrungskette

SABINE HURNI ist dipl. Drogistin HF und Naturheil praktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Ayurveda-Kochkurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharma industrie und Functional Food auseinander.

Ja, Plastik wird unsere Kinder, Enkel und Urenkel noch beschäftigen. Wir erweisen ihnen mit unserem oft unkritischen Konsumverhalten einen Bärendienst. Natürlich können wir nicht unser ganzes Leben auf den Kopf stellen und von heute auf morgen plastikfrei leben. Trotzdem: Wir sollten unser Bestmöglichtes tun und im Hier und Heute Zeichen setzen. Für die Zukunft unserer Umwelt und Meere. Für die Kinder dieser Erde und deren Kinder. ◆

Beratung

Nieren stärken

Welche Möglichkeiten gibt es, bei Nierenschwäche / -insuffizienz die Niere ganzheitlich zu unterstützen ?

B. J., Johannisberg

Eine wirkungsvolle Heilpflanze für Nierenerkrankungen ist die Goldrute: Sie wird zur Durchspülungstherapie bei akuten und chronischen Nierenentzündungen eingesetzt. Die Goldrute energetisiert die Nieren und bringt vieles wieder ins Fliessen. Wichtig ist auch, dass Sie tagsüber genug trinken, dass Sie sich Pausen gönnen und den Körper warm halten. Fussbäder mit Ingwerwasser können die Nieren ebenfalls unterstützen ( siehe Gesundheitstipp ). Und das Allerwichtigste: Von früh bis spät warm essen und trinken. Denn nichts schwächt die Milz und somit unser Immunsystem so sehr, wie kalte Nahrung und zu viel Rohkost im Winter. Wenn Sie das Problem schon länger oder immer wieder haben, sollten Sie unbedingt in eine naturheilkundliche Beratung gehen. Denn die Nieren sind so zentral für unser Wohlbefinden, dass man nicht zu lange selber mit Hausmitteln experimentieren sollte.

Juckende Kopfhaut

Ich leide seit drei Jahren an einer Flechte auf der Kopfhaut. Eine Cortison-Behandlung hat den Juckreiz eher noch verschlimmert. Wie kann ich dem Leiden mit natürlichen Mitteln begegnen ? M. B., Zürich

Falls es wirklich eine Flechtenart ist, handelt es sich um eine Autoimmunreaktion des Körpers. Solche Erkrankungen können durch Lebensmittelunverträglichkeiten ausgelöst werden: Etwas reizt das Immunsystem so stark, dass es überreagiert und fehlgesteuert wird. Es würde sich lohnen, wenn Sie sich auf eine Histamin-, Gluten- und Laktoseintoleranz testen lassen.

Unabhängig davon gibt es, was die Kopfhaut angeht, nur eines: keine Reize. Benutzen Sie ein Shampoo von Farfalla oder Hauschka, das keine Silikate enthält. Massieren Sie sich vor der Haarwäsche die Kopfhaut mit Kokosöl ein. Das kühlt und beruhigt die Haut. Verzichten Sie bei der Ernährung auf Chili, Essig und Ananas, denn diese wirken sehr erhitzend auf den Körper. Falls Sie die Haare färben: Hören Sie auf damit. Selbst in Pflanzenfarbe befinden sich Bestandteile, die Allergien auslösen können. Besser verträglich sind Haarsträhnchen.

Was ich Ihnen sehr empfehlen kann, ist die Umstellung auf eine basische Ernährung. Das Verhältnis Eiweiss-Gemüse sollte etwa 20 : 80 betragen. Fleisch und Getreide werden so zur Beilage. Es gibt im Reformhaus oder in der Drogerie auch sehr gute Basensalze, basische Frühstücksflocken und Basenbäder bzw. basische Fussbäder. Der Körper braucht einige Wochen,

um sich an die neue Kost zu gewöhnen. Es ist deshalb wichtig, dass Sie die Umstellung sicher sechs bis sieben Wochen lang strikt durchziehen. Danach können Sie zwischendurch auch mal wieder ein bisschen nachlässiger sein.

Zuckersucht

Meine Frage betrifft den Zucker in Lebensmitteln wie PommesChips oder Essiggurken vom Grossverteiler oder gekaufte Mayonnaise: Kann man vom versteckten Zucker in solchen Lebensmitteln zuckersüchtig werden ? R. M., Zürich

Wenn Sie für eine gewisse Zeit einen « Zuckerentzug » machen möchten, würde ich auf jeden Fall auch auf diese Produkte verzichten. Oder zumindest sollten Sie sich selber während dieser Zeit gut beobachten. Oft ist es so, dass der Körper sofort wieder mehr Zucker verlangt, sobald er ein bisschen was davon bekommen hat. So kann eine Essiggurke ein fast unkontrolliertes Verlangen nach Schokolade auslösen. Das merkt man aber nur, wenn man zwei Wochen lang strikt auf alles Süsse verzichtet, auch auf die weissen, hochraffinierten Kohlenhydrate ( Brot, Teigwaren ). Wenn Sie konsequent auf Zucker verzichten möchten, müssten Sie auch auf Fertigprodukte und Konserven verzichten. Um nicht allzu hart mit sich selber zu sein, möchte ich Ihnen und allen Lesern raten: Fangen Sie erst im Februar damit an und ziehen Sie in der Fastenzeit den Zuckerentzug möglichst bis Ostern durch. Während der kalten Jahreszeit darfs auch mal ein Schöggeli mehr sein und spätestens ab dem Samichlaustag, wenn der würzige Lebkuchen auf dem Tisch steht, ist der eiserne Wille bei vielen ohnehin gebrochen.

Zyklus

Ich, 39, hatte schon immer einen relativ kurzen Zyklus (15–21 Tage). Seit einiger Zeit verkürzt sich dieser auf 14–18 Tage, was ich mühsam fi nde. Kann oder muss ich etwas dagegen tun? P. N., Uster

Für Ihr Wohlbefi nden wäre es sicher gut, wenn sich der Zyklus in Zukunft wieder verlängert. Ich würde das Problem deshalb auf jeden Fall angehen. Eine Heilpflanze, die sich bei Zyklusstörungen sehr bewährt hat, ist der Mönchspfeffer (Agnus castus). Präparate, die Mönchspfeffer enthalten, sind in jeder Drogerie oder Apotheke erhältlich. Nehmen Sie den Mönchspfeffer während drei Monaten oder auch länger ein. Eine weitere Heilpfl anze, die sehr gut auf die weiblichen Geschlechtsorgane und die Hormondrüsen wirkt, ist der Frauenmantel (Alchemilla vulgaris). Trinken Sie täglich zwei Tassen davon.

Der Hauptgrund für Zyklusunregelmässigkeiten ist oft der Stress. Stress hat einen Einfl uss auf die Nebennieren, die neben Stresshormonen auch einen grossen Teil der Geschlechtshormone produzieren. Es ist also wichtig, dass Sie viel schlafen und sich über Nacht gut erholen. Warmes Essen und warme Getränke beruhigen die Nebennieren ebenfalls. Auch die Zitronenmelisse bringt Harmonie in den Alltag, etwa als Tee oder als Duftessenz. Ansonsten können bei Zyklusstörungen auch die Homöopathie oder die Akupunktur sehr hilfreich sein. Wenn gar keine Besserung eintritt, ist eine Abklärung bei der Frauenärztin angezeigt.

Brennende Zungenspitze

Ich, 53, habe oft ein brennendes Gefühl im Mund. Vor allem der vordere Teil der Zunge ist betroffen. Dieses Empfi nden ist nicht immer gleich stark, aber störend. Gibt es ein Hausmittel, das diese Beschwerden lindert ?

C. V., Kriens

Eine brennende Zunge kann viele Ursachen haben. Von Folgen der Wechseljahre über Begleiterscheinung eines Refl ux bis hin zu einem Mangel an B-Vitaminen und /oder Eisen. Als erste Massnahme würde ich den Salzkonsum zurückfahren. Wurstwaren ( Salami, Rohschinken etc. ), Brote, Marinaden und Fertigsaucen enthalten sehr viel Salz. Versuchen Sie diese Produkte zu meiden, sie erhitzen den Körper zu stark. Auch saure Nahrungsmittel wie Tomaten, Ananas, Mango oder Essig wirken eher erhitzend. Bereiten Sie Salate mit sehr wenig mildem Essig zu. Des Weiteren könnten Sie ein Präparat zu sich nehmen, das wertvolle B-Vitamine enthält. Lassen Sie sich hierzu im Fachhandel beraten. Kaufen Sie sich zudem eine Flasche Aloe-Vera-Saft. Aloe Vera wirkt sehr ausgleichend und gleichzeitig kühlend. Zudem befeuchtet ihr Saft den Körper. Der Sanskrit-Name von Aloe Vera –« Kumari » – heisst übersetzt « Junge Frau »: Im Ayurveda ist die Pfl anze ein wichtiges Verjüngungsmittel, eben weil sie dem Körper die Feuchtigkeit zurückbringt.

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich-online.ch

Gesundheits-

aus Asien erfreut sich auch hierzulande grosser Beliebtheit. Als wärmendes Getränk gegen klamme Hände und kalte Zehen, als Tee mit Zitrone

und Honig bei Erkältungen, gekaut bei Übelkeit und als schmackhaftes, verdauungsanregendes Gewürz in der Küche.

So hilft Ingwer: Unter der Schale enthält die Ingwerwurzel Scharfstoffe und ätherische Öle wie Gingerol, Cineol und Camphen. Diese regen die Verdauungsdrüsen sowie die Ausschüttung von Verdauungsenzymen an. Bei Völlegefühl oder Blähungen ist Ingwer deshalb ein bewährtes Hausmittel. Ingwer hilft zudem bei Reise- und Schwangerschaftsübelkeit.

Wie anwenden: Menschen, die schnell frieren, können sich morgens einen Ingwertee zubereiten. Dazu lässt man ein bis zwei Scheiben frischen Ingwer in einem halben Liter Wasser zehn Minuten köcheln. Diesen Tee trinkt man im Winter noch vor dem ersten Kaffee.

Tipps rund um Ingwer :

• Ingweröl: Frischen Ingwer fein raffeln, durch ein Tuch pressen und den so gewonnenen Ingwersaft im Verhältnis 1 : 5 mit Sesamöl mischen. Das wärmende Öl hilft bei Nackenverspannungen und kalten Füssen.

• Ingwerbad: Bei beginnender Erkältung kann ein Ingwerbad die Abwehrkräfte stärken. Dazu bereitet man einen starken Ingweraufguss zu und schüttet diesen zusammen mit etwas Meersalz ins Badewasser.

• Einkaufstipp: Wenn möglich immer biologischen Ingwer kaufen und ungeschält verwenden. Beim herkömmlichen Ingwer kann die Pestizidbelastung sehr hoch sein, weshalb er zwingend geschält werden muss.

Die menschliche Wirbelsäule

hat zentrale Aufgaben: Sie « trägt » den Menschen und richtet ihn auf. Bekannt ist auch, dass die Wirbelsäule ihre vielfältigen Funktionen nur dann erfüllen kann, wenn sie regelmässig in alle ihr möglichen Richtungen bewegt wird. Sonst drohen Probleme, die Millionen erleiden – Hexenschuss, chronische Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle. Das ist aber nicht alles: Kaum ein Organ oder ein Funktionskreis des Menschen weist so grundlegend auf übergeordnete, quasi spirituell-teleologische Bedeutungen und Funktionen hin wie die Wirbelsäule. Sie kennen vielleicht das zutiefst darwinistisch geprägtes Bild, in dem die evolutionäre « Entwicklung » des Menschen in mehreren Etappen gezeigt wird – beginnend mit einem gebeugten Affen aus vorgeschichtlichen Zeiten, der sich auf Händen und Füssen bewegt, bis hin zum aufrecht gehenden Menschen, der mit erhobenem Haupt durch die Schöpfung schreitet ( und dann vornüber gesunken PC und Handy bedienend endet ).

Basis der Menschwerdung

Ist der auffallend gerade Rücken des Menschen « bloss » ein im darwinistischen Sinn evolutionäres Zwischenziel eines besonders erfolgreichen Überlebensweges im « Kampf ums Dasein » ? Oder ist er Ausdruck der Menschwerdung selbst ? Viele philosophische, spirituelle oder medizinische Schulen liefern zahllose Hinweise auf die tatsächliche Bedeutung der aufrechten Wirbelsäule des Menschen.

Doch grau ist alle Theorie ! Die Bedeutung und Aufgabe der sich aufrichtenden Wirbelsäule ist so eng mit der Menschwerdung verknüpft, dass bereits unsere Wahrnehmung alleine ausreicht, wesentliche Aspekte ( wieder ) zu erkennen und zu beschreiben. Auffällig ist zunächst, dass sich nahezu kein tierisches Lebewesen im Wachzustand überwiegend aufrecht hält oder bewegt. Die Aufrichtung des menschlichen Leibes korreliert deutlich mit Eigenschaften, die mehrheitlich als spezifisch menschlich betrachtet werden. Beispielsweise das ( Ich- ) Bewusstsein, die Fähigkeit zur Selbstreflexion, das Erfassen der zeitlichen Dimension der Existenz, das komplexe Denken, die Historiografie und manches andere. Stellen wir uns nur mal kurz die Studenten der philosophischen Schule des Aristoteles – die Peripatetiker – vor. Diese waren angehalten,

beim Lernen oder Philosophieren im Tempelbezirk umherzugehen. Es ist kaum vorstellbar, dass solch hochgeistige Tätigkeiten systematisch möglich wären, würden sich Menschen im Vierfüsslergang bewegen oder in Bäumen herumklettern.

Dem Licht entgegen

Viele Übungen in Yoga, Bewegungskünsten oder Körpertherapien beschreiben variantenreich die fundamentale Aufrichtung des Körpers aus dem Gebeugtsein in die Aufrechte. Bekannt ist die Übungsabfolge des « Sonnengrusses » einiger Yogaschulen ( siehe z. B. auf youtube.com ). Alle Leserinnen und Leser vermögen mit geringem Zeitaufwand selber nachzuempfinden, was bei dieser Aufrichtung der Wirbelsäule seelisch-geistig passiert. Nehmen Sie sich Zeit dafür, es lohnt sich. Einzige Voraussetzung ist etwas Geduld und eine betont langsame Ausführung der Übung – es geht für einmal nicht um Gymnastik, um Schmerzbekämpfung oder das rasche Erreichen sportlicher Ziele.

In aller Kürze zusammengefasst kann beim «Sonnengruss» erlebt werden, wie die uns herunterziehende « Schwerkraft » in der Aufrichtung der Wirbelsäule teilweise überwunden wird. Und wie dabei der Blick vom Boden gehoben und in die Weite gelenkt wird, was als kurzfristige Befreiung von der Erdenschwere erlebbar ist – was wiederum belebende Impulse an Geist und Seele sendet. Spirituell wird mit dem Herstellen der Vertikalen in der irdischen Existenz versucht ( übrigens auch von den meisten Pflanzen ! ), die Begrenztheit der Biosphäre zu überwinden und mit dem Kopf ( Blüten und Blättern ) in die Richtung des existenziellen Ursprungs zu weisen – dem Himmel und der Sonne. Selbst Darwinisten räumen an dieser Stelle ein, dass sich das Leben wohl nur im Meer entwickelt haben könne – einer Umwelt, in der die oft belastende oder sogar traumatische Schwere des Landlebens kaum wirksam ist.

Armer Nacken

Wie sehr die Erdenschwere im Zusammenhang mit Beschwerden rund um die Wirbelsäule steht, wird an den millionenfach auftretenden Kopf- und Nackenschmerzen bei chronischer Nackenverspannung deutlich: Ein aufrecht getragener Kopf benötigt nur minimale Kraft der Halsmuskulatur zur normalen Haltung und Bewegung. Aber: Bereits bei einer geringen Beugung des Nackens um

15 Grad ( « Handy-Nacken » ) wird der so von der Schwerkraft heruntergezogene Kopf mit Haltekräften von 13 Kilogramm belastet ! Noch schlimmer: Beim Schauen aufs Smartphone wird der Kopf sogar in einem Winkel von rund 65 Grad gehalten, was etwa 27 Kilogramm Haltekräfte verursacht, die auf Nacken und Rücken einwirken. Dass eine solche gebeugte Haltung nicht gesund ist, ist offensichtlich ( ganz abgesehen davon, was das ständige Starren aufs Handy noch für Auswirkungen hat ).

Eine zweite Veränderung hängt mit der Aufrichtung der Wirbelsäule und des Brustkorbs eng zusammen: Ein aufgerichteter Mensch «öffnet» seinen Brustkorb und atmet dabei automatisch tief ein und aus. Versuchen Sie es selbst ! Und achten Sie dabei auch darauf, wie sich das Verhältnis von Bauchatmung ( « Zwerchfell-Atmung » ) zur Brustatmung verändert. Erst die Atmung des aufrechten Menschen erlaubt beide Aspekte der Atmung – wie sie schon Goethe so schön beschrieben hat:

« Im Atemholen sind zweierlei Gnaden: Die Luft einziehn, sich ihrer entladen. Jenes bedrängt, dieses erfrischt; So wunderbar ist das Leben gemischt Du danke Gott, wenn er dich presst, Und dank ihm, wenn er dich wieder entlässt. »

Beim rechten Atmen tritt also sowohl eine Entspannung ein als auch eine Zentrierung auf das eigene Selbst. Schon folgende kleine Übung ermöglicht es uns, die körperlich-seelisch-geistigen Veränderungen des körperlichen Aufrichtens nachzuempfinden: Mit gerader Wirbelsäule und vertiefter Atmung entsteht eine andersartige Beziehung zur Welt als mit gebeugter Atmung und gehetztem Atem. Diese Erkenntnis bietet die Möglichkeit einer Öffnung durch bewusste Hinwendung zu den vielfältigen, nur dem Menschen eigenen geistig-seelisch-körperlichen Möglichkeiten.

Ohne Aufrichtung kein Ich

Bei krabbelnden Kleinkindern, die das Sitzen, Stehen oder Gehen noch erlernen, sind die vielen Zwischenschritte und Bemühungen gut zu beobachten. Ein Baby wird sich zuerst von der Rückenlage auf den Bauch drehen, um dann Monate später als Kleinkind das sichere Krabbeln zu üben; in einer nächsten Phase werden Gegenstände zum

Bewusstsein und der aufrechte Gang

NACKEN- UND RÜCKENPROBLEME SIND WEIT VERBREITET. KEIN WUNDER, DENN BEWEGUNGSARMUT, VOR ALLEM AUCH DAS SITZEN

VOR BILDSCHIRMEN, SCHÄDIGT DIE WIRBELSÄULE. UND DIESE IST ZENTRAL FÜR UNSER WOHLBEFINDEN UND DIE SEELISCHE ENTWICKLUNG. WAS TUN ?

Text: MARION KADEN

Hochziehen interessant für das Kleinkind. Vom ersten wackeligen Stehen bis zum sicheren Gehen liegt allerdings ein längerer Weg. Er ist nicht nur von vielen Stürzen, sondern auch vom Ringen mit der Schwerkraft und dem Gleichgewicht gekennzeichnet. Für Rudolf Steiner, den Begründer der Anthroposophie, ist dieses Erlernen des aufrechten Gehens zentral mit der Entwicklung des « Ichs » verbunden: Die kleinen Menschenkinder entdecken mit ihrer Aufrichtung auch ihre ichhaft-geistige Persönlichkeit, so Steiner, der eine komplexe Philosophie rund um sein besonderes Menschenbild entwickelte. Für ihn ist die Aufrichtung des Körpers aber noch mehr: Der aufrechte Gang ermögliche erst das Denken und ebenso das Eintauchen der Seele in die menschlichen Sinnesorgane, ist er überzeugt. Materieller Ausdruck und Grundlage einer ichhaft-geistigen Persönlichkeit ( was nicht mit « egozentrisch » übersetzt werden sollte ! ) ist für Steiner also die Wirbelsäule des Menschen.

Die Ich-Kräfte stärken

Die Wirbelsäule legt mit ihren Wirbeln in Verbindung mit Muskeln und Sehnen nicht nur die Grundlage für dreidimensionale Bewegungen im Raum, sondern auch die Bewegung in der Lebenswelt, was die moderne Entwicklungspsychologie bestätigt. Erst dadurch kann ein Mensch die Welt mit seinen individuellen oder zu erlernenden Fähigkeiten langsam « ergreifen ». Ist die Selbstbehauptung einer Persönlichkeit gestört, zum Beispiel wenn Menschen depressiv sind oder schwere Schicksalsschläge erlitten haben, ist dies häufig von aussen erkennbar: Sie gehen schlurfend, kraftlos oder machen einen Buckel. Um die Lebenskräfte, das heisst auch die Wirbelsäule, wieder ins Lot zu bringen, entwickelte Steiner die Heileurythmie. Heileurythmisten bringen ihren Patienten heilsame Gesten und raumgreifende Bewegungen bei. Gelehrt und geübt werden dabei Bewegungsabfolgen, bei denen sich die Menschen schreitend im Raum bewegen und

YOGA / Übungsabfolge des Sonnengrusses.

zusätzlich oft Arme, Rumpf und Wirbelsäule bewegen. In der Heileurythmie ist für IchStörungen die sogenannte Lautgebärde –das « I » – hilfreich. Der Übende steht dabei möglichst « kerzengerade » auf seinen zusammengestellten Beinen und richtet einen Arm lang ausgestreckt gen Boden und den anderen gen Himmel. Dieses « I » entspricht der Selbstbehauptung der Persönlichkeit und soll, vielfach geübt, bei der bewusst « ergriffenen Aufrichtekraft » eines Menschen helfen. Das « I » ist folglich eine richtungsgebende Übung mit der die Ich-Kräfte, dirigiert von der Wirbelsäule, gestärkt werden. Probieren Sie es doch gleich mal aus !

Der Weg des Yogis

Weg von den Ich-Kräften hin zur Überwindung des menschlichen Bewusstseins, darum bemühen sich morgenländische spirituelle Lehrer. Der indische Meister Patañjali beispielsweise, Verfasser des Yogasutra, des klassischen Leitfadens des Yoga, schrieb: « Yoga ist vollständige Beruhigung der Bewusstseins-Bewegungen. » Nun ist Yoga eine komplexe philosophische Lehre, die sich nicht in Kürze darstellen lässt. Soviel aber sei gesagt: Aus ihr kann bei Yoga-Praktizierenden eine Lebenshaltung erwachsen, bei der die Bewusstseins-Schulung eine zentrale Rolle spielt. Mithilfe von vielfältigen YogaPraktiken wie zum Beispiel Askese, Meditation oder körperliche Übungen können Körper, Seele und Geist trainiert und unter bewusste Kontrolle gebracht werden – mit dem Ziel, spirituelle Vervollkommnung zu erlangen.

Auch bei diesen Praktiken hat die Wirbelsäule eine besondere Bedeutung: Sie bildet die räumlich gedachte Körpermitte – also kein Punkt, sondern eine Achse, um die sich alles dreht. In dieser Achse kann sich die Kraft der Kundalini – die gemäss dem Tantrismus am unteren Ende der Wirbelsäule ruht und symbolisch als eine schlafende zusammengerollte Schlange dargestellt wird –aus der irdischen Welt des « Gebeugtseins »

erheben. Diese sich aufrichtende Kraft der Kundalini kann zum Ausgangspunkt wichtiger Metamorphosen des Menschen werden, einschliesslich der existenziellen und dauerhaften Ausrichtung hin zu den kosmisch-spirituellen Kräften.

Ebenfalls bedeutsam für das spirituelle Erwachen sind die « Chakren », die sich entlang der Wirbelsäule wie eine Perlenkette aufreihen und als « krönender Abschluss » in der Verlängerung der Wirbelsäule über dem Kopf enden. Diese Energiezentren sind nach hinduistisch-tantrischen Lehren Verbindungen zwischen dem materiellen Körper und seinen höheren, « feinstofflichen » Anteilen, mit der die Lebenskraft ( Steiner: « Äther » ) vermittelnden « Kundalini » oder ihrer im Geistigen erwachten Emanation. Indische Lehrer vertreten die Auffassung, dass durch Yoga-Praktiken, die auf die Chakren wirken, beispielsweise seelische, geistige oder körperliche Energieblockaden aufgehoben werden können – und so Krankheiten überwunden werden.

Die Wirbelsäule ist also weitaus mehr als nur das primäre Wertschöpfungs-Organ operationswütiger Orthopäden. Und auch weitaus mehr als eine beständige Quelle von millionenfachem Schmerz der Rückenleidenden. Unsere Wirbelsäule ist das zentrale Organ, das das Erwachen der Menschheit verdeutlicht, seinen Weg zum gottgleichen Ich und seinem ewigen Kampf in der Auseinandersetzung zwischen der Erdenschwere der materiellen Welt und der Heimat des Geistes.

+ Buchtipps

Paramhans Maheshwarananda

« Die verborgenen Kräfte im Menschen –Chakras und Kundalini », Ibera, 2002, Fr. 39.90

Rudolf Steiner

« Heileurythmie », Verlag Steiner, 2003, Fr. 46.90

Moshé Feldenkrais

« Bewusstheit durch Bewegung: Der aufrechte Gang », Suhrkamp Verlag, 1996, Fr. 15.90

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Die neue Mineralstofflinie von Biomed. Ohne Farbstoffe, Geschmacksstoffe und Süssungsmittel. Glutenfrei, zuckerfrei, ohne Laktose und ohne tierische Bestandteile. Zur Nahrungsergänzung.

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Essen &Trinken

«Heissi Marroni!»

ALLSEITS WERDEN SIE ANGEBOTEN, DIE HEISSEN MARRONI. SIE SIND GESUND UND LASSEN SICH AUF ERSTAUNLICH VIELSEITIGE ART UND WEISE ZUBEREITEN. AM BESTEN SCHMECKEN MARRONI DRAUSSEN AM FEUER.

Text: VERA SOHMER

Im ganzen Land duftet es wieder verführerisch nach Marroni. An Bahnhöfen, in Parks, vor Läden wird die Edelkastanie angeboten. Zugreifen lohnt sich: Eine gesündere Zwischenverpflegung findet sich kaum. Und so sind Marroni in aller Munde. Weil kaum einer sie verschmäht. Und weil jeder Esskastanien als «Marroni» bezeichnet. Was allerdings nicht ganz stimmt: «Alle Marroni sind Edelkastanien, aber nicht alle Edelkastanien sind Marroni», erklärt Josef Kühne, Förster und Vorsitzender des Vereins Pro Kastanie Murg (SG). Marroni sind eine der gezüchteten, essbaren Kastaniensorten, und von denen gibt es sehr viele. Allein im Tessin sind es mehr als 140. Jede Sorte hat spezifische Eigenschaften was Form, Grösse, Ge-

schmack oder Reifezeitpunkt betrifft. Sehr beliebt sind jene, die sich gut schälen lassen. Und rund sollen sie sein, damit sie beim Rösten schön in der Pfanne rollen.

In Murg am Walensee gibt es neben zwei einheimischen Sorten die kleine süssliche Brunella und die mittelgrosse Marowa, die laut Kühne sehr aromatisch ist. Daneben noch die Bouche de Beticac, sie ist gross und leicht schälbar.

Selven von «Brotbäumen»

Edelkastanienbäume auf der Alpennordseite – das mag erstaunen. «Wir haben neben dem Tessin und dem Bergell den drittgrössten

Harmonisch aromatisch

Reich an Ballastoffen

Mit basischen Mineralstoffen

Wohltuend, sanft, anregend

Was früher als Arme-Leute-Essen galt, wird heute als Delikatesse gehandelt.

Bestand in der Schweiz», sagt Kühne. Unter den rund 1850 Bäumen habe es welche, die bis zu 140 Jahre alt sind. Aber auch jüngere, die vor zirka 15 Jahren neu gepflanzt wurden. Im milden Föhntal haben sie auf säurehaltigem Boden gute Bedingungen. Zudem sorgt der See für ein ausgeglichenes Klima.

Kastanienhaine, Selven genannt, waren früher in verschiedenen Schweizer Regionen weit verbreitet, unter anderem am Vierwaldstätter- und am Zugersee. Die Früchte der Bäume, die zu den Buchengewächsen gehören, waren eine der wichtigsten Ernährungsgrundlagen. Man sprach deshalb von «Brotbäumen». Genutzt wird bis heute auch das goldbraun gefärbte Holz. Es ist witterungsbeständig und taugt für Fensterrahmen oder Schindeln; Weinfässer lassen sich daraus ebenfalls herstellen. Die Borke wurde zum Ledergerben verwendet.

Die Industrialisierung machte der Kastanienkultur den Garaus. Andere Formen der Landwirtschaft kamen auf, Lebensmittel wie Kartoffeln wurden im grossen Stil angebaut. Im Tessin gab es zu Beginn des 19. Jahrhunderts Selven auf rund 9000 Hektaren. Im Jahr 2000 waren davon noch rund 2000 Hektaren Waldfläche «mit erkennbarer Selvenstruktur übrig», heisst es auf www.waldwissen.net. Auf der Alpennordseite seien von den früheren Selven meistens nur noch Relikte oder einzelne Bäume zu sehen.

Vielseitig und gesund

Doch das ändert sich langsam. Initiativen und Vereine helfen den schmucken wie nützlichen Bäumen zu neuer Blüte. Die lokalen Sorten sollen erhalten und interessierte Besucher über das alte Kulturgut informiert werden. Die Idee fällt auf fruchtbaren Boden. Schliesslich dienen die Haine der Landschaftspflege und bieten sich als Erholungsräume an. In Murg beispielsweise wurde auf zweieinhalb Kilometern ein Kastanienweg angelegt.

Auch als Lebensmittel erlebe die Edelkastanie seit einigen Jahren eine Renaissance, sagt Josef Kühne: «Produzenten wie Konsumenten besinnen sich auf Altbewährtes.» Mit einem Unterschied: Was

früher als Arme-Leute-Essen galt, wird heute als Delikatesse gehandelt, ähnlich wie der aus dem Rheintal stammende Ribelmais. Zudem hat sich herumgesprochen, wie gesund Kastanien sind: basisch, glutenfrei, nahrhaft (siehe Box).

Hinzu kommt ihre unschlagbare Vielseitigkeit. Praktisch alles lässt sich aus Kastanien machen: Suppe, Polenta, Püree, Honig, Konfi. Oder Frühstücksflocken, die zu Joghurt oder Quark gut schmecken. In Frankreich ist Kastanienlikör beliebt, in der Schweiz Kastanienbier im Kommen und Kastanienkaffee ein Versuch wert.

Am Feuer schmeckts am besten Andere bevorzugen die Baumfrüchte möglichst so, wie sie sind. Entweder in sprudelndem Wasser gekocht, ein Klassiker zu Rotkraut und Wild, oder geröstet vom Marroni-Stand. Rösten geht freilich auch im heimischen Backofen oder draussen in einer Pfanne über dem offenen Feuer. Das gefällt besonders den Kindern. Und den Erwachsenen der Sauser zu den Marroni. Und dann hätte das Vermicelles noch eine Neuauflage verdient. Wer ab und zu ein fertiges Produkt ass, dachte vielleicht: Das kann es nicht sein. Es schmeckt oft staubtrocken und zuweilen sandig; meist ist es übersüss, mit künstlichem Beigeschmack und macht innert Kürze pappsatt. Was kein Wunder ist, denn die Paste wird oft mit Fett gestreckt.

Besser also das Dessert selbst produzieren. Dazu geschälte und gekochte Edelkastanien in wenig, mit frischer Vanille und Zucker aufgekochter Milch vermengen, alles pürieren. Die ausgekühlte Masse mit Kirsch oder Cognac parfümieren und durch eine Vermicelles-Presse drücken. Mit ungesüsstem Rahm servieren. Das schmeckt! ◆

+ Buchtipps

Michael Baiculescu «mandelbaums kleine gourmandisen Maroni/Esskastanie», Verlag Mandelbaum, 2015, Fr. 17.90

Erica Bänziger, Fredy Buri «Kastanien», Fona, 2016, Fr. 31.90

Lust

auf Marroni?

Kastanien sättigen. Aber der Eindruck, etwas besonders Kalorienreiches gegessen zu haben, täuscht. Die Früchte haben wenig Fett, dafür viel Eiweiss. Sie enthalten zudem wertvolle Kohlenhydrate in Form von Stärke und sind so optimale Energielieferanten für zwischendurch.

Weitere Inhaltsstoffe sind unter anderem B-Vitamine, die gut sind für die Nerven, sowie Vitamin C, das wichtig ist für die Immunabwehr. Zudem enthalten Kastanien Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium, beides unerlässlich für den Stoffwechsel.

Wer unter Zöliakie leidet, kann es mit Kastanienmehl versuchen. Es ist glutenfrei und zudem eine schmackhafte Grundlage für Backwaren aller Art, Gnocchi und Pasta.

Esskastanien sind zudem basisch und sollen helfen, den Körper vor Übersäuerung zu schützen.

Sie sollen sogar happy machen, wie Schokolade: Die Aminosäure Tryptophan hilft dem Körper, das «Glückshormon» Serotonin zu bilden.

Nicht nur die Früchte, auch Blätter und Rinde der Edelkastanie wurden von jeher verwendet. Allerdings nicht als Lebens-, sondern als Heilmittel, unter anderem gegen Asthma, Bronchitis oder Keuchhusten. Die Rinde diente als Aufguss gegen Hautrötungen.

Kastanien von guter Qualität haben eine glänzende und glatte Oberfläche. Ist die Frucht stumpf, ist sie alt und eingetrocknet. Die Schale sollte zudem frei von Wurmlöchern sein.

Frische Kastanien halten bei Zimmertemperatur eine Woche, in einem Plastikbeutel im Kühlschrank einen Monat. Man kann die ungeschälten Früchte auch einfrieren, dann halten sie bis zirka sechs Monate.

Links

www.natuerlich-online.ch

Der Konsumtippcleverevon BIOVISION

Palmöl: Auf das Kleingedruckte achten

Palmöl steckt in Süssigkeiten, Schokolade, Fertigprodukten, Margarine, Kosmetika oder Waschmitteln. Weltweit dehnen sich Palmölplantagen inzwischen auf mehr als 27 Millionen Hektar aus. Das ist eine Fläche so gross wie Neuseeland.

Für den Anbau der Ölpalme werden grosse Flächen Regenwald gerodet, was die einmalige Vielfalt von Tieren und P anzen bedroht. Die Auswirkungen der Abholzung auf das Klima sind ebenfalls verheerend. Der Regenwald speichert grosse Mengen an CO 2 und ist für den Wasserhaushalt dieser Regionen von grosser Bedeutung. Angebaut wird vorwiegend in Monokulturen, die sehr anfällig sind für Krankheiten und Schädlinge. Deshalb werden grosse Mengen an Pestiziden eingesetzt, die Boden und Umwelt zusätzlich belasten. Darunter leiden auch die Bewohner dieser Gebiete, die vertrieben werden oder ihre Lebensgrundlage verlieren.

Was können die Konsumenten tun? Seit 2016 ist Palmöl in der Schweiz bei Lebensmitteln deklarationspflichtig. Achten Sie auf die Zutatenliste oder nutzen Sie die App «Codecheck» und kaufen Sie möglichst wenige Produkte mit Palmöl, am besten aus biologischem Anbau. Und: Selber kochen lohnt sich. So wissen Sie ganz genau, was in Ihrem Essen steckt.

Weitere Informationen unter www.clever-konsumieren.ch

Kastanientrüffel mit Amaretti

für 24 Trüffel

200 g gesüsstes Bio-Kastanienpüree

50 g Zartbitter-Schokolade, fein gehackt

2 EL Kakaopulver, evtl. gemischt mit geriebener Zartbitter-Schokolade

ca. 60 g zerdrückte Amaretti

2 EL Kastanien- oder Orangenlikör (Grand Marnier)

1 Bio-Orange, wenig abgeriebene Schale

• geriebene Schokolade oder Kakaopulver, zum Wenden

• Pralinenförmchen

1. Sämtliche Zutaten für die Trüffel gut mischen, kleine Kugeln formen. In der geriebenen Schokolade oder im Kakaopulver wenden. Nach Belieben in Pralinenförmchen setzen.

+ Buchtipp

Erica Bänziger, Fredy Buri «Kastanien», Fona, 2016, Fr. 31.90

Kastanienragout mit Salbei für

4 Personen

4 EL Olivenöl

2 kleine Zwiebeln

30 Salbeiblätter

800 g geschälte Kastanien

½ Liter Milch

• Kräutermeersalz

• frisch gemahlener Pfeffer

1. Zwiebeln schälen, fein hacken. Salbei in Streifchen schneiden.

2. Zwiebeln im Olivenöl andünsten, Salbei und Kastanien kurz mitdünsten. Milch aufgiessen, Ragout bei schwacher Hitze 8 bis 12 Minuten köcheln lassen, bis die Kastanien weich sind. Möglichst nicht rühren, damit die Früchte ganz bleiben. Je nach Flüssigkeit wenig Milch nachgiessen, würzen. Das Ragout darf nicht trocken sein.

Tipp

Das Kastanienragout mit Gemüse und Salat als Hauptmahlzeit servieren.

Natur &Garten

UMWELTSCHONEND / Die Hirschdecken werden in Steffi sburg biologisch gegerbt und später in Italien zu Schuhen verarbeitet.

Von der Wildbahn ins Schuhregal

Veredeln statt wegwerfen: Eine Schuhmacherstochter aus dem Aargau produziert unter dem Label «Cervo Volante» exklusive ökologische Hirschlederschuhe aus heimischer Jagd.

Text: TOMMY DÄTWYLER

Wegen bevorstehender Pensionierung möchten wir nach 29 Jahren unseren in der Schweiz sehr gut eingeführten Fachbetrieb (online-shop und Laden in Ziegelbrücke – mit sehr guten Autobahn-Anschlüssen und auch dem öffentlichen Verkehr/SBB) www.getreidemuehlen.ch und www.blendtec.shop verkaufen.

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AUCH DIESES JAHR wurden auf der Hochjagd allein in der Schweiz über 10 000 Hirsche geschossen. Bisher waren von den erlegten Tieren nur das Geweih und die edlen Fleischstücke begehrt, der grosse Rest landete in der Kadaversammelstelle. Das ärgerte die 40-jährige, im aargauischen Muri aufgewachsene Wildbiologin Conny ThielEgenter. «Die Hirschdecken sind zum Fortwerfen viel zu schade», ndet sie. Aber statt sich nur zu ärgern, hat die Tochter eines Schuhmachers nach Alternativen gesucht –und gefunden: Hirschlederschuhe. Aber nicht irgendwelche. Nach einem Jahr aufwendiger Forschung ist es Thiel-Egenter und ihrem engagierten Team gelungen, was es so bisher nicht gab: Ökologisch und nachhaltig gegerbte und hergestellte Hirschlederschuhe aus heimischer Jagd herstellen.

Just auf die Weihnachtszeit kommen die ersten Exem-plare aus dem nachhaltigen Rohstoff auf den Markt, und zwar unter dem Namen «Cervo Volante» (was so viel heisst wie « iegender Hirsch» oder Hirschkäfer auf Italienisch). Später sollen auch Jacken und Accessoires lange Zeit für Freude – und ein gutes Gewissen – sorgen.

Gerben ohne Gift

Bis vor Kurzem wurden die Felle der auf der Jagd geschossenen Hirsche wie bereits erwähnt als Abfall entsorgt. Jäger verwenden vor allem das Geweih als Trophäe und das Fleisch für den Eigenkonsum; in den Verkauf kommen vorwiegend die besonders zarten «Edelteile» – wobei das meiste Wild, das in Restaurants serviert wird, aus dem Ausland stammt. Ganz im Gegensatz zu früher: Noch unsere Grossväter haben fast das gesamte geschossene Tier verwendet und verarbeitet, von den Knochen über den Darm bis zu den Häuten – nichts blieb als Abfall liegen. Und das zu Recht, wie ThielEgenter ndet, denn «bei all dem handelt es sich um natürliche, nachwachsende und gesunde Rohstoffe». Seit sieben Jahren geht sie selber im Herbst auf die Pirsch. Schon immer war sie überzeugt, dass Hirschdecken zu schade sind für die Kadaversammelstelle.

Die Jägerin sorgt nun zusammen mit Freunden und Geschäftspartnern gleich selber dafür, dass rund 2000 der über 10 000 Schweizer Hirschdecken nicht verbrannt werden. Stattdessen werden sie in einer Traditionsgerberei im bernischen Stef sburg

Schweiz dezentral angebotenen Hirschfelle gekühlt zwischengelagert, eingesammelt und später auf natürliche Art gegerbt und haltbar gemacht werden, das heisst ohne Einsatz von giftigen Gerbsubstanzen und ohne das sonst verwendete Schwermetall Chrom.»

Trotz anfänglichen Schwierigkeiten konnten die ehrgeizigen Ziele erreicht und die richtige Gerbmethode gefunden werden. Fachkundige Unterstützung hat die Jungunternehmerin in Stef sburg gefunden, wo sie ihr Vorhaben vor rund einem Jahr erstmals präsentierte. «Unsere Idee, den natürlichen Rohstoff Hirschleder ohne giftige Chemikalien zu veredeln, ist bei Gerber Jürg Zeller sofort auf fruchtbaren Boden gefallen», sagt Thiel-Egenter. Nach diversen Testund Gerbphasen steht heute fest: Die Idee von gesundem Schuhleder ist keine Utopie. «Jürg Zeller versteht sein Handwerk», sagt Thiel-Egenter. «Er hat es geschafft, unser Hirschleder statt mit giftigem Chrom, das bei immer mehr Menschen allergische Reaktionen hervorruft, mit Eichensubstanzen für die hochwertige Weiterverarbeitung bereitzustellen.»

Die Passion des Maestros

Dass man für die Schuhproduktion in der traditionsreichen Schuhhochburg Norditalien auch noch eine familiäre Schuhmanufaktur hat gewinnen können, ist für das vierköp ge Cervo-Volante-Team das «Tüpfelchen auf dem i». Auch das sei ein Glücksfall gewesen, so Thiel-Egenter. «Mit 80 Hirschhäuten im Gepäck haben wir uns vor einem halben Jahr auf den Weg nach Italien gemacht, ohne zu wissen, ob wir tatsächlich eine geeignete, auf unsere Werte eingehende Schuhwerkstatt nden würden.»

sorgfältig biologisch und ohne Gifteinsatz gegerbt. Noch bis vor Kurzem war das undenkbar. Doch dank eines neuen Verfahrens und Gerbstoffen aus der europäischen Eiche können die Hirschdecken nun umweltschonend zu wertvollem Leder und später in Italien zu nachhaltig produzierten Schuhen verarbeitet werden.

Bis es so weit war, gab es aber eine Hürde zu überwinden, erzählt Thiel-Egenter: «Bevor das Hirschleder über den Leist gezogen werden konnte, mussten die in der ganzen

Die Mission war erfolgreich: Gehör fanden die Botschafter des Schweizer Hirschleders in der Region Marken im kleinen Dorf Monte San Pietrangel, in der Calzaturi cio Silvano Sassetti. Thiel-Egenter ist überzeugt, dass sie mit Schuhmaestro Sassetti «einen Sechser im Lotto» gewonnen haben. «Der Maestro hat schon bei unserer ersten Präsentation Feuer gefangen für unsere Ideen und Überzeugungen. Und er hat sich sofort in unser natürliches Hirschleder verliebt. Da war vom ersten Augenblick an Passion zu spüren.» Unterdessen sind Prototypen entstanden, die dank erfolgreicher Zusammenarbeit auch mit unzähligen Jägern in Produktion gegangen sind. ◆

PASSION / Conny Thiel-Egenter (oben rechts) und Schuhmaestro Silvano Sassetti sind begeistert vom Rohstoff Hirschleder.

Letzter Effort

Auch wenn klamme Finger drohen : Im November ist noch nicht Schluss mit Gartenarbeiten. Doch wie hält man sich gesund in der garstigen Jahreszeit ?

Text: REMO VETTER

MIR FÄLLT HIN UND WIEDER auf, dass Gärtner ihren lieben Pflänzchen besser schauen, als sich selbst. Darum an dieser Stelle, in weiser Hinsicht auf den nahenden Winter, ein paar Gesundheitstipps. Denn Gärtner, die auf ihre Gesundheit schauen sind selten krank. Und wenn doch, begünstigt ein gesunder Lebensstil die Genesung.

Im Prinzip ist es ganz einfach: Bewegen Sie sich viel an der frischen Luft, geniessen Sie die Sonne, den Wind und den Regen; heizen Sie Ihre Wohnung nicht zu stark, ziehen Sie stattdessen Pullover und warme Hausschuhe an; sorgen Sie für einen erholsamen Schlaf, der die Regeneration des gesamten Körpers unterstützt. Die Basis jeden gesunden Lebensstils ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse. Aber auch wechselwarme Duschen stärken die Abwehrkräfte. Stress und Ärger hingegen sollten gemieden werden.

Im Winterhalbjahr ist Vitamin-D-Mangel programmiert. Denn wenn keine Sonne auf die ungeschützte Haut einwirkt, wird kein Vitamin D produziert. Und wenn Sie mit Vitamin D unterversorgt sind, ist Ihr Immunsystem nicht mehr optimal leistungsfähig. Die Einnahme von Vitamin D ( Tropfen/ Tabletten ) im Winterhalbjahr von Oktober bis Ende April halte ich für empfehlenswert. Und essen oder trinken Sie ( als Tee ) immunstärkende Heilkräuter wie Roten Sonnenhut, Thymian, Kamille, Kapuzinerkresse, Meerrettich oder Ingwer. Und Bitterstoffpflanzen. Bitterstoffe gehören zu den besten Wirkstoffen, die die Verdauung und die Immunfunktion stärken. Sie fördern die Ausschüttung von Gallensaft, was die Verdauung von Eiweiss, Kohlehydraten und Fett unterstützt; ausserdem helfen sie bei der Aufnahme fettlöslicher Vitamine und stabilisieren das Säure-Basen-Gleichgewicht. Bitterstoffe sind in Artischocken, Rucola, Endivie, Rosenkohl, Chicorée, Löwenzahn sowie in den weissen Häutchen von Grapefruit, Orange oder Granatapfel enthalten.

DAS IMMUNSYSTEM STÄRKEN

Roter Sonnenhut

Eine meiner Lieblingspflanzen, die in unserer Familie im Winter seit vielen Jahren zum Einsatz kommt, ist der Rote Sonnenhut ( Echinacea ). Das Ursprungsland des Sonnenhutes ist Nordamerika. Das bevorzugte Terrain der wildwachsenden Pflanze sind Prärien und offene Waldgebiete. Der Sonnenhut ist als populäre und robuste Gartenpflanze heute überall zu finden. Die ausdau-

ernden Pflanzen erreichen Wuchshöhen von 130 bis 150 Zentimetern. Die Pflanze wird geerntet, wenn sie in voller Blüte steht, was bei uns im Laufe des Juli der Fall ist. Alkoholische Auszüge, Kapseln, Lutschtabletten und Sirup sind hervorragende Präparate, um grippefrei über den Winter zu kommen.

Ingwer

Die Ingwerpflanze hat ihren Ursprung vermutlich in Sri Lanka oder auf den pazifischen Inseln. In China und Indien wird sie seit mehr als 4000 Jahren kultiviert. Im 9. Jahrhundert wurde Ingwer im deutschsprachigen Raum bekannt. Die mehrjährige, krautige Pflanze liebt ein warmes feuchtes Klima und erreicht Wuchshöhen bis 150 Zentimeter. Sie sieht ein wenig wie Schilf aus. Man kann Ingwer sehr gut aus Stücken der Wurzel ziehen. Dazu Wurzelabschnitte im Spätherbst oder im Frühjahr mit der Knospe nach oben etwa 5 bis 10 Zentimeter tief in die Erde einpflanzen. Ingwer braucht viel Wasser und eine schützende Mulchdecke, Kälte verträgt er nicht. Nach acht bis zehn Monaten kann man die Wurzel ernten. Die wirksamste Zubereitung ist frisch gepresster Wurzelsaft, als heisser Tee eingenommen. Dazu entsaftet man ein grosses Ingwerstück und übergiesst es mit heissem, nicht kochendem Wasser. Um das Getränk zu verfeinern, kann man einen Löffel Honig und etwas Limette dazugeben. Wir lieben dieses wunderbar wärmende und stärkende Getränk an kalten Wintertagen, wenn wir aus dem Garten oder von einer Wanderung nach Hause kommen.

Honig

Zur Behandlung von Haut- und Wundinfektionen ist biologischer Honig ein hervorragendes Hausmittel. Honig kann direkt auf Wunden aufgebracht werden. Eingenommen stärkt Honig das Immunsystem. Im Speziellen kann er zur Behandlung von Erkältungen, Grippe und Atemwegsinfektionen benutzt werden.

Äusserliche Anwendung: Bei Verbrennungen, Hautgeschwüren und Wundliegen Honig dick auftragen und mit einem sterilen Verband abdecken. Den Verband täglich ein- bis zweimal wechseln.

Innerliche Anwendung: Zur Vorbeugung 1 Esslöffel Honig unverdünnt oder im Tee dreimal täglich einnehmen.

Erkältungs-Grippe-Tee: 2 Esslöffel Ingwersaft, Saft von 1 Limettenviertel, 1 Prise Cayenne-Pfeffer, 1 Esslöffel Honig, heisses Wasser ( nicht kochend ).

REMO VETTER

wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im A. Vogel Besucherzentrum in Teufen Appenzell Ausserrhoden tätig.

DEN GARTEN EINWINTERN

Gesund und gestärkt können wir uns frohgemut an die Gartenarbeiten machen, auch wenn es garstig ist. Im November fällt bei uns erfahrungsgemäss der erste Schnee. Das heisst, wir müssen darauf vorbereitet sein, den Garten rasch wintersicher zu machen. Empfindliche Pflanzen zügeln wir bereits ins Haus. Stauden, die Samenkapseln haben, lassen wir stehen – sie sind Schmuck im winterlichen Garten, besonders, wenn sich Reif auf ihnen ablegt. Stauden wie Katzenminze, Frauenmantel oder Beifuss hingegen können nun geschnitten werden. Um Rosen legen wir eine Schicht gut abgelagerten Pferde- oder Rindermist, und zwar bis über die Veredlungsstelle. Wer keinen Mist hat, kann Kompost nehmen. Die Nährstoffe versorgen die Wurzeln, ausserdem schützt die Schicht vor der Kälte.

Wer es noch nicht erledigt hat, sollte im November die Zwiebeln von Frühblühern wie Krokussen, Narzissen und Hyazinthen in die Erde bringen. Das sollte vor dem ersten Bodenfrost getan sein. Die Zwiebeln kommen doppelt so tief in die Erde, wie sie hoch sind. Auf die abgeräumten Beete kommt eine ein bis zwei Zentimeter dicke Kompostschicht. Das Schnittgut aus den Beeten und Laub von den Bäumen kommt auf einen neuen Haufen, der verrotten kann, in dem aber auch Igel und andere Tiere den Winter überstehen können. Wie schnell der Haufen verrottet, hängt von seiner Zusammensetzung ab; es kann gut zwei bis drei Jahre dauern. Laub sollte man vom Rasen entfernen, sonst fault es. Fällt dann Schnee auf das fau-

Gartenarbeiten im November

ZIERGARTEN

• Winterquartier für den Igel anlegen: Dazu auf Rasenflächen und Pflasterbelägen gefallenes Laub im hinteren Bereich des Gartens anhäufeln.

wieder in die Erde setzen. Gut angiessen.

• Nicht winterharte Kübelpflanzen ins Winterquartier bringen.

• Verblühte Pflanzen auf den Beeten liegenlassen bis zum Frühjahr – sie sind Frostschutz und Dünger

• Rasen noch einmal mähen; Messer nicht zu tief ansetzen. Dann den Mäher reinigen und bei Bedarf in den Service bringen.

« Nicht winterharte P anzen in Kübeln müssen ins Haus. »

lende Laub, kann es die Gräser schädigen und es entsteht der sogenannte Schneepilz. Befallene Stellen sind verloren. Sie müssen im Frühjahr bearbeitet und neu gesät werden. Unter Gehölzen können die Blätter hingegen liegen bleiben; sie dienen dort als Mulch. Kletterrosen müssen gut an Rankgittern Halt finden. Sonst bricht die Last des Schnees ihre Zweige.

Der November ist auch die richtige Zeit, um Leimringe an Obstbäumen anzubringen. Im Herbst klettern die Weibchen der Frostspanner in die Kronen der Obstbäume, um ihre Eier abzulegen. Im Frühling fressen die Raupen der unscheinbaren Schmetterlinge die jungen Blätter dann bis zur Mittelrippe kahl. Mit den Leimringen lässt sich der Befall verhindern. Ein Augenmerk gilt auch den Pflanzkübeln aus Ton. Sie sollten nicht direkt auf dem Boden stehen. Das Wasser muss ablaufen können, sonst gefrieren die Töpfe und bersten. Nicht winterharte Pflanzen in Kübeln müssen ins Haus. Schmucklilien, Wandelröschen, Oleander und Zitrusfrüchte sollten frostfrei und hell überwintern. ◆

• Rückschnitt von Gehölzen, insbesondere von Obstbäumen.

• Rosen nur leicht zurückschneiden und störende Triebe entfernen. Der eigentliche Rückschnitt erfolgt im Frühjahr nach dem Frost.

• Empfindliche Stauden und Gehölze sollte man mit Vlies oder Tannenzweigen einpacken, um sie vor Frost zu schützen.

• Kübelpflanzen fit für den Winter machen: Schutzmaterial wie Vlies, Styropor etc. bereithalten, um bei angekündigten Frösten schnell reagieren zu können.

• Komposthaufen umsetzen und reifen Kompost auf Beete, Rabatten und unter Gehölzen verteilen

• Vor dem ersten Frost: Wasserhähne im Aussenbereich und Regenwassertonnen entleeren

• Gute Zeit für das Stecken von Blumenzwiebeln für das kommende Frühjahr

• Wurzelnackte Pflanzen setzen, solange der Boden noch offen (nicht gefroren) ist

• Rosen mit Mist oder Kompost anhäufeln und damit die Veredlungsstelle schützen

• Chinaschilf kann jetzt oder auch erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Falls man die Halme bis zum Frühjahr stehen lässt, empfiehlt es sich, nicht standfeste Sorten mit einem Seil zusammenzubinden. Das Teilen der Gräser ist jetzt gut möglich. Dazu die ganze Pflanze mit einem Spaten aus der Erde nehmen und mit der Grabgabel teilen. Alte, vergreiste Stücke entfernen, junge, vitale Pflanzenteile

• Empfindliche Gefässe wie Terrakotta und Keramik reinigen und an einem geschützten Ort überwintern.

• Werkzeuge säubern und aufräumen.

• Bei Neupflanzungen auf ausreichende Wasserversorgung den Winter über achten. Bei anhaltender Trockenheit an frostfreien Tagen wässern.

NUTZ-

UND OBSTGARTEN

• Letzte Kräuter ernten und trocknen, z.B. Majoran, Rosmarin, Thymian und Zitronenmelisse.

• Bei Nachtfrösten empfindliche Gemüsesorten mit Winterschutzvlies schützen.

• Nicht mehr genutzte Parzellen im Gemüsegarten mit Gründüngung verwöhnen, z.B. Phacelia oder Winterraps.

• Noch vorhandenes Gemüse ernten.

• Winterlager für Gemüse und Obst anlegen und regelmässig auf faule Stellen kontrollieren. Optimal ist ein Naturkeller. Wer keinen zur Verfügung hat, kann an einem schattigen Platz im Garten einen Erdkeller bauen: Dazu eine alte Waschmaschinen- oder Trocknertrommel einbuddeln, mit etwas Sand füllen und darin das Gemüse lagern. Holzdeckel drauf. Bei Frost das Gemüse mit Styropor oder Noppenfolie abdecken.

• Bei Schneefall Wintergemüse wie Lauch, Rosenkohl und Federkohl mit Vlies abdecken. Somit kann auch bei einer geschlossenen Schneedecke noch ohne Probleme geerntet werden.

• Bei Bedarf die Beete umgraben, sodass die groben, lehmigen Schollen von der winterlichen Witterung gelockert werden. Wir graben allerdings nicht um, sondern bringen eine Lage Kompost oder Mist aus.

• Petersilie und Schnittlauch in Plastiktöpfe pflanzen und im Gewächshaus oder Frühbeetkasten einsenken.

www.mondholzbett.ch

Biorhythmus – die innere Uhr

zeigt Ihr Kräfteverhältnis in Körper – Seele – Geist. Persönliche Ausführung als Kalender im Taschenformat. 12 Monatskarten Fr. 36.–. Bitte Ihre Geburtsdaten an: H. Schönenberger, Churerstrasse 92 B, 9470 Buchs SG Telefon 081 740 56 52, bioschoen@bluewin.ch

DINKELSPREU – FÜR EINEN ERHOLSAMEN SCHLAF

Weiterbildung zur psychologischen Lebens- und Trauerberaterin/Berater

Ausbildungslehrgang

Modularer 3-jähriger Ausbildungslehrgang psych. Lebens- und Trauerbegleitung. 1. Ausbildungsjahr «Persönlichkeitsentwicklung», Start Frühling 2018

Der «Basistag» findet am 14.01.2018 statt und dient um verschiedenen psychologische Grundrichtungen und den Zugang zum eigenen Verhalten kennenzulernen.

Erlebnisreise auf der Insel Rhodos. In Kleingruppen entdecken wir die Natur und erfahren mehr über unsere Persönlichkeit. April 2018

Ritualtag: Rituale kennenlernen und das Jahr sinnvoll verabschieden um einen freien und gewinnbringenden Neustart im 2018 zu sichern. Der Ritualtag findet am 29. Dezember 2017 statt.

Workshop «Trauerarbeit mit dem inneren Kind» am 20. und 21. Januar 2018. Sinnvolles Loslassen von Altlasten und neue Lebensfreude entdecken.

Weitere Workshop und Tagesseminare finden Sie unter: www.lequa.ch

Weitere Informationen und Beratung: LEQUA – Coaching und Schulung für Persönlichkeitsentwicklung und Trauerverarbeitung

Westbahnhofstrasse 6, 4500 Solothurn Tel. 032 621 03 05 www.lequa.ch / info@lequa.ch

Ausbildungspartnerin des Trauerforums Schweiz – Deutschland – Österreich www.trauerforum.ch

La Gomera/Kanaren

Info-Abend: 23. Jan.

3 Jahre, SGfB-anerk.

Info-Abend: 21. Nov

3 Jahre, SGfB-anerk.

«Ihr Aus- und Weiterbildungsinstitut IKP: wissenschaftlich –praxisbezogen – anerkannt» Dr med. Y. Maurer

Mit Option zum eidg Diplom

Neu: Finanzierung Ihrer Ausbildung durch Bundesbeiträge

Körperzentrierte/r Psychologische/r Berater/in IKP

Psychosoziale Beratungskompetenz kombiniert mit Körperarbeit (Erleben und Erfahren über den Körper), Entspannungsübungen, Sinnfindung und Ressourcenstärkung

Dipl. Paar- und Familienberater/in IKP

IKP Institut, Zürich und Bern

Ganzheitliche systemische und psychosoziale Beratung sowie Coaching-Tools rund um Beziehungen. Seit 30 Ja hren anerkannt

Meditative Fastenferien

Dinkelspreu Bettauflagen, Kissen, Babymatratzen, etc. können vor Erdstrahlen und Wasseradern schützen. Mathilde Willimann | Rickenbach LU | www.mwillimann.ch

Das abgeschiedene, ökologische Paradies für Familien, Seminare und Individual-Urlauber. Hotel Finca El Cabrito Telefon 0034-922-14 50 05, www.elcabrito.es

24.3.- 1.4., 31.3. - 7.4., 14.- 21.4. , 21.- 28.4. 18 im Wellness Hotel Höri direkt am Bodensee Meditation, Energie- & Bewusstseinsarbeit, Tanz. Fr.1170.- inkl Einzelzimmer, alle Kursangebote  052-741 46 00, www.fasten.ch

Fr 12 - 21 Uhr Sa 10 - 19 Uhr | So 10 - 19 Uhr

Im Expresszug zum Thermalbaden ins sonnige Wallis

Im GoldenPass Express vom Berner Oberland an den Genfersee und weiter mit dem Bus ins sonnige Rhonetal. Geniessen Sie die nebelfreien Winterlandschaften des Wallis bei einem Aufenthalt im Thermalbad in Saillon und im neuen Hotel des Bains. Entdecken Sie die Altstadt von Sitten und geniessen Sie im mondänen Crans-Montana das herrliche Panorama auf die Walliser Alpen. Auch eine Fahrt über die spektakuläre Bahnlinie ins Trient-Tal und ein Besuch der Fondation Barry in Martigny dürfen nicht fehlen. Der Glacier Express bringt Sie anschliessend über die Hochalpen der Schweiz nach Chur.

Das Reiseprogramm

Begleitete Bahn- und Busreise 4 Tage / 3 Nächte

1. Tag: GoldenPass Express Individuelle Anreise mit der Bahn 2. Klasse via Bern, Spiez und das schöne Simmental nach Zweisimmen und Begrüssung durch Ihre ZRT-Reiseleitung. Um 12.25 Uhr Abfahrt im Panoramawagen 1. Klasse des GoldenPass Express durch das malerische Saanenland nach Gstaad und weiter durch das Pays-d’Enhaut nach Montreux mit kleinem Imbiss unterwegs. Im komfortablen Bus erreichen Sie via Aigle und Martigny Ihr modernes Hotel Des Bains de Saillon****. Zeit für ein erstes Thermalbad oder einen geführten Rundgang durch das liebliche Dorf mit seinem alles überragenden Turm, dem Bergfried «Bayart». Abendessen im Hotel und Übernachtung.

2. Tag: Sitten–Crans-Montana  Gelegenheit für ein entspannendes Thermalbad oder für einen gemütlichen Spaziergang ins nahe Dorf Saillon. Am späteren Vormittag Busfahrt nach Sitten und geführter Rundgang durch die Altstadt der charmanten Kantonshauptstadt zu Füssen der Hügel Valeria und Tourbillon. Anschliessend Fahrt hinauf auf die aussichtsreiche Hochterrasse von CransMontana, wo Sie Zeit für einen Spaziergang oder für einen Kaffee haben. Rückfahrt nach Saillon für Abendessen und Übernachtung.

3. Tag: Val de Trient–Martigny Kurze Busfahrt nach Martigny und Fahrt mit dem Regionalzug auf der Strecke des Mont-Blanc-Express durch wildromantische Landschaften (mit Steigungen bis zu 200 Promillen) vorbei an schmucken Walliser Dörfern nach Châtelard. Hier steigen Sie um auf den Bus für die Fahrt über die Col de la Forclaz zurück nach Martigny, wo Sie in der Fondation Barry

alles über die Geschichte der legendären Hunde vom Grossen St. Bernhard erfahren. Rückfahrt nach Saillon für Abendessen und Übernachtung.

4. Tag: Glacier Express–Chur Busfahrt durch das Rhonetal bis nach Brig. Um 10.18 Uhr Beginn Ihrer Erlebnisfahrt im Panoramawagen (2. Kl.) des berühmten Glacier Express durch das liebliche Goms nach Andermatt sowie über den 2033 Meter hohen Oberalppass und durch die Rheinschlucht bis nach Chur. Während der Fahrt über die winterlichen Hochalpen wird Ihnen ein Mittagessen serviert. Ankunft um 14.15 Uhr und individuelle Weiterreise mit der Bahn von Chur an Ihren Wohnort.

Reisen im Glacier Express.
Saillon VS.
Fondation Barry.

Ihr Hotel

Hotel Des Bains de Saillon****

Sie logieren in den komfortablen Zimmern im neuen Trakt des erstklassigen Hotel Des Bains de Saillon (Eröffnung September 2016) mit direktem Zugang zum Thermalbad. Das Ausflugsprogramm ist zeitlich so angesetzt, dass Sie vormittags und abends die vielseitige Thermalbad-Anlage geniessen können. Die freie Benützung der Thermal-Einrichtungen ist während Ihres Aufenthaltes (inkl. Bademantel) im Arrangement inbegriffen und Massagen und Wellness-/ Beauty-Behandlungen sind gegen Aufpreis möglich.

Anmeldetalon

Ich/wir komme/-n mit auf die Leserreise «natürlich» ins sonnige Wallis

∙ 25.–28. 01. 2018 ∙ 15.–18. 02. 2018 ∙ 08.–11. 03 .2018

1. Person (Rechnungsempfänger)

Details im Überblick

Reisedaten (4 Tage, 3 Nächte)

25.–28. 01. 2018 15.–18. 02. 2018

08.–11. 03. 2018

Preis pro Person

CHF 1140.– im Doppelzimmer (Basis Halbtax-Abo)

Viele inbegriffene Leistungen

• Bahnfahrt 2. Kl. Wohnort Zweisimmen und zurück ab Chur

• Fahrt im Panoramawagen 1. Klasse des GoldenPass Express von Zweisimmen nach Montreux inkl. Imbiss

• 3 Übernachtungen im Hotel Des Bains de Saillon****

• Halbpension mit reichhaltigen Frühstücksbüffets und Abendessen

• Freie Benützung der Thermalanlagen (1.–3. Tag)

• Busfahrten und Ausflüge gemäss Programm

• Geführter Rundgang in Saillon

• Fahrt im Panoramawagen 2. Klasse des Glacier Express von Brig nach Chur inkl. Mittagessen

• ZRT-Reiseleitung

• Ausführliche Reiseunterlagen

Zuschläge

Einzelzimmer CHF 240.–

Bahnfahrt ohne Halbtax-Abo CHF 130.–*

An-/Rückreise 1. Kl. mit Halbtax-Abo CHF 50.–

Annullierungskostenversicherung und SOS-Schutz CHF 56.–

Ermässigungen

Bahnfahrt mit GA 2. Kl. (Reise in 1. Kl.) CHF 120.–Bahnfahrt mit GA 1. Kl. CHF 130.–

* Empfehlung: Kauf eines Halbtax-Abo zu CHF 185.– gültig 1 Jahr

2. Person

Name Name

Vorname

Vorname

Strasse, Nr. PLZ, Ort

Telefon E-Mail

Ich besitze: ∙ kein Halbtax ∙ Halbtax

Ich besitze: ∙ kein Halbtax ∙ Halbtax ∙ GA 2. Klasse ∙ GA 1. Klasse ∙ GA 2. Klasse ∙ GA 1. Klasse

Gewünschte Leistungen: ∙ Doppelzimmer ∙ Einzelzimmer

Spezialwünsche: Essen/Allergien

Obligatorische Versicherung für Annullierungskosten und SOS-Schutz:

∙ Nein, ich/wir benötige(n) keine Versicherung

∙ Ja, ich/wir benötige(n) eine Versicherung (CHF 56.– pro Person)

Bitte senden Sie diese Anmeldung an: ZRT Bahnreisen, Oberer Saltinadamm 2, 3902 Brig-Glis

Abreisebahnhof in Ihrer Nähe:

Mit dem GoldenPass an den Genfersee.

GRANDIOS / 23 Meter hoch, 150 Meter breit, 450 Kubikmeter Wasser pro Sekunde –das sind die eindrücklichen Zahlen des wohl berühmtesten Wasserfalls Europas.

So ein Rheinfall!

Tosendes Wasser, spektakuläre Gischt – der Rheinfall ist auch im Winter eine Reise wert. Doch wie ist der meistbesuchte Wasserfall Europas entstanden?

Text: CHRISTIAN SCHWICK, FLORIAN SPICHTIG

SOWOHL am rechten Schaffhauser Ufer als auch am linken Zürcher Ufer des Rheins ist der Wasserfall über gut ausgebaute Wege erreichbar. Zwei Attraktionen machen den Rheinfall zu einem unvergesslichen Erlebnis. Einerseits die Aussichtsplattform «Känzeli» auf der Zürcher Seite – ein Fussweg führt vom Schloss Laufen zu diesem direkt im Rheinfall stehenden spektakulären Aussichtspunkt. Andererseits kann man sich mit Ausflugsbooten (in den Wintermonaten nur auf Bestellung) von beiden Ufern über das Kolkbecken dicht an den Rheinfall heranfahren und auf dem mittleren Fels absetzen lassen. Dem Fels ist eine Aussichtsplattform aufgesetzt – die Sicht auf den Wasserfall zu beiden Seiten ist schlichtweg atemberaubend.

Einen anderen, etwas distanzierteren Blick auf den Fall hat man von Schloss Laufen auf der Zürcher Seite. Seit einigen Jahren wird hier deutlich mehr geboten als bloss eine Gelegenheit für eine besonders gelungene Fotoaufnahme. So beleuchtet das Historama die rund tausendjährige Geschichte des Schlosses am Rhein; der Belvedere-Weg und der Panorama-Lift führen direkt ans Objekt des Interesses.

GIGANTISCHE WASSERMASSEN

Der Rheinfall ist der wohl am besten erforschte Wasserfall der Schweiz, wenn nicht Europas, und mit rund 1,3 Millionen Besuchern pro Jahr auch der bekannteste. Er wurde in Kunst und Literatur in zahlreichen Werken geehrt: Ganze Kunstsammlungen widmen sich ihm, berühmte Poeten schrieben über ihn, und auch Sagen ranken sich um den Rheinfall.

Neben seiner Höhe von 23 Metern besitzt der Fall eine Breite von 150 Metern, das

Schloss Laufen

Seit mehr als 1100 Jahren thront das Schloss Laufen stolz über dem Rheinfall (Fotos S.46). Erstmals erwähnt wurde es 858. Der Rheinfall – damals «grosses Lauffen» – gibt dem Schloss seinen Namen. Heute beherbergt das Schloss Laufen unter anderem die Jugendherberge Dachsen und ein Restaurant. Der Belvedere ­ Weg und der Panorama ­ Lift führen direkt ans Wasserspektakel.

Kolkbecken in der Prallzone hat eine Tiefe von 13 Metern. Der durchschnittliche Jahresabfluss beträgt rund 450 Kubikmeter pro Sekunde. Der maximale Abfluss wurde 1965 mit 1250 Kubikmeter pro Sekunde gemessen; der kleinste Abfluss geht mit 95 Kubikmeter pro Sekunde auf das Jahr 1921 zurück. Eine Tafel mitten im Fall erinnert daran, dass der Wasserstand auch in den Jahren 1880 und 1953 extrem niedrig gewesen sein muss.

DER RHEINFALL SCHRUMPFT

Die Geologie im Raum Neuhausen und Laufen einerseits sowie die glaziologischen und hydrologischen Prozesse während der Eiszeiten andererseits prägten die Entstehung des Rheinfalls. Als Folge einer globalen Abkühlung stiessen die Alpengletscher vor etwa 500 000 Jahren bis ins Mittelland vor, also auch bis ins Gebiet des heutigen Rheinfalls, und begannen, die Landschaft massgeblich zu formen. Der Rhein schuf nördlich der grossen Gletscher von Schaffhausen in westlicher Richtung durch den Klettgau ein frühes Rheintal, in dem er bis zu Beginn der Risseiszeit (vor ca. 200 000 Jahren) floss. Anschliessend wurde dieses Tal wieder mit Schotter und Moränenmaterial aufgefüllt.

Während der Risseiszeit vor rund 120 000 Jahren wurde der Rhein bei Schaffhausen durch einen anderen Eisrand nach Süden abgelenkt und bildete die risszeitliche Rheinrinne. Das Flussbett des Rheins unterhalb des heutigen Rheinfalls ist mit dem westlichen Teil dieser Rinne identisch.

Die Aufschüttung der Rheinrinne während der letzten Eiszeit – der Würmeiszeit –hatte zur Folge, dass der Rhein in weitem Bogen gegen Süden abgedrängt wurde. Am Ende dieser letzten Eiszeit floss der Rhein bei Schaffhausen in einem neuen Flussbett. Mit der Zeit näherte sich dieser neue Rhein-

ERLEBNIS TIPP Rheinfall-Rundwege

ANREISE

Von Schaffhausen mit dem Zug nach Dachsen. Von dort zu Fuss den Wegweisern folgen. Man kann auch von Schaffhausen mit dem Bus oder der S ­ Bahn zur neuen Haltestelle direkt oberhalb des Naturspektakels fahren.

VARIANTEN

Es gibt zwei Rundwege um das Rheinfallbecken. Beide sind gut ausgeschildert.

Der kleine Rundweg hat eine Länge von 3,4 km; er ist, im Gegensatz zum grossen Rundweg, nicht für Kinderwagen und Rollstuhlfahrende geeignet. Der grosse Rundweg misst 8 km. Ausgangspunkt ist das Dorf Dachsen, von wo ein Pfad bis Laufen führt, von wo man dem Rauschen des grössten Wasserfalls Europas folgt. Bald verläuft der Weg dem Rheinufer entlang, durch ein lichtes Waldstück. Stets wird man vom Fluss begleitet, der einmal sanft fliesst, um kurz darauf schäumend über Geröll zu springen. Unterwegs erspäht man aus immer neuen Winkeln den imposanten Wasserfall. Nach Neuhausen und Nohl überquert man eine Brücke und spaziert zurück nach Dachsen.

Befahrungen des Rheinfalls

Das Befahren des Rheinfalls galt lange als unmöglich. Dennoch wurde der Rheinfall in jüngerer Zeit mehrmals mit einem Kajak befahren. Der Erste, der dies wagte, war der tschechische Student Jozef Hanulik, der am 21. Februar 1976 die rechte Route (seither die «Tschechische Route» genannt) erfolgreich befuhr. «Ich trat die Fahrt mit einem alten Boot an», verriet Hanulik damals den Journalisten, «denn ich rechnete damit, dass es bei einem Sprung kaputtgehen könnte.»

Die zweite und dritte Befahrung, diesmal in der Flussmitte, wurde von den Deutschen Schorschi Schauf und Thomas Fink am 12. Januar 1997 gemeistert. 1999 wurde die Bootsfahrt zwischen Flurlinger Brücke und Rheinfall offiziell verboten. Wagemutige Wildwasserfans schreckt dieses Verbot aber kaum ab. Und so wurde am 19. November 2006 die schwierigste und gefährlichste Route auf der linken Zürcher Seite beim «Känzeli» durch den Schweizer Felix Lämmler zum ersten Mal befahren.

Der Rheinfall wird langsam in einen Katarakt übergehen.

lauf seinem alten, tiefergelegenen, mit Schotter verfüllten Lauf. Als sich die beiden Flussläufe berührten, konnte das Wasser des Rheins den alten Lauf von seiner Schotterfüllung befreien und floss danach wieder in der risszeitlichen Rinne weiter. Die Geländestufe, die zwischen den beiden Flussläufen lag – der heutige Rheinfall –, besteht aus wesentlich härterem Malmkalk und konnte nicht beseitigt werden.

Es ist anzunehmen, dass der Rhein vor 15 000 Jahren den Schotter in der Rinne relativ schnell erodierte und über die gesamte Breite von 150 Metern beinahe senkrecht in den Kolk prallte. Durch die allmähliche rückschreitende Erosion im Malmkalk schuf der Rhein die heutige Form des Wasserfalls. In Zukunft wird der Rheinfall durch diese rückschreitende Erosion sehr langsam in ei-

nen Katarakt übergehen, das heisst: Der Rheinfall schrumpft. Touristen aus nah und fern dürften das Spektakel Rheinfall aber noch ein paar Jahrhunderte bewundern können – vorausgesetzt, es wird ihm nicht zwecks Wasserkraft zu viel Wassermasse entzogen.

TOURISMUS AM RHEINFALL

Die Anfänge des Tourismus am Rheinfall reichen bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts zurück. In der Periode der Aufklärung entdeckten Reisende die Alte Eidgenossenschaft als Land der Schönheit und der Freiheit. Berühmte Besucher des Rheinfalls wie Johann Wolfgang von Goethe oder JeanJacques Rousseau können als Wegbereiter des dortigen Tourismus gelten. Zu diesem frühen Zeitpunkt besichtigten jährlich um die 2000 Personen den Rheinfall. Um den für damalige Verhältnisse grossen Ansturm an Touristen zu bewältigen, wurden erste Infrastrukturanlagen erstellt. Die damals am linksseitigen Ufer erbaute Galerie ist in Grundzügen noch heute vorhanden.

Einen Schub bekam die touristische Entwicklung 1857 durch den Anschluss von Neuhausen an das Eisenbahnnetz. Parallel zu den wachsenden Besucherströmen – in den Sommermonaten Anfang des 20. Jahrhunderts zählte man 20 000 Gäste – erfolgte ein massiver Ausbau der Hotellerie am Rheinfall. Der spektakulärste Bau war derjenige des Grandhotels Schweizerhof im Stil der Belle Époque, vergleichbar mit dem noch heute existierenden Grandhotel Giessbach an den gleichnamigen Wasserfällen.

Anforderungen: leicht

Kosten: CHF 395.–Termine:

Infos: www.alpineschool.mammut.ch

Nach dem Zusammenbruch des Tourismus im Ersten Weltkrieg konnten viele dieser Hotelbauten nicht mehr gewinnbringend wirtschaften. Veränderte Gewohnheiten der Touristen – Tagestourismus statt Ferienaufenthalt – zwangen viele Betriebe zur Schliessung. Einen Aufschwung brachte ab den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts die zunehmende Verfügbarkeit von Freizeit und privaten Verkehrsmitteln. Die Besucherzahl stieg bis 1987 auf 3 Millionen an und sank danach auf 1 Million im Jahr 2011. Die Probleme, die sich aus dem grossen Anteil an Tagestouristen ergeben (geringe Wertschöpfung, Parkplatznot, Reinigung und Unterhalt der Infrastruktur), sind jedoch geblieben. ◆ + Links www.rheinfall.ch

Inserat

Wettbewerb und Leserangebot

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eines von fünf Vibe TL-Rücklichtern im Wert von je 49.90 Franken. Das smarte Lämpchen des amerikanischen Lampenspezialisten Light & Motion hat eine Leuchtkraft von 50 Lumen und reagiert auf Vibration: Es beginnt zu leuchten, sobald sich das Velo bewegt; orange Seitenlichter sorgen für zusätzliche Sichtbarkeit. Stellt man das Fahrrad ab, schaltet sich die Lampe nach 30 Sekunden automatisch aus. Die Leuchtdauer beträgt zwölf Stunden; das Aufladen erfolgt via integriertem USB­Stecker innert zwei Stunden. Das Rücklicht ist komplett in ein Polymer auf Pflanzenbasis eingegossen, wodurch es robust und wasserdicht ist.

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Wettbewerbsfrage

Wie heisst die Aussichtsplattform am Rheinfall?

A: Schätzeli

B: Wässerli

C: Känzeli

Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt; der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

So nehmen Sie am Wettbewerb teil: Mit nebenstehendem Bestellcoupon oder gratis im Internet unter www.natuerlich-online.ch/wettbewerb

Leserangebot

«Die Wasserfälle der Schweiz» ist ein Wanderbuch der ganz besonderen Art. 120 Wanderungen zu Orten des tosenden Wassers sind in diesem Buch zusammengefasst und mit viel Zusatzinformation zu historischen und geologischen Besonderheiten bereichert.

Bestellen Sie das Buch aus dem AT­Verlag zum Vorzugspreis von Fr. 36.80 statt Fr. 46.–.

Wir gratulieren!

Auflösung aus Heft 09 ­2017: A: Heilige Messe

Je einen Xeron Courier 20 Rucksack von Mammut haben gewonnen:

+ Rita Kottmann, Reinach; Marlyse Poltera, Genève; Rosa Küng, Toffen; Vreni Solenthaler, Kollbrun; Erwin Flury, Merenschwand; Herbert Tenisch, Visp

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+ Nathalie Nef, Herisau; Maria Amberg, Emmenbrück; Christian Ingold, Gerlafingen

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Senden Sie mir:

«Die Wasserfälle der Schweiz » à Fr. 36.80 inkl. MwSt. und Versandkosten. Zudem nehme ich automatisch am Wettbewerb teil

Wettbewerbslösung: A: Schätzeli B: Wässerli C: Känzeli

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Falls ich X-SOCKS gewinne, brauche ich folgende Sockengrösse:

11­2017

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Das Leserangebot ist gültig bis 31. Dezember 2017 und gilt nur für die Schweiz. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 30. November 2017. Coupon einsenden an: AZ Fachverlage AG, Lesermarketing, « Rheinfall», Postfach, 5001 Aarau

FLIEGEN LERNEN

DAS SCHICKSAL IST MANCHMAL IRONISCH: VERONICA

BONILLA SOLL EIN REFERAT ÜBER DAS LOSLASSEN HALTEN – UND ÜBT DABEI, DIE ANGST, VOR LEUTEN ZU REDEN, LOSZULASSEN.

Text: VERONICA BONILLA Illustrationen: LINA HODEL

Ich bin schreibende Journalistin geworden, weil ich als Kind regelmässig in Schockstarre fiel, wenn ich vor Publikum reden sollte. Die Erfahrung war so tiefgreifend, dass ich mich jahrzehntelang davor drückte, sie zu wiederholen. Doch als mich Maria Lütolf vom Thurgauischen Katholischen Frauenbund TKF fragte, ob ich im Rahmen ihres jährlichen Frauen­Zmorge ein Referat über das Loslassen halten würde, erwischte sie mich im exakt richtigen Moment.

Je länger, je mehr schien mir nämlich, als sässe ich fest wie in einem Vogelkäfig. Zwar mit sicherem Untergrund unter den Füssen, doch ohne die Möglichkeit, den Raum ausserhalb des Käfigs zu entdecken. Die Angst, zu fallen, hielt mich davon ab, den bekannten Ort zu verlassen. Doch wer weiss – vielleicht kann ich ja fliegen?!

Um das herauszufinden, hatte ich beschlossen, mich meiner Redeblockade zu stellen, hatte bereits einiges dafür unternommen und kleine Erfolge gefeiert. Das Referat vor 50 Frauen war eine willkommene Gelegenheit, einen grösseren Schritt zu wagen. Und das Thema ein Wink mit dem Zaunpfahl. Ich sagte also zu.

Die Einladung vom TKF hatte sich ergeben, weil Maria Lütolf einen Artikel von mir gelesen hatte, in dem ich über Verlustangst schrieb und Konfuzius mit den Worten zitierte: « Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, bleibt es für immer.» Ein doppelseitiger Artikel ergibt vielleicht ein zehnminütiges Kurzreferat, aber nicht eines von 45 Minuten Dauer, wie ich es für den TKF halten sollte. Ich musste mich also vertieft mit der Thematik auseinandersetzen – und das Publikum einbeziehen, denn auch beim interessantesten Vortrag beginnen die ersten Zuhörer spätestens nach 20 Minuten zu gähnen oder unruhig auf den Stühlen herumzurutschen.

ABSCHIED UM ABSCHIED

Loslassen, oder zumindest der Ratschlag, es zu tun, scheint in Mode zu sein. Ratgeberund Lebenshilfeliteratur, Therapeuten und Coaches predigen, Loslassen sei der Schlüssel zu Wohlbefinden, Leichtigkeit und Glück. Das mag stimmen, und wer möchte sich nicht befreien von Sorgen und Ängsten, Stress oder Trägheit, Eifersucht und Misstrauen, von Schuldgefühlen, einschränkenden Glaubensmustern, Süchten und allen anderen ungesunden Gewohnheiten? Paradoxerweise fällt es uns nämlich nicht nur schwer, Menschen, Dinge oder Umstände loszulassen, die uns gute Gefühle bescheren, sondern ebenso all die Verhaltensweisen oder Gedanken, die uns nicht gut tun.

Bloss, wieso tun wir uns so schwer mit dem Loslassen?

Ist das Leben, von der Wiege zur Bahre, nicht eine wiederkehrende Folge von Abschieden? Wir verlassen den schützenden und warmen Mutterbauch, wenn wir auf die Welt kommen und am Ende des Lebens müssen wir alles Materielle zurücklassen, Körper inklusive. Loslassen ist das zweite, was wir tun nach der Geburt: Als erstes füllen wir unsere Lungen mit überlebensnotwendigem Sauerstoff, um gleich darauf die verbrauchte Atemluft als Kohlendioxid wieder auszustossen. Der Körper weiss, wie das geht und tut es von selbst. Machen Sie jetzt gleich ein kleines Experiment: Atmen Sie tief ein, so tief Sie können, und halten Sie die Luft an. Noch ein bisschen länger, so lange sie können. Nach kurzer Zeit merken Sie, wie es ziemlich anstrengend wird, immer enger und beklemmender im Brustraum. Und schliesslich ist es unmöglich, die Luft länger zurückzuhalten. Wie befreiend ist nun das Ausatmen, das Loslassen! Festhalten und Klammern ist auf Dauer ungesund.

VERTRAUEN UND ATMEN

Was im Kleinen zutrifft, gilt auch für das Grosse. Allerdings fehlt uns in grösseren Zusammenhängen manchmal der Weitblick, um Sinn oder Zweck des Loslassens zu erkennen, wie dies der fiktive Dialog eines Zwillingspaares kurz vor der Geburt zeigt, den der holländische Theologe Henry Nouwen verfasst hat. Die beiden Zwillinge sind seit bald neun Monaten im Mutterleib, wo sie alles hatten, was sie brauchten, um zu wachsen:

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Berufsbegleitende ein- oder zweistufige Ausbildung mit namhaften Gastdozenten:

Anouk Claes, Peter Goldman, Rosanna Abbruzzese, Dolly Röschli, Kurt Nägeli, Annette Kaiser, Antoinette Bärtsch, Renate von Ballmoos, Marcel Briand, Karin Jana Beck, Nel Houtman, Kokopelli Guadarrama, Marie-Therese Schibig, u. a.

Nächster Ausbildungsbeginn: Samstag, 10. März 2018

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Nahrung, Schutz und Geborgenheit. Weil es jedoch immer enger wird und sie sich kaum noch bewegen können, ist beiden klar, dass sie in dieser Umgebung keine Zukunft haben. «Ich bin sicher», sagt der eine, «wir sind so gross und stark geworden, damit wir auf das vorbereitet sind, was nachher kommt.»

Der andere aber spottet: «Blödsinn, du spinnst! Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Es ist schliesslich noch nie einer zurückgekommen von nach der Geburt.»

Wir wissen, wer von den beiden recht behält. Klar ist auch, dass die Zwillinge keine andere Wahl haben, als sich dem hinzugeben, was auf sie zukommt. Zwar zeigt sich in unserem Leben nicht immer so deutlich, wann es an der Zeit ist, etwas loszulassen und erzwingen sollten wir es nicht. Schauen wir jedoch genau hin, sind die Zeichen meist nicht zu übersehen. Es ist dieser Point of no Return, der Punkt ohne Wiederkehr.

Dass in solchen Momenten Angst auftauchen kann, ist normal. Angst lehrt, ja zwingt uns, uns mit der Situation auseinanderzusetzen, uns vorzubereiten auf den Schritt. Vielleicht haben wir auch Angst, weil wir denken, wir könnten ohne das Alte und Vertraute nicht leben. Oder wir ahnen, dass das Loslassen mit Schmerzen verbunden ist, ähnlich wie bei der Geburt. Was hilft in dieser Situation? Jede schwangere Frau kennt den Augenblick, wenn sie sich bange fragt: Wie bloss soll dieses Kind aus mir herauskommen? Von aussen betrachtet scheint es ohne Fremdeinwirkung unmöglich. Da ist keine Öffnung, die augenscheinlich gross genug wäre, kein Reissverschluss, der auf­ und

wieder zugemacht werden kann. Und doch findet die Natur einen Weg. Vertrauen. Das ist das Allerwichtigste, gerade auch bei einer Geburt: die Zuversicht, dass der eigene Körper und die innere Führung wissen, was zu tun ist. Das Zweitwichtigste ist die Atmung: einatmen; ausatmen. Weder hyperventilieren noch die Luft anhalten. Und schliesslich sind wir Wesen, die gelernt haben, einander zu unterstützen. In schwierigen Situationen ist es gut, Menschen um sich zu haben, die einem zur Seite stehen.

LEBEN IST BEWEGUNG

Wenn Sie bis hierher gelesen haben, sollten Sie jetzt kurz aufstehen. Stellen Sie sich hüftbreit hin und atmen sie ein paar Mal bewusst ein und aus. Fühlen Sie jetzt Ihre Füsse auf dem Boden, nehmen Sie wahr, wie die Erde Sie trägt. Ohne, dass Sie etwas tun müssen. Nun fangen Sie an, Ihre Knie zu bewegen und zu lockern, schütteln Sie die Beine leicht aus, gehen Sie dann weiter zu den Hüften, lockern, bewegen, kreisen Sie sie. Weiter zu den Schultern, den Armen, Händen; und schliesslich kreisen Sie sanft Nacken und Kopf, öffnen und schliessen den Mund, schieben den Kiefer seitwärts hin und her, machen ein paar Grimassen. Wenn beim Ausatmen Töne kommen, wunderbar. Lassen Sie Blockaden los, bringen Sie es in Bewegung. Bevor Sie sich dann wieder hinsetzen, spüren Sie nochmals Ihren ganzen Körper. Fühlt er sich lebendiger an, leichter, gelöster?

Leben ist Bewegung. Wenn etwas geht, tritt an dessen Stelle etwas Neues. Wer eine Veränderung anstrebt, muss das Bestehende gehen lassen. Loslassen. Raum für Neues schaffen. Die Raupe muss ihr Raupendasein loslassen, um zum Schmetterling zu werden. Wie tut sie das? Es ist die Geschichte einer wundersamen Transformation.

Im Bilderbuch «Die kleine Raupe Nimmersatt» frisst sich das kleine Räupchen durch alles, was ihm begegnet: ein Stück Torte, eine Orange, ein Glacé, eine Zwetschge. Bis aus dem Räupchen eine Raupe geworden ist, so gross und dick, dass sie eine ganze Buchseite füllt und nur noch ein paar grüne Blätter essen mag. Jetzt sucht sie sich einen Platz in einem Baum, spinnt sich einen Kokon. Abgeschirmt von der Aussenwelt hängt sie viele Tage und Wochen an einem Pflanzenblatt. Von aussen sieht es aus, als passiere nichts.

Doch weit gefehlt – im Innern des Kokons geschieht Dramatisches. Die Raupe häutet sich, ihr Körper löst sich langsam auf und wird zu einer durchsichtigen klebrigen Masse. Zuerst nur vereinzelt bilden sich plötzlich neue Zellen, sogenannte Imagozellen. Sie enthalten den Bauplan des späteren

Schmetterlings, tragen also die Zukunft in sich. Und erleiden erstmal das Schicksal des Neuen: Sie werden bekämpft, weil sie so anders sind. Doch der ehemalige Raupenkörper ist bereits derart zersetzt und schwach, dass sich die Imagozellen untereinander vernetzen und zusammenschliessen können. Und schliesslich der magische Augenblick: Der Sommervogel bricht den Kokon auf, entfaltet seine Flügel, lässt sie trocknen und flattert davon.

Der Schmetterling ist sicher ein extremes Beispiel für den Umgang mit Neuem. Und doch können wir von ihm lernen: Lasst uns leicht werden, lasst uns fliegen! ◆

Medien

Buchtipps

Die Herrscher der Welt Anis-Klumpfuss, Bauchweh-Koralle, Bitterer Schleimkopf – dieses Buch ist weder Bestimmungsbuch noch Pilzatlas. Hier geht es nicht um das Finden, Bestimmen und Zubereiten dieser Kostbarkeiten aus Wald und Flur. Hier geht es um das Staunen. Staunen über die « wahren Herrscher der Welt », von denen Verkehrsplaner, Atomtechniker oder Mediziner lernen. Der Biologe und Naturschützer Robert Hofrichter nimmt die Leser mit in dieses faszinierende Reich. Er schreibt mit Humor und einer Begeisterung, die ansteckend ist und das Lesen zu einem erkenntnisreichen Vergnügen macht.

+ Robert Hofrichter: « Das geheimnisvolle Leben der Pilze. Die faszinierenden Wunder einer verborgenen Welt », Gütersloher Verlagshaus, 2017, Fr. 29.90

Die App

Beckenboden Training

Gegen Blasenschwäche oder zur Steigerung der sexuellen Lust – Beckenbodentraining steigert die Lebensqualität, nicht nur nach der Geburt. Schon 20 Minuten am Tag reichen. Doch wie geht’s ? Die App « Beckenboden Training » von GynZone ApS bietet einfache und schwierige Übungsprogramme, mit Video- und Audioanleitungen. Funktioniert nur mit Internetverbindung.

+ Im App Store erhältlich, ca. Fr. 5.—

Warum wird so selten jemand 120 ?

An den Genen liegt es nicht, schreibt Ulrich Warnke im Vorwort und legt dann dar, wie ein langes und gesundes Leben gelingen kann. 560 Seiten geballte Informationen über biochemische, hormonelle und enzymatische Vorgänge im menschlichen Körper –neben Interesse ist ein gerüttelt Mass an Kopfarbeit vonnöten, um sich durch dieses Buch durchzuarbeiten. Aber es lohnt sich: Wer sich reinbeisst wird mit vielen neuen Erkenntnissen belohnt, die, wenn er sie konsequent umsetzt, durchaus zu einem gesunden Altern beitragen können.

+ Ulrich Warnke: « Bionische Regeneration. Das Altern aufhalten mit den geheimen Strategien der Natur », arkana, 2017, Fr. 38.90

Der Film

Liebeserklärung an Schüsselgerichte

Eine Schüssel lässt sich bequem in der Hand halten, sie hat etwas heimeliges, lässt sich aber auch überall hintragen. Aus Schüsseln lässt sich das « ultimative Wohlfühlessen » am besten geniessen, finden Viola Molzen und Benjamin Donath. In ihrem schönen Buch präsentieren sie Schüsselgerichte für Singles und Grossfamilien, für festliche und ganz normale Tage: Randen-Risotto, Kokos-Hühnchen, Sellerie-BirnenFlan – « es sind Rezepte für all jene, die Lust am Kochen haben und gerne experimentieren, die Altes schätzen und Neues zulassen ».

+ Viola Molzen, Benjamin Donath: « Bowl Stories », TeNeues, 2016, Fr. 28.90

Tödliches Geschäft mit dem Urwald

Der Dokumentarfilm The Borneo Case widmet sich dem jahrzehntelangen Kampf von Umwelt-Aktivisten in Südostasien. Zu deren prominentesten gehörte der Schweizer Bruno Manser, der seit 2000 als verschollen gilt. Seine Nachfolger versuchen, die komplette Zerstörung des Regenwalds von Borneo zu verhindern, eines der artenreichsten Gebiete der Erde. Einst war die Insel fast vollständig mit Urwald bedeckt, doch seit 30 Jahren wird sie gerodet – heute sind fast 90 Prozent des ursprünglichen Waldes verschwunden. Der Film macht vor allem eines deutlich: Die Untätigkeit der Politik bei den Verbrechen an Mensch und Umwelt ist genauso schlimm, wie das rücksichtslose Vorgehen der Tropenholzindustrie.

+ The Borneo Case wird am 19.11 ., 10.30 Uhr im Kino Palace in Sissach ( BL ) aufgeführt, gefolgt von einer Podiumsdiskussion mit Lukas Straumann, Geschäftsleiter des Bruno Manser Fonds, und einem Apéro. Weitere Spieldaten, Infos und Bestellmöglichkeit der DVD ( ab Mitte November, Fr. 29.90 ): www.theborneocase.ch.

GEDANKEN SPLITTER

Kurse im Lassalle-Haus

Kontemplation und Exerzitien

Ein Tag in stiller Betrachtung

18. November 2017, Sa. 9.30 bis 16.30 Uhr Eingeladen sind Menschen mit Interesse an Kontemplation und ignatianischer Spiritualität, die eine Unterbrechung der Alltäglichkeit, eine Ausrichtung auf das Wesentliche und eine Vertiefung des inneren Weges suchen (weitere Möglichkeit: Sa., 9.12. 2017, Kursgeld jeweils Kollekte).

Chan Mi Qi Gong

Meditation in Bewegung

24. bis 26. November 2017, Fr. 18.30 bis So. 13.30 Uhr Wir lernen den eigenen Körper mit neuen Wahrnehmungen kennen und erfahren körperliche Entspannung sowie geistige Ruhe – für eine bessere innere Balance und Gesundheit.

Stille im Advent und an Weihnachten Suche nach der inneren Mitte Kursangebote vom 15. bis 17. Dezember 2017

Ob kontemplative Tage mit der Brunnenvision von Bruder Klaus, eine Einführung in die Sitzmeditation Zen oder Yoga-Einführung in den Advaita-Vedanta: Die drei Kurse vom Wochenende des 15. Dezember bringen uns im hektischen Advent zu innerer Ruhe. Auch über Weihnachten/Neujahr ist das Lassalle-Haus offen. Zur Auswahl stehen drei Kurse: Weihnachtsfeiertage mit dem Leitgedanken «die Hoffnung wach halten» (23.12.–27.12), Exerzitien mit dem Weihnachtsoratorium von Bach (27.12.–2.1.) und ein Zen-Sesshin mit Niklaus Brantschen (27.12.–2.1.).

Infos und Anmeldung : Telefon 041 757 14 14 info@lassalle-haus.org www.lassalle-haus.org

Das Lassalle-Haus in Edlibach ist ein von Jesuiten geführtes interreligiöses, spirituelles Zentrum mit einem breiten Kursangebot , das von Zen-Meditation über Naturseminare bis zu klassischen Exerzitien reicht. Für «natürlich» schreiben der Jesuit Tobias Karcher und die Pfarrerin Noa Zenger abwechselnd die Kolumne «Gedankensplitter».

Noa Zenger (41) ist reformierte Pfarrerin. Sie wohnt und arbeitet im Lassalle-Haus Bad Schönbrunn, dem Bildungszentrum der Jesuiten in Edlibach ZG.

❞Flüchtlinge bei den Bloodhounds

BRAUCH ICH frische Luft, lauf ich häug auf den Gubel – hier in der Hügellandschaft ob Zug der Hausberg. Zwischen dem knapp 1000 Meter hohen Gubel und meinem Wohnort Bad Schönbrunn liegen rund 300 Höhenmeter; eine gute Steigung für eine Nachmittagstour. Schritt für Schritt steige ich auf, schwitze, atme, Petrarca an meiner Seite. 1336, zu einer Zeit, als Menschen Berge noch mieden, fand der italienische Dichter auf dem Mont Ventoux in Südfrankreich eine nie erlebte Ruhe und Klarsicht. Petrarca berichtet, wie er in sich, um sich, über sich blickte. Metaphysische Gedanken, das wissen alle, die «Zberg» gehen, sind treue Begleiter beim Bergsteigen – auch wenn es sich nur um ein Bergli handelt.

So sehe ich an diesem milden Herbsttag Dinge, die mir unten im Staub des Alltags verborgen blieben. Ich rieche, höre, sehe, spüre: die Sonne im Gesicht, die abgeschliffenen Steine im Wildbach, den Wind im wogenden Gras. Ich will wahrnehmen, ohne zu werten. Die eingepferchten Schweine in der Betonbucht, den heruntergekommenen Hof – mein Vorsatz ist oft schwierig zu halten. Doch wenn ich jetzt beginne zu werten, schiebe ich weg und verdränge, dabei möchte ich die Realität stehen und eindringen lassen.

Auf dem letzten Kilometer mache ich einen Umweg, umrunde den Gubel und stosse auf der Kuppe auf das Bundeszentrum für Asylsuchende. Die Gemeinde Menzingen hielt trotz Widerstand daran fest und half mit, dass auf dem Areal der einstigen Lenkwaffenstellung Bloodhound eine Wartestation für 170 Flüchtlinge entstehen konnte. Viele von ihnen sind jung und schlaksig und in banger Erwartung der de nitiven Antwort aus Bern. Ab und zu kreuzen sich unsere Wege, man grüsst freundlich, geht weiter. Heute aber ist

niemand zu sehen. Stacheldraht und Sichtschutz trennen uns Menschen. Wie sie sich fühlen müssen hier oben, angesichts des halben Dutzends Lenkwaffen, die ihre Raketenspitzen martialisch gegen den Himmel recken? Menschen, die vor Krieg und Kon ikten ge ohen sind und oft eine ganze Sippe hinter sich wissen, die für die Überfahrt Geld beisteuerten und hoffen, dass der Gesandte sie aus der Not befreie. Die Bloodhounds, so benannt vom britischen Hersteller, waren bis 1999 auf dem Gubel gefechtsbereit installiert und stehen seit 2000 unter Denkmalschutz. Ich staune über diese Unverfrorenheit.

Ein paar Meter weiter eröffnet sich ein Bilderbuch-Panorama – die Glarner und Zentralschweizer Schneeberge grüssen von weitem. Ich kann die Welt nicht retten, was ich aber kann: diese enorme Spannung zwischen Dankbarkeit für mein Leben und dem gefühlten Leid von Menschen und auch von Tieren aushalten. Deshalb will ich immer wieder hinschauen, bewusst Umwege gehen, meinem Mitgefühl Raum lassen, an meinem Lebensstil weiterschrauben hin zu mehr Einfachheit und Nachhaltigkeit. Schlicht an meinem bescheidenen Ort meine Frau stehen.

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Musik im Hirn

MUSIK BERÜHRT UNS EMOTIONAL, SIE KANN ZU HÖCHSTLEISTUNGEN ANSPORNEN ODER ERINNERUNGEN ZURÜCKHOLEN. DIE KRAFT DER MUSIK IST AUCH EIN THEMA IN DER MEDIZIN UND DER NEUROWISSENSCHAFT. EINE ERKUNDUNG IM REICH DER TÖNE.

TEXT: RITA TORCASSO

SSZENE 1: Konzert in der Tonhalle mit zwei Jazzlegenden, dem Bassisten Ron Carter und dem Akkordeonisten Richard Galliano. Souverän wechseln sie die Musikstile, vom Blues über Jazz und Walzer bis zu Klassik, und reissen so das Publikum mit. Carter, der in diesem Frühling 80 Jahre alt wurde, sagt über sich: « Jeder Abend, den ich zur Arbeit gehe, ist für mich ein Highlight. » Das Konzert ist die letzte von über 2200 Einspielungen eines langen Musikerlebens. Wie zwei Musiker, die Jahrzehnte nicht zusammengespielt haben, zusammen nden, erklärt Carter so: « Wir sind wie zwei Bergsteiger, die sich gegenseitig zuhören und aufeinander reagieren, bereit einander zu helfen, sich auszutauschen, sich zu verstehen in der universellen Sprache der Musik. »

Die Liste der Musiker, die noch im hohen Alter auf der Bühne stehen oder wie Yehudi Menuhin Orchester dirigieren ist lang. Ist Musik ein Jungbrunnen ? Hält sie das Gehirn t, macht Musik womöglich gar Menschen gescheiter ? Immerhin basieren Johann Sebastian Bachs Fugen auf mathematischen Formeln und Albert Einstein sagte, dass er sich ein Leben ohne Musizieren nicht vorstellen könne.

Lutz Jäncke, Professor für Neuropsychologie an der Universität Zürich, ging über Jahre dieser Frage nach. In seinem Buch « Macht Musik schlau ? » kommt er zum Schluss, dass Musiker bessere Leistungen beim verbalen Gedächtnis erbringen, leichter Fremdsprachen erlernen und ein ausgeprägteres visuell-räumliches Vorstellungsvermögen haben als Nichtmusiker.

Musizieren gegen Demenz

Am Anfang von Jänckes Forschungen stand der « Mozart-Effekt », der seit 20 Jahren für Furore sorgte, nachdem eine Forschergruppe die These aufgestellt hatte, dass das Hören von Mozart die IQ-Leistungen verbessern könne. Eine verlockende Aussicht. Doch Jäncke zeigt in seinem Buch auf, dass diese These trotz vieler Folgestudien nie schlüssig nachgewiesen werden konnte. Um herauszu nden, wie Musik tatsächlich auf das Gehirn wirkt, verkabelte er beim Hören seiner Lieblingsmusik den eigenen Kopf und stellte fest, dass neben dem Hörzentrum auch Areale für das räumliche Denken, das Sehen und das Riechen aktiviert wurden. « Es gibt im Gehirn ein Netzwerk für Musikwahrnehmung », so eine Erkenntnis. Am eindeutigsten wirkt aber das eigene Musizieren, weil es wichtige Fähigkeiten vor der « Verkümmerung » rettet oder diese zumindest hinauszögert. Jäncke kommt zum Schluss, dass Musizieren, Singen aber auch Tanzen die « graue Masse » im Gehirn

verdichtet. Man kann auch im Alter noch damit beginnen. Untersuchungen zeigten: Wer einmal pro Woche musiziert, kann das Demenzrisiko im Vergleich zur durchschnittlichen Erkrankungszahl um sieben Prozent senken; bei jenen, die seit Langem intensiv musizieren, sinkt das Risiko im Vergleich mit jenen, die am seltensten solche Freizeitaktivitäten ausgeübt haben, gar um 63 Prozent.

Sprache der Gefühle

Wie Singen das Leben völlig verändern kann, zeigt der Dokumentar lm « Young@heart » über einen Seniorenchor, in dem lauter Musikneulinge neue Töne entdecken. Musik wirkt sich nicht nur auf die Hirnstruktur positiv aus, sondern ist auch eine Art « Sprache der Gefühle », erklärt im Film der Musikpsychologe Stefan Kölsch von der Freien Universität Berlin. Er wies nach, dass Musik Aktivitäten im Gehirn, die mit Emotionen in Verbindung stehen, verändert. Für ihn ist klar: « Einige Emotionen werden häu ger in der Musik als im alltäglichen Leben erlebt – etwa gerührt sein oder Erlebnisse von Spiritualität. » Bei Traurigkeit wiederum, welche die meisten Menschen als unangenehmes Gefühl emp nden, kann traurige Musik tröstend wirken. Am stärksten aber wirkt Musik auf die Glücksgefühle: Wenn sie einen wohligen Schauder oder Gänsehaut auslöst, wird die Hirnregion, die das Belohnungssystem regelt, regelrecht mit dem Glückshormon Dopamin ge utet. Dieselbe Hirnregion steuert auch Überlebensinstinkte wie Hunger und Fortp anzung. Musik gehört also offenbar zu unsern Grundbedürfnissen. Deshalb können Menschen auch Musik aus völlig anderen Kulturen

« verstehen ». Der Dichter Victor Hugo umschrieb das so:

« Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist. »

Notfallkoffer voll Lieder

Szene 2: Liedernachmittag im Burgerspittel in Bern. Eine Frau sitzt bewegungslos und teilnahmslos im Rollstuhl. Auf einmal beginnt sie mitzusingen – mit einem Lächeln im Gesicht. Otto Spirig, der die Singrunde anleitet, sagt später, dass sich die Frau im letzten Stadium von Demenz be nde.

« Ich bin immer wieder überrascht und es ist eine grosse Freude, wenn ich sehe, dass das Singen trotzdem noch geht. » Der Musiktherapeut war einer der ersten in der Schweiz, der Musik im Altersbereich eingesetzt hat. Seit Jahrzehnten geht der 72-Jährige mit der Handorgel und weiteren Instrumenten in P egeheime, um dort mit betagten Menschen zu singen. Er nutzt Musik als Animation, zur Aktivierung und als Ritual. « Die heilende Wirkung entsteht aus dem Zusammenspiel zwischen starken Emotionen, verbunden mit schönen Erinnerungen », sagt er. « Musik brennt sich ins Gehirn ein. » Kürzlich zeigte eine Studie, dass schon eine Sekunde Musik, die man wiedererkennt, eine Emotion auslöst. Je öfter wir ein Lied oder ein Stück hören, das uns gefällt, desto angenehmer werden die Reizgefühle, die man damit verbindet. Das erklärt die Ohrwurm-Hits, die zwar für jede Zeit andere sind, doch über grössere Zeiträume zum Kulturgut werden. Spirig sagt dazu: « Jeder sollte eine Art Notfallkoffer mit Lieblingsliedern füllen – mit jenen Liedern, die etwas in einem anklingen lassen. » Es tue der Seele gut, diese Lieder zu

Schütze die Welt, in die unsere Kinder geboren werden.

Gemeinsam für ein gesundes Klima.

singen – oder sie vorgesungen zu bekommen. Eine solche Liedersammlung sei wie eine Reise in die eigene Lebensgeschichte.

Geschenk der Götter

Heute wird Musik in vielseitiger Form gezielt zur Entspannung eingesetzt, zum Beispiel in Geburtshäusern und Operationssälen. Jeder kennt die Erfahrung, dass ruhige Töne entspannen und der Atemrhythmus langsamer wird, oder dass laute und rhythmisierte Musik in die Beine fährt und anregt. Andere Kulturen nutzten solche Wirkungen intensiv seit Jahrtausenden: Zum Beispiel die Su oder Derwische mit Rundtänzen bis zur Ekstase, oder die Schamanen, die sich mit Trommeln in einen Trance-Zustand versetzen.

Längst wird Musik auch gezielt in der Pädagogik genutzt, nicht nur im Musikunterricht, sondern auch bei Projekten, die Kindern neue Perspektiven geben. Eindrücklich zeigte das der Film « Rhythm is It ! ». Während drei Monaten übten Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen mit den Berliner Philharmonikern Stravinskys « Sacre du printemps » ein. Die Begegnung mit der Musik veränderte ihr Leben nachhaltig.

Musik ist ein uraltes Kulturgut. Während die ersten Funde von Schriftzeichen auf 6600 Jahre vor Christus zurückgehen, fand man Flöten aus Vogelknochen, die mehr als 35 000 Jahre alt sind. Die alten Hochkulturen der Ägypter und Griechen betrachteten Musik als ein Geschenk der Götter. Die griechische Sage erzählt, wie Orpheus in die Unterwelt hinunter stieg, um durch seinen Gesang und das Spiel der Leier den Totengott Hades zu bewegen, ihm seine Geliebte Euridike ins Leben zurückzugeben. Die Töne erweichten Hades Gemüt. Doch dann fehlte Orpheus der Glaube an die Macht der Musik, die der Macht der Liebe gleichgestellt wurde: Er zweifelte und Euridike musste im Totenreich bleiben.

Musik zivilisiert Menschen

Szene 3: Aziza Brahim steht auf der Seebühne am Theaterspektakel in Zürich und singt vor Tausenden von Zuhörenden von ihrer Heimat in der Westsahara, aus der die Sahrauis, eine

Daniel Barenboim, Dirigent

maurische Ethnie, vor 40 Jahren vertrieben wurden. Brahim wuchs in einem Flüchtlingslager in Algerien auf. In ihren Liedern protestiert sie gegen alle Besatzer dieser Welt, singt vom vergessenen Leid ihres Volkes und von Hoffnung auf Frieden. « Musik ist eine friedliche Kunst. Sie ist eine Sprache, die auf der ganzen Welt verstanden wird », sagt sie. « Lieder haben durchaus die Kraft, etwas zu verändern – im Bewusstsein der Menschen. Deshalb darf meine Musik beispielsweise in Marokko nicht gespielt werden. »

Je authentischer Worte und Melodien Gefühle wiedergeben, desto mehr berühren sie die Zuhörer und erweitern die Sicht auf die Welt. Berühmte Protestsänger waren Joan Baez und Bob Dylan, die in den USA gegen den Vietnamkrieg sangen, oder Wolf Biermann, der 1976 wegen seiner Regimekritik aus der DDR ausgebürgert wurde. Auch Konstantin Wecker oder Michael Jackson haben mittels Musik auf ( politische ) Missstände aufmerksam gemacht. Noch einen Schritt weiter ging der argentinisch-israelische Pianist und Dirigent Daniel Barenboim, der seit Jahrzehnten das Musizieren in Krisengebieten fördert. Er gründete das « WestEastern Divan Orchestra », in dem je zur Hälfte Musiker aus Palästina und Israel spielen. Barenboim sagt: « Musik allein kann Kon ikte nicht lösen. Jedoch gibt sie dem Einzelnen das Recht und die Verp ichtung, sich vollständig auszudrücken und dabei dem Nachbarn Gehör zu schenken. »

Macht Musik Menschen nun gescheiter ? Die drei Szenen zeigen zumindest: Musizieren fördert alle Sinne, weckt Gefühle und wirkt heilend. Doch nicht nur einzelne Menschen pro tieren von solchen Wirkungen, sondern die ganze Gesellschaft. Musik kann Menschen über Grenzen, Generationen und Kulturen hinweg verbinden. Denn Klang und Stille, Rhythmus und Improvisation, pianissimo und forte – zwischen diesen Gegensätzen spielen sich nicht nur die Musik, sondern auch unser tägliches Leben und die grosse Politik ab. Der Musiker und Dirigent Yehudi Menuhin hat es auf den Punkt gebracht: « Musik zivilisiert ! » ◆

+ Buchtipps

Daniel Barenboim

« Klang ist Leben. Die Macht der Musik », Pantheon, 2009, Fr. 18.90

Lutz Jäncke

« Macht Musik schlau ? », Hogrefe Verlag Bern, 2008, Fr. 40.50

+ Links und Filmtipps

siehe www.natuerlich-online.ch

Leben Musik

Damit aus einem Kind ein selbstbewusster Erwachsener wird, braucht es die Unterstützung vieler. Von Eltern, Verwandten, Freunden, Lehrern –und von Pro Juventute. Wir sind da, wenn Kinder uns brauchen. Seit 100 Jahren. projuventute.ch

Heilen mit sanfter Bewegung

Damit Zellen regenerieren können, brauchen sie Bewegung. Schon die alten Römer kannten diese heilende Wirkung. Sie legten die Patienten ins Wasser und brachten so Bewegung in den ganzen Körper. Im Wirbelsäulen-Basis-Ausgleich (WBA) verwendet der Therapeut ein spezielles Therapiekissen.

Auf diesem Therapiekissen wird der Patient in eine angenehme rhythmische Bewegung gebracht. Durch diese Bewegungsabläufe wird die Produktion der Gelenkschmiere angeregt. In der Muskulatur geschieht ähnliches. Das führt zu einer optimalen Entspannung und viele Schmerzzustände verschwinden oder werden gelindert.

+ Mehr Infos unter: www.svwba.ch

Schweizerischer Verband für Wirbelsäulen-Basis-Ausgleich

Telefon 044 680 32 30

Denken, Handeln und nonverbale Kommunikation besser verstehen

Eignen Sie sich im fünftägigen Grundkurs Psychologe das nötige Wissen an, um Denken, Handeln, verbale und nonverbale Kommunikation besser zu verstehen. Stärken Sie durch diesen von Kathleen Schwarzkopf geführten Kurs, welcher sich perfekt im Berufsleben wie auch im privaten Umfeld anwenden lässt, Ihre Ressourcen und Ihre Resilienz. Entwickeln Sie Ihr eigenes Potenzial zu mehr Wahrnehmung, woraus Sie mehr Selbstsicherheit gewinnen.

+ Mehr Infos und Anmeldung unter www.ikp-therapien.com oder Telefon 044 242 29 30

Ausbildung in Ost-West-Psychologie

Die Fachschule LIKA bietet neu eine 20-tägige Weiterbildung in Ost-West-Psychologie mit Barbara Henke, Psychologin MA, eidg. dipl. Psychotherapeutin ASP an. Im Mittelpunkt stehen dabei die Entwicklung des Bewusstseins, berufliche Erfüllung, soziale Fähigkeiten und ein ausgeglichenes Leben im Alltag. Die Themeninhalte können in der praktischen Arbeit im beruflichen und privaten Umfeld direkt miteinbezogen werden. Start der Weiterbildung am 24. November 2017 oder auf Anfrage.

+ Mehr Infos unter www.lika.ch

LIKA GmbH, Stilli b. Brugg, Telefon 056 441 87 38

Sind Sie reif für die Insel?

Auf der stetigen Suche nach neuen Reisezielen ist Vögele Reisen erneut fündig geworden: Unter den mehr als 20 neuen Reisen befindet sich auch der Geheimtipp Ägadische Inseln –wie immer mit deutschsprachiger Reiseleitung. Die drei Inseln vor der Westspitze Siziliens, Favignana, Levanzo und Marettimo, sind ein wunderbares Mini-Paradies für Natur-Liebhaber und Italien-Fans. Wann sind Sie reif für diese Inseln?

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Kräuter-Kurse für Natur- und Genussmenschen

Lernen Sie Küchenkräuter und Wildpflanzen mit allen Sinnen kennen. An zwei Jahreskursen 2018 (1x monatlich mit je 8 Daten, immer Freitag oder Samstag) lernen Sie im hoch über dem Bodensee gelegenen Walzenhausen nicht nur die verschiedenen Pflanzen kennen, sondern auch wie man aus ihnen Sirup, Brotaufstriche, Salben, Tinkturen, Salze und Teemischungen zubereitet und mit ihnen kocht und backt. Der ganze Kurs kostet Fr. 485.– und benötigt keine Vorkenntnisse.

+ Auskunft und Anmeldung bei Cornelia Krapf-Rütimann, Naturheilpraxis sportivo, 9428 Walzenhausen www.praxis-sportivo.ch I info@praxis-sportivo.ch Telefon 071 888 50 30

Wieder gut schlafen wie ein Kind

Schlafprobleme sind heute weitverbreitet. Doch woher kommt das und was passiert eigentlich wenn wir schlafen?

Diesen und weiteren Fragen geht der Vortrag «Schlafstörungen» am 21. November ab 19 Uhr im komplementärmedizinischen Zentrum Paramed (Haldenstrasse 1, 6340 Baar) nach. Neben dem Wieso und Weshalb zu Einschlaf- oder Durchschlafproblemen erfahren Sie auch praktische Tipps, um wieder erholt aufzuwachen. Eintritt frei.

+ Anmeldung unter Tel. 032 626 31 26 oder per E-Mail an events@paramed.ch

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Einsendeschluss ist der 24. November 2017. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Vorschau

38. Jahrgang 2017, ISSN 2234-9103

Erscheint monatlich

Doppelnummern: Januar/Februar, Juli/August

Druckauflage: 22 000 Exemplare

Verbreitete Auflage: 18 255 Exemplare

Leserschaft: 102 000 (MACH Basic 2017-1)

Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch www.natuerlich-online.ch

Herausgeberin

AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1

CH-5001 Aarau

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Redaktion «natürlich»

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Chefredaktor

Markus Kellenberger

Redaktionsteam

Andreas Krebs, Sabine Hurni (Leserberatung)

Autoren

Veronica Bonilla, Tommy Dätwyler, Anja Huber, Marion Kaden, Fabrice Müller, Christian Schwick, Vera Sohmer, Florian Spichtig, Rita Torcasso, Remo Vetter, Andreas Walker, Thomas Widmer

Grafik/Layout

Janine Strebel, Matthias Kuert, Fredi Frank

Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung durch den Verlag. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.

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Das erwartet Sie im «natürlich» Dezember

Ausgebrannt

Wieso leiden immer mehr Menschen an «Burnout»? Wer ist besonders gefährdet? Wie kann man die Krise bewältigen? Und was schützt vor negativem Stress?

Wie Sprossen spriessen

Superfood vom Fensterbrett: Sprossen und Keimlinge versorgen uns im Winter mit knackig verpackten Vitaminen. Auf was es bei der Aufzucht zu achten gilt.

Der kleine Unterschied

Lecker und gesund sind sie beide: Clementine und Mandarine sind sich in vielem gleich. Wir erklären die Unterschiede. Und sagen auf was es beim Kauf ankommt.

Himmlische Helfer

Engel sind körperlose Geistwesen, die wir um Hilfe bitten können. Eine Spurensuche zwischen katholischer Lehre, esoterischem Humbug und spirituellem Wachstum.

«natürlich» 12-17 erscheint am 27. November 2017

Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch

Thomas Widmer ist Reporter bei der « Schweizer Familie ».

Seebär in Weesen

Die Schweiz fasziniert Thomas Widmer wie eh und je. Wieso also nach Bali reisen ? Lieber möchte unser Kolumnist den eigenen Mikrokosmos möglichst gründlich kennenlernen.

Manchmal piesackt mich wegen des Nichtreisens ein Komplex. Dann übernimmt wieder der souveräne Teil in mir. Der Komplex zirpt: « Du Provinzler ! Landei ! Total desinteressiert an der Welt ! » Der souveräne Teil gibt zurück: « Tu doch nicht so, als müsse man weit weg fahren, um etwas zu sehen und zu erleben. »

Ich rede vom Verreisen ins Ausland, einer der grossen Moden. Diesen Sommer hatte ich zwischen zwei Jobs fast zwei Monate Ferien. Im Voraus sagten mir Leute: « Wow, so lange frei am Stück, da gehst du sicher auf eine grosse Reise. » Ich reagierte meist mit einer verwedelten Replik im Stil von: « Doch, momoll, ich weiss nur noch nicht genau, wohin. Vielleicht mal nach Schweden. »

Jetzt, da die Ferien vorbei sind, steht fest: Ich war wieder nicht weit weg. Stattdessen nahm ich mir Tag für Tag etwas Hiesiges vor. Eine Expedition zum steinzeitlichen Dolmengrab von Aesch ( es rührte mich ); eine Suonenwanderung in der Nähe von Sion ( diese Reben ! ); eine City-Tour durch Zürich ( der englische Kommentar war witzig ). Es wurden 50 starke Tage, ich spazierte durch den Botanischen Garten von Genf, beschaute mir die Kunstinstallationen von Arte Albigna hoch über dem Bergell, fuhr mit der grünen Seilbahnkiste auf den Vättnerberg im St. Galler Oberland. Der Salsiz auf der Alp Findels schmeckte mir dort wohl mindestens so gut wie dem Vietnamtouristen der im Bambusblatt gegarte Fisch. Nach diesen Ferien ist der Komplex ziemlich kleinlaut geworden.

Prinzipiell habe ich nichts dagegen einzuwenden, dass Leute in den Ferien den Yosemite-Park aufsuchen wollen. Dass sie unbedingt nach Schanghai müssen. Dass es sie zum Zelten auf den Peloponnes zieht. Kein Problem für mich. Ich bin auch nicht der Klimaapostel, der den anderen vorrechnet, dass sie mit ihrer Fliegerei Kerosin à gogo verbrennen. Soll doch jeder Ferien machen nach seinem Gusto und sich selber überlegen, wie viel Energie ihm das Vergnügen wert ist.

Was mir allerdings nicht passt, sind Vorhaltungen im Stil von: « Aber du siehst ja nichts von der Welt. » Ich selber halte es mit mir so: Solange meine kleine Schweiz fähig ist, mich immer wieder zu faszinieren, solange weigere ich mich, nach Bali zu reisen. Mein Ehrgeiz ist es, meinen Mikrokosmos möglichst gründlich kennenzulernen.

Und den Minikomplex, wenn mir wieder einmal in einer Runde Reise-Reminiszenzen aus Kasachstan oder Kuala Lumpur entgegenschlagen – den werde ich hoffentlich noch ganz los. Eben schilderte mir ein Freund, wie erregend es war, bei starkem Wind an den Hebriden vorbeizusegeln. Mir fiel mein Sommer ein und ich dachte: Der Sturm, als ich per Kursschiff von Walenstadt nach Weesen fuhr, der war auch nicht ohne, du alter Seebär! ◆

Das GPS der Schweizer Familie Das GPS der Schweizer Familie

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Fluss & Adve nt Bis Fr. 100.–Rabatt

Excellence Princess

Basel–Frankfur t

Excellence Princess

Die Excellence Princess verfügt über 81 Komfortkabinen und 12 Junior Suiten mit Dusche/WC, Sat.-TV, Minibar Safe, Föhn, Haustelefon, individuell regulierbare Klimaanlage, Heizung und Stromanschluss (220 V). Entrée mit Lobby und Rezeption. Zwei Restaurants: Panorama- und À-la-carte-Restaurant.

Ihr Reiseprogramm – Route 1

Tag 1 Einstiegsorte–Basel

Busanreise in die Weihnachtsstadt Basel. Lichterfahrt mit der Excellence Princess nach Plittersdorf

Tag 2 Baden-Baden

Eine «Lebendige Krippe» gehört zu den besonderen Attraktionen im weihnachtlichen Baden-Baden. Gegen

Abend Flussfahrt auf dem Rhein nach Frankfurt.

Tag 3 Frankfurt–Schweiz

Umrahmt von den Kulissen von Römerberg und der geschichtsträchtigen Paulskirche ergeben die aufwändig und kreativ dekorierten Stände einen der schönsten Weihnachtsmärkte. Busrückreise.

Route 2 – Frankfurt–Baden-Baden–Basel

Reise in umgekehrter Richtung. Details auf Anfrage.

Reisedaten 2017

• Bus zum Fluss

• Feinste Küche

• Exklusive Landausflüge

• Schweizer Qualität an Bord

3 Tage ab Fr

inkl. An-/Rückreise und Vollpension an Bord

Rout e 1, Ba se l– Ba de n- Ba de n– Fr ankf ur t, 02.12.–04.12., 10.12.–12.12. Rout e 2, Fr ankf ur t– Ba de n- Ba de n– Ba se l, 04.12.–06.12., 12.12.–14.12.

Preise pro Person Fr Kabinentyp Katalogpreis Sofortpreis 2-Bett, Hauptdeck 395.– 295.–2-Bett, frz. Balkon, Mitteldeck 495.– 395.–2-Bett, frz. Balkon, Oberdeck 595.– 495.–Zu sc hl äge: Wochenendzuschlag Fr–So/Sa–Mo 45.– • Alleinbenützung HD 100.–• Alleinbenützung MD/OD 155.– • Königsklasse-Luxusbus 65.–

Un se re Le is tungen: An-/Rückreise im Komfort-Reisebus • Excellence Flussreise mit Vollpension an Bord • Mittelthurgau-Reiseleitung

Internet Buchungscode

Basel– Colmar–Strassburg

Vorweihnächtlicher Zauber

Die Vitrinen glänzen, Weihnachtsdekorationen schmücken die Fassaden der Häuser, Leckereien verbreiten den Duft von Zimt und anderen Weihnachtsgewürzen – lassen Sie sich von der festlichen Magie der Weihnachtsmärkte inspirieren.

Excellence

Allegra

Excellence Allegra

Dank geräuscharmer Twincruiser-Technik verbringen Sie ruhige Nächte an Bord. Die luxuriösen Kabinen sind mit WC, getrennter Dusche, Schreib-/Schminktisch, individuell regulierbarer Klimaanlage, Föhn, Safe, Flachbildschirm-TV, Internetzugang und Stromanschluss 220 V ausgestattet.

Ihr Reiseprogramm Route 1

Tag 1 Einstiegsorte–Basel

Busanreise in die Weihnachtsstadt Basel. Lichterfahrt mit der Excellence Princess nach Plittersdorf

Tag 2 Colmar–Strassburg

Geniessen Sie den Charme der weihnachtlichen Festlichkeiten in Colmar Schiffsfahrt nach Strassburg. Tag 3 Strassburg–Schweiz

Auf der Place de la Cathédrale und auf der Place

Broglie haben Sie die Auswahl von ca. 200 Ständen mit Kunsthandwerk und Weihnachtsprodukten. Nachmittags Busrückreise zu Ihrem Abreiseort.

Route 2 – Strassburg–Colmar–Basel

Reise in umgekehrter Richtung. Details auf Anfrage.

Reisedaten 2017

epbas4/epfra1 www.mittelthurgau.ch

An-/Rückreise und Vollpension an

Rout e 1, 24.11.–26.11., 28.11.–30.11., 06.12.–08.12., 14.12.–16.12. Rout e 2, 26.11.–28.11., 30.11.–02.12., 08.12.–10.12.

Tag 1 Schweiz–Strassburg

Busanreise nach Strassburg. Der Strassburger Weihnachtsmarkt mit seiner über vier Jahrhunderte alten Tradition bezaubert. Einschiffung.

Tag 2 Heidelberg

Auf drei historischen Plätzen findet der traditionelle Heidelberger Weihnachtsmarkt statt.

Tag 3 Wiesbaden–Schweiz

Ausschiffung. Am Wiesbadener Sternschnuppenmarkt präsentieren zahlreiche Stände ihr weihnachtliches Angebot. Busrückreise in die Schweiz.

Route 2 Wiesbaden–Heidelberg–Strassburg

Reise in umgekehrter Richtung. Details auf Anfrage.

Internet Buchungscode

Preise pro Person Fr. Kabinentyp Katalogpreis Sofortpreis 2-Bett, Hauptdeck 395.– 295.–2-Bett, frz. Balkon, Mitteldeck 495.– 395.–2-Bett, frz. Balkon, Oberdeck 595.– 495.–Zu sc hl äge: Wochenendzuschlag Fr–So 45.– • Alleinbenützung HD 100.– • Alleinbenützung MD/OD 155.– • Königsklasse-Luxusbus 65.–Un se re Le is tungen: An-/Rückreise im Komfort-Reisebus • Excellence Flussreise mit Vollpension an Bord • Mittelthurgau-Reiseleitung epbas3/epstr5 www.mittelthurgau.ch

inkl. An-/Rückreise

Reisedaten 2017

Rout e 1, St ra ss burg –Heidelbe rg –W ie sb aden, 06.12.–08.12. Rout e 2, Wi es ba de n– He idelbe rg –S tr as sburg , 28.11.–30.11.

Preise pro Person Fr

Kabinentyp Katalogpreis Sofortpreis

Deluxe 2-Bett, Hauptdeck 395.– 295.–Deluxe 2-Bett, frz. Balkon, Mitteldeck

Deluxe 2-Bett, frz. Balkon, Oberdeck

Zu sc hl äge: Alleinbenützung Deluxe Kabinen 195.– • Königsklasse-Luxusbus 65.–Un se re Le is tungen: An-/Rückreise im Komfort-Reisebus • Excellence Flussreise mit Vollpension an Bord • Mittelthurgau-Reiseleitung eastr2/eawie1 www.mittelthurgau.ch

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