2018_03

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HORCH, WER DA SINGT!

Die ersten Vögel bauen schon ihr Nest 40

Ein Tropfen genügt

Was unser Blut alles über uns verrät 16

Die Frühjahrskur

Frische Kräuter stärken Leib und Seele 22

BEFREITE LIEBE

Ohne Eifersucht liebt es sich besser 58

Wie das digitale Zeitalter unser Ego aufbläht 54

Ägadische Inseln

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8. Ta g: Ca st ell amar e de l Go lfo–Pa lerm o– Zü ri ch

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Favignana

Liebe Leserin, lieber Leser

Egal, ob es nun «America rst» oder «No Billag» heisst, letztlich geht immer um dasselbe, nämlich: ich zuerst!

Egoismus hat die Welt im Griff, und das nicht erst seit Donald Trump. Forscherinnen und Forscher sind sich weitgehend darin einig, dass es die fortlaufende Digitalisierung unserer Gesellschaft ist, die diese Entwicklung weiter begünstigt.

Menschen, die sich hauptsächlich über Sel es und inszenierte

Auftritte in den Social Medias de nieren, verlieren den Sinn für die Gemeinschaft und insbesondere das Gefühl dafür, wann ein Zurücknehmen der eigenen Anliegen, Wünsche und Bedürfnisse ein Gewinn für viele ist – und somit auch ein Gewinn für sich selber. Lesen Sie ab Seite 54, warum ein gesundes Ich auf ein aufgeblähtes Ego schlicht verzichten kann.

Das gilt übrigens auch für die Beziehung unter den Geschlechtern, ganz besonders für die Liebe. Wenn zwei, drei, vier oder mehr Menschen sich frei und von Herzen lieben wollen, dann geht das nur, wenn man die eigenen Bedürfnisse erkennt und im richtigen Moment auch zurücknimmt oder sogar überwindet – zum Beispiel dann, wenn es um Eifersucht geht, denn sie ist ein Gefängnis, in das man sich und seinen Partner steckt. Ob man so als Paar wirklich glücklich werden kann? Antworten dazu nden Sie ab Seite 58.

Ich wünsche Ihnen einen herrlich Ego-befreiten Herz-März

Herzlich, Ihr

Chefredaktor

die gros se Er lebnisreise TR ANSSIB

VO N MO SK AU BI S PE KI NG

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DIE HÖH EP UN KT E

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> Novosibirsk, grösste Stadt Sibiriens und früherer Mittelpunkt Russlands

> Spannende Fahrt mit der Transsib durch die unendlichen Weiten der Taiga

> Irkutsk und der berühmte Baikalsee

> Ulaanbaatar, die Hauptstadt Dschingis Khans

> Einmaliges Jurtenerlebnis in der Mongolei

> Peking und die imposante Grosse Mauer

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Gesundheit

Forschungen in der Komplementärmedizin

Unter die Lupe genommen: die Dunkelfeldmikroskopie

20 Was es beim Sammeln von Heilkräutern zu beachten gilt

22 Sabine Hurni über die Kraft der Wildkräuter

24 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen 27 Heilpfl anze des Monats: Hufl attich

Essen & Trinken

30 Überraschend vielfältig: Pfeffer

Rezepte mit reichlich Pfeffer Natur &

Rettet uns ein neues Wasser-Paradigma vor dem Klimawandel?

Erstaunlich präzise: die Vogeluhr

Wanderung über dem Vierwaldstättersee

Wer das Ego zügelt, gewinnt Freiheit

Eifersucht gehört nicht zur Liebe. Doch wie damit umgehen?

Editorial 6 Augenblick 8 Aktuell und Wissenswert 28 Markt-Aktiv

53 Markt-News

57 Gedankensplitter

62 Rätsel 63 Medien

64 Leserbriefe

65 Vorschau

66 Carte Blanche

Saftmale maskierte Blüten

A: Digitalis purpurea (Roter Fingerhut), Plantaginaceae, Blüte frontal, darunter Saftmal B: Lobelia sp., Campanulaceae

C: Jovellana viola, Calceolariaceae, oben frontal; rechts seitlich; unten: Unterlippe D: Primula sp. , Primulaceae, langgriffelige

Blüte E: Tropaeolum majus (Grosse Kapuzinerkresse), Tropaeolaceae, Blüte frontal F: Aframomum melegueta (Paradieskörnerpflanze), Zingiberaceae, Blüte frontal G: Antirrhinum orontium (Acker-Löwenmäulchen), Plantaginaceae, Blüte frontal

A: Digitalis purpurea (Roter Fingerhut), Plantaginaceae, Blüte frontal, darunter Saftmal B: Lobelia sp., Campanulaceae C: Jovellana viola, Calceolariaceae, oben frontal; rechts seitlich; unten: Unterlippe

H: Asarena procumbens , Plantaginaceae, Blüte frontal I: Linaria vulgaris (Gewöhnliches Leinkraut), Plantaginaceae, Blüte frontal J: Utricularia calycifida (Wasserschlauch), Lentibulariaceae, Blüte frontal K: Silene cucubalus (Taubenkropf-Leimkraut), Caryophyllaceae, links Blüte seitlich, rechts längs: Kelch aufgeblasen, Andro-Gynophor L: Symphytum azureum (Beinwell), Boraginaceae, Krone aufgeklappt: Schlundschuppen M: Omphalodes scorpioides (Vergissmeinnicht -

D: Primula sp., Primulaceae, langgriffelige Blüte

E: Tropaeolum majus (Große Kapuzinerkresse), Trofrontal J: Utricularia calycifida (Wasserschlauch), Lentibulariaceae, Blüte frontal K: Silene cucubalus (Taubenkropf-Leimkraut), Caryophyllaceae, links seitlich, rechts längs: Kelch aufgeblasen, Gynophor L: Symphytum azureum (Beinwell), ginaceae, Krone aufgeklappt: Schlundschuppen

Schönheit im Detail

Eine schier unglaubliche Vielfalt an Formen und Farben hat die Natur bei den Blütenp anzen hervorgebracht. Der prächtige «Bildatlas der Blütenp anzen» bietet einen faszinierenden Einblick in die Welt der Knospen, Kelche, Kronen, Stempel, Staubgefässe, Früchte, Fruchtknoten, Narben, Blüten, Blätter, Samen und Wurzeln. Die Autorinnen, beide Biologinnen und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen am Biozentrum Klein Flottbek an der Universität Hamburg, haben alle P anzenteile mit einem Flachbettscanner einzeln eingescannt und anschliessend collageähnlich nebeneinander angeordnet.

So sind 215 Übersichtstafeln entstanden.

Die untere Hälfte stellt die jeweilige Familie im Text vor und geht dabei auf Verbreitung, Gattungen, Standorte, Wuchsformen, Blätter, Blüten, Früchte, Nutzung und Besonderheiten ein.

Als Vorbild für ihr «gescanntes Herbarium» dienten ihnen die gezeichneten Herbarbögen früherer Zeiten. Die behandelten P anzenfamilien werden in alphabetischer Reihenfolge präsentiert. So sind sie für den Leser besser nachschlagbar. Ein Glossar am Ende des Buchs erklärt botanische Fachbegriffe.

Buchtipp

Ingeborg M. Niesler, Angela K. Niebel-Lohmann: «Bildatlas der Blütenpflanzen. 200 botanische Familien im Porträt», Haupt 2017, Fr. 59.90

(Wasserschlauch), cucubalus links Blüte aufgeblasen, Andro(Beinwell), BoraSchlundschuppen

ähnliches Hundsvergissmeinnicht), Boraginaceae, Krone längs mit Schlundschuppen N: Narcissus pseudonarcissus (Osterglocke), Amaryllidaceae, links Blüte frontal; rechts längs; Nebenkrone O: Aconitum lycoctonum (Wolfs-Eisenhut), Ranunculaceae, 2 Sporne unterm Helm P: Viola sp. , Violaceae, li: Stamen mit nektarabsonderndem Anhängsel; Mitte: Blüte frontal; rechts seitlich; darunter Blüte längs Q: Impatiens njamnjamensis , Balsaminaceae, oben Blüte frontal; Mitte längs; unten seitlich:

unterm Helm P: Viola sp., Violaceae, li: Stamen mit nektarabsonderndem Anhängsel; Mitte: Blüte frontal; rechts seitlich; darunter Blüte längs Q: Impatiens njamnjamensis, Balsaminaceae, oben Blüte frontal; Mitte längs; unten seitlich: Kelchsporn R: Aquilegia vulgaris (Gewöhnliche Akelei), Ranunculaceae, oben

Kelchsporn R: Aquilegia vulgaris (Gewöhnliche Akelei), Ranunculaceae, oben Blüte frontal; Mitte seitlich; darunter Sporn längs; links ein Sporn S: Pseudofumaria lutea (Gelber Lerchensporn), Papaveraceae, links Blüte seitlich, rechts längs mit in den Sporn ragendem Anhängsel des Stamens.

BLUTDRUCK I

Heikle Hypertoniegrenzwerte

DIE PER ANFANG JAHR von den amerikanischen Kardiologen veröffentlichten niedrigeren Hypertoniegrenzwerte gefährden ältere Patienten, warnt die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG). In den USA spricht man neu bereits ab einem Blutdruck von 130/80 mmHg von Hypertonie («Bluthochdruck»). Für viele, gerade jüngere Patienten könnten die neuen Grenzwerte nützlich sein, so die DGG. Sie warnt aber ausdrücklich vor der Übertragung dieser Empfehlung auf ältere Patienten. Es sei zu befürchten, dass der Schaden einer intensiven Blutdrucksenkung den zu erwartenden Nutzen übersteige. Denn der niedrige Blutdruck bedeutet eine grössere Sturzgefahr und damit auch ein höheres Frakturrisiko. Ausserdem geht ein niedrigerer Blutdruck bei diesen Patienten mit einer höheren Sterblichkeit einher. DGG/krea

GE SUND HEIT

Brüche strahlenfrei diagnostizieren

Bei Verdacht auf Knochenbruch sind Röntgenverfahren bislang das Mittel der Wahl. Doch die strahlenfreie, schonende Ultraschalldiagnostik bietet in vielen Fällen gleichwertige Ergebnisse, wie eine Metaanalyse beweist. Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) empfehlen deshalb, Brüche – wann immer es möglich und Erfolg versprechend ist – per Ultraschall zu diagnostizieren. Gerade bei kindlichen Brüchen sei die Sonografie empfehlenswert, denn diese Altersgruppe reagiere etwa zehnmal empfindlicher auf Röntgenbelastung als Erwachsene. DEGUM

Schnell-Esser werden eher dick

Noch ein Grund, seine Mahlzeiten nicht herunterzuschlingen, sondern in Ruhe zu geniessen: Japanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Menschen, die langsam und achtsam essen, weniger gefährdet sind, Übergewicht oder

BLUTDRUCK II

Ernährungsumstellung hilft

BEI BLUTHOCHDRUCK muss man nicht immer gleich zu Tabletten greifen. In vielen Fällen hilft auch eine Ernährungsumstellung. Dies zeigt eine qualitativ hochwertige Studie mit 412 Teilnehmern, die kürzlich auf dem US-amerikanischen Kardiologen-Kongress präsentiert wurde. Als wichtigste Faktoren ermittelten die Forscher eine salzarme Kost sowie eine Ernährung nach den Vorgaben der DASH-Diät. Diese beinhaltet reichlich Früchte, Gemüse, Vollkornprodukte, Fisch, Nüsse und Geflügel sowie wenig rotes Fleisch, Süssigkeiten und zuckerhaltige Getränke. Beide Massnahmen führten bei Patienten mit leicht bis moderat erhöhtem Blutdruck (80 bis 95/120 bis 159 mmHg) zu einer deutlichen Blutdrucksenkung, ohne dass hierfür Medikamente nötig waren. Journal of the American College of Cardiology

ein metabolisches Syndrom zu entwickeln. Hierzu zählen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, erhöhte Blutzuckerwerte und ein gestörter Fettstoffwechsel. Die Forscher von der Hiroshima Universität hatten mehr als 1000 Männer und Frauen mittleren Alters fünf Jahre lang beobachtet. Dabei zeigte sich, dass nur 2,3 Prozent der langsamen Esser ein metabolisches Syndrom entwickelten. Bei den mittelschnellen Essern waren es 6,5 und bei den «Schlingern» sogar 11,6 Prozent. American Heart Association / MM

Krebsfrüherkennung mittels Bluttest

Die Krebsfrüherkennung durch Bluttests schreitet mit grossen Schritten voran: Einem Forscherteam der Johns Hopkins University in Baltimore, USA, gelang es, mithilfe eines Bluttests acht Krebsarten zu diagnostizieren: Eierstock-, Leber-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Speiseröhren-, Darm-, Lungen- und Brustkrebs. So konnten durchschnittlich 70 Prozent der

Erkrankungen in einem frühen Stadium diagnostiziert werden. Die Studie wurde jetzt in der Fachzeitschrift «Science» veröffentlicht. Mehr zum Thema siehe Seite 16 und Buchtipp auf Seite 63. krea

Sport heilt das Herz

Sport kann bei älteren Menschen Herzschäden durch einen sitzenden Lebensstil rückgängig machen und das Risiko einer zukünftigen Herzschwäche verringern. Voraussetzung ist, dass man sich ausreichend bewegt und rechtzeitig damit beginnt. Dies geht aus einer neuen Studie am University of Texas Southwestern Medical Center hervor. Für den grössten Effekt sollte das Training bis zum Alter von 65 Jahren beginnen, wenn das Herz noch eine gewisse Plastizität und Veränderungsfähigkeit aufweist. Wichtig ist zudem regelmässige Bewegung, möglichst vier- bis fünfmal pro Woche für die Dauer von mindestens 30 Minuten. Infrage kommen aerobe Sportarten wie Radfahren oder Walken, aber auch Tennis oder Tanzen. MM

GE SUND HEIT

Sing dich gesund

WER SINGT, LEBT GESÜNDER. Denn Sänger müssen auf die Signale ihres Körpers achten. Sie wissen: Zu viel Alkohol, fettes Essen und zu wenig Schlaf schaden der Stimme. Besonders gut tut offenbar gemeinsames Singen. Neueste Forschungsergebnisse gehen der heilsamen Wirkung des Chorsingens auf den Grund und verweisen auf sein grosses Potenzial für Therapie und Prävention. Dass die durchs Singen geschulte bewusste Atmung und verbesserte Körperhaltung helfen können, auch im Alltag Anspannungen und damit Stress zu mindern, leuchtet unmittelbar ein.

Empirische medizinische Studien ergebnisse legen aber auch chemische und neuro physiologische Prozesse offen. So zeigten Untersuchungen, dass bei Sängern nach der Chorprobe die Konzentrationen des «Kuschelhormons » Oxytocin sowie von Immunoglobulin A im Speichel signifikant anstieg. Das Protein schützt die oberen Atemwege gegen Viren und Bakterien. Gleichzeitig sank die Konzentration des Stresshormons Cortisol. Schwedische Wissenschaftler wiederum zeigten, dass sich zusammen mit der Atmung der Herzrhythmus unter Chorsängern synchro nisiert und das Singen eine beruhigende Wirkung auf den Herzrhythmus hat.

Auch wenn man nicht restlos erklären kann, wie es funktioniert, wird das Singen gezielt im klinischen Bereich eingesetzt: In diversen Spitälern ist der Chorgesang bereits ein fester Teil der Therapie. Diverse Häuser Deutschlands, der Schweiz und Österreichs haben sich zur Vereinigung «Singende Krankenhäuser» zusammengeschlossen.

Aber auch prophylaktisch wirkt gemeinsames Singen positiv auf Körper und Psyche. Das wissen die Mitglieder von das «Stimmvolk», ein kreatives Sing- und Friedensprojekt von Menschen, die ihre Stimmen mittlerweile an 30 Orten in der Schweiz erklingen lassen. Das Angebot ist niederschwellig und für alle geeignet, die gerne singen. Am 18. März findet in Baden die Generalversammlung des Vereins statt, natürlich verbunden mit einem ansteckenden Singfest auf dem Merker-Areal, zu dem auch Nicht-Mitglieder eingeladen sind. Am 8. April gibt es in Winterthur einen «Crashkurs Singanleitung» für Leute, die eine Gruppe starten möchten. Und am 22. September gibt es in Bern das mittlerweile berühmte Gross-Singen «Paz cantamos» mit rund tausend Stimmen aus der ganzen Schweiz. krea Weitere Infos und Termine: www.stimmvolk.ch

Buchtipps

Wolfgang Bossinger «Die heilende Kraft des Singens», Traumzeit-Verlag 2006, ca. Fr. 30.–Eckart Altenmüller/Stefan N. Willich (Hrg.) «Klang, Körper, Gesundheit. Warum Musik für die Gesellschaft wichtig ist», Wissner-Verlag 2014, Fr. 27.90

Sterngucker

JANUAR/ FEBRUAR

Der Frühling beginnt nicht mehr am 21. März

Der Frühling beginnt jeweils am 19., 20. oder 21. März. Die Zeitspanne von einem Frühlingsanfang zum nächsten beträgt jeweils 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 45 Sekunden. Da ein Kalenderjahr jedoch nur 365 Tage hat, verspätet sich der Frühlingsanfang von Jahr zu Jahr um 5 Stunden und 49 Minuten. Nach jeweils 4 Jahren würde der Frühling 23 Stunden und 16 Minuten später beginnen. Diese Zeitspanne wird durch ein Schaltjahr wieder korrigiert, indem man am 29. Februar einen zusätzlichen Tag dazwischen schaltet. Allerdings werden bei dieser Korrektur pro Schaltjahrzyklus 44 Minuten zu viel dazugegeben. In einem Jahrhundert ergibt dies eine Summe von mehr

als 18 Stunden. Diese Korrektur sorgt dafür, dass bis zum Ende des 21. Jahrhunderts der Frühling nie mehr an einem 21. März stattfinden wird. Ab Mitte dieses Jahrhunderts fällt der Frühlingsanfang sogar noch öfter auf einen 19. März. Schliesslich wird erst wieder durch das Auslassen eines Schalttages (jeweils am Ende des Jahrhunderts) im Jahre 2100 der Frühling wieder am 20. oder 21. März beginnen. Da aber auch hier wieder Rundungsfehler auftreten, wird jeweils alle 400 Jahre (das nächste Mal im Jahre 2400) bei der Jahrhundertwende dieser Fehler durch ein Schaltjahr korrigiert. Andreas Walker

VOGELGESANG

Die Dialekte der Goldammer

7000 Strophen singt eine männliche Goldammer täglich von Ende Februar bis in den September, um beim Weibchen Gehör zu finden und das Revier zu markieren (siehe auch Seite 38). Und zwar singen sie in sechs regionalen Dialekten, wie der Zürcher Kantonsschüler Philip Ambühl feststellte. Der Grund: Die Vögel lernen den Gesang im ersten Lebensjahr vom Vater oder Nachbarn. Beobachter/krea

FREIZEIT

Spielen tut auch Erwachsenen gut

Ob Fussballtraining oder Spieleabend mit Freunden: Nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene ist regelmässiges Spielen wichtig. So belegen immer mehr Studien, dass spielfreudige Erwachsene weniger Stress und allgemein ein besseres Wohlbefinden haben. Laut Forschern sind verspielte Menschen gute Beobachter, sie gestalten monotone Aufgaben für sich interessant und nehmen leicht neue Perspektiven ein – was etwa beim Lösen komplexer Aufgaben hilfreich ist: Dadurch finden sie eher ungewöhnliche und neue Lösungen. MM

PETITION

«Zieh uns aus»

Warum sind Bio-Broccoli oder -Gurke immer mit Plastikfolie überzogen? Der Verein Ocean Care hat eine Petition dagegen lanciert («Strip us!»). Schweizer Grossverteiler bieten Bioprodukte wie Gemüse und Früchte oftmals in Plastik verpackt an. Dies stosse beim Konsumenten auf Unverständnis, da er eine bewusst nachhaltige Entscheidung treffen möchte, wenn er Bioprodukte einkauft, schreibt Ocean Care in einer Medienmitteilung. «Wir fordern die Verantwortlichen dazu auf, alternative Lösungen zu finden.» Wer das Ansinnen unterstützen möchte findet auf www.oceancare.org Petitionsbögen zum Runterladen. krea

ESSEN

Direktvermarktungs-Boom

Rosenkohl, Topinambur, Chicorée – am besten schmeckt das Gemüse frisch. Dann enthält es auch die meisten gesunden Inhaltsstoffe. Deshalb kauft man Gemüse am besten frisch geerntet ab Hof. So hat auch der Bauer mehr Geld davon, als wenn er es Grossverteilern verscherbeln muss. Das realisieren immer mehr Bauern und Konsumenten: Seit 2010 stieg die Anzahl Betriebe, die ihre Produkte direkt ab Hof verkaufen, um 60 Prozent auf 11 360 im Jahr 2016. Auf www.vomhof.ch finden Sie Bauernfamilien, die in Ihrer Region Lebensmittel direkt ab Hof verkaufen. BFS /SBV

TIPP DES MONATS

Terror, Lüge und Wahrheit

Mutig, mutig. Der Paracelsus-Zweig Basel der Anthroposophischen Gesellschaft organisiert zusammen mit der Zeitschrift «Der Europäer» eine öffentliche Tagung, die es in sich hat.

Das Thema: Krieg gegen Terror.

Die Referenten und der Moderator: von Mainstreammedien gebrandmarkte «Verschwörungstheoretiker».

Daniele Ganser (Historiker und Friedensforscher), Elias Davidsson (Musiker und Völkerrechtsexperte) und Thomas Meyer (Herausgeber von «Der Europäer») werfen einen kritischen Blick auf unsere Zeitgeschichte und berichten über den Krieg gegen Terror im Spannungsfeld von Lüge und Wahrheit, auch aus geisteswissenschaftlicher Sicht. Die Tagung wird moderiert vom in der Truther-Szene gefeierten Journalisten Ken Jebsen (www.kenfm.de).

ÖFFENTLICHE TAGUNG

Terror, Lüge und Wahrheit

Samstag, 3. März 2018, 13.30 –18 Uhr im SCALA BASEL, Freie Strasse 89, 4051 Basel

Eintritt Fr. 60.–, AHV/IV/Lehrlinge/Studenten Fr. 40.–. Eintrittskarten sind nur noch an der Kasse erhältlich ab 12.30 Uhr im Scala.

Mehr Infos zum Thema: www.paracelsus-zweig.ch

Bücher zum Thema

Elias Davidsson

«Psychologische Kriegsführung und gesellschaftliche Leugnung. Die Legende des 9/11 und die Fiktion der Terrorbedrohung»,

Zambon Verlag + Vertrieb 2017, Fr. 37.90

Daniele Ganser

«Illegale Kriege. Wie die NATO-Länder die UNO sabotieren. Eine Chronik von Kuba bis Syrien», Orell Füssli 2016, Fr. 34.90

Wogen aus Wolken

Manchmal können am Himmel wellenförmige Wolkenmuster beobachtet werden. Sie entstehen durch eine Verwirbelung von zwei übereinander liegenden Luftschichten, die sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und/oder Richtung bewegen. Das Phänomen entsteht in ähnlicher Weise, wie wenn der Wind über eine Wasserfl äche bläst und Wellen entstehen lässt. In der Regel werden Teile der meist feuchteren unteren Luftschicht nach oben gewirbelt. Wird dabei der Taupunkt überschritten, kommt es zur Wolkenbildung und die Verwirbelungen werden als sogenannte Kelvin-Helmholtz-Wellen sichtbar. Am Tag, als das Foto auf dem Rorschacherberg gemacht wurde, fl oss feuchte Luft – durch Nebel gut sichtbar – vom Rheintal von Südosten nach Nordwesten über den Bodensee. Dieser feuchte Luftstrom gelangte auf eine Windströmung, die genau entgegengesetzt blies – also von Nordwesten nach Südosten. An der Grenzschicht dieser beiden Luftmassen entstanden immer wieder sehr regelmässige Wolkenwellen, die ein auffällig symmetrisches Muster bildeten.

Andreas Walker

KOMPLEMENTÄRMEDIZIN IM FORSCHERBLICK

NICHT NUR IN DER SCHUL-, AUCH IN DER KOMPLEMENTÄRMEDIZIN WIRD FORSCHUNG BETRIEBEN. DER AUFTRAG DAFÜR IST SOGAR

IN DER BUNDESVERFASSUNG VERANKERT. DOCH DIE FORSCHER WERDEN

MIT ZAHLREICHEN HERAUSFORDERUNGEN KONFRONTIERT.

TEXT: FABRICE MÜLLER

DER EHEMALIGE SKIRENNFAHRER Silvano Beltrametti ist seit einem schweren Unfall auf der Skipiste vor bald 16 Jahren querschnittgelähmt. Wie nahezu alle Menschen mit Rückenmarkverletzungen entwickelte er eine neurogene Blasenfunktionsstörung. Das erhöht das Risiko massiv, an rezidivierenden symptomatischen Harnwegsinfekten (HWI) zu erkranken. Dank der Behandlung bei Mohinder Singh Jus, Leiter der SHI Homöopathische Praxis in Zug, konnte bei Beltrametti eine deutliche Verbesserung der Störung erreicht werden.

Wie der ehemalige Skirennfahrer machen seit 2011 zunehmend mehr Menschen mit Querschnittlähmung, die in der Neuro­Urologie des Schweizer Paraplegiker­Zentrums (SPZ) in Behandlung sind, Erfahrungen mit der Homöopathie. Die SHI Homöopathische Praxis in Zug und das Schweizer Paraplegiker­Zentrum testeten in einer gemeinsamen Langzeitstudie, welchen Nutzen die zusätzliche homöopathische Behandlung für die Betroffenen hat. Die Untersuchung wurde unter der Leitung von Jürgen Pannek, Chefarzt Neuro­Urologie im SPZ, durchgeführt. Während eine Gruppe Patienten eine Behandlung nach aktuellem medizinischem Stand erhielt, genoss die zweite Gruppe zusätzlich eine Behandlung nach der klassischen Homöopathie.

Wissenschaftliche Auswertung

Ermutigt durch die positiven Resultate der Studie eröffnete das SPZ in Zusammenarbeit mit der SHI Homöopathischen Praxis 2015 einen Konsiliardienst für homöopathische Behandlung. Die Behandlungen werden wissenschaftlich ausgewertet und sind nicht mehr begrenzt auf Harnwegsinfekte, sondern auf alle Beschwerden, die ein Paraplegiker haben kann, wie die Schulleiterin Martine Cachin informiert. Zu Ehren seines Lehrers, des indischen Homöopathen Bimal Kumar Bose, hat SHI­Schulleiter und ­Gründer Mohinder Singh Jus die Dr. B. K. Bose­Stiftung gegründet. Ziel der Stiftung ist die Förderung und Verbreitung der klassischen Homöopathie; dazu unterstützt sie verschiedene Projekte im Bereich der Forschung, Ausbildungsqualität und Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehören klinische Studien, die den Einsatz der klassischen Homöopathie bei chronischen Erkrankungen dokumentieren und wissenschaftlich auswerten. Derartige Forschungsprojekte werden in enger Zusammenarbeit mit dem SHI Haus der Homöopathie und Schweizer Kliniken realisiert. Daneben wird zum Beispiel in einem Projekt mit dem

«Jede therapeutische Disziplin sollte sich seriöser Forschung stellen. Das ist die Komplementärmedizin den Patienten schuldig.»

SANDRA SPEICH, Leiterin der SNE Stiftung für Naturheilkunde und Erfahrungsmedizin

SOKRATES Gesundheitszentrum Bodensee in Güttingen (TG) die homöopathische Behandlung von Krebskranken während der Rehabilitationsphase erforscht.

Die SHI engagiert sich schon seit Jahren in der Forschung von homöopathischen Arzneien, anfänglich vor allem im Bereich der Arzneimittelprüfung. «Weil die Vorschriften und Bewilligungspraxis für Arzneimittelforschungen in der Schweiz gerade für kleinere Institutionen immer schwieriger geworden sind, konzentrieren wir uns vermehrt auf klinische Forschungen und die Erfahrungen, die wir in der Praxis sammeln», berichtet Martine Cachin. Deshalb suche die SHI bewusst die Zusammenarbeit mit externen Partnern. Bei den Forschungen gehe es jedoch nicht darum, zu beweisen, dass Homöopathie funktioniere. «Solche Studien gibt es schon genug, auch wenn die Schulmedizin dies nicht wahrhaben will. Viel wichtiger ist uns, mit den Forschungen die Zusammenarbeit von Schulmedizin und Homöopathie zu fördern und dem Patienten einen breiteren Zugang zur ganzheitlichen Behandlung zu ermöglichen», sagt Cachin.

Brücken zwischen

Tradition und Moderne «Jede therapeutische Disziplin sollte sich seriöser Forschung stellen. Das ist die Komplementärmedizin den Patienten schuldig», sagt Sandra Speich, Leiterin der SNE Stiftung für Naturheilkunde und Erfahrungsmedizin. Die Stiftung fördert die Forschung und Lehre der Gesundheit, Naturheilkunde

« Für uns ist es wichtig, zwischen traditionellen Verfahren und neuen Technologien Brücken zu bilden. »

CLAUDIA WITT, Leiterin des Instituts für komple mentäre und integrative Medizin der Universität Zürich

und Erfahrungsmedizin. Noch mehr als bisher sollen mit dem neuen Akademie­Programm Forschungsprojekte von Anfang an begleitet und unterstützt werden.

Dass in der Schweiz im Bereich der Komplementärmedizin so intensiv geforscht wird, ist auch der 2009 vom Schweizer Stimmvolk angenommenen Volksinitiative «Ja zur Komplementärmedizin!» zu verdanken. Die Initiative verlangte unter anderem die Förderung der Forschung in der Komplementärmedizin. Derzeit existieren in der Schweiz zwei universitäre Einrichtungen mit dem Auftrag, fachspezifische Forschung durchzuführen: das Institut für Komplementärmedizin der Universität Bern und das Institut für komplementäre und integrative Medizin der Universität Zürich, letzteres unter der Leitung von Claudia Witt. «Für uns ist es wichtig, zwischen traditionellen Verfahren und neuen Technologien Brücken zu bilden», betont sie. So nutzte zum Beispiel eine Studie eine Smartphone­App für Krebspatienten, um Entspannungsverfahren zu vermitteln. Laut Witt zeigt diese Studie, dass etwa zwei Drittel der Patientinnen und Patienten diese Technologie konsequent und kontinuierlich nutzen und die psychische Belastung sich dadurch verbessert.

Alternativmedizin bei Krebs

Unterstützt wurde die Smartphone­App­Studie durch die Krebsliga Schweiz. Im Moment sind etwa zehn weitere von der Krebsliga finanzierte Projekte im Bereich der Komplementärmedizin am Laufen. Zusammen mit ihrer Partnerorganisation Stiftung Krebsforschung Schweiz stellt die Krebsliga Schweiz jährlich rund 20 Millionen Franken für Forschungsarbeiten zur Verfügung. Das Geld wird grösstenteils durch Spenden generiert. Die Krebsliga hat sich laut deren Kommunikationsbeauftragtem Ori Schipper schon früh für die wissenschaftliche Untersuchung von Nutzen, Risiken und Nebenwirkungen von komplementär­ und alternativmedizinischen Methoden interessiert. Zu diesem Zweck wurde bereits 1982 auf Initiative der Schweizerischen Gesellschaft für Onkologie und mit Unterstützung der Krebsliga Schweiz die Schweizerische Studiengruppe für Komplementäre und Alternative Methoden bei Krebs (SKAK) gegründet. Die SKAK hat viel zu diesem Forschungszweig beigetragen und rund 50 qualitativ hochstehende Dokumentationen sowie Merkblätter für Patienten verfasst. Bei der Auswahl der Forschungsprojekte achtet die Krebsliga auf die Seriosität, Originalität und Durch­

führbarkeit der Studien, ohne inhaltliche Vorgaben zu machen. Kürzlich wurde eine Forschung zur Wirksamkeit von Heileurythmie in der Krebsbehandlung bewilligt.

Grosse Investitionen

Neben Hochschulen und Kliniken betreiben auch Unternehmen wie etwa Weleda mit Sitz in Arlesheim komplementärmedizinische Forschungen. «Forschung ist für uns überlebensnotwendig», sagt Aldo Ammendola, «Chief Research & Development Officer». Der Bereich Forschung und Entwicklung bei Weleda umfasst mehr als hundert Mitarbeitende; die Investitionen für Forschungen liegen laut Ammendola im siebenstelligen Bereich. «Weleda sieht die Anthroposophie als Inspiration und treibende Kraft für die Entwicklung und Erforschung neuer Arzneimittel», sagt er. Die Firma habe lange aus dem reichen Fundus des überlieferten Wissens der Therapierichtung geschöpft und das sehr grosse Sortiment verwaltet. Seit etwa einem Jahr fokussiert sich das Unternehmen vermehrt auf die Entwicklung von neuen Produkten. Im Detail betreibt Weleda pharmazeutische, präklinische sowie klinische Forschung an gesunden Probanden und Patienten. Firmeninterne Experten und Gremien identifizieren im Vorfeld Lücken und Nischen in der Arzneimittelversorgung. Dann müssen die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat vom Forschungsprojekt überzeugt werden. Zurzeit fokussieren sich die Forschungsaktivitäten von Weleda auf Augen­ und Hauterkrankungen sowie Stress und Schlafstörungen.

«In vielen Bereichen ist ein naturwissenschaftlich begründbarer Wirkmechanismus der Komplementärmedizin noch zu wenig erforscht – unter anderem aufgrund der besonderen regulatorischen Lage in der Schweiz und in Deutschland», fährt Ammendola fort. Neben den finanziellen Herausforderungen sieht der Forschungsverantwortliche von Weleda vor allem auch die Schwierigkeit, die Fülle des traditionellen Wissens auf dem Gebiet der Pflanzenheilkunde und der anthroposophischen Medizin in Übereinstimmung zu bringen mit den Anforderungen der evidenzbasierten Medizin.

Vergleichbarkeit als Herausforderung

Für Martine Cachin von der SHI liegt eine grosse Herausforderung bei klinischen Forschungen mit der Homöopathie darin, dass sich das Studiendesign der Schulmedizin nicht auf jenes der Homöopathie anwenden lässt. «Die Homöopathie

«Homöopathie ist eine individuelle Medizin – nicht jeder Mensch benötigt beim gleichen Symptom dasselbe Mittel.»

wirkt erst, wenn sie in Kontakt mit der Lebenskraft eines Menschen kommt», sagt sie. «Homöopathie ist eine individuelle Medizin – nicht jeder Mensch benötigt beim gleichen Symptom dasselbe Mittel.» Aus diesem Grund stelle die SHI bei ihren Forschungen nicht mehr ein bestimmtes Mittel, sondern generell die Behandlung einer Zielgruppe mit Homöopathie ins Zentrum.

Claudia Witt und ihr Team von der Universität Zürich setzen bei Forschungen vor allem auf nicht­medikamentöse Verfahren, die häufig genutzt werden. «Die schmerzlindernde Wirksamkeit von Akupunktur bei chronischen Schmerzen etwa ist breit dokumentiert. Doch die zugrunde liegenden physiologischen Prozesse müssen wir noch besser verstehen», erklärt Witt. Weil das Innere von Zähnen viele schmerzleitende Nervenfasern habe, biete sich Zahnweh als wissenschaftliches «Schmerzmodell» an, um die Schmerzmodulation durch Akupunktur zu untersuchen. «Hierfür war die Zusammenarbeit mit Schmerzforschern des Zentrums für Zahnmedizin der Universität Zürich sehr hilfreich», sagt Witt. Der Transfer von der Forschung in die Praxis gelinge unterschiedlich gut, weil – so die Institutsleiterin – die Forschungsergebnisse, ob positiv oder negativ, oft nicht ausreichend in die Anwendung übertragen würden. Ein positives Beispiel zeigt die Forschung zu Brustkrebs, wo Yoga, Achtsamkeitsübungen und Akupunktur für Brustkrebspatientinnen in den Leitlinien empfohlen werden, aber auch von anderen Verfahren abgeraten wird. ◆

MARTINE CACHIN, Schulleiterin bei der SHI Homöopatischen Praxis Links

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Pfl an zli ch es Ar zn ei mi ttel . Au s de r ti be ti sc he n Me di zi n.

He rg es te ll t in de r Sc hw eiz .

Di es is t ei n zu ge la ss en es Ar zn ei mi tt el . Le se n Si e di e Pa ck un gs be il ag e.

«Alles ist in Bewegung. Ich sehe klar und deutlich: Mein Blut lebt.»

Das Blut als Fenster in den Körper

EIN WINZIGER BLUTSTROPFEN ERLAUBT ERFAHRENEN DUNKELFELD-THERAPEUTEN

EINBLICKE IN DEN GESAMTEN KÖRPER. GESUNDHEITLICHE STÖRUNGEN

SOLLEN SICH SO SCHON IM ANSATZ ERKENNEN LASSEN.

TEXT: ANJA HUBER

EIN KLEINER PIEKS ins Ohrläppchen und schon befindet sich ein Mini-Tropfen meines Bluts auf einem Glasplättchen. Darauf kommt ein Deckglas, dann legt die Therapeutin den Blutstropfen unter ein sogenanntes Dunkelfeldmikroskop –und ein ungewöhnlicher Kosmos tut sich auf: Ich sehe eine Art runder Tröpfchen. Sie scheinen wie im Universum zu schweben. Dazwischen leuchten hier und da dicke weisse Punkte auf, stachelige Bällchen wandern herum und die Tröpfchen reihen sich teilweise aneinander, scheinen sich aufzuschichten und erinnern so in ihrer Form an Münzrollen. Alles ist in Bewegung. Ich sehe klar und deutlich: Mein Blut lebt.

Lebendiges Schauspiel

Tanja Lüdke, Therapeutin im komplementärmedizinischen Zentrum Paramed in Baar, kann aus diesem Kosmos, den mein Blutstropfen auf dem Objektträger bildet, Informationen über meine Gesundheit ableiten: «Die runden Tröpfchen sind rote Blutkörperchen», erklärt sie. «Sie schichten sich teilweise aneinander, was zu Gebilden wie Geldrollen führt. Die roten Blutkörperchen kleben also teilweise zusammen und können ihrer Funktion, Sauerstoff durch den Körper zu transportieren, nicht mehr so gut nachkommen.» Ob ich denn öfters schwere Beine hätte oder kurzatmig sei, fragt sie mich daher. Und tatsächlich muss ich bejahen, dass ich schnell aus der Puste gerate – was mich immer wundert, weil ich viel Ausdauersport treibe. Die Erklärung dafür sehe ich aber jetzt deutlich im Dunkelfeld: Ich schnappe schnell nach Luft, weil die Sauerstofftransporteure in meinem Blut teilweise zusammenkleben. «Diese sogenannten Geldrollen können auf eine vermehrte Präsenz von Pilzsporen, eine gestörte Darmtätigkeit, Durchblutungsstörungen oder Elektrosmog hinweisen», hat Lüdke auch gleich die Erklärung parat.

Ansonsten sieht aber alles gut aus: «Die hell leuchtenden Gebilde sind weisse Blutkörperchen», erklärt Lüdke weiter.

«Die stacheligen Bällchen sind Killerzellen.» Fasziniert kann ich beobachten, wie diese zu roten Blutkörperchen wandern, kurz anhalten und zum nächsten weiterziehen. «Die weissen Blutkörperchen und die Killerzellen untersuchen die verschiedenen Bestandteile des Blutes auf Eindringlinge wie Viren, Bakterien oder Pilze», erläutert Lüdke das Schauspiel in meinem Blut. Wären da viel mehr weisse Blutkörperchen und Killerzellen zu sehen, würde dies auf eine hohe Aktivität des Immunsystems hinweisen, etwa als Zeichen eines Infekts oder einer Entzündung im Körper, so die Therapeutin.

Spiegel der Gesundheit

Nicht umsonst gilt unser Blut als «Lebenssaft» – übernimmt es im menschlichen Körper doch eine Menge wichtiger Aufgaben. Aus Sicht der Dunkelfeldtherapie spiegeln sich körperliche Beschwerden oder Krankheiten im Blut wieder. Ein winziger Tropfen des Lebenssafts liefere daher Informationen über die körperliche Gesamtsituation. «Ein grosser Vorteil der Dunkelfeld-Vitalblutanalyse gegenüber schulmedizinischen Diagnosemethoden ist, dass gesundheitliche Probleme schon im Ansatz erkennbar sind – lange bevor sie sich definitiv als Krankheit im Körper manifestieren», sagt Lüdke. So wird beispielsweise ein Patient, bei dem im Dunkelfeld eine Leberproblematik schon deutlich zu erkennen ist, in aller Regel bei der schulmedizinischen Blutüberprüfung normale Leberwerte aufweisen.

Symbiose mit Mikroben

Die Diagnostik mit dem Dunkelfeldmikroskop beruht auf den Erkenntnissen von Professor Günther Enderlein (1872–1968), einem deutschen Biologen und Zoologen. Er begründete die Lehre von der Wandlungsfähigkeit der Mikroben: Kleinstlebewesen wie Viren, Bakterien und Pilze können ihre Formen ändern. In ihren «normalen», kleinsten Formen (sogenannte Urkeime) leben diese Mikroben mit uns in Symbiose und stellen einen Teil des Gesamtorganismus dar: Sie hindern andere, krankmachende Mikroben an der Aus-

Tanja Lüdke. Dipl. Naturheilpraktikerin

TEN, seit 2017 bei Paramed.

Schwerpunkte sind unter anderem Menstruations- und Zyklus- sowie Wechseljahrbeschwerden, Impfberatungen, Infektanfälligkeiten, Erschöpfungszustände und Allergien.

«CHRONISCH KRANKE

PROFITIEREN MEIST VON DER DUNKELFELDMIKROSKOPIE»

Tanja Lüdke, welchen Patienten raten Sie zu einer Dunkelfeld-Diagnostik?

Per Dunkelfeldmikroskopie erhält man wertvolle Einblicke in das «innere Milieu» des Patienten, also in seine Immun- und Stoffwechsellage. Daher rate ich jedem mit Stoffwechselproblemen oder länger andauernden sowie chronischen Krankheiten zu dieser Untersuchung. Auch, um erste Hinweise auf eine Schwermetallbelastung zu erhalten, ist die Dunkelfeld-Diagnostik wertvoll. Dann sieht man, wie Metallpigmente durchs Blut schwirren und kann daraufhin weitere Untersuchungen anordnen, um die Art der Schwermetalle zu identifizieren und sie schliesslich spezifisch auszuleiten.

Die Dunkelfeldmikroskopie wird nicht von der Krankenkasse übernommen. Was kostet sie denn?

Und wie läuft die Sitzung ab?

Die Bewertung der ersten Dunkelfeld-Bilder erfolgt sofort im Beisein des Patienten im Labor. Der Patient kann die Mikroskopie live auf dem Computer-Monitor mitverfolgen. Dazu erklärt der Therapeut ausführlich die sichtbaren Phänomene in seinem Blut und leitet daraus Behandlungsempfehlungen ab. Das Dunkelfeld selber kostet 60 Franken. Hinzu kommt die Zeit, die von den Therapeuten stundenweise abgerechnet wird. Bei Paramed liegt der Stundensatz bei 148 Franken. Eine Sitzung dauert zwischen einer halben und ganzen Stunde.

Die Isopathie wird oft in einem Atemzug mit der Dunkelfeldmikroskopie genannt. Schliesst sich also meist eine isopathische Behandlung an diese Diagnosemethode an?

Dies kann, muss aber nicht sein. Je nach Blutbild kommen verschiedene Therapien zum Einsatz. Das reicht von Entsäuerung, Bewegungs- und Ernährungsberatung über Darmsanierung und andere Ausleitungsmethoden bis hin zur Gabe von Vitalstoffen oder mit Ozon angereicherten Eigenblut-Infusionen. Das Blut zeigt, was der Patient braucht, um wieder ein gesundes inneres Milieu zu erreichen.

 www.paramed.ch

Kostenloser Vortrag zum Thema «Mit Kräutermedizin schlank in den Frühling», siehe Seite 29.

BLUT IM DUNKELFELD / 1. Spitzen am Rand sind ein Hinweis auf den Schimmelpilz Aspergillus. / 2. Zellartiges Gebilde mit Einschlüssen von toxischen Metallen. / 3. Akuter Infekt, Zunahme der weissen Blutkörperchen. / 4. Geldrollen und Säurekristall.

breitung im Körper und sind daher ein wichtiger Teil des Immunsystems. Und sie beeinflussen den Zustand des Blutes; sie regeln zum Beispiel seine Gerinnungs- und Fliessfähigkeit.

Aus diesen freundlichen Helfern, den Urkeimen, können jedoch krankmachende Keime entstehen. Wenn wir uns zum Beispiel falsch ernähren, zu wenig bewegen oder gestresst sind und unser inneres Milieu daher übersäuert. Nach Enderlein spielen zwei Entwicklungslinien der Urkeime für den menschlichen Organismus eine besondere Rolle: die Entwicklungslinie der beiden Schimmelpilze «Mucor racemosus» und «Aspergillus niger». «In höheren Entwicklungsstufen ist der Mucor racemosus mit allen Krankheiten der Viskosität, des Stofftransports und der Sauerstoffaufnahme verbunden», sagt Lüdke. «Das führt zu Stauungen im Körper.» So könnten dann Krankheiten wie Durchblutungsstörungen, Krampfadern, Bluthochdruck, Thrombosen und vieles andere mehr entstehen. Auch in meinem Blutstropfen entdeckt die Therapeutin den Mucor racemosus in Form einer typischen «Spitzendecke».

Aspergillus niger findet sie hingegen nicht. Er kann, so Lüdke, in seiner schädlichen Form zu Sehnen- und Muskelkrankheiten, Knochenerkrankungen, Arthrose, Nierenund Nebennierenleiden, Drüsenstörungen, Lungenleiden und Hautproblemen führen.

Die Selbstheilung anstossen

Um den entarteten, krankmachenden Mucor racemosus in meinem Blut in seine Urform zurückzuführen, müsse ich mein inneres Milieu korrigieren, also meine Übersäuerung

abbauen. «Dadurch entziehen wir den pathogenen Formen der Keime den Nährboden und sie entwickeln sich wieder in die für uns hilfreichen Formen zurück», erklärt Lüdke. Neben Entsäuerungspräparaten empfiehlt sie zudem ein isopathisches Medikament, das den Schimmelpilz Mucor racemosus in homöopathischer Dosis enthält. Die Isopathie ist eine spezielle Therapieform, die «Gleiches mit Gleichem» bekämpft – im Gegensatz zur Homöopathie, wo «Ähnliches mit Ähnlichem» geheilt wird. Indem ich den Mucor racemosus-Keim für drei Wochen im homöopathischen Stadium einnehme, sollte mein Körper auf diesen aufmerksam werden und ihn in seiner entarteten Form selbst abbauen und ausscheiden können, so die Therapeutin. In vier bis sechs Wochen wollen wir mein Blut dann wieder im Dunkelfeld anschauen, um den Therapieverlauf zu überprüfen. «Bei so wenigen Auffälligkeiten wie in Ihrem Blut sollte dann schon alles in Ordnung sein», macht mir Tanja Lüdke zum Abschied Mut.

Und sie hatte Recht: Fünf Wochen später kann ich wieder Zeuge des faszinierenden Miteinanders von Blutkörperchen, Killerzellen, Mikroorganismen und Blutplättchen werden, das sich unter dem Dunkelfeldmikroskop auftut. Ich habe weniger «Geldrollen» und der Mucor racemosus ist nicht mehr zu sehen. Beim Sport bekomme ich jetzt besser Luft –

Inserat

und weil ich auch auf eine natürliche Ernährung mit viel Gemüse während meiner Entsäuerungszeit geachtet habe, bin ich sogar zwei Kilo schlanker geworden.

Umstrittenes Konzept

Für mich persönlich hat sich der Dunkelfeld-Versuch also gelohnt. Doch die Diagnosemethode ist nicht unumstritten und bislang nicht wissenschaftlich anerkannt. Das mag auch daran liegen, dass die im Blut zu beobachtenden Phänomene teilweise völlig unterschiedlich interpretiert werden. Die Beurteilung des Blutbildes unter dem Dunkelfeldmikroskop sollte deshalb nur von erfahrenen und speziell ausgebildeten Ärzten und Therapeuten vorgenommen werden. Auch ersetzt die Dunkelfeld-Untersuchung keinesfalls die herkömmlichen Laboranalysen des Blutes! Sie sollte eher als wichtige zusätzliche Informationsquelle gesehen werden. ◆

«Beim Sport bekomme ich jetzt besser Luft.»

Pflanzlic her Sc hutz fü r Ih re Leber.

Bei fu nk tion ell en Stör ungen im Zu sa mmen ha ng mit Le ber erkr anku ng en wie:

Die Apotheke vor der Haustür

WILDKRÄUTER SAMMELN – KANN MAN SICH SCHÖNERES VORSTELLEN?! SICH DANKBAR IN DER APOTHEKE DER NATUR BEDIENEN, AN IHRER FÜLLE SATTESSEN UND GESUNDTRINKEN: SO GEHTS.

Text: ANDREAS KREBS

DasSammeln heilender P anzen für die Hausapotheke ist etwas vom Schönsten, was man sich vorstellen kann. Zu toppen wohl nur vom Sammeln der täglichen Portion frischer essbarer Kräuter – weils schmeckt. Und weil die Nahrung unsere Medizin sein soll, wie Hippokrates festhielt. Tatsächlich gibt es kaum etwas Gesünderes als regelmässiges Wildkräutersammeln und Einverleiben. Der Bewegung wegen. Und weil Wildp anzen vor Vitalstoffen nur so strotzen.

Allerdings gilt es, einige einfache Regeln zu beachten. In einer Zeit der massiven Umweltverschmutzung nden sich nicht überall geeignete Sammelplätze. Weder sollte auf bewirtschafteten Äckern, noch in Obstplantagen, Weinbergen oder an Bahndämmen gesammelt werden, denn dort wird häu g gespritzt. Auch wo Gülle ausgetragen wird oder Katzen und Hunde sich versäubern, sammelt man logischerweise nicht.

Respekt und der Fuchsbandwurm

Geeignet sind Plätze, die nicht intensiv landwirtschaftlich genutzt werden, etwa Wiesen, Brachland, Hecken, Bachufer, Wälder und natürlich der eigene Garten. Man sammelt mit grösster Sorgfalt und höchstem Respekt – sodass anschliessend nicht zu erkennen ist, dass gesammelt wurde. Nie ganze Bestände abernten! Blüten, Blätter und Triebe werden mit einem scharfen Messer, einer Schere oder behutsam von Hand von kräftigen, gesunden P anzen gekappt. Wer Wurzeln ausgräbt, gibt ein Stück der Wurzel dem Boden zurück und verschliesst das Loch sorgfältig. Und denken wir daran: Nur den Bedarf für ein Jahr sammeln. Angst vor dem gefährlichen Fuchsbandwurm brauchen Kräutersammler nicht haben: Laut Robert-Koch-Institut gibt es keine Hinweise auf die Übertragung durch den Verzehr von Wildp anzen oder Waldbeeren. Als grösste Gefahrenquelle für Fuchsbandwurminfektionen wird das Schmusen mit Haustieren angesehen (Hunde oder Katzen, die Mäuse fressen); auch Waldarbeiter sind überdurchschnittlich oft betroffen. Pro Jahr in zieren sich 20 bis 30 Menschen in der Schweiz mit dem Fuchsbandwurm. Händewaschen ist die beste Prävention.

Vom richtigen Zeitpunkt

Wichtige Voraussetzung für das Sammeln von Wildkräutern ist natürlich, diese genau zu kennen. Am Anfang beschränkt man sich deshalb besser auf einige wenige, um dann peu à peu neue

kennenzulernen. Dabei helfen Bestimmungsbücher oder Kräuterwanderungen und -kurse. Die ungefähren Erntezeiten sind aus Sammelkalendern ersichtlich (siehe www.natuerlich-online.ch). Es wird nur bei schönem Wetter gesammelt, nachdem es drei, vier Tage vorher trocken gewesen ist, damit die P anzen möglichst gehaltvoll und aromatisch sind. Insbesondere für P anzen mit ätherischen Ölen gilt: Je mehr Sonne – desto mehr Aroma und Heilwirkung. Auch soll der Morgentau schon verdunstet sein, damit die Kräuter trocken sind. P anzen mit ätherischen Ölen werden am besten vormittags gesammelt, Wurzeln am Abend, denn abends zieht sich die P anzenkraft wieder in die Wurzel zurück.

Die gute Verarbeitung

Wurzeln werden gewaschen, Kräuter nur wenn sie sichtbar dreckig sind, Blüten sollte man nicht waschen. Sämtliche P anzenteile werden am besten frisch verwendet (als Tees, Mazerate, für Salben und Essenzen), da bei der Trocknung Wirkstoffe verloren gehen. Getrocknet werden sie nur, um einen Vorrat für die Zeit anzulegen, in der es keine frischen Kräuter gibt. Dazu diese zu kleinen Büscheln zusammenbinden und aufhängen oder in einer dünnen Schicht auf einem Leinentuch ausbreiten. Der Trockenplatz soll schattig, dunkel und luftig sein. Der Trockenvorgang dauert etwa ein bis zwei Wochen. Sind die Kräuter trocken, werden sie zerkleinert; Blätter nicht zu klein zerreiben, da sich sonst die ätherischen Öle allzu leicht ver üchtigen.

Die getrockneten, zerkleinerten P anzen werden locker in gut verschliessbare Gläser gefüllt, mit Namen und Erntedatum versehen und dunkel gelagert. Die Kräuter verlieren nach etwa ein bis zwei Jahren die Wirkung und sollten dann erneuert werden. Alte Kräuterreste können für Bäder, Kräuterkissen oder Räuchermischungen verwendet werden. ◆

Buchtipp

Steffen G. Fleischhauer, Astrid Süssmuth «Wildwachsende Heilp anzen einfach bestimmen», AT Verlag 2018 (erscheint Mitte März), Fr. 21.90

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Sabine Hurni über . . .

. . . die Frühjahrskur mit Pflanzenkraft

Spriessen die ersten grünen Blättchen aus dem noch winterschläfrigen Boden, regen sich bei vielen Leuten freudige Glücksgefühle. Welche Erleichterung müssen unsere Ahnen und Vorfahren verspürt haben bei diesem Anblick! Gänseblümchen, Bärlauch, Scharbockskraut und die ersten Brennnessel- und Melissenblättchen lieferten ihnen nach Monaten der vermutlich ziemlich eintönigen Ernährung endlich wieder Frischkost, die reich an Mineralstoffen und Vitaminen war. Auch wir können die Kraft der frischen Wildpflanzen nutzen. Im Frühling tut es gut, wenn wir den Stoffwechsel anregen und die winterliche Schwere aus dem Körper treiben. Ein wichtiges Organ, das sich im Frühling über eine Erfrischungskur mit frischen Wildkräutern freut, ist die Leber. Gelingt es, die Leber im Frühling in Schwung zu bringen und zu regenerieren, ist der Start in die wärmere Jahreszeit mit viel weniger Müdigkeit verbunden.

Heilmittel und Pflanzenpräparate zur Leberregeneration gibt es zwar im Fachhandel zu kaufen. Aber warum nicht die Gunst der Stunde nutzen und selber Wildkräuter sammeln (siehe Seite 23)? Auf www.natuerlich-online.ch finden Sie eine wunderbare Sammlung von Heilkräutern. Die bitteren, nährstoffreichen Kräuter aktivieren den Stoffwechsel, lösen Schleim in der Lunge und aktivieren die Verdauungsenzyme. Sie sind also bestens dazu geeignet, die Körpersäfte in Bewegung zu bringen. Ältere Leserinnen und Leser kennen vielleicht noch die Tradition der Neunkräutersuppe, auch Gründonnerstagssuppe genannt. Es ist eine Suppe, die aus den

ersten neun Kräutern gekocht wird, die im Frühling im Garten oder am Wegrand spriessen. Vorzugsweise wird sie am Gründonnerstag, am Donnerstag vor Ostern, verzehrt. Welche neun Kräuter in der Suppe landen, spielt keine Rolle, sofern sie bekömmlich sind. Man wählt die Kräuter je nach Wohnort, Sonnenstand und Kräuterkenntnis. Wichtig ist jedoch, dass es neun Kräuter sind. In der Zahlenmystik steht die Neun für Weisheit und Vollkommenheit, da sie drei Mal die Zahl Drei enthält, die wiederum in vielen Kulturen für das Göttliche steht. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel diese Kräuterauswahl:

1. Brennnesseln wachsen gerne in der Nähe des Menschen: an Zäunen, am Wegrand und an Grabenrändern. Junge Blättchen können als Spinat oder Salat zubereitet werden. Da die Brennnessel eine der wichtigsten Eisenpflanzen ist und laut TCM das Leberblut nährt, gehört sie in die Hausapotheke jeder menstruierenden Frau.

2. Giersch ist an Rändern von Bächen zu finden und gehört zu den wichtigsten Gartenunkräutern, weshalb er auch unter dem Namen «Gärtnerschreck» bekannt ist. Dabei ist er sehr gesund. Aber: Bevor Sie Giersch sammeln, sollten Sie sich ein gutes Wildpflanzenbestimmungsbuch kaufen, denn man kann ihn mit anderen Doldenblütlern verwechseln, und die sind häufig giftig. Giersch passt hervorragend in den Salat oder kann wie Spinat zubereitet werden. Die aromatischen Blätter streut man wie Petersilie in und über die Gerichte und bringt auf diese Weise den Säure-Basen-Haushalt in Ordnung – ideal bei Rheuma- und Gichterkrankungen.

3. Die Blätter des Guten Heinrichs schmecken vor der Blütezeit am besten. Sie sehen aus wie kleine Gänsefüsschen und sind leicht rötlich, liefern eine Menge Mineralstoffe und Vitamine, haben einen hohen Eisengehalt und sollten nur frisch gegessen werden. Getrocknet verlieren sie ihre Wirkung.

4. Die Vogelmiere verfügt über einen hohen Gehalt an Chlorophyll und gehört zu den blutreinigenden und mineralstoffreichen Frühlingsboten. Man sollte sie im Frühling häufig zum Salat geben. Und nehmen Sie sich die Zeit, die Blüten mit der Lupe zu betrachten – sie sind wunderschön.

5. Das Scharbockskraut breitet sich im Frühling bodendeckend aus. Zu diesem Zeitpunkt sind die Blätter zart und vitaminreich. Man kann sie frisch kauen, im Salat verwenden oder gehackt über die Suppe streuen. Die Blütenknospen kann man einlegen und wie Kapern verwenden. Sobald die Blüten offen sind, werden die Blätter bitter.

6. Das Wiesenschaumkraut, auch Wiesenkresse genannt, schmückt mit seinen rosa- bis blasslilafarbenen Blüten Naturwiesen und Weiden. Man kann die ganze oberirdische Pflanze, von der Blattrosette bis zur Blüte, für Smoothies verwenden oder in den Salat geben. Allerdings nicht zu viel, da das Wiesenschaumkraut ziemlich scharf ist, ähnlich wie Kresse, und in grossen Mengen Magen und Nieren reizen kann. Wohldosiert wirkt es stoffwechselanregend, verdauungsfördernd, blutreinigend, antibakteriell und schleimlösend. Es wird gegen Rheuma, Frühjahrsmüdigkeit und Schmerzen ebenso eingesetzt wie bei Diabetes, Bronchitis, Hautproblemen und Unterleibsschmerzen.

7. Die Melde ass man lange bevor es den Spinat gab, im Frühling als Blattgemüse. Auch sie wirkt mit ihrem hohen Mineralstoffgehalt blutreinigend und stärkend. Man findet sie an Weg- und Wiesenrändern, in Gärten und auf Ödland.

7. Das Labkraut ist leider in vielen Regionen bereits dezimiert. Es heisst, dass es nur an Plätzen wächst, die eine Glücksenergie ausstrahlen. Labkraut regt das Lymphsystem an und ist deshalb ein hervorragendes Reinigungsmittel für den ganzen Körper. Als Tee, in der Suppe oder als Fussbad hilft es gegen Frühjahrsmüdigkeit.

9. Der Löwenzahn darf im Frühling auf keinen Fall fehlen. Er ist eine unserer wichtigsten Heilpflanzen – es ist kein Zufall, dass er bei uns auf Fettwiesen oft flächendeckend gedeiht. Wir sollten ihn möglichst häufig nutzen. Seine jungen Blättchen bringen den Organismus in Schwung; Ablagerungen werden aus dem Körper gespült, indem der Löwenzahn Leber, Nieren und Bindegewebe aktiviert. Eine reine Löwenzahnkur als Presssaft oder Smoothie sollte über vier Wochen durchgeführt werden.

Neunkräutersuppe

Zutaten

★ Je eine Handvoll von neun frischen Frühlingskräutern

★ 1 Zwiebel

★ Butter oder Öl zum Anbraten

★ ½ Liter Wasser

★ Salz, Pfeffer, Muskatnuss, ein Spritzer Zitronensaft zum Abschmecken

★ Etwas Rahm oder ein Esslöffel Mandelmus zum Abrunden

Zubereitung

Feingewürfelte Zwiebel im Fett anschwitzen, jeweils eine Handvoll Kräuter klein hacken und dazu geben. Mit Wasser aufgiessen und 5 Minuten köcheln lassen. Anschliessend mit Salz, Pfeffer, einem Spritzer Zitronensaft und Muskatnuss abschmecken. Die Suppe pürieren und mit Rahm oder Mandelmus verfeinern.

Des Weiteren kommen Bärlauch, Gundermann, Spitzwegerich, Gänseblümchen, Kleiner Wiesenknopf (Pimpinelle), Weidenröschen, Rauke (Rucola) und viele andere in Frage; ebenso ganz normale Küchenkräuter wie Basilikum, Rosmarin oder Thymian. Man muss also nicht zwingend die Wanderschuhe anziehen, um zu den Kräutern zu gelangen. Aber Wildpflanzen enthalten generell mehr Nährstoffe als Zuchtpflanzen. Und vielleicht haben Sie ja Lust, während des nächsten Spaziergangs Ihren Blick auf die Blumen und Kräuter am Wegesrand zu richten und neben den wohlbekannten Kräutern einige Neue kennenzulernen. Es ist bereichernd, sich auf diese Weise der Natur zu nähern. ◆

SABINE HURNI ist dipl. Drogistin HF und Naturheil praktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Ayurveda-Kochkurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharma industrie und Functional Food auseinander.

GesundheitsTipp1 März

Liv. 52 – Pflanzlicher Schutz für die Leber

Die Leber ist eines unserer wichtigsten Stoffwechsel- und Entgiftungsorgane. Gerade während Entgiftungs- und Entschlackungskuren kann die Leber mit Liv. 52 , einem Präparat aus der ayurvedischen Medizin, unterstützt werden.

Die Leber filtriert ständig das Blut und hat damit eine wichtige Entgiftungsfunktion, indem sie körpereigene anfallende unbrauchbare Abbauprodukte sowie körperfremde Substanzen wie Medikamente, Umweltgifte, Konservierungsmittel und Alkohol umwandelt, inaktiviert und ausscheidet.

Ayurveda ist eine Wissenschaft des Gleichgewichts, daher kommen in der ayurvedischen Medizin oft Medikamente zum Einsatz, die aus vielen verschiedenen Einzelkomponenten zusammengesetzt sind, zum Beispiel aus Pflanzen- und Mineralienmischungen.

Liv. 52 ist ein Heilmittel der ayurvedischen Medizin, das verschiedene pflanzliche Pulver (und Ferrum Bhasma) mit Bezug zur Leber enthält. Liv. 52 trägt dazu bei, das Funktionssystem der Leber im Gleichgewicht zu halten. Im Falle eines Ungleichgewichts wirkt es stabilisierend, harmonisierend und funktionsunterstützend. Liv. 52 ist ein Heilmittel, welches bei funktionellen Störungen im Rahmen von Lebererkrankungen wie Völlegefühl, Blähungen sowie Appetitlosigkeit verwendet wird.

Mehr Infos unter www.liv52.ch

Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage.

Der Gesundheitstipp wird offeriert von ebi-pharm.ch

Achillessehne

Ich habe seit einer Bergtour im letzten Sommer starke Schmerzen in der Achillessehne. Im Moment kann ich fast nicht mehr laufen. Was könnte ich als Soforthilfe unternehmen und welche Behandlung eignet sich langfristig? K. H., Bern

Schmerzen in der Achillessehne können ziemlich hartnäckig sein. Ein Patentrezept gegen die Schmerzen habe ich leider auch nicht. Ich würde Ihnen empfehlen, täglich abends ein warmes Schwefel- oder Basenfussbad zu nehmen. Wenn beides nicht erhältlich ist, nehmen Sie Meersalz. Danach die Fusssohlen, Fesseln und Waden mit Olivenöl einölen und Socken anziehen. Vielleicht können Sie jemanden bitten, Ihnen die Waden zu massieren, am besten im Liegen, mit aufgestelltem Knie. Genau zwischen den beiden Wadenmuskeln befindet sich der Ursprung der Achillessehne. Wenn man mit beiden Händen den Unterschenkel umfasst, ist man sofort an der richtigen Stelle. Längerfristig wäre Akupunktur oder eine ganzheitliche Körpertherapie das Richtige, um wieder Entspannung in das ganze Bein zu bringen. Denn obwohl die Achillessehne schmerzt, ist meist das ganze Bein verspannt.

Empfindliche Schleimhaut

An der Schleimhaut im Intimbereich und Gesässspalt habe ich immer wieder entzündete Stellen. Eine Salbe von der Dermatologin und Hamamelissalbe habe ich probiert, hilft aber nicht. Was tun?

K. S., Zürich

Auf jeden Fall sollten Sie Ihre Schleimhäute mit Mandelöl oder einer fettreichen Lanolinsalbe täglich pflegen. Beides verbessert den Feuchtigkeitshaushalt der Schleimhäute, sodass die Risse und Entzündungen gar nicht erst auftreten. Achten Sie auch bei der Ernährung darauf, dass Sie eher feuchte und warme Speisen essen. Also gekochte Lebensmittel mit genügend Saft. Auch mit Fett sollten Sie nicht zu sparsam umgehen. Geben Sie ruhig genügend Olivenöl, Kokosfett oder Ghee (Ayurvedische Bratbutter) über die Speisen. Es wäre bestimmt auch hilfreich, wenn sie den Körper entsäuern. Zum Beispiel mit Basenfasten oder einem Basensalz, das Sie regelmässig einnehmen. Auch Waschungen mit einem in Wasser gelösten Basensalz könnten hilfreich sein. Hautirritationen hängen sehr oft mit einem gestörten Säure-Basen-Haushalt zusammen.

Heisse Füsse

Meine Enkelin, 3 Jahre alt, hat ständig heisse Füsse. Sie läuft am liebsten ohne Schuhe und Strümpfe herum. Auch im Winter. Was kann der Grund sein? E. P., Baden

Heisse Füsse bei Kindern sind meistens harmlos und kein Hinweis auf eine versteckte Krankheit. Wenn Kinder heisse Füsse haben und danach verlangen, unbedeckt zu sein, könnte dies ein Hinweis auf den Bedarf an Calcium Sulfuricum sein. Kaufen Sie in der Apotheke das Schüssler Salz Calcium Sulfuricum Nr. 12. Das sind Mineralstofftabletten auf der Basis von Milchzucker. Ihre Enkelin kann drei Mal täglich zwei von diesen Tablettchen lutschen, oder Sie können sie in ihrem

Trinkwasser auflösen. Zudem sollte sie nur wenig Süsses essen. Ein Dessert nach dem Mittagessen ist in Ordnung, aber ich würde Ihnen empfehlen, auf allzu viel Zucker zu verzichten. Ebenso auf Weissmehlprodukte. Teigwaren und Gebäck. Kohlenhydrate gelten als «Brennstoffe» – sie erzeugen sehr viel Hitze. Für Mehlspeisen können Sie auf Dinkelmehl ausweichen. Und Teigwaren gibt es inzwischen auch aus Dinkel, Kamut oder Vollkornweizen. Sie sind zwar etwas teurer als die Weizenteigwaren, aber man isst dafür halb so viel davon, weil sie schneller und nachhaltiger sättigen. Desserts übrigens können Sie mit Honig, Dattelzucker, Ahornsirup oder Palmzucker süssen.

Magenschmerzen

Ich habe Magen- und Oberbauchschmerzen. Säureblocker haben leider nichts genützt. Soll ich Kartoffelsaft trinken? Ich trinke morgens Schwarztee, esse Fleisch, Wurst oder Käse zum Frühstück und nehme täglich Kieselsäurekapseln zu mir. S. S., Ebikon

Käse, Wurst und Fleisch zum Frühstück ist eine ziemlich schwere Kost für einen Magen, der ohnehin schon nach Hilfe schreit. Essen Sie zum Frühstück etwas Warmes. Ich kann Sie vielleicht nicht mit Griess, Getreidebrei und gekochten Apfelschnitzen begeistern. Aber das wäre ein durchaus magenschonenderes Frühstück als Wurst und Käse. Vielleicht wäre ein Spiegelei auf getoastetem Brot ein Kompromiss? Das ist zwar immer noch schwer, aber wenigstens warm. Ich kann mir vorstellen, dass Sie eher zu wenig als zu viel Magensäure haben.

Sonst hätten Ihnen die Säureblocker längerfristig geholfen. Trinken Sie jeden Tag zwei bis drei Tassen Schafgarbentee und nehmen sie jeden morgen als Erstes ein Glas warmes Wasser mit einem Schuss Apfelessig und allenfalls etwas Honig zu sich. Das regt den Stoffwechsel und die Verdauungstätigkeit an. Mit den Kieselerdekapseln und dem Schwarztee können Sie weitermachen. Was den Kartoffelsaft betrifft, so bindet dieser zu viel Säure. Ich würde jetzt erst mal drei Wochen lang das Experiment mit dem Apfelessig machen. Falls das nichts bringt, können Sie immer noch Kartoffelsaft trinken. Ausserdem sollten Sie zum Arzt gehen und abklären, ob die Schmerzen eine organische Ursache haben.

Hartnäckige Warze

Ich habe eine Warze am Fuss. Verätzungen, Warzenpflaster, Thuja und Knoblauch habe ich ausprobiert – nichts half. Wie bringe ich die Warze weg? M. B., Zürich

Warzen kommen häufig aus dem Nichts – und verschwinden oft ebenso plötzlich wieder. Oft sogar schneller, wenn man sie nicht behandelt, wie Studien mit Kindern zeigen. Sie können es aber mit Rizinusöl probieren: Tupfen Sie täglich zwei Mal etwas davon mit einem Wattestäbchen auf die Warze. Das ist ein altes Heilmittel, das in der Regel gut funktioniert. Sie müssen aber Geduld haben. Vier bis sechs Wochen lang sollten Sie das Rizinusöl anwenden. Einige Betroffene hatten auch Erfolg mit Sterilium oder EchinaceaTinktur.

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich-online.ch

GesundheitsTipp2 März

Tibetische Rezeptur harmonisiert das Magenklima

Stress, Hektik beim Essen oder Alkohol, Koffein und Nikotin stören das Magenklima. Zudem begünstigen üppige Mahlzeiten, Fertiggerichte, Fettiges sowie Süssigkeiten einen Überschuss von Magensaft, der in die Speiseröhre gelangen und ein brennendes Gefühl verursachen kann.

Aus tibetischer Sicht erhöhen diese Faktoren die kalte Energie im Magen und schwächen so die Verdauung. Saure, rohe und fettige Lebensmittel sowie Genussmittel führen so zu einem Zuviel an Magensaft.

Ist das Magenklima gestört, können die Verdauungsenzyme die Nahrung nicht vollständig in ihre einzelnen Bestandteile zersetzen und Magensaft kann in die Speiseröhre gelangen.

Dies wird als unangenehmes Brennen oder Stechen wahrgenommen. Häufig tritt dieses Gefühl beim Liegen, Bücken oder nach dem Genuss genannter Nahrungs mittel auf.

Padma Aciben ist eine Kräuter rezeptur aus der uralten Tradition Tibets. Sie besteht aus fünf Gewürzkräutern und Calciumcarbonat und harmonisiert das Magenklima.

In der Schweiz ist Padma Aciben als Nahrungsergänzungsmittel in Apotheken und Drogerien erhältlich.

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DES MONATS

Text: SABINE HURNI

EHuflattich

TUSSILAGO FARFARA

RST DIE BLÜTE, dann die Blätter – diesem Prinzip folgen nicht nur die Magnolie oder der Weissdorn. Auch beim Hu attich erwacht die Blüte vor den Blättern aus dem Winterschlaf. Oft ndet man die gelben, strahlenförmigen, nach Honig duftenden Hu attichblüten bereits im Februar im Wald, in Kiesgruben, an Böschungen, aber auch an Acker- und Wegrändern – der Korbblütler bevorzugt lehmige Böden. Später bilden sich die herzförmigen, langgestielten Blätter und danach wachsen auch die Blütenstiele bis 30 Zentimeter in die Höhe. Aus der Blüte bilden sich Pusteblumen wie beim Löwenzahn.

HUFLATTICH SCHÜTZT die Schleimhäute und gehörte einst in jede Hustenteemischung bei trockenem Husten. Heute ist die Heilp anze jedoch weitgehend aus dem Handel verschwunden – weil sie neben Schleim-, Gerb- und Bitterstoffen auch Spuren von Pyrrolizidinalkaloiden enthalten kann. In hohen Dosen schädigen diese die Leber und können das Krebsrisiko erhöhen. Es gibt aber auch Hinweise, dass sich die Pyrrolizidinalkaloide erst in durch Schnecken-

frass oder Wassermangel gestressten und in älteren P anzen bilden und die jungen Frühlingstriebe, wenn überhaupt, nur Spuren davon aufweisen. Für arzneiliche Zwecke genutzt werden hauptsächlich die (jungen) Blätter, die man im Mai und Juni sammelt.

VORSICHT IST AUF JEDEN FALL angebracht. Schwangere und stillende Mütter sollten auf Hu attich verzichten; alle anderen sollen den Tee davon nicht länger als drei Wochen am Stück und sechs Wochen im Jahr einnehmen. Er hilft wunderbar bei Schleimhautentzündungen in Mund und Rachen, bei trockenem Hustenreiz, Bronchialkatarrh sowie bei gereizten Schleimhäuten in Magen und Darm. Unproblematische Alternativen mit ähnlicher Wirkung sind Spitzwegerich, Eibischwurzel und Malve. ◆

HUSTENLINDERND / Blüten und Blätter des Hufl attichs werden traditionell bei Erkrankungen der Atemwege angewandt.

Gutes aus Huflattich

1. Die Indianer trockneten die Huflattichblätter, verbrannten sie und benutzten das Pulver anstelle von Salz. Es ist reich an Kalium.

2. Brustteemischung bei trockenem Reizhusten, Heiserkeit und gereizten Magen- und Darmschleimhäuten: 20 g Huflattichblätter, 20 g Königskerzenblüten, 20 g Thymiankraut, 20 g Fenchelsamen. Während zwei bis maximal drei Wochen kurmässig anwenden: dreimal täglich eine Tasse.

3. Man kann die getrockneten Blätter des Huflattichs als Kräutertabak verwenden oder mit normalem Tabak mischen, um eine verträglichere Rauchmischung zu erhalten.

BISHER ERSCHIENEN: Hopfen, Wacholderbeere, Mistel, Hamamelis, Schlüsselblume, Lavendel, Kurkuma und viele mehr: siehe www.natuerlich-online.ch

4. Pfarrer Kneipp empfahl Huflattich nicht nur bei Husten, sondern auch als Auflage gegen offene Geschwüre. Denn er wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und blutstillend. Dazu vorgängig die frischen Blätter etwas verreiben und auf die offene Stelle legen.

Wer früher anfängt, bleibt länger gesund

Am Anfang laufen wir mit unserer Gesundheit dem Geld hinterher – später mit dem Geld der Gesundheit. Deshalb hat sich seit den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts die Jentschura (Schweiz) AG der Erforschung des menschlichen Stoffwechsels gewidmet und Konzepte und Produkte für die Reinigung und Regenerierung des menschlichen Organismus entwickelt.

Roland Jentschura, Dipl. Oecotrophologe, lädt Sie ein zum kostenlosen Vortrag: Wer früher anfängt, bleibt länger schön, gesund und vital!

Dienstag, 20. März 2018 in Bern EXPO Mittwoch, 21. März 2018 in Pfäffikon/SZ Donnerstag, 22. März 2018 in Maienfeld/GR

Dauer der Vorträge: 19 bis 22 Uhr (mit kleiner Pause, ohne Verpflegung)

+ Um Anmeldung wird gebeten unter Jentschura (Schweiz) AG, Seestr. 62, 8806 Bäch SZ Telefon 044 784 79 31 oder an info@p-jentschura.ch

Ein Kraftort hoch über dem Lago Maggiore

Sass da Grüm ist ein Stück Paradies auf Erden und bildet einen von Experten bestätigten einzigartigen Ort der Kraft. Dieser Platz wird seit Urzeiten von uns Menschen benutzt und geliebt. Im Buch «Orte der Kraft im Tessin» von Claudio Andretta erfährt man die Geschichte und umfangreiche Details zu diesem einmaligen Ort.

Um die Kräfte aufs Neue zugänglich zu machen, wurde vor 25 Jahren das biologisch gebaute Hotel eröffnet. Selbstverständlich wird der Betrieb ökologisch geführt und nachts träumt man in Bio-Bettwäsche. Um die Kräfte tief zu erfahren, werden täglich Meditationen und ein wöchentlich wechselndes Programm angeboten. Ein schattiger Wanderweg führt in 20 bis 30 Minuten zum Hotel, während das Gepäck mit der Seilbahn hochschwebt.

+ Hotel Sass da Grüm

Via Campea 27, 6575 S. Nazzaro-Vairano

Telefon 091 785 21 71, E-Mail: info@sassdagruem.ch, www.sassdagruem.ch

Beim Fasten frische Energie tanken

Ausmisten, Neues entdecken, raus aus dem Alltag, neuen Standort beziehen, Altes loslassen, neues Selbstvertrauen gewinnen – und wieder motiviert für neue Taten sein. Meine Zeit. Mein Körper – bei uns im Kurhaus St. Otmar in Weggis erleben Sie eine einzigartige und persönliche Auszeit. Sie fasten bei uns jederzeit, beinahe das ganze Jahr. Mit unseren zusätzlich attraktiven «FastenPlus Packages» sowie den «FastenPlus Kurswochen» gestalten Sie Ihre Fastenwoche individuell und nach Ihren Bedürfnissen. Diverse Therapieanwendungen ergänzen das Angebot.

+ Mehr Infos unter Kurhaus St. Otmar, Weggis, Telefon 041 390 30 01, info@kurhaus-st-otmar.ch, www.kurhaus-st-otmar.ch

Zwei Mal ins Inselparadies von La Gomera

Malreise

28. April bis 12. Mai 2018

Unterkunft im Hotel Finca El Cabrito, La Gomera

Auf der Vulkaninsel suchen wir Erdfarben und Mineralien und stellen damit unseren eigenen Aquarellkasten her. Malend und zeichnend, frei und experimentell, erproben wir unsere eigenen Farben auf Papier.

+ Mehr Infos und Anmeldung unter www.maryimhof.ch I Mobil 078 882 40 82

Singreise

5. bis 12. Mai 2018

Unterkunft im Hotel Finca El Cabrito, La Gomera

Freude am gemeinsamen Singen erleben, die eigene Stimme erfahren und neue Lieder aus aller Welt kennenlernen.

+ Mehr Infos und Anmeldung unter www.felixgisler.ch I Telefon 041 870 48 81

Auszeit in der Casa Santo Stefano

Sich etwas Gutes tun, abschalten und Ruhe finden in gepflegter Einfachheit und historischem Ambiente. Ein Ort, an dem dies gelingt, ist die Casa Santo Stefano, wo sich Individualgäste wie auch Seminarteilnehmer wohl fühlen. Wir freuen uns auf Sie.

Eine Auswahl aus unserem Kursprogramm 2018 18. 3.– 24. 3. Fasten- und Yoga-Woche im Tessin 24. 3.– 29. 3. Yoga- und Frühlingswanderferien 07. 4.– 13. 4. Yogaferien und Wandern im Frühling 21. 4.– 22. 4. Frühlings-Tavolata mit Giuseppina 30. 4.– 05. 5. Yoga- und Frühlingswanderferien 13. 5.– 18. 5. Yoga, Wandern und Lamatrekking 21. 5.– 26. 5. Pfingst-Yoga-Retreat mit Indrayani 26. 5.– 27. 5. Wildkräuterkurs mit E. Bänziger 27. 5.– 02. 6. Yoga- und Frühlingswanderferien 14. 7.– 20. 7. Yoga-Sommerferien

+ Infos zu diesen und weiteren Ferienangeboten: Casa Santo Stefano, 6986 Miglieglia, Telefon 091 609 19 35 www.casa-santo-stefano.ch

Vortrag: Mit Kräutermedizin schlank in den Frühling

Möchten Sie abnehmen – aber Sie sind oft kraftlos und haben wenig Lust auf Bewegung? Dann kann Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) helfen. TCM-Kräuterarzneien führen zu einer verbesserten Umwandlung von Nahrung in Energie und entlasten den Körper von Wassereinlagerungen. In Folge wird Fett abgebaut, die Muskulatur kräftiger, mehr Lebensenergie und Lust auf Bewegung stellen sich ein. Erfahren Sie im Vortrag «Nachhaltig Abnehmen mit stärkender TCM-Kräutermedizin», wie Sie schlank in den Frühling starten. Am 21. März um 19 Uhr im komplementärmedizinischen Zentrum Paramed, Haldenstrasse 1, 6340 Baar. Eintritt frei.

+ Anmeldung unter Tel. 032 626 31 26 oder per E-Mail an events@paramed.ch

Den Körper berühren, die Seele erreichen

Lernen Sie am Einführungskurs vom 3. bis 4. März die Körperarbeit nach der Rosen-Methode kennen. Die von der deutsch-amerikanischen Physiotherapeutin Marion Rosen entwickelte Körperarbeit basiert auf ihrer Erkenntnis, dass ein Zusammenhang zwischen Gefühlsunterdrückung, Atemmuster und Muskelverspannung besteht.

Bei der Rosen-Methode geht es um eine achtsame Berührung, die es uns ermöglicht, uns selbst besser zu spüren und mit unseren Schutzhaltungen, Sehnsüchten sowie unseren Potenzialen in Kontakt zu kommen.

Der Kurs findet in Langenthal statt: Samstag, 3. bis Sonntag, 4. März 2018 Kosten Fr. 320.–.

+ Kursleitung und Info:

Maria von Saurma, Mobil 079 503 12 88 Anmeldung an: Schweiz. Zentrum der Rosen-Methode, maud guettler@gmail.com, www.methoderosen.ch

Sabine Hurni Praxis für westliche und fernöstliche Naturheilkunde

Schartentrottenstr. 9 5400 Baden 056 209 01 88 079 750 49 66 info@sabinehurni.ch www.sabinehurni.ch

«Lass Nahrung deine Medizin sein!»

Gesundheitsberatungen und Ayurveda Kochkurse

Überraschend vielfältig

Text: VERA SOHMER

EINST MIT GOLD AUFGEWOGEN IST PFEFFER HEUTE EIN STANDARDGEWÜRZ. OB ER VON GUTER QUALITÄT IST, INTERESSIERT DIE MEISTEN WENIG. ABER NUR DANN ENTWICKELT ER SEINE FASZINIERENDEN NUANCEN.

PFEFFER, SO HEISST ES IN KOCHBÜCHERN, gibt Gerichten den letzten Schliff und P ff. Ein paar Umdrehungen mit der Mühle seien vor dem Servieren deshalb unerlässlich. Manchmal aber verbreiten die gemahlenen Körner einen Geruch, den niemand seiner Speise zumuten möchte. Es riecht nach Kuhstall, nach Jauche gar. Wie kann das sein? «Vermutlich lagen die Pfefferbeeren zu lange im Wasser», mutmasst Markus Lehmann, Geschäftsführer des Berner Gewürzanbieters www.goutduterroir.com.

Für schlechte Gerüche anfällig sei vor allem weisser Pfeffer. Um ihn zu gewinnen, werden reife, ungeschälte Beeren in iessendem Wasser eingeweicht. Die Schalen faulen und lösen sich nach und nach ab. Bei zu viel Feuchtigkeit aber kann sich der Muff entwickeln, weiss Lehmann. Vermeiden lasse sich dieser, wenn die Schalen von Hand entfernt und die Beeren zum Trocknen in die Sonne gelegt werden, am besten noch am Erntetag. «So bleibt der aparte und frische Duft erhalten. Doch derart mühsame Handarbeit ist allenfalls noch auf kleineren Plantagen üblich.»

DELIKATE NUANCEN

Die Güte der Ware zu erkennen, ist für Konsumenten mitunter schwierig. Insider raten: Dort hingehen, wo sich der Pfeffer frisch gemahlen oder im Mörser zerstossen degustieren lässt. «Wenn dabei duftende, delikate Nuancen in die Nase steigen, ist das schon mal ein gutes Zeichen», sagt Lehmann. Entwickle sich beim Probieren zudem ein kräftiges, lang anhaltendes Feuer im Mund, liege man richtig. In den Körnern stecke dann noch ordentlich Piperin, und auf diesen scharfmachenden Inhaltsstoff komme es an (siehe Seite 30). Sei der Pfeffer hingegen von schlechterer Qualität, ging bereits vieles verloren. Und die Schärfe ver üchtige sich beim Probieren im Nu.

In der Regel ist zum Degustieren jedoch keine Gelegenheit, weil die Döschen verschlossen im Regal stehen. Hier lässt sich, sofern es durchsichtige Döschen oder Gläschen sind, zumindest aufs Aussehen achten: Makellose, gleich grosse Körner sollen es sein. Sind sie unregelmässig oder verschrumpelt und hat es sogenannte Pinheads – kleine, verkümmerte Körner, die nie zur Reife gekommen sind – dabei, wurde die Charge schlampig sortiert. Mit Geschmackseinbussen ist in diesem Fall zu rechnen.

NO-GO: GEMAHLENER PFEFFER

Was man nie und nimmer tun sollte: gemahlenen Pfeffer kaufen. Ein unversehrtes Korn bewahrt seine wertvollen Inhaltsstoffe lange; Aroma und Schärfe bleiben darin geschützt. «Durchs Granulieren verpufft alles», sagt Lehmann. «Übrig bleibt ein nichtssagendes, seelenloses Pulver. Mir blutet das Herz, wenn ich noch irgendwo granulierten Pfeffer sehe.» Zumal diese Sünde heutzutage nicht mehr nötig ist, denn gute Mühlen gibt es günstig zu kaufen. Am besten sind jene mit geschmacksneutralem, kräftigem KeramikMahlwerk.

Es gibt sehr viele Pfeffersorten, die meisten stammen gar nicht vom Pfefferstrauch (Piper nigrum). Der Schwarze Pfeffer wirkt verdauungsfördernd, entzündungssenkend und antirheumatisch; und er kann die Wirksamkeit mancher Medikamente erhöhen. Das ätherische Öl kann äusserlich aufgetragen bei Zahn- und Rheumaschmerzen helfen.

Von zitronenfrisch bis betäubend: Pfeffer und pfefferähnliche Gewächse

Cumeo-Pfeffer: Lindera Neesia stammt aus der Familie der Lorbeergewächse, kommt aus dem Südosten Nepals. Die getrockneten Früchte werden bei uns als Neuentdeckung gefeiert. Kenner schwärmen von der feinen Schärfe und dem spektakulären Aroma, das an Grapefruit, Limette und Zitronenmelisse erinnert. Passt perfekt zu Fisch, Meeresfrüchten oder Fruchtsalat.

Langer Pfeffer: Stammt vom Strauch Piper longum, einem nahen Verwandten des Pfefferstrauchs Piper nigrum. Die Sorte ist bei uns bislang wenig bekannt, allmählich aber im Kommen. Die ganzen, länglichen Fruchtstände eignen sich gut zum Mitkochen und verleihen Schmorgerichten oder Tomatensaucen einen erdigen, warmen Charakter. Langer Pfeffer hat eine kräftige Schärfe, sein Piperingehalt ist hoch. In der ayurvedischen Medizin wird er als Heilmittel verwendet. Bekannt ist unter anderem seine verdauungsfördernde und entzündungshemmende Wirkung. Langer Pfeffer sorgt zudem dafür, dass der Körper die ebenfalls heilende Kurkuma besser verwerten kann.

Schokoladen-Pfeffer: Eine Pfeffer-Rarität aus der Familie Piper Longum. Er schmeckt zunächst scharf, überrascht dann durch seine warme, weiche Kakaonote und sein ungewöhnliches, fast liebliches Schokoladenaroma.

Piment: Pimenta dioica ist auch als Nelken- oder Jamaikapfeffer bekannt und fester Bestandteil des Lebkuchengewürzes. Er trägt die Aromen von Nelken, Muskat und Zimt in sich und enthält wichtige A-, E- und B-Vitamine. Auf Jamaika gehört er in praktisch alle Schmorgerichte und in den berühmten Likör Pimento Dram.

Rosa Pfeffer: Wird oft mit rotem Pfeffer verwechselt, hat mit diesem aber nichts zu tun. Rosa Pfeffer stammt von Brasilianischen oder peruanischen Pfefferbäumen. Diese gehören zu den Sumachgewächsen, die näher mit Pistazien- oder Cashew-Pflanzen verwandt sind als mit dem Pfefferstrauch. Rosa Pfeffer ist kaum scharf und erinnert ein bisschen an Wacholder – zu dunkler Schokolade ein Hit.

Tasmanischer Bergpfeffer: Auch er ist botanisch kein echter Pfeffer. Die getrockneten Beeren sind im Duft süsslich, fruchtig, erinnern an Beeren mit einer würzigen Note. Geheimtipp zu Raclette. Aber Obacht: Ähnlich wie Szechuanpfeffer kann Tasmanischer Bergpfeffer eine fiese, die Zunge betäubende Schärfe entwickeln. Deshalb besser sparsam dosieren.

Szechuanpfeffer: Duftet nach Holz, leicht scharf und harzig, aber auch nach frischer Zitrone. Wirkt stark entgiftend, hilft bei Magenbeschwerden und stärkt das Immunsystem. Auch er ist kein richtiger Pfeffer, es sind vielmehr die kleinen, getrockneten Früchte der Stachelesche, die in der chinesischen Provinz Sichuan heimisch ist, aber auch bei uns (in Kräutergärten) wächst.

Der Konsumtippcleverevon BIOVISION

«Ich

wollt’ ich wär ein Huhn …

… ich hätt nicht viel zu tun, ich legte vormittags ein Ei und abends wär’ ich frei», sangen die Comedian Harmonists in den 30er-Jahren. Die friedliche Hühnerhaltung, wie sie vor bald hundert Jahren usus war, ist aber schon lange passé. An ihre Stelle rückte die industrielle Produktion.

176 Eier verzehren Frau und Herr Schweizer durchschnittlich pro Jahr mit deutlichen Peaks an Ostern und Weihnachten.

Um den hohen Bedarf zu decken, wird bei der Eierproduktion nichts dem Zufall überlassen. Mittels exakt berechneten Fütterungsplänen, Lichtsteuerung, gezielter Nestverteilung und sehr strengen Hygienevorschriften kurbeln die Betriebe die Legeleistung an und bringen die Tiere an ihre Grenzen. Nach knapp einem Jahr Legen werden sie ersetzt. Problematisch ist zudem der Verlust an Vielfalt. Durch die Konzentration auf lediglich zwei Zuchtlinien, nämlich Legeoder Fleischleistung, gehen wertvolle Merkmale traditioneller Rassen, wie Krankheitsresistenzen, sowie diverse Erscheinungsformen verloren.

Die industrielle Produktion wird nicht von heute auf morgen umgekrempelt, aber etwas weniger Eier zu essen, käme Tier und Umwelt zugute. Die umweltfreundlichere Alternative ist die Bio-Haltung. Sie ist zudem artgerechter und trägt zum Wohlergehen der Hühner bei.

Weitere Informationen unter www.clever-konsumieren.ch

Welcher Pfeffer der Beste ist, hängt letztlich von den persönlichen Vorlieben ab. Ruhig mal etwas Neues ausprobieren, raten Kenner (Sortentipps siehe S. 29). Und sich einen Lieferanten suchen, der spezielle Anbaugebiete kennt und auf schonende Produktionsverfahren setzt. So kann das vermeintlich Wohlbekannte Überraschendes bieten.

VIER VON EINEM STRAUCH

Der «echte Pfeffer» wird aus der in vielen tropischen Ländern kultivierten P anze Piper nigrum gewonnen. «Das Spannende daran ist, dass in verschiedenen Stadien geerntet wird», erklärt Lehmann. Grüner Pfeffer wird aus unreifen, früh geernteten Früchten gewonnen; er schmeckt frisch und mild. Der üblichste Erntezeitpunkt ist dann, wenn sich eine leicht gelb-orange Farbe entwickelt. Die Beeren werden anschliessend in der Sonne getrocknet, dabei werden sie runzlig und schwarz. Der weisse Pfeffer wird reif geerntet und, wie erwähnt, geschält. Dass sich an den Rispen vollreife, rote Beeren entwickeln, ist eher selten: Nur etwa 20 Prozent schaffen es in dieses Stadium. Kein Wunder, entsteht daraus eine rare Delikatesse. Auch Markus Lehmann hat sie im Sortiment. Seine Bezugsquelle liegt in der Region Kampot im Südosten Kambodschas. Auf einer kleinen Plantage – sie produziert im Jahr zweieinhalb Tonnen Pfeffer – werden die dunkelroten Beeren von Hand von den Rispen gep ückt. Eine Mühsal, die sich lohnt, so Lehmann. «Der Champagner unter den Pfeffersorten» habe tiefgreifende Schärfe, zugleich aber eine süssliche, fruchtige Note. Dies eröffne neue Geschmackserlebnisse: «Wer roten Pfeffer je zu einem Mousse au chocolat, zu Meringues oder exotischen Früchten probiert, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.» ◆

Aphrodisierend

In der Pharmakopöe, dem Schweizer Arzneibuch, fehlt er. Aber im Deutschen Arzneibuch (DAB 6) ist Schwarzer Pfeffer aufgelistet, Und in der ayurvedischen Medizin kommt in fast jeden Tee eine Prise Pfeffer. Das regt die Verdauungsorgane an und wirkt schwach harntreibend. Wenn wir reichlich Pfeffer verwenden, wird uns von innen heraus wohlig; es kommt auch zu einer besseren Durchblutung des Gewebes. Ausserdem wirkt Pfeffer antibakteriell. Und, wie andere feurige Gewürze wie Chilli, macht Pfeffer scharf: Durch die Schärfe wird die Durchblutung sowie die Glücks- und Sexualhormonproduktion angeregt, was Frauen wie Männer in Sachen Lust in neue Sphären entschweben lassen soll. Die Wirkung beruht auf dem Inhaltsstoff Piperidin, der zum Beispiel auch in Granatapfelkernen vorkommt. Beim romantischen Dinner-Date also das Nachwürzen nicht vergessen.

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«Pfeffer. Über 45 Rezepte für feurigen Genuss», Jan Thorbecke Verlag, 2017, Fr. 17.90

Ricotta-Gnocchi mit Zitronenpfeffer

Für 4–6 Portionen

450 g Ricotta

20 g frisch geriebener Parmesan und zusätzlich zum Servieren

100 g Mehl und zusätzlich zum Bestäuben

1 grosses Ei, verquirlt

½ TL gemahlener weisser Pfeffer und zusätzlich zum Bestäuben

½ TL Meersalz

20 g zerrupfte gemischte frische Kräuter nach Wahl

+ geriebene Schale von 2 grossen unbehandelten Zitronen

+ natives Olivenöl extra

Zubereitung

Den Ricotta, die Hälfte der Zitronenschale, den Parmesan, das Mehl, das Ei, den Pfeffer und das Salz in einer grossen Schüssel gründlich vermischen.

Den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche legen und zu einer Kugel formen. In 4 Portionen teilen. Jeweils 1 Portion zu einer dünnen Rolle formen. Diesen Vorgang mit den anderen Portionen wiederholen. Mit einem scharfen Messer den Teig in 2,5 cm lange Stücke schneiden.

Einen grossen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen. Die Gnocchi ins Wasser geben und ein paar Minuten lang kochen lassen. Wenn sie gar sind, steigen sie an die Oberfläche.

Abgiessen und in eine grosse Schüssel füllen. Grosszügig mit Olivenöl beträufeln und die restliche Zitronenschale, den zusätzlichen Parmesan und die Kräuter hinzufügen. Vermengen und mit weissem Pfeffer bestreut in Schüsseln servieren.

Pfeffer-Schoko-Mousse mit

Bourbon

Für 6 Portionen

140 ml Sahne

2 TL Instant-Espressopulver

2 TL Lampong-Pfefferkörner, grob gehackt

1 EL Bourbon (oder Whiskey)

300 g zartbittere Schokolade

6 Eiweiss

2 EL extrafeiner Zucker + Crème fraîche zum Servieren

Zubereitung

Die Sahne in einen kleinen Topf geben, das Espressopulver und die Pfefferkörner hinzufügen. Unter ständigem Rühren zum Kochen bringen, dann vom Herd ziehen und abkühlen lassen. Durch ein feines Sieb in eine kleine Schüssel giessen, anschliessend den Bourbon bzw. Whiskey unterrühren.

Die Schokolade bei mittlerer Hitze in einem Doppelkochtopf oder einer hitzebeständigen Schüssel über einem Topf mit siedendem Wasser schmelzen lassen. Vom Topf nehmen und die EspressoPfeffer-Sahne unterrühren. Beiseitestellen.

Die Eiweisse in einer grossen Schüssel mit dem Schneebesen steif schlagen, anschliessend den Zucker unterschlagen.

Die Schokoladenmischung löffelweise zum Eischnee geben und behutsam unterheben. Die Creme auf 6 kleine Schüsseln verteilen. Für 4 bis 24 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Zum Servieren auf jede Portion einen Klecks Crème fraîche geben und – falls gewünscht – mit essbaren Blüten dekorieren.

&Garten

Damit der Regen wieder zum Segen wird

HÖHERE SCHNEEFALLGRENZEN, ÜBERSCHWEMMUNGEN, SINKENDE GRUNDWASSERSPIEGEL – AUCH IN DER SCHWEIZ SPÜREN WIR DIE FOLGEN DES KLIMAWANDELS. VERSTÄRKT WERDEN SIE DURCH EINEN WELTWEIT AUS DER BALANCE GERATENEN WASSERHAUSHALT. HUMUSAUFBAU UND WASSERRETENTIONSBECKEN SORGEN DAFÜR, DASS DER REGEN WIEDER DORT VERSICKERT, WO ER FÄLLT. BEISPIELE AUS ALLER WELT MACHEN MUT.

TEXT: LEILA DREGGER

WASSERMANAGEMENT / «Wasser-Ghandi» Rajendra Singh lancierte eine Volksbewegung im indischen Rajasthan: Dorfbewohner bauten mehrere Tausend kleine Stauanlagen, um den Abfluss von Regenwasser zu verlangsamen. Seither ist der Grundwasserspiegel markant gestiegen. Dramatisch sinkt dieser hingegen, wenn Wälder gerodet werden.

Jedes Lebewesen braucht Wasser. Ob eine Landschaft ausreichend Wasser hat oder nicht, bestimmt ihren Wert für alle, die in ihr leben, ob Menschen, Tiere oder Pflanzen. Eine Landschaft mit genügend Wasser kann Krisen und Extremen besser begegnen. So etwa im Distrikt Thanagazi Thesil in der Nähe der Thar-Wüste im indischen Rajasthan. Wo zuvor Frauen weite Strecken mit ihren Eimern zurücklegen mussten, brauchen sie heute nur noch zum Dorfbrunnen zu gehen. Männer, die im ganzen Land nach Arbeit suchten, betreiben wieder Landwirtschaft und Handwerk im eigenen Ort. Fünf einst ausgedörrte Flüsse in einem Gebiet von 6500 Quadratkilometern fliessen wieder. Ohne neu nach Grundwasser zu bohren, haben 1000 Dörfer wieder Wasser. Wälder wachsen wieder, die landwirtschaftliche Ernte hat sich verfünffacht.

Den Mann, der das bewirkt hat, nennen alle nur den «Wasser-Gandhi»: Rajendra Singh, 58, ein Arzt, hatte erkannt, dass die Ursache vieler auftretender Krankheiten Wassermangel war. Er initiierte eine Volksbewegung. Durch mehrere Tausend traditionelle, einfache, dezentrale Stauanlagen aus Steinen und Schotter, sogenannte Yohads, konnten Dorfbewohner den Abfluss von Regenwasser verlangsamen. Für seine Errungenschaften wurde Rajendra Singh 2015 der renommierte Stockholm-Wasserpreis verliehen.

Den Regen zurückbringen

Rajendra Singh ist Teil einer kleinen, aber global vernetzten Gruppe, die durch regeneratives Wassermanagement die zunehmend drastischen Auswirkungen des Klimawandels abmildern wollen. Sie nennen es das «neue Wasser-Paradigma». Ob Wüste, Berge oder Küstenregion, das Prinzip ist immer das-

selbe: Regen soll wieder dort einsickern können, wo er fällt, dezentral, an möglichst vielen Orten.

Das Vorbild dafür ist ein gesunder Mischwald mit humusreichem Erdboden. Er wirkt wie ein Schwamm: Vegetation und Erdkörper nehmen das Regenwasser vollständig auf und geben es langsam wieder ab. Das Wasser verdunstet, neue Wolken bilden sich, es regnet wieder: So entstehen regionale Regenwasserkreisläufe, die weit durchs Land ziehen und das kostbare Nass in die nächste Region bringen. Dieses WasserVerteilungssystem der Natur ist perfekt.

Erst wenn Wälder abgeholzt und durch Monokulturen ersetzt werden, wenn Flächen versiegelt, Flüsse begradigt und gestaut werden, wenn Grasland überweidet wird, wenn die Böden verhärten und kein Wasser mehr aufnehmen, dann wird eine Region anfällig. Dann kommt es zu all den Folgen, die als «Klimawandel» bekannt sind: Starkregenfälle reissen Erde weg, Flüsse treten über das Ufer, Grundwasserspiegel sinken, Meeresspiegel steigen, Trockenzeiten werden länger. Sowohl Überschwemmungen als auch Wüstenbildung sind Folgen des falschen Umgangs mit Wasser und Boden.

Der Meteorologe Millán Millán aus Valencia bestätigt dies durch jahrzehntelange Datenerhebung: Auf der Suche nach den Ursachen für veränderte Regenmuster in ganz Europa stiess er auf die Zerstörung der kleinen Wasserkreisläufe durch Entwaldung, Flächenversiegelung, Überweidung. Seine Empfehlung für den Klimaschutz: Verbaute Flächen sollen in artenreiche Regenbiotope zurückverwandelt werden.

Von Australien bis Zimbabwe Wo Wald zerstört wurde, können Massnahmen im Sinne des neuen Wasser-Paradigmas dessen Aufgaben für eine Weile er-

Thesen des neuen Wasser-Paradigmas

➜ Wasser ist ein zu wenig beachteter Faktor beim Klimawandel.

➜ Boden ist der beste Speicher für Wasser: Regen soll dort versickern, wo er fällt.

➜ Berechnungen zeigen: Wenn jeder Bewohner des Planeten dafür sorgt, dass 100 Kubikmeter Regenwasser jährlich nicht mehr ungenutzt abfliessen, sondern in den Erdboden einsickern können, können der Klimawandel aufgehalten und die Ökosysteme weltweit regeneriert werden.

➜ Dezentral statt zentral, an so vielen Orten wie möglich: Nicht Regierungen, sondern Städte und Dörfer, lokale Initiativen und Landbesitzer sind die Protagonisten dieser Strategie.

➜ Eine Region, deren Gemeinden und Landbesitzer Verantwortung für ihren Wasserhaushalt übernimmt und den Abfluss von Regenwasser reduziert, kann den Wetterextremen gelassen entgegensehen und steigert langfristig seine Wirtschaftlichkeit. www.waterparadigm.org

setzen – bis der Wald wieder wächst. Sehr unterschiedliche Beispiele dafür gibt es in aller Welt.

«People and Water» – unter diesem Namen aktivierte der Wasserbau-Ingenieur Michal Kravcik Menschen aus 488 Dörfern und Städten der Slowakei. Sie errichteten in einer degradierten Landschaft rund 100 000 kleine «Checkdams» aus Steinen und Holz. Diese stauen das Wasser nicht, verlangsamen es aber. Das Ergebnis: Der Boden wurde wieder fruchtbar, Landwirtschaft und Wälder gediehen. Auf den Bau eines geplanten Grossstaudamms konnte verzichtet werden.

In Australien erfand bereits in den 1950er-Jahren der Bauer und Ingenieur P. A. Yeomans das Keyline-System: Durch das Anlegen vieler parallel verlaufender Furchen auf den Höhenlinien eines Geländes mithilfe eines Spezialpfluges wird der Abfluss von Regenwasser verlangsamt. Selbst Starkregen wird vom Boden aufgenommen. Dadurch verringert sich die Erosion erheblich, und in den Gräben bildet sich wertvolle Muttererde. Das System wird heute von Permakultur-Aktivisten und Landbesitzern weltweit mit Erfolg angewandt.

Eine andere Erfahrung kommt aus Zimbabwe: Allan Savory studierte die Weidemuster von durchziehenden Wildtierherden. Er erkannte, dass Antilopen, Zebras und andere Weidetiere die Wasserspeicherkraft von Grasland verbessern: Indem sie die Gräser beim kurzen, aber intensiven Beweiden in den Boden treten und die Böden mit ihrem Mist düngen, zersetzt sich Biomasse rascher, es entsteht wasseraufnehmender Humus. Nutztierherden dagegen stehen länger auf dem Land und verhärten es durch ihren Tritt – Regenwasser perlt ab, der Boden erodiert und verarmt. Savory entwickelte das Holistic Grazing Management (ganzheitliches Weidemanagement), ein durch flexible Zäune gesteuertes Weidesystem, das dem Weidemuster von Wildtierherden folgt: intensiv, aber kurz. Da 40 Prozent der Landmasse des Planeten aus Gras-

EXEMPLARISCH / Der Süden Portugals ist von Waldbränden und Verwüstung bedroht. In Tamera hingegen locken Seen und Teiche Pflanzen und Tiere an. Natur & Garten

land bestehen, sehen viele das Weidemanagement als die effizienteste und kostengünstigste Art, die globale Wassersituation zu verbessern.

Auch in Städten findet das neue Wasser-Paradigma Anwendung: In Los Angeles baut Andy Lipkis Siedlungen mit grüner Infrastruktur. Diese zeigen mit Gärten, Gräben, Baumpflanzungen, Nutzung von Brauchwasser und Auffangen von Regenwasser modellhaft, dass selbst eine Wüstenmetropole wie Los Angeles die Wasserzufuhr stark verringern kann.

Die Situation in Europa

Tamera in Portugal kombiniert mit Erfolg viele dieser Ideen: Unter Beratung des Öko-Visionärs und Bergbauers Sepp Holzer legt es seit 2007 eine Wasserretentionslandschaft an. Das vormals sommertrockene Gelände von 150 Hektaren ist jetzt von zahlreichen Seen, Teichen und Gräben durchzogen, die nur vom winterlichen Regen gespeist werden. Kein Beton und keine Folie wurden verwendet: Das Wasser soll nur verlangsamt werden, damit es in den Erdboden einsickern kann. Das Gelände hat sich verändert: Auf Terrassen wachsen einige tausend Obstbäume. Ganzjährig kann Gartenbau betrieben werden. Zahlreiche Wildtiere stellten sich wieder ein, darunter Störche und Fischotter. Mit seiner Wasserretentionslandschaft ist Tamera ein weithin beachtetes Modell für dezentrales Wassermanagement in einem Land, das von Wüstenausbreitung und Waldbränden bedroht ist.

Auch in Mitteleuropa gerät der Wasserhaushalt ins Ungleichgewicht: Fast jedes Jahr kommt es zu heftigen Über-

VERHEEREND / Gerade die alpinen Regionen reagieren empfindlich auf den Klimawandel. Fast jedes Jahr kommt es zu grösseren Schlammlawinen, Felsstürzen und massiven Überschwemmungen. Ein Grund auch hier: Die Böden haben die Fähigkeit verloren, Wasser aufzunehmen.

WEIDEMANAGEMENT / 40 Prozent der Landmasse des Planeten bestehen aus Grasland. Mit der richtigen Beweidung kann man effizient und kostengünstig die globale Wassersituation verbessern.

schwemmungen und Trockenheiten. Gerade die alpinen Regionen sind empfindlich: Schneefallgrenzen steigen, Gletscher schwinden, Felsen und Schlammlawinen stürzen ins Tal, Flüsse steigen über die Ufer, Grundwasserpegel sinken.

Die Vertreter des neuen Wasser-Paradigmas sehen auch hier dieselbe Ursache: Die Böden haben die Fähigkeit verloren, Wasser aufzunehmen. Denn die ursprünglichen Mischwälder wurden vielerorts durch Fichtenforste ersetzt. Auch auf den Weiden sinkt die biologische Vielfalt zugunsten höherer Produktivität. Die artenreichen Waldränder und Hecken wurden extrem verringert.

Sepp Holzer warnt schon seit vielen Jahren: «Die Betonierung und Kanalisierung von Bächen, Ufern und Flüssen, die Überschwemmungen vermeiden sollen, bewirken genau das Gegenteil. Sie beschleunigen den Abfluss des Regenwassers, das doch im Gegenteil versickern soll. So kommt es weiter talwärts zu Überschwemmungen.»

Auf dem inzwischen von seinem Sohn Josef Holzer betriebenen Krameterhof im Salzburger Land legte er auf bis zu 1500 Meter Höhe Teiche, Gärten und Terrassen an. Sie halten das Wasser auf dem Berg, steigern die Fruchtbarkeit und Produktivität und mindern die Überschwemmungsgefahr.

Bernd Müller, Ingenieur aus Tamera und ein Sprecher des neuen Wasser-Paradigmas, sagt: «Das Prinzip ist auch in den Alpen dasselbe: Vielfalt steigern und den Abfluss von Regenwasser senken. Das kann durch einfache Massnahmen geschehen, zum Beispiel indem man breite Waldrandstreifen mit einer hohen biologischen Vielfalt einrichtet.» Auch die Verringerung des Weidedrucks verspreche Erfolg.

Vielleicht wird man ja wie in Rajasthan auch in den Alpen eines Tages sagen: Wasser verändert alles. Denken wir also an die Worte von Rajendra Singh: «Es gibt viele Wege, die Wasserkreisläufe zu retten – und alle beginnen mit dir.» ◆

Links

Wer sich vertieft mit dem Thema befassen möchte, findet auf www.natuerlich-online.ch ausgewählte Links.

Weckruf der Vögel

Zum Sonnenaufgang geben die Vögel von Frühling bis Sommer nicht nur ein prächtiges Konzert – ihre melodiöse «Vogeluhr» terminieren

sie auch

noch erstaunlich exakt.

GEHÖREN SIE etwa noch zu den Menschen, die sich mit elektronischen Klängen oder Lichtreizen aus dem Reich der Träume reissen lassen? Seien Sie versichert, es gibt etwas viel Besseres. Wer im Frühjahr und Sommer das Schlafzimmerfenster weit öffnet, kommt, wenn er nicht gerade an einer vielbefahrenen Strasse wohnt, in den Genuss eines vielstimmigen Vogelkonzertes der wunderbarsten Art. Was die verschiedenen Arten darbieten, motiviert, in aller Frühe aus den Federn zu kriechen. Wer seine Sinne schärft, darf sich im wahrsten Sinne des Wortes «erwecken» lassen.

Besonders intensiv singen Vögel zur Brutzeit; vom Spätwinter (Februar) bis etwa Ende Juli also. Danach gehen die Jungvögel bereits in die Selbstständigkeit und die Mauser beginnt. Sie verharren dann eher still und verstecken sich, weil ihre Flugfähigkeit reduziert ist. Das absolute Konzert-Highlight ndet von Ende April bis Anfang Juni statt; dann bieten besonders viele Arten ihren Gesang feil.

Die meisten Gesangskünstler tirilieren frühmorgens am intensivsten. Das ist auch die beste Zeit für ungeübte Ohren, den Vögeln zu lauschen. Jede Art gibt ihr eigenes Konzert zu einem anderen Zeitpunkt (siehe Seite 42). Nachtigall und Sumpfrohrsänger beginnen bereits, wenn es noch stockdunkel ist, die meisten Arten folgen vor Sonnenaufgang oder mit

diesem; dann zwitschern noch einige Langschläfer, bis das Morgenkonzert wieder verstummt.

Jedem Vogel seine Zeit

Vorgegeben wird das vielstimmige Konzert durch die zunehmende Tageshelligkeit. Zwar singen einige Arten wie erwähnt schon, wenn es noch stockdunkel ist, etwa Garten- und Hausrotschwanz; auch Rauchschwalbe und Singdrossel gehören zu den Frühaufstehern und konzertieren rund eine Stunde vor Sonnenaufgang. Das eigentliche Konzert wird aber mit der Dämmerung eingeläutet. Unsere heimischen Singvögel richten sich dabei nach ihrer inneren Uhr, die durch verschiedene Ein üsse gesteuert wird, hauptsächlich eben durch den Sonnenaufgang, der wiederum durch die Jahreszeit beziehungsweise den Sonnenstand im Jahreslauf. Massgebend ist dabei auch der örtliche Breitengrad, in dem sich die Vögel be nden. Die «Vogeluhr» richtet sich zudem nach dem lokalen Wetter und nach weiteren Umweltbedingungen wie etwa Lärm. Insgesamt ist sie erstaunlich exakt. Dem Elektronik-Wecker allerdings entspricht sie nur ungefähr.

Im Sommer beginnen bei uns demnach die Vögel zeitiger zu singen als im Herbst und Winter. Doch die Zeitdifferenz zwischen Sonnenaufgang und Beginn des Vogelgesangs bleibt immer und überall nahezu gleich. Der Grad der Morgendämmerung ist der für

jede Art typische Weckreiz. Vögel sind sensitiv für ein ähnliches Lichtspektrum wie wir Menschen; doch sie können auch Magnetfeldlinien und UV-Licht erkennen. Welche Vogelart welche Spektren wahrnehmen kann, ist bis jetzt noch wenig erforscht. Man weiss aber, dass die Wahrnehmung von Helligkeit von der Anzahl der Stäbchen auf der Retina und ihrer neuronalen Verschaltung abhängt; und dass diese von Art zu Art variiert, sodass vermutlich jede Vogelart die Helligkeit etwas anders wahrnimmt.

Erhört werden

Die erstaunlich exakte Vogeluhr hat den biologischen Sinn, dass die Sänger – bei den meisten Arten singen ausschliesslich Männchen – bereits zu früher Stunde brutwillige Weibchen anlocken und ihr Revier hörbar abgrenzen. Würden alle Arten gleichzeitig singen, wäre es für die Ge ederten sehr schwierig, die Reviergrenzen feststellen zu können und es käme deshalb ständig zu kräftezehrenden Revierstreitigkeiten. Die umworbenen Damen nden so ihre entsprechenden Artgenossen ebenfalls zu ihrer Zeit.

Die Solo-Gesangszeiten der einzelnen Arten werden an die Nachkommen weitergegeben; sie haben sich also evolutionär eingependelt. Jungvögel erlernen die Uhr jeweils «by doing», also spätestens, wenn sie ihre ersten Balzversuche unternehmen. Bis zu hundert Tage kann es dauern, bis die Gesangskunst bei den jungen Piepmätzen richtig sitzt und sie die Vogelsprache vollumfänglich erlernt haben. Besonders die Lautstärke macht dabei die Musik: Je lauter ein Männchen trillert, desto besser schätzen die Vogelweibchen seinen körperlichen Zustand ein, weshalb sie ihn im Hinblick auf gesunden Nachwuchs bevorzugen. Aber auch besondere Kreativität im Gesang – also ein gewisses Repertoire an Strophen und Gesangselementen – wirkt attraktiv und verstärkt die Revierverteidigung.

Soziallaute und fröhliches Geplauder Ist das Morgenkonzert vorbei, wird es ruhiger. Meist verebbt in den Mittagsstunden der Vogelgesang ganz und schwillt erst im Laufe des Nachmittags langsam wieder an. Bis zum Sonnenuntergang wird er dann merklich gesteigert. Zum Ende des Tages beenden die Vögel ihren Gesang wieder in derselben Reihenfolge, wie sie am Morgen losgelegt haben.

Einige Vögel singen zwar auch tagsüber, doch da ist es einiges schwieriger, ihre Stimmen zu differen-

zieren. Denn nachmittags singen alle Vögel durcheinander und zu den Reviergesängen gesellen sich auch noch verschiedenste «Soziallaute». Für Laien ist es sehr schwierig, diese mannigfaltigen Laute einer Art zuzuordnen, zumal sich das muntere Geplauder und Tirilieren häu g artenübergreifend ähnelt. Am besten besorgt man sich verschiedene Vogelstimmen-CDs und vergleicht, ob mehr als nur typische Reviergesänge darauf zu hören sind. Wer es aber wirklich wissen möchte, begibt sich am besten mit Bestimmungsbuch, Fernglas und sehr viel Musse hinaus in die Natur. Mit etwas Geduld und Stille lassen sich die Sänger vor Ort beobachten und zuerst mal optisch bestimmen. Mit der Zeit wird man sich so auch die Vogelsprache aneignen. Ein guter Anfang ist es, den gängigen Vögeln in der näheren Umgebung auf die Spur zu kommen und deren Ausdrucksweisen zu erlernen, ähnlich wie eine Fremdsprache. Auch dabei braucht es viel Übung und mit Vorteil einen Aufenthalt im fremdsprachlichen Raum. Bei den Vögeln sind das Wald und Flur.

Im Takt der Technik

Es ist nicht verwunderlich, dass künstliches Licht und Lärm der Städte den feinen biologischen Rhythmus der Vögel verändern und Ein uss nehmen auf ihre innere Uhr und ihr Singverhalten. So werden einige Arten in der Stadt zu regelrechten Schreihälsen und verschaffen sich auf sehr lautstarke Weise Gehör. Andere er nden originelle Variationen oder verändern ihren natürlichen Singrhythmus.

Die Nachtigall etwa, deren Männchen nachts mit ihrem kunstvollen Gesang um die Wette singen, erhöht ihre eigene Singlautstärke und schreit besonders gegen Morgen, wenn der Berufsverkehr einsetzt, gegen den Lärm an, was sie viel Kraft kostet. Die Kohlmeise wiederum pfeift in der Stadt höher und schneller, verkürzt jedoch ihren Gesangsauftritt. Und das Rotkehlchen hat seinen Rhythmus komplett verändert: Mit seinem leisen und perlenden Gesang weicht es in die stillen Nachtstunden aus, was für einen nicht nachtaktiven Vogel weniger Ruhephasen bedeutet und zu Stress führt. Auch Stadtamseln sind am Abend fast vierzig Minuten länger aktiv als ihre ländlichen Artgenossen.

Die Vögel sind – wie auch viele Menschen – diesen höheren Stressfaktoren ausgeliefert; doch er nden sie immer neue Varianten, um mit diesen umzugehen: In der Vogelwelt ndet Evolution regelrecht im Zeitraffer statt. Es bleibt zu hoffen, dass den ent-

+ Buchtipps

Walther Streffer «Magie der Vogelstimmen. Die Sprache der Natur verstehen lernen», Freies Geistesleben 2005, Fr. 52.90 (mit Vogelstimmen-CD)

Andrea Köhrsen, Jean Roché «Wer singt denn da?», Kosmos 2017, Fr. 16.90 (mit Vogelstimmen-CD)

Peter Berthold «Mein Leben für die Vögel», Kosmos 2016, Fr. 28.90

Ralph Müller «Die geheime Sprache der Vögel. Den Vögeln lauschen, sich berühren lassen, von ihnen lernen», AT Verlag 2010, Fr. 41.90

Welcher Vogel

Singdrossel
Hausrotschwanz
Gartenrotschwanz
Stieglitz Buchfink

zückenden Sängern, deren Stimmen mitunter gar als Inspirationsquelle für die menschliche Musik gelten, die Kraft und Kreativität erhalten bleibt, um mit unserem Tempo und Lärm mitzuhalten.

Heilende Vogelstimmen Klangforscher haben festgestellt, dass die Obertöne der Vogelstimmen das menschliche Gehirn positiv beein ussen. Die Vielfalt der Vogelstimmen regt die Netzwerke des Gehirns an und sorgt für mehr Gelassenheit und Entspannung des Nervensystems. Leises Vogelgezwitscher, etwa beim Lernen, lenkt die neuronalen Netzwerke ab und bindet die Aufmerksamkeit der Teile, die sonst für Zerstreuung sorgen.

Dass der Gesang der Vögel fürs menschliche Gemüt, aber auch für die Gesundheit eine Wohltat ist, zeigen diverse Versuche und Studien. So wurde am Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie der Universität Göttingen mit verhaltenstherapeutischen Kursen in Selbsthypnose ein neuer Ansatz für die Behandlung von Schmerzpatienten entwickelt: Patien-

ten mit Rückenschmerzen, Migräne oder Rheuma absolvierten zwei Diagnose-Sitzungen und neun wöchentlich statt ndende Therapie-Sitzungen. Sie lernten dabei, sich durch das Abspielen von Vogelgezwitscher selber zu hypnotisieren. Der Verbrauch an Schmerzmitteln konnte in der Folge bis zu 75 Prozent gesenkt werden! Im Sportkrankenhaus Hellersen im deutschen Lüdenscheid wiederum behandelte man chronische Verspannungskopfschmerzen erfolgreich mit Vogelstimmen. Beruhigend wirkt der Gesang der Ge ederten offensichtlich auch auf Schreibabys, denen auf Empfehlung zahlreicher Psychologen zur Beruhigung CDs mit Naturgeräuschen und Vogelgesang vorgespielt wird.

Wer also so oft wie möglich mit den Vöglein und den ersten Sonnenstrahlen erwacht, darf sich gewiss sein, für Körper und Seele Gutes zu tun – und gleichzeitig aller Hektik zum Trotze den Bezug zur «richtigen», durch den Tageskreis der Sonne vorgegebenen Zeit nicht zu verlieren. ◆

«Wenn ich nicht in die Gänge komme, …
… erfrischt mich das Gefühl von kühlem Morgennebel im Gesicht.»

Ein Tipp von Markus B., taubblind

Wir Blinden helfen gerne, wenn wir können. Bitte helfen Sie uns auch.

www.szb.ch Spenden: PK 90-1170-7

Inserat

Wer sät, der erntet

Die Produktion von Nahrungsmitteln wird immer abstruser und belastet Mensch und Umwelt stark. Was tun?

Selber säen, rät Remo Vetter

Text: REMO VETTER

DAS LICHT IST NOCH blass und sanft, die Knospen sind noch geschlossen; die Kraft der meisten Pflanzen ruht noch in der Erde. Wenn wir jedoch genauer hinschauen, sehen wir, alles ist bereit, steht in den Startlöchern zu neuem Wachsen und Werden. Im Treibhaus und in den Frühbeetkästen duftet es schon nach spriessenden Sämlingen. Das weckt Erinnerungen. Dass wir als junge Familie mit unseren drei naturverbundenen Mädchen immer mehr Rasenflächen in Gemüsegärten verwandelten, war quasi unvermeidbar. Die strotzende Kraft eines Salates, der verführerische Duft einer Gartentomate, ein Bund frisch gepflückter Radieschen, frisch gegrabene Frühlingskartoffeln, Kräuter in vielen Variationen – all das fasziniert uns bis heute und lässt unser Gärtnerherz höher schlagen.

Pflanzenbasierte Ernährung

Wir bauen eigenes Gemüse und eigene Kräuter an, weil Selbstgezogenes frisch geerntet am besten schmeckt. Und weil wir wissen wollen, was wir zu uns nehmen. In Zeiten, in denen die Nahrungsmittelindustrie verheerende Umweltschäden verursacht gilt es für jeden Einzelnen, wieder eine Verbindung zu unserer Nahrung zu schaffen. Das geht am besten, indem man selber gärtnert.

Samenkörner säen, die Keimlinge spriessen und Sprossen wachsen sehen und später das Ergebnis zu essen ist für uns ein grosser Luxus. Und es fegt den Ballast der erwähnten konventionellen Nahrungsmittelproduktion hinweg. Zudem spart man Geld und vor allem tut man seinem Körper durch die Gartenarbeit Gutes. Deshalb säen wir jetzt im Frühling, was das Zeug hält. Im Wissen darum, dass uns später, wenn wir das Gemüse kochen, das wir selbst gezogen haben, ein befriedigendes Gefühl von Ganzheit erfüllt. Gärtnern macht demütig und fördert den Respekt vor Lebensmitteln. Probieren Sie es doch mal, es ist eine durch und durch bereichernde Erfahrung. Mit den folgenden Tipps ist es ganz einfach.

Gartenplanung und Frühjahrsarbeiten

In groben Zügen erstellen wir ein Gesamtkonzept, in dem wir den Garten in verschiedene Bereiche einteilen, wie zum Beispiel Staudenrabatten, Gemüse­, Kräuter, Obstund Rosengarten. Man kann den Garten aber auch nach Farbkompositionen oder Heilwirkung gestalten, etwa einen Herzgarten anlegen mit Knoblauch, Spargel, Weissdorn und anderen Pflanzen, die das Herz

stärken. Dabei ist der Standort entscheidend: Was für eine Erde haben wir? Wie ist die Besonnung respektive Beschattung? Hat es Hanglage oder gibt es Staunässe? Danach richtet sich die Pflanzenauswahl.

Gleichzeitig erstellen wir eine Liste der Lieblingspflanzen und suchen dazu passende Nachbarn aus. Nach Möglichkeit sollte man grössere Stückzahlen von Stauden, Rosen, Hortensien oder Rhododendren anpflanzen, damit ein üppiges Gesamtbild entsteht. Ein Garten voller Einzelpflanzen wirkt meist zerzaust und unruhig.

Zu einem gelungenen Gartenbild gehören auch Wege und Accessoires wie Bänke, Brunnen oder Vogeltränken. Damit können wir den Garten strukturieren und einzelne Bereiche betonen. Damit der Garten rund ums Jahr Blickfänge bietet, ist es wichtig, für alle Jahreszeiten Pflanzen und Gehölze einzuplanen. Gartenratgeber helfen dabei.

Verjüngungskur im Frühjahrsgarten Falls die mehrjährigen Blütenstauden im letzten Sommer nicht mehr so reichhaltig geblüht haben, ist das ein sicheres Zeichen, dass sie eine Verjüngungskur benötigen. Dazu die Pflanze kräftig zurückschneiden; oder ausgraben, die Wurzeln teilen und bei der Neupflanzung mit einer ordentlichen Kompostgabe versehen. Zwiebelblumen, die jetzt ihre ersten grünen Spitzen aus dem Boden treiben, düngen wir mit Kompost sowie Brenessel­ und Beinwell­Auszügen. So haben wir schöne und kräftig blühende Tulpen, Narzissen und Hyazinthen im Frühlingsgarten. Wenn nachts keine Minusgrade mehr zu erwarten sind, können die Blumenbeete von abgestorbenen Pflanzenteilen und trockenen Blättern gereinigt werden. Auf den Beeten,

REMO VETTER

wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpfl anzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im A. Vogel Besucherzentrum in Teufen Appenzell Ausserrhoden tätig.

LESER ANGEBOT

The Lazy Gardener

Gartenarbeit muss nicht schweisstreibend und anstrengend, sondern kann durchaus lustvoll und entspannt sein. «Lazy Gardening» hat in erster Linie mit einer inneren Haltung zu tun, mit Einfühlung, Beobachtung und Zuwendung. Es ist der beste Weg zu reicher Ernte, üppigen, gesunden Pflanzen und purem Gartengenuss. Das zeigt Remo Vetter in seinem neuen Buch, das auf 35 Jahren Gartenerfahrung basiert. Es bietet viel Grundwissen und clevere Tipps aus der Biogartenpraxis, auch für urbane Gärtner.

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«The Lazy Gardener und seine Gartengeheimnisse. Mit weniger Aufwand zur besseren Ernte im Biogarten», AT Verlag 2018. Statt Fr. 39.90 nur Fr. 31.90 (inklusive Versandkosten).

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Zu einem gelungenen Gartenbild gehören auch Wege und Accessoires wie Bänke, Brunnen oder Vogeltränken.

die wir im Herbst mit einer Mulchschicht versehen haben, bringen wir Kompost aus, denn während der Wintermonate ist die Abdeckung durch Mikroorganismen zersetzt worden.

Mit Unkräutern haben wir kaum Probleme, weil wir wo immer möglich Gründüngung einsäen, meist Bienenweide (Phacelia). Wenn die Pflanze ihren Dienst als Bodenverbesserer und Nährstofflieferant geleistet hat, kippt sie um, wird von den Würmern in den Boden eingearbeitet und führt den Mikroorganismen reichlich organische Substanz zu. Der Einsatz von Gründüngung erspart uns so einen ganzen, arbeitsintensiven Kompostiervorgang. Die Bienenweide zieht ausserdem Insekten an, die unsere Blüten bestäuben. Seit wir sie einsetzen, wimmelt es im Garten von Schmetterlingen, Hummeln und Bienen.

Geduld bringt auch Tomaten

Empfindliche Pflanzen, die konstante Temperaturen brauchen, wie zum Beispiel Auberginen, Paprika, Tomaten, Chili, Gurken und Kürbisse, ziehen wir jetzt in Saatschalen im Haus vor. Erst wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind und der Boden sich erwärmt hat, was erfahrungsgemäss ab Mitte Mai der Fall ist, pflanzen wir sie aus.

Derweil bereiten wir die Folientunnels und Frühbeete vor, indem wir diese jäten und behutsam durchharken, damit der Boden locker und feinkrümelig wird und die Samen später leichter keimen können. Eine Düngung vor der Aussaat tut dem Boden gut. Wir verwenden dafür Stein­ und Algenmehl sowie Feinkompost. Anschliessend kann es an das Aussäen gehen.

Wenn die Sämlinge in den Frühbeet­ und Saatkästen drei bis vier Wochen nach der Aussaat ein paar Blätter gebildet haben, werden sie einzeln in grössere Töpfe oder Schalen gesetzt. Dabei gehen wir sehr vorsichtig mit einem Pikierholz vor und achten darauf, dass die feinen Sämlinge keinen Schaden nehmen. Da die Pflanzen nun genügend Platz zum Wachsen haben, bilden sie kräftige Wurzeln und sind bald bereit für die Auspflanzung ins Freiland. Dann braucht es wiederum Geduld und etwas Pflege und schon bald kann man ernten, was man gesät hat. Einfach wunderbar! ◆

Frühlingsarbeiten auf einen Blick

NUTZGARTEN

• Anbauplan erstellen; dabei Fruchtfolgen und resistente Sorten berücksichtigen.

• Alle Gartengeräte vor dem ersten Einsatz auf Funktionstüchtigkeit überprüfen.

• Aussaaten im frostfreien Gewächshaus vornehmen.

• Bei günstiger Witterung den Gartenboden für die Kulturen vorbereiten. Dazu Kompost und Mist einarbeiten, Unkraut jäten, Gründüngungen säen.

• Beete vorbereiten und erstes Aussäen von Gemüse und Kräutern.

• Beerensträucher auslichten. Obstbäume und Beerensträucher brauchen eine Nährstoffgabe: etwa drei bis vier Liter Kompost pro Quadratmeter. Heidelbeeren sind Moorbeetpflanzen und brauchen eine Schicht Rindenmulch, da sie sauren Boden bevor zugen.

• Gurken und Melonen reagieren empfindlich auf jede Störung im Wurzelbereich. Darum verzichten wir auf das Aussäen in Saatschalen und spätere Pikieren. Wir säen direkt in ausreichend grosse Tontöpfe. Mit dem Auspflanzen warten wir, bis sich der Boden erwärmt hat und die Setzlinge im Topf gut durchgewurzelt sind.

• Zwiebeln gehören zum ersten Gemüse, das im Frühjahr gesetzt werden kann. Vor dem Auspflanzen weichen wir Steckzwiebeln über Nacht in zimmerwarmem Wasser ein. Das bewirkt, dass sie früher wurzeln und austreiben. Zwiebeln in Reihen von 15 bis 20 Zentimetern Abstand setzen und leicht anhäufeln, nachdem sie angewachsen sind.

• Kartoffeln pflanzen und diese etwa zehn Zentimeter tiefe Furchen legen. Der Pflanzenabstand soll etwa 30 Zentimeter in der Reihe und 50 bis 60 Zentimeter zwischen den Pflanzenreihen betragen, damit später gut angehäufelt werden kann.

• Salatpflanzen haben eine relativ kurze Kulturzeit. Jetzt die ersten selber gezogenen Jungpflanzen ins Frühbeet setzen und gleich wieder neu aussäen. So kann die ganze Gartensaison hindurch frischer Salat geerntet werden.

• Thymian, Lavendel, Salbei, Rosmarin, Bergbohnenkraut und viele andere Kräuter verholzen gerne an der Basis. Damit die Pflanzen nicht überaltern und um das Wachstum anzuregen, schneiden wir jetzt kräftig zurück.

ZIERGARTEN

• Winterschutz entfernen und dürre Staudengräser bis zum Boden zurückschneiden.

• Frühblühende Sträucher zurückschneiden und Jungtriebe von Kletterern anbinden.

• Lücken im Garten und in den Töpfen auf dem Balkon mit Frühlingsblühern, Gehölzen und Stauden bepflanzen.

• Balkon- und Kübelpflanzen aus dem Winterquartier holen, zurückschneiden, umtopfen und an kühlen, aber hellen Plätzen aufstellen.

• Zwiebeln der Herbstblüher kommen jetzt in die Erde. Die Zwiebeln sollen dabei doppelt so tief in die Erde gelegt werden, wie sie dick sind.

Auf der Höhe

Von Emmetten aus erreicht man Niederbauen gemütlich mit der Seilbahn. Von dort führt der Weg in Richtung Stockhütte durch die Nordflanke des Oberbauenstocks. Die Klippen der Mythen lassen sich hier ebenso studieren wie die Rigi in ihrer gesamten Ausdehnung. Und zu Füssen liegt einem der Vierwaldstättersee fast in seiner gesamten Ausdehnung.

NIEDLICH / Die Seilbahn Emmetten–Niederbauen ist fast zu klein für den Besucherstrom.
Text und Fotos: DAVID COULIN

BESCHÄFTIGEN WIR uns einmal kurz mit technischen Daten: Die Luftseilbahn von Emmetten nach Niederbauen ist 1782 Meter lang, läuft über sechs Stützen und überwindet dabei eine Höhendifferenz von 774 Metern – dies bei einer Förderleistung von 70 Personen pro Stunde. Die Geschwindigkeit beträgt 6 Meter pro Sekunde, bei einer Fahrzeit von gut 6 Minuten. Die Zahlen der Gondelbahn von Emmetten zur Stockhütte präsentieren sich etwas anders. Vor allem die Förderleistung ist – dank dem Gondelbetrieb – mit 600 Personen pro Stunde viel höher. Auch gibt es keine Wartezeiten, da permanent neue Sechsergondeln die Stationen passieren. Ähnlich sind Fahrgeschwindigkeit (5 m/s) und Fahrzeit (6 Minuten). Die Höhendifferenz ist mit 552 Metern geringer, dies bei stolzen neun Stützen. Klar ist: Den beiden Bahnen liegt ein unterschiedliches Betriebskonzept zugrunde – bei der Stockhütte das Familien-Ausflugs- und -Skigebiet, am Niederbauen der Wanderberg.

IMPOSANTE RUNDSICHT

Fitte Bergwanderer werden es sich nicht entgehen lassen, zuerst den Niderbauen Chulm zu besteigen. Es fehlen von der Seilbahnsta-

Niederbauen–Stockhütte Bergwanderung mit Varianten

CHARAKTER

Typische Bergwanderung mit abwechslungsreichem Auf und Ab.

SCHWIERIGKEIT

T2. Bei Nässe teilweise glitschige Wege, am Faulberg eine exponierte Stelle.

HÖHENDIFFERENZ

350 m Aufstieg, 650 m Abstieg

WANDERZEIT

3½ – 4 Std.

AUSGANGSSTATION

Niederbauen (1570 m ü. M.).

Anreise mit der SBB nach Luzern, mit der Zentralbahn nach Stans, mit dem Postauto über Beckenried nach Emmetten. Seilbahn Emmetten–Niederbauen am Dorfende.

Betriebszeiten: 21. Dezember bis 30. April bei schönem Wetter täglich Montag bis Sonntag, 9–12 Uhr und 13 –17 Uhr, von Anfang Mai bis Ende Oktober täglich von 7 Uhr (Oktober 8 Uhr) bis 12 Uhr und von 13 bis 19 Uhr (Oktober 18 Uhr) jede halbe Stunde (Informationen: Telefon 041 620 33 40, www.niederbauen.ch).

ENDSTATION

Stockhütte (1277 m ü. M.).

Rückreise mit der Gondelbahn nach Emmetten, mit dem Postauto via Beckenried (Schiffsstation) nach Stans, mit der Zentralbahn nach Luzern (SBB-Anschluss).

Betriebszeiten Gondelbahn: täglich 8.30–17.30 Uhr (Informationen: www.klewenalp.ch).

ROUTE

Von der Bergstation Niederbauen führt der bezeichnete Weg durch die Hochebene der Niederbauenalp mit der Alp Ebnet in Richtung Faulberg. Nach dem Bocki steiler, etwas ausgesetzter Weg zum Faulberggrat. Nun leicht absteigend via Geissbüel und Wandeli (Picknickplatz) zum Weg, der von der Klewenalp zur Stockhütte führt.

VARIANTE

Zu Beginn Überschreitung

Niderbauen Chulm:

Aufstieg direkt über die Tritthütte (1604 m ü. M.), Abstieg südwärts auf steilem Weg via Hundschopf (1649 m ü. M.) direkt zum Bocki (T2, plus 350 m Aufstieg, 400 m Abstieg, plus 1½ Std.).

UNTERKUNFT UND

VERPFLEGUNG UNTERWEGS

Berggasthaus Niederbauen, Telefon 041 620 23 63, www.berggasthausniederbauen.ch

Alpwirtschaften auf Alp Tritt zwischen Niederbauen und Niderbauen Chulm und bei der Alp Ebnet

Berggasthaus Stockhütte, Telefon 041 620 53 63, www.stockhuette.ch

HINWEIS

Es gibt eine Broschüre zum Wildbeobachtungspfad: Telefon 041 620 15 64, www.tourismus-emmetten.ch

KARTEN

Landeskarte 1: 25 000, 1171 Beckenried Landeskarte 1: 50 000, 245 T Stans

GENUSS / Die einfache Bergwanderung (T2) hoch über dem Vierwaldstättersee bietet einen fantastischen Rundumblick.

tion nur 350 Höhenmeter bis zum Gipfel, der mit seinen 1923 Metern nicht sehr hoch, trotzdem aber sehr markant ist. Das erkennt man besonders gut, wenn man von Brunnen aus nach Süden auf den Berg blickt. Entsprechend umfassend und beeindruckend ist auch die Rundsicht: Die Klippen der Mythen lassen sich hier ebenso studieren wie die Rigi in ihrer gesamten Ausdehnung. Auf der anderen Seite stürzt der Blick ab ins Urner Haupttal, um erst ganz hinten am Bristen aufzubranden. Dazwischen geben sich Clariden und Schärhorn die Ehre, und von gegenüber grüsst der Fronalpstock. Zudem liegt einem der Vierwaldstättersee fast in seiner gesamten Ausdehnung zu Füssen, einzig der Alpnachersee und der Zipfel der Horwer Bucht sind von hier aus nicht sichtbar.

Auf dem Wildbeobachtungspfad

Der Weg in Richtung Stockhütte führt durch die Nordflanke des Oberbauenstocks. Er ist als Wildbeobachtungspfad mit vielen Informationstafeln ausgeschildert; dazu gibt es eine ausführliche Begleitbroschüre. Ob man dann auch wirklich Tiere sieht, ist natürlich Glückssache. Trotzdem lohnt es sich, einen Feldstecher mitzunehmen. Denn spätestens bei der Twäregg sieht man die zerklüftete Felswand, die vom Choltal emporragt. Und vielleicht ist dort ja gerade eine Adlerfamilie zu Gast

Adler und andere Wildtiere hin oder her, ein lohnendes Panorama bietet diese Wanderung in jedem Fall, zumindest bis zur Twäregg. Anschliessend führt der Weg für einige Kehren auf der Forststrasse durch den Wald. Beim Ausflugs- und Panoramarestaurant Stockhütte kann man dann wiederum mit dem grandiosen VierwaldstätterseeRundumblick in die Gondelbahn einsteigen, mit dem man zu Beginn aus der Seilbahn beim Niederbauen ausgestiegen ist. ◆

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WIR HABEN ES IMMER BEI UNS UND BRAUCHEN ES DOCH NICHT: DAS EGO. DIESES SELBSTSÜCHTIGE ICH

VERHINDERT ALLZU OFT, DASS UNSERE SEELE SICH FREI ENTFALTEN KANN. WER DAS EGO MEISTERN WILL, BRAUCHT VOR ALLEM EINES: EHRLICHKEIT

GEGENÜBER SICH SELBST.

Text: FABRICE MÜLLER Illustrationen: LINA HODEL

«Ganz z’ersch chume’n i»!

«Ganz z’ersch chume’n i, u när chunnt ganz lang nüt.

I frisse locker jedes Täller läär We’s scho nid für aui längt, so doch de wenigschtens für mi. Was göh mi Nachbars Sorge a?

Die kümmere mi nid!

I weiss, me seit es sig nid guet eso, aber eso geit’s o!»

n ihrem Lied «No Geit’s» stellt die Berner Band Patent Ochsner den herrschenden Egoismus zynisch an den Pranger. Mittlerweile gibt es genügend andere Hinweise darauf, dass die Welt in dieser Hinsicht wenig besser geworden ist: «My Life – My Rules». «America First». «Geiz ist geil». – Wer kennt sie nicht, die Slogans und Versprechungen aus Werbung, Politik und Medienwelt? Sie stehen für Werte, die eine ganze Gesellschaft begleiten und oftmals auch prägen. Überlegenheitsgefühl, Exhibitionismus und Eitelkeit kennzeichnen das Lebensgefühl der sogenannten «Millennials». Sie sind die erste Generation der sogenannten «Digital Natives», die zwischen 1981 und 1998 geboren wurden und mit Handy und Co. gross wurden.

Moderne Technologien verändern nachweislich das Denken und Verhalten von Bevölkerungsgruppen. Dies sind die Kernergebnisse der EgoTech-Studie mit 1024 Millennials, die von der deutschen Digitalagenturgruppe SYZYGY im Januar 2017 in Deutschland durchgeführt wurde. Laut der Studie besteht ein klarer Zusammenhang zwischen dem Narzissmus-Level der Millennials und ihrer Nutzung von Sel es, Social Media und sogenannten On-Demand-Apps. Ihr Smartphone ist ihnen so wichtig, dass 48 Prozent lieber einen Monat kein Frühstück zu sich nehmen würden, als das Gerät vorübergehend abzugeben.

Fazit: Die Millennial-Generation dreht sich gerne um sich selbst und beansprucht für sich nur die besten Produkte und Dienst-

« Der Tod des Egos wird der Beginn deines wahren Lebens sein. »

Osho (indischer Philosoph und spiritueller Lehrer, 1931–1990)

leistungen. Die Digitalisierung beein usst also nicht nur den Alltag und die Arbeitswelt, sondern unterstützt, ja fördert ebenso das Ego der Menschen.

Vom Ich zum Ego

Ego – drei Buchstaben, die es in sich haben. Heerscharen von Büchern werden ihm gewidmet. Dazu gehört zum Beispiel «Vom Ego zum Selbst» des deutschen Psychotherapeuten Sylvester Walch. Er hat sich auf verschiedenen Ebenen vertieft mit dem Thema auseinandergesetzt und gibt gleich auch Anleitungen zur Selbstre exion mit auf den Weg. «Das Ego ist ein Strukturelement der Persönlichkeit, das sich von intakten IchFunktionen abgesondert hat», erklärt Walch auf Anfrage und ergänzt: «Umgangssprachlich würden wir einem Menschen ein gesundes Ich dann zuschreiben, wenn er weiss, was er will, seine Meinung sagt und für seine Ziele eintritt.» Auch Toleranz und Dialogfähigkeit gelten als Ausdruck eines eigenständigen Ichs. Doch: Das starke Ich wird zum Ego, wenn es seine Ziele gegen die berechtigten Ansprüche anderer durchsetzt. Die Grenzen nicht respektiert, kontrolliert und manipuliert, um für sich selbst das Beste herauszuholen. «Es sind also vor allem jene Gedanken, Gefühle und Handlungen, die in Beziehungen eine unangenehme Atmosphäre hervorrufen und durch die wir anderen, aber auch uns selbst schaden», gibt Walch zu bedenken. Das Ego begnüge sich nicht nur mit guten Leistungen, sondern müsse besser sein als andere. Dafür brauche

es Verlierer. » Ein Sieg wird umso wertvoller, je mehr Unterlegene auf der Strecke bleiben.» Nicht selten, so Walch, werden die Gegner kontrolliert und manipuliert. «Die Folgen davon sind soziale Kälte, mangelnde Mitmenschlichkeit und fragmentierte Beziehungswelten, in denen keine verlässlichen und langfristigen Bindungen entstehen können.»

Individualität und Persönlichkeit

Egostrukturen haben auch mit der psychischen Entwicklung zu tun und können ihre Wurzeln schon sehr früh in der Kindheit haben. Wenn etwa grundlegende Bedürfnisse nach Sicherheit, Geborgenheit, Wärme oder Liebe nicht befriedigt werden, gewaltsame Übergriffe stattfanden oder chronische Kon ikte in der Familie ein andauerndes Stressklima erzeugten. «In der frühen Kindheit lernt man durch Differenzierung, sich als Person von anderen zu unterscheiden. Erst über die Fähigkeit zur Separation lerne ich mich als eigenständiges Individuum zu begreifen», sagt Walch. So könnten auch Talente und Fähigkeiten verwirklicht sowie Kompetenzen in die Welt gebracht werden. Das sind laut Walch «bedeutsame Entwicklungsaufgaben», die bewältigt werden müssen, um Identität zu gewinnen.

«Je älter der Mensch wird, desto mehr sollte der Glanz der Ich-Persönlichkeit zugunsten des Ganzen in den Hintergrund treten», so der Psychotherapeut weiter. «In der Mitte des Lebens, wenn wir unsere Individualität und Persönlichkeit ausgelebt haben, kommt es zu einem wichtigen Drehpunkt der Entwicklung. Denn nun muss die individuelle Betonung des ‹Ich bin, ich kann, ich habe› allmählich abgebaut werden, um eine

+ Buchtipps

Sylvester Walch

«Vom Ego zum Selbst: Grundlinien eines spirituellen Menschenbildes», O. W . Barth 2011, Fr. 36.90

Dieter Broers

«Das Ego im Dienste des Herzens –ein neues Eden», New Trinity Media 2016, Fr. 34.90

Thomas Metzinger

«Der Ego-Tunnel. Eine neue Philosophie des Selbst: Von der Hirnforschung zur Bewusstseinsethik», Piper 2014, Fr. 16.90

« Die beste Methode, der Welt zu dienen, ist, den egolosen Zustand zu gewinnen. »
Ramana Maharshi (indischer Philosoph und spiritueller Lehrer, 1931–1990)

Das Ego überwinden

Folgende Fragen helfen bei einer moralischen Bestandesaufnahme auf dem Weg zur Überwindung des Egos:

• Wie ist mein Verhältnis von Spannung und Entspannung, Bewegung und Ruhe?

• Gibt es Bereiche in meinem Leben, die ich vernachlässige?

• Welche Rolle spiele ich in meinen Beziehungen?

• Durch welche Gewohnheiten vernachlässige ich Beziehungen?

• Sehe ich meinen Beruf als Aufgabe, Berufung oder Belastung?

• Mit welchen Bereichen gehe ich achtsam und mit welchen gleichgültig um?

• Wie drückt sich meine Verantwortung der Welt gegenüber aus – im Kleinen wie im Grossen?

• Wie gross ist meine Bereitschaft, Mitgefühl in die Welt zu bringen?

• Gebe ich schnell auf, wenn Schwierigkeiten auftreten?

• Wie häufig versinke ich in Selbstmitleid?

• Bin ich mit meinem Schicksal versöhnt?

• Welche Lebensmuster verhindern Lebensfreude?

Eine aufrichtige Konfrontation mit diesen Fragen setzt augenblicklich Energie zur Transformation unseres Egos frei. Die wahrhaftige und klare Sicht auf sich selbst ist aber nur dann von Erfolg gekrönt, wenn sie von einer gütigen und mitfühlenden Atmosphäre getragen ist.

Quelle: «Vom Ego zum Selbst» von Sylvester Walch

neue Qualität des Seins hervorzubringen.»

Nicht mehr der Persönlichkeitsentwurf stehe von nun an im Vordergrund, sondern der Weltentwurf – «das Ganze wird wichtiger als das Persönliche». Gelinge dieser Schritt nicht, würden selbstsüchtige Bestätigungen immer wichtiger: Manche brauchen dann im «reifen» Alter unbedingt noch ein Sportauto, ertragen den Erfolg der eigenen Kinder nicht oder nutzen ihre politische oder wirtschaftliche Macht, um das Ego zu stärken.

Taub für Intuitionen

Was sind die Folgen, wenn wir uns zu stark an unserem Ego orientieren? «In Situationen, in denen wir vom Ego dominiert werden, erleben wir uns verbissen, gierig, eifersüchtig, unversöhnlich, hart und abwertend. Wir hören nicht, halten gerne an unseren Vorurteilen fest und beziehen unsere Sicherheit eher aus materiellen Werten und äusserem Ansehen», antwortet Sylvester Walch. Das Ego verdecke die innere Empndsamkeit und lasse den natürlichen Strom der Gefühle versiegen. Ausserdem binde das Ego unsere kreativen Kräfte und mache uns taub für Intuitionen. «Das Ego wirft einen Schatten auf die innere Weisheit, die Bewusstwerdung, auf das eigene Wachstum und das Erleben von Verbundensein.»

Auf der gesellschaftlichen und sozialen Ebene prägen derzeit nationale Egoismen das Weltgeschehen. Mitgefühl, Gemeinsinn, nachhaltiges Wachstum und die Entwicklung der gesamten Erde stehen demgegenüber weniger im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Auf zur Selbst ndung

Ob und wie sich das Ego im Menschen entwickeln kann, hängt stark vom sozialen und gesellschaftlichen Ein uss ab. Dazu schreibt Biophysiker und Autor Dieter Broers («Das Ego im Dienste des Herzens» oder «Der verratene Himmel»): «Das Ego ist eine fremdartige, psychische Struktur, die auf die

Seele durch genetische Prägung und soziale Konditionierung aufgepfropft wird. Das Ego fungiert als sterbliche Persönlichkeit, durch die der unsterbliche Geist innerhalb der Matrix reibungslos funktionieren kann, wenn auch auf die Gefahr hin, sich darin zu verlieren.» Wenn die Seele, der Kern unseres Wesens, sich mit dem Ego identi ziert, nehme es seine Schwächen an und vergesse seinen eigentlichen Zweck. «Der Reiter wird dann zum Pferd und kann leicht an den Zügeln gelenkt werden. Wir müssen zur Überwindung der Tyrannei des Egos eine persönliche Verbindung mit dem geistigen Bereich schaffen – mit dem höheren Selbst.»

Das Ego wirkt demnach oft als Barriere auf dem Weg zur Selbst ndung. Deshalb sollte man, ähnlich der Arbeit an Widerständen, berücksichtigen, dass sich dem Ego begegnen lässt, indem man sich selber gegenüber mitfühlend und wertschätzend verhält. Sylvester Walch rät, sich im Rahmen einer Bestandesaufnahme mit folgenden Fragen auseinanderzusetzen: In welchen Verhaltensweisen, Denkmustern oder Strategien zeigt sich mein Ego? Unter welchen Umständen oder in welchen Situationen treten diese Ego-Aspekte besonders in den Vordergrund? Wie fühle ich mich danach und welche Spuren hinterlassen sie? «Wenn wir bereit sind, am Ego zu arbeiten, beginnt ein Prozess des Loslassens und Entdeckens. Die innere Wahrnehmung wird intensiver, Fassaden beginnen sich aufzulösen. Wir erfahren uns zunehmend lebendiger und wahrhaftiger. Gleichzeitig kehren in unser Leben Zufriedenheit, Gelassenheit und Freude ein», sagt Sylvester Walch. Wer sich entscheidet, etwas in Ordnung zu bringen oder um Verzeihung zu bitten, löst nicht nur Kon ikte auf, sondern baut auch das eigene Ego ab. Zuvor gelte es aber, herauszu nden, wem man möglicherweise durch egoistisches Handeln Schaden zugefügt hat. «Gerade in dieser Konfrontation», so Walch, «sollte unsere Handlung aufrichtig und wertschätzend sein. Manchmal genügt eine Entschuldigung oder die Bitte zur Vergebung. Manchmal ist es auch notwendig, Wege der Entschädigung zu nden. ◆

GEDANKEN SPLITTER

Kurse im Lassalle-Haus

Meditation mit Kinofi lmen

Blick aufs Allumfassende 9.–11. März, Fr. 18.30 bis So. 13 Uhr Filme legen die Perspektive auf Grösseres, Allumfassendes frei. Sie eröffnen nicht nur neue Geschichten, sondern ermutigen auch zum neuen Blick auf eigene Geschichten. Ein spezielles Wochenende mit Kinofi lmen auf der Suche nach dem eigenen Leben und mit der Kraft, den Alltag neu zu ordnen.

Vom Reichtum des Verzichts

Lassalle-Fastenwochen 11.–18. März; 10.–17. März; 17.–24. Juni; 30. Sept.–7. Okt.; 7.–14. Okt. Gesundheitlich bewusst, spirituell motiviert, sozial engagiert: Lassen Sie sich von ausgewiesenen Fachleuten begleiten und inspirieren. Eine Fastenwoche mit viel Luft und Licht, mit drei Meditationszeiten pro Tag, mit Referat-Runden zu Gesundheit und Lebensmitteln, die guttun und fair produziert wurden. Mit leichten Wanderungen in der Frühlingswoche und längeren in der Sommerwoche –wenn Sie denn den Nachmittag nicht selbstvergessen verschlafen wollen . . .

«Seelige» Ferien in Bad Schönbrunn Entschleunigte Ferienwoche 21.– 26. Mai; 1.– 6. Juli; 16.–21. Sept. Ferien, die Körper, Geist und Seele erfrischen: Davon träumen viele – und hetzen dann doch wieder. Ferien in Bad Schönbrunn: Hier muss man nicht noch mehr müssen und nichts beweisen – Freiraum für die Seele statt Programmpunkte abhaken, innerer Reichtum statt äussere Reizüberfl utung, die nahe Natur entdecken statt in der Welt herumjetten.

Infos und Anmeldung : Telefon 041 757 14 14 info@lassalle-haus.org www.lassalle-haus.org

Das Lassalle-Haus in Edlibach ist ein von Jesuiten geführtes interreligiöses, spirituelles Zentrum mit einem breiten Kursangebot , das von Zen-Meditation über Naturseminare bis zu klassischen Exerzitien reicht. Für «natürlich» schreiben der Jesuit Tobias Karcher und die Pfarrerin Noa Zenger abwechselnd die Kolumne «Gedankensplitter».

natürlich

Noa Zenger (41) ist reformierte Pfarrerin. Sie wohnt und arbeitet im Lassalle-Haus Bad Schönbrunn, dem Bildungszentrum der Jesuiten in Edlibach ZG.

Kraft fürs Oberstübchen

ZUM ERSTEN MAL gefastet habe ich im Semer, wie wir in Bern das Lehrerinnen- und Lehrerseminar nannten. Der Religionslehrer hatte uns ein Experiment vorgeschlagen, das uns Herz und Geist öffnen sollte – nicht mit noch mehr Büchern und kritischen Diskussionen, sondern mit schlichtem Verzicht: Sieben Tage wollte er mit uns nichts essen, nur trinken. Wir einigten uns dann auf drei Tage und trafen uns mittags jeweils zu einer dünnen Suppe, das schien uns verrückt und rebellisch genug. Meine Eltern, reformierte Bauern im Berner Oberland, standen denn auch Kopf. Sie hatten Angst, dass ihre Tochter einem Schlankheitswahn verfallen könnte; sie waren auch grundsätzlich skeptisch – Fasten sei doch katholisch. So war die Rebellion für mich natürlich erst recht interessant.

Aus der Rebellion wurde eine Gewohnheit. Als Studentin, später als Pfarrerin und Begleiterin von Fastenwochen in der Kirchgemeinde. Und nun als Fastenverantwortliche im Lassalle-Haus mit Fastenwochen zu allen vier Jahreszeiten.

Manchmal faste ich mit wie nun vor Ostern, leite die Meditationen, die kleineren und grösseren Wanderungen rund um Bad Schönbrunn. Ich staune jedes Mal von Neuem, was passiert, wenn ich von der äusseren zur inneren Ernährung umstelle: Wie ich vom Trubel des Alltags zur eigenen Mitte nde; wie durchlässig ich werde, wie klar sich meine eigenen Bedürfnisse manifestieren; auch ist da eine gesteigerte Sensibilität für andere, für Tiere, sogar für Bäume und P anzen am Wegrand. Und staunend nehme ich zur Kenntnis, dass ich immer noch dazulerne, wenn Ärztinnen und Therapeuten an unseren Fastenwochen von gesundheitlichen Aspekten berichten. So wie kürzlich vom Intervallfasten 6 /18: an 6 Stunden pro Tag isst man, die übri-

gen 18 Stunden lässt mans. Bei uns daheim galt schon immer: morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König, abends wie ein Bettler. Aber im Alltag regelmässig eine Mahlzeit weglassen – wie sollte das gehen?

Seit letztem Herbst weiss ich: Es geht sehr gut. Ich muss nicht zwanghaft nachschieben, um die Sitzung am Morgen oder den Vortrag am Abend durchzustehen. Der Körper hält durch, er braucht dieses ständige Völlegefühl nicht. Ganz im Gegenteil. Einfach gesagt: Er stellt schnell auf den Fastenmodus um und ist froh, nicht dauernd verdauen zu müssen, sondern die frei werdende Kraft fürs Oberstübchen und für lebenswichtige Schutzmechanismen benutzen zu können.

Mein Ziel war es nie, beim Fasten dünner zu werden – aber angenehm ist es schon, dass beim gelegentlichen Intervallfasten der Hosenbund lockerer liegt. Ich frage mich nicht mehr: Was muss ich weglassen, um in Balance zu bleiben? Vielmehr: Wann esse ich?

Heute schon bald. Ich habe das Frühstück weggelassen und freue mich wie ein Kind auf gartenfrischen Salat und dampfende Gschwellti zum Zmittag – zur Feier des Tages überträufelt mit nussigem, kaltgepresstem, ganz schön teurem Kürbiskernöl. Eine wahre Wohltat für Körper und Seele.

IN TAMERA wird die freie Liebe – die Liebe ohne Besitzanspruch – erforscht und gelebt. Ziel ist die Heilung des traumatischen Kerns: nicht akzeptiert und geliebt zu werden, wie man ist. Das ist auch ein politischer Akt.

Von der Gattin zur Göttin

OB IN DER HOLLYWOOD-SOAP ODER DER EIGENEN BEZIEHUNG:

EIFERSUCHT UND VERLUSTANGST PRÄGEN UNSER LEBEN MEHR ALS WIR AHNEN

UND UNS LIEB IST. DAS FRIEDENSFORSCHUNGSZENTRUM TAMERA IM SÜDEN PORTUGALS HAT EINEN AUSSERGEWÖHNLICHEN UMGANG DAMIT ENTWICKELT.

Nach hundert und einer Kurve über staubige Strassen, vorbei an knorrigen Korkeichen, Eukalyptusbäumen und verfallenden Bauernhäusern biegen wir von der Hauptstrasse ab und folgen einem Weg, der bald zur Schotterstrasse wird. Wir befinden uns in einer der ärmsten Regionen Westeuropas, im von der stillgelegten Landwirtschaft geprägten Alentejo im südlichen Portugal. Karg und trocken ist es hier die meiste Zeit des Jahres. Doch nach der nächsten Kurve plötzlich: ein See! Und ein Teich, und noch einer! Die Ufer sind grün, die Hügel bepflanzt. Dazwischen Häuser, Wohnwagen, Jurten, Solarpanels, Komposttoiletten.

Wir sind in Tamera, einem Öko-Dorf, das sich selbst Heilungsbiotop oder Friedensforschungszentrum nennt. 170 Menschen leben und arbeiten auf dem 150 Hektaren grossen Gelände. Bauen Gemüse nach Erkenntnissen der Permakultur an, produzieren Energie mit Sonne, Wind und Biomasse. Führen eine eigene Schule für die rund 30 Kinder, einen Seminarbetrieb für jährlich mehrere Tausend Gäste aus aller Welt. Hier wird das Leben in Gemeinschaft erforscht, in seiner ganzen Komplexität. Was aber nicht heisst, dass nur Nabelschau betrieben wird: Mit einem internationalen Netzwerk initiiert Tamera weltweit Friedensprojekte, zum Beispiel in Palästina oder Kolumbien.

Verlustangst ist Eifersucht Beeindruckend, was hier geschaffen und geleistet wird. Doch der Hauptgrund unserer Reise ist weder das smarte Solar Village noch das patente Regenwasser-Retentionssystem (siehe S. 34). Sondern die Hoffnung, im Gespräch mit Sabine Lichtenfels (64), Mitgründerin von Tamera und Buchautorin, mehr Licht in die dunklen Windungen von Liebesbeziehungen zu bringen. Immer wieder haben wir es erlebt oder im eigenen Umfeld beobachtet: Wie die tückischen Monster Eifersucht und Verlustangst in Beziehungen einfallen und ihre giftigen Spuren hinterlassen. Viele Partnerschaften zerbrechen früher oder später daran. Andere Paare versuchen mit ihrem Interesse an anderen Sexualpartnern irgendwie umzugehen: Indem sie die Anziehung entweder leugnen, unterdrücken oder heimlich ausleben. Hohe Scheidungsraten, Pornografie und Prostitution zeugen allerdings von grosser Hilflosigkeit im Umgang mit dem Thema.

Anders in Tamera. Seit es die Gemeinschaft gibt, also seit bald 40 Jahren, befassen sich ihre Mitglieder intensiv mit den Themen Sexualität, Liebe und Beziehungen – denn das Drama

der Welt ist in ihren Augen ein Drama der Liebe. Logisch also, sich den inneren Nöten, die das Zusammenleben von Mann und Frau im Kern belasten, zuzuwenden. Denn: «Solange in der Liebe Krieg herrscht, kann es in der Welt keinen Frieden geben», sagt Lichtenfels.

Die Liebe ist frei

In Tamera wird deshalb die freie Liebe erforscht und gelebt. Gemeint ist damit die Liebe ohne Besitzanspruch, wo nichts und niemand in ein Gefängnis gesperrt wird.

Der Begriff führt allerdings auch heute noch zu Missverständnissen und wird, befeuert durch die eigene Fantasie, oftmals mit Gruppensex oder verantwortungsloser Promiskuität verwechselt. Die Realität sieht jedoch völlig anders aus. «Wir verstehen die freie Liebe als ein System des Vertrauens, wo Ehrlichkeit und Wahrheit unter den Liebenden möglich ist», sagt Benjamin von Mendelssohn (42), der mit Sabine Lichtenfels die Globale Liebesschule leitet. Dies hat sichtbare Auswirkungen. Ob an der Sonntags-Matinee, beim gemeinsamen Mittagessen oder abends im Kulturcafé – der Umgang zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern ist in Tamera geprägt von einem tiefen Respekt und einer natürlichen Offenheit.

Die Beziehungsmodelle, die in Tamera gelebt werden, sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst: Viele Paare durchleben zumindest am Anfang eine monogame Phase; langjäh-

Zukunftsmodell

Die Gemeinschaft Tamera wurde vom Psychoanalytiker und Soziologen Dieter Duhm und von der Theologin und Friedensbotschafterin Sabine Lichtenfels 1978 in Deutschland gegründet und 1995 nach Portugal verlegt. Tamera versteht sich als «Heilungsbiotop» und gesellschaftliches Zukunftsmodell. Es wird in den Bereichen Ökologie, Technologie, Liebe und Friedenskultur geforscht. Tamera will ein Ort sein, wo Lösungsansätze für eine freie, friedliche und gewaltfreie Gesellschaft entwickelt und gelebt werden, ohne Erde, Menschen und Tiere auzubeuten. www.tamera.org

SIE LEITEN die Globale Liebesschule in Tamera: Sabine Lichtenfels und Benjamin von Mendelssohn.

10 Grundregeln für das Zusammenleben der Geschlechter, nach Dieter Duhm:

01. Die Liebe ist das höchste Kulturgut der Menschheit.

02. Das Vertrauen der Geschlechter ist die Basis einer Zukunft ohne Krieg. Belüge niemals deinen Liebespartner.

03. Du kannst nur treu sein, wenn du auch andere lieben darfst. Freie Liebe und Zweierliebe schliessen sich nicht aus, sondern ergänzen einander.

04. Eifersucht gehört nicht zur Liebe.

05. Partnerschaft lebt nicht von den Ansprüchen aneinander, sondern von der gegenseitigen Anteilnahme und Unterstützung.

06. Sadismus und Masochismus sind aus sexuellen Fehlsteuerungen hervorgegangen. Gewalt gehört nicht zur Sexualität und Unterwerfung nicht zur Liebe.

07. Kein Sex mit Kindern.

08. Sexuelle Handlungen dürfen nie gegen den Willen eines Partners begangen werden.

09. Es gibt in der Liebe keinen Besitzanspruch Beziehungsprobleme können nicht juristisch gelöst werden, sondern durch die Hilfe einer solidarischen Gemeinschaft.

10. Wenn du eine Wahl hast zwischen Liebe und etwas anderem, dann folge der Liebe.

rige intime Partnerschaften sind häufig. Sabine Lichtenfels beispielsweise führt mit Tamera-Mitgründer Dieter Duhm (75) seit 34 Jahren eine Liebesbeziehung und hat mit ihm eine gemeinsame Tochter, beide haben jedoch immer wieder auch andere Partner.

Wenn die erotische Anziehung zwischen zwei Menschen greifbar ist oder die Liebste die Nacht mit einem anderen verbringt, wird das in Tamera weder verheimlicht noch verurteilt. Doch was ist mit Eifersucht, Trennungs- und Verlustangst? Sind die schmerzhaften Emotionen irgendwann wirklich kein Thema mehr? Wenn ja, wie kommt es dazu? Es ist kein Geheimnis, die meisten Menschen sind nicht fähig, über einen längeren Zeitraum nur einen einzigen Menschen zu begehren – ein Leben lang schon gar nicht. Trotzdem sind viele der Überzeugung, dass Eifersucht ein Zeichen von Liebe ist. Sabine Lichtenfels aber betrachtet sie als Krankheit, die nicht zur Liebe gehört. Sie hast sie selbst erlebt, war Anfang 20 mit jemandem verheiratet, der auf dem Exklusivrecht beharrte und in jedem Mann einen potenziellen Konkurrenten sah. «Die Liebe erstickte», sagt sie. Hätten sich die beiden wie in früheren Zeiten als Göttin und Gott geehrt, wäre das vielleicht nicht passiert.

L ieben wie die Göttinen

Durch ihre Auseinandersetzung mit der Frühgeschichte der Menschheit, mit matriarchalen Kulturen, aber auch mit Mythologien wurde Sabine Lichtenfels klar, dass frühe Göttinnenfiguren, genauso wie die Götter, ganz selbstverständlich mehrere Liebhaber gehabt hatten, zum Beispiel in der griechischen Mythologie. Doch dann wurde die Liebe privatisiert und die Ehe eingeführt, die es vorab den Ehefrauen verbot, Nebenpartner zu haben. Und auch die Frauen begannen, an allen Fronten sicherzustellen, dass sie den einen, der nun ihre sämtlichen Bedürfnisse befriedigen sollte, nicht verlieren. «Damals ist ein Machtdenken in die Liebe eingezogen, das nicht hierhin gehört. Weil es sie zerstört», sagt Lichtenfels. In den vielen Jahren des gemeinschaftlichen Zusammenlebens setzte man sich in Tamera mit den Besitzansprüchen und den damit einhergehenden Ängsten in der Gruppe auseinander. Dabei stellte Soziologe und Psychoanalytiker Dieter Duhm fest, dass viele Menschen in der Vorstellung leben, nicht geliebt zu werden. «Wenn sie einen Liebespartner gefunden haben, glauben sie innerlich dennoch nicht an dessen Liebe und leben in latentem Misstrauen und latenter Trennungsangst», schreibt Duhm in «Terra Nova – Globale Revolution und Heilung der Liebe». Doch die Methoden, mit denen man in der Trennungsangst agiere, wie Klammern, Jammern, Schimpfen, Erpressen, seien nicht geeignet für die Liebe.

Die allererste Bedingung für eine erfolgreiche Heilungsarbeit ist laut Duhm deshalb die Auflösung dieses traumatischen Kerns: nicht akzeptiert und geliebt zu werden, wie man ist. In Tamera geschieht das zum Beispiel in der Sozialzeit, zu der sich die Mitglieder wochentags um 16.30 Uhr in Gruppen von 25 bis 40 Leuten treffen. Im sogenannten Forum werden persönliche und zwischenmenschliche Konflikte auf die Bühne gebracht. «Dabei realisiert man, dass alle ähnliche Themen haben, für die wir gemeinsam Lösungen finden», sagt Sabine Lichtenfels. Wichtig sei, mit anderen einen Lebensraum zu kreieren, der auf Vertrauen und Transparenz basiert, in welchem man sich gehalten fühlt. «So werden Angst, Eifersucht und Hass irgendwann weniger. Aber es braucht viel Zeit.» ◆

+ Buchtipps

Leila Dregger

«Tamera – ein Modell für die Zukunft», Meiga 2015, Fr. 29.90

Sabine Lichtenfels

«Weiche Macht. Perspektiven eines neuen Frauenbewusstseins und einer neuen Liebe zu den Männern», Meiga 2018, Fr. 24.90

Dieter Duhm

«Terra Nova. Globale Revolution und Heilung der Liebe», Meiga 2014, Fr. 26.90

Aqua Dynamic-Wasserbett

Aqua Dynamic-Wasserbett mit 100 % stabilisierter Wassermatratze, inkl. Lieferung und Montage im Wert von 2030.–.

Aqua Dynamic – Schweizer Qualitäts-Wasserbetten, die Nummer 1 seit 1982, zeichnen sich aus durch ideales Bettklima sowie unübertroffene Körperanpassung ohne Druckstellen. Ideal für die perfekte Abstützung der Wirbelsäule und damit weniger Rückenschmerzen. Es ist erwiesen, dass man sich in diesen Komfort-Wasserbetten bis zu 2∕3 weniger dreht und wendet und somit morgens erholter aufsteht. Die neuen Royal-Innenmatratzen sind so ruhig, dass keine Wasserbewegungen mehr gefühlt werden. Zubehör-Auflagen mit Microfedern oder viscoelastischem Material machen die Liegefläche auf Wunsch noch stützender. Wasserbetten sind gewärmt und ungewärmt erhältlich und passen in praktisch jede bestehende Bettstelle. Man erhält sie im Fachhandel. 30 Nächte Umtauschrecht. Mehr Infos auf www.wasserbett.ch

Lösung des Rätsels aus dem Heft 01/02-2018

Gesucht war: Heilpflanze

Wettbewerbstalon

Vorname Name

Strasse PLZ / Ort

Lösung

Und so spielen Sie mit: Senden Sie den Talon mit der Lösung und Ihrer Adresse an: AZ Fachverlage AG, «natürlich», Neumattstrasse 1, 5001 Aarau. Schneller gehts via Internet: www.natuerlich-online.ch/raetsel

Teilnahmebedingungen:

Einsendeschluss ist der 26. März 2018. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Gewinnen Sie!

Ein Aqua Dynamic-Wasserbett im Wert von Fr. 2030.–.

Medien

Buchtipps

Gärtnern für Revolutionäre

Jeder kann gärtnern, auch ohne Garten – das ist das Credo der italienischen Regisseurin und leidenschaftlichen Gärtnerin Lorenza Zambon. In ihren poetischen Miniaturen beschreibt sie die revolutionäre Kraft des Gärtnerns. Sie erzählt von Männern, die Bäume pflanzen, ganze Wälder, die das lokale Ökosystem wieder in Balance bringen (siehe Seite 34). Sie erinnert an das Berlin nach dem Krieg, als aus dem Häuserschutt ein Blütenteppich erwuchs – Licht und Wasser in den Kellern der zerbombten Häuser erweckten zahllose Samen zum Leben. Darauf will die Autorin aufmerksam machen: auf die verborgene Kraft der Natur. Zugleich ist das Buch ein Aufruf für Respekt gegenüber der Schöpfung. Ein Buch wie ein Appell –zwischen den Zeilen, ohne zu appellieren. + Lorenza Zambon: «Eine kleine Gartenphilosophie», Mosaik Verlag, 2017, Fr. 23.90

Die App

Die App ist ein kluger Begleiter für jeden Spaziergang. Mit wenigen Klicks lassen sich 100 Wildkräuter und Beeren bestimmen. Es genügt, die Farbe und den Fundort einzutragen. Die App bietet dann Vorschläge, um welche Pflanze es sich handeln könnte. Dazu gibt es ausführliche Hintergrundinfos, etwa zur möglichen Verwendung.

Sehr praktisch.

+ Im App Store für Fr. 9.– erhältlich

Das Blut als Glaskugel

In der Medizin zeichnet sich eine Revolution ab. Wissenschaftsjournalist Ulrich Bahnsen beschreibt sie in seinem Sachbuch spannend wie einen Krimi. In der Hauptrolle: das Blut. Ein Tropfen davon sagt mehr als tausend Worte (siehe Seite 16). Neue Bluttests, die umfassende genetische Informationen über uns liefern, versprechen bahnbrechende Fortschritte im Kampf gegen Krebs. Selbst der alte Menschheitstraum vom Jungbrunnen blüht auf. Doch mit dem Fortschritt sind ethische Herausforderungen verbunden. Pharma-Multis kämpfen schon um Marktanteile, bevor die Gesellschaft auch nur annähernd die gravierenden sozialen Konsequenzen verstanden hat, die mit dieser Entwicklung einhergehen.

+ Ulrich Bahnsen: «Das Leben lesen. Was das Blut über unsere Zukunft verrät», Droemer Knaur Verlag 2017, Fr. 29.90

Wildkräuter-Praxis

Ein schönes Buch für Einsteiger und Fortgeschrittene. Übersichtlich und praktisch aufgeteilt nach Jahreszeiten; mit 100 Rezepten für Küche, Gesundheit, Haus und Garten. Wie wärs jetzt im Frühling zum Beispiel mit falschen Kapern aus Gänseblümchen zu Bratlingen aus Taubnesseln? Aus Bärlauch kann man Hustensaft machen, von der Birke ein Peeling. Aus Ackerschachtelhalm kann man eine Jauche machen zum Schutz der Gartenpflanzen vor Pilzerkrankungen und Spinnmilben. Die Rezepte sind gut beschrieben und deshalb leicht umzusetzen. Die Pflanzenporträts von 54 wichtigen heimischen Wildpflanzen sind sehr schön illustriert und können so bei der Bestimmung helfen.

+ Coco Burckhardt: «Der Wildpflanzen Praxis-Coach», BLV Buchverlag 2016, Fr. 28.90

Der Film

Sind Smartphones gefährlich? Wir sind der Kommunikationsindustrie auf Gedeih (Notrufe bei Unfällen) und Verderben (möglicherweise krebserregend) ausgeliefert. Es ist eine Industrie, die zu gross zum Scheitern ist. Der deutsch-österreichische Dokumentarfilm «Thank you for calling», der ernsthaften Hinweisen auf mögliche Gesundheitsrisiken nachgeht, wurde nicht in Schweizer Kinos aufgeführt. Als Besitzerin der Unterhaltungsfirma Cinetrade kontrolliert die Swisscom den Filmverleih an Kinos in der Schweiz. Ein Schelm, wer da einen Zusammenhang vermutet? Wie dem auch sei – die Wahrheit kommt immer ans Licht. Und dank DiagnoseFunk, der deutschen Umwelt- und Verbraucherorganisation zum Schutz vor elektromagnetischer Strahlung, gibts den Film jetzt auf DVD.

+ Klaus Scheidsteger : «Thank You For Calling», ca. Fr. 20.–, www.shop.diagnose-funk.org

Leserbriefe

Von #metoo zum Wir « natürlich » 01/02-18 Schön, nimmt sich «natürlich» dieses Themas an. Ganz unwidersprochen möchte ich diesen Artikel nicht durchgehen lassen. Mädchen/Frauen sind zwar gesetzlich gleichgestellt – wobei einige der Gesetze, zum Beispiel die Lohngleichheit, noch auf deren Umsetzung harren – gleiche Chancen haben sie aber eben gerade nicht. Nicht solange Familien- und Kinderarbeit und die Betreuung von kranken und / oder alten Angehörigen noch immer hauptsächlich den Frauen obliegt.

Oder wenn sie sprachlich und bildlich und somit gedanklich einfach nicht existieren. Auch nicht in diesem Artikel, wo nur von Historikern, Archäologen und Freunden die Rede ist. In diesem Zusammenhang ist das besonders störend, waren es doch in der Hauptsache Forscherinnen, die diese weiblichen Kulturen und Gesellschaften «entdeckten». Es gibt auch Feministinnen, die zwar an

die eigenständige und kulturübergreifende Weiblichkeit sehr wohl glauben, aber eben als anerzogenes Verhalten.

Barbara Amsler, per Mail

« natürlich » 01/02-18

Es hat mich etwas überrascht, dass das «natürlich» sich dem Thema #metoo annimmt. Erfreulich ist, dass die Autorin nicht beim allgemeinen Männerbashing mittut, sondern die Männer als wichtigen Part bei der Entstehung von einem neuen Umgang der Geschlechter akzeptiert. Allerdings sind wir leider noch sehr weit entfernt von einer wahren Emanzipation: Frauen haben leider in sehr vielen Bereichen noch immer nicht dieselben Rechte und Chancen wie Männer – auch in der Schweiz, wo Frauen gesetzlich gleichgestellt sind.

Max Waldburger, per E-Mail

Leserberatung – Magenweh

« natürlich » 01/02-18

Heute Morgen habe ich das «natürlich» erhalten. Da fragt jemand, was man bei Magenschmerzen machen kann. Auch ich hatte Sodbrennen, manchmal bis zum Erbrechen. Seit ich vor jeder Mahlzeit und vor jedem Kaffee ein bisschen Schwedenbitter einnehme, sind die Schmerzen weg. Es funktioniert bestimmt auch mit einem anderen Bitterpräparat.

Bernadette Mäder, Freienbach

Lasst Kinder krank sein « natürlich » 11-2017

Eltern haben heutzutage leider kaum mehr Zeit, ihr krankes Kind zu p egen. Das ist aber nicht der einzige Grund, wieso viele dem Kind vorschnell Medikamente oder eben unbedacht zig Impfungen verpassen (lassen). Es ndet auch eine zunehmende Stigmatisierung von Eltern statt, die ihre Kinder nicht oder nur gegen einige wenige Krankheiten impfen lassen.

Titelbild

natürlich

« natürlich » 01/02-18

Auf dem «natürlich»-Titelblatt der Ausgabe Januar/Februar ist eine Frau abgebildet, die zwei wunderschöne Bracelets trägt: Wo kann man diese kaufen?

Margrit Affolter, Biberist

Anmerkung der Redaktion: Leider haben wir nicht heraus nden können, woher der Schmuck stammt. Aber vielleicht wissen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, mehr darüber. Falls Sie also zufällig wissen sollten, wo es diese oder ähnliche Bracelets gibt, können Sie margrit.affolter@gmail.com bestimmt eine grosse Freude machen.

In Frankreich wurde letztes Jahr eine Impfp icht beschlossen: Kleinkinder müssen seit diesem Jahr gegen Masern, Mumps, Röteln, Keuchhusten, Pneumokokken, Meningokokken, Haemophilus in uenzae Typ b und Hepatitis B immunisiert werden. Das ist ein problematischer, wenn auch durchaus interessanter Feldversuch: In zwanzig, dreissig oder auch erst fünfzig Jahren werden wir sehen mit welchen Resultaten – werden die Zwangsgeimpften tatsächlich von diesen Krankheiten verschont bleiben? Werden Sie gesünder leben? Oder leiden die Betroffenen womöglich noch stärker an Allergien und Unverträglichkeiten? Leiden sie womöglich früher als Ungeimpfte an Alzheimer oder sterben vorzeitig an Krebs? Wir wissen es nicht. Wir wissen aber: Ein Impfzwang ist unvereinbar mit einer unserer grössten Errungenschaften: der Freiheit des Individuums. H.W., per Mail

Briefe an «natürlich»

Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51

Vorschau

39. Jahrgang 2018, ISSN 2234-9103

Erscheint monatlich

Doppelnummern: Januar/Februar, Juli/August

Druckauflage: 22 000 Exemplare

Verbreitete Auflage: 14 665 Exemplare

Leserschaft: 90 000 (MACH Basic 2017-2)

Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch www.natuerlich-online.ch

Herausgeberin

AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1

CH-5001 Aarau

Tel. +41 58 200 58 58, Fax +41 58 200 56 61

Geschäftsführer

Roland Kühne

Leitung Zeitschriften

Michael Sprecher

Redaktion «natürlich»

Postfach, CH-5001 Aarau

Tel. +41 58 200 56 50, Fax +41 58 200 56 44

Chefredaktor

Markus Kellenberger

Redaktionsteam

Andreas Krebs, Sabine Hurni (Leserberatung)

Autoren

Veronica Bonilla, David Coulin, Leila Dregger, Susanne Hochuli, Anja Huber, Fabrice Müller, Eva Rosenfelder, Vera Sohmer, Remo Vetter, Andreas Walker, Noa Zenger

Grafik/Layout

Janine Strebel, Matthias Kuert, Fredi Frank

Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung durch den Verlag. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.

Leitung Marketing

Christine Ziegler

Leitung Werbemarkt

Jean-Orphée Reuter, Tel. +41 58 200 54 46

Anzeigenleiter

Dino Coluccia, Tel. +41 58 200 56 52 Mediadaten unter www.natuerlich-online.ch/werbung

Anzeigenadministration

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Aboverwaltung abo@natuerlich-online.ch Tel. +41 58 200 55 62

Einzelverkaufspreis Fr. 9.80 Jahresabonnement Fr. 84.–Zweijahresabonnement Fr. 148.–Preise inkl. MwSt.

Weitere Infos unter www.natuerlich-online.ch/ abo-service

Druck

Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen

Ein Produkt der az medien

Verleger: Peter Wanner

CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch

Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG

Das erwartet Sie im «natürlich» April

Zirbeldrüse aktivieren

Eine kleine Drüse im Zentrum des Gehirns, die Zirbeldrüse, ist ausserordentlich wichtig für unsere körperliche, geistige und auch spirituelle Gesundheit.

Schimmel statt Fleisch

Quorn ist ein beliebter Fleischersatz. Dank dem Schimmelpilz müssen keine Tiere sterben, ausserdem schont Quorn das Klima. Trotzdem: Braucht es das?

Krebs und Partnerschaft

Die Diagnose Krebs ist für jede Partnerschaft eine Herausforderung. Wie hält das Paar die Belastung aus? Wie nden die Partner einen gemeinsamen Weg?

Visionssuche in der Natur

Allein in der Wildnis auf dem Weg zu sich selbst – die Visionssuche, das Sich-Einlassen auf die spirituelle Qualität der Natur, wirkt heilsam auf Seele, Geist und Körper.

«natürlich» 04-18 erscheint am 29. März 2018

Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch

(a+k)b = ∑(4k+5a3)

∑n (a+b)k ÷ ∏a2 ≠ ∑(4k+5a2 ) = 10 000 i = 0 k i k 0

Susanne Hochuli ist ehemalige grüne Regierungsrätin des Kantons Aargau und wandert in diesem Jahr quer durch Europa in Richtung Norden. www.susanne-hochuli.ch www.unterwegs.susanne-hochuli.ch

Sie gehen und zählen nicht

In Äthiopien wären die Menschen froh, weniger weit gehen zu müssen. Wir wohlstandsverwöhnten hingegen sollten uns mehr bewegen. Mindestens 10 000 Schritte pro Tag – Werbegag hin oder her.

Kinder ziehen an mir vorbei auf dem staubigen und steinigen Pfad, der in der äthiopischen Bergwelt in die Höhe führt. Barfuss oder in Plastiksandalen überholen sie mich. Aber nicht nur die vielen Kinder sind schneller als ich. Auch für Erwachsene, die meist genauso schwerbepackt sind wie die Esel, die sie vorantreiben, bin ich ein Hindernis. Ich trete zur Seite, mache den Weg frei; lasse sie ziehen – und staune.

10 000 Schritte im Tag sind ein Muss, um gesund und fit zu bleiben, davon bin ich überzeugt. Mit einer gewissen Besessenheit kontrolliere ich meine Leistung. Schaffe ich es einmal nicht, die Zehntausend zu erreichen, was sehr selten vorkommt, dann fühle ich mich: krank. Ja, ein guter Tag ist, wenn ich diese magische Zahl überschreite; eine gute Woche ist, wenn ich in meiner Schritte-Buchhaltung ausweisen kann, dass ich im Durchschnitt sogar über 12 000 Schritte gegangen bin. Was für ein Hochgefühl!

Doch dann setzte mir eine Kollegin, eine faule übrigens, einen Stachel ins Fleisch. Sie meinte, es gäbe nur eine einzige japanische Studie, die beweise, dass 10 000 Schritte das Mass aller Dinge seien. Und wer sei schon so dumm und verlasse sich auf eine einzige Studie?

Sie irrt. Es gibt keine einzige Studie. Die 10 000 Schritte pro Tag sind ein Werbegag: 1964, die olympischen Sommerspiele fanden gerade in Tokio statt, kam ein Schrittzähler auf den Markt mit dem Namen Manpo-Kei, was übersetzt 10 000 Schritt-Mass bedeutet. «Es klingt für mich plausibel, dass das Ziel von 10 000 Schritten gewählt wurde, um einen gut klingenden Namen für Marketingzwecke zu kreieren», sagte einst Theodore Bestor, der in Harvard zur japanischen Gesellschaft forscht, dem New York Magazine. Auf diese Aussage stiess ich bei meinen Recherchen im Netz, verbissen darauf, eine wissenschaftliche Abhandlung über die Richtigkeit dieser 10 000 Schritte zu finden. Doch die gibt es einfach nicht. Nur weitere unwissenschaftliche Theorien. Und sollte am Manpo-Kei etwas Wahres sein, müssten wir in heutigen Zeiten 20 000 Schritte für die Gesundheit tun, da wir modernen Menschen weit mehr Kalorien verzehren als der durchschnittliche Japaner in den Sechzigerjahren.

Zahlen und Rechnereien dieser Art interessieren die Menschen in der Bergwelt von Äthiopien nicht. Sie gehen nicht aus Gesundheitsbewusstsein. Sie gehen, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt. Stundenlang. Um Wasser zu holen. Um in die Schule zu kommen. Sie gehen frühmorgens mehrere Kilometer auf den Markt und kommen spätabends nach weiteren Kilometern wieder nach Hause. Keiner von ihnen zählt dabei die Schritte; alle wären froh, weniger weit gehen zu müssen.

Ich hingegen beginne zu rechnen, wie lange ich pro Tag in Bewegung sein muss, um das neue Mass aller Dinge, die 20 000 Schritte, zu überschreiten. ◆

Seine&Normandie mitderExcellenceRoyal

Vonder Weltstadt ParisbiszudenendlosenSträndenderCôteFleurie erwartenSieUferkulissenwiesieabwechslungsreicherkaumsein könnten. HierdaspulsierendeLebenderfranzösischenMetropoledortdiesattgrüne IdyllederNormandie.

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Tag1Schweiz> Paris Busanreisenach Paris.

Tag2 Paris MorgensgemütlicheBootsrundfahrtaufderSeine* undamNachmittageineStadtrundfahrt*durch Paris.

Tag3LesAndelys Ausflug*nach Lyonsla ForêtundRundganginLes AndelysmitBesuchderRuinedesSchlossesGaillard.

Tag4Caudebec-en-Caux>(Honfleur) Ganztagesausflug*nachHonfleur.Stadtrundgang undexternesMittagessen.NachmittagsBesucheiner Calvados-Brennerei,inkl.Degustation.

Tag5Caudebec-en-Caux>(Étretat) Ausflug*nachÉtretatzurAlabasterküste.Mittagessen(Fr. 160)beiSpitzenkochDavidGörne.

Tag6Rouen Stadtrundgang*inRouen–dieStadtder100Türme.

Reisedaten2018

15.04.–22.04.,22.04.–29.04.,29.04.–06.05., 06.05.–13.05.,13.05.–20.05.,20.05.–27.05., 27.05.–03.06.,03.06.–10.06.,10.06.–17.06., 17.06.–24.06.,24.06.–01.07.,01.07.–08.07., 08.07.–15.07.,15.07.–22.07.,22.07.–29.07., 29.07.–05.08.,05.08.–12.08.,12.08.–19.08., 19.08.–26.08.,26.08.–02.09.,09.09.–16.09., 16.09.–23.09.,23.09.–30.09.,30.09.–07.10., 07.10.–14.10.

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BuszumFluss

Aufder«RoutederAbteien»(Fr. 40)besuchenSiedie AbteiJumièges.

Tag7 Vernon Busausflug*nachGivernymitBesuch Wohnhausund GartendesgrossenImpressionistenClaudeMonet.

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06:10 Wil p,06:30Burgdorf p 06:35 Winterthur-WiesendangenSBB 07:00Zürich-Flughafen p,07:00AarauSBB, 08:00Baden-Rütihof p,08:35BaselSBB 08:50Pratteln,Aquabasilea p

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