Die Natur setzt gern auf Lug und Trug 40 75 Jahre LSD
Wie die Hippie-Droge die Medizin revolutioniert 09
So lassen sich schwere Krankheiten gemeinsam durchstehen 12
Flussreise auf der Rhône mit Excellence Rhône Av ignon– Lyon–St. Jean de Losne
8 Tage im Juli-Oktober ab Fr. 1095.–pro Person
Glanzlichter der Donau
mit MS Thurgau Ultrabbbbbk und MS Thurgau Silencebbbb
Eshetsolangshet Rabatt* bis Fr. 1100.–
*Abhängig von Auslastung,Saison,Wechselkurs
Passau–Wien–Budapest–Bratislava–Passau
8 Tage ab Fr. 890.– (R abatt Fr 300.– abgezogen, MS Thurgau Silence, HD Standard, Vollpension)
1. Tag Zürich/St. Margrethen–Passau Ind. Anreise zum Einsteigeort. Busfahrt, Einschiffung und «Leinen los!». 2. Tag Melk–Wien Ausflug* zum Benediktinerkloster Stift Melk. In Wien bieten sich Gelegenheiten, entweder ein klassisches Konzert + oder individuell den Ve rgnügungspark Prater zu besuchen
3. Tag Wien Rundfahrt/-gang* mit den Sehenswürdigkeiten der Kaiserstadt. Ausflug + zum Barockschloss Schönbrunn. 4. Tag Budapest Rundfahrt/-gang* durch die sehenswerte Hauptstadt Ungarns. Spaziergang + und Fahrten mit U-Bahn und Panoramastrassenbahn. Besuche der Markthalle und der St. Stephan Basilika. Lichterrundfahrt + am Abend. 5. Tag Budapest–Visegrád Ausflug* in die ungarische Puszta mit Vo rführung traditioneller ungarischer Reitkunst. Fahrt durch das Donauknie. In Vi segrád Rundgang + mit Besichtigung des Palastes und We inprobe. 6. Tag Bratislava Rundfahrt/-gang* durch Bratislava. Fahrt zur Burg und Rundgang durch die Altstadt mit dem bekannten St. Martinsdom. Ausflug + zum Schloss Hof. 7. Tag Dürnstein Rundgang* mit We inprobe. Das Städtchen Dürnstein bezaubert mit seinem mittelalterlichen Stadtkern. Am Nachmittag Schifffahrt durch die einmalige Wa chau. 8. Tag Passau–St. Margrethen/Zürich Ausschiffung und Busrückfahrt in die Schweiz. Individuelle Heimreise.
03.06.+ 200 10.06.+ 200 17.06.+ 200 08.07. 200 15.07.• 300 22.07.° 300 12.08. 200 19.08. 200 09.09. 200 16.09. 200 + nur noch wenige Kabinen verfügbar
° gemeinsames Singen mit Hansjörg Enz und Koni Ulrich
• gemeinsames Singen mit Hansjörg Enz und Dandy Meier
MS Thurgau Ultrabbbbbk – by Thurgau Travel Luxusschiff mit 53 Suiten und 7 Kabinen für 120 Gäste. Suiten mit Dusche/WC, Föhn, TV, Radio, Telefon und ind regulierbarer Klimaanlage MD/OD mit franz. Balkon, Minibar und Safe Mini Suiten (ca. 14 m2) und 2-Bettk abinen (ca. 12 m2) auf HD mit nicht zu öffnenden Fenstern. Die Junior Suiten sind ca. 15.5 m2 gross. Deluxe Suiten (ca. 22 m2) mit Sitzgruppe. Queen Suiten (ca. 30 m2) mit getrenntem Wohn-/Schlafbereich und Balkon. Bordausstattung : Panorama-Restaurant, Panorama-Salon/Theatron, Wiener Café, Shop, Wellness/Fitness, Sonnendeck Gratis WLAN nach Verfügbarkeit Lif t zwischen MD und OD Nichtraucherschiff (ausser Smoker ’s Lounge und Sonnendeck).
Preise pro Person in Fr. (vor Rabattabzug) 2-Bettk abine Hauptdeck 1990
Mini Suite Hauptdeck 2090
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Junior Suite Oberdeck , franz. Balkon 2590
Deluxe Suite Mitteldeck , franz. Balkon 2790
Deluxe Suite Oberdeck , franz. Balkon 2990
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Ausflugspaket (6 Ausflüge) 175
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MS Thurgau Silencebbbb – by Thurgau Travel Schiff mit Platz für 194 Gäste. Kabinen (ca. 13 m2) mit Dusche/WC, Föhn, TV/R adio, Telefon, Safe und ind regulierbarer Klimaanlage In den Standard Kabinen kann tagsüber ein Bett zur Wand gek lappt werden, das andere wird zum Sofa. Superieur Kabinen mit Doppelbett und zwei Matratzen. Kabinen auf Mittel- und Oberdeck mit franz. Balkonen, auf Hauptdeck nicht zu öffnende Bullaugen. Bordausstattung : Panorama-Restaurant und -Salon, Bar, Wiener Café, Souvenir-Shop, Saunabereich, Sonnendeck mit Windschutz und Sonnensegel Gratis WLAN nach Verfügbarkeit Nichtraucherschiff (R auchen auf dem Sonnendeck erlaubt).
Leistungen für beide Schiffe: Kreuz fahr t mit Vollpension an Bord, Bustransfer Zürich/St Margrethen–Passau v. v. , alle Schleusen- und Hafengebühren, Thurgau Travel Bordreiseleitung Details im Internet oder Katalog 2018 verlangen.
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* Im Ausflugspaket enthalten, vorab buchbar | + Fak. Ausflug nur an Bord buchbar | Programmänderungen vorbehalten | Reederei/Par tner firma: River Advice
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Deluxe Suite (ca. 22 m²) mit franz. Balkon
MS Thurgau Silencebbbb und MS Thurgau Ultrabbbbbk auf der Donau
Liebe Leserin, lieber Leser
Facebook und Instagram und Twitter und wer weiss was noch alles bescheren uns unzählige Freundinnen und Freunde. Sie sind schnell da – und schnell wieder weg respektive gelöscht. Virtuelle Freunde halt. Die sind ok, solange es uns gut geht. Was aber, wenn etwas in unser Leben drängt, das sich nicht mehr online bewältigen lässt, sondern wo es echte menschliche Zuwendung braucht? Ein kranker Partner, eine kranke Partnerin – und schon ist das Leben ein anderes.
Oder wir selber sind es, die plötzlich auf handfeste Hilfe angewiesen sind, hoffentlich nur vorübergehend.
In solchen Momenten zählen Freundschaft, Liebe und vor allem auch Respekt vor dem Menschen, dem zu helfen man gewillt ist oder dessen Hilfe man annimmt. Immer mehr Menschen p egen zu Hause Angehörige, und viele von ihnen kommen dabei an ihre Grenzen.
Lesen Sie ab Seite 12, wie sehr eine schwere Erkrankung eine Beziehung oder Freundschaft belasten kann – und wie wir damit erfolgreich umgehen können.
Eine zweite Geschichte, die ich Ihnen gerne ans Herz legen möchte, beginnt auf Seite 16 und dreht sich um die Zirbeldrüse. Ich weiss, das klingt nicht eben sexy –aber ich bin mir ebenso sicher, dass Sie kaum etwas über dieses kleine und ungemein wichtige Organ in unserem Hirn wissen. Ich wünsche Ihnen ein herrlich abwechslungsreiches Aprilwetter.
Taten stat t Worte Nr. 111
Für die grösste Bio- Marke der Schweiz treten wir in die Pedale.
1993 ha ben wi r mi t Natu rapla n die er st e Bio- Ma rke im Sc hwe ize r De ta ilha nd el la nci er t. Mitt le rweile wi rd je de s zw eite Bio- Produ kt in de r Sc hw eiz be i un s ge kauf t. Mit ru nd 18 00 Bio- Produ kt en is t die Au sw ahl au ch be so nd er s gros s: Vo n Fl eisc h un d Fi sc h, üb er Ob st un d Ge mü se, bi s hi n zu Sc ho ko lade un d Bi sk ui ts – Natu rapla n bie te t alle s, wa s da s Bio- He rz be ge hr t. Da mit wi r be i Bio au ch in Zu ku nf t die Na se vo rn ha ben, fö rd er n wi r mi t un se re n Pa rt ne rn de n Bio- La nd bau. taten-statt-worte.ch
Herzlich, Ihr Chefredaktor
Gesundheit
12 Mein Partner hat Krebs – was tun?
16 Das dritte Auge öffnen: So aktivieren Sie die Zirbeldrüse
20 TCM: Sanfte Heilkunst aus dem Reich der Mitte
24 Sabine Hurni über nackte Füsse und achtsames Gehen
26 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen
29 Heilpflanze des Monats: Löwenzahn
30 Heilpflanzen richtig zubereiten
Essen & Trinken
Quorn, das bessere Fleisch?
Rezepte mit Quorn
Natur & Garten
40 Mimikry und Mimese – wie Tiere dank Tarnung und Warnung überleben
Stressfrei und naturnah gärtnern mit Remo Vetter
Einfache Jurawanderung mit überwältigendem Panorama
Augenblick
8 Aktuell und Wissenswert
33 Markt-Aktiv
59 Gedankensplitter
60 Medien
61 Markt-News
63 Rätsel
64 Leserbriefe
65 Vorschau
66 Carte Blanche
Buchtipp
Tim Flach: «In Gefahr» Knesebeck, 2017 Fr. 94.90
Bedrohte Schönheiten
Dieser Bildband ist eine Wucht. Atemberaubend. «Mein wichtigstes Werk!», sagt der preisgekrönte Fotografe Tim Flach. 80 Tierarten hat er darin herausragend in Szene gesetzt, manche in ihrer natürlichen Umgebung, andere im Studio. Sie stehen für die fantastische Schönheit und Vielfalt der Arten – und sie alle sind vom Aussterben bedroht. Der Bestand des Gelbaugenlaubfrosches (links, Embryonen in Eiern) etwa hat sich seit den 1990er-Jahren fast halbiert. Schuld daran ist nebst dem Lebensraumverlust vor allem die Pilzerkrankung Chytridiomykose.
Der Kleine Soldatenara wiederum fällt auch heute noch dem Tierhandel zum Opfer: Jedes Jahr werden gegen 80 000 dieser farbenfrohen Papageien gefangen, von denen vermutlich drei Viertel auf dem Transport verenden.
Und so ist das eindringliche Werk mit den informativen Begleittexten des renommierten Zoologen Jonathan Baillie auch ein trauriges. Denn wenn unsere Enkel eines Tages diesen Bildband im Nachlass fi nden, wird es wohl einige der hier gezeigten Tierarten nicht mehr geben. Auch daran will Tim Flach erinnern: Dass wir die Aufgabe haben, die Artenvielfalt künftigen Generationen als Vermächtnis zu hinterlassen. Dafür tragen wir als Gesellschaft eine ethische und moralische Verantwortung. krea
DIABETES
Mittelmeerkost senkt Blutzucker am besten
DIE MITTELMEER-DIÄT mit viel Früchten, Gemüse, Olivenöl, Nüssen, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten senkt nicht nur den Blutdruck und schützt somit das Herz. Sie ist auch besonders dazu geeignet, bei Menschen mit Typ-2-Diabetes die Blutzuckerwerte zu verbessern. Zu diesem Schluss kommt ein europäisches Wissenschaftlerteam unter Leitung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung. Es verglich die Effekte von neun verschiedenen Kostformen auf die Nüchtern- und Langzeit-Blutzuckerwerte. Dazu gehörten die Low-Fat-, Paläo-, High-Protein-, Low-Carb- und Mittelmeer-Diät. Ebenso analysierten die Forscher die Wirkung einer vegetarischen und veganen Kost. Fazit: Die Mittelmeer-Diät war, gefolgt von der Paläo-Diät und der veganen Kost, am besten geeignet, um den Nüchtern-Blutzuckerwert zu senken. Die Low-Carb-Diät beeinflusste dagegen den Langzeit-Blutzuckerwert ( HbA1c-Wert ) am besten. European Journal of Epidemiology / MM
GE SUND HEIT
Geruch des Partners senkt Stress
Das T-Shirt des Partners tragen, wenn man sich frustriert und traurig fühlt oder bei Abwesenheit auf seiner Bettseite schlafen – das kann Stress und Anspannung reduzieren, wie kanadische Forscher von der University von British Columbia in Vancouver nun herausfanden. Umgekehrt erhöht der Geruch eines Fremden die Konzentration des Stresshormons Cortisol.
Journal of Personality and Social Psychology / MM
Ehe schützt vor geistigem Zerfall Verheiratete haben ein geringeres Demenz-Risiko als lebenslange Singles oder Verwitwete. Zu dieser Einschätzung kamen britische Forscher am University College London. Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler 15 Studien mit mehr als 800 000 Teilnehmern ausgewertet. Insgesamt hatten Verheiratete ein 42 Prozent geringeres Risiko, an einer Demenz zu erkranken als lebenslange Singles. Im Vergleich zu den verwitweten
KRANKENKASSEN
Spezialarztpraxen verteuern Prämien IN KANTONEN mit einer grösseren Dichte an Praxen mit Spezialisten sind die Krankenkassen-Prämien deutlich höher, wie das Infoportal infosperber.ch berichtete.
Ein Nutzen für die Patienten sei nicht nachgewiesen. Im Gegenteil: Es kann zu mehr unnötigen Diagnosen und Behandlungen ohne Nutzen kommen. Schon in den 1990erJahren ging aus Krankenkassen-Statistiken hervor, dass in Gegenden mit vielen operierenden Gynäkologen mehr Frauen ohne Gebärmutter leben. Patienten gehen also besser zuerst zu ihrem Hausarzt – der kennt im Gegensatz zum Spezialisten seine Patienten mit ihrer ganzen Geschichte, häufig auch mit ihrem sozialen Umfeld. Und das ist wichtig, haben doch viele Beschwerden, auch organische, psychosoziale Ursachen. infosperber.ch / krea
Probanden betrug der Unterschied immerhin noch 20 Prozent. Bei geschiedenen Teilnehmern fanden die Wissenschaftler keinen Zusammenhang zwischen dem Familienstand und Demenzerkrankungen. Die Studienautoren vermuten, dass der regelmässige soziale Kontakt und oftmals gesündere Lebensstil von Ehepartnern sich positiv auf die kognitiven Fähigkeiten auswirken. Journal of Neurology Neurosurgery & Psychiatry / MM
Händchenhalten lindert Schmerzen
Israelische Forscher fanden heraus, dass sich in Gegenwart eines geliebten Menschen Schmerzen besser ertragen lassen. Verstärkt wird diese schmerzlindernde Wirkung durch Berührung wie das Halten der Hand und Einfühlungsvermögen. Der Heilpraktiker
Mit To-do-Listen schneller einschlafen Wer abends schlecht abschalten kann, sollte eine To-do-Liste anfertigen. Das Aufschreiben der Aufgaben kann helfen, schneller einzuschlafen, berichten US-Forscher der Baylor University in Waco ( Texas ). Studienautor Michael Scullin vermutet, dass das Schreiben einer To-do-Liste hilft, sorgenvolle Gedanken an bevorstehende Aufgaben leichter loszulassen.
Journal of Experimental Psychology / MM
Negativer Nozeboeffekt
Sagt man Patienten, dass ein bestimmtes Medikament Nebenwirkungen hervorrufen kann, setzen diese häufig auch ein ( Nozeboeffekt ) –selbst wenn es sich um ein wirkstofffreies Scheinmedikament ( Placebo ) handelt. Dabei verursacht ein ( angeblich ) teures Scheinmedikament stärkere Nebenwirkungen als ein günstiges. Herausgefunden hat das ein Team am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Ars Medici
LSD – die bessere Med in?
Am 19. April 1943 erlebte Albert Hofmann (1906 – 2008) den ersten LSDTrip der Geschichte. Das Lysergsäurediethylamid hat er bereits 1938 erstmals synthetisiert, um für seinen Arbeitgeber, die Sandoz, ein neues Kreislaufstimulans zu nden. Die erhoffte Wirkung trat im Tierversuch nicht ein; Hofmann archivierte die Forschungsergebnisse. Doch «einer merkwürdigen Ahnung» folgend synthetisierte er die Substanz fünf Jahre später erneut und nahm im Labor eine winzige Menge davon ein. Daraufhin fühlte er sich unwohl und fuhr mit dem Velo nach Hause. In «LSD –Mein Sorgenkind» beschreibt er die berühmt gewordene Fahrt: «Schon auf dem Heimweg (…) nahm mein Zustand bedrohliche Formen an. Alles in meinem Gesichtsfeld schwankte und war verzerrt wie in einem gekrümmten Spiegel. Auch hatte ich das Gefühl, mit dem Fahrrad nicht vom Fleck zu kommen. Indessen sagte mir später meine Assistentin, wir seien sehr schnell gefahren.»
LSD ist eine der potentesten psychoaktiven Substanzen. 50 bis 250 Mikrogramm genügen, um eine heftige psychedelische Wirkung zu provozieren. LSD wirkt stark auf das limbische System des Gehirns. Vielleicht wegen der strukturelle Ähnlichkeit mit den wichtigsten Botenstoffen im Gehirn (Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin, Serotonin). Sie könnte auch die extrem gesteigerte Wahrnehmungsfähigkeit beim Rausch erklären. LSD ist tatsächlich weniger Be- als «Enttäubungsmittel». LSD-Konsumenten («Psychonauten») berichten von Visionen, Hellsichtigkeit, einer extrem gesteigerten Empathie, aber auch von Trance-Erlebnissen, religiös-mystischen Erfahrungen, Ekstase und dem intensiven Gefühl der Einheit, des Eins-Seins mit sich und der Natur. Aktuelle Studien zeigen, dass LSD- oder auch Psylocibin-Trips (Zauberpilze) das Umweltbewusstsein nachhaltig fördern können.
koholismus. Die Ärzte erkannten schon damals: Die Substanz löst psychische Blockaden und macht Verdrängtes zugänglich.
Im Summer of Love 1967 entwickelte sich LSD dann zum Treibstoff einer Gegenkultur, die alles radikal infrage stellte, insbesondere den Vietnamkrieg. Mit der Friedensbewegung erwachte auch ein Umweltbewusstsein; Frauenrechte wurden zum Thema; und die Sehnsucht nach Spiritualität trieb Tausende nach Indien, wo sich manche im LSD- und Ganja-Rausch verloren. Andere machten sich auf LSD unsterblich: die Beatles, The Beach Boys, The Grateful Dead, Jim Morrison von The Doors, Jimi Hendrix, aber auch Schriftsteller wie Aldous Huxley, Tom Wolfe oder Ernst Jünger.
Unter dem Markennamen Delysid brachte die Sandoz LSD 1949 auf den Markt. Das Psychotomimetikum wurde in der Psychotherapie eingesetzt, auch zur Behandlung von Krebspatienten, um deren Schmerz und Angst zu lindern, und im Kampf gegen Al-
LSD wirkt transzendierend. Hofmann meinte: «Wenn man lernen würde, die Fähigkeit von LSD – unter geeigneten Bedingungen visionäre Erlebnisse hervorzurufen – in der medizinischen Praxis und in Verbindung mit Meditation besser zu nutzen, dann könnte es, glaube ich, von einem Sorgenkind zum Wunderkind werden.» Eine Art modernes Eleusis.
LSD als Katalysator für die Bewusstseinserweiterung? Nötig hätten wir sie. Das hat auch Albert Hofmann erkannt. In seinem philosophischen Werk «Einsichten –Ausblicke» schreibt er: «Wir stehen vor dem ökologischen, sozialen und geistigen Zusammenbruch. Rettung ist nur möglich durch Bewusstseinsveränderung, durch ein neu geschaffenes Gleichgewicht zwischen materiellen und spirituellen Bedürfnissen.»
Andreas Krebs
Dabei wurde LSD in den USA schon 1966 verboten. In der Schweiz dann mit der Änderung des Betäubungsmittelgesetzes vom 9. Mai 1973 ebenso. Bald galt ein globales Verbot, sogar für die Forschung. LSD wurde verteufelt.
Als gefährliches Rauschgift ist LSD bis heute verrufen. Doch immerhin ist die wissenschaftliche Forschung damit seit einigen Jahren wieder erlaubt. Die beiden Solothurner Psychiater Peter Gasser und Peter Oehen dürfen seit einigen Jahren dank Ausnahmebewilligungen des Bundesamts für Gesundheit sogar Gruppentherapien mit LSD und MDMA durchführen. Sie behandeln damit Patienten, die unter extremen Kopfschmerzen («Cluster-Kopfschmerzen») leiden, unter Multipler Sklerose, Autismus, Traumata, Depression, Angst- oder Persönlichkeitsstörungen.
Es zeigt sich immer deutlicher: LSD wohnt ein starkes therapeutisches Potenzial inne. Psychoaktive Drogen könnten, darauf deutet eine zunehmende Zahl von Studien hin, weitaus effektiver und schonender wirken als herkömmliche Psychopharmaka. Aber LSD ist kein Schnickschnack. Wer nicht gut geerdet ist oder klinisch begleitet wird, der kann aus ippen auf dem Trip. Andererseits hat LSD das Potenzial, die Welt zu verändern. Glaubte Albert Hofmann.
Die Informationen stammen zum grossen Teil aus der Sonderausgabe von Lucy ’s Rausch, die am 19. April erscheint und die vielen Aspekte des LSD beleuchtet: die Geschichte der Entdeckung, seine soziokulturelle Bedeutung, psychedelische Kunst, Erforschung holotroper Bewusstseinszustände und auch neuartige medizinische Themen wie Microdosing. Mit Beiträgen von Albert Hofmann, Markus Berger, Stanislav Grof, Peter Gasser, Ralph Metzner und vielen anderen Kapazitäten. Absolut empfehlenswert, nicht nur für Psychonauten.
Literatur
LSD-Sonderausgabe: «Lucy’s Rausch Nr. 7 –Das Gesellschaftsmagazin für psychoaktive Kultur», Nachtschatten Verlag 2018 (erscheint am 19. April), Fr. 18.50. Zu bestellen unter www.nachtschatten.ch
Stern-
Mond und Venus am Abendhimmel
Im April kann am Abendhimmel ein interessantes Schauspiel bestaunt werden:
Unser innerer Nachbarplanet Venus ist im Westen als markanter «Abendstern» sichtbar. Die Bezeichnung «Stern» ist allerdings astronomisch gesehen falsch, denn Sterne sind Sonnen und die Venus ist ein Planet, der um die Sonne kreist. Trotzdem wird die Bezeichnung Morgen- oder Abendstern im Volksmund für die Venus häufig verwendet. Besonders interessant wird die Konstellation ab dem 17. April, wenn die sehr
schmale zunehmende Mondsichel noch hinzukommt. In dieser Situation ist auch die dunkle Seite des Mondes zu sehen, die durch die Erde erhellt wird. Ein Astronaut auf dem Mond würde zu dieser Zeit eine nahezu volle Erde erblicken, die die Nachtseite des Mondes so stark aufhellt, dass wir sie sehen können. Danach wandert der Mond jeden Tag weiter in den Nachthimmel hinein und nimmt dabei stetig zu. Die Venus steigt bis zum Ende des Monats immer höher und nähert sich dem Sternhaufen der Plejaden. Andreas Walker
LANDWIRTSCHAFT
Weniger Schädlinge ohne Pestizide
Laut einer Studie der Forschungsanstalt Agroscope fördern Blühstreifen am Ackerrand nicht nur die Biodiversität, sondern können sogar den Schädlingsbefall deutlich reduzieren (um bis zu 60 Prozent).
So erhöhen die in den Blumenfeldern lebenden Nützlinge wie Marien- und Laufkäfer sowie Schweb- und Flor fliegen den Ertrag auf dem Acker. Tierwelt
VOLLGELD-INITIATIVE
Braucht unser Geld eine Umwälzung?
Die Wirtschaft soll dem Leben dienen, nicht dem Profit. Dazu braucht es eine «monetäre Friedenspolitik » , wie Geldexperte Christoph Pfluger in einem Newsletter schreibt. «Anstatt ungesetzliches Bankengeld aus dem Nichts brauchen wir ein gerechtes Geld, das nach demokratischen Regeln von einer staatlich kontrollierten Instanz in Umlauf gebracht wird.» Genau dies ist das Ziel der Vollgeld-Initiative, über die wir am 10. Juni abstimmen. Um Sachlichkeit in die Vollgeld-Debatte einzubringen, hat sich vor Kurzem die «Allianz für Vollgeld und Gerechtigkeit» gebildet. Sie will eine breite, von der Bevölkerung getragene Kampagne lancieren, damit mit Argumenten und nicht mit irreführenden Schlagworten Wahlkampf betrieben wird. www.vollgeld-und-gerechtigkeit.ch
BUCHTIPP
Grosser Heiler
Ein ganzes Buch über Löwenzahn? Aber ja doch! Und zwar ein ausgezeichnetes (1. Preis in der Kategorie «Bestes Pflanzenporträt» des Deutschen Gartenbuchpreises 2018). Sollten Sie zu jenen Gärtnern gehören, die dem Löwenzahn den Kampf angesagt haben, ist die Lektüre fast schon Pflicht. Denn der Löwenzahn ist eine unserer wertvollsten Heilpflanzen. Das Buch ist kurzweilig geschrieben und bietet ein kulturgeschichtliches, medizinisches und kulinarisches Portrait der «Wunderpflanze» krea
Marianne Ruoff «Löwenzahn und Löwenkraft», AT Verlag 2017, Fr. 27.90
PRÄVENTION
Schutz vor Zecken
Mit dem Frühling beginnt auch wieder die Zeckensaison. Die Spinnentiere können gefährliche Krankheiten wie Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Babesiose auf den Menschen übertragen. Der deutsche Homöopath Rocco Kirsch empfiehlt als Prophylaxe die Zeckenbissfieber-Nosode C 200 als einmalige Doppelgabe Anfang Saison (Doppelgabe = 3 Globuli einnehmen, 15 Minuten später erneut 3 Globuli). Dies wirke allgemein abwehrend gegen Zecken und spezifisch gegen FSME, so Kirch auf seiner Website www.rocco-kirch.de Die Nosoden sind z. B. hier erhältlich: www.altstadt-apothekelandshut.de. Wir von «natürlich» möchten wissen, ob die Nosoden tatsächlich schützen und bitten Sie, uns Ihre Erfahrungen mitzuteilen: leserbriefe@natuerlich-online.ch krea
Appell an die Menschlichkeit
Markus Imhoof ist zurück: Einer der wichtigsten Schweizer Filmemacher hat sechs Jahre nach «More Than Honey» wieder einen Film gedreht, der sich unwiderruflich ins Gedächtnis einbrennt: «Eldorado». Um das Schicksal von Tausenden von Menschen auf ihrer Flucht nach Europa erfahrbar zu machen, erzählt er eine sehr persönliche Geschichte. Seine Suche nach Menschlichkeit und gesellschaftlicher Verantwortung führen ihn zurück in seine Kindheit, als seine Eltern vorübergehend ein italienisches Flüchtlingsmädchen bei sich aufnahmen. Immer wieder musste die kleine Giovanna aus politischen Gründen die Schweiz verlassen – was sie am Ende das Leben kostete.
Die Suche führt den Regisseur weiter an Bord eines Schiffes der italienischen Küstenwache, der «Operazione Mare Nostrum», in deren Verlauf mehr als 100 000 Menschen aus dem Mittelmeer gerettet wurden. Dem Tod entronnen, geht die Odyssee für die Flüchtenden meist weiter.
Denn Europa ist nicht das erwartete Paradies, die Flüchtlinge sind alles andere als willkommen. Sie müssen sich Untersuchungen unterziehen, die zuweilen an einen Viehmarkt erinnern; die meisten bleiben irgendwo in überfüllten Lagern stecken, kämpfen mit Behörden oder versuchen sich mit ausbeuterischer Schwarzarbeit wie Pros titution über Wasser zu halten. Und fast immer erhalten sie einen negativen Asylbescheid. «Das hier ist kein Leben, es ist nicht mal Überleben», resümiert ein Betroffener.
Imhoof gewährt Einblicke in eine Parallelwelt, die selten so detailliert gezeigt wird. Ein aufwühlender Appell an die Menschlichkeit und unsere gesellschaftliche Verantwortung gegenüber jenen, die nicht in Wohlstand und Sicherheit leben.
Ab 26.4. im Kino www.eldoradoderfilm.de
Köpfe mit Grashaaren
Der Winter dieses Jahres war in den Bergen sehr schneereich. Mit der Wärme kommt die Schneeschmelze und die ehemals gänzlich weisse Landschaft beginnt sich allmählich zu verändern. So erscheinen nach und nach erste Flecken im Schnee – von Weitem beobachtet ein gesprenkeltes dunkles Muster auf weissem Grund. Doch wie kommt es zustande?
Die Frühlingssonne erwärmt den Boden und der Schnee festigt sich immer mehr. Die kleinen dunklen Flecken vergrössern sich peu à peu. So werden auf einer unebenen Wiese zuerst die Kuppen schneefrei und die darunterliegenden braunen Grasbüschel erscheinen – kleinste Hügel, wie Köpfe, deren Haarwuchs aus braunem Gras besteht. Schmilzt der Schnee weiter, verschwindet dieses Muster sehr schnell wieder. Andreas Walker
TIPP DES MONATS
Gesundheit
Je nachdem, wie die Beziehung vor der Diagnose war, wird sie inniger oder zerbricht.
Bedürfnisse (an)erkennen
DIE DIAGNOSE KREBS IST FÜR JEDE PARTNERSCHAFT
EINE GROSSE HERAUSFORDERUNG. WIE HÄLT
DAS PAAR DIE BELASTUNG AUS? FINDEN DIE PARTNER
EINEN GEMEINSAMEN WEG UND WO ENTSTEHEN
KONFLIKTE?
TEXT: GABRIELA VETTER ILLUSTRATIONEN: LINA HODEL
Ich habe Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er wird palliativ behandelt, das heisst lindernd. Heilen kann man den Krebs nicht mehr. Der Verlauf wird schnell sein. Doch das ist nicht das Schlimmste. Viel schlimmer ist die Situation für meinen Mann», erzählt eine Betroffene. «Er hat sich so auf die Pensionierung gefreut! Während Jahrzehnten hat er sich ganz auf seinen Beruf konzentriert und auf vieles verzichtet. Wir werden alles Verpasste nachholen – so haben wir uns das vorgestellt. Und jetzt Krebs! Ich will meinen Mann nicht belasten, ich kann ihm meine Situation doch gar nicht zumuten.»
Eine andere Frau berichtet ähnliches, jedoch mit umgekehrten Vorzeichen: «Mein Mann ist an Darmkrebs erkrankt. Er leidet, ist verzweifelt, spricht aber überhaupt nicht darüber. Er ist schon immer verstummt, wenn es ihm schlecht ging. Ich halte es beinahe nicht mehr aus – dass ich nicht an ihn herankomme, macht mich verrückt. Diese Ohnmacht zerreisst mich fast.»
Bei beiden ktiven, jedoch realistischen Beispielen tragen zwei Schultern schwerer, als wenn eine allein wäre. Wenn sich ein Mensch gegenüber seinem Partner verschliesst, sich einigelt, weil er vielleicht glaubt, sein Leiden dem andern nicht zumuten zu können, wird es in einer Krebssituation noch verstärkt. Oft wird gewerweisst, spekuliert und (falsch) interpretiert, weil nicht geredet wird.
Gelassenheit üben
Doch wie können Betroffene einen gangbaren Weg nden und sich gegenseitig entlasten? Sie sollten offen bleiben respektive sich bewusst dem anderen gegenüber öffnen und lernen, sich auszutauschen. Das Schweigen und Hinunterschlucken und sich Verschliessen wirkt ablehnend auf den anderen, was diesen noch mehr leiden und verzweifeln lässt.
Es gibt Wege, den Organismus trotz Widrigkeiten zu entspannen, etwa indem wir uns selber immer wieder Ruhe gönnen und uns gut zureden. Diese Art des Offenbleibens ist auch eine heilsame Methode, damit wir uns in der Notsitua-
tion einer Krebsdiagnose beruhigen können und uns weniger ausgeliefert fühlen. In dieser Gelassenheit verankert können wir uns selber und dem geliebten Partner eher Mut zureden. Was der Begleitende nie ausser Acht lassen darf ist, dass der Kranke so entkräftet sein kann, dass der Gesunde (vorübergehend) die Initiativen ergreifen muss, die er üblicherweise dem Partner überlassen würde. Dies gilt vor allem dann, wenn sich der Patient für sich einsetzen oder wehren muss. Ich denke dabei an Missverständnisse mit Ärzten oder P egepersonal, etwa wenn der Patient bei Unklarheiten nicht nachfragt. Es ist wichtig, in solchen Fällen zu handeln. Denn Unklarheiten und Vermutungen führen oft zu Fehlinterpretationen, die sich meist zu Ungunsten des Kranken auswirken.
Das
Gute im Leben sehen
In der Regel ist der Gesunde energetisch in besserer Verfassung ist als der Kranke. Oft ist dessen physische Schwäche auch mit Mutlosigkeit, Pessimismus oder Überdruss gekoppelt. Dann geht es darum, dass der Begleitende auch im seelischen Bereich besser in der Lage ist, über Unangenehmes zu reden, etwa über Dinge, die Angst machen.
Bei alldem darf jedoch nicht vergessen werden, dass auch der Gesunde sich selbst regelmässig, mindestens täglich Zuwendung schenken muss. Das ist von äusserster Wichtigkeit. Nur so kann die Begleitperson ihrem Partner optimal beistehen, ihn begleiten und sein Leid mittragen.
Was auch relativieren und entspannen hilft, ist das SichVergegenwärtigen positiver Seiten des Lebens: Der Kranke kann sich zum Beispiel bewusst machen, dass er sich in guten Händen fühlt und zuverlässig begleitet wird; der Gesunde wiederum kann wertschätzen, dass er gesund ist und trotz der belastenden Situation «funktionieren» kann.
Krebs wirkt oft wie ein Katalysator auf eine Beziehung. Je nachdem, wie diese vor der Diagnose war, wird sie inniger oder zerbricht. Sie bröckelt zusätzlich, wenn durch heruntergeschluckte Angst eine Kluft entsteht, weil beide Seiten nicht Gesundheit
Vom Zuhören und Zumuten
Zuhören, statt zureden
Angehörige laufen Gefahr, voreilig und überbesorgt Ratschläge zu erteilen oder beschwichtigende Äusserungen vorzutragen. Beides kann den Rückzug des Kranken bewirken. Es gibt zwei Verhaltensregeln, die immer gelten. Erstens: Nie die direkte Frage stellen «Wie geht es dir?», sondern: «Den Umständen entsprechend – wie ist dir zumute?» Die direkte Frage kann beim Kranken das Gefühl des Nicht-Verstanden-Werdens oder sogar der Wut auslösen – es ist doch klar, dass es mir schlecht geht! Zweitens: Achtsam bleiben für versteckte Botschaften. Eine Bemerkung wie: «Was wird mit meinem Auto?» kann den Wunsch ausdrücken, über die Krankheit zu reden. Die Frage darf nicht mit einer ablenkenden Antwort wie: «Das ist jetzt nicht wichtig» verdrängt werden. Was bei versteckten, verschlüsselten, oft merkwürdig anmutenden Äusserungen immer passt, ist die Frage: «Was willst du mir damit sagen?»
Nähe und Distanz
Buchtipps
Alfred Künzler, Stefan Mamié, Carmen Schürer «DiagnoseSchock: Krebs», Springer 2012, Fr. 29.90
Hans Jellouschek «Paare und Krebs. Wie Partner gut damit umgehen», scher & gann 2016, Fr. 28.90
Miguel Corty Friedrich «Die Krebsrevolution. Wege aus der Angst durch integrative Medizin», Europa Verlag 2016, Fr. 31.90
Michael Spitzbart «Schutz vor Krebs. Das Immunsystem stärken und gezielt vorbeugen», Scorpio Verlag 2018, Fr. 26.90
Es ist erschreckend, wie viele Menschen keine Zeit für die Krebserkrankung des Anderen haben. Andererseits besteht die Gefahr, dass der Angehörige sein Leben quasi aufgibt und sich nur noch für den Kranken aufopfert. Auch hier gilt: Kommunikation anstelle von Spekulation. Der Patient erleichtert es seinem Partner, wenn er mitteilt, wie er sich fühlt und was er wünscht. So wird der Gesunde nicht jede Regung überinterpretieren. Der Kranke wiederum darf nicht denken, dass der Partner mit seinem baldigen Tod rechnet, nur weil er auf einmal viel mehr Zeit mit ihm verbringen will. Vielleicht hat auch der Gesunde durch die Diagnose andere Prioritäten setzen gelernt.
Zumutung
und Zuwendung
In der psychosomatischen Krebsforschung existiert aufgrund vieler Untersuchungen das geflügelte Wort: «Entschuldigung, dass es mich gibt.» Was ist damit gemeint? Es ist auffallend, wie viele Krebspatienten ihre Bedürfnisse schlecht oder gar nicht zulassen, geschweige denn äussern können. Sind sie durch Krebs geschwächt, fällt es ihnen noch schwerer, Zuwendung auch im Sinne von Hilfe anzunehmen. Wenn dies in Ihrer Partnerschaft zutreffen sollte, gibt es eine einfache Lösung: Den Spiess umdrehen und fragen: «Wie
würdest du reagieren, wenn ich krank wäre?»
Die meisten Betroffenen können sich durch dieses Rollenspiel von ihren Schuld- oder Zumutungsgefühlen befreien.
Geheilt – was nun?
Es ist menschlich, wenn wir nicht mehr an die Leidenszeit erinnert werden wollen. Aber es ist nicht vorbeugend. Folgende Verhaltensweisen minimieren das Risiko eines Rückfalls beziehungsweise einer Metastasierung:
• Täglich mittels einer Entspannungstechnik (z.B. autogenes Training oder lange Spaziergänge) das Nervensystem regenerieren und so das Immunsystem stärken.
• Sich gegenseitig darin bestärken, Situationen zu vermeiden, die einem nicht guttun, zum Beispiel Kontakte mit Menschen, die einem Energie rauben.
• Vermehrt auf die eigenen Bedürfnisse achten, etwa die des Körpers hinsichtlich Energie, Bewegung und Ernährung. Passen Sie Essen, Trinken, Spazieren und Schlafen nach Möglichkeit den Bedürfnissen an, nicht der Uhr.
• Es ist mehr realisierbar, als wir uns aus mangel an Bewusstsein, Bequemlichkeit oder Gewohnheit vormachen.
Das Positive am Krebs Wir können lernen, mit Krebs zu leben, anstelle uns nur gegen ihn aufzulehnen. Wir haben zum Beispiel die Möglichkeit, nach seinem Sinn zu fragen. Ich habe in meiner 38-jährigen onkopsychologischen Tätigkeit viele Menschen begleitet, die betonen, dass sie und ihr Partner seit der Krebsdiagnose zu einer besseren Lebensqualität gefunden haben. Früher hatten sie eher nebeneinander hergelebt. Jetzt leben sie bewusster und eben miteinander. Es wäre natürlich wünschenswert, dass wir nicht zuerst erkranken müssen, bevor wir bewusster zu leben beginnen. Dazu müssen wir die Illusion eines unendlichen Lebens aufgeben und uns eine gesunde Lebensweise angewöhnen. Das führt unweigerlich zu einem intensiveren, reicheren, farbigeren Leben.
«Seit er krank ist, wird er immer unwirscher und verletzender. Was mach ich bloss falsch?»
wollen, dass der andere die eigene Angst oder das Fehlen an Zuversicht fühlt. Wenn es nicht gelingt, auch darüber zu reden, kommt es zur Entfremdung und zur Kluft.
Der Partner als Blitzableiter
Hinzu kommt, dass es durch die Krebskrankheit oft zu Wesensveränderungen kommt. So kann Krebs aus einem sanftmütigen Menschen durchaus einen aggressiven machen. «Ich glaube, mein Mann liebt mich nicht mehr», brachte eine Betroffene ihr Gefühl auf den Punkt. «Seit er krank ist, wird er immer unwirscher und verletzender. Was mache ich bloss falsch? Ich liebe ihn noch mehr, seit er krank ist. Er aber weist mich von sich und weicht mir aus.»
Wohl wir alle reagieren auf Ohnmacht mit Wut oder Resignation. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass in einer Krebssituation Aggression kaum persönlich gemeint ist. Eher dient sie dem Frustabbau oder der Verdrängung der Angst. Der Partner des Kranken wird so zum Blitzableiter.
Doch wie damit umgehen?
Wenn der Kranke ausfällig wird, kann der Gesunde den Raum wortlos verlassen oder, wenn es die Situation zulässt, den Kranken «zurechtweisen» im Sinne von: «Ich verstehe, wie schwierig die Situation für dich ist. Aber sie berechtigt nicht zu Ausfälligkeiten mir gegenüber.» Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Aggression nicht mehr akut ist, kann man den Partner darauf ansprechen und gemeinsam beraten, wie er Wut und Frust so abbauen könnte, dass es für beide schmerzlos ist. Es ist sehr wichtig, dass das Verletztwerden thematisiert wird! So kann der Betroffene lernen, seine verständliche Aggression abzubauen, ohne damit seine Umgebung in Mitleidenschaft zu ziehen. Wenn die Partner hingegen nichts gegen die Aggression unternehmen, wachsen beim Kranken Schuldgefühle und beim Gesunden erkalten die positiven Gefühle. Das Auseinanderleben ist so programmiert. ◆
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Das Organ Gottes
DIE REISKORNGROSSE ZIRBELDRÜSE IM ZENTRUM DES GEHIRNS IST EIN GEHEIMNISVOLLES ORGAN, ÜBER DAS DIE WISSENSCHAFT NUR WENIG WEISS. IN DEN ALTEN RELIGIONEN GILT SIE ALS TOR ZU HELLSICHTIGKEIT UND ERLEUCHTUNG UND ALS SITZ DER SEELE.
Text: FABRICE MÜLLER
Ra versank jeden Abend im Meer und machte sich auf seine Reise durch die Unterwelt. Untertags reiste er in seiner Sonnenbarke, begleitet von seiner Tochter Maat – der Göttin der Weltordnung – über das Firmament. Von dort strahlte sein Licht auf die Erde. Das Licht wurde durch den goldenen Horus-Falken verkörpert; dessen Augen waren die Sonne und der Mond. Beim Streit mit Seth, dem Gott der Finsternis, verlor Horus ein Auge. Thot, der Gott der Heilkunst, heilte das Auge. Er übergab es dem Horus, der es jedoch seinem Vater Osiris, dem Totengott, opferte und es ihm als drittes Auge einsetzte. Dadurch kam das Licht in die Unterwelt.
Das Auge des Horus ist auf spiritueller Ebene eng mit der Zirbeldrüse verbunden: Es wird wie die Zirbeldrüse dem sechsten Sinn des Menschen, unserer Intuition, zugeordnet. «Der sechste Sinn entspricht im feinstofflichen Chakrasystem dem sechsten Chakra, das auch als drittes Auge bezeichnet wird», erklärt Heilpraktiker und Schamane Stefan Limmer, der zusammen mit der Biologin Birgitt TäuberRusch das Buch «Wunderwerk Zirbeldrüse» verfasst hat.
Das Geheimnis des Kiefernzapfens
Immer wieder stösst man auf die Form des Kiefernzapfens als Symbol für die Zirbeldrüse, etwa im alten Ägypten. Aber auch in Mexiko sowie bei den Griechen und Römern sind Statuen und Darstellungen mit dem Kiefernzapfen bekannt. «In der katholischen Tradition finden wir den Kiefernzapfen als Zeichen der spirituellen Erleuchtung in Gott», erinnert Limmer. Bis heute gibt die zwischen den beiden Gehirnhälften gelegene, winzig kleine Drüse Anlass zu allerlei Spekulationen. Schon der französische Philosoph René Descartes (1596–1650) war von der Zirbeldrüse fasziniert; er hielt sie für den Sitz der menschlichen Seele. Die Zirbeldrüse wird schon seit Langem mit der spirituellen Erleuchtung des Menschen in Verbindung gebracht. «Mit der Aktivierung der Zirbeldrüse öffnen wir das Tor zur Erleuchtung», sagt auch Limmer und erklärt: «Im Hinduismus wird der Weg als Aktivierung der Chakras und das Aufsteigen der KundaliniEnergie beschrieben, die bei entsprechender Vorbereitung auf die aktive Zirbeldrüse trifft und dann das Tor zur Erleuchtung öffnet.»
Corpus pineale, der Dirigent
Im Westen wurde die Zirbeldrüse oft missverstanden und in ihrer Wirkung sowie Bedeutung unterschätzt. Die meisten Wissenschaftler anfangs der 1950er-Jahre vertraten die Meinung, dass die Zirbeldrüse ein im Laufe der Evolution verkümmertes Organ sei. Diese – möglicherweise falsche –Interpretation verlangsamte die Forschung rund um die Zirbeldrüse zusätzlich. Erst das im Jahr 1954 publizierte Buch «The Pineal Gland: A Review of the Physiological Literature» von M. Altschule und J. Kitay von der HarvardUniversität läutete ein neues Zeitalter der ZirbeldrüsenForschung ein. «Als eine der wenigen nichtpaarigen Strukturen im Gehirn nimmt sie wegen ihrer aussergewöhnlichen, zentrierten Lage und durch die fehlende Blut-Hirn-Schranke eine Sonderstellung im zentralen Nervensystem ein», schreiben Limmer und Täuber-Rusch. So sei die Zirbeldrüse ein übergeordneter Taktgeber und habe als solcher die Aufgabe, unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden aufrechtzuerhalten. Was das Kleinhirn für das Nervensystem, ist die
Die Zirbeldrüse aktivieren, das dritte Auge öffnen – so gehts:
• Verzicht auf Fluoride, Nikotin, Koffein, Zucker
• Schutz vor elektromagnetischer Strahlung (Handy, WLAN usw.)
• Natürlicher, ausgewogener Rhythmus von Tag und Nacht
• Ausreichend und guter Schlaf
• Regelmässige Meditationen
• Regelmässiges Singen und Summen
• Stimulierung durch Rhythmus und Trance –
z. B. durch Trommeln
• Vegane oder vegetarische Ernährung; möglichst keine tierischen Produkte
• Kurkuma entkalkt die Zirbeldrüse und schützt sie vor Fluorid
• Vitamin K2 löst Verkalkungen
• Charakterschulung
Zirbeldrüse für das Hormonsystem, so das Autorenpaar: «Sie fungiert sozusagen als Dirigent, der das Zusammenspiel vieler Faktoren aufeinander abstimmt und moduliert.»
Aus heutiger wissenschaftlicher Sicht ist die Zirbeldrüse, auch Epiphyse oder Corpus pineale genannt, Teil des sogenannten endokrinen Systems. Dieses ist – neben dem Nervensystem – verantwortlich für die Regulation und Koordination der zahlreichen physiologischen Prozesse, die im menschlichen Körper ablaufen. Wie in einer Dissertation der Freien Universität Berlin zum Thema «Aufbau und Funktion der menschlichen Zirbeldrüse» beschrieben wird, spielt das Organ eine wichtige Rolle für den Schlaf-Wach-Rhythmus und beeinflusst unter anderem den Zeitpunkt des Eintritts eines Menschen in die Pubertät. Bereits bei der Geburt ist die Entwicklung der Drüse weitgehend abgeschlossen. Die meisten Zirbeldrüsen haben eine längliche oder ovale Form sowie eine graugelbe Farbe. Bei Erwachsenen ist die Zirbeldrüse zirka sieben bis acht Millimeter lang und wiegt zwischen 100 und 500 Milligramm.
Von Melatonin und Serotonin
Die kleine Drüse zählt zu den am besten durchbluteten Organen überhaupt. Sie besteht aus Parenchym und Bindegewebe. Lichtmikroskopisch betrachtet, handelt es sich um grosse, leicht basophile Zellen mit grossem Zellkern. Sie produzieren Melatonin, wie eine Arbeitsgruppe um den Dermatologen Aaron B. Lerner von der Yale Universität (USA) schon 1958 festgestellt hat. Melatonin gilt als Schlafhormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus sowie weitere, zeitabhängige Rhythmen des Körpers steuert. Die Zirbeldrüse wandelt das am Tage über Sonnen- und Tageslicht im Gehirn gebildete Glückshormon Serotonin in der Dunkelheit der Nacht in das Schlaf- und Schutzhormon Melatonin um. Neben seinen Aufgaben für einen erholsamen Schlaf schützt es unter anderem vor Krebs, Herzinfarkt und Alterung, fängt freie Radikale ab, steuert den Appetit und verhindert Demenz. Wissenschaftler aus Glasgow haben herausgefunden, dass Menschen, die unter Alzheimer leiden, einen niedrigeren Melatoninspiegel aufweisen als gesunde Menschen.
Im Laufe der menschlichen Evolution soll sich die Zirbeldrüse stark zurückgebildet haben, berichtet Biophysiker und Autor Dieter Broers, der sich mit seinen Forschungen zur Wissenschaft des Bewusstseins einen Namen gemacht hat. Der Grund für die Zurückbildung der Zirbeldrüse liegt laut Broers unter anderem daran, dass die Menschen ihrem natürlichen Lebensrhythmus nicht mehr folgen – die Nacht ist längst zum Tag geworden. Das mangelnde Sonnenlicht und eine verminderte Nachtruhe beeinträchtige die Funktion der Zirbeldrüse «erheblich», schreibt Broers. Hinzu kämen die hohen Belastungen des Körpers mit Toxinen wie zum Beispiel Fluoriden; dies führe zu einer Verkalkung der Zirbeldrüse. Recherchen der Ärztin Jennifer Luke von der Universität Surrey in England haben bestätigt, dass Fluoride die Funktionsfähigkeit der Zirbeldrüse stark hemmen. Demnach sammelt sich im Gewebe der Zirbeldrüse mehr Fluorid an als in jedem anderen harten Gewebe im Körper. Diese Ablagerungen hemmen offenbar die Drüse in ihrer Funktionsfähigkeit. Gemäss einer Studie aus Indien soll Fluorid gar zu einer Beeinträchtigung der Denkleistung führen.
Das «dritte Auge»
Faszinierend ist die Zirbeldrüse jedoch nicht nur, weil die Wissenschaft immer noch relativ wenig über ihre Funktion weiss, sondern auch, weil man ihr in spiritueller Hinsicht die Funktion des dritten bzw. verborgenen Auges zuspricht. Gemäss wissenschaftlichen Untersuchungen verfügt die tief im Zentrum des Gehirns sitzende Drüse über Lichtrezeptoren. Das lässt darauf schliessen, dass die Zirbeldrüse einst eine ähnliche Funktion wie die des Auges hatte, auch wenn sie sich seltsamerweise innerhalb des Schädels befindet. Eine Hypothese von David Klein, Leiter der Neuroendokrinologie des Instituts für Pädiatrie und menschliche Entwicklung (NICHD), schlägt vor, dass die ursprünglichen Netzhäute beide Funktionen hatten, nämlich Bilder aufzunehmen und Melatonin zu produzieren. Laut Sérgio Felipe de Oliveira, Wissenschaftler an der medizinischen Hochschule von São Paulo und Direktor der Pineal Mind Clinic, steht eine vermehrte Aktivität der Zirbeldrüse in direktem Zusammenhang mit psychischen Aktivitäten wie Visionen und Meditation. «In der Zirbeldrüse befindet sich der Same des Bewusstseins», erklärt Stefan Weiss, Leiter des Instituts Pranic Healing Schweiz. «Dieser Same, der wie eine blaue Perle aussieht, ist mit der höheren Seele verbunden. Indem wir über den Samen in der Zirbeldrüse meditieren, gewährt er uns Zugang zur Seele.»
Der klare Geist
Durch die moderne Lebensweise der Menschen wird die Funktionstüchtigkeit der Zirbeldrüse laut Stefan Limmer und Birgitt Täuber-Rusch eingeschränkt oder sogar blockiert. Dann sei aufgrund ihrer Bedeutung für viele physiologische Vorgänge mit teilweise gravierenden Störungen und Einschränkungen zu rechnen – zum Beispiel in Form des chronischen Müdigkeitssyndroms oder von Burn-out, Schlafstörungen, Kreislaufproblemen und weiteren Gesundheitsstörungen. Alkohol, Nikotin, Kaffee und Drogen blockieren als Giftstoffe die Zirbeldrüse und somit auch – so Limmer –«den Zugang zu einem erweiterten Bewusstsein und einem klaren Geist». Er empfiehlt eine ausgewogen vegane oder zumindest vegetarische Ernährung. Auf Lebensmittel tieri-
schen Ursprungs sollte weitgehend verzichtet werden. Speziell für die Zirbeldrüse zu empfehlen sind tryptophanhaltige pflanzliche Lebensmittel wie Sojabohnen, Cashewkerne, Weizenkeime, Erdnüsse, Sesamsamen, grüne Bohnen oder Kirchererbsen. Als problematisch – nicht nur für die Zirbeldrüse – gelten Fluoride, also Salze der Fluorwasserstoffsäure. Verschiedene Studien belegen deren schädliche Wirkung auf den menschlichen Körper. Laut der Forschung von Jennifer Luke weist die Zirbeldrüse die höchste Konzentration an Fluorid im Körper auf.
Der Rhythmus der Schamanen
Um die Zirbeldrüse zu stärken, empfiehlt Stefan Limmer, auf alles, was Fluorid enthält, zu verzichten – zum Beispiel Zahnpasta, Mundwässer, teilweise auch Nahrungsergänzungsmittel und Speisesalz. Um Fluorid aus der Zirbeldrüse und aus dem Körper auszuleiten, sei die Einnahme von Curcumin empfehlenswert, enthalten zum Beispiel in Kurkuma. In einer indischen Studie von 2014 konnte gezeigt werden, dass der regelmässige Verzehr von Kurkuma das im Körper vorhandene Fluorid ausleitet. Vitamin K2 wiederum hilft, vorhandene Verkalkungen in der Zirbeldrüse zu lösen und neue zu unterbinden. Damit die Zirbeldrüse optimal arbeiten kann, ist zudem die Eliminierung von künstlichen elektromagnetischen Feldern eine wichtige Massnahme –namentlich durch vermeiden, Abstand halten, abschalten, neutralisieren und abschirmen.
Durch Singen oder Summen – bzw. die dadurch erzeugten Schwingungen – wird die Zirbeldrüse aktiviert. Sehr empfänglich ist sie für bestimmte Rhythmen, zum Beispiel den 4- bis 7-Hertz-Rhythmus, der im Schamanismus seit Menschengedenken genutzt wird. Der monotone Trommelrhythmus versetzt den Menschen in den sogenannten AlphaZustand und lädt zu Bewusstseinsreisen ein. Schliesslich haben – so Stefan Weiss – unsere Tugenden einen starke Wirkung auf den Zugang zur Zirbeldrüse. Deshalb werde im Pranic Healing grossen Wert auf Charakterbildung sowie die Chakra- und Aura-Reinigungstechniken gelegt. Dazu gehöre auch, die eigenen Gedanken und Emotionen zu reflektieren und Selbstverantwortung zu übernehmen. ◆
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Sanfte Heilkunst
Medizin aus China mit Kräutern, Akupunkturnadeln, speziellen Massagen und Co. findet immer mehr Anhänger –
obwohl die Heilkunst umstritten ist.
Text: ANJA HUBER
BEI AKUPUNKTUR, Tuina-Massage oder Qi Gong denken einige eher an esoterischen Hokuspokus als an fundierte medizinische Methoden. Auch wird von Kritikern behauptet, dass das, was wir heute unter Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) verstehen, ein Produkt der Mao-Ära und ein gezielter Marketingzug der Regierung Chinas sei. Andere schätzen TCM als eine über 2000 Jahre alte Heilkunst. Weltweit wächst die Zahl der Institute und Universitäten, die mit modernen wissenschaftlichen Methoden der westlichen Welt untersuchen, ob die fernöstlichen Diagnose- und Behandlungsmethoden wirksam sind. Denn auch immer mehr Patienten wünschen sich Alternativen zur westlichen Schulmedizin.
Letzte Hoffnung TCM
Gerade für Menschen, die unter Schulmedizinern als «austherapiert» gelten, ist TCM nicht selten die letzte Hoffnung. So auch für Urs Roth*. Der heute 54-Jährige hatte ein so heftiges Reizdarmsyndrom, dass er sich irgendwann fast nicht mehr aus dem Haus traute: «Vor rund 15 Jahren wurde bei mir eine Reizdarmstörung diagnostiziert. Ständig hatte ich Bauchschmerzen; Durchfall und Verstopfungen wechselten sich ab», erzählt der Polymechaniker aus Hünenberg (ZG). «Die Ärzte gaben mir Medikamente, machten Magenund Darmspiegelungen, testeten mich auf Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten und überprüften alle Organe.» Doch schulmedizinisch war ausser einem leicht entzündeten Darm «alles in Ordnung». Dabei geriet Roths Leben mehr und mehr aus den Fugen: «In den letzen drei Jahren quälten mich so starke Durchfälle, dass ich sieben- bis zehnmal täglich aufs WC musste», berichtet er. Beruflich konnte er nicht mehr auf Ausseneinsätze, sondern blieb in der Firma. Und er wurde immer schlapper. Denn ein Reizdarm ist in etwas so, wie wenn man permanent unter einer Magen-Darm-Grippe leidet. «Wenn ich mich in der Freizeit doch mal aus dem Haus traute, galt meine erste Suche dem nächsten WC. Schliesslich konnte ich keinerlei Aussen-
* Name geändert
aktivitäten mehr geniessen und zog mich mehr und mehr in meinen Hobbyraum zurück.»
Ständig auf der Suche nach Linderung, stösst Urs Roth im Herbst 2017 auf einen Zeitungsartikel über TCM bei Reizdarm: «Ich habe schon vieles ausprobiert, inklusive Akupunktur, die mir immer ganz gut tat. Also warum nicht auch noch TCM – schliesslich habe ich nichts zu verlieren. Es kann nur besser werden», dachte er damals.
Fünf Säulen und zig Kräuter
Die TCM fusst auf fünf Säulen, die bei der Behandlung in unterschiedlicher Gewichtung zum Tragen kommen: chinesische Arzneitherapie, Akupunktur oder Moxibustion, Massagen, Bewegung und Ernährung. Durch diese Behandlungsschwerpunkte sollen Körper, Seele und Geist ins Gleichgewicht gebracht werden. «Diese Balance ist die Grundlage, damit der Körper gesunden kann. Ist das ‹Qi› –die Lebensenergie – im Gleichgewicht, können die Selbstheilungskräfte in uns aktiv werden», erklärt Cindy Huber, die an der Universität für chinesische Medizin in Peking studiert hat und heute bei Paramed in Baar praktiziert.
Die Substanzen, die Patienten während einer TCMTherapie einnehmen, sind in der Regel pflanzlicher Natur: «In China werden Kräuter, Wurzeln und Blätter als Sud abgekocht und als sogenannter Dekokt in kleinen Schlucken über den Tag verteilt getrunken», erläutert Huber. In der Schweiz würden die Kräuterarzneien in Form von Tropfen oder Granulaten verarbeitet. «Das ist eine ganz individuelle Rezeptur für den Patienten, die ich zusammenstelle und bei einem Schweizer Hersteller bestelle.»
Die Arzneitherapie gehöre in jedem Fall in die geschulten Hände eines anerkannten TCM-Therapeuten, betont Huber. «Man sollte nie alleine irgendwelche Fertigmittel einnehmen!» Denn hauptsächlich handelt es sich dabei nicht um Nahrungsergänzungsmittel, die man beliebig einnehmen kann, sondern um sehr potente Substanzen, die auch Schaden anrichten können, wenn sie nicht zum Patienten passen.
«Immer mehr Patienten wünschen sich
Alternativen zur westlichen Schulmedizin.»
REIZTHERAPIE / Bei der Moxibustion, auch Moxa-Therapie oder kurz Moxen genannt, werden spezielle Punkte des Körpers erwärmt. Das soll die Lebensenergie Qi wieder zum Fliessen bringen.
Cindy Huber ist Therapeutin bei Paramed. Sie hat einen Abschluss in Medizin an der Universität für chinesische Medizin in Peking. Ihr Spezialgebiet sind TCM Arzneimittel. Zudem ist Sie Expertin für Tuina, Akupunktur und Akupressur.
«SO UNTERSTÜTZEN SIE DEN INNEREN ENERGIEFLUSS»
Cindy Huber, in der TCM gelten Lebensmittel als milde Therapeutika. Können Sie diesbezüglich allgemeine Ernährungsempfehlungen abgeben? Ist jemand krank, findet die TCM für jeden Patienten eine spezielle Ernährungsweise, die der körperlichen Verfassung entspricht und hilft, energetische Entgleisungen zu korrigieren, damit der Mensch gesunden kann. Hirsesuppe etwa stärkt die Verdauung, Birnenkompott befeuchtet die Schleimhäute, Soja bohnenprodukte unterstützen Frauen in der Menopause. Zur Gesunderhaltung kann man allgemein sagen, dass man sich bei der Auswahl von Lebensmitteln dem natürlichen Wandel der Natur anpassen sollte – also regionale Lebensmittel entsprechend der Jahreszeiten auswählen, im Idealfall aus ökologischem Anbau. Denn was uns im Sommer gut tut, ist im Winter nicht gesund.
Warum ist das so?
Das hat mit dem Qi zu tun. Ändert sich das Wetter, ändert sich auch das Qi, die Grundenergie des Universums. Gesunde brauchen im Sommer daher eher Kühlendes, wie Wassermelone oder Salat, und im Winter Wärmendes bzw. Energiespendendes, etwa Knollen wie Schwarzwurzel. Dasselbe gilt für Tee-Klassiker aus China: Grüntee wirkt kühlend, ist also im Sommer gut. Im Winter trinken Chinesen hingegen wärmenden Pu-Er-Tee.
Als gesunde Bewegung wird in der TCM Qi Gong empfohlen. Raten Sie allen Ihren Patienten dazu? Qi Gong ist besonders für alte und chronisch kranke Menschen sehr empfehlenswert. Sein Ziel ist, die Lebensenergie zu stärken beziehungsweise wieder in Fluss zu bringen. Für junge und gesunde Menschen kann auch Walken, Joggen oder Aerobic ausreichen. Hauptsache man schwitzt regelmässig und das Herz muss richtig pumpen. Am besten täglich mindestens zehn Minuten, um den inneren Energiefluss zu unter stützen.
www.paramed.ch
Kostenloser Vortrag zum Thema «Entgiften statt vergiften», siehe Seite 33.
Ganz abzusehen von Fertigmitteln aus dem Internet, die mit dubiosen Versprechungen wie «Nashornpulver gegen Impotenz» werben. Kommt hinzu, dass die Dickhäuter fast ausgerottet sind, weshalb man sich bei Bestellung strafbar macht. Auch andere geschützte Tier- und Pflanzenarten landen in so manchem unseriösen «Heilmitteln». Mit seriöser TCM hat das nichts zu tun. Zumal für hierzulande durch TCM-Experten verwendete Mittel strengste Qualitätsanforderungen gelten, deren Einhaltung die schweizerischen Behörden regelmässig überprüfen. Auch an ökologische und ethische Grundsätze, wie etwa den Artenschutz, halten sich seriöse Anbieter.
Nadelkunde und Tuina-Massage
Das Ziel der Akupunktur ist die Harmonisierung der Lebensenergie Qi durch die Stimulation bestimmter Punkte entlang der Energiebahnen des Körpers, der Meridiane. Dazu werden dünnste Akupunkturnadeln in die Haut des Patienten gestochen. Ein gleichartiges Prinzip liegt der Moxibustion zugrunde: Hierbei werden diese Punkte zum Beispiel mittels einer «Beifuss-Zigarre» erwärmt. «Die Verfahren können auch kombiniert werden, wenn man mit einer Wärmebehandlung tiefer in den Körper vordringen muss – dann wird die Akupunkturnadel erwärmt», erklärt Huber. Wissenschaftliche Studien bescheinigen der Nadeltherapie gute Wirkung: Sie hilft nachweislich bei Migräne und chronischen Knie- oder Rückenschmerzen. Die WHO nennt sogar eine ganz Liste von Indikationen, bei denen Akupunktur helfen kann; wobei jedoch noch nicht für alle Beschwerden evidenzbasierte Studien vorliegen.
Eine weitere Säule der TCM ist die Tuina-Massage. Auch sie dient dazu, den Energiefluss im Körper zu regulieren. Der Therapeut reibt, drückt und schiebt dabei mit Händen oder Ellenbogen bestimmte Körperstellen, um die Meridiane durchlässiger zu machen und die Organe zu stimulieren. «Die Tuina-Massage ist eine gute Alternative zur Akupunktur, etwa wenn jemand Angst vor Nadeln hat», so Huber.
Bewegung und Ernährung
Qi Gong oder Tai-Chi sind keine normalen Sportübungen, sondern meditative Bewegungen, die dem Patienten seinen Körper bewusst machen und den Energiefluss anregen. «Chronisch kranke Menschen haben oft verlernt, ihren Körper zu spüren», weiss Huber. «Der körperlich-geistige Zusammenhang, den Qi Gong bewusst macht, kann verborgene Energien mobilisieren und so zur Bewältigung von Krankheiten beitragen.»
Die Ernährung bildet schliesslich die fünfte Säule der TCM: Bestimmte Lebensmittel können eine energetische Entgleisung korrigieren und den Körper wieder in ein harmonisches Gleichgewicht bringen.
Da die TCM den Menschen als Ganzes sieht und alles Leben im Zusammenhang betrachtet, werden die fünf Säulen der TCM je nach Patient aufeinander abgestimmt. Weil sich Urs Roth schon vor der TCM-Therapie vernünftig ernährte, begann Huber im November 2017 mit wöchentlicher Akupunktur; im Dezember stellte sie für ihn die erste
individuelle Kräuterrezeptur zusammen. «Die Auswirkungen der TCM-Arzneien auf den Körper müssen fortlaufend kontrolliert werden», sagt Huber. «Denn die Substanzen werden dem jeweiligen Gesundungsprozess permanent angepasst.» Urs Roth bekommt mittlerweile schon seine dritte Heilkräutermischung. Er ist begeistert, wie gut die TCM bei ihm anschlägt: «Ich habe keine Schmerzen mehr und die Durchfälle haben sich stark gebessert. Die Toilette muss ich nur noch drei- bis viermal täglich aufsuchen, meist ohne dabei Durchfall zu haben. Und nachts kann ich endlich wieder durchschlafen.» Dadurch ist er jetzt auch nicht mehr so schlapp. «Ich freue mich wieder aufs Fitnessstudio und darauf, mit Freunden in den Ausgang gehen zu können. Für mich hat sich die TCM-Therapie also absolut gelohnt – und da wir noch mindestens drei Monate weitermachen, hoffe ich, dass sich mein Darm bis dann komplett reguliert.»
Erfolge wissenschaftlich bestätigt
Zahlreiche Studien belegen mittlerweile die Wirkung und den Nutzen der TCM. Besonders gut hilft sie bei chronischen Schmerzerkrankungen wie Fibromyalgie, neurologischen Leiden wie Polyneuropathie, Erschöpfungszuständen und degenerativen Beschwerden (z.B. Arthrose oder Rheuma). Auch bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten, chronischen Atemwegsproblemen (z. B. Asthma) sowie chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind Erfolge bestätigt. Deshalb befürworten mittlerweile auch immer mehr Schulmediziner eine Kombination dieser alternativen Heilform mit der klassischen westlichen Medizin. Der Grundstein dafür wurde auf einem Kongress im Mai 2012 im italienischen Bologna gelegt: Hochkarätige Experten aus Europa und China unterzeichneten die «Erklärung von Bologna». Sie sieht vor, das Wissen der TCM mit der Wissenschaft der westlichen Medizin zu verbinden. Vielleicht zahlen dann auch bald die obligatorischen Krankenversicherungen TCM-Therapien. Bislang werden die Behandlungskosten nur im Rahmen von Zusatzversicherungen für Komplementärmedizin erstattet. ◆
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. . . das achtsame Gehen
Nachdem die Füsse über die Wintermonate in festen Schuhen mit stabiler Sohle eingepfercht waren, lechzen sie im Frühling nach Frischluft und Bewegungsfreiheit. Endlich die Socken ausziehen und sich die Füsse von der Sonne wärmen lassen !
Das Meisterwerk der Evolution, unsere Füsse, besteht aus mehr als 20 Muskeln und 33 Gelenken. Beim Gehen wirkt ein Wechselspiel zwischen Anspannung und Entspannung. Jeder Muskel hat seine Funktion und keiner ist wichtiger als der andere. Dieses feine Zusammenspiel der Fussmuskeln wird jedoch beeinträchtigt durch falsche Bewegung, zu wenig Belastung oder Fehlhaltungen. Und wenn die Basis nicht stimmt, hat das Auswirkungen auf die gesamte Bein-, Becken-, und Rückenmuskulatur.
Geboren als Barfussläufer verkümmern unsere Füsse in Schuhen. Deshalb sollten wir so oft wie möglich barfuss durchs Leben schreiten. So nehmen wir über die nackten Füsse Unebenheiten wahr, erspüren die Beschaffenheit des Untergrunds und gleichen Spannungen aus. Je aktiver die Füsse an jeder Bewegung teilnehmen, desto lebendiger ist die Haltemuskulatur des Körpers und desto mehr entlasten wir die Bein-, Becken- und Rückenmuskeln. Das heisst: Mit jedem Schritt, den wir bewusst tun, bringen wir den Körper ins Gleichgewicht, verbessern die Körperhaltung und sorgen auch für etwas Ruhe im Kopf. Achtsames Gehen eignet sich hervorragend als Alltagsmeditation.
Gehts Ihnen nicht auch oft so ? Sie rennen, marschieren, walken, joggen und hetzen durch den Tag oder schlendern und flanieren in den Ferien durch schöne Gassen. Und der Kopf ? Der ist selten dort, wo die Füsse den Boden berühren. Er ist bereits am Ziel, bei den Schaufensterauslagen, am Arbeitsplatz, beim Beziehungsknatsch oder sonst wo. Es ist an der Zeit, dass wir uns wieder dem bewussten Gehen hingeben, wie es die Philosophen und Gelehrten einst taten. In spirituellen Schriften wie zum Beispiel im Buddhismus oder im Zen hat die Gehmeditation eine lange Tradition. Die praktizierenden Mönche üben sie täglich stundenlang im Wechsel mit den Meditationen im Sitzen. Häufig werden während den Gehmeditationen Gebete beziehungsweise Mantras gesprochen. Um von den Vorteilen des bewussten Gehens zu profitieren, müssen wir aber nicht zu Mönchen und Nonnen werden. Man kann auch achtsam auf seine Füsse respektive das Gehen konzentriert aus der Wohnung zum Auto gehen, vom Arbeitsplatz zum Drucker oder durch den Bahnhof.
Schon in der Schule beim Aufsatzschreiben lernten wir, dass « gehen » ein langweiliges Wort sei, das mit einem treffenderen Verb ersetzt werden soll – flanieren, spazieren, schlen-
Sabine Hurni über . . .
UNTEN OHNE / Barfussgehen
kräftigt nicht nur Füsse und Beine, sondern auch das Becken und die Rückenmuskeln. Und es schützt vor Venenleiden.
dern, schreiten zum Beispiel. So unaufgeregt « gehen » in Texten klingt, so banal ist es auch in der körperlichen Ausführung. So hat man beim Gehen die Möglichkeit, ganz bewusst einen Fuss vor den anderen zu setzen, die Bewegung der Fussmuskeln zu beobachten, den Atem mit den Schritten zu harmonisieren und mit dem Kopf nur dort zu sein, wo er hingehört: senkrecht über dem Becken.
Das Gehen ist die ursprünglichste und natürlichste Art der Fortbewegung. Es braucht keine Ausrüstung und keine Funktionswäsche. Gehen ist dem Menschen anatomisch gesehen in die Wiege gelegt worden. Das venöse System in den Beinen ist sogar darauf angewiesen, dass wir täglich gehen, weil das Blut ohne das Muskelspiel nicht gegen die Schwerkraft von den Füssen bis zum Herzen hoch transportiert werden kann: Es würde ohne die Beinmuskulatur in die Füsse sacken. Beim Gehen zirkuliert wesentlich mehr Sauerstoff im Blut als im Ruhezustand. So lassen sich Stress und Unruhe durch das bewusste Gehen viel leichter abbauen als durch das Fläzen auf dem Sofa. Zudem hält es die Gelenke geschmeidig, ohne sie zu belasten wie beim Joggen, es beugt Bluthochdruck vor, lindert Venenbeschwerden und schult den Gleichgewichtssinn. Ohne viel Anstrengung kann man durch das tägliche Gehen die Muskulatur kräftigen sowie die Beindurchblutung und zugleich die Verdauung anregen. Beim Gehen bringt man die Gedanken in Einklang mit dem Rhythmus des Atems und der Schritte. Gehen ist nicht Sport. Gehen ist Erholung. Entschleunigung. Zentrierung.
Es braucht allerdings ein bisschen Übung . Am besten widmet man sich in der Freizeit im eigenen Garten, in der Natur, auf der Terrasse oder in der Wohnung bei offenem Fenster dem bewussten Gehen. Je weniger Leute dabei zusehen, desto besser. Nicht dass das Gehirn mit «Was denken die anderen»-Gedanken abgelenkt ist. Zuerst lenkt man die Aufmerksamkeit zu den Füssen. Man nimmt die gesamte Bewegung der Füsse wahr: die Bodenberührungen der Fusssohle; das Abrollen; das Abheben vom Boden und in der Luft Sein; das Wiederberühren des Bodens. Dann dasselbe mit dem anderen Fuss. Beim Einatmen hebt man den Fuss, beim Ausatmen verbindet er sich wieder mit der Erde. Wer schneller unterwegs sein möchte, macht drei Schritte beim Ausatmen und drei beim Einatmen. Wichtig ist, dass man anfangs beim Zählen bleibt, denn so sind die Gedanken beschäftigt und wir kreisen nicht im Gedankenkarussell. Das
kommt schnell genug zurück. Anfangs schafft man vielleicht nur einige Schritte, bis die Gedanken abschweifen. Doch mit der Zeit geht es immer besser. Und irgendwann möchte man diesen kurzen, vielleicht zehnminütigen, leeren Freiraum im Alltag nicht mehr missen.
SABINE HURNI ist dipl. Drogistin HF und Naturheilpraktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Ayurveda-Kochkurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharmaindustrie und Functional Food auseinander.
Ein Sommer ohne Venenleiden gefällig ? Auch da hilft das Gehen. Probieren Sie es aus. Wer beruflich oft steht oder sitzt, leidet im Sommer häufig an geschwollenen Füssen, schweren Beinen oder Hämorrhoiden. In der Regel sind Menschen betroffen, die es gern gemütlich haben und sich eher in geselliger Runde erholen als mittels hektischer Aktivitäten. Für sie kann das achtsame Gehen, mal schnell, mal langsam aber insgesamt möglichst 30 Minuten, eine Form von Abschalten werden, die das venöse System anregt und gleichzeitig für Entspannung sorgt, vor allem geistiger. Bei Venenbeschwerden kann man barfuss in einem Bachbett gehen, auf einer feuchten Wiese oder auf unebenem Grund im Wald. Oft hilft es auch, die Beine kalt abzuduschen, täglich Fussübungen zu machen und wenn nötig von April bis August ein durchblutungsförderndes Präparat einzunehmen. Da hat die Naturheilkunde einiges zu bieten: Der bewährte Rosskastanienextrakt etwa, Antioxidantien aus rotem Weinlaub oder, neuer auf dem Markt, der Extrakt aus dem die Tomatensamen umgebenden Gel, der ebenfalls die Durchblutung fördert und antioxidativ wirkt. ◆
GesundheitsTipp1
April
T omaten für einen gesunden Blutfluss
Eine wichtige Aufgabe des Blutes ist, im Falle einer Verletzung die Wunde zu verschliessen. Das tut es, indem es gerinnt. Nun kann es aber auch passieren, dass die Blutplättchen zur Gerinnung aktiviert werden, ohne dass eine Verletzung vorliegt. Vor allem bei Menschen ab 55 Jahren, bei Rauchern oder Übergewichtigen ist die Gefahr grösser, dass Blutplättchen ohne Notwendigkeit aktiviert werden und so verklumpen.
Der im Nahrungsergänzungsmittel Thromboflow enthaltene pflanzliche aktive Inhaltsstoff aus der Tomate reduziert die Klebrigkeit der Thrombozyten, vermindert dadurch deren Verklumpungsneigung und sorgt so für einen gesunden Blutfluss.
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Bouillon als Getränk Ich trinke (nebst ungesüsstem Tee und Wasser) pro Tag ca. einen Liter selbst gemachte Bouillon. Kann ich dies auch zur Flüssigkeitsaufnahme zählen? Würden Sie das bei einem/-er gekauften BouillonPulver/-Paste anders bewerten? M. S., Luzern
Sie dürfen die Bouillon auf jeden Fall zur Trinkmenge zählen. Bouillon, solange sie nicht zu salzig ist, hat ungefähr dieselbe Mineraliendichte wie die Köperflüssigkeiten. Sie gilt daher als isotonisches Getränk und kann sehr schnell und gut aufgenommen werden. Deshalb setzt man sie auch bei Durchfallerkrankungen, Dehydrierung oder nach dem Sport ein. Die gekaufte Bouillon können Sie theoretisch genauso anrechnen wie die selbst hergestellte. Wenn Sie einen Liter davon trinken, würde ich einfach nicht zu hoch dosieren, sondern lieber eine dünne Brühe herstellen. Und achten Sie auf die Qualität des Produktes. Geschmacksverstärker und Zucker haben in der Bouillon nichts zu suchen.
Zu hohe Leberwerte
Meine Leberwerte sind zu hoch, obwohl ich fast keinen Alkohol trinke. Hingegen trinke ich viel Kräuter-, Weiss- und Grüntee. Die letzten Jahre nahm ich Eisentabletten und Vi-De-3Tropfen auf ärztliche Verordnung. Der Leberspezialist hat keine Ursache gefunden.
M. L., Bern
Die Leber übernimmt im Körper viele Entgiftungsfunktionen. Genauso wie der Alkohol werden über die Leber auch Medikamente abgebaut, zudem
Galleflüssigkeit produziert, Kohlenhydrate verdaut und negative Emotionen verarbeitet. Auch das Eisenpräparat wird über die Leber abgebaut. Es kann also durchaus sein, dass die erhöhten Leberwerte damit zusammenhängen. Vielleicht können Sie das Präparat mal weglassen und stattdessen etwas Pflanzliches einnehmen, z. B. Nutrexin Eisen Aktiv, das auf Brenn nesselextrakt basiert. Das ist für den Körper wesentlich einfacher zu ver arbeiten als ein hochdosiertes Eisen präparat.
Um die Leber zu regenerieren, kaufen Sie in der Drogerie am besten ein Marien distelpräparat. Die Mariendistelsamen helfen sehr effektiv, die Leber zu entgiften, zu regenerieren und zu entlasten. Ob Sie Tropfen, Kapseln oder einen Spagyrikspray wählen, spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass Sie das Präparat während sicher acht Wochen einnehmen. Zudem sollten Sie Weissmehlprodukte durch Vollkorn ersetzen und nicht zu viel Süsses essen. Das belastet die Leber genauso wie Alkohol. Essen Sie auch immer mal wieder Hirse. Dieses Getreide ist sehr reich an Eisen.
Dass die Leberwerte mit dem Weissund Grünteekonsum zusammenhängen, glaube ich nicht. Ich könnte mir eher vorstellen, dass diese Teesorten die Aufnahme von Eisen beeinträchtigen. Trinken Sie zu den Mahlzeiten und eine halbe Stunde vorher und nachher ausschliesslich Wasser, am besten abgekochtes, noch warmes. Denn Tein und Koffein beeinträchtigen die Eisenaufnahme. In der Znüni- und Zvieri-Pause dürfen Sie sich dann einen Tee gönnen.
Lungenabszess
Mein Partner hat einen grossen Abszess an der Lunge und deswegen oft Blut im Auswurf. Nachdem er nun seit Längerem Cortison verordnet bekommen hat, geht der Abszess trotzdem nicht weg. Die Ärzte wollen nun operieren. Haben Sie alternative Heilungsvorschläge?
K.W., Zürich
Wenn das Wasser schon fast bis zum Hals steht, kann man sich von der Alternativmedizin eigentlich nur noch ein Wunder erhoffen. Da muss man realistisch sein. Am besten klärt Ihr Freund beim Arzt ab, wie lange er die Operation herauszögern kann, ohne seine Gesundheit zu gefährden. Wenn er abwarten kann, wäre sicher die Homöopathie oder die Akupunktur eine gute Behandlungsmethode. Ich würde die beiden Methoden sogar kombinieren. Wenn die Homöopathie nicht infrage kommt für Ihren Freund, kann er vielleicht mithilfe der Kinesiologie herausfinden, was hinter dem Abszess steckt. Allenfalls kann man auch unterstützend mit Bachblüten arbeiten, um das seelische Thema einer Erkrankung aufzulösen oder zu erkennen. Doch auch hier sollte er sich in die Hände einer erfahrenen Fachperson begeben. Es gibt immer alternative Wege, die zum Teil sehr gut mit der Schulmedizinischen Behandlung kombiniert werden können. Aber der Betroffene muss auch bereit sein, diesen Weg zu gehen und entsprechend Zeit dafür zu investieren.
Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich-online.ch
Zvieri
Mein Sohn, 2,5 Jahre, verträgt kein Joghurt. Er bekommt Bauchschmerzen und manchmal leichtes Erbrechen. Milch aber verträgt er gut. Was kann das sein? Soll ich es mit Sojajoghurt probieren? Oder mit laktosefreiem?
A. B., Steffisburg
Es kann sein, dass das Joghurt zu kalt und zu sauer ist für Ihren Sohn. Joghurt ist natürlich eine praktische Zwischenverpflegung für die Kleinen. Als Alternative könnten Sie Quark nehmen oder mal ein Büffeljoghurt oder ein griechisches Joghurt ausprobieren. Diese Produkte sind nicht so sauer wie unser herkömmliches Joghurt. Laktosefrei ist nicht nötig, denn hätte er eine Laktoseintoleranz, würde er die Milch auch nicht vertragen.
Nehmen Sie den Quark mindestens 30 Minuten vor dem Zvieri aus dem
Kühlschrank. Zu kalte Speisen können Krämpfe auslösen. Besonders am Morgen. Als Alternative könnten Sie Griessbrei kochen, der hält sich ein/ zwei Tage im Kühlschrank. Ebenso gedämpfte Apfelschnitze, Cracker oder Rosinen. Geben Sie Ihrem Sohn möglichst oft gewärmte oder gekochte Speisen. So beugen Sie verschleimte Erkältungen vor. Gerade wenn er einen empfindlichen Magen hat, wird er gekochtes und zimmerwarmes Essen besser vertragen als kalte Speisen. Zu den extrem kalten Speisen gehört neben Joghurts und Glace alles, was direkt aus dem Kühlschrank kommt.
GesundheitsTipp2
April
Gestresste Verdauung wieder in Balance bringen
Stress im Beruf und in der Familie, psychische Belastung, üppige Mahlzeiten, unregelmässiges oder hektisches Essen ( kurze Mittagspause oder Schichtarbeit ), schwer Verdauliches ( Fettiges oder Rohkost ) sowie ungewohntes Essen auf Reisen schwächen die Verdauung und bringen sie aus der Balance. Dies kann zu Magendrücken, Blähungen, Krämpfen oder Völlegefühl führen.
Aus Sicht der Tibetischen Medizin ist Wärme der wichtigste Faktor für eine gesunde Verdauung, man spricht hier vom Verdauungsfeuer. Neben der Nahrungsumstellung werden bei Verdauungsbeschwerden wärmende Pflanzenrezepturen, wie Padma Digestin genutzt, um dieses Verdauungsfeuer anzuregen und die Verdauungsfunktionen zu stärken und zu unterstützen.
Padma Digestin besteht aus fünf Pflanzen und wird kurzfristig bei Verdauungstörungen, nach einem üppigen Essen oder bei Verdauungsschwäche als Kur empfohlen.
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STOFFWECHSELANREGEND / Eine Löwenzahnkur im Frühling bringt die Galle und den Stoffwechsel in Schwung. Das reinigt den Körper und vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit.
U UNS ÜBERSÄTTIGTEN passt der Löwenzahn sehr gut: Er fühlt sich besonders wohl auf überdüngten Wiesen, wo seine Pfahlwurzel tief in die Erde eindringt und den allzu stickstoffreichen Boden regeneriert. So ähnlich entfaltet der Löwenzahn seine Wirkung als Heilmittel: Er spült belastende Schadstoffe aus dem Körper, indem er Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Niere und Darm anregt.
LÖWENZAHNBLÜTEN schmücken von April bis Mai die Frühlingswiesen. Achtung: Nur in schadstofffreien Gegenden sammeln ! Jeder Blütenkopf besteht aus 100 bis 200 Einzelblüten, die sich bei Sonnenschein frühmorgens öffnen und süsslich schmecken. Geschlossene Blütenknospen kann man in Essig einlegen und wie Kapseln verwenden. Die grünen Laubblätter schmecken bitter und enthalten ein Vielfaches an Vitaminen, Eisen und Enzymen wie normale Salate. Man kann sich das Jäten also getrost sparen und den Löwenzahn als Salat oder gekocht wie Spinat verwenden.
DAS APOTHEKERKRAUT, wie der Löwenzahn auch genannt wird, ist eines der wichtigsten p anzlichen Heilmittel unserer Zeit. Er enthält Bitterstoffe, Eiweiss, Carotinoide, Kieselsäure, Magnesium und Kalzium, welche die Ausscheidungsorgane sehr ef zient anregen. So fördert die Einnahme von Löwenzahntee, -tinktur oder -frischp anzensaft die Gallensaftproduktion; die Nieren erhöhen ihre Ausscheidungsfunktion und die Leberzellen werden gestärkt und regeneriert. Schon zwei Tassen Tee oder zwei Esslöffel frisch gepresster Löwenzahnsaft wirken belebend auf das Bindegewebe und den ganzen Stoffwechsel. Besonders im Frühling ist diese Wirkung erwünscht, weil wir auf diese Weise aktiviert und frei vom winterlichen Ballast in den neuen Jahreszyklus starten können. Eine Löwenzahnkur sollte man über 4 Wochen hinweg durchführen. ◆
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((Box)) Schmeckt und heilt
1. Reinigungskur I: 1 bis 2 TL zerkleinerte Wurzeln in ¼ l kaltes Wasser geben, aufkochen und ca. 15 Minuten ziehen lassen. Oder: 2 TL Brennnessel- und Löwenzahnblätter mit ¼ l siedendem Wasser übergiessen, 10 Minuten ziehen lassen. Während vier Wochen täglich 2 bis 3 Tassen davon trinken. Wer Mühe mit der Fettverdauung oder einen Hang zu Gallenleiden hat, sollte den Tee eine halbe Stunde vor dem Essen trinken.
2. Reinigungskur II: Besonders effizient ist der frischgepresste Saft aus den grünen Löwenzahnblättern: Man gibt zwei Handvoll Löwenzahnblätter in den Entsafter und trinkt diesen Saft während vier Wochen.
3. Smoothie: Alternativ kann man die Blätter, Stängel und Blüten auch als grünen Smoothie trinken. Allenfalls vermischt mit einem Löffel Mandelmus, einer Feige und einer Tasse Wasser.
DES MONATS
Text: SABINE HURNI
Tees
Heilen mit Pflanzen
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BEI VIELEN LEIDEN NUTZEN. EIN ÜBERBLICK.
Text: ANDREAS KREBS
Der Tee ist wohl die geläufigste Heilpflanzenzubereitung, wobei es verschiedene Teezubereitungsformen gibt:
Aufguss (Infus): 1 TL Blüten, Blätter oder Kraut (Frisches ist Getrocknetem vorzuziehen) mit 1 Tasse kochendem Wasser übergiessen, 5 bis 10 Minuten ziehen lassen (Gerbstoffpflanzen weniger); danach absieben und möglichst warm trinken. Ätherische Ölpflanzen wie Salbei oder Thymian werden nur mit heis sem (nicht kochendem!) Wasser aufge gossen und mit einem Deckel abgedeckt.
Abkochung (Decoct): Die Kräuter kalt mit Wasser ansetzen und aufkochen; 10 Minuten ziehen lassen.
Kaltwasserauszug (Mazerat): Schleimdrogen wie die Malve mit kaltem Wasser übergiessen und 1 bis 2 Stunden ziehen lassen; dann anwärmen und schluckweise trinken.
Arzneitees bestehen meist aus etwa drei bis fünf Pflanzen.
Nehmen wir einen gallenwirksamen Tee. Der beinhaltet als Hauptmittel («Cardinale») saisongerecht Löwenzahn (siehe Seite 29), als Beipflanze («Adjuvant») nehmen wir Schafgarbe, sie unterstützt das Hauptmittel und wirkt zugleich günstig auf die verwandten Organe Leber und Darm. Als korrigierende Pflanze («Corrigentie») ist Pfefferminze beliebt, sie sorgt für den guten Geruch und Geschmack.
Eine Heilkräuterteekur dauert i.d.R. 4 bis 6 Wochen. Johanniskraut und Weissdorn sollten über längere Zeit einge nommen werden; Huflattichtee dagegen darf nur zweimal im Jahr 3 Wochen lang getrunken werden.
Auszugsöle
Pflanzenauszüge mittels Öl können direkt auf die Haut aufgetragen werden oder als Salbengrundlage dienen. Eine Handvoll Kräuter klein schneiden, in eine helle Flasche geben und mit einem kaltgepressten Bio-Pflanzenöl über giessen. An einen sonnigen Ort stellen und 4 bis 6 Wochen ziehen lassen. Täglich schütteln. Dann absieben (nicht auspressen!), in dunkle Flaschen füllen und etikettieren. Kühl aufbewahren.
Tinkturen und Essenzen
Tinkturen sind alkoholische Auszüge aus Drogen, das heisst aus getrockneten Kräutern. Essenzen hingegen – wie die homöopathischen Urtinkturen – werden aus frischen Kräutern hergestellt. Dazu die klein geschnittenen Kräuter mit Schnaps übergiessen und an einem warmen, hellen Ort stehen lassen (keine direkte Sonne!). Täglich schütteln. Nach 4 bis 6 Wochen abfiltern, in kleine Fläschchen füllen und etikettieren. Dunkel und kühl lagern.
Tinkturen und Essenzen sind bedeutend länger haltbar als getrocknete Kräuter. 2 bis 3 Mal täglich 10 bis 50 Tropfen mit Wasser einnehmen. 10 Tropfen entsprechen ca. 1 Tasse Tee.
Wickel und Kompressen
Für Kräuterwickel 1 Handvoll Kräuter in ½ l kochendem Wasser 5 bis 15 Minuten ziehen lassen, dann abseihen und den Auszug mit ½ l kochendem Wasser mischen. Ein Geschirrtuch so falten, dass es die gewünschte Auflagegrösse hat, in den Tee eintauchen, gut auswringen und auf die schmerzende Stelle auflegen. Sofort ein Frottiertuch darüber legen und mit einem Wolltuch einpacken. Der Wickel kann so lange bleiben, bis er unangenehm wird. Dann entfernen und gut gewärmt mindestens 15 Minuten nachruhen. Wickel immer nur einmal verwenden! Sie nehmen Giftstoffe aus dem Körper auf und müssen im Müll entsorgt werden. Kontraindiziert sind feucht-heisse Wickel bei akuten Entzündungen, Fieber und Herz-Kreislauf-Schwäche. Ölkompressen werden entweder mit Auszugsölen angefertigt oder mit Ölen, denen ätherische Öle zugesetzt wurden: Für ein zweiprozentiges Öl 12 Tropfen ätherisches Öl mit 30 ml Pflanzenöl (z.B. Mandelöl) mischen. Auf keinen Fall darf pures ätherisches Öl aufgetragen werden!
Räuchern
Geräuchert wird zur Reinigung (von Räumen und der Aura), Entspannung, Verbindung mit den Naturwesen, Konzentration und Meditation. Geräuchert werden Harze, Hölzer, Wurzeln, getrocknete Kräuter und Blüten.
Achtung: Eiben dürfen nicht geräuchert werden!
Kräuterbäder
Ein Voll-, Sitz- oder Fussbad mit anregend wirkenden Pflanzen wie Rosmarin, Lavendel oder Weissdorn sollte morgens, eines mit beruhigend wirkenden wie Baldrian oder Lindenblüten abends gemacht werden. Die Badedauer sollte 15–20 Minuten betragen, die Wassertemperatur 35–37 ºC. Anschliessend nur leicht abtupfen und ½ Stunde nachruhen, da Kräuterbäder den Kreislauf belasten können. Statt frische oder getrocknete Kräuter kann man auch ätherische Öle verwenden. Diese müssen emulgiert werden, damit sie nicht oben auf dem Wasser schwimmen und die Haut reizen. Dazu 3 –10 Tropfen in Rahm oder Honig geben, gut schütteln und erst dann dem Badewasser beigeben.
Honigauszüge
Für den sogenannten Erdkammerhonig werden Kräuter wie Spitzwegerich, Ysop, Malve, Eibisch, Königskerze, Thymian, Seifenkraut, Dost etc. klein geschnitten. Danach abwechselnd eine Schicht Kräuter und eine Schicht Honig in ein gut verschliessbares Glas gegeben. Dann das Glas für 90 Tage in die Erde eingraben, damit der Erdkammerhonig in Dunkelheit und bei gleichbleibender Temperatur fermentieren kann. Ausgraben, filtrieren und in saubere Gläser füllen.
Medizinalweine und –liköre
30 g frische Kräuter mit 1 Liter Wein übergiessen und etwa 100 ml Weizenkorn- oder einen anderen Schnaps dazugeben. Mischung für ca. 2 bis 3 Wochen an einen warmen Ort stellen, ab und zu schütteln, dann filtrieren und kühl (Keller oder Kühlschrank) aufbewahren. Täglich 2 bis 3 Mal 1 Schnapsglas davon trinken. Liköre werden ebenso hergestellt, jedoch verwendet man statt Wein höherprozentigen Schnaps, Gin oder Cognac. Die Kräuter sollen auch länger ziehen, i.d.R. 4 bis 6 Wochen.
Kräuterkissen
Kleine Leinen- oder Baumwollsäckchen füllen mit zerkleinerten Kräutern und entweder ins warme Bett nehmen oder ähnlich einem Wickel auflegen. Bei Schlaflosigkeit haben sich Hopfen, Dost, Lavendel, Quendel und Waldmeister bewährt.
Lebenselixiere — Theriak
Lebenselixiere sind Essenzen, in denen vielerlei Kräuter ausgezogen werden, vorwiegend Bitterstoffpflanzen. Lebenselixiere wurden auch Theriak genannt. Heute ist der Schwe -
denbitter bekannt. Er wird innerlich als Soforthilfe oder als Kur zur allgemeinen Kräftigung angewendet sowie äusserlich für Umschläge (sie wirken entzündungshemmend, zusammenziehend, desinfizierend und durchblutungs fördernd). Die Herstellung von Schwedenbitter ist relativ aufwendig. Man kann ihn auch in der Apotheke kaufen.
Erste Hilfe
Heilkräuter können wunderbar für die Erste Hilfe angewendet werden. So lindert der kühlende Pflanzensaft von Huflattichblättern leichte Verbrennungen, bei Juckreiz und brennendem Schmerz helfen Wegerich, Ampfer, Gundermann oder Gänseblümchen; das Gänsefingerkraut lindert Muskelkrämpfe; Schürf- und Schnittwunden sowie Insektenstiche behandelt man mit Spitzwegerich; Breitwegerich hilft bei Blasen an den Füssen und Beifuss macht müde Beine munter. Dazu einfach einige Blätter verreiben bis Pflanzensaft austritt; diesen auf die betroffenen Stellen reiben resp. das ganze gequetschte Blatt darauf platzieren.
Bei Kopf- und anderen Schmerzen kann man einige Blätter Mädesüss, Minze, Silberpappel oder Weide kauen. Schafgarbe kann kleine blutende Verletzungen heilen und Nasenbluten stillen: Dazu zerdrückte Blätter vorsichtig in die Nase stopfen und sich dann eine Weile ausruhen. Bei Hexenschuss die schmerzende Stelle mit frischer Brennnessel abreiben. Das fördert die Durchblutung und lindert die Schmerzen.
Weitere Anwendungen
Man kann Wildkräuter in der Küche verwenden, mit ihnen basteln, färben (z.B. Eier oder Kleider), flechten und Hände und Kleider waschen (Seifenkraut, Kastanien); man kann sie als Blumenstrauss oder Kaffeeersatz (Eichel, Löwenzahn wurzel, Wurzel von Wegwarte = «Zichorienkaffee») nutzen, Kräuterzucker, -salz, -öl, -essig, -salbe sowie Blütensirup, und -wasser (Hydrolate) machen oder ätherisches Öl (Destillation mit Wasserdampf), Naturkosmetik (Shampoo, Deo, Rasier- und Gesichtswässer) und Mundspülungen herstellen. ◆
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Essen &Trinken
Das ökologische « Fleisch »
FLEISCHERSATZ LIEGT IM TREND, AUCH JENER AUS DER PILZMASSE QUORN. WAS DIE PRODUKTE BIETEN – UND OB MAN SIE WIRKLICH BRAUCHT.
Text: VERA SOHMER
FLEISCHERSATZ – die Bezeichnung klingt nicht nach Genuss, und es gibt tatsächlich Abgepacktes zum Abgewöhnen. Etwa jene faden, staubtrockenen Tofu-Grillwürste, auf denen wohl jeder Vegetarier schon lustlos herumgekaut hat. Inzwischen aber kommen feinere Vegi-Gaumen ebenfalls auf ihre Kosten. Die Auswahl ist einfallsreicher und vielfältiger geworden, auch bei den Grossverteilern. Diese haben Vegetarier, Veganer und Flexitarier, die öfter mal auf Fleisch verzichten, längst als interessantes Kundensegment entdeckt. Das Geschäft mit Fertig- oder Teilfertigprodukten wächst entsprechend. Gehacktes, Geschnetzeltes oder Schnitzel aus Quorn gehören zum Sortiment. Eine Kostprobe zeigt: « Nature » schmeckt die hellbeige Materie praktisch nach nichts – was kein Nachteil sein muss. Wer den Beigeschmack von Tofu nicht mag oder das Weizenfleisch Seitan wegen der Gluten nicht verträgt, hat mit Quorn eine neutralere und bekömmlichere Zutat. Sie mundet heiss gemacht ordentlich an einer Currysauce oder angebraten und gewürzt als Dreingabe im gemischten Salat. Was man da zerbeisst, lässt sich am ehesten mit Pouletfleisch vergleichen.
BISS VON MUSKELFASERN
Quorn, das ist der Handelsname für Produkte, die in einem patentierten Verfahren aus fermentiertem SchimmelpilzMyzel hergestellt werden. Grundlage dafür ist der essbare und eiweissreiche Schimmelpilz Fusarium venenatum. Er wird in 40 Meter hohen, keimfreien Behältern gezüchtet, heisst es auf dem Wissensportal «www.simplysciene.ch». Zur Schimmelpilzkultur kommt eine Nährlösung aus Wasser, Zucker, Sauerstoff und Stickstoff. So hat der Pilz gute Wachstumsbedingungen: Innert weniger Stunden verdoppelt sich
Weitere Fleischalternativen
Seitan, Tempeh und Tofu
– das sind drei Klassiker des Fleischersatzes. Inzwischen gibt es weitere Alternativen. Eine Auswahl:
Lopino
Sieht ähnlich aus wie Tofu, wird aber nicht aus Soja, sondern aus der gelben Süsslupine gewonnen, die zur Familie der Hülsenfrüchte zählt. Schmeckt leicht nussig, enthält viel Eiweiss, Vitamine und Mineralstoffe. Die Süsslupine kann fast überall in Mitteleuropa angebaut werden – das Lopino davon hat eine deutlich bessere Ökobilanz als beispielsweise Tofu.
Sojafleisch
Wird auch als TVP, Textured Vegetable Protein, bezeichnet. Es wird industriell bei hoher Temperatur und grossem Druck aus entfettetem Sojamehl hergestellt. Man lässt die fasrigen Stückchen in heisser
Gemüsebrühe oder Wasser quellen. Kräftig gewürzt sind sie dann als Ersatz für Geschnetzeltes oder Hackfleisch geeignet.
Falafel
Aus der arabischen Küche sind die frittierten Bällchen von jeher bekannt. Bei uns sind sie stark im Kommen und eine beliebte Alternative zu Döner. Man kann Falafel leicht selbst aus pürierten Bohnen oder Kichererbsen zubereiten.
Valess
Ein aus Milch, Pflanzenfasern und Würze produziertes, fleischfreies Filet. Das neuartige Lebensmittel kommt aus Holland. Laut Stiftung Warentest ist es in Geschmack und Konsistenz Hühnerfleisch sehr ähnlich.
Der Konsumtippcleverevon BIOVISION
Für Kinder von Kindern
Kunstvoll dekorierte Osternester und Schokoladehasen sorgen gerade wieder für glänzende Kinderaugen. Die süssen Köstlichkeiten sind beliebt: Nur schon von den berühmten Goldhasen eines grossen Produzenten werden jährlich über 140 Millionen Stück produziert. Die Bäuerinnen und Bauern, die den Kakao für die Schoggihasen produzieren, sind am Gewinn aber kaum beteiligt. Grosse Armut führt dazu, dass allein in der Elfenbeinküste und in Ghana, die mehr als 60 Prozent des Kakaos produzieren, über 1,5 Millionen Kinder auf Kakaoplantagen arbeiten. Darunter mehr als eine halbe Million unter Bedingungen, von denen sie psychische und physische Schäden davontragen. Ihnen werden die Kindheit und Würde geraubt und der Zugang zur Schule durch die Arbeit verunmöglicht. Das ist die bittere Realität hinter den süssen Hasen. Wenn Sie nicht nur Ihre Kinder glücklich machen wollen, sondern auch die Kinder auf den Kakaoplantagen, achten Sie beim Einkauf auf das Max Havelaar-Siegel. Das Fairtrade-Label garantiert menschenwürdige Arbeitsbedingungen, faire Bezahlung und enthält ein striktes Verbot von Kinderarbeit im Herstellungsprozess. Ist zusätzlich noch ein Bio-Logo drauf, ist zudem der Einsatz chemischer Pestizide verboten, welche die Umwelt und Artenvielfalt sowie die Gesundheit der Bauern gefährden. Feiern Sie faire Ostern!
Weitere Informationen unter www.clever-konsumieren.ch
seine Masse. Diese wird später gefiltert und erhitzt und meistens mit Hühnereiweiss als Bindemittel, Vitaminen und Mineralien angereichert.
Reich an Proteinen und Ballaststoffen, arm an Cholesterin und Fett – die britische Herstellerfirma lobt die Eigenschaften von Quorn. Das Lebensmittel sei der ideale Fleischersatz, gerade wegen seiner verblüffend ähnlichen Textur: Die Struktur des Pilzes gleicht jener von Muskelfasern. Die Gerichte aus der Ersatzmasse orientieren sich deshalb an Bekanntem und Bewährtem – Aufschnitt, Bratwurst, Filet, Gehacktes, Geschnetzeltes, Steaks und Würste gibt es aus Quorn. In der Schweiz ist Quorn eine Erfolgsgeschichte: Die Vegi-Linien von Migros ( « Cornatur » ) und Coop ( « Délicorn » ) setzen stark auf den Fleischersatz.
BRAUCHT ES DAS ?
Ob es Quorn und andere Fleischalternativen tatsächlich braucht, ist eine Streitfrage. Fleisch muss nicht ersetzt werden, sagen überzeugte Vegetarier und Veganerinnen. Schliesslich gibt es einige 100 000 Gemüse- und Früchtesorten. Auch aus gesundheitlicher Sicht lasse sich auf Quorn und Co. verzichten, hält der Verein Swissveg fest. Die Ersatzprodukte bieten punkto Nährstoffe nicht mehr als unverarbeitete pflanzliche Kost. Also kann man auch gleich zu dieser greifen – in Form von frischem Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten.
Swissveg-Sprecherin Danielle Cotten empfiehlt: « Fleischersatz als Genussmittel betrachten und nur ab und an auf den Speiseplan nehmen. » Sinnvoll könne dies für jene sein, die eigentlich gerne Fleisch essen, sich aber tier- und umweltfreundlicher ernähren wollen.
OFT MIT ZIG ZUTATEN
Quorn kommt zwar aus dem Reagenzglas und wird im grossen Stil industriell hergestellt. Das mag auf den ersten Blick befremdlich und unsympathisch erscheinen. Dabei wird zum Beispiel auch Bier hochtechnologisch und mit der Hilfe von Enzymen hergestellt. Und: Die Ökobilanz von Quorn fällt deutlich besser aus als jene von Fleisch. So musste für Quorn kein Futter angepflanzt und über weite Strecken transportiert werden; auch hat kein Tier deswegen Treibhausgase versursacht. « Der Umweg über Tiere ist bei Nahrungsmitteln immer ineffizient », sagt Cotten. Positiv schlägt bei Quorn ausserdem zu Buche, dass für seine Herstellung wenige natürliche Ressourcen wie Wasser benötigt werden. Vegane Quorn-Produkte, die es inzwischen auf dem Markt gibt, schneiden freilich noch besser ab. Denn: Sobald Eier verarbeitet werden, sieht die Öko-Bilanz deutlich schlechter aus.
Allergiker sollten also bedenken, dass Quorn-Lebensmittel Allergene wie Eier, Milch und Gluten enthalten können. Ein Blick auf die Zutatenliste empfiehlt sich so oder so: Je nach Verarbeitungsgrad verleibt man sich eine ganze Reihe von Zutaten und Zusatzstoffen ein – unter anderem Antioxidationsmittel, Aromen, Maltodextrin, Milchprotein, Weizenstärke. Dreingaben, die nicht jeder im Essen haben will und schlecht verträglich sein können. ◆
Green One Pot Pasta (
vegetarisch )
für 2–3 Personen
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 kleine Zucchini ( ca. 185 g )
125 g braune Champignons
1 Packung QuornRostbratwürste
1 EL Olivenöl
100 g TK-Erbsen
150 g Vollkornnudeln ( Fusilli )
400 ml Gemüsebouillon
100 ml Rahm
+ Salz, Pfeffer
Zubereitung
1 Die Zwiebel und Knoblauchzehe schälen und fein hacken. Die Zucchini waschen, trocknen und in Scheiben schneiden. Die Champignons putzen und in Scheiben schneiden. Die Rostbratwürste in Scheiben schneiden und das Olivenöl in einem beschichteten Topf erhitzen.
2 Die vegetarischen Bratwurstscheiben auf mittlerer Temperatur für 2– 3 Minuten knusprig anbraten. Die Wurstscheiben aus dem Topf nehmen und zur Seite stellen. Die gewürfelte Zwiebel und den Knoblauch in den Topf geben und kurz andünsten. Anschliessend die Zucchinischeiben, die TK-Erbsen und Vollkornnudeln hinzugeben und mit der Gemüsebouillon aufgiessen.
3 Die One Pot Pasta für 12 –15 Minuten köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren. ( Sollte die Pasta zu trocken sein, mit etwas mehr Gemüsebouillon aufgiessen . )
4 2 Minuten vor Garzeitende die Champignons und die Bratwurstscheiben einrühren, mit dem Rahm ablöschen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Buntes RadieschenTabouleh ( vegan )
für 2 Personen
100 g Bulgur
4 Frühlingszwiebeln
8 Radieschen
6 Kirschtomaten (optional)
¼ Bund Petersilie
2–3 EL Zitronensaft
2 EL Olivenöl
2 TL Ajvar
1 Packung Quorn Veganes Filet ( 2 Stück )
+ Salz, Pfeffer
Zubereitung
1 In einem kleinen Topf 200 ml Wasser zum Kochen bringen. Den Bulgur einrühren, aufkochen lassen und anschliessend 10 Minuten quellen lassen.
2 Die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden. Die Radieschen in Scheiben schneiden. Die Kirschtomaten vierteln. Die Petersilie fein hacken.
3 Den gegarten Bulgur in eine Schüssel füllen, auskühlen lassen und anschliessend mit Zitronensaft, 1 EL Olivenöl und Ajvar vermischen.
4 Das vorbereitete Gemüse und die gehackte Petersilie hinzugeben, vorsichtig durchmischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
5 Nun das restliche Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die veganen Quornfilets bei mittlerer Hitze für 8 Minuten unter gelegentlichem Wenden goldbraun anbraten.
6 Die Filets auf einem Küchenpapier abtropfen lassen, mit Salz und Pfeffer würzen und anschliessend schräg in Streifen schneiden.
7 Die Filetstreifen auf dem bunten Radieschen Tabouleh anrichten und geniessen.
+ Buchtipp
Sabrina Sue Daniels «Kochen mit Quorn. 35 eiweissreiche vegetarische Rezepte», Riva, Fr. 14.90 (erscheint am 16. April).
Natur &Garten
Lug und Trug
Mimikry und Mimese werden als Tarnung, Täuschung und Anlockung in der Natur rund um die Uhr betrieben. Ein Blick in trügerische Zustände.
Text: HANS KELLER
GROSSE KLAPPE / Der Schmuckhornfrosch ist quasi der Wal unter den Amphibien.
Der Buchtipp
Klaus Lunau
Jeder
in unseren Breitengraden hat das schon mal erlebt: Man sitzt in der warmen Jahreszeit auf einer Parkbank und geniesst die Aussicht ins Grün. Plötzlich peilt ein merkwürdiges Insekt eine Blüte an und bleibt dabei immer wieder in der Luft stehen. Huch, eine Wespe! Mitnichten. Trotz gelb-schwarzem Ringel-Design handelt es sich um eine harmlose Fliege. Das bedrohliche Kostüm schützt die sogenannten Schwebfliegen vor Feinden, die schon schlechte Erfahrungen mit echten Wespen gemacht haben – also etwa vor Vögeln. Schwebfliegen, die mit einer riesigen Verwandtschaft aufwarten, sind wahre Verkleidungskünstler; es gibt in dieser Grossfamilie beispielsweise auch Hummelimitatoren. Ein klassischer Fall von Mimikry.
In der naturwissenschaftlichen Abteilung des Zürcher Freudenberg-Gymnasiums wandelt man einen Flur entlang, an dessen Seite sich Aquarien und Terrarien aneinanderreihen. Roger Meier, der Betreuer dieser Biotope, weist auf einen Kunstfelsen in einem Terrarium hin, auf dem grüne Moosstücke wachsen. Meier holt ein Moosstück heraus und legt es auf die Hand. Da öffnet es – glänzende Äuglein! Dann streckt es langsam die Glieder aus und macht plötzlich einen Satz auf den Boden: Das Mooshäufchen ist ein Frosch! Das kuriose Viech, ein Moosfrosch (Theloderma corticale), stammt aus Vietnam.
In einem anderen Terrarium bewegen sich Blätter wie in einer sanften Brise. Es handelt sich um Wandelnde Blätter, Insekten aus der Ordnung der Gespensterschrecken, die als Vegetarier die angebotenen Brombeerblätter fressen. Gleich daneben hausen Indische Stabschrecken, die Ästchen und Holzstückchen imitieren. In allen drei geschilderten Fällen aus den Freudenberg-Terrarien handelt es sich um Mimesen.
Mimikry und Mimese — der Unterschied
Viele Lebewesen betreiben diese Mimikry und Mimese genannten Tarnungen. Auch der Mensch: Wenn Soldaten in VierfruchtTarnanzügen durch Gebüsche und Wälder robben, dann ist das Mimikry. Im Tier- und Pflanzenreich sind die Varianten und Spielarten der Maskeraden von überwältigender Vielfalt.
Das Wort Mimikry leitet sich von Mime, also von Schauspieler ab; und eine entsprechende Maskerade bezeichnet man als «Mimikry». Der Erste, der dieses Vortäuschen falscher Tatsachen im brasilianischen Tropenwald bei Schmetterlingen entdeckte und 1862 beschrieb, war der Brite Henry W. Bates. Die von ihm beobachteten hochkomplexen Vorgänge seien hier zusammen-
«Warnen,Tarnen,Täuschen. Mimikry und Nachahmung bei Pflanze, Tier und Mensch», Primus 2011, Fr. 21.90
MIMIKRY UND MIMESE / Eine harmlose Schwebefliege (1) gibt sich als Wespe und täuscht so potenzielle Feinde, während sich das Wandelnde Blatt (2) und die Indische Stabschrecke (3) auf ihre Tarnung verlassen.
gefasst auf den Punkt gebracht: Bates fand Schmetterlinge, die innerhalb ihrer Familie vom Design her aus der Reihe tanzten, um sich als Imitatoren ungeniessbarer Spezies vor dem Gefressenwerden zu schützen. Bates stellte die ersten Mimikry-Postulate auf, die ähnlich wie die zeitgleichen und verwandten darwinschen Evolutions-Theorien sofort sowohl Anhänger als auch Gegner auf den Plan riefen.
Doch was genau ist Mimikry, was Mimese? Einfach ausgedrückt spricht man von Mimikry, wenn ein Tier ein anderes imitiert und diese Imitation als – oft bedrohliches – Signal an die Umwelt weitergibt. Mimese hingegen ist Imitation ohne Signalwirkung, also reine Tarnung und Anpassung an den Hinter- oder Untergrund.
Mimikry-Signale dienen diversen Zwecken: Ein Insekt wie die Schwebfliege schützt sich durch die ein gefährliches Double imitierende Maskerade – Fliege wird «Wespe» – vor Feinden und Angreifern. Mimikry kann aber auch Anlockung sein. Ein Beispiel aus der Pflanzenwelt: Die Blüte der Bartiris lockt mit einem leuchtend pollengelben «Bart», der allerdings keine Pollen enthält, Insekten an. Der Zweck: sparsamer Verbrauch von Pollen.
Meister der Tarnung und Verwandlung
Gehen wir doch wieder mal in den Zürcher Zoo. Kurator Robert Zingg empfiehlt eine reichhaltige Palette von Mimikry- und Mimese-Fällen, die vor allem im Exotarium zu entdecken sind. Im zweiten Stock dieses Exotariums, das in der Nähe des Zooeingangs zu finden ist, gilt es in einem relativ kleinen Terrarium voller Pflanzen einen Schmuckhornfrosch zu finden. Es dauert eine ganze Weile, bis man diesen mit einem schwarz-braungrünen Design, das irgendwie an ein Bild von Hans Arp erinnert, getarnten Gesellen entdeckt. Er verharrt regungslos halb im Boden eingebuddelt und äugt umher. Mit ein bisschen Glück erwischt man ihn dabei, wie er seine riesige Klappe aufreisst, in der alles verschwindet, was gerade vorbeiläuft – er ist sozusagen der Wal unter den Amphibien. Wobei dieser Bewohner der lateinamerikanischen Regenwälder eine Mischung aus Mimikry und Mimese betreibt.
Maskerade, Tarnung und Täuschung findet rund um den Globus statt. Ein eindrückliches Beispiel aus der Südsee bietet im Exotarium der Neukaledonische Riesengecko. Hier haben wir uns beinahe um den Verstand gesucht und mussten schliesslich einen Zooangestellten zu Rate ziehen. Dieser deutete sofort auf den oberen Teil eines Baumastes mit wulstiger Rinde, an dessen Seite tatsächlich der Gecko wie ein Teil der Borke langgestreckt mit dem Kopf nach unten hing.
Einer der interessantesten Mimikry-Fälle, was attraktive Farbwechsel betrifft, bieten die durch Mittelamerika kriechenden Korallenschlangen. Plakativ schwarz, gelb und rot geringelt, imitieren harmlose und schwach giftige Vertreter die fast gleich aussehenden hochgiftigen Familienmitglieder. Die Signalempfänger sind bis heute unbekannt und Spekulationen erlaubt. Infrage kommen schlangenfressende Vögel oder aggressive Artgenossen. Bekannte Prädatoren von Schlangen sind auch etliche Säuger wie Wasch- und Nasenbären sowie Opossums.
Immer wieder entdecken Biologen neue Tarnungsmethoden bei Tieren. So sieht die Spinne Cyclosa ginnaga, die in Asien beheimatet ist, wie ein Klecks Vogelkot aus. Das schützt sie vor
gierigen Wespen. Der Paletten-Feilenfisch (Oxymonacanthus longirostris) wiederum gleicht nicht nur seiner bevorzugten Korallenart, sondern riecht sogar so. Das gelingt dem im Indopazifik lebenden Fisch, indem er von den Korallen frisst. Eine doppelte Mimikry fanden Wissenschaftler im indonesischen Meeresgebiet: Der Kieferfisch (Stalix cf. histrio) ahmt die Farben und das Muster des Karnevalstintenfisches (Thaumoctopus mimicus) nach. Dieser wiederum sieht durch seine Streifen und die Form, die er meist annimmt, selbst wie ein Fisch aus. Oft handelt es sich bei diesen Veränderungen und Anpassungen um evolutionäre Prozesse. Tiere, die Mimikry betreiben, nutzen eine Selektion, denn nur die gut Getarnten werden nicht gefressen und können sich deswegen auch fortpflanzen – was bei Arten mit schnellem Generationenwechsel entsprechend schnell zu veränderten Merkmalen führt.
Ein Paradebeispiel bietet da der Birkenspanner, ein an sich hellgefärbter Schmetterling. Ein Birkenspanner ist auf der weissen Birkenborke, wo er sich bevorzugt aufhält, für hungrige Vögel kaum zu entdecken. Während der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in England zunehmend stattfindenden Industrialisierung mit ihren Rauch- und Russ-Emissionen färbte sich die Birkenborke zunehmend grau. Ergo wurden bereits 1848 bei Manchester dunkel gefärbte Birkenspanner entdeckt, die sich – in einem für evolutionäre Entwicklungen hohen Tempo –innert kürzester Zeit den neuen Umweltgegebenheiten angepasst hatten. Das Phänomen nennt sich Industriemelanismus. 1895 machten die düsteren Spezies um Manchester 98 Prozent der Gesamtpopulation des Birkenspanners aus. Mit der Beseitigung der Luftverschmutzung wurde der Trend rückläufig und seit etwa siebzig Jahren sind die hellen Birkenspanner wieder zurück in Manchester.
«Fake News» sind überlebenswichtig
Es ist auch ein Falter, der den «Mimikry-Weltrekord» hält: Der afrikanische Schmetterling Papilio Dardanus. Während dessen Männchen ähnlich wie der auch bei uns bekannte Schwalbenschwanz aussehen, imitieren die Weibchen in etwa achtzehn sehr schönen Mimikry-Formen und -Farben ungeniessbare Falter, um sich gegen Vogelfrass und dergleichen zu schützen. Da es etwa in zehn verschiedenen geografischen Regionen lebende Papilio Dardanus-Formen gibt, gehen hier die MimikryVarianten in die Hunderte!
Mimikry und Mimese gehören als «Fake News» und Vorspiegelung falscher Tatsachen in der Natur zum Alltag. Es wird gelogen, betrogen und getäuscht, was das Zeug hält. Tiere – und auch Pflanzen – müssen sich mit allen zu Verfügung stehenden Mitteln, Methoden und Maskeraden schützen, andere übertölpeln, auf den Holzweg führen oder aber anlocken. Diese Mechanismen gelten auch für das menschliche Leben. Begriffe und Redewendungen wie «Kleider machen Leute», «Wolf im Schafspelz», «raue Schale, weicher Kern» und dergleichen mehr könnten einer Mimikry-Sprache entsprungen sein. Ein Punk in Leder und gespickt mit Nieten gibt vor, gefährlich zu sein, ist aber im Grunde ein ganz Netter; ein völlig unscheinbar aussehender Mensch besitzt vielleicht einen extrem hohen IQ; eine schöne Frau entpuppt sich als Mann und die Grossmutter mit dem neckischen Nachthäubchen outet sich als böser Wolf. Mimikry, wohin man schaut – im Leben und im Märchen. ◆
MEISTER DER TARNUNG / Verharrt er ruhig, ist der Moosfrosch (4) kaum als Tier zu erkennen – die perfekte Mimese. Der Schmuckhornfrosch (5) wiederum betreibt eine Mischung aus Mimikry und Mimese. Die Tarnung der Grünen Baumpython Morelia viridis verleitet den Korallenfingerlaubfrosch Litoria caerulea die Schlange als Aussichts- und Ruheplatz zu nutzen (6).
INDUSTRIEMELANISMUS /
Als Raupe (7) wie als Falter (8) passt sich der Birken spanner perfekt seiner Umgebung an. Und das erstaunlich schnell: In verschmutzten Städten, wo die Birkenrinde eher grau ist, färbt sich innerhalb weniger Generationen auch der Falter dunkel.
AUSGETRICKST / Mit ihrem pollengelben Bart, der frei von Pollen ist, lockt die Bartiris (9) Bestäuber an.
Ein Garten, in dem man sich wohlfühlt, entsteht natürlich nicht dadurch, dass man nur in der Hängematte liegt.
Natur & Garten Remo Vetter
Pure Lebensfreude
Allzu oft wird das Gärtnern zur Mühsal.
Doch das muss nicht sein. Wie der Garten ein Ort der Entspannung und der Musse wird.
Text: REMO VETTER
DIE AUSWAHL DER RICHTIGEN
Pflanzen spielt eine grundlegende Rolle beim naturnahen Gärtnern.
Langjährige, widerstandsfähige Gewächse erfordern weniger Aufmerksamkeit als exotische Pflanzen; winterharte, an unser Klima gewöhnte Stauden kommen mit dem Wetter besser zurecht und sind deshalb pflegeleichter. Bei Bäumen und Sträuchern sind Sorten zu bevorzugen, die ohne regelmässigen Schnitt am besten wachsen. Daneben gilt es noch einige Tricks zu berücksichtigen, um die Gartenarbeit zu minimieren: Bodendecker oder Mulch halten den Boden feucht, sind ein bewährtes Mittel gegen die Verbreitung von Unkraut und fördern die Entwicklung von Bodenmikroorganismen. Bei uns wird wenig gedüngt und bewässert, nicht etwa aus Faulheit, sondern weil das in unseren Breitengraden die meiste Zeit nicht nötig ist. Wenn man dem Rasen nicht wöchentlich eine Vollrasur verpasst, trocknet er auch nicht so schnell aus.
Ein Garten, in dem man sich wohl fühlt, entsteht natürlich nicht dadurch, dass man nur in der Hängematte liegt. Ein Minimum an Pflege braucht jeder Garten. Ein passionierter Gärtner empfindet die körperliche Anstrengung jedoch nicht als nervig, im Gegenteil ! Die Bewegung an der frischen Luft, das Säen, Setzen, Pflanzen, Hacken, Graben, Pikieren, Ausgeizen und Ernten kann meditativ auf die Seele wirken. Ich behaupte sogar, dass es nichts so Entspannendes und Heilendes gibt wie einen Tag im Garten. Vorausgesetzt, wir lassen uns von ihm nicht stressen. Mit folgenden Tipps können Sie den Grundstein legen für ein entspanntes Gärtnerleben.
Tipp 1
Bescheiden planen
Legen Sie den Garten nicht zu gross an. Zwei, drei Gemüsebeete reichen für den Anfang. Denn tägliche, kurze und variierende Einsätze bereiten Gartenanfängern in der Regel mehr Freude als tagelange monotone Arbeiten.
Tipp 2
Think small
Keine zu grossen Bäume und Sträucher pflanzen, die ständig Blätter verlieren oder geschnitten werden müssen, wie zum Beispiel Bambus oder Kirschlorbeer. Ideal sind kleinbleibende heimische Wildgehölze und gemischte Hecken, die Vögeln und Insekten Lebensraum bieten, etwa die Alpenrebe, Berberitze, Heidelbeere, Felsenbirne, Schlehe oder das Pfaffenhütchen und der Sanddorn.
Tipp 3
Keine Freiflächen
Wie alle Pflanzen braucht auch Unkraut Licht. Deshalb wächst es überall dort, wo keine geschlossene Pflanzendecke existiert. Eine dichte Mischung aus Stauden, Bodendeckern und kleinen Gehölzen hemmt die Ausbreitung von Unkraut.
Remo Vetter
gestaltete im Auftrag bekannter Firmen Gärten in der Schweiz, in England und Irland und ist seit 2018 freischaffend als Gartengestalter, Referent und Buchautor unterwegs. Naturzusammenhänge, Nachhaltigkeit, Entschleunigung und Sinnfindung sind die zentralen Themen seiner zahlreichen Publikationen, Vorträge, Radio- und Fernsehauftritte im In- und Ausland.
Blumenwiese statt Rasen
Wer kein Golfturnier veranstalten will, kann auf einen Zierrasen verzichten, der nach wöchentlicher Rasur schreit. Eine Blumenwiese muss nicht vertikutiert und gedüngt und nur selten gemäht werden. Ausserdem lockt sie Schmetterlinge und Insekten an. Im Fachhandel sind diverse Wildblumenmischungen erhältlich.
Nussbaum statt Palmen
Als Faustregel gilt: Je exotischer die Gartengäste, desto pflegeintensiver sind sie. Wer auf heimische Pflanzen setzt, hat weniger Arbeit. Zudem werden sie dankbar von Insekten, Vögeln und anderen Kleinlebewesen angenommen und bieten ihnen ideale Lebensbedingungen.
Ausdauernde Pflanzen
Wählen Sie ausdauernde Pflanzen wie mehrjährige Stauden, die im Frühling stets wieder aufs Neue erscheinen. Sie bilden gemeinsam mit Gehölzen das dauerhafte Gerüst des Gartens. Bei Blumenzwiebeln gibt es solche, die im Boden bleiben und naturnah verwildern, z. B. Krokusse, Schneeglöckchen und Wildtulpen. Tipp 5 Tipp 6 Tipp 4
Gartenarbeiten im April
Für uns Gärtner geht es im April so richtig zur Sache. Im Treibhaus und Frühbeet sowie unter dem Folientunnel haben wir bereits ausgesät. Gleichwohl müssen wir vorsichtig sein: Für Freilandsaaten warten wir besser die Eisheiligen Mitte Mai ab. Das ist jetzt zu tun:
NUTZGARTEN
• Gemüse in vorbereitete Beete säen, z. B. Karotten, Lauchzwiebeln, Mairüben, Radieschen, Rettiche, frühe Salate.
• Direkt gesät werden auch Gewürze wie Borretsch, Dill, Petersilie, Rucola, Schnittlauch, Kamille, Kresse und Bohnenkraut.
• Knollen von Topinambur und Spargelwurzeln kommen jetzt in den Boden, ebenso Erdbeerpflanzen und Gewürzstauden wie Liebstöckel, Petersilie und Schnittlauch.
• Überwinterte Gewürzpflanzen wie Thymian, Lavendel und Salbei kürzen wir um 1⁄ 3 ein.
• In regelmässigen Abständen pflanzen wir Gemüsesetzlinge aus, damit diese nicht gleichzeitig reif werden. In unserer rauen Lage auf 1000 Meter über Meer ist es sinnvoll, ja ein Muss, nachts mit Vlies abzudecken.
• In milden Lagen können bereits Frühkartoffeln gepflanzt werden.
• Auf dem Fenstersims oder im Treibhaus ziehen wir Gurken, Melonen, Tomaten, Zucchetti und Kürbisse vor. Auch für die Anzucht von wärmeliebenden Gewürzen wie Basilikum oder Verveine ist die Zeit jetzt günstig.
ZIERGARTEN
• Rasen vertikutieren, düngen und nachsäen.
• Blüten- und Gräserstauden, Sträucher und Gehölze werden im Garten und in Balkongefässen gepflanzt, bestehende Stauden durch Wurzelteilung verjüngt.
• Kälteverträgliche Sommerblumen direkt in die frisch gejätete Erde säen, z. B. Löwenmäulchen, Mohn, Kornund Ringelblumen, Duftwicken oder Rittersporn.
• Im frostfreien Gewächshaus oder im Haus Blumen aussäen, z. B. Astern, Kosmeen ( Schmuckkörbchen ), Nelken, Petunien, Sonnenhut, Tagetes und Zinnien.
• Balkon- und Kübelpflanzen aus dem Winterquartier holen, zurückschneiden, umtopfen und düngen.
Winterharte Kräuter
Auch frostbeständige, mehrjährige Kräuterarten wie Liebstöckel, Minze, Salbei, Thymian und Schnittlauch können in das Gartengerüst einbezogen werden. Legen Sie ein Kräuterbeet nahe der Küche an, so sind die Kräuter immer schnell zur Hand. Ein solches Beet erfordert kaum Pflege, sieht schön aus und stärkt durch tägliche Verwendung der Kräuter die Gesundheit.
Zierhanf im Garten
HANF (CANNABIS SATIVA), eine der ältesten Kulturpflanzen, ist als Rauschgift verpönt und zugleich eines der wirksamsten Arzneimittel. Hanf wirkt beruhigend, muskelentspannend, appetitsteigernd, schmerzhemmend, antibiotisch, blutdrucksenkend und antiepileptisch; er senkt den Augeninnendruck und erweitert die Bronchien. Das Kraut wird unter anderem bei grünem Star (Glaukom), Schlafstörungen und zur Linderung der Nebenwirkungen einer Chemotherapie eingesetzt.
Seine Samen haben einen sehr hohen Gehalt an essenziellen Fettsäuren. Hanfsamenöl ist aber nicht nur gesund, sondern auch wegen seinem nussigen Geschmack beliebt; äusserlich aufgetragen kann es bei Neurodermitis, Herpes und anderen entzündlichen Hauterkrankungen helfen. Laut Hildegard von Bingen ist ein aus Hanf gefertigtes Tuch «gut zum Verbinden der Geschwüre und Wunden». In der TCM wird Hanf gegen Schlafstörungen, Kopf schmerzen, Menstruationsprobleme, Husten und vor allem Schmerzen verordnet.
An die Gartenhelfer denken
Eine Vielzahl Nützlinge wie Marienkäfer, Wildbienen, Ohrenwürmer, Florfliegen, Schwebefliegen und Raubmilben sind als biologische Pflanzenschutzhelfer gegen Blattläuse, Spinnmilben und viele andere Schädlinge im Einsatz. Bieten Sie den fleissigen Helfern ein Zuhause in Ihrem Garten. Ein Insektenhäuschen wird von uns meist aus Schilf, Bambusstäben, Totholz, Ziegelsteinen und Lehm gebaut. Wichtig ist, dass man nur unbehandelte, natürliche Materialien benutzten. Bei der Standortwahl achte man darauf, dass die Häuschen trocken und geschützt stehen. Ein Platz nach Osten hat den Vorteil der Morgensonne, denn viele Insekten brauchen eine gewisse Anlauftemperatur, um aktiv zu werden – uns geht es ja ähnlich. Auf keinen Fall sollte das Insektenhaus in Richtung Wetterseite aufgestellt werden, denn dadurch wären die kleinen Helfer Regen, Wind und Schnee ausgesetzt.
9 Tipp 8
Die Zeit vergessen Machen Sie es sich zur Gewohnheit, im Garten keine Uhr zu tragen. Entschleunigen Sie. Der Garten soll ein Ort der Entspannung und der Musse sein.
LESER AN GEBOT
UND IM GARTEN? Ist der sonnenliebende, pflegeleichte, schnellwachsende, bis zu 3,5 Meter hohe Hanf eine Zierde. Mit seinen bis zu 1,4 Meter tief eindringenden Wurzeln lockert er den Boden; und er befreit ihn von Giftstoffen – wer auf belasteten Böden dereinst Gemüse anbauen will, ist also gut beraten, zuerst Hanf zu säen respektive setzen (nach den Eisheilligen). Ausserdem riecht Hanf gut und hält lästige Insekten fern. Menschen, die ihn vor dem Schlafzimmer platzieren, berichten, dass sie besser schlafen. Erntezeit der einjährigen Pflanze ist Ende September/Anfang Oktober. Verwendet werden die weiblichen Blüten, Samen, Blätter und frischen Triebe, etwa als Tee, Smoothie oder Badezusatz.
ERLAUBT IST DER HANFANBAU, wenn die Pflanzen einen THC-Gehalt von unter 1 Prozent aufweisen. Beim Zierhanf von Roger Urs Bottlang ist das der Fall. Der CBD-Gehalt seiner Pflanzen beträgt 5 bis 6 Prozent. Ein Zertifikat, das jeder Pflanze mitgegeben wird, bescheinigt das. Hilfreich, falls wider Erwarten die Polizei aufkreuzen sollte. krea
Zierhanf
von Pflänzli.ch (Harmonius GmbH) für «natürlich»-Abonnenten und -Leser
Verkauf und Abholung
Rötlerstrasse 10 5512 Büblikon
Öffnungszeiten für Pflanzenverkauf
von Mittwoch, 16. Mai bis Samstag, 9. Juni 2018
Mittwoch, 9 –17 Uhr
Freitag, 13.30 –17.30 Uhr
Samstag, 10 –14 Uhr
Oder nach telefonischer Übereinkunft: 076 384 55 99
30%-Rabatt für «natürlich»-Abonnenten Fr. 13.30 statt Fr. 19.90 Franken im kleinen Topf Fr. 26.60 statt Fr. 39.90 Franken im grossen Topf
20%-Rabatt für «natürlich»-Leser Fr. 15.90 statt Fr. 19.90 im kleinen Topf Fr. 31.90 statt Fr. 39.90 im grossen Topf
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1. Tag: Busanreise Schweiz–Passau.
2. Tag: Veloetappe Gmunden–Linz.
3. Tag: Veloetappe Melk–Krems
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5. Tag: Stadtrundfahrt Wien (velofreier Tag)
6. Tag: Veloetappe Krems–Tulln.
7. Tag: Veloetappe Losenstein–Steyr–Enns–Linz
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Programmänderungen bleiben vorbehalten.
Bei den Veloetappen kann zwischen einer gemütlichen Gruppe mit Tagesetappen zwischen 30 und 60 km und einer sportlichen Gruppe mit Tagesetappen zwischen 60 und 100 km gewählt werden.
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✔ Fakultatives Ausflugspaket mit 7 Ausflügen
Reiseprogramm Genussgruppe
1. Tag: Schweiz–Passau–Linz.
Fahrt nach Passau und Einschiffung auf der Excellence Princess Es heisst «Leinen los»! Unser Hotelschiff legt ab Richtung Linz.
2. Tag: Linz–Melk.
Heute fahren wir in den Nationalpark Böhmerwald, zum ersten Baumwipfelpfad Tschechiens Der Höhepunkt des Pfades ist der 40 m hohe Baumturm. Von hier aus werden wir mit einem fantastischen Ausblick belohnt. Weiterfahrt an den Lipno Stausee, auch Moldaustausee genannt. Wir geniessen eine erholsame Schifffahrt und ein feines Mittagessen.*
3. Tag: Melk–Krems.
Wir fahren zum Stift Melk für eine Führung.* Danach Mittagessen auf dem Schiff und Fahrt nach Dürnstein, zur «Perle der Wachau». Sie zählt zu den berühmtesten Gemeinden Niederösterreichs Freie Zeit für eigene Erkundungen, anschliessend Weiterfahrt zu einem Weingut für eine Degustation lokaler Weine.*
4. Tag: Krems–Wien.
Fahrt zum Schloss Grafenegg. Nach einer Führung geht es weiter nach Telč, wo wir nach einem gemeinsamen Mittagessen die südmährische Stadt auf einer Führung kennenlernen.*
5. Tag: Wien–Krems.
Wien, die Stadt der Kaiserin Sisi, der Sachertorte, der Musik und des Walzers Die Hauptstadt Österreichs hat viele Namen und noch mehr zu bieten. Vormittags Stadtrundfahrt*, der Nachmittag steht zur freien Verfügung.
6. Tag: Krems–Linz.
Wir fahren zum Stift Heiligenkreuz und lernen die lebendige Zisterzienserabtei auf einer Führung kennen. Auf dem Weg nach Baden besuchen wir einen Heurigen und geniessen ein gemeinsames Essen. Nach einem kurzen Aufenthalt in Baden fahren wir zurück zur Excellence Princess.*
7. Tag: Linz–Passau.
Linz ist ein echtes Unikat: Zu der oberösterreichischen Hauptstadt gehören Europas modernstes Musiktheater und eine vitale zeitgenössische Kulturszene Sie ist eine spannende Stadt, und eine erfolgreiche obendrein. Geführte Besichtigung,* der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Es besteht die Möglichkeit zum Besuch des Strassenkünstlerfests (individuell). Beim Pflasterspektakel verwandeln zahlreiche Künstlergruppen und Solisten die Linzer Innenstadt in einen einzigartigen Schauplatz internationaler Strassenkunst.
8. Tag: Passau–Schweiz.
Hinweis
*Das Ausflugspaket mit 7 Ausflügen ist nur im Voraus buchbar (Sie sparen mind. 20%). Einzelbuchungen der Ausflüge vor Ort nur bei Verfügbarkeit möglich.
Excellence Princess****+ – Ihr Hotelschiff
An Bord erwartet Sie
Excellence-Restaurant Glasüberdachte Sky-Lounge mit Bar Excellence à la carte Restaurant «Le Roseau» (Zuschlag EUR 15 p.P.) Foyer mit Rezeption, ReiseleiterDesk, Internet-Ecke · Sonnendeck mit Golfputting-Green, Whirlpool, Liegen, Sitzgruppen und Schattenplätze
Aussichtsterrasse am Bug Sauna/kleiner Fitnessraum Lift vom Mittel- zum Oberdeck, Treppenlift vom Oberzum Sonnendeck.
16 m² gross mit französischem Balkon, raumhohen Panoramafenstern und Schiebetür Sie haben die Wahl zwischen Twin- oder Double-Kabinen (einzeln oder zusammenplatzierte Betten).
Junior Suiten 20 m² gross, zusätzlich mit Internetanschluss (gegen Gebühr), mit Sekt und Früchten bei Ihrer Ankunft, Bademäntel
2 bedingt rollstuhlgängige Kabinen (Oberdeck Nr 301/302).
Hauptdeck
Doppelkabinen (zwei Einzelbetten), 13 m² gross mit Fenstern (aus Sicherheitsgründen nicht zu öffnen).
Reisedatum 2018 (So – So) 15.07.–22.07.
Unsere Leistungen
·Fahrt mit KönigsklasseLuxusbus
·Flussreise in der gebuchten Kabinenkategorie
·Vollpension gemäss Programm ·AudioSystem auf Rundgängen
·Erfahrener Reisechauffeur
Pro Person im DZ KatalogPreis* Sofort-Preis Hauptdeck
2BettKabine 1660 1495 Mitteldeck
2BettKabine, franz. Balkon 2220 1995 Oberdeck
2BettKabine, franz. Balkon 2550 2295 Reduktion Kabine hinten –100 Zuschläge Junior Suite Mitteldeck 260 2BettKabine zur Alleinbenutzung:
Hauptdeck 395
Mittel & Oberdeck
Zuschläge für das Veloprogramm
– Haupdeck, 2BettKabine 670 600 – Mitteldeck, 2BettKabine 595 540 – Oberdeck, 2Bettkabine 490 440 Nicht inbegriffen Genussprogramm Fakultatives Ausflugspaket mit 7 Ausflügen inkl 3 Mittagessen und Weindegustation 320 Nicht inbegriffen Veloprogramm Fak. Abendessen im Restaurant Plachutta (Vorausbuchung notwendig – Platzzahl beschränkt) 75 Persönliche Auslagen, Getränke, Trinkgelder Mietvelos inkl Service und Reinigung: –Tourenvelo 160 –Elektrovelo
Abfahrtsorte: 06:30 Burgdorf p, 06:35 Basel, 06:50 Pratteln p, 07:00 Aarau, 08:00 BadenRütihof p, 08:30 ZürichFlughafen p, 08:55 Winterthur, 09:15 Wil p Nicht inbegriffen: Annullationsschutz und AssistanceVersicherung. Programm und Fahrplanänderungen bleiben vorbehalten. Auftragspauschale von Fr 20.– entfällt bei OnlineBuchung. * KATALOGPREIS: Zuschlag 10% auf den SofortPreis, bei starker Nachfrage und 1 Monat vor Abreise
«Nicht nur die Landschaft, auch die Mentalität der Bewohnerinnen und Bewohner soll verschieden sein.»
LAUSCHIG / Auf dem Tête de Ran (links und rechts) lässt es sich gemütlich bis zum 1439 Meter hohen Mont-Racine (unten) wandern. Immer dabei: die Sicht auf die Alpen.
Aussichtsreich
Nomen est omen: Die einfache Jurawanderung von der Vue des Alpes zum Mont Racine offenbart ein Alpenpanorama von der Zentralschweiz bis zum Mont-Blanc-Massiv.
Text: DAVID COULIN
Der Höhenzug des Tête de Ran ist nicht nur ein beliebtes Wanderziel, er scheidet den Kanton Neuenburg auch in die beiden Landschaftstypen Berg und Tal. Zugegeben, dies ist eine grobe Vereinfachung der geografischen Tatsachen, denn der «Berg» ( la montagne ) ist vielmehr eine Hochebene mit niedrigen Hügelzügen, wo sich die Städte La Chaux-de-Fonds und Le Locle ausbreiten, und das Tal besteht im Wesentlichen aus der Uferzone des Neuenburgersees ( le littoral ) mit der Kantonshauptstadt Neuchâtel. Zwischen See und Berg geht oft das Val-deRuz vergessen, ein breites Tal auf knapp 800 Metern zwischen Chaumont und Tête de Ran, sowie das Val-de-Travers oberhalb der Areuse-Schlucht.
ANTIAUTORITÄRE BERGLER
Die Unterscheidung zwischen unterem und oberem Kantonsteil macht aber trotzdem Sinn. Denn nicht nur die Landschaft, auch die Mentalität der Bewohnerinnen und Bewohner soll verschieden sein. So gelten die « Bergler » als zäh, ausdauernd, individualis-
tisch und antiautoritär, aber auch als offen und solidarisch; die Leute am Neuenburgersee als lebenslustig, fröhlich, locker, unbeschwert, aber auch als autoritätsgläubig und angepasst. Wie dem auch sei, auf dem Grenzweg von der Vue des Alpes zum Mont Racine gibt es jedenfalls keine Animositäten zwischen Wandergruppen von « oben » und « unten ». Ganz abgesehen davon, dass sich regelmässig auch einige Ausserkantonale unter die Berggänger mischen.
Unser Ausgangspunkt, die Vue des Alpes, macht ihrem Namen alle Ehre: An klaren Tagen ist das Alpenpanorama von der Zentralschweiz bis zum Mont-Blanc-Massiv zu bewundern. Dieses Panorama begleitet die Wandernden noch eine ganze Weile – bis zum Mont Racine. Das Mittelland liegt zwar oft im Dunst, doch der helle Neuenburgersee ist meistens zu erkennen, und im Vordergrund erstreckt sich – manchmal durch sanfte Abhänge verdeckt – das weite Val-deRuz. Auch auf der rechten Seite des Höhenwegs zieht sich ein Hochtal hin, das Val de Sagne mit seinen lang gestreckten Strassendörfern La Sagne, Les Coeudres, Petit-Mar-
Neuenburger Jura
Vue des Aples–La Tourne
CHARAKTER
Einfache Höhenwanderung mit Blick auf den Neuenburgersee, die Alpen und Juratäler.
SCHWIERIGKEIT
T1. Die Route verläuft auf dem rot-gelb markierten Jurahöhenweg. Auch für Familien mit kleineren Kindern geeignet.
WANDERZEIT
Vue des Alpes–La Tourne: 3½ Std.
HÖHENDIFFERENZ
Aufstieg: 300 m, Abstieg: 450 m
AUSGANGSPUNKTE
Vue des Alpes ( 1283 m ü. M. )
Hôtel-Restaurant de la Vue-desAlpes, Zimmer und Touristenlager, Telefon +41 ( 0 )32 854 20 20, www.vue-des-alpes.ch
Anreise mit öV: Von La Chauxde-Fonds mit dem Bus auf die Vue des Alpes ( nur an Wochenenden und während der Schulferien, Reservation obligatorisch, Tel. +41 ( 0 )32 924 24 75 ).
Alternative: Von La Chaux-deFonds mit dem Zug nach La Corbatière und zu Fuss auf die Vue des Alpes ( ca. 11/4 Std. ).
Mit PW: Autobahn nach Neuenburg, Ausfahrt Richtung La Chaux-de-Fonds, Kantonsstrasse bis Malvilliers, Abzweigung Vue des Alpes, und weiter zum Pass. Von La Chaux-de-Fonds auf der Passstrasse zur Vue des Alpes.
LA TOURNE ( 1129 M Ü. M. ) Hôtel-Restaurant de la Tourne, Telefon +41 ( 0 )32 855 11 50. Mit öffentlichem Verkehr: Postauto vom Bahnhof Neuenburg Richtung Le Locle bis La Tourne, Col.
Mit PW: Autobahn nach Neuenburg, Ausfahrt Pontarlier, Ausgang von Corcelles ( Kreisel ): Richtung Montmollin-Le Locle.
ROUTE
Von der Vue des Alpes auf dem rot-gelb markierten Chemin des Crètes zum Tête de Ran
( 1422 m ü. M. ) und in leichtem Auf und Ab zum Mont Racine ( 1439 m ü. M. ). Nach 800 m rechts durch eine Mauerlücke zur Bergwirtschaft La Grande-Sagneule ( 1313 m ü. M. ) absteigen. Von dort vorerst auf geteertem Strässchen, dann rechts eine bewaldete Bergflanke hinauf und über einen Höhenrücken nach La Tourne hinunter.
UNTERKUNFT UND VERPFLEGUNG UNTERWEGS
Métairie La Grande-Sagneule ( November–April geschlossen ): gemütliche Bergwirtschaft in uraltem Alpgebäude.
• Die Wanderung in La Tourne um knapp 3 Stunden verlängern: Auf dem Jurahöhenweg in 25 Minuten zum prächtigen Aussichtspunkt Tablettes ( 1226 m ü. M. ) hinauf, über den bewaldeten Grat des Solmon zur Verbindungsstrasse Noiraigue–Les Ponts-de-Martel ( 990 m ü. M. ) und auf dem Wanderweg nach Noiraigue ( 733 m ü. M. ) hinunter. Mit der Bahn nach Neuenburg.
• Falls kein Bus auf die Vue des Alpes fährt, mit dem Zug nach La Corbatière. Auf dem Wanderweg das Val de Sagne überqueren, durch die Lücke der gegenüberliegenden Hügelkette ( Hochspannungsleitung ) zur Roche aux Cros. Dort links zur Petite Corbatière hinauf und zur Vue des Alpes hinüber oder direkt hinauf zum Tête de Ran wandern.
• Die Wanderung kann in umgekehrter Richtung unternommen und mit einem Abstieg Richtung La Chaux-de-Fonds oder ins Val-de-Ruz verlängert werden.
Peseux Corcelles Neuchâtel V a l d e R u z
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tel und zuhinterst Les Ponts-de-Martel. Eigentlich sind es gar keine Dörfer, sondern nur Häuserzeilen entlang der am Hangfuss verlaufenden Talstrasse.
BRENNSTOFF AUS DEM MOOR
Jahrhundertelang war das Hochtal ein riesiges Moor und nur über wackelige Holzprügelstege zu überqueren. Von diesen Stegen stammt auch der Name Les Ponts-de-Martel. Bereits im Mittelalter begannen die Bewohner des Val de Sagne Torf abzubauen. Im 19. Jahrhundert nahm die Torfproduktion industrielle Ausmasse an, denn die aufstrebende Uhrenstadt La Chaux-de-Fonds brauchte Unmengen an Brennmaterial. Für den Torftransport wurde gar eine Eisenbahnlinie gebaut. Heute sind von den ursprünglich 1500 Hektar Moor noch ganze 130 Hektar übrig geblieben.
Vom Aussichtspunkt Mont-Racine geht es nun über Weiden und durch ein Wäldchen zur Alpwirtschaft La Grande-Sagneule, wo sich von Mai bis Oktober Gourmets aus dem ganzen Kanton zu einem Fondue oder einer rustikalen Älplermahlzeit treffen. Zum Abschluss der Neuenburger Höhenpromenade führt der Weg über baumbestandene Weiden zur Postautohaltestelle La Tourne hinunter. ◆
La Chaux-deFonds
Tête de Ran
La Corbatière
La Sagne
Mont Racine
Grande Sagneule
Vue des Alpes
La Tourne
Tablettes
Rochefor t
Montmollin
Les HautsGeneveys
Valangin
RUSTIKAL / Von Mai bis Oktober ist das Restaurant La GrandeSagneule ein beliebter Treffpunkt für Wanderer und Velofahrer.
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Leben Mutter Natur –die grösste Heilerin und Lehrerin
OB ALS INITIATION FÜR JUGENDLICHE ODER ZWECKS NEUORIENTIERUNG IN DER MITTE DES LEBENS – DIE VISIONSSUCHE IN FREIER NATUR IST FÜR MENSCHEN JEDEN ALTERS EINE EXISTENZIELLE ERFAHRUNG.
Text: PETER MAIER
APRIL IN DEN ALPEN. Ich steige von dem Berghang in 1800 Metern Höhe herab, wo ich die vergangenen vier Tage und vier Nächte alleine, ohne Essen, ohne Zelt, ohne Handy und ohne Kontakt zu anderen Menschen unter einer alten Fichte zugebracht habe. Mit dabei hatte ich nur Schlafsack, Matte, Regenplane, Rucksack und 15 Liter Wasser. Ich war in dieser Zeit ohne Behausung, dem rauen Bergklima unmittelbar und elementar ausgesetzt. Ich komme aus einer anderen Welt – aus der Welt der Natur mit all ihren Wesenheiten: mit den Pflanzen und Bäumen, mit den Wildtieren und mit den bizarren Bergformationen der wundersamen Alpenlandschaft. Drei Tage und drei Nächte lang hat es in dieser sogenannten «Solozeit» geregnet. Erst am vierten Tag schien endlich die Sonne. Nun geht es zurück zur zwei Kilometer entfernten, tiefer liegenden Alphütte, die als Basislager dient.
Ich nehme gerade am zwölftägigen Naturritual der «Visionssuche» teil, das den Sinn hat, einmal total vom Alltag abzuschalten, sich mit sich selbst und mit seinem tiefsten Inneren –ungestört und unabgelenkt – zu konfrontieren; innerlich zu reifen und neue Ideen und Visionen für sein Leben zu finden. Vier Tage lang wurde ich zunächst in der zehnköpfigen Teilnehmer-Gruppe von zwei Ritualleitern intensiv vorbereitet, die während der Solozeit am Basislager die Stellung hielten und nun alle Teilnehmer wieder in einer würdevollen Zeremonie empfangen. Die letzten vier Tage der Visionssuche dienen nun dazu, die Erlebnisse und Geschichten, die wir Teilnehmer in der Zeit «allein da draussen in der Wildnis» erlebt haben, im Ritualkreis zu hören und zu würdigen – und die anschliessende Heimkehr in unsere Familien vorzubereiten.
Von traditionellen Völkern lernen
Das Ritual der Visionssuche, auch «Vision Quest» genannt, wurde bereits vor etwa 40 Jahren von dem nordamerikanischen Ehepaar Steven Foster und Meredith Little in ihrer «School of Lost Borders» entwickelt. Sie waren als Ethnologen, Psychologen und Sozialarbeiter in den Reservaten von einigen Indianerstämmen tätig. Dabei konnten sie beobachten, dass sowohl Jugendliche als auch Erwachsene von Zeit zu Zeit für einige Tage allein im Wald verschwanden. Wenn diese dann aus ihrer «Auszeit» zurückkehrten, schienen sie sehr verändert und wurden von der Stammesgemeinschaft mit einem grossen Fest empfangen und gewürdigt.
Foster und Little verstanden bald, dass sie auf eine «Goldmine des gesellschaftlichen Lebens und des sozialen Bewusstseins» gestossen waren. Die Indianer gingen hinaus in die Natur, um eine neue Lebensvision zu bekommen – beim Übergang ins Erwachsenenleben, in der Mitte des Lebens oder in Zeiten besonderer Lebensumbrüche. Hier bestand bei den Indianern ein lange tradiertes Ritual. Es ging also um ein uraltes, heiliges Wissen.
Foster und Little übernahmen von den Indianern diese Grundidee und schufen daraus das Ritual der «Vision Quest», der «Frage nach dem anderen Gesicht». Im deutschsprachigen Raum bürgerte sich dann für dieses fundamentale Ritual, das für unsere heutige westliche Zivilisation sehr geeignet erscheint, bald der Begriff «Visionssuche» ein. Als Jugend-Visionssuche dient es als sogenanntes «Initiationsritual» dazu, den Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen meistern zu können. Als Visionssuche für Erwachsene hingegen kann dieses Ritual hervorragende Dienste zur Befreiung aus überkommenen Mustern und Rollen sowie zur Neuorientierung und Sinnsuche im Leben beitragen. Es kann in jedem Alter absolviert werden.
Nachreifung und Neuorientierung
Die Erfahrung mit Visionssuche-Teilnehmern in den vergangenen Jahren hat gezeigt, dass es in unserer heutigen, naturwissenschaftlichtechnologisch ausgerichteten Gesellschaft sehr viele Menschen gibt, die zwar längst volljährig, aber innerlich nie wirklich erwachsen geworden sind. Ihnen kann dieses Ritual der Visionssuche enorm zur Nachreifung ihrer Persönlichkeit helfen.
Andererseits gibt es viele Situationen, in denen für Menschen in der Mitte ihres Lebens ihre bisherige Welt zusammenbricht: etwa durch Verlust des Arbeitsplatzes, durch das Auseinanderfallen der Familie oder Zerbrechen einer Partnerbeziehung, durch die Insolvenz der Firma oder durch übermässigen beruflichen Stress, der nicht selten zur totalen Erschöpfung und zu einem Burn-out führt. In solchen Situationen können die Auszeit, die eine Visionssuche verlangt, und der dabei stattfindende intensive Innenprozess sehr heilsam sein. Sie können neue Energien und Potenziale freilegen, sowie existenzielle Sinnerfahrungen ermöglichen.
Damit das Ritual seine volle Wirkung entfalten kann, müssen während der Solozeit alle ablenkenden Dinge, die sonst den Alltag ganz
«Ein grosser Teil des inneren Fortschritts liegt schon im Willen zum Fortschritt.»
Lucius Annaeus Seneca römischer Philosoph, 4 v. Chr. – 65 n. Chr.
selbstverständlich bestimmen, für vier Tage und Nächte beseitigt werden: kein Essen, nur Wasser; keine Behausung, nur ein Schlafsack und eine Schutzplane gegen Regen; keinen Kontakt zu Menschen – weder physisch noch durch Kommunikationsmittel (Smartphone). Dafür bietet Mutter Natur mit ihren Wesenheiten eine ungeahnte neue Kontakt- und Kommunikationsmöglichkeit – wenn man sich nur darauf einlässt. Und falls man ein Tagebuch führt, kann dieses in der Solozeit zu einem wichtigen «Gesprächspartner mit dem eigenen Inneren» werden.
Nachfolgend die berührende «VisionQuest-Geschichte» einer Teilnehmerin, die sie in den Tagen nach der Rückkehr aus ihrer Solozeit in der Gruppe erzählt hat.
Altes muss verwesen
Lassen wir also die 52-jährige Maria (Name geändert) zu Worte kommen: «Am letzten Tag der Solozeit sass ich nachmittags auf einer Wiese vor dem Wald. Nichts Ungewöhnliches schien zu passieren. Plötzlich flog eine Wespe heran und liess sich auf meinem Knie nieder. Als Kind bin ich mehrfach von Wespen schmerzhaft gestochen worden, doch ich widerstand dem Reflex, das Tier sofort wieder davonzujagen. Ich erinnerte mich an die Worte der Ritualleiter, wonach alle Tiere und alle Begebenheiten während der Solozeit eine Rolle
+ Buchtipps
Peter Maier. «Initiation – Erwachsenwerden in einer unreifen Gesellschaft», Monsenstein und Vannerdat 2016, 2 Bände à ca. Fr. 30.–
Peter Maier. «Heilung – Initiation ins Göttliche», Monsenstein und Vannerdat 2016, Fr. 27.90
Sylvia Koch-Weser. «Vision Quest –Visionssuche: Allein in der Wildnis auf dem Weg zu sich selbst», Drachen Verlag 2015, Fr. 34.90
Links siehe www.natuerlich-online.ch
spielen und eine Bedeutung für unseren inneren Prozess haben können. Was wollte die Wespe mir also in meiner jetzigen Situation ‹sagen›? Warum ‹besuchte› sie mich?
Zunächst war es mir aber wichtig zu spüren, dass mir diese Wespe nichts tun würde; und so entspannte ich mich und liess sie gewähren. Sie lief mehrfach um mein Knie herum und krabbelte dann sogar an meinen Oberkörper auf und ab. Über eine längere Zeit ging das so. Ich war vollkommen auf das Insekt konzentriert, gleichzeitig war ich aber ganz unbemerkt in die Position eines interessierten und zunehmend neugieriger werdenden Beobachters geraten. So komisch es auch klingen mag: Irgendwann fühlte ich mich selbst wie eine Wespe; oder wie eine Art von Kumpel dieser ‹meiner› Wespe. Ich bekam vorübergehend ein Bewusstsein wie eine Wespe und plötzlich verstand ich ihren ‹Besuch› auf meinem Körper. Ich erinnerte mich, wo ich sonst schon häufig Wespen gesehen hatte. Sie lieben es, sich beispielsweise von Fallobst, das bereits im Faulen begriffen ist, zu laben. Da summen und brummen sie emsig herum und kriechen in das Obst hinein. Damit sind sie so etwas wie die ‹Müllmänner› der Natur, die den Verwesungsvorgang von Früchten beschleunigen.
Meine Wespe zeigte mir also an, dass etwas in mir soeben ‹verweste›, das heisst starb und transformiert wurde. Dies war anscheinend –so wie das Verwesen eines Apfels – ein natürlicher Vorgang, den ich ganz ohne Angst zulassen sollte. Schlagartig wusste ich auch, worum es bei mir ging: Die Beziehungen zu meinen engsten Familienmitgliedern – zu meinem Mann und zu meinen beiden fast erwachsenen Kindern – standen zur Veränderung und Neuordnung an. Ich sollte endlich den Mut haben, mich deutlicher als bisher von ihnen abzugrenzen und mich mehr auf meine Bedürfnisse zu konzentrieren. Darauf wurde ich nun offensichtlich durch die Wespe aufmerksam gemacht. Vielleicht war das ja der eigentliche Grund, der mich zu der Visionssuche bewogen hatte. Dies wurde mir aber erst jetzt bewusst. Ich bedankte mich bei dem schönen Wesen, das mir soeben einen wichtigen Hinweis für mein Leben gegeben hatte. Ja, Mutter Natur ist eine grosse Heilerin und Lehrerin! Als ob die Wespe mich gehört hätte, flog sie kurz nach meiner Danksagung auf und davon. Anscheinend hatte ich die Botschaft aufgenommen, die für meinen inneren Prozess in diesem Moment von grosser Bedeutung war.» ◆
«Wer
keinen Frieden in sich selbst gefunden hat,
kann nicht zum Friedenswerkzeug
werden.»
Sokrates griechischer Philosoph, 469 v. Chr. – 399 n. Chr.
3
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«Wenn ich nicht in die Gänge komme, …
… erfrischt mich das Gefühl von kühlem Morgennebel im Gesicht.»
Ein Tipp von Markus B., taubblind
Wir Blinden helfen gerne, wenn wir können. Bitte helfen Sie uns auch.
www.szb.ch Spenden: PK 90-1170-7
GEDANKEN SPLITTER
Kurse im Lassalle-Haus
« Seelige » Ferien in Bad Schönbrunn Entschleunigte Ferienwochen 21.–26. Mai; 1.–6. Juli; 16.–21. Sept. Ferien, die Körper, Geist und Seele erfrischen: Davon träumen viele – und hetzen dann doch wieder. Ferien in Bad Schönbrunn: Freiraum für die Seele statt Programmpunkte abhaken, innerer Reichtum statt äussere Reizüberfl utung, die nahe Natur entdecken statt in der Welt herumjetten.
Trauerarbeit
Erste Schritte zu neuem Lebensmut 20.–22. April; 12.–14. Okt, Fr. 16 bis So. 16 Uhr Ohnmacht, Wut, Schmerz: Die Trauer nach dem Tod eines geliebten Menschen stürzt Angehörige in ein Gefühlschaos. Abschiednehmen verändert das eigene Leben tiefgreifend. Ein Wochenende in der wohltuenden Umgebung des Lassalle-Hauses unter Leitung von Regula Gasser, die einen langen berufl ichen und privaten Lebensweg hinter sich hat: Sie war viele Jahre Onkologie-Krankenschwester und ist heute Theologin und Psychologin mit Schwerpunkt Spiritual Care.
Meditation in Bewegung
Der Rücken im Fokus: Chan Mi Qi Gong 27.–29. April; 23.–25. Nov., Fr. 18.30 bis So. 13.30 Uhr Chan Mi Qi Gong ist auch bekannt als Wirbelsäulen-Qigong. Die einfachen, langsamen Wirbelsäulenbewegungen sind von grossem Nutzen für den Rücken und den ganzen Organismus. Sie lösen Blockaden, bringen Energien wieder zum Fliessen, helfen bei Regeneration und Schmerzreduzierung. Mit dem erfahrenen Qi Gong- und Tai Chi-Lehrer Thomas Binzegger.
Infos und Anmeldung : Telefon 041 757 14 14 info@lassalle-haus.org www.lassalle-haus.org
Das Lassalle-Haus in Edlibach ist ein von Jesuiten geführtes interreligiöses, spirituelles Zentrum mit einem breiten Kursangebot , das von Zen-Meditation über Naturseminare bis zu klassischen Exerzitien reicht. Für «natürlich» schreiben der Jesuit Tobias Karcher und die Pfarrerin Noa Zenger abwechselnd die Kolumne «Gedankensplitter».
natürlich 04 | 2018 Foto: zvg
Ich schlafe, aber mein Herz wacht
« NUN HABE ICH DOCH SCHON so einige Fortbildungen in meinem Leben besucht », sagte ein Teilnehmer am Ende eines Unternehmensseminars an unserem Lassalle-Institut. « Doch bis zu den vergangenen Kurstagen ist es noch nie darum gegangen, was ein Drittel meines Lebens ausmacht: der Schlaf. »
Ich freute mich über die anerkennende Rückmeldung. Schlaf ist gerade bei einem Seminar zentral, bei dem es um Achtsamkeit und Leadership geht. Alle Achtsamkeitsübungen machen erst dann einen Sinn, wenn wir eines sind: ausgeschlafen.
Der Schlaf – zu Unrecht ein Randthema, nicht nur in Seminarkontexten, auch in unserem Alltag. Er entscheidet mit, ob ein Tagewerk gelingt oder nicht. Welch Unterschied, wenn wir morgens gerne aufstehen und das Anstehende anpacken oder wenn wir uns mühsam aus dem Bett und durch den Tag quälen müssen.
Guter Schlaf ist für viele nicht selbstverständlich. Ein paar Grundregeln helfen dabei, zumindest mir. Entscheidend scheint mir, dass ich mich eine Stunde vor dem Schlafengehen nicht mehr starken Reizen aussetze. Ob E-mails, Internet oder Fernsehen: Vor dem Bildschirm haben wir den Eindruck, gut abschalten zu können, doch oft ist das Gegenteil der Fall. Die Fülle an Eindrücken kann alles überdecken, was im Lauf des Tages so los war. Unsere realen Erlebnisse peinigen uns dann um 3 Uhr morgens, wenn die Tiefschlafphase zu Ende geht.
Es gibt bekömmlichere Abendkulturen. Ich tauche am besten ab, wenn ich mir einen Kräutertee braue, eine Kerze anzünde und leichten Jazz höre – fast schon ein Ritual. Mit wenigen Griffen schaffe ich noch etwas Ordnung im Zimmer. Dann mache ich es mir auf meinem Lehnstuhl bequem und betrachte die dämmrige Landschaft vor meinem Fenster.
Für was bin ich dankbar ? Mit einem positiven Blick zurück lasse ich den Tag Revue passieren und gebe damit den unerledigten Aufgaben und sperrigen Erfahrungen erst gar keine Chance, sich breit zu machen. Oft zeigen sich dabei noch kleine Dinge, Nachklänge, feine Nebentöne, die nach Austausch, nach einem Treffen rufen. Eine kurze Notiz hilft mir, auch morgen noch daran zu denken und es für heute loszulassen.
Nach einem anstrengenden, bei mir meist wortlastigen Tag nde ich oft in Bildern zur inneren Ruhe. Eine kleine Sammlung an Bildbänden, etwa von Landschaften, die ich im diesjährigen Urlaub entdecken möchte, helfen mir, mein Fernweh zu stillen – hier und jetzt in meinem Lehnstuhl.
Dann geh ich zu Bett, schlafe, aber mein Herz wacht. Wenn ich am nächsten Morgen die Augen aufschlage, versuche ich meist als erstes, meine Stimmung wahrzunehmen: Bin ich aufgeräumt, zufrieden – oder unruhig und besorgt ? Oft lohnt es sich, solche Störungen wahrzunehmen, um mit ihnen sinnvoll umzugehen. Manchmal wollen uns Schlaf und Träume aufmerksam machen auf Ungelöstes. Es können aber auch allzu bekannte Störungen sein, denen wir die Stirn bieten sollten. Und dies gelingt mit Sicherheit am besten –eben, wenn wir ausgeschlafen sind.
Tobias Karcher (56) ist Jesuit und Direktor des Lassalle- Hauses Bad Schönbrunn, Bildungszentrum der Jesuiten in Edlibach im Kanton Zug.
Medien
Buchtipps
Spriessbürgertum
Heimische Pflanzen wissen, wann die Zeit gekommen ist, um zu blühen und zu fruchten. Blühen sie zu früh, wird ihr Überleben in Frage gestellt. Die Natur kennt kein Pardon. So blüht Huflattich erst, wenn der Boden sechs bis acht Grad warm ist. Diese Bodentemperatur ist auch ideal für das Stecken von Zwiebeln, Saubohnen und frühen Kefen. Man kann den Huflattich also als Signalgeber für die Gartenarbeit sehen. Und solche Signalgeber gibt es einige. Das erfrischend unkonventionelle, liebevoll illustrierte Nutzgartenbuch Spriessbürger geht intensiv darauf ein. Der beigelegte phänologische Pflanzkalender hilft, die Aussaatzeiten besser an den Rhythmus der Natur anzupassen; und der Salatplaner sorgt das ganze Jahr über für eine volle Salatschüssel.
+ Eveline Dudda und Klaus Laitenberger: «Spriessbürger. Handbuch für den Anbau von Gemüse und Salat in der Schweiz», Spriessbürgerverlag 2015, Fr. 49.90
Selbst sind die Pflanzen
Gärtnern Sie noch selber oder überlassen Sie das schon den Pflanzen? Diese haben vielerlei Strategien entwickelt, um sich zu verbreiten. Und diese kann man fürs entspannte Gärtnern nutzen. Wie? Das beschreibt Sigrid Tinz unterhaltsam und kompetent. Praxistipps und Pflanzenporträts erleichtern die standortgerechte Auswahl empfehlenswerter Arten, um dem Zufall etwas nachzuhelfen. Die Nachkommen dürfen dann – mit mehr oder weniger Lenkung – selbst entscheiden, wo sie sich niederlassen; sie stellen an den Gärtner keine weiteren Ansprüche. Das schenkt dem Gärtner Zeit: um der Natur bei der Arbeit zuzuschauen und die Pflanzenund Tierwelt zu geniessen.
+ Sigrid Tinz: «Selbst ist die Pflanze. Einfach gärtnern –wie Samen sich verbreiten und den Garten gestalten», Pala Verlag 2017, Fr. 29.90
Die App
Bewegung, Bewegung!
Um Bewegung am Arbeitsplatz zu fördern, hat der Büromöbelhersteller Wilkhahn zusammen mit den Fitnessexperten von physicalpark die Trainings-App «OfficeWorkout» entwickelt. Sie enthält einfache Koordinations-, Balance- und Kräftigungsübungen, die auf und mit Bürostühlen direkt am Arbeitsplatz durchgeführt werden können – vom 3-minütigen Kurzprogramm bis zum intensiven Ganzkörpertraining.
+ Kostenlos im App-Store oder auf Google Play (Suchbegriff «Wilkhahn»)
Bibliophiles Kleinod
Das Büchlein macht Lust auf die Entdeckung und Betrachtung der Natur vor unserer Haustür. Zugleich ist es ein Schmuckstück für alle Wildblumenliebhaber, die den Retro-Charme lieben. Die 40 Tafeln zeigen künstlerisch ausgeführte, aber absolut naturgetreue Darstellungen der häufigsten heimischen Wildblumen, die im Frühling blühen – in übersichtlicher Anordnung nach Farben und Standorten gegliedert und, ganz besonders: als Leporello gebunden. Komplett auseinandergefaltet misst er fünf Meter. Im beiliegenden Booklet finden sich weitergehende wissenswerte Informationen zu den porträtierten Pflanzen. Ein bibliophiles Kleinod, das Freude macht.
+ «Bilder-Atlas der Frühlingsblumen. Heimische Pflanzen einfach nach Farbe erkennen», DVA 2018, Fr. 24.90
Der Film
«Wie ein LSD-Trip»
Das vielfach preisgekrönte Filmporträt «Hannah –Ein buddhistischer Weg zur Freiheit» erzählt, wie die Dänin Hannah Nydahl vom Hippie zur «Mutter des Buddhismus» wurde. 1968 folgt sie mit ihrem Mann Ole Nydahl dem Hippie Trail nach Kathmandu. Dort lernen sie den 16. Karmapa kennen, werden seine ersten westlichen Schüler und machen fortan die weltweite Vermittlung der buddhistischen Lehren zu ihrem Lebensprojekt. «Ein buddhistisches Ritual in Tibet zu erleben –das war wie ein LSD-Trip», sagt Hannah in dem Film, der ihr Leben und ihre Lehren dokumentiert. Es ist ein Schlüsselsatz, denn er situiert die existenzielle Reise der beiden in einem konkreten historischen Kontext: Dem der Hippies der späten 1960er-Jahre, die auf der Suche nach spirituellen Erfahrungen waren und sich dazu auch halluzinogener Drogen bedienten. Ab 26.4. im Kino – Termine siehe www.wfilm.de/hannah
+ DVD: «Hannah – Ein buddhistischer Weg zur Freiheit», ca. 20 Franken
1
Pflanzlicher Schutz für die Leber
Die Leber ist eines unserer wichtigsten Stoffwechsel- und Entgiftungsorgane. Gerade während Entgiftungs- und Entschlackungskuren kann die Leber mit Liv. 52 unterstützt werden. Liv. 52 ist ein Heilmittel der ayurvedischen Medizin, welches verschiedene pflanzliche Pulver (und Ferrum Bhasma) mit Bezug zur Leber enthält. Liv. 52 trägt dazu bei, das Funktionssystem der Leber im Gleichgewicht zu halten. Im Falle eines Ungleichgewichts wirkt es stabilisierend, harmonisierend und funktionsunterstützend. Liv. 52 ist ein Heilmittel, welches bei funktionellen Störungen im Rahmen von Lebererkrankungen wie Völlegefühl, Blähungen sowie Appetitlosigkeit verwendet wird. Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage (swissmedicinfo.ch).
+ www.liv52.ch
2
Für nachhaltige Lebenskraft
Mit AminoBase erhalten Sie einfach und schnell eine vollwertige Mahlzeit mit allen lebenswichtigen Nährstoffen. Das Pulver mit dem leicht nussigen Geschmack kann warm oder kalt als Shake, Suppe oder Mousse zubereitet werden. AminoBase ist der erste pflanzliche Mahlzeitenersatz ohne Milch, Gluten, Konservierungsstoffe, Süssund Zusatzstoffe und sorgt für Rundumversorgung für Veganer. Ideal bei Fastenkuren, Reduktionsdiäten, erhöhter körperlicher und geistiger Beanspruchung und zur hypoallergenen Ernährung. Erhältlich in Reformhäusern, Drogerien und Apotheken.
+ www.phytolis.com
3
Massivholzküchen für Kochund Wohngenuss
Mit seinen vielen Vorzügen erhält Massivholz auch in Küchen wieder vermehrt Einzug. Es schafft durch seine Atmungsaktivität ein gesundes Raumklima in Ihrer Küche. Durch seinen Eigencharakter und in Kombination mit anderen Materialien lässt der edle Rohstoff bei der Gestaltung keine Wünsche offen. Unsere mit natürlichen Ölen und Wachsen behandelten preiswerten Massivholzküchen sind alterungsbeständig, renovierbar und besonders pflegeleicht.
+ www.holzwerkstatt-schmocker.ch
4
Neue Wege in der Hautpflege
Goloy 33 beschreitet mit der patentierten, natürlichen Gesichtsund Körperpflegelinie neue Wege, indem die Hautzellen feinstofflich stimuliert werden. Dadurch lernt die Haut wieder, was sie verlernt hat. Die Basis aller Goloy 33 Produkte sind biophysikalische Mineralsalze, aktiver Sauerstoff und energetisiertes Wasser. Die Kompositionen werden ergänzt mit ausgesuchten pflanzlichen Extrakten und Essenzen. Goloy 33 ist für jedes Alter und jeden Hauttyp bestens geeignet.
+ www.goloy33.com
5
Kieselsäure lindert den Sonnenbrand
Gegen die Schmerzen nach einem Sonnenbrand hilft es am besten, die gereizte Haut zu kühlen. Besonders gut eignen sich Umschläge mit KieselsäureGel – wie Original silicea Balsam. Kieselsäure enthält das Spurenelement Silicium, das unter anderem verantwortlich für den Aufbau und das Wachstum der Körperzellen ist. Es bindet Giftstoffe und unterstützt die Regeneration der Zellen. Original silicea Balsam enthält diesen Mineralstoff in feinstverteilter Form, sodass die Haut ihn besser aufnehmen kann. Zusätzlich wirkt das Gel kühlend.
+ www.somona.ch und www.silicea.ch
Lösung des Rätsels aus dem Heft 03-2018
Gesucht war: Erinnerung
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Vorname Name
Strasse PLZ / Ort
Lösung
Und so spielen Sie mit: Senden Sie den Talon mit der Lösung und Ihrer Adresse an: AZ Fachverlage AG, «natürlich», Neumattstrasse 1, 5001 Aarau. Schneller gehts via Internet: www.natuerlich-online.ch/raetsel
Teilnahmebedingungen: Einsendeschluss ist der 24. April 2018. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Gewinnen Sie!
Ein Rotterdam-Liegestuhl im Wert von Fr. 1215.–.
Leserbriefe
Damit der Regen wieder zum Segen wird «natürlich» 03-18 Vielen Dank für den sehr interessanten Beitrag. Wasser, das Lebenselixier aller Wesen auf dieser Erde, hat eine nicht zu überschätzende Wirkung auf das Klima. So trägt das «Treibhausgas» Wasserdampf (H2O) mit 36–66% zum natürlichen Treibhauseffekt bei, Kohlendioxid (CO2 ) hingegen «nur» mit 9–26% und Methan mit 4–9% (nach Schönwiese, BdW 9/1987). Jährlich gelangen etwa 600–1000 Gigatonnen CO2 in die Atmosphäre. Davon sind 96% natürlichen Ursprungs und lediglich etwa 4% (ca. 29 Gigatonnen/Jahr) sind auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen. CO2 ist für das P anzenwachstum essenziell: je höher die CO2Konzentration, umso schneller wachsen die P anzen. Das sollte zu denken geben. Und nicht vergessen: Der Treibhauseffekt ist eine hervorragende Er ndung der Natur. Dank ihm beträgt die mittlere Ober ächentempe-
ratur der Erde nicht –18 °C, sondern +15 °C. Diesem Unterschied von 33 °C verdanken die Lebewesen auf diesem Planeten das Leben in der Form, die uns bekannt ist. Roger Brun, per Mail
SeitJahren bin ich Abonnentin von «natürlich» und lese immer besonders gern die Artikel von Sabine Hurni und ihre Antworten auf Leserfragen. Ich schätze diese Tipps sehr. Manch einen habe ich schon in meinen Alltag aufgenommen. Nun möchte ich gern einen Tipp beisteuern zu einer Anfrage im März-Heft. Es geht um das Thema emp ndliche Schleimhaut im Intimbereich und in der Gesässspalte. Ich litt vor einigen Jahren an einem ähnlichen Problem. Meine Dermatologin riet mir damals, unbedingt auf Recycling-WC-Papier zu verzichten, weil dieses bei vielen Menschen Allergien auslöst. Bei mir hat es funktioniert. Ausserdem klemme ich mir nach dem Duschen und Abtrocknen immer ein Blatt Toilettenpapier zwischen die Hinterbacken beim After. Wenn meine Morgentoilette beendet ist, entferne ich das Blatt, und die Stelle ist schön trocken. Ich hatte seither keine Beschwerden mehr. R. M. aus Bern
Werbung
«natürlich» 03-18
Dass das «natürlich» auf Einnahmen durch Werbung auf seinen Seiten angewiesen ist, kann ich ja noch verstehen . . . Aber müssen dem Heft zusätzlich noch vier (!!) Werbebeilagen eingeschoben werden ?! Ich störe mich schon länger an dieser Praxis und wünsche mir, in Zukunft, das «natürlich» ohne zusätzlichen Werbemüll zu erhalten. Danke.
Diana Carega, Rütschelen
Das gefällt «natürlich» allgemein
gefällt mir am «natürlich»? Ich möchte gern meine Gedanken dazu beitragen:
Ich schätze eigentlich fast alles am «natürlich». Meine liebste Rubrik ist die von Remo Vetter, dies hängt natürlich mit meinem Garten zusammen. Ich emp nde seine Tipps als sehr wertvoll und habe schon viel von ihm lernen können.
Genauso ergeht es mir mit der Rubrik von Sabine Hurni. Es ist unglaublich, was sie alles
weiss, und sie hat für jede und jeden einen guten Rat – ich behalte fast alle auf, für den Fall, dass ich sie mal brauche und weil sie einfach alle toll sind!
Die Artikel zu diversen Themen interessieren mich meist auch – und wenn nicht, lese ich sie nicht, dies ist mir egal. Es kann ja unmöglich immer alles jedem gefallen. Allgemein bin ich am meisten an gesundheitlichen Themen interessiert, aber auch Essen/Trinken/Rezepte sowie alles was mit der Natur zu tun hat, lese ich sehr gerne.
Also, von mir aus machen Sie nur einfach weiter so! Es ist ein tolles Heft, das auch mein Mann immer mit Interesse liest.
Valentina Kälin, per Mail
Plastikhüllen
«natürlich» allgemein
Inletzter Zeit erreichten uns mehrere Magazine und viele Kataloge oder Reklamen eingehüllt in Plastikfolien mit aufgedruckter Adresse, so auch das «natürlich». So wird unnötigerweise tonnenweise Plastik produziert, um nachher gleich wieder entsorgt zu werden. Dabei wird landauf und landab gepredigt, mit Plastik sparsamer umzugehen. Bereits ndet man Plastikpartikel in unseren Nahrungsmitteln! Gewisse Läden nehmen das ernst und teilen ihren Kunden keine Plastiktüten mehr aus.
So fragen wir uns, ob man nicht auch beim «natürlich» einen Weg nden könnte, diese unsinnigen Plastikfolien zu stoppen. Die Natur, und dazu gehört auch der Mensch, wäre dankbar dafür.
Annatina und Jachen Egler, Scuol
Briefe an «natürlich»
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51
Vorschau
39. Jahrgang 2018, ISSN 2234-9103
Erscheint monatlich
Doppelnummern: Januar/Februar, Juli/August
Druckauflage: 22 000 Exemplare
Verbreitete Auflage: 14 665 Exemplare
Leserschaft: 90 000 (MACH Basic 2017-2)
Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch www.natuerlich-online.ch
Herausgeberin
AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1
CH-5001 Aarau
Tel. +41 58 200 58 58, Fax +41 58 200 56 61
Geschäftsführer
Roland Kühne
Leitung Zeitschriften
Michael Sprecher Redaktion «natürlich»
Postfach, CH-5001 Aarau
Tel. +41 58 200 56 50, Fax +41 58 200 56 44
Chefredaktor
Markus Kellenberger
Redaktionsteam
Andreas Krebs, Sabine Hurni (Leserberatung)
Autoren
David Coulin, Anja Huber, Tobias Karcher, Hans Keller, Peter Maier, Fabrice Müller, Vera Sohmer, Gabriela Vetter, Remo Vetter, Andreas Walker, Thomas Widmer
Grafik/Layout
Janine Strebel, Matthias Kuert, Fredi Frank
Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung durch den Verlag. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.
Weitere Infos unter www.natuerlich-online.ch/ abo-service
Druck
Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen
Ein Produkt der az medien
Verleger: Peter Wanner
CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch
Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG
Das erwartet Sie im «natürlich»Mai
Uran im Urin
Anfang 2017 fanden Schweizer Ärzte erhöhte
Uranwerte im Urin von Patienten. Das radioaktive Schwermetall ist in Phosphatdüngern enthalten. Das BAG sieht keine akute Gefährdung.
Kraft der Meditation
Wie stärken wir Mitgefühl und Achtsamkeit? Veronica Bonilla sitzt acht Wochen lang täglich auf dem Meditationskissen. Die Wirkung? Erfahren Sie im nächsten Heft.
Gehen – die beste Medizin
«Gehen ist des Menschen beste Medizin», sagte Hippokrates. Es kann Rückenund Gelenkbeschwerden lindern, vor Krebs und Demenz schützen und das Selbstbewusstsein stärken.
So gesund ist Rhabarber
Rhabarber, eines der ersten Frühlingsgemüse, wird häu g unterschätzt. Das Knöterichgewächs kann nicht nur zu leckeren Desserts verarbeitet werden, sondern passt auch vorzüglich zu Spinat oder Fisch.
«natürlich» 05-18 erscheint am 26. April 2018
Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch
Thomas Widmer ist Reporter bei der « Schweizer Familie ».
Lithophil
Thomas Widmer hat ein steiniges Jahr vor sich: Woche für Woche will er Menhire, Steinreihen, Dolmen, Sippengräber aus Steinplatten oder Schalensteine aufsuchen. Und wenn er die steinernen Monumente nicht findet? Dann tröstet er sich mit einem Teller Egli.
Ich war drei Stunden gegangen. Einen Wanderweg gab es nicht, ich hielt vorwärts durch das Niemandsland an der Grenze der Kantone Freiburg und Waadt: sanft gewelltes Terrain, Äcker und Waldstücke, ab und zu ein Bauernhof. Menschen waren nicht zu sehen. Die Bise hätte einem Eisbären Ohrenweh bereitet. Dann sah ich um 11 Uhr 24 in der Senke am Flüsschen Parimbot, nur ein paar hundert Meter entfernt, den Stein. Und alle Leiden waren vergessen. 5 Meter 60 hoch und 26 Tonnen schwer stand er da und schimmerte bläulich – eine prähistorische, in der Gegenwart praktisch vergessene Majestät. La Pierre du dos à l’âne ist der grösste Menhir des Landes; kaum einer im Land kennt ihn.
Menhire, diese schlanken, von den Menschen der Steinzeit und Bronzezeit aufgestellten Steine – sie faszinieren mich. Vor Monaten habe ich eine Liste aufgestellt, auf der solche Menhire notiert sind und dazu andere Steinmonumente vergangener Zeiten: Alignements, Steinreihen, Dolmen, Sippengräber aus Steinplatten sowie Schalensteine. Das alles gibt es auch bei uns, wir müssen nicht in die Bretagne oder nach England reisen. Und also heissen meine nächsten Ziele: Bonvillars, Sion, Falera, Eschenbach.
Ja, mein 2018 ist steinig. Jede Woche mindestens ein Mal ist da dieses Prickelgefühl, wenn ich am Morgen aufstehe und denke: Heute habe ich frei, heute gehe ich mir den Dolmen von Aesch anschauen. Doch werde ich ihn auch finden, da die Ortsangaben im Internet eher vage sind? Auch schon gab mir ein esoterisch gesinnter HomepageAutor die Koordinaten für einen Menhir im Neuenburgischen an. Bloss stimmten sie nicht, sodass die Expedition im Nichts endete. Indiana WidmerJones musste sich mit einem Teller gebratenen Egli trösten.
Es gibt jedenfalls nichts Interessanteres als diese alten Steine. Sie sind Fantasiekino: Schliesst der Widmer vor einem Menhir die Augen, sieht er das ganze Steinzeitdorf sich versammeln. Die Leute legen kurze Holzträmel ins Gelände, immer schön parallel, und ziehen über diese Behelfsrollen den angeseilten Stein vorwärts, bis er am Standort ankommt, wo schon die Grube ausgehoben ist und … huch, ist das ein Hündeler, der da kommt? Man kann sich vergessen vor einem solchen Stein.
Wieso all die Steine aufgestellt wurden, wissen die Archäologen nicht so richtig. War es Ahnenkult, setzten die Menschen einem Gründerhäuptling ein Denkmal, einer mythischen Pionierfigur, wie auch wir Heutigen dem Tell eins aufgestellt haben?
Jedenfalls ist es eine gute Sache, dass es in diesem durchstrukturierten Land mysteriöse Dinge zu entdecken gibt. Ihnen will ich mich heuer voll und ganz widmen. Stein heisst auf Griechisch «Lithos» – ich glaube, ich bin lithophil. ◆
Rout e 1, Av ignon – St Jeande Lo sne, 14.04.–21.04.,28.04.–05.05.,09.06.–16.06., 23.06.–30.06.,07.07.–14.07.,21.07.–28.07., 18.08.–25.08.,15.09.–22.09.,29.09.–06.10.
Rout e 2, St Jeande Lo sne– Av ignon, 21.04.–28.04.,30.06.–07.07.,14.07.–21.07., 28.07.–04.08.,11.08.–18.08.,25.08.–01.09., 08.09.–15.09.,22.09.–29.09.,06.10.–13.10.
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