2018_05

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Das Magazin für ein gesundes Leben

natürlich

MEDITIEREN

Im Auf und Ab der Gefühle 54

Radioaktivität

Dünger verseuchen

Böden mit Uran 26

MONEY, MONEY!

Wir müssen unser Geld neu denken 58

VITALSTOFFE

Das Geheimnis der richtigen Dosierung 16

Die Kraft des Gehens

Spazieren ist pure Heilkraft, die mit jedem Schritt stärker wird 12

Excellence Gourmetfestival ´18 ab Fr. 285.–

2-Ta ges-Flussreise mit Sternekoch und Gourmetmenü

Fran z Wige t

2 Michelin-Sterne, 18 Punkte Gault Millau

Restaurant Adelboden, Steinen-Schwyz

Route 1 21.10.–22.10.2018

Buchungscode: eqbas18_ku

Vrony Co tt ing-Julen

14 Punkte Gault Millau

Restaurant Chez Vrony, Zermatt

Route 1 01.11.–02.11.2018

Route 2 02.11.–03.11.2018

Buchungscode: eqbas13_ku / eqstr13_ku

Route 1 Basel–Strassburg

Johann La fer

1 Michelin-Stern, 16 Punkte Gault Millau

Restaurant Le Val d’Or auf der Stromburg bei Bingen/Rhein

Route 2 25.10.–26.10.2018

Buchungscode: epstr10_ku

Ir ma Dü ts ch

1 Michelin-Stern, 18 Punkte Gault Millau

Ehemals Waldhotel Fletschhorn, Saas Fee

Route 1 09.11.–10.11.2018

Buchungscode: eqbas27_ku

Tag 1 Basel. Busreise nach Basel. Die Crew heisst Sie an Bord von Excellence willkommen. Um 15 Uhr nimmt Ihr Flussschiff Kurs auf Strassburg. Bei Kaffee, Kuchen und einem Willkommensdrink geniessen Sie den Blick auf die vorbeiziehende Flusslandschaft. Im Anschluss folgt der Höhepunkt Ihrer Reise mit dem grossen Gala-Menü im Excellence Restaurant. Sie erfahren Interessantes zur Philosophie der Küche, den Zutaten und der Idee hinter den einzelnen Gängen. Sie können sich für eine harmonisch abgestimmte Weinbegleitung entscheiden oder Weine aus der eigens für den Abend zusammengestellten Weinkarte wählen. Lassen Sie den Abend an der Bar oder bei entspannter Pianomusik in der Lounge ausklingen.

Tag 2 Strassburg. Frühmorgens erreichen Sie die elsässische Hauptstadt Strassburg. An Bord geniessen Sie das Frühstücksbuffet à la Excellence. Strassburg ist bekannt für sein Münster «Notre Dame», beeindruckende Kunstgalerien und sympathi-

Augu st Minikus

1 Michelin-Stern, 17 Punkte Gault Millau Mammertsberg, Freidorf

Route 2 29.10.–30.10.2018

Buchungscode: epstr20_ku

Wolf gang Kuchler

1 Michelin-Stern, 18 Punkte Gault Millau Taverne zum Schäfli, Wigoltingen

Route 2 12.11.–13.11.2018

Buchungscode: eqstr10_ku

sche elsässische Gaststuben. Mittelalterliche Fachwerkhäuser prägen das Stadtbild. Sie haben Zeit durch die romantischen Gassen zu schlendern. Am Nachmittag erfolgt die Rückreise mit dem Komfort-Reisebus in die Schweiz.

Route 2 Strassburg–Basel

Reise in umgekehrter Richtung.

Unsere Leistungen

• An-/Rückreise im Komfort-Reisebus

• Excellence-Flussreise mit Halbpension an Bord

• Gourmet-Abend mit mehrgängigem Menü eines Spitzenkochs

• Mittelthurgau-Reiseleitung Nicht eingeschlossen

• Getränke, persönliche Auslagen, Trinkgelder

1 Michelin-Stern, 16

Route 2 30.10.–31.10.2018

Buchungscode: eqstr25_ku

Roger Kalb erer

1 Michelin-Stern, 17 Punkte Gault Millau Restaurant Schlüssel, Mels Route

2-Bett-Kabine Hauptdeck 570.– 285.–2-Bett-Kabine Mitteldeck, frz. Balkon 690.– 345.–2-Bett-Kabine Oberdeck, frz. Balkon 770.– 385.–Mini-Suite Mitteldeck, frz. Balkon 910.– 455.–Mini-Suite Oberdeck, frz. Balkon 990.– 495.–Sofortpreis mit beschränkter Verfügbarkeit Zuschläge

• Abreise Excellence Queen 21.10. 45.–

• Kabine zur Alleinbenützung 135.–

• Auftragspauschale 20.–Wählen Sie Ihren Abreiseort

Wil •, Winterthur-Wiesendangen SBB, Zürich Flughafen •, Burgdorf •, Baden-Rütihof •, Basel SBB, Bern. Lausanne & Fribourg (auf ausgewählten Reisen).

Silv ia Mans er
Punkte Gault Millau Restaurant Truube, Gais AR

Liebe Leserin, lieber Leser

Kommen Sie mit auf einen kleinen Spaziergang ?

Dort können wir zusammen gehen, gemeinsam schweigen oder miteinander reden, gerade so, wie wir wollen. Wir können aber auch auf getrennten Wegen wandeln. Ich hier, Sie dort. Jeder im eigenen Rhythmus und mit den eigenen Gedanken beschäftigt, die am Anfang des Spaziergangs manchmal schwer wie Blei wiegen und gegen Ende des Weges oft wieder unbeschwert wie die Spatzen hüpfen und attern und fröhlich vor sich hin zwitschern – nicht twittern !

Gehen ist mehr als nur einen Fuss vor den andern setzen. Es führt, egal, wohin und wie weit wir gehen, immer wieder an einen ganz bestimmten Punkt zurück: zu uns selber. Gehen stärkt unser Wohlbe nden, wenn es uns gut geht – und es ist heilsam, wenn wir gestresst und krank vor lauter Sorgen sind.

Aber warum schreibe ich das eigentlich ? Sie und ich, wir wissen doch, dass es so ist, und falls nicht, lesen Sie dazu den Beitrag ab Seite zwölf, er wird Sie überzeugen.

Also dann! Lassen wir Fernsehen, Facebook und Co einfach links liegen – und vielleicht begegnen wir uns demnächst draussen bei einem erholsamen Spaziergang. Wir müssen übrigens nicht reden. Wir können auch einfach nur die Apfelblüten bestaunen und dem Summen der Bienen zuhören.

Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Frühling.

Gesundheit

12 Wie Gehen geht – und heilt 16 Orthomolekularmedizin: Heilen mit Nährstoffen

20 Sabine Hurni über Isopathie

Leben

für Streber:

Versuch in Meditation

Wie Vollgeld der Nachhaltigkeit Aufschub verleiht

22 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen

25 Heilpfl anze des Monats: Maiglöckchen

26 Uran: Vom Acker in unseren Urin

Essen & Trinken

32 So gesund ist Rhabarber

36 Heiter und unbeschwert: das Picknick 40 Hin und weg: Köstlichkeiten fürs Picknick

Natur & Garten

42 Miniermotten sorgen für Herbst im Sommer

44 Kühne Ideen für den Garten 47 Arnika im eigenen Garten kultivieren

48 Wildwest im Berner Jura

nurdas

3 Editorial

Augenblick 8 Aktuell und Wissenswert

30 Markt Aktiv 60 Medien

61 Gedankensplitter

62 Markt News

63 Rätsel 64 Leserbriefe 65 Vorschau

66 Carte Blanche

Fleischfressende Schönheiten

Eine Hufeisen-Azurjungfer, selber gefürchtete Jägerin, fällt einem Rundblättrigen Sonnentau ( Drosera rotundifolia ) zum Opfer. Die eischfressende P anze ist selten geworden und schwer zu nden. Eine wahre Überlebenskünstlerin in Mooren und Heiden.

Aus den löffelförmigen grünen Blättern des Sonnentaus wachsen rote Tentakel, die Tropfen absondern, die unwiderstehlich in der Sonne glitzern. Vom vermeintlichen Tautropfen angelockt, wollte die Libelle hier ihren Durst stillen. Doch der Tautropfen entpuppt sich als klebriger Schleim. Die Libelle wehrt sich natürlich, will iehen, doch schon hat ein Blatt mit seinen Tentakeln den langen dünnen Leib und einen Flügel eingeschleimt; und alle sechs Beinchen sind auch gefangen! Die Blätter des Sonnentaus werden sich nun um die Libelle schliessen; Ameisensäure und Enzyme werden die Eiweisse aufspalten, so kommt der Sonnentau an seine Nährstoffe. Der Verdauungsvorgang dauert mehrere Tage. Erst dann öffnen sich die Blätter wieder mit den Tentakeln und den todbringenden Tropfen.

Drosera ist eine wichtige Heilp anze bei Husten aller Art, vor allem bei Reiz- und Keuchhusten sowie Asthma und Bronchitis.

BLUTDRUCK

Gesunde Städte senken Bluthochdruckrisiko

DER WOHNORT hat einen grösseren Einfluss auf unsere Gesundheit, als bisher angenommen: Einen engen Zusammenhang zwischen der Begehbarkeit einer Stadt und dem Bluthochdruckrisiko der Menschen, die dort leben, haben Forscher der chinesischen Universität Hong Kong und der britischen Oxford University entdeckt. Wie sich herausstellte, stieg mit der Begehbarkeit eines Stadtteils auch die Wahrscheinlichkeit für einen normalen Blutdruck der Bewohner. Bluthochdruck gilt als ein wichtiger Risikofaktor für Herzgefässerkrankungen. Im Sinne der öffentlichen Gesundheit sollten die Studienergebnisse daher zukünftig bei der Stadtentwicklung und dem Städtebau berücksichtigt werden, so das Forscherteam. Denn: « Gut gestaltete Städte von heute werden gesunde Städte von morgen sein. » International Journal of Hygiene and Environmental Health/MM

GE SUND HEIT

Kopfweh wegen Schmerzmittel

Bei Kopfschmerzen greifen viele Menschen zur Schmerztablette. Doch ein zu häufiger Gebrauch kann selbst zu Kopfschmerzen führen, warnt die Bundesapothekerkammer ( ABDA ). Um dies zu vermeiden, rät die ABDA, Schmerzmittel nicht länger als drei Tage hintereinander und höchstens zehnmal im Monat einzunehmen. MM

Salz macht blöd

Der Verzehr von zu viel Salz kann nicht nur das Herz gefährden, sondern auch das Gehirn negativ beeinträchtigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Forschern des Weill Cornell Medical College in New York. Sie stellten fest, dass salzreiche Kost die Durchblutung im Gehirn reduziert und die Gedächtnisleistung verschlechtert. www.wissenschaft.de/krea

Hitzewallungen:

Hinweis auf Diabetes Hitzewallungen in den Wechseljahren sind nicht nur unangenehm, sondern können auch auf eine Zuckererkrankung hindeuten.

PARODONTITIS

Warnzeichen ernst nehmen

AB DEM 50. LEBENSJAHR gehen mehr Zähne durch eine Parodontitis verloren als durch Karies. Darauf weist die Initiative proDente hin. Umso wichtiger ist es, mögliche Anzeichen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig behandeln zu lassen. Anfangs ist das Zahnfleisch oft nur etwas gerötet und leicht angeschwollen; hin und wieder blutet es. Bei Rauchern kann Zahnfleischbluten auch ganz fehlen. Weitere Symptome sind Zahnfleischrückgang, empfindliche Zahnhälse und Mundgeruch. In diesem Fall gilt: ab zum Zahnarzt. Eine Parodontitis sollte stets konsequent behandelt werden. Denn Bakterien in entzündeten Zahnfleischtaschen können in die Blutbahn des Körpers gelangen und unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen und Diabetes mellitus verschlechtern. MM

Hierauf machen Experten der Nordamerikanischen Menopause-Gesellschaft aufmerksam. Hintergrund ist eine Studienanalyse der Women’s Health Initiative ( WHI ) mit mehr als 150 000 Frauen. Diejenigen mit Hitzewallungen hatten ein um 18 Prozent höheres DiabetesRisiko. Je schwerer und häufiger die Beschwerden waren, desto grösser war auch die Erkrankungs-Wahrscheinlichkeit. Am grössten war das Risiko bei Frauen, die über jegliche Art von nächtlichen Schweissausbrüchen berichteten – allerdings nur dann, wenn die Hitzewallungen spät in den Wechseljahren begannen. MM

Weihrauch gegen MS ? Wissenschaftler der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Schlewsig-Holstein haben den Effekt von Weihrauch bei schubförmiger Multipler Sklerose untersucht – und staunten nicht schlecht: Bei den MS-Patienten, die dreimal täglich Weihrauchtabletten einnahmen, sank die Anzahl Schübe signifikant. Um sichere Aussagen treffen zu können, brauche es aber weitere Studien. otxworld.ch

Leben mit Prostatakrebs

Wenn der Prostatakrebs nicht aggressiv ist, genügt es, ihn regelmässig kontrollieren zu lassen. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Organisation Cochrane Österreich. Bei Prostatakrebs kann die Operation schwere Nebenwirkungen auslösen, etwa Impotenz oder Inkontinenz. Doch oft ist eine OP gar nicht nötig: Patienten, die nicht operiert werden, sterben nicht früher als die operierten. Medizin Transparent / Gesundheitstipp

Weniger Epi-Anfälle dank Hanf

Der Hanfwirkstoff Cannabidiol ( CBD ) hilft Epileptikern. Eine internationale Studie bestätigt dies bei einer schweren Form, dem Lennox-GastautSyndrom. Patienten hatten dank CBD deutlich weniger Anfälle. The Lancet

AUS STEL LUNG

Willkommen zurück !

Die Fischotter-Ausstellung in Sihlwald heisst den seit 1990 in der Schweiz ausgestorbenen Wassermarder zurück. Doch ist es dazu nicht zu früh ?

DIE KINDER HÜPFEN VOR FREUDE und Papa hievt den Kleinsten auf die Holzbalustrade. « Da ist er ! » wird gejubelt. Er, der Fischotter nämlich, der sich wie ein Stück Holz im Wasser schwimmend nähert. Sein Kollege – im unteren Teich der Sihltaler Fischotteranlage tummeln sich ein Männchen und ein Weibchen, während im oberen ein Weibchen mit zwei Jungtieren Ruhe braucht – hat einen Baumstrunk erklettert und schnüffelt dort herum, bevor er wieder abtaucht. Fischotter gelten als scheu. Die hier in Sihlwald scheinen sich aber an die Besucher gewöhnt zu haben.

Die aktuelle Schau im Naturmuseum präsentiert die neuesten Erkenntnisse zum Hermelin und zu den Fischottern, die beide zu den Mardern gehören. Rücken wir die Ausstellung über den Fischotter in den Fokus. Da erfahren wir, dass sich um 1900 noch rund tausend Fischotter in unseren Gewässern tummelten; nach Auffindung letzter Spuren am Neuenburgersee im Jahr 1990 galt der Einzelgänger in der Schweiz als praktisch ausgestorben. Einige Gründe dafür hängen als Schlagwort-Mahnschilder an den Geländern der Holzbrücke, die zu den Gehegen führt: « Fischräuber », « Pelzlieferant » und dergleichen mehr. Zugesetzt haben dem flinken und lustigen Wassermarder, der bis zu sieben Minuten tauchen kann, aber vor allem Gewässerkorrekturen sowie die zunehmende Zersiedelung und Industrialisierung. Zudem gaben viele Schweizer Gewässer vor allem im Winter zu wenig Nahrung für den Otter her – zumal Fische und Muscheln stark mit Umweltgiften wie PCB verseucht waren.

Die Ausstellung im Besucherzentrum zeigt beispielsweise Videoaufnahmen von jenem Fischotter, der 2009 in einer Fischtreppe bei Domat/Ems ( GR ) als erster freier Otter nach Jahrzehnten gesichtet wurde. Seither tappten einige andere Fischotter an diversen Orten im Mittelland, in der Romandie und im Tessin in Fotofallen. Und im Feburar haben Artenspürhunde einen FIschotter in der Aare zwischen Wangen und Aarwangen aufgestöbert.

Ob man heute wirklich schon « Grüezi Fischotter – willkommen zurück » ( Titel der Ausstellung ) jubeln darf, bleibt indes ungewiss. « Gekommen um zu bleiben ? » titelt denn auch eine Fischotter-Broschüre skeptisch. Denn trotz erheblicher Renaturierungsanstrengungen bleibt es fraglich, ob sich der Fischotter in unserem dicht besiedelten Land je wieder so richtig wohlfühlen wird. Hans Keller

Ausstellung

« Grüezi Fischotter – willkommen zurück » Ausstellung bis 28. Oktober, Naturmuseum im Besucherzentrum in Sihlwald, Infos: www.wildnispark.ch Stiftung Pro Lutra: www.prolutra.ch

Sterngucker

VOGELSTIMMENARCHIV

Da piepts !

www.xeno-canto.org ist das grösste Vogelstimmenarchiv weltweit, eine Art Wikipedia für Vogelstimmen: Freiwillige tragen hier die Lautäusserungen aller Vögel der Welt zusammen und sorgen gleichzeitig für die gegenseitige Qualitätskontrolle. Derzeit umfasst xeno-canto rund 341 000 Tonaufnahmen von beinahe 9700 Vogelarten. Sie sind öffentlich kostenlos zugänglich und mithilfe der sehr übersichtlichen Suchfunktion einfach zu finden. krea

Die Libration des Mondes

Unser Mond dreht sich während eines Umlaufs um die Erde auch einmal um die eigene Achse. Deshalb wendet er uns immer dieselbe Seite zu. Weil sich der Mond auf einer Ellipse um die Erde dreht, verändert sich seine Umlaufgeschwindigkeit. Da er sich jedoch gleichmässig um seine eigene Achse dreht, geraten Umlaufbewegung und Rotation etwas aus dem Takt. Das wiederum führt zu einer Taumelbewegung. Deshalb ist von der Erde aus im Laufe der Zeit mehr als die Hälfte der Mondoberfläche zu sehen: Einmal sehen wir ein bisschen östlich, ein anderes Mal ein bisschen westlich « hinter den Mond ». Da ausserdem die Rotationsachse

des Mondes nicht senkrecht auf seiner Bahnebene steht, können wir auch hin und wieder über den Nordpol und über den Südpol unseres Trabanten schauen. Diese Phänomene werden als Libration des Mondes bezeichnet. Dank dieser Libration bekommen wir im Laufe der Zeit etwa 59 Prozent der Mondoberfläche zu Gesicht, obwohl wir bei Vollmond immer nur genau 50 Prozent sehen können. So sehen wir z. B. am 25. Mai von der « rechten » Mondseite mehr, dafür « links » weniger, während wir am 26. Mai über den Südpol ( unten ) blicken können. Die beiden Mondfotos zeigen Extremlagen der Libration.

Andreas Walker

ÖKOSTROM

Vorreiter Portugal

Portugal hat im März 2018 deutlich mehr Strom aus sauberen Energiequellen wie Wasser- und Windkraft produziert, als es tatsächlich benötigte, konnte also seinen Energiebedarf zu 100 Prozent durch erneuerbare Energien decken. Überschüsse gingen jedoch verloren, weil es nach wie vor zu wenig Stromverbindungen zum Rest Europas gibt. Der Grünen-Europaabgeordnete Claude Turmes lobte die « beeindruckenden Fortschritte » Portugals und forderte, die EU müsse ein ambitionierteres Ziel von mehr als 27 Prozent Anteil der Erneuerbaren am Gesamt-Energiemix für 2030 unterstützen. krea

ALL

Die

Milchstrasse wächst

Unsere Milchstrasse ist offenbar noch nicht ausgewachsen, sondern nimmt weiter an Grösse zu. Immerhin um 500 Meter pro Sekunde könnte sich die Sternenscheibe unserer Galaxie ausdehnen, wie Astronomen vom Astrophysikalischen Institut der Kanaren auf Teneriffa aus der Beobachtung sehr ähnlicher Spiralgalaxien ermittelt haben. Das klingt schnell, ist aber in Relation zum Gesamtdurchmesser unserer Galaxie von rund 100 000 Lichtjahren eher langsam. « Wenn man in rund drei Milliarden Jahren die Milchstrasse erneut vermessen würde, dann wäre sie um etwa fünf Prozent grösser als heute », erläutert Cristina Martínez-Lombilla. Grund für das Wachstum sei die anhaltende Bildung neuer Sterne am Rand der Milchstrasse. www.scinexx.de

AMEISEN

Lieber kinderlos als krank

Zwecks Abwehr von Krankheiten töten Ameisen ihren Nachwuchs. Das berichtete jüngst Sylvia Cremer, Evolutionsbiologin am Institute of Science and Technology Austria. Bedrohe ein bestimmter Pilz Kolonien der Wegameise Lasius neglectus, zerstörten die Tiere Kokons und spritzten Ameisensäure hinein. Das wehre den Pilz ab, töte aber auch den Nachwuchs. GEO

TIPP DES MONATS

Berauschend

Kultur trifft Wissenschaft: Die dritte Ausgabe des Festivals science + fiction widmet sich dem Thema Rausch. Vorträge, Workshops, Filmaufführungen, eine Ausstellung und zwei Partys sind organisiert. Es wird nüchtern diskutiert über die diversen Aspekte rund um Rauscherlebnisse , über Historisches ebenso wie über neue Erkenntnisse der Forschung sowie über kulturelle Phänomene . So berichtet der Chemiker Jochen Gartz über psychoaktive Substanzen; es gibt ein Achtsamkeitstraining mit Atemübungen; der Film The Substance über Albert Hofmann’s LSD wird gezeigt und im Anschluss mit dem Regisseur Martin Witz diskutiert; bei Gaudentia Persoz, der ersten legalen Absinth-Destillateurin des Val-deTravers, gibt es eine Absinth-Degustation; und auf der Random wird getanzt, der kompromisslosesten Drum'n'Bass-Party der Stadt.

Festival science + fiction zum Thema « Rausch »

Freitag, 4. bis Sonntag, 6. Mai 2018 im Sommercasino Basel

Eintrittspreise: 15 / 10 Franken Tagespass 30 / 20 Franken Festivalpass ( Freitag, Samstag und Sonntag ) Bei einigen Workshops fallen zusätzliche Unkostenbeiträge an. Mit der KulturLegi der Caritas kann man kostenlos am Festival teilnehmen, mit der Colourkey zum halben Preis. Mehr Infos: www.scienceandfiction.ch

Bücher zum Thema:

Wayne Glauser

« LSD – Kulturgeschichte von A bis Z. Wie ein Molekül die Welt veränderte », Nachtschatten 2018, Fr. 39.50

Giorgio Samorini

« Rausch und Mythos. Die Entdeckung der psychoaktiven Pflanzen », Nachtschatten 2017, Fr. 27.50

Windspuren im Sand

Über der Sahara weht ein ständiger Wind, manchmal schwächer, manchmal stärker. Ähnlich wie in einem See werden im Sand kleine Wellen vom Wind erzeugt, die als deutliches Muster sichtbar werden. Eine zähe Wüstenpfl anze, die im Sand gewachsen ist, verändert lokal die Windströmung und erzeugt abermals ein Muster. Auf der dem Wind zugewandten Seite ( rechts ) laufen die Sandwellen bis zur Pfl anze. Auf der Windschattenseite ( links ) hingegen nimmt das Muster einen völlig anderen Verlauf. Unmittelbar bei der Pfl anze ist die Oberfl äche des Sandes eben und ohne Muster. Danach breiten sich allmählich Wellen in Windrichtung aus, die mit wachsender Entfernung der Pfl anze wieder ausgeprägter werden und ein ähnliches Muster generieren, wie es in der Umgebung anzutreffen ist. So macht diese Pfl anze den normalerweise unsichtbaren Wind durch das veränderte Sandmuster auf faszinierende Art und Weise sichtbar. Andreas Walker

Die Heilkra des Gehens

REGELMÄSSIGES GEHEN TUT NICHT NUR KÖRPER, SONDERN AUCH GEIST UND SEELE GUT. DOCH WIESO

IST DAS SO ? WAS PASSIERT, WENN WIR GEHEN ?

TEXT: FABRICE MÜLLER

Rückblende: Es knistert unter unseren Sohlen. Noch hat der Winter im Emmental die Oberhand. Es liegt Schnee auf den Wanderwegen. Wir starten unseren Spaziergang auf der Bäregghöhe oberhalb von Langnau. Die Sonnenstrahlen lassen wir hinter uns und verschwinden im Wald. Christof Bieri kennt sich aus hier oben. Er ist privat viel auf den Hügeln des Emmentals unterwegs. Aber auch beru ich. Nicht im Rahmen seiner Tätigkeit als Eingliederungsfachmann für eine Sozialversicherung, sondern als Coach für Menschen, die in ihrem Leben irgendwo anstehen, nicht mehr weiterkommen, nach Lösungen suchen, den Kopf leeren möchten. Doch anstatt solche Gespräche im Büro zu führen, geht Bieri mit seinen Kunden spazieren. Der studierte Biologe, der gerade einen Master in systemischer Beratung abgeschlossen hat, sieht in den Gesprächen unterwegs viele Vorteile: « Draussen in der Natur, beim Gehen in Wald und Wiese, erzählen die Menschen oft mehr von sich als drinnen. Das gemeinsame Gehen an der frischen Luft bedeutet auch, Schritt für Schritt vorwärtszukommen, nicht statisch zu bleiben und bei einem Problem zu verharren. »

Der Demenz davonrennen

Persönlichkeit und Gangart

In weiter Ferne liegt die Schratten uh, umspielt von Nebelschwaden, darüber blauer Himmel und Sonnenschein. Der Blick schweift in die Ferne. Ein weiterer Vorteil des Gesprächs beim Gehen sei, dass man sich nicht dauernd anschauen oder immer sprechen müsse, ndet Bieri. Das entkrampfe den Dialog. Und helfe, in Ruhe zu sich selbst zu kommen. « Das Gehen führt zu einer Entleerung. Man lässt Probleme hinter sich, kann Belastendes klären und spürt eine Innigkeit, der man im hektischen Alltag meist nicht begegnet », sagt er. « Anstatt Probleme zu wälzen, sich in wiederkehrenden Mustern und Gedankenschlaufen zu verfangen, wechseln wir dauernd die Perspektiven. » Wie die schlangenhaft aufsteigenden Wege entlang der wohlgeformten Emmentaler Hügel. Einmal an der Sonnenseite, dann wieder im schattigen Wald, und irgendwann erreicht man oben das Ziel. « Das Gehirn ist stark mit dem Gehen und den auf uns wirkenden Ein üssen aus der Natur beschäftigt. So fällt es uns beim Spazieren oder Wandern einfacher, auf neue Gedanken zu kommen », ist Bieri überzeugt. Auf das Gehirn wirken sich Spaziergänge vorteilhaft aus. Regelmässiges Gehen kann eine Alternative zu Medikamenten sein, beispielsweise, um Demenz vorzubeugen. Ältere Patienten, die an ngen, regelmässig spazieren oder wandern zu gehen, konnten den Fortschritt ihrer beginnenden Demenz um 50 Prozent verlangsamen, wie ein Team der University of Pittsburgh in Pennsylvania feststellte. Selbst Zuckersucht können Spaziergänge überwinden helfen. Wissenschaftler der Exeter University verkündeten nach einer Studie in 2012, dass ein Spaziergang vor Heisshunger auf Schokolade schützen könne. Je weniger Süsskram man isst, umso gesünder bleiben die Verdauungsorgane. Möglicherweise ist das auch mit ein Grund für das sinkende Darmkrebsrisiko bei Menschen, die gerne spazieren gehen. Wissenschaftler des World Cancer Research Fund glauben gar, dass eine nur 45-minütige moderate Bewegung pro Tag viele Brustkrebsfälle verhindern könnte. All diese positiven Eigenschaften des Gehens haben auch einen positiven Ein uss auf die Lebenserwartung.

Wir biegen vor dem Bauernhof links ab und nehmen den Weg hoch zum Wald. Kürzlich muss hier ein Reh durchgegangen sein; die Spuren sind noch frisch. Ansonsten aber sind wir seit dem letzten Schneefall die ersten, die diesen Weg begehen. Pioniere sozusagen. «Vieles, dem wir in der Natur begegnen, hat Symbolcharakter. Wir gehen Schritt für Schritt vorwärts, müssen Hindernisse überwinden, werden von der Sonne verwöhnt und dann wieder im Wald an dunkle Seiten des Leben erinnert», berichtet Christof Bieri. Als er einmal mit einem Mann unterwegs war, regnete es in Strömen, erzählt er. «Der Kunde tat es dem Wetter gleich und weinte fast eine Stunde lang, während er über seine Situation berichtete.» Manchmal stehe die Art, wie man gehe, symbolisch für die eigene Persönlichkeit oder sein Verhalten. Bei einem «Geh-Spräch» mit einer Therapeutin el Bieri auf, dass diese immer leicht hinter ihm lief. Der Coach sprach sie darauf an. Da hielt sie inne. «Es el ihr wie Schuppen von den Augen», erinnert sich Bieri: «Sie erzählte, dass sie das immer so mache. Wenn ihr Mann zum Beispiel ins Kino wolle, folge sie ihm hinterher. So sei es bei allen Dingen.» Der Coach ist überzeugt: «Die Menschen lernen sich beim Gehen besser kennen.»

Wer regelmässig geht, ist – so eine Studie aus Frankreich und den USA – häu g offener, extrovertierter und gewissenhafter. Ausserdem neigen Vielgeher meist weniger zu Neurotizismus, einer der Hauptdimensionen der Persönlichkeit, die die emotionale Labilität eines Menschen bezeichnet. Die Per-

Buchtipps

Christine Paxmann, Klaus Bovers: « Kraftquelle Gehen. Beim Gehen, Laufen und Wandern klüger, tter und glücklicher werden », BLV Buchverlag 2018, Fr. 29.90

Wim Luijpers: « Die Heilkraft des Gehens. Gesunder Rücken –Bewegliche Gelenke – Starke Füsse », Goldmann 2014, Fr. 22.90

Edo Popovic: « Anleitung zum Gehen. Ein poetischer Ratgeber », Luchterhand Literaturverlag 2015, Fr. 24.90

sönlichkeit einer Person soll gemäss eines Berichts im Fachmagazin «Social Psychological and Personality Science» sogar die Gangart beein ussen. Wer langsam geht, ist den Wissenschaftlern zufolge eher anfällig für körperliche und mentale Krankheiten, leidet vermehrt unter einer gestörten Wahrnehmung und hat ein höheres Sterberisiko. Ausserdem wiesen die Forscher mehr Kooperationsbereitschaft, Rücksichtnahme und Empathie bei den schneller gehenden Probanden fest. Fazit: Die Persönlichkeit beein usst nicht nur unsere Geschwindigkeit beim Gehen, sie hat auch Ein uss darauf, wie sie unsere Gangart im Laufe der Zeit verändert.

Wohlbe

nden statt Dauermüdigkeit

Wir haben uns verlaufen. Sind wohl einen Trampelpfad zu früh abgebogen. Wir «stürcheln» querfeldein über herumliegende Äste und zwischen Büschen hindurch. Schnee ocken rieseln auf den Notizblock. « Einmal », erzählt Bieri schmunzelnd, « war ich mit einem Kunden unterwegs und wir haben uns ver-

Sieben Tipps: So gehen Sie richtig

Gehen gehört zu unserem Leben wie Essen und Schlafen – und doch gehen viele Menschen zu wenig und auch falsch. Das lässt sich ändern. Die besten Tipps:

2.

1.

Bewegung soll

Spass machen:

Wählen Sie schöne und abwechslungsreiche Routen oder gehen Sie gemeinsam mit Freunden.

Locker bleiben: Die meisten haben Stress im Alltag und spannen dabei sehr oft unbewusst oberflächliche Muskeln wie Gesäss-, Bauch- oder Schultermuskulatur an. Gehen hingegen sollen wir ganz locker. Dabei arbeiten Arme und Beine gegengleich: rechtes Bein vorn, rechter Arm hinten, linkes Bein hinten, linker Arm vorn. Dabei dreht sich auch das Becken leicht, der ganze Körper wird durchgewalkt.

3.

Kopf hoch und auf das Jetzt konzentrieren: Gehen bringt viel mehr, wenn man ganz bei sich ist. Und: Halten Sie den Kopf beim Gehen aufrecht und in der Normalposition, diese Haltung beeinflusst Ihren Gemütszustand garantiert positiv.

laufen. Er meinte, ich hätte das extra gemacht, was aber nicht der Fall war. Doch manchmal braucht es eben eine Extraschlaufe oder einen Zusatzweg, bis man die Lösung vor sich sieht. »

Wir haben den richtigen Weg wieder gefunden und sind gut gelaunt. Der Umweg hat Spass gemacht. « Ich geniesse die Begleitung und Gespräche meiner Kunden beim Gehen », fährt Bieri fort. Trotz langer und intensiver Gespräche fühle er sich am Ende eines Treffens frisch. « Dasselbe Gespräch in einem Sitzungszimmer wäre für alle viel anstrengender. »

Regelmässiges und bewusstes Gehen stärkt auch eine gute Körperhaltung. Der Brustkorb und die Schultern sind aufgerichtet, die Wirbel entspannt. Dadurch kommen etwa zwei Liter mehr Luft in die Lunge als bei einer schlechten Körperhaltung mit zusammengesunkenen Schultern. Das Immunsystem wird beim Gehen gestärkt und das Wohlbe nden gesteigert, da der Körper bereits bei zügigem Gehen Glückshormone ausschüttet – ähnlich wie beim Sport. Vor allem der Wald bie-

tet Spazierenden ein grosses Potenzial an gesundheitlichen Impulsen. Gehen wir durch einen Wald, durchschreiten wir die Energiefelder der Bäume. So beschreibt es Manfred Himmel, Autor des Buches « Bäume helfen heilen ». Die Energiefelder von Mensch und Baum durch uten sich, laden ab, tanken auf, gleichen sich aus. Die schweren, trüben Bestandteile unserer eigenen Aura bleiben dabei in den stärkeren magnetischen Feldern der Bäume hängen, so Himmel. « Wir streifen viel Ballast aus unserer Aura hinaus, fegen sie rein. Seelische Probleme werden so schneller abgebaut, und wir kommen mit einer Fülle neuer Ideen aus dem Wald. » Das haben Dichter und Denker schon lange erkannt – und bauten sich in den Kronen grosser Bäume luftige Lauben, um dort ungestört neue Lebenskräfte zu empfangen und mit ihren Bäumen zu « sprechen ». Goethe indes berichtet, dass er sich seine besten Gedanken stets erwandert hat.

Am besten barfuss

4.

Blick in die Ferne richten: Richtiges Gehen ist die beste Methode, um den Kopf frei zu bekommen. Gehen Sie also aufrecht, den Oberkörper leicht nach vorne geneigt, den Kopf nach oben gestreckt, und schauen Sie in die Ferne, ohne etwas Bestimmtes zu fixieren. Wer aufrecht geht, belastet auch seine Halswirbelsäule weniger.

Wer die Wirkung des Gehens noch intensivieren will, geht am besten barfuss. Barfussgehen ist eine Wohltat, egal ob auf nackter Erde, auf Laub, Sand, Moos, Gras oder im Schlamm. Jeder Untergrund hat seine Qualitäten. Sebastian Kneipp hat die Heilwirkung des Barfussgehens hervorgehoben und vertrat die Meinung: « Die Füsse müssen von der Schuhmaschine und den Fussfoltern so oft wie möglich befreit werden, denn das härteste Los in allen Stürmen des Lebens trifft neben dem Gesicht die Füsse. » Barfussgehen ist für den Energiehaushalt des Körpers in mehrerer Hinsicht besser als Gehen mit Schuhen. Rasch und intensiv wechselnde Druck- und Zugvorgänge an der Fusssohle und am ganzen Fuss erzeugen beim Barfussgehen Reibungselektrizität, die über Re exbeziehungen viele Organe stimulieren und vitalisieren. Schliesslich hat das Barfussgehen auch eine religiöse Komponente: Es war gemäss der Bibel ein Zeichen der Ehrfurcht ( Ex 3,5 ), der Demut ( Dt 25,9f ), der Armut ( Is 20, 2ff ) und der Busse ( 2 Sam 15,30 ). ◆

5.

Kiefergelenk lösen: Versuchen Sie, beim Gehen, das Kiefergelenk zu lockern. Sind die Kiefermuskeln entspannt, hängt der Unterkiefer locker herunter.

6.

Bewegung und Moment geniessen: Anfangs wird es vielleicht nicht immer gelingen. Aber Übung macht den Meister.

7.

Gehen Sie regelmässig: Am besten täglich, für mindestens eine halbe, besser eine ganze Stunde oder mehr spazieren gehen. Dabei dürfen Sie ruhig leicht ins Schwitzen geraten, Überanstrengung ist aber zu vermeiden.

«Unsere Böden sind ausgelaugt und belastet. Können da überhaupt noch gesunde Lebensmittel wachsen?»

Heilen mit Nährstoffen

UNSERE NAHRUNG ENTHÄLT IMMER WENIGER NÄHRSTOFFE, DAFÜR IMMER MEHR

SCHADSTOFFE. DENN UNSERE BÖDEN SIND AUSGELAUGT UND BELASTET.

KÖNNEN NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL UND VITAMINPILLEN DAS KOMPENSIEREN?

UND MACHT DIE SUPPLEMENTIERUNG ÜBERHAUPT SINN ?

Text: ANJA HUBER

Wie ein Auto das Benzin, so braucht auch unser Körper « Treibstoff », um optimal zu funktionieren: Dazu zählen hauptsächlich Wasser und Luft, aber auch Kohlenhydrate, Fette, Eiweiss und Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Um den Körper mit diesen wichtigen Vitalstoffen zu versorgen, setzen viele auf die empfohlene « ausgewogene und bewusste Ernährung » mit viel Gemüse und Getreide. Aber reicht diese heutzutage noch aus, um den täglichen Bedarf an Mikronährstoffen zu decken ? Oder vergiften wir uns gar mit unseren Nahrungsmitteln ? Sicher ist: Stoffe, die natürlicherweise in der Umwelt vorkommen oder durch industrielle Prozesse in diese freigesetzt werden – im Fachjargon « Umweltkontaminanten » genannt – gelangen als Verunreinigungen der Luft, des Wassers und des Bodens auch in die Nahrungskette. So sind immer mehr Lebensmittel mit toxischen Schwermetallen, Dioxinen, polychlorierten Biphenylen ( PCB ) und ähnlichen Stoffen belastet. In der Regel handelt es sich dabei um Spuren, die nur dank ausgereiften Analysemethoden überhaupt nachweisbar sind.

Der Kreis schliesst sich

« Unsere Erde kann als nahezu geschlossenes System angesehen werden. Das, was wir produzieren und in die Umwelt entlassen, werden wir irgendwann, vielleicht nur in kleinsten Spuren, auch in Lebensmitteln und Humanproben nachweisen können », sagt Reiner Wittkowski, Vizepräsident des Deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung ( BfR ). Das BfR berechnete schon 2010, welche Mengen an Cadmium, Blei, Quecksilber, Dioxinen und PCB sich Verbraucher üblicherweise mit der Nahrung zuführen.

Die Ergebnisse zeigen, dass wir auch durch eine « ausgewogene und bewusste Ernährung » heutzutage zahlreiche Giftstoffe aufnehmen: Wer viel Gemüse und Getreide verzehrt, nimmt damit auch viel Cadmium auf; über Getreide gelangt Blei in den Organismus; und wer Fisch verzehrt, verspeist damit auch Methylquecksilber. Quecksilber gelangt auch über Getreide, Gemüse und Fleisch in unseren Körper. Dioxine und PCB schliesslich stecken vor allem in Milchprodukten und Fleisch.

Ein Teufelskreis

Doch damit nicht genug. Kritische Stimmen behaupten, dass in Gemüse, Getreide und Früchten immer weniger Nährstoffe stecken, da die Böden zunehmend ausgelaugt sind. So kommt eine US­Studie zu dem Schluss, dass der Gehalt an Vitalstoffen in natürlicher Kost seit den 70er­Jahren rapide abgenommen hat: Den Verlust von Vitamin A in Äpfeln beispielsweise beziffern die Autoren auf 41 Prozent. Paprika habe um 31 Prozent weniger Vitamin C und Brokkoli nur noch die Hälfte an Eisen. « Sie müssen heute zehnmal so viel Obst und Gemüse essen, um die gleiche Menge an Vitaminen und Mineralstoffen wie vor 50 Jahren zu bekommen », stellt der Studienleiter fest.

Das sei Unsinn, sagen die Ernährungsexperten von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung ( SGE ). Sie betonen aber, dass sich der Nährstoffgehalt von Grünkost schon wenige Tage nach der Ernte durch die Luft­ und Lichteinwirkung stark verringert. In Zeiten, wo lange Transportwege und Lagerzeiten mehr Gewinne versprechen als frische Lebensmittel aus der Region, können sich Konsumenten also nicht sicher sein, dass noch viele Mikronährstoffe in « frisch » angebotenem Obst und Gemüse stecken.

Generell sind die Nährstoffgehalte von frischen Produkten und Tiefkühlware am höchsten, so die SGE. Die Vitaminund Mineralstoffverluste durch das Einfrieren seien sehr gering und würden nur wenige Prozent betragen gegenüber erntefrischer Ware, die rasch verarbeitet wird. Aber: Wo bekommt man noch täglich wirklich erntefrische Ware, wenn man nicht selbst ein Gemüsebeet pflegt ?

Das eigentliche Dilemma ergibt sich aber erst, wenn man den abnehmenden Nährstoffgehalt unserer Nahrung mit deren steigendem Gehalt an Umweltkontaminanten in Verbindung bringt: Denn Cadmium zum Beispiel bremst die Aufnahme von Zink; Blei verhindert ebenfalls, dass wir Zink, aber auch Calcium, richtig verstoffwechseln. Quecksilber wiederum blockiert die Aufnahme von Selen. Und Aluminium bremst nicht nur Zink und Calcium, sondern auch Magnesium und Eisen im Körper aus.

Neben solchen und anderen Umweltbelastungen zerrt auch noch der alltägliche Stress an unseren körpereigenen Ressourcen. Und wer Medikamente einnehmen muss, raucht

Olivier Ruppen , Naturheilpraktiker

TEN bei Paramed. Seine Fachgebiete sind nebst der orthomolekularen Medizin die spinale Integration bei Rücken ­ , Nacken ­ und Schulterschmerzen sowie Stressbewältigung für Kinder und Erwachsene.

« BESSER NICHT SELBST RUMDOKTERN! »

Olivier Ruppen, wie kann man feststellen, ob der Körper eines Patienten genügend Vitalstoffe bekommt ?

Indem man ein biochemisches Profil erstellt. Dabei werden Blut- und Urinproben auf Vitamine, Aminosäuren, Mineralstoffe, Spurenelemente, Fettsäuren und toxische Belastungen wie Schwermetalle hin untersucht. Letzteres ist wichtig, weil Schwermetalle die Aufnahme der lebenswichtigen Substanzen blockieren können. Manchmal sind auch Stuhlproben nötig, etwa um festzustellen, ob der Darm die Mikronährstoffe auch richtig aufnimmt.

Unsere Lebensmittel enthalten immer weniger Nährstoffe, unter anderem weil die Böden zunehmend ausgelaugt sind. Sollte daher jeder ein Kombi-Vitalstoff-Präparat einnehmen ?

Man sollte besser nicht selbst rumdoktern und irgend welche Substanzen auf Verdacht hin einnehmen. Die individuelle Beratung durch eine Fachperson ist sehr wichtig, denn nicht jeder benötigt dieselben Mikronährstoffe. Wer sich also wirklich Gutes tun will, sollte alle paar Jahre sein biochemisches Profil anfertigen lassen; spätestens aber bei andauernden Beschwerden.

Bei welcher Art von Beschwerden ist die Erstellung eines solchen Profils besonders empfehlenswert ?

Bei allen immunologischen Geschichten, wie Infektanfälligkeit, Allergien und Autoimmunerkrankungen. Auch bei neurologischen Erkrankungen, Fertilitäts stö rungen und einem Verdacht auf Entzündungen im Körper, zum Beispiel Asthma, Rheuma oder Stress, rate ich zu einem biochemischen Profil.

 www.paramed.ch

Kostenloser Vortrag zum Thema «Gut erholt in den Tag starten», siehe Seite 31.

oder regelmässig Alkohol konsumiert, beschleunigt den Verbrauch von lebenswichtigen Mikronährstoffen im Körper zusätzlich.

Im Mangel, trotz Überfluss

Jeder Mensch ist auf die regelmässige und ausgewogene Zufuhr von Mikrovitalstoffen in bestimmten Mengen angewiesen. Sie versorgen die Zellen unseres Körpers mit wichtigen Treibstoffen. Nur so ist die Voraussetzung für einen störungsfreien Stoffwechselablauf und eine optimale Leistungsfähigkeit des menschlichen Organismus sichergestellt. Die deutschen, österreichischen und schweizerischen Gesellschaften für Ernährung geben daher die sogenannten DACH­Referenzwerte heraus, die besagen, wie viel bestimmter Nährstoffe der Körper täglich braucht, um gesund zu bleiben. Doch obwohl wir heute ( vermeintlich ) so gut versorgt sind wie nie, nehmen chronische Krankheiten zu. Dafür werden nicht zuletzt unser moderner Lebensstil und Umweltbelastungen verantwortlich gemacht. « Wir leben im Mangel, trotz Überfluss », meint etwa der Naturheilpraktiker Olivier Ruppen. « Die allermeisten von uns konsumieren viel zu viel Fett, Zucker und Eiweiss und zu häufig Alkohol und Fleisch. Dazu bewegen wir uns zu wenig. Durch solch einen ungesunden Lebensstil erhöhen sich die Verluste an Mikronährstoffen noch zusätzlich », warnt der bei Paramed in Baar praktizierende Therapeut, der unter anderem auf die sogenannte orthomolekulare Medizin spezialisiert ist.

Ausweg orthomolekulare Medizin ?

Die orthomolekulare Medizin geht auf den amerikanischen Biochemiker und zweifachen Nobelpreisträger Linus Pauling ( 1901–1994 ) zurück. Er begründete diese alternative Heilmethode im Jahr 1968. Pauling glaubte, durch die Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen könne man Krankheiten vorbeugen. Er selbst schluckte täglich Riesenmengen Vitamin C, E und A – und wurde 94 Jahre alt.

Heute werden in der orthomolekularen Medizin, auch Orthomolekularmedizin genannt, nicht nur Vitamine und Mineralstoffe, sondern auch Spurenelemente, Aminosäuren, Enzyme, bestimmte Pflanzenstoffe und Fettsäuren eingesetzt. « Durch deren gezielte Gabe bewirkt man eine Veränderung der Konzentrationen von Substanzen im menschlichen Körper », sagt Ruppen und erklärt: « Hauptziel ist das Beheben von Krankheitsursachen und Erhalten oder Wiederherstellen eines gesunden biochemischen Gleichgewichts im Körper. Denn jede Krankheit oder Beschwerde ist letztlich die Folge eines aus dem Gleichgewicht geratenen Systems. »

Die Priorität liegt zwar auf der Vorbeugung von Beschwerden, doch auch im Krankheitsfall erweist sich die orthomolekulare Therapie als hilfreich. Ruppen berichtet von einer Patientin, die jahrelang unter Depressionen, ständigen Infekten und Haarausfall litt. « Schulmediziner ent­

Bei einer nationalen Ernährungserhebung gaben 56,4 Prozent der Frauen und 38,1 Prozent der Männer an, Vitamin- oder Mineralstoffpräparate einzunehmen.

fernten ihr die Mandeln, gaben ihr drei verschiedene Psychopharmaka und versuchten verschiedenste Mittel gegen Haarausfall. Doch besser ging es ihr dadurch nicht. »

Heilen mit Vitalstoffen Schliesslich, erzählt Ruppen weiter, landete die Frau im komplementär­medizinischen Zentrum in Baar. « Wir haben ein biochemisches Profil der Patientin erstellt und eine massive Störung ihres Zinkstoffwechsels festgestellt », erläutert Ruppen. « Ist nicht genügend Zink im System, kann das zu Infektanfälligkeit, Haarausfall oder Depressionen führen. » Tatsächlich nahmen laut Ruppen bei der Patientin alle Symptome ab, nachdem sie, unter anderem, für ein paar Monate hochdosiert Zink eingenommen hatte.

Trotz solcher positiven Patientenbeispielen und immer mehr Studien, die orthomolekularen Therapien einen positiven Effekt bescheinigen, wird diese alternativmedizinische Methode nicht von allen Schulmedizinern anerkannt, ebenso

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wenig von den obligatorischen Krankenkassen. Doch immer mehr Thesen der Orthomolekularmedizin, die früher noch belächelt wurden, setzen sich auch in der Schulmedizin durch. Dazu zählen etwa die Anwendung von Magnesium gegen Wadenkrämpfe oder von Vitamin E zur Vorbeugung von Venenverkalkung. Seit Jahren Usus ist auch die Gabe von Folsäure vor und während der Schwangerschaft, um kindliche Missbildungen zu vermeiden.

Bei all dem sollte man jedoch beachten, dass es durch eine längerfristige Einnahme von hochdosierten Vitaminpräparaten auch zu gesundheitlichen Schäden kommen kann – insbesondere, wenn kein Mangel bzw. Bedarf durch geschulte Therapeuten festgestellt wurde. ◆

Links www.natuerlich-online.ch

. . . das Reich der Pilze

Pilze sind die wahren Herrscher der Welt. Ohne sie gäbe es die meisten Pflanzen nicht. Doch Pilze können auch krank machen. Oder heilen. Die Isopathie macht sich die Heilkraft der Pilze zunutze.

Mögen Sie Pilze? Frisch zubereitet mit Zwiebeln und Petersilie vermutlich schon. Die Welt der Pilze besteht jedoch nicht nur aus Köstlichkeiten auf dem Teller oder kurligen Auswüchsen im Wald. Pilze sind auch Heilmittel, Krankmacher, Schädlinge im Garten oder Hilfsmittel in der Lebensmittelindustrie. Vom Steinpilz im Wald über den Vitalpilz als Nahrungsergänzung bis hin zum Schimmelpilz auf frischen Erdbeeren gibt es Pilze in nicht enden wollender Vielfalt.

Früher dachte man, Pilze seien eine Untergruppe der Pflanzen. Das stimmt so aber nicht. Rein biologisch betrachtet gehören sie sogar mehr zu den Tieren als zu den Pflanzen. Konkret aber bilden sie das grosse Reich der «eukaryotischen Kreaturen». Das heisst, sie enthalten Zellen mit Zellkern, in denen ihre genetischen Informationen gespeichert sind. Genauso wie Tiere benötigen auch Pilze für ihren Stoffwechsel organische Nährstoffe anderer Lebewesen, die sie mithilfe von Enzymen aufschlüsseln und für sich verfügbar machen – so wie es der Mensch mithilfe der Verdauungsenzyme tut. Diesen Mechanismus findet man nur bei Tieren und eben Pilzen. Auch die Tatsache, dass Pilze kein Blattgrün haben, aus dem sie mithilfe des Sonnenlichts Energie gewinnen, bringt sie näher zu den Tieren als zu den Pflanzen.

Pilze gehören zu den ältesten Bewohnern der Erde. 2012 wurden in Japan zwei Kilometer unter dem Meeresboden 20 Millionen Jahre alte Pilzsporen gefunden. Als die Forscher die geborgenen Überreste einer Nährlösung aussetzten, erwachte das Wesen zu neuem Leben!

Um sich zu ernähren, brauchen Pilze einen Untergrund, mit dem sie sich verbinden können. Egal ob sie aus einer Zelle, wie die Backhefe, oder einem Zellverband, wie die Steinpilze gehören, sind sie nie unabhängig von ihrer Umwelt: Sie brauchen Erde, Holz oder organisches Gewebe, um zu überleben. Dabei können sie in friedlicher Symbiose mit ihrem Wirt zusammenleben wie die Pilze im Wald oder die Flechten auf der Baumrinde. Offenbar stehen mehr als 80 Prozent der Landpflanzen in einer Lebensgemeinschaft mit Pilzen, so auch die Orchideen. Pilze können ihrem Wirt aber auch als Parasit Schaden zuführen, zum Beispiel Haut- und Nagelpilze oder die vielen Arten von Schimmelpilzen.

Im Reich der Pilze gibt es niedere Pilze, die wirtschaftlich eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Sie werden in der Lebensmittelindustrie verwendet, um zum Beispiel den Blauschimmel in den Roquefort zu bringen, Salami zu impfen, Quorn oder Aromastoffe herzustellen oder das Brot aufgehen

Sabine Hurni über . . .

BIRKENPORLING / Ötzi, die 5000 Jahre alte Gletschermumie, trug Birkenporling bei sich –wahrscheinlich als Reiseapotheke. Der ausschliesslich auf Birken vor kommende Pilz lindert Magenund Darm erkrankungen, ausserdem wirkt er w urmtreibend, anti biotisch und ent zündungshemmend.

zu lassen. Die Pilze, die wir aus dem Wald kennen, gehören hingegen zu den höheren Pilzen, die einen oberirdischen Fruchtkörper ausbilden und ein unterirdisches Mycel haben. Zu dieser Gruppe gehören die Schlauchpilze (Morcheln) und die Ständerpilze (Fliegenpilz).

Pilze sind aus unserem Leben also nicht wegzudenken. Vermehrt finden Sie auch den Weg in die hiesige Naturheilkunde. Ich meine nicht die psilocybinhaltigen Zauberpilze, die halluzinogen wirken und ein grosses therapeutisches Potenzial in sich bergen, das es noch genauer zu untersuchen gilt. Ich meine die zahlreichen Vitalpilze, die den Markt der Nahrungsergänzungen erobert haben.

In der chinesischen Medizin werden Pilze seit Jahrtausenden als Heilmittel eingesetzt. Inzwischen hat sich aus den Lehren der TCM die Erkenntnis über Vitalpilze auch in der Schweiz verbreitet. Es gibt verschiedene Hersteller, die Vitalpilze anbieten. Zudem sind bereits mehrere Fachbücher darüber erschienen. Vitalpilze sind Nahrungsergänzungen, die wertvolle Enzyme, Nährstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Je nach Zusammensetzung können sie bei unterschiedlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen eingesetzt werden. Der Brasil Egerling zum Beispiel ist reich an Mineral- und Spurenelementen wie Kalium, Phosphor, Zink und Kupfer und gehört zu den wichtigsten Pilzen mit Heilkraft. Eingesetzt wird er insbesondere zur Stärkung des Immunsystems, zur Reduktion von Allergien, Diabetes und Cholesterin. Zudem sollen antikanzerogene Eigenschaften nachgewiesen worden sein. Ein anderer Vitalpilz, der Chinesische Raupenpilz, wirkt erwiesenermassen positiv auf das Herz, die Atmung und die Leistungsfähigkeit. Der Glänzende Lackporling wiederum wird in der TCM bei Bluthochdruck, Gelenkentzündungen, Schlaflosigkeit und erhöhten Triglyceridwerten eingesetzt. Vitalpilze sollte man im Fachhandel oder über eine versierte Fachperson beziehen.

Für Pilze in homöopathischer Form gilt das ebenso. Richtig eingesetzt können sie viele Leiden mildern oder gar heilen. Isopathie heisst eine alternativmedizinische Behand-

lungsmethode, die sich von der Homöopathie ableitet und mit Pilzen arbeitet. Bei Hahnemanns Homöopathie wird «Ähnliches mit Ähnlichem» geheilt: Wespenstiche heilen schneller mit Apis, dem homöopathischen Bienengift, ein Schnupfen mit wundmachendem Sekret verschwindet mit Allium Cepa, dem homöopathischen Zwiebelsaft. Die Isopathie nach Dr. Enderlein hat einen etwas anderen Ansatz. Hier heilt «Gleiches mit Gleichem». Das heisst, dieselbe Substanz, die mich krank gemacht hat, wird verdünnt und potenziert wie in der Homöopathie.

SABINE HURNI ist dipl. Drogistin HF und Naturheil praktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Ayurveda-Kochkurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharma industrie und Functional Food auseinander.

Der Biologe Günther Enderlein (1872–1968) hat erkannt, dass sich Keime unter Stress, bei ungesunder Ernährung, zu viel Alkohol oder Schadstoffbelastungen verändern. Er hat für verschiedene Krankheitsbilder die Ursache in Keimen gefunden, die eigentlich nicht schädlich sind, sich durch die externen Stressfaktoren aber zu krankmachenden Keimen verändert haben. So hat er zum Beispiel Präparate aus dem Blauschimmelpilz Penicillium requefortii entwickelt, die gegen Darminfektionen mit Escherichia coli wirken. Isopathische Arzneimittel wie die von SANUM sind homöopathisch aufbereitete Pilzpräparate und bieten eine wirksame und langjährig bewährte Therapie zur Behandlung akuter und chronischer Krankheiten. Lassen Sie sich am besten in Drogerien oder Apotheken beraten. ◆

Traubensaft

statt Rotwein

Weisswein vertrage ich nicht, vom Rotwein bekomme ich

Durchfall. Vom Traubensaft hingegen nicht. Hat Traubensaft die gleiche positive Wirkung auf das Herz wie Rotwein?

M. W., Feuerthalen

Traubensaft und frische Trauben mit Kernen haben, genauso wie Rotwein, eine gute Wirkung auf das Herz. Das liegt an den antioxidativ wirkenden sekundären Pflanzenstoffen

OPC. Beim Traubensaft sollten Sie nur die beste Qualität wählen, damit Sie nicht versteckten Zucker zu sich nehmen, was eher belastend für den Kreislauf wirken würde. Im Reformhaus oder in der Drogerie finden Sie gute Säfte, die nicht aus Konzentrat hergestellt sind. Im Herbst können Sie dann frischen Sauser trinken, falls Sie ihn vertragen.

Ein guter Traubensaft ist also eine gute und gesunde Alternative zum Rotwein. Besonders im Sommer: Verdünnt mit Wasser können Sie aus Traubensaft einen schmackhaften, kühlenden Durstlöscher herstellen, ihn für Bowlen benutzen oder in Smoothies mixen.

Venenthrombose

Ich habe einen Langstreckenflug vor mir. Weil ich vor einigen Jahren eine Venenthrombose hatte, reise ich immer mit Stützstrümpfen und Blutverdünnertabletten. Nun habe ich

gelesen, dass diese Tabletten nicht unbedenklich sind. Wie soll ich vorgehen?

O. M., Basel

Mit den Tabletten sind Sie auf der sicheren Seite und gehen absolut kein Risiko ein. Da es sich um eine befristete Einnahme handelt, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Es wäre etwas Anderes, wenn Sie diese konstant einnehmen würden.

Wenn Sie generell eher schwache Venen haben, zu Krampfadern neigen, im Sommer aufgeschwollene Beine und schwere Füsse haben, dürfte Ihr Bindegewebe eher schwach sein. In diesem Fall würde ich das bisherige Vorgehen mit den Blutverdünnern weiterhin empfehlen. Haben Sie im Sommer hingegen keinerlei solcher Beschwerden und somit starke und gesunde Venen, könnten Sie sich überlegen, bei der nächsten Reise die Tabletten zu reduzieren oder wegzulassen. Sie müssen aber ein gutes Gefühl dabei haben. Es wäre auch eine längere Vorbereitungsphase angezeigt. Die kurmässige Einnahme eines Venenpräparates auf Basis von Rosskastanie oder Weinlaub etwa, eine homöopathische Behandlung oder sonst eine Therapie zur Stärkung der Venen und des Bindegewebes wäre wichtig. Das kann auch eine Heilpflanzenmischung sein, kombiniert mit Mineralsalzen.

Weizenwampe

Mir wurde das Buch Weizenwampe von William Davis empfohlen. Offenbar sollen auch Dinkel und Emmer problematisch sein. Dabei verwende ich seit Jahrzehnten Dinkelmehl und habe keine Probleme. Handelt es sich bei dem Buch etwa um eine Verschwörungstheorie? B. S., Lupfig

Im Buch wird der moderne Weizen angeprangert, und das zu Recht. Denn der moderne Weizen ist überzüchtet. Damit er gut klebt und schnell verarbeitet werden kann, wurde ihm ein Vielfaches an Klebereiweiss Gluten ange-

züchtet. Der sogenannte Hybridweizen verspricht zudem einen doppelt so hohen Ertrag. So ist Weizen zu einem Hochleistungsprodukt geworden. Mit dem Emmer oder mit anderen alten Weizensorten hat der moderne Weizen nicht mehr viel gemein.

Für unsere Darmschleimhaut ist Gluten nicht ideal. In kleinen Mengen würde der Darm eines gesunden Menschen ohne Zöliakie sehr wohl damit zurechtkommen. Aber der Weizen ist bei vielen omnipräsent: Brote, Gebäck, Teigwaren, Kuchen, Pizza, Paniermehl, Gewürze et cetera – viele Leute ernähren sich zu einem grossen Teil von Weizenprodukten. Das Buch ist also sicherlich keine Verschwörungstheorie, sondern ein «Wachrüttler». Bei Dinkel und Emmer hingegen müssen Sie sich keine Sorgen machen. Diese Getreidesorten enthalten zwar ebenfalls Gluten, aber in viel kleineren Mengen. Zumindest jetzt noch. Deshalb kann der Körper diese Getreide besser verarbeiten.

Wir müssen den Weizen nicht verteufeln. In unserer Küche sind wir aber viel zu stark auf Brot und Teigwaren fixiert. Dabei geht oft vergessen, dass es noch unzählige andere Getreidesorten gibt, die viel leichter verdaubar sind und kein oder nur wenig Gluten enthalten. Mais, Reis, Hirse und Quinoa zum Beispiel. Oder Gerste, Roggen, Buchweizen und Hafer. Hafer wirkt befeuchtend und verjüngend; Hirse ist so reich an Eisen und anderen Mineralstoffen, dass wir mindestens einmal die Woche davon essen sollten. Und ganz allgemein ist Abwechslung angesagt.

Wechseljahre

Seit vier Jahren machen mir Wallungen, Schlafstörungen,

Herzklopfen und Schwindel zu schaffen. Eine Hormonersatztherapie kommt für mich nicht in Frage. Vom Arzt erhalte ich Cimifemine forte. Daneben habe ich viele weitere Therapien ausprobiert. Leider ohne Erfolg. Nun will mir der Arzt ein Antidepressivum geben. Was können Sie mir raten? E. M., Ochlenberg

Ein Antidepressivum kann nicht die Lösung sein, höchstens eine Notlösung. Es gibt meiner Meinung nach noch viele weitere Massnahmen, die noch vor dem Einsatz von Antidepressiva zum Einsatz kommen müssten. Nicht zuletzt auch, weil die Wechseljahre eine grundlegende Zeit der Neuorientierung sind. Die Lebensaufgabe verändert sich und es gilt, neue Visionen zu entwickeln und diese im neuen Lebensabschnitt freudig anzugehen. Das ist nicht immer einfach. Manchmal hilft ein Coaching oder ähnliches, um mithilfe einer Beratungsperson über den eigenen Tellerrand blicken zu können. Mit einem Fernziel vor Augen können Sie das Auf und Ab der Hormone vielleicht mit etwas mehr Gelassenheit hinnehmen. Ein Ruhigstellen durch Antidepressiva ist hier meiner Meinung nach eher hinderlich. Ich empfehle bei dieser Art von Wechseljahrbeschwerden vor allem Folgendes: Regelmässigkeit betreffend Essens- und Schlafenszeiten, warme Mahlzeiten, regelmässige und ausgiebige entspannende Spaziergänge, Ruhe und Wärme. Gut sind auch Saunagänge und warme Ölmassagen (selber einölen oder in die Massage gehen). Zudem sollten Sie täglich ein bis zwei Liter warmes, abgekochtes Wasser trinken (20 Min. kochen lassen). Auch wenn Sie nicht all das einhalten können: Besonders das abgekochte Wasser möchte ich Ihnen sehr ans Herz legen. Ebenso die Ruhepausen. Sie sind

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich-online.ch

nicht zuletzt wichtig fürs Pläneschmieden und Loslassen.

Und noch was: Kennen Sie die Australischen Buschblüten? Sie werden ähnlich eingesetzt wie die englischen Bachblüten, wirken aber eher noch stärker. Eine wichtige Frauenblüte heisst She Oak. Vielleicht könnte diese Sie auf seelischer Ebene unterstützen.

Beinschmerzen

Ich, 70, habe seit einiger Zeit Beinprobleme: Krämpfe und Spannungen in den Oberschenkeln sowie leichte Verdickungen im Gewebe. Bis jetzt habe ich gesalbt und die Beine morgens kalt abgewaschen. Die Beschwerden habe ich im Bett und nach längerem Gehen.

Wenn die Beine schmerzen , sind oft Verspannungen im unteren Rücken, Gesäss und Waden die Ursache dafür. Aufgrund der Verhärtungen nimmt die Durchblutung ab, was den Blutfluss in den Arterien behindert. Sie könnten zum Beispiel Ihre Beine täglich mit einer Trockenbürste abreiben. Achten Sie beim Kauf der Bürste darauf, dass Sie ein Produkt mit Naturborsten wählen. Falls Sie gerne baden, können Sie nach dem Bürsten ein warmes Vollbad mit Meersalz oder Basensalz zubereiten. Beides regt die Durchblutung an und lockert die Muskulatur. Waren Sie schon mal in einer Massage? Es tut gut, sich den Rücken, den Nacken, den Kopf und die Beine ab und zu massieren zu lassen. Es hilft dabei, die Muskulatur zu entspannen, denn nur ein entspannter Körper ist offen für Heilung. Vielleicht wäre auch eine Fussreflexzonentherapie etwas für Sie.

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Immer wieder überlegt man sich vor den langersehnten Ferien, welche Medikamente in die Reiseapotheke gepackt werden müssen. Schliesslich möchte man jeden einzelnen Ferientag geniessen und nicht wegen einer Magenverstimmung im Bett liegen.

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DES MONATS

Text: SABINE HURNI

WUNDERSCHÖN, LIEBLICH duftend, hochgiftig – das Maiglöckchen ist unter den P anzen der Wolf im Schafspelz. Es blüht von April bis Juni an halbschattigen Standorten wie lichten Laubwäldern und verbreitet sich überwiegend vegetativ über Wurzelausläufer. Die mehrjährige, beliebte Gartenp anze hat jeweils zwei Laubblätter, die direkt aus der Wurzelzwiebel herauswachsen ( im Gegensatz zum früher blühenden Bärlauch, bei dem jedes Blatt einen Stil hat und nach Knoblauch duftet ). Später bilden sich die glockenförmigen weissen Blüten sowie die roten Beeren.

CONVALLARIA MAJALIS Maiglöckchen

Das Maiglöckchen gehört zu den Spargelgewächsen, ist aber stark giftig und streng geschützt.

homöopathisches Heilmittel wird die Urtinktur bei den meisten Herstellern aus der frischen, blühenden P anze gefertigt.

DIE HERZWIRKSAMEN Digitalis-Glykoside, die das Maiglöckchen von der Wurzel bis zur Blüte enthält, können beim Verzehr zu Herzversagen führen. Deshalb wird das Maiglöckchen heutzutage ausser in der Homöopathie nur noch selten medizinisch genutzt. Weitere Inhaltsstoffe sind Kalium und Saponine; die Blüten sind zudem reich an ätherischen Ölen – daher der intensive Duft –, die auch in Parfüms beliebt sind. Als

ÄHNLICHES MIT ÄHNLICHEM heilen –ganz nach diesem homöopathischen Prinzip wirkt das Maiglöckchen als homöopathisches Heilmittel bei Herzbeschwerden wie unregelmässigen Herzschlägen mit Aussetzern und Stolpern. Es stärkt das Herz ganz allgemein. Ausserdem hilft es bei Gefässerkrankungen infolge von Tabakkonsum, Atemnot, leichter bis mittelschwerer Herzinsuf zienz mit Durchblutungsstörungen des Herzens, verbunden mit Bluthochdruck, Schwindel oder Vergesslichkeit. Da es verschiedene homöopathische Arzneien zur Behandlung von Herzbeschwerden gibt, sollten Sie sich fachlich beraten lassen, um das passende Mittel zu nden. ◆

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Hopfen, Wacholderbeere, Mistel, Hamamelis, Schlüsselblume, Lavendel, Kurkuma, Huflattich, Löwenzahn und viele mehr: siehe www.natuerlich-online.ch

((Box)) Gut zu wissen:

1. Nicht verwechseln ! Die Blätter des Bärlauchs wachsen an einzelnen Stängeln und riechen nach Knoblauch; die Blattunterseite ist matt. Das Maiglöckchen wächst oft erst, wenn der Bärlauch bereits am Blühen ist und hat immer zwei Blätter an einem Stängel; diese sind fester als die Blätter des Bärlauchs, die Unterseite glänzt. Bei der ebenfalls stark giftigen Herbstzeitlosen wachsen mehrere Blätter aus einem Stiel; zudem riecht sie nach nichts und steht eher aufrecht.

2. Duft für feine Damen. Bevor die ersten Parfümkreationen auf den Markt kamen, benutzten die Damen gerne den mädchenhaften Maiglöckchenduft. Jasmin und Patchouli gehörten eher ins Milieu von Bordellen.

3. Nicht sammeln! Maiglöckchen stehen auf der roten Liste der geschützten Pflanzen. Man darf sie nicht pflücken oder gar die Zwiebeln ausgraben, es sei denn, sie wachsen im eigenen Garten.

DÜNGEN MIT URAN

ANFANG 2017 FANDEN ÄRZTE IM URIN IHRER PATIENTEN TEILWEISE GROSSE MENGEN URAN. WOHER ES KAM, IST BIS HEUTE RÄTSELHAFT.

KLAR IST NUR: AUF UNSEREN ÄCKERN LANDEN MIT MINERALISCHEN PHOSPHATDÜNGERN JÄHRLICH VIELE TONNEN DES RADIOAKTIVEN

GIFTS. Text: PETER JAEGGI

«Das kannte ich früher nicht, doch heute werde ich sehr schnell sehr müde. Ich bin ständig an der Grenze meiner Kräfte», berichtet die ehemalige Lehrerin Maria Walter. So wie ihr erging es Anfang 2017 vielen Patientinnen und Patienten des Arztes Thomas Carmine aus Pfäffikon (SZ). Die ungewohnte Müdigkeit machte richtig Angst. Im Urin seiner Patienten entdeckte Carmine einen möglichen Grund der Erschöpfung, der ihn schockierte: «Wir konnten es zunächst nicht glauben und dachten, es lägen analytische oder methodische Fehler vor.» Deshalb schickte er die Proben an verschiedene unabhängige Speziallabors in der Schweiz und in den USA, wo sie im Massenspektrometrie-Verfahren analysiert wurden. Sie alle kamen zum gleichen Resultat: Uran im Urin.

Uran im Urin

Zwischen dem 22. Februar und 11. Mai 2017 fand Thomas Carmine im Urin von allen untersuchten 37 Patienten unüblich hohe Mengen an Uran-238. Vor und nach diesem Zeitraum war kaum Uran im Urin zu finden. Die Patienten wohnen verstreut in einem Gebiet, das grosse Teile der deutschsprachigen Schweiz abdeckt – von Mels bis Solothurn, von Pfäffikon bis Winterthur. Gleiche Resultate trafen aus Deutschland ein. Thomas Fischer, Präsident der Ärztegesellschaft für klinische Metalltoxikologie, wies im Raum Düsseldorf im gleichen Zeitraum in 250 Urinproben ebenfalls einen kontinuierlichen Anstieg von Uran im Urin fest.

Frühsymptome einer Uranvergiftung sind Müdigkeit, längere Erholungszeiten nach Anstrengungen und manchmal Depressionen. «Sie treten auf, bevor Organe geschädigt werden», sagt Carmine. Und: «Grössere Mengen können zu Organschäden führen. In erster Linie sind die Nieren betroffen, aber auch Leber, Knochen und Nervensystem. Inhalierte Uranstäube reichern sich zudem in der Lunge und in den Lungenlymphknoten an. Sie sind ein Risiko für Lungenerkrankungen und Krebs.»

Rätselhafte Herkunft

Woher das Uran kommt, das im Urin gefunden worden ist, weiss man bis heute nicht. Der Arzt aus Pfäffikon meint: «Es muss Anfang 2017 eine grössere Menge davon freigesetzt worden sein und Menschen haben es aufgenommen.» Wegen der grossflächigen Verteilung sei es am wahrscheinlichsten, dass das Gift eingeatmet worden sei. Dabei dürfte es sich um natürliches oder schwach angereichertes Uran gehandelt haben, wie Uran-Isotopenanalysen nahelegen.

Eine entscheidende Rolle spielte offenbar das Wetter. Es herrschte damals sowohl im Raum Düsseldorf als auch in der Schweiz eine ungewöhnlich lange austauscharme Wetterperiode. So konnten sich viele Schadstoffe, darunter Uran, in der bodennahen Luft anreichern. In der letzten Januarwoche und Mitte Februar entstanden windschwache Inversionswetterlagen mit hoher Feinstaubbelastung. Und genau in dieser Zeit fanden die Mediziner in der Schweiz und in Deutschland den uranbelasteten Urin. Was sagen zuständige Behörden zu den Resultaten von Thomas Carmine? Der Geologe Philipp Steinman ist beim Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) stellvertretender Leiter der Abteilung UmweltRadioaktivität. Er sagt, man habe in der fraglichen Zeit keine erhöhten Werte gemessen. Und: «Es bestand keine akute Gefährdung.» Carmine relativiert die Aussage. Laut dem Arzt können selbst scheinbar unbedeutende Mengen gefährlich werden.

Trifft Uranmunition auch uns?

Woher also könnte das Uran stammen, das die Menschen in einem grossen Teil der Schweiz und Deutschlands und unbemerkt auch in anderen Teilen Europas aufgenommen hatten? Eine erste Spurensuche beginnt im zweiten Irakkrieg von 2003. Im völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Saddam Hussein hatten die USA bis zu zweitausend Tonnen Uranmunition verschossen. Heute gilt der Irak als Land, das am meisten mit Uran verseucht ist. Der Kosovo, Bosnien und Herzegowina, Afghanistan, Libyen, die Ukraine und Syrien sind weitere Uranmunitions-Tatorte.

Der deutsche Filmproduzent Frieder Wagner («Deadly Dust –Todesstaub») erklärt: «Bei der Detonation entstehen Aerosole, die kleiner sind als rote Blutkörperchen. Diese Aersosole können im Körper überall hinwandern – in alle Organe, in die Lungen, ins Gehirn, in die Eizellen, in den Samen.» Die amerikanische Uranmunition-Expertin Leuren Moret bezeichnete diese Waffe denn auch als eine Art Trojanische Pferd des Atom krieges. Weil Uranmunition wegen der langlebigen Radioaktivität und der chemotoxischen Wirkung auch noch lange nach dem Krieg weitermordet.

Uranaerosole, vom Wind fortgetragen und weiträumig verteilt, können bis weit ausserhalb der Kriegsschauplätze verheerend wirken. Auch hier? Indem sie zum Beispiel aus dem Syrienkrieg bis zu uns gelangen? Theoretisch ja, sagt der Kernphysiker Martin Kalinowski. Er ist zuständig für weltweite Radioaktivitätsmessungen bei der «Organisation über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen» mit Sitz in Wien. «Schwebstoffteilchen können beliebig lange in der Luft bleiben und sehr weit transportiert werden. Die gesamte Reise um den Globus dauert etwa 14 Tage», sagt er. Falls die Teilchen nicht vorher als Staub zur Erde fallen oder Regen und Schnee sie herunterwaschen. So wie es nach einer langen Trockenperiode vielleicht mit jenem Uran geschah, das Anfang 2017 in der Schweiz und im Raum Düsseldorf im Urin von Menschen gefunden worden ist? Kalinowski relativiert: «Auf der langen Reise so kleiner Partikel durch die Luftschichten findet eine so grosse Verdünnung statt, dass hier kaum mehr etwas ankommen kann.» Deshalb ist es umstritten, ob die Munition aus dem Irak oder aus Syrien an der Urankontamination bei uns verantwortlich ist.

Uran gelangt auch mit Flugasche in die Luft. Etwa dann, wenn geheizt wird. Philipp Steinmann vom BAG: «Die Verbrennung von Kohle kann im Winter dazu führen, dass etwas mehr Uran in die Luft gelangt.» Europas gefährlichste uranhaltige Quelle für Flugasche sind die beiden Uralt-Braunkohlekraftwerke in der Nähe von Pristina im Kosovo. Die Weltbank bezeichnete das Werk «Kosova A» bereits vor vielen Jahren als die «grösste punktuelle Quelle für Umweltverschmutzung in Europa» – die schlimmste Dreckschleuder auf dem Kontinent. Dessen Schadstoffausstoss überschreitet die europäischen Grenzwerte bisweilen um das 70-Fache.

Uran im Dünger

Szenenwechsel. Tatort Landwirtschaft: Seit Jahrzehnten akkumuliert sich in unseren Ackerböden Uran. Enthalten ist es in Phosphatdüngern, die aus Millionen Jahre alten ausgetrockneten Meeren stammen. Etwa vier Fünftel unserer mineralischen Phosphatdünger stammen aus marokkanischen Minen, die natürlicherweise uranhaltig und radioaktiv sind. Das Schwermetall ist auch da weniger wegen seiner radioaktiven Strahlung gefährlich, sondern vielmehr wegen seiner toxischen Wirkung auf Mensch und Umwelt, wie wir bereits bei der Uranmunition gesehen haben.

Was ist Uran?

Uran ist ein natürliches, im Erdboden vorkommendes radioaktives Element; es stammt aus der Entstehungszeit des Universums. In unseren Regionen sind die grössten natürlichen Konzentrationen im Granit. Mehr als 99 Prozent dieses Natur-Urans bestehen aus dem Isotop Uran-238. Man hat früher versucht, das Uranproblem herunterzuspielen, indem man auf die geringe Radioaktivität hinwies. Doch Uran ist gefährlich. Es ist ein sogenannter Alphastrahler und kann unabhängig von seiner Radioaktivität mit seiner chemischen Toxizität den Energiehaushalt unserer Zellen empfindlich stören. Vor allem Kinder und

Jugendliche reagieren empfindlicher auf Uran. Normalerweise bleibt die Uranstrahlung im Gestein gefangen. Gefährlich wird sie erst, wenn radioaktive Partikel vom Körper aufgenommen werden.

Uran-238 hat eine Halbwertszeit von fast viereinhalb Milliarden Jahren. Es zerfällt in mehreren

Schritten zu Folgeelementen wie Thorium, Radon, Radium und Polonium. Dabei wird es immer gefährlicher, da die Radioaktivität stark zunimmt. Die Zerfallsprodukte sind Alpha-, Beta- und Gammastrahler.

Uran dient als Energieträger in Atomkraftwerken und zum Herstellen von Kernwaffen.

Laut WHO-Richtlinien sollte ein Erwachsener täglich weniger als ein Mikrogramm Uran pro Kilogramm Körpergewicht aufnehmen. Sonst drohen Langzeitschäden, etwa der Niere. Die WHO hat diesen Wert auf politischen Druck hin mehrmals nach oben korrigiert und die Schweiz hat ihn übernommen. Ein achtzig Kilo schwerer Erwachsener sollte also täglich weniger als achtzig Millionstel Gramm Uran aufnehmen. 2012 ergab eine Studie des Bundesamts für Landwirtschaft, dass in einem Kilogramm Phosphordünger die mehrtausendfache Uranmenge davon vorkommen kann. Das zeigt, wie sorglos tonnenweise kontaminierter Dünger auf Schweizer Äckern ausgebracht wird. Uran in Böden ist nicht nur für den Menschen gefährlich. Zu viel Uran kann auch toxisch auf Bodenlebewesen wirken und gefährdet die Bodenfruchtbarkeit. Der deutsche Agrarwissenschaftler Ewald Schnug ist Präsident des Internationalen wissenschaftlichen Zentrums für Düngemittel und lehrt an der Technischen Universität Braunschweig; in Wissenschaftskreisen gilt er als führender Experte für Düngerfragen. Er sagt, Uran werde in geringsten Mengen auch von Pflanzen aufgenommen, wo der radioaktive Zerfall weitergehe.

Uran im Trinkwasser

Nichtsdestotrotz: Was an Uranmengen in unsere Böden gelangt, ist gewaltig. Phosphathaltige Mineraldünger sind in Europa seit etwa 75 Jahren bekannt. Ewald Schnug sagt, dass allein die deutsche Landwirtschaft – konservativ geschätzt – bisher in all diesen Jahrzehnten um die 15 000 Tonnen Uran ausgebracht habe. Laut dem Verband der Kantonschemiker landen hierzulande jährlich zwei bis fünf Tonnen Uran auf Äckern. Und weil mineralischer Phosphordünger meist auch Cadmium enthält, gelangen jedes Jahr auch über zweihundert Kilogramm dieses gefährlichen Schwermetalls in Schweizer Böden – rund 1,5 Gramm pro Hektare.

Ein Teil davon gelangt ins Grund- und damit in unser Trinkwasser. Deswegen ist verseuchtes uranbelastetes Trinkwasser die wohl unmittelbarste Gefahr, die vom Uran ausgeht. Gemäss einer Studie

VERGIFTET/ In unseren Äckern haben sich im Laufe der Jahrzehnte ungeheure Mengen an Uran angesammelt.

des BAG könnte etwa die Hälfte des Urans im Trinkwasser aus dem Dünger stammen.

Grenzwertige Grenzwerte

Gar keinen Grenzwert für Uran im Dünger möchte der Bund. Dazu Samuel Vogel, beim Bundesamt für Landwirtschaft zuständig für den Fachbereich Agrarumweltsysteme und Nährstoffe: «Es braucht keinen Grenzwert. Wir haben keine Hinweise, dass von der Düngung eine Gefahr ausginge. Wir haben ja einen Grenzwert fürs Trinkwasser und da gibt es ein Monitoring. Dieses zeigt, dass Uran nirgends über dem Grenzwert liegt.» Es gebe zwar einige Gemeinden im Wallis mit zu hohen Urangehalten im Wasser, weil es dort im Gestein vorkomme. Aber sonst gebe es keine Probleme. Dabei gibt es nicht einmal eine Deklarationspflicht. Landwirte und Private streuen ahnungslos Uran aus. Dagegen wehrt sich Otmar Deflorin, Kantonschemiker des Kantons Bern: «Wir sind der Meinung, dass man unbedingt auch für Uran im Dünger einen Höchstwert festlegt.» Dies fordert auch der Verband der Kantonschemiker. Vor allem auf Böden, die natürlicherweise kaum belastet seien, stamme das Uran aus der Düngung der vergangenen fünfzig, sechzig Jahre, so Deflorin. «Das muss gestoppt werden», fordert auch der Agrarwissenschaftler Ewald Schnug.

Düngen ohne Uran

Es gibt hauptsächlich zwei Wege, ohne Uran zu düngen. Da ist einmal die Wahl des Produktes. Um die zehn Prozent des Phosphatdüngers auf dem Markt enthalten nämlich kein oder kaum Uran. Etwa jenes von der russischen Kola-Halbinsel. Ein anderer Weg, den jetzt die Schweiz beschreitet, heisst Recycling. Seit Januar 2016 schreibt die Schweizer Abfallverordnung ein Phosphor-Recyling vor. Samuel Vogel vom BLW: «Laut Verordnung muss man Phosphor aus Abfällen zurückgewinnen. Es gibt für diese Recyclingpflicht eine Übergangsfrist von zehn Jahre. Kläranlagenbetreiber müssen sich jetzt

überlegen, wie sie das anstellen und was sie mit dem Phosphor machen können.» Eine Möglichkeit sei eben, Phosphor als Dünger in den Nahrungsmittelkreislauf zurückzubringen.

In der Schweiz fallen jedes Jahr etwa 200 000 Tonnen Trockenklärschlamm an; darin sind bis zu 15 000 Tonnen Phosphor enthalten – auch deshalb, weil jeder Mensch mit seinem Urin Phosphor ausscheidet. Was im Schweizer Klärschlamm anfällt, würde den Jahresbedarf an Phosphordünger decken. Doch derzeit bekannte Recycling-Verfahren sind noch teurer als der Abbau in Phosphatminen. Eine Versuchsanlage läuft in Bazenheid (SG).

Genetische Schäden durch Uran im Dünger?

Dass auch geringste Strahlendosen, so wie sie vom Natururan ausgehen, ein Risiko sein können, belegen zahlreiche Studien. Eine der neusten stammt von Ben Spycher vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern. Er fand heraus, dass jene Kinder ein grösseres Krebsrisiko haben, die in Regionen der Schweiz wohnen, wo eine höhere natürliche Hintergrundstrahlung herrscht – aus dem Boden und dem Weltall. Vor allem Alpenregionen, wo einerseits das Uranvorkommen grösser und deshalb die Strahlung höher ist. Gleichzeitig ist dort wegen der dünneren Luftschicht die kosmische Strahlung höher. «Wir haben gesehen, dass Kinder in solchen Regionen ein etwas erhöhtes Risiko haben, an Leukämie und Hirntumoren zu erkranken», sagt Spycher.

Zu möglichen genetischen Effekten nach Uranvergiftungen sagt der Agrarwissenschaftler Ewald Schnug: «Uran bindet sich gerne an Phosphat. Und Phosphat ist in höherer Konzentration in der DNA enthalten, also in der Erbsubstanz. An dieses Phosphat lagert sich Uran an, das dann wie ein Brennglas wirkt: Zusätzlich zu seiner eigenen Partikelstrahlung, zur Alphastrahlung, fängt es Gammastrahlung aus der Umgebung auf und wandelt diese in Betastrahlung um – quasi ein doppelter Beschuss.»

Es sei unbestreitbar, dass Uran in der Langzeitwirkung genetische Schäden verursache und die DNA verändere, betont Schnug, relativiert aber: «Das Risiko, dass es gefährlich wird, ist relativ gering.» Eine Uranbelastung könne aber zusammen mit all den anderen Umweltgiften ein weiterer Baustein etwa einer Krebserkrankung sein. Deshalb sei es wichtig, jede zusätzliche Belastung zu vermeiden, sagt der Agrarwissenschaftler. Und deshalb sei es eben wichtig, Grenzwerte einführen und Uran aus dem Dünger zu eliminieren oder zumindest zu minimieren. ◆

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Literatur

André Leu «Die Pestizidlüge. Wie die Industrie die Gesundheit unserer Kinder aufs Spiel setzt», Oekom 2018, Fr. 29.90

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Im Herzen des Malcantone

Die Casa Santo Stefano liegt inmitten eines wildro mantischen Wandergebietes mit Kastanienwäldern und Wasserfällen an einem einmaligen Sonnenhang, im Herzen des Malcantone. Für eine Auszeit, zum Geniessen und sich Wohlfühlen.

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13.05.– 18.05. Yoga, Wandern und Lamatrekking

21.05.– 26.05. Pfingst-Yoga-Retreat mit Indrayani

26.05.– 27.05. Wildkräuterkurs mit E. Bänziger

27.05.– 02.06. Yoga und Frühlingswanderferien

02.06.– 05.06. Pilates-Tage im Tessin

10.06.– 15.06. Qi Gong und Coaching

23.06.– 24.06. Sommer-Tavolata mit Giuseppina

14.07.– 20.07. Yoga-Sommerferien

29.09.– 30.09. Heissi Marroni mit Erica Bänziger

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Casa Santo Stefano, 6986 Miglieglia, Telefon 091 609 19 35 www.casa-santo-stefano.ch

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• 13.30 –14.00 Atem-Workshop – Entspannung pur mit Beatrice Brandes Morf, Ausbildnerin und Seminarleiterin am LIKA.

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Essen &Trinken

« Sorten mit rotem Stiel und Fruchtfleisch sind mild, aussen und innen grün bedeutet extraherb und sauer. »

FPikante Überraschung

KOMPOTT, KONFI, KUCHEN – DAS SIND KLASSISCHE REZEPTE MIT RHABARBER. ABER DAS FRÜHJAHRSGEMÜSE

MACHT SICH AUCH IN PIKANTEN SPEISEN AUSGEZEICHNET.

Text: VERA SOHMER

RÜHER GEHÖRTE Rhabarber zum Standardsortiment in jedem Garten. Mit seinem ausladenden Blattwerk machte er schon optisch etwas her. Und er versprach Genüsse, die zum Frühling einfach dazugehörten. Klein geschnitten waren die rot-grünen Stangen beliebte Dreingabe für Kuchen, die bis heute schwer zu toppen sind. Wer könnte schon einem «Versunkenen Rhabarber» widerstehen ?

An Rezepte für Süsses, daran denkt man beim Rhabarber zuerst. Konfitüren zählen zu den Klassikern, gerne mit Erdbeeren kombiniert, oder cremige Desserts, mit Zimt oder Zitronenschale aromatisiert. Dass Rhabarber auch Hauptgerichten einen Frischekick verpasst, ist eher weniger bekannt. Kreative Köche und Köchinnen verfeinern damit Peperonisuppen oder mischen ihn unter Risotto, kombinieren in Olivenöl gebratene Rhabarber-Stückchen mit Spargel oder geräucherter Forelle, reichen Rhabarber-Chutney zu Lammkoteletts oder garnieren die Rösti mit einem Klacks Rhabarber-Mus. Egal auf welche Art, es lohnt sich, Rhabarber aufzutischen, findet Köchin und Autorin Annemarie Wildeisen. Und das nicht nur wegen seines frisch-fruchtigen Geschmacks. « Rhabarber ist ein Powerpaket mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen », weiss Wildeisen.

DAS GEMÜSE ALS OBST UND ARZNEI

Im Frühling gehört Rhabarber zu den ersten heimischen Gewächsen, die auf den Tisch kommen. Aus Freilandanbau ist er oft schon ab Anfang April zu bekommen. Annemarie Wildeisen bevorzugt die Sorte mit rotem Stiel und rotem Fruchtfleisch. « Das milde Aroma liegt zwischen Erdbeere und Himbeere, es reicht wenig Zucker », sagt sie. Für Kuchen oder Pikantes sei die herbere Sorte mit rotem Stiel und grü-

« Die Wurzeln des Rhabarbers wirken verdauungsfördernd und abführend. »

nem Fruchtfleisch die bessere Wahl. Aussen und innen grün bedeutet extraherb und sauer – und das muss man mögen. Rhabarber wird in der Küche wie Obst behandelt. Eigentlich aber zählt er zu den Knöterichgewächsen, ist mit Sauerampfer verwandt und streng genommen ein Gemüse. Es kommt ursprünglich aus China und diente dort bereits vor mehreren Tausend Jahren als Arzneipflanze. Die Wurzeln haben verdauungsfördernde und abführende Wirkung.

Als Lebensmittel wurde Rhabarber erst später entdeckt. Über Russland kam er nach Europa, die Engländer fanden ab Mitte des 18. Jahrhunderts als Erste Gefallen daran; sie haben bis heute grosse Kulturen. In der Schweiz wird « Rheum rhabarbarum », die « fremdländische Wurzel », seit gut hundert Jahren gegessen. Ein grosses Anbaugebiet befindet sich in der Region des Mont Vully in der Westschweiz.

NIERENPROBLEME

? FINGER WEG !

Die Erntezeit ist kurz. Sie endet am 24. Juni, dem Johannistag. Begründet wird dies oft damit, dass zum Ende der Saison hin der Gehalt an Oxalsäure im Rhabarber zunimmt. Diese ist gesundheitsschädigend und kann schwere Vergiftungen verursachen. Allerdings müsste man dafür raue Mengen Rhabarber auf einmal essen: 100 Gramm enthalten 250 bis 500 Milligramm Oxalsäure und die kritische Grösse liegt bei rund fünf Gramm. Besonders viel Oxalsäure enthalten die Blätter, die sowieso entfernt werden. Nur wer Probleme

Der Konsumtippcleverevon BIOVISION

Appetit auf Meer

Schweizerinnen und Schweizer essen pro Jahr fast 9 Kilogramm Fisch und Meeresfrüchte. Tendenz steigend. Das Problem dabei: Knapp 90 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände weltweit sind überfischt oder stehen kurz davor. Fast 40 Prozent des Fangs geht dabei ungewollt ins Netz, zum Beispiel Delfine oder stark gefährdete Schildkrötenarten.

Auch Fische aus Zucht sind nicht unbedenklich, weil sie mit Fischmehl oder Fischöl gefüttert werden. In der konventionellen Zucht wird oft mehr Fisch zur Fütterung verbraucht, als gewonnen wird! Immerhin konnte in den letzten Jahren die Effizienz bei der Fütterung erheblich verbessert werden: So werden beispielsweise pro Kilo Lachs nicht mehr 4 Kilogramm Fisch aus Wildfang verbraucht, sondern durchschnittlich weniger als 1,2 Kilogramm. Bei Zuchtfisch mit dem Bio-Label ist das Futter hingegen pflanzlich, stammt aus Abfällen der Fischverarbeitung oder aus nachhaltiger Fischerei. Auch die Haltungsbedingungen sind artgerechter als in der konventionellen Zucht. Die wichtigsten Label für fairen Fischkonsum aus Wildfang heissen MSC und fairfish. In Schweizer Gewässern werden die Fischbestände streng überwacht. Es gibt Mindestfanggrössen sowie Schonzeiten und -gebiete, an die sich die Fischer halten müssen. Darum ist Fisch aus Schweizer Gewässern ebenfalls empfehlenswert.

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mit Nieren- oder Gallensteinen hat, sollte mit dem säurehaltigen Gemüse vorsichtig sein.

Die wahrscheinlichere Begründung für die kurze Saison: Die Pflanze soll genügend Regenerationszeit bekommen, damit sie im Folgejahr wieder Ertrag abwirft. Wer die Wartezeit bis zum nächsten Frühling überbrücken will, kann sich einen Vorrat zulegen und Bekanntes auch mal abwandeln. Für Konfitüre lässt sich Rhabarber zum Beispiel mit Passionsfrüchten und Vanille kombinieren; Äpfel oder Bananen sind ebenfalls gute Begleiter. Rohe Rhabarber-Stückchen lassen sich zudem portionsweise einfrieren und später aufgetaut weiterverarbeiten. Auch das Endprodukt kann in den Gefrierschrank, ein Kompott zum Beispiel.

Das Geheimnis eines richtig guten Kompotts liegt übrigens in der nahezu wasserlosen Zubereitung. « Es genügt, die Rhabarberstückchen mit etwas Orangensaft zu beträufeln », sagt Annemarie Wildeisen. Dann mit wenig Zucker und Vanillepulver bestreuen und im Ofen bei 180 Grad backen. So zerfällt das Kompott nicht zu Mus und schmeckt nach mehr ◆

Rhabarberstücke lassen sich portionenweise einfrieren und später weiterverarbeiten –zum Beispiel zu «Versunkenem Rhabarber».

Tipps rund um Rhabarber

Frische Rhabarberstangen sind fest und glänzend. Die Schnittstellen sollten noch feucht sein.

Im Kühlschrank ist das Gemüse mehrere Tage haltbar. Die Stangen dafür in ein feuchtes Küchentuch oder Frischhaltefolie einwickeln.

Zum Aufbewahren keine Alufolie oder Metallgeschirr verwenden. Die Oxalsäure im Gemüse lässt das Material oxidieren.

Junger oder rotfleischiger Rhabarber lässt sich ungeschält verwenden; allenfalls von Hand die Fasern von den Stielenden her abziehen. Grössere Stangen mit dickerer Haut mit einem Messer schälen.

Rhabarber nicht roh verzehren – blanchieren respektive garen macht ihn bekömmlicher. Dafür reichen wenige Minuten, sonst zerfällt er.

Milch oder Milchprodukte machen den säuerli chen Rhabarbergeschmack milder. Erstaunlicher weise geht das auch mit Zitronensaft.

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Raus hier!

Von der Sehnsucht nach Liebe, Luft und kaltem Kalbs braten. Oder: Die Geschichte des Picknicks, erzählt von Historiker Benjamin Meier.

❞ Ein gutes Picknick ist eine improvisierte Spielerei, ein Heilmittel gegen den Ernst des Lebens. ❞

Kuddelmuddel, Larifari, Rambazamba: Das Wörtchen «Picknick» funktioniert, wie sonst nur Kinderworte. Ein Zufall? Vermutlich nicht. Denn das Picknick ist immer ein Spiel, heiter und unbeschwert. Kinder spielen «Essen» ohne Lebensmittel; Gras und Laub genügen ihnen. Erwachsene spielen es ohne Tisch und Besteck.

Wir träumen selten von den Dingen, die wir haben. Wer ohnehin draussen simple Speisen zu sich nahm, nannte dies früher nicht Picknick, sondern Rast. Und träumte von einer opulenten Tafel in einem noblen Palast. Der Dichter Vergil hingegen, der in Palästen lebte, sehnte sich nach den kulinarischen Genüssen einfacher Hirten. Und Caterina de' Medici beschloss viele Jahrhunderte später, es Bauern und Bettlern gleichzutun und ebenfalls im Freien zu essen – wozu sie jeweils ihr halbes Mobiliar in ihre Parks räumen liess.

Caterinas Laune wurde zur Mode des Barock. An Königsund Fürstenhöfen wurden grandiose Open-Air-Bankette veranstaltet. Mit Speisen und Getränken, Schauspiel und Tanz, Wasserspielen und Feuerwerk. Dann veränderte sich die Idee: Immer öfter trafen sich kleine Gruppen der Pariser und Londoner Noblesse in Parks zu unkomplizierten Picknicks. Denn nicht der Prunk machte das Essen im Grünen attraktiv, sondern die anwesenden Frauen und Männer – sowie die abwesenden gesellschaftlichen Regeln.

«Von Picknicks ist abzuraten»

Wie viel sinnlicher war doch das lockere Beisammensein im Gras als das starre Sitzen an förmlichen Tafeln. Wie sehr verleitete die ungewohnte Umgebung zu Schalk und Spässen. Wie ein-

fach kam man sich in diesem Rahmen näher. Und wie leicht verrutschte da und dort ein Hemd oder ein Rocksaum. «Von Picknicks ist abzuraten», erklärte deshalb die Baronesse de Staffe. «Es herrscht eine geradezu leichtfertige Ungezwungenheit, die nur allzu leicht zu Unschicklichkeiten führen kann.»

Die allermeisten Picknicks waren indes weder anstössig, noch besonders aufregend und so beschäftigten sich nicht nur Sittenwächter, sondern auch Spötter mit der Mode. Offenbar gebe es nichts Vergnüglicheres, als in unbequemer Position, ungeschützt vor Hitze und Regen, kalten Kalbsbraten zu essen, meinten manche. Und andere stänkerten: So viele Gäste man einlade, so viele Kalbsbraten würden mitgebracht. Die feinsinnigste Satire zum Picknick aber handelt von keinem Geringeren als Jesus. Er verköstigte mit fünf Broten und zwei Fischen fünftausend Menschen und sammelte anschliessend noch zwölf Körbe mit Resten ein.

Ein typisches Picknick-Phänomen: Am Anfang hat man scheinbar zu wenig und am Ende immer zu viel.

Die Wurst kommt übers Feuer

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts veränderte sich das Picknick erneut. Immer mehr Menschen lebten in Städten, waren Rauch, Russ und schlechter Luft ausgesetzt und sehnten sich nach Ausügen in die Natur. Nebst noblen Herrschaften picknickten nun also auch Arbeiterinnen und Arbeiter. Und da sie kein Dienstpersonal hatten, das ihnen fertige Menüs einpackte, rösteten und brieten sie Brot und Würste direkt über dem Feuer.

Auch der technische Fortschritt hat das Picknick verändert. Es begann mit faltbaren Messern und Gabeln, später kamen

❞ Es herrscht eine geradezu leichtfertige Ungezwungenheit, die nur allzu leicht zu Unschicklichkeiten führen kann. ❞

So gelingt das Picknick

Das perfekte Menü für das Picknick richtet sich ganz nach Ihrem Geschmack. Opulent oder spartanisch, mit Feuer und Fleisch oder ohne: Alles ist erlaubt (und kalter Kalbsbraten längst aus der Mode).

ebensolche Tische und Stühle hinzu. Clevere Küchenchefs füllten Aluminiumtuben (die bislang nur für Ölfarben verwendet worden waren) mit Mayonnaise oder Senf. 1892 kam die verschliessbare Mineralwasser asche auf den Markt und 1908 erfand ein Schweizer Chemiker die Zellophan-Folie. 1946 entwickelte ein Amerikaner namens Earl Silas Tupper eine verschliessbare Salatschüssel und 1970 kam ein weiterer Impuls vom Patentamt: Der Schutz der Thermos asche lief ab und das praktische Gerät wurde auch für gewöhnliche Leute erschwinglich.

Wider den Ernst des Lebens

Das Picknick ist heute ein globales Phänomen. Im englischen Ascot speisen Lords und Ladys mit extravaganten Hüten auf dem Rasen neben der Pferderennbahn; in Spanien bereitet man Paella über dem Lagerfeuer und amerikanisch Grillmeister sind auf der ewigen Suche nach dem perfekten Barbecue. In Japan wiederum trifft man sich im Frühling unter den Kirschbäumen, wenn deren Blütezeit wie eine rosa Welle von Südwesten her über die Inseln wandert. Auch andernorts in Asien sind Picknicks populär, wobei das mongolische Barbecue eine besondere Blüte ist: Weil gebraten wird und nicht grilliert, ist es eigentlich kein Barbecue – und erfunden wurde es in Taiwan. Bei so vielen Variationen stellt sich zum Schluss die Frage: Was ist ein gutes Picknick? Ein gutes Picknick ist eine improvisierte Spielerei, ein Heilmittel gegen den Ernst des Lebens. Und es muss nicht zwingend unter freiem Himmel statt nden. Es gibt eine Skizze aus dem 19. Jahrhundert, die das Innere eines Landhauses zeigt. Im Kronleuchter hängen Blätter und Zweige, vor den Fenstern prasselt feiner englischer Regen. Stühle und Tische sind beiseitegeschoben und auf dem Fussboden sitzen vergnügte Leute, trinken Wein und vertilgen Brot, Salat und kalten Kalbsbraten. Genau das ist ein gutes Picknick. ◆

Der ideale Platz ist der, der Ihnen entspricht. Eine Burg, eine Bergwiese, am See oder am Fluss: Es gibt überall versteckte Plätze und kleine Bijous, die es zu entdecken gilt.

Der beste Picknickkorb ist ziemlich sicher kein Korb. Rucksäcke eignen sich besser für den Transport. Viele haben kleine Fächer, in denen sich die einzelnen Bestandteile des Picknicks verstauen lassen.

Picknickkörbe mieten

Zahlreiche Hotels und Restaurants bieten inzwischen fixfertige Picknickkörbe an. Beispielsweise Z am Park (www.zampark.ch) in Zürich oder Carlton Europe (www. carltoneurope.ch) in Interlaken. Aber auch Bauernhöfe und Bergrestaurants bieten Körbe mit saisonalen, hand gemachten Produkten an (z. B. www. tschetschenalp.ch).

Viktorianischer Stil

In den Basler Merian-Gärten findet auch in diesem Jahr am 5. August ein grosses Picknick im Viktorianischen Stil statt. Mitmachen kann jeder, der sich entsprechend anzieht. www.villa-merian.ch

Regeln und Gesetze

Wo im freien gerade Feuer entzündet werden darf, und wo nicht steht unter www.waldbrandgefahr.ch

Essen & Trinken Picknick

Sass da Grüm – Ort der Kraft

Es gibt Orte, von denen eine spürbare positive Kraft ausgeht. Solch ein Ort ist die Sass da Grüm. Baubiologisches Hotel, Bio-Knospen-Küche, Massagen, Meditationen, schönes Wandergebiet, autofrei, traumhafte Lage. Hier können Sie Energie tanken. Verlangen Sie kostenlos Unterlagen.

Hotel Sass da Grüm

CH-6575 San Nazzaro Tel. 091 785 21 71 www.sassdagruem.ch

Sport & Fasten

Ein Aktivprogramm der Sonderklasse! Erfahren Sie diverse sportliche Aktivitäten kombiniert mit Trinkfasten. Eine wohlige und persönliche Atmosphäre erwartet Sie und bietet – nebst aktivem Bewegungsprogramm – viel Zeit zum Entspannen und Geniessen.

Kur- & Ferienhaus St. Otmar

Maya & Beat Bachmann-Krapf CH-6353 Weggis +41 (0)41 390 30 01 www.kurhaus-st-otmar.ch

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Gesundheit ist Heimat

Pranic Healing

Energetische Methode nach Master Choa Kok Sui

www.pranichealing.ch seit 1994 in der Schweiz

Schule für Sterbe- und Trauerbegleitung

Berufsbegleitende ein- oder zweistufige Ausbildung mit namhaften Gastdozenten:

Nägeli-Neff Margrit

Certified Advanced Rolfer

Tel. 044 362 61 23

Nach Unfall / Operation

• Schonhaltung?

• Fehlbelastung?

• Überbelastung?

Mit Rolfing erreichen Sie wieder einen normalen Bewegungsablauf.

Arbeitsorte:

Zürich, Vella (GR), Schaan (FL)

Anouk Claes, Peter Goldman, Rosanna Abbruzzese, Dolly Röschli, Kurt Nägeli, Annette Kaiser, Antoinette Bärtsch, Renate von Ballmoos, Marcel Briand, Karin Jana Beck, Nel Houtman, Kokopelli Guadarrama, Marie-Therese Schibig, u. a.

Nächster Ausbildungsbeginn: Mittwoch, 31. Oktober 2018

«Die Tränen der Freude und der Trauer fliessen aus derselben Quelle»

Zentrum Jemanja

Ifangstrasse 3, Maugwil 9552 Bronschhofen Telefon 071 911 03 67 info@jemanja.ch www.jemanja.ch

Pasta-Brokkoli-Salat mit Mozzarella

+ Buchtipp

Claudia Schilling

«Hin und Weg, LunchboxRezepte für Picknick und unterwegs», AT-Verlag 2018, Fr. 44.90

Für 2 Portionen

125 g Pasta

150 g Brokkoli 2 EL Pinienkerne ½ Mozzarella 2 EL Olivenöl + Salz + Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung

Die Pasta in siedendem Salzwasser al dente kochen, abgiessen und abtropfen lassen. Den Brokkoli in kleine Röschen zerteilen und bissfest kochen. Abgiessen und abkühlen lassen. Die Hälfte des Brokkolis mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken.

Die Pinienkerne in einer beschichteten Bratpfanne ohne Öl rösten. Den Mozzarella zerzupfen. Alles mit dem Öl mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Fotos: Claudia Schilling, AT-Verlag

Kräuteromeletten mit Spargel

Für 8 Portionen

200 g Mehl

1 TL Salz

200 ml Milch

4 Eier

½ Bund Petersilie

½ Bund Schnittlauch

1 Bund Wildspargeln (ca. 500 g)

1 EL Olivenöl

+ Salz

+ Pfeffer aus der Mühle

+ Bratbutter zum Braten

Zubereitung

Das Mehl und das Salz in eine Schüssel geben. Die Milch und die Eier vermischen und zum Mehl giessen. Alles mit einem Schwingbesen gut verrühren. Petersilie und Schnittlauch fein hacken und daruntermischen. Den Teig 30 Minuten ruhen lassen.

Das Olivenöl in einer Bratpfanne erhitzen und den Spargel darin 5 Minuten rührbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen, auskühlen lassen.

Bratbutter in einer Bratpfanne erhitzen. Den Teig mit einer Schöpfkelle portionsweise hineingeben und gleichmässig verteilen. Bei mittlerer Hitze beidseitig goldbraun backen. Die Omeletten mit Frischkäse bestreichen, mit Spargeln belegen und einrollen. Für den Transport in Backpapier einrollen und halbieren.

Natur &Garten

Mini-Mineure am Werk

DIE NATUR HINTERLÄSST MANCHMAL RÄTSELHAFTE SPUREN. ETWA DIE WEISSE SPUR

AUF DEM BROMBEERBLATT, DIE EINEM FLUSSLAUF

AUF EINER LANDKARTE GLEICHT. DOCH WAS STECKT HIER DAHINTER?

ODER BESSER: WER?

TEXT: HANS-PETER NEUKOM

Auf dem Brombeerblatt schlängelt sich eine anfangs dünne, immer breiter werdende weisse Linie von mehreren Zentimetern Länge. Was aber verbirgt sich hinter der rätselhaften Spur? Ist es eine Schneckenspur? Ein parasitierender Pilz, der mit seinem Fadenstrang (Hyphen) durch das Blatt wuchert? Oder ist es vielleicht die Spur einer Made, die sich ihren Wanst mit den Zellen des Brombeerblattes vollschlägt?

Die rätselhafte Spur auf dem Brombeerblatt entpuppt sich tatsächlich als Fressspur einer Larve, und zwar der der Miniermotte, die zur Familie der Schmetterlinge (Nepticulidae) oder Zwergminiermotten gehören. Die Art aber wäre nur sicher zu bestimmen gewesen, wenn man die winzige Miniermotte beim Verlassen des Blattes erwischt hätte.

Räupchen als Mineure

Um in einem Laubblatt auf die Welt zu kommen und zu überleben, muss man sehr klein sein und einen besonders flachen, dem Blatt angepassten Körperbau haben. Diese Eigenschaften besitzen die wenige Millimeter grossen Larven der Miniermotten. Nach der Eiablage auf ein Laubblatt schlüpfen nach wenigen Wochen kleine Räupchen aus den Eiern und dringen ins Blatt ein – sie beginnen zu «minieren» und hinterlassen Frassspuren, die sogenannten Blattminen. Daher rührt der Name der Motte. Je mehr die kleinen Larven fressen, umso dicker werden sie, dementsprechend verbreitern und verlängern sie ihren Minengang. Und wer frisst, verdaut auch: Die teilweise sichtbaren kleinen schwarzen Stellen in der Blattmine sind Kotreste der Larve. Hat sie genügend Energie getankt für die Umwandlung in einen kleinen Schmetterling (Metamorphose), bohrt sie sich bald schon am Ende des Minengangs aus dem Blatt heraus.

1000 Arten weltweit

Viele der weltweit rund tausend Miniermottenarten sind auf eine einzelne Wirtspflanze spezialisiert und verursachen ein für die jeweilige Art charakteristisches Schad- oder Frassbild. Der Schaden beschränkt sich meist auf eine ästhetische Beeinträchtigung. Bei wiederkehrend starkem Befall kann es jedoch zu Wachstumsdepressionen kommen. Bekannt sind Blattschäden, welche die Rosskastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella) in vielen Grossstädten Europas verursacht. Sie ist erstmals 1984 in der Nähe des Ohridsees – daher stammt auch ihr lateinischer Artname «ohridella» – in Südmazedonien entdeckt worden. Fortan breitete sich diese Miniermotte rasch über ganz Mitteleuropa aus. Sie bildet jährlich bis zu vier Generationen. Im Larvenstadium fressen die Räupchen die Chloroplasten (Blattgrünzellen) der Blätter der weissblühenden Rosskastanie. Bei starkem Befall kann es daher schon im Sommer zu braunen oder gar kahlen Kronen kommen. Dadurch ist die für den Baum lebensnotwendige Photosynthese für die Bildung von Kohlenhydraten frühzeitig beendet. Befallene Rosskastanien werden in der Regel aber nicht nachhaltig geschädigt und sterben nicht ab.

Nicht auf den Leim gegangen

«Die Rosskastanien-Miniermotte ist seit rund 15 Jahren insbesondere auf den Blättern der weissblühenden Rosskastanie ein Problem», sagt Hans-Jürg Bosshard von Grün Stadt Zürich. Durch die schon im Hochsommer einsetzende braune Verfärbung des Laubs und den frühzeitigen Laubfall sei das grüne Stadtbild sichtbar beeinträchtigt. Doch wie be-

kämpft man den Befall der Miniermotte? Anfangs versuchte es Grün Stadt Zürich mit Sexuallockstoffen, sogenannten Pheromonen. Dazu wurden weisse Häuschen, in denen der Sexuallockstoff der Weibchen und eine Leimplatte enthalten waren, vor allem an den Kastanienbäumen am Sihlquai aufgehängt. In den folgenden Jahren zeigte sich jedoch, dass zu wenige Miniermotten-Männchen auf den Leim krochen – das Experiment wurde abgebrochen. «In den letzten Jahren konnten wir durch laufendes Einsammeln und Vernichten des Falllaubs den Befallsdruck reduzieren», sagt Bosshard, betont jedoch: «Trotzdem sind die weissblühenden Rosskastanien in der Stadt immer noch stark von der Motte befallen.» Auch deshalb, weil die Rosskastanien-Miniermotte nur wenige natürliche Feinde wie Schlupfwespen, Spinnen oder einige Vogelarten hat, die einen Befall jedoch kaum beeinträchtigen. Das sofortige Beseitigen und Vernichten des Falllaubs ist laut Bosshard eine zwar langfristige, aber erfolgreiche und für das Ökosystem schonende Möglichkeit der Dezimierung bei einem starken Befall. Denn die letzte Generation im Jahr kriecht bereits nach zwei bis drei Tagen aus den gefallenen Blättern und überwintert dann im Boden. Im Frühling entpuppen sich die ersten Schmetterlinge – der Kreislauf beginnt von neuem. ◆

FRASSSPUREN / Die Raupen der Miniermotten ernähren sich von Blattzellen. Die Rosskastanie ist ­besonders häufig betroffen.

DIE ROSSKASTANIE zählt zu den beliebtesten Stadtbäumen überhaupt; in Zürich stehen rund 3500 Exem plare davon. Doch seit Jahren ist vor allem die weissblühende Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) in vielen Grossstädten Europas stark von der Rosskastanien-Miniermotte und ihren Larven befallen, so auch in Zürich. Je nach Stärke des Befalls verlieren die Bäume einen Teil ihres Laubes bereits im Hochsommer.

Die Bekämpfung der Rosskastanien-Miniermotte durch das Versprühen von Insektiziden ist aufwendig, kostspielig und umweltschädigend. Vor über drei Jahren hat die Zürcher Firma Matthias Brunner AG ein lizenziertes Verfahren namens «TreeCare» zur Dezimierung der Larven massgeblich mitentwickelt. Dabei bohren Baumexperten der Firma nach der Blütezeit im Frühling am Stammfuss vorsichtig Löcher durch die Rinde ins Splintholz. Diese werden sofort mit einem Holzdübel verschlossen. So werden Sekundärinfektionen verhindert. Durch den Dübel

wird dann die genau dosierte Kleinstmenge des zugelassenen Wirkstoffs Emamectinbenzoat direkt in die Wasserleitungsgefässe (Xylem) injiziert. Nach rund drei Tagen hat sich der Wirkstoff in den Blättern verteilt; er greift die Nervenzellen der Miniermotten-Larven an, woraufhin diese ihre Fresstätigkeit einstellen. «Unsere Behandlung ist rund drei Jahre wirksam gegen erneuten Miniermottenbefall», sagt Forstingenieur und «Baumdoktor» Matthias Brunner: «Wir konnten schweizweit bereits über tausend Kastanienbäume erfolgreich mit dem Impfstoff gegen die Miniermotte behandeln.»

Über mögliche Langzeitschäden, welche die Löcher im Stamm der Bäume verursachen könnten, sei indes noch zu wenig bekannt, räumt Brunner ein. Bis solche und weitere Fragen geklärt sind, setzt Grün Stadt Zürich weiterhin auf das Beseitigen und Vernichten des Falllaubs.

Weitere Infos: www.stadt-zuerich.ch/gsz, www.matthiasbrunner.ch

Hilfe vom «Baumdoktor»

Wo kühne Ideen wachsen

Der Garten, und ist er noch so klein, ist ein Raum zur Selbstverwirklichung, findet Remo Vetter. Denn im Garten lassen sich kühne Ideen säen und pflanzen.

Text: REMO VETTER

WÄHREND AUS MEHR oder weniger talentierten Malern selten ein Monet oder Bonnard wird, graben, säen und pflanzen sich Hobbygärtner im Laufe der Jahre oft in die Liga der Gartenkünstler. Möglich ist dies auch weil ein Garten nicht besonders nachtragend ist. Er verzeiht Erziehungs- und Behandlungsfehler. Manchmal blüht er dadurch sogar auf. Drum nur Mut: ran an den Garten !

Die Königsdisziplin ist der Obst- und Gemüsegarten; auf jeden Fall versorgt er uns mit frischem Obst und Gemüse, Beeren und Kräutern – und die sind reich an Mineralstoffen, Vitaminen und Enzymen. Deshalb wollen Gärtner gerne möglichst viel davon ernten. Doch zu viel des Guten wächst dem Gärtner schnell einmal über den Kopf. Wie viel Nutzgarten ist also sinnvoll ?

ZU VIEL DES GUTEN

Für die Selbstversorgung einer vierköpfigen

Familie benötigt man rund 300 Quadratmeter Gartenfläche bei platzeffizienten Hügelbeeten genügen 200. Auf einem sonnig gelegenen Boden ist ein Anbau bis auf eine Höhe von etwa 1300 Metern über dem Meeresspiegel möglich, vereinzelt sogar darüber hinaus. Wir haben vor Jahren in einer unwirschen, dem Wetter und Wind ausgesetzten Lage im Engadin auf 1800 Metern einen Gemüsegarten unterhalten, indem wir ein für die Pflanzen gutes Mikroklima aufgebaut haben. Wir haben wir Hecken Schutz- und Windbrecher angelegt und den Boden um die Pflanzen mit Schieferplatten ausgelegt, welche die Tageswärme gespeichert und abends an die Pflanzen abgeben haben.

Jetzt im Mai, nachdem er sich auch bei uns oben erwärmt hat, lockern wir den Boden mit dem Kräuel ( Vierzahn ) oberflächlich durch. Wir wenden den Boden nicht, denn wir wollen die Bodenfeuchtigkeit erhalten und die natürlichen Schichtungen nicht durcheinanderbringen. Kompost arbeiten wir nur oberflächlich ein.

EIN LOB DEM REGENWURM …

Einer der wichtigsten Arbeiter im Boden ist der Regenwurm. Er kann über zehn Zentimeter lang werden und lebt vor allem in der

« Die Königsdisziplin ist der Obst- und Gemüsegarten, er versorgt uns mit gesunden Leckereien. »

obersten Bodenschicht, kann sich aber auch bis zu einem Meter tief eingraben. Pro Jahr frisst er etwa das 250-fache seines Körpergewichts. Bei der Nahrungsaufnahme zieht er Pflanzenreste in den Boden und verwandelt diese zu fruchtbarer Erde: Wurmkot hat bis zu 5 Mal mehr Stickstoff, 7 Mal mehr Phosphor, 11 Mal mehr Kalium, 2 Mal mehr Kalzium und 6 Mal mehr Magnesium als der normale Gartenboden. Durch die Röhren, die der Regenwurm im Erdreich hinterlässt, verbessert sich zudem die Wasser- und Luftzirkulation. Überschüssiges Wasser kann rasch versickern; Pflanzenwurzeln können die Gänge durchwachsen und dabei die pflanzenverfügbaren Nährstoffe leicht aufnehmen. Je mehr Regenwürmer ein Boden aufweist, desto höher ist die Bodenqualität.

… UND DEM MULCH

Das Mulchen ist fester und unverzichtbarer Bestandteil des Biogärtnerns. Es unterstützt Garten und Gärtner in vielerlei Hinsicht. So schützt eine Mulchschicht die Bodenoberfläche vor Regen, Sonne, Schnee, Frost und Erosion; der Boden trocknet im Sommer weniger schnell aus, es muss weniger gewässert werden, was zum einen Arbeit spart und zum anderen auch ein wichtiger ökologischer Aspekt ist. Zudem wird die Unkrautbildung vermindert, denn ohne Licht und Luft gedeihen nicht einmal unliebsame Unkräuter. Vor dem Mulchen sollte der Boden gelockert und gejätet werden. Als Mulchmaterial eignen sich angetrockneter Rasenschnitt, geschnittenes Stroh, Gründüngungspflanzen, Laub und Holzhäcksel oder -schnitzel ( bei säureliebenden Pflanzen wie zum Beispiel Heidelbeeren). Die Mulchschicht sollte nicht dicker als ein bis zwei Zentimeter sein, da sonst der Boden nicht mehr atmen kann und es zu Fäulnisbildung kommt. Ein Nachteil des Mulchens besteht darin, dass Schnecken gerne ihre Eier unter der Mulchschicht ablegen. Hier helfen nur die ständige Kontrolle und das behutsame Wenden der Mulchschicht, sodass die Eigelege nach oben gelangen und austrocknen.

JETZT DIREKT AUSSÄEN

Anstatt Setzlinge vorzuziehen, können wir jetzt im Mai verschiedene Gemüse direkt ins

Remo Vetter

gestaltete im Auftrag bekannter Firmen

Gärten in der Schweiz, in England und Irland und ist seit 2018 freischaffend als Gartengestalter, Referent und Buchautor unterwegs. Naturzusammenhänge, Nachhaltigkeit, Entschleunigung und Sinnfindung sind die zentralen Themen seiner zahlreichen Publikationen, Vorträge, Radio- und Fernsehauftritte im In- und Ausland.

« Eine gleichmässige und nicht zu dichte Aussaat ist wichtig. »

Freiland aussäen, etwa Spinat, Kresse, Schwarzwurzeln, Karotten oder Schnittsalate. Bei der direkten Aussaat säen wir meist in Reihen, denn so sind die späteren Pflegemassnahmen wie Lockern, Jäten und Vereinzeln leichter auszuführen. Eine gleichmässige und nicht zu dichte Aussaat ist dabei wichtig. Das Volumen feiner Samen kann durch Beimischen von Sand vergrössert werden – damit erreichen wir eine gleichmässige Saatdichte. Aufgelaufene, erstarkte Pflanzen werden möglichst frühzeitig ausgedünnt. Das Frühbeet und die Vliesabdeckung beschleunigen vor allem im Frühjahr das Auflaufen der Saaten. Folgendes gilt es beim Säen zu beachten:

• Nie in nasse, schmierige Böden säen

• Bei trockenem Wetter die Saatrillen vor der Saat angiessen

• Nicht zu dicht säen

• Die Saattiefe entspricht normalerweise der 2- bis 4-fachen Samendicke

• Die Saat dünn mit Erde bedecken

• Kleine Mengen säen, alle zwei bis vier Wochen nachsäen

• Aussaaten bis zur Keimung feucht halten

DIE IDEALE BEETGRÖSSE

Unsere Gartenbeete haben meist eine Breite von 120 Zentimetern. Das ermöglicht es uns, bequem von beiden Seiten bis in die Mitte zu säen, pflanzen und ernten, ohne auf das Beet zu treten und damit den Boden unnötig zu verdichten. Die Länge richtet sich nach den Gegebenheiten wie Gartengrösse; in unserem Fall sind die Beete 10 bis 15 Meter lang. Wahrscheinlich müssen die meisten Gärtner mit kürzeren Beeten vorliebnehmen. Die Zwischenwege sollten nicht zu schmal sein, damit man mit einer Schubkarre bequem durchgehen kann. Unsere Wege haben eine Breite von 50 bis 60 Zentimetern. Wir haben es uns angewöhnt, gleich alles Material in der Schubkarre mitzunehmen, um das Beet zu bestellen. In der Regel brauchen wir dazu Saatgut, Pflanzen, Kräuel ( Vierzahn ), Rechen, Schaufel, Messlatte, Giesskanne, Gartenschnur, Etiketten, Bleistift, Dünger, Setzholz und Handspaten. ◆

Gartenarbeiten im Mai

NUTZGARTEN

• Vorgezogene Kräuter wie Estragon, Majoran und Basilikum können nach den Eisheiligen in den Garten oder auf den Balkon umgesetzt werden. Viele Kräuter lassen sich ab Mai direkt ins Freiland aussäen. Dazu gehören: Basilikum, Majoran, Kerbel, Dill, Bohnenkraut, Kresse, Wermut, Kapuzinerkresse, Koriander, Maggikraut, Beifuss. Je nach Bedarf säen wir einjährige Kräuter alle drei bis vier Wochen nach, damit wir die ganze Saison hindurch frische Pflanzen haben.

• Vorgezogene Gemüsepflanzen wie Auberginen, Tomaten, Paprika, Knollensellerie oder Kohl nach den Eisheiligen in das Freiland umsetzen.

• Die meisten Aussaaten können nach den Eisheiligen direkt im Freiland vorgenommen werden. Dazu gehören: Salate, Brokkoli, Gurken, Karotten, Radieschen, Rettich, Randen, Zucchini, Blumen- und Rosenkohl, Stangen- und Buschbohnen, Fenchel sowie Schnittsellerie. Auberginen erst ab Ende Mai im Freiland aussäen.

• Besonders zur Aussaat- und Anwuchszeit brauchen Pflanzen regelmässig Wasser.

• Um den Verrottungsprozess zu unterstützen, bietet sich ein Umsetzen des Kompostes jetzt an.

• Mischkulturen verhindern Schädlingsbefall und Pilzerkrankungen. Zu Tomaten, Gurken und Zucchini passen Sommerblumen wie Tagetes, Ringelblu -

men und Kapuzinerkresse. Karotten zwischen Lauch oder Zwiebeln setzen, Kohl mit Sellerie und Lauch pflanzen.

• Wenn der Boden sich erwärmt hat, keimt auch das Unkraut. Problematische Arten wie Ackerwinde und Quecke müssen unbedingt ausgegraben werden. Auf gar keinen Fall mit der Bodenhacke oder dem Kultivator bearbeiten, das vermehrt die Wurzelunkräuter und lässt sie zur Plage werden.

ZIERGARTEN

• Der Mai ist ein idealer Monat, um Containerpflanzen wie Rhododendron auszupflanzen.

• Ab Mitte Mai Kübelpflanzen und Geranien auf Balkon und Terrasse stellen.

• Hecken verschönern jeden Garten. Jedoch entfalten sie ihre Formschönheit erst nach dem Schnitt. Wir schneiden Sträucher wie Forsythie, Hibiskus, Goldregen und Flieder und teilen diese bei Bedarf. Um den jungen Trieben Platz zu machen, müssen die alten Zweige direkt am Ansatz der Pflanze entfernt werden.

• Für einen begrünten Balkon und als Sichtschutz können Kletterer wie Geissblatt oder Glyzinien gepflanzt werden. Sie schiessen schnell in die Höhe und tragen bald wunderschöne Blütenstände. Glyzinien brauchen eine starke Rankhilfe, da sie schnell an Gewicht zulegen und zum Teil armdicke Stämme bilden.

Die Königin der Heilpfla en

ARNIKA IST EINE DER BELIEBTESTEN HEILPFLANZEN ÜBERHAUPT. DOCH IN DER NATUR IST SIE SELTEN GEWORDEN UND STRENG GESCHÜTZT. MAN KANN DIE

KÖNIGIN DER HEILPFLANZEN ABER GANZ EINFACH

IM EIGENEN GARTEN ODER AUF DEM BALKON KULTIVIEREN.

Text: ANDREAS KREBS

Arnika wirkt entzündungshemmend, antibakteriell, blutreinigend, krampflösend, juckreizlindernd und schmerzstillend und gilt als eines der besten Heilkräuter bei schlecht heilenden Wunden und äusseren Verletzungen. In der Schulmedizin wird Arnica montana deshalb häufig vor und nach operativen Eingriffen verabreicht. In Volksheilkunde, Phytotherapie und Homöopathie wird die Heilpflanze zudem eingesetzt bei Blutergüssen, Husten, Bronchitis, Durchfall, Ekzemen, Fieber, Gicht, Grippe, Herzschwäche, Magenkrämpfen, Prellungen, Rheuma, Schlaganfall, Venenschwäche und Verstauchungen.

Die innerliche Anwendung erfolgt als Tee oder Tinktur. Zur Herstellung einer Tinktur werden frisch gepflückte Arnikablüten in ein Glas mit Schraubdeckel gegeben. Danach wird Schnaps hinzugefügt, bis die Blüten gänzlich bedeckt sind; anschliessend das Glas gut verschlossen für zwei bis sechs Wochen an einen warmen Ort stellen. Danach die Tinktur filtern, in eine dunkle Flasche füllen und gut verschlossen an einem kühlen, dunklen Ort lagern. So ist die Arnikatinktur mindestens ein Jahr haltbar.

Achtung: Menschen mit Allergien gegen Korbblütler sollten auf die Anwendung von Arnikatinktur und -tee verzichten.

Anspruchsl e Pracht

Nun ist es aber nicht erlaubt, in der Natur Arnika zu pflücken oder gar auszugraben, denn die selten gewordene Pflanze steht unter Schutz. Man kann sie aber relativ leicht im eigenen Garten anbauen. Die bis zu 50 Zentimeter hohe, mehrjährige und winterharte Arnika stellt weder besondere Ansprüche an den Boden noch an den Standort – zu schattig sollte es allerdings nicht sein, ist die Arnika doch ein Sonnenkind.

Die Aussaat ist ganzjährig möglich, ab Mai auch direkt ins Freiland, wo sie einen sauber gejäteten, humosen Platz zum Anwachsen braucht. Samen sind im Fachhandel erhältlich. Dort gibt es auch vorgezogene Arnikapflanzen, die man ganzjährig setzen kann – solange kein Frost herrscht (Achtung, Eisheilige zwischen dem 11. und 15. Mai). Wichtig ist vor allem, dass der Boden locker, durchlässig, nährstoffarm, sauer und kalkfrei ist – torffreie Rhododendron- oder Moorbeeterde gemischt mit etwas Sand eignet sich am besten. Dünger sollte man, wenn überhaupt, sehr sparsam verwenden, da Arnika empfindlich auf Phosphat und Nitrat reagiert. In überdüngten Gartenböden verbrennen zudem die Wurzeln leicht. Zum (sporadischen!) Giessen sollte man ausschliesslich Regenwasser verwenden, dem man von April bis Juli ein- bis zweimal pro Monat Ackerschachtelhalm-Jauche beigeben kann. Das ist besser als herkömmlicher Dünger.

Selbstgezogene Arnika können in der Regel erst im dritten Jahr nach der Aussaat geerntet werden. Die Blüten werden von Juli bis August geerntet, ab Oktober die Wurzeln, die indes nur selten genutzt werden. ◆

Buchtipp

Johannes Wilkens, Frank Meyer, Ruth Mandera: «Arnika – Königin der Heilpflanzen», AT Verlag 2018, Fr. 27.90

Natur

/ Bisons auf der Jura-Weide.

EXOTISCH

Go West !

Auf den sattgrünen Weiden grasen Büffel, das Restaurant wirkt wie eine Ranch im Wilden

Westen und nur Cowboys und Indianer fehlen zum perfekten Wildwest-Feeling. Die Bison

Ranch im Berner Jura ist rustikal, mit offenem Kaminfeuer und unkomplizierter Atmosphäre.

Text: ELSBETH HOBMEIER

Bison Ranch

Wann:

Ganzes Jahr Mittwoch bis Sonntag geöffnet.

Ferien:

April und Mitte Dezember bis Anfang Januar.

Wer:

Christian Lecomte

Wo:

Oberhalb von Les Prés-d’Orvin in Richtung Place centrale. Autozufahrt, Parkplatz.

öV:

Bus bis « Les Prés-d’Orvin, Le Grillon », dann 1 Stunde zu Fuss.

Winter:

Ranch geöffnet, Strasse meistens geräumt, Winterparkplatz an der Strasse.

Spezialität:

Entrecôte, Steak, Geschnetzeltes und Trockenwurst vom Bison.

Attraktionen:

Ranch, Seilpark, Wildwesthütten und Tipis. Am zweiten Juni-Wochenende das Fest « Saint Bison » mit Countrymusik.

Les Colisses 101

2534 Les Prés-d’Orvin Telefon 032 322 00 24 www.bisonranch.ch

EIN RIESIGER BISONKOPF empfängt die Gäste, ein Holzschild weist zur Dakota-Bar, Amerikaflaggen und Indianerbilder lassen keinen Zweifel: Hier in Les Présd’Orvin wird der Wilde Westen zelebriert. Vor über zwanzig Jahren beschloss Christian Lecomte, statt Kühe und Rinder zu sömmern, künftig auf nordamerikanische PrärieBisons und auf Pferde umzusatteln. Das Ganze wuchs sich zu einem umfassenden touristischen Konzept aus: Heute lebt eine Herde von rund fünfzig Bisons im Sommer wie im Winter auf den Weiden, jährlich werden etwa fünfzehn Jungtiere geboren. Damit nicht genug: Im Seilpark Forest Jump kann Jung und Alt zwischen den Bäumen über Seilbrücken balancieren. Beliebt sind auch die rustikalen Wildwesthütten mit Platz bis zu vier Personen und die Indianertipis mit bis zu acht Plätzen zum Übernachten. Und am allerbeliebtesten ist das Herzstück des Ganzen, die Ranch, wo Bison- und Pferdespezialitäten serviert werden.

ESSEN WIE WINNETOU

Bisonfleisch sei sehr gesund, betont Patron Christian Lecomte, der den Betrieb mit seiner rumänischen Partnerin Gaby führt. Bisonfleisch ist magerer als Rindfleisch, we-

Von Métairie zu Métairie

CHARAKTER

Die Höhe von Les Prés-d’Orvin im Kanton Jura gilt als ausgesprochene Sonnenterrasse. Im Frühling wandert man an der Südflanke der Chasseral-Kette durch ausgedehnte Felder von blühenden Osterglocken und geniesst die prächtige Aussicht übers Mittelland bis zur Alpenkette.

ROUTE

Von der Bushaltestelle Bellevue zieht sich ein ziemlich steiler Weg durch lockeren Bergwald aufwärts. Kurz darauf erreicht man einen breiten Weg, der sanft ansteigend mal durch Wald, dann wieder über offene Weiden führt. Wir passieren die Métairie d’Evilard ( Einkehrmöglichkeit ) und steigen auf einem Weidepfad zur SAC-Hütte Cabane du Jura auf ( am Wochenende geöffnet ). Der Jurahöhenweg führt auf der Krete zur sogenannten Place centrale ( 1288 m ). Schon fast greifbar nah scheint die mächtige Fernmeldeanlage auf dem Chasseral . Eine mit Kalkblöcken übersäte, waldgesäumte Weide bietet schöne Rastplätze. Im spitzen Winkel wendet man sich bei Clédar de Pierrefeu

JURA-HIGHLIGHT /

Die Bison Ranch lädt zu Abenteuer und speziellen Menüs.

(1291 m) ostwärts und steigt durch offenen Wald und über Weiden zur nahen Bison Ranch Weiter geht es bergab zur bewirteten Métairie de Prêles Kurz auf der Strasse und dann auf einem Weidepfad oberhalb der Strasse zum Restaurant Le Grillon , von wo man mit dem Bus nach Biel zurückfährt, oder aber man wandert ( falls das Auto dort parkiert ist ) noch eine Haltestelle weiter bis Bellevue

LÄNGE

9,8 km

WANDERZEIT

3 Std.

SCHWIERIGKEIT

Leicht bis mittel

BESTE JAHRESZEIT

Das ganze Jahr über möglich, auch als Schneeschuhwanderung ( ca. 4 Std. )

EXTRAS

Viele Einkehrmöglichkeiten unterwegs, Ruhetage beachten. Je nach Schneeschmelze blühen zwischen März und Mai die Osterglocken.

WANDERKARTE

232 T Vallon de St-Imier

«Was ist Leben ? Es ist der Atem eines Bisons im Winter.»

Chief Crowfoot ( 1830 –1890 ), Häupting der Blackfoot, Kanada

niger cholesterinhaltig sogar als Huhn, aber reich an Protein, Eisen und essenziellen Fettsäuren. Jährlich werden gegen zwölf JuraBisons geschlachtet. Geschnetzeltes, Steaks und Trockenwurst stehen ständig auf der Karte; Bison-Entrecôte und -Filet sind rarer und nur sporadisch erhältlich. Auf dem offenen Kaminfeuer brutzeln die Steaks neben Pferde-Entrecôtes und Schweinskoteletts. Dazu wird ein Salat, ein Stück Bisonterrine, eine knusprige Rösti, Kräuterbutter und hausgemachtes Brot serviert. Gut ist auch das Fondue aus Gruyère, Vacherin und dem Jurakäse Tête de Moine, gekrönt mit einer Haube von Schlagrahm.

FEST DES HEILIGEN BISON

Im Sommer und an sonnigen Wintertagen geniessen Gäste die Spezialitäten an den Gartentischen vor dem Haus, bei kühlem Wetter sitzt man lieber an den Tischen in der Nähe des Feuers. Zum Dessert gibt es natürlich Meringues, im Winter auch Vermicelles. Und zum Mitnehmen Trockenwürste, Terrine und das hauseigene Brot.

Die Ranch liegt auf 1200 Meter Höhe, im Winter locken Langlaufloipen und Schneeschuhpfade. Und im Juni das «Fest des heiligen Bison», das mit viel fröhlichem Publikum, Countrymusik, Bisonfleisch und Bier lautstark begangen wird. ◆

Wettbewerb und Leserangebot

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Wettbewerbsfrage

Wie heisst das spezielle Rind, das man in Les Prés-d’Orvin beim Weiden beobachten kann ?

A: Bison

B: Yak

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Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt; der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

So nehmen Sie am Wettbewerb teil: Mit nebenstehendem Bestellcoupon oder gratis im Internet unter www.natuerlich-online.ch/wettbewerb

Leserangebot

Das Buch « Einkehren – die 50 besten Beizen in den Schweizer Alpen und im Jura » lädt zum Verweilen in Bergbeizen und Restaurants ein. Zu jeder Adresse finden Sie im Buch Wandervorschläge, und dank den praktischen Informationen zur Anreise per Auto oder ÖV, Öffnungszeiten und Übersichtskarten ist die Planung ganz leicht.

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Wir gratulieren !

Auflösung aus Heft 03 -2018: C: 600 Personen pro Stunde

Je einen Snowline Chainsen Trail Spikes haben gewonnen:

+ Madeleine von Burg, Bettlach; Mara Fries Hoinkes, Meggen; Doris Uhmann, Warth; Theodora Utinger, Buckten; Andreas Lüscher, Sutz

Je ein Paar «X-Socks Trekking Silver» haben gewonnen: + Ingun Charlotte Wullschleger, Widen; Emerita Heinrich, Oberaegeri; Gabi Dall’ Osto, Wöschnau

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« Einkehren – die 50 besten Beizen in den Schweizer Alpen und im Jura» à Fr. 29.50 inkl. MwSt. und Versandkosten. Zudem nehme ich automatisch am Wettbewerb teil.

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05-2018

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Das Leserangebot ist gültig bis 30. Junil 2018 und gilt nur für die Schweiz. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 31. Mai 2018. Coupon einsenden an: AZ Fachverlage AG, Lesermarketing, « Seilbahn», Postfach, 5001 Aarau

Schnupperfl ussreise

Pfalz und romantischer Rhein

Malerische Altstädte, grossartige Sehenswürdigkeiten –alles zum Kennenlernpreis! Geniessen Sie den schönen farbenprächtigen Herbst entlang des Rheins. Mit viel Gemütlichkeit an Bord Ihres eleganten «Flüsterschiffs».

Das Reiseprogramm

Route 1

Strassburg–Koblenz–Speyer

Tag 1. Schweiz–Strassburg  Busanreise in die elsässische Hauptstadt Strassburg. Mittelalterliche Fachwerkhäuser und verwinkelte Gassen prägen das Stadtbild. Sie unternehmen eine Bootsfahrt auf dem Flüsschen Ill. Um 16 Uhr legt die Excellence Melodia ab.

Tag 2. Koblenz

Sie besichtigen die von den Römern im Jahre 9 v. Chr. als Festung erstellte Stadt Koblenz auf einem Stadtrundgang (Fr. 35.–). Sehenswert sind insbesondere das Deutsche Eck, die Landspitze zwischen Rhein und Mosel sowie die imposante Festung Ehrenbreitstein.

Tag 3. Koblenz–Rüdesheim

Geniessen Sie die romantische Rheinstrecke mit ihren unzähligen Schlössern, Burgen und Ruinen, vorbei am sagenumwobenen Loreleyfelsen – nirgends ist der Rhein male-

rischer. Ihr Flussschiff gleitet weiter ins Rheingauer Winzerstädtchen Rüdesheim. Sie unternehmen eine Fahrt mit dem Winzerexpress und besuchen anschliessend Siegfrieds Musikkabinett, eine der grössten deutschen Sammlungen selbstspielender Musikinstrumente aus dem 18. bis 20. Jahrhundert (Fr. 25.–).

Tag 4. Speyer–Schweiz Nach dem Frühstück erreichen Sie Speyer. Gross und mächtig ragt seit 1000 Jahren unweit des Rheinufers das Wahrzeichen der Stadt auf: der Kaiserdom. Stadtrundgang mit Domschatzführung. Anschliessend Zeit zur freien Verfügung bevor Ihr Bus Sie in die Schweiz zurück bringt.

Route 2

Speyer–Koblenz–Strassburg

Reise in umgekehrter Richtung. Details auf Anfrage erhältlich.

Neue Route zu Top-Schnupperpreisen

4 Tage ab Fr. 455.–

inkl. An-/Rückreise und  Vollpension an Bord

Deutsches Eck. Blick auf Koblenz.

Reisedaten

2018

50% Leserrabatt auf den Katalogpreis

Route 1. Strassburg–Koblenz–Speyer 24. 10.–27. 10.18

Route 2. Speyer–Koblenz–Strassburg 27. 10.–30.10.18

Preise pro Person Fr.

Kabinentyp Katalogpreis Leserpreis

Hauptdeck

Standard Doppel Fr. 915.– Fr. 455.–Deluxe 2-Bett Fr. 1005.– Fr. 500.–Mitteldeck

Standard Doppel, frz. Balkon Fr. 1065.– Fr. 530.–Deluxe 2-Bett, frz. Balkon Fr. 1165.– Fr. 580.–Oberdeck

Standard Doppel, frz. Balkon Fr. 1225.– Fr. 610.–Deluxe 2-Bett, frz. Balkon Fr. 1525.– Fr. 760.–Leserpreis mit beschränkter Verfügbarkeit

Zuschläge

• Alleinbenützung Standard Kabinen Fr. 0.–

• Alleinbenützung Deluxe Kabinen Fr. 455.–

• Königsklasse-Luxusbus Fr. 125.–Wählen Sie Ihre Ausflüge

• Ausflug Koblenz Fr. 35.–

• Ausflug Rüdesheim Fr. 25.–Unsere Leistungen

• An-/Rückreise im Komfort-Reisebus

• Mittelthurgau Fluss-Plus: Busbegleitung während der ganzen Reise

• Excellence-Flussreise mit Vollpension an Bord

• Willkommenscocktail, Kapitänsdinner

• Gepäckservice am Hafen

• Mittelthurgau-Reiseleitung

Nicht inbegriffen

• Auftragspauschale Fr. 20.– pro Person

• Persönliche Auslagen und Getränke

• Trinkgelder, Ausflüge

• Kombinierte Annullations- und Extrarückreiseversicherung

Wählen Sie Ihren Abreiseort

06.10 Wil Carpark, 06.30 Burgdorf Carpark

06.35 Winterthur-Wiesendangen SBB

07.00 Zürich-Flughafen Carpark, 07.00 Aarau SBB

08.00 Baden-Rütihof Carpark, 08.35 Basel SBB

08.50 Pratteln, Aquabasilea Carpark

Mehr zu Ihrem Schiff

• www.mittelthurgau.ch/rund-ums-reisen/schiffsflotte

Links

• Details zur Reise wwwmittelthurgau.ch

• Internet-Buchungscode

Route 1 emstr1

Route 2 emspe1

Rüdesheim.
Speyer.
Deluxe Kabine mit frz. Balkon.
Die Excellence Melodia.
Strassburg.

SITZEN FÜR

S T R E BE R

MEHR GELASSENHEIT, WENIGER STRESS – DER MEDIATIONSKURS SOLL ES RICHTEN. VERONICA BONILLA SITZT ACHT WOCHEN LANG (BEINAHE) TÄGLICH AUF DEM MEDI TATIONSKISSEN. DIE WIRKUNG? LESEN SIE SELBST.

Text: VERONICA BONILLA Illustration: LINA HODEL

Manche meditieren mit einer App, andere nach den Anleitungen eines indischen Gurus und die dritten mit einer Cyberbrille (ja, das gibts !). Alle sind sie auf der Suche nach mehr Gelassenheit und Entspannung. Das verspricht auch MBSR, das Achtsamkeitstraining zur Stressreduktion. MBSR steht für mindfulness based stress reduction und wurde vom amerikanischen Molekularbiologen Jon Kabat-Zinn für die Patienten der Universitätsklinik von Massachusetts entwickelt. Er und sein Team haben wissenschaftlich erforscht, wie das Achtsamkeitstraining mit Elementen aus Zen und Yoga hilft, mit Stress und chronischen Schmerzen besser umzugehen.

MBSR wird mittlerweile in vielen Teilen der Welt gelehrt, zum Beispiel von Daniel Buff in Zürich. Zwar bin ich jeglicher Art von Heilsversprechen gegenüber skeptisch eingestellt; doch mein Leidensdruck ist so gross, dass ich mich entschliesse, dem achtwöchigen Programm eine Chance zu geben.

Vorgespräch und Anamnese

Ich knirsche nachts mit den Zähnen. So stark, dass mein Zahnarzt sich um meinen Zahnerhalt sorgt – und ich am Morgen mit Spannungen und Schmerzen in Kiefer, Nacken und Rücken aufwache. Haben Sie Stress, fragt mein Zahnarzt? Ja, klar, ich habe drei Teenager zu Hause. Deren zwei sind, wie soll ich sagen: von der anspruchsvollen Sorte.

Mit Ausbildungsabbruch und allem, was dazu gehört. Doch auch als die Jungs beruflich wieder aufgegleist sind, beisse ich mich weiter durch die Nächte. Wenn ich überhaupt schlafe. Müde wäre ich zwar, aber nachdem ich das Licht lösche, drehen die Gedanken munter weiter: So viel ist los in meinem Leben, so viele Ideen ständig und Aufgaben, die anstehen. Auch Sorgen. Und Ängste. Die sich in der Dunkelheit zu Monstern aufblähen. Ich kann einfach nicht runterfahren.

Woche 1: der Einstieg

Drei Frauen und sieben Männer sitzen auf Meditationskissen im Gruppenraum eines Gemeinschaftszentrums in Zürich. Die Vorstellungsrunde ist kurz; wenig Privates wird preisgegeben, der Beruf von niemandem erwähnt. Ein Thema taucht bei allen in irgendeiner Form auf: Stress. In den kommenden sieben Wochen wird sich die Gruppe einmal wöchentlich treffen. Und zur verschworenen Gemeinschaft auf Zeit zusammenwachsen –jedenfalls diejenigen, die durchhalten. Denn was in den zweieinhalb Kursstunden gelernt wird, gilt es regelmässig zu Hause zu üben. Zeitaufwand: eine halbe bis eineinhalb Stunden täglich. In der ersten Woche wird es das achtsame Essen und ein halbstündiger «Bodyscan» sein, den wir nun zusammen machen.

Wir legen uns hin, decken uns zu. Und müssen nichts anderes tun als den Worten

von Kursleiter Daniel Buff folgen: Wir wandern gedanklich durch unseren Körper und nehmen wahr, was ist. Von der linken grossen Zehe über die Hüften zum rechten Fuss, hoch zu den Schultern, hinunter in die Hände, weiter zum Kopf. Im Schneckentempo. 30 Minuten lang. Bei meiner Körpergrösse sind das in einer Minute zehn Zentimeter. Kein Wunder, schweifen die Gedanken ab. «Sobald wir dies bemerken, kommen wir einfach zu unserer Körperwahrnehmung zurück», hatte Buff vorab gesagt. Schnarchgeräusche verraten, dass manche Teilnehmer, und die Frauen sind für einmal explizit nicht mitgemeint, bereits vom Schlaf übermannt wurden.

Woche 2: die Selbstsabotage Zu Beginn will Daniel Buff jeweils wissen, wie es uns mit den Hausaufgaben ergangen ist. Alle berichten, wie schwierig es war, den Bodyscan im Alltag unterzubringen. Eine halbe Stunde früher aufstehen? Unmöglich! Abends im Bett ? Spätestens beim linken Knie döse ich weg. Kinder, volle Terminpläne und Müdigkeit stellen sich uns allen in den Achtsamkeitsweg.

Ich sehe mich mit einem weiteren Problem konfrontiert: Mein innerer Kommentator kritisiert und zerfetzt den Bodyscan-Text, den Buff uns als mp3-Aufnahme zugeschickt hat. Ich nerve mich über die weichgespülte Wortwahl: «Jetzt kannst du vielleicht den Fokus ein bisschen ausdehnen, bis zur kleinen Zehe, vielleicht auch den Abstand zwischen

Rezept Dattelsuppe

Kartoffeln und Datteln, reichlich Curry und etwas Cayennepfeffer in die Bouillon geben, eine Viertelstunde köcheln lassen. Pürieren und mit einem Klecks geschlagenem Rahm und gerösteten Mandelplättchen servieren.

den einzelnen Zehen wahrnehmen. (Pause). Und wenn du magst … » Ich könnte schreien! Was jetzt, soll ich oder soll ich vielleicht doch nicht? Mir scheint auch die Erwähnung – beziehungsweise Nichterwähnung – der einzelnen Körperstellen undurchsichtig: Wieso die Blase, nicht aber die Niere oder das Herz ? Mir ist klar, dass mein Verstand sich mit diesen mentalen Spielchen bloss dagegen wehrt, die Kontrolle abzugeben und meinen Versuch sabotiert, mich voll und ganz auf die Reise durch den Körper einzulassen. Ich beschliesse, meinen Ärger mitzuteilen. Buff hört zu. Lächelt freundlich. Meint, dass die Blase für die meisten Teilnehmer leichter zu lokalisieren sei als die Niere. Überdies solle ich einfach wahrnehmen, was passiere und nichts daraus machen – schon gar nicht eine Geschichte.

Woche 3: das

Durchstarten

Ein Wunder! Meine innere Kritikerin hat –mangels Wind? – die Segel gestreckt. Und

ich beschliesse: Von jetzt an lasse ich keine Ausreden mehr gelten. Mache meine Hausaufgaben jeden Tag. Plane am Vorabend, wann ich die Meditation, den Bodyscan oder das Yoga, das in dieser Woche dazukommt, unterbringe. Fülle die Arbeitsblätter täglich aus. Buff wiederholt es an jedem Kursabend: «Je regelmässiger und systematischer ihr übt, desto mehr Erfolg werdet ihr haben.» Erfolg heisst in unserem Fall: mehr Achtsamkeit, weniger Stress. Na also! Ich will wissen, ob es funktioniert. Und merke: Ich bin eine Streberin, wie damals in der Schule. Anders als damals, ist es mir heute egal.

Woche 4: Slow Yoga

Beim Yoga komme ich erneut an meine Grenzen. Neun einfachste Übungen, durchzuführen in 45 Minuten. In einer Langsamkeit, die mein seit 20 Jahren an Yoga gewöhnter Verstand als Beleidigung empfindet. «Seniorenyoga», maule ich überheblich. Beim dritten Mal kenne ich das Programm auswendig, mache es ohne Anleitung – und bin in 25 Minuten durch. Mir ist klar, dass Zeitersparnis nicht das Ziel sein kann, und übe wieder mit der mp3-Aufnahme. Plötzlich fange ich an, die superlangsamen Dehnungen zu geniessen. Das tiefe Atmen. Ich spüre den Körper neu und realisiere, wie viel Leistung im Yoga steckt, das ich bisher ausgeübt habe. Und werde zum Fan dieser entschleunigten Praxis.

Woche 5: die Zeitnot

Es ist eine Krux. Dadurch, dass ich mir so viel Zeit nehme fürs Üben, gerate ich immer wieder in Zeitnot. Oft will ich noch dies und das erledigen und muss mich schliesslich maximal beeilen, um rechtzeitig auf dem Zug oder bei einem Termin zu sein. Schliesslich erkenne ich, dass ich zu viel reinquetsche in die mir zur Verfügung stehende Zeit; dass meine Planung zu ambitioniert ist – und Stress die logische Folge davon. Ich schalte einen Gang runter.

Woche 6: Schwierige Gefühle

Die grösste Herausforderung ist das Meditieren. Vor allem, wenn es 45 Minuten dauern soll, wie heute das erste Mal. Angst, es nicht zu schaffen – wegen Rückenschmerzen und diesem inneren Getriebensein. Daniel Buff führt uns hindurch: Wir sind mit unserer Aufmerksamkeit zuerst beim Atem, danach beim Körper und seinen Empfindungen, beim Hören, den Gefühlen und schliesslich bei den Gedanken. In der Gruppe sind die 45 Minuten erstaunlich gut durchzuhalten. Auch wenn der Geist immer wieder abschweift.

Schwer fällt mir, und da bin ich nicht die einzige in der Gruppe, auf Kommando zu fühlen. Da ist kein Gefühl, nichts. Und irgendwie ist das irritierend. Zu den Hausaufgaben diese Woche gehört ausgerechnet, im Alltag schwierige Gefühle zu beobachten,

Konstruktiver Umgang mit unangenehmen Emotionen

Wir können meist nicht kontrollieren, welche Gedanken und Gefühle auftauchen. Aber wir können wählen, wie wir mit ihnen umgehen wollen. Hilfreiche Schritte:

1. Innehalten und den Atem spüren.

2. Das Gefühl im Körper wahrnehmen.

3. Das Gefühl benennen, z. B.: «Das ist Angst» oder «Das ist Ärger».

4. Gedanken und Bewertungen dazu wahrnehmen, ohne sich mit der «Geschichte» oder mit Schuldzuweisungen zu identifizieren.

5. Das Analysieren und Nachdenken über das Gefühl wahrnehmen und stoppen.

6. Das Gefühl zulassen und wahrnehmen.

7. Wenn dies zu schwierig ist, zum Atem zurückkehren.

Meditationsformen

Atemmeditation: Die Aufmerksamkeit ruht ganz auf dem Atem. Sobald Gedanken und Gefühle auftauchen, wird die Konzentration wieder zurück auf die Atmung gelenkt. Dauer: ca. 10 Minuten.

Bodyscan: Ausgehend vom linken Fuss wandert die Aufmerksamkeit nach und nach durch jeden Körperteil und registriert jede Empfindung, ohne sie zu bewerten. Dauer: ca. 20 Minuten.

Gedankenmeditation: Der Meditierende beobachtet sein eigenes Denken. Das Kommen und Gehen der Gedanken wird beobachtet, ohne zu reagieren –so soll innere Distanz entstehen. Dauer: ca. 20 Minuten.

Herzmeditation: Man stellt sich ein geliebtes Wesen vor oder ein goldenes Licht im Herzen und dehnt das Gefühl von Licht und Liebe immer weiter aus: erst auf seinen ganzen Körper, dann auf Freunde, auf schwierige Mitmenschen bis hin zu Fremden.

Affekt-Dyade ist eine Meditation zu zweit: Ein Partner beschreibt, wie er ein positives oder negatives Erlebnis emotional und körperlich empfunden hat, der andere hört empathisch zu. Nach fünf Minuten tauschen beide. Dauer: ca. 10 Minuten.

Perspektive-Dyade ist ebenfalls eine Meditation zu zweit: Ein Partner beschreibt ein Alltagserlebnis aus seiner inneren Rolle heraus, der andere vollzieht die Erzählperspektive unvoreingenommen nach. Nach fünf Minuten tauschen beide. Dauer: ca. 10 Minuten

Quelle: Geo, 02/2018

von denen es nun doch einige gibt: Wie reagiere ich darauf ? Bewerte, verdränge, dramatisiere oder bagatellisiere ich sie? Oder versuche ich mich abzulenken, die Gefühle zu unterdrücken, Schuldige dafür zu suchen ? Die ernüchternde Erkenntnis nach kurzer Zeit: Mir sind alle Reaktionen vertraut.

Woche 7: Tag der Stille

An einem Sonntag vor dem zweitletzten Kursabend treffen wir uns zum Tag der Stille, der Teil des MBSR-Programms ist. Während sechs Stunden praktizieren wir die unterschiedlichen Achtsamkeitsübungen, die wir in den letzten Wochen gelernt haben – ohne dabei ein einziges Wort zu reden. Am darauffolgenden Kursabend blicken wir auf den Tag zurück. Alle sind begeistert von der Verbundenheit, die sich eingestellt hatte, und berichten von einem tiefen Frieden und von Ruhe. Das gemeinsame Mittagessen in Stille hatte etwas Würdevolles. Die Dattelsuppe, die ein Teilnehmer mitbrachte, ist eine Entdeckung.

Woche 8: Fazit

Ich habe eine neue Lieblingssuppe. Das ist toll. Aber noch viel besser ist, dass meine Schlafstörungen weg sind! Nicht nur ein bisschen, sondern vollständig: Abends schlafe ich sofort ein und schlummere, bis der Wecker klingelt. Jede Nacht. Auch lerne ich gerade einen neuen Umgang mit Gefühlen und stelle fest, dass sich parallel dazu die Anspannungen in meinem Kiefer langsam lösen. Und ich habe es geschafft, meinen alltäglichen Terminstress deutlich zu reduzieren. Tun ist mir nicht mehr wichtiger als sein. Das Achtsamkeitstraining funktioniert – für Streber nach mehr Lebensqualität. ◆

Meditation wissenschaftlich erforscht

Das ReSource Projekt des MaxPlanck ­ Instituts für Kognitions ­ und Neurowissenschaften in Leipzig ist die bisher weltgrösste nicht religiöse Studie zur Wirkung von Meditation und mentalem Training. Über einen Zeitraum von elf Monaten wurden interessierte Laien an ein breites Spektrum von mentalen Übungen herangeführt, mit deren Hilfe Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Körper­ und Selbstgewahrsein, eine gesunde Emotionsregulation, Selbstfürsorge, Empathie und Mitgefühl sowie Perspektivübernahme trainiert werden. Es wurde untersucht, wie die unterschiedlichen Übungen auf die mentale Gesundheit und die soziale Kompetenz der Teilnehmer wirken, beispielsweise wurde die subjektive, aber auch die biologische Stressreaktion getestet. Die Ergebnisse bestätigen die Wirkkraft von Meditation und ihre wohltuende Wirkung auch auf den Körper. Sie zeigt zugleich, dass verschiedene Übungen sehr unterschiedliche Effekte auslösen. Allen gemein ist, dass sie die Körperwahrnehmung steigern und sozialen Stress senken.

Mehr zum Projekt: https://web.resource.cosmocode.de

«

Die Banken trauen ihrem eigenen Geld nicht »

AM 10. JUNI STIMMEN WIR ÜBER DIE VOLLGELD-

INITIATIVE AB. WIESO ES EINE GELDREFORM BRAUCHT

UND WELCHE AUSWIRKUNGEN VOLLGELD AUF UMWELT

UND GESUNDHEITSWESEN

HÄTTE, ERKLÄRT DER SOLOTHURNER GELDEXPERTE CHRISTOPH PFLUGER.

Interview: ANDREAS KREBS

« Geld ist ein Irrtum. Es ist nicht das, was wir denken », schreiben Sie in Ihrem « Untergrund-Bestseller » ( 17 000 verkaufte Exemplare ) « Das nächste Geld ». Was ist Geld dann, Herr Pfluger ? Geld ist ein Anrecht auf eine Gegenleistung. Ein Beispiel illustriert das: Ein Bauer kauft bei einem Schreiner einen Tisch für 1000 Eier. Weil dieser eine so grosse Omelette nicht essen kann, lässt er sich Gutscheine für je 50 Eier geben. Weil der Bauer genügend Hühner hat und die Verpflichtung glaubhaft erfüllen kann, macht die Dorfgemeinschaft aus den Gutscheinen ein allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel – alle können beim Bauern damit je 50 Eier beziehen. Das moderne Geld dagegen entsteht aus dem Nichts, das heisst ohne Leistung, und ist im Grunde eine Schuld, die gar nicht mehr bezahlt werden kann.

Können Sie in aller Kürze diese « Geldschöpfung aus dem Nichts » erklären ? Banken schöpfen Geld aus dem Nichts, indem sie Kredite vergeben. Sie verleihen nicht etwa das Geld der Sparer, sondern schreiben dem Kreditnehmer den gewünschten Betrag einfach ins Konto. Mit dieser Zahl kann er dann bezahlen, als ob es richtiges Geld wäre, für das gearbeitet wurde. Die Banken verleihen also etwas, das sie nicht haben, verlangen aber Zins dafür.

Was ist problematisch daran ? Bei diesem Vorgang erhöht sich die Geldmenge um das entsprechende Guthaben und

das Geld geht in Zirkulation. Es entsteht aber auch eine wachsende Schuld. Der Kreditnehmer muss ja nicht nur seinen Kredit abtragen, sondern auch noch Zins bezahlen. Darum hat es nie genug Geld, um alle Schulden zu bezahlen. Aktuell stehen wir weltweit bei rund 30 Billionen Dollar Geld und 230 Billionen Dollar Schulden ! Die Banken «lösen» dieses Problem, indem sie ständig neue Kredite vergeben – was die Verschuldung natürlich nur verschlimmert.

Und sich auch verheerend auf die Nachhaltigkeit auswirkt. Inwiefern hängen Geldsystem, Wachstumszwang und Umweltzerstörung zusammen ?

Unser Geldsystem verlangt unendliches Wachstum. Das ist in einer endlichen Welt natürlich nicht möglich. Der in das Geld eingebaute Zins verlangt aber auch rasche Profite. Darum haben es ökologische Investitionen so schwer. Sie sind anfangs teurer, würden aber auf lange Sicht wesentlich mehr bringen.

Aus all diesen Gründen braucht es eine Geldreform, sagen Sie und unterstützen tatkräftig die Vollgeld-Initiative. Wieso so engagiert ?

Wir können die Probleme dieser Welt nicht mit einem Geld lösen, das uns zu ewigem Wachstum zwingt, die Schulden ins Unermessliche steigert und die Armen ärmer und die Reichen reicher macht.

« Ein gerechtes und nachhaltiges Geld hat das Potenzial einer Rundumerneuerung des Lebens auf der Erde. »

Christoph Pfluger ( in « Das nächste Geld »)

Christoph Pfluger ist Herausgeber der Zeitschrift Zeitpunkt, Autor des Untergrund-Bestsellers « Das nächste Geld » und Präsident der « Allianz für Vollgeld und Gerechtigkeit », die die « Stop-FakeMoney »-Kampagne führt. www.vollgeld-und-gerechtigkeit.ch

Mit Annahme der Vollgeld-Initiative würde eine Verfassungslücke geschlossen, sagen Sie. Aber das heutige Geld ist doch schon verfassungskonform, nehme ich an ? !

Das Geldwesen ist Sache des Bundes, verlangt Art. 99 der Bundesverfassung. Leider ist damit das elektronische Geld der Banken nicht gemeint, das in den letzten Jahrzehnten eine überragende Bedeutung erreicht hat und 90 Prozent unseres Geldes ausmacht.

Die Vollgeld-Initiative will die Geldschöpfung durch private Geschäftsbanken verbieten und das derzeit auf Münzen und Noten beschränkte Monopol der Nationalbank auch auf die 90 Prozent Giragelder ausweiten. Es soll also nur noch Zentralbankengeld geben. Was bedeutet das ?

Die Bereitstellung des Geldes würde damit wieder zu einer öffentlichen Dienstleistung. Es wäre unter demokratischer Kontrolle. Der Geburtsfehler des privaten Geldes der Banken als zinstragende Schuld würde beseitigt. Neues Geld würde von der Nationalbank über Bund und Kantone direkt in die Realwirtschaft fliessen. Heute gehen 80 Prozent des von den Banken geschöpften Geldes direkt in die Finanzwirtschaft und befeuern die Spekulation.

Mit all ihren verheerenden Folgen für die Natur. Hätte Vollgeld auch positive Auswirkungen auf das Gesundheitswesen ? Viele neue Medikamente, Apparate und Methoden werden nur eingeführt, weil man mit ihnen mehr Geld verdienen kann, nicht weil sie ein echtes Gesundheitsproblem effizienter lösen. Als Konsequenz ist der Anteil der Schäden durch Medikamente und Therapien erschreckend hoch. Vollgeld könnte dem entgegenwirken.

Unsere ganze Wirtschaft ist auf Wachstum angelegt. Inwiefern würde Vollgeld den Wachstumszwang und -drang mildern ? Wer Schulden hat, muss mehr produzieren, als er eigentlich braucht. In einem Schuldgeldsystem sind wir alle gezwungen, über unsere Bedürfnisse zu produzieren. In einem Vollgeldsystem wachsen wir tendenziell nach unseren Bedürfnissen.

Egal mit welchem Geld – kann Wirtschaftswachstum überhaupt nachhaltig sein ? Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit sind nicht zwingend ein Widerspruch, aber meistens. Elektroautos zum Beispiel sind teurer als Autos mit einem Verbrennungsmotor. Der Ersatz von Benzinern durch e-Autos wäre nachhaltiges Wachstum, wenn wir nicht gleichzeitig mehr Auto fahren wür-

den. Auch Bildung ist nachhaltiges Wachstum. Aber ein grosser Teil des sogenannt nachhaltigen Wachstums ist Augenwischerei.

Wie würde, bei Annahme der Initiative, die Nationalbank festlegen, um wie viel Prozent die Geldmenge steigen soll ? Welches Wachstum liesse sich mit dem Ziel der Nachhaltigkeit vereinbaren ?

Wie die Nationalbank die Geldmenge steuern soll, schreibt die Initiative nicht vor. Sie muss einfach «dem Gesamtinteresse des Landes» dienen. Ich würde das neue Geld an das Wirtschaftswachstum koppeln: zehn Milliarden Wachstum – zehn Milliarden neues Geld zugunsten der Allgemeinheit. Dann bleiben die Preise stabil.

Müssten wir für Vollgeld-Kredite ebenfalls Zinsen zahlen ?

Im Vollgeld-System müssten für Kredite ebenfalls Zinsen bezahlt werden, tendenziell vermutlich etwas höhere. Entscheidend ist aber, dass Geld nicht mehr als zinstragender Kredit in Umlauf kommt, sondern zinsund schuldfrei durch die Nationalbank.

Was bedeutete die Annahme der Initiative für die Banken ?

Von der Initiative wären vor allem die Grossbanken betroffen, bei denen über 90 Prozent der neu geschöpften Gelder in die Finanzwirtschaft geht. Kleinere Banken haben auch einen höheren Anteil an Spargeldern, die es im Vollgeld-System für Kredite braucht.

Wie würden wohl ausländische Zentralbanken darauf reagieren ? Ergäben sich Nachteile für die Schweiz ?

Wir wissen nicht, wie die globale Finanzwelt auf ein Land reagiert, das sein Geld auf eine vernünftige realwirtschaftliche Basis stellt. Zwischen Schikanen und Bewunderung ist vieles möglich. Die Umstellung indes wird faktisch nicht allzu gross sein. Die Banken verkehren heute schon international nur mit Vollgeld, das heisst mit Zentralbankgeld. Ihrem eigenen Geld trauen die Banken nicht.

Was glauben Sie, was passieren würde, wenn die Initiative wider Erwarten angenommen wird ?

Die Initiative lässt dem Gesetzgeber viele Freiheiten in der Umsetzung. Wird sie angenommen, wird sich die Realisierung vermutlich hinziehen. Wird sie abgelehnt, muss schnell ein neuer Vorstoss auf den Tisch. Mit privatem Geld, gesichert durch die öffentliche Hand, lässt sich weder Staat noch Zukunft machen; und die nächste Krise bewältigen schon gar nicht. ◆

Medien

Kleine Tinktur-Bibel

Ganz leicht kann sich jedermann selbst eine Hausapotheke mit Tinkturen (aus getrockneten Kräutern) und Essenzen («Frischpflanzentinktur») machen. Sie sind einfach und relativ schnell herzustellen, lange haltbar, einfach anzuwenden und hochwirksam. Die beiden langjährigen Heilpflanzen-Experten Helga Ell-Beiser und Rudi Beiser zeigen, wie es geht: übersichtlich, informativ, praxisnah. Das Autorenehepaar hat sogar untersucht, mit welcher Alkoholkonzentration man bei den einzelnen Pflanzen die grösste Heilwirkung erzielt. Mit Porträts der 80 wichtigsten Heilpflanzen und über 70 Rezepten für die häufigsten Beschwerden. Ein wertvolles Buch, auch für Einsteiger.

+ Rudi Beiser, Helga Ell-Beiser: «Heilpflanzen-Tinkturen. Wirksame Pflanzenauszüge selbst gemacht», Ulmer Eugen Verlag 2017, Fr. 31.90

Sommervögel bestimmen

Die App aus der Sunbird-NaturführerReihe ist der ideale digitale Führer, um Schmetterlinge zu bestimmen. Laien können die Schmetterlinge anhand von sorgfältig ausgewählten Fotos ganz einfach nach Farben und Formen sortieren und kommen so schnell zum richtigen Ergebnis – auch ohne Vorwissen. Mit allen 150 Tagfaltern Deutschlands und der Schweiz. + Im App Store für Fr. 5.– erhältlich

Buchtipps

Grosse Essenz-Bibel

Naturarzt Bruno Vonarburg legt die Synthese aus seiner über 30-jährigen Erfahrung vor. Er hat unter anderem eine besonders schonende Verarbeitungstechnik für Heilpflanzen entwickelt; die daraus entstandenen Heilmittel nennt er Triflores-Essenzen. Auch darüber berichtete er in seinem umfassenden Grundlagenwerk für Laien wie Therapeuten, Heilpraktiker und naturheilkundlich arbeitende Ärzte. Über hundert Krankheiten und Beschwerden und die passenden Essenzen beschreibt er, von Akne über Heuschnupfen bis zu Darmsanierung und Demenzprophylaxe. Aus jeder Zeile spricht seine tiefe Verbundenheit mit der Natur und die Liebe und Achtsamkeit gegenüber den Patienten.

+ Bruno Vonarburg: «Heilen mit Pflanzenessenzen. Menschentyp und Pflanzenwesen – 100 Krankheiten individuell behandeln», AT Verlag 2017, Fr. 54.90

Film

Gemeinsam Gärtnern

Gemeinsam einen Hinterhof oder ein Stück brachliegendes Land in einen blühenden Garten verwandeln, Gemüse und Früchte für den eigenen Bedarf anbauen und die grüne Oase zu einem Ort der Begegnung machen, wo Freundschaften entstehen und auch mal eine Party stattfinden kann – das ist die Kernidee des Community Gardening. Doch wie plant und bearbeitet man Gärten gemeinsam mit Freunden oder Nachbarn? Wie kann man die Wünsche und Vorstellungen aller Mitwirkenden einbeziehen und wie stellt man sicher, dass auch das notwendige gärtnerische Know-how einfliesst? Wie findet man eine geeignete Parzelle für den Gemeinschaftsgarten und welche rechtlichen Aspekte sind zu bedenken? Antworten liefert der praktische Ratgeber.

+ Ben Raskin: «Community Gardening. Gemeinschaftsgärten aufbauen und pflegen», Haupt Verlag 2018, Fr. 32.90

Eine Welt ohne Fleisch

Schon wieder ein Film wider den Irrsinn unseres Fleischkonsums? Ja, und was für einer! The End of Meat macht richtig Lust auf die Vision einer Zukunft, in der Fleischkonsum der Vergangenheit angehört. Der deutsche Filmemacher Marc Pierschel mahnt nicht nur, sondern untersucht die Vorteile einer pflanzlichen Ernährungsweise und wirft kritische Fragen über die zukünftige Rolle der Tiere in unserer Gesellschaft auf. Dazu interviewt er unter anderem Wissenschaftler, Aktivisten und Philosophen; in Indien – wo ein Drittel der Bevölkerung vegetarisch lebt –besucht er die erste vegetarische Stadt des Landes; er berichtet über «Milch ohne Kühe», «Eier ohne Hühner» und «Käse ohne Milch». Ein eindrücklicher Film – auch für überzeugte Fleischesser.

+ Ab sofort auf DVD und Video-on-Demand: «The End of Meat», Ein Film von Marc Pierschel. 95 Min., Mindjazz Pictures 2018, ca. 20 Franken, www.theendofmeat.com

Die App
Der

GEDANKEN SPLITTER

Kurse im Lassalle-Haus

Zen – Übung im Stille-Sitzen

Sitzen, schweigen, geschehen lassen 25.–27. Mai; 23.–25. Nov.; 14.–16. Dez., jeweils Fr 18.30 bis So 13.30 Uhr.

Zen ist eine schlichte Übung im Stille-Sitzen, die von der Zerstreuung zur Sammlung, von aussen nach innen, von der Oberfl äche in die Tiefe führt. Ein Einführungswochenende mit Peter Widmer, seit vielen Jahren bewährter Zen-Lehrer im Lassalle-Haus.

Kovacevich spielt Schubert Mit dem Meister auf Tuchfühlung 16.–17. Juni, Sa. 17.30 bis So. 13.30 Uhr «Musik ist die Stille zwischen den Tönen.»

Claude Debussys Worte sind Leitfaden durch das Wochenende, das von Stille, der Musik dazwischen und zwei Konzerten geprägt sind: Der renommierte Pianist Stephen Kovacevich bringt den Kursgästen in familiärem Rahmen Schuberts Klaviersonate B-Dur D960 näher. Einführung durch die junge Komponistin und Musikerin Asia Ahmetjanova.

Exerzitien für das kleine Budget Kraft aus der Stille 29. Juni – 5. Juli, Fr. 18.30 bis Do. 13 Uhr Ein Angebot für Menschen mit kleinem Einkommen. Wir laden ein, im Schweigen und in der Begegnung mit biblischen Texten dem eigenen Leben nachzugehen und den Alltag neu zu ordnen und zu gestalten. Begleitgespräche unterstützen den Prozess

Infos und Anmeldung : Telefon 041 757 14 14 info@lassalle-haus.org www.lassalle-haus.org

❞Ich

Das Lassalle-Haus in Edlibach ist ein von Jesuiten geführtes interreligiöses, spirituelles Zentrum mit einem breiten Kursangebot , das von Zen-Meditation über Naturseminare bis zu klassischen Exerzitien reicht. Für «natürlich» schreiben der Jesuit Tobias Karcher und die Pfarrerin Noa Zenger abwechselnd die Kolumne «Gedankensplitter».

natürlich 05 | 2018 Foto:

Noa Zenger (43) ist reformierte Pfarrerin. Sie wohnt und arbeitet im Lassalle-Haus Bad Schönbrunn, dem Bildungszentrum der Jesuiten in Edlibach ZG.

schenke gern reines Wasser ein

NOMEN EST OMEN im kleinen Weiler ob Zug, wo ich wohne: In Bad Schönbrunn gibt es seit Menschengedenken Quellen; es sind gegen 20 an der Zahl. Das Wasser sucht sich seinen Weg durch die Gesteinsschichten hindurch, sprudelt irgendwo aus dem Boden, sammelt sich zu Rinnsalen, vereint sich zu Bächen. Nach diesem langen Winter habe ich mit Freude beobachtet, wie die gefrorenen Bachläufe auftauten. Eis, starr und kalt und Wasser, lebendig und frisch – so verschieden und doch so gleich.

Eine der Quellen versorgt Gäste des Lassalle-Hauses und uns Bewohner mit Trinkwasser. Was für ein Unterschied zum lauen, aufbereiteten Seewasser, das ich viele Jahre als Anwohnerin der Zürichsee-Gegend getrunken habe. Wäre es Wein, würde ich sagen: Das Schönbrunner Wasser ist rund und vollmundig, im Abgang rein und geschmeidig. Eine wahrlich energetische Erfahrung, was sicher auch damit zu tun hat, dass wir Menschen mehrheitlich aus Wasser bestehen. Eine sinnliche Erfahrung überdies. Bei den zwei Fastenwochen, die ich kürzlich als Kursleiterin begleitet habe, genoss ich die tägliche Dusche mehr denn je. Dass Wasser bei uns einfach so aus der Wand herauskommt – unglaublich!

Das fand auch Lior Etter aus Luzern, einst ein talentierter Pro fussballer. Nach dem Krebstod seines älteren Bruders Basil, dem er bis zum Schluss nicht von der Seite wich, änderte sich für ihn alles. Er gab seine Fussballkarriere auf, gründete 2012 mit gerade mal 22 Jahren den Verein «Wasser für Wasser» und setzte seine ganze Energie in sein Projekt, das mittlerweile schweizweit viele Anhänger gefunden hat. Die Idee ist so einfach wie bestechend: Man zahlt im Restaurant etwas für sein Glas Hahnenwasser, und der Wirt, die Wirtin gibt einen Teil oder den ganzen Betrag an Et-

ters Wasserprojekt. Im Fokus steht Sambia, an und für sich ein wasserreiches Land. Doch in Siedlungen und Städten hat die grosse Mehrheit der Bewohner keinen Zugang zu sauberem Wasser – eine einigermassen funktionierende Abwasserentsorgung gibt es nur in den reichsten Quartieren. Mit dem Geld aus der Schweiz werden Sanitärinstallateure ausgebildet und Wasserkioske nanziert, an denen heute Tausende von Menschen sauberes Trinkwasser beziehen.

Die Initiative aus Luzern ist umso bemerkenswerter, wenn ich lese und höre, wie Multis wie Nestlé Wasserquellen aufkaufen, gross Kasse machen und sich dann auch noch brüsten, der Menschheit mit « ihrem » Wasser einen Dienst zu erweisen. Welche Pervertierung ! Ich will mir nicht ausdenken, wie dieser « Rohstoff » dereinst zum gewinnträchtigsten der Erde werden könnte.

Lieber mache ich mich kundig, welche Cafés und Restaurants in meiner Nähe bei «Wasser für Wasser» mitmachen. Und stelle mir vor: Während ich in der Beiz genussvoll ein Glas Hahnenburger trinke, greift ein Mensch weit im Süden von Afrika ebenfalls zu einem grossen Glas mit reinem, klaren Wasser. Prost!

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Wohnlichkeit für den Outdoor-Bereich

Grobe Schnur- und Bandgeflechte sind die absoluten Newcomer für das Gartenjahr 2018. Mit der Gartenmöbel-Serie Kapstadt geniessen Sie den gewohnten Komfort aus dem Wohnzimmer ab sofort auch im Freien. Die breite Modellreihe umfasst Gartentisch und Sessel ebenso wie eine bequeme Lounge-Gruppe und einen Cocktailtisch mit formschönen Lounge-Sesseln – alles in jeweils zwei Farben, Anthrazit und Taupe sowie zwei unterschiedlichen Flechtarten. Mit Kapstadt holen Sie sich beeindruckende Möbelstücke in den Garten, die durch die offene und hochwertige Flechtung wunderbare Schattenspiele zulassen.

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Bringt den Stoffwechsel in Schwung

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Neu: Padma Aciben für ein ausgeglichenes Magenklima

Saure Nahrungsmittel, Kaffee, Alkohol und Nikotin in Kombination mit Hektik beim Essen, Stress und Belastung stören das Magenklima. Padma Aciben ist ein Nahrungsergänzungsmittel mit Calciumcarbonat und Gewürzkräutern für den Erhalt eines ausgeglichenen Magenklimas. Calcium trägt zu einer normalen Funktion der Verdauungsenzyme bei. Padma Aciben basiert auf einer Rezeptur aus der Tibetischen Konstitutionslehre, hat neutralisierende Eigenschaften, unterstützt die Verdauung und bringt die Körperenergien in Balance.

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Für einen gesunden Blutfluss

Das Nahrungsergänzungsmittel Thromboflow enthält das wasserlösliche Tomatenkonzentrat WSTC I bzw. WSTC II. Der spezifische Komplex reduziert die Klebrigkeit der Thrombozyten, fördert die normale Blutplättchenaggregation und trägt auf diese Weise zu einem gesunden Blutfluss bei. Thromboflow ist in Form von Sticks und Kapseln erhältlich und eignet sich für Personen, welche auf ihre Gefässgesundheit achten möchten, aber auch für Raucher, Personen mit Übergewicht und solche, die viel sitzen oder liegen müssen sowie Reisende auf Langstreckenflügen oder langen Autofahrten.

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Lösung des Rätsels aus dem Heft 04-2018

Gesucht war: Wasserfall

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Leserbriefe

Bedürfnisse (an)erkennen «natürlich» 04-18

Die Frau meines Bruders macht eine schwere Zeit durch, bei ihr wurde Brustkrebs diagnostiziert. Als nahe Verwandte habe ich miterlebt, wie diese Krankheit die Beziehung in der betroffenen Familie belastet, besonders die Kinder. Sehr beschäftigt hat mich, dass das Spital und die behandelnden Ärztinnen und Ärzte sich rein medizinisch gut um meine Schwägerin kümmern, das seelische Leiden von ihr und ihrem Mann bei der Behandlung aber kaum ein Thema war. Ich habe das «natürlich» jetzt weitergegeben und hoffe, dass mein Bruder dank dem Artikel neuen Mut schöpfen und die schwierige Situation mit seiner Familie offener als bisher anpacken kann. Krebs ist nämlich nicht nur ein organisches Leiden, sondern belastet die Psyche der direkt und indirekt Betroffenen Menschen so stark, dass es den Heilungsprozess beeinträchtigen kann.

Agnes Hiltbrunner, per E-Mail

Vielen

Dank für Ihren Artikel über Partnerschaft und Krebs. Mein Mann und ich sind in genau dieser schwierigen Situation. Die Diagnose ist zwar relativ gut, aber unsere Beziehung ist doch sehr belastet. Dank Ihrem Bericht haben wir jetzt den Mut gefunden, uns bei einer Beziehungsberatung mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Renate Gubler, Windisch

Mein

Mann ist vor zwei Jahren an Lungenkrebs gestorben. Die Zeit, die von der Diagnose bis zu seinem Sterben verging, war für die ganze Familie sehr schwer. Wäre der Artikel von Gabriela Vetter damals schon im «natürlich» gestanden, hätte er uns viel geholfen, denn die Kommunikation mit meinem Mann wurde mit dem Verlauf der Krankheit immer schwieriger. Am Schluss hat er weder mit mir noch mit den Kindern gesprochen, nur noch mit seiner Seelsorgerin. Das hat uns am meisten belastet.

Christine Maier, Bolligen

LSD – die bessere Medizin «natürlich» 04-18

VielenDank für den interessanten Bericht über LSD. Sie haben richtig bemerkt, dass LSD kein Betäubungsmittel ist, im Gegenteil: LSD ist ein Mittel, das die Sinneswahrnehmung und das Bewusstsein schärft und so für eine Bewusstseinserweiterung sorgt. Das dürfte auch der wahre Grund für das rigorose Verbot gewesen sein. Dieses hat seinen Ursprung Ende der 1960er-Jahre. Damals war die Hippie-Droge LSD eine Bedrohung der bürgerlichen Gesellschaft. Die WHO hat dann auf Bestreben der USA hin ein praktisch weltweites Verbot von LSD erwirkt. Das hat zur Folge gehabt, dass LSD in der Medizin nicht mehr angewendet werden konnte, obwohl es dort gar keine Probleme gegeben hat. Im Freizeitbereich indes ist der Konsum weitergegangen. Das Gesetz hat also auch bei LSD seinen Zweck nicht erfüllt. Kurz: Die Drogenprohibition ist gescheitert und kostet den Staat viel Geld.

Roland Basler, per E-Mail

Nachdem

Sie im «natürlich» letzthin immer wieder ausführlich Hanf gelobt haben, nun auch noch LSD! Gehts noch!

Keine Macht den Drogen!

Erich Gantner, per E-Mail

Lug und Trug «natürlich» 04-18

Das neue «natürlich» hat uns mit dem tollen Themenmix gut gefallen. Besonders bedanken möchten wir uns für den tollen Bericht über die Tarnung und Täuschung von P anzen und Tieren: sehr informativer Text, super Fotos. Ich wünschte mir mehr solcher Berichte. Die Wanderung von der Vue des Alpes zum Mont Racine ist übrigens wirklich empfehlenswert. Wir haben sie im letzten Spätsommer gemacht und wurden mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Maria und Albert Rösti, Burgdorf

Briefe an «natürlich»

Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51

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Vorschau

39. Jahrgang 2018, ISSN 2234-9103

Erscheint monatlich

Doppelnummern: Januar/Februar, Juli/August

Druckauflage: 22 000 Exemplare

Verbreitete Auflage: 14 665 Exemplare

Leserschaft: 90 000 (MACH Basic 2017-2)

Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch www.natuerlich-online.ch

Herausgeberin

AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1

CH-5001 Aarau

Tel. +41 58 200 58 58, Fax +41 58 200 56 61

Geschäftsführer

Roland Kühne

Leitung Zeitschriften

Michael Sprecher Redaktion «natürlich»

Postfach, CH-5001 Aarau

Tel. +41 58 200 56 50, Fax +41 58 200 56 44

Chefredaktor

Markus Kellenberger

Redaktionsteam

Andreas Krebs, Sabine Hurni (Leserberatung)

Autoren

Veronica Bonilla, Elsbeth Hobmeier, Anja Huber, Peter Jaeggi, Hans Keller, Simon Libsig, Benjamin Meier, Fabrice Müller, Hans-Peter Neukom, Vera Sohmer, Remo Vetter, Andreas Walker, Noa Zenger

Grafik/Layout

Janine Strebel, Matthias Kuert, Fredi Frank

Copyright

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung durch den Verlag. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.

Leitung Marketing

Christine Ziegler

Leitung Werbemarkt

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Anzeigenleiter

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Aboverwaltung abo@natuerlich-online.ch Tel. +41 58 200 55 62

Einzelverkaufspreis Fr. 9.80

Jahresabonnement Fr. 84.–Zweijahresabonnement Fr. 148.–Preise inkl. MwSt.

Weitere Infos unter www.natuerlich-online.ch/ abo-service

Druck

Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen

Ein Produkt der az medien

Verleger: Peter Wanner

CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch

Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG

Das erwartet Sie im «natürlich» Juni

Tschüss Erdöl

Mit Methanol betriebene Minikraftwerke liefern Strom; Methanol kann man auch ganz einfach selbst herstellen. Hat der Stoff das Potenzial, die Welt zu verändern?

Leben auf der Alp

Was treibt junge Menschen aus der Stadt auf die Alp? Wieso verzichten sie auf Luxus und tun sich den Knochenjob des Käsers an? Eine Fotoreportage über das Älplerleben.

Potz Pilz!

Schon bald kann man Steinpilze im Wald nden. Im Gegensatz zu den gekauften Exemplaren aus China und Osteuropa sind sie weitgehend frei von Pestiziden.

Die Karmagesetze

Mit welchem Bewusstsein tun wir, was wir tun? Was hat diese Frage mit Karma zu tun? Und wie hängen Karma, Reinkarnation und freier Wille zusammen? Eine Annäherung.

«natürlich» 06-18 erscheint am 28. Mai 2018

Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch

Simon Libsig kann nicht nur reimen, sondern auch lesen und schreiben. Der Badener gewann mehrere PoetrySlams und einen Swiss Comedy Award. Mehr Libsig auf www.simon-libsig.ch

Voller

Bauch studiert nicht gern.

Aber er studiert wenigstens!

Mit knurrendem Magen sollte man nicht einkaufen. Simon Libsig hat erlebt, was passiert, wenn man diese einfache Regel missachtet.

Kaum aus dem Zug, zücke ich das Handy. Mein Magen knurrt. Es ist kurz vor 18 Uhr. Was ich zum Abendessen mitbringe solle, frage ich meine Frau, ich sei offen für alles. Sie schlägt Lasagne vor. Aber da sei doch erst kürzlich was mit dem Fleisch gewesen, sage ich. Also Gratin, sagt sie. Gute Idee, sage ich, Gratin dauere einfach sehr lange. Also Brot und Käse, sagt sie. Ich zögere. Vielleicht doch lieber etwas Warmes, sage ich. Meine Frau gibt auf. Einverstanden, sage ich, ich werde einfach etwas mitbringen. Ja, ich werde mich vor Ort inspirieren lassen. Ich lege auf und betrete den Laden. Ich gehe bewusst am Körbchenturm vorbei, ein Körbchen brauche ich nicht, ich habe zwei gesunde Hände, und alles, was ich nicht mehr mit ihnen tragen kann, käme sowieso zu teuer. Ich muss nur schnell in den Laden rein, zwei, drei Dinge schnappen, und wieder raus.

Beim Gemüse denke ich, klar! Minestrone! Also, Zwiebel, Lauch, Karotten, Kartoffeln, Sellerie, Wirz und eine Dose Bohnen. Teigwaren haben wir ja noch massig zu Hause. Oder? Ja, doch, haben wir. Oder? Zur Sicherheit packe ich ein Pack dazu. Und sehe gleichzeitig die Tomatensaucen-Aktion. Das, denke ich, kann man immer brauchen. Da muss man pragmatisch sein. Ich fahre also die letzten beiden verbliebenen Finger aus, und hoffe, dass der Plastik der Viererpackung hält. Mmmmhh, Bolognese, denke ich. Wieso eigentlich nicht? Und Hackfleisch ist auch Aktion! Mit den Zähnen fische ich einen Hackfleischbeutel aus der Gefriertruhe und behalte ihn gleich im Mund. Katzenfutter!, fällt mir ein. Wir haben zu Hause kein Katzenfutter mehr. Ich sehe ein, dass ich ein Körbchen brauche. Vielleicht zwei. Denn Cola, und eine Flasche Wein, und ein Dessert wären auch nicht schlecht. Mit einem überfüllten Wagen fahre ich schliesslich zum Self-Checkout. Als erstes ziehe ich vier Tragetaschen über den Scanner. Das sollte reichen. Denn das Sixpack, das Netzchen mit den Orangen und die durchsichtige Apfeltasche trage ich sowieso separat. Vielleicht werde ich auch den Bus nehmen. Müssen. Oder ein Taxi? Der Bus fährt ja nur alle 30 Minuten. Und mein Magen knurrt nicht mehr nur. Er bellt. Das letzte Produkt, das ich einscanne, ist eine Lasagne. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Ich drücke auf « Bezahlen ». Hoppla! Das Total ist total hoch. Die paar Münzen in meiner Hosentasche bringen gar nichts. Ich greife in die Jackentasche, für meine Kärtchen, und erstarre. Ich taste weiter. Andere Seite. Innentasche. Nochmals von vorn. Ich schaue meine Jacke an. Es ist die falsche. Mein Magen kläfft.

Produkt um Produkt entfernt die Ladenmitarbeiterin vom Bildschirm. Bei jedem studiere ich kurz, klimpere mit den Münzen in meiner Hand. Das Total wird total langsam kleiner. Ich habe insgesamt 2 Franken 95 – was soll ich damit auch kaufen? Der Hunger macht mich plemplem. Dann fällt mir der Wagen ein. Natürlich! 4 Franken 95! Ich schnappe mir die Lasagne und greife zum Handy. Sie solle den Ofen schon einmal vorheizen, sage ich meiner Frau, damit es dann nicht so lange dauere. ◆

Alle mal herhören!

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