Unerfüllter Babywunsch Was tun, wenns nicht klappt?
Nebenwirkung Tod
So gefährlich ist die HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs
Eine Biovision für die Zukunft
Hans Rudolf Herren will die Landwirtschaft revolutionieren
Yoga boomt Doch welcher Stil passt zu mir?
VIVITZ
mein schluck freiheit
markus kellenberger
Danke für Ihre Treue
Liebe Leserin, lieber Leser
Jedes Mal, wenn unser Heft erscheint, haben vorher viele Menschen daran gearbeitet. Autorinnen und Autoren haben sorgfältig recherchiert, telefoniert, hin und her gemailt und alles zu jenen Geschichten verdichtet, die unser «natürlich» ausmachen; die Redaktion hat redigiert, korrigiert und Bilder beschafft; in der Administration haben fleissige Schafferinnen die Post sortiert und Inserate kontrolliert, die unsere Verkäuferinnen und Verkäufer verkauft haben; die Frauen vom Marketing haben sich überlegt, was unsere Leserschaft an Service noch brauchen könnte; die Drucker haben die Druckerschwärze richtig dosiert; Lastwagenchauffeure haben die Hefte in der Schweiz verteilt; Kioskfrauen haben sie in die Regale eingeordnet und Briefträger haben sie unter anderen auch in Ihren Briefkasten gesteckt.
Noch nicht erwähnt wurden all jene Menschen, die im Hintergrund dafür sorgen, dass rund ums «natürlich» alles funktioniert: die Buchhalterinnen und Buchhalter, die vielen kleinen und grossen Häuptlinge, die jede Firma braucht, die Frauen am Empfang, die Telefone von Leserinnen und Lesern an uns weiterleiten, die stillen Geister, die nach Feierabend die Papierkörbe leeren und last, but alles andere als least . . . unser Layout-Team. Ihm und seinem kreativen Engagement ist es zu verdanken, dass wir Ihnen das «natürlich» von dieser Ausgabe an in einem noch schöneren Kleid als bisher überreichen dürfen. Und das wiederum ist der Dank von uns allen an Sie, liebe Leserin und lieber Leser. Denn ohne Ihre Treue zum «natürlich» hätten all die Frauen und Männer, die sich für dieses Heft engagieren, keinen Job mehr.
Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dem neuen «natürlich» und einen herrlichen Spätsommer.
Herzlich, Ihr Chefredaktor
10 AUSGABEN
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gesund sein
10 Yoga
Yoga tut gut. Doch welche Formen passen zu wem?
16 HPV-Impfung
Das sichere Geschäft für die Pharmaindustrie gefährdet unsere Gesundheit.
20 Sauerkraut
gesund werden
32 Heilp anze
Lindenblüten stärken das Immunsystem und lindern Erkältungskrankheiten.
34 Tibetische Medizin
Wie die Medizin vom «Dach der Welt» Zivilisationskrankheiten heilen kann.
38 Kinderwunsch
Was tun, wenn es mit dem Nachwuchs nicht klappt?
42 Aromatherapie
Überraschung: Der vergorene Kohl schmeckt auch als Dessert.
26 Sabine über . . . . . . Bauchspeck, Kotbäuche und Darmbakterien.
28 Leserberatung
Fragen und Antworten zu Nahrungsergänzungsmitteln, Sodbrennen, Pigment ecken.
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Gedankensplitter |
Düfte stärken die Selbstheilungskräfte.
draussen sein
52 Remo Vetters Garten
Von der Dankbarkeit und Demut angesichts der überwältigenden Fülle der Natur.
56 Biovision
Hans Rudolf Herrens Vision einer Welt ohne Hunger, Armut und Umweltzerstörung.
und heilen |
Staunen und wissen | 61 Neu und gut | 62 Hin und weg | 63 Rätsel | 64 Leserbriefe | 65 Vorschau | 66 Carte blanche
Aller guten Dinge sinD 3
Sag Hallo zu 100 % Natürlichkeit & abwechslungsreichem, basischen Genuss
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das vollwertige Frühstückserlebnis … weil der Tag leuchtend gelb einfach soviel besser beginnt
WurzelKraft
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die leckere Quinoa-Hirse-Mahlzeit … weil dieses Märchen die ganze Familie am Tisch vereint
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● leben und heilen
Darum braucht der Darm
Ballaststoffe
Um den Darm vor Infektionen zu schützen, ist die Darmschleimhaut mit Millionen Bakterien besiedelt, die dafür sorgen, dass keine Krankheitserreger eindringen. Einige von ihnen ernähren sich von Polysacchariden wie Cellulose. Essen Menschen nun nur sehr wenig ballaststoffreiche Kost wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse, greifen die Bakterien die eigene Darmschleimhaut an, da diese grosse Mengen an Polysacchariden enthält. «Wenn du die Bakterien nicht fütterst, fressen sie dich», kommentiert Eric Martens von der University of Michigan sein Forschungsergebnis im amerikanischen Fachmagazin «Cell». Die Folge: Der Darm wird anfällig für Infektionen und chronische Erkrankungen. natur & heilen gewusst
MULTIRESISTENTE KEIME
Designerzellen bekämpfen Bakterien
Multiresistente Keime stellen eine zunehmende Gefahr dar, weil viele Antibiotika nicht mehr gegen solche Bakterien wirken. Einer der gefürchtetsten Erreger ist das multiresistente Bakterium Staphylococcus aureus. Forschende der Universität Basel, des Universitätsspitals Basel sowie der ETH Zürich haben nun neuartige Designerzellen entwickelt, die bei Mäusen eine Infektion mit diesem Bakterium bekämpfen und sogar verhindern können. Universität Basel
HERZINFARKT
Schont euch, Frauen, schont euch
Im ersten Jahr nach einem Herzinfarkt ist das Sterberisiko bei Frauen eineinhalb Mal so hoch wie bei Männern. Das fand ein Team der Technischen Universität München heraus. Der Grund: «Frauen müssen nach einem Infarkt oft schneller wieder ‹funktionieren› als Männer und sind dadurch grösseren Belastungen ausgesetzt.» Frauen sollten sich deshalb nach einem Infarkt genügend Zeit nehmen, gesund zu werden, und sich regelmässig von einem Arzt kontrollieren lassen. TU München
So gesund ist kuscheln!
Wer sich ausgelaugt und überlastet fühlt, sollte öfters auf Kuschelkurs gehen. Denn körperliche Berührungen und Nähe können den Stresspegel deutlich senken, berichten US Forscher vom Family Institute an der Northwestern University in Chicago. Die Forscher vermuten, dass die durch körperliche Berührung ausgelösten positiven Emotionen wie Zufriedenheit, Entspannung und Aufmerksamkeit einen direkten Einfluss auf den Cortisol Spiegel haben. In einer weiteren Untersuchung nahmen durch vermehrtes intimes Verhalten über mehrere Tage körperliche Beschwerden wie Rücken , Muskelund Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Magenverstimmungen und Hautreizungen ab. Regelmässige und wiederholte körperliche Berührungen stehen auch im Zusammenhang mit erhöhten Werten des «Kuschelhormons» Oxytocin und einem niedrigen Blutdruck. MM
Es genügt, wenn der Frauenarzt alle drei Jahre einen Krebsabstrich macht. Das sagt die Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Bis anhin empfahl die SGGG, die Untersuchung alle zwei Jahre durchzuführen (siehe dazu auch den Beitrag zum Thema HPV-Impfung ab Seite 16). SGGG
«Tu deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.»
Teresa von Ávila
Mit moderatem Sport und gesunder Ernährung können DiabetesPatienten ihren Blutzucker senken – und zwar so, dass sie weniger Medikamente benötigen. Zu diesem Schluss kommen dänische Forscher in einer Studie. Sie empfehlen Betroffenen angeleitete Sport- oder Yogalektionen und eine Ernährungsberatung. Jama
● Thomas Schulz «Zukunftsmedizin», DVA 2018, ca. Fr. 25.–
Digitale Medizin
Im Silicon Valley wird die Medizin neu erfunden: Start-ups und Giganten wie Google, Apple und Co. entwickeln bahnbrechende Therapien. Sie basieren auf unfassbaren Mengen von Daten, die kein Arzt mehr auswerten kann. Das können nur Maschinen – und Digitalkonzerne haben am meisten Erfahrung damit. Das Bio-System Mensch unterliegt damit einer völlig neuen Betrachtungsweise: nicht mehr Empfindlichkeiten, nur noch Daten zählen. Der Machbarkeitswahn der Techno-Freaks lässt jegliche Demut vermissen. Alzheimer heilen, den Krebs besiegen, 500 Jahre leben – das sind ihre Utopien. Spiegelkorrespondent Thomas Schulz beschreibt sie in seinem neuen Buch, das sich liest wie Science Fiction. «Wir haben die Chance auf eine schöne neue Welt», sagt er. «Es muss aber eine ethisch-moralische und gesellschaftliche Diskussion über die Zukunft der Medizin stattfinden.» Das Buch soll die Grundlage dazu liefern. krea
Humane Medizin
Auch in diesem Werk geht es um die Zukunft der Medizin: Um «die Heilkunst des Wassermannzeitalters», wie es im Untertitel heisst. «Von Natur aus ist der Mensch dazu bestimmt, dauerhaft – bis ins hohe Alter – geistig sowie körperlich fit und gesund zu sein», schreibt der Homöopath Joachim F. Grätz. Nicht Daten und Technologie interessieren ihn, sondern im Gegenteil das Heilen nach Naturgesetzen. Tief taucht er ein in die Themen wie Impfen, Homöopathie oder auch die Neue Medizin nach Dr. Hamer. Das liest sich nicht immer leicht, öffnet dem Leser aber die Augen dafür, wie Krankheiten «angerichtet» werden: indem Heilversuche des Körpers missinterpretiert und bekämpft werden. Grätz zeigt anhand zahlreicher Fallbeispiele auf, wie wir Körper, Geist und Seele unterstützen können, um zu gesunden. Das Buch könnte, würde es nur allgemeinpopulär, die Menschheit ein Stück heilen. Unbedingt lesenswert. krea
● Joachim F. Grätz «Sanfte Medizin –Die Heilkunst des Wassermannzeitalters: Ursachen, Wirkung und Heilung der chronischen Miasmen», Tisani Verlag 2015, ca. Fr. 70.–
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Den Schwindel stoppen
Schwindel und Kreislaufbeschwerden sind für viele Menschen ein fast täglicher Begleiter. Ginkgo-Präparate können Linderung verschaffen. Vorbeugend helfen Angelika, Mistel, Ringelblume, Rosmarin, Weissdorn und viele andere Heilpflanzen, indem sie den Kreislauf anregen. Gegen Schwindel helfen oft auch Übungen. Die kostenlose App «Tebonin: Übungen gegen Schwindel» stellt für Betroffene ein Programm zusammen, das auf ihre Diagnose zugeschnitten ist. Nützlich. Aber die Werbung nervt.
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SCHMERZMITTEL
Riskant fürs Herz
Rezeptfreie Schmerzmittel sind beliebt –doch riskant. Dänische Forscher untersuchten 29 000 Patienten. Mit dem Wirkstoff Diclofenac (z.B. in Voltaren) stieg demnach die Wahrscheinlichkeit eines Herzstillstands um 50 Prozent, mit Ibuprofen (z.B. in Treupel) um rund 30 Prozent. Die Forscher warnen: «Patienten mit HerzKreislaufKrankheiten sollten diese Mittel nicht einnehmen.» Von Diclofenac raten sie ganz ab. Hersteller Novartis sagt, wenn man Nutzen und Risiko abwäge, überzeuge Voltaren. European Heart Journal/Gesundheitstipp
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Yoga, wohin man schaut
Immer mehr Menschen nutzen die wohltuende Wirkung von Yoga. Doch was eigentlich ist «Yoga»? Und welche Formen passen zu wem? Eine Spurensuche.
Text: Eva Rosenfelder Fotos: Peter Jaeggi
Yoga im Wald: Das Berner Yogalehrerpaar Ruth Waefler Bhattacharya und Sushil Battacharya zeigen, wie es geht.
Wer auf der Suche ist nach der passenden Yoga-Variante, möge in erster Linie auf die eigenen Körperempfindungen achten.
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Yogaist zur globalen Massenbewegung geworden. Wie Pilze schiessen moderne Yoga-Varianten aus dem Boden: Von Acro-Yoga und Yogilates (= Yoga und Pilates) über Vinyasa-Flow, Power-Yoga für Hartgesottene, Tantra-Yoga für Liebende, Luna-Yoga, Schwangerschaftsund Kinderyoga bis hin zu Hormonyoga, Seniorenyoga oder Yoga für Hunde (Doga) und Yoga mit Ziegen (Goat Yoga) sind der Fantasie (und Marketingstrategie) keine Grenzen gesetzt. Vielleicht ziehen Sie ja auch in der Luft schwebendes Aerial-Yoga oder Bikram Yoga vor, bei dem man sich bei 38 Grad Celsius verrenkt. Beliebt sind auch mehr oder weniger passende Kombinationen wie Yoga und Klettern, Yoga und Kochen oder Business-Yoga and Leadership.
Hier offenbart sich also ein kreatives Spektrum, das ein offensichtlich immenses Bedürfnis nach Bewegung und vor allem Entspannung bedient. Die vielfältigen Körper-, Atem-, Konzentrations- und Meditationsübungen, die Elemente fast aller Yoga-Lektionen sind, wirken sich spürbar positiv aus auf Nerven- und Immunsystem sowie die gesamte körperlich-seelische Gesundheit des Menschen. Mögen bestimmte Auswüchse auch die Lachmuskeln anregen (ja, Lach-Yoga gibt es übrigens auch), so bleibt es doch eine Tatsache, an der man nicht rütteln kann: Yoga tut einfach gut.
Die Schlange erwecken
«Yoga hat mir ein Werkzeug geschenkt, durch Bewegung zum Wesentlichen zu finden, den Energiefluss im Körper besser zu spüren, mich zu beruhigen und zu zentrieren. Yoga hat viel mit mir selber zu tun», sagt zum Beispiel die Winterthurer Craniosakral-Therapeutin Sandra Gubler. Neben der physischen Beweglichkeit, die sich bei ihr dank des Yogas entwickelt habe, seien für sie vor allem die Atemtechniken sehr wertvoll. Diese wende sie auch in ihrer therapeutischen Arbeit an. «Die Atemtechniken wirken dabei sehr unterstützend.»
Neben der Kombination von Atemtechniken, Körperhaltungen, Bewegungsabläufen, innerer Sammlung und Konzentration spielen bei den meisten Yoga-
Richtungen auch Mantras (MeditationsWorte und Klangsilben in Sanskrit) oder Mudras (Körperhaltungen in Verbindung mit Bandhas, d. h. lokalen Muskelkontraktionen oder Handgesten/Fingeryoga) eine Rolle. Mit all diesen Elementen versucht man die Lebensenergie – die in tantrischen Schriften beschriebene ätherische Kraft im Menschen (Kundalini, «Schlangenkraft») – anzuregen und innerhalb der Wirbelsäule zu den verschiedenen Chakren (Energiezentren) aufsteigen zu lassen; auch sollen das Körperbewusstsein gestärkt und die geistige Entwicklung gefördert werden.
Die wichtigste Grundregel des Yoga: Der Körper ist immer ein allumfassendes Feedbacksystem und das Instrument, um zu erkennen, ob der Prozess, in dem wir uns befinden, stimmig ist oder nicht. Wer also auf der Suche ist nach der passenden Yoga-Variante, möge darum in erster Linie auf die eigenen Körperempfindungen achten. Dies entspricht auch seit jeher allen philosophischen Konzepten in Indien – selbst wenn es darum ging, das Physische, also den Körper zu überwinden.
Jünger als
gedacht
Heute ist Yoga zur Massenbewegung geworden, bei der es im Allgemeinen mehr um Gesundheit und Fitness geht als um einen geistigen und seelischen Weg. «Zwar beziehen sich die meisten moderne Yogaschulen bei ihren Angeboten gerne auf eine Yoga-Tradition von Hunderten, wenn nicht sogar Tausenden von Jahren. Befasst man sich jedoch genauer mit den einschlägigen Textquellen, wird klar, dass die Mainstream-Praktiken, welche wir heute als ‹Yoga› bezeichnen, nicht älter sind als hundert Jahre», gibt Reto Zbinden vom Schweizerischen Yogaverband und Schulleiter der Yoga-Universität Villeret zu bedenken.
Entstanden sei das moderne körperbetonte Yoga in der Begegnungssituation zwischen Ost und West. «Es wurde in Indien entwickelt, aber unter dem Eindruck westlicher Praktiken: Wir finden darin Elemente der amerikanischen NeugeistBewegung, westlicher Psychologie und Wissenschaft, schwedischer und dänischer Gymnastik sowie des europäischen
Welcher Stil passt zu mir?
● Für Körper und Seele
Geeignet sind alle Unterarten von HathaYoga (Ashtanga, Jivamukti, Vinyasa, Anusara). Diese bieten Anfängern eine gute Möglichkeit, sich zu orientieren.
● Für die Fitness
Jivamukti-, Ashtanga-, Vinyasa-, Poweroder das sehr herausfordernde Bikram Yoga im rund 38 °C heissen Übungsraum (Vorsicht bei Kreislauf- und anderen Gesundheitsproblemen!).
● Für Frauen
Hormon- oder Luna-Yoga, etwa bei Menstruationsbeschwerden, hormonellen Problemen in den Wechseljahren und zur allgemeinen Stärkung der Weiblichkeit.
● Bei Körperbeschwerden
Die präzise ausgeführte Übungsfolge des Iyengar Yoga erfordert Geduld und Ausdauer. Unter Anleitung können die Asanas selbst bei schweren körperlichen Beschwerden ausgeführt werden.
● Spirituelles Yoga
Integrales Yoga (Konzentration auf das Göttliche), Kundalini Yoga (Anregen der kosmischen Energie = Kundalini-Kraft im Körper), Vini-, Yesudian-, SivanandaYoga.
● Der richtige Yoga-Lehrer
Die Lehrperson sollte über eine gute Ausbildung und über einige Lebenserfahrung verfügen. Yoga-Lehrerausbildungen sollten mindestens zwei Jahre dauern, um eine gewisse Qualität zu erreichen.
Falls Sie unter gesundheitlichen Problemen leiden, informieren Sie die Kursleitung vor dem Unterricht darüber. Besuchen Sie eine Probelektion. Danach sollten Sie sich auf alle Fälle besser fühlen als vorher.
Geeignete Yoga-Lehrer finden Sie bei folgenden Berufsverbänden:
+ Schweizer Yogaverband www.swissyoga.ch
+ Yoga Schweiz Suisse Svizzera www.yoga.ch
+ Iyengar-Yoga-Vereinigung-Schweiz www.iyengar.ch
Bhakti-Yoga
Bedingungslose Liebe zu allen Kreaturen; keine Tempel oder Schriften; alle Begrenzungen fallen in der Liebe zu Gott; Überwindung der Angst (Vertreter war z. B. Sri Ramakrishna).
Raja-Yoga
Traditionelle Yoga-Wege
Karma-Yoga
Weg der Arbeit und des rechten Handelns, ohne sich um Erfolg oder Nichterfolg zu kümmern; Wissen um Ursache und Wirkung.
Hatha-Yoga
Entspricht dem Yoga-Weg des Patanjali: gesunde Ernährung; Körper- und Atemübungen; Selbstbeherrschung im Denken und in den Gefühlen; Begierden; Wünsche und körperliche Neigungen überwinden (z. B. Selvarajan Yesudian).
Jnana-Yoga
Weg der Erkenntnis; Konzentration; Unbeeinflussbarkeit durch äussere Dinge; ununterbrochene Übung, um das Denken zu beherrschen und sich aus den Verstrickungen des Lebens zu befreien; Vergängliches von Unvergänglichem unterscheiden.
Ein im Tantrismus und der HinduAlchemie wurzelnder Weg, der besonders die Transformation des Körpers und die Erweckung, Stauung und Leitung vitaler Energien anstrebt. Der Weg des Hatha-Yoga versteht sich selbst als Vorstufe, bzw. Parallelübung zu den vorstehend genannten vier Wegen, besonders demjenigen des Raja-Yoga.
«In Indien war Yoga ursprünglich der Weg kleiner Minderheiten der asketischen Milieus. Sie wurden unter anderem auch stark beeinflusst durch den frühen Buddhismus.»
Reto Zbinden, Yoga-Uni Villeret
Bodybuilding. Teilelemente stammen auch aus der indischen Philosophie oder entspringen akrobatischen Körper-Kunststücken vagabundierender Yogis, die damals in Indien allgemein in Verruf standen, da sie kaum von Fakiren und Schlangenmenschen zu unterscheiden waren, denen bizarre asketische Praktiken, schwarze Magie und Verwahrlosung zugeschrieben wurden.» Im Zuge des in Indien erwachenden Nationalstolzes habe man aus diesen grundverschiedenen Elementen die ersten Ansätze des Asana-Yogas erschaffen, um die indische Jugend körperlich zu ertüchtigen. «Ab Mitte des 20. Jahrhunderts hat dieses neue Yoga in den Westen gefunden, wo es sich bis heute in verschiedensten Erscheinungen ausbreitet. «Nicht, dass ich damit die Wirkung von Yoga herabmindern möchte», betont Zbinden, der selbst offiziell anerkannte Yogalehrer/-innen ausbildet. «Nur ist das moderne Yoga eben viel jünger, als man gemeinhin annimmt.»
Fitness statt Askese
Einer der Pioniere in der Schweiz war Selvarajan Yesudian, der 1948 mit der Ungarin Elisabeth Haich die erste Yogaschule mit zeitweilig bis zu tausend Schülern eröffnete und zahlreiche Bücher schrieb. Bis kurz vor seinem Tod 1998 unterrichtete er einen sehr meditativen Yogastil, der darauf ausgerichtet war, den Menschen seelisch zu stärken und die gesunden Kräfte zu wecken. Der Boden hier war damals schon bereitet durch die Veröffentlichungen von Vivekananda (ab 1893), erste Yogaversuche in der zivilisationskritischen Kommune auf dem Monte Verità im Tessin, Diskussionen im Kreis der frühen Theosophen sowie die Erwähnung durch prominente Menschen wie Hermann Hesse, C.G. Jung oder Ernährungsreformer Max Bircher-Benner, der für die Bücher Vivekanandas schwärmte.
«Mit der indischen Philosophie des Yoga, die sich 3000 bis 4000 Jahre zurück-
verfolgen lässt, haben die Entwicklungen der modernen Yogaszene nur wenig zu tun», sagt Reto Zbinden. «In Indien war Yoga ursprünglich der Weg kleiner Minderheiten der asketischen Milieus. Sie wurden unter anderem auch stark beeinflusst durch den frühen Buddhismus.» Den Yogis der Antike ging es laut dem Schulleiter darum, den mystischen Weg zu gehen und zu höchsten Bewusstseinsstufen zu gelangen. «Die Transformation der Begierden, die Reinigung und Vergeistigung des Körpers sowie die Selbstvervollkommnung spielten dabei eine entscheidende Rolle.» Die wenigen Asanas (Körperübungen, sanskrit «der Sitz»), die geübt wurden, waren Sitzhaltungen, die der Meditation und weiteren verinnerlichten Praktiken dienten.
Die erste systematische Abhandlung über Yoga sind die Yoga Sutras, die gemäss wissenschaftlicher Indologie in den ersten Jahrhunderten nach der Zeitenwende verfasst wurden; in ihnen findet sich u.a. der «der achtgliedrige Weg» des Yoga.
Der Weg des sogenannten Hatha Yoga wurde rund tausend Jahre nach den Yoga Sutras in den noch heute verfügbaren Hauptwerken niedergeschrieben (z.B. Hatha Yoga Pradipika). Hatha Yoga wurzelt im Tantrismus, einer geistigen Strömung, die ab etwa dem 6. Jahrhundert in Indien präsent war. Wichtiges Thema im Hatha Yoga ist die Erweckung der bereits erwähnten Kundalini. Neben Reinigungs-, Atem- und Mentaltechniken finden sich hier Übungen wie Adler, Pfau, Kobra, Waage und viele andere, die auch in modernen Yogastilen noch ihren Platz haben.
Die Sammlung der rund dreissig Hatha Yoga Asanas (nicht nur Sitz-, sondern allgemein Haltungen) der mittelalterlichen Quellen ist im 20. und 21. Jahrhundert zu Hunderten von Übungen aufgequollen, die nunmehr in den verschieden populären Yogastilen unterrichtet werden. Bei denjenigen, die sich an die Tradition anlehnen, spielen die Körperwahrnehmung, die Verbindung mit dem Atem und die bewusste Lenkung der Energie eine zentrale Rolle. Achtsamkeit auf den Körper ist erstes Gebot. Wer Beschwerden hat, übt am besten mit einer erfahrenen Lehrperson.
Universelle Lebenskunde
In unserer rastlosen Zeit ist die erhöhte Ausschüttung von Stresshormonen ein grosses Problem. Sie schwächt das Immunsystem und kann zu Reizzuständen des Nervensystems, nervösen Herzbeschwerden, erhöhtem Schmerzempfinden und Allergien führen. Das bewusste Entspannen beim Yoga bewirkt ein Auffüllen der Energiespeicher – und das ist Voraussetzung für Gesundheit auf allen Ebenen. Yoga ist immer ein persönlicher Weg und lässt als Begriff weiten Raum für Auslegungen verschiedenster Art. Auch die Wahl der Yoga-Richtung ist deshalb sehr individuell.
Anfängern empfiehlt es sich, Schnupperstunden zu besuchen, um die verschiedenen Yoga-Richtungen selber zu erfahren. Manche sehen im Yoga eher eine schweisstreibende Gymnastik, andere ziehen Varianten vor, die eher Entspannungstraining sind; den einen ist die ursprüngliche Yoga-Philosophie wichtig, andere verstehen Yoga eher als Therapie gegen Rückenschmerzen, Stress oder als Ausdruck des persönlichen Lifestyles. Wer «sein» Yoga entdeckt und dieses mit Leib und Seele praktiziert, kann sich dem Weg der Wandlung und Transformation öffnen, Verantwortung für das eigene Leben und die eigene Entwicklung übernehmen und so zu einem achtsamen, bewussten und sinnerfüllten Leben finden. Und hier sind wir beim Kern des Yoga: Yoga ist ein lebendiger und auch in sich selbst wandelbarer Weg, eine zeitlose und universelle Lebenskunde, die unser Selbst widerspiegelt – und uns darum genau da abholt, wo wir gerade sind. //
Bücher
Garlone Bardel «Yoga Kochbuch», AT Verlag 2018, siehe Leserangebot auf Seite 22.
Die Zeichen mehren sich: HPV-Impfungen gegen Gebärmutterhalskrebs können die Gesundheit von Mädchen und Knaben massiv gefährden.
Der impfkritische deutsche Arzt und Homöopath Rolf Kron schreibt für «natürlich», warum beim HPV-Impfstoff Nutzen und Schaden in keinem Verhältnis zueinander stehen. Text: Rolf Kron
Die Diagnose Krebs ist für jeden Menschen ein Schock. Keiner möchte an Krebs erkranken und niemand wünscht sich das für die eigenen Töchter. Speziell, weil die Diagnose Krebs jeden treffen kann, ist auch die Angst davor gross – und auf diesen Zug springt das ganze Geschäft um die HPV-Impfung. Um hier eine rationale Entscheidung treffen zu können, ein Abwägen der versprochenen Vorteile gegen mögliche Nachteile (Nebenwirkungen bis hin zum Tod), ist es wichtig, sich über die Gefährlichkeit des Krebses und die Gefährlichkeit der angeblich schützenden Impfung sowie über Alternativen zu informieren.
Zuerst zur wichtigsten Alternative. In Schweden und England konnte allein durch regelmässige Vorsorgeuntersuchungen die Krebserkrankung um mehr als 90 Prozent gesenkt werden. Das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, liegt laut der WHO bei 0,15 Prozent. Also bekommen 99,85 Prozent aller Frauen keinen GebärmutterhalsKrebs. Die Früherkennung ist somit eine hochwirksame Massnahme, die Krebshäufigkeit zu senken.
Rauchen,
Pille und Kondome
Wenn es um ein lukratives Produkt wie die HPV-Impfung geht, wird gerne ausser Acht gelassen, dass die Entstehung von Krebserkrankungen durch verschiedene Faktoren begünstigt wird, vor allem durch Rauchen, Übergewicht und die Einnahme der Pille. So haben HPV-infizierte Raucherinnen ein 27-fach höheres Krebsrisiko als Nichtraucherinnen. Zudem begünstigen sowohl das Rauchen als auch die Pille eine Chronifizierung der HPV-Infektion und damit die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs.
Ebenso steigt das Risiko durch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Sexualpartnern. Folglich kann der konsequente Gebrauch von Kondomen eine Infektion mit HPV verhindern. Das wurde interessanterweise sogar in einer Kondomstudie ermittelt, deren Mitautorin Laura A. Koutsky war, die ein Jahr später als Leiterin der Zulassungsstudien FUTURE I und II des Impfstoffes Gardasil tätig war – in diesen Studien wurde der Gebrauch von Kondomen dann allerdings nicht berücksichtigt.
Selbstheilungskräfte versus Impfung
Wenn es trotzdem zu einer Infektion mit HPV gekommen sein sollte, ist diese in mehr als 90 Prozent der Fälle spontan binnen ein bis zwei Jahren (mit und ohne Therapie) wieder ausgeheilt. Bei nur 10 Prozent der Fälle kommt es zu einer chronischen HPV-Infektion mit den typischen Zellveränderungen unterschiedlichen Schweregrades am Gebärmutterhals, welche in CIN (Cervical intraepitheliale neoplasia) Grad 1 bis 3 unterteilt werden.
Doch selbst bei CIN 1 und CIN 2 gibt es eine hohe Heilungsrate. Wie schon erwähnt, spielen hier eine Menge Faktoren in der Lebensführung eine Rolle. Nur bei etwa 10 Prozent der chronisch Infizierten kommt es zu hochgradigen Zellveränderungen (CIN 3), die als Vorstufe von Krebs angesehen werden. Doch selbst diese Gewebeveränderungen können sich wieder zurückbilden, auch spontan, also ohne Therapie. Durchschnittlich liegen noch einmal acht bis zwölf Jahre zwischen einer CIN-3-Diagnose und einer Krebserkrankung. Und nur eine von 400 Frauen mit einer chronischen HPV-Infektion erkrankt schliesslich nach Angaben der WHO tatsächlich an Gebärmutterhalskrebs. Diesem relativ geringen Risiko, worauf jede Frau selbst grossen Einfluss hat, steht nun das Risiko einer Impfschädigung gegenüber, worauf die Geimpften aber keinen Einfluss haben.
Impfbehörden machen Augen zu
In den USA sind bis Anfang 2014 knapp 100 Mädchen kurz nach der HPV-Impfung gestorben, viele weitere erlitten schwere immunologische Reaktionen, Schmerz-Syndrome und andere teils bleibende Schädigungen. Das Internet ist voll von Berichten solcher Einzelschicksale vieler Menschen, denen unermüdlich versichert wurde, das habe mit der Impfung nichts zu tun. Auch für das deutsche Paul Ehrlich Insti-
Dabei wäre das eminent. Denn wenn festgestellt wird, dass der Einsatz von Kondomen eine Infektion mit HPV verhindert und nur wenig später eine Studie durchgeführt wird, die die Wirksamkeit eines Impfstoffes belegen soll, ohne aber zu berücksichtigen, dass Kondome ebenfalls vor HPV schützen, so ist die Studie ohne jegliche Aussagekraft. Wir wissen so nämlich nicht, ob die nach der Impfung weniger aufgetretenen HPV-Infektionen nicht eher dem gleichzeitigen Einsatz von Kondomen geschuldet wird.
tut (PEI) ist die Häufung schwerer Krankheitsbilder eine bloss zeitlich kausale, also rein zufällige Sache. Die Impfempfehlungen der deutschen STIKO (ständige Impfkommission) bleiben deshalb bestehen, ja die HPV-Impfung wird nun seit 2018 sogar Mädchen ab dem 9. Lebensjahr empfohlen.
Woher kommt dieser blinde Fleck? Das Erfassungssystem für Impfkomplikationen ist nach Angabe des PEI nur wenigen Ärzten bekannt. Gerade mal fünf Prozent der Ärzte würden Verdachtsfälle melden. Deshalb bleibt die Datenbank für Impfkomplikationen äusserst lückenhaft, weshalb keine Tendenzen von Nebenwirkungen zu erkennen sind. Und wenn nun die gemeldeten Verdachtsfälle auch noch als «reiner Zufall» abgetan werden, erscheinen Impfungen eben als sicher.
Todesfälle nach HPV-Impfungen
Ungeachtet dessen sind beim Paul Ehrlich Institut bis Juli 2018 insgesamt knapp 3000 Meldungen zu Nebenwirkungen eingegangen, darunter 11 Todesfallmeldungen, 30 bleibende Schäden und 744 noch nicht wiederhergestellte Fälle.
Dem vergleichbaren amerikanischen Meldesystem VAERS wurden bis Oktober 2015 234 Todesfälle, 12 926 Notaufnahmeeinlieferungen, 4117 Krankenhauseinlieferungen, 5595 ernste Nebenwirkungen und 8007 Fälle gemeldet, die sich bisher nicht von den Nebenwirkungen der Impfung erholt haben. Und das obwohl auch beim Meldesystem VAERS nur ein kleiner Prozentsatz der tatsächlichen Nebenwirkungen von Impfungen dokumentiert wird.
Die HPV-Impfung ist somit weltweit Spitzenreiter, was die Häufung der Nebenwirkungen angeht. Doch nahezu in allen Ländern bleiben die Behörden untätig. Anders in Indien: Nachdem bis September 2013 nach Verabreichung des HPV-Impfstoffes sieben Mädchen gestorben waren und mehrere Tausend Meldungen von Nebenwirkungen eingegangen waren, stoppte der indische Staatsminister für Gesundheit die Impfempfehlung und warnte die Öffentlichkeit vor dem weiteren Gebrauch dieses Impfstoffes.
Schweizer Familien klagen Hersteller an
Der Schweizer Gesundheitsbehörde Swissmedic wurden bis Oktober 2014 insgesamt 174 Fälle von unerwünschten, darunter 62 schwerwiegenden Nebenwirkungen in Verbindung mit dem Impfstoff «Gardasil» gemeldet. Eine Schweizer Familie, deren geimpfte Töchter an Multipler Sklerose erkrankt waren, hat zusammen mit 54 weiteren Familien Klage gegen die französische Medikamentenprüfstelle und gegen Sanofi Pasteur MSD, den Hersteller des Impfstoffs «Gardasil», eingereicht.
Entzündungen der Sehnerven, die nicht selten Blindheit oder das Sehen von Doppelbildern mit sich bringen, wurden in der Folge der Impfung gemeldet. Diese sogenannte Optikusneuritis ist nicht selten ein Frühsymptom der Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose, die schon mehrfach mit dem Thema Impfen in Verbindung gebracht wurde. In der deutschen PEI-Datenbank wurden bis Juli 2018 «nur» 38 Verdachtsfälle von Multipler Sklerose gemeldet. Das erstaunt, wenn doch im wesentlich kleineren Nachbarland Schweiz schon 55 Familien Klagen wegen der Impffolge Multiple Sklerose eingereicht haben.
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Der 55-jährige Rolf Kron ist praktischer Arzt, Homöopath und überzeugter Impfgegner. In seiner Praxis in Oberbayern behandelt er Patientinnen und Patienten mit schulmedizinischen, komplementärmedizinischen und psychologischen Methoden. Er ist Fachbeirat in der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für unabhängige Impfaufklärung.
Unfruchtbar nach HPV-Impfung
Die Liste der Nebenwirkungen wird laufend ergänzt durch Krankheitsbilder wie Anaphylaktischer Schock, Paralyse, Epilepsie, Transversale Myelitis, Opsoclonus-MyoclonusSyndrom, Blindheit, Lungenembolie, Pankreatitis, Sprachprobleme, Gedächtnisverlust und verschiedene Erkrankungen des zentralen Nervensystems und des Rückenmarks. Auch eine Zunahme um 790 Prozent von Unfruchtbarkeit konnte nach der HPV-Impfung beobachtet werden.
In Dänemark wurden 24 Prozent der Nebenwirkungen als ernst eingestuft. Eine Untersuchung des dänischen Gesundheitssystems ergab, dass 53 Prozent der geimpften Mädchen Schwindel und 90 Prozent Symptome von chronischem Erschöpfungssyndrom aufwiesen. Nach einer in Dänemark ausgestrahlten Dokumentation über die HPVImpfproblematik meldeten sich Hunderte von betroffenen Mädchen, zu denen fast immer gesagt wurde, dass ihre Symptome nichts mit der Impfung zu tun hätten. Immerhin wurden fünf Untersuchungszentren im Land eingerichtet, um die Opfer der HPV-Impfung nachzuuntersuchen.
Verdächtige Inhaltsstoffe
Was könnte diese Häufung der Impfstoff-Nebenwirkungen ausmachen? Dazu lohnt es sich, die Zusammensetzung der verschiedenen HPV-Impfstoffe zu studieren.
Gardasil ist ein gentechnisch produzierter Impfstoff, der sogenannte virus like particles (VLPs) der HPV-Serotypen 6, 11, 16 und 18 verwendet. Davon sind die Serotypen 16 und 18 als Highrisk-Typen beschrieben worden; 6 und 11 werden für die Entstehung von Genitalwarzen verantwortlich gemacht. Um eine Immunreaktion auf die im Impfstoff enthaltenen Serotypen zu erhalten, wird ihm eine nicht unerhebliche Menge amorphes Aluminium-HydroxyphosphatSulfat beigegeben. Ebenso enthalten sind Hefe-Proteine (Saccharomyces cerevisiae), Polysorbat 80, L-Histidin und Natriumborat.
Der zweite auf dem Markt erhältliche HPV-Impfstoff Cervarix enthält zwar nur die zwei Highrisk-HPV-Serotypen 16 und 18 – aber leider wird auch diesem Impfstoff ein neuer und noch wenig erforschter aluminiumhaltiger Wirkverstärker (Adjuvans) zugesetzt. Alle diese Wirkverstärker stehen schon lange unter dem Verdacht, Auslöser für die vielerlei Nebenwirkungen zu sein. Die beiden obgenannten Impf-
stoffe wurden durch die Hersteller als nahezu 100 Prozent wirksam gegen den Gebärmutterhalskrebs angepriesen.
2007 veröffentlichte das Pharmaunternehmen Merck (MSD) im New England Journal of Medicine, dass Gardasil eine 98-prozentige Effizienz habe, Gebärmutterhalskrebs zu verhindern. Diese Zahlen mussten aber später erst auf 70 Prozent herunterkorrigiert werden, da in einem Protokoll von Merck eine «Datenmanipulation» aufgefallen war; nach kompletter Neuauswertung der gesamten Daten fiel die Wirksamkeit dann auf 44 Prozent. Doch diese Zahlen galten nur für HPV 16 und 18. Als Merck die Effizienz auf alle HPVVarianten auswertete, sank die Zahl sogar auf nur noch 17 Prozent Wirksamkeit. Hier noch von Effizienz zu sprechen, ist doch sehr gewagt.
Die Hypothese, dass eine HPV-Infektion als ausschliessliche Ursache für den Gebärmutterhalskrebs infrage kommt, wurde, wie oben schon erwähnt, von vielen Wissenschaftlern widerlegt. Einigkeit besteht hingegen, dass es dazu viele
HPV: Umstrittene Impfung
Impfungen gegen Krebs sind seit vielen Jahren Gegenstand internationaler Forschung. Trotzdem wurde es um die meisten Krebs-Impfstoffe, die es bis kurz vor eine Zulassung geschafft hatten, wegen schwerer Nebenwirkungen oder schlichter Wirkungslosigkeit schnell wieder still. Mit zwei Ausnahmen: Seit 2005 sind zwei Impfstoffe gegen den Gebärmutterhalskrebs namens Gardasil (Hersteller Sanofi Pasteur MSD) und Cervarix (Hersteller Glaxo Smith Klein) auf dem Markt. Beide Impfstoffe sollen sogenannte Humane Papillomaviren (HPV) bekämpfen, die als Auslöser für Gebärmutterhalskrebs gelten.
Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt Impfungen mit diesen beiden Stoffen für Mädchen und (als ergänzende Impfung) auch für Knaben ab dem 11. Lebensjahr. Im Moment wird sogar diskutiert, das empfohlene Impfalter auf 9 Jahre zu senken. Doch die Impfung ist mehr als nur umstritten, denn die Nebenwirkungen der Impfstoffe stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen.
So hat zum Beispiel Indien die Empfehlungen für HPV-Impfungen eingestellt; seit 2013 empfiehlt auch Japan diese Impfung nicht mehr, da es zu neurologischen und immunologischen Nebenwirkungen bis hin zu Todesfällen gekommen war. Die Gesundheitsbehörden Japans forderten sogar eine Marktrücknahme und die Hersteller der Impfung dazu auf, die Häufung dieser Nebenwirkungen zuzugeben und weitere Untersuchungen einzuleiten. Denn: Das Risiko, nach der Impfung schwere Nebenwirkungen zu bekommen, sei, so die Japanischen Behörden, ein Mehrfaches höher als die Wahrscheinlichkeit, an Gebärmutterkrebs zu erkranken.
Co-Faktoren braucht, da nahezu jede Frau verschiedene HPV-Infektionen in ihrem Leben durchmacht und es bei 90 Prozent der Frauen auch ohne therapeutische Behandlung zu einer komplikationslosen Ausheilung innerhalb von zwei Jahren kommt. Bei den meisten Frauen sind diese Infektionen zudem nur Zufallsbefunde, das heisst, sie verlaufen unbemerkt. In der Impfwerbung werden vor allem die Highrisk-HPV-Typen 16 und 18 für 70 Prozent der Krebserkrankungen verantwortlich gemacht. Auch wenn nahezu 80 Prozent der Frauen im Verlauf ihres Lebens angeblich eine Infektion mit diesen beiden Serotypen durchmachen sollen, sind es nach Angaben der WHO letztendlich «nur» 0,15 Prozent aller Infizierten, die dann auch einen Gebärmutterhalskrebs entwickeln.
Krebs wegen Antikrebsimpfung?
In Ländern mit hoher HPV-Impfquote kam es bisher zu keinem signifikanten Rückgang dieser ohnehin schon seltenen Krebserkrankung. In Amerika ist in manchen Bundesstaaten die HPV-Impfung schon lange eine Pflichtimpfung bei Mädchen zwischen 13 und 17 Jahren. Hier sollte sich doch schon ein Trend des Erfolgs abzeichnen – oder?
Eher das Gegenteil konnte beobachtet werden, denn nach Angaben des NCI (National Cancer Institut) ist die Anzahl der Gebärmutterhalskrebserkrankungen trotz HPVImpfung eher gestiegen. Ja sogar eine mögliche Entstehung von anderen Formen von Gebärmutterhalskrebs wurde durch einige Studien belegt. Bei einigen Mädchen kam es zu krebsartigen Veränderungen am Gebärmutterhals nach der Impfung, die bereits vor der Impfung mit HPV 16 und 18 infiziert waren. Doch gab es auch einige ohne vorausgehende HPV-Infektionen. Somit ist es fragwürdig, von Wirksamkeit zu sprechen, wenn die Impfung in einigen Fällen sogar Krebs auslösen kann.
Vernichtendes Fazit
Eine Schutzwirkung vor Krebs durch die HPV-Impfung ist bis heute nicht nachgewiesen. Ebenso kann von medizinischer Sicherheit bei dieser Impfung nicht die Rede sein, denn die HPV-Impfung entpuppt sich auf der ganzen Welt als Spitzenreiter schwerwiegender Nebenwirkungen. Es erscheint deshalb unethisch und äusserst fragwürdig, eine Impfempfehlung aufrecht zu erhalten, allein schon aufgrund der weltweit erschreckenden Daten zu Risiken und Nebenwirkungen. Allein die Tatsache, dass das Risiko ernster Nebenwirkungen das Risiko an dem Krebs zu versterben deutlich überwiegt, sollte die Behörden verantwortlicher mit ihrer Empfehlung umgehen lassen.
Zudem ist die HPV-Impfung die teuerste Impfung aller Zeiten, die von den Impfkommissionen weltweit empfohlen wird. Also ein sicheres Geschäft für die Pharmaindustrie. Möglich, dass es Interessenskonflikte sind, die die Verantwortlichen nicht zum Wohle der Kinder abwägen lassen. Wie auch immer: Alle diese Fakten sind Grund genug, sich gegen diese Impfung zu entscheiden. //
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Eine Liste der verwendeten Literatur kann beim Autor erfragt werden unter: kron.rolf@t-online.de
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Susanne Irmler-Martin «Sauerkraut»
Ulmer-Verlag 2016
Fr. 17.90
Buchtipp
BEine Portion Saures
Mit Bohnen, Speck und Wurst: Sauerkraut begleitet von jeher Deftiges. Der vergorene Kohl schmeckt aber auch als leichte Variante, etwa im Salat – und sogar als Dessert.
Text: Vera Sohmer
ei Food-Trends läuft es ähnlich wie in der Kleidermode: Jemand gräbt Vergessenes aus, erklärt es zum letzten Schrei und mit etwas Glück sind plötzlich grosse Teile der Bevölkerung heiss darauf. Auf Sauerkraut zum Beispiel. Seit es die britischen In-Köchinnen Jasmine und Melissa Hemsley zu ihrem Favoriten erklärt haben, ist das gute alte Kraut hip und cool, auch bei den Jungen. Dass sich immer mehr Städter auf der europäischen Nordhalbkugel im Haltbarmachen von Lebensmitteln versuchen, ist auch der Berliner Autorin Cathrin Brandes zu verdanken. Die «Krautbraut» weiss, wie das Fermentieren geht und hantiert am Gärtopf wie zu Grossmutters Zeiten.
Man mag derlei Modeerscheinungen kritisch gegenüberstehen. Sie zeigen aber: Bewährtes ist nicht unterzukriegen. Sauerkraut wird weltweit schon seit Jahrtausenden produziert. Aus Weisskohl, aber auch, wie in Korea, aus Chinakohl. Kimchi, wie das koreanische Gericht heisst, wurde 2013 sogar zum Weltkulturerbe ernannt.
Eine Kugel Weltkulturerbe
Wenn heute angesagte Köche und Köchinnen dazu aufrufen, es den Vorfahren gleichzutun, umso besser. Zumal sich die alte Speise neu interpretieren lässt und als Grundlage für zeitgemässe Rezepte dient. Gerichte mit Sauerkraut sind heute nicht mehr nur deftig und schwer. Wer angesichts einer Berner Platte kapituliert, findet leichte Alternativen. Mit gekochten Quitten verfeinertes Sauerkraut etwa, es passt perfekt zu Räucherforelle und schmeckt Vegetariern zu gebackenen Kartoffeln oder Falafel. Feine Gaumen veredeln das Kraut gerne mit einem Schuss Rahm und aromatisieren es mit Vanille oder Tonkabohnen.
Asia-Fans werden von einer Sauerkraut-Suppe mit Mango und Ingwer begeistert sein, verspricht Kochbuch-Autorin Susanne Irmler-Martin. Sie kombiniert das Kraut für den Frischekick gerne mit Früchten und mixt daraus Smoothies für unterwegs. Oder geniesst es ungekocht als Salat, zusammen mit Äpfeln, Birnen, Trauben, Baumnusskernen und frischem Thymian. Sogar süsse Speisen sind möglich, etwa SauerkrautApfelmus mit Buttermilchwaffeln. Oder Glace, aufgepeppt mit Mascarpone und Calvados.
Schmeckt gut, tut gut
Sauerkraut wird heute als Super- oder FunctionalFood gehandelt, weil es hohen gesundheitlichen Zusatznutzen verspricht. Vieles ist wissenschaftlich nicht gesichert. Fest aber steht: Das Kraut ist kalorienarm, enthält viele Ballaststoffe und Vitamine. Als wahrer Gesundmacher wird die im Sauerkraut enthaltene Milchsäure gepriesen. Sie sorgt unter anderem für eine gesunde Darmflora (siehe auch Seite 26).
Auch die sekundären Pflanzenstoffe werden gelobt – sie wirken antibakteriell, sollen krebshemmend sein und das Risiko für Herzerkrankungen senken. Dass Sauerkraut wertvolle Inhaltsstoffe liefert, ist keine neue Erkenntnis. Es war im 18. Jahrhundert ein probates Mittel gegen Skorbut, eine vor allem bei Seefahrern gefürchtete Vitaminmangel-Erkrankung. Nicht umsonst kamen oft Dutzende von grossen Kraut-Fässern mit an Bord.
Sauerkraut überzeugt gesundheitlich und geschmacklich, liegt einem mitunter aber schwer im Magen. Empfindliche können mit Sodbrennen reagieren. Ein gutes Mittel dagegen sind Kartoffeln als Beilage. Wer Blähungen fürchtet, würzt am besten mit Bohnenkraut, Kümmel-, Dill- oder Anissamen. Die Gewürze
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Sauerkraut selbst gemacht
Wer zum ersten Mal Sauerkraut produzieren möchte, sollte es mit einer kleineren Menge versuchen. Dazu eignen sich Gläser mit Schraubverschluss oder Einmachgläser. Für einen Liter Fassungsvermögen 800 Gramm Weisskohl oder den etwas milderen Spitzkohl fein schneiden oder hobeln. 8 Gramm Salz (wer mag, auch weniger) daruntermischen und in einer Schüssel stampfen, bis der Zellsaft austritt. Das Kraut dann lagenweise in das Glas drücken. Zum Aromatisieren zwischen die Kraut-Lagen Apfelscheiben, Trauben, Lorbeerblätter oder Wacholderbeeren legen. Damit der Inhalt nicht aufsteigt, Holzspatel über Kreuz auf die oberste Krautschicht legen. Glas verschliessen und mit einem Tuch abgedeckt zwei bis drei Tage bei Zimmertemperatur stehen lassen. Zwischendurch immer wieder öffnen, damit Kohlensäure entweichen kann. Danach sollte das Glas für mehrere Wochen an einem kühlen Ort stehen. Während der bis zu achtwöchigen Gärung werden die Zuckerarten des Kohls in Milch- und Essigsäure umgewandelt. Diese konservieren das Kraut und sorgen für den typischen pikant-säuerlichen Geschmack. An einem kühlen Ort lagern, etwa im Keller. Ungeöffnet hält das Sauerkraut mehrere Wochen. Einmal geöffnete Gläser in den Kühlschrank stellen, so hält das Kraut ebenfalls mehrere Wochen.
machen das Sauerkraut leichter verdaulich und verleihen ihm zudem eine besondere Geschmacksnote. «Zivilisationsköstler» seien oft nicht mehr an Lebensmittel mit hohem Ballaststoffgehalt gewöhnt, betont Susanne Irmler-Martin. Ein guter Trick dagegen: Mit einer kleinen Menge beginnen und die geeignete Zubereitungsform wählen. Mechanisch zerkleinert wird Sauerkraut meistens bekömmlicher, beispielsweise püriert in einer cremigen Suppe. Dies ist übrigens auch ein guter Trick, Sauerkraut den Kindern schmackhaft zu machen, die es sonst einfach nur «gruusig» finden. //
da geh ich hin
Chabishoblete am Wallierhof
Fünf Tonnen Chabis werden am 20. und 21. Oktober im Bildungszentrum Wallierhof zu «Surchrut» verarbeitet. Besucher sind eingeladen, den Weg vom Roh- zum Endprodukt nicht nur zu beobachten, sondern selber aktiv zu sein. Der mit Gewürzen und Salz angereicherte, gehobelte «Chabis» wird selber geknetet und in die mitgebrachten oder vor Ort gekauften Gläser oder Standen gefüllt. Es eignen sich grosse Einmach- und Gurkengläser. Nach der Gär- und Reifezeit von rund sieben Wochen kann das eigene Sauerkraut dann gekocht werden.
Zum Rahmenprogramm gehören die Herstellung von Süssmost, ein vielseitiger Herbstmarkt, eine Kinderbastelecke sowie eine Kaffeestube mit pikanten und süssen Köstlichkeiten.
● Chabishoblete am 20. und 21. Oktober 2018 Bildungszentrum Wallierhof Höhenstrasse 46, 4533 Riedholz Telefon 032 627 99 11
Der clevere Konsumtipp von BIOVISION
Koffein-Kick mit Folgen
Eine Tasse am Morgen, einen Espresso nach dem Mittagessen: durchschnittlich trinken wir über 1000 Tassen Kaffee pro Kopf und Jahr. Diese Lust auf Kaffee will gestillt werden: Industriell angebaute Kaffeebohnen werden in grossen Monokulturen unter freiem Himmel gezogen. Die Folgen für die Umwelt sind fatal. Bäume werden für zusätzliche Anbauflächen gerodet, die Artenvielfalt nimmt drastisch ab. Wesentlich schonender ist die traditionelle Mischkultur, die im Bio-Anbau gefördert wird. Dabei wird die Kaffeepflanze zusammen mit anderen Nutzpflanzen und Bäumen angebaut. Die hohen Bäume schützen den Kaffee vor Wind und Sonne; der Schattenwurf erhöht die Bodenfeuchtigkeit; mit dem herabfallenden Laub und der Hülle der Kaffeekirsche werden die Pflanzen natürlich gedüngt. So entsteht ein stabiles, vielfältiges Ökosystem. Ein weiterer Vorteil der Mischkultur ist, dass die Kaffeebauern den Anbau mit Früchten und Gemüsen für den eigenen Konsum kombinieren können. Kaffee kommt aus fernen tropischen Ländern, weshalb ein Fairtrade-Label empfehlenswert ist. Somit werden gerechte Löhne, Handel und Arbeitsbedingungen gewährleistet. Die Vorschriften zum Schutz der Umwelt sind aber nicht sehr streng. Deshalb fahren Sie mit Bio-Fairtrade-Kaffee am besten. So leisten Sie einen wertvollen Beitrag für Mensch UND Umwelt. Weitere Informationen unter www.clever-konsumieren.ch
Gehobelt und püriert
Regional, nährstoffreich und überraschend vielfältig: Sauerkraut ist ein wahrer Superfood und sollte wieder öfter aufgetischt werden.
Wie wäre es mit diesen Varianten?
WÜRZIGES SAUERKRAUT
600–800 g rohes Sauerkraut etwas Öl oder Butter
300 ml Wasser
1 Lorbeerblatt
4–6 Wacholderbeeren
2 Gewürznelken
Thymian, Dill und Majoran, klein gezupft
Salz, Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung
Öl oder Butter in einem Topf erhitzen. Das Sauerkraut darin kurz andünsten, mit dem Wasser ablöschen, sämtliche Gewürze und Kräuter untermischen und leicht salzen. Zugedeckt 40–50 Minuten sanft köcheln lassen. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken.
buchtipp
Maurice Maggi, Juliette Chrétien, «Einfache Vielfalt», AT Verlag 2016, Fr. 49.90
MILDE SAUERKRAUTSUPPE
20 g Butter
1 mittlere Zwiebel, fein geschnitten
2 Wacholderbeeren
Kümmel, Schwarzkümmel
100 ml Prosecco oder 50 ml Noilly Prat (trockener Wermut)
½ TL Thymian, gehackt
1 Lorbeerblatt
300 g rohes Sauerkraut
300 g mehligkochende Kartoffeln, geschält und gewürfelt oder 60 g Risottoreis
1 l Gemüsebouillon
einige Zweige Majoran, Blättchen abgezupft
Sauerrahm (saure Sahne)
Salz, Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung
Die Butter in einem Topf schmelzen und die Zwiebel darin andünsten. Die Wacholderbeeren und etwas Kümmel und Schwarzkümmel beigeben. Mit einem Schuss Prosecco oder Noilly Prat ablöschen, den Thymian und das Lorbeerblatt hinzufügen. Das Sauerkraut, die Kartoffeln respektive den Risottoreis sowie die Gemüsebouillon dazugeben und alles 50 Minuten zugedeckt kochen lassen. Pürieren und nach Belieben mit frischem Majoran, Sauerrahm, Salz und Pfeffer abschmecken.
sabine hurni*
über Darm und Bauch...
lastet wird. Die Idee dahinter: Mit einer Kombination von Abführen mit Bittersalz und Entlasten mit eingeweichten Milchsemmeln, die gründlich gekaut werden, können sich Ablagerungen aus den Darmschlingen lösen und ausgeschieden werden. Mayr ging davon aus, dass solche Ablagerungen über die Jahre zu einer Veränderung der Bauchform und der Körperhaltung führen; dass jedes Organ seine bestimmte Normgrösse habe und ein gesunder Bauch klein, wohlgeformt und weich sei.
Ein dicker Bauch gilt in Indien als Zeichen des Wohlstands und wird stolz zur Schau getragen. Anders bei uns. Hier werden Bäuchlein, Bauchspeck und Wampen kaschiert, eingezogen oder wegtrainiert. Weil sie als unschön gelten. Der gewölbte Rumpf ist jedoch weit mehr als ein ästhetisches Problem. Er gibt Aufschluss über den Zustand der darin beherbergten Verdauungsorgane, angefangen vom Magen, über die Bauchspeicheldrüse, Leber, Gallenblase bis hin zum Darm. Fühlt sich der Bauch voll an, schwer, hart oder schmerzt er gar beim hineindrücken, dann lohnt es sich, ihn in einem grossen Spiegel eingehend zu betrachten. Und zwar nicht frontal, sondern seitlich – und vollkommen entspannt.
Verändert sich die Form des Bauches, hat das nicht allein mit der Kalorienaufnahme zu tun. Die Bauchform und die Körperhaltung geben auch Aufschluss über den Zustand des Darms. Der österreichische Arzt Franz Xaver Mayr (1875–1965) hat verschiedene Bauchformen analysiert und eine Vielzahl von Krankheiten mit chronischen Darm- und Verdauungsstörungen daraus abgeleitet. Er wurde bekannt durch seine Kur, die F. X. Mayr-Kur, bei der das gesamte Verdauungssystem mithilfe einer Milch-Semmel-Diät ent-
Ausgehend von dieser Norm hat Mayr verschiedene abweichende Bauchformen definiert. Da ist zum Beispiel der schlaffe Kotbauch, der sich unterhalb des Nabels nach vorne wölbt, weil der Darm erschlafft und mit unverdauten Speiseresten und Fäkalstoffen gefüllt ist. Oder der entzündliche Kahnbauch, der eher einen verkrampften, verengten Charakter hat. Dieser Bauch fühlt sich hart an und die Betroffenen atmen meist nicht mehr in den unteren Bauch hinein, sondern nur oberflächlich bis in den oberen Brustraum. Die dritte Bauchform ist der kugelförmige Gasbauch. Die Blähungen blasen die Darmschlingen und damit den Bauch auf wie einen Ballon und machen ihn zu einer prallen Kugel. Oft kommen auch Mischformen vor, wie auf der F. X. Mayr-Website zu lesen ist.
Befindet sich der Darm längere Zeit im Ungleichgewicht, kann das Folgen für die Gesundheit mit sich bringen, da im Darm wichtige Nährstoffe aufgenommen werden und das Immunsystem eng mit dem Darm verknüpft ist. Zucker, Weissmehl, Alkohol, Kaffee und Schwarztee setzen dem Darm zu, ebenso Medikamente, Schmerzmittel, Antibiotika, anhaltender Stress und chronische Erkrankungen.
Wer also vor dem Spiegel feststellt, dass sich der Bauch in den letzten Jahren verändert hat, tut gut daran, seinem Darm mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Wir essen in der Regel zu viel, zu oft und geschmacklich zu einseitig, meistens zu süss. Das führt dazu, dass die Verdauungsenzyme überfordert sind und ihre Arbeit nur ungenügend verrichten. Die Nahrung im Darm beginnt zu gären, Unverdautes bleibt an der Darmwand kleben.
Spätestens dann sollte der Darm gereinigt, aufgebaut und genährt werden. In der Regel erfolgt das durch schonendes Abführen, ähnlich wie beim Start einer Fastenkur. In den F. X. Mayr-Kuren wird dazu Bittersalz verwendet. Sehr effektvoll ist auch die ColonHydro-Therapie. Hier wird der Darm mit Wasser ausgespült, wobei sich alles löst, was sich im Darm angesammelt hat und nicht vom Körper selber ausgeschieden werden kann. Zusammen mit Fäulnis- und Gärstoffen entfernt die Colon-Hydro-Therapie abgestossene Schleimhautreste, stimuliert die Darmmuskulatur und regt die Durchblutung der Darmschleimhaut an. Auch Einläufe verfolgen dieses Ziel. Dabei führt man ein bis zwei Mal pro Monat etwa einen Liter Kamillentee oder Wasser mithilfe eines Einlaufgefässes in den Darm ein. Es ist eine wohltuende Selbstbehandlung, die problemlos zu Hause durchgeführt werden kann. Beides, die Hydro-Colon-Therapie wie auch die Einläufe, helfen bei Migräne, stärken das Immunsystem und können diverse Darmerkrankungen wie Verstopfung oder Hämorrhoiden lindern. Für die noch sanftere Reinigung oder als Ergänzung dazu gibt es verschiedene Heil- und Nahrungsmittel, die den Darm reinigen und aufbauen. Zum Beispiel Sauerkrautsaft, Kanne Brottrunk, Flohsamen, Huminsäure oder Heil-
« Gemäss F. X. Mayr blasen Blähungen den Bauch auf und machen ihn zu einer prallen Kugel.»
erde. Während den Reinigungstagen sollte die Nahrung möglichst gemüsereich und zuckerarm sowie leicht verdaubar, tendenziell also gekocht sein.
Im zweiten Schritt wird die Darmflora mit Mikroorganismen aufgebaut. Je vielfältiger die Besiedelung des Darmes an Bakterienarten ist, desto widerstands- und leistungsfähiger wird der Stoffwechsel, was wiederum das körperliche Wohlbefinden verbessert. Danach regen bittere Heilpflanzen wie Artischocke, Mariendistel, Wermut, Pfefferminze, Enzian oder Schafgarbe die Verdauungs- und Enzymtätigkeit an und tonisieren den Darm.
Generell lohnt es sich, dem Darm Sorge zu tragen. Immerhin ist er mit etwa 100 Millionen Nervenzellen durchzogen und steht somit in engem Kontakt mit dem Gehirn. Diese Darm-Hirn-Achse sorgt dafür, dass die Kommunikation der Darmflora mit unserem Körper funktioniert, und geht so weit, dass die Darmbakterien einen Einfluss auf das Gedächtnis und unsere Emotionen haben.
Wer also sein Leben entrümpeln möchte, sollte nicht nur den Keller und den Estrich ausmisten, sondern hie und da auch dem Darm eine Reinigung gönnen. Dasselbe gilt für überholte Glaubenssätze und das Loslassen schmerzhafter Erinnerungen. Auch dabei hilft es, auf der Körperebene – entschuldigen Sie den Ausdruck – den ganzen Scheiss mal loszulassen. //
* Sabine Hurni ist dipl. Drogistin HF und Naturheilpraktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Ayurveda-Kochkurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharmaindustrie und Functional Food auseinander.
Beratung
Unverträgliche Eiweisse
Wissen Sie einen Rat bei Eiweissintoleranz in der Schwangerschaft? Diese äussert sich bei mir mit Koliken und Blähungen. Muss ich mir Sorgen machen wegen den fehlenden Eiweissen?
B. Z., Zürich
In der Schwangerschaft kommt es häufig vor, dass von einem Tag auf den anderen gewisse Lebensmittel nicht mehr vertragen werden. Bekommen Sie denn von allen Eiweissen Koliken? Auch von den Pflanzlichen? Oder nur von Eiern, Fleisch, Fisch und Milchprodukten? Es ist wichtig, dass Sie eiweisshaltige Alternativen finden, die Sie gut vertragen. Vielleicht Tofu, Nüsse, Samen oder Büffel- oder Ziegenmilchprodukte. Die Nüsse werden bekömmlicher, wenn Sie sie rösten. Indem Sie experimentieren und gut auf die Zeichen Ihres Körpers achten, bekommt Ihr Kind eine abwechslungsreiche Kost. Es ist wichtig, dass Ihr Kind mit allen Geschmacksrichtungen in Kontakt kommt. Gegen Blähungen hilft übrigens Fencheltee oder Kamillentee sehr gut.
Nahrungsergänzungsmittel
Nebst Condrosulf und Vide3 Tropfen, die ich jeden Tag nehme, wechsle ich alle paar Monate ab mit Weihrauchkapseln (super für Gelenke!), Krillölkapseln und Kurkumakapseln. Wie verhalten oder vertragen sich Zusatzpräparate allgemein untereinander?
B. C., Thalwil
Ihre Nahrungsergänzungen vertragen sich gut miteinander. Kurkuma für die Leber und das Blut, die Krillölkapseln mit den Omega-3-Fettsäuren gegen Entzündungen und der Weihrauch zum Wärmen für die Gelenke. Theoretisch können Sie die Produkte auch zusammen einnehmen. Aber
damit Sie nicht einen ganzen Pillencocktail einnehmen müssen, ist auch der Wechsel zwischen den Produkten sinnvoll.
Bereiten Sie Salatsaucen vermehrt auch mit Rapsöl zu, das ebenfalls sehr reich an Omega-3-Fettsäuren ist. Eine Messerspitze Kurkuma können Sie jeden Tag als Gewürz dem Gemüse zugeben oder überall dort verwenden, wo Sie Rahm, Joghurt oder Käse einsetzen. Selbst ins Fondue können Sie eine Messerspitze Kurkuma geben, damit es besser verdaulich ist. Auf diese Weise können Sie jeden Tag von den wertvollen Bitterstoffen der Gelbwurzel profitieren.
Verstopfte Nase
Seit 20 Jahren leide ich an einer verstopften Nase, ohne aber erkältet zu sein. Meine Nasenscheidewand steht schief und die Nasenwände sind trocken. Nasenspray benutze ich nicht, operieren möchte ich nicht und die Homöopathie hat nicht geholfen. Was könnte ich machen?
C. K., Bülach
Reiben Sie immer morgens und abends mit dem kleinen Finger etwas Sesamöl in jedes Nasenloch. Sesamöl wirkt wärmend und nährend. Zudem befeuchtet es die Nasenschleimhäute, ohne die Poren zu verstopfen. Was zusätzlich helfen kann, ist Eukalyptusöl. Geben Sie abends einen Tropfen des ätherischen Eukalyptusöls auf die Nasenspitze oder in die kleine Grube am Hals, oberhalb des Brustbeins, zwischen den Schlüsselbeinen. Sinnvoll wären sicherlich auch Nasenspülungen mit Meersalz. Meersalz befeuchtet und pflegt die Schleimhaut. Achten Sie auch darauf, dass es in Ihrem Schlafzimmer nicht zu heiss ist. Lüften Sie vor dem Zubettgehen nochmals richtig durch und stellen Sie allenfalls einen Luftbefeuchter ins Zimmer.
Saures Aufstossen
Ich leide seit Längerem unter saurem Aufstossen. Vermutlich ist das veranlagt und nervlich bedingt. Ich rauche nicht und trinke keinen Alkohol, esse viel Gemüse und Früchte und bin gern in Bewegung. Könnte Ölziehen helfen? M. J., Zürich
Sie können morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Zubettgehen jeweils einen Deziliter Kartoffelsaft verdünnt mit heissem Wasser trinken. Das beruhigt den Magen und gleicht ein Zuviel an Säure aus. Essen Sie zudem ein warmes Frühstück und trinken Sie den Kaffee wenn möglich erst etwas später. Ein warmer Start in den Tag beruhigt nicht nur den Magen, sondern stärkt auch die Nerven und macht Sie bereit für einen turbulenten Tag. Vermeiden Sie tagsüber und vor allem abends Süssigkeiten, Chips, Frittiertes, scharf Angebratenes, Weissmehl und generell üppige Speisen. Nach dem Nachtessen, idealerweise spätestens um 19 Uhr, sollten Sie nichts mehr essen.
Kennen Sie das Gewürz Kardamom? Man kauft es idealerweise ganz als Samenkapseln. Sobald der Magen zu brennen beginnt, können Sie eine solche Gewürzkapsel kauen. Das hilft rasch. Hilfreich sind zudem sämtliche bitteren Heilpflanzen wie Enzian, Artischocke oder Wermut. Entsprechende Tinkturenmischungen gibt es im Fachhandel.
Suchen Sie auch nach einem anderen Umgang mit Stress. Vielleicht helfen Ihnen Meditationen, Yoga oder Qi-Gong.
Das Ölziehen stärkt Zahnfleisch und Körper. Insofern ist es etwas Wunderbares, das Sie gerne in die
Tagesroutine aufnehmen können. Ob es einen Einfluss auf das Sodbrennen hat, kann ich Ihnen nicht sagen. Aber das Ölziehen stärkt das Immunsystem und reinigt die Mundschleimhaut von Bakterien, die sich über Nacht auf der Zunge und an den Zähnen abgelagert haben. Ein Selbstversuch lohnt sich also auf jeden Fall. Nehmen Sie morgens nüchtern einen Esslöffel voll Sesamöl oder Sonnenblumenöl in den Mund und ziehen das Öl fünf bis zehn Minuten lang durch die Zähne. Danach spucken Sie das Öl in ein Haushaltstuch und werfen dieses in den Abfall. Weil sich beim Ölziehen viele Giftstoffe und Kleinstpartikel aus Zahnfüllungen lösen können, sollte es nicht ins Spülbecken gespuckt werden. Danach spülen Sie den Mund mit Wasser. Allenfalls können Sie danach eine ganz
Ich bin vierzig Jahre alt und habe seit längerer Zeit eine Glatze. Nun habe ich an der Stirn Pigmentflecken bekommen. Der Hautarzt hat empfohlen, jeweils am Morgen eine intensive Sonnenschutzcreme aufzutragen. Das ist für mich keine Lösung. Welche tägliche Behandlung empfehlen Sie? Wie schütze ich meine Kopfhaut am besten gegen Sonne und Kälte? I. M., Rohr
Eine klebrige Sonnencreme auf dem Kopf ist wirklich keine Option. Es gibt im Fachhandel aber durchaus auch leichtere Produkte oder Tagescremen mit Sonnenschutz, welche die Haut pflegen und keine Fettschicht hinterlassen.
Es geht aber auch ganz natürlich, zum Beispiel mit einem Kokos- oder Jojobaöl. Beide Öle kann ich sehr empfeh-
September
Activomin für eine gesunde Verdauung
Activomin mit natürlichen Huminsäuren kann bei einer Vielzahl von Magen-Darm-Beschwerden wie zum Beispiel bei Durchfallerkrankungen, Blähungen, Völlegefühl und Windabgang eingesetzt werden. Activomin reduziert ausserdem Bauchschmerzen und ist auch zur Bindung und Ausscheidung von Schadstoffen im Körper geeignet. Wie funktioniert das? Die reinen Huminsäuren aus Braunkohle in Activomin besitzen die Fähigkeit, Schadstoffe im Körper des Menschen fest an sich zu binden. Da sie nicht vom Körper aufgenommen werden und auch nicht in die Blutbahn gelangen können, werden die so gebundenen Körpergifte über den Darm wieder ausgeschieden, bevor eine schädigende Wirkung entstehen kann.
Übrigens: Bei Huminsäuren handelt es sich um ein natürliches Abbauprodukt von Pflanzen, das überall in der Natur vorkommt. Auch in Lebensmitteln wie Kaffee, Tee, in Brotkrusten oder gebratenem Fleisch nehmen wir Huminsäuren täglich in geringen Mengen zu uns.
Activomin ist auch für Schwangere sowie Kinder ab 6 Jahren geeignet. Die Kapseln von Activomin sind vegan, laktose- und glutenfrei.
Activomin ist ein Medizinprodukt, bitte lesen Sie die Gebrauchsanweisung. Mehr Infos über Activomin finden Sie unter www.activomin.ch
● Dieser Gesundheitstipp wird offeriert von ebi-pharm.ch
len als Pflegeprodukte. Sie spenden Feuchtigkeit und hinterlassen keinen Ölfilm auf der Haut. Jojobaöl ist ein pflanzliches, flüssiges Wachs mit einem natürlichen Lichtschutzfaktor von 3 bis 4. Das ist nicht viel, aber immerhin verlängert sich die Eigenschutzzeit um das Drei- bis Vierfache. Dadurch, dass Jojobaöl eigentlich kein Öl, sondern ein Wachs ist, macht es die Haut nicht so fettig. Es dringt gut in die Haut ein und glänzt nicht. Trotzdem bietet es einen wunderbaren Kälte- und Windschutz. Kokosöl wirkt ähnlich. Insbesondere an heissen Tagen hat es einen kühlenden Effekt. Man muss aber den Geruch mögen.
Gegen die Pigmentflecken können Sie abends etwas Rizinusöl auf die veränderte Haut auftragen. Das Öl ist sehr fettig und hat einen Einfluss auf die Verhornung der Haut. Jojobaöl und Rizinusöl erhalten Sie in Drogerien oder Apotheken, Kokosöl finden Sie im Reformhaus bei den Ölen.
In den Bergen oder am Strand und überhaupt wenn die Sonne stark scheint, sollten Sie unbedingt eine Mütze oder einen Hut tragen. Es gibt keinen besseren, natürlicheren, angenehmeren Sonnenschutz als eine Kopfbedeckung.
Malve hilft bei Umlauf
Meine Tochter hat seit drei Wochen eine Entzündung am Mittelfinger. Vor fünf Tagen war sie beim Arzt. Offenbar ist es ein Umlauf. Ich habe Malvedrin gekauft, um Fingerbäder zu machen, aber meine Tochter lehnt dies ab. Was könnte sonst noch helfen?
M. M., Rheinfelden
D ie gut gemeinten Ratschläge von Mutter zu Tochter kommen manchmal schlecht an. Auch wenn es das richtige Heilmittel wäre. Malventinktur ist ein wunderbarer Entzündungshemmer. Man kann eine Gaze mit der Tinktur tränken und damit einen Umschlag machen. Das ist praktischer als ein Handbad.
Wenn die Wunde heiss und entzündet ist, kann Ihre Tochter auch ein Quarkpäckchen auflegen. Das geht ganz einfach: eine Watterondelle nehmen, etwas Quark draufstreichen, auf den Finger legen und fixieren. Sobald sich der Quark nicht mehr heiss anfühlt, kann er ersetzt werden. Als weiteres Hausmittel soll Honig mit etwas geriebenem Meerrettich helfen. Man mischt die beiden Substanzen im Verhältnis 9:1 und trägt die dicke Paste auf den Finger auf. Das hilft besonders dann, wenn man Eiter aus der Wunde ziehen will.
Diese Hausmittel eignen sich sehr gut als Ergänzung zu den Salben vom Arzt. Da der Umlauf schon so lange besteht, sollte Ihre Tochter mit den Salben des Arztes weitermachen.
Bei Hitze Bauchschmerzen
Diesen Sommer habe ich arg gelitten. Denn wenn es heiss ist, habe ich ständig einen aufgeblähten Bauch, Krämpfe und Koliken. Ich nehme Fenchel und Kümmelsamen zu mir und trinke den Tee neuerdings mit etwas Zitronensaft. Was kann mir sonst noch helfen? B. Z., Thun
Sobald es heiss wird, nimmt die Verdauungskraft stark ab. Vermutlich ist es das, was Ihnen zu schaffen macht. Würste, Käse, Milch, Gebäck, Glace – all das ist während der heissen Monate für unser Verdauungssystem sehr schwer zu bewältigen. Gemäss der Ayurveda-Ernährungslehre sollte man im Sommer nur leichtes Getreide wie Reis, Couscous oder Fladenbrote aus
Dinkelmehl ohne Hefe essen. Teigwaren, Brot und Gebäck sollten Sie auf der Seite lassen. Ideal wäre gekochtes Gemüse, Fisch oder Poulet; zum Frühstück frische Früchte und heisser Tee. Trinken Sie zudem am Morgen vor dem Frühstück etwas warmes Wasser und versuchen Sie auch tagsüber keine gekühlten Getränke zu sich zu nehmen. Wenn Ihnen nach einer Abkühlung ist: Buttermilch oder mit Wasser verdünntes Joghurt sind ideal, allenfalls gesüsst mit Honig oder Ahornsirup. Essen Sie generell kleine Portionen. Tagsüber viele Früchte und Salate. Erst wenn es gegen Abend abgekühlt hat, können Sie eine grössere Mahlzeit zu sich nehmen. Zusätzlich würde ich Ihnen empfehlen, dass Sie sich mit bitteren Tropfen eindecken. Sie helfen der Verdauung auf die Sprünge. //
Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich-online.ch
Inserat
Anthroposophische Gestaltungs- und Maltherapie (Aus- und Weiterbildung, berufsbegleitend) Start: 23. September 2018 www.studiengang-kunsttherapie.ch
Wilde Malve.
Lindenblüte Tiliae flos
Die Linde von Linn auf dem Bözberg (AG) ist wohl einer der bekanntesten Bäume der Schweiz. Imposante Lindenbäume findet man aber auch in Pärken, Alleen und auf Plätzen, wo sie im Sommer, zur Zeit der Blüte, herrlich duften. Die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) blüht etwas früher als die Winterlinde (Tilia cordata), die etwa bis Mitte Juli Blüten trägt. Auf den ersten Blick sehen beide Bäume gleich aus. Erst bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die Blätterkrone der Sommerlinde dichter schliesst als jene der Winterlinde. Die Blattoberseite und Blattstile der Sommerlinde sind behaart, jene der Winterlinde kahl. Beide Bäume liefern heilkräftige Lindenblüten.
Die reifen, offenen Lindenblüten enthalten vorwiegend Flavonoide, Schleimstoffe und ätherische Öle. Diese Wirkstoffkombination macht den leicht süsslichen, angenehm schmeckenden Lindenblütentee zu einem sanften Heilmittel bei Erkältungskrankheiten aller Art. Bei ersten Anzeichen einer Erkältung sollte man ihn möglichst heiss trinken. Aufgrund der Schleimstoffe lindert der Lindenblütentee Reizhusten. Zudem wärmt er durchgefrorene Knochen nach einem Tag in der Kälte. Er hilft aber auch bei Erkältungsbeschwerden infolge von Klimaanlagen und wird in der Volksmedizin als Schwitzkur bei fiebrigen Erkältungskrankheiten empfohlen. Ganze Lindenblüten sollten vor dem
Überbrühen mit kochendem Wasser zwischen den Fingern ein bisschen zerbröselt werden, damit sich die Wirkstoffe gut lösen.
Als Knospenmazerat (Gemmotherapie) wirken Lindenblüten beruhigend, schlaffördernd und stressmildernd. Die Gemmotherapie (lat. Gemmo = Knospen) ist eine relativ junge Heilmethode, die sich zwischen der herkömmlichen Heilpflanzenkunde und der Homöopathie bewegt. Gemmopräparate werden aus teilungsaktivem Pflanzenmaterial wie Knospen, Wurzelspitzen oder Jungtrieben hergestellt. Die Erfahrung mit der Gemmotherapie zeigt, dass der menschliche Stoffwechsel durch die aktiven, teilungsfreudigen Pflanzenzellen sehr kraftvoll unterstützt wird, teilweise sogar effizienter als mit einer herkömmlichen Heilpflanzentinktur. Während ein Lindenblütentee beruhigend wirkt, ist das Gemmomazerat der Sommerlinde nicht nur ein äusserst entspannendes Heilmittel bei Schlafstörungen, sondern hilft auch bei Burn-out, Depressionen, Müdigkeit und Prüfungsängsten. Es stärkt das Nervengeflecht, gleicht aus, reduziert Stress und löst (Herz-)Beschwerden infolge Angstgedanken und Hysterie. Zudem kann das Präparat bei der rheumatischen Erkrankung Fibromyalgie, «Restless Legs» und durch Stress verursachten Magenschleimhautentzündungen Linderung verschaffen. shr //
BISHER ERSCHIENEN
Hopfen, Mistel, Hamamelis, Schlüsselblume, Lavendel, Kurkuma, Huflattich, Löwenzahn, Maiglöckchen, Ringelblume und viele mehr.
Siehe www.natuerlich-online.ch
● Volkstümliche Verwendung Lindenblütentee wird als hustenreizlinderndes und krampflösendes Mittel gegeben. Darüber hinaus wird er, möglichst heiss getrunken, für Schwitzkuren bei fiebrigen Erkältungskrankheiten empfohlen. Gelegentlich wird er auch als Diuretikum («Durchspülmittel»), Antispasmodikum (Arzneimittel gegen Krämpfe) und Sedativum (Beruhigungsmittel) verwendet.
● Räucherkraut
Getrocknete Lindenblüten kann man räuchern. Sie verströmen einen ausgleichenden, lieblich harmonischen Duft, der sehr entspannend wirkt. Dasselbe
gilt für das ätherische Lindenblütenöl. Zum Räuchern legt man die zerbröselten Blüten auf ein Räucherstövchen mit Sieb. Diese Methode eignet sich für die feinen Blüten besser als die glühende Kohle, auf der sie sehr rasch verbrennen.
● Erfrischendes Getränk Der zarte Lindenblütentee schmeckt auch kalt mit Zitronensaft vorzüglich. Im September sammelt sich im Körper nochmals viel Hitze an. Ein kühler Lindenblütentee wirkt ausgleichend und tut gut.
● Selber sammeln Falls Sie im kommenden Sommer (im Juni/Juli) selber
Lindenblüten sammeln möchten, sollten Sie abwarten, bis die Blüten offen sind. Nach ein bis drei regenfreien Tagen kann man diese dann mitsamt Flugblatt pflücken und an einem schattigen Platz schonend trocknen. Wenn die Blüten intensiv duften, sind sie besonders heilkräftig. Getrocknete Blüten vor Licht und Feuchtigkeit geschützt aufbewahren.
HEILPFLANZE des Monats
SCHLEIMLÖSER / Als Tee getrunken stärken Lindenblüten das Immunsystem und lindern Erkältungskrankheiten und den damit verbundenen Reizhusten sowie andere Atemwegserkrankungen. Nebenwirkungen sind keine bekannt.
Kräutermedizin vom Dach der Welt
Die Traditionelle Tibetische Medizin ist mehr als nur eine eigenständige Heilkunde. Sie ist ein Gesundheitssystem, das auf altem Kräuterwissen und universellen Grundsätzen aufbaut und westliche Krankheiten erfolgreich heilen kann.
Text: Markus Kellenberger
«Medizin ist da, um den Menschen zu helfen – egal wo sie leben, egal ob und was sie glauben.»
Fünf Frauen und Männer warten im Schatten des Baldachins, der den Eingang zur «Yuthog Clinic» überspannt. Sie erhoffen sich Heilung von ihren Beschwerden und warten darauf, von einem der zwei tibetischen Ärzte untersucht zu werden, die heute Patienten empfangen, die ärmsten von ihnen kostenlos. Die Klinik liegt auf dem Gelände der Tibetischen Universität, ein Ort der Ruhe mit grossem Garten, kühlenden Bäumen und blühenden Blumen, umbraust vom Lärm der indischen Stadt Sarnath.
Die Stadt ist allen Buddhisten heilig. Ebenso heilig wie den Hindus die gleich nebenan liegende Millionenmetropole Varanasi. Beide Städte liegen am Ganges, an demselben Flussufer, an dem Buddha vor zweieinhalb Jahrtausenden erleuchtet wurde und gläubige Hindus noch heute ihre Toten verbrennen. Hier, in der am dichtesten besiedelten Gegend der Welt treffen sich zwei Weltreligionen und zwei unterschiedliche Gesundheitssysteme: Das über dreitausend Jahre alte «Wissen vom Leben», im Westen als Ayurveda bekannt und leider meist auf Wellnessangebote reduziert, und die nicht ganz halb so alte Tibetische Medizin, hervorgegangen aus dem Wissen kräuterkundiger Schamanen im Himalaya, das seither von Generationen forschender Mönche laufend verbessert, verfeinert und spezialisiert wurde.
Zorn, Hitze und eine klare Diagnose
Die Heilkunst der tibetischen Ärzte ist legendär, entsprechend gross ist die Hoffnung derer, die von Kunzang Pemo und ihrem Kollegen heute in der «Yuthog Clinic» untersucht werden. Ruhig und erstaunlich lange fühlt die Ärztin ihrem
Schattiges Wartezimmer: Patienten warten vor der Klinik der Tibetischen Universität im indischen Sarnath.
Patienten den Puls, redet mit ihm über seine Lebensumstände, streicht mit einer Hand über seine Haut, schaut ihm intensiv in die Augen und lässt ihn am Schluss der Konsultation noch die Zunge herausstrecken. Für die erfahrene Medizinerin steht nach einer knappen halben Stunde fest: Der Mann leidet an chronischen Darmbeschwerden, ausgelöst durch «Tripa», einem Überschuss an «Zorn, Neid und Hitze», der seine Lebensenergien aus dem Gleichgewicht bringt und zu Entzündungen im Verdauungssystem führen kann. Kunzang Pemo verschreibt drei verschiedene in Pillen gepresste Kräutermischungen, die die Entzündung bekämpfen, die Verdauung regulieren und Körper und Seele wieder ins Lot bringen sollen. Der Nächste bitte.
Die Traditionelle Tibetische Medizin (TTM) ist mehr als nur Volksheilkunde. Sie ist eine echte asiatische Schulmedizin und verfügt über ein immenses und altes Erfahrungswissen über das Wesen des Menschen und die heilende Kraft von über 500 unterschiedlichen Mischungen aus Kräutern, Gewürzen, Mineralien und je nachdem auch aus tierischen Bestandteilen – und, das bestätigt westliche Forschung, diese wohlüberlegten und täglich in der Praxis ausprobierten «Vielstoffgemische» wirken bestens.
Das Übel an der Wurzel packen
Ein gutes Beispiel dafür ist die in der Schweiz hergestellte Kräutermischung «Padma 28» mit ihrer erstaunlichen und mehrfach belegten Breitenwirkung. Sie unterstützt das Herz-Kreislaufsystem, bekämpft Entzündungen und stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte. Andere Pflanzenrezepturen stärken mit ihren ausgewählten Herb- und Bitterstoffen den Verdauungstrakt und schützen vor Diabe-
tes oder mindern die Folgen davon. Oder sie wirken sich je nach Zusammenstellung wohltuend und regulierend auf das Nervensystem aus, unterstützen die Funktionen von Leber und Gallenblase und helfen bei rheumatischen Beschwerden. Aber auch gegen Grippe und lästiges Sodbrennen hat die TTM Hilfe anzubieten, die sich nicht darauf beschränkt, die Symptome zu bekämpfen, sondern das Übel an der Wurzel packt. Denn die Kräuter können den Energiefluss im Körper und somit das innere Gleichgewicht positiv beeinflussen. Die TTM geht bei jedem Rezept von einem ganzheitlichen Menschenbild und einer ebensolchen Wirkung aus.
«Die tibetische Medizin ist ein umfassendes Gesundheitssystem, das sich über viele Jahrhunderte hinweg entwickelt und sich erfolgreich um die Gesundheit unseres Volkes gekümmert hat», sagt der amtierende Dalai Lama. «Ich glaube daran, dass die ganze Menschheit von unserer Medizin profitieren kann.» Das sei aber nur möglich, wenn die TTM in ihrer ganzen Eigenart verstanden und laufend auch mit modernen Methoden auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werde.
Einer, der das tut respektive dafür sorgt, dass das auch seriös passiert, ist Herbert Schwabl. Ihm und seiner Frau Alexandra gehört die Firma Padma in Wetzikon, das einzige Unternehmen in Europa, das moderne Heilmittel auf Basis tibetischer Rezepturen herstellt. Mit viel Erfahrung: Im nächsten Jahr feiert Padma das 50. Jubiläum. Der Biophysiker und die Chemikerin leiten ihre Firma mit Herzblut. Eines ihrer zentralen Anliegen ist es, das alte Wissen der Tibetischen Medizin mithilfe westlicher Wissenschaft in eine zeitgemässe Sprache zu überführen, die unsere Gewohnheiten und Traditionen mit dem ganzheitlichen Heilsystem der TTM vereint.
Dalai Lama
«Heilpflanzen können Mensch und Tier auch in Zukunft gesund machen und gesund erhalten.»
Herbert Schwabl
Kräuterpillen werden in Sarnath in Handarbeit hergestellt. gefragt herbert schwabl
«Wir tun das aus Überzeugung»
Die Firma Padma in Wetzikon ZH ist die einzige westliche Herstellerin für Pflanzenpräparate nach Rezepturen der Traditionellen Tibetischen Medizin. Inhaber und Biophysiker Herbert Schwabl erklärt, warum das Ringen um Anerkennung und Zulassung dieser Kräutermischungen trotz deren anerkannten Wirksamkeit ein zäher Kampf ist.
Herbert Schwabl, im Vergleich zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist die Traditionelle Tibetische Medizin (TTM) in der Schweiz deutlich weniger bekannt. Woran liegt das?
Tibeterinnen und Tibeter haben seit der gewaltsamen Annexion ihres Landes durch China keinen eigenen Staat mehr. Ausserdem stehen 8 Millionen Tibeter 1,3 Milliarden Chinesen gegenüber. Allein dieses Zahlenverhältnis zeigt, dass die Ressourcen der TCM immens grösser sind. Auch hat die kommunistische Regierung in China seit Mao die TCM massiv unterstützt und schon vor Jahrzehnten gezielt im Westen gefördert. Die TTM dagegen war immer eine kleine Gemeinde von Fachpersonen im Westen. Unsere Firma hat bereits 1969 in der Schweiz mit der Herstellung tibetischer Kräuterpräparate begonnen, ohne dass die TTM jemand kannte. Wir taten und tun das einfach aus Überzeugung.
Tibetische Kräuter und Mineralienmischungen gelten als hochwirksam. Trotzdem sind nur relativ wenige Präparate in der Schweiz und im EURaum zugelassen. Wird sich das bald ändern?
Die Zulassung medizinischer Produkte ist ein schwieriges und hochkomplexes Fachthema. Aber das neue Heilmittelgesetz, das 2019 auch in der Schweiz in Kraft tritt und entsprechende Gesetze im EURaum berücksichtigt, lässt auf Vereinfachungen bei der Zulassung auch von Arzneimitteln der Tibetischen Medizin hoffen.
Wir sind zuversichtlich, dass diese Vereinfachungen auch von der Zulassungsbehörde Swissmedic umgesetzt werden.
Warum ist das Zulassungsverfahren so schwierig? Will die Schulmedizin damit unliebsame – weil wirksame – naturheilkundlich ausgerichtete Konkurrenz vom Markt fernhalten?
Generell kann man sagen, dass die ursprüngliche Idee des Heilmittelgesetzes war, dass nur Arzneimittel mit hoher Qualität auf den Markt kommen. Dabei hat man früher aber übersehen, dass Qualität und Forschung für Naturmedizin andere Rahmenbedingungen erfüllen kann und muss als für chemische Produkte. Natürliche Rohstoffe müssen wachsen, sie unterliegen dabei natürlichen Qualitätsschwankungen und die Erfahrung im Umgang mit ihnen ist mitunter jahrhundertealt.
Hier nur nach strengen Kriterien der chemischen Pharmazie vorzugehen, heisst auch enorme Anforderungen und damit auch Kosten zu produzieren. Das können sich die kleinen Hersteller von Naturheilmitteln gar nicht leisten, darum fordern wir angepasste Rahmenbedingungen, wie sie das neue Schweizer Heilmittelgesetz teilweise nun festlegt.
Die TTM basiert auf den Grundlagen des Buddhismus und stellt ein anderes Körper, Krankheits und Gesundheitsbewusstsein in den Mittelpunkt als die westliche Medizin.
Wie lässt sich das in unsere Kultur und in unser Medizinsystem übertragen?
In der tibetischen Überlieferung wird der Buddhismus als Grundlage der TTM dargestellt. Tatsächlich aber ist diese Medizin eine eigene, unabhängige Wissenschaft. Der Dalai Lama sagt: « Medizin ist da, um den Menschen zu helfen – egal wo sie leben, egal ob und was sie glauben. » Genau da ist auch unsere Motivation. Die Tibeter haben wirkungsvolle Rezepturen geschaffen, und wir sind dankbar, dass wir sie hier anwenden dürfen. Gleichzeitig bestätigt die moderne Forschung, dass es aktive Wirkprinzipien in den überlieferten tibetischen Rezepturen gibt.
Was ist für Ihre Firma Padma in Bezug auf Verbreitung und Akzeptanz der TTM das grösste Problem im Hinblick auf die Zukunft? Wenn wir weit in die Zukunft blicken, dann erfüllt mich der Klimawandel mit grosser Sorge. Die Heilpflanzen sind verschiedenen Bedrohungen ausgesetzt: Da sind die laufenden Klimaveränderungen, die lokale Pflanzen zum Verschwinden bringen, und die hohe und unregulierte Ausbeutung natürlicher Vorkommen, oft gar nicht für medizinische Zwecke, sondern als Genussmittel, zur Dekoration, zur Farbgewinnung oder als Rohstoffquelle für Parfüms. Das ist gefährlich, denn Heilpflanzen können Mensch und Tier auch in Zukunft gesund machen und gesund erhalten. Ich hoffe wir tragen diesem Geschenk der Natur genügend Sorge! //
Es geht um Medizin –nicht um Folklore
«Um tibetische Heilmittel in unser Medizinsystem zu integrieren, muss ihre Wirkung für Arzt und Patient im wissenschaftlich-rationalen Kontext der westlichen Schulmedizin verständlich sein», sagt Schwabl. Und ebenso selbstverständlich sei deshalb, dass alle Produkte von Padma Schweizer Qualitätsanforderungen vollumfänglich entsprechen. Dies mit dem Ziel, nebenwirkungsarme Kräutermischungen zur Behandlung von Krankheiten und für die Gesundheitsprophylaxe anbieten zu können. Aus diesem Grund beteiligt sich Padma seit Jahrzehnten an verschiedenen Forschungsprojekten in der Schweiz, Europa, Asien und Übersee, «denn», so Herbert Schwabl, «wir wollen unseren Kunden keine tibetische Folklore anbieten, sondern Medizin, die hier und heute wirkt».
Im Gegensatz zur Schulmedizin, die gesundheitliche Probleme isoliert betrachtet und behandelt, ist für die TTM von vornherein klar, dass viele Krankheiten auf falsche Ernährung und schädliche Lebensgewohnheiten zurückzuführen sind. Mit anderen Worten: Mit reinem Pillenschlucken sind Krankheiten zwar behandelbar – ohne eine gleichzeitige Veränderung der auslösenden Gewohnheiten aber kaum nachhaltig zu heilen.
Darmentzündungen, wie jene, die dem Indischen Patienten am Anfang unserer Geschichte diagnostiziert wurden, sind ein gutes Beispiel dafür. Die verordneten Kräutermischungen bekämpfen den eigentlichen Entzündungsherd, harmonisieren durch pflanzliche Impulse Körper und Geist und stärken so zusätzlich die Selbstheilungskräfte. Gleichzeitig aber wird ihm auch angeraten, künftig auf zu viel Zucker im Tee zu verzichten. Ein Rat, den wir im Westen, wo der in vielen Nahrungsmitteln und Getränken übermässig vorhandene Zucker für viele chronische Erkrankungen verantwortlich ist, durchaus auch beherzigen können. //
Fünf Elemente und drei Prinzipien
Die enge Verbundenheit des Menschen mit der Natur zeigt sich in der Tibetischen Medizin (TTM) in der Lehre von den fünf Elementen und den drei Prinzipien des Seins. Diese tibetischbuddhistische Sicht bildet die Grundlage für das Verständnis von Krankheit und Heilung in der TTM.
Die fünf Elemente, aus denen jegliche Materie besteht, sind:
● Luft, Feuer, Wasser, Erde und Raum.
Die drei Prinzipien, denen die Elemente zugeordnet werden, sind:
● Lung (Wind), entspricht dem Element Luft. Dazu gehören Bewegung, Atmung, Ausscheidungen, das Nervensystem und geistige Aktivitäten. Menschen vom LungTyp sind in der Regel schlank und gross, leiden häufig an Rückenschmerzen und sind von eher ängstlichsorgenvollem Naturell, das zu psychischen Störungen neigt.
● Tripa (Galle), entspricht dem Element Feuer und umfasst die Regulation der Körperwärme, Hunger und Durstgefühl, die Verdauung, den Mut und die Willenskraft. TripaTypen sind meist athletisch, muskulös, dominant und ehrgeizig und haben eine Neigung zu entzündlichen Krankheiten.
● Beken (Schleim), entspricht den beiden Elementen Wasser und Erde und bezieht sich auf die strukturellen Grundlagen des Körpers, auf Körperflüssigkeiten, den Schlaf, Geschmeidigkeit der Gelenke, Ruhe und Geduld. BekenTypen sind tendenziell klein und untersetzt, praktisch orientiert, gutmütig, aber auch schwerfällig und neigen zu Verdauungsproblemen und Kältekrankheiten.
Keinem dieser drei Prinzipien ist das Element Raum zugeordnet, denn der Raum steht für alles, was zwischen den physisch greifbaren Elementen Luft, Feuer, Wasser und Erde ist, und verbindet diese auf einer rein energetischen, quantenphysikalischen Ebene.
Selbstverständlich sind die meisten Menschen eine Mischung der drei Prinzipien. Aber mit der einzigartigen Pulsdiagnose, bei der tibetische Ärzte 48 unterschiedliche Pulsqualitäten erfühlen und diese Beobachtungen mit einer höchst differenzierten Zungen, Augen und Urindiagnose kombinieren, sind äusserst präzise Diagnosen möglich, die in der Verschreibung von wirksamen TTMPräparaten und Anregungen für heilsame Verhaltensänderungen münden.
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Wissenschaftliche Publikationen über die TTM sind abrufbar unter www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/ Informationen über Produkte, Wirkung und Hintergründe der TTM unter www.padma.ch
Buchtipp
Franz Reichle: « Das Wissen vom Heilen – Die Geheimnisse der Tibetischen Medizin », AT Verlag, Fr. 27.90
Aus alten tibetischen Schriften entstehen neue Medikamente.
Ihr Kinderlein kommet
Den Traum von der eigenen Familie erfüllen sich Schweizer Paare immer später. Damit es mit dem Nachwuchs dann noch klappt, muss nicht selten nachgeholfen werden. Auch die Naturheilkunde kennt Mittel, damit sich der Babywunsch erfüllt. Aber alleine darauf sollte man sich nicht verlassen.
Text: Anja Huber
Reisen, Partys, Karriere – für viele junge Erwachsene ist Selbstverwirklichung das wichtigste Streben. Familie kommt später. Wenn Paare einen Teil ihrer (beruflichen) Ziele verwirklicht haben, sind sie – statistisch – über 30. Für viele stellt sich dann die Frage: Wie kommen wir jetzt noch zu unserem Wunschkind? Denn am fruchtbarsten ist die Frau im Alter von 20 bis 24 Jahren. Danach sinkt die Chance, ein Kind zu gebären, von Monat zu Monat. Und auch die Fruchtbarkeit des Mannes nimmt mit zunehmendem Alter ab, wenn auch weniger drastisch.
Klappt es mit dem Nachwuchs dann nicht auf Anhieb, erwächst daraus für viele Paare eine enorme psychische Belastung. Viele probieren alles Mögliche (und auch Unmögliche) aus, damit die Frau endlich schwanger wird. Doch nicht alle wollen sich schulmedizinisch behandeln lassen; und längst nicht alle Alternativen sind seriös und lohnen sich. Im Gegenteil: Im schlimmsten Fall verlieren Paare wertvolle Zeit, sagen Reproduktionsmediziner.
Viele Arten der Befruchtung
Während Frauen hierzulande in den 1970er-Jahren mit durchschnittlich 27 Jahren ihr erstes Kind bekamen, liegt der Altersschnitt von Erstgebärenden heute bei 31,8 Jahren. Kein Wunder gibt das Bundesamt für Statistik (BFS) bekannt, dass «die Zahl der Frauen, die sich einer Behandlung zur medizinisch unterstützten Fortpflanzung unterzogen haben, im Laufe der 2000erJahre angestiegen ist». Laut BFS kommt heute jedes fünfzigste Kind in der Schweiz «infolge einer künstlichen Befruchtung zur Welt». So liessen sich im Jahr 2016 6049 Frauen künstlich befruchten – doch nur bei 41,5 Prozent resultierte daraus eine Schwangerschaft. «Künstliche Befruchtung» bezeichnet mehrere Methoden: Bei der «Intrauterinen Insemination» (IUI) werden männliche Samenzellen direkt in die Gebärmutterhöhle eingebracht. Bei der «In-vitro-Fertilisation (IVF)» verschmilzt man Samen- und Eizellen im Labor miteinander und setzt sie erst dann in die Gebärmutter ein. Die «Intrazytoplasmatische Spermieninjektion» (ICSI) ähnelt der IVF, allerdings wird dabei nur eine einzelne Samenzelle mit einer einzelnen Eizelle ausserhalb des Körpers verbunden. Auch können Samenzellen aus dem Nebenhoden des Partners («Mikrochirurgische epididymale Spermienaspiration») oder dem Hodengewebe («Testikuläre Spermienextraktion») entnommen werden, um sie dann in die Gebärmutter zu implantieren. Ähnliches geschieht bei der «Perkutanen epididymalen Spermienaspiration», nur dass dabei nach der Samenzellen-Entnahme erst eine einzelne Samenzelle mit einer Eizelle ausserhalb des Körpers verschmolzen wird.
Die Krankenkassen in der Schweiz übernehmen nur die Kosten für die Abklärungen der Kinderlosigkeit bei beiden Partnern, eine Hormontherapie bis zu einem Jahr Dauer und für bis zu drei Inseminationen. In Deutschland und Österreich werden hingegen auch IVF oder ICSI teilweise von den Kassen bezahlt. Entscheidet sich ein Paar hierzulande für diese Varianten,
muss es tief in die Tasche greifen: Je nach Methode und Kinderwunschzentrum variieren die Kosten zwischen 4000 und 10 000 Franken pro Punktion bzw. Zyklus; meistens sind mindestens drei Behandlungszyklen notwendig, bis es zu einer Schwangerschaft kommt. Bruno Imthurn vom Uni-Spital Zürich wünscht sich daher, dass die Krankenkassen auch hierzulande mehr zusteuern. Denn schliesslich handle es sich laut Weltgesundheitsorganisation beim unerfüllten Kinderwunsch um eine Krankheit.
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Am fruchtbarsten ist die Frau im Alter von bis Jahren. Danach sinkt die Chance, ein Kind zu gebären, von Monat zu Monat.
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Auf der Suche nach Alternativen Tatsächlich kann ein unerfüllter Kinderwunsch nicht nur die Partnerschaft stark belasten, er kann sogar krank machen. In der Regel leiden Frauen stärker darunter. Doch auch eine reproduktionsmedizinische Behandlung kann sehr belastend sein, nicht nur organisatorisch und finanziell. Vor allem die Frau nimmt die Behandlung auch meist emotional mit: aufwendige Diagnostik, Hormontherapie, Eingriffe in die Gebärmutter und das anschliessende bange Warten auf den so sehnlichst erhofften Erfolg der Behandlung. Oder aber die (erneute) grosse Enttäuschung. Es ist eine Achterbahn der Gefühle, die nicht selten auch das Zusammen- und Sexualleben betroffener Paare belastet. Deshalb suchen vor allem Frauen mit Kinderwunsch häufig nach Alternativen: Zahlen aus der Schweiz gibt es zwar nicht, doch in Dänemark nutzt nach einer Studie von Forschern der Universität Kopenhagen und Cardiff in Wales schätzungsweise jede dritte Patientin eines reproduktionsmedizinischen Zentrums auch alternative Angebote. Die Palette reicht von Luna-Yoga über Akupunktur, Homöopathie, Hypnose und Fruchtbarkeitsmassagen bis hin zu ätherischen Ölen, speziellen Teezubereitungen oder anderen Kräutergaben. Dabei gilt es zu bedenken: Mit dem Leid und der Hoffnung von Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch werden Geschäfte gemacht – daher tummeln sich auf dem Markt auch zig Empfehlungen, deren Seriosität und Effektivität aus wissenschaftlicher Sicht teilweise mehr als strittig sind.
Globuli und Nadeln
Der Facharzt für Allgemeinmedizin und Homöopathie, Michael Teut von der Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde in Berlin, hat das bisherige Wissen zu naturheilkundlichen Verfahren und Reproduktionsmedizin in seinem «Kinderwunschbuch» zusammengetragen. «Insgesamt ist die Wirkung pflanzlicher und homöopathischer Arzneimittel bei unerfülltem Kinderwunsch noch erschreckend schlecht evaluiert», so sein Fazit.
Es gibt also nur sehr wenig Belege dafür, dass solche Methoden wirksam sind – aber es gibt sie: Gynäkologen der Ambulanz für Naturheilkunde der Universitätsfrauenklinik in Heidelberg behandelten Frauen, die aus hormonellen oder nicht erfindlichen Gründen mehrere Jahre ungewollt kinderlos geblieben waren, homöopathisch. 28 Prozent der Teilnehmerinnen wurden innerhalb eines Homöopathie-Behandlungsjahres schwanger. In der Kontrollgruppe war es weniger als
gefragt cornelia wenzin*
« Eine starke Nierenenergie ist
essenziell für die Fortpflanzung ! »
Frau Wenzin, worauf sollten Paare, die Eltern werden möchten, achten?
«Nur etwa jede dritte künstliche Befruchtung führt zu einer Schwangerschaft.»
zehn Prozent. Damit schneidet die Homöopathie nur wenig schlechter ab als die künstliche Befruchtung. Beide Methoden lassen sich kombinieren, was die Erfolgsquote wahrscheinlich erhöht. Dies gilt es aber mit dem behandelten Arzt abzusprechen.
Eine gesunde Lebensführung mit regelmässiger Bewegung und Entspannung, natürlicher Ernährung, ausreichend Schlaf und möglichst wenig Stress ist der Fruchtbarkeit zuträglich. Nach der Lehre der TCM werden die Reproduktionsorgane von der Niere gestärkt. Daher ist es wichtig, für eine gute Nierenenergie zu sorgen: Besser Gekochtes als Rohkost essen, Weizen vermeiden und nach dem Essen ruhen, damit sich die Niere mit Energie aufladen kann. Besonders gut dafür ist auch eine mindestens zehn Stunden gekochte Hühnersuppe, wovon man täglich eine Tasse trinken sollte, und zwar mindestens eine Woche pro Monat.
Was sind Ihrer Meinung nach die Ursachen, dass es bei immer mehr Paaren mit Nachwuchs nicht klappt?
Zum einen natürlich, weil Paare heute sehr viel später Eltern werden möchten als früher. Aber auch Umweltbelastungen spielen eine Rolle, zumindest was die Samenqualität angeht: Verschiedene Chemikalien, die sich in Gewässern, Abwässern und in Spuren auch im Trinkwasser finden, sowie Schwermetalle und Dämpfe von Lösungsmitteln, Lacken und Tabak können die männlichen Keimzellen schädigen. Männer, die Vater werden wollen, sollten also unbedingt das Rauchen einstellen.
Gibt es darüber hinaus noch etwas, das Paare mit Kinderwunsch im Alltag beachten sollten?
Die Handy-Strahlung ist ein grosses Thema: Männer sollten das Natel nicht ständig im Hosensack tragen, da es dann nah an den Hoden ist. Frauen, die schwanger werden möchten, sollten das Handy mit Abstand zum Bauch tragen, um die Einnistung einer befruchteten Eizelle nicht zu stören. Ausserdem sitzen wir heute viel zu viel. Dadurch überwärmen die Hoden und produzieren weniger Samen. Wer einen Bürojob hat, sollte daher versuchen, mindestens jede Stunde zehn Minuten aufzustehen oder möglichst viel stehend zu erledigen, etwa Telefonate oder Besprechungen. Und nach dem Job daheim nicht gleich wieder sitzen, sondern lieber noch eine halbe oder besser ganze Stunde an der frischen Luft bewegen.
* Cornelia Wenzin ist Hebamme und Eidg. Dipl. Naturheilpratikerin TCM bei Paramed. Ihre Fachgebiete sind neben Geburtshilfe und Gynäkologie die Akupunktur nach Traditioneller Chinesischer Medizin, Moxa, Schröpfen, Gua Sha und die TuiNa Massage.
Auch eine Behandlung nach Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) kann eine Schwangerschaft begünstigen. «Mit Akupunktur können zum Beispiel Hormonstörungen reguliert werden, sodass die Follikelreifung unterstützt wird und es regelmässig zum Eisprung kommt», sagt Cornelia Wenzin, Naturheilpratikerin TCM beim komplementärmedizinischen Zentrum Paramed in Baar. Auch werde durch Akupunktur die Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut verbessert, was die Chance der Einnistung des befruchteten Eies erhöhe, so die ehemalige Hebamme weiter. Und auch beim Mann könne die Akupunktur eingesetzt werden: «Sie kann die Spermienqualität und -beweglichkeit verbessern.»
Was, wenn es nicht klappt?
Vor allem als Begleittherapie bei konventionellen, reproduktionsmedizinischen Behandlungen bescheinigen mehrere Studien der Akupunktur höhere Erfolgsquoten, als wenn Frauen auf die Nadeltherapie verzichten. Als Beispiel sei eine israelische Studie genannt: 29 Frauen im Alter zwischen 30 und 45 Jahren (Durchschnittsalter 39 Jahre), die im Mittel bereits neun erfolglose künstliche Befruchtungen hinter sich hatten, wurden mit Akupunktur und chinesischen Heilkräutern behandelt. Sie wurden mit 94 Frauen zwischen 30 und 45 Jahren (Durchschnittsalter 37 Jahre) verglichen, die durchschnittlich sechs erfolglose Befruchtungsversuche hinter sich hatten. In der TCMGruppe stellten sich bei 66 Prozent der Patientinnen Schwangerschaften ein; in der Kontrollgruppe nur in 39 Prozent. Bei 41 Prozent der Frauen, die mit TCM behandelt wurden, verlief die Schwangerschaft erfolgreich; in der Kontrollgruppe nur bei 27 Prozent. «Diese Ergebnisse beeindrucken besonders, wenn man berücksichtigt, dass die Frauen in der TCM-Gruppe im Durchschnitt etwas älter waren», kommentierte die deutsche Carstens-Stiftung, die sich der Erforschung von Naturheilverfahren verschrieben hat.
Vor solchen Ergebnissen können selbst Schulmediziner die Augen nicht verschliessen – und so bieten auch immer mehr konventionelle Kinderwunschzentren TCM als begleitende Massnahme an, etwa jene am Universitätsspital Zürich, am Inselspital Bern oder auch an Kantonsspitälern.
Stress ist kein Kinderfreund Einig sind sich Naturheilkundler und Schulmediziner auch in puncto Entspannungsverfahren: «Durch den unerfüllten Kinderwunsch und die medizinische Behandlung entstehen Belastungen», weiss Bruno Imthurn, Leiter des Kinderwunschzentrums am Universitätsspital Zürich. «Deswegen unterstützen wir unsere Patientinnen auch mit Entspannungstrainings, etwa auf den Kinderwunsch abgestimmten Körperübungen,
autogenem Training oder progressiver Muskelrelaxation, um den Erfolg unserer Behandlung zu verbessern.»
Psychischer Druck kann sich sowohl bei Frauen wie auch bei Männern auf den Hormonhaushalt auswirken, bei Frauen kann z.B. der Eisprung ausbleiben. Bei Männern kann negativer Stress die Samenproduktion hemmen und die Samenqualität verschlechtern. Auch Michael Teut von der Charité findet es deshalb sinnvoll, mit einem anerkannten Entspannungsverfahren oder auch mittels Hypnose oder Yoga gegen den Stress anzugehen, der die reproduktionsmedizinischen Prozeduren begleitet. «Die Baby-take-Home-Rate zu erhöhen, ist ja nicht alles», gibt Teut zu bedenken. «Wir müssen auch den Umgang mit Enttäuschungen erleichtern.»
Vorsicht: Zeitverlust
Auch wenn man Alternativen gegenüber aufgeschlossen ist, ist es unerlässlich, dass sich beide Partner vorab schulmedizinisch untersuchen lassen. Sonst können mögliche Ursachen für Kinderlosigkeit wie verschlossene Eileiter, Myome, Polypen oder eine eingeschränkte Samenqualität beim Mann zu spät erkannt werden, sodass auch reproduktionsmedizinisch kaum noch Chancen auf Nachwuchs bestehen. Denn wie wir wissen: Die biologische Uhr tickt. Jeden Monat sinkt die
Nach einer Zeugung im Reagenzglas bekommen nur wenige Frauen ein lebendes Kind. Die Erfolgsrate stagniert seit zehn Jahren. Dies geht aus Zahlen des Schweizer Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Demnach lag im Jahr 2016 die «Entbindungserfolgsquote» pro Behandlungszyklus nur bei 17 Prozent.
Fruchtbarkeit, sodass vor allem ältere Paare wertvolle Zeit verlieren, wenn sie sich im Dickicht alternativer Angebote auf unseriöse Versprechungen einlassen. «Ich frage meine Patientinnen im ersten Gespräch immer, ob Gebärmutter und Hormone bereits untersucht wurden und ob der Partner schon ein Spermiogramm gemacht hat», sagt deshalb auch Naturheilpraktikerin Cornelia Wenzin. «Es ist wichtig zu wissen, woran man ist, um die passende Therapie wählen zu können.» Wenn es nach sechs Monaten TCM-Therapie mit Akupunktur und individuellen, auf den Zyklus abgestimmten Heilkräuter-Mixturen immer noch nicht zu einer Schwangerschaft gekommen sei, führe sie ein intensives Gespräch mit ihren Patienten. «Dabei zeige ich auf, was sie medizinisch noch versuchen können. Ich thematisiere aber auch, wie es weitergehen könnte, wenn der Kindersegen trotz aller Anstrengungen ausbleibt», sagt Wenzin. «Das Leben geht ja auch ohne Nachwuchs weiter.» Vielleicht finden Paare in einer anderen Aufgabe ihre Erfüllung. Oder sie können sich eine Adoption vorstellen oder nehmen ein Pflegekind bei sich auf. Solche Überlegungen seien wichtig, betont Wenzin, «denn eine Garantie, dass der Klapperstorch irgendwann doch noch kommt, gibt es weder in der Naturheilkunde noch in der Schulmedizin». //
Einfach nur dufte
Ätherische Öle heilen Wunden, lindern Beschwerden oder machen einfach gute Stimmung. Richtig angewendet beflügeln sie Körper und Geist. Und sie stärken die Selbstheilungskräfte.
Text: Lioba Schneemann
Anwendungsbeispiele für den Hausgebrauch
● Bei Erkältung
Empfohlen wird die Inhalation mit folgender Mischung:
Je 2 Tropfen Öl von Eukalyptus radiata, Latschenkiefer und Zitrone. Die Mischung in eine grosse Schüssel heisses Wasser geben, ein grosses Tuch über den Kopf legen und den aromatischen Dampf 5 Minuten ruhig und tief einatmen. Die Prozedur 2 bis 3 mal täglich wiederholen.
● Bei Menstruationsbeschwerden
Bei Bauchkrämpfen, auch schon bei ersten Symptomen, den Unterleib mehrmals täglich in Form einer leichten Massage mit folgender Mischung einreiben:
2 Tropfen Öl von Kamille, 3 Tropfen
Majoran, 3 Tropfen Muskatellersalbei und 4 Tropfen Ylang Ylang.
● Zur Schmerzlinderung
Heisse Kompressen mit Ölen von Zypresse und Majoran lindern Schmerzen. Helfen können auch kalte Kompressen mit Pfefferminze oder Zitronengras; diese lindern zudem lokale Entzündungen.
Und so gehts: Die betroffene Körperstelle mit 2 bis 3 Tropfen Öl einreiben. Darüber ein feuchtes Tuch und Plastikfolie legen und das Ganze mit einem trockenen Tuch einwickeln. 10 bis 60 Minuten einwirken lassen. Die Anwendung mehrmals täglich wiederholen.
● Vorsicht: Nebenwirkungen
Bei offenen Wunden, Epilepsie, Allergien, Asthma, bei Schwangerschaft und bei Neugeborenen und Säuglingen sowie während einer homöopathischen Behandlung sollten ätherische Öle nicht oder nur auf ausdrücklichen Rat einer Fachperson angewendet werden.
Gerüche lassen uns nicht kalt, denn sie wecken Erinnerungen. Der würzige Duft von Zimt: Weihnachten! Der Geruch von trockenem Pferdemist: die Ferien auf dem Pferdehof! Und der Duft dieses einen Parfüms: die erste grosse Liebe! Die Erinnerungen, die durch Düfte hervorgerufen werden, sind lebhafter und detailreicher als jene, die durch Bilder oder Geräusche hervorgerufen werden – und sie haben auf Körper und Geist auch nachweislich eine heilende Wirkung.
Eine duftende Hausapotheke
Aus genau diesem Grund setzt die Aromatherapie mehr als 50 verschiedene Pflanzenöle ein. Einige sind für den Hausgebrauch geeignet; allerdings sollte man sich vorher gut informieren und bei Unsicherheit fachlichen Rat einholen, denn Nebenwirkungen sind, wie Sie im Interview mit Susanne Fischer-Rizzi lesen können, nicht ausgeschlossen. Buchautorin Fischer-Rizzi, die als Pionierin die Aromatherapie hierzulande populär gemacht hat, rät zu einer duftenden Hausapotheke: «Man sollte einige wirksame ätherische Öle für den Hausgebrauch vorrätig haben. Ich empfehle Öle von Lavendel, Pfefferminze, Zitrone, Rose, Eukalyptus, Douglasie, Teebaum und Immortelle.»
Lavendelöl etwa hilft bei Schmerzen, da es die Ausschüttung schmerzstillender Hormone anregt und gleichzeitig Wunden desinfiziert; Pfefferminzöl kühlt, wirkt bei Kopfschmerzen und als Temperatursenker bei Fieber; Zitronenöl wirkt stimmungsaufhellend und unterstützt als starkes Antioxidans das Immun- und Lymphsystem; und Teebaumöl wirkt unter anderem gegen Pilzinfektionen. Britische Wissenschaftler stellten zudem fest, dass die Kombination von Licht und dem Geruch von Zitronen-, Lavendel- oder Pfefferminzöl den Blutdruck und somit die Herzschlagrate verringert.
Die Menschheit kennt und nutzt die Wirkung von Düften seit Jahrtausenden. Die Aromatherapie gehört somit zu den ältesten überlieferten medizinischen Anwendungen und erlebt seit ein paar Jahren wieder eine Renaissance in der Komplementär- und auch in der Schulmedizin.
Bereits vor fünf Jahrtausenden wussten die Mesopotamier, wie man Pflanzenöle destilliert. Später benutzten die Ägypter ätherische Öle aus Zedernholz, Zimt, Terpentin, Dill, Basilikum und Koriander zur Mumifizierung, zum Heilen und für die Schönheitspflege. Und schliesslich war es der Arzt und Alchemist Paracelsus, der vor rund 500 Jahren den Gebrauch ätherischer Öle in der Medizin weiter vorantrieb.
Riechende Wunderwaffen
Ätherische Öle enthalten die Essenzen einer Pflanze. Sie dienen als Energiespeicher, Informationsträger, Krankheitsschutz, Temperaturregler und mehr: Duftstoffe locken Insekten an oder wehren Fressfeinde ab;
Verdunsten die Öle, entsteht ein Mikroklima, das vor extremen Temperaturen schützt.
Die Duftstoffe finden sich in Blüten und Blättern, werden in Wurzeln, Früchten, Holz, Rinde, im Harz oder in der äusseren Fruchtschale eingelagert. Für die Gewinnung der Öle braucht man grosse Mengen an Pflanzenmaterial, und das hat seinen Preis. «Entscheidende Faktoren für die Qualität ätherischer Öle, und damit auch für deren Verträglichkeit, sind die Wahl des Ausgangsmaterials, die Art der Herstellung und die richtige Lagerung», sagt Ricarda Podkowik von Weleda. Das in Arlesheim gegründete anthroposophisch ausgerichtete Unternehmen gehört im Bereich ganzheitlicher, natürlicher und biologischer Kosmetika und Arzneimittel zu den weltweit führenden Herstellern.
Wenn die Pflanzen diese Wunderwaffen so vielseitig für ihre Zwecke einsetzen, verwundert es kaum, dass die Wirkungsweisen der ätherischen Öle auf Mensch und Tier ebenso vielseitig sind. Sie wirken antibakteriell, antioxidativ, gefässerweiternd, entzündungshemmend, analgetisch, zellgenerierend, hormonunterstützend und blutdrucksenkend. Sie erhalten und verbessern das Hautbild, helfen beim Einschlafen, stärken das Immunsystem, regen die Selbstheilungskräfte an und können Wunden heilen, wo herkömmliche Medikamente versagen. Die Liste der Wirkungsweisen liesse sich mühelos verlängern.
Düfte wirken direkt auf das Gehirn
Die Wirkung ätherischer Öle auf Geist und Körper wird auch von Schulmedizinern nicht mehr angezweifelt. Denn man weiss heute genauer, wie Duftstoffe wirken.
Die Neurowissenschaften bieten tiefe Einblicke in die Funktionsweisen unseres Gehirns. Man weiss deshalb, dass das limbische System, das emotionale Reize verarbeitet, direkt Nervenverbindungen aus den Teilen des Gehirns unterhält, die für das Riechen zuständig sind.
Die Erfahrung, dass Gerüche unser Verhalten sowie die Ausschüttung von Hormonen und das vegetative Ner-
«Man
sollte einige wirksame ätherische Öle für den Hausgebrauch vorrätig haben: Lavendel, Zitrone, Rose.»
Susanne FischerRitzi
gefragt susanne fischer-rizzi
«Auf die Dosis achten»
Die Naturheilpraktikerin Susanne Fischer-Rizzi gilt als Pionierin der Aromatherapie. «natürlich» hat sie gefragt, worauf bei Aromaölen zu achten ist
Frau Fischer-Rizzi, auf was sollte man beim Kauf von ätherischen Ölen achten?
Man sollte nur hochwertige Öle bei vertrauenswürdigen Anbietern kaufen. Die Öle müssen in lichtundurchlässigen Glasflaschen angeboten werden. Auf dem Etikett sollte «100 Prozent reines ätherisches Öl» stehen, da auch mit anderen Substanzen vermischte oder synthetische Öle verkauft werden. Dazu sollten Herkunftsland, Anbaugebiet, deutscher und lateinischer Name der Pflanze, verwendete Pflanzenteile sowie Anbauweise, etwa kontrolliertbiologisch, oder Wildsammlung vermerkt sein. Sicherheitshinweise, Chargennummer und Mindesthaltbarkeitsdatum dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Wann können ätherische Öle problematisch sein? Ätherische Öle können Nebenwirkungen erzeugen. Man sollte deshalb auf jeden Fall die empfohlene Dosis beachten. Innerlich sollten ätherische Öle nur auf Rat von therapeutisch geschulten Fachpersonen eingenommen werden. Bis auf wenige Ausnahmen, wie etwa Rose und Lavendel, dürfen ätherische Öle nie unverdünnt auf die Haut aufgebracht oder in Augen oder Ohren getropft werden. Ätherische Öle werden immer mit einem Trägermedium wie Jojobaöl, Kieselgel oder einer anderen Cremegrundlage verdünnt angewendet. Bei Kindern unter zwei Jahren sollten manche Öle wie Eukalyptus, Minze und Rosmarin nicht angewendet werden. Öle von Thymian, Gewürznelke, Oregano und Zimt können Hautreizungen verursachen und sollten deshalb nur in Ausnahmefällen auf die Haut aufgetragen werden.
Warum werden vermehrt Hydrolate verwendet? Bei der Herstellung von ätherischen Ölen erhält man auch Pflanzenwässer, Hydrolate genannt. Da diese besonders mild wirken, verursachen sie keine Nebenwirkungen, sind fast immer haut und schleimhautverträglich und eignen sich auch zur Einnahme. Trotzdem sind breit anwendbar und hochirksam. Da sehr viele Menschen an Allergien leiden und auf ätherische Öle, die nicht sachgemäss angewendet werden, überreagieren, bieten sich die sanft wirksamen Hydrolate für Therapien und Kosmetika an.
Buchtipps
Susanne FischerRizzi «Das grosse Buch der Pflanzenwässer», AT Verlag, 400 Seiten, Fr. 49.90
Kühni/von Holst «Gesund durch Heilsteine und Öle», AT Verlag, 192 Seiten, Fr. 23.90
vensystem beeinflussen, kann somit physiologisch erklärt werden. Und: Duftstoffe wirken auch über die Haut und nicht nur über die Nase. Sie erzeugen die gleichen Spuren im Gehirn, wie wenn sie über die Nase aufgenommen werden.
Dass die Aromatherapie mehr Anerkennung erlebt, verdankt sie auch klinischen Studien aus der Krebsforschung und solchen, die zeigten, dass einige ätherische Öle nachweislich gegen Pilze, Bakterien und Viren wirken. Keimtötende Wirkung haben vor allem Phenole, die in Lavendel, Thymian, Eukalyptus oder Rosmarin enthalten sind. Beim ätherischen Öl der Myrtenpflanze konnte gar eine starke Wirkung auf die im Spital oft problematischen Erreger Staphylococcus aureus festgestellt werden.
Die Selbstheilungskräfte stärken
In der medizinischen Anwendung werden die Öle eingenommen, einmassiert, als Kompresse aufgelegt oder eingeatmet. Häufig werden Riechfläschchen eingesetzt,;auch Voll- oder Fussbäder wirken entspannend. Bekannt sind Inhalationen zur Behandlung von Erkältungskrankheiten, hier sind Mischungen mit Latschenkiefer, Eukalyptus, Thymian, Linalool, Angelikawurzel und Salbei ratsam. Feuchtwarme Kompressen haben eine entspannende und entkrampfende Wirkung und öffnen die Poren, sodass das Öl bis in die tieferen Hautschichten eindringen kann.
Duftlampen zur Beeinflussung der Raumluft sind ebenfalls wirksam. So zitiert der Bochumer Forscher Hanns Hatt im Buch «Das Maiglöckchen-Phänomen» eine interessante Untersuchung in einer Zahnarztpraxis, in der das Wartezimmer mit Orangen- und Lavendelduft angereichert wurde. Das Ergebnis war, dass Patienten weniger Angst vor der Behandlung hatten.
Seit vielen Jahren werden ätherische Öle gezielt und in Kombination mit anderen Therapien im Bereich der Psychiatrie eingesetzt. «Aromatherapeutische Interventionen sollen in erster Linie das Bestreben der Patientinnen und Patienten unterstützen, mit unangenehmen Gefühlen umzugehen», erklärt Regula Rudolf von Rohr. Die Aromatherapeutin setzt seit Jahren in den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel ätherische Öle ergänzend zu Verhaltenstherapien ein. Die häufigste Anwendung erfolgt mittels Riechfläschchen. Regula Rudolf von Rohr: «Ohne dass er sich im Raum verbreitet, kann der Duft jederzeit bei Bedarf selbst angewendet werden, etwa zur Stimmungsaufhellung oder um sich von grüblerischen Gedanken abzulenken.» Dabei komme es sehr auf die Person an und darauf, welche Öle und welche Mischungen eingesetzt werden. Ihr Fazit: Den Geruchssinn mit angenehmen Düften zu trainieren, sei eine heilende Therapieform, von der Menschen mit verschiedensten psychischen, neurologischen und körperlichen Erkrankungen im Alltag profitieren könnten. //
tobias karcher*
Pulchrum und der Schmerz –oder wie Schönheit den Weg weist
Zarte Pastellfarben zeichnen die Konturen des Pilatus. Die Bergspitze, die in den Himmel ragt, berührt ein mildes Abendlicht. Der Vordergrund –See, Wald und Felsmassiv – ist hingegen dunkel, fast düster gehalten.
Es scheint, als stehe dieses Aquarell für die Seelenlandschaft von Queen Viktoria. Die englische Königin hat das Bild 1868 während ihrer Schweizreise selbst gemalt; es ist anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums dieser Tage im historischen Museum Luzern zu bewundern. Nach dem Tod ihres geliebten Gatten Albert von Sachsen-Coburg und Gotha sieben Jahre zuvor hatte sich die Königin weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Sie fand nicht mehr aus ihrer Trauer heraus. Und so legte die Entourage ihr diese Reise nahe, in ein Land, von der schon ihr Gatte begeistert erzählt hatte. Tatsächlich sollte die Reise wesentlich zu ihrer Gesundung beitragen. Die Tagebuchnotizen von Viktoria sprechen davon, wie die liebliche Alpenlandschaft sie anrührt und wie eine neue Wirklichkeit Einlass fi ndet in ihre Seele.
Das Staunen über die Schönheit der Natur hat oft auch mit der Vergänglichkeit zu tun. Jetzt blüht die Orchidee auf meinem Fenstersims – und in wenigen Tagen wird sie verblüht sein. Doch dann kann ich mich immer wieder an die elegante Form, die besondere Farbe, die anmutige Haltung erinnern. Die Schönheit der Blume berührt etwas tief in meinem Inneren und lässt eine Sehnsucht erwachen, dass
Kurse im Lassalle-Haus
«When I’m sixty-four»
Sich dem Leben neu öffnen 7. bis 9. September, Fr. 17–So. 16 Uhr
Erfüllt leben trotz chronischer Krankheit
In schwierigen Zeiten Halt finden 14. bis 16. September, Fr. 16–So. 16 Uhr
Yoga – Vedanta
Philosophie und Körperpraxis
14. bis 16. September, Fr. 18.30–So. 13.30 Uhr
Infos und Anmeldung : Telefon 041 757 14 14 info@lassallehaus.org www.lassalle-haus.org
diese Schönheit nicht vergehen, sondern ewig dauern möge. Diese Sehnsucht weitet meinen Blick auf die Welt, der wie bei Victoria manchmal schmerzvoll verengt ist. Die Erfahrung von Schönheit überschreitet die vergängliche Welt und berührt die Sehnsucht nach etwas Ewigem, Unvergänglichem. Deswegen haben mittelalterliche Theologen das Schöne, das pulchrum auf Lateinisch, als Wegweiser hin zur göttlichen Wirklichkeit begriffen – nebst weiteren Wegweisern wie Einheit (unum), Wahrheit (verum) und Gutheit (bonum).
Die Schönheit kann sich uns auch in der Begegnung mit Menschen zeigen. Betrachten wir das Gesicht eines Menschen, geht oft eine Welt auf. Was ein Mensch erlebt, erlitten, ja was ihn weise gemacht hat, können wir manchmal in seinem Gesicht ablesen. Das Gesicht eines Menschen – in der Bibel wird es Antlitz genannt – kann durchlässig werden für eine grössere Wirklichkeit: «Ich habe dein Antlitz gesehen, wie man das Antlitz Gottes sieht», sagt Esau bei der Versöhnung mit seinem Zwillingsbruder Jakob.
Ob wir eine Blume betrachten oder das Gesicht eines Menschen: Wir nehmen nicht nur regungslos mechanisch einen Gegenstand wie unter der Lupe wahr – nein, das Betrachten, die Kontemplation der Natur und des menschlichen Antlitzes verändert den Betrachtenden. So hat es Queen Victoria erlebt, so verändert es mich immer wieder von Neuem.
Das Lassalle-Haus in Edlibach ist ein von Jesuiten geführtes interreligiöses, spirituelles Zentrum mit einem breiten Kursangebot, das von ZenMeditation über Naturseminare bis zu klassischen Exerzitien reicht. Für «natürlich» schreiben der Jesuit Tobias Karcher und die Pfarrerin Noa Zenger abwechselnd die Kolumne «Gedankensplitter».
* Tobias Karcher (56) ist Jesuit und Direktor des LassalleHauses Bad Schönbrunn, Bildungszentrum der Jesuiten in Edlibach im Kanton Zug.
● staunen und wissen
Was essen wir morgen?
AUS STEL LUNG
Sind Insekten die Proteinlieferanten der Zukunft?
Dieser Frage widmeten sich schon viele Ausstellungen. Die im Mühlerama gehört zu den besten. Denn sie beschränkt sich nicht auf die hierzulande kommerziell begründete, fragwürdige Zucht und Verarbeitung von Mehlwurm, Grille und Heuschrecke, sondern liefert einen seriösen Überblick zum global wichtigen Thema Entomophagie, dem Verzehr von Insekten (siehe auch «natürlich» 10-2016).
In der «langen Nacht der Zürcher Museen» wird Daniel Ambühl, hierzulande der profundeste Kenner, referieren.
●
«Was essen wir morgen?
Proteine für die Welt: Insekten im Fokus»
1. September 2018 bis 28.Februar 2019 Mühlerama, Zürich www.muehlerama.ch
SÄUGETIERATLAS
Tierbeobachtungen melden
Der Schweizer Säugetieratlas wird neu herausgegeben. Nicht nur Wissenschaftler, jedermann kann helfen, die Daten zu aktualisieren: indem man die Tiere meldet, die man gesehen hat.
In diesem Jahr läuft ein Grossprojekt zum Thema Igel. Mehr Informationen und Meldungen unter www.säugetieratlas.wildenachbarn.ch
Sonnenenergie auf dem Vormarsch 2017 wurde weltweit mehr solare Leistung installiert als Kohle-, Gas- und Atomkraft zusammen. Der Anteil erneuerbarer Energien (ohne Grosswasserkraft) liegt damit bei 12,1 %. Dass die Zukunft bei den erneuerbaren Energien liegt, zeigen auch die Ergebnisse einer Studie des Fraunhofer-Instituts für solare Energiesysteme ISE: Photovoltaik und Wind an Land sind die günstigsten Technologien in Europa –und die Preise sinken weiter. Derweil werden die Kosten für fossile Kraftwerke steigen –von Atomkraftwerken ist schon gar keine Rede mehr. Die wenigen europäischen Neubauprojekte kämpfen alle mit massiven Kostenüberschreitungen und Verzögerungen.
Energie und Umwelt
Mit Schale essen
Es gibt wieder frische Äpfel vom Bauern nebenan oder auf dem Markt und im Laden. Wir sollten zugreifen, denn die Äpfel haben es in sich: relativ hohe Mengen an den Vitaminen A, B und C; dazu reichlich Flavonole und Polyphenole, die den Blutdruck senken und Herz, Kreislauf und Immunsystem stärken. Diese Gesundmacher stecken vor allem in der Schale. Deshalb sollte man Äpfel nicht schälen. Alte Sorten wie Berlepsch, Bohnapfel oder Boskoop enthalten am meisten gesunde Inhaltsstoffe. In vielen Äpfeln steckt allerdings auch noch anderes: Pestizide. Gemäss Gesundheitstipp sind nur 9 von 30 getesteten Äpfel frei davon – darunter fünf Bioäpfel. krea
●
Ingwer hilft gegen Mundgeruch
Besser als Kaugummi oder Mundspray nimmt man ein Stück Ingwer bei schlechtem Atem. Denn Ingwer ist gesund. Ein in der Gewürzpflanze enthaltener Scharfstoff kurbelt die Produktion eines wichtigen Speichelenzyms an. Dieses Enzym baut schwefelhaltige Verbindungen im Mund ab. Als Folge verschwindet nicht nur der unangenehme Nachgeschmack, den manche Lebensmittel nach dem Verzehr hinterlassen – unser Atem riecht auch besser. krea
STERNEN
Die Venus – nur von Weitem schön
Die Bedingungen auf der Venus sind übrigens äusserst lebensfeindlich, auf der Oberfläche ist es sehr viel heisser als in einem Backofen: Heftige vulkanische Aktivitäten und eine dichte Atmosphäre aus Kohlendioxid sorgen für eine Temperatur von knapp 500 Grad. Zudem ist der Planet dauerhaft in eine dichte Wolkendecke eingehüllt, die hauptsächlich aus Tröpfchen von Schwefelsäure besteht. Andreas Walker Sterngucker SEPTEMBER gewusst
Nach Sonnenuntergang kann schon bald im Westen ein auffällig leuchtender Stern beobachtet werden. Es ist unser innerer Nachbarplanet Venus, der sich als brillanter «Abendstern» in Szene setzt.
Die Bezeichnung «Abendstern» wird zwar im Volksmund gerne gebraucht, doch ist sie eigentlich falsch. Denn Sterne sind Sonnen, die Licht aussenden; die meisten sind grösser als unser Muttergestirn. Planeten hingegen sind Himmelskörper, die Licht von der Sonne empfangen und deshalb auch eine Phasengestalt aufweisen, wie z. B. unser Mond. Bereits mit einem kleinen Teleskop erkennt man, dass die Venus im September eine Sichelgestalt hat, wie der zunehmende Mond. Am 21. September erreicht sie ihren grössten Glanz und dominiert klar den Abendhimmel.
buchtipps
● Lars Weigelt
«Durch Gärtnern zur Achtsamkeit»
Christian Verlag 2018, ca. Fr. 35.–.
● Annie Francé Harrar
«Die Letzte Chance für eine Zukunft ohne Not», Blue Anathan 2012 (3. Neuauflage), ca. Fr. 60.–
Als PDF kostenlos downloadbar unter www.ddbpage.net/btq/
Garten der Achtsamkeit
Einfach mal Pause machen. Nichts tun. Im Hier und Jetzt leben. Einatmen. Innehalten. Ausatmen. In unserer hektischen Welt verspüren viele den Wunsch nach Entschleunigung. Wie der eigene Garten zu einer Oase der Ruhe und Achtsamkeit werden kann, beschreibt Gartenbauexperte Lars Weigelt. Es ist kein herkömmlicher Ratgeber für die Gartenpraxis. Vielmehr soll das schmucke Buch dazu anregen, das Glück in die eigenen Hände zu nehmen, neues Selbstbewusstsein zu entdecken, Gartentagebuch zu schreiben oder auch einfach mal nur abzuhängen. Mit sinnlichen Gartenprojekten, Gedanken zu allen Jahreszeiten und sinnigen Zitaten – einfach nur schön. krea
Epochales Standardwerk
Neuauflage eines über 50-jährigen Klassikers – umfassend, tiefgründig und aktuell wie nie: Die österreichische Naturforscherin Annie Francé Harrar schafft mit ihrem wichtigsten Werk ein neues Bewusstsein gegenüber unserer Lebensgrundlage, dem Humusboden, von dem das Wohl und die Zukunft der menschlichen Existenz abhängt. Albert Einstein sprach dem Werk einen dauernden Platz in der Weltliteratur zu, denn es «bewegt uns, der fortschreitenden Zerstörung des fruchtbaren Bodens Einhalt zu gebieten». Umweltprobleme, Klimaschutz, Wassernot – das und mehr steht mit dem Boden in direktem Zusammenhang. krea
Die App
Das ist der Gipfel
Welcher Berg ist denn das? Mit der App «PeakFinder AR» ist die Bestimmung ganz einfach: Hält man die Handykamera gegen die Bergkette, zeigt es auf einer Panoramakarte die Namen der Gipfel an. Klickt man auf den Namen, erfährt man die Entfernung zum Berg und dessen Höhe.
Fr. 5.–, für Android und iPhone.
NATUR
Wunderwerk Schneckenhaus
Wenn es geregnet hat, sind sie überall zu sehen: die Schnecken mit ihren schmucken Häuschen. Diese gehäusetragenden Weichtiere bevölkern unseren Planeten schon seit rund 500 Millionen Jahren. Das Schneckenhaus scheint also offensichtlich eine Erfolgsgeschichte zu sein. Wenn die Schnecken aus dem Ei schlüpfen, tragen sie das fertige Haus bereits auf dem Rücken; es ist am Anfang noch sehr weich, deshalb fallen viele Jungschnecken Fressfeinden zum Opfer. Nur etwa 5 von 100 Weinbergschnecken erreichen nach zwei bis drei Jahren das geschlechtsreife Alter. Das Haus vergrössert sich mit der Schnecke, indem es Schicht für Schicht mitwächst. Durch den stetigen Zuwachs eines Segments an das Schneckenhaus entsteht ein Muster, ähnlich wie die Jahrringe bei Bäumen. Praktisch alle Schneckenhäuser sind rechtsherum gewunden, d. h. wenn man auf die Spitze des Hauses schaut, liegt die Öffnung rechts unten. Wer eine umgekehrte SchneckenWindung findet, hat schon sehr viel Glück: Die Häufigkeit von Schnecken mit linksgewundenen Gehäusen wird auf etwa 1:10 000 bis 1:1 000 000 geschätzt. Bei einem solchen Unikat sind dann auch sämtliche Organe spiegelverkehrt angeordnet. Solch seltene Schleimer haben sogar eine eigene Bezeichnung: Schneckenkönige. Andreas Walker
Muster
TSCHAU SOMM ER –SA LÜ HER BST
Die Luft riecht noch nach Augusthitze, doch schon gesellt sich ein Hauch herbstlicher Frische dazu. Es ist September und somit Zeit, die Wanderschuhe so oft wie nur möglich zu schnüren oder die letzten milden Nächte im Schlafsack draussen zu geniessen – zum Beispiel oben auf der Chrüzegg mit der wunderbaren Aussicht über das sanft gewellte Zürcher Oberland und die ganze Alpenkette.
Rilke, Mörike, Goethe – sie alle liessen sich von dieser zauberhaften Jahreszeit inspirieren. Und natürlich auch der 1962 verstorbene deutsch-schweizerische Schriftsteller und Dichter Hermann Hesse:
Spätsommer
Noch schenkt der späte Sommer Tag um Tag Voll süsser Wärme. Über Blumendolden Schwebt da und dort mit mildem Flügelschlag ein Schmetterling und funkelt sammetgolden.
Die Abende und Morgen atmen feucht Von dünnen Nebeln, deren Nass noch lau. Vom Maulbeerbaum mit plötzlichem Geleucht Weht gelb und gross ein Blatt ins sanfte Blau.
Eidechse rastet auf besonntem Stein, Im Blätterschatten Trauben sich verstecken. Bezaubert scheint die Welt, gebannt zu sein In Schlaf, in Traum, und warnt dich, sie zu wecken.
So wiegt sich manchmal viele Takte lang Musik, zu goldener Ewigkeit erstarrt, Bis sie erwachend sich dem Bann entrang Zurück zu Werdemut und Gegenwart.
Wir Alten stehen erntend am Spalier Und wärmen uns die sommerbraunen Hände. Noch lacht der Tag, noch ist er nicht zu Ende, Noch hält und schmeichelt uns das Heut und Hier.
Die grosse Ernte
Remo Vetter und seine Frau Frances kommen kaum nach mit der Ernte von Kräutern, Gemüse und Früchten. Dafür sind sie sehr dankbar.
Text: Remo Vetter
Der Spätsommer und beginnende Herbst gilt als Höhepunkt des Gartenjahres. Kräuter, Gemüse und Früchte können jetzt in Massen geerntet werden. Erntezeit ist auch Dankeszeit. Wir sind der Natur dankbar dafür, dass sie alles schön hat wachsen lassen und uns nun so reich beschenkt. Dankbarkeit ist eine wichtige Tugend. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in solchem Wohlstand leben.
Vom Spross über die Blüte bis hin zu den Früchten – viele Pflanzen haben ihren Lebenszyklus vollbracht. Und schon bald denkt die Natur an ihren Rückzug, um während den kühlen und kalten Monaten die notwendige Kraft für die künftige Vegetationsperiode zu entwickeln. Wie viel wir doch daraus lernen könnten! Oh wie sehne ich mich manchmal danach: Ein paar Monate lang Rückzug, Energie speichern, vielleicht wie ein Bär, um dann wieder zu neuer Hochform aufzulaufen.
Wir sind dieses Frühjahr umgezogen und sind daran, unsere Zyklen, Rhythmen und auch die Ernährung wieder einmal unter die Lupe zu nehmen. Dabei ziehen wir interessante Schlüsse, die ich in einer künftigen Kolumne gerne mit den Lesern teile. Vorerst aber möchte ich den Rat einer über 90-jährigen Dame weitergeben; anlässlich eines Vortrages in Silicon Valley hat sie gesagt:
+ Bewegt euch, bewegt euch mit euren Kindern und Grosskindern.
+ Seid euch der Wichtigkeit der körperlichen Berührung bewusst. Auch ihr Alten.
+ Pflegt persönliche emotionale Verbindungen. (Emojis sind dabei keine Hilfen.)
+ Geht hinaus in die Natur, sooft ihr könnt.
Die Ratschläge dieser Alten erfüllen Gärtner fast automatisch. Nach jahrzehntelanger praktischer Erfahrung bin ich überzeugt davon: Es gibt nichts so heilsames wie ein Garten. Denn Gärtner haben viel Bewegung an der frischen Luft, tanken ausreichend Sonne und ernten und essen frische, gesunde Lebensmittel.
Gründüngung und alte Erdbeersorten
Nach der grossen Ernte im September sollten Gärtner sich um den Boden kümmern. Auf frei gewordenen Beeten und zwischen die Beerenkulturen säen wir Bienenweide oder eine andere Gründüngung. Diese unterdrückt das Unkraut durch die entstehende Bodendecke und verbessert die Bodenstruktur durch Lockerung und Anreicherung mit organischem Material. Ausserdem liefert die Gründüngung Nährstoffe, die Folgepflanzen nutzen können; und sie schützt die Erde bei starkem Regen vor dem Auswaschen.
Jetzt ist auch die ideale Zeit, um neue Erdbeerbeete anzulegen. Erdbeeren, die «Königin der Früchte» hat etwas an Glanz verloren. Weil wir heute nahezu das ganze Jahr über Erdbeeren essen können. Doch die importierten übergrossen, wässrigen Früchte schmecken nicht. Deshalb erinnere man sich an früher, als Erdbeeren noch etwas ganz Besonderes waren. Das können sie wieder werden, wenn wir ausserhalb der Saison keine Erdbeeren kaufen und dafür die eigenen pflegen. Es gibt zig Sorten, die wunderbar schmecken und wundervolle Namen tragen wie zum Beispiel Mara des Bois, Florence, Symphony oder Apricot Chinoise. Glücklich, wer einen Garten pflegt und die Möglichkeit hat, alte Sorten aufleben zu lassen. Im kleinen Rahmen geht das auch auf Terrasse und Balkon.
«Oh wie sehne ich mich manchmal danach: Ein paar Monate lang Rückzug, Energie speichern, vielleicht wie ein Bär, um dann wieder zu neuer Hochform aufzulaufen.»
Erdbeerbeete neu anlegen
Da Fruchtgrösse und Ertrag bei Erdbeeren mit jedem Jahr abnehmen, sollte der Bestand nach drei bis vier Jahren erneuert werden, und zwar die Fruchtfolge einhaltend an einem neuen Platz. Erdbeeren bevorzugen offene, sonnige Lagen, die nicht zu windig sind. Sie sind relativ winterhart, reagieren jedoch manchmal empfindlich auf Spätfröste, da die Blüte früh einsetzt. Die Ansprüche an den Boden sind relativ gering; wichtig ist, dass er durchlässig ist und keine Staunässe entstehen kann. Ideal ist deshalb ein gut durchlüfteter, humoser, leicht sandiger Lehmboden.
Vor der Pflanzung lockern wir das Beet gründlich mit dem Kultivator oder dem Sauzahn. Für die humusliebende Erdbeere ist Kompost der beste Dünger. Wir arbeiten 3–4 Liter/m2 leicht in den Boden ein. Neben dem Düngeeffekt verbessert der Kompost das Bodenleben und die Humusbildung. Dann setzen wir die jungen Erdbeerpflanzen im Abstand von 30 Zentimetern in der Reihe, bei einem Reihenabstand von 60 Zentimetern. Wichtig: So tief pflanzen, dass der Wurzelhals (das «Herz») nur knapp über der Erde liegt. Bei zu hoch gepflanzten Erdbeeren droht eine gehemmte Wurzelbildung.
Nach dem Setzen wässern wir die Erdbeerjungpflanzen einzeln und schützen den Boden durch eine Mulchschicht aus Laub, Rinde, Grasschnitt oder Stroh vor dem Austrocken und halten ihn dadurch gleichzeitig unkrautfrei. Wenn bei der Pflanzung ein grösserer Reihenabstand gewählt wird, kann im ersten Jahr Gemüse zwischen die Reihen gepflanzt werden. Geeignet sind Radieschen, Spinat, Rucola, Steckzwiebeln und einjährige Gewürz-
* Remo Vetter ist seit 2018 freischaffend als Gartengestalter, Referent und Buchautor unterwegs.
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kräuter. Im folgenden Frühjahr, wenn die im Herbst gepflanzten Erdbeeren gut angewachsen sind, decken wir den Boden mit Stroh ab, damit die heranreifenden Früchte nicht auf der Erde liegend schmutzig werden und faulen.
Freude an alten Sorten
Wir werden von unseren Besuchern immer wieder gefragt, warum wir alte Frucht- und Obstsorten pflegen, beziehungsweise, warum diese Sorten praktisch ausgestorben sind. An dieser Stelle wird das anhand von Walderdbeeren erläutert. Mit dem Auftreten der grossfruchtigen Gartenerdbeeren wurden diese weitgehend vom Markt und aus den Gärten verdrängt. Nicht etwa weil die neuen Sorten besser schmecken. In den letzten Jahrzehnten standen eher Quantität und Grösse der Frucht- und Obstpflanzen im Zentrum der Anbaumethoden als Qualität. Das hat einen einfachen Grund: Um ein Kilogramm Walderdbeeren zu pflücken, braucht es viel mehr Zeit als für die gleiche Menge einer modernen grossfruchtigen Handelssorte. Und Zeit ist heutzutage nun mal Geld.
Wir hingegen ziehen es vor, Zeit zu investieren und dafür Geschmack und Vielfalt zu ernten. Ausserdem säen wir biologisch nicht manipuliertes Saatgut. Damit erhalten wir uns ein kleines Stück Unabhängigkeit und übernehmen Verantwortung für unsere Umwelt und unsere eigene Gesundheit. Für uns sind das wesentliche Faktoren, warum wir gärtnern. Und warum wir auf alte und möglichst auch einheimische Sorten setzen.
Einheimische Wildobstarten sind in der Regel robuste, recht anspruchslose Bäume, Büsche und Sträucher. Sie liefern Früchte mit zum Teil ungewöhnlichen Geschmackserlebnissen. Zudem sind sie Bienenweide und Vogelnährgehölz und dank ihrer Blütenfülle von hohem Zierwert. Nicht zu vergessen ist der weitaus geringere Pflegebedarf der robusten Wildobstarten, die man meist praktisch sich selbst überlassen kann.
Der Hit: Gurken
Wegen ihres frischen Geschmacks sind Gurken in unserer Familie sehr beliebt. Ausserdem sind sie reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Gurken können roh als Salat oder gedünstet als Gemüse genossen werden. Da Gurken ursprünglich aus Nordindien stammen, bevorzugen sie einen sonnigen Standort. Deshalb ist eine
südlich ausgerichtete Hauswand oder ein Südbalkon ideal. Hier sind die Pflanzen vor Regen geschützt und bekommen viel Wärme. Snackgurken lassen sich gut auch in Kübeln und Töpfen ziehen. Sie benötigen allerdings viel Platz, das Pflanzgefäss muss entsprechend gross sein. Unsere Gefässe haben einen Durchmesser von 40 bis 50 und eine Höhe von 60 bis 80 Zentimetern. Wichtig ist auch das Anbringen eines Rankgitters oder eines langen Bambusstabes, an dem man die Pflanzen festbindet. Wichtig ist ausserdem die Düngung, damit sie gut gedeihen, denn Gurken sind Starkzehrer. Während der Wachstumsperiode giessen wir täglich mit Brennnessel- und Beinwellwasser, das die Pflanzen mit Mineralstoffen versorgt und vor Schädlingen schützt.
Da wir bis in den Oktober hinein meist sehr viele Gurken ernten können, sei hier noch eine kosmetische Verwendung erwähnt: Gurken beruhigen auf natürliche Weise die Haut und überanstrengte Augen. Man kann aus ihnen eine einfache Gesichtsmaske herstellen: Einfach dünn geschnittene Gurkenscheiben 15 Minuten auf das Gesicht und den Hals legen. Dieses Tonikum wirkt an heissen Tagen wunderbar erfrischend.
Rund um die Ernte
Im Laufe des Sommers und Herbstes ernten wir die Früchte jener Arbeit, die wir früher im Jahr erledigt haben. Dabei gilt: Je mehr wir im zeitigen Frühjahr erledigt haben, desto entspannter können wir die Arbeit im Spätsommer angehen. Wobei: Zucchini, Stangenbohnen und Buschbohnen wachsen momentan unwahrscheinlich schnell. Sie müssen regelmässig geerntet werden, sonst werden sie zu gross, zu wässrig und vor allem faserig. Und noch ein Tipp: Wir knipsen die Triebspitzen der Stangenbohnen ab, wenn diese das Ende der Stangen erreicht haben. So werden die Ranken nicht kopflastig und treiben im unteren Bereich wieder aus.
Stangenbohnen, Tomaten, Gurken, Paprika und auch die Obstbäume brauchen eventuell Stützen, wenn sie schwer beladen sind. Aprikosen- und Kirschenbäume sowie die frühen Apfelsorten haben wir bereits abgeerntet. Nun führen wir einen leichten «Sommerschnitt» durch, indem wir sich konkurrierende Äste entfernen und die Kronenmitte auslichten, damit die Früchte im nächsten Jahr genügend Licht und Sonne erhalten. Auch erledigen wir nun viele Schneidearbeiten bei Kräutern
wie Salbei, Lavendel, Verveine, Pfefferminze und den mehrjährigen Stauden, ebenso die Auslichtungsschnitte bei den Kletterrosen, sodass die Pflanzen im Herbst nochmals nachwachsen und erstarkt in den Winter gehen. Da bis zum Wetterumschwung nicht alle Tomaten ausreifen, stellt Frances aus den grünen ein köstliches Green Tomato Chutney her, das hervorragend zu Käse passt (siehe Rezept). //
GRÜNES TOMATENCHUTNEY
600 g gehackte grüne Tomaten
150 g fein geschnittene Zwiebel
2 Knoblauchzehen, gepresst
1 Zitrone, in kleine Stücke geschnitten (ohne Schale und Kerne)
250 g Rosinen
80 g Senfsamen
50 g frischer Ingwer, geschält und fein gewürfelt
450 g Rohzucker
5 dl Apfelessig
2 rote Paprika, fein geschnitten
1 Prise Cayennepfeffer
1 TL Salz
Zubereitung
Alle Zutaten in einer grossen Pfanne gut durchmischen und bei mittlerer Temperatur unter häufigem Rühren aufkochen, bis die Mischung einzudicken beginnt. Am Schluss ständig rühren, damit nichts anbrennt. Heiss in vorgewärmte, sterilisierte Weckgläser füllen, gut verschliessen und etikettieren.
Mehr als nur
eine Vision
Wir gratulieren: Hans Rudolf Herren und seine Stiftung
Biovision feiern ihr zwanzigstes Jubiläum – und den Erfolg ihrer wegweisenden Projekte für eine Welt ohne Hunger, Armut und Umweltzerstörung.
Text: Eva Rosenfelder
Weniger reden, dafür mehr tun, das sei schon immer sein Motto gewesen, sagt Hans Rudolf Herren, Agraringenieur, Insektenforscher und Träger des Welternährungspreises 1995. Für seine bahnbrechenden Arbeiten wurde der Bauernsohn aus dem Wallis mit gutem Grund ausgezeichnet: Was Herren seit 1979 für Afrika leistet, ist einzigartig. Durch das Bekämpfen schädlicher Insekten mit nützlichen Insekten gelang es ihm, 20 Millionen Menschen vor dem Hungertod zu retten (siehe Box). Heute kann dank dieser Art biologischer Schädlingsbekämpfung vielerorts auf Insektizide verzichtet werden. Das spart nicht nur Kosten, sondern schont Mensch, Tier und Umwelt. Etwa auch beim Projekt «Stopp Malaria» in Kenia und Äthiopien oder den Push-Pull-Programmen in Kenia, Uganda, Tansania, Äthiopien, Malawi, Sambia, Ruanda, Simbabwe, Senegal und Burkina Faso. Mit dieser umweltfreundlichen, auf der Idee der traditionellen Mischkultur basierenden Anbaumethode können die Bauern ihre Mais- und Hirseerträge um das Dreifache steigern.
Nachhaltig auf allen Ebenen
Gemeinsam mit Andreas Schriber, Jürg Weber und Mathis Zimmermann gründete Herren 1998 den Verein Biovision, der 2003 in eine Stiftung überführt wurde. Heute entwickelt Biovision nicht nur nachhaltige Lösungen für Kleinbauern und -bäuerinnen in Ostafrika, die der Bevölkerung die Möglichkeit geben, ihre Lebensgrundlage zukunftsweisend zu verbessern; der Verein engagiert sich auch dafür, die Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und der Umwelt zu erhalten. «Wir sind ein vergleichsweise kleiner Player unter den Hilfswerken», sagt Kommunikationsleiter Martin Grossenbacher, «aber wendig und innovativ und immer nahe bei den Menschen.»
Neben der konkreten Hilfe auf dem Feld steht Biovision auch in Kontakt mit lokalen Behörden und engagiert sich auf internationaler Ebene für einen Kurswechsel in der globalen Landwirtschaft. Die gewonnenen praktischen Erfahrungen fliessen in Programme von Regierungen und global tätigen Organisationen wie des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP). So verbreitet Biovision Know-how und trägt zur Akzeptanz des agrarökologischen Weges bei. In der Schweiz ist Biovision mit dem Programm «Nachhaltig konsumieren» aktiv. Hier steht die Sensibilisierung im Inland im Vordergrund, ohne die eine Welt ohne Hunger nicht möglich ist.
Das Engagement für eine Welt ohne Hunger blieb nicht unbemerkt: 2012 erhielt Biovision als erste Schweizer NGO den generellen konsultativen Status im Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC); dem folgte dann 2013 die Auszeichnung mit dem Alternativen Nobelpreis.
Als Präsident der Schweizer Stiftung Biovision sowie des Millennium Institute in Washington D.C. setzt sich der bald 71-jährige Herren unermüdlich ein für eine Entwicklung, die ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltig ist: «Ich wäre auch gerne mal pensioniert und würde mich um meinen Rebberg kümmern. Aber mir fehlt die Zeit dazu», meint er (siehe Interview).
Hilfe zur Selbsthilfe
Weltweit leiden mehr als 800 Millionen Menschen an Hunger. Erstmals seit über zehn Jahren steigt diese Zahl wieder an, besonders stark in der Sub-Sahara. Verantwortlich dafür sind neben Kriegen und anderen Konflikten vor allem die Auswirkungen des Klimawandels wie Dürren und Überschwemmungen, von denen in erster Linie die Entwicklungsländer betroffen sind. Biovision engagiert sich derzeit mit rund zwanzig Projekten für die Verbesserung der kleinbäuerlichen Lebenswelt.
Weil eine nachhaltige Entwicklung nur geschehen könne, wo Menschen, Tiere, Pflanzen und Umwelt gleichermassen gesund seien, so Grossenbacher: «Wir bringen aktuellstes agrarökologisches Wissen aus dem Labor direkt zu Kleinbauernfamilien aufs Feld. So können Hunger und Armut effektiv bekämpft werden.»
Dank dieser Hilfe zur Selbsthilfe werde in Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen der Nutzen vervielfacht und für die Bevölkerung die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben geschaffen.
Es ist zu hoffen, dass diese so breitflächig ausgeworfene Saat der Hoffnung weiterhin aufgehen und blühen wird und so einen wertvollen Beitrag leistet für eine gerechtere Welt.
«Wir bringen aktuellstes agrarökologisches Wissen aus dem Labor direkt zu Kleinbauernfamilien aufs Feld.
So können Hunger und Armut effektiv bekämpft werden.»
Martin Grossenbacher, Stiftung Biovision
gefragt hans rudolf herren
«Wir brauchen eine agrarökologische Evolution der Landwirtschaft»
Interview: Eva Rosenfelder
Herr Herren, Sie feiern am 30. November Ihren 71. Geburtstag. Was treibt Sie an, sich weiter für eine gerechte Welt zu engagieren?
Wir haben nur diese eine Erde. Armut und Hunger gilt es an der Wurzel zu packen. Wir müssen wegkommen vom Paradigma der industriellen Landwirtschaft, die mit ihren Monokulturen und Pestiziden die Biodiversität zerstört, die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt gefährdet und die globalen Ressourcen übernutzt.
Sie halten einen Kurswechsel in der globalen Landwirtschaft für unumgänglich?
Ja. Wir müssen wieder lernen, systemisch zu denken. Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft – alles ist eng miteinander verbunden. Eine vielfältige Landwirtschaft funktioniert nach dem Vorbild der Natur, die sich durch ihre überwältigende Vielfalt immer wieder selbst ausbalanciert und bewahrt. Das können wir nur adaptieren, indem wir in kleinbäuerliche Strukturen und effiziente ökologische Anbaumethoden investieren. Diese Art von Landwirtschaft ist stark ortsgebunden. Dafür gibt es keine Patentlösungen.
Wieso ist eine ökologische Landwirtschaft so wichtig?
Das heutige Nahrungsmittelsystem inklusive Landwirtschaft ist verantwortlich für etwa die Hälfte aller Treibhausgase. Die Agrochemieprodukte, die verwendet werden, um grosse Monokulturen zu betreiben, verursachen darüber hinaus massive Schäden am Ökosystem und auch an der menschlichen Gesundheit. Die agrarökologische Landwirtschaft weltweit zu fördern und durchzusetzen, entzieht den Geschäftsmodellen der Agrochemiekonzerne jegliche Basis. Wenn wir bei der Produktion von Nahrung nachhaltigen Prinzipien folgen, dann sind heute umstrittene, aber weiterhin in grossen Mengen produzierte Gifte eines Tages nicht mehr nötig. Dahin geht die Reise.
Viele Konsumenten fordern aber billige Produkte und verzichten dem Portemonnaie zuliebe auf Bio. Wieso ist Geiz nicht geil ?
Die ökologischen Probleme, die uns das konventionelle industrielle Landwirtschaftssystem beschert, sind das Ergebnis eines Ernährungssystems, das einzig und allein Maximalerträge möglichst billiger Nahrungsmittel anstrebt.
«Billig» sind diese aber nur kurzfristig für die Konsumenten. Die ausgelagerten ökologischen Kosten wie etwa die Wasserverschmutzung mit Pestiziden, verdichtete Böden, Verlust an Biodiversität, der Beitrag zum Klimawandel sowie die Gesundheitsschäden – all das werden wir, vor allem aber unsere Nachkommen, ebenfalls bezahlen müssen.
Was können wir heute tun, damit nicht unsere Nachkommen für unsere Sünden büssen müssen?
Ich bin dafür, dass wir über «wahre Preise» die Umwelt und Gesundheitsschäden bezahlen, die bei der Nahrungsmittelproduktion entstehen. Denn wenn wir mit «wahren Preisen» rechnen, werden Produkte aus Massenproduktionen teurer, da sie die durch die Produktion verursachten externen Kosten zu entgelten haben. Nachhaltig hergestellte, umweltfreundliche Produkte hingegen würden dadurch relativ billiger. Gleichzeitig müssen alle Subventionen, die an die Schweizer Landwirtschaft gezahlt werden, darauf ausgerichtet sein, den Bauern den Übergang vom konventionellen zum Bio/ÖkoLandbau zu ermöglichen. Wir brauchen eine agrarökologische Evolution der Landwirtschaft. Nicht 10, sondern 100 % Agrarökologie.
Was kann jeder und jede Einzelne tun?
Von den modernen Agrartechniken – möglichst viel, möglichst billig, möglichst geringer Arbeitseinsatz – profitiert heute global gesehen nur eine Minderheit der Bauern, die sich diese agrarchemischen Hilfsmittel leisten können. Für die weitaus meisten Kleinbetriebe der Entwicklungsländer ist eine Produktion, die teure Hochertragssorten und Agrochemikalien erfordert, kein Weg, um der Armut zu entfliehen. Es braucht also ganzheitliche Ansätze zur Bekämpfung der Armut – ein nachhaltiges Ernährungssystem kann dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Dazu können Konsumenten beitragen, indem sie nachhaltig und biologisch einkaufen und keine Lebensmittel verschwenden.
Kritiker sagen aber, ohne Agrochemie könne weltweit nicht genug Nahrung produziert werden. Das stimmt einfach nicht. Weltweit wird mehr als genug Nahrung produziert, um die Menschheit zu ernähren. Aber ein Drittel dieser Nahrung wird nicht verzehrt. Es geht also darum, weniger zu verschwenden und die Erträge
Maniok, Grundnahrungsmittel von 200 Millionen Menschen.
richtig zu verteilen. In den Entwicklungsländern sind ungenügende Lagerungs, Verarbeitungs und Transportkapazitäten die Hauptgründe für Nahrungsmittelverluste. In der Schweiz fallen 45 Prozent der Verluste in Haushalten an.
Ihre Vision ist eine Welt mit genügend und gesunder Nahrung für alle, produziert von gesunden Menschen in einer gesunden Umwelt. Was sind die nächsten Schritte dorthin? Eines unserer nächsten wichtigen Projekte ist der Boden an sich. Er ist unsere Lebensgrundlage. Doch immer mehr fruchtbare Erde geht verloren. Diesen Verlust müssen wir dringend aufhalten. Über Humusaufbau und Bodenregeneration ist es auch möglich, der Atmosphäre CO2 zu entziehen und den Kohlenstoff unter die Erde zu bringen – damit kann man auf die Dauer alle Emissionen unschädlich machen. Gleichzeitig können so Nährstoffe wieder dem Boden zugeführt werden. Ein gesunder Boden ist Voraussetzung für gesunde Pflanzen, die wiederum gesunde Nahrung sind und den Menschen gesund erhalten. Wenn sich diese Ziele in der Landwirtschaft global vernetzen und verankern, dann kommt das meiner Vision einer besseren Welt schon sehr nahe.
Was gehört noch dazu?
Natürlich müssen alle oben genannten Aktivitäten eines gesunden Nahrungssystems auch stark die soziale Dimension miteinbeziehen. Es braucht mehr Gleichheit und Gerechtigkeit – der Geschlechter, des Zugangs zu Boden und finanziellen Ressourcen, bei der Bildung. Diese Forderungen für ein nachhaltiges Nahrungssystem sind auch in den UNONachhaltigkeitszielen verankert. Wenn wir gemeinsam und ernsthaft handeln, können wir diese Ziele auch erreichen. //
●
20 Millionen Menschen vor dem Hungertod gerettet
Von 1979 bis 2005 arbeitete Hans Rudolf Herren in Afrika. In Westafrika zerstörte damals eine Schmierlaus den Maniok, das Grundnahrungsmittel für 200 Millionen Menschen. Der in Mühleberg (BE) geborene Insektenforscher suchte nach den natürlichen Feinden dieser aus Südamerika eingeschleppten Schmierlausart und fand schliesslich in Paraguay deren natürlichen Gegenspieler: eine Schlupfwespe, mit der er unter strenger Quarantäne Tests durchführte.
Ab 1981 wurden diese Schlupfwespen in den Maniokgebieten Westafrikas freigesetzt. Der Erfolg war durchschlagend: In 24 Ländern entstand wieder ein natürliches Gleichgewicht zwischen Schlupfwespen und Schmierläusen. 1993 war die Läuseplage unter Kontrolle, ohne Chemie. Herren rettete damit schätzungsweise 20 Millionen Menschen vor dem Hungertod.
Gemeinsam mit Einheimischen hat Hans R. Herren einen Weg aus der Hungerkrise gefunden.
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Käsefest
Luzern wird zur Schweizer Käsehauptstadt
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Während der 11. Swiss Cheese Awards vom 28. bis 30. September 2018 verwandelt sich Luzern in die Käsehauptstadt der Schweiz. Rund 900 Käsesorten buhlen um den Preis und an über 70 Ständen können sich die Besucher an Degustationen und am traditionellen Chäser-Zmorge selber von der Qualität der Produkte überzeugen. www.cheese-awards.ch
St. Otmar
Fasten und die Seele baumeln lassen
Wohlig warm mit einer tollen Aussicht auf Berge und See – so lässt es sich im Kurhaus St. Otmar in Weggis herrlich fasten und die Seele baumeln lassen. Wir bieten attraktive Fastenwochen für das persönliche Ich. Zusätzlich gibt es Kurswochen wie Yoga-, Fastenwandern-, Leber- oder Regenerationswochen. Ergänzt wird das Angebot durch wohltuende und unterstützende Massagen und Anwendungen.
Infos unter Kurhaus St. Otmar, Weggis, Tel. 041 390 30 01, info@kurhaus-st-otmar.ch, www.kurhaus-st-otmar.ch
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Besser sehen dank Komplementärmedizin
Die Augen sind unser wichtigstes Sinnesorgan. Um die Stoffwechsellage des Auges zu verbessern, gibt es komplementärmedizi-
nische Massnahmen wie etwa die Augenakupunktur. Wollen Sie mehr darüber erfahren? Dann besuchen Sie den Vortrag «Augenkrankheiten sind Stoffwechselkrankheiten» am 27. September ab 19 Uhr bei Paramed an der Haldenstrasse 1, 6340 Baar, Eintritt frei.
Anmeldung erbeten unter Telefon 032 626 31 26 oder
E-Mail: events@paramed.ch
Lika
SelbstverteidigungsWorkshop für Frauen
Wird unsere körperliche Integrität angegriffen, so ist es unser Recht, uns zu verteidigen. Sonntag 16. und 23. September von 10 bis 14 Uhr, mit Roland Hirrlinger, Advanced Instruktor 2/1. Dan Wadoryu und Kyusho Student, 35 Jahre Erfahrung mit Kampfsystemen.
Fachschule für Atem, Beratung und Therapie, Stilli b. Brugg, Telefon 056 441 87 38
www.lika.ch
Reisen
Per Schiff zu den Adventsmärkten
Die Weihnachtsmärkte in den historischen Vierteln von Baden-Baden, Colmar, Strasbourg, Heidelberg, Speyer, Köln oder Frankfurt sind eine willkommene Abwechslung zum Alltag. Mit den Schiffen MS Thurgau Ultra, MS Thurgau Prestige, MS Thurgau Silence, MS Antonio Bellucci und MS Edelweiss fährt Thurgau Travel auf dem Rhein zu den schönsten Adventsmärkten. Die 4- bis 6-tägigen Fahrten bieten Komfort, Erholung, Erlebnisse und viel Vorweihnachtsfreude. www.thurgautravel.ch
Alpstein Clinic
Wo sich Schul- und Naturmedizin begegnen
Seit Kurzem hat die Alpstein Clinic im malerischen Dorfzentrum von Gais geöffnet. Dort praktiziert ein kleines, dynamisches Team unter ärztlicher Leitung integrative, evidenzbasierte Natur- und Zahnmedizin. Unter der Devise «Der Mensch steht im Mittelpunkt» werden chronische Erkrankungen, Allergien, Darm- und Verdauungskrankheiten und Herz- und Gefässerkrankungen behandelt.
Die Casa Santo Stefano im malerischen Dorf Miglieglia ist mit seinen zwei historischen und stilvoll renovierten Tessinerhäusern ein Ferientraum, gelegen an einem herrlichen Sonnenhang in einem wildromantischen Wandergebiet mit Kastanienwäldern und Wasserfällen. Für eine Auszeit, zum sich Wohlfühlen und Geniessen. Eine Auswahl aus unserem Kursprogramm 2018: 21.09.–23.09. Yoga- und Wanderweekend 27.09.–30.09. Yoga und Wandern 30.09.– 06.10. Yogaferien im Tessin 14.10.–19.10. Yoga- und Herbstwanderferien 19.10 – 21.10. Yoga und Musik 25.10.–28.10. Yogaferien im Tessin 28.10.–2.11. Yoga und Wanderwoche Infos und weitere Ferienangebote: Casa Santo Stefano, Miglieglia Telefon 091 609 19 35, www.casa-santo-stefano.ch
Casa Santo Stefano
Lösung des Rätsels aus dem Heft 07/08-2018
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Tatort Kühlschrank
«natürlich» 07/08-18
Ich habe den Artikel zum Thema Lebensmittelverschwendung/Food saving studiert und da ist mir unser Besuch bei einem Gemüseproduzenten in den Sinn gekommen. Gurken, die das «Ordonanzgewicht» von 400 Gramm nicht erreichen – bereits 390 Gramm reichen nicht aus – werden als Grüngut entsorgt. Weder unternoch übergewichtige Gurken werden von Grossverteilern abgenommen. Dabei könnte man ja Aktionen damit machen. Dasselbe gilt für Tomaten, Kirschen etc.: Nur grosse Kaliber sind gefragt. Aber zu gross dürfen sie auch nicht sein. Alles wird von Grossverteilern gesteuert und entsprechend mit ganzseitigen Werbungen der breiten Masse schmackhaft gemacht. Dazu kommt, dass die Zulieferer gegängelt werden. Hat die angelieferte Ware zum Beispiel «Unreinheiten», werden sie vom Einkäufer kisten- bzw. palettenweise zurückgewiesen. Hape Elsässer, Dättwil
Dweggeworfen werden, wenn sie ein bisschen schlampen oder einen Tag über das offizielle Verfalldatum hinaus sind. Noch schlimmer wird es wohl, wenn alle Nahrungsmittel ennet der Grenze billigst in Massen eingekauft werden, nur um dann im Vorrats- oder Kühlschrank zu vergammeln. Ein bisschen Hunger würde unser Verhältnis zu den Produkten der Natur wieder ins richtige Lot rücken.
Hanspeter Meier, Thun
Götter und Geister
«natürlich» 07/08-18
as Thema Lebensmittelverschwendung ist ja nicht neu. Selten habe ich es aber so gut zusammengefasst vorgefunden wie im «natürlich». Da wird die Problematik kurz und knapp dargestellt und mit vielen wertvollen, praxisnahen Tipps garniert, die jeder Einzelne sogleich umsetzen kann. Dafür gibts von mir ein grosses BRAVO! Bea Kunz, per E-Mail
Wir leben im Schlaraffenland. Ein Blick auf die Lebensmittelpreise zeigt das deutlich. Früchte, Gemüse und Fleisch aus fernen Landen kosten trotz immensen Transportwegen nur ein paar lächerliche Franken – kein Wunder, dass Lebensmittel keinen eigentlichen Wert mehr haben und einfach
Zum Glück berichtet «natürlich» immer wieder und – das meine ich vollkommen ernst – ohne esoterische Verblendung über spirituelle Themen, die uns bewegen. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Natur sich Tag für Tag immer spürbarer gegen uns Menschen erhebt, ist eine Rückbesinnung an die «Beseelung» der Welt dringend nötig. Allein mit dem «lieben Gott im Himmel», der den Menschen über die Natur erhoben hat, werden wir keine Zukunft haben.
Petra Iseli, per E-Mail
Briefe an «natürlich»
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstr. 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51
Hinweise aus der Leserschaft
Zeckenschutz mit Globuli «natürlich» 04-18
Die Globuli (Zeckenbissfieber-Nosode C200) sind in Basel in der homöopathischen Wettstein-Apotheke (am Wettsteinplatz), Tram Nr. 2 vom Bahnhof SBB Richtung Badischer Bahnhof, erhältlich. 20 g kosten Fr. 32.75, 10 g ca. Fr. 20.–. Die Globuli sind nicht abgefüllt an Lager, es dauert etwa 20 Minuten, bis sie bereit sind – Zeit für einen Kaffee im gegenüberliegenden Café Sutter.
Verena Bürgi, Rheinfelden
Erste Hilfe aus der Natur «natürlich» 07/08-18
I ch möchte Sie darauf hinweisen, dass unter der Rubrik Gesundheit, Erste Hilfe, Seite 17, das Bild zum Schwarzen Holunder falsch ist. Hier sind ein Blatt und die Früchte des Roten Hartriegels (Cornus sanguinea) abgebildet.
Willi Joss-Jossi, Hinterkappelen
Roter Hartriegel
Schwarzer Holunder
● Anmerkung der Redaktion
Unser Leser Willi Joss-Jossi hat recht: Das Foto zeigt einen Roten Hartriegel. Seine rohen Früchte sind zwar nicht giftig, aber ungeniessbar. Gekocht können sie – wie die Beeren vom Schwarzen Holunder – zu Konfi oder Saft verarbeitet werden. Blüten, Blätter, Rinde und Wurzeln enthalten unter anderem den leicht giftigen Stoff Cornin, der insbesondere bei Kindern Durchfälle und Magenschmerzen verursachen kann. Andererseits ist der Rote Hartriegel eine wichtige Bienenweide und seine Früchte dienen Vögeln als Nahrungsquelle.
39. Jahrgang 2018, ISSN 2234-9103
Erscheint monatlich
Doppelnummern: Januar/Februar, Juli/August
Druckauflage: 22 000 Exemplare
Verbreitete Auflage: 14 665 Exemplare
Leserschaft: 96 000 (MACH Basic 2018-1)
Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch www.natuerlich-online.ch
Anja Huber, Tobias Karcher, Rolf Kron, Simon Libsig, Eva Rosenfelder, Lioba Schneemann, Vera Sohmer, Remo Vetter, Andreas Walker Grafik/Layout
Janine Strebel, Joel Habermacher, Fredi Frank
Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung durch den Verlag. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.
Leitung Marketing
Christine Ziegler
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Gendermedizin. Frauen sind anders krank als Männer. Das hat die Medizin bisher kaum berücksichtigt. Mit zum Teil fatalen
Folgen. Om. Mit Meditation zu mehr Entspannung und Gesundheit. Fussre exzonentherapie. Wie altes Heilwissen bei modernen Krankheiten helfen kann – mit vielen praktischen Tipps zur Selbsthilfe. Oligotherapie. Kleinste Mengen von Spurenelementen können rheumatische Beschwerden und Gelenkschmerzen lindern. KuhhornInitiative. Interview mit Initiant Armin Capaul über die Würde der Kuh und die Qualität der Milch. Unser tägliches Brot.
Volles Aroma dank 24 Stunden Ruhe. Und viele wertvolle Anregungen mehr für ein bewusst gesundes Leben.
«natürlich» 10-18 erscheint am 27. September 2018
Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch
Der nächste Schritt
Abschied fällt schwer. Davon kann Simon Libsig ein Lied singen, fast so schön wie Roger Federer.
Es sind 75 Schritte. Die Strasse, an der ich wohne, ist 75 Schritte lang. Wenn ich sie im Stil eines Mannes gehe, den es ins Büro zieht, an seinen Arbeitsplatz, voller Ideen und Tatendrang, der keinen Aufschub duldet, der beinahe fliegt, weil er einen Plan hat, eine Mission. 75 Schritte: Von meiner Haustüre bis zum Ende der Mäderstrasse, wo ich dann rechts in die Bruggerstrasse abbiege. Jahrelang waren es 75 Schritte.
Nun sind es jeden Morgen unendlich viele mehr, wenn ich das Haus verlasse. Weil ich sie anders gehe. Weil ich nicht anders kann. Gar nicht anders will. Spätestens nach dem fünften Schritt drehe ich mich um. Und schaue hoch. Zum Fenster. Und ab dann wird jeder weitere Schritt, den ich mich von zu Hause entferne, schwerer. Eine fast unmögliche Mission. Denn oben am Fenster stehen meine Frau und die zwei kleinen Löwen und winken. Und dann winke ich zurück. Ich gehe ein paar Schritte, drehe mich um –und winke. Die ganze Mäderstrasse lang. Jeden Morgen.
Etwa nach zwanzig Schritten öffnet meine Frau das Fenster, und dann höre ich den grösseren der beiden Löwen rufen: «Ciao Papa, bis später, Papa, ich hab dich lieb, Papa.» Und der kleinere der beiden Löwen gluckst vor Vergnügen. Manchmal ruft der grössere auch, ich solle warten, er wolle mitkommen, er wolle auch arbeiten, er wolle mir helfen, dann ginge es
schneller. Und ich rufe zurück, dass ich ihn sehr lieb habe, dass ich sie alle sehr lieb habe, und werfe ihnen Küsse zu.
Unbeteiligte Passanten schauen mich bisweilen verwirrt an, vor allem, wenn sie mir am Ende der Mäderstrasse entgegenkommen, denn von da sieht man meine Familie praktisch nicht mehr, nur ich weiss, dass sie dort oben am kleinen Fenster stehen. Die Passanten sehen also einen Mann, der sich immer wieder umdreht und winkt und ruft: «Ich hab euch lieb.» Erinnert Sie das an etwas?
Als neulich wieder Tennis war im Fernsehen, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ja aber natürlich! Schauen Sie sich mal den Federer an, wenn er nach einem gewonnenen Finale das Stadion verlässt. Macht ein paar Schritte, dreht sich um, winkt. Wieder ein paar Schritte, umdrehen, «ich hab euch alle lieb», winken.
Ich bin nicht mehr der Getriebene, der jeden Morgen, kaum wach, ins Büro rennt, arbeiten, arbeiten, arbeiten. Meine Frau und die beiden Löwen winken, und ich winke zurück, ich drehe mich hundert Mal um, ich habe gewonnen. Mindestens einen Grand Slam. Und wenn ich dann rechts um die Ecke in die Bruggerstrasse biege, kullern mir Tränen über die Wangen. Vor Glück. Wie bei Roger Federer. //
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Simon Libsig kann nicht nur reimen, sondern auch lesen und schreiben.
Der Badener gewann mehrere Poetry-Slams und einen Swiss Comedy Award. Mehr Libsig auf www.simon-libsig.ch
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