2018_10

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natürlich Bewusst

Blüten für das Seelenwohl

Mit Bachblüten durch die dunkle Jahreszeit

Ruhe, Stille, Einkehr

Wer regelmässig meditiert, lebt gesünder

Starker Rücken

So bleibt die Wirbelsäule fit

Der kleine Unterschied Frauen sind anders krank als Männer

Flussgenuss vom Reisebüro Mittelthurgau

Top-Preis

4 Tage ab Fr. 445.–

Adventsflusszauber Donau München–Wien–Salzburg

Wer sich eine Auszeit von Festvorbereitung und Weihnachtsstress gönnt, kann auf dieser Adventsflussreise mit allen Sinnen freudige Momente erleben. Geniessen Sie eine Tasse Glühwein in München, Wien und Salzburg.

Tag 1 Schweiz > München > Passau

Busanreise nach München. Der beliebte Weihnachtsmarkt mit alpenländischem Flair war in seiner Tradition und ist immer noch ein sogenannter «Warenmarkt». Trotz der Grösse des traditionsreichen Weihnachtsmarktes auf rund 20000 m² im Herzen der Stadt sind viele gemütliche Ecken zu entdecken. Der Duft von Zimt und Nelken liegt in der Luft und macht Appetit auf ein Stück Lebkuchen. Transfer zu Ihrem Schiff nach Passau. Um 18 Uhr legt die Excellence Melodia ab.

Tag 2 Tulln > Wien

Geniessen Sie vormittags eine erholsame Flussfahrt. Die Landschaften entlang der Donau sind von ausserordentlicher Schönheit. Wandeln Sie auf den Spuren der Habsburger-Monarchie von einst mit den prächtigen Barockschlössern Schönbrunn und Belvedere. Wien präsentiert sich im Advent mit vielen stimmungsvollen Weihnachtsmärkten von seiner romantischen Seite.

Reisedaten 2018

27.11.–30.11.*, 30.11.–03.12., 03.12.–06.12., 06.12.–09.12., 09.12.–12.12., 12.12.–15.12.

* Reduktion Fr. 30.– (Weihnachtsmarkt München noch geschlossen)

Preise pro Person Fr. Kabinentyp Katalogpreis Sofortpreis Hauptdeck

Standard Doppel 595.– 445.–

Deluxe 2-Bett 645.– 495.–Mitteldeck

Standard Doppel, frz. Balkon 695.– 545.–

Deluxe 2-Bett, frz. Balkon 735.– 585.–Oberdeck

Standard Doppel, frz. Balkon 795.– 645.–

Deluxe 2-Bett, frz. Balkon 835.– 685.–Sofortpreis mit beschränkter Verfügbarkeit

Tag 3 Wien

Schlendern Sie begleitet vom Duft der Weihnachtsbäckerei und heissem Punsch durch die traditionellen Wiener Adventsmärkte. Der Rathausplatz wird zu einem leuchtenden Märchenland. Die rund 150 Verkaufsstände bieten Weihnachtsgeschenke, Christbaumschmuck, Süssigkeiten und wärmende Getränke an. Ein riesiger Adventskranz mit 12 m Durchmesser dominiert den Platz, die Bäume des umgebenden Rathausparks sind festlich dekoriert. Ihr Hotelschiff verlässt um 11 Uhr Wien und fährt bis Tulln. Die Weihnachtsmarkt-Besucher werden am Nachmittag nach Tulln zum Schiff gebracht.

Tag 4 Linz > Salzburg > Schweiz

Am Morgen erreichen Sie Linz. Bustransfer in die Mozartstadt Salzburg. Zu Füssen der Festung Hohensalzburg und rund um den altehrwürdigen Dom scharen sich die traditionellen Hütten mit ihrem vielfältigen Warenangebot. Nach dem Mittag Busrückreise zu Ihrem Abreiseort.

Auf der elegant-luxuriösen Excellence Melodia erwartet Sie ein erholsames und besonders ruhiges Reisevergnügen dank innovativer Schiffstechnologie. Geräumige Decks, gute Küche im behaglichen Panoramarestaurant, Lounge mit Bar, Cigar-Lounge und der Wellnessbereich mit Whirlpool und Sauna bieten Ihnen alles für Ihr Wohlbefinden. Die grosszügigen Kabinen Standard 12m² mit Sofabett und Deluxe 15m² mit trennbarem Doppelbett bieten viel Komfort. Mittel- und Oberdeck-Kabinen sind mit französischem Balkon ausgestattet, die Kabinen auf Hauptdeck mit nicht zu öffnendem Fenster. Alle Kabinen mit WC/Dusche, Klimaanlage, Sat-TV, Föhn, Safe, Stromanschluss 220 V. Willkommen an Bord!

Bus zum Fluss

Mittelthurgau Reiseleitung

Exklusive Landausflüge

Feinste Küche

Zuschläge

• Wochenendzuschlag

Do–So/Fr–Mo/Sa–Di 45.–

• Alleinbenützung Standard Kabinen 175.–

• Alleinbenützung Deluxe Kabinen 275.–

• Königsklasse-Luxusbus 95.–Unsere Leistungen

• An-/Rückreise im Komfort-Reisebus

• Excellence Flussreise mit Vollpension an Bord

• Mittelthurgau-Reiseleitung

Nicht inbegriffen

• Auftragspauschale pro Person Fr. 20.– (entfällt bei Buchung über www.mittelthurgau.ch)

• Persönliche Auslagen und Getränke • Trinkgelder, Ausflüge

• Kombinierte Annullationskosten- und Extrarückreiseversicherung

Was Sie noch wissen müssen

Schweizer Bürger benötigen eine gültige Identitätskarte oder einen gültigen Reisepass. Wählen Sie Ihren Abreiseort

Internet Buchungscode

05:30 Burgdorf p, 05:35 Basel SBB 05:50 Pratteln, Aquabasilea p 06:00 Aarau SBB, 07:00 Baden-Rütihof p 07:30 Zürich-Flughafen, Reiseterminal p 07:55 Winterthur-Wiesendangen SBB, 08:15 Wil p emmuc1 www.mittelthurgau.ch

Donau & Advent

markus kellenberger

Frauen sind anders – Männer auch

Liebe Leserin, lieber Leser

Als mir unsere langjährige Autorin Gundula Madeleine Tegtmeyer das Thema «Gendermedizin» vorschlug, wollte ich zuerst ablehnen. Die ausser Rand und Band geratene #metoo-Debatte, fand ich reflexartig, gehört von mir aus ins Weisse Haus, aber bestimmt nicht ins «natürlich».

Zum Glück hat Gundula Geduld bewiesen und mich über den kleinen, aber wichtigen Unterschied aufgeklärt. Ihren Artikel über eine neue Medizin, die Frauen und Männer weit über gynäkologische oder urologische Belange hinaus unterschiedlich betrachten und behandeln will, können Sie ab Seite 28 lesen.

Sie wissen, wie das ist beim Arzt – am Schluss der Sprechstunde drückt er einem eine Packung Medikamente in die Hand mit einer Anweisung wie zum Beispiel: «Morgens und abends je eine Tablette nach dem Essen.»

Das ist zwar gut gemeinte Routine – funktioniert aber in vielen Fällen nicht, wie die Gendermedizin, für die es sogar einen Lehrstuhl an der Universität Zürich gibt, mittlerweile weiss. Denn: Frauen und Männer sind nicht nur in ihrem Sein unterschiedlich, sondern sie reagieren auch unterschiedlich auf ein und dasselbe Medikament.

Diese mit viel Forschungsarbeit verbundene Erkenntnis der Schulmedizin ist auch für die Naturheilkunde wichtig, besonders dort, wo sich die beiden unterschiedlichen Gesundheitssysteme begegnen und im Interesse aller Patientinnen und Patienten ergänzen sollen, denn: mit jedem Forschungsergebnis, das im Labor beweist, was die Naturheilkunde schon lange weiss, wächst im Gesundheitssystem die Akzeptanz für alternative Methoden. Unserer Gesundheit kann das nur gut tun.

Ich wünsche Ihnen einen wunderbar farbigen Herbst.

Herzlich, Ihr Chefredaktor

Eine vergessene Pflanze, die begeistert!

Hanf macht in der Schweiz als wertvolle Lebensmittel-Pflanze von sich reden.

Biotta verarbeitet neu Hanfblüten in einem Getränk der neuen «VITAL-Linie».

Den Rohstoff liefert Bio-Bauer Klaus Böhler.

Dunkelgrüne, gezackte Blätter, die sich im Wind sachte hin und her wiegen. Sechs Wochen nach der Aussaat zeigen sich die Hanfpflanzen auf dem Feld von Klaus Böhler in Seuzach ZH in voller Pracht. Der Bauer produziert Rohstoff für Biotta, den bekannten Schweizer Bio-Pionier, der seit Kurzem ein Getränk auf der Basis von Preiselbeer-Direktsaft und Hanfblütentee im Sortiment führt. Diese innovative Kombination kann Experten zufolge bei bekannten Frauenleiden helfen.

Auch Bauer Klaus Böhler schätzt die Pflanze sehr, da sie schnell wächst, krankheitsresistent und gut für den Boden ist. Seit Biotta ihn als Partner engagierte, entwickelt Böhler gemeinsam mit Urs Dietrich das Hanfprojekt weiter. Dietrich, erfahrener Lebensmittelingenieur und Leiter Entwicklung bei Biotta, prüft den Geschmack der Hanfpflanzen direkt vor Ort, in der Endphase täglich. Denn: Für

Biotta zählt, dass die Ernte genau zum richtigen Zeitpunkt stattfindet, wenn sich die Blüten frisch geöffnet haben.

Nach der Ernte wird den Blüten in der Trocknungsanlage schonend das Wasser entzogen, damit möglichst viel ätherische Öle und funktionelle Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Die räumliche Nähe zwischen Produzent und Verarbeiter ist dabei sehr im Sinn von Biotta, weil so Transportwege kurz bleiben und weil man auf Partnerschaften setzt, in denen man eng zusammenarbeitet.

Bauer Klaus Böhler ist selber begeisterter Hanftee-Trinker. Er giesst ihn aus den frischen Pflanzenteilen auf, die er direkt ab Feld mitnimmt. Der Tee entspanne ihn, sagt er.

www.biotta.ch

Klaus Böhler und Urs Dietrich prüfen das Wachstum und den Geschmack der Pflanzen

28 Gendermedizin

Eine geschlechtsspezi sche Medizin ist kein Hype, sondern Notwendigkeit.

34 Osteopathie

10 Meditation Ruhe, Stille, Einkehr – wie wir wieder zu uns nden.

14 Brot mit Seele

Es gibt sie noch, die guten Brote. Tipps vom Pro bäcker.

20 Sabine über . . . . . . die Wirbelsäule.

22 Leserberatung Fragen und Antworten zu Zuckerersatzstoffen und Mensbeschwerden.

gesund werden

26 Heilp anze Mönchspfeffer lindert Frauenbeschwerden aller Art.

gut | 62 Hin und weg | 63 Rätsel | 64 Leserbriefe | 65 Vorschau | 66 Carte blanche gesund sein

Die sanfte Heilkunst behandelt Knochen, Gelenke, Bänder, Muskeln und Organe über das Bindegewebe.

38 Bachblüten

Wie P anzenwässer körperliche und seelische Leiden lindern.

42 Fussre exzonen

Wie man über die Füsse den ganzen Körper heilt.

draussen sein

52 Remo Vetter

Wieso Firmen ihre Mitarbeiter in den Garten schicken.

56 Kuhhorn-Initiative

Wieso er die Haltung behornter Kühe fördern will, erklärt Initiant Armin Capaul.

BEINE

Mit den BasischenStrümpfen erleben Sie das einzigartige Gefühl federleichter Beine. Die hochwertigen Strümpfe aus dem AlkaWear Sortiment pflegen und regenerieren intensiv – mit dem faszinierenden Ergebnis basisch-streichelzarter Haut. In Kombination mit MeineBase® entsäuern die BasischenStrümpfe besonders zelltief. So sorgen sie für Elastizität, jugendliche Frische und beneidenswert schöne Beine.

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● leben und heilen

gewusst

Light-Produkte erschweren das Abnehmen

«Fettarm», «light» oder «Diät»: Das Angebot an Produkten, die weniger Fett enthalten, ist immens. Doch mit Light-Produkten nimmt man nicht ab. Der Grund: In solcherlei Produkten wird Zucker oft durch Zuckerersatzstoffe ausgetauscht und diese können sogar mehr Appetit machen. Dazu kommt: Bei fettarmen Produkten geben die Hersteller meist mehr Zucker resp. Ersatzstoffe hinzu, damit sie trotzdem schmecken. Dadurch bleibt die Kalorienmenge gleich. In der Folge können Light-Produkte sogar einen Abnehmerfolg erschweren oder verhindern. Deshalb sollte der Verbraucher sorgfältig lesen, was auf der Liste der Inhaltsstoffe steht und welche Kalorienmenge angegeben ist. Dabei zeigt sich oft, dass ein vermeintliches Light-Produkt doch ziemlich viel Energie liefert. krea

● DEPRESSIONEN

Online-Therapien sind wirksam

Internetbasierte psychologische Interventionen können selbst Betroffenen mit schweren Symptomen helfen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg. Für ihre Metastudie werteten die Psychologen um David Ebert 24 klinische Studien mit 4889 Patienten aus. Die Autoren beschränkten sich auf internetbasierte Interventionen, bei denen Patienten durch Therapeuten oder Coaches online bei der Behandlung unterstützt wurden. Die Ergebnisse waren eindeutig: Internet-Therapien können depressive Symptome deutlich bessern. Die Effekte sind vergleichbar mit herkömmlichen Therapien wie Psychotherapie oder Medikamente. Journal Clinical Psychology Review/MM

KARIES

Vollkorn stärkt Zähne und Zahnfleisch

Bei stärkehaltigen Lebensmitteln sollte man auch den Zähnen zuliebe besser zu Vollkornprodukten greifen. Britische Forscher der Universität Newcastle haben die Ergebnisse von 33 Studien zu den Auswirkungen von stärkehaltigen Lebensmitteln auf die Mund- und Zahngesundheit untersucht. Dabei zeigte sich, dass stärker verarbeitete Formen von Kohlenhydraten das Risiko für Karies erhöhen. Grund: Sie werden im Mund durch das im Speichel enthaltene Enzym Amylase eher zu Zucker abgebaut. Dagegen kann Stärke aus Vollkorn vor Zahnfleischerkrankungen schützen und das Risiko für Mundhöhlenkrebs senken.

Journal of Dental Research/MM

HIRNBLUTUNG

Bluttest statt CT

Ein Pikser genügt: Schon ein einfacher Bluttest kann künftig verraten, ob sich Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma schwere Verletzungen zugezogen haben, berichten Forscher der TU München. Ihre Studie zeigt: Zwei Biomarker im Blut zeigen verlässlich potenziell gefährliche Hirnblutungen an – und zwar selbst solche, die bei der standardmässig eingesetzten Computertomografie noch gar nicht sichtbar sind. Demnach könnte sich in Zukunft zumindest ein Teil dieser aufwendigen Untersuchungen einsparen lassen, so die Forscher. TU München

Tabletten ade

Bei Bluthochdruck müssen nicht zwingend Tabletten zum Einsatz kommen. Ein Programm, das Betroffenen dabei hilft, Lebensstilfaktoren wie Ernährung und Bewegung zu verändern, ist genauso effektiv. Dies ergab eine US-Studie an der Andrew University in Berrien Springs (Michigan). Die Teilnehmer des «Newstart Lifestyle-Programms» folgten einer veganen Diät mit Hülsenfrüchten, Vollkorn, Gemüse, Obst, Nüssen, Samen, Oliven, Avocados, Sojamilch, Mandelmilch und Vollkornbrot; zusätzlich tranken sie viel Wasser, gingen täglich spazieren, achteten auf ausreichend Schlaf und nahmen optional an spirituellen Aktivitäten wie Meditation teil. Die Hälfte der Patienten erreichte so innerhalb von zwei Wochen einen normalen Blutdruck. 24 Prozent der Teilnehmer konnten die Dosis reduzieren, 69 Prozent ihre Blutdruckmedikamente sogar ganz weglassen. American Society for Nutrition / MM

« Die ständige Sorge um die Gesundheit ist auch eine Krankheit. »

Trauben helfen beim Abnehmen. Trotz ihres hohen Zuckergehalts (ca. 15 g/100 g) enthalten 100 Gramm Trauben nur etwa 70 Kilokalorien. Zudem sättigen ihre Ballaststoffe langanhaltend. Und: das enthaltene Kalium entwässert. Für eine Traubenkur isst man anstatt der Mahlzeiten zwei Tage lang 0,5 bis 1,5 kg reife Trauben. Das regt auch die Verdauung an. Und nach der Traubenkur machen die milden Fruchtsäuren schwere Fleischgerichte besser verdaulich. krea

Gewinne viel höher als Forschungskosten

Hersteller rechtfertigen die exorbitanten Preise für neue Medikamente oft mit angeblich hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Eine aktuelle Berechnung der Entwicklungskosten von zehn Krebsmedikamenten zeigt, dass die Hersteller meist masslos übertreiben: Die im amerikanischen Fachjournal «Jama» veröffentlichte Studie belegt, dass die Hersteller im Durchschnitt bereits in den ersten vier Jahren nach Markteinführung das Zehnfache der Forschungskosten eingespielt haben. Danach können sie aufgrund des Patentschutzes weitere zehn Jahre ohne Konkurrenz mit ihrem Produkt Geld verdienen. saldo

SCHLAF

Berner entdecken

«Schlaf-Schalter» im Hirn

Bisher wurde vermutet, dass verschiedene Hirnregionen für das Einschlafen und Aufwachen zuständig sind. Nun haben Berner Neurowissenschaftler entdeckt, dass eine einzelne Schaltzentrale im Gehirn, der Thamalus, den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert. «Wir sind davon überzeugt, dass ein besseres Verständnis des Schlaf-WachZyklus der Schlüssel zu neuen Schlaftherapien in einer zunehmend schlaflosen Gesellschaft ist», sagt Prof. Antoine Adamantidis. Nature Neuroscience

fotos: istockphoto.com zvg

Die App

Gesünder sitzen

Wer steif im Stuhl sitzt, tut seinem Rücken nichts Gutes. Besser sind Bewegung und entspanntes Zurücklehnen; auch zappeln und räkeln ist ausdrücklich erlaubt. Zudem gibt es viele gute Übungen, die Rücken- und Nackenschmerzen vorbeugen. Um die Haltung am Schreibtisch zu verbessern, müssen aber auch die Höhe des Stuhls, des Tischs oder des Bildschirms stimmen. Schritt für Schritt kann man mit dieser kostenlosen App einen gesunden Arbeitsplatz einrichten – und mit einfachen Massnahmen seine Haltung beim Sitzen verbessern.

ErgoCheck, für Android und iOS, gratis

Bei nervösen Unruhezuständen und Schlaf störungen.

Neurexan® ist ein homöopathisches Arzneimittel und kann typische Beschwerden wie Nervosität, Unruhezustände und Schlafstörungen innerhalb kurzer Zeit bessern.

Vorteile von Neurexan®

Sehr gut verträglich Wirkt beruhigend und entspannend Sediert nicht, Arbeits- und Fahrtauglichkeit bleiben erhalten Wirkt rasch

● Sabrina Sue Daniels «Auch der Darm hat ein Gehirn. Warum die Darmmikroben der Schlüssel zu einem fitten Kopf sind», Christian Verlag 2018, ca. Fr. 30.–

Essen Sie sich schlau

Es sieht aus wie ein Ratgeber, ist aber ein Kochbuch, garniert mit ein bisschen Theorie: Sabrina Daniels springt auf den «Darm-mit-Charme»-Zug auf und präsentiert 60 kreative, leicht umsetzbare Rezepte, die gut für den Darm sind. Und damit gut für die Psyche und das Denken, denn «der Darm bestimmt den Kopf, und mit der richtigen Ernährung machen Sie Ihr Gehirn einfach und schnell fit». Zu dieser «richtigen Ernährung» gehören Kombucha, Sauerkraut, Grünkohl, Pastinaken, Leinsamen und viele andere Lebensmittel, die schon unsere Grossmütter verwendet haben. Wer sich schon mit dem Thema befasst hat, dem bietet das Buch kaum neue Erkenntnisse. Es kann aber dazu motivieren, wieder vermehrt darmgesunde Kost auf den Tisch zu bringen. Und dann wäre viel gewonnen. krea

Bitte im Stehen lesen

Zu viel Sitzen kann zur Entstehung einer Vielzahl von Erkrankungen beitragen – von Fettleibigkeit und Diabetes bis hin zu Krebs und Depressionen. Wer im Sitzen arbeitet, erkrankt zudem häufig am Muskel- und Bewegungsapparat. Dieses Buch klärt darüber auf und liefert Strategien, mit denen sich der Schreibtisch in einen dynamischen Arbeitsplatz verwandeln lässt. Die zahlreichen Übungen helfen dabei, schädliche Körperhaltungen zu korrigieren, Rücken-, Nacken- und Schulterschmerzen zu eliminieren, Wirbelsäule und Rumpf zu stabilisieren. Kelly könnte sich zwar knapper halten, er berichtet aber in verständlicher Sprache; das Buch ist gut strukturiert, die Übungen sind leicht in die Praxis umzusetzen, für die meisten braucht es keine besonderen Hilfsmittel. Das Buch ist sehr gross und schwer, was sicherlich nicht nach jedermanns Geschmack ist. krea

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● Kelly Starret «Sitzen ist das neue Rauchen – Das Trainingsprogramm, um lebensstilbedingten Haltungsschäden vorzubeugen und unsere natürliche Mobilität zurückzugewinnen», Riva-Verlag 2016, ca. Fr. 40.–

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Ruhe, Stille, Einkehr – drei Dinge, nach denen sich im hektischen Alltag viele Menschen sehnen. Eine Meditationspause kommt da gerade richtig.

Text: Fabrice Müller

EinsMeditation werden

Meditation werden

«Meditation hinterlässt Spuren im Leben eines Menschen.»

Die Suche nach Wahrheit, Sinn und Bestimmung beginnt wieder stärker das neue Denken unserer Gesellschaft zu prägen, beobachtet das deutsche Zukunftsinstitut und spricht beim Thema Meditation vom «neuen Joggen». Schlagworte wie Achtsamkeit, Verletzlichkeit, Bewusstheit, Gelassenheit, Dankbarkeit oder Mitgefühl stossen als Gegenpol zur immer lauter werdenden Polarisierung in Politik und Wirtschaft zunehmend wieder auf Akzeptanz.

Doch was macht Meditationen in der heutigen Zeit so beliebt? Für Dieter Wartenweiler, Psychologe, Zen-Meister im Lassalle-Haus in Edlibach ZG und Leiter des Zendo Stäfa, ist diese Entwicklung ein Ausdruck der zunehmenden Rückbesinnung der Menschen auf das Ursprüngliche, auf das Menschsein. «Die heutige Lebensweise mit ihrer starken Ich-Betonung dürfte als Megatrend an Bedeutung verlieren. Dem steht die Meditation als Auseinandersetzung mit der eigenen Innerlichkeit gegenüber.»

Während im Osten diese Tradition schon immer gelebt wurde und auch heute noch fester Bestandteil der Kultur ist, orientierte sich der Westen über die Naturwissenschaften vor allem nach aussen hin. «Wohl deshalb verspüren immer mehr Menschen in unseren Breitengraden das Bedürfnis nach mehr Innerlichkeit und tiefer Verankerung», sagt Wartenweiler. Er kennt selber den Impuls zu innerer Konzentration und den Wunsch nach spiritueller Erfahrung. Von der Radikalität der Zen-Meditation angezogen, machte er vor 35 Jahren erstmals Bekanntschaft mit ihr. «Ich spürte sofort, dass diese Art von Meditation zu meinem Leben gehört.» Seitdem ist die tägliche Meditation ein fester Bestandteil in seinem Leben.

Das berühmte Hier und Jetzt

Mit Worten lässt sich nur schwer beschreiben, was Meditation in uns auslöst. Zen-Meister Wartenweiler spricht von innerer Gelassenheit, von Freiheit gegenüber den Ereignissen, die uns im Leben widerfahren. Vom Überschreiten von inneren Grenzen und einer veränderten Einstellung zur Welt. «In der Meditation erkennen wir, dass wir mehr sind, als was wir über uns denken», sagt er. Das eigene Ich, das Ego relativiere sich mit der Zeit. Das Dasein rücke ins Zentrum, jenseits von einer Rückbesinnung in die Vergangenheit oder einer Vorstellung von der Zukunft. Meditieren heisse, präsent zu sein

Einstiegshilfe in die Meditation

Gehe ohne Erwartungen und Ziele an die Meditation. Setze dich entspannt auf einen Stuhl, einen Hocker, aufs Bett, in den Garten oder neben einen Baum. Spüre deinen Atem. Schliesse die Augen und konzentriere dich nur auf die Atmung. Atme ein. Halte kurz den Atem an und atme dann wieder aus. Spüre, wie die Luft aus deinem Körper entweicht. Wiederhole dies so oft du magst, und lasse mit jedem Ausatmen alles um dich herum los. Schicke alle Gedanken, die sich in den Vordergrund drängen, weg. Sei nur du.

im Hier und Jetzt. Dabei werde alles in seiner tiefen Unergründlichkeit erfahren – und Welt und Spiritualität verschmelzen zu einem Ganzen.

Diese neue Sichtweise auf das Leben könne für die Menschen durchaus hilfreich, ja erlösend sein. «Es kommen Menschen zu mir in die Meditation, die zum Beispiel merken, dass sie im Leben an Grenzen stossen. Andere sind spirituell Suchende oder wollen einfach mal etwas Neues ausprobieren», sagt Wartenweiler. Aus welchem Grund auch immer sich jemand für diesen Weg der Stille und Gelassenheit entscheidet, Meditation hinterlässt Spuren im Leben eines Menschen.

Still sein ist gesund

Auf der körperlichen Ebene wirkt regelmässiges Meditieren beruhigend, zentrierend und hat einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Dies bestätigen auch verschiedene Studien: John Denninger von der Harvard University in Cambridge, USA, etwa konnte aufzeigen, dass Meditation nicht nur signifikante Auswirkungen auf das Gehirn hat, sondern auf den ganzen Körper. Gemäss seiner Studie konnte der Stresslevel durch regelmässige Meditationen erheblich gesenkt werden. Forscher der Texas Tech University fanden heraus, dass Achtsamkeitsmeditationen zu einer besseren Isolierung der Nervenzellfortsätze führt. Zudem verdichteten sich die Nervenfasern, was den Therapieerfolg bei Krankheiten wie Borderline, ADHS oder Schizophrenie begünstige. Weitere Studien bestätigen die positive Wirkung von Meditationen auf das Muskel- und Nervensystem, in der Prävention von Herzkrankheiten, bei Bluthochdruck, als Vorbeugung gegen Grippe und Erkältungen und zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems, was auch der Autor dieses Beitrages aus eigener Erfahrung gern bestätigt.

Genetische Codes verändern

Dass Meditationen und Achtsamkeitstraining auch den genetischen Code verändern können, fanden Studien eines Forscherteams aus den USA, Spanien und Frankreich heraus. Perla Kaliman vom Institut für biomedizinische Forschung in Barcelona beobachtete, dass jene Gene sich durch Meditation veränderten, auf die entzündungs- oder schmerzhemmende Medikamente abzielen, indem entzündungsfördernde Gene herunterreguliert oder unterdrückt werden. Interes-

Kritische Stimmen zur Meditation

Trotz aller positiven Wirkungen der Meditation gibt es auch Kritik an den immer populärer werdenden Achtsamkeitsübungen. Gegenüber dem Magazin «Beobachter» etwa sagte Heinz Böker, Leiter Zentrum für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie an der Universitätsklinik Zürich, dass besonders für Menschen in einer akuten Depressionsphase Achtsamkeitsübungen und Meditationen eine «völlige Überforderung» sein können.

Der britische Psychiater Florian Ruths vom Maudsley-Krankenhaus in London verfasste eine Studie über Menschen, die während Übungen mit der Achtsamkeitsmethode (Mindfulness) den Bezug zu sich selbst verlieren, statt sich selbst wieder wahrzunehmen. «Mindfulness ist einfach nicht für jeden geeignet», stellte Ruths nüchtern fest.

sant ist auch die Entdeckung der National University of Singapore: Sie fand heraus, dass Meditation die Körpertemperatur des Meditierenden verändern kann. Demnach können tibetische Mönche ihre Körpertemperatur auf 38,5 Grad Celsius erhöhen, obwohl sie eiskalte Tücher um ihren Körper gewickelt haben. Ihre Meditationstechnik, die sogenannte Tummo-Technik, beinhaltet das ruhige Zählen und die Konzentration auf den Atem. Sie kontrolliert die innere Energie und wird in Tibet als die heiligste spirituelle Praxis angesehen.

Begegnung mit dem Selbst

Im Westen wird die Meditation gerne vor allem mit körperlichen und psychischen Aspekten in Verbindung gebracht. Doch die Meditation ist im Grunde genommen hoch spirituell und geht aus den verschiedenen Religionen hervor. Im Buddhismus entstand die Zen-Meditation, bei der in der Stille verharrt wird, gedankenlos und ohne Absicht. «Wir erfahren in der Meditation die Einheit des Daseins als unergründliche Leere, die zugleich absolute Fülle ist. Das ist mit Worten nicht zu beschreiben. Erkenntnis ist, wenn derjenige, der erkennen will, verschwunden ist», versucht Dieter Wartenweiler den Zustand zu beschreiben, der jenseits einer persönlichen Identifikation liegt. So gehe es in der Zen-Meditation darum, zu jenem Urgrund zu gelangen, aus dem die verschiedenen Religionen entstanden sind. «Wir begegnen in der Meditation dem wahren Selbst», fasst er zusammen.

Wer diese Begegnung mit sich selbst, mit seinem wahren Selbst sucht, dem steht heute ein Arsenal an unterschiedlichen Meditationstechniken zur Auswahl. Die Zen-Meditation aus dem Osten zum Beispiel ist mittlerweile auch im Westen eine weit verbreitete und populäre Form. Sie zeichnet sich durch ihre Schlichtheit aus, indem man sich beim Meditieren ganz der Stille hingibt, die mehr ist als die Abwesenheit von Lärm.

Auch das Christentum nutzt die Kraft der Meditation, allerdings in Form von Gebeten und der tiefergehenden Kontemplation. Dabei wird – so Dieter Wartenweiler – über christliche Texte meditiert, beispielsweise über die Worte: «Ehe Abraham war, bin ich.» «Diese Texte helfen, den beschränkenden Verstand zu umgehen und so den Sprung in ein anderes Bewusstsein zu schaffen», erklärt Wartenweiler. In der christlichen Tradition gibt es zudem auch mantra-

Bücher

Dieter Wartenweiler «Jenseits von ZEN –Wege zum spirituellen Erwachen», Verlag Twentysix 2017, Fr. 27.90

Peter Sedlmeier «Die Kraft der Meditation – Was die Wissenschaft darüber weiss», Rowohlt Taschenbuch 2106, Fr. 23.90

●  Links www.lassalle-haus.org www.zendo-staefa.ch www.meditierenlernen.com

ähnliche Meditationen, wie etwa das vor allem in der Ostkirche gepflegte Herzensgebet oder das rituell wiederholte «Gegrüssest seist du Maria».

Methoden von Indien bis Hawaii

In Indonesien ist zum Beispiel die Latihan-Meditation eine weitverbreitete Meditationstechnik. Dabei gibt man sich völlig der Existenz hin und lässt seinen Körper sich selbst sein. Die 40-minütige Konzentration bringt einen dazu, sich selbst klar zu sein. Die Gayatri Mantra-Meditation wiederum stammt aus der indischen Spiritualität und ist eine Art Bitte an die heilige Mutter der Veden. Aus Hawaii stammt das Vergebungsritual Ho’oponopono. Die gebetsartige Meditation ist eine Methode zur Lösung persönlicher Probleme und zwischenmenschlicher Konflikte.

In anderen Meditationen werden zum Beispiel Edelsteine, Licht, Wasser oder Bäume miteinbezogen. «All diese Meditationsrituale, egal welchen Ursprung sie haben, verfolgen das Ziel, uns in andere Ebenen zu bringen», sagt Wartenweiler. Um das zu erreichen, gehe es bei den meisten Meditationsarten darum, ohne Ziel und Absicht zu meditieren, denn der Sprung über den eigenen Schatten lasse sich nicht erzwingen. Es passiere einfach, wenn die Zeit reif dafür sei.

Dem Herzen folgen

Den Einstieg in die Meditation findet man am besten, indem man auf die innere Stimme hört und dem Herzen folgt. Dann stosse man auf die richtige Meditationsform, sagt Dieter Wartenweiler. «Es braucht ein treibendes Element in uns, das uns zur Meditation führt. Wichtig ist, dass der Entscheid zur Meditation ohne inneren Druck in Freiheit gefällt wird.» Natürlich spiele eine gewisse Regelmässigkeit eine Rolle. Fehle die Lust zum Meditieren, lasse auch der Erfolg auf sich warten. Schlussendlich laufe es darauf hinaus, dass die Meditation zum täglichen Ritual werde und einen festen Platz im Tagesablauf erhalte. Dadurch verändere sich der Lebenshaltung und die Sicht auf die eigenen Probleme, auf andere Menschen und die Welt als solches.

Kann die Meditation Wunder bewirken? Ein Schmunzeln macht sich auf dem Gesicht des Zen-Meisters breit. Er rate davon ab, bei der Meditation auf ein Wunder zu hoffen, sagt er. «In der Meditation geht es nicht um ein Wunder. Es geht um das, was ist. Das ist unendlich viel mehr als ein Wunder.» //

« Im alten Rom warben Bäckereien mit dem Spruch ‹Hier wohnt das Glück› .»

Brot mit Seele

Aus gerade einmal vier Zutaten besteht Brot: aus Mehl, Wasser, Hefe und Salz. Seit über 6000 Jahren ist das Rezept bekannt. In Ägypten war Brot so kostbar, dass die Pharaonen ihre Beamten damit besoldeten. Später, im antiken Griechenland, begleitete ein Flötenspiel Frauen beim Kneten des Brotteiges. Im alten Rom warben Bäckereien mit dem Spruch «Hier wohnt das Glück». Und noch heute beten Christen im «Vater unser» für ihr tägliches Brot.

Darum muss in der Schweiz kaum jemand bangen. In unzähligen Varianten ist Brot überall und fast jederzeit ofenfrisch zu kaufen, sei es am Tankstellenshop, im Grossverteiler oder in einer Bäckerei. Der Wettbewerb um die Kunden ist enorm. Entsprechend werden Kosten in der Produktion gesenkt. Flötenklänge sind längst durch Maschinengeräusche ersetzt worden, wie bei der Migros-Tochter Jowa in Gränichen (AG). Hier portioniert, formt und transportiert die Maschine die Teiglinge über ein Band durch die Backstrasse. Beim Krustenkranz, einem der meistverkauften Brote von Migros, sind es 2500 Stück pro Stunde, 42 pro Minute. Dazu kommen standardisierte Mehlmischungen und Zusatzstoffe. Michael Kleinert, Leiter Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wädenswil, sagt zur Entwicklung in der Branche: «Vor gut 35 Jahren begann der Boom der Backmischungen. Die ‹readyto-bake-Produkte› können auch von Hilfskräften – und damit entsprechend kostengünstiger – verarbeitet werden.» Das Brot ist längst zur Massenware verkommen.

Ruhe sorgt für Aromen

Seit ein paar Jahren ist in der Branche ein Gegentrend spürbar, der in Österreich im Slogan «Gib dem Brot die Seele zurück» zusammengefasst wird. Ein Flötenspiel braucht es dafür zwar nicht. Im Grundsatz geht es aber darum, wieder zur ursprünglichen Herstellung von Brot zurückzukehren. Ins Zentrum rückt dabei die lange Triebführung. Die ist wichtig, damit der Teig sich voll entwickeln und seine Aromen auf natürliche Weise bilden kann. Einer, der dies aus Überzeugung und mit viel Fachwissen praktiziert, ist Zeno Felchlin, Bäckermeister und Mitinhaber der Bäckerei-Konditorei Chilestägli in Arth (SZ). Den Teig, aus dem er je nach Backtemperatur ‹Huusbrot› oder ‹Knusperbrot› macht, lässt er in der Maschine kneten. «Das Wasser ist auf drei Grad gekühlt», erklärt er, «sonst wird der Teig beim Kneten zu heiss, was die Hefe zu stark zur Gärung anregen würde». Tatsächlich hat der Teig nach rund einer halben Stunde eine Temperatur von 23 Grad. Felchlin

Einst den Göttern als Gabe dargeboten, ist Brot längst zur Massenware verkommen. Aber es gibt sie noch, die guten Brote.

Text: Monika Neidhart

ist zufrieden. Der Teig fühlt sich nun seidenartig an, glänzt und lässt sich fast bis zur Durchsichtigkeit auseinanderziehen. «Das ist das Netz, das das Klebereiweiss in der Verbindung mit Wasser gebildet hat», erklärt er. Das Netz fange die produzierte Kohlensäure auf. Dadurch gehe der Teig auf. So einfach ein Rezept für einen Brotteig ist, so komplexe biochemische Vorgänge spielen sich vom Kneten bis zum Backen ab. Felchlin füllt den Teig in grosse Kübel ab. Nur gerade ein Fünftel gefüllt, kommen sie in den Kühlraum. 24 Stunden hat der Teig nun Zeit, bei der sogenannten Stockgarung sein Aroma voll zu entwickeln und eine vollständige Gärung durchzumachen. So erübrigen sich Backhilfsmittel im Brotmehl, die gemäss Michael Kleinert in den Mühlen oft beigemischt werden.

Unwiderstehlicher Duft

Der «Huusbrotteig» ist am nächsten Tag um das Vierfache aufgegangen. Zu dritt formen die Bäcker mitten in der Nacht die Brotlaibe. Der Teig ist sehr feucht. Da braucht es Fingerspitzengefühl. «Je mehr Feuchtigkeit, desto frischer bleibt das Brot», erklärt Bäckermeister Felchlin. Geschickt und schnell formen die gestandenen Bäckersleute wie auch die Lehrtochter die Brote. Die Teigportionen werden fast nur überschlagen und rudimentär in Form gebracht. «Würden wir den Teig stärker bearbeiten, ergäbe sich eine feinere Porung der Krume. Das will ich für diese Brote bewusst nicht», so Felchlin. Beim Einschiessen der Teiglinge braucht es Kraft und Schnelligkeit, sodass die ersten Teige auf der Stoffbahn zuhinterst im Ofen landen und nicht am Stoff oder am heissen Stein kleben bleiben. Nach sechzig Minuten liegen zwei gleiche und doch so verschiedene Brote vor dem Bäcker. Das Krustenbrot mit seiner wilden, dunklen Kruste erinnert an ein Bauernbrot aus dem Holzofen. Seine Röstaromen sind ausgeprägt. In der Mitte der Backzeit hat Felchlin die Backtemperatur erhöht. Das Huusbrot hingegen hat er mit sinkender Temperatur gebacken. Es ist goldbraun mit ausgewogenem Aroma. Ein solch aromatisches, knuspriges Brot mit elastischer, lockerer Krume ist nicht nur eine Nasen- und Gaumenfreude. Es ist auch bekömmlicher. Das bestätigt Charlotte Weidmann von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung: «Durch das längere

CHICKPEA FUSILLI

Glutenfrei, Hochgenuss für alle –von Karma. Schon probiert?

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« Gutes Brot ist ein Fest für die Sinne. »

Besonders

Aufgehen des Teiges können Hefe und Bakterien länger wirken. Dadurch bauen sie Kohlenhydrate ab, die der Darm nur schlecht oder gar nicht aufnehmen kann. Gelangen diese Kohlenhydrate aber unverdaut in den Dickdarm, können sie Bauchkrämpfe, Durchfall oder Verstopfung auslösen.»

Die lange Teigführung kann auch zu Hause ausprobiert werden. Je länger der Teig aufgehen kann, desto weniger Hefe braucht es. Er kann, wie es der Fachmann macht, nach dem Kneten über Nacht in den Kühlschrank gestellt und am nächsten Tag geformt und gebacken werden. So hergestellt, ist jedes Brot ein Fest für die Sinne. Dank dem hohen Wasseranteil werden solcherlei Brote auch nicht so schnell trocken und hart. Zum Aufbewahren eignen sich Brotkasten, Stoffsäcke oder auch der Papiersack vom Bäcker. In Plastiksäcken wird Brot hingegen gummig. Damit der Anschnitt nicht austrocknet, stellt man es am besten auf die Schnittfläche.

Gemäss dem Verein United Against Waste (UAW) wird in der Schweiz jedes vierte Brot weggeworfen. Das ist völlig unnötig: Hat man zu viel, kann man Brot für einige Wochen tiefgefrieren. Und aus hartem Brot lassen sich feine Gerichte zubereiten, etwa Vogelheu, italienischer Brotsalat, Brotauflauf oder Brotsuppe. //

bekömmliche Brotvarianten

Brot aus Sauerteig

Ursprünglich wurden Brote wohl mit Sauerteig hergestellt. Dieser wirkt als Triebmittel. Sauerteigbrote zeichnen sich durch eine milde Säure und, je nach Art des Sauerteigs, auch durch eine getreideartige Aromanote aus. Sie sind kompakter als Hefebrote und bleiben länger frisch. Um die Verdauung zu unterstützen, können Anis, Kümmel oder Fenchelsamen beigemischt werden. Mit der Einführung der Bäckerhefe vor über 150 Jahren verlor dieses zeitaufwendige Verfahren an Bedeutung. Genutzt wird es vor allem noch im Walliser Roggenbrot oder zur Aromagebung bei Broten aus Hefeteig. Ein echter Panettone wird nur mit Sauerteig gelockert. Um einen Sauerteig herzustellen, wird je ein Teil Mehl und Wasser bei Zimmertemperatur zwei bis drei Tage stehen gelassen. Dadurch entsteht eine Spontangärung, ausgelöst durch Mikroorganismen und wilde Hefe, die von Natur aus in der Luft oder im Mehl sind. Da diese auch in Apfelsaft oder Joghurt vorkommen, kann man dem Teig einige Teelöffel davon als Starthilfe beigegeben. Bei der Entwicklung des Sauerteigs kann es zu

Fehlgärungen kommen. Der Teig riecht dann (zu) stark nach Essig. Der Basis­Sauerteig kann selbst kultiviert oder im Reformhaus und in Bioläden gekauft werden.

Brot mit angekeimter Saat

In Deutschland sind Brote mit angekeimten Getreidekörnern beliebt. Sie sind auch als Essener Brot bekannt, benannt nach den Essenern, einer jüdischen Glaubensgemeinschaft, die vor etwa 2000 Jahren gegründet wurde und sehr gesundheitsbewusst gelebt haben soll. Für ein Essener Brot lässt man Getreide zwei bis drei Tage keimen. Anschliessend mixt man es wenige Sekunden lang. Der entstandene Brei wird unter den herkömmlichen Brotteig geknetet oder aber mit Ingwer, Anis­ und Fenchelsamen sowie etwas Salz gewürzt, als Fladen geformt und bei niedrigen Temperaturen gebacken. Durch die angekeimten Körner soll das Brot leichter verdaulich und nährstoffreicher sein.

Der clevere Konsumtipp

Wild auf Schweizer Wild

Im Oktober landen Reh, Hirsch und Wildschwein bevorzugt auf unseren Tellern. Fast der gesamte Konsum an Wildfleisch konzentriert sich auf diese kurze Zeitspanne. Die Nachfrage ist dann wesentlich grösser als das Angebot. Wichtig zu wissen: Der Begriff «Wild» bezieht sich nicht auf den natürlichen Lebensraum der Tiere im Wald: Wildfleisch kann durchaus auch aus Zucht stammen. Trotzdem kann nur ein Drittel des Bedarfs mit Schweizer Fleisch gedeckt werden.

Beim Grossverteiler erhältliches Hirschfleisch stammt fast ausschliesslich aus neuseeländischer Zucht. Dieses Fleisch wird mit dem Flugzeug um die halbe Welt transportiert, bevor wir es essen. Reh und Wildschwein aus dem Kühlregal werden zwar in der Regel in der freien Wildbahn geschossen – aber ebenfalls nicht in der Schweiz. Einheimisches Wild von freilebenden Tieren ist praktisch nur beim Metzger, Jäger oder in gewissen Restaurants erhältlich. Konsumieren Sie dieses bewusst, aber so wenig wie möglich. So verhindern Sie lange Transportwege, die die Umwelt belasten.

Weitere Informationen unter www.clever-konsumieren.ch

Mhhh – frisches Brot

Es gibt keinen vergleichbaren Geruch wie den von frisch gebackenem Brot, und es gibt kaum ein Grundnahrungsmittel, das sich so leicht selber herstellen und so vielfältig verwenden lässt.

BRENNNESSELPESTO

Aus Brotresten – für zirka 450 g Pesto

Dies ist eine ländliche Variante der klassischen italienischen Paste, die statt aus Basilikum, Olivenöl, Parmesan und Pinienkernen aus Brennnesseln, Rapsöl, Gruyère oder Cheddar sowie Semmelbröseln hergestellt wird. Verwenden können Sie diese genauso wie anderen Pesto – er eignet sich sehr gut als dekorative Zugabe auf Cremesuppen oder reichlich unter Pasta gemischt.

20 g Semmelbrösel

¼ Knoblauchzehe, mit etwas Salz zerstossen

100 g junge Brennnesseln oder die Triebspitzen von älteren Pflanzen

150–200 ml Rapsöl

50 g kräftiger Gruyère oder Cheddar, gerieben

Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.

Die Semmelbrösel auf einem Backblech verteilen und etwa 10 Minuten backen, bis sie trocken und goldbraun sind; gegen Ende häufiger nachsehen, weil sie leicht verbrennen.

Auf einen Teller geben und abkühlen lassen.

Mit Handschuhen die Brennnesseln verlesen, dabei alle groben Stängel entfernen, gut waschen. Eine Schüssel mit Eiswasser füllen.

Einen Topf, in dem alle Brennnesseln Platz haben, zur Hälfte mit Wasser füllen, zum Kochen bringen, die Brennnesseln hineingeben und mit einem Holzlöffel unter Wasser drücken. Nur gerade 1 Minute garen, dann in ein Sieb abschütten und die Kochflüssigkeit auffangen.

Die Brennnesseln sofort in das Eiswasser tauchen. Sobald sie kalt sind, herausnehmen und gut ausdrücken, bis sie so trocken wie möglich sind (nach dem Abkochen brennen sie nicht mehr).

Die Brennnesseln zusammen mit Semmelbröseln, Käse und Knoblauch in die Küchenmaschine oder den Blitzhacker geben und bei niedriger Geschwindigkeit pürieren, dabei so viel Rapsöl einlaufen lassen, bis eine lockere Paste entstanden ist. (Sie können Brennnesseln, Semmelbrösel, Knoblauch und Käse auch im Mörser zu einer Paste zerstossen, dann das Öl langsam einarbeiten.)

Den Pesto mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Den Teig zubereiten

Das Mehl mit der Hefe und dem Salz in einer grossen Rührschüssel mischen. Die Flüssigkeit zugiessen und alles mit einer Hand zu einem groben Teig vermischen. Je nach Konsistenz bei Bedarf etwas mehr Mehl oder Wasser (bzw. der gewählten Flüssigkeit) beigeben, sodass ein weicher, leicht knetbarer, klebriger Teig entsteht.

Den Teig auf die Arbeitsfläche legen. Mit gesäuberten Händen den Teig kneten, bis er so glatt und seidig wie möglich ist. Das dauert etwa 10 Minuten. Den Teig zu einer Kugel formen und in der gereinigten und mit Mehl bestäubten Rührschüssel zugedeckt gehen lassen, bis er das doppelte Volumen erreicht hat. Das kann zwischen 45 und 90 Minuten dauern oder unter kalten Bedingungen noch länger.

Jetzt die Luft aus dem Teig schlagen; dazu den Teig auf die Arbeitsfläche legen und überall mit den Fingerspitzen eindrücken. Dann zu einer Kugel formen. Falls gewünscht bis zu viermal gehen lassen. Das verbessert Struktur und Geschmack.

DAS BROT-GRUNDREZEPT

Für drei grosse Laibe

1 kg Mehl

10 g Trockenhefe

20 g feines Salz

600 ml Flüssigkeit (warm)

Die Laibe backen

Den Backofen auf 250 Grad oder die höchstmögliche Stufe samt Backblech vorheizen. Bei Backöfen ohne Dampffunktion einen Bräter auf den Boden des Ofens stellen und Wasser im Wasserkocher aufsetzen. Die Laibe nach Wunsch formen und zugedeckt erneut gehen lassen, bis die Laibe fast das doppelte Volumen erreicht haben. Nun die Laibe auf das im Ofen vorgeheizte Backblech setzen. Mit einem Messer mit Wellenschliff die Oberseite einschneiden, falls gewünscht, das Brot vor dem Backen rundum mit Wasser besprühen. Das Backblech in den Ofen schieben. Falls verwendet, kochendes Wasser in den Bräter giessen und die Backofentür so schnell wie möglich schliessen. Die Hitze nach etwa 10 Minuten reduzieren: auf 200 Grad, wenn die Kruste noch sehr hell ist, auf 180 Grad, wenn sie deutlich gebräunt ist, auf 170 Grad, wenn sie sehr schnell braun wurde. Das Brot backen, bis die Laibe schön braun und knusprig sind und hohl klingen, wenn man auf der Unterseite daran klopft.

Backzeit

Insgesamt 40 bis 50 Minuten für grosse Laibe. Das Brot auf einem Kuchengitter oder einem Gitterrost abkühlen lassen.

Achtung: Die Zeitangaben im Rezept beziehen sich auf Umluft­Backöfen. Bei normalen Elektro­ oder Gasöfen ohne Umluft die Temperatur 15 Grad (Gas 1 Stufe) höher einstellen.

Daniel Stevens, «Brot», AT Verlag 2015, Fr. 23.90 Das Buch führt Schritt für Schritt zum selbst gebackenen Brot und beinhaltet 60 detailliert beschriebene Rezepte.

buchtipp

sabine hurni*

über  die Wirbelsäule...

Wie oft am Tag denken Sie an Ihren Rücken? Einmal oder zweimal vielleicht? Vermutlich sogar weniger, zumindest wenn der Rücken nicht schmerzt. Dann trägt er uns vermeintlich selbstverständlich durch den Tag und wird im besten Fall einmal pro Woche in der Yogastunde kräftig gestreckt. Erst Rückenschmerzen, ein Bandscheibenvorfall oder ein verspannter Nacken zwingen uns, genauer hinzusehen und der Wirbelsäule Aufmerksamkeit zu schenken. Doch auch Gesunde sollten der filigranen und zugleich ausgesprochen stabilen Wirbelsäule jeden Tag etwas Zeit widmen. Denn sie bildet das eigentliche Zentrum unseres Körpers. Und bekanntlich sind Körper und Seele aufs Engste miteinander verbandelt: Jede Emotion beeinflusst unsere Haltung und unsere Bewegungsmuster. Und umgekehrt: Geraten Rücken, Nacken oder Schultern aus dem Lot, kann das zu Depressionen, Trauma oder Angst führen.

Ich möchte Sie deshalb dazu ermuntern, Ihren Rücken jedes Mal aufzurichten und Ihre Haltung zu korrigieren, wenn Sie jemanden sehen, der mit krummem Rücken durch die Gegend läuft. Das funktioniert überall und immer, etwa beim Warten auf den Zug,

wenn Sie all die nach unten gebeugten, den Blick auf die Smartphones gerichteten Köpfe beobachten können. Diese typisch gewordene Haltung ist absolut unnatürlich und hat nichts mit Zentrierung, Rückgrat und Körperbewusstsein zu tun, im Gegenteil: Es scheint eher so, als ob derart viel Energie im Kopf wäre, dass er schwer nach vorne rutscht, was Nacken und Rücken schadet. Da wir selber nicht sehen, wie wir stehen oder sitzen, hilft es oft, wenn wir andere Menschen als eine Art Spiegel zu Hilfe nehmen. Was sie (in unseren Augen) falsch machen, sollten wir bei uns sogleich korrigieren. Das gilt nicht nur für die äussere Haltung.

Die Wirbelsäule sorgt für Stabilität und ermöglicht mit ihrer Anatomie den aufrechten Gang. Insgesamt hat der Mensch sieben Halswirbel, zwölf Brustwirbel, fünf Lendenwirbel, fünf Kreuzbeinwirbel und fünf Steissbeinwirbel. Die Kreuzbein- und Steissbeinwirbel sind zusammengewachsen, alle anderen Wirbel sind mit kleinen Gelenken verbunden, sodass sich die ganze Wirbelsäule in alle Richtungen bewegen lässt. Ein Wirbel besteht aus einem Hohlraum, durch dessen Mitte die Nervenbahnen fliessen, dem Wirbelbogen, dem Wirbelkörper, dem sicht- und spürbaren Dornfortsatz und zwei Querfortsätzen. Dazu kommen einige Gelenkflächen, welche die einzelnen Wirbel und die Rippen mit den Wirbeln verbinden. Dieses ausgeklügelte System ermöglicht es, dass ausgehend vom zentralen Nervensystem im Kopf sämtliche Nervenreize über die Wirbelsäule in die Peripherie übermittelt werden, also in die Arme, Beine und Organe. Zwischen den Wirbeln befinden sich die Bandscheiben. Sie bestehen aus einem harten Ring und einem weichen, gallertartigen Kern. Man kann sie sich wie kleine

Schwämmchen vorstellen, die stets mit Wasser gefüllt sein müssen, damit sie ihre Stossdämpferfunktion wahrnehmen können.

Energetisch betrachtet gleicht die Wirbelsäule einem Baumstamm, der über die Blätter und Äste mit der Luft und über die Wurzeln mit der Erde verbunden ist. Auf der symbolischen Ebene bilden Kopf und Haare die Verbindung zum Element Luft, zum Himmel und zum Spirituellen. Diese eher leichte Energie steht für die Kreativität, die Sprache und den Zugang zu Höherem. Die Füsse wiederum verbinden uns mit dem Element Erde, das für Vertrauen und Verwurzelung steht. Es handelt sich um eine eher schwere, tragende und ruhende Energie. Ein gesunder Baum braucht beides: Starke Wurzeln, die ihn verankern und mit Nährstoffen versorgen ebenso wie eine prachtvolle Krone, die mit Hilfe von Sonne und Licht Energie produziert – nicht nur für sich selber, sondern auch für die Atmosphäre und somit für alle Lebewesen. Dasselbe gilt für uns Menschen. Wir haben zwar den Bezug zur Natur weitgehend verloren, doch auch wir benötigen zwingend den Kontakt zur Erde und die Verbindung zum Himmel – nur so können wir gesund und zufrieden durchs Leben schreiten.

Wenn die Wirbelsäule gesund ist, ist automatisch auch der Körper im Gleichgewicht. Können die Nervenreize frei durch die Wirbelsäule fliessen und die Kraft der Erde sich mit der Energie der Luft verbinden, versorgt die Wirbelsäule sämtliche Organe optimal mit Energie. Wenn allerdings eine körperliche, emotionale oder energetische Beeinträchtigung vorliegt, stellen sich früher oder später Probleme ein. Und andersrum: Verharrt die Wirbelsäule ständig in einer falschen oder

«J

ede Emotion beeinflusst unsere Haltung und unsere Bewegungsmuster.»

in derselben Haltung, können die Nervenreize und Energien nicht frei fliessen, was zu körperlichen, energetischen oder emotionalen Beeinträchtigungen führen kann.

Die Wirbelsäule beweglich halten lohnt sich also. Dazu sollte man sie täglich morgens und abends in alle Richtungen biegen und strecken: Neigen Sie dazu den Kopf sanft im Atemrhythmus seitlich zur Schulter, nach vorne zur Brust und nach hinten zum Rücken. Wer das täglich macht, beugt Schwindel und Verspannungen vor. Dann den Oberkörper nach vorne, gegen den Boden sinken lassen, das Kinn zur Brust ziehen und die Stirn Richtung Knie bewegen. Danach langsam, gedanklich Wirbel für Wirbel, wieder aufrichten und den Brustkorb in die Länge ziehen. Die Blutzirkulation schliesslich regt man mit einer Selbst-Rückenmassage an, indem man sich auf den Rücken legt, die Beine zur Brust hochzieht, mit den Armen die gebeugten Beine festhält und den Oberkörper locker vom Kreuzbein bis zum Nacken hoch und runter wiegt, wie eine Schaukel. Es gibt viele schonende Übungen, die das Gefühl und die Wahrnehmung für die Wirbelsäule stärken. Sie finden sie im Internet oder in Büchern, etwa in jenen von Kurt Mosetter (siehe «natürlich» 04-17). Ich freue mich über jeden Mitmenschen, der über die Wirbelsäule bewusst Verbindung aufnimmt mit Himmel und Erde – und entsprechend zentrierter, vertrauensvoller und gelassener durch den Tag schreitet. //

* Sabine Hurni ist dipl. Drogistin HF und Naturheilpraktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Ayurveda-Kochkurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharmaindustrie und Functional Food auseinander.

Süsses ohne Zucker

Mein Freund liebt Süsses, weswegen ich ihm öfters ein Dessert auftische. Ich möchte aber gerne den Zucker ersetzen. Was halten Sie von Stevia-Produkten? Sind diese harmlos oder letztlich alle künstlich? S. S., Interlaken

Wenn süss, dann richtig, aber in kleinen Mengen und nicht zu oft. Das ist meine Haltung gegenüber Süssigkeiten. Wie bei allen anderen Süssstoffen, wird der Körper auch mit Stevia ausgetrickst: Die Zunge meldet der Bauchspeicheldrüse, dass nun Süsses kommt. Somit wird Insulin produziert, das dann aber nicht gebraucht wird. Stevia macht für mich einzig als frische Pflanze Sinn. Ich kann davon ein paar Blättchen in einen Tee geben, der ohne Süssstoff vielleicht etwas bitter schmeckt. Insbesondere für Kinder, die ungern ungesüssten Tee trinken, sind Steviablättchen ein raffiniertes Süssungsmittel.

Für die Desserts können Sie anstelle von weissem Zucker Rohrzucker, Honig, Agavendicksaft, Dattelextrakt oder Palmzucker verwenden. Oft kann man die im Rezept angegebene Zuckermenge halbieren oder sogar auf einen Drittel reduzieren. Um Süsses zu verdauen, braucht es alle anderen Geschmacksrichtungen – das ist das Prinzip der ayurvedischen Ernährung. Scheuen Sie sich deshalb nicht, auch mal eine Süssspeise ein bisschen zu würzen. Beim Lebkuchen kennen wir das; man kann aber auch zur Pannacotta gut etwas Zimt und Kurkuma geben, um sie besser verdaubar zu machen, etwas Chili oder Cayennepfeffer ins Schoggimousse schmuggeln und die Vanillesauce mit Kardamompulver anreichern. Das reduziert zwar nicht die Kalorienmenge, aber die Desserts werden runder und der Magen kann die Nachspeise besser verdauen.

Starke Zähne Mein Sohn hat nach Entfernung seiner Plättli-Zahnspange weisse Flecken auf den Zähnen. Der Zahnarzt wollte fluoridieren, um die Flecken wegzuputzen. Ich bin aber dagegen. Gibt es natürliche Alternativen? M. B., Köln

Das kommt sehr häufig vor. Offenbar handelt es sich um eine Entmaterialisierung des Zahnschmelzes. Das ist nicht nur ein optisches Problem: An den weissen Stellen ist der Zahn nicht mehr ausreichend vor Karies geschützt. Obwohl ich wie Sie kein Fan von Fluor bin, würde ich zum Schutz der Zähne Ihres Sohnes den Vorschlag Ihres Zahnarztes beherzigen. Idealerweise kann ihr Sohn die Zähne durch die Dentalhygienikerin gut reinigen lassen. Danach werden die Zähne mit Fluor poliert und geschützt. Wenn Sie diesen Weg nicht beschreiten möchten, sollte Ihr Sohn auf jegliche Naschereien zwischendurch sowie auf Süssgetränke und Getreideriegel verzichten. Denn wenn Sie auf Fluor verzichten, müssen Sie konsequenterweise auch auf Zucker verzichten. Sonst geht das Ganze nicht auf. Nach dem Essen etwas Süsses ist okay, danach eine halbe Stunde warten und dann die Zähne putzen. Ihr Sohn sollte sehr viel Rohkost essen, Äpfel, Karotten, Birnen, das poliert die Zähne

Rohkost ist auch gut für die Zähne.

ebenfalls. Und jeweils für mindestens drei Stunden gar nichts essen oder trinken, damit der Speichel das saure Milieu im Mund neutralisieren kann. Und noch ein Tipp: Kennen Sie die Mineralsalze nach Dr. Schüssler? Nr. 1, Nr. 2 und Nr. 7 sind ideal zur Stärkung der Zähne. Am besten lösen Sie ihrem Sohn je zwei Tabletten drei Mal täglich in einem Glas Wasser auf.

Starke Menstruation

Wegen massiver Mensbeschwerden, starken Blutungen und dadurch bedingtem Eisenmangel empfiehlt mir meine Frauenärztin die Verödung der Gebärmutterschleimhaut. Ich bin 39 Jahre alt und es besteht kein Kinderwunsch. Gibt es aus naturheilkundlicher Sicht Einwände dagegen? Auch scheint es unterschiedliche Methoden zu geben. Kennen Sie deren Vor- und Nachteile? B. V., Klingnau

Naturheilkundlich betrachtet würde man versuchen, die Hormonproduktion mit Heilpflanzen, Homöopathie oder Körpertherapie, zum Beispiel Fussreflexzonentherapie, auszugleichen und auf diese Weise den Zyklus zu regulieren. Denn auch wenn Sie die Gebärmutterschleimhaut veröden, laufen diese Mechanismen weiter – oft mit dem Ergebnis, dass sich eine von fünf Frauen nach zwei Jahren einer weiteren Operation unterzieht. Dazu kommt, dass der Eisenmangel nicht allein mit der Menstruationsblutung zu tun hat. Er wird auch oft in die Wiege gelegt. Wenn bereits die Mutter einen Eisenmangel hat, kann sie diesen an ihr Kind weitergeben. Dieses Defizit auszugleichen, ist recht schwierig. Bei den Verödungstechniken kenne ich mich leider nicht aus. Hier kann und

muss Sie Ihre Frauenärztin informieren und aufklären. Falls Sie noch ein wenig abwarten möchten, könnten Sie sich mit Homöopathie behandeln lassen. Es gibt extrem gute Frauenmittel, die Zyklusstörungen ausgleichen können. Es gibt auch Heilpflanzen und Vitamine, die recht gut wirken. Vermutlich haben Sie einiges bereits selber ausprobiert. Bei starken Blutungen ist es wichtig, dass Sie täglich zwei Tassen Schafgarbentee trinken und eine Kur mit Nachtkerzenöl sowie mit Mönchspfeffer (siehe Seite 26) machen. Zudem sollten Sie über die Nahrung genügend Vitamin C aufnehmen, also genug Obst, Früchte und Gemüse essen. Sie können auch ein hochdosiertes Vitamin-C-Präparat einnehmen. Versuchen Sie ausserdem, sich täglich mindestens 30 Minuten an der frischen Luft zu bewegen und sorgen Sie im Alltag für Entspannung.

Schafgarbentee ist ein gutes Frauenmittel.

Das süsse Leben

Meine grosse Schwäche sind Süssigkeiten. Ich habe oft Lust auf Kuchen, Schokolade, Guetzli und so weiter. Nicht wegen meinem leichten Übergewicht, sondern weil mich mein Verhalten stört, möchte ich das ändern. Bräuchte es eine basenreichere Ernährung oder eine Entsäuerung des Körpers? D. M., Birrwil

Zucker kann regelrecht zur Sucht werden. Durch den Konsum von Zucker schnellt der Blutzuckerspiegel hoch. Die Bauchspeicheldrüse muss sofort Insulin ausschütten. Danach sinkt der Blutzucker jedoch noch tiefer, als er vorher war. Man greift wieder zum Kuchen und der Blutzucker steigt – ein Teufelskreis. Mit einem Vollkornbrot passiert das zwar auch, aber der Blutzucker ist weniger starken

GesundheitsTipp

Oktober

Schwefelbad bei Fersensporn

Fersenschmerzen sind unangenehm um vermiesen die Lust an Spaziergängen. Bei einem Fersensporn entzündet sich die Sehnenplatte, die von der Fusssohle über die Ferse bis hin zur Achillessehne und Wade verläuft. Auslöser sind oft verkümmerte Fussmuskeln, die plötzlich stark beansprucht werden. Zum Beispiel nach einer Bergtour oder ausgedehntem Barfussgehen. Das Problem lässt sich zum Glück beheben – mithilfe von Schwefelbädern.

So hilft Schwefel: Der menschliche Körper besteht zu 0,2 Prozent aus Schwefel; dieser ist eingebunden in viele Enzyme und körpereigene Eiweisse. Schwefel wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und antioxidativ.

Wie anwenden: Thermalquellen waren früher beliebt für Badekuren zur Linderung von Rheuma sowie bei Gelenk- und Muskelschmerzen. Heute kann man das Schwefelbad mit einem schwefelhaltigen Badezusatz bequem zu Hause geniessen: Bei Fersensporn gönnt man seinen Füssen während zehn Tagen jeden Abend ein Fussbad mit Schwefelextrakt.

Tipps rund um den Fersensporn: Den Fuss über ein Nudelholz oder eine stabile Glasflasche rollen und so die Sehnenplatte dehnen. Das löst die Faszien des Fusses und lockert die ganze Fussmuskulatur. Am besten morgens und abends wiederholen.

Olivenöl hilft die Sehnen des Fusses weich zu machen. Man ölt die Füsse nach dem Fussbad mit Olivenöl ein und packt sie danach in warme Socken.

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Anouk Claes, Peter Goldman, Rosanna Abbruzzese, Dolly Röschli, Kurt Nägeli, Annette Kaiser, Antoinette Bärtsch, Renate von Ballmoos, Marcel Briand, Karin Jana Beck, Nel Houtman, Kokopelli Guadarrama, Marie-Therese Schibig, u. a.

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«Die Tränen der Freude und der Trauer fliessen aus derselben Quelle»

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Einführungsseminare

Beratung

Schwankungen ausgesetzt. Man muss die Gewohnheiten durchbrechen und eine Zeit lang neue Wege gehen. Danach ist es einfacher, wieder die Wahlfreiheit zu haben, damit uns nicht das unbewusste Verlangen, sondern der bewusste Wille zum Kuchen greifen lässt – oder eben nicht.

Ich habe einen Vorschlag, wie Sie mindestens einen Monat lang möglichst strikt experimentieren können: Trennkost. Damit lösen Sie ein Minimum an Insulin-Reaktionen aus. Das entlastet Ihre Bauchspeicheldrüse und Ihr Körper findet aus dem Teufelskreis heraus. Bei der Trennkost essen Sie zum Zmittag Eiweisse mit Gemüse oder Früchten, zum Znacht dann Kohlenhydrate mit Gemüse. Die Kombination Eiweiss und Kohlenhydrate hingegen ist während den Trennkost-Tagen zu vermeiden. Öl, Butter und Rahm sind neutral; Käse, Fleisch, Milch, Eier, Fisch, Nature-Joghurt, Quark oder Tofu zählen zu den Eiweissen; Getreide und Zucker gehören zu den Kohlenhydraten. Das Frühstücksbrot mit Konfi oder Honig liegt somit drin, jedoch mit einem schwarzen Kaffee, ohne Milch. Falls Sie es gewohnt sind, ein Müesli zu essen, können Sie es mit Reismilch zubereiten. Bei den Süssigkeiten darf es schwarze Schokolade sein sowie Fruchtsalat, Fruchtsaft oder Früchte mit etwas Rahm. Zwischendurch essen Sie Nüsse, Trockenobst, Früchte oder Karotten. Abends können Sie sich Teigwaren mit einer Gemüsesauce machen oder Reis mit Ofengemüse usw. Kuchen, und Gebäck sind bei der Trennkost leider tabu: Sie enthalten Mehl, Eier und Milch.

Bis Sie den Körper umprogrammiert haben, ist es wichtig, dass Sie reichlich Bitterstoffe essen. Grünes Gemüse, bittere Tees (z. B. Schafgarbe oder Pfefferminze), Leber-GalleTropfen, Salate und frische Kräuter wie Löwenzahn oder Baldrian. Es lohnt sich auch, ein- bis zweimal im Monat einen Einlauf zu machen. Einlaufgeräte findet man für wenig Geld im Internet oder in der Apotheke.

Weicher Stuhl

Ich habe jeden Morgen eher ungeformten Stuhlgang. Ist das schon Durchfall und behand-

lungsbedürftig? Ich habe deswegen eine Dunkelfeldanalyse des Blutes machen lassen. Diese ergab zu viel Eiweiss im Blut mit Bakterien. Hat das eine gesundheitliche Bedeutung? C. F., E-Mail

Durchfall ist das noch nicht. Da eine gesunde Verdauung aber kompakten Stuhl hervorbringt, ist meiner Meinung nach durchaus Handlungsbedarf angezeigt. Haben Sie sich denn das Resultat der Dunkelfeldanalyse zu Herzen genommen und Ihre Ernährung verändert? Es wäre sicher einen Versuch wert, dass Sie als Experiment und zur Entlastung des Körpers für zwei oder drei Wochen auf tierische Eiweisse verzichten. Essen Sie stattdessen Hülsenfrüchte, Tofu, Gemüse, Vollkorngetreide und Nüsse. Was neben der Ernährungsumstellung ebenfalls helfen könnte, sind Leinsamen. Man nimmt sie täglich morgens mit sehr viel Wasser ein. Lassen Sie dazu jeweils 1 bis 2 Teelöffel über Nacht im Wasser quellen. Generell gilt für Sie: Nicht zu scharf, nicht zu sauer und nicht zu salzig essen. Auch Genussmittel wie Alkohol, Nikotin oder Kaffee reizen den Darm und können den Stuhl breiig machen.

Leinsamen und -blüten.

Floh- und Leinsamen

Sie haben zur Stuhlregulierung Floh- und Leinsamen empfohlen. Nach der empfohlenen Anweisung funktioniert das gut; jetzt habe ich aber ein Problem: Der abgehende Wind verursacht ganz unangenehme Gerüche. Was kann ich tun? A. F., Uznach

Ihr Darm muss sich zuerst an die ungewohnte Menge an unverdaubaren Ballaststoffen gewöhnen. Es ist normal, dass Sie so reagieren. Um Ihr Umfeld nicht zu sehr zu belasten, würde ich Ihnen empfehlen, mit einer eher kleinen Dosis anzufangen und dann langsam zu steigern. Lassen Sie die Floh- oder Leinsamen auf jeden Fall gut vorquellen, bevor Sie diese trinken, allenfalls sogar über Nacht. Die Samen müssen richtig schleimig sein, damit sie den Darm nicht noch mehr austrocknen. Zusammen mit den Lein- oder Flohsamen sollten Sie mindestens 3 Deziliter Wasser trinken. Wenn die Blähungen nachlassen, können Sie die Dosierung langsam wieder steigern.

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich-online.ch

Vermutlich hat Ihr Darm diese sanfte Reinigung dringend nötig, weil sich in letzter Zeit Fäulnisbakterien gebildet haben. Deshalb auf jeden Fall weitermachen mit den Flohsamen, und den Darm allenfalls mit einem Präparat zusätzlich unterstützen, welches lebende Mikroorganismen enthält. Ein weiterer Grund für die Winde kann Ihre Ernährung sein: Datteln, Süssmost, Fleisch oder trockene Speisen fördern die übelriechenden Winde. Weichen Sie Dörrfrüchte ein, trinken Sie den Süssmost verdünnt mit Wasser, reduzieren Sie den Fleisch- und auch den Zuckerkonsum. Eine gute Sofortmassnahme sind zudem Fenchelsamen. Sie können täglich einige Samen kauen, das vertreibt die Blähungen. Vielleicht würde Ihnen auch ein bitterer Tee guttun, Schafgarbe zum Beispiel, Löwenzahnwurzel oder Wermut. //

Pflanzliche Eiweisse entlasten den Darm.

Mönchspfeffer Agnus castus

Möchspfeffer ist das Frauenmittel schlechthin. Der bis zu sechs Meter hoch werdende Strauch stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, gedeiht aber auch in unseren Gärten. Als Spätblüher verziert er den Garten oder die Terrasse von August bis Oktober. Mit seinen gefiederten Blättern erinnert er ein bisschen an Hanf. Aus den blauen Blüten entwickeln sich viersamige Scheinbeeren, die Mönchspfefferfrüchte, die getrocknet als pfefferähnliches Gewürz verwendet werden können. In der Volksmedizin wurden die Früchte auch als Anaphrodisiakum verwendet, das heisst als Mittel, das den Geschlechtstrieb dämpft; im Mittelalter sollten sie den Nonnen und Mönchen die Einhaltung des Keuschheitsgelübdes erleichtern – daher auch der Name «Mönchspfeffer».

Mönchspfeffer wirkt über die Hirnanhangsdrüse auf das Hormonsystem und fördert die Produktion von Östrogen, Progesteron, Luteinisierungshormon (LH) und Follikelstimulierendes Hormon (FSH). Alle vier Hormone sind wichtig für einen regelmässigen Zyklus. Bei Frauen, die nach Absetzen der Pille nicht schwanger werden, kann der Mönchspfeffer dabei helfen, den Hormonzyklus zu regulieren und zu harmonisieren, sodass der Kinderwunsch vielleicht doch noch in Erfüllung geht. Dasselbe gilt für Zyklusstörungen und Schmerzen in Zusammenhang mit der Monatsblutung.

Der Mönchspfeffer sollte über mindestens drei Monate täglich immer ungefähr zur gleichen Zeit eingenommen werden. Nach drei Monaten reicht es in der Regel aus, den Mönchspfeffer nach dem Eisprung, in der zweiten Zyklushälfte, einzunehmen.

Während der Zeit nach dem Eisprung baut sich unter dem Einfluss des Hormons Progesteron eine dicke Schleimhautschicht in der Gebärmutter auf. In dieser Schleimhaut nistet sich ein befruchtetes Ei ein. Wird das Ei nach dem Eisprung nicht befruchtet, stösst der Körper die Schleimhaut rund vierzehn Tage später wieder ab, was ziemlich schmerzhaft sein kann, gerade bei jungen Frauen. Denn der Körper muss sich zuerst an diesen von Hormonen gesteuerten Rhythmus gewöhnen. Setzt die Blutung gar nicht ein oder ist sie für lange Zeit unterbrochen, spricht man von einer Amenorrhoe, verursacht von hormonellen Störungen im Regelkreis von Hypothalamus und Hypophyse.

Wichtig zu wissen: Normalität gibt es im Menstruationszyklus nicht –er verläuft von Frau zu Frau anders. Statt mit Hormonen oder der Verhütungspille das Gleichgewicht zu erzwingen, ist es oft besser, dem Körper Zeit zu lassen und ihn mit pflanzlichen Heilmitteln zu unterstützen, zum Beispiel eben mit Mönchspfeffer. Präparate gibt es in Drogerien und Apotheken. Unterstützend dazu kann das Spurenelement Zink gute Dienste leisten. Zinkpräparate sollten in diesen Fällen und auch bei ausbleibender Menstruation über längere Zeit eingenommen werden. Beim prämenstruellen Syndrom und starken Menstruationsschmerzen eignen sich Präparate mit ungesättigten Omega-6-Fettsäuren, zum Beispiel Nachtkerzen- oder Borretschöl. shr //

gut zu  wissen

Tipps bei schmerzhafter

Menstruation:

●  Trinken

Bis zu drei Liter Wasser sollten Frauen während ihrer Tage trinken. Ideal sind Brennnessel- und Schafgarbentee. Die Brennnessel hilft dabei, das Blut auszuscheiden, die Schafgarbe wirkt krampflösend.

●  Bewegung

Intensive Bewegung wie zügiges Laufen oder Joggen kann in den Tagen vor der Blutung Linderung verschaffen, weil die kräftige Bewegung den Unterleib lockert. Hilfreich sind auch Yoga, Gymnastik oder Schwimmen.

●  Ernährung

Leichte, salzarme, entwässernde Kost wie Obst, Gemüse, Ballaststoffe und vollwertiges Getreide gleichen östrogenbedingte Wasseransammlungen aus. Ratsam ist ausserdem ein Obst- und Reistag wenige Tage vor Einsetzen der Mens. Der Konsum von Koffein und Alkohol sollte ab zehn Tagen vor der Periode deutlich reduziert werden.

●  Aloe Vera

Ein wichtiges Frauenmittel ist auch der Saft aus der Aloe Vera. Dieser bittere Trunk befeuchtet den Körper von innen und wirkt stark ausgleichend. Man trinkt ihn dreimal täglich verdünnt mit Wasser.

●  Ruhe

Entspannung, Fussbäder, eine warme Bettflasche, Zeit für sich – je entspannter man die Tage kurz vor der Menstruation gestalten kann, desto besser.

● Leberkur

Menstruationsstörungen hängen oft mit einer schwachen Leberleistung zusammen. Es lohnt sich, im Herbst und im Frühling eine Leberregenerationskur zu machen. Zum Beispiel mit einem Mariendistelpräparat und warmen Leberwickeln.

BISHER ERSCHIENEN

Hopfen, Mistel, Hamamelis, Schlüsselblume, Lavendel, Kurkuma, Huflattich, Löwenzahn, Maiglöckchen, Ringelblume, Lindenblüte und viele mehr.

Siehe www.natuerlich-online.ch

HEILPFLANZE des Monats

FRAUENWOHL / Mönchspfeffer macht die Tage vor der Menstruation erträglicher und lindert Frauenbeschwerden aller Art.

Dem «kleinen Unterschied» auf der Spur

In der medizinischen Forschung hat man lange mit einem «Ein-Mensch-Modell» gearbeitet: dem männlichen. Die Frau war die Abweichung davon. Die Gendermedizin will das mit gutem Grund ändern – und die Naturheilkunde wird davon profitieren.

Gundula Madeleine Tegtmeyer

Text:

Einschalten und Reise im Wert von 6000 Franken gewinnen. Auf DAB+, virginradio.ch oder über die App.

Frauen sind anders krank als Männer. Die medizinische Forschung hat das lange vernachlässigt. Erkenntnisse, die ausschliesslich auf Studien mit Männern beruhen, sind teilweise eins zu eins auf Frauen übertragen worden – ohne den möglichen Einfluss des Geschlechts zu berücksichtigen. Erst Anfang der 1990erJahre setzte eine Entwicklung ein, die zum Umdenken und zur sogenannten Gendermedizin führte. Es zeigte sich beispielsweise, dass Lungenkrebs Frauen bei derselben Anzahl gerauchter Zigaretten zu 170 Prozent häufiger trifft als Männer. Oder dass Frauen nach einem Schlaganfall ihre Sprachfähigkeit sehr viel leichter zurückerlangen als Männer. Und auch bei den Herz-Kreislauf-Krankheiten gibt es deutliche Unterschiede.

In den USA wurde man hellhörig, als eine Studie zeigte, dass Bypass-Operationen bei Männern häufiger durchgeführt werden als bei Frauen. Zunächst vermutete man, die Studie sei fehlerhaft; Männer würden vorsätzlich überbehandelt werden, da Herzoperationen lukrativ sind. Um diesen Verdacht auszuräumen, folgten weitere Studien. Frauen, die einen Herzinfarkt erleiden, wurden nun genauer betrachtet – mit erstaunlichen Erkenntnissen, wie die Schweizer Genderpionierin Elisabeth Zemp erläutert: «Sie zeigten, dass Frauen durchschnittlich rund zehn Jahre älter sind, wenn sie einen Herzinfarkt erleiden. Und dass bei ihnen zum Zeitpunkt des Auftretens von Herzinfarkten Begleitkrankheiten häufiger sind als bei Männern. Daraufhin wurden auch geschlechtsspezifische Besonderheiten des Krankheitsbilds selbst beforscht und man wurde unter anderem auf unterschiedliche Symptomausprägungen aufmerksam.»

Seit 2009 leitet Zemp am Schweizerischen Tropenund Public-Health-Institut in Basel die Forschungsgruppe «Society, Gender and Health». Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Forschung betreffen die sexuelle und reproduktive Gesundheit, die Rolle von Geschlecht bei Atemwegsund Herz-Kreislauferkrankungen sowie den Zugang zur Gesundheitsversorgung.

Schweiz ist vorne dabei

Elisabeth Zemp befasste sich in ihrer Dissertationsarbeit mit der noch jungen Fachrichtung Gendermedizin. «Dabei wurde ich auf die Forschungslücken bezüglich Frauengesundheit aufmerksam.» Nach der Spezialisierung in «Public Health» in der Schweiz und an der Harvard School of Public Health in Boston entwickelte sie am Institut Sozial- und Präventivmedizin der Universität Basel einen Schwerpunkt zu Frauen, Gender und Gesundheit. Die Schweiz im internationalen Vergleich beurteilt sie positiv: «Es gibt eine beachtliche Anzahl von Beiträgen zu wissenschaftlichen Grundlagen mit genderbezogenen Ergebnissen, wie beispielsweise Daten des Schweizer Herzinfarktregisters. Sie zeigen interessante, geschlechtsbezogene Trends in der Herzinfarktbehandlung auf.» Zudem würden in der Schweiz geschlechtsbezogene Programme durchgeführt, etwa das Programm «Frau und Herz» der Schweizerischen Herzstiftung.

Auch hinsichtlich medizinischer Aus- und Weiterbildung für Ärzte tut sich einiges. Gendermedizinische Lehraktivitäten gibt es an den Universitäten in Basel und Lausanne, wenn auch punktuell und nicht so systematisch wie in Berlin,

Wien oder in den Niederlanden. Dafür hat nun auch Zürich für das Herbstsemester 2018 eine Gastprofessur für Gendermedizin berufen.

Frauen werden überdosiert

«Gleichstellung von Mann und Frau in der Medizin bedeutet, den Blick für die Unterschiede zu schärfen», sagt die Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin Kerstin Schmit von der Zürcher «Praxisgemeinschaft – Zentrum für erweiterte Diagnostik». Sie hat sich auf Ganzheits- und Gendermedizin spezialisiert. «Frauen», sagt sie, « haben das aktivere Immunsystem. Das klingt zunächst erfreulich, hat aber auch eine Kehrseite: Da das Immunsystem der Frauen stärker reagiert, treten bei ihnen häufiger Autoimmunerkrankungen auf als beim Mann, etwa Multiple Sklerose, rheumatische Arthritis und nicht zuletzt chronische Schilddrüsenerkrankungen, die wir bei Frauen häufig diagnostizieren.» Da stellt sich die Frage: Was schützt den Mann vor diesen Leiden? Und genau dieser Frage geht Schmit in einer aktuellen Studie nach. Sie «postuliert, dass das Testosteron der schützende Träger zu sein scheint».

Auch in Sachen Medikamente gibt es gravierende Unterschiede. So leiden Frauen generell öfter an Nebenwirkungen. Dass Medikamente bei Patientinnen anders wirken als bei Männern, hat laut Schmit zahlreiche Ursachen. So sind Frauen in der Regel kleiner und leichter als Männer; ein wichtiger Punkt sind auch die organischen Voraussetzungen, wie unterschiedliche Verstoffwechslung von Medikamenten, die beim Mann durch erhöhte Leberenzymstoffwechsel und Nierenfunktion begünstigt ist. Auch das Verhältnis von Wasser, Fett und Muskelmasse spielt dabei eine Rolle, wie Schmit erklärt: «Da Frauen einen höheren Fettanteil haben, speichern sie manche Medikamente besser. Deshalb reagieren Frauen mit mehr Nebenwirkungen.»

Es gibt noch viele weitere Unterschiede. So ist die Leber bei Frauen kleiner, zudem sind manche Enzyme bei ihnen weniger aktiv – beides hat Einfluss auf den Abbau von Arzneimitteln. Ältere Frauen leiden zudem häufig unter einer Nierenschwäche, was zur Folge hat, dass Medikamente länger im Körper bleiben – das kann zu Überdosierungen führen. Weiter arbeitet der weibliche Darm meist langsamer als der von Männern. Die Konsequenz: Schädliche Substanzen in der Nahrung haben mehr Zeit, die weibliche Darmwand anzugreifen.

Diese und weitere geschlechtsspezifische Faktoren werden von vielen Ärzten kaum oder gar nicht beachtet. Folglich werden Arzneien bei Frauen oft überdosiert. Deshalb rät Kerstin Schmit: «Fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt, ob das Ihnen verordnete Medikament geschlechtsspezifisch getestet wurde.»

Von Männern und Mäusen

Bei Männern über 70 Jahre hingegen bleibt die Osteoporose oft unerkannt. Und auch Depressionen zeigen sich anders, weiss Schmit: «Männer neigen eher zu Aggression und trinken mehr Alkohol. Frauen hingegen ziehen sich eher zurück, werden passiv und antriebslos. Psychosomatische Beschwer-

Wenn Frauenherzen aus dem Takt geraten

Biologisch sind Frauen besser gegen krankhafte Veränderungen ihrer Arterien geschützt als Männer. Das verdanken sie bis zu den Wechseljahren hauptsächlich den weiblichen Hormonen. Nach den Wechseljahren nimmt diese Schutzwirkung ab. Zudem pflegen viele

Rauchen

Die schädliche Wirkung des Rauchens wird noch verstärkt durch die Kombination mit hormoneller Empfängnisverhütung.

Hoher Blutdruck

Neben anderen Faktoren können auch die Einnahme der Pille oder eine Schwangerschaft einen Blutdruckanstieg bewirken. Hoher Blutdruck ist der Hauptrisikofaktor für einen Hirnschlag.

Ungünstige Blutfettwerte

Ein hoher Cholesterinspiegel geht meistens mit einer Zunahme des «schlechten» LDL-Cholesterins einher.

Dagegen übt das «gute» HDL-Cholesterin eine schützende Funktion auf die Arterien aus. Bis zu den Wechseljahren haben Frauen in der Regel mehr «gutes» Cholesterin als Männer. Aber auch Frauen können zu wenig HDL-Cholesterin haben. Dies ist zum Beispiel der Fall bei übermässigem Tabakkonsum, bei zu grossem Bauchumfang, bei Diabetes oder erblicher Belastung. Nach der Menopause weist mehr als die Hälfte der Frauen erhöhte Blutfettwerte auf. Diese liegen im Schnitt höher als bei gleichaltrigen Männern.

Diabetes

Gemäss neueren Untersuchungen leiden in der Schweiz rund 265 000 Personen an Diabetes, die Hälfte davon sind Frauen. An Diabetes erkrankte Frauen sind anfälliger für einschneidende Folgen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Männer.

Mehr Infos zum Thema finden Sie auf der Website der Schweizerischen Herzstiftung: www.swissheart.ch

Frauen immer mehr einen «männlichen» Lebensstil. Dies hauptsächlich in Bezug auf das Rauchen, und weil sie oft unter Dauerstress durch Mehrfachbelastungen stehen. Die wichtigsten Gefahren für Herz und Kreislauf von Frauen sind:

Stress

Gestresste Frauen haben ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt. Zudem begünstigt Stress die Entstehung anderer Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, ungesunde Ernährung und Übergewicht.

Übergewicht,

Fettleibigkeit

Übergewicht ist eine Gefahr für die Gesundheit. Für das Herz insbesondere, wenn sich das Fett in der Bauchgegend ansetzt. Gerade dazu aber neigen Frauen oft stark nach den Wechseljahren. Allerdings sollten Frauen in diesem Alter – solange ihr Gewicht im Normalbereich liegt – auch akzeptieren, dass der Körper sich verändert. Bei leichtem Übergewicht kann der dauernde Versuch abzunehmen die Lebensqualität stark beeinträchtigen.

Alkohol

Alkohol schadet Frauen bereits in geringeren Mengen als Männern. Trinken Sie als Frau höchstens ein bis zwei Glas Wein – und dies möglichst nicht jeden Tag. Übermässiger Alkoholkonsum steht in Zusammenhang mit der häufigsten Herzrhythmusstörung, dem Vorhofflimmern. Ausserdem besteht die Gefahr der Abhängigkeit.

Bewegungsmangel

Bewegung tut dem Herzen gut. Die Schweizerische Herzstiftung empfiehlt idealerweise 30 Minuten Bewegung pro Tag, mindestens jedoch 2 ½ Stunden pro Woche, mit mittlerer Intensität. Oder 1 ¼ Stunden wöchentlich sportliche Bewegung mit hoher Intensität.

gefragt: elisabeth zemp

Sind Ärztinnen die besseren Ärzte?

Gendermedizin stellt das Gesundheitswesen nicht auf den Kopf, aber sie schärft den Blick für die Unterschiede. Wieso das wichtig ist, erklärt

Elisabeth Zemp, Professorin am Public-HealthInstitut in Basel und die Pionierin für Gendermedizin in der Schweiz.

Interview:

Gundula Madeleine Tegtmeyer

Elisabeth Zemp, wieso sollten wir Krankheiten geschlechtsspezifisch betrachten?

Elisabeth Zemp: Es gibt mehrere Faktoren. Ich möchte auf zwei hinweisen: Erstens, Menschen sind unterschiedlich. Geschlecht ist einer der Faktoren, der eine Diversifizierung bewirkt, ähnlich wie das Alter. Daher greift ein einheitliches Menschenmodell zu kurz, auch im Gesundheitsbereich. Zweitens sind mit dem Geschlecht in jeder Gesellschaft Bedeutungen und Rollenzuschreibungen verbunden. Diese drücken aus, was für Frauen und was für Männer typisch, angemessen und sozial erwünscht ist. Das beeinflusst den Spielraum der Lebensgestaltung und somit das, was Menschen im Lauf des Lebens erleben und erfahren. Das wiederum wirkt sich auch auf den Körper aus und führt eben zu einer geschlechtlich geprägten Gesundheit.

Wie erklären sich die medizinisch relevanten Unterschiede zwischen Mann und Frau? Es gibt verschiedene Ursachen, biologische sowie sozial-

gesellschaftliche. Zu den vielfältigen biologischen Faktoren gehören genetische, anatomische, immunologische und hormonelle Faktoren und Funktionsweisen des Stoffwechsels. Auch zahlreiche sozialgesellschaftliche Faktoren wirken sich auf die Gesundheit aus: die bereits erwähnte und mit dem Geschlecht verknüpfte Lebensweisen, Umgang und Wahrnehmung des eigenen Körpers sowie Risikoverhalten, aber auch Ressourcen wie Wissen und Geld, die für die Gesundheit eingesetzt werden können, oder der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen.

Welches sind die signifikantesten Unterschiede zwischen Mann und Frau?

Ich würde die Unterschiede in drei Gruppen unterteilen, die je nach Weltregion oder Land und der Ausgestaltung der jeweiligen Gesundheitssysteme unterschiedlich stark relevant sein können: Als wichtigsten Unterschied sehe ich die unterschiedlich hohe Lebenserwartung, verursacht durch bekannte, mit geschlechtlich geprägten Lebensweisen einhergehenden Krankheiten wie Lungenkrebs, Alkoholsucht oder vorzeitigen Herzinfarkt, aber auch durch Unfälle und Suizide. Dann bewirkt die Geschlechtlichkeit – im Sinne der sexuell-reproduktiven Dimension – einen unterschiedlichen Lebensverlauf, generell wie auch bezüglich der Gesundheit. Es gibt eindeutig geschlechtsspezifische Belange wie Gebärmutteroder Prostataerkrankungen. //

den treten bei Frauen wesentlich häufiger auf, ebenso Reizdarmbeschwerden, Kopfschmerzen und Migräne.» Eine Erklärung dafür scheint der unterschiedliche Umgang mit Stress und emotionalen Belastungen zu sein. Frauen reagieren darauf mit einem stärkeren Pulsanstieg, Männer mit einem erhöhten Blutdruck.

Um die Zulassung für einen neuen Wirkstoff zu erhalten, braucht es Medikamententests. Diese werden fast ausschliesslich an jungen, männlichen Mäusen getestet. «Wirkstoffe, die nur bei weiblichen Tieren eine gute Wirkung zeigen, kommen erst gar nicht in die Forschung», sagt Vera Regitz-Zagrosek, Leiterin des Institutes für Geschlechterforschung an der Berliner Charité und Mitbegründerin der Gendermedizin in Deutschland, in einem Interview mit der deutschen «Apotheken Umschau». Fakt sei auch, dass Frauen hormonellen Schwankungen unterliegen, die wiederum die Ergebnisse verwässern würden – ein Argument, das angeführt wurde, um Frauen als Testpersonen auszuschliessen. Zudem können Frauen schwanger werden. Und da will man seit dem Contergan-Skandal, bei dem ein Schlafmittel zu Missbildungen bei Tausenden Kindern geführt hatte, kein Risiko mehr eingehen. Und so kommen heute zum Beispiel bei Herz-Kreislauf-Studien auf eine weibliche Testperson etwa vier männliche Probanden.

Wie ernst geschlechterspezifische Aspekte genommen werden müssen, zeigt sich auch am Beispiel Digoxin. Das Medikament wird Patienten mit Herzschwäche verschrieben. Als Ärzte begannen, ihre Daten getrennt nach Geschlechtern zu analysieren, waren sie alarmiert: Demnach hilft Digoxin nur Männern. Frauen hingegen, die das Medikament einnahmen, starben im Schnitt sogar früher an Herzproblemen als jene, die das Mittel nicht nahmen.

Mann und Frau unterscheiden sich in jeder Körperzelle. Und auch die Hormone unterscheiden sich markant. Das zeigt sich zum Beispiel bei Impfungen. Da haben die Männer das Nachsehen, denn Testosteron hemmt die Abwehr, Östrogen hingegen pusht sie. Das erklärt, warum der Impfschutz bei Frauen in der Regel länger anhält.

Auch im Bereich der kardiologischen Rehabilitation gelte es, geschlechterspezifischen Aspekten mehr Rechnung zu tragen, betont Schmit: «Frauen zeigen eine deutlich stärkere Beeinträchtigung vor Beginn einer Reha. Sie lassen sich aber besser emotional ‹abholen› als Männer. Das lässt sich therapeutisch nutzen.»

Lange galt die Frau als Abweichung vom «Ein-MenschModell». Bei Männern hingegen wurden «frauenspezifische» Krankheiten verkannt. Die Gendermedizin ist daran, das zu ändern und den gendersensiblen Blick zu schärfen. Schliesslich geht es um viel mehr als um den «kleinen Unterschied». Und das ist gut so. //

Buchtipp

Marek Glezerman «Frauen sind anders krank. Männer auch. Warum wir eine geschlechtsspezifische Medizin brauchen», Mosaik Verlag 2018, Fr. 28.90

Locker bleiben

Der menschliche Körper ist ständig in Bewegung. Wo Bewegung verhindert wird, machen sich Beschwerden breit. Auf diesem Grundsatz beruht die Osteopathie. Die sanfte Methode löst Widerstände, die einer Heilung im Weg stehen.

Text: Anja Huber

WDer menschliche Körper hat

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grosse und kleine Muskeln. Wenn alle beweglichen Knochenverbindungen gezählt werden, kommen

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Gelenke dazu. Da kann sich vieles verspannen und zu schmerzhaften oder den Energiefluss störende Blockaden führen.

ir bewegen uns unablässig, selbst im Schlaf. Dabei gibt es nicht nur die offensichtlichen Bewegungen von Gelenken und Extremitäten. Auch in unserem Inneren laufen ständig Bewegungen ab – von inneren Organen wie zum Beispiel Herzrhythmik und Darmperistaltik sowie von Körperstrukturen wie Bindegewebe (Faszien) oder die Fluktuation des Hirnwassers entlang der Wirbelsäule. Zudem haben alle Strukturen des Körpers eigene Rhythmen, die sich gegenseitig beeinflussen. Kommt es zu Bewegungseinschränkungen, etwa im Bein, können deshalb daraus auch Beschwerden im Arm oder anderen Körperregionen entstehen.

Diese Zusammenhänge nutzt die Osteopathie – eine ganzheitliche Heilmethode, die dem Körper die Möglichkeit verschafft, sich selbst zu heilen. Die Prinzipien der Osteopathie entdeckte vor über 130 Jahren der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still (1828 bis 1917). Aber erst in den 1950er-Jahren kam die Methode durch vereinzelte Heilpraktiker, die sie in den USA erlernt hatten, in die Schweiz. Heute sind «Rückenschmerzen» hierzulande zwar der häufigste Grund, weshalb Patienten einen Osteopathen aufsuchen, doch empfiehlt sich eine osteopathische Behandlung auch bei vielen anderen Beschwerden.

Sanftes Heilen mit den Händen

Der Osteopath untersucht den Körper des Patienten mit seinen Händen, um Bewegungseinschränkungen aufzuspüren, Funktionsstörungen zu erkennen und die Ursache von Schmerzen zu finden. Was sich für den Patienten wie Handauflegen oder eine sanfte Massage anfühlt, eröffnet dem Therapeuten die Ursache von Beschwerden: Er ertastet Spannungen im Gewebe, den Muskeln, Gelenken und Organen. Hat er Stellen mit eingeschränkter Beweglichkeit gefunden, lockert er diese und löst Widerstände, um die natürliche Bewegungsfreiheit wieder herzustellen. «Der betroffene Bereich kann so zu seiner natürlichen Bewegung – also zu seiner eigentlichen Funktion – zurückfinden, wodurch die Selbstheilungskräfte des Patienten angeregt werden», sagt Lea Kühnis, die im komplementärmedizinischen Zentrum Paramed in Baar ZG Patienten osteopathisch behandelt.

Den Körper als Einheit sehen

Die Osteopathie sieht Gelenke, Muskeln, Knochen und Organe nicht isoliert, sondern als grosses Ganzes. Sie betrachtet den Organismus in sogenannten osteopathischen Ketten: Alle Strukturen hängen zusammen und greifen ineinander. Alles ist feinstens aufeinander abgestimmt, ähnlich einem Uhrwerk, wo Schrauben, Federn und Rädchen ineinandergreifen und das Ganze nur in diesem Zusammenspiel einwandfrei funktionieren kann. Funktionsstörungen, wie etwa eine tröpfelnde Blase, können daher durch Probleme an ganz anderen Stellen des Körpers verursacht sein. Um bei der Blase zu bleiben zum Beispiel, weil ein gestauchtes Kreuzbein diejenigen Nerven reizt, die die Blasenent-

gefragt: lea kühnis*

« Alles hat seinen Rhythmus »

Lea Kühnis, der Grundsatz der Osteopathie lautet «Leben ist Bewegung». Wie sollte diese aussehen? Bei diesem Grundsatz geht es ja nicht nur um Gelenke, Muskeln und Faszien, die wir täglich mindestens 30 Minuten sanft bewegen sollten, sondern um alle Bewegungen in unserem Körper. Um die inneren Organe zu mobilisieren, ist es gut, täglich einige Male bewusst tief in den Bauch zu atmen – und dies mit der Zeit so zu verinnerlichen, dass wir gewohnheitsmässig tief atmen. Zudem immer für Ausgleich sorgen: Wer etwa den ganzen Tag sitzt – Muskeln und Faszien also stundenlang nach vorne beugt –, sollte sich zwischendurch immer wieder nach hinten strecken und die Arme nach oben recken. Das hilft, unsere Strukturen zu lösen und zu rhythmisieren.

Osteopathen vertreten die Auffassung, dass alles in uns einen Rhythmus hat. Wie kann man das positiv unterstützen?

Indem man die natürlichen Rhythmen mehr akzeptiert: Schlafen und wach sein, Aktivität und Ruhe, also Anspannung und Entspannung sollten sich immer die Waage halten. Viele Menschen sind heute aber unter Daueranspannung. Achten Sie nur mal auf Ihren Kiefer: Meist beissen wir die Zähne in solchen Situationen fest aufeinander. Also den Kiefer öfters bewusst hängen lassen und beim Essen langsam und entspannt kauen.

Wenn sich schon Beschwerden zeigen, hilft die Osteopathie, wieder in die richtigen Bewegungen und Rhythmen zu finden. In welchem Rhythmus behandeln Sie denn? Eine osteopathische Behandlung dauert durchschnittlich 50 Minuten. Der Körper kann darauf aber etwa zwei bis drei Wochen lang reagieren. Daher behandle ich meine Patienten meist im Turnus von zwei bis drei Wochen. Manche Patienten brauchen aber auch eine wöchentliche Behandlung, für andere reicht sie einmal pro Monat. Das ist individuell und wird je nach Patient angepasst.

* Lea Kühnis ist Heilpraktikerin und Osteopathin. Ihre Fachgebiete sind manuelle Behandlungstechniken wie Cranio­Sacrale und viszerale Osteopathie, Massagen, Manuelle Lymphdrainage und die traditionelle europäische Naturheilkunde (TEN).

«Manche Patienten merken schon nach der ersten Sitzung positive Veränderungen.»

leerung steuern. «Magenprobleme können etwa durch Bewegungseinschränkungen bestimmter Wirbel oder des Zwerchfells entstehen», führt Kühnis weitere Beispiele an. «Verläuft die Beckenbewegung nicht harmonisch, kann es zu Menstruationsstörungen kommen. Vermeintliche Kleinigkeiten vermögen vielschichtigste Beschwerden auszulösen – denn der Körper ist eine Einheit.»

Deshalb versuchen Osteopathen jedes gesundheitliche Problem immer ganzheitlich anzugehen. «Vor der ersten Behandlung führe ich immer ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten, in dem die gesamte Krankengeschichte geklärt wird», betont Kühnis. Erst danach folgt die Untersuchung mit den Händen, bei der ein geübter Osteopath selbst die kleinste Bewegungseinschränkung im Körper fühlen und interpretieren kann. Auf diese Weise arbeitet er sich von den Symptomen zu den Ursachen vor: Bewegungseinschränkungen, -widerstände oder -blockaden, die negativen Einfluss auf das grosse Ganze nehmen. Werden sie gelöst, kann der Körper gesunden.

Ganzheitliche Technik

Bewegungseinschränkungen behandelt die Osteopathie auf verschiedenen Ebenen mit drei Techniken: Die strukturelle oder parietale Osteopathie beschäftigt sich mit dem Bewegungsapparat, also mit Muskeln, Knochen, Gelenken und Faszien. Die viszerale Osteopathie behandelt innere Organe, Gefässe und einen Teil des Nervensystems. Und bei der craniosacralen Osteopathie wird an den Schädelknochen, dem rhythmischen Fluss des Gehirnwassers und am Kreuzbein gearbeitet. Bei der Behandlung kommen die drei Techniken meist in Kombination zum Einsatz, da sich die verschiedenen Ebenen nicht voneinander trennen lassen. «Daher kann man die Osteopathie auch auf extrem vielen Ebenen einsetzen», weiss Kühnis. «Sozusagen bei Beschwerden von Kopf bis Fuss.»

Möglichkeiten und Grenzen

Bewährt hat sich die sanfte Heilmethode vor allem bei Beschwerden rund um den Bewegungsapparat. Auch bei Verwachsungen, Kiefer-, Verdauungs-, Menstruations- und Wechseljahresproblemen kann die Osteopathie helfen. «Ich setze sie auch gerne zur Begleitung einer Entgiftung ein, um Einfluss auf Leber, Nieren und Darm zu nehmen», sagt Kühnis. «Ausserdem konnte ich Patienten bei Nervosität, Energielosigkeit und Schlafstörungen schon gut helfen.» Dabei kombiniert sie die Osteopathie auch oft mit Naturheilmitteln wie Phytotherapeutika oder der Homöopathie. Zudem ist die Osteopathie grundsätzlich für jeden geeignet – auch für Babys und alte Menschen.

Die Grenzen der Osteopathie liegen dort, wo die Selbstheilungskräfte den Körper nicht mehr gesunden lassen können: schwere, akute Erkrankungen, degenerative Prozesse oder funktionelle Einschränkungen etwa durch eine echte Beinlängendifferenz oder eine Rückenoperation. «So etwas kann der Osteopath nicht

rückgängig machen», sagt Kühnis. «Allerdings kann man Folgebeschwerden, die sich aus solchen Problemen ergeben, durch Osteopathie abfedern.»

Schneller Behandlungserfolg

Besonders hervorzuheben ist, dass die Osteopathie bei vielen Patienten sehr schnelle Behandlungserfolge bringen kann: «Manche Patienten merken schon nach der ersten Sitzung positive Veränderungen», weiss Kühnis. «Die Therapie kann dann nach vier bis fünf Behandlungseinheiten bereits abgeschlossen sein. Allerdings hängt das stark von der Thematik ab», betont die Therapeutin. «Bei bestimmten Gesundheitsproblemen kann es daher sein, dass ich monatelang mit Patienten arbeiten muss, bis es zu einer Besserung kommt.»

Bei Verena Daenzer jedoch griff die Behandlung sehr schnell. Die 65-Jährige hat schon seit Jahren einen heiklen Darm. Da sie selbst eine Gesundheitspraxis in Zürich betreibt, kann sie mit dieser Schwachstelle aber gut umgehen: «Ich ernähre mich speziell, sodass ich Bauchweh und Durchfall an sich gut im Griff habe», erzählt Verena Daenzer. Doch Anfang 2018 zeigten sich plötzlich nachts wiederholt starke Krämpfe im Unterbauch. «Die waren ganz giftig», erinnert sich die Körpertherapeutin. «Mir war klar, dass ich das abklären lassen muss und ging deshalb im März zur ersten Untersuchung.» Neben homöopathischen Mitteln rieten ihr die Heilpraktiker zu Osteopathie. «Es war faszinierend», sagt Daenzer, «schon nach der ersten Behandlung wurden die Krämpfe weniger. Nach vier Behandlungen waren sie weg.»

Osteopathie

ist nicht kassenpflichtig

Obwohl der Beruf des Osteopathen in der Schweiz seit 2013 als unabhängiger Heilberuf anerkannt ist, werden die Kosten für Behandlungen von der Grundversicherung nicht getragen. Wer keine Zusatzversicherung für Komplementärmedizin abgeschlossen hat, muss die Kosten von um die 150 Franken pro Sitzung also selbst berappen. Zudem erstatten Zusatzversicherungen Behandlungskosten von Osteopathen meistens nur dann, wenn diese das interkantonale Diplom der GDK (Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren) nach einer fünfjährigen Vollzeit-Ausbildung sowie einer zweijährigen Assistenzzeit abgelegt haben. Klären Sie die Vorraussetzungen für eine Kostenübernahme am besten vor Behandlungsbeginn mit Ihrer Krankenkasse. //

●  Links

Schweizerischer Verband der Osteopathen www.osteopathes­suisses.ch/fso/de/pages/2/

Schweizerische Stiftung für Komplementärmedizin ASCA www.asca.ch

ErfahrungsMedizinisches Register EMR www.emr.ch

«Leben», sagt Andrew Still, der Begründer der Osteopathie, «bedeutet Bewegung, wo Bewegung gestört ist, beginnt Krankheit.» Aufgrund dieser einfachen Aussage lässt sich die Osteopathie auch bei Tieren anwenden, besonders erfolgreich bei Pferden und Hunden.

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Blüten für das Seelenwohl

Bachblüten sollen mit harmonisierenden Impulsen den Menschen wieder in die Balance bringen. Die Methode ist nahe bei der Homöopathie, setzt aber mehr Augenmerk auf psychische Faktoren.

Text: Lioba Schneemann

Edward Bach (1886 –1936)

Bachblüten gelten in der Naturheilkunde als wirksame Mittel gegen viele Beschwerden und seelische Leiden. Und sie scheiden die Geister: Sind sie für die einen wirksame Mittel, gelten sie für andere als reines Placebo oder als Hokuspokus.

Schauen wir genauer hin. Die Bachblütentherapie wurde vor gut 80 Jahren vom englischen Arzt, Bakteriologen und Homöopathen Edward Bach entwickelt. Ziel der Behandlung mit den Blütenwässern ist die seelische Harmonisierung und damit die grösstmögliche Entfaltung und Stabilität der Persönlichkeit. Indirekt soll eine höhere Widerstandskraft gegen seelische Störungen und seelisch bedingte körperliche Störungen erreicht werden. Bachblüten als subtile Impulsgeber vermitteln, so die These, «Informationen einer spezifischen, hohen Frequenz, die die seelischen Selbstheilungskräfte stimulieren».

Heilende Energie der Blüten

Gemäss Edward Bach will der Mensch wie die Natur stets einen harmonischen Energiezustand herstellen. Gesundheit herrsche vor, wenn der Mensch in völliger Harmonie lebt und die universelle Schöpfungsenergie frei fliesst und im Lebenslauf der Persönlichkeit ihren Ausdruck findet. Der Mensch wäre stark, gesund und glücklich als harmonisch schwingender Teil des grossen kosmischen Energiefeldes, schreibt Mechthild Scheffer im Buch «Die Original BachBlüten-Therapie». Denn: Krankheit sei die Folge von Disharmonie, Störung, Verzerrung und Energieverlust, und Krankheit diene als letztes Korrektiv, quasi als Warnlampe. Krankheiten lassen sich folglich auf ein seelisches Ungleichgewicht zurückführen, so Bach.

Bach fand in jahrelangen Forschungen 38 Pflanzen «mit höherer Schwingung, denen die Kraft gegeben ist, unsere Schwingungen anzuheben und damit geistige Kraft herabzuziehen, die Gemüt und Körper reinigt und heilt». Er unterschied zwischen Pflanzen, die körperliche Leiden lindern, wie die meisten unserer Arzneipflanzen, und solchen, die auf übergeordneter, göttlicher Ebene Heilung bringen. Die Pflanzen fand er intuitiv in Mittelengland an bestimmten energiereichen Orten, er nannte sie «the happy fellows of the planet world».

Die Kraft der vier Elemente

Bach entwickelte ein Potenzierungsverfahren, das sich grundlegend vom Dynamisierungsprozess der Homöopathie und dem Herstellungsverfahren der anthroposophischen Heilmittel unterscheidet. Um die Seeleninformationen (Essenz) der Pflanze aus ihrem physischen Körper zu lösen, entwickelte er die Sonnen- und die Kochmethode. Die Sonnenmethode findet Anwendung bei allen im Frühjahr und Sommer blühenden Pflanzen. Die Blüten werden in reines Wasser gelegt und einige Stunden in der Sonne stehen gelassen, schliesslich mit Alkohol haltbar gemacht. Diese Muttertinktur liefert die Basis der Vorratsflaschen.

Bei der Kochmethode werden Blüten von Bäumen und Sträuchern verwendet, die früh im Jahr blühen, wenn die Sonne noch nicht ihre volle Stärke erreicht hat. Hier werden die Blüten eine halbe Stunde lang nahe des Standortes, an dem sie gediehen sind, gekocht, mehrfach gefiltert und dann

abgefüllt. Bach sah Vorteile in diesem Verfahren, da keine Zerstörung oder Beschädigung der Pflanze notwendig ist. Die Blüte, in der sich das Wesen der Pflanze verkörpert, wird im Stadium der Vollreife gepflückt. «Das Ganze», schreibt Mechthild Scheffer, «ist ein harmonischer Prozess natürlicher Alchemie, bei dem gewaltige Kräfte der vier Elemente wirken: Erde und Luft – um die Pflanze zur Reife zu bringen; Sonne und Feuer – um die Seeleninformation aus dem Pflanzenkörper freizusetzen; Wasser – als Trägersubstanz für ihre höhere Bestimmung.»

Kraftformeln für mehr Harmonie

Die Pflanzen, die für die Blütenessenzen verwendet werden, sind beispielsweise die Waldrebe (Clematis), Bitterer Enzian (Gentian), Heidekraut (Heather), Zitterpappel (Aspen), Wegwarte (Chicory) oder Hundsrose (Wild Rose). Als Brite hat Edward Bach selbstverständlich Wert auf englische Bezeichnungen gelegt. Auch Wasser aus heilkräftigen Quellen (Rock Water), denen die Bewohner seit Menschengedenken eine heilkräftige Wirkung nachsagen, ist eine Ursprungssubstanz. Jede Bachblüte repräsentiert eine menschliche Seelenqualität – Odermennig, im Englischen Agrimony, etwa die Ehrlichkeit. Diese kann in ihrem positiven Potenzial oder verzerrt, als negatives Reaktionsmuster in Erscheinung treten. Im negativen Agrimony-Zustand, so die These, versucht man, die dunkle Seite des Lebens nicht zu leugnen und negative Erfahrungen zu vermeiden. Agrimony-Charaktere sind harmoniebedürftig und zugleich sensibel. Schlüsselsymptome werden beschrieben als «Man versucht, quälende Gedanken und innere Unruhe hinter einer Fassade von Fröhlichkeit und Sorglosigkeit zu verbergen». Dazu werden Kraftformeln empfohlen wie «Ich fühle Frieden», «Ich bin ehrlich» oder «Ich zeige mich».

Für ein starkes Selbstvertrauen

«Die Bachblüten sind eine sanfte Heilmethode, die ich in Kombination mit anderen Methoden anwende», sagt die Naturheilpraktikerin und Bioresonanz-Therapeutin Melanie Kunz aus Uster. Sie verwende die Original Bachblüten in Kombination mit anderen alternativmedizinischen Methoden. «Dazu gehören Phytotherapie, Spagyrik oder Urtinkturen. Natürlich sind Vitalstoffe, eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung sowie Entspannung wichtige Zusatzelemente, die den Erfolg der Bachblüten optimieren.

Vor allem bei herausfordernden Lebenssituationen habe sich der Einsatz von Bachblüten als hilfreich erwiesen. «Das können etwa Ablösungsprozesse von Mutter und Kind sein bei Übergängen, zum Beispiel in den Kindergarten, bei Aggressionen, die nicht gut kanalisiert sind oder auch bei Ängsten, die Kinder beim Einschlafen haben. Auch in Umbruchphasen, bei Partnerverlust oder Jobwechsel, in Stresssituationen und bei nahestehenden Todesfällen sind Bachblüten unterstützend wirksam. Generell können Bachblüten helfen, das Selbstvertrauen zu stärken, Mut und Zuversicht zu geben», sagt Kunz.

Bachblüten sind oft eine hilfreiche Begleitung bei der Behandlung akuter und chronischer Krankheiten, zur Vorsorge oder auch als Ergänzung zur Schulmedizin sowie zur Förderung von Heilungsprozessen. Bewährt haben sich die Bach-

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bachblüten

blüten auch rund um Schwangerschaft und Geburt und sogar bei schwerwiegenderen Beschwerden wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder auch bei Kopfschmerzen. Allerdings, so betont die Naturheilpraktikerin, auch wenn die Bachblüten viel bewirkten und keinen Schaden anrichteten, solle man nicht zu viele Erwartungen in diese Methode stecken. «Man sollte wissen, wo die Grenzen liegen.»

Kritik aus den eigenen Reihen

Genau hier setzt Kritik an, und zwar nicht nur vonseiten der Schulmedizin, die der Wirkung von Bachblütentropfen oder -mischungen skeptisch oder ablehnend gegenübersteht und sie oft pauschal als unwirksam oder reines Placebo bezeichnet.

Martin Koradi, diplomierter Drogist, Dozent für Phytoherapie mit Ausbildung in Gestaltpsychotherapie, hat sich eingehend mit Bachblüten befasst. Sein Fazit: Es fehle in der «Bachblüten-Szene» eine kritische Auseinandersetzung, sei es mit den Grenzen der Methode, sei es mit dem Welt- und Menschenbild des seiner Ansicht nach stark «idealisierten» Gründers. «Das kann Schaden anrichten», sagt Koradi. «Etwa dann, wenn Praktizierende frei von jeglichen psychotherapeutischen Kenntnissen Behandlungen gegen Depressionen, Trauma oder Sucht anbieten, und das als ‹ganzheitlich› darstellen.» Seiner Erfahrung nach wird von naturheilkundlich Praktizierenden und Selbstanwenderinnen und -anwendern zu oft fraglos übernommen, was sie über Bachblüten gehört oder gelesen hätten. «Da wäre mehr kritisches Nachhaken wünschenswert. Das Problem des kritiklosen Für-Wahr-Haltens zeige sich allerdings in vielen Bereichen der Naturheilkunde und Alternativmedizin, mahnt Koradi.

Schlussendlich aber, betont die Heilpraktikerin Melanie Kunz, gehe es um die Eigenverantwortung: «Es ist grundsätzlich wichtig, frühzeitig zu handeln und ein Problem nicht zu lange anstehen zu lassen.» //

Fallbeispiel aus der Praxis von Melanie Kunz

Ein 4-jähriges Mädchen soll in den Kindergarten. Seit das Thema da ist, bindet sich das Mädchen stark an die Mutter. Die Tochter will nicht mehr spielen, ohne dass das Mami in der Nähe ist. Die Mutter macht sich Sorgen, wie das mit dem Kindergarten klappen soll; die Mutter holt sich Rat bei Melanie Kunz. Die verschreibt der Tochter eine Bachblütenmischung zur Unterstützung des Selbstvertrauens, für Mut und Zuversicht, weniger Ängstlichkeit und zur Unterstützung des Ablösungsprozesses. Das Kind darf sich zudem einen Edelstein aussuchen, es wählt ein Katzenauge. Das Mädchen geht heute mit Freude in den Kindergarten.

gefragt: melanie kunz

Melanie Kunz, wann machen Bachblüten Sinn?

Die Bachblüten bieten Hilfestellungen für den Alltag, etwa bei Einschlafbeschwerden, Prüfungsangst und anderen Alltagssorgen. Es gibt fertige Mischungen, wie die «Rescue Tropfen» für Prüfungsängste, Flugangst oder andere Notfallsituationen oder die «Rescue Nacht» für das Einschlafen. Einfache Spezialmischungen können in der Apotheke oder Drogerie verlangt und individuell gemischt werden.

In welchen Fällen sollte man auf Selbstmedikation verzichten und fachliche Hilfe aufsuchen?

Auf jeden Fall bei länger andauernden Beschwerden oder komplexen Fällen. Auch wenn nach der Eigenanwendung keine Veränderung auftritt, sollten Fachleute beigezogen werden. Das Ausmass der Beschwerden soll beobachtet und zusätzliche, alternative Methoden in Anspruch genommen werden. Bei schwerwiegenden Beschwerden soll für eine genauere Abklärung selbstverständlich auch ein Arzt konsultiert werden.

Sind Bachblüten, wie man oft liest, für Kinder gut geeignet?

In der Tat sind die Bachblüten für Kinder aufgrund ihrer sanften und nebenwirkungsfreien Anwendung sehr gut geeignet. Sie können aber auch Jugendlichen, Erwachsenen, Tieren und Pflanzen helfen, äusserlich wie auch innerlich angewendet.

Wie finden Sie für Ihre Patientinnen und Patienten die richtige Mischung?

In der Praxis teste ich anhand von kinesiologischen Muskeltests oder mit Hilfe der Elektroakupunktur, welche Blüte in Resonanz mit dem Klienten geht. Diese Methodik ist meiner Meinung nach die genaueste, da der Geist ausgeschaltet wird und ich anhand der Resonanz erfahre, was aktuell das wichtige Thema des Klienten ist. Hier findet man sehr oft die relevanten Hintergründe zum Verstehen von belastenden Situationen oder vorhandenen Ängsten.

Wie finde ich eine gute

Therapeutin?

Therapeuten, die auch Bachblüten anwenden, findet man über diese Webseiten:

+ Naturärztevereinigung Schweiz www.nvs.swiss.ch

+ www.gesund.ch

+ www.emr.ch

+ www.sebim.ch

Sanftes Füssedrücken

Mit einer Fussreflexzonenmassage, die auf altem Heilwissen basiert, erhalten sowohl Gesunde als auch Kranke mehr als nur «Boden» unter den Füssen.

Text: Lioba Schneemann

Füsse sind uns alles andere als egal. Manche mögen sie, andere finden wenig Gefallen an ihnen. Zu lange Nägel, Fusspilzbefall, Hornhaut und Schwielen lassen auf eine geringe Wertschätzung schliessen. Andere quetschen ihre Füsse in zu enge Schuhe und zwingen sie in eine schädliche Position. Dabei ist es nicht nur aus ästhetischen Gründen wertvoll, die Füsse zu pflegen und zu beachten. «Füsse sind wegen ihrer besonderen Struktur und Bauweise äusserst robust und gleichzeig sehr taktil und empfindsam. Sie sind therapeutisch hoch interessant», sagt Anna Eichmann, medizinische Masseurin, Reflexzonen-Therapeutin und seit 1996 Kursleiterin des Hanne-Marquardt-Fussreflex-Zentrums in Basel. «Was die Wurzeln für den Baum, sind die Füsse für den Menschen. Sie erzählen uns, ob und wo der Mensch gerade unterstützende Hilfe braucht. Diese Hilfe vermitteln wir dann mit gezielter Dosierung an den entsprechenden Reflexzonen.»

Jahrtausende Erfahrung

Die Ursprünge der Fussreflexzonenmassage finden sich in vielen Traditionen, sei es im indischen Ayurveda, in der tibetischen Medizin oder in der chinesischen Akupunktur. Auch die Inder und die nordamerikanischen Indianer wussten um die wechselseitigen Zusammenhänge zwischen Füssen und Organen. Über die Jahrhunderte hinweg hat sich aus dem alten Heilwissen eine hoch wirksame Behandlungsmethode entwickelt. Im Westen wurde die Methode in den 1920er-Jahren des letzten Jahrhunderts durch den amerikanischen Arzt William Fitzgerald und der Masseurin Eugenice Ingham bekannt. Nach Europa kam die Methode schliesslich dank der Arbeit von Hanne Marquardt, einer Heilpraktikerin aus dem Schwarzwald. Sie entwickelte die Reflexzonenmassage am Fuss zur anerkannten, präzisen Therapieform in der Komplementärmedizin und präzisierte die Methode weiter. «In den letzten sechzig Jahren schulte Marquardt international über 60 000 medizinische Fachpersonen. Dies verhalf der RZF in vielen schul- und in komplementärmedizinischen Einrichtungen zur Anerkennung», sagt die Basler Therapeutin Anna Maria Eichmann. Einen weiteren Meilenstein in puncto Anerkennung brachte eine Studie der Universität Innsbruck aus dem Jahr 1999: Durch Tonisieren exakt in der Nierenzone am Fuss konnten Forscher mit einer farbcodierten Doppler-Sonografie eine Mehrdurchblutung in der Niere nachweisen.

Erstaunliche Formenähnlichkeit

Zum Verständnis der Arbeitsweise ist es hilfreich, die Formenähnlichkeit zwischen dem sitzenden Menschen und dem Fuss zu studieren. Alle Organe und Systeme des Menschen lassen sich wie eine «Landkarte» dem Fuss zuordnen: Kopf und Hals finden sich in den Ze-

hen, Schultergürtel und Brustkorb im Mittelfuss, Bauchraum und Becken in den Fusswurzelknochen und die Oberschenkel/Kniezonen eine Handbreit oberhalb der Fussknöchel. Gibt es bei sanftem Druck an der grossen Zehe einen Schmerz oder sind in der Grosszehe die Bewegungen eingeschränkt, findet man das Pendant im Kopf-Nacken-Bereich. Das Mobilisieren der Grosszehe im Grundgelenk entspricht dem Kopfrollen und kann, sofern keine Kontraindikation besteht, sorgsam angewendet werden.

Anna Maria Eichmann präzisiert: «Die Reflexzonentherapie am Fuss ist eine Ordnungs- und Regulationstherapie. Der erfahrene Therapeut behandelt nicht isoliert die Symptome, sondern erfasst deren möglichen Hintergrund mittels einer Anamnese und Befundaufnahme am Fuss.» Finde er belastete oder schmerzhafte Reflexzonen behandle er diese mit entsprechender Dosierung und wirke so ursächlich auf die in ihrer Funktion gestörten Organsysteme. So werde die im Menschen vorhandene Regenerationskraft und Stabilität unterstützt und gestärkt; ferner werde die Durchblutung angeregt und die Homöostase im ganzen Körper gefördert. Allgemein verhelfe die RZF dem Menschen zu einer tiefen Entspannung und körperlichen Regeneration, so Eichmann: «Die harmonisierende Berührung dient zudem als ‹heilsame Arznei›. Sowohl auf der körperlichen als auch auf der seelischen Ebene bekommt der Patient so wieder Boden unter den Füssen.»

Breites Einsatzspektrum

Die Fussreflexzonentherapie umfasst ein grosses Spektrum von Einsatzmöglichkeiten für Kranke. Da sie die Selbstregulation der vielen miteinander vernetzten Vorgänge im Körper unterstützt, ist sie jedoch auch zur Gesundheitsvorsorge geeignet. Durch angepasstes Dosieren können Funktionsblockaden gelöst, Schmerzen gelindert, krankmachende Prozesse gestoppt und der Energiefluss gefördert werden. Die Fussreflexzonentherapie richtet sich insbesondere auch an Menschen mit Infektanfälligkeit, Schmerzen und Erkrankungen der Wirbelsäule, Gelenke und Muskulatur, Verdauungsoder auch Wechseljahrbeschwerden sowie Allergien. Und sie hilft bei ernährungsbedingten Erkrankungen, chronischer Müdigkeit und Erschöpfung; sie dient der postoperativen Unterstützung ebenso wie in der Palliativmedizin als wohltuende Begleitung am Lebensende.

Gute Erfahrungen haben Therapeutinnen auch bei Kinderwunsch, Schwangerschaft und rund um die Geburt gemacht. Anna Maria Eichmann, die mehr als 500 Hebammen ausbildete, konnte am Kinderspital Basel aufschlussreiche Erfahrungen sammeln: «Auf der Intensivstation des Kinderspitals Basel konnten wir sehen, dass Frühgeborene, die an der Wirbelsäulenzone an den Füssen sanft massiert wurden, unmittelbar mit Entspannung, Schlaf, besserer Nahrungsaufnahme

«Mit

sanften Streichungen liegt man immer richtig.»

Hilfe zur Selbsthilfe

Grundsätzlich kann man sich bei leichten Beschwerden via Füsse selbst helfen. Generell kann man für stets warme Füsse sorgen und sie gut pflegen: Hornhaut entfernen, Nägel korrekt schneiden und gutes Schuhwerk tragen. Besonders wohltuend ist es, öfters auf natürlichem Untergrund barfuss zu gehen, sei es auf Kiesel, im Schnee oder Gras oder auf Sand.

Weitere einfache Anwendungsmöglichkeiten

● Wenn man unter Stress steht, kann man die Zwerchfell-Solarplexus-Zone in der Mitte des Fusses langsam und sanft massieren.

● Bei Kopfschmerzen aller Art, bei Hals-, Nackenund Schulterschmerzen, Zahn und Mandelproblemen sowie bei Herzbeschwerden kann dies helfen: Die Zehen um die Gelenke herum massieren. Danach die Zehen spreizen. Dabei beachten, dass sich jeder Zeh bewegt. Allenfalls vorhandene Druckstellen zwischen den Zehen massieren. Regelmässig das Gewebe rund um den Nagel massieren, dabei vom Nagel weg arbeiten.

● Bei Beschwerden der unteren Wirbelsäule, bei Darm-, Blasen- und Menstruationsbeschwerden empfiehlt sich Folgendes: Barfuss gehen auf der Aussenkante des Fusses mit aufgerichtetem Innengewölbe. Die Ferseninnenseite bis zur Sohle mit den Fingern, Handballen oder mit der Ferse des anderen Fusses massieren.

und Verdauung sowie verbesserter Herztätigkeit mit erhöhter Sauerstoffsättigung reagierten.» Eichmann ist überzeugt, dass sich diese Wirkungen auch bei der Behandlung von Erwachsenen einstellen. Sie hofft, dass bald entsprechende Studien in Angriff genommen werden.

Ursächliche Wirkung

Vor allem bei ernsthaften Erkrankungen ist es ratsam, sich von einer gut ausgebildeten Fachperson behandeln zu lassen. Diese dosiert mit spezieller Griff- und Drucktechnik in den Reflexzonen und kann so auf die Krankheitsbilder und Bedürfnisse des Patienten individuell eingehen. Dabei wird mit dem Daumen oder den Fingern das Fussgewebe Millimeter für Millimeter behandelt. Durch weiches Abrollen wird das Endglied in Millimeterschritten aus seiner horizontalen in die vertikale Lage gebracht und wieder entspannt. Verschiedene Ausgleichsgriffe wirken zudem harmonisierend und regulieren die Atmung und den Kreislauf. Dass eine Fussreflexzonenmassage eine komplexe Therapie darstellt, zeigt sich am Beispiel von Kopfschmerzen: Die Therapeutin erfragt bei der ersten Sitzung die Anamnese und überprüft alle Zonen des Fusses. So stellt sie fest, welche Bereiche zusätzlich zu den Zonen der Symptomatik unterstützt werden müssen: Je nach Befund werden Wirbelsäule, Harnwege, Atmung, Lymphe, Hormonsystem oder die Verdauung samt Stoffwechselorganen in die Behandlung einbezogen. Das Prinzip erinnert an einen Eisberg: Seine Spitze ist vergleichbar mit dem Krankheitssymptom, und der grosse, im Wasser verborgene Teil entspricht den ursächlichen Funktionsstörungen der Organe, durch die das Symptom überhaupt erst entstehen konnte. Bei der Fussreflexzonentherapie werden stets beide Aspekte berücksichtigt, was die Arbeit umfassend und ganzheitlich macht.

Menschen aus dem nichttherapeutischen Bereich –wie etwa in Wellnesszentren, in der Fusspflege oder auch Privatpersonen – können jedoch selbst ohne Fachwissen die Füsse wohltuend und neutral behandeln, wie Anna Maria Eichmann betont: «Mit sanften Streichungen liegt man immer richtig.» Dies gelte vor allem dann, wenn ein/-e Klient/-in plötzlich schwitze oder sonst unerwartet starke Reaktionen während oder nach der Behandlung zeige. Ergänzend könnten auch gezielte Fussübungen, Fussbürstungen oder -bäder angewandt werden.

Von einer selbst durchgeführten Behandlung oder Massage sollte man absehen, wenn eine starke Infektion vorliegt. Denn dann ist das Immunsystem schon belastet. Auch bei Venenentzündungen, starkem Rheuma oder Gicht in den Füssen, schweren Durchblutungsstörungen oder schweren Depressionen sollte man keine Selbstbehandlung vornehmen. Ebenso wird in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft von einer Fussreflexzonenmassage abgeraten, da diese die Gebärmutter in Unruhe versetzen kann. //

tobias karcher*

Eine Übung im Innehalten

Die Aod ar Vein Ruz war eines meiner Ausflugsziele während den Sommerferien im Norden Frankreichs – das ist Bretonisch und heisst RosengranitKüste. Ich hatte viel von diesen Granitfelsen im rauen Atlantik gehört. An einem der in diesem Sommer raren bedeckten Tage machte ich mich auf entlang der Küstenlinie. Der Weg führte vorbei an weiss getünchten Häusern, dicht gebaut an hohe Felsblöcke, eingerahmt von Zäunen in kräftigem Rot und den unvermeidlichen, pastellfarbenen Begonien und staubigen Ginsterbüschen. Dank der düsteren Stimmung war der Strand des Küstenörtchens Plougrescant fast menschenleer – ich mag das. Der Spazierweg schlängelte sich zwischen Föhren und Eichen hindurch bis zu einer Landzunge mit herrlichem Blick auf die zerklüftete Küstenlandschaft. Die hohen Wellen schlugen mich in ihren Bann; ich setzte mich hin und versuchte, dieses eindrückliche Schauspiel intensiv wahrzunehmen. Dabei erinnerte ich mich an eine spirituelle Übung: Sie lädt uns ein, mit allen fünf Sinnen bewusst ein Ereignis wahrzunehmen. Ganz ohne Handy und anderen digitalen Overload.

Die immer wieder aufschlagenden Wellen mit der zerstäubenden, weissen Gischt – welch eindrückliches Erlebnis! Wenn das Wasser dann auf den Kieseln zurückbrandete, hörte ich ein dumpfes Rollen, wie ein Kugellager, auf dem Pakete transportiert werden. Wind und Wassertropfen berührten mein Gesicht, ich konnte das salzige Meerwasser schme-

Kurse im Lassalle-Haus

Nichts als Farbe

Malen aus der Stille

7. bis 11. Oktober, So. 18.30–Do. 13 Uhr

Auszeit zur rechten Zeit

Stressbewältigung

25. Oktober bis 2. November, Do. 18.30–Fr. 16 Uhr

Sufismus

Einführung in die Mystik des Islams

26. bis 28. Oktober, Fr. 18.30–So. 13.30 Uhr

Exerzitien

Mit Ignatius ins schweigende Hören 2.–4. November, Fr. 18.30–So. 13.30 Uhr

Infos und Anmeldung : Telefon 041 757 14 14 info@lassalle-haus.org www.lassalle-haus.org

cken, die würzige Meeresluft einatmen. Die Zeit stand still. Erst als die Dunkelheit hereinbrach, trat ich den Retourweg an.

In diesen kühlen Herbsttagen, im Zug, im Bus, schliesse ich manchmal die Augen und versuche mich zu erinnern: Was waren das für Wellen am Strand von Plougrescant? Wie klang der Klang der Kiesel, wie schmeckte der Geschmack des Meeres? Wie fühlte sich der Wind an? Dann steigen Bilder in mir auf. Wir verfügen über geistige Sinne, die das Erlebte wieder lebendig werden lassen, meine spirituelle Übung ist dabei sehr hilfreich. Sie ermöglicht mir, dass ich zurückfinde zu solch besonderen Ereignissen in meinem Leben, zu Momenten, in denen ich zu wichtigen Einsichten fand, zu Augenblicken eines besonderen inneren Friedens. Die Übung kann auch helfen, Situationen oder Handlungen Revue passieren zu lassen, über die wir im Nachhinein nicht glücklich sind – und die damaligen Gedanken, Stimmungen, Gefühle zu verstehen, die uns zu einer bestimmten Reaktion verleiteten. Vielleicht können wir sie beim nächsten Mal vermeiden?

Mit allen Sinnen wahrnehmen, mit allen Sinnen uns erinnern. Aus dem Schnellzug unseres Lebens immer wieder aussteigen, innehalten und die Augen schliessen . . . Der Spritzer, den ich gerade abbekommen habe – kam er wirklich aus dem grauen Himmel über Zürich oder nicht doch von der Gischt bei Plougrescant?

Das Lassalle-Haus in Edlibach ist ein von Jesuiten geführtes interreligiöses, spirituelles Zentrum mit einem breiten Kursangebot, das von Zen-Meditation über Naturseminare bis zu klassischen Exerzitien reicht. Für «natürlich» schreiben der Jesuit Tobias Karcher und die Pfarrerin Noa Zenger abwechselnd die Kolumne «Gedankensplitter».

* Tobias Karcher (56) ist Jesuit und Direktor des LassalleHauses Bad Schönbrunn, Bildungszentrum der Jesuiten in Edlibach im Kanton Zug.

LESERREISE MIT

Musikflussreise auf der Donau mit der Excellence Melodia**** +

Mit dem Schiff in die Oper

JETZT BUCHEN:

oder Telefon 056 484 84 84

Diese Reise für Musikliebhaber führt uns in die bedeutenden Metropolen Budapest, Bratislava und Wien. Eng verbunden durch die Donau, zeigt doch jede ihren ganz eigenen Charakter. Das exzellente Musikprogramm wird Sie zusätzlich begeistern.

Ihr Reiseprogramm

1. Tag: Schweiz–Melk–Bratislava Anreise nach Melk und Einschiffung auf die Excellence Melodia. Leinen los und Abfahrt in Richtung Bratislava.

Unser Musikprogramm

Neue Oper Bratislava, 19.00 Uhr «Rigoletto»

Oper von Giuseppe Verdi

Erkel Theater, Budapest, 19.00 Uhr «La Traviata»

Oper von Giuseppe Verdi

Wiener Konzerthaus, Grosser Saal, 19.30 Uhr «Wiener Philharmoniker»

Dirigent: Andris Nelsons Programm: Ludwig van Beethoven

Karlskirche Wien, 20.15 Uhr «Mozart Requiem Konzert» Orchester 1756 und der Chor der Salzburger Konzertgesellschaft (fakultativ, Vorausbuchung notwendig)

Wiener Staatsoper, 19.00 Uhr «La Bohème»

Oper von Giacomo Puccini

2. Tag: Bratislava–Budapest

Am Morgen erreichen wir Bratislava. Die im Jahre 907 erstmals erwähnte Stadt mit ihrer interessanten, von vielen Kulturen geprägten Geschichte wartet mit einer fast vollständig renovierten Altstadt auf uns. Am Abend erwartet uns die Oper «Rigoletto» in der Neuen Oper Bratislava.

3. Tag: Budapest–Wien

Zweigeteilt und doch als Einheit präsentiert sich Budapest mit ihren beiden, durch die Donau getrennten, unterschiedlichen Stadtteilen Buda und Pest. Die Hauptstadt Ungarns ist eine beeindruckende Mischung historischer Bauwerke und moderner Architektur. Am Abend geniessen wir die Oper «La Traviata» im Erkel Theater.

4. Tag: Flusstag

Den heutigen Tag verbringen wir an Bord unseres «schwimmenden Hotels» und geniessen die Annehmlichkeiten der Excellence Melodia, während wir Richtung Wien fahren. Der nächste musikalische Höhepunkt wartet im Wiener Konzerthaus auf uns: das Konzert «Wiener Philharmoniker».

5. Tag: Wien

Österreichs Hauptstadt ist elegant, lebendig, traditionsbewusst und romantisch zugleich. Während einer geführten Besichtigung zu Fuss verschaffen wir uns einen Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Wiener Altstadt. Der Nachmittag steht für eigene Erkundungen zur freien Verfügung.

6. Tag: Wien

Wir unternehmen eine Stadtrundfahrt unter fachkundiger Führung. Wir bestaunen das Schloss Schönbrunn (Aussenbesichtigung) und fahren über die Ringstrasse mit der Hofburg, dem Burgtheater und der Staatsoper zur Donau und zur UNO-City. Unter anderem machen wir Halt beim Hundertwasserhaus. Am Abend haben wir Gelegenheit, das Konzert «Mozart Requiem» in der Karlskirche zu besuchen (fakultativ, Vorausbuchung notwendig).

7. Tag: Wien–Wachau–Wien

Flussfahrt in die Wachau. Die zum Unesco Welterbe gehörende, bezaubernde Region blickt auf eine fast 2000 Jahre alte Weinbautradition zurück. Wir sehen weltberühmte Weinberge und verträumte Winzerdörfer und machen Halt in einer Weinkellerei.

8. Tag: Wien–Melk Zum Abschluss unserer Reise geniessen wir die Oper «La Bohème» in der beeindruckenden Staatsoper Wien.

9. Tag: Melk–Schweiz Ausschiffung in Melk und Rückreise in die Schweiz. Programmänderungen vorbehalten.

Die Excellence Melodia unterwegs in Budapest. Schloss Schönbrunn.
Wiener Konzerthaus.
«natürlich»Leser-Rabatt: Fr. 100.–

An Bord erwartet Sie

Panorama Restaurant Excellence À-la-carte-Restaurant (Zuschlag EUR 15.– p. P.) Lounge mit Bar Vinothek Wiener Café Cigar Lounge kleine Boutique Atrium-Lobby mit Rezeption Ausflugsbüro und Bibliothek · Spa und Fitnessbereich · Sauna · Duschtempel · Ruheraum und Whirlpool · grosses Sonnendeck mit Schattenplätzen, Liegestühlen, Sitzgruppen, Windschutz und Lido-Terrasse. Am Abend vielfältige Unterhaltung und Tanzmusik.

Die Kabinen

89 Aussenkabinen mit Dusche/WC, Schreib-/ Kosmetiktisch, individuell regulierbare Klimaanlage/ Heizung, Minibar (in den Deluxe 2-Bett-Kabinen), Safe, Flachbildschirm-TV, Internetzugang, Föhn 220 V.

Ober und Mitteldeck

Deluxe 2-Bett-Kabinen (15 m² mit trennbarem Doppelbett) und Standard-Doppelkabinen (12 m² mit ausziehbarem Sofabett) mit französischem Balkon.

Hauptdeck

Deluxe 2-Bett-Kabinen (15 m²) und StandardDoppelkabinen (12 m²) mit Fenstern (aus Sicherheitsgründen nicht zu öffnen).

Die Excellence Melodia verfügt über keinen Lift.

Technische Daten

Baujahr: 2011

Flagge: Malta

Kategorie: ****+

Passagierzahl: 178 Gäste

Besatzung: 40 Personen

Tiefgang: 1,5 m

Bordsprache: Deutsch

Bordwährung: Euro, ec direct, Visa, Mastercard

Reederei: Premicon Flussreisen GmbH

9 Tage ab CHF 2195.–

Reisedatum

01.04.–09.04.2019 (Montag–Dienstag)

Unsere Leistungen

• Fahrt mit modernem Komfortklasse-Bus

• Flussreise in der gebuchten Kabinenkategorie

• Vollpension an Bord der Excellence Melodia (ausg. 4. Tag)

• 1 x Abendessen in lokalem Restaurant (4. Tag)

•  Ausflüge und Besichtigungen gemäss Programm

• Kartenpaket Kategorie 3

• Audio-System auf Rundgängen

• Erfahrene Reiseleitung

Preis pro Person Fr.

Kabinentyp Katalog-Preis* Sofort-Preis

Hauptdeck

Deluxe 2-Bett-Kabine 2770.– 2495.–

Mitteldeck

Deluxe 2-Bett-Kabine, frz. Balkon 3225.– 2895.–

Oberdeck

Deluxe 2-Bett-Kabine, frz. Balkon 3550.– 3195.–

Reduktion Standardkabine 200.–«natürlich»-Leser-Rabatt 100.–

Zuschläge

Kabine zur Alleinbenutzung:

– Hauptdeck 495.–

– Mittel- und Oberdeck 995.–Nicht inbegriffen

• Fahrt mit Königsklasse-Luxusbus 270.–

• Kartenzuschläge:

– Kategorie 2 / 1 120.– / 185.–

• Fakultativ: Mozart Requiem Karlskirche

– Kategorie 3 / 2 / 1 40.– / 50.– / 60.–

• Annullationsschutz und Assistance-Versicherung 79.–

• Auftragspauschale (entfällt bei Online-Buchung) 20.–

Abfahrtsorte

06.30 Burgdorf p, 6.35 Basel, 6.50 Pratteln p, 07.00 Aarau, 08.00 Baden-Rütihof p, 08.30 Zürich-Flughafen p, 08.55 Winterthur-Wiesendangen, 09.15 Wil p Internet-Buchungscode imfmelo

* KATALOG-PREIS:

Zuschlag 10 % auf den Sofort-Preis, bei starker Nachfrage und 1 Monat vor Abreise.

Rebberge in der Wachau.

● staunen und wissen

Forscher warnen vor Nachfolgeprodukten

Es gilt als bewiesen, dass Neonicotinoide für das Bienensterben mitverantwortlich sind. Die EU hat daher vor wenigen Monaten den Einsatz von drei Wirkstoffen im Freiland untersagt; in Gewächshäusern sind diese Pestizide aber nach wie vor zulässig. Die Schweiz hat sich dieser Regelung angeschlossen. Frankreich verbietet den Einsatz von Neonicotinoiden und zwei weiteren Wirkstoff-Gruppen jetzt vollständig. Ersatzwirkstoffe wie Sulfoxaflor sind aber nicht weniger gefährlich, heisst es in einer in «Nature» veröffentlichten Studie der Royal Holloway University of London. Die Forscher warnen daher dringend vor dem Einsatz von Sulfoximinen und fordern von der Politik vorab eine gründliche Untersuchung. Die ersten Anträge auf Einsatz dieser Mittel in Europa liegen der zuständigen Behörde allerdings schon vor zeitpunkt.ch

● Ökosystem Käfer wichtiger als Hirsch

Ob gross oder klein – pflanzenfressende Tiere wie Hirsche, Murmeltiere, Mäuse, Schnecken oder Insekten spielen eine zentrale Rolle im Ökosystem Wiese. Insbesondere wenn die Wirbellosen fehlen, droht das Ökosystem zusammenzubrechen. Dies zeigen die Resultate einer Studie der Eidg. Forschungsanstalt WSL im Schweizerischen Nationalpark. Auf den Versuchsflächen ohne Schnecken, Schrecken und Co. nahmen die Interaktionen zwischen Pflanzen und Bodenbakterien, aber auch zwischen Pflanzen und Nährstoffen im Boden ab. Die Folge: Das Ökosystem Wiese wird instabil und kann sich weniger gut an sich ändernde Umweltbedingungen anpassen, so die WSL-Forschenden. Sie warnen angesichts ihrer Ergebnisse vor einem Verlust der wirbellosen Tiere und rufen zu grösseren Anstrengungen auf, diese zu schützen. wsl/krea

Westen wird dümmer Nachdem 1905 der erste brauchbare Intelligenztest entwickelt wurde, haben sich dessen Ergebnisse in der westlichen Welt ständig verbessert. «Flynn-Effekt» heisst dieser positive Trend in Fachkreisen. Nun konnten norwegische Forscher in einer breit angelegten Studie zeigen, dass bei der Generation ab Jahrgang 1975 der IQ deutlich sinkt: um jährlich ca. 0,3 Punkte. Die im renommierten US-Journal PNAS veröffentlichten Ergebnisse bestätigen gleiche Anzeichen in anderen Ländern. Als hauptsächlichen Grund nennen sie die kulturelle Umgebung, die sich verschlechtert habe. Das manifestiere sich beispielsweise im Verfall erzieherischer Werte, speziell in der Familie, sowie beim Angebot von Fernsehen und anderen Medien. Der Einfluss von Immigranten aus Ländern mit schlechteren Schulsystemen wurde dabei explizit ausgeklammert. Solche Personen wurden nicht in die Untersuchung einbezogen infosperber.ch

Die Zukunft unseres Essens

Die Filmreihe «Landwirtschaft – Boden Bauern Brot» im aargauischen Brugg geht uns alle an: Es geht um die Zukunft unseres Essens und um die Frage, in welcher Landschaft wir leben wollen. Welche Folgen haben die Globalisierung und Industrialisierung der Landwirtschaft für den Boden, den Bauer und die Bäuerin und unser tägliches Brot? Wie sieht eine zukunftsfähige Ernährung vom Acker bis auf den Teller aus? In sechs Filmen werden Fragen wie diese gestellt und zumindest teilweise beantwortet. Im Anschluss gibt es jeweils ein Podiumsgespräch mit Fachpersonen, die das Thema des Filmes aufgreifen und mit dem Publikum diskutieren.

«Landwirtschaft – Boden Bauern Brot»

Filmreihe von Oktober 2018 bis April 2019, jeweils donnerstags, 18 Uhr im Kino Odeon in Brugg (AG).

04.10.18: «Das System Milch»

22.11.18: «Bodenlos»

06.12.18: «Saatgut – Freiheit für die Welt»

10.01.19: «Humus – die vergessene Klimachance»

14.02.19: «Code of Survival – Die Geschichte vom Ende der Gentechnik»

11.04.19: «La Révolution silencieuse» Infos und Tickets: www.odeon-brugg.ch gewusst

Zum Wegwerfen viel zu schade

Das Fleisch der Avocado ist gesund, reich an Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren sowie Mineralstoffen. So weit nichts Neues. Alte Stämme Mittelamerikas, des Ursprungsorts der Avocado, nutzen jedoch auch die gesunden Eigenschaften des Avocadokerns. Die wertvollen Inhaltsstoffe stärken das Immunsystem, schützen vor freien Radikalen und wirken gegen Entzündungen, wie zum Beispiel Magenschleimhautentzündung oder Arthritis. Am besten lässt sich der Kern in Pulverform verwenden. Dazu wäscht man den Kern, entfernt die dunkle Haut, schneidet ihn in dünne Stücke, lässt diese vollständig trocknen und mahlt sie dann in einer Kaffeemühle oder einem Mixer mit starkem Mahlwerk. Das Pulver kann man einfach ins Müsli oder in einen Smoothie geben. Es schmeckt leicht nussig und etwas herb. Das Pulver kann auch geröstet und über Salate gestreut werden. smarticular.net

Wenn Sterne flackern

Beim Blick an den nächtlichen Sternenhimmel fällt hin und wieder auf, dass viele Sterne intensiv flackern. Dieses Phänomen namens Szintillation wird durch verschiedene Luftschichten mit unterschiedlichen Temperaturen und Dichten verursacht. Dadurch wird der Lichtstrahl leicht abgelenkt und das Licht beginnt zu wabbern, als würde man durch die heisse Luft eines Feuers blicken. Je länger ein Lichtstrahl durch die Atmosphäre unterwegs ist, desto mehr kommen diese Phänomene zum Tragen. Am extremsten bilden sich diese Effekte knapp über dem Horizont und am besten werden sie an nahen Himmelskörpern wie Planeten oder Sonne und Mond sichtbar, die als Fläche am Himmel erscheinen –im Gegensatz zu den punktförmigen Sternen. Dadurch erscheinen Sonne und Mond in Horizontnähe nicht mehr rund, sondern oval. Im Extremfall kann beim Auf- oder Untergang von Sonne und Mond der Himmelskörper sogar völlig deformiert erscheinen. Andreas Walker

Der Avocadokern schmeckt leicht nussig und etwas herb.

Filmreihe

buchtipps

Kiesha Crowther

«Erde, Wasser, Feuer, Wind – Unsere Verbindung zu Mutter Erde»

Koha-Verlag 2018, ca. Fr. 30.–

● Allan Jenkins «Wurzeln schlagen»

Rowohlt Buchverlag 2018, ca. Fr. 30.–

Die Heilung der Erde

U«Wie gesagt, das Leben muss noch vor dem Tode erledigt werden.»
Erich Kästner

nsere Ahnen lebten in Harmonie mit der Erde; sie würdigten die lebenswichtigen Verbindungen zu unserem Planeten und zu allem Leben, das ihn bewohnt. Doch die Entwurzelung des Menschen von der Natur hat tiefe Wunden geschlagen – bei Mutter Erde und bei uns selbst. Einer umfassenden Heilung zuliebe müssen wir von den alten Traditionen unserer Vorfahren lernen, meint «Little Grandmother» Kiesha Crowther. In einer wunderbaren Sprache beschreibt sie, wie kleine, persönliche Veränderungen einen bedeutsamen Beitrag zur Heilung des Ganzen leisten können. Und sie nimmt den Leser mit auf ihre faszinierenden Kristallreisen nach Ägypten, Japan, Peru und Holland – sehr inspirierend.

Das Glück des Gärtners

Das Buch ist keine Anleitung zum Gärtnern, wie das Cover vermuten lassen könnte, sondern vielmehr das berührende Porträt eines Menschen, der als Kind eine Odyssee durch Heime und Pflegefamilien durchleben musste und nie hatte, was die Pflanzen, die er so liebevoll hegt, eben haben: Wurzeln. Bei ihnen findet er Trost, wenn das Gefühl, nirgendwo hinzugehören, übermächtig wird. Und so wird seine verwundete Seele im Garten nach und nach wieder heil. Schonungslos persönlich, ohne je kitschig zu werden, macht die Geschichte Lust, gleich selber mit dem Gärtnern anzufangen. So gesehen doch ein Gartenbuch.

Die App

Bewegung fürs Hirn

Die Neuro-Nation – Gehirnjogging-App täglich 15 Minuten angewandt soll laut Hersteller die Konzentration stärken und gut für das Gedächtnis und die geistige Flexibilität sein. Die Basisversion ist kostenlos, möchte man mehr Übungen, kann man für rund 5 Franken pro Monat ein Abo lösen. Für Android und iOS, gratis resp. ca. Fr. 5.–

NATUR

Wenn das Grün der Blätter verschwindet

Im Herbst verfärben sich die Blätter der Laubbäume. Das Grün weicht und macht oft intensiv bunten Farben von Gelb und Rot Platz. Meistens beginnt die Verfärbung des Herbstlaubes nach einigen kalten Tagen, die diesen Prozess auslösen. Dann beginnt der Baum verschiedene Nährstoffe abzubauen und im Speichergewebe bis zur nächsten Wachstumsperiode abzulagern. Dabei wird auch das Blattgrün (Chlorophyll) in einzelne Komponenten zerlegt und in den Ästen und im Stamm bis zum nächsten Frühling eingelagert. Bei diesem Prozess werden die verbleibenden Carotinoide (fettlösliche Farbstoffe) sichtbar, was die gelbe und rote Verfärbung verursacht.

Eine alte Bauernregel sagt: «Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein.» Allerdings lässt diese Regel sich nicht belegen. Die Bäume verraten uns also im Herbst noch nicht, wie der Winter tatsächlich ausfallen wird. Andreas Walker

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re Gewebe. Diese konstante Tiefenwärme erzeugt eine wohltuende Schmerzminderung. Die durch das Turmalin erzeugte Ferninfrarot-Wärme bleibt so lange erhalten, wie die Bandagen in Kontakt mit der Haut sind. Und besonders praktisch: Die natürlich erzeugte Wärme-Reaktion bleibt selbst nach tausenden von Anwendungen erhalten! Sie sparen somit viel Geld dabei. Bestellen Sie noch heute und geniessen Sie morgen schon eine befreiende Wohltat!

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Schafft grüne Arbeitsplätze

Wer viel im Garten ist, weiss: In und mit der Natur sein macht gesund. Diese Erkenntnis können sich auch Chefs zunutze machen – und damit Erfolg ernten.

Text: Remo Vetter

Wir leben in einer Zeit, in der alles immer viel schneller gehen sollte und wir permanent erreichbar sein müssen. Da stellt sich mir die Frage: Kommt da die Seele noch mit? Tut uns das gut und wenn nicht, was können wir und vor allem unsere Chefs besser machen, damit wir gesund bleiben?

Im asiatischen Raum wird «forest bathing», «Waldbaden» empfohlen und damit ist eines klar: Einer der wichtigsten Faktoren für unsere Gesundheit ist die Möglichkeit, sich draussen aufzuhalten oder zumindest ins Grüne zu schauen, denn das steigert nicht nur unser Wohlbefinden, sondern es reduziert Stress und fördert das geistige Potenzial.

Hightech-Firmen wie Google haben das erkannt und regen ihre Mitarbeitenden an, «walky-talky meetings» im Freien abzuhalten und wichtige Themen während Spaziergängen in der Natur zu diskutieren. Forscher haben dabei festgestellt, dass die Mitarbeiter durch den Aufenthalt im Freien weniger impulsiv und deshalb weitaus kreativer sind. Nicht umsonst halten Unternehmen auch bei uns ihre jährlich stattfindenden Brainstorming- und Strategie-Meetings mit Vorliebe auf Berggipfeln ab – wohl wegen der auch für die Wirtschaft wichtigen Weitsicht.

Einen grünen Arbeitsplatz zu schaffen ist übrigens relativ einfach. Hier sind einige Vorschläge für verantwortungsbewusste Chefs:

+ Unterstützen Sie Ihre Mitarbeitenden dabei, «walking-meetings», sogenannte «Wander- oder Spaziergang-Meetings» abzuhalten und anschliessend ein KurzProtokoll zu verfassen.

+ Fordern Sie die Mitarbeitenden aktiv auf, ihre Pausen und die Mittagszeit im Freien, nach Möglichkeit im Grünen zu verbringen. Schaffen Sie Sitzplätze unter freiem Himmel.

+ Wenn die Möglichkeit sich im Freien aufzuhalten nicht besteht, da sich der Arbeitsplatz vielleicht in der Stadt befindet, schaffen Sie grüne, bepflanzte Räume, einen Indoor-Garten oder eine grüne vertikale Wand in Sitzungszimmern und Ruheräumen.

Die Früchte der Arbeit

Aber jetzt zurück ins eigene Heim, in den eigenen Garten oder auf den Balkon. Auf unseren Streifzügen durch die Kulturen gilt es in dieser Zeit nicht nur zu beobachten und zu geniessen, sondern vor allem auch die Früchte der Arbeit zu ernten.

Einige Gemüse wie Grünkohl oder Rosenkohl, Salat und Kräuter blühen und gehen in die Saat. Das sieht wunderbar aus und die Insektenwelt dankt es uns. Die Blütenstände des Fenchels veredeln jeden Blumenstrauss und Dill und Spargelkraut in Sträussen sieht viel origineller aus als Schleierkraut. Und zudem haben sie einen kulinarischen Mehrwert.

Gemüse wie Karotten und Pastinaken bleiben in der Erde und werden bei Bedarf geerntet. In Gegenden mit frostreichen Wintermonaten und in Höhenlagen ist es allerdings ratsam, die Ernte jetzt aus dem Boden zu nehmen. Gartenfrüchte und Wurzelgemüse können gut im Vorratskeller nachreifen. Erde, die noch an den Wurzeln haftet, soll nicht entfernt werden, da Wurzelgemüse ungewaschen länger lagerfähig ist.

Früher hat man das Wurzelgemüse im Garten in sogenannten Mieten eingelagert. Dazu wird an einem trockenen, geschützten Ort eine 20 bis 30 Zentimeter dicke Schicht sauberes Stroh ausgebreitet und das Gemüse darauf pyramidenförmig aufgeschichtet. Das Ganze wird mit einer Schicht sauberem Stroh und etwa 20 Zentimeter Erde abgedeckt. Zur Sicherheit legen wir unter und auf die Miete ein eng-

«Sich draussen aufzuhalten oder zumindest ins Grüne zu schauen, das steigert nicht nur unser Wohlbefinden, sondern es reduziert Stress und fördert das geistige Potential.»

maschiges Gitternetz, damit sich keine Nagetiere über das Gemüse hermachen. Wenn mit sehr kaltem Wetter zu rechnen ist, kann die Miete mit zusätzlichem Stroh, Planen oder einem Vlies abgedeckt werden. Auf diese Weise lassen sich Karotten, Kartoffeln und Rote Beete wunderbar lagern, bis wir Appetit darauf haben.

Zeit für die Samenernte

Da wir – hoffentlich – nur biologisches Gemüse anbauen und keine Hybriden und moderne Neuzüchtungen, können wir von vielen Pflanzen wie Tomaten, Zucchini, Gurken und Kürbissen jetzt Samen für das nächste Jahr gewinnen. Dazu nehmen wir einfach bei der Verarbeitung in der Küche die Samen aus dem Fruchtfleisch heraus, trocknen und lagern sie bis zum Frühjahr an einem dunklen, trockenen Ort in Papiertüten oder gut verschlossen in Büchsen und Gläsern.

Bohnen-, Erbsen- und Paprikasamen sind sehr leicht zu ernten, da man sie nur aus den Hülsen beziehungsweise aus der Frucht nehmen muss, sie anschliessend trocknet und bis zur neuen Aussaat im kommenden Frühling wie oben beschrieben lagert. Nebst selbst gemachten Kräuterölen, Kräuteressigen, Chutneys, Pesto und Konfitüren bringen wir oft auch Kräuter- und Gemüsesamen als kleines Geschenk mit, wenn wir bei Gartenfreunden eingeladen sind.

Des Gärtners Gold

Wer einen Garten pflegt, sollte unbedingt kompostieren, denn die Düngung mit Kompost ist ein ideales, einfaches und kostengünstiges Mittel zur Bodenpflege. Kompost verbessert nicht nur die Boden-

* Remo Vetter ist seit 2018 freischaffend als Gartengestalter, Referent und Buchautor unterwegs.

Leserangebot KUHHORN

Das Buch zur Hornkuh-Initiative

Heute tragen die meisten Kühe in den westlichen Industrieländern keine Hörner mehr. Sie wurden enthornt oder so gezüchtet, dass ihnen keine Hörner wachsen. Das Buch erzählt die Geschichte des rebellischen Bergbauern Armin Capaul, der den Kühen eine Stimme geben will. Es zeigt auf, was die Enthornungen mit Stallhaltung und Landwirtschaftpolitik zu tun haben und wie auf der anderen Seite Strategien dagegen erdacht wurden. Im November 2018 stimmt die Schweizer Bevölkerung über die von Armin Capaul eingereichte Hornkuh-Initiative ab. Sie will die Haltung behornter Kühe und Ziegen mittels Subventionen fördern.

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qualität, sondern reduziert auch den Abfall im Garten und in der Küche, denn auf dem Komposthaufen wird alles «Grünzeug» in wertvollen Humus umgewandelt.

Zum Kompostieren braucht man ein halbschattiges Plätzchen. Ein guter Kompost stinkt zwar nicht, aber um eventuellem Ärger aus dem Weg zu gehen, sollte er nicht gerade unter dem Fenster des Nachbarn angelegt werden.

Ist der Platz für den Komposthaufen bestimmt, benötigt man einen Sammelbehälter. Es gibt im Gartenfachhandel zahlreiche Versionen aus Kunststoff und Metall. Den gleichen Dienst erfüllen aber auch einfache und günstige Gestelle aus Holz, zum Beispiel ein alter Palettrahmen. Das Kompostmaterial sollte direkten Kontakt zum Erdreich haben, damit die im Boden lebenden Mikroorganismen und Kleinstlebewesen direkten Zugang bekommen. Daher eignen sich geschlossene Kompostsysteme nur bedingt, zudem kann auch Wasser nicht ungehindert abfliessen. Bei Staunässe dauert der Kompostiervorgang länger oder wird durch Fäulnis sogar verhindert.

Wenns stinkt ist etwas faul Ideal ist, wenn Sie drei bis vier kleinere Behältnisse bereitstellen können. Im ersten werden die frischen Abfälle aus Küche und Garten gesammelt. Der zweite dient dem Aufsetzen des Komposts. Darunter verstehen wir eine gute Durchmischung der verschiedenen anfallenden Abfälle. Oft machen Hobbygärtner den Fehler, die Materialien wie zum Beispiel Grasschnitt schichtenweise in den Kompostbehälter zu geben, was zur Folge hat, dass es zu einer Verpappung und einer damit verbundenen Fäulnisbildung und Gestank führt. Im dritten und vierten Behälter wird der fertige Kompost umgeschichtet, bis er gebraucht wird. Durch die Umschichtung erreichen wir eine optimale Durchmischung der abzubauenden Materialien und erleichtern den Abbau des organischen Materials durch Mikroorganismen. Ein gut gereifter Kompost fühlt sich erdig an und hat einen angenehmen Geruch.

Natürlich hat nicht jeder Gärtner Platz für ein solches System. Hobbygärtner kommen auch gut mit einem oder zwei Kompostbehältern aus.

+ Tipp: Im Idealfall wird der fertige Kompost schon im Herbst in die Erde eingearbeitet – so haben die frischen Nährstoffe Zeit, sich mit der alten Erde zu verbinden. Die ideale Ausbringungsmenge

von Reifekompost liegt bei zwei bis vier Litern pro Quadratmeter und Jahr.

Schneiden oder stehen lassen?

Sobald geerntet, der Kompost ausgetragen und alle frostgefährdeten Pflanzen geschützt, die Wasserleitungen und Regentonnen entleert sind und das Gartenhäuschen aufgeräumt ist, können wir es etwas ruhiger angehen und über die Frage sinnieren: Sollen wir die ausdauernden Pflanzen schon jetzt zurückschneiden oder erst im Frühjahr? Hier scheiden sich die Geister, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es auf verschiedene Aspekte wie Klima, Art der Bepflanzung und die Gartengrösse ankommt.

Wer in einer schneereichen Gegend lebt, wird kaum in den optischen Genuss zart eingepuderter Samenstände kommen, weil diese unter Schneebergen begraben sind. Und wer einen grossen Garten hat, wird allein aus Zeitgründen mit dem Ausputzen der Stauden schon im Herbst beginnen. Unser Credo lautet aber dennoch: Möglichst viele Pflanzen im Herbst stehen lassen, damit Insekten und vor allem Vögel im Winter Nahrung finden.

Abschneiden sollte man im Herbst hingegen alle Stauden, deren Laub oder Samenstände nach Frosteinbruch matschig und unansehnlich werden, denn solche Pflanzen werden auch gerne von Schnecken als Unterschlupf aufgesucht. Darum schneiden wir im Kräutergarten Pfefferminze, Liebstöckel, Zitronenmelisse, Oregano, Johanniskraut und im Ziergarten Pflanzen wie Funkien, Sonnenhut und Herbstanemonen zurück – auf dass sie der nächste Frühling wieder erblühen lasse.

Ungeschnitten schicken wir aber alle Gräser in den Winter. Für sie geht die Gefahr im Winter meistens von der Feuchtigkeit aus, die in die Mitte, also ins Herz des Horstes eindringt und das Gras zum Faulen bringt. Deshalb empfehlen wir, die Wedel mittelhoher und hoher Gräser mit einem Strick zusammenzubinden, damit von oben so wenig Feuchtigkeit wie möglich eindringen kann.

Auch die Obstbäume und Sträucher gehen langsam in die Winterruhe und damit ist die Zeit gekommen, die Schneidearbeiten in Angriff zu nehmen, solange es noch nicht zu kalt ist. Wir pflanzen jetzt auch wurzelnackte Bäume und Sträucher. Der Boden hat die Restwärme des Som-

mers gespeichert und mit genügend reifem Kompost und einer leichten Mistgabe versehen, wachsen die Gehölze vor dem Wintereinbruch gut an. //

richtig kompostieren

Das kommt auf den Kompost

Immer gut durchmischt

+ Rüstabfälle von Gemüse und Obst

+ Eierschalen (zerdrückt)

+ Tee und Kaffeesatz

+ Schnittblumen

+ Balkon- und Topfpflanzen mit Erdballen

+ Kleintiermist

+ Federn und Haare

+ Holzasche

+ Laub

+ Gras- und Rasenschnitt

+ Hecken- und Baumschnitt

+ Halbverrotteter Kompost oder Erde als Rottebeschleuniger

Das gehört nicht auf den Kompost

– Pflanzen, die von Schädlingen befallen oder mit Spritzmitteln behandelt sind

– Wurzelunkräuter wie Geissfuss, Distel, Schnurgras, Winde

– Zigarettenstummel und Zigarettenasche

– Gekochte Lebensmittel

– Asche von behandeltem Holz

– Hundekot und Katzensand

– Öle und Fette

– Metall, Glas, Steine, Plastik

Kühe haben Hörner!

Am 25. November stimmen wir über die Kuhhorn-Initative ab, die der streitbare Bauer Armin Capaul erfolgreich lanciert hat. Die Initiative verlangt, dass die massenhafte Enthornung gestoppt und die Haltung behornter Kühe wieder gefördert wird.

Armin Capaul, wozu brauchen Kühe Hörner?

Das ist ganz einfach: Die Schöpfung hat ihnen Hörner gegeben, also müssen wir sie ihnen lassen – ausserdem ist die Milchqualität von behornten Kühen besser. Das Horn ist nämlich ein Teil des Schädels, es enthält viel Blut und Nerven. Kühe brauchen ihre Hörner, um miteinander zu kommunizieren, und sie regulieren durch sie auch die Temperatur ihres Körpers. Das nationale Forschungszentrum Agroscope untersucht gerade, ob enthornte Kühe eher an einem Hitzestau leiden.

Es gibt Experten, die sagen, Kühe können auch ohne Hörner gut leben. Ja, das stimmt. Aber auch ein Mensch kann ohne Arme leben. Trotzdem fehlt ihm etwas.

Was erhoffen Sie sich, wenn die Initiative angenommen wird?

Ich mache mir keine Illusionen – die grossen Industriebauern werden auch durch die Subventionen nicht auf behornte Kühe umsteigen. Ich will vor allem diejenigen Tiere retten, die übriggeblieben sind, und jene Bauern unterstützen, die sich für behornte Tiere entscheiden.

Sind Sie zuversichtlich, was die Abstimmung angeht?

Ja, klar! Ich habe das Gefühl, dass immer mehr Leute hinter mir und meinem Anliegen stehen.

Sie sind Bündner, ihr Bauernhof steht aber im Berner Jura. Wie reagieren die Leute in Ihrem Heimatkanton auf Ihr Engagement?

Mit viel Skepsis oder sogar Ablehnung. Es wird im Bündnerland nicht gern gesehen, wenn einer aus ihren eigenen Reihen im Mittelpunkt steht. Ich bin mittlerweile richtig entrüstet, was die dort abziehen. Im Nationalrat hat nur eine Vertreterin von fünf für die Initiative gestimmt. Für einen bäuerlich geprägten Kanton ist das doch peinlich!

Viele finden es übertrieben, für ein vergleichsweise unbedeutendes Thema wie Kuhhörner die ganze Bevölkerung an die Urne zu rufen. Ich wollte gar nie, dass es zu einer Volksabstimmung kommt. Vor der Lancierung der Initiative habe ich alles Mögliche probiert, um meinem Anliegen Gehör zu verschaffen: Ich habe anständig Briefe an den Bundesrat geschrieben, eine Petition lanciert, Vorstösse im Parlament

angeregt. Aber unsere Volksvertreterinnen und Volksvertreter wollten es ja nicht begreifen! Am Schluss blieb mir keine andere Wahl mehr, als eine Initiative zu lancieren – sonst hätten die Kühe ja von vornherein verloren gehabt.

Der Bauernverband hat sich sehr kritisch zur Initiative geäussert. Wie wird er sich im Abstimmungskampf verhalten?

Er wird wohl Stimmfreigabe beschliessen. Der Verband befürchtet eine Spaltung der Bauern und will sich darum nicht aus dem Fenster lehnen.

Auch Hans-Ulrich Huber, Geschäftsführer des Schweizer Tierschutz STS, hat die Initiative kritisiert, weil sie fördere, dass Kühe im Stall wieder vermehrt angebunden werden. Denn am meisten Probleme mit den Hörnern gibt es in Ställen, in denen die Tiere frei herumlaufen. Die Verbreitung der Laufställe ist Hubers grosses Prestigeprojekt, darum behauptet er, diese seien tierfreundlich. Dabei wird immer klarer, dass das nicht der Fall ist. Kürzlich haben Forscher herausgefunden, dass Kühe im Laufstall zweieinhalbmal so viele Ammoniak-Emissionen, ein für Menschen gefährliches Gas, freisetzen als im klassischen Anbindestall. Trotzdem werden Laufställe über staatliche Subventionen immer noch gefördert.

Laufställe gelten als tierfreundlicher, weil die Kühe darin mehr Bewegungsfreiheit haben. Leuchtet das nicht ein?

Die Kehrseite davon ist, dass die Tiere ständig die Hierarchie in der Herde aushandeln müssen. Den stärksten macht das nichts aus, aber die schwächeren sind ständig gestresst und können nicht in Ruhe wiederkäuen und verdauen. Am wichtigsten ist, dass Kühe Auslauf auf der Weide haben und frisches Gras fressen können. Im Freilaufstall haben sie zwar mehr Platz, bewegen können sie sich in den meisten Fällen aber nur auf einer Betonplatte und nicht auf einer Weide – und das soll tierfreundlich sein? Zudem geht der Bezug des Bauern zu den Tieren verloren. In meinem Stall umarme und streichle ich die Tiere jedes Mal, wenn ich sie am Abend an- und am Morgen wieder losbinde, damit sie auf die Weide können.

Im Titel Ihrer Initiative ist die Rede von der «Würde der landwirtschaftlichen Nutztiere». Was meinen Sie damit?

Es geht darum, dass wir nicht einfach in den Körper eines Tiers eingreifen dürfen, nur weil uns etwas daran stört. Intuitiv ist uns das völlig klar – wer findet schon nicht, dass eine Kuh mit Hörnern stärker und schöner aussieht?

An Viehschauen waren Hörner früher Teil der Punktierung, man hat sie wertgeschätzt. Heute müssen sie den Tieren an den Alpabzügen einen Haufen Blumen auf den Kopf binden, damit man nicht sieht, dass nichts darunter ist.

Je grösser ein Landwirtschaftsbetrieb ist –desto weniger Kühe haben Hörner. Das geht aus einer Umfrage von KAGfreiland von 2014

hervor. Läuft etwas grundlegend falsch in der Schweizer Landwirtschaft?

Auf jeden Fall. Meine Initiative ist nämlich auch ein Hornstoss gegen die heutige Agrarpolitik, die dafür sorgt, dass immer mehr kleine Betriebe verschwinden. Aber mein Ziel ist zuerst einmal nur, die Enthornungen zu stoppen. Wenn die Initiative dann auch noch ein paar Personen zum Umdenken bewegt und sich auch andere Dinge in der Politik ändern, umso besser. //

Jazur Kuhhorn-Initiative

Liebe Leserinnen, liebe Leser In der Regel nimmt «natürlich» keine Stellung zu Abstimmungsthemen. Im Falle der KuhhornInitiative, über die wir am 25. November abstimmen werden, können wir aber nicht schweigen. Seit die Menschheit sesshaft geworden ist, gehören Kühe zu unserer Kultur. Sie haben unsere Vorfahren reich gemacht. Zum Dank dafür haben wir die Tiere zu Hochleistungs-Milch- und Fleischmaschinen gezüchtet, die allein kaum mehr überlebensfähig sind. Damit nicht genug, berauben wir die gutmütigen Kühe seit Jahren nun auch noch ihrer Hörner, einzig mit dem Ziel, dass noch zwei, drei mehr von ihnen in den Stall passen –und dies trotz anhaltender Milchschwemme. Gewinn kommt hier eindeutig vor dem viel beschworenen Tierwohl.

Aus diesem Grund und aus Respekt vor der Schöpfung empfehlen wir vom «natürlich», die Kuhhorn-Initiative mit einem Ja anzunehmen. Ihre «natürlich»-Redaktion

Der 66-jährige Bündner Armin Capaul ist Bauer aus Überzeugung. Die von ihm lancierte Kuhhorn-Initiative hat er ins Leben gerufen, weil er Tiere nicht nur als Produkte, sondern als Lebewesen mit eigener Würde und mit Rechten betrachtet. Capaul hat seinen Hof samt behornten Kühen und Geissen vor einem Jahr schuldenfrei seinem Sohn übergeben.

Buchtipp

David Hunziker «Kuhhorn – die Würde der Kuh und die Grenzen der industriellen Landwirtschaft», AT Verlag 2018, siehe Leserangebot auf Seite 54.

Ein bunter Wiesenstrauss als Dank an Sie!

Ende Juli haben wir rund 8000 zufällig ausgewählte Leserinnen und Leser von «natürlich» per E-Mail nach ihrer Meinung gefragt. Wir wollten wissen: Wer sind die Menschen, die unser Magazin lesen – und natürlich: Was halten sie davon? Die Resultate haben uns sehr gefreut.

Leserumfragen haben ihre Tücken. Wen und was soll man fragen? Und vor allem: warum? Nun, das «wen» ist schnell beantwortet: unsere Leserinnen und Leser – und zwar solche, die unser «natürlich» abonniert haben, und vor allem auch solche, die uns von früher kennen, aber nicht mehr regelmässig lesen, denn in dieser Zielgruppe würden wir wohl unsere schärfsten Kritikerinnen und Kritiker finden – dachten wir, aber davon später.

Zentral ist bei jeder Umfrage der Sinn und Zweck. Die Frauen vom Lesermarketing interessiert, wer unsere Leserinnen und Leser sind, wo und wie sie leben, wie alt und gebildet sie sind, was sie in ihrer Freizeit gerne tun, wie viel Geld sie verdienen und wem sie allenfalls auch spenden, denn das sagt viel über die Grundhaltung eines Menschen aus. Uns von der Redaktion interessiert das natürlich auch, noch mehr aber wollen wir wissen, ob unsere Themen gefragt sind, ob der Mix stimmt oder Leserinnen und Leser lieber mehr oder weniger von diesem und jenem hätten, ob etwas Wichtiges fehlt oder ganz weggelassen werden könnte. Und selbstverständlich nimmt uns auch wunder, wie die Gestaltung des Magazins ankommt. Sind unsere Texte zu lang, zu kurz, die Bilder zu bunt oder zu gross und, und, und. 20 Fragen haben wir also gestellt, die meisten davon mit vielen weiteren Zusatzfragen und auch der einen oder anderen Denkaufgabe, wie zum Beispiel: «Wie oft nehmen Sie naturheilkundliche Mittel, Methoden und Therapien in Anspruch?» Oder: «Welche Inhalte werden im Heft genügend oder ungenügend behandelt?» Unter zwanzig Minuten war die Umfrage nicht zu schaffen, und trotzdem – fast zehn Prozent der angeschriebenen Frauen und Männer haben ausführlich geantwortet.

Und was kam bei der Umfrage raus?

Aber nun zu den Resultaten. Wer sind unsere Leserinnen und Leser, wollten wir wissen und fanden unter anderem das über sie heraus:

 Die «natürlich-Leserschaft» ist zu 80 Prozent weiblich.

 57 Prozent unserer Leserschaft ist teils deutlich jünger als 59 Jahre.

 30 Prozent teilen Haus oder Wohnung mit einer Katze, 11 Prozent haben einen Hund.

 84 Prozent der Leserschaft spendet regelmässig an gemeinnützige Organisationen, hauptsächlich in den Bereichen Tierschutz, humanitäre Soforthilfe, Sozialarbeit, Kinderhilfswerke und Natur- und Umweltschutz.

 1⁄3 nutzt naturheilkundliche Mittel und Methoden mehrmals pro Woche, 1⁄3 mehrmals pro Monat und 1⁄3 mehrmals pro Jahr.

Und wie beurteilen all diese Menschen nun unser «natürlich»? Auf die Antworten auf diese Fragen waren wir sehr gespannt – und schliesslich dann hoch erfreut. Hier eine Auswahl:

 41 Prozent der «natürlich»-Leserinnen und -leser finden unser Magazin grundsätzlich toll und 39 Prozent sind mit ihm sehr zufrieden.

 85 Prozent der befragten Personen geben der Gestaltung von «natürlich» ein «Daumen hoch»; 13 Prozent sind damit zufrieden und nur gerade 2 Prozent halten den Daumen nach unten.

 Auch die Erscheinungsweise, 10 Mal im Jahr, wird von 84 Prozent der Leserinnen und Leser als «gerade richtig» taxiert, 8 Prozent wünschten sich das «natürlich» öfters und nochmals 8 Prozent finden, es könnte auch weniger oft erscheinen – dafür aber mit mehr Seiten.

Auch was die Inhalte von «natürlich» betrifft, zeigen uns die Antworten, dass wir mit unserem Kurs nicht nur richtig liegen, sondern ihn noch weiter schärfen können und wollen.

Davon möchten unsere Leserinnen und Leser noch mehr im «natürlich» lesen:

 Naturheilkundliche Mittel und Methoden

 Gesundes und nachhaltiges Essen

 Psychische Gesundheit

 Pflanzenwelt

 Spiritualität

Und diese Themen werden als «gut abgedeckt» bewertet:

 Leserberatung

 Gartentipps

 Rezepte

 Reise- und Ausflugstipps

 Buch- und Medientipps

Von deutlich geringerem Interesse sind – für uns eine ehrliche Überraschung – diese zwei Themen:

 Naturkosmetik und Tierwelt

Und was haben wir daraus gelernt?

Bestimmt haben Sie es bemerkt: Unser «natürlich» hat sich seit der Septemberausgabe dieses Jahres verändert. Das Layout ist frisch und modern geworden – und der Schwerpunkt der Inhalte hat sich aufgrund des Umfrageergebnisses ebenfalls verlagert und entspricht nun noch besser den Wünschen unserer Leserinnen und Leser, das heisst: Heft für Heft finden Sie im «natürlich» noch mehr Gesundheits- und Ernährungsthemen, die die ganze Palette der Naturheilkunde abdecken. Und, das ist für uns selbstverständlich, Bewährtes wie die Leserberatung von Sabine Hurni oder Remo Vetters Gartentipps haben weiterhin ihren festen Platz.

Wir sind sicher: Ihnen gefällt unser neu ausgerichtetes «natürlich», und so bleibt uns nur zu sagen: vielen herzlichen Dank an all jene Frauen und Männer, die sich die Zeit für unsere Umfrage genommen haben – und einen ebensolchen herzlichen Dank an alle anderen treuen Leserinnen und Leser. //

NINJA WARRIOR SWITZERLAND

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Naturmedizin vom Feinsten

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Wer ressourcenschonend lebt, findet wieder zum optimierten Platzbedarf zurück. Betten lassen sich ideal für mehr Stauraum nutzen, ohne dass dabei der Wohnraum merklich kleiner wird. Ist das Bett aus Holz gefertigt, verbessert sich zugleich noch das Raumklima. Für originelle und durchdachte Einrichtungskonzepte sind wir für Sie da. www.holzwerkstatt-schmocker.ch Telefon 062 965 09 59

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Das «etwas andere» Albergo

Eine spezielle Atmosphäre erwartet Sie in unserem historischen Tessinerhaus, der Casa Santo Stefano im romantischen Miglieglia. Geniessen Sie bei uns Ihre Freizeit oder einen unserer vielfältigen Kurse. Hier eine kleine Auswahl: 30.9.– 6.10.

Yogaferien im Tessin 19.10.– 21.10.

Yoga und Live-Musik 28.10.– 2.11.

Yoga und Wanderwoche

Infos und weitere Ferienangebote:

Casa Santo Stefano, Miglieglia Telefon 091 609 19 35 www.casa-santo-stefano.ch

Herbstwandertipp

Vinschgau im Südtirol –Ferien mit Naturgarantie

Der Vinschgau ist eine äusserst abwechslungsreiche Wanderregion – und somit perfekt geeignet für Wanderferien. Auf der Reise von Imbach vom 7. bis 10. Oktober hat es noch freie Plätze. Die Wanderungen führen u. a. entlang der Waalwege, den eindrücklichen Bewässerungskanälen der zahlreichen Obstgärten in dieser Region. Weitere Ziele sind das Schloss Juval von Reinhold Messner und das bereits mediterran anmutende Meran. www.imbach.ch/reise/vinschgau

Ausstellung

Wanderausstellung «Surytal»

Über drei Jahre beschäftigte sich das Künstlerpaar insieme mit dem Tal zwischen Aarau und Sursee und übersetzte die Erkenntnisse in mehr als 250 vorwiegend aus Naturmaterialien gemachte visuelle und akustische Kunstwerke. Als Schlusspunkt bespielen die Künstler bis November 2018 in Schöftland AG unterschiedliche Ausstellungsräume:

27. 09. – 11. 11. 2018 in der Gaststube des Gasthauses zum Ochsen

29. 09. – 28. 10. 2018 in der Galerie des Königreichs Noseland 2. 11. – 11. 11. 18 im Schloss Schöftland anlässlich der Schöftler Woche www.insieme.li www.surytal.ch

Dornkongress

Für einen schmerzfreien Rücken

Am 13. und 14. Oktober finden die 2. Schweizer Rückentage und gleichzeitig der 5. Dorn-Kongress in der Sportanlage Zweien in Deitingen SO statt. Der Eintritt zu den Demo-Behandlungen, zum Restaurant und zur Ausstellung ist kostenlos. www.schweizer-rueckentage.ch

Festival

Ab ans Transa-OutdoorFestival in Laax

Vom 28. bis 30. September findet in Laax das Transa-Outdoor-Festival statt. Die Tage sind gefüllt mit Outdoor-Workshops wie Geowanderungen, Bike-Touren, Kochen mit Rebecca Clopath und vielem mehr. Parallel kann Material getestet werden. Am Abend gibt es Lagerfeuer-Stimmung und gute Musik. Komm vorbei.

www.transa.ch/outdoorfestival

Vortrag

Für ein besseres Bauchgefühl

Im Vortrag «Reizdarm ade!» erfahren Sie, was ein Reizdarmsyndrom aus Sicht der TCM bedeutet und wie dem begegnet wird. Donnerstag, 8. November, um 19 Uhr bei Paramed, Haldenstrasse 1, 6340 Baar. Eintritt frei, Anmeldung erbeten unter Telefon 032 626 31 26 oder E-Mail an events@paramed.ch. www.paramed.ch

Auszeit

Seelennahrung

am Vierwaldstättersee Lassen Sie Ihre Seele baumeln, tanken Sie Kraft in der faszinierenden See- und Bergwelt und geniessen Sie den farbenfrohen Herbst. www.bnb-weggis.ch, «Auszeit»

Lösung des Rätsels aus dem Heft 09-2018

Gesucht war: Sonnenschutz

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Und so spielen Sie mit:

Senden Sie den Talon mit der Lösung und Ihrer Adresse an: AZ Fachverlage AG, «natürlich», Neumattstrasse 1, 5001 Aarau. Schneller gehts via Internet: www.natuerlich-online.ch/raetsel

Teilnahmebedingungen:

Einsendeschluss ist der 26. Oktober 2018. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Gewinnen Sie! im Wert von je Fr. 99.–.

Ihr Kinderlein kommet «natürlich» 09-18

Warum nur haben die Frauen von heute es so schwer, Kinder zu bekommen? Man könnte meinen, dass das Natürlichste der Welt, nämlich schwanger zu werden, zu einer Wissenschaft verkommen ist, die ohne die Hilfe von Fachleuten und Medikamenten nicht mehr funktioniert. Mein Mann und ich haben jahrelang keine Kinder bekommen und sind deshalb nicht verzweifelt. Wenn die Natur nicht will, dann ist das einfach so. Aber der Mensch hat verlernt, sich damit abzufinden. In dem Moment übrigens, in dem wir es nicht mehr als «Stress» empfanden, nicht schwanger zu werden, hat es plötzlich doch geklappt.

Verena Widmer, Bolligen

Yoga, wohin man schaut «natürlich» 09-18

Seit vielen Jahren mache ich regelmässig Yoga und kann nur empfehlen, sich mit dieser Philosophie anzufreunden. Jeden Morgen und Abend mache ich unterschiedliche Übungen, jeweils für fünf bis zehn Minuten, und

fühle mich danach frisch und entspannt. Über die Jahre hinweg hat Yoga auch einen guten Einfluss auf mein Körperempfinden. Ich bin beweglich geblieben und habe gesunde und kräftige Muskeln.

Hanna Friedli, per E-Mail

Über Darm und Bauch

«natürlich» 09-18

WBEA-Verlag, 5200 Brugg 056 444 22 22, bea-verlag.ch

26 26

ie immer freue ich mich über die vielfältigen Themen in Ihrer Zeitschrift. In der September-Ausgabe sind mir aber zwei Fehler aufgefallen, die ich gerne richtigstellen möchte. Tipps bei Menstruationsbeschwerden auf Seite 44: Die erwähnten Tropfen von ätherischen Ölen müssen unbedingt in 50 ml Mandel-, Jojoba- oder ein sonstiges gutes Pflanzenöl gegeben und dann verdünnt aufgetragen werden. Wie Susanne Fischer-Rizzi im Sideline-Interview zu Recht sagt, sollen ätherische Öle nicht direkt auf die Haut gegeben werden. Es wäre gut, wenn Sie das noch berichtigen könnten. Auch die ätherischen Öle zur Schmerzlinderung müssen verdünnt werden; gerade Zitronengras reizt unverdünnt die Haut. Hier

Schütze die Welt, in die unsere Kinder geboren werden.

trägt nebst der Autorin auch die Redaktion eine Verantwortung.

Seite 26 «Über Darm und Bauch», zweite Spalte: Bei der F. X.-Mayr-Kur werden die Semmeln nicht eingeweicht, sondern getrocknet serviert, damit man sie einspeicheln muss und somit vorverdauen kann. Das ist ja gerade der Witz an der Sache, dass man gut kauen und einspeicheln lernen muss, und das geht am besten mit trockenem Brot oder Nüssen.

Barbara Bernath-Frei, Zürich

Frau Hurni gebührt mein ganzer Respekt. Seit vielen Jahren lese ich ihre Ratschläge und habe viele davon auch schon ausprobiert. Da ich seit Langem unter einem empfindlichen Darm leide, bin ich um alle Hinweise, die zu einer Besserung führen können, dankbar. Ich möchte mich dafür herzlich bei Frau Hurni bedanken. Aber auch bei der Redaktion von «natürlich» für die vielen interessanten Beiträge.

Iris Grütter, Roggwil

Briefe an «natürlich»

Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstr. 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51

39. Jahrgang 2018, ISSN 2234-9103

Erscheint monatlich

Doppelnummern: Januar/Februar, Juli/August

Druckauflage: 22 000 Exemplare

Verbreitete Auflage: 14 665 Exemplare

Leserschaft: 96 000 (MACH Basic 2018-1)

Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch www.natuerlich-online.ch

Herausgeberin

AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1

CH-5001 Aarau

Tel. +41 58 200 58 58, Fax +41 58 200 56 61

Geschäftsführer

Roland Kühne

Leitung Zeitschriften

Michael Sprecher Redaktion «natürlich»

Postfach, CH-5001 Aarau

Tel. +41 58 200 56 50, Fax +41 58 200 56 44

Chefredaktor

Markus Kellenberger Redaktionsteam

Andreas Krebs, Sabine Hurni (Leserberatung)

Autoren

Susanne Hochuli, Anja Huber, David Hunziker, Tobias Karcher, Fabrice Müller, Monika Neidhart, Lioba Schneemann, Gundula Madeleine Tegtmeyer, Remo Vetter, Andreas Walker Grafik/Layout

Janine Strebel, Joel Habermacher, Fredi Frank

Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung durch den Verlag. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.

Leitung Marketing

Christine Ziegler

Leitung Werbemarkt

Jean-Orphée Reuter, Tel. +41 58 200 54 46

Anzeigenleiter

Dino Coluccia, Tel. +41 58 200 56 52

Mediadaten unter www.natuerlich-online.ch/werbung Informationen zu Themen-Specials unter azwerbung.ch/print/special-interest/natuerlich/ Anzeigenadministration

Corinne Dätwiler, Tel. +41 58 200 56 16

Aboverwaltung abo@natuerlich-online.ch Tel. +41 58 200 55 62

Einzelverkaufspreis Fr. 9.80 Jahresabonnement Fr. 84.–Zweijahresabonnement Fr. 148.–Preise inkl. MwSt.

Weitere Infos unter www.natuerlich-online.ch/ abo-service

Druck

Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen

Ein Produkt der az medien

Verleger: Peter Wanner

CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch

Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG

● Vorschau November

Patientenrechte. Was es bei der Wahl der Therapeuten zu beachten gibt – und wer für Fehler haftet. Kindernaturheilkunde. Allergien, Infekte, Hyperaktivität – viele Leiden der Kleinen können mit P anzen, Globuli und Co. gelindert werden. Klangtherapie.

Heilen mit Klangschalen und Gongs funktioniert. Weil Klänge das Loslassen erleichtern. Das hilft auch beim Sterben. Salz. Was unterscheidet

Meersalz von Kochsalz? Ist Himalayasalz seinen Preis wert? Und was ist besser: mit oder ohne Jod? Vastu. Auch in der Schweiz wird die Architekturlehre aus den vedischen Schriften angewandt. Was ist so besonders daran?

Und wie lebt es sich in einem Vastu-Haus? «natürlich» kennt die Antworten – und bietet viele Anregungen mehr für ein bewusst gesundes Leben.

«natürlich» 11-18 erscheint am 31. Oktober 2018

Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch

Warum folgen wir unserer Sehnsucht nicht?

Oft tun wir nicht das, was wir wollen, sondern alles andere. Susanne Hochuli passiert das immer wieder.

Kurz vor zehn Uhr nachts hatte ich genug. Ich ging hinaus in die Kühle. Sie war mir nach dem heissen Tag willkommen. Es war dunkel, schon richtig Nacht. Am 8. August wars und wie ich gelesen hatte, haben es die, die das Leben und die Liebe vor sich haben, an beides noch glauben und etwas zahlenaffin sind, es in diesem Jahr so gemacht: Am 08.08.18 haben sie sich zivil trauen und sich dann am 18.08.18 in der Kirche den Segen von oben geben lassen.

Ich hingegen habe am 8. August gemalt. Den ganzen Tag strich ich Stuhl um Stuhl an mit Pink Rococo, Cape Town Blue – was mir eher grün vorkam –, Lucy in the Sky und Magnolia. Es sieht nun so aus, als ob zu grosse Marshmallows um meinen Tisch gestreut worden wären – kitschig wie an einer Hochzeit. Sicher, es ist eine sinnvolle Arbeit, alten Stühlen zu neuem Glanz zu verhelfen statt sie zu entsorgen und neue zu kaufen.

Aber ich hatte das Mass verloren. Ich malte und malte, bis ich die Nase voll hatte und kurz vor zehn hinaustrat und erschrak, weil es schon richtig Nacht war. Ja, die langen Sommerabende, nach denen ich mich gesehnt hatte, die ich sinnierend mit einem Glas Wein in der Hand entspannt hätte erleben wollen, diese Abende waren vorbei. Ich habe sie unsorgfältig hinter mir gelassen – und, als sie noch vor mir lagen, vor allem in meiner Fantasie gelebt. Als sie dann im Jetzt waren, habe ich sie grösstenteils verpasst, weil ich so beschäftigt war.

Ich hätte mich ohrfeigen mögen an diesem Tag, an dem sich andere fürs gemeinsame Leben versprochen haben. Ich hätte mit dem Stühle-Anmalen aufhören können, bevor die Sonne untergegangen war. Ich hätte, die fertigen Stühle bewundernd, die unfertigen nicht zur Kenntnis nehmend, mich hinsetzen, die Schwalben bei ihrem Abendflug beobachten, den Wein im Glas schwenken und über den Tag und mein Tagwerk sinnieren können. Aber ich habe es nicht gemacht und mich sehr über mich selber geärgert und mir versprochen, es nie mehr so unsorgfältig anzugehen. Vier Tage später begann ich, um den neu aussehenden Stühlen gerecht zu werden und ihnen den nötigen Raum zu geben, das Zuviel an herumstehenden Dingen auszumisten. Es war ein Sommersonntag, die Luft flirrte und beim Aufwachen hatte ich mir kurz das blaue Wasser im See vorgestellt und ich tauchte noch schlaftrunken darin ein; aber dann wirbelte ich durch die Wohnung, räumte aus und um und putzte und hatte Hunger und Durst, die Haut an den Fingern löste sich ab, weil die Putzmittel sie angriffen. Handschuhe fand ich nicht, dafür aber allerlei in den Schränken, das längst nicht mehr gebraucht oder abgelaufen war. Der Sommersonntag ging vorbei.

Und natürlich habe ich auch den Kühlschrank enteist, auf unnötig Gekühltes untersucht und pflichtbewusst geputzt. An der Kühlschranktür hängt eine Karte: «Warum folgen wir unserer Sehnsucht nicht?» //

● Susanne Hochuli lebt in Reitnau (AG), ist Mutter einer erwachsenen Tochter, ehemalige Reigerungsrätin Kanton Aargau und Präsidentin der Schweizerischen Stiftung SPO Patientenschutz. www.susanne-hochuli.ch www.unterwegs.susanne-hochuli.ch

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4. Tag Dordrecht–Rotterdam Ausflug* zu den historischen Windmühlen von Kinderdijk (UNESCO-Weltkulturerbe). Rundfahrt* durch die lebendige Metropole Rotterdam.

5. Tag Amsterdam Ausflug* zum faszinierenden Keukenhof (Abreisedaten 23.03. bis 10.05.). Panoramarundfahrt* mit Besuch des Reichsmuseums (Abreisedatum 15.03.). Romantische Grachtenfahrt + am frühen Abend.

6. Tag Duisburg–Düsseldorf Ausflug* nach Essen zur imposanten Zeche Zollverein (UNESCO-Welterbestätte). Transfer + nach Düsseldorf zur individuellen Besichtigung.

7. Tag Koblenz Rundgang durch die schmucke Altstadt und Besuch der Festung Ehrenbreitstein. Eindrucksvolle Schifffahrt entlang dem «Romantischen Rhein».

8. Tag Baden-Baden Ab Plittersdorf Busausflug* nach Baden-Baden. Rund gang durch die Bäder- und Kunststadt. 9. Tag Basel Ausschiffung und individuelle Heimreise.

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1. Tag Zürich/St. Margrethen–Passau Individuelle Anreise nach Zürich Flughafen/St. Margrethen Bahnhofplatz. Bequeme Busfahrt und Einschiffung. Um 18.00 Uhr «Leinen los!»

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3. Tag Puszta Ab Solt Ausflug* Puszta mit Reitvorführung.

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5. Tag Eisernes Tor/Kataraktenstrecke Erholung an Bord.

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8. Tag Rousse Rundfahrt/-gang* Rousse. Besuche «Pantheon», Dreifaltigkeitskirche und Ethnografisches Museum.

9. Tag Eisernes Tor/Kataraktenstrecke Flusstag.

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14. Tag Weissenkirchen Ausflug* zum Stift Melk. Busfahrt durch die Wachau und Führung durch das Benediktinerstift. Alternativer Ausflug• zur Burgruine Aggstein.

15. Tag Passau–St. Margrethen/Zürich Ausschiffung nach dem Frühstück, Busrückfahrt und individuelle Heimreise.

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MS Thurgau Silencebbbb – by Thurgau Travel Schiff mit Platz für 194 Gäste. Alle Kabinen (ca. 13 m2) mit Dusche/WC, Föhn, TV/Radio, Telefon, Safe und ind. regulierbarer Klimaanlage. In den Standard Kabinen kann tagsüber ein Bett zur Wand geklappt werden, das andere wird zum Sofa. Superieur Kabinen mit Doppelbett und zwei Matratzen. Kabinen auf MD/OD mit franz. Balkon, auf HD nicht zu öffnende Bullaugen. Bordausstattung: Panorama-Restaurant/ -Salon, Bar, Wiener Café, Souvenir-Shop, Saunabereich, Sonnendeck mit Windschutz und Sonnensegel. Gratis WLAN nach Verfügbarkeit. Nichtraucherschiff (Rauchen auf dem Sonnendeck erlaubt).

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