2018_12

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natürlich Bewusst

Sing dich frei! Die grosse Heilkraft in unserer Stimme

Raus ans Licht Heliotherapie lindert Winterkrankheiten

Fett tut gut Omega-Fettsäuren stärken den Organismus

Wintermärchen

Die Geschichte vom faulen Gärtner

Stubentarzan

Ein bisschen Urwald für zu Hause

Der Douro –die Mosel Portugals

1. Tag Zürich–Porto–Bitetos Individuelle Anreise. Flug nach Porto. Transfer, Einschiffung , «Leinen los!». 2. Tag Bitetos–Pinhão Ausflug(1) zu lokalem Weingut. Mittagessen und Live-Unterhaltung. Ankunft in Pinhão am Nachmittag. Zeit für individuelle Erkundungen. Abendessen an Bord mit Folkloredarbietung.

3. Tag Pinhão–Vega de Terrón Behagliche Schiffahrt bis zur spanischen Grenze. Ausflug(1) nach Castelo Rodrigo, einem der 12 historischen Dörfer Portugals.

4. Tag Salamanca Busfahrt(1) nach Salamanca mit Rundgang. Traditionelle Flamenco-Show am Mittag. Am Abend portugiesisches Grillfest an Bord. 5. Tag Barca d’Alva–Pinhão–Régua Fahrt durch malerische Landschaften nach Pinhão. Nachmittags Ausflug(1) in die alte Bischofsstadt Lamego. Wiedereinschiffung in Régua. Abendessen an Bord. 6. Tag Régua–Vila Nova de Gaia Ausflug(1) nach Vila Real und Besuch des berühmten Schlosses Mateus mit prachtvollem Garten. Schifffahrt zur Mündung des Douro. Traditionelle Fado-Show an Bord. 7. Tag Vila Nova de Gaia Stadtrundfahrt(1) in Porto. Portweinverkostung in einer Kellerei. Nachmittags Ausflug(2) nach Guimarães mit seinem mittelalterlichen Stadtkern. Abschieds-Abendessen an Bord. 8. Tag Vila Nova de Gaia–Porto–Zürich Ausschiffung nach dem Frühstück. Weiterreise gemäss Verlängerungsprogramm oder Transfer zum Flughafen Porto. Rückflug nach Zürich und individuelle Heimreise.

MS Douro Spiritbbbbk

Das moderne, komfortable, 2011 gebaute Schiff bietet Platz für 124 Gäste. Alle 65 Kabinen verfügen über einen französischen Balkon, Dusche/WC, Föhn, TV, Telefon, Safe, kleinen Tisch und Stühle sowie individuell regulierbare Klimaanlage. Die Kabinengrösse beträgt bei den 2-Bettkabinen sowie den 1-Bettkabinen Mitteldeck ca. 14 m², 2-Bettkabinen Mitteldeck vorne ca. 13 m² und 1-Bettkabinen Mitteldeck vorne ca. 12 m². Die Junior Suite auf dem Mitteldeck (ca. 20 m²) und die Suiten auf dem Oberdeck (ca. 21 m²) sind zusätzlich mit einer Badewanne ausgestattet. Zur Bordausstattung gehören elegantes Restaurant, Panorama-Salon mit Bar/Tanzfläche, Spa, Fitnessraum, Réception und Boutique/Souvenirshop, teilweise überdachtes Sonnendeck mit kleinem Pool, Sitz- und Liegegelegenheiten. Lift zwischen Hauptund Oberdeck. WLAN nach Verfügbarkeit (gegen Gebühr). Nichtraucherschiff (Rauchen auf dem Sonnendeck erlaubt).

Verlängerungsprogramm Lissabon (4 Tage)

Pauschalpreise pro Person

Doppelzimmer Fr. 590.–Einzelzimmer Fr. 790.–

Preise beinhalten drei Übernachtungen im 4-Sterne-Hotel, alle Ausflüge und Deutsch sprechende Reiseleitung

8

Tage ab Fr. 1090.–

Abreisedaten 2019 Es het solangs het Rabatt 18.03. 800 25.03. 700

Leistungen: Kreuzfahrt in gebuchter Kategorie, Vollpension an Bord, Getränkepaket (Wasser, Kaffee/Tee zum Mittagessen, Soft-Drinks, Hauswein zum Abendessen), alle Schleusen- und Hafengebühren, Thurgau Travel Bordreiseleitung, Audio-Set bei allen Ausflügen

Nicht inbegriffen: An-/Rückreise zum/vom Flughafen Zürich, Flug Schweiz–Porto und Porto/Lissabon–Schweiz mit TAP, Versicherungen, Ausflüge, übrige Getränke, Trinkgelder (Empfehlung € 7 p. P./Tag), Treibstoffzuschläge vorbehalten, Auftragspauschale Fr. 35.– pro Rechnung (entfällt bei Buchung über www.thurgautravel.ch)

Preise pro Person in Fr. (vor Rabattabzug) 2-Bettkabine Mitteldeck hinten, franz. Balkon 1790

2-Bettkabine Mitteldeck vorne, franz. Balkon 1990

2-Bettkabine Mitteldeck, franz. Balkon 2090

1-Bettkabine Mitteldeck vorne, franz. Balkon 2590

1-Bettkabine Mitteldeck, franz. Balkon 2690 Junior Suite Mitteldeck, franz. Balkon 2790

2-Bettkabine Oberdeck hinten, franz. Balkon 2090

2-Bettkabine Oberdeck, franz. Balkon 2290

Suite Oberdeck, franz. Balkon 3090

Zuschlag Alleinbenutzung Mitteldeck(5) 990

Zuschlag Alleinbenutzung Oberdeck(5) 1290

Ausflugspaket (6 Ausflüge) 260

Flug mit TAP inkl. Transfers in Portugal, Taxen

Basis G-Klasse (höhere Klasse gegen Zuschlag) 395

Annullations- und Assistance-Versicherung 66

(1) Im Ausflugspaket enthalten, vorab buchbar | (2) Fak. Ausflug nur an Bord buchbar | (5) Junior Suite/Suiten nicht zur Alleinbenutzung möglich Programmänderungen vorbehalten | Weitere Details im Internet oder Prospekt verlangen | Reederei/Partnerfirma: douroazul

Weitere Informationen oder buchen www.thurgautravel.ch

Verlangen Sie Martina Hafen Gratis-Nr. 0800 626 550

Rathausstrasse 5, 8570 Weinfelden, Tel. 071 626 55 00, info@thurgautravel.ch

Panorama-Salon
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2-Bettkabine Mittel- und Oberdeck (ca. 14 m²) mit franz. Balkon
(Nach Rabattabzug, günstigste Kategorie in Nebensaison inkl. Vollpension, ohne Flug)
Pinhão Porto
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Flusskreuzfahrten 2019

markus kellenberger

Ein Lied auf die Freundschaft

Liebe Leserin, lieber Leser

Was ist ein Mensch ohne Freunde oder Freundinnen? Einsam? Ja, vielleicht, vielleicht aber auch nicht, denn es kommt ja auch drauf an, wie man den Begriff definiert. Für einige von uns, besonders in bestimmten Positionen und Machtzirkeln, sind Freunde Menschen, die einem nach dem Mund reden. Tun sie das nicht mehr, sind sie blitzschnell weg vom Fenster und in der Schublade «Feinde» entsorgt respektive weggetwittert.

Auf diese Art von Freundschaft und Freunden pfeifen wir, stimmts?

Unser Autor Fabrice Müller nimmt sich ab Seite 10 dem Thema Freundschaft an, denn wir vom «natürlich» sind der Meinung, dass ein Mensch nur dann ganzheitlich gesund werden oder sein kann, wenn er mit offenem Herzen durch die Welt zieht, wenn Vertrauen statt Misstrauen sein Verhältnis zu anderen prägt und Zuwendung statt Ablehnung das Miteinander ausmacht. Und selbstverständlich soll, muss und darf dieses freundschaftliche Miteinander auch kritisch sein, denn am Ende des Tages möchten wir alle ja auch ein bisschen besser oder gesünder geworden sein – und das geht nun mal einfach am besten «With a Little Help from My Friends».

Diesen alten Hit der Beatles würde ich an Weihnachten gerne einmal mit Ihnen allen anstelle von «Stille Nacht» singen, denn: Singen verbindet, Singen heilt und gemeinsames Singen überwindet Parteigrenzen, Nationalitäten, Geschlechter und Religionen – so wie das Freundschaften auch tun.

Ich und das ganze «natürlich»-Team wünschen Ihnen einen von Freundschaft und Liebe erfüllten Dezember.

Herzlich, Ihr

Natürlich umsorgt

gesund sein

10 Durch dick und dünn

Was ist bei wahren Freunden anders als bei anderen Bekannten und was macht sie so wertvoll, ja unverzichtbar?

14 Wie singen heilt

Singen hat eine ganz besondere Kraft. Wir sagen, woher sie kommt und wie man sie nutzt.

20 Scharfmacher

Ingwer ist gesund und superlecker. Auch im Dessert.

26 Sabine über . . . Adaptogene und ihre beruhigende Wirkung.

28 Leserberatung

Was tun bei starkem Schwitzen, Juckreiz und Rosazea?

32 Heilpflanze

Die heilsame Kraft des «Weihnachtsgewürzes» Sternanis.

34 Heilsame Ahnenarbeit

Wie Peter Maier durch die Versöhnung mit seinen Ahnen zu Gesundheit und Spiritualität gefunden hat.

38 Lass Licht ins Leben

Wie die Heliotherapie Schwermut vertreiben kann.

44 Gesunde Fette

Omega-3-Fettsäuren sind unabdingbar für die Gesundheit. Doch Fisch sollte man nicht zu viel essen. Was tun?

draussen sein

52 Remo Vetter

Es braucht nicht viel, damit der Garten zum Wintermärchen wird.

56 Grünes Zuhause

Zimmerpflanzen sorgen für gute Luft und fördern das Wohlbefinden. Wenn die Auswahl stimmt.

Editorial | 06 Leben und heilen | 47 Gedankensplitter | 48 Staunen und wissen | 61 Neu und gut | 62 Hin und weg | 63 Rätsel | 64 Leserbriefe | 65 Vorschau | 66 Carte blanche

Jentschura’s BasenKur

Die P. Jentschura Methode erleichtert und beflügelt Körper, Geist & Seele.

7x7 KräuterTee – der geniale Basentee mit 49 Kräutern WurzelKraft – das Naturlebensmittel mit 103 Pflanzen MeineBase – das Original unter den Basenbädern pH 8,5

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● leben und heilen

gewusst

Magnesium stärkt Herz und Immunsystem

Magnesium gehört zu den essenziellen Nährstoffen –obwohl wir es nicht selbst herstellen können, ist es überlebenswichtig. Viele Lebensmittel sind reich an Magnesium, besonders gilt das für Kürbis- und Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Bohnen, Walnüsse, Mandeln, Kichererbsen, Haferflocken und Hirse. Bei einer normalen Ernährung und gesunder Lebensführung kommt es daher eher selten zu einem Mangel. Trotzdem gehört Magnesium zusammen mit Vitamin C zu den meistverkauften Nahrungsergänzungsmitteln überhaupt. Doch bei der oralen Einnahme kann der Körper den grössten Teil des Magnesiums gar nicht nutzen. Effektiver ist die transdermale Aufnahme, also die Anwendung über die Haut. Besonders dafür geeignet ist das kostengünstige Magnesiumchlorid, ein Naturprodukt, das man durch das Verdunsten von Meerwasser gewinnt. Verdünnt mit Wasser wird es als «Magnesiumöl» bezeichnet, mit dem man sich z. B. einreiben kann; man kann es aber auch ins Bade wasser geben oder mit zusätzlichem Wasser verdünnt schluckweise trinken. Die regelmässige Anwendung stärkt Herz und Immunsystem, senkt den Blutdruck, kräftigt das Bindegewebe, mindert Kopfschmerzen, Migräne und innere Unruhe, fördert die Wundheilung und sorgt für einen erholsamen Schlaf. krea

● Buchtipp

«Die Heilkraft von Magnesiumöl» von Kerstin Menzel

Erkältung I

Hustenmittel verkürzen Krankheitsdauer nicht

Hustenmittel verkürzen die Krankheitsdauer nicht. Das berichten Forscher der Universität Basel und des Unispitals Basel im Fachmagazin «British Journal of General Practice». Ein normaler Husten hält in der Regel drei bis acht Wochen an und heilt meist von selbst. Gesundheitstipp

«Freude, Mässigkeit und Ruh schliesst dem Arzt die Türen zu.»
Friedrich

Freiherr von Logau (1604–1655), deutscher Satiriker, Epigramm- und Barockdichter

Resistente Keime töten mehr Menschen in Europa als der Strassenverkehr. Das zeigt der jüngst veröffentlichte Bericht European Centre for Disease Prevention and Control. Demnach sind 2015 in Europa 33 000 Menschen an einer Infektion mit antibiotikaresistenten Keimen gestorben. Im Strassenverkehr kamen 26 100 Menschen ums Leben. An antibiotikaresistenten Keimen erkrankt sind sogar 670 000 Menschen. Die Ansteckung erfolgte in 75 Prozent Fälle in einem medizinischen Kontext; rund die Hälfte dieser Ansteckungen halten die Experten für vermeidbar. Weltweit sterben insgesamt rund 700 000 Menschen an Antibiotika resistenzen. Im Oktober hat das EU-Parlament ein erstes Massnahmenpaket beschlossen: Es begrenzt den präventiven Einsatz von Antibiotika auf Einzeltiere – es sei denn, der Tierarzt verschreibt sie; vollständig verboten wird die Antibiotika-Gabe zur Wachstumsförderung; importiertes Tierfutter darf keine Antibiotika mehr enthalten; und endlich sollen einige der wenigen noch wirksamen Antibiotika für die Behandlung von Menschen reserviert bleiben. krea

Erkältung II

Spitzwegerich.

Hustenblocker zurückhaltend einsetzen

So unangenehm er auch ist: Husten ist eine wichtige Schutzmassnahme des Körpers. Durch den Reiz werden Bakterien, Staubpartikel und andere Fremdkörper mit grossem Druck aus den Atemwegen befördert. In manchen Fällen wie einer schweren akuten Bronchitis kann er aber zu heftig werden und die angegriffene Schleimhaut zusätzlich schädigen. Ist der Husten stark sowie unproduktiv (trocken, ohne Auswurf), sind hustenstillende Mittel (Antitussiva) hilfreich. Da aber bei Wirkstoffen wie Codein Suchtgefahr besteht, sollten Husten­

blocker maximal eine Woche lang eingenommen werden. Weitere Nebenwirkungen sind Verstopfung, Konzentrationsschwäche sowie eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens. Grundsätzlich gilt: Hustenstiller nur so lange anwenden, bis sich Schleim in den Bronchien gebildet hat, da dieser sonst nicht abgehustet werden kann. Pflanzliche Alternativen sind Spitzwegerich ­ und Eibischextrakte sowie Lutschpastillen mit Emser Salz oder Auszüge aus Isländisch Moos. MM

Die App

Darmkrebsrisiko ermitteln

Gemeinsam mit Fachärzten und Betroffenen hat der Dachverband Schweizerischer Patientenstellen die App «Darm Check» entwickelt. Indem man einige Fragen beantwortet, lässt sich damit das Risiko für Darmkrebs ermitteln. Die App informiert übersichtlich und verständlich darüber, ob eine Darmspiegelung sinnvoll ist oder nicht und welche Risiken diese mit sich bringt. Darmkrebs CheckApp. Für Android und iOS, gratis

● Steven Low, Jarlo Ilano «Körperhaltung korrigieren. Über 50 Übungen und Trainingspläne für ein schmerzfreies und aktives Leben», riva 2018, ca. Fr. 20.–

Eine Frage der Haltung

Haltungsfehler und deren Folgen wie Rückenschmerzen und Verspannungen sind weit verbreitet. Eine gute Körperhaltung hingegen geht einher mit mehr Selbstbewusstsein; und sie schont und stärkt unsere Gelenke, Faszien und Muskeln. Gut ist die Körperhaltung nichts Starres; sie verändert sich über die Jahre. Durch Haltungstraining kann man sie gezielt verbessern und so zu einem besseren Lebensstil finden. Das praktische Arbeitsbuch bietet 55 Übungen zur Steigerung von Beweglichkeit, Stabilität, Kraft und Ausdauer sowie Trainingspläne zu spezifischen Beschwerdebildern. Ob zu Hause, im Büro oder unterwegs – die einfachen Übungen lassen sich schnell und fast überall umsetzen, sodass man jederzeit an seiner Haltung arbeiten und ein aktives und schmerzfreies Leben führen kann. krea

Dem Vergessen entkommen

Alzheimer ist die häufigste DemenzErkrankung und macht Angst. Nun beschreibt der US-Neurologe Dale Bredesen sein in 30 Jahren Forschung erarbeitetes Programm, dank dem man laut seinen Angaben Alzheimer nicht bekommt und – wenn doch – rückgängig machen kann. Das wäre tatsächlich revolutionär. Denn nach bisherigen Erkenntnissen kann man Alzheimer höchstens bremsen. Laut Bredesen spielt die Lebensführung die entscheidende Rolle. Das ist zwar naheliegend. Aber: Es erkranken deutlich mehr Frauen an Alzheimer als Männer, obwohl die Frauen meist gesundheitsbewusster leben. Sind seine Thesen also zu schön, um wahr zu sein? Das vielleicht nicht. Aber sie müssen erst erprobt und wissenschaftlich bestätigt werden, bevor Alzheimer seinen Schrecken verliert . krea

● Dr. Dale E. Bredesen «Die Alzheimer Revolution. Das erste Programm, um Demenz vorzubeugen und zu heilen.», mvg verlag 2018, ca. Fr. 30.–

DIABETES

Champignons regulieren den Blutzuckerspiegel

Der regelmässige Verzehr von Champignons kann offenbar die Darmflora günstig beeinflussen – und zwar auf eine Weise, dass die Blutzuckerregulierung verbessert wird, so ein Forscherteam der Penn State University in den USA. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Ergebnisse ihrer Studie, die im Journal of Functional Foods veröffentlicht wurde, den Weg für neue Diabetestherapien und -präventionsmassnahmen ebnen können. www.zentrum-der-gesundheit.de

KLEINES GERÄT, GROSSER RABATT

ALZHEIMER

Ballaststoffe schützen das Gehirn Je älter man wird, umso anfälliger wird das Gehirn für chronische Entzündungsprozesse. Diese wiederum gelten als Ursache für das im Alter immer schlechter werdende Erinnerungsvermögen, die schwindende Lern- und Konzentrationsfähigkeit und viele andere kognitiven Beeinträchtigungen bis hin zu Demenz und Alzheimer. Dieser angeblich natürliche Alterungsprozess kann jedoch verlangsamt werden, so US-amerikanische Forscher der University of Illinois – und zwar mit einer einfachen Massnahme: mehr lösliche Ballaststoffe essen. Besonders viele davon finden sich in Leinsamen und Früchten (Pektin), besonders in Äpfeln, Johannis-, Stachel-, Blau- und Heidelbeeren, Hafer und Gerste (Beta-Glucan), Artischocken, Chicoree und Topinambur (Inulin) sowie in Flohsamenschalen (Psyllium). Die löslichen Ballaststoffe zeichnen sich dadurch aus, dass sie Wasser binden und somit aufquellen. www.frontiersin.org/ krea

KANN GROSSE WIRKUNG HABEN

Freundschaft

Freunde begleiten einen oft ein ganzes Leben lang. Deshalb sind Freunde für viele Menschen eine Herzensangelegenheit. Damit aus zwei Menschen Freunde werden, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein.

Text: Fabrice Müller

«Franz ist der einzige Berufskollege, mit dem mich eine lebenslange Freundschaft verbindet. Wir sehen uns nicht häufig, aber immer wieder; so treffen wir uns in den interessantesten Momenten, zum Beispiel in der Eisenbahn, wenn wir beide zu einem Auftritt unterwegs sind und jeder dem anderen viel Publikum wünscht», schildert der Kabarettist Lorenz Keiser seine freundschaftliche Beziehung zu Franz Hohler in dessen Biografie «Der realistische Fantast», verfasst vom Journalisten und Musiker Martin Hauzenberger. Er kenne Franz Hohler von Kind an, berichtet Keiser. Seine Eltern hätten ihm von der ersten Aufführung Hohlers im Heizungskeller der Universität berichtet. «Ich war damals sechs Jahre alt. Meine Eltern erzählten, sie hätten einen jungen Studenten gesehen, der sehr gut sei. Kurz darauf waren sie mit ihm befreundet.» Der Kabarettist beschreibt seinen Freund Franz als einen «unglaublich herz lichen und lieben Menschen».

Das höchste aller Güter

Freundschaften sind freiwillige, informelle, wechselseitige, zumeist positive Beziehungen vorwiegend ohne offene Sexualität. Damit unterscheiden sich Freundschaften von Familien-, Partner- und Arbeitsbeziehungen. «Sowohl in ihrer Anzahl als auch in ihrer Funktion verändern sich Freundschaften über die gesamte Lebensspanne. Im Durchschnitt nimmt die Zahl der Freunde im Jugendalter deutlich zu, und verringert sich dann wieder», stellten Franz J. Neyer von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Cornelia Wrzus von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Rahmen ihrer Arbeit «Psychologie der Freundschaft» fest.

Ebenfalls sinke die Kontakthäufigkeit vom jungen Erwachsenenalter bis ins hohe Alter. Beste Freundschaften werden in der Regel in jungen Jahren geschlossen und halten lange. 14- bis 17-Jährige, die einen besten Freund bzw. eine beste Freundin haben, sind mit ihm/ihr im Durchschnitt bereits seit 7 Jahren befreundet; bei Menschen über 60 dauert die beste Freundschaft im Durchschnitt bereits 39 Jahre. Zu diesem Resultat kommt die Jacobs-Studie «Freunde fürs Leben».

Für den römischen Politiker, Rechtsanwalt, Schriftsteller und Philosophen Marcus Tullius Cicero (106–43 v. Chr.) verdient die Freundschaft den Vorzug vor allen irdischen Gütern: «Freundschaft ist somit als das höchste aller äusseren Güter zu betrachten», schrieb Cicero, «denn während alle anderen äusseren Güter nur einzelnen Zwecken dienen, verbreitet sich die Freundschaft über die meisten Lebensverhältnisse und ist immer angenehm.»

Freund und Fürsprecher

Doch was steckt hinter diesem unsichtbaren Band der Freundschaft, das zwei Menschen verbindet? Diese und viele andere Fragen waren es, die den Psychologen und Unternehmensberater Philipp Johner aus Zürich veranlassten, sich auf der psychologischen, sozialen und theologischen Ebene mit dem Thema Freundschaft zu befassen und ihm gar ein Buch zu widmen. Denn: «In der tiefenpsychologischen Forschung spielt die Freundschaft keine Rolle, und dies, obwohl sie ein so zentrales Element im Leben vieler Menschen ist», sagt Philipp Johner. Er definiert Freundschaft als «Freund und Fürsprecher des eigenen Potenzials». Freundschaft, so Johner, sei das Wachstumselixier, das stabilisierend wirkt: «Ein Freund wirkt aufbauend, wenn man ihn braucht.»

Freundschaften spielen bereits im Kindesalter eine wichtige Rolle. Kinder entwickeln ab dem zweiten Lebensjahr Vorlieben für andere Kinder, weiss Moritz Daum, Professor für Entwicklungspsychologie an der Universität Zürich. «Ob das eine mit dem anderen Kind spielen möchte, hängt vor allem davon ab, ob es in der Nähe wohnt und in welchem Kontakt die Eltern zueinander stehen. Der Spielkamerad als Individuum ist in der frühen Kindheit noch eher austauschbar. Andere Faktoren, wie ob dieses Kind lässiges Spiel-

«In der Freundschaft öffnet man sich.»

zeug hat, spielen ebenso eine wichtige Rolle.» Dies ändere sich in der Pubertät, wo Freundschaften mehr an Personen gekoppelt sind. Dabei rücken neue Aspekte ins Zentrum: Ist die Person mir ähnlich? Kann ich ihr vertrauen? «Durch die grössere Vertrautheit wird aber auch die Verletzlichkeit grösser», gibt Moritz Daum zu bedenken. Insgesamt erhalte Freundschaft im Jugendalter mehr Gewicht. Freunde bilden einen wichtigen Rahmen, um die eigene Identität zu entwickeln, sich vom Elternhaus abzugrenzen und um Neues auszuprobieren.

Nackt, ohne sich auszuziehen

Gemeinsame Interessen, Schicksale oder auch gegenseitige Verbundenheit bilden in vielen Fällen das Rückgrat für eine langjährige Freundschaft. Doch es braucht noch mehr, damit aus zwei Menschen echte Freunde werden. Für Cicero ist Freundschaft untrennbar verbunden mit der Tugend. Sie sei nicht nur der Ursprung aller Freundschaft, sondern ohne sie könne keine Freundschaft bestehen. Und: Von einem Freund dürfe man nicht verlangen, was man selbst nicht sein und leisten kann: «Sei zuerst selbst gut, sodann suche einen dir Ähnlichen.»

Für Entwicklungspsychologe Moritz Daum spielt die gegenseitige Sympathie eine wichtige Rolle, aber auch die Fähigkeit, empathisch zu sein und den anderen zu verstehen. Weiter baue eine echte Freundschaft auf Vertrauen auf: «Vertrauen bildet die Grundlage für eine langfristige Beziehung.» Wobei, gibt Daum zu bedenken, Freundschaften etwas Dynamisches sind, die sich über die Jahre auch verändern können. Trotzdem bleibe das Band der Freundschaft bestehen.

Es sei eine Frage des Herzens, sagt Psychologe Philipp Johner, ob man sich auf einen anderen Menschen einlassen will oder nicht, wie viel Nähe und Offenheit man zulässt: «In der Freundschaft öffnet man sich. Man ist nackt, ohne sich auszuziehen.»

Freunde

«ticken» gleich

Nicht nur in ihren äusserlichen Eigenschaften, Interessen oder im Alter sind sich Freunde ähnlich – auch die Gehirne von miteinander befreundeten Menschen «ticken» offenbar gleich, wie Studien ergeben haben. Forscher bezeichnen dieses Phänomen als «Homophilie». Sie steht für die Vorliebe für Gleiches bei Freunden. «Eine Vielzahl von Belegen deutet darauf hin, dass diese Homophilie ein sehr altes Organisationsprinzip ist – möglicherweise sogar eines der auffallendsten Merkmale menschlicher Gesellschaften», erklärt Carolyn Parkinson von der University of California in Los Angeles. In einem Experiment mit 279 Studierenden wurde deutlich: Je enger die Teil-

«Ein Freund wirkt aufbauend, wenn man ihn braucht.»

nehmenden befreundet waren, desto ähnlicher waren ihre neuronalen Reaktionen auf eine Reihe verschiedener Videoclips. «Der Zusammenhang von neuronaler Ähnlichkeit und sozialer Nähe ist in seinem Ausmass erstaunlich», kamen die Forscher laut wissenschaft.de zum Schluss.

Sich auf andere einlassen

Jeder Mensch ist in der Lage, Freundschaften zu pflegen. Doch manchmal braucht es Geduld, bis man einem wahren Freund begegnet. «Viele Menschen sehnen sich nach Freundschaft, haben aber keine Ahnung, wie man eine Freundschaft aufbaut und pflegt», stellt Philipp Johner fest. Vor allem Führungskräfte, die stark im Beruf eingespannt sind, verschieben ihre Freundschaftspläne in die ferne Zukunft – und verlernen dabei, Freundschaften aufzubauen, so seine Erfahrung. «Wir brauchen Freunde im Hier und Jetzt. Ob man Freunde findet, hängt stets von der eigenen Einstellung und Bereitschaft, sich auf einen anderen Menschen einzulassen, ab», betont der Buchautor und Psychologe. Die Freundschaft sei ein Handwerk, das man lernen könne. In seinem Buch gibt Johner verschiedene Ratschläge dazu (siehe auch Info-Box). Entscheidend für eine gute Freundschaft sei zum Beispiel das Innenverhältnis, also die Beziehung zu sich selber und die Fähigkeit, zu sich selbst zu stehen. Davon hänge ab, ob man in der Lage ist, Freundschaften mit anderen Menschen zu schliessen.

Oberflächlicher

Glanz

Im heutigen digitalen Zeitalter scheint es einfacher zu sein denn je, Freunde zu finden: Per Mausklick erhöht sich der Freundeskreis auf Facebook und Co. «Soziale Medien können hilfreich sein, Freundschaften zu schliessen. Erfolgserlebnisse in der virtuellen Welt können dazu ermuntern, auch in der realen Welt auf Leute zuzugehen», schätzt Moritz Daum den Vorteil der sozialen Medien für den Aufbau von Freundschaften. «Soziale Medien bergen aber auch Gefahren», gibt er zu bedenken. So sei es online zum Beispiel einfacher, jemanden zu beschimpfen, was zum Bruch einer Freundschaft führen könne.

Für Philipp Johner haben virtuelle Freundschaften einen «oberflächlichen Glanz»: «Wir haben dank Facebook und Co. zwar die Möglichkeit, schneller mit anderen Leuten in Kontakt zu treten. Aber die Fähigkeit, aus diesen Kontakten wahre Begegnungen zu machen, tritt in den Hintergrund.» Es bleibe somit beim informellen Austausch. Das Erlebnis, jemanden physisch in den Arm zu nehmen, entfällt. Ebenso das Gefühl, mit dem Freund oder der Freundin durch dick und dünn zu gehen und Freud und Leid zu teilen. //

Freunde finden

«Soziale Medien können Freundschaften gefährden.»

Wer zum Bäcker geht oder sein Gemüse auf dem Wochenmarkt kauft, kommt meist automatisch ins Gespräch. Diese offene Einstellung hilft, neue Leute kennenzulernen – was wiederum die Chancen auf neue Freunde erhöht.

Small Talk ist eine gute Möglichkeit, um mit Menschen in Kontakt zu kommen. Man sollte in der Lage sein, auch über die profanen Dinge des Lebens zu plaudern.

Lernen Sie die Menschen kennen, die Sie interessieren.

Machen Sie den ersten Schritt: Schreiben Sie diese Personen einfach an und schlagen Sie ein Treffen vor.

Laden Sie Menschen zum Essen ein: Kochen Sie etwas oder organisieren Sie ein Frühstück in einem Café. Jeder soll gerne noch jemanden mitbringen.

Mit manchen Menschen wird man schneller warm als mit anderen; eine Freundschaft mit aufrichtigen Menschen muss sich aufbauen.

Buchtipps

Philipp Johner «Freundschaft. Was es für ein erfülltes Leben braucht», Fischer 2012, ca. Fr. 15.–

Dale Carnegie «Wie man Freunde gewinnt: Die Kunst, beliebt und einflussreich zu werden», Fischer 2011, ca. 20.–

Melanie Wolfers: «Freunde fürs Leben: Von der Kunst, mit sich selbst befreundet zu sein», Adeo 2016, ca. Fr. 30.–

DVD-Tipp

«Intouchables –Ziemlich beste Freunde», ca. Fr. 20.–

In Vereinen tummeln sich Gleichgesinnte. Und: Sportliche oder musische Betätigung macht viel mehr Spass in der Gemeinschaft. Es lohnt sich also, sich einem Klub oder Verein anzuschliessen, wenn man neue Freunde finden will. ● Links www.manres.ch www.psychologie.uzh.ch www.diepaideia. blogspot.com

Heilsam und verbindend

Gemeinsames Singen spielte bereits bei unseren Urahnen eine zentrale Rolle, denn es stärkte den Zusammenhalt der Gemeinschaft. Wissenschaftliche Studien belegen: Singen ist weit mehr als sozialer Kitt. Es aktiviert unsere Selbstheilungskräfte und fördert die Gesundheit und Intelligenz.

Text: Gundula Madeleine Tegtmeyer Illustrationen: Lina Hodel

Wer singt, lebt gesünder», davon ist Wolfram Seidner, emeritierter Professor an der Klinik für Phoniatrie und Audiologie der Charité Berlin, überzeugt. Mit dieser Einschätzung zur gesundheitsfördernden Kraft der Musik ist er nicht alleine. Erkenntnisse aus der musikpädagogischen Forschung geben ihm Recht: Dem Singen liegt eine heilende Kraft inne.

Gesangstherapeut Thomas Adam entlockt seinen Patienten heilsame Töne spielerisch leicht. Der gebürtige Schweizer therapiert auf der Grundlage der Schule der Stimmenthüllung, 1912 bis 1924 von der schwedischen Sängerin Valborg Werbeck-Svärdström in Zusammenarbeit mit Rudolf Steiner entwickelt und mit den anthroposophischen Ärzten Eugen Kolisko und Karl König als Grundlagen für die Gesangstherapie weiterentwickelt. Es gilt dabei, so Adam, die Selbstheilungskräfte der Patienten zu aktivieren. «Durch gesungene Vokale können Menschen unmittelbar ihre Gefühle ausdrücken», sagt der Gesangstherapeut, «mit dem Vokal ‹a› zum Beispiel ihr Erstaunen, mit ‹i› ihren Ekel.» In einer Art Resonanz-Vorgang könnten gesungene Vokale auch innere, seelische Bewegungen anregen: «Durch das ‹A› können sie sich seelisch öffnen, durch das ‹I› sich aufrichten, strecken und auch abgrenzen.» Laut Adam bilden Konsonanten hingegen ab, was ausserhalb unserer Gefühlswelt und in der Natur passiert. Er nennt zwei lautmalerische Beispiele, die Verben knacken und brechen. «Auch die Wellen des Meeres, das Rauschen des Windes und vieles mehr, was sich in der Aussenwelt abspielt, lautmalen wir mit Konsonanten.»

Durch die seelischen Impulse der gesungenen Vokale und Konsonanten

bringt die Gesangstherapie seiner Überzeugung nach blockierte Lebenskräfte wieder zum strömen. Ziel sei, die Atmung dem Körper zu übergeben, dem natürlichen und individuellen Rhythmus entgegenzubringen, sanft und gezielt. «Die Stimme wird so zur Verbindung mit dem Körper; der Körper wird dabei als ureigenes Instrument erlebt», erklärt der Gesangstherapeut und lässt einen anatomischen Exkurs folgen: »Das Zwerchfell bildet die zentrale Atem-Muskulatur beim Menschen, es trennt die Bauch- und Brusthöhle voneinander. Der Solarplexus sitzt unter dem Zwerchfell. Er ist wichtiger Bestandteil des autonomen Nervensystems. Singen stärkt diesen Bereich, fördert dessen Beweglichkeit und Elastizität.» Laut Adam werden die unter dieser Abgrenzung wirkenden, sehr starken Kräfte durch die Stärkung des Zwerchfells dort gehalten, wo sie im Organismus wirken sollen – in der Verdauung. Wenn sie in den Bereich der Gefühle hineinwirken, entstehen nach seinem Menschenbild negative Emotionen wie etwa Jähzorn oder Aggression.

Singen im Alltag

Auch der Neurobiologe und Autor Gerald Hüther lobt die positive Wirkung von Gesang. Er spricht von der Neubahnung «neuronaler Verkehrsstrassen», denn Musik sei in der Lage, die gehirneigenen Belohnungssysteme zu aktivieren. Durch die Ausschüttung körpereigener Botenstoffe, wie Endorphine, Dopamin, Oxytocin, würden sich positive Erfahrungsmuster in das emotionale Gedächtnis einbrennen. Negative Programmierungen könnten so «überschrieben» werden. Studien zum Musizieren in verschiedenen Ländern zeigen einen interessanten Zusammenhang auf: Je höher eine Nation technisiert und ökonomisiert ist,

«Mein Studentenmädchen»

Die Wirkung von Worten und bestimmten Frequenzen ist schon lange und in vielen Kulturen bekannt. So werden im Islam bestimmte Koranverse «singend» rezitiert; auch tibetische Mönche beten oft singend, was das Gebet intensivieren soll. Doch kann man tatsächlich auch heilen mit archaischen Melodien?

Der umstrittene deutsche Arzt Ryke Geerd Hamer (1935–2017), Begründer der Germanischen Neuen Medizin, war davon überzeugt. 1976 dichtete und komponierte er «Mein Studentenmädchen», ein Liebeslied für seine Frau Sigrid. Ihm liegt dasselbe Schema zugrunde wie vielen Volksliedern sowie Kompositionen der klassischen Musik. Laut Hamer soll das wiederholte Hören des Liedes chronische Krankheitsverläufe lindern und sogar heilen können. Dies dank der besonderen Schwingungen. Barer Unsinn, sagen die meisten Ärzte und Wissenschaftler. Im Internet finden sich aber auch zahlreiche Stimmen, die von wundersamen Genesungen sprechen. Auch das Lied selbst ist im Internet zu finden. krea

Haben Sie Erfahrungen damit gemacht? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie diese mit uns teilen: leserbriefenatuerlich@chmedia.ch

● Britta Sweers ist Professorin für kulturelle Anthropologie der Musik und stellvertretende Direktorin des Instituts für Musikwissenschaft der Universität Bern. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Musik und Nationalismus, Musik im Migrationskontext und Angewandte Ethnomusikologie.

gefragt: britta sweers

«Singen macht mutig»

Interview: Gundula Madeleine Tegtmeyer

Frau Sweers, kann Singen uns tatsächlich selbstbewusst und mutig machen?

Ja! Singen vermittelt ein intensives Körpergefühl und damit ein stärkeres Selbstwertgefühl beziehungsweise Selbstbewusstsein. Uns ist dies in Bern im Rahmen einer Evaluation des lokalen Jeki-Projekts (Jeki = Jedem Kind ein Instrument) aufgefallen. Die Kinder singen – hier in Zusammenarbeit mit dem Konservatorium Bern – in den ersten zwei Jahren des Programms im Chor, inklusive Stimmbildung. Es zeigte sich, dass sich diese Kinder in der Schule mehr zutrauen und ein höheres Selbstwertgefühl entwickeln. Das ist immens wichtig, besonders bei Kindern, die aus sozial schwächeren Gruppen kommen.

Sie beschäftigen sich mit Ethnomusikologie. Was war denn zuerst –die Sprache oder der Gesang? Dazu gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Wir wissen nur, dass Musik und Sprache in derselben Hirnregion, dem Broca-Areal, verarbeitet werden. Philosophen der Aufklärung, wie Jean-Jacques Rousseau und Johann Gottfried Herder, aber auch der Vergleichende Musikwissenschaftler Carl Stumpf, der um die Wende zum 20. Jahrhundert musikpsychologische Studien durchführte, betonen die Entwicklung des Gesangs aus den melodischen Bewegungen der Sprache. Rousseau betrachtete den Gesang als Fortsetzung bzw. Verstärkung eines leidenschaftlichen Sprechens. Zugleich lässt sich aber beobachten, dass Säuglinge, die ja noch nicht sprechen können, Tonmuster erkennen können –und das, obwohl sie die Semantik, die eine Sprache ausmacht, noch nicht beherrschen. Das folgt erst nach der melodischen nicht-sprachlichen Kommunikation. Ein australischer Aborigine wiederum erklärte mir, dass man in seiner Kultur Sprache und Gesang als ein fliessendes Kontinuum ansieht. Beides ist Vibration, Gesang in verstärkter Form. Aber es gehört beides zusammen – es gibt keine deutlich erkennbare Bruchstelle, wo Sprache aufhört und Gesang beginnt. Alle Argumentationen und Erkenntnisse haben ihre Berechtigung und zeigen, wie komplex die Verbindung zwischen Sprache und Gesang ist.

Gibt es ethnologisch gesicherte Erkenntnisse, wo und wann auf der Welt zum ersten Mal gesungen wurde?

Nein, die gibt es nicht. Aber man kann fest davon ausgehen, dass keine Kultur existiert, in der es keinen Gesang und keine Musik gibt.

Und was hat das Singen ausgelöst?

Auch das können wir nicht eindeutig beantworten, wir sind ja nicht dabei gewesen. Es kann abermals sehr unterschiedliche Antworten darauf geben, die alle gleichzeitig gültig sind – vom Kontinuum unterschiedlich starker Schwingungen bis hin zum emotionalen Überschwang. Letzteres ist eine der Theorien zur Entstehung des Jodelns. Aber auch eine Imitation der Umgebung ist denkbar und vieles mehr.

Der griechische Philosoph Platon hat die Theorie entwickelt, dass Gefühle wie Aggression oder das Bedürfnis nach sozialer Harmonie den Menschen zum Singen bringen. Schon unsere Urahnen sollen demnach gesungen haben. Stimmt das?

Dass schon vor 3500 Jahren gesungen wurde, ist belegt. Der Rigveda, die älteste heilige Schrift Indiens mit ihren Hymnen-Aufzeichnungen, entstand wohl 1500 bis 500 vor Christus. Im Rigveda sind es eindeutig religiöse Motive. Aber auch das ist schwer zu verallgemeinern, da man vor allem religiös-musikalisches Wissen, das als wertvoll angesehen wurde, schriftlich überliefert hat. Aus der Alltagspraxis hingegen wurde kaum etwas festgehalten.

Bis heute soll es ethnische Gruppen geben, die sich über ihren Gesang definieren. Können Sie ein Beispiel nennen?

Die Saamen in Nordskandinavien. Bei ihnen spielt der Joik eine zentrale Rolle. Er ist eine Art Vokalimprovisation, oftmals auf Silben, kann aber durchaus Textfragmente, Lautimitationen und sogar Jodel-Elemente beinhalten. Zentral beim Joik ist, dass ein Sänger oder eine Sängerin nicht über etwas joikt, zum Beispiel über einen Baum oder Vogel, sondern etwas joikt: In dem Moment, wo der Sänger joikt, entsteht das Objekt wie real vor dem inneren Auge – Joiker, Joik und das Gejoikte werden als identisch wahrgenommen. In der Kultur der Saamen ist ein Mensch erst gestorben, wenn man seinen Joik nicht mehr erinnern kann. Der Joik ist somit traditionell elementar für das «In-der Welt-Sein» der Saamen. //

● Singen fördert die Selbstwahrnehmung und stärkt das Selbstbewusstsein.

● Singen steigert die Herzratenvariabilität, die Fähigkeit des Herzens, die zeitlichen Abstände der Herzschläge kontinuierlich zu verändern, abhängig von Umweltbedingungen und Belastungen.

Was Singen bewirkt ●

● Singen kann tief liegende Blockaden lösen, egal, ob sie körperliche oder psychische Ursachen wie Stress, Ängste, Burn-out oder auch Hemmungen haben.

● Bereits 10 bis 15 Minuten tägliches Singen kurbelt das Herz-KreislaufSystem an.

● Gesang

fördert die Produktion von Immunglobulin und stärkt somit unser Immunsystem.

● Singen stimuliert die Zirbeldrüse im Gehirn, was wiederum zur Ausschüttung des «Schlafhormons» Melatonin anregt. So begünstigt Singen einen gesunden Schlaf.

● Durch Singen können wir negative emotionale Programmierungen umformen.

● Singen weckt Erinnerungen und ermöglicht den Zugang zu den eigenen Ressourcen. Es kann den kognitiven Abbauprozess, wie etwa bei dementen Menschen, aufhalten und die Identität stärken.

● Musik und Singen können unser vegetatives Nervensystem harmonisieren. Dieses steuert viele lebenswichtige Körperfunktionen wie Atmung, Verdauung und Stoffwechsel.

● Singen kurbelt die Ausschüttung von Endorphinen an. Diese haben eine schmerzlindernde Wirkung.

● Singen kann wie ein Antidepressivum wirken.

● Singen wirkt als sozialer Kitt. Es fördert die sozialen Begegnungen, integriert auch Menschen mit Behinderung und stärkt die zwischenmenschliche Verbundenheit auch mit Migranten.

● Musik spricht unmittelbar unsere Gefühle an und unterstützt uns bei der Wahrnehmung, Bewältigung und Regulierung unserer Gefühle. Singen kann uns helfen, unser seelisches Gleichgewicht wiederzufinden.

«Singen

ist ein Kinderrecht »

Karl Adamek, Musiksoziologe und Mitgründer des Internationalen Netzwerks zur Förderung der Alltagskultur des Singens e. V. Il canto del mondo

umso weniger singen die Menschen. Wolfgang Bossinger, Leiter der Akademie für Singen und Gesundheit in Ulm, liefert eine Erklärung: «Menschen in Industrienationen werden ständig mit Musik auf höchstem Niveau konfrontiert. Hightech-Musik. Das Singen wird oft als Wettbewerb betrachtet.» Das entmutigt viele.

In ihren Seminaren und Vorträgen engagieren sich Wolfgang Bossinger und seine Frau Katharina für die Entwicklung einer neuen Alltagskultur des Singens. Gemeinsam forscht das Ehepaar über die Möglichkeiten des heilsamen Singens in Gesundheitsförderung, Prävention und Therapie in verschiedenen sozialen Feldern. 2009 begründete das Ehepaar den Verein «Singende Krankenhäuser». Der Musiktherapeut ist fest davon überzeugt, dass jedem Menschen ein inner musical child, ein musikalisches Kind, innewohnt; und dieses Kind, das oftmals durch beschämende Erfahrungen verschüttet ist, will in jedem von uns wieder zum Leben erweckt werden.

Sein eindringlicher Appell an Eltern: «Singen Sie so früh wie möglich mit Ihren Kindern. Verbinden Sie gemeinsame Spaziergänge in der Natur mit Singen, gestalten Sie Rituale, wie gemeinsames Singen zu Weihnachten. Singen ist ein grosses Geschenk, das Sie sich und Ihren Kindern machen können.»

Macht singen schlau?

Viel Beachtung fand die Blank und Adamek-Studie, durchgeführt an 500 Kindergartenkindern: Von den fünfjährigen Vorschulkindern, die viel singen, wurden signifikant viele, nämlich 89 Prozent, im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung durch das Gesundheitsamt für regelschulfähig erklärt – hingegen nur 44 Prozent Vorschulkinder, die wenig singen.

«Singen ist ein grosses Geschenk, das Sie sich und Ihren Kindern machen können».

Wolfgang Bossinger, Musiktherapeut

Basierend auf dieser Studie schreibt Neurobiologe Gerald Hüther unter dem Titel «Singen ist Kraftfutter für Kinderhirne»: «Aus neurobiologischer Sicht spricht alles dafür, dass aus der Perspektive einer Leistungsgesellschaft die scheinbar nutzloseste Leistung, zu der Menschen befähigt sind – und das ist unzweifelhaft das unbekümmerte, absichtslose Singen – den grössten Nutzeffekt für die Entwicklung von Kindergehirnen hat.» Und Hüther legt noch nach: «Wer seine Singfähigkeit in der Kindheit entfalten konnte, der kann diese Effekte später über den ganzen Lebensbogen bis ins Alter nutzen. Denn Singen fördert den Befunden zufolge in jeder Lebensphase die Potenzialentfaltung des Gehirns.»

Auch gemäss der Erkenntnisse des Neurophysiologen Wolf Singer ist die Entwicklung der nicht-rationalen Kompetenzen – wie eben zum Beispiel Singen – für die gesunde Gehirnentwicklung des Säuglings und Kindergartenkindes von zentraler Bedeutung. Er sagt: «Vielsingende Kindergartenkinder zeigen klare Entwicklungsvorteile in ihrem Sprachniveau, in ihrer kognitiven sowie koordinativen Entwicklung und auch im Sozialverhalten.»

Kleinkinder lernen Singen wie Sprechen durch das Beobachten und Imitieren von Vorbildern. In Anbetracht der eindeutigen positiven Auswirkungen des Singens auf die kindliche Entwicklung spricht der Musiksoziologe Karl Adamek vom Singen als Kinderrecht. Sicherlich ist gemeinsames Singen etwas vom erhabensten, was es gibt – spielerisch und jenseits von Leistung birgt es einzigartige Chancen in der Früherziehung. Gerade auch, weil es unabhängig vom sozialen Status eine besondere gemeinschaftliche Erfahrung aller Kinder ermöglicht und so die Inklusion und Integration fördert. //

Gruppen und Veranstaltungen

● StimmVolk.ch – ein kreatives Singund Friedensprojekt mit über 40 Singgruppen in der ganzen Schweiz: www.stimmvolk.ch

● Chor der Nationen, ein Integrationsprojekt des Kantons Solothurn: www.cdn-solothurn.ch. Daraus hervorgegangen sind Chöre in Luzern, Glarus, Zürich, Bern und Basel (www.chordernationen.ch) sowie der WeltCHOR Baden (www.weltchor-baden.com). Dieselbe Idee verfolgt der Integrationschor von «Inside Africa Switzerland» mit Sitz in Wil SG (www.iaswiss.ch).

● Gemeinsam gesungen wird auch in Kirchen- und anderen Chören. Einen Überblick findet man auf www.chorverzeichnis.ch

● Der «Ritualchor» bietet immer wieder ein offenes Singen an, z. B. am 21. 12. zur Wintersonnwende: www.ritualchor.ch

● Verschiedene Hospitale Deutschlands, der Schweiz und Österreichs haben sich zur Vereinigung Singende Krankenhäuser zusammengeschlossen: www.singende-krankenhaeuser.de

Bücher und CDs

Wolfgang Bossinger «Die Heilende Kraft des Singens», Traumzeit-Verlag 2007, ca. Fr. 40.–

Wolfgang Bossinger und Katharina Neubronner «Das Buch der heilsamen Lieder: Liederbuch zur Förderung seelischer und körperlicher Selbstheilung», Traumzeit Verlag 2009, ca. Fr. 30.–«Die schönsten Lieder» Liederbuch mit Mitsing-CD, www.carus-verlag.com

Sicher zu

Fuss durch die dunkle Jahreszeit

Schlechte Lichtverhältnisse, nasses Laub, Schnee oder Glatteis: Im Herbst und Winter lauern auf Trottoirs und Strassen zahlreiche Gefahren.

Text: Stella Cornelius Koch

Schlechtes Wetter, rutschige Strassen und wenig Tageslicht in den Wintermonaten sind nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Fussgänger riskant. Jetzt passieren deutlich mehr Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle als im Sommer.

Ein hohes Ausrutschpotenzial birgt im Herbst vor allem nasses Laub; im Winter kommen Eis- und Schneeglätte hinzu. Problematisch wird es, wenn weitere Stolperstellen wie aufgerissener Asphalt oder durch Wurzeln angehobene Pflastersteine dazukommen, diese aber durch Laub oder Schnee verdeckt sind. Doch man kann einiges tun, um als Fussgänger sicher durch die dunkle Jahreszeit zu kommen:

Helle, reflektierende Kleidung

Auch wenn man Autos mit eingeschaltetem Licht gut sieht – es ist ein fataler, jedoch vor allem bei Kindern weit verbreiteter Irrtum zu glauben, dass die Autofahrer die Fussgänger (oder auch Velofahrer) ebenfalls gut wahrnehmen. Im Gegenteil: Oft werden sie erst im letzten Moment gesehen, was zu gefährlichen Situationen bis hin zu schweren Unfällen führen kann. Wichtig bei Dunkelheit oder schlechten Sichtverhältnissen sind daher helle Kleidung und Reflektoren. Durch reflektierende Kleidung kann ein Fussgänger vom Autofahrer bereits aus 150 Metern Entfernung gesehen werden; bei dunkler Kleidung erst aus etwa 20 bis 30 Metern. Tipp: Reflektoren mit Klettverschlussbändern lassen sich leicht an Ärmeln und Hosenbeinen befestigen. Ähnliches gilt für reflektierende Schutzkragen oder -westen zum Überstülpen. Bei Dunkelheit sorgt eine Stirnlampe (etwa beim Joggen) für zusätzliche Sicherheit.

Schuhe mit profilierten Sohlen

Sind Gehwege und Strassen rutschig oder vereist, sollte man Schuhe oder Stiefel mit profilierten und eher weichen Sohlen tragen. Wem das nicht «business-like» genug ist, der kann ein paar passende

Schuhe im Büro deponieren. Eine weitere Möglichkeit sind Überziehsocken für die Schuhe. Diese bestehen aus Mikrofasermaterial, verbessern die Haftung zum Boden und reduzieren so die Rutschgefahr. Vorsicht: Auch auf kurzen Wegen, etwa zum Mülleimer oder Briefkasten, kann man stürzen. Daher Hausschuhe stets gegen sichere Schuhe eintauschen.

Stöcke und Spikes

Sie bieten bei Schnee und Eis sowie auf unbefestigten Wegen mehr Sicherheit. Eine gute Kombination sind Stöcke mit ausklappbaren Spikes. Bei Glatteis sollten vor allem ältere Menschen, die auch bei guten Bedingungen nicht mehr sicher zu Fuss unterwegs sind, und solche mit Osteoporose oder Gleichgewichtsstörungen ihr Haus oder ihre Wohnung nur in dringenden Fällen verlassen. Grundsätzlich gilt bei Nässe und Glätte: langsam gehen und möglichst kurze Schritte machen. Allein dadurch lässt sich das Sturzrisiko deutlich reduzieren.

Brillencheck

Ein nicht korrigierter Sehfehler ist in der dunklen Jahreszeit ein häufiger, aber unterschätzter Risikofaktor im Strassenverkehr. Grund genug, jetzt seine Brille vom Optiker oder Augenarzt überprüfen zu lassen. Vorsicht auch bei einer Gleitsichtbrille: Neigt man beim Gehen den Kopf nach unten, schaut man durch den unteren Teil für den Nahbereich («Leseteil»). Dadurch sind Unebenheiten bei Bordsteinen oder Äste nicht immer klar erkennbar und können leicht zur Stolperfalle werden. //

« Bei Nässe und Glätte gilt: langsam gehen und möglichst kurze Schritte machen. »
Würzig | Ingwer schmeckt frisch nach Limette und heizt einem mit seiner Schärfe von innen schön ein.

Sch arf ma cher

Gewürz und Hausmittel in einem:

Ingwer schmeckt gut und tut gut. Und ist dank seiner wärmenden Wirkung bei manchem «Gfrörli» heiss begehrt.

Text: Vera Sohmer

Ingwer-Shots heissen die scharfen Säftchen, die als Wunderwaffe gegen praktisch alles vermarktet werden: Schnupfen, Kater, träger Darm, üble Laune, negative Energien. Der Trend kommt, einmal mehr, aus den USA. Seit Prominente dort auf Ingwer-Shots schwören, kaufen Gesundheitsbewusste auch hierzulande die Theken leer. Und lassen für 60 Milliliter schon mal 5 Franken oder mehr liegen

Die Modegetränke bestehen neben Ingwer meistens aus Apfel- oder Zitronensaft und ein bisschen Honig. Eine Kostprobe zeigt: Den Frischekick für zwischendurch liefern sie tatsächlich. Eine Alternative für jene, die zu übermässigem Kaffeekonsum neigen, und erst noch eine, die nicht zappelig macht. Ernährungsfachleute raten jedoch, sich keine supergestählten Abwehrkräfte zu erhoffen. Ein Shot pro Tag und ein erkältungsfreier Winter ist garantiert –auf solche Versprechen gibt man besser nichts.

Unbestritten hingegen ist: Ingwer hat eine Reihe wertvoller Inhaltsstoffe wie Scharfstoffe (hauptsächlich Gingerole und Shogaole) sowie ätherische Öle. In der asiatischen Medizin wird das Rhizom seit Jahrhunderten als Heilmittel eingesetzt, etwa gegen Fieber und Husten, Magen-Darm-Beschwerden, Appetitlosigkeit oder (Reise)Übelkeit. In der modernen Medizin ist in jüngster Zeit vor allem der Inhaltsstoff Gingerol im Fokus. Er wirkt schmerzstillend, ähnlich wie Acetylsalicylsäure, bekannt als Aspirin. Erste wissenschaftliche Studien haben dies bestätigt. Ob Ingwer vor Krebs schützt oder beim Abnehmen hilft, wie es oft heisst, dazu liegen noch keine umfassenden Untersuchungen vor.

Sicher aber ist Ingwer (Zingiber officinale) eine perfekte Heilpflanze für kalte Wintertage. Denn er verstärkt die Durchblutung an der Hautoberfläche, wodurch ein wohlig warmes Gefühl entsteht, ausserdem wirkt er entzündungshemmend – eine beginnende Erkältung kann dadurch bereits im Keim erstickt werden. Ingwer wirkt zudem verdauungsanregend, gallentreibend, krampflösend, blutverdünnend und leicht tonisierend (kräftigend). Besonders in der kalten Jahreszeit gehört die Knolle daher in jeden Haushalt.

Bei Spitzenköchen heiss begehrt Ingwer nur als Heilmittel zu betrachten, wäre indessen jammerschade. Das ursprünglich aus Südostasien stammende Gewürz ist in der Küche ein Allroundtalent und gehört bei vielen Berufs- wie Hobbyköchen inzwischen in die Kategorie Grundnahrungsmittel –roh, gekocht, klein geschnitten oder fein gerieben. Sein frisch-fruchtiges Aroma und die angenehme Schärfe verleihen pikanten wie süssen Gerichten das gewisse Etwas. «Egal, ob im Thai Curry oder in der Heidelbeermousse», schwärmt Stephanie Schenker, Ernährungsberaterin bei der auf vegetarische und vegane Kost spezialisierten Hiltl AG. Klassisch ist in der Schweiz die Kombination mit Kürbis. In der indischen Küche jene mit Koriander, vor allen in

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Ich gebe dem Radio meine Stimme.

Tochter Tuli, 13, Bangladesch

Chutneys. Ingwer harmoniert zudem mit Zitrusfrüchten, Basilikum, Pfefferminze, Chili, Knoblauch oder Zitronengras; auch zu Zwiebel, Rosmarin, Zitrone und Limette passt er; und zu anderen wärmenden Gewürzen wie Nägeli, Zimt, Kardamom oder Vanille. «Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt», sagt Schenker. Man kann auch ganz einfach ein Stück frischen Ingwer kauen, das belebt Geist und Körper. Ingwer ist also heiss begehrt. Was eben auch daran liegt, dass er im Körper wohlige Wärme verbreitet. Wer im Winter leicht friert, kann sich immer eine Kanne selbstgemachten Tee bereitstellen: Frischen Ingwer in feine Scheiben schneiden, mit kochendem Wasser übergiessen, 15 bis 20 Minuten ziehen lassen, nach Belieben mit Zitronensaft und Honig abschmecken. Das alte Hausrezept diente übrigens als Vorbild für die hippen Ingwer-Shots. Der Tee ist blitzschnell zubereitet – und wesentlich günstiger. //

«In der kalten Jahreszeit gehört die Knolle in jeden Haushalt »

Frischer Ingwer: Tipps fürs Einkaufen, Zubereiten, Aufbewahren

●  Ingwer wächst als schilfartige Staude, die bis zu zwei Meter hoch werden kann. Genutzt wird der knollenartige, wie ein Geweih verästelte Wurzelstock – Ingwer ist also ein Rhizom («Erdspross»), keine Wurzel. Hauptanbaugebiet ist heute Indien. Der bei uns das ganze Jahr erhältliche Ingwer kommt indes meistens aus China.

●  Frischen Ingwer erkennt man daran, dass er beim Draufdrücken nicht nachgibt, und an der glatten, leicht glänzenden Haut sowie einer kräftig beigen Farbe. Es lohnt sich, ein Stück mit wenigen Bruchstellen auszuwählen, dann ist in der Knolle noch ordentlich Saft. Abgebrochene Stellen lassen sie schneller austrocknen. Zudem fehlen die besonders fleischigen, faserfreien und zarten Seitensprossen.

●  Die Haut am besten mit einem Esslöffel sachte abschaben. Dabei nur eine dünne Schicht entfernen, denn die meisten der wertvollen Inhaltsstoffe sitzen direkt unter der Schale. Bio-Ingwer lässt sich, etwa in Tees, mit Schale verwenden.

●  Ingwer wird oft gerieben, gehackt oder in dünne Scheibchen geschnitten. Nur den Saft zu verwenden, ist aber ebenfalls möglich. Dazu kleine, geschälte Stücke durch die Knoblauchpresse drücken. Ingwersaft macht sich gut auf Meeresfrüchten und in Marinaden. Auch Gurken- oder Rüeblisalate lassen sich damit aromatisieren.

●  Je länger Ingwer in einem Gericht mitköchelt, desto intensiver kommt seine Schärfe zur Geltung. Sein frisches, zitronenartiges Aroma tritt in den Hintergrund. Besonders scharf und würzig schmeckt Ingwer als Pulver.

●  Ingwer bleibt im Gemüsefach des Kühlschranks zwei bis drei Wochen frisch. Dafür wickelt man ihn ungeschält in ein feuchtes Tuch ein. Gefrorener Ingwer hält gut ein Jahr.

Der clevere Konsumtipp

Die süsse Versuchung

Guetzli, Lebkuchen, Schokolade –in der Adventszeit geniessen wir besonders gerne Süsses. Pro Jahr und Kopf werden in der Schweiz fast 50 Kilogramm Zucker konsumiert. Dieser steckt vor allem in Getränken, Süss- und Backwaren, aber auch in Milch- und Fertigprodukten.

Für die Fruchtfolge beim Getreideanbau haben Zuckerrüben eine wichtige Funktion. Sie können als sogenannte Gesundungskultur eingesetzt werden, da sie kaum anfällig für Getreide-, Maisoder Kartoffelkrankheiten sind. Seit Kurzem werden in der Schweiz auch Bio-Zuckerrüben angebaut. Deren Zuckerausbeute ist viel höher, verglichen mit Bio-Zucker aus südamerikanischem Zuckerrohr. Somit wird viel weniger Anbaufläche benötigt.

Ausserdem nutzen Schweizer Fabriken für die energieintensive Zuckergewinnung umweltfreundlichere Energiequellen als die Konkurrenz in Übersee. Hinzu kommen viel kürzere Transportwege. Darum ist der Schweizer Zucker klimafreundlicher als Bio-Zucker aus südamerikanischem Zuckerrohr.

In den kommenden Jahren soll das Angebot an Schweizer Bio-Zucker weiter ausbaut werden. Wer die damit gesüssten Backwaren und Süssspeisen selber herstellt, hat zudem Kontrolle über die verwendeten Zuckermengen.

Weitere Informationen unter www.clever-konsumieren.ch

Würzig und wärmend

Ingwer ist eine wahre Superknolle. Als Tee zubereitet stärkt sie unser Immunsystem, in der Küche bringt sie Pepp in die Rezepte. Wie wäre es mit einem Zitronen-Ingwer-Poulet, gefolgt von einem Beerenbrioche mit Schokoladen-Ingwer-Creme?

ZITRONEN-INGWER-HUHN

1 ganzes Poulet (ca. 1,2 kg)

Zitronen-Ingwer-Butter

75 g Butter, geschmolzen

1½ EL Ingwer, geschält und gehackt

2 Zitronen, Zesten (feine Schalen)

1 Zitrone, Saft

1 TL Zimtpulver

½ TL Kurkumapulver

1 Msp. Cayennepfeffer

2 TL Fleur de Sel

1 Zitrone, in Scheiben geschnitten

Zubereitung

Den Ofen auf 165 Grad vorheizen.

Für die Zitronen-Ingwer-Butter alle Zutaten vermischen und das Poulet damit einstreichen. Das Huhn im 165 Grad heissen Ofen 10 Minuten mit der Brustseite nach unten garen; dann auf den Rücken drehen und weitere 35 Minuten garen. Immer wieder mit der Zitronen-Ingwer-Butter bestreichen. 5 Minuten vor Ende der Garzeit die in Scheiben geschnittene Zitrone auflegen.

Tipp

Dazu passen sehr gut kleine Rosmarinkartoffeln.

BEERENBRIOCHE MIT WEISSER-SCHOKOLADENINGWER-CREME

Brioche

1 Brioche

3 EL flüssige Butter

1 TL Hibiskusblüten, gemahlen

2 EL brauner Zucker

Weisse-Schokoladen-Ingwer-Creme

130 ml Rahm (Sahne)

1 unbehandelte Zitrone, abgeriebene Schale

½ TL Ingwer, gerieben

60 g weisse Kuvertüre, geschmolzen

Cassis-Papier

70 g Cassispüree

1 EL Zucker

10 g Eiweiss

200 g Beeren (Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, Heidelbeeren) zum Garnieren

Zubereitung

Die Brioche in 6 Scheiben schneiden (etwa 12 cm lang, 3 cm breit, 3 mm dick). Die Briochescheiben mit Butter einpinseln, mit Hibiskuspulver und braunem Zucker bestreuen und im Ofen bei 220 Grad 4 Minuten backen.

Für die Weisse-Schokoladen-Ingwer-Creme Rahm, Zitronenabrieb und Ingwer aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen und passieren. Nochmals aufkochen, in 3 Etappen in die Kuvertüre rühren und 4 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.

Für das Cassis-Papier alle Zutaten mischen, dünn auf eine Backmatte streichen und im Ofen 4 Stunden bei 80 Grad trocknen.

Etwas Schokoladen-Ingwer-Creme auf die Brioche-Scheiben spritzen, mit gemischten Beeren belegen und mit Cassis-Papier garnieren.

Tanja Grandits, «Gewürze. Fünfzig Gewürze und hundertfünfzig Rezepte» AT Verlag 2013, Fr. 44.90 buchtipp

über die stärkende Kraft von Adaptogenen...

leszenz und Konzentrationsproblemen konfrontiert sind. Und das mit Erfolg: Menschen mit stressbedingten Erschöpfungszuständen sprechen gut und schnell auf pflanzliche Adaptogene an.

Können Sie sich gut anpassen? Oder eher nicht? Das Leben erfordert in vielen Bereichen Anpassungsfähigkeit – nicht nur auf emotionaler Ebene, auch der Körper muss sich ständig an neue Situationen anpassen: an die Zeitumstellung, an Temperaturschwankungen, an Stresssituationen. Adaptogene Heilpflanzen stärken uns in solchen Situationen den Rücken. Sie stärken die Widerstandskraft und verhelfen zu geistiger Klarheit. Das Wort kommt vom lateinischen «adaptare = anpassen». Gemäss der europäischen Arzneimittelagentur EMA sollen adaptogene Heilpflanzen die Resistenz des Organismus gegen ein breites Spektrum an widrigen biologischen, chemischen wie auch physikalischen Faktoren verbessern. Sie lassen den Körper zum Beispiel besser an extreme klimatische Bedingungen gewöhnen, erhöhen seine Leistungsfähigkeit, schützen vor vorzeitiger Alterung und helfen mit, die schädigenden Einflüsse von Stress auf den Körper zu reduzieren.

Das Wissen über solche Heilpflanzen ist keine Errungenschaft der Neuzeit. Schon viele Urvölker kannten Früchte und Wurzeln, die ihnen auf langen Wanderungen oder unter widrigen Wetterbedingungen halfen, Kraft zu sparen und sich den Umständen besser anzupassen. Die Adaptogene unserer Zeit richten sich an Leute jeden Alters, die mit Leistungsdruck, Reizüberflutung, Stress, Müdigkeit, Rekonva-

Die europäische Arzneimittelagentur EMA hat bislang vier pflanzliche Heilmittel als Adaptogene anerkannt: Den Echten Ginseng (Panax ginseng), die Borstige Taigawurzel (Eleutherococcus senticosus), das Chinesische Spaltkörbchen (Schisandra chinensis) und den Rosenwurz (Rhodiola rosea). Während die Taigawurzel und der Ginseng nach längeren Krankheiten die Genesungsphase unterstützen, bewährt sich das Spaltkörbchen mit seinen antioxidativen und leberschützenden Eigenschaften als Anti-Aging-Mittel; und der Rosenwurz ist bei chronischem Stress und Burn-Out das Mittel der Wahl. In einer 2012 veröffentlichten Studie nahmen Stresspatienten vier Wochen lang zweimal täglich 200 mg Rosenwurz ein. Schon nach wenigen Tagen nahmen Erschöpfung, körperliche Symptome, Konzentrationsstörungen und Reizbarkeit spürbar ab. Ein ähnlich guter Erfolg zeigte sich bei einer zwölfwöchigen Behandlung von Burn-out-Patienten, bei denen die psychischen und körperlichen Symptome deutlich abnahmen.

Im Gegensatz zu Koffein oder anderen Stimulanzien, die nur einen kurzen Energiekick geben, sorgen die Adaptogene für eine nachhaltige und lange andauernde Entspannung. Grundsätzlich kann man Adaptogene über lange Zeit einnehmen. Machen Sie aber trotzdem zwischendurch eine Pause von zwei bis drei Wochen. Vor allem dann, wenn Sie von einer Pflanze zur anderen wechseln. Aufgrund der

ENTSPANNT | Pflanzliche Adaptogene wie die Ginsengwurzel senken den Cortisolspiegel und lindern so stressbedingte Beschwerden.

eher anregenden Wirkung sollten Adaptogene eher morgens und mittags eingenommen werden.

Der Erfolg der Adaptogene basiert auf ihrem positiven Einfluss auf die hormonelle Achse vom Hypothalamus über die Hypophyse bis zur Nebennierenrinde. Der Hypothalamus koordiniert als Teil des Gehirns wichtige Vorgänge im Körper und ist ein wichtiges Steuerorgan für das Hormonsystem. Er bestimmt, wann welche Menge eines Hormons gebildet wird. Einige dieser Hormone bewirken ihrerseits, dass die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) Hormone produziert und ausschüttet. Diese wiederum wirken auf die vielen Hormondrüsen des menschlichen Körpers. Emotionale oder körperliche Stresssituationen, körperliche Anstrengung, der biologische Rhythmus, die klimatischen Bedingungen und viele weitere Faktoren beeinflussen dieses Zusammenspiel. Wenn wir Stress haben, wird die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse aktiviert, damit die Nebennierenrinde möglichst viel Cortisol produziert. Dieses versetzt uns in eine Art Alarmbereitschaft. Wird der Stress zum Dauerzustand, sorgt der hohe Cortisolspiegel für Bluthochdruck, ein geschwächtes Immunsystem, eine gestörte Schilddrüsenfunktion, Unfruchtbarkeit, einen erhöhten Blutzuckerspiegel und viele weitere gesundheitliche Veränderungen. Die pflanzlichen Adaptogene hemmen die Ausschüttung von Cortisol, senken so den Cortisolspiegel und lindern auf diese Weise die stressbedingten Beschwerden. Oft sind es nicht einzelne Inhaltsstoffe in den Pflanzen, die für mehr Ruhe und Ausgeglichenheit sorgen, sondern das Zusammenspiel aller pflanzlichen Komponenten.

Buchtipp

Natalia Leutnant « Ginseng Taigawurzel Rosenwurz. Adaptogene. Wunderheilpflanzen für die heutige Zeit»

AT Verlag 2018, Fr. 26.90

Neben den vier offiziell anerkannten Adaptogenen gibt es eine Vielzahl weiterer Heilpflanzen mit Stress reduzierender Wirkung. Sie haben eine auffallende Gemeinsamkeit: Alle gedeihen unter extremen Klimabedingungen und sind starken Temperaturschwankungen ausgesetzt. Einige der wirkungsvollsten Pflanzen wachsen in Gegenden, in denen die Differenz wischen Sommer- und Wintertemperaturen bis zu 100 Grad Celsius betragen kann.

Vielleicht ist es ja kein Zufall, dass die Adaptogene gerade jetzt an Bekannt- und Beliebtheit gewinnen. Wir haben einen tropischen Sommer erlebt, einen äusserst milden Herbst und erwarten mit Spannung, was der Winter dieses Jahr zu bieten hat. Die Wetterkapriolen erfordern vom Körper höchste Flexibilität und machen vielen Menschen zu schaffen. Es ist nicht einfach, sich jeden Tag auf neue Temperaturen einzustellen. Und man muss nicht vor dem Burn-out stehen, um sich ein Stärkungsmittel zu gönnen. Es reichen auch kurzzeitige Stresssituationen, bedingt durch Prüfungen, Projekte oder sonstige Ereignisse, klimatische Extreme oder emotionale Krisen, die ein Höchstmass an Anpassung erfordern. Das Adaptogen ändert zwar nichts an der Situation. Aber es ist ein hilfreicher Schwimmring, der uns im Strudel des Alltags hilft, den Kopf über Wasser zu halten.

* Sabine Hurni ist dipl. Drogistin HF und Naturheilpraktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Ayurveda-Kochkurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharmaindustrie und Functional Food auseinander.

●  Beratung

Blutverdünner absetzen?

Ich hatte 2015 einen Schlaganfall und muss seither Aspirin Cardio einnehmen. Wie kann ich es ersetzen? Oder soll ich es einfach weglassen, weil bei einer Langzeiteinnahme der Nutzen kleiner ist als der Schaden? I. H., Luzern

Aspirin Cardio ist ein leichter Blutverdünner ohne grössere Nebenwirkungen. Wenn Sie Ihre gesundheitliche Situation gut einschätzen können, ist das Absetzen des Medikaments trotzdem eine Überlegung wert. Sie stehen ja heute an einem anderen Punkt im Leben als damals und vielleicht hat der Schlaganfall Ihnen aufgezeigt, was in Ihrem Leben schief gelaufen ist. Ein Restrisiko bleibt immer, ob mit oder ohne Blutverdünner.

Ihr Arzt wird Ihnen bestimmt raten, das Aspirin Cardio ein Leben lang einzunehmen. Was soll er denn auch anderes sagen? Denn wenn er meint, es sei nicht mehr nötig und Sie haben in zwei Jahren wieder einen Schlaganfall, dann hat er ein Problem. Es ist seine Pflicht, Sie über die Risiken aufzuklären und Ihnen die nötige Therapie zu verschreiben. Was Sie damit anfangen, liegt dann aber ganz in Ihrer eigenen Verantwortung. Wir sind für unser Leben selber verantwortlich – für unsere Krankheiten wie auch für die Art, wie wir diese behandeln.

Wenn Blutdruck, Gewicht, Bewegung, Stresssituation und Ernährung einigermassen im Lot sind, ist das Risiko für einen erneuten Schlaganfall vermutlich klein. Am besten lassen Sie sich bei Gelegenheit nochmals durchchecken. Unterstützend wäre zum Beispiel ein Ginkgo-Präparat sehr sinnvoll: Es erhöht die Blutfliesseigenschaften, lässt die Blutplättchen weniger schnell zusammenkleben und regt den gesamten Kreislauf an. Auch Weissdorn und Knoblauch sind ausgezeichnete HerzKreislauf-Heilpflanzen, welche die Blutgefässe stärken.

Knoblauch stärkt die Blutgefässe und ist deshalb eine ausgezeichnete Herz-Kreislauf-Heilpflanze.

Kokosöl befeuchtet und kühlt die Haut.

Rote Flecken im Gesicht Seit ungefähr drei Jahren habe ich eine Rosazea, vor allem in der rechten Gesichtshälfte. Der Dermatologe gab mir eine Salbe; die half aber nichts. Was können Sie mir raten? R. D. Wattwil

Ich kann leider auch keine Patentlösung gegen Rosazea anbieten. Wichtig ist, dass Sie von innen her arbeiten. Als erster Schritt wäre eine Ernährungsumstellung hilfreich. Sie sollten für drei bis sechs Wochen den Körper entsäuern und ausschliesslich basenbildende Lebensmittel essen: viel Gemüse, Obst, Nüsse und Trockenfrüchte, hingegen fast kein Fleisch, Käse, Haushaltszucker und Weissmehl. Am wichtigsten ist es, dass Sie den weissen Zucker weglassen. Sie können weiterhin mit Ahornsirup, Honig, Palmoder Dattelzucker ein Dessert zubereiten. Dann empfehle ich Ihnen ein Heilmittel, das die Darmflora aufbaut. Die Haut ist eng verbunden mit dem Darm

– nur wenn der gesund ist, kann sich auch die Haut beruhigen. Achten Sie des Weiteren darauf, bei der Gesichtspflege natürliche Produkte zu verwenden, die möglichst ohne Zusatzstoffe auskommen. Allenfalls können Sie sogar ausschliesslich reines Kokosöl verwenden, falls Sie den Geruch mögen. Man findet es im Reformhaus bei den Speiseölen. Kokosöl befeuchtet und kühlt die Haut.

Starkes Schwitzen

Mein Sohn, 26 Jahre, schwitzt sehr stark. Da ihm das überaus lästig ist, möchte er sich die Schweissdrüsen entfernen lassen. Ich bin da aber eher skeptisch. Was meinen Sie? K. K., Ascona

Ihre Skepsis ist berechtigt. Das Entfernen der Schweissdrüsen kann nicht die Lösung sein. Aber ich kann gut verstehen, dass das starke Schwitzen ihren Sohn stört. Es gibt immer einen Grund, weshalb jemand mehr Schweiss produziert als andere Menschen. Das Gewicht spielt eine Rolle, ebenso Stress, die Ernährung und der Mineralstoffhaushalt im Körper. Als Sofortlösung gibt es im Fachhandel ein sehr gutes, starkes Langzeitdeo. Es heisst Lavilin und übertüncht die Schweissproduktion für einige Tage. Gleichzeitig sollte er das Schüssler Salz Nr. 8, Natrium chloratum einnehmen. Es gleicht die übermässige Schweissproduktion aus. Ihr Sohn kann täglich drei Mal zwei Tabletten davon lutschen oder in Wasser auflösen und trinken. Gleichzeitig sollte er nicht übertreiben mit dem Salz-, und Kohlenhydratkonsum. Extrem salzige Speisen wie Chips, Wurstwaren und rezenten Käse sollte er nur in kleinen Mengen essen; auch Kaffee, Alkohol, Nikotin, Saures und Scharfes treibt den

Schweiss aus den Poren. Wenn er dazu bereit ist, könnte sich ihr Sohn auch ein Basensalz kaufen und den Körper so entsäuern.

Brennende Zungenspitze

Ich, 72, habe eine brennende Zungenspitze und vermute, dass mein Magen übersäuert ist. Was könnte ich dagegen tun?

T. B., Rickenbach

Das Brennen auf der Zungenspitze kann sehr gut mit einem Überschuss an Säure zusammenhängen. Das Schüssler Salz Nr. 8, Natrium chloratum, deckt beides ab: Es wirkt gegen Zungenbrennen und gegen saures Aufstossen. Am besten nehmen Sie vier bis sechs Mal täglich ein bis zwei Tabletten zu sich, aufgelöst in etwas Wasser. Eine Heilpflanze, die sehr gut den Magen beruhigt, ist die Schafgarbe. Sie können vor dem Zubettgehen eine Tasse Schafgarbentee trinken. Sehr gut für den Magen ist auch Kartoffelsaft. Sie können täglich morgens als Erstes und abends als Letztes 100 Milliliter davon trinken. Bei saurem Aufstossen helfen auch Kardamomsamen. Das gesunde Gewürz erhält man in Drogerien und Reformhäusern als ganze Samenkapseln in Bioqualität. Eine solche Samenkapsel können Sie mehrmals täglich bei Bedarf kauen. Ausserdem wäre es gut, dass Ihr Hausarzt Sie bei Gelegenheit bezüglich des Vitamins B12 untersucht. Denn Zungenbrennen kann mit einem Vitamin B12-Mangel einhergehen.

Kardamomsamen kauen hilft bei saurem Aufstossen.

Dezember

Hilfe bei Blasenentzündung

Eine Blasenentzündung äussert sich durch Brennen beim Wasserlassen, Harndrang und dem Gefühl, die Blase nie ganz leeren zu können. In den meisten Fällen entsteht die Blasenentzündung durch das Eindringen von Bakterien aus dem Darm, die im feucht-warmen Milieu des Harnweges beste Bedingungen finden, um sich auszubreiten.

So wirkt D-Mannose: D-Mannose ist ein Einfachzucker, der mittels Vergärungsprozess aus Glucose gewonnen wird. In kleinen Mengen produziert der Körper D-Mannose selber. In höherer Dosis eingenommen, verhindert sie, dass sich Bakterien auf den Schleimhäuten niederlassen und in den Körper eindringen. Stattdessen werden Bakterien über den Urin ausgeschieden.

Wie anwenden: Bei den ersten Anzeichen einer Blasenentzündung dreimal täglich einnehmen. Die Menge variiert je nach Produkt. Diese sind im Fachhandel erhältlich. Man kann die D-Mannose auch vorbeugend einnehmen, jedoch nur sehr niedrig dosiert.

Das können Sie sonst noch tun:

Viel trinken: Das Durchspülen der Harnwege mit Brennnessel-, Birkenblätter- und Schachtelhalmtee gehört zu den ersten Massnahmen bei einer Blasenentzündung. Im Akutfall zwei bis drei Liter dieser Teemischung trinken.

Preiselbeersaft: Durch den hohen Anteil an Gerbstoffen kann der Preiselbeersaft, ähnlich wie die D-Mannose, das Eindringen von Bakterien in die Schleimhaut der Harnwege verhindern.

Darmflora: Darmbakterien sind oft der Auslöser für eine Blasenentzündung. Es lohnt sich, die Darmflora immer wieder aufzubauen, insbesondere nach einer Antibiotikakur.

●  Beratung

Lungenabszess

Mein Partner hat einen grossen Abszess an der Lunge und deswegen oft Blut im Auswurf. Der Abszess geht nicht weg, obwohl er nun seit längerem Cortison verordnet bekommt. Die Ärzte wollen nun operieren. Haben sie alternative Heilungsvorschläge?

W., Zürich

Wenn das Wasser schon fast bis zum Hals steht, kann man sich von der Alternativmedizin eigentlich nur noch ein Wunder erhoffen. Da muss man realistisch sein. Am besten klärt ihr Freund beim Arzt ab, wie lange er die

Homöopathie und Akupunktur können gut mit schulmedizinischen Methoden kombiniert werden.

Operation herauszögern kann, ohne seine Gesundheit zu gefährden. Wenn er abwarten kann, wären sicher die Homöopathie oder die Akupunktur mögliche Behandlungsmethoden, allenfalls sogar kombiniert. Es gibt immer alternative Wege, die zum Teil sehr gut mit der schulmedizinischen Behandlung kombiniert werden können. Aber er muss auch bereit sein, diesen Weg zu gehen und auf seinen Körper zu hören, was er ihm mit seinen Reaktionen mitteilen möchte.

Gebärmutter entfernen wegen einem Myom? Meine Frauenärztin hat bei mir ein Myom diagnostiziert und eine Gebärmutterentfernung empfohlen. Ich habe aber keinerlei Beschwerden. Was können Sie mir raten? Wie kann ich das Wachstum des Myoms bremsen? C. K., Aarau

Die Naturheilkunde kann bei der Behandlung von Myomen sehr erfolgreich sein – vorausgesetzt man handelt konsequent. Eine Entfernung

Der Mönchspfeffer hat sich bei der Behandlung von Myomen bewährt.

der Gebärmutter sollten Sie nur durchführen, wenn es wirklich nicht anders geht. Die Gebärmutter ist so ziemlich das zentralste Organ des weiblichen Körpers. Auch wenn das Thema Fortpflanzung abgeschlossen ist, sollte sie im Körper bleiben, es sei denn, das Myom wird derart gross, dass man zwangsläufig entsprechend handeln muss. Doch auch hier gibt es Alternativen. Etwa die Möglichkeit, dass man das Myom mit Hitze zum Schrumpfen bringt, sodass die Gebärmutter nicht entfernt werden muss.

Damit Ihr Myom nicht weiter wächst, sollten Sie den Hormonhaushalt in Balance halten. Allenfalls hilft die Akupunktur dabei; vielleicht lassen Sie sich ja mal bei einer Ärztin der Traditionellen Chinesischen Medizin beraten. Aber auch die europäische Naturheilkunde kann helfen: Sie kennt viele Heilkräuter, die sich bei einem Myom bewährt haben, zum Beispiel Frauenmantel oder Mönchspfeffer (siehe «natürlich» 10/18).

Allergie auf Reisen

Ich habe eine Histaminintoleranz. Wenn ich auswärts esse, nehme ich Daosin oder manchmal auch ein Antihistamin. Nun gehe ich auf eine Asienreise. Was muss ich betreffend Ernährung berücksichtigen? Kann ich Daosin täglich einnehmen? I. H., Zürich

Das Daosin können Sie dauerhaft einnehmen, zweimal täglich vor den Mahlzeiten. Da im asiatischen Raum Alkohol und Milchprodukte weitgehend wegfallen, könnte es gut sein, dass Sie weniger Probleme haben als hier. Denn kleinere Mengen Histamin kann der Körper in der Regel trotz Intoleranz gut bewältigen.

Lebensmittellisten haben Sie ver mutlich. Wählen Sie die Speisen so,

dass immer nur ein «verbotenes» Lebensmittel dabei ist. Wenn Sie Lust auf Tofu haben, trinken Sie Wasser dazu. Wenn es mal ein Bier sein soll, dann essen Sie eGemüse dazu. Im Gegensatz zu anderen Ländern wird in Asien ja meist frisch gekocht. Das ist ein Vorteil für Sie.

Juckreiz auf der Brust Im Winter nach dem Duschen juckt es mich und die Haut auf meiner Brust und am Rücken ist gerötet. An was liegt das?

T. S., Mellingen

Rasieren Sie ihren Oberkörper? Falls ja, hören Sie bitte auf damit oder beschränken Sie die Rasur auf die Sommermonate. In jedem Haarfollikel befinden sich Talgdrüsen, welche die Haut nähren. Wenn die Haare abrasiert sind, waschen Sie den Talg mit jedem Duschen weg. So hat die Haut keinen fettenden Schutzfilm mehr. Eng anliegende Shirts reiben dann auf der Haut und verursachen Irritationen. Pflegen Sie ihren Oberkörper mit reinem Mandelöl, das Sie in der Drogerie oder Apotheke kaufen können. Damit schmieren Sie vor jedem Duschen den Oberkörper ein. Auch Kokosfett eignet sich, falls Sie den Geschmack mögen. Vermeiden Sie jeglichen Kontakt mit Duschmitteln auf der Brust. Es reicht, wenn Sie Intimzone, Achseln und Füsse einseifen. Wenn nötig, können sie nochmals etwas Öl auf die feuchte Haut massieren und sich danach nur leicht trockentupfen. Eventuell lohnt es sich, wenn Sie Leinölkapseln einnehmen. Auch das wirkt befeuchtend auf den ganzen Körper. Und wechseln Sie allenfalls das Waschmittel für Ihre Kleider.

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich-online.ch

Was tun bei Sodbrennen?

Wer öfters unter Sodbrennen leidet, sollte am besten süsse, fettreiche und scharfe Speisen meiden oder einschränken. «natürlich» sagt, was sonst noch hilft.

Das Richtige essen

Wer zu Sodbrennen neigt, sollte süsse, fettreiche und scharf gewürzte Speisen möglichst meiden. Lässt sich dies (etwa bei einer Einladung) nicht vermeiden:

Schaffen Sie eine «magenfreundliche» Grundlage, indem Sie vorher etwas Pellkartoffeln, Pasta oder einen Joghurt essen.

Tipp für zwischendurch:

Ein Glas Wasser trinken oder ein Stück trockenes Brot kauen – das «entschärft» die Säure. Auch ein eiweissreiches Dessert wie Quark oder Joghurt hilft, die Magensäure zu neutralisieren.

Alkohol und Koffein in Massen

Meiden Sie insbesondere gesüsste alkoholische Getränke wie Likör oder Punsch, da diese die Magensäureproduktion erhöhen. Statt zum schwarzem Kaffee lieber zu Cappuccino oder Latte Macchiato greifen.

● Bequeme Kleidung

Enge Hosen, Röcke und Gürtel können grossen Druck auf den Bauchbereich ausüben, den Mageninhalt nach oben drücken und so Sodbrennen verstärken. Daher möglichst lockere Kleidung oder solche mit hohem Stretch-Anteil tragen.

● Richtig liegen

Stellen Sie das Kopfteil des Bettes um 10 bis 15 Zentimeter höher. Dadurch kann die Magensäure nicht so leicht in die Speiseröhre

zurückfliessen. Oder: Legen

Sie sich auf die linke Seite. Studien belegen, dass der «Säureangriff» beim Liegen auf der rechten Seite länger dauert.

Was gegen akutes

Brennen und Aufstossen hilft

Säurehemmende Mittel (Antazida)

Entsprechende Präparate sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Wichtig: Antazida sollten nicht länger als drei Tage hinterei nander eingenommen werden.

Tees und Natron

Eine Alternative zu Medikamenten bieten Heilpflanzen mit krampflösender Wirkung wie Kümmel, Fenchel und Anis. Auch das Trinken von Wasser mit Kaisernatron wirkt entsäuernd.

Leinsamen

Sie lindern Schleimhautreizungen. Am besten zweibis dreimal täglich 1 EL ganzer Leinsamen mit Wasser einnehmen.

Fettverdauung anregen

Bei Völlegefühl können Extrakte aus Kreuzkümmel oder Artischocken die Fettverdauung anregen und die Verdauung entlasten. Entsprechende Präparate sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich.

Akupressur

Finger auf den Daumenballen legen und Richtung Daumen gehen. Den Magenpunkt mindestens 30 Sekunden kräftig drücken. MM

Sternanis Illicium verum

In sternförmigen Kapseln befinden sich die kleinen Sternanisfrüchte. Sie wachsen auf stattlichen, immergrünen Bäumen, die bis zu zehn Meter hoch werden. Der Baum gehört zur Familie der Sternanisgewächse. Seine Rinde ist weiss, wie diejenige der Birke, die Blätter glänzend grün und die Blüten gelblich. Aus ihnen entwickeln sich drei Mal jährlich die kleinen Sternfrüchte mit einem Durchmesser von rund zwei Zentimetern. So liefert die wertvolle Gewürz- und Arzneipflanze reiche Erträge. In den Anbaugebieten in China, Indien, Vietnam, Japan und auf den Philippinen nimmt der Sternanis eine wichtige Stellung ein bei Magen- und Darmbeschwerden sowie bei Blähungen und Durchfallerkrankungen; die Früchte werden zudem als entzündungshemmendes und schleimlösendes Heilmittel bei Beschwerden der oberen Luftwege eingesetzt. Hierzulande kennen wir den Sternanis eher als Gewürz- oder Dekorationspflanze denn als Heilmittel – zum Beispiel als Bestandteil des Lebkuchengewürzes, in Gewürztees und im Glühwein.

Der Name führt in die Irre, denn der Sternanis ist botanisch betrachtet in keiner Weise mit unserem Anis verwandt. Anis (Pipinella anisum) ist wie der Fenchel oder der Dill ein einjähriges Doldengewächs. Ähnlich wie die Anisfrüchte schmeckt auch der Sternanis süsslich, würzig und leicht scharf. Was die beiden ebenfalls gemein haben, ist der hohe Anteil an ätherischem Öl, das sich in Duft und Zusammensetzung sehr ähnlich ist. Aus diesem Grund werden beide ätherischen Öle als «Anisöl» bezeichnet. Das ätherische Anisoder genauer Sternanisöl wirkt auswurffördernd, antibakteriell, krampflösend und blähungswidrig. Es regt die Bronchien und die Tätigkeit der feinen Flimmerhaare an, sodass lästiger Bronchialschleim verflüssigt und besser abgehustet werden kann.

gutzu wissen

Lebkuchengewürz selber machen

Geben Sie zuerst je einen gestrichenen Esslöffel Zimt, Ingwer, Sternanis, Koriander, Kardamom, Muskatblüte (Macis) und Fenchel sowie je einen Teelöffel Piment und Nelken in eine Kaffeemühle, den Mörser oder Blender. Mahlen Sie die Gewürze zu einer feinen Pulvermischung. Falls Sie von gewissen Gewürzen nur Pulver zu Hause haben, geben sie diese Gewürze erst am Schluss dazu und verrühren sie das Ganze zu einer homogenen Mischung. Diese ist, in ein Glas abgefüllt und dunkel gelagert, gut ein Jahr haltbar.

Das Fünf-Gewürze-Pulver ist wohl die bekannteste chinesische Gewürzmischung. Sie besteht aus Fenchel, Cassiazimt, Nelken, Szechuanpfeffer und Sternanis. Viele Fleischgerichte – von der chinesischen Pekingente bis zum marokkanischen Tajin – werden mit diesem Gewürz oder zumindest mit Sternanis gewürzt; und aus vielen Gewürztee- oder Glühweinrezepturen ist der Stern anis nicht wegzudenken. Eigentlich wäre Sternanis – wie auch der Anis –ein ideales Gewürz als Beigabe zu Brot oder Kuchen, denn er macht die eher schwer verdaubaren Gebäcke bekömmlicher. Und das natürlich nicht nur zu Weihnachten, wenn die Chräbeli und Änisguetsli Hochsaison haben, sondern das ganze Jahr hindurch. Die traditionelle Gewürzmischung für Lebkuchen enthält ausser dem Sternanis acht weitere Gewürze. Die 9 symbolisiert in der Zahlenmystik die Verbindung und Lobpreisung des Göttlichen. Die neun traditionellen Gewürze sind Piment, Zimt, Ingwer, Sternanis, Koriander, Kardamom, Muskatblüte (Macis) oder Muskatnuss, Gewürznelken und Fenchel. Natürlich kann man Lebkuchengewürz auch fertig kaufen; mit der eigenen Mischung kann man jedoch seine ganz persönliche Note in den frischen Lebkuchen einfliessen lassen. Meine zum Beispiel ist bedeutend würziger, schärfer und geschmackvoller als die gekauften. shr //

WÜRZIGER CHAI-TEE

10 Kardamomkapseln

4 Nelken

2 Zimtstangen (zerbrechen)

6 Sternanise

1 TL Pfefferkörner

1 Stück Ingwer, in Scheiben geschnitten

2 EL Rohrzucker

1 EL Schwarzer Tee (kann auch weggelassen werden)

500 ml Wasser

500 ml Milch

1. Die Gewürze im Mörser grob zerstossen, in der Pfanne kurz erhitzen und mit Wasser ablöschen. Ingwer und Zucker hinzugeben und alles 5 Minuten kochen, sodass es sprudelt.

2. Milch und Schwarztee dazu geben. Nochmals kurz aufkochen und das Ganze 15 Minuten auf kleiner Hitze zugedeckt ziehen lassen.

3. Den Chai-Tee durch ein Sieb giessen; nach Belieben nachsüssen und geniessen.

BISHER ERSCHIENEN

Hopfen, Mistel, Hamamelis, Schlüsselblume, Lavendel, Kurkuma, Huflattich, Löwenzahn, Maiglöckchen, Ringelblume, Lindenblüte, Mönchspfeffer, Arve und viele mehr. Siehe www.natuerlich-online.ch

HEILPFLANZE des Monats

ES WEIHNACHTET SEHR | Der Sternanis gehört zu den schönsten Gewürzen überhaupt. Er findet im Dezember regen Absatz bei der Zubereitung von Glühwein und Lebkuchen oder zum Verzieren und Basteln von Weihnachtsgeschenken.

«Niemand hatte bisher um die Toten geweint und wirklich um sie getrauert.»

Heilung durch Ahnenarbeit

Jahrelang litt Peter Maier unter heftigen Knieschmerzen. Die Diagnose der Ärzte: unheilbar. Doch dann entdeckte er das Thema Ahnenarbeit und begab sich auf diesen spirituellen Weg. So wurde er ohne weitere medizinische Behandlung wieder gesund.

Text: Peter Maier

Vor über zwanzig Jahren hatte ich einen beinahe tödlichen Verkehrsunfall. Fast gleichzeitig begann eine unsägliche Verletzungsserie, die meine Knie betraf. Nach drei Operationen stellte sich ein Dauerschmerz ein und einige der besten Sportmediziner Münchens erklärten mir, dass sie nichts mehr gegen meine unheilbare Arthrose in den Knien tun könnten. Ihre Künste auf rein körperlichem Gebiet versagten vollkommen – dabei war ich doch gerade einmal 42 Jahre alt! Und mein Freizeitleben hatte bis dahin fast ausschliesslich aus Sportaktivitäten bestanden. Und nun schien ich also am Ende zu sein

Diese Situation führte neben der Körperkrise auch zu einer heftigen Sinnkrise. Denn bis dahin hatte ich in meiner naturwissenschaftlich-technischen Weltsicht vollkommen darauf vertraut, dass die Schulmedizin umgehend eine Lösung bringen könnte, wenn ein Problem auftritt. Sie war für mich die einzige Heilungsinstanz, die ich damals akzeptierte. Lösungen sah ich ausschliesslich in entsprechenden Medikamenten und Operationen. Jetzt aber war ich schulmedizinisch austherapiert. Was also sollte ich tun?

Zunächst gab es nur den hilflosen Versuch einer Schmerzlinderung. Von meiner Grossmutter wusste ich noch, dass Quark den Schmerz aus einem Gelenk ziehen könne – wenigstens vorübergehend. Also ging ich vier (!) Jahre lang jede Nacht mit Quark ins Bett: Im Supermarkt kaufte ich mir für jeden Abend ein Pfund Quark, klaschte diesen auf mein linkes Knie, legte ein Geschirrtuch darauf und umwickelte alles mit einer aufgeschnittenen Plastiktüte, um nicht mein Bett zu versauen. Tatsächlich konnte ich damit meistens einschlafen; aber spätestens gegen fünf Uhr morgens wurde ich wieder wach – mit Schmerzen im Knie und immer mehr auch im Kopf. Der Schmerz liess sich nicht mehr abschütteln. Es war geradezu trost- und aussichtslos.

Alternative

Heilmethoden

Der Dauerschmerz machte mich fast wahnsinnig. Gleichzeitig trieb er mich dazu an, doch noch nach Lösungen zu suchen, die es aber gar nicht gab, zumindest schulmedizinisch nicht. Der letzte behandelnde Orthopäde, immerhin der betreuende Sportarzt einer deutschen Frauen-Nationalmannschaft, hatte mich

ehrlicherweise gebeten, nicht mehr in seine Praxis zu kommen, weil er für mich nichts mehr tun könne. Wie sollte es mit mir weitergehen?

Meine Einstellung zur Schulmedizin, der ich bis dahin blind vertraut hatte und die sich nun als hilflos erwies, wurde aufgrund meiner Schmerzerfahrungen völlig erschüttert. Ich konnte und wollte mich damals aber nicht damit abfinden, medizinisch «erledigt» das heisst körperlich unheilbar geschädigt zu sein. Daher fing ich an, auf ganz anderen Gebieten nach Lösungen zu suchen, die ich bis dahin als Scharlatanerie, Humbug oder Hirngespinste abgetan hatte. Und so sah meine Suche nach Alternativen aus:

● Ich las das Standardbuch der amerikanischen Lehrerin Louise Hay: «Gesundheit für Körper und Seele»

● Ein alternativer Sportmediziner gab mir wertvolle geistige Impulse, nach neuen Wegen für mich als Mensch im Allgemeinen und für meine lädierten Knie im Besonderen zu suchen.

● Durch das Buch «Vom Geist Afrikas» des afrikanischen Schamanen und Universitätsdozenten Malidoma Patrice Somé und durch zwei leibhaftige Begegnungen mit ihm wurden in mir Türen zu meinem Inneren geöffnet.

● Ein schamanisch ausgerichteter Heilpraktiker, der alternative Substanzen aus der Homöopathie für mich austestete und Akupunkturnadeln am Knie setzte, widersprach der gängigen These von vielen Orthopäden, dass eine einmal geschädigte Knorpelschicht in den Knien auf Dauer kaputt und unheilbar sei.

● Der entscheidende Durchbruch bezüglich meiner Knieschmerzen kam dann jedoch aus dem mir bis dato unbekannten Gebiet der «Familienaufstellungen» und der «Ahnen arbeit».

Und das kam so: Im Dezember 1999 nahm ich an einer sogenannten «Familienaufstellung» teil, einem Ritual aus der Familientherapie. Dazu musste ich für die Menschen meiner Herkunftsfamilie aus der Gruppe der Teilnehmer sogenannte «Stellvertreter» aussuchen und sie im Raum so aufstellen, wie ich meine Familie sah und die Beziehungen der Familienmitglieder untereinander empfand. Die Aufstellung ergab überraschender Weise, dass es in meiner Familie verdrängte Tote geben müsse.

Peter Maier, 64, stammt aus Bayern und ist Gymnasiallehrer und Jugend-Initiations-Mentor. Er hat sich in Weiterbildungen und der täglichen Arbeit auf Themen wie initiatische Therapie, christliche Kontemplation, Visionssuche, Familienaufstellung sowie Männer- und Ritualarbeit spezialisiert. In seinen Büchern und Vorträgen gibt er das Wissen um Initiation und Heilung weiter.

Hemmungslos weinen

Als ich noch am selben Abend meine Mutter anrief und sie mit diesem Ergebnis konfrontierte, gestand sie, dass es vor ihrer Geburt drei Brüder gegeben hatte, die alle innerhalb ihres ersten Lebensjahres hatten sterben müssen – während der Zeit des ersten Weltkrieges und kurz danach. Davon hatte ich bis ahin nichts gewusst; das Schicksal dieser mir nahen Verwandten, die ja alle Onkel von mir waren, war in unserer Familie offensichtlich verdrängt worden. Die drei Babys waren im Nürnberger Südfriedhof beerdigt worden, wo meine Grosseltern damals wohnten.

Da ich in den Nächten nach der Familienaufstellung von diesen drei Onkel und von ihrem tragischen Schicksal träumte, wurde mir bewusst, dass ich etwas zu ihrer Würdigung tun musste. Ich bestellte in der Pfarrei, die neben dem Südfriedhof lag, für jeden meiner Onkel Gedenkmessen. Diese wurden im Pfarrbrief offiziell angekündigt, und ich selbst war während der Gottesdienste auch anwesend. Anschliessend stellte ich drei grosse Kerzen mit den Namen und den Todesjahren der Verstorbenen auf den Friedhof.

Später musste ich auf dem Nürnberger Friedhof plötzlich hemmungslos weinen, als ich vor aufgelassenen Kindergräbern stand. Mich berührte das Schicksal der drei toten Onkel immer stärker, von deren Existenz ich bis vor Kurzem nichts gewusst hatte. Meine Grossmutter war, wie ich von einer Verwandten erfuhr, damals vom Tod ihrer drei Söhne so erschüttert und krank, dass sie nicht an den Beerdigungen teilnehmen konnte oder wollte – und mein Opa war im Krieg. Offensichtlich hatte bisher niemand um die Toten geweint und wirklich um sie getrauert. Dies wurde jetzt von mir nachgeholt – weil mir das Schicksal meiner Onkel so ans Herz ging.

Das Erstaunliche: Bereits einige Tage nach diesen Gedenkmessen vergass ich, Quark zu kaufen. Nach einer weiteren Woche musste ich mir eingestehen, dass die Knieschmerzen verschwunden waren, was selbst die besten Orthopäden und Operateure Münchens jahrelang nicht hatten erreichen können.

In meinem konkreten Fall lag die Lösung meiner Knieprobleme also nicht in einer medizinischen

Behandlung, sondern in einer berührenden Ahnenarbeit. Offensichtlich hatten die ungewürdigten Toten jahrelang aus meinen Knien «geschrien» und den Energiefluss durch meine Knie blockiert. Dies hatte den Schmerz erzeugt, der nun auf einmal weichen konnte, weil ich instinktiv das Richtige und Heilende für meine Ahnen tat: würdigende Gedenkmessen für meine Onkel lesen zu lassen und selbstheilende Rituale auf den Friedhöfen zu veranstalten.

Wir sind spirituelle Wesen

Um selbst Heilung zu erlangen, musste ich also mein bisheriges, rein naturwissenschaftlich-technisch ausgerichtetes Weltbild radikal in Frage stellen. Mir wurde durch die Ahnenarbeit bewusst, dass alle Menschen im Grunde spirituelle Wesen sind, auf dem Weg heim ins Göttliche; und dass wir alle miteinander verbunden sind.

Mentale Hilfe bei meinem Heilungsprozess konnte ich auch im «Medizinrad der Heilung» finden, das von vier existentiellen Heilungsebenen im Menschen ausgeht: der körperlichen, psychischen, familiensystemischen und spirituellen Heilungsebenen. Dieses Modell half mir wesentlich dabei, das Geschehen bei der Ahnenarbeit besser zu verstehen und zu deuten. In meinem Fall waren die familiensystemische und die spirituelle Sicht auf das Problem entscheidend und letztlich heilsam. Dafür bin ich sehr dankbar.

Im Herbst vor einem Jahr, also etwa 20 Jahre nach meinem Unfall und den beginnenden Knieschmerzen, wurde bei einer Kernspintomographie festgestellt, dass meine Knie mittlerweile fast vollkommen heil sind und keine Arthrose mehr vorliegt. Das ist eine erstaunliche und zugleich wunderbare Nachricht! //

Buchtipp

Peter Maier «Heilung – Initiation ins Göttliche» Verlag Epubli Berlin 2011, ca. Fr. 22.–

In seinem Buch «Heilung – Initiation ins Göttliche» beschreibt Peter Maier, wie mithilfe von Initationsritualen und Ahnenarbeit körperliche, seelische, systemische und spirituelle Heilung möglich ist. Mehr Infos und Bestellung unter: www.initiation-erwachsenwerden.de

Tanja Grandits Gewürze Leserangebot

Fünfzig Gewürze und hundertfünfzig Rezepte

«Gewürze sind das Gold in jeder Küche, sie bringen Leidenschaft in ein Gericht!», so Tanja Grandits, die Spitzenköchin des Restaurant Stucki in Basel. In ihrem Buch «Gewürze» zündet sie ein wahres AromenFeuerwerk und bringt unsere Geschmackspapillen zum Tanzen. 50 Gewürze werden auf eine sehr persönliche Art kurz und prägnant porträtiert. 150 aussergewöhnliche Rezepte zeigen, wie man mit den Gewürzen grossartige Aromenkombinationen und wunderbare Gerichte kochen kann.

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Gutgelaunt durch den Winter

Winterblues? Da hilft nur eins: Licht! Licht kann aber nicht nur bei Verstimmungen und Depressionen helfen, sondern auch diverse dermatologische Beschwerden lindern. Und offenbar sogar Krebszellen zerstören.

Text: Lioba Schneemann

Wenn die Tage kürzer werden, wird es bei manchen Menschen auch innerlich dunkler. Bei vielen lässt die Antriebskraft nach; sie schlafen mehr und sind dennoch müde, mitunter gereizt und haben oft mehr Appetit auf Süsses oder Fast Food. Andere wiederum kennen saisonale Veränderungen nur vom Hören und Sagen. Offenbar passen sich, bei den einen mehr, bei den anderen weniger, die Lebensvorgänge den Jahreszeiten an. Da unterscheiden wir uns nicht gross von unseren Urahnen, den Höhlenbewohnern. Damals war es ja auch sinnvoll, in den Wintermonaten mit Nahrungsknappheit und lebensfeindlichen Bedingungen seine Körperfunktionen auf Sparflamme zu schalten.

Glücklicherweise ist es beim modernen Menschen in der Regel nur der harmlose, aber mitunter als lästig empfundene Winterblues, der sich mit Stimmungs- und Leistungsschwankungen bemerkbar macht, den Alltag aber nicht allzu sehr durcheinander bringt. Einfache Massnahmen wie ein täglicher Mittagsspaziergang oder mehr Licht im Haus oder in der Wohnung reichen da oft schon aus für mehr Wohlbefinden. Dabei sollte man bedenken, dass eine gewisse Saisonfühligkeit durchaus eine Quelle der Inspiration sein kann. Viele Künstler und Kreative sehen darin gar die Voraussetzung für ihre Arbeit. Jedoch haben wir heute oft den Anspruch, mental und physisch stets «funktionieren» zu müssen. Doch das ist unnatürlich.

Zwei Seelen in der Brust

Epidemiologische Untersuchungen aus der Schweiz zeigen, dass etwa zwei Prozent der Menschen infolge des Licht-

«Wir haben heute oft den Anspruch, mental und physisch stets ‹funktionieren› zu müssen.»

mangels an einer saisonabhängigen Depression (SAD) und rund zehn Prozent an einem Winterblues leiden. Henry Adams, Chronist des amerikanischen Lebens, könnte ein Betroffener gewesen sein. 1869 schrieb er: «Diese Zeit des Jahres liegt mir wie ein Mühlstein auf der Seele. Meine Nerven versagen, meine Zähne schmerzen und mein Mut fällt in die bodenlose Tiefe der Unendlichkeit. Der Tod schleicht um mich herum …»

Die SAD ist eine Form der Depression, die von einem Arzt oder Naturheilpraktiker diagnostiziert und behandelt werden sollte. Nicht selten leiden Patienten lange unter einer SAD, ohne auf die Idee zu kommen, dass ihre Verstimmung mit mangelndem Licht zusammenhängen könnte. Die Dunkelziffer ist bei Männern höher. Wahrscheinlich weil sie allgemein weniger ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen als Frauen.

Eine Betroffene berichtete, sie habe das Gefühl, «zwei Seelen in ihrer Brust» zu haben – im Sommer eine fröhliche, im Winter eine traurige. SAD-Betroffene haben generell weniger Energie und klagen über grossen Antriebsmangel; sie haben es schwer, sich zu konzentrieren, schlafen schlecht oder sind tieftraurig. Betroffene sind häufig krankgeschrieben; manche haben Mühe, am Morgen überhaupt aus dem Bett zu kommen.

Die Heilkraft der Sonne

Die Wirkung von Licht und wechselnden Jahreszeiten auf uns Menschen ist schon lange bekannt. Hippokrates schrieb im vierten Jahrhundert vor Christus, dass jeder, «der sich für die Wissenschaft der Medizin interessiert, als erstes die Jahreszeiten erforschen muss und was in ihnen passiert». Lange Zeit hat die Medizin die heilende Wirkung von Licht schlicht vergessen. In Mode kam Licht oder, besser gesagt, die Sonne als heilende Kraft mit dem Arzt Oscar Bernhard, der anfangs des 20. Jahrhunderts im Engadin die «Heliotherapie» erfand. Bernhard war Initiant des ersten Spitals in Samedan, das heute noch als Akutspital existiert. Im sonnenverwöhnten Oberengadin setzte er als erster die Sonnenlichttherapie gegen Knochentuberkulose sowie Rachitis ein. In Leysin (VD) gründete später der Arzt Auguste Rollier 35 Heliokliniken und Sonnenschulen. Bis zum Aufkommen der ersten Tuberkulose-Medikamente Mitte der 40er-Jahre des letzten Jahrhunderts war die Heliotherapie das Mittel der Wahl.

Die heutige Lichttherapie ist nicht identisch mit der Heliotherapie, die pures Sonnenlicht nutzte. In

UV-Lichttherapie in einem britischen Kinderkrankenhaus zur Vorbeugung von Rachitis (um 1938).

Was kann man selbst tun?

Damit wir besser durch die dunkle Jahreszeit kommen, sollten wir viel Sonne tanken: Regelmässige Spaziergänge am Morgen oder in der Mittagszeit, auch bei bedecktem Himmel, sowie jeglicher Sport im Freien sind die besten Möglichkeiten – und erst noch gratis. Die Lichtintensitäten draussen sind hundert- bis tausendfach höher als drinnen.

Hilfreich ist es auch, mehr Licht in die Innenräume zu bringen. Man kann den Lichteinfall durch die Fenster verbessern und zusätzliche Lampen einschalten, obwohl die normale Beleuchtung mit nur 200 Lux nicht für eine Therapie ausreicht.

Der Kauf einer Lichttherapielampe mit 10 000 Lux kann unter Umständen sinnvoll sein. Bei der Diagnose SAD beteiligt sich die Grundversicherung der Krankenkassen an den Kosten für eine Therapielampe und auch an den Kosten für eine UV-Lichttherapie. Wer vermutet, an einer Winterdepression zu leiden, sollte sich in einer Lichttherapie-Sprechstunde in einer Psychiatrischen Poliklinik beraten lassen. So können auch gleich andere Krankheiten ausgeschlossen und allfällige Risiken wie Augenkrankheiten erkannt werden. Es wird ausserdem geklärt, ob die Patienten Medikamente einnehmen, welche die Wirkung von Licht verstärken oder verhindern.

● Links

Informationen zur Lichttherapie sowie Fragebogen zur individuellen Berechnung der Idealzeit für eine Lichttherapie: www.cert.org

Wissenschaftliche Informationen zu biologischen Rhythmen, Lichttherapie und Einfluss von Licht auf die innere Uhr: www.chronobiology.ch

gefragt:

christoph zeller *

Herr Dr. Zeller, welche Patienten suchen Ihre Praxis auf für eine Lichttherapie?

Hauptsächlich solche mit Schuppenflechte (Psoriasis), aber auch Patienten mit diversen ekzematoiden Erkrankungen oder einer Sonnenallergie. Die Lichttherapie wird oft als Reservetherapie eingesetzt, das heisst, wenn Salben und/oder Medikamente nicht mehr ausreichen. Die Wirkung ist sehr langfristig. Auch Altersjuckreiz, unter dem viele ältere Menschen leiden, kann sehr gut mit UV-Licht behandelt werden. Alte Menschen haben oft eine trockene, empfindliche und zerkratzte Haut und leiden unter starkem Juckreiz. Viele können deshalb nicht gut schlafen.

Wie muss man sich eine UV-Lichttherapie vorstellen?

Nach der Anamnese stellen wir mit dem Patienten gemeinsam das Programm auf. Begonnen wird mit einer sehr niedrigen Dosis, zum Beispiel beträgt die Anfangsbestrahlung sieben Sekunden. Sowohl Bestrahlungsintensität als auch -dauer werden mit der Zeit langsam gesteigert. Für ein optimales Resultat ist es wichtig, die Bestrahlung zwei- bis dreimal pro Woche durchzuführen.

Können Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten mit Medikamenten auf treten? Und was müssen die Patienten sonst noch beachten? Mit den gewöhnlichen Medikamenten gibt es keine Nebenwirkungen. Die einzige Nebenwirkung, die eintreten kann, ist ein Sonnenbrand. Bei den früheren Bestrahlungen bestand eher die Gefahr einer zu hohen Dosis. Dies kann heute dank computergestützter Geräte ausgeschlossen werden. Die Patienten müssen nichts Besonderes beachten. Wir raten jedoch, die Sonne sinnvoll zu nutzen.

* Christoph Zeller ist Facharzt für allgemeine Medizin und allgemeine innere Medizin FMH. Seine Spezialgebiete sind die anthroposophische Medizin, Dermatologie, Kindermedizin sowie Reise ­ und Tauchmedizin. Er arbeitet in der Praxis am Bahnhof in Rüti ZH.

«Licht wirkt auf die innere Uhr und synchronisiert so Tagesrhythmen und den Schlaf. Und es hellt die Stimmung auf.» Anna Wirz­Justice

den 1980er-Jahren beschrieb Norman Rosenthal, Wissenschaftler am National Institute of Mental Health in den USA, erstmals die saisonal abhängige Depression und die erfolgreiche Behandlung mit künstlichem Licht. «60 bis 80 Prozent aller SAD-Patienten profitieren von der Lichttherapie», sagt Anna Wirz-Justice, emeritierte Professorin am Zentrum für Chronobiologie der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel und die erste Lichttherapeutin Europas. Bei der Behandlung wird das Licht durch die Augen aufgenommen. Die Therapielampen sind ohne UV-Licht konstruiert, um Augenschäden zu verhindern.

Warum eine saisonal abhängige Depression entsteht, ist noch nicht abschliessend geklärt. Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass Anomalien in der Ausschüttung bestimmter Hormone oder eines Systems chemischer Botenstoffe an der Entstehung einer SAD mitwirken könnten. «Licht wirkt zudem auf die innere Uhr, um Tagesrhythmen und Schlaf zu synchronisieren und die Stimmung aufzuhellen», sagt Wirz-Justice.

Es wird des Weiteren diskutiert, ob die Augen von SAD-Patienten auf Licht anders reagieren als von Nichtbetroffenen. Fest steht jedenfalls, dass Licht auf Steuerungsvorgänge im Gehirn wirken und so zu einer Stimmungsveränderung führen kann.

Licht stimuliert das Immunsystem

Heute ist die Lichttherapie eine eigenständige Methode und die Behandlung der Wahl bei Winterdepression. Sie findet auch zunehmend Eingang in die Behandlung von anderen Formen der Depression (nicht saisonale, bipolare Depression während der Schwangerschaft usw.) und von Schlafstörungen. Selbst bei Alzheimer-Erkrankung, Schizophrenie, prämenstrueller dysphorischer Stimmung (PMDS) und Bulimie ist die Lichttherapie eine Erfolg versprechende Therapieform. Und auch bei der Behandlung von Krebs wird Licht eingesetzt, namentlich bei der sogenannten photodynamischen Therapie. Sie macht Krebszellen anfälliger für die folgende Bestrahlung. Krebsvorstufen und gewisse Formen des weissen Hautkrebs wiederum werden mit UV-Licht behandelt.

Eine andere Form der Lichttherapie, die UVB-Licht verwendet, wird wie beim Krebs via Haut angewendet. Eingesetzt wird sie bei der Behandlung von Hautkrankheiten wie Schuppenflechte (Psoriasis), Neurodermitis (atopische Dermatitis), grossflächige Ekzeme oder Altersjuckreiz. Bei der UV-Lichttherapie senden Lampen kurzwellige UVB-Strahlen ab, die nur in die oberen Hautschichten eindringen, sowie langwellige UVA-Strahlen, die bis ins tiefere Bindegewebe gelangen. Dort wirken sie entzündungshemmend und fördern das Immunsystem. //

Schlafgenuss in Naturholz-Betten

berufsbegleitende Ausbildung in Tanztherapie

Einführungsseminare

25.–27. Januar 2019 22.–24. Februar 2019

Anerkennungen

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Was wächst im Frühling, was im Sommer und was wird im Herbst hergestellt…

Küchenkräuter und Wildpflanzen begleiten uns durch‘s Jahr

Im Jahreskurs lernen Sie Pflanzen und ihre Anwendung kennen. Sie stellen verschiedene Produkte her, z.B. Sirup, Brotaufstrich, Salben, Kosmetik, Tinkturen, Kräutersalz und Teemischungen. Das kochen und backen mit Kräutern wird nicht zu kurz kommen.

Habe ich Ihr Interesse geweckt? Kommen Sie vorbei und lassen Sie sich in die Welt der Kräuter und Wildpflanzen entführen…

Kursdaten 2019

Mittwoch od 13.3. / 10.4. / 1.5. / 5.6. / 7.8. / 4.9. / 2.10. / 6.11.2019

Freitag 15.3. / 12.4. / 3.5. / 7.6. / 9.8. / 6.9. / 4.10. / 8.11.2019

Zeit 17.30 bis 21.00 Uhr oder

Samstag 16.3. / 13.4. / 4.5. / 8.6. / 10.8. / 7.9. / 5.10. / 9.11.2019

Zeit 10.00 bis 13.30 Uhr

Ort Praxis Walzenhausen, Kräutergarten bei der Praxis, Wiese und Wald

Kosten Pauschal Fr. 485.– Jahreskurs mit 8 Daten, Materialkosten für Glasflaschen, Creme-Tiegel usw. Fr. 35.–

Bei Bezahlung bis 15. Dezember 2018, minus Fr. 20.– Rabatt

Es sind keine Vorkenntnisse nötig – es soll Spass machen! Ich freue mich auf gemeinsame und spannende «Kräuter-Stunden»

Diverse Tageskurse, Wein und wilde Kräuter u.v.m. auf der Homepage

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Cornelia Krapf-Rütimann, kant. appr. Heilpraktikerin

Güetli 160 | 9428 Walzenhausen | Telefon +41 (0)71 888 50 30

Mobil +41 (0)79 436 03 36 | info@praxis-sportivo.ch | praxis-sportivo.ch

Info-Abend: 22.1.19

3 Jahre, ASCA u. SGfB-anerk

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Gesund dank Fett

Lange wurde Fett verachtet. Doch heute wissen wir, dass bestimmte Fette wichtig für den Körper sind. Allen voran Omega-3-Fettsäuren. Sie vermögen sogar zu heilen.

Text: Anja Huber

Hans Rösti* ging es wie vielen Schweizern: Jahrelang kämpfte er gegen zu hohe Cholesterinwerte. «Ich beherzigte die gängigen Ernährungsempfehlungen – wie etwa wenig rotes Fleisch essen – und trieb regelmässig Ausdauersport», erzählt der 58-jährige Kaufmann aus Zug. «Doch meine Werte blieben zu hoch. Der Hausarzt riet mir zu Statinen. Doch es widerstrebte mir, täglich Medikamente einzunehmen. Deshalb wollte ich mich bei einem Heilpraktiker über Alternativen beraten lassen.»

So landete Rösti diesen Sommer bei Naturheilpraktiker Olivier Ruppen. Der ordnete eine Blutuntersuchung an, bei der unter anderem auch die Mengen der Fettsäuren Omega-3 und Omega-6 in Röstis Blut analysiert wurden. «Das Verhältnis dieser Fettsäuren zueinander war mit 24 :1 massiv gestört», erklärt Ruppen. Das ideale Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 im Blut liege bei 2 :1. «Liegen zu viele Omega-6-Fettsäuren und zu wenige Omega-3-Fettsäuren in unserem Körper vor, kann das krank machen.» Da die meisten Menschen hierzulande ein ungünstiges Fettsäureverhältnis aufweisen, mache es generell Sinn, seinen Omega-3-Index im Blut bestimmen zu lassen.

Fett vs. Fett

Fett hat einen schlechten Ruf. Doch Fett ist nicht gleich Fett: Es gibt Fette, die sich eher negativ auf die Gesundheit auswirken, nämlich gesättigte Fettsäuren, die vor allem in fettreichen tierischen Produkten wie Vollmilch, Käse mit über 45 Prozent Fettanteil, Butter und Schmalz, rotem Fleisch und Wurstwaren stecken. Ungesund sind auch Transfettsäuren, die als Nebenprodukte durch starke Erhitzung im industriellen Fett-Härtungsprozess entstehen. Sie lauern vor allem in Fertiggerichten, wozu auch Kuchen, Cookies, Snacks, Margarine und alles Frittierte zählen. Gesättigte Fettsäuren und Transfette erhöhen das schädliche LDL-Cholesterin, das den Blutgefässen zusetzen kann und damit zu einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen beiträgt.

Es gibt aber auch Fette, die lebensnotwendig sind: die ungesättigten Fettsäuren. Sie werden in Omega-3-, Omega-6- und Omega-9-Fettsäuren unterteilt und erfüllen spezielle Funktionen im menschlichen Organismus. Omega-9-Fettsäuren finden sich vor allem in Pflanzenölen wie Raps- oder Olivenöl und können vom Körper auch selbst hergestellt werden. Omega-6und Omega-3-Fettsäuren hingegen können nicht vom Körper hergestellt werden. Sie zählen deshalb zu den essentiellen, also lebensnotwendigen Fettsäuren, die über die Nahrung zugeführt werden müssen. Omega-6 steckt in vielen Pflanzenölen (z. B. Maiskeimöl, Distelöl, Sesamöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl), aber auch in tierischen Produkten wie Eiern, Fleisch und Milch. «Solche tierischen Produkte landen bei vielen

Menschen heute täglich auf dem Tisch», sagt Ruppen. «Essen wir viel davon, nehmen wir auch reichlich Omega-6-Fettsäuren auf.» Diese benötigt der Körper zwar unter anderem für das Wachstum, zur Wundheilung oder zur Infektionsabwehr. «Doch zu viel davon stört das gesunde Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 im Blut.» Typischerweise, so der Naturheilpraktiker, konsumieren wir durch die westliche Ernährungsweise zehn bis zwanzig Mal mehr Omega-6-Fettsäuren als Omega-3-Fettsäuren. Das sei ungesund. Laut Ruppen sollten nicht mehr als viermal so viele Omega-6- wie Omega-3-Fettsäuren auf dem Speiseplan stehen. Das wertvollste Fett

Die besonders wertvollen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) stecken vorwiegend in Kaltwasserfischen, allen voran in Hering, der mit satten 2040 mg Omega-3-Fettsäuren pro 100 g Fisch aufwartet. Auch Thunfisch (1380 mg/100 g), Lachs (750 mg/100 g) und Makrele (630 mg/100 g) liefern reichlich Omega-3Fettsäuren. Wer zweimal pro Woche 100 bis 200 Gramm solcher Kaltwasserfische isst, nimmt die empfohlene Menge von täglich 250 bis 300 Milligramm Omega-3-Fettsäuren auf. Doch die wenigsten Schweizer essen so viel Fisch – und das ist aus Gründen der Überfischung auch gut so (siehe «natürlich» 06/17).

Doch wir brauchen reichlich EPA und DHA, unser ganzes Leben lang – von der Entwicklung im Mutterleib bis ins hohe Alter. Omega-3-Fettsäuren sind Bestandteile jeder Körperzelle. DHA macht 40 Prozent der Fettsäuren aus, die in unserem Gehirn vorkommen. Daher ist diese Omega-3-Fettsäure für die gesunde Hirnentwicklung des Kindes schon im Mutterleib unentbehrlich. Dasselbe gilt für die Entwicklung der Sehfunktion, denn auch 60 Prozent aller in der Netzhaut enthaltenen Fettsäuren sind DHA. Während der Schwangerschaft und Stillzeit wird Frauen deshalb die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren empfohlen. Auch für den Erhalt der Sehschärfe sind Omega-3-Fettsäuren wichtig. Studien zeigen, dass eine Zufuhr von 300 mg EPA/DHA täglich das Risiko deutlich verringert, an altersbedingter Makuladegeneration (AMD) zu erkranken. Und nicht zuletzt lässt sich auch die Herzgesundheit durch EPA/DHA unterstützen, senken sie doch gleich mehrere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die grossen kardiologischen Fachgesellschaften in Europa und den USA empfehlen deshalb Omega-3 Fettsäuren, um kardiovaskulären Erkrankungen vorzubeugen. Auch in der Nachbehandlung eines Herzinfarkts, zur Vorbeugung des plötzlichen Herztodes und bei Herzschwäche (Herzinsuffizienz) wird zu einer ausreichenden Zufuhr von DHA und EPA geraten.

*Name von der Redaktion geändert

gefragt: olivier ruppen*

«Gutes Fischöl ist nicht belastet»

Herr Ruppen, Sie raten grundsätzlich jedem Menschen, ausreichend Fisch zu essen oder stattdessen täglich ein Gramm Fischöl einzunehmen. Aber was, wenn man Vegetarier oder Veganer ist? Wenn man partout kein Fischöl nehmen möchte, ist Algenöl eine gute pflanzliche Alternative. Auch Kürbiskerne und Leinsamen enthalten Omega-3- Wer jedoch nur eine Lebertran-Phobie aus Kindertagen hat, dem sei gesagt, dass heutzutage qualitativ hochwertige Fischöle kaum nach Fisch schmecken. Es gibt auch in Kapseln verpacktes Fischöl – da kommen die Geschmacksknospen der Zunge nicht einmal beim Schlucken in Kontakt mit dem Öl.

Die Gewässer sind stark belastet. Durch häufigen Fischverzehr nimmt man deshalb auch mehr Schwermetalle auf. Treibt man hier nicht den Teufel mit dem Beelzebub aus?

Grundsätzlich sollte man eher kleine Fische essen, da die Belastung mit der Grösse des Fisches zunimmt – also eher Hering oder Sardinen essen statt Thunfisch. Was Fischöl angeht, so braucht man bei seriösen Herstellern, die qualitativ hochwertiges Fischöl anbieten, keine Sorge vor Belastungen haben. Diese Öle werden daraufhin untersucht und gelangen nur in den Verkauf, wenn nachgewiesen werden kann, dass sie nicht belastet sind.

Und wie erkenne ich, ob es sich um qualitativ hochwertiges Fischöl handelt?

Riechen Sie daran. Wenn das Öl ranzig oder stark nach Fisch riecht, ist es qualitativ nicht so gut. Zudem beschreiben seriöse Produzenten ihre Produktionsprozesse transparent. Auch Ärzte und Therapeuten, die sich hier auskennen, können zu gutem Öl raten. Es ist eh am besten, zuerst seinen Omega-3-Index professionell bestimmen zu lassen, bevor man substituiert. Grundsätzlich kann man sich mit einem Gramm Fischöl pro Tag zwar nichts Schlechtes tun. Aber alles was darüber liegt, gehört unbedingt in die Hand eines erfahrenen Therapeuten.

* Olivier Ruppen, Naturheilpraktiker TEN. Seine Fachgebiete sind nebst der orthomolekularen Medizin die spinale Integration bei Rücken-, Nacken- und Schulterschmerzen sowie Stressbewältigung für Kinder und Erwachsene.

● Links

Schweizerische Herzstiftung: www.swissheart.ch

Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz­ und Kreislaufforschung e.V.: www.dgk.org

Zu wenig Omega-3

Obwohl sich die Omega-3-Fettsäuren derart positiv auf unsere Gesundheit auswirken, bemerken wir einen Mangel bzw. ein unausgeglichenes Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im Körper lange nicht. «Das ist die Krux», sagt Ruppen. «Man spürt es nicht, aber im ganzen Körper stellt sich ein chronisches Entzündungsmilieu ein, wenn zu viel Omega-6-Fettsäuren und zu wenig Omega-3-Fettsäuren vorliegen.» Denn aus Omega-6-Fettsäuren entstünden Botenstoffe, die entzündlich im Stoffwechsel wirkten. Man spreche dabei von «Stillen Entzündungen», die langfristig zur Entwicklung typischer Alterskrankheiten beitragen würden, wie etwa Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes Typ-2, Bluthochdruck und Demenz. Auch die Entwicklung «echter» Entzündun-

«Liegen zu viele Omega­ 6 ­ Fettsäuren und zu wenige Omega­3­ Fettsäuren in unserem Körper vor, kann das krank machen.»

gen, wie z. B. Rheuma, Asthma oder MS, sowie von Allergien, Neurodermitis oder Schuppenflechte werde durch ein ungünstiges Verhältnis angeheizt. «Sobald sich solche gesundheitlichen Probleme auch nur andeuten, lohnt sich eine Fettsäuren-Analyse im Blut», betont Ruppen. «Liegt der Omega-3-Index unter acht Prozent bzw. das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 über 5:1, sollte man Omega-3 eine Zeit lang hochdosiert als Nahrungsergänzung einnehmen. Dies sollte aber unbedingt in Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker geschehen.»

Hans Rösti mit seinem viel zu hohen Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 riet Ruppen zur täglichen Einnahme eines Esslöffels qualitativ hochwertigen Fischöls. «So nahm ich täglich zwei Gramm EPA und DHA auf», sagt Rösti, der neben seinen hohen Cholesterinwerten auch unter Stress im Job litt. «Nach dreimonatiger Einnahme des Fischöls fühlte ich mich leistungsfähiger, konnte mit stressigen Situationen im Büro besser umgehen und war abends auch nicht mehr so erschöpft. Als ich dann nach sechs Monaten mein Cholesterin beim Hausarzt checken lies, waren wir beide baff: Die Werte waren im Lot!» Dabei habe er weder an der Ernährung noch am Bewegungsverhalten etwas verändert – und die vom Hausarzt verordneten Statine nicht eingenommen. «Also muss es das Fischöl gewesen sein, das meine schon seit Jahren zu hohen Cholesterinwerte endlich zu senken vermochte», schlussfolgert Rösti begeistert.

Um sein Fettsäuren-Verhältnis im Lot zu halten, nimmt er weiterhin täglich einen Teelöffel Fischöl ein. «Das entspricht einem Gramm EPA und DHA», erläutert Heilpraktiker Ruppen. Diese Dosierung sei sinnvoll für jeden gesunden Menschen, der nicht mindestens zweimal in der Woche 100 bis 200 Gramm Kaltwasserfisch esse. //

karcher*

In den Nüssen mit einem Stern

Ich hab mein Tuch mit Nüssen voll Weiss nicht, wohin nun gehn. Ein Stern, der weiss, wohin er soll, Tut so, als blieb er stehn.

Ich weiss, ’s ist alles nicht mehr mein, Nicht Herz, noch Tuch, noch Nuss, Und steh mit einem Stern allein, Der weiter laufen muss.

Doch wer sich selbst nicht mehr verbleibt, Der wird gering und sacht, Und steht im Drehn, das Sterne treibt Und Engel brausen macht.

Silja Walter Benediktinerin und Schriftstellerin (1919–2011)

Ist dieses Weihnachtsgedicht von Silja Walter, der berühmten Benediktinerin und Poetin vom Kloster Fahr bei Zürich, nicht wie geschrieben für die Zeitschrift natürlich? Sie beginnt mit den Nüssen und endet bei Sternen und Engeln. Im kommenden Jahr feiern wir den 100. Geburtstag von Silja Walter, die ein grosses dichterisches Werk hinterlassen hat. Sicher werden Sie ihr im neuen Jahr wieder begegnen.

Es spricht zu mir, Silja Walters Weihnachtsgedicht. Stolz trage auch ich in meinem Tuch die Ernte dieses Jahres mit. Manche Nuss habe ich schon ge­

● Kurse im Lassalle-Haus

Winterfasten

Aus Liebe zum Leben

6. bis 13. Januar

So. 17.30–So. 8.30 Uhr

When I’m sixty four

Sich dem Leben neu öffnen

9. bis 11. Januar

Mi. 17 –Fr. 16 Uhr

Standortbestimmung

Wir leben nur einmal: sinnerfülltes Leben 11. bis 13. Januar Fr. 18.30–So. 13.30 Uhr

Spiritual Care im Notfall Kritische Lagen bewältigen 17. Januar Do. 9–17 Uhr

Infos und Anmeldung : Telefon 041 757 14 14 info@lassalle-haus.org www.lassalle-haus.org

knackt; manche andere ist noch im Gepäck. Doch ist die Frage: Wohin mit meinem Schatz? Suchend schaue ich mich um. Da entdecke ich einen Stern am Nachthimmel – wer weiss, vielleicht denselben, den einst Silja Walter sah. Tut so, als blieb er stehn. Unschlüssig. Wartet er auf mich?

Die Schätze, die wir mit uns tragen – wir ahnen, wir wissen es – besitzen wir eigentlich gar nicht. Vieles in meinem Gepäck ist Geschenk: Der herrliche Urlaub in der Bretagne, die Begegnungen mit Freunden, die besonderen Konzerte – alles wertvolle Erfahrungen. Doch sind sie vorbei. Und selbst wenn mein eigenes Herz noch hinter mir her hinkt, noch ein bisschen Zeit braucht, bin ich schon wieder einen Schritt weiter. Nahe beim Stern. Was für ein Gefühl ist das? Einsamkeit? Leere? Zur Leere kommt eine Unruhe, die mich mit dem Stern verbindet.

Ich denke, ich spüre: Diese Leere, diese Unruhe ist genau die Voraussetzung, um einen neuen Weg in meinem Leben zu entdecken. Demut. Aufmerksamkeit. Lebendigkeit. Unbeschützt sein heisst auch lebendig sein. Sich drehen und wenden können. Im Luftzug von Sternen und Engeln.

Halten Sie Ausschau nach dem Stern.

Das Lassalle-Haus in Edlibach ist ein von Jesuiten geführtes interreligiöses, spirituelles Zentrum mit einem breiten Kursangebot, das von Zen-Meditation über Naturseminare bis zu klassischen Exerzitien reicht. Für «natürlich» schreiben der Jesuit Tobias Karcher und die Pfarrerin Noa Zenger abwechselnd die Kolumne «Gedankensplitter».

* Tobias Karcher (57) ist Jesuit und Direktor des LassalleHauses Bad Schönbrunn, Bildungszentrum der Jesuiten in Edlibach im Kanton Zug.

● staunen und wissen

Geplante Obsoleszenz

Urteile gegen Apple und Samsung

Kaum ist die Garantie abgelaufen, gibt das Gerät den Geist auf. Viele Konsumenten kennen das. Nun wurden Apple und Samsung in Italien erstmals wegen absichtlicher Leistungsdrosselung zu einer Strafzahlung von je fünf Millionen Euro verurteilt. Apple wurde zu einer zusätzlichen Strafzahlung von 5 Millionen Euro verurteilt, weil der Konzern nicht ausreichend über Möglichkeiten rund um den Akkuwechsel informiert hatte. Das ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die sogenannte geplante Obsoleszenz. In den USA wurden bereits 60 Sammelklagen gegen Apple wegen Täuschung der Kunden eingereicht, bis jetzt noch ohne Urteil. Auch in Frankreich laufen Untersuchungen gegen Apple wegen Verletzung der Konsumentenrechte. Gemäss 20 Minuten beklagen sich auch Schweizer iPhone-Benützer über die Akkulaufzeit. Klagen bei der Wettbewerbskommission gibt es aber bislang nicht. zeitpunkt.ch

« Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an. »
Marcus Aurelius (121– 180 n.Chr.)

Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt oder fleischlose Küche öfter ausprobieren möchte, spart mit dem neu lancierten Vegipass eine Menge Geld: Bis zu 50 Prozent Rabatt gibt es bei über hundert Partnern – darunter Restaurants, Take-Aways und Shops in Zürich, Bern, Basel, Luzern, Freiburg, Lausanne und Genf. Der Vegipass beinhaltet auch Yogaangebote und Kochkurse.

Er kostet 79 Franken und ist ab dem 1. Dezember 2018 für 13 Monate gültig. Mehr Infos und Bestellung unter www.vegipass.ch Mit dem Code natuerlichonline erhalten natürlich-Leser 10 % Rabatt. Das Angebot gilt für die ersten 20 Bestellungen bis 31.12. 2018.

Kinder vor Strahlung schützen

In Israel, Frankreich und auf Zypern ist WLAN in Einrichtungen für Kleinkinder verboten. Denn hochfrequente Strahlungen stellen vor allem für Kinder ein Gesundheitsrisiko dar, wie industrieunabhängige Studien belegen. Im Wohnbereich wird die Strahlenbelastung überwiegend von WLAN und DECT-Telefonen verursacht. Der Verein Schutz vor Strahlung Schweiz hat nun die Petition «Schutz vor hochfrequenter Strahlung in Kinderkrippen und Kindergärten» lanciert. Damit fordert er die verantwortlichen Entscheidungsträger dazu auf, Schweiz weit Massnahmen zur Strahlenreduktion in Einrichtungen für Kleinkinder einzuführen.

Unterschriftensammlung und weitere Infos auf www.schutz-vor-strahlung.ch krea

gewusst ?

Zahnpasta selber machen ist ganz einfach

Konventionelle Zahnpasten enthalten umstrittene Substanzen wie Mikroplastik, Fluorid und Natriumlaurylsulfat, das als allergieauslösend und hautreizend gilt. Dabei kann man gesunde Zahnpasta ganz einfach selber herstellen. Manchen reicht schon Kokosöl mit Kurkuma für die tägliche Zahnpflege.

Ein anderes Rezept sei hier vorgestellt:

● 5 TL ultrafeine Heilerde

● 1 TL Birkenzucker

● ½ TL pures Natron ( z. B. Kaiser­ Natron) in einem Mörser sehr fein mahlen.

● 1 TL Lavendelblüten ­ oder Salbeitinktur und 2 TL Wasser zugeben. Alles gut mit dem Löffel zu einer cremigen Paste verrühren. Mit etwas Heilerde oder Wasser kann die Konsistenz nach Belieben verändert werden. Die fertige Zahnpasta in einen Tiegel oder eine Dose füllen und mit einem Holzspatel auf die Zahnbürste aufbringen. www.smarticular.net / krea

Sternschnuppenpracht vor Weihnachten

Die Geminiden sind der stärkste Sternschnuppenschauer des Jahres. Er ist vom 7. bis 17. Dezember sichtbar, wobei das Maximum in der Nacht vom 13. auf den 14. erwartet wird. Dabei liegt der Punkt, aus dem die Sternschnuppen herzukommen scheinen, knapp nördlich des hellen Sterns Castor im Sternbild Zwillinge. Wer also eine weihnachtliche Wunschliste hat, sollte diese Nächte nutzen, soll nach altem Volksglauben doch mit jeder Sternschnuppe ein Wunsch in Erfüllung gehen – vorausgesetzt, man verrät ihn nicht. Die Aktivität der Geminiden ist in den letzten Jahrzehnten immer stärker geworden und übertrifft inzwischen jene der Perseiden im August. So werden am 13. und 14. Dezember etwa 30 bis 60 Sternschnuppen pro Stunde erwartet. Die Geminiden stammen aus einer Staubwolke, die die Sonne umkreist. Dadurch gelangen kleine Körnchen in Millimetergrösse mit hoher Geschwindigkeit (ca. 126 000 km/h) in die Erdatmosphäre; dabei werden sie von der Reibung in der Lufthülle bis zur Weissglut aufgeheizt. So hinterlassen sie eine gut sichtbare Leuchtspur und erscheinen als Sternschnuppen. Ursprung der Geminiden ist wahrscheinlich ein Asteroid mit dem Namen 3200 Phaeton, der langsam auseinanderbricht. Andreas Walker

So hat man Marx noch nie gelesen

Mal (wieder) Marx lesen? Unbedingt! Denn das 1848 von Karl Marx und Friedrich Engels verfasste «Manifest der Kommunistischen Partei» ist eine der machtvollsten Kritiken am Kapitalismus und damit aktuell wie eh und je. So bestimmt es auch heute noch politische und wirtschaftliche Debatten. Der Guardian-Cartoonist Martin Rowson hat das programmatische Werk zum 200. Geburtstag von Karl Marx mit spitzem Humor als Graphic Novel adaptiert – ein wahres Lesevergnügen. Die detailreichen Seiten sprühen vor Einfällen; das gilt vor allem für die doppelseitigen Bilder im ersten Teil, die an Wimmelbilder erinnern: Noch beim zigten Betrachten der in Schwarz, Weiss und Rot gehaltenen Kunstwerke, entdeckt man neue witzige, skurrile und auch makabre Details.

Gefährdetes Paradies

Es ist ein opulentes Werk, grossformatig und 2,64 Kilogramm schwer. Auch der Inhalt des Bildbandes ist, obwohl von betörender Schönheit, schwere Kost. Denn die Meeresbiologin und Umweltschützerin will mit ihren Fotos von exotischen Naturvölkern, gefährdeten Tieren und wilden Landschaften aufrütteln, indem sie nicht nur die fragile Schönheit, sondern auch die Notlage unseres Planeten zeigt. «Ich habe die Hoffnung, dass die Menschen durch meine Bilder zu einer engeren Verbindung mit der Natur in uns und um uns herum finden», schreibt sie. Um die Erde zu schützen, müsse sich der Mensch wieder als Teil eines riesigen Ökosystems verstehen, in dem alles mit allem verbunden ist. «Amaze» fasst zwei Fotoserien zusammen – «Enoughness» (Was zum Leben reicht) und «The Water’s Edge» (Der Rand des Wassers) – und ist mit seiner ergreifenden Sammlung von Naturfotografien ein schönes Geschenk für alle, die sich um unseren Planeten sorgen und kümmern.

Die App buch-

tipps

● Martin Rowson «Das kommunistische Manifest»

Knesebeck 2018 ca. Fr. 30.–

● Cristina Mittermeier «Amaze» teNeues 2018 ca. Fr. 100.–

WETTER

Riesen-Eisblumen

Normalerweise entstehen Eisblumen an der Innenseite von Fensterscheiben in beheizten Räumen, wenn die Aussentemperatur unter 0 °C sinkt. Dabei beginnen Eiskristalle zu wachsen, die mit ihren Verästelungen an blumenartige Gebilde erinnern. Die Strukturen dieser Gebilde bewegen sich oft im Bereich von Millimetern oder wenigen Zentimetern.

In seltenen Fällen können solche Strukturen auf dem Boden entstehen und eine beachtliche Grösse erreichen, wie folgendes Beispiel zeigt: An einem warmen Wintertag hatte es geregnet und der Boden war nass. In der Nacht klarte es auf und mit einem eisigen Wind sank die Temperatur rasch unter null Grad. Dabei wurden die Betonplatten am Boden fast gänzlich getrocknet. Ein kleiner Teil des Wassers gefror jedoch und es bildeten sich Eisstrukturen, die an Nadeln erinnerten, ähnlich den Eisblumen. Allerdings waren die «Eisblumen» in diesem Falle viel grösser als die nach wie vor viel häufigeren Eisblumen an Fenstern. Diese werden allerdings seltener – aufgrund der besseren Isolierungen der Häuser.

Welcher Stern ist denn das?

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Winter− märchen

Damit der Garten im Winter zum Märchenland wird, braucht es Schnee. Und einen etwas faulen Gärtner.

Text: Frances und Remo Vetter

Der aufkommende Winter hüllt den Garten in einen ganz besonderen Zauber: Auf den grossflächigen Dolden des Fenchels formt der Schnee kleine Hütchen; und die verblühten, wattebauschigen Samenstände der Astern bekommen an frostigen Tagen ein ganz eigenes, neues Leben; von Schnee umhüllte Nadelbäume und stark verzweigte Gehölze strahlen eine beinahe feierliche Ruhe aus. Auch Vögel lassen sich jetzt schön beobachten, wenn sie die Saat aus den Dolden picken. Viele Pflanzen können den ganzen Winter über stehenbleiben, es sei denn, es kommt viel und sehr schwerer Schnee.

Wenn starker Frost Einzug gehalten hat, zeigt sich der Garten wie in einem Wintermärchen. Wenn dann noch die Sonne herauskommt, glitzert es zauberhaft, ja fast magisch. Und wenn der Mond in einer wolkenlosen, kalten Nacht auf die starren Schneeskulpturen im Garten scheint, ist das von einer aparten Schönheit. Solch eine fantastische Wintergartenwelt erlebt aber nur jener Gärtner, der seine Schere im Herbst im Zaum hält. Wir plädieren darum immer wieder dafür,

frances und remo vetter*
«Jedes erlebte Gartenjahr macht uns als Gärtner und Menschen reifer und erfahrener.»

möglichst viele Pflanzen den Winter hindurch stehen zu lassen.

Morgens mit einem wärmenden Tee durch den Schnee zu stapfen, die bizarren Eisblumen an den Sträuchern und Pflanzen zu bewundern und die Vögel bei der Futtersuche beobachten zu können, tut der Seele gut. Und es bringt Ruhe in den hektischen Alltag. Hin und wieder überraschen wir sogar ein Reh, das im Schnee nach grünem Gemüse auf den Beeten sucht. Die Hügelbeete dampfen an sonnigen Tagen und wenn es die Temperaturen erlauben, essen wir draussen mit Freunden und der Familie ein Fondue oder Raclette.

Üppige Ernte

Im Winter muss der Boden nicht umgegraben werden. Die nasse und harte Erde würde dabei nur unnötig verdichtet. Es gibt auch andere Meinungen und Ansichten zu diesem Thema: Einige raten zum Umgraben im Herbst, andere zur Brache und wieder andere (und dazu zählen wir uns) zum Nichtstun, sprich: belassen, wie es ist. Verschiedene Kleinlebewesen halten sich nur in ganz bestimmten Schichten; wenn wir diese Bodenschichten und Strukturen durch Umgraben oder mechanische Bearbeitung verändern, zwingen wir die Kleinlebewesen zu einem Leben in einer für sie ungünstigen Umgebung. Das beeinträchtigt ihre Arbeit und somit ihren Nutzen. Darum setzen wir lieber auf permanente Bepflanzung, Gründüngung sowie «Bodenkosmetik» mit Brennnesselund Beinwell-Auszügen. Diese einfache Art der Bodenpflege hat sich bewährt.

Die Wintermonate sind keinesfalls so mager, wie man vermuten mag. Mit etwas Wetterglück und ohne Fröste sind jetzt verschiedene Winterkohl-Sorten erntereif: Rosen-, Blumen-, Rot- und Weisskohl ebenso wie der unverwüstliche und besonders vitaminreiche Federkohl. Auch frisches Wurzelgemüse wie Rüben, Pastinaken, Knollensellerie und Steckrüben gibt es frisch aus dem Garten, ebenso Endivie, Winterportulak, Feldsalat und je nach Witterung sogar noch Kopfsalat und Rucola. Es gilt zu entscheiden, ob wir das Gemüse auf dem Beet belassen oder ernten und einlagern. Da wir einen relativ grossen Garten bearbeiten, leisten wir uns den Luxus, einiges auf dem Beet stehen zu lassen, mit dem Risiko, dass es erfriert. Wir sind der Überzeugung, dass Gemüse frisch aus dem Boden qualitativ und geschmacklich besser ist als eingelagertes.

Tonisierender Meerrettich

Der im Winter gestochene Meerrettich ist eine den ganzen menschlichen Organismus stärkende Wurzelpflanze. Aufgrund seines scharfen Geschmacks wird er gerne zu Fleischgerichten, Wurstwaren, Eintöpfen und Fisch gereicht. Nebst der Verwendung in der Küche wird Meerrettich als Heilmittel hauptsächlich bei Beschwerden der Verdauung, hartnäckigem Bronchialhusten und Lungenleiden eingesetzt. Nicht umsonst heisst die Pflanze

* Frances und Remo Vetter sind als freischaffende Gartengestalter, Referenten und Buchautoren unterwegs.

«Es gilt zu entscheiden, ob wir das Gemüse auf dem Beet belassen oder ernten und einlagern.»

Winterarbeit in Kürze

Nutzgarten

● Auch wenn der Garten für den Winter vorbereitet wird, räumen wir nicht alles ab: Stauden, die Samen und Samenkapseln besitzen, bleiben stehen, etwa Feuerbusch (Diphtam), Stockrosen, Gewürzfenchel und Sonnenhut. Sie sind bezaubernder Schmuck im Garten, besonders wenn sich Reif über sie legt.

● In dieser Jahreszeit nisten viele Nutzinsekten in den Stämmen, Stengeln und Insektenhotels. Sie bereiten sich auf das kommende Jahr vor, um dann gegen Schädlinge vorzugehen. Darum ist es wichtig, den Garten nicht gänzlich aufzuräumen, sondern Gras, Laub, Ast und Steinhaufen an verschiedenen Stellen auf dem Gelände zu belassen, auch damit Igel, Blindschleichen, Salamander, Kröten und Frösche Unterschlupf finden.

● Abgeräumte Beete vor Frost schützen – dazu Kompost und Mulch ausbringen. Grasschnitt und Gartenabfälle schützen vor Nährstoffverlust. Diese Abdeckung kommt in einer etwa ein bis zwei Zentimeter dicken Schicht auf die abgeräumten Beete. Die Mikroorganismen im Boden benötigen eine ausreichende Luftzufuhr, um die Pflanzenteile in nährstoffreichen Humus zu verwandeln. Zu dicke Schichten ersticken den Boden und führen zu Fäulnis.

● Die Beete noch einmal von Unkraut befreien. Leicht verrottbares Laub auf die Beete verteilen.

● Unter Bäumen und Sträuchern lassen wir das gefallene Herbstlaub liegen.

● Schwer verrottbares Laub schreddern wir vor dem Kompostieren. Dazu gehören zum Beispiel Walnuss-, Eichen-, Kastanien- oder Pappelblätter. Es sollte mit anderen organischen Materialien wie Rasenschnitt, kleinen Zweigen oder Küchenabfällen gemischt werden. Der Laubanteil sollte nicht mehr als etwa ein Fünftel betragen.

● Pflanzung von wurzelnackten Bäumen und Sträuchern an frostfreien Tagen.

● Schnitt von Obstbäumen und Beerensträuchern, ehe der Boden zu kalt und zu nass wird.

● Beete eventuell mit Folie abdecken, um Pflanzen vor starkem Regen und Frost zu schützen.

● Es ist Zeit, den Chinakohl zu ernten, wobei er leichten Frost ohne Probleme übersteht. Chinakohl ist leicht verdaulich und enthält viel Vitamin C, Ballaststoffe sowie Spurenelemente.

● Die Haupterntezeit von Rosenkohl ist von November bis Mitte Januar. Leichter Frost schadet ihm nicht, im Gegenteil: Er sorgt dafür, dass die Röschen das richtige Aroma erhalten, denn durch die Minusgrade erhöht sich deren Zuckergehalt. In sehr rauen Gegenden mit anhaltendem Frost sollte man Rosenkohl jedoch mit Vlies oder Reisig schützen.

● Lauch, Endivie, Feldsalat, Radicchio, Fenchel, Pastinake, Rettich, Rote Beete, Schwarzwurzeln, Topinambur, Blumenkohl, Brokkoli, Weisskohl sollten jetzt geerntet werden.

Ziergarten

● Die Kübelpflanzen brauchen einen Frostschutz. Tontöpfe nicht direkt auf den Boden stellen, damit das Wasser ablaufen kann. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich das Stauwasser beim Gefrieren ausdehnt und die Töpfe sprengen.

● Zimmerpflanzen in Fensternähe so platzieren, dass sie ausreichend Tageslicht bekommen, jedoch nicht in der prallen Sonne stehen.

● Amaryllis-Zwiebeln eintopfen.

● Letzte Blumenzwiebeln für die Frühlingsblüte in Garten und Balkongefässe setzen.

● Frostgefährdete Wasserleitungen und Wasserbecken im Nutz- und Ziergarten entleeren.

● Ab Dezember fällt vielerorts Schnee; ab Januar ist mit verstärktem Schneefall zu rechnen. Um Schneebruch zu vermeiden, muss der Schnee von Bäumen, Sträuchern und Hecken abgeschüttelt sowie von den Dächern der Treibhäuser und Frühbeete weggeräumt werden.

«Vögel lassen sich jetzt schön beobachten, wenn sie ausgelegtes Futter oder die Saat aus den Dolden picken.»

Meerrettich-Schaum

Meerrettichwurzel ausgraben, waschen und schälen. Anschliessend fein raffeln und mit Schlagrahm, Zitronensaft und Fleur de Sel abschmecken. Meerrettich-Schaum passt ideal zu Fleisch, Fisch, Wurst und Geschwellten. Die Menge der geraffelten Meerrettich-Wurzel richtet sich nach dem gewünschten Schärfegrad. Wer es nicht so scharf mag, raffelt etwas Apfel dazu.

auch «Antibiotikum der Bauern». Die wirksamen Inhaltsstoffe sind Senfölglykoside, Vitamin C, Vitamin B1, Flavonoide und Kaliumsalze. Aufgrund des scharfen Geschmacks kommt es zu einer Anregung von Magensaft und Gallensäure und damit zu einer appetitanregenden Wirkung. Nachgewiesen wurde auch eine krampflösende Wirkung auf die Muskulatur der inneren Organe. Gut bewährt hat sich Meerrettich auch bei Viren und Entzündungen. Deshalb halten wir ihn neben dem Roten Sonnenhut (Echinacea purpurea) für eine der wichtigsten Pflanzen, um gesund und grippefrei durch den Winter zu kommen.

Das Herz des Gartens

Das Früh- oder Treibbeet ist eine wertvolle Einrichtung, die in keinem Garten fehlen sollte. Es ist sozusagen das Herz des Kleingartens. Dank ihm kann man schon im zeitigen Frühjahr erste Aussaaten vornehmen. Die Lage sollte sonnig und in Nähe des Hauses gut zugänglich sein. Ein Frühbeet kann man fertig im Gartenfachhandel kaufen oder aber selbst bauen.

Wir verwenden dazu Lärchenholzriemen von 6 Zentimetern Stärke, 30 Zentimetern Höhe und zirka 400 bis 500 Zentimetern Länge. Als Beetbreite hat sich ein Mass von 120 bis 150 Zentimetern bewährt, sodass man bequem von beiden Seiten bis zur Mitte hin arbeiten kann. Je nach der gewünschten Höhe des Frühbeets bringen wir auf der einen Seite zwei bis drei Riemen und auf der gegenüberliegenden Seite drei bis vier Riemen

an. Die Stabilisierung der aufeinander gesetzten Riemen erfolgt mittels Dachlatten, die wir im Innenbereich mit den Riemen verschrauben.

In den unteren Bereich des Treibbeets geben wir 30 bis 40 Zentimeter mässig gestampften Pferdemist und darüber eine zirka 10 Zentimeter dicke Schicht Brennnessel- und Beinwellblätter als Starthilfe und Dünger. Das Ganze decken wir mit 10 bis 15 Zentimetern guter Gartenerde. So schaffen wir beste Voraussetzungen für die Jungpflanzenanzucht und später im Jahr für die Tomaten und wärmeliebenden Gemüse. Bei Letzteren geben wir nach der Pflanzung gleich noch eine Brennnessel- und Beinwellpackung rund um die Jungpflanzen, sodass eine weitere Düngung während der Wachstumsperiode bis zur Ernte nicht mehr nötig ist.

Zum Schliessen des Frühbeets nehmen wir Fenster oder stabilen Hartplastik aus dem Baumarkt oder Gartencenter. Zum Lüften der Fenster benötigen wir Hölzer aus Dachlatten. Zur Beschattung an heissen, sehr sonnigen Tagen verwenden wir Schilfmatten oder Vlies, die wir auch in Nächten mit Frostgefahr nutzen.

Wie eingangs erwähnt wird das Treibbeet im Frühjahr hauptsächlich für die Setzlingsanzucht gebraucht. Im Sommer eignet es sich für wärmebedürftige Gemüse wie Tomaten, Gurken oder Peperoni. Im Herbst und jetzt im Winter dient es für Feldsalat, Winterportulak und zum Überwintern von Lagergemüse. //

Ein Dschungel im trauten Heim

Grünlilie, Bromelia, Aloe – Zimmerpflanzen verbessern nicht nur das Raumklima, sondern fördern auch das psychische Wohlbefinden. Den Gang nach draussen ersetzen sie aber nicht.

Der Journalist Gerry Kull kommt ziemlich in der Welt herum, etwa auf einschlägigen Filmfestivals von Spanien über Argentinien bis nach Kuba. Das Reisen hinterlässt in seiner Wohnung in Zürich deutliche Spuren, allerdings nicht etwa in Form von Fotos, Skulpturen und dergleichen, sondern als regelrechter Dschungel: Pflanzen spriessen vom Schlafzimmer bis zum überwucherten Balkon in Töpfen jedweder Grösse. Kull hegt ein Faible für Lateinamerika, insbesondere für Kuba. Da er fast jedes Jahr dort weilt und ein explizites Interesse an den dortigen Pflanzen hat, wächst in seiner Zürcher Küche am Fenster kein ordinärer Basilikum, sondern ein kubanischer Oregano. «Und mit der tropischen Minze lassen sich wunderbare Mojitos mixen», schwärmt Kull.

Seine Wohnung wirkt fast wie ein Herbarium diverser Weltgegenden. Ein Blick auf den jeweiligen Zustand der Pflanzen, das Verfolgen ihres Wachstums und das oft plötzliche Erscheinen von Blüten oder Früchten fasziniere ihn, erzählt der leidenschaftliche Pflanzenfreund. «Die fertilen Fähigkeiten der Natur sind doch erstaunlich – sogar hier im doch eher engen Umfeld der Wohnung wuchert es.»

Erinnerungen in Grün

Der Anschauungsunterricht, welchen die Beobachtung von Zimmerpflanzen bietet, vermag vom täglichen Stress abzulenken. Das ist aber nur einer der positiven Gründe dafür, warum man sich mit Gewinn um Zimmerpflanzen kümmern sollte. Ausserdem halten sie einen auf Trab. Denn in jeder seiner Pflanzen, so Kull, ticke eine eigene innere Uhr, die sie aus Argentinien, Kuba, Spanien oder Brasilien mitgebracht habe. Da gedeiht zum Beispiel im Flur eine mächtige, in Brasilien heimische Dieffenbachie, eine Augenweide mit ihrem schwarz-weiss geringelten Stamm und den gelbgrün gesprenkelten Blättern. Das Monstrum fühlt sich hier in der vielleicht an das Dämmerige im Dschungel erinnernden Düsternis offensichtlich wohl. «Viele der Exoten wecken Erinnerungen an die Gegenden, woher sie stammen», berichtet Kull – ein Trip des Gedächtnisses quasi, der dem Vielreisenden immer wieder die Vielfalt der globalen Natur ins Bewusstsein ruft. Die eher unscheinbare brasilianische Grünpflanze unbekannten Namens etwa, die in Kulls Küche direkt neben dem Oregano brav ihre vierlappigen Blätter treibt, grub er in einer wüstenartigen Gegend des Teilstaates Ceará direkt neben einem

alten Friedhof aus, der ihn an den Italowestern «Spiel mir das Lied vom Tod» gemahne.

Hege und Pflege

Andere Exoten in Kulls Wohnung können je nach Witterung und Jahreszeit als Balkon- oder Zimmerpflanzen gehalten werden. Die wie ein fein verästelter Scherenschnitt wirkende Jacaranade aus Argentinien etwa ist ein Sensibelchen und muss bei Kälte schleunigst vom Balkon ins Zimmer geholt werden. Ähnlich reagiert der riesige Japanische Mispel-Strauch, der in einer Ecke des Balkons wuchert. Während er in Megasommern wie dem verflossenen bis zu fünfzig wohlschmeckende Früchte spendiert, muss Kull den gewaltigen Topf bei Frost ins Wohnzimmer schleppen. Auch Mangos, Avocados, Oleander und Kakteen, die auf seinem dschungelgleichen Balkon gedeihen, vertragen kaum Kälte. Fazit: Wer zwischen Zimmerpflanzen wohnt, umgibt sich mit Lebewesen, die zwar weder reden noch grunzen oder heulen können, aber auf ihre Art und Weise unmissverständlich kundtun, wie gut oder wie schlecht es ihnen geht. Aus der chaotischen Vielfalt des Balkondschungels gehts in die Enge des gebohnerten Hausflurs in Kulls

gutzu wissen

Achtung: giftig !

Kommen Sie bitte nicht auf die Idee, mit Blättern Ihrer Zimmerpflanzen einen Salat anzurichten. Denn die meisten Zimmerpflanzen sind giftig und der aus verletzten Ficusarten (Gummibaum) fliessende Saft brennt auf der Haut. Auch andere Zimmer pflanzen können Kontaktallergien auslösen, etwa die Birkenfeige, bei der in seltenen Fällen auch allergische Atemwegserkrankungen und Bindehautentzündungen nachgewiesen sind. Bei Blühpflanzen können Primeln und Chrysanthemen Hautekzeme auslösen. Auch Tulpen und Inka ­ Lilie enthalten Allergene. Bei einer bekannten Allergie gilt: Den direkten Kontakt unbedingt meiden oder die entsprechenden Pflanzen am besten gar nicht erst in den Raum stellen.

«Blumen anschauen hat etwas Beruhigendes: Sie kennen weder Emotionen noch Konflikte.»

Sigmund Freud 1856–1939

Tipps zur Auswahl und Pflege

Zimmerpflanzen können nur dann zu einem gesunden Raumklima beitragen, wenn sie optimal gedeihen. Was Sie bei der Auswahl und Pflege beachten sollten:

● Überlegen Sie, zu welchem Zweck Sie Pflanzen einsetzen möchten. Einige Pflanzen, wie zum Beispiel Zyperngräser, Zimmerlinde oder Banane, eignen sich besonders zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, während andere, wie Grünlilie, Efeu oder Einblatt, gut Schadstoffe abbauen können. Ebenso wichtig ist die psychologische Wirkung. Daher Pflanzen auswählen, die Ihnen gefallen.

● Zimmerpflanzen können ihre Wirkungen nur optimal entfalten, wenn Sie ihre Bedürfnisse (Standort, Giess- und Düngebedarf) berücksichtigen. Halten Sie sich also an die Pflegehinweise und kontrollieren Sie regelmässig, wie sich die Pflanzen ent wickeln.

● Schimmelnde Blumenerde am besten durch frisches Substrat ersetzen oder zumindest die obere Erdschicht entfernen. Blähton (Hydrokultur) im oberen Topfbereich bietet weniger Angriffsfläche für Bakterien. Der Wurzelbereich sollte jedoch regelmässig auf Fäulnis überprüft werden.

● Pflanzen müssen atmen können. Daher die Blattoberseiten alle paar Wochen mit einem elektrostatischen Staubwedel oder lauwarmem Wasser reinigen.

Buchtipps

« Der Pflanzenfreund lebt gesund ! »

Caro Langton, Rose Ray «House of Plants. Mit Sukkulenten, Luftpflanzen und Kakteen leben», teNeues 2018, ca. Fr. 50.–

Ursula Kopp «Saubere Luft mit Zimmerpflanzen. Die 50 besten Detox-Pflanzen für ein gesundes Raumklima», Bassermann 2018, ca. Fr. 15.–Frances Tophill «Garantiert ohne Geranien! DIY-Ideen für Topfgärtner –ungezwungen, modern, natürlich», Kosmos 2018, ca. Fr. 27.–

Schlafzimmer. Dort rankt sich in einer Ecke eine vertraut aussehende Zimmerpflanze empor: ein sogenanntes Fensterblatt (Monstera deliciosa). Die Blätter der häufig in Räumen anzutreffenden Pflanze besitzen in der Jugend fensterartige Löcher, die sich später in grosse Kerben und Spalten verwandeln. Das Fensterblatt gehört zu jenen Spezies, die früher der Haltung von Zimmerpflanzen einen miefigen Ruf bescherten.

Vom Spiess- zum Spriessbürger Zimmerpflanzen als Symbol für Spiessbürgerlichkeit – das Urteil hielt sich von der stringenten Bauhaus-Ästhetik bis in die Hippiezeit. Die Geschichte der Zimmerpflanzen ist denn nicht zuletzt ein Zickzackpfad zwischen Sympathie und Antipathie. Man weiss dank überlieferten Darstellungen, dass sowohl die Babylonier, Ägypter und Griechen als auch die Römer Pflanzen in Töpfen kultivierten. Anschaulich liefern die erhaltenen Stadtstrukturen in Pompeji durch einschlägige Funde, dass hier viele Häuser und Atrien mit Topfpflanzen geschmückt wurden. Danach allerdings verschwand die Zimmerpflanzenkultur für lange Zeit. Weder im Mittelalter noch in der frühen Neuzeit besass man einen ästhetischen Sinn für so etwas «Nutzloses» wie das Aufziehen von Pflanzen in Innenräumen.

Eine Wende brachten das 17. und 18. Jahrhundert. In diese Epoche fielen weltweite Entdeckungen unbekannter Kontinente und Länder, in deren meist exotischem Klima ebenso exotische Pflanzen gediehen. Wollte man in unserer Hemisphäre all das studieren, was etwa Cook von seinen Seefahrten mitbrachte, musste man künstlich Bedingungen schaffen, die sich diese Spezies gewohnt waren. Und so errichtete man grosse verglaste Hallen wie die Londoner Krew Gardens, in denen sich die Pflanzen wohlfühlten.

Während der Biedermeierzeit und im späten 19. Jahrhundert begann man mittels Topfpflanzen die Natur in die eigenen vier Wände zu holen. Seit der Jugendstilzeit, in der Naturformen in Architektur, Design und bildender Kunst en vogue waren, wechselten die Moden gelegentlich in geradezu asthmatischem Tempo. Die jeweiligen Trends färbten auch auf die Pflanzenwelt ab, mit der man sich umgab: Während im Art déco der verrückten 1920er-Jahre bei Pflanzen eine gewisse Künstlichkeit beliebt war, bewegten sich die 1930er zurück zur Natur; die 1950er-Jahre wiederum brachten all das hervor, was uns heute miefig und spiessig erscheint: Kombimöbel mit eingebauter Hausbar und gleich daneben Gummibäume und Philodendren. Die Hippiegeneration der 1960er- und 1970er-Jahre wollte sich gegen diesen Mief absetzen und umgab sich mit Palm- und Farn-Dschungeln. Seit den Nullerjahren setzt sich eine gewisse natürliche Einfachheit durch; neben Oliven und Lorbeer ist aber auch Exaltiertes wie die Geigenfeige angesagt, deren Blätter die Form des gleichnamigen Streichinstruments haben. Aber auch Klassiker sind gefragt, etwa das stattliche Fensterblatt, das unverwüstliche Einblatt oder der Bogenhanf, dessen wie spitze Schwerter aus dem Topf starrende Blätter der Pflanze den schönen Beinamen «Schwiegermutterzunge» eingebracht haben. Als «Schwiegermuttersessel» wiederum bezeichnet man den Kaktus Echinocactus grusonii.

Pflanzen bauen Schadstoffe ab Relativ neu sind Erkenntnisse über die Fähigkeiten gewisser Zimmerpflanzen, durch chemische Prozesse zur Reini-

gung der Zimmerluft beizutragen. Dass Pflanzen atmen und dabei Stoffe aufnehmen und abgeben, ist eine botanische Binsenwahrheit. Teppiche, Farben, Möbel, Synthetisches, Putz- und Haushaltsmittel geben Schadstoffe an unsere Wohnungsluft ab, die, so weiss man heute, durch bestimmte Zimmerpflanzen neutralisiert und unschädlich gemacht werden können. Der amerikanische Forscher Bill Wolverton wurde 1984 von der Weltraumbehörde NASA beauftragt, herauszufinden, wie die Luft in den Raumstationen verbessert werden könnte. Wolverton experimentierte mit Zimmerpflanzen und fand heraus, dass eine ganze Anzahl davon Gift- und Schadstoffe filtern können, wobei die Umwandlung von Kohlendioxyd in Sauerstoff noch der einfachste Prozess sein dürfte. Gewisse Zimmerpflanzen werden auch mit Schadstoffen wie Formaldehyd, Benzol und vielen mehr fertig. Als besonders wirksam haben sich die Bromelia, die Echte Aloe, der Baumfreund und die Friedenslilie erwiesen.

Das informative Buch «Saubere Luft mit Zimmerpflanzen» informiert über das Phänomen und stellt eine Anzahl reinigender Pflanzen vor, zu denen auch Klassiker wie das Einblatt, die Grünlilie, der Zimmerefeu und der Gummibaum gehören, die samt ihren Fähigkeiten porträtiert werden. Und siehe da: Auch das Fensterblatt, das sich in einer Ecke des Schlafzimmers von Gerry Kull wohlfühlt, gehört zu den luftbefeuchtenden und Sauerstoff spendenden Spezies. Fazit: Der Pflanzenfreund lebt gesund!

Keine Ode an den Gummibaum

Zimmerpflanzen reinigen aber nicht nur die Luft, sie tun auch unserer Psyche gut. Laut einer Studie der University of British Columbia fühlen sich Menschen allein dadurch glücklicher und wohler, dass sie die Natur um sich herum beobachten und wahrnehmen. Dabei können auch Zimmerpflanzen helfen. Das Grün wirkt ausgleichend auf das zentrale Nervensystem. Es erstaunt deshalb nicht, dass Zimmerpflanzen gerade im urbanen Umfeld als eine Art Gartenersatz geschätzt werden. Sie waren auch immer wieder Modelle in der Malerei. Spitzweg kommt einem da in den Sinn, aber auch – als Kontrast – ein 1920er-Jahre-Flapper wie Tamara de Lempicka, die das wollüstige Flair von CallaLilien in dekorativen Darstellungen einfing. Den Dichtern, Barden und Poeten hingegen fiel im Verlauf der Jahrhunderte kaum etwas zu Zimmerpflanzen ein – sie lobpriesen und besangen Linden, Sonnenblumen und auch das Heideröslein; doch keiner wäre auf die Idee gekommen, eine «Ode an den Gummibaum» zu verfassen.

Aber halt! Immerhin der auch als Zimmerpflanze beliebte Lorbeer inspirierte im antiken Griechenland einen Dichter zu einer hinreissenden, wenn auch bittersüssen Sage: derjenigen von Daphne. Da brennt Apollo regelrecht für die schöne Nymphe Daphne, die jedoch nichts von ihm wissen will und vor dem Gott flieht. Apollo hat sie schon beinahe eingeholt, als Daphne Zeus um Hilfe anfleht. Der verwandelt sie in einen Lorbeerbaum. Die Reaktion Apollos beschreibt Ovid eindrücklich in seinen Metamorphosen: «Phoebus – er liebt auch den Baum: er legt an den Stamm seine Rechte / Unter der Rinde, der neuen, spürt er noch immer des Herzens flatternden Schlag.»

Sollte Sie also ihr häuslicher Lorbeer jemals kneifen, dann ist das ja vielleicht die unglückliche Daphne. //

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Schluss mit Ameisenlaufen Ist der Blutfluss gestört, zeigt sich dies oft durch Ameisenlaufen, Kribbeln sowie Einschlafen von Händen und Füssen. Zur wirksamen Unterstützung gibt es pflanzliche Arzneimittel wie Padma 28. Es basiert auf der Tibetischen Medizin und besteht aus über 20 Pflanzen und Mineralien. Traditionell fördert es die Durchblutung, hemmt Entzündungen, wirkt antioxidativ und wird bei Durchblutungsstörungen mit Symptomen wie Kribbeln, Einschlafen von Händen und Füssen sowie Wadenkrämpfen eingesetzt. Es ist in Apotheken und Drogerien in der Schweiz erhältlich. Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. www.padma.ch

Wachmacher

Kaffeegenuss mit Anregung ohne Aufregung

Das Geheimnis von ReiChi ist seine besondere Komposition, die das erlesene zartherbe Aroma von Reishi­Pilz, auch Pilz der «Unsterblichkeit» genannt, EspressoKaffee, Guarana und Ginseng mit der cremigen Note von Kokosmilch vereint. ReiChi Cafe schont den Magen und trägt dank Vitamin B12 und Magnesium zu einer normalen Funktion des Nervensystems und zur Verringerung von Müdigkeit bei. Erhältlich in Apotheken und Drogerien. www.phytolis.ch

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Für unsere Haut ist die Winterzeit ein Graus. Sie ist trocken, spannt oder juckt. Die Cardiospermum Halicar Lotion ist eine milde Ganzkörperpflege, welche feuchtigkeitsspendend und juckreizmildernd wirkt. Erhältlich im Fachhandel, in Apotheken und Drogerien. www.omida.ch

Auszeit im «etwas anderen» Albergo

Sich etwas Gutes tun, abschalten und Ruhe finden in gepflegter Einfachheit und historischem Ambiente. Ein Ort, an dem dies gelingt, ist die Casa Santo Stefano, wo sich Individualgäste und auch Seminarteilnehmer wohlfühlen

17. 3.– 23. 3. Fasten und Yogawoche

29. 3.–31. 3. Salsa- und Bachata-Tanzkurs

31. 3.– 7. 4. Fasten und Yogawoche Infos und weitere Ferienangebote:

Casa Santo Stefano, Miglieglia Telefon 091 609 19 35 www.casa-santo-stefano.ch

Retreat

Mutig – sei endlich, was du bist!

Was ist mein Weg? Wo gehöre ich hin? Was tut mir gut? Antworten darauf finden wir auf einer Reise in unser Unterbewusstsein. Wunderbare Reisegefährten zu unserem wirklichen Wesen sind der Verbundene Atem und das Soulpainting, als Brückenbauer zwischen dem äusseren, bewussten und dem inneren, unbewussten Leben des Körpers, angeboten im geschützten Rahmen eines Retreats. Sei mutig – sei endlich, was du bist! 11. bis 20. März 2019 im Zentrum der Einheit auf der Schweibenalp. www.curavida.ch

Tanztherapie

Ausbildung im professionellen Rahmen

Das Institut am See für Tanztherapie bietet in Kesswil TG am Bodensee eine breit anerkannte, berufsbegleitende Ausbildung in Tanztherapie an. Das Ausbildungsprogramm beinhaltet eine ausgewogene Zusammenstellung aus fundierten psychologischen und psychotherapeutischen Theorien, eigener Tanzerfahrung, Selbsterfahrung und praktischer Anleitung unter Supervision. Das breite Spektrum an Unterrichtsthemen wird von erfahrenen Dozentinnen und Dozenten vermittelt. info@tanztherapie-am-see.ch www.tanztherapie-am-see.ch

Mal- und Singreisen

Mal-Reise

La Gomera/Kanaren

Hotel Finca El Cabrito

27. April – 11. Mai 2019

Auf der Vulkaninsel suchen wir Erdfarben und Mineralien und stellen damit unseren eigenen Aquarellkasten her. Malend und zeichnend, frei und experimentell, erproben wir unsere eigenen Farben auf Papier. Telefon 078 882 40 82 www.maryimhof.ch

Sing-Reise

La Gomera/Kanaren

Valle Gran Rey / Hotel Gran Rey

4. Mai – 11. Mai 2019

Freude am gemeinsamen Singen, die eigene Stimme erfahren und neue Lieder aus aller Welt kennenlernen. Telefon 078 616 40 40 www.felixgisler.ch

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Stark gegen Erkältungen

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Lösung des Rätsels aus dem Heft 11-2018

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Senden Sie den Talon mit der Lösung und Ihrer Adresse an: AZ Fachverlage AG, «natürlich», Neumattstrasse 1, 5001 Aarau. Schneller gehts via Internet: www.natuerlich-online.ch/raetsel

Teilnahmebedingungen:

Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2018. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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«Helferlein bei Zipperlein» «natürlich» 11-18

Im «natürlich» Nr. 11 gefällt mir der Beitrag «Helferlein bei Zipperlein» ganz besonders. Ich als Homöopathin finde den Beitrag von Marion Kaden wunderbar. Leider hat sich das Müsterli mit der Lotion selbstständig entleert und das Heft so verfettet, dass ich es nicht wie üblich an Patienten und Freunde weitergeben kann. Schade! Eine treue Leserin. Anita Nyffeler, Langenthal

Kalziumquellen «natürlich» 11-18

Seit vielen Jahren bin ich Leserin des «natürlich»; vor allem die Artikel und Beratungen von Sabine Hurni gefallen mir sehr gut. Im letzten Heft vom November 2018 rät sie einer Mutter u. a., dass ihr Sohn Fleisch essen soll, um das Vitamin B12 zu erhalten. Immer wieder wird behauptet, dass nur durch Fleischkonsum unser Körper mit genügend Vitamin B12 versorgt wird. Das stimmt nicht! Schon im «natürlich» 6/2012 schrieb Heinz Knieriemen dazu einen Artikel, den ich auch im Internet wiederfand und jedem Vegetarier und Veganer zeige: Es gibt sehr wohl pflanzliche Quellen für dieses Vitamin. Ich selbst lebe seit vielen Jahren ohne Fleisch. Das Gerstengras, das Heinz Knieriemen empfiehlt, tut mir gut,

sodass ich (inzwischen 80 Jahre alt) keinen Mangel habe. Gerstengras gibt es in Demeter-Qualität als Pulver und als Presstablette. Ursula Jentzer, Volketswil

Klangtherapie

«natürlich» 11-18

Habe mich sehr über den Artikel über die Klangtherapie gefreut. Doch leider hat sich ein Fehler eingeschlichen. Sie schreiben, dass es keinen Berufsverband gäbe. Das ist nicht richtig. Es gibt seit 14 Jahren einen Berufsverband für Klangtherapeuten KLA Schweiz (KLTS – www.klts.ch). Neben den erwähnten Klangtherapie-Methoden nach Peter Hess, Walter Häfner und Marcel Kocaman gibt es noch die Methode Klangtherapie KLA® nach Hans Hägi-Santana, die eine registrierte Therapiemethode ist. Dafür gibt es eine fundierte Ausbildung an der Schule für Klangarbeit in Hellbühl (www.klangarbeit.ch). Es würde mich sehr freuen, wenn das «natürlich» zu einem späteren Zeitpunkt auch einmal über die Klangtherapie KLA® und den Berufsverband informieren würde.

Harda Müller, Vorstandsmitglie KLTS, Wohlen

aufzeigt. Der Beitrag sollte in jeder Praxis aufliegen. Ich habe ihn mehrfach kopiert und in meinem Freundeskreis verteilt. Ich fordere alle «natürlich-Leser» dazu auf, dasselbe zu tun. Kerstin Rupp, Weilheim (DE)

Das neue «natürlich» überzeugt

«natürlich» 11-18

Mein Grosi hat mir zur Geburt unserer Tochter ein «natürlich»-Abonnement geschenkt. Sie ist selber seit Jahrzehnten begeisterte Leserin. Nun hat es auch mich gepackt. Dass Sie derart kritisch über die HPV-Impfung imformiert haben, finde ich sehr mutig und wichtig. Ich glaube nicht, dass es viele Medien gibt, die Rolf Kron eine so grosse Plattform anbieten würden. Handkehrum wird für die HPV-Impfung überall massiv geworben. So gesehen sorgt das «natürlich» für einen Ausgleich. Bravo! In der aktuellen Ausgabe gefällt mir als junge Mutter natürlich der Artikel «Helferlein bei Zipperlein» besonders gut. Vieles davon habe ich zwar bereits gekannt. Aber es bestärkt meinen Mann und mich in unserem Entscheid, unsere Kinder möglichst natürlich aufwachsen zu lassen - und dazu gehört eben auch die Behandlung von Kinderkrankheiten. Ramona Wunderli, per E-Mail

I«Dem kleinen Unterschied auf der Spur»

«natürlich» 10-18

Danke, dass Sie sich dem Thema Gendermedizin angenommen haben. Die Frauen sollen wissen, dass Medikamente kaum an Frauen getestet werden. Es gibt auch kaum Hausärzte, die Frauen anders behandeln als Männer; bei den Naturheilkundlern sieht es nicht viel besser aus. Dabei wäre das dringend nötig, wie Gundula Madeleine Tegtmeyer eindrücklich

ch lese das «natürlich» seit bald zwanzig Jahren. Noch immer finde ich viele anregende und wertvolle Informationen, die mir helfen, gesund zu bleiben. Doch leider hat meine Sehkraft in den letzten Jahren stark abgenommen. Deshalb kann ich manche Sätze im «natürlich» nicht mehr entziffern, weil sie zu klein sind. Zum Beispiel bei den Rezepten die weisse Schrift im schwarzen Bild. Das kann ich nur mit Lupe entziffern. Können Sie die Schrift nicht etwas grösser machen?

Elsbeth Probst , Aarburg

Briefe an «natürlich»

Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstr. 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51

● Vorschau Januar | Februar natürlich

39. Jahrgang 2018, ISSN 2234-9103

Erscheint monatlich

Doppelnummern: Januar/Februar, Juli/August

Druckauflage: 22 000 Exemplare

Verbreitete Auflage: 16 294 Exemplare (WEMF 2018)

Leserschaft: 96 000 (MACH Basic 2018-1)

Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@chmedia.ch www.natuerlich-online.ch

Herausgeberin

AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1

CH-5001 Aarau

Tel. +41 58 200 58 58, Fax +41 58 200 56 61

Geschäftsführer

Jürg Weber

Leitung Zeitschriften

Michael Sprecher Redaktion «natürlich»

Postfach, CH-5001 Aarau

Tel. +41 58 200 56 50, Fax +41 58 200 56 44

Chefredaktor

Markus Kellenberger

Redaktionsteam

Andreas Krebs, Sabine Hurni (Leserberatung)

Autoren

Anja Huber, Tobias Karcher, Hans Keller, Simon Libsig, Peter Maier, Fabrice Müller, Lioba Schneemann, Vera Sohmer, Gundula Madeleine Tegtmeyer, Frances und Remo Vetter, Andreas Walker, Grafik/Layout

Janine Strebel, Joel Habermacher, Fredi Frank

Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung durch den Verlag. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.

Leitung Marketing

Christine Ziegler

Leitung Werbemarkt

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Aboverwaltung abo@natuerlich-online.ch

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Einzelverkaufspreis Fr. 9.80 Jahresabonnement Fr. 84.–Zweijahresabonnement Fr. 148.–Preise inkl. MwSt.

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Druck

Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen

Ein Produkt der ch media

CEO: Axel Wüstmann www.chmedia.ch

Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG

Fasten. Der vorübergehende Nahrungsverzicht reinigt Körper und Geist. Doch wie geht richtiges Fasten? Auszeit. Den Alltag hinter sich lassen und Ruhe finden – danach sehnen sich viele. Wie die Auszeit gelingen kann

Guter Schlaf. Was es für eine erholsame

Nacht braucht und warum die so wichtig für Wohlbefinden und Gesundheit ist. Klimakterium. Während den Wechseljahren findet eine hormonelle Veränderung statt. Was macht das mit den Frauen und welche natürlichen Mittel können die Beschwerden lindern? Resteküche. So schmackhaft kann man die Lebensmittelverschwendung eindämmen. Merinowolle ist teuer, der Tragekomfort gross. Doch das Leiden der Lämmer auch: Für reine Wolle schneiden Farmer den Schafen oft ganze Hautlappen weg.

«natürlich» 01 | 02-19 erscheint am 29. Januar 2019

Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch

Kann ich helfen?

Simon Libsig bezahlt am liebsten bei Self-Checkout-Kassen, und zwar in bar. Vom Retourgeld lässt er immer ein paar Münzen liegen. Aus gutem Grund.

Unterdessen mache ich es automatisch. Immer dann, wenn ich einkaufen gehe. Und es im Laden eine dieser Self-Checkout-Kassen gibt, bei denen man auch bar bezahlen kann. Meine Frau habe ich auch schon damit angesteckt. Sie tut es jetzt auch. Und wer weiss, vielleicht tun Sie es uns bald nach?

Vielleicht werfe ich Ihnen hiermit den Schneeball zu, der eine Lawine ins Rollen bringt. Schön wäre es. Es wäre sogar gut. Wissenschaftlich erwiesen!

Kennen Sie den Samariter-Effekt? Kurz gesagt geht es um die Erkenntnis, dass Menschen, denen etwas Gutes widerfährt, auch eher geneigt sind, Gutes zu tun. Und «eher» geneigt heisst konkret viermal so geneigt! Ganz recht: Ein Mensch, der sich über etwas freut, ist viermal hilfsbereiter als ein Mensch, der sich gerade nicht so freut. Herausgefunden hat man das in einem Experiment mit Telefonzellen, die es früher noch an jeder Strassenecke gab. Erinnern Sie sich? Und erinnern Sie sich auch noch, wie Sie jeweils vor und nach dem Telefonieren mit der Hand nachgeprüft haben, ob in dem kleinen Fach noch eine Münze lag? Genau.

Nun hat man solche Telefonzellen präpariert. Bei einigen legte man eine Münze ins Fach, bei anderen blieb das Fach leer. Dann schickte man eine junge Frau los, sie solle an der Telefonkabine vorbeilaufen. Die Frau trug einen Stapel Bücher und stolperte

scheinbar unglücklich, sodass die Bücher allesamt vor der Telefonzelle auf dem Boden landeten.

Nun wissen Sie ja bereits, was der Effekt war: Die Wahrscheinlichkeit, dass der Telefonierende oder die Telefonierende der jungen Frau half, die Bücher wieder aufzuheben, war viermal höher, wenn zuvor eine Münze im kleinen Fach gefunden worden war.

Ja, so sieht es aus: Wenn wir mit einer kleinen Freude überrascht werden, sind wir zumindest für kurze Zeit sehr geneigt, diese Freude irgendwie weiterzugeben. Und das ist sicher nicht verkehrt, in einer Welt, in der viele um uns herum der Hilfe bedürfen oder in Not sind.

Ich lasse also immer etwas Restgeld im kleinen Fach bei der Self-Checkout-Kasse. Dort, wo man mit Bargeld bezahlen kann. Ich tue es unterdessen automatisch. Und danach beeile ich mich regelrecht, den Laden zu verlassen. Denn schon mehr als einmal hat mir jemand nachgerufen, dass ich mein Geld vergessen hätte. Und was glauben Sie wohl, was dann der Effekt war? Ganz recht.

Ich habe mich, obwohl mein Plan schief gegangen war, ein klein wenig gefreut. Und diese Freude habe ich dann wieder … Sie wissen schon.

Simon Libsig kann nicht nur reimen, sondern auch lesen und schreiben. Der Badener gewann mehrere Poetry-Slams und einen Swiss Comedy Award. Mehr Libsig auf www.simon-libsig.ch

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Rhône- & Saône-Flussreise mit Excellence Rhône

Eine Reise wie ein Fest für alle Sinne. Die liebliche Saône ist die Ruhe selbst. Oft sind die alten Häuser am Ufer zum Greifen nah. Vorbei an Pappelalleen folgt das Tal der Rhône. Willkommen in der Welt grossartiger Weine, feiner Tischkultur und bedeutender Bauwerke.

Route 1 St. Jean de Losne – Avignon

Tag 1 Schweiz > St. Jean de Losne. Busanreise via Dijon, indiv. Mittagessen, bis St. Jean de Losne.

Tag 2 Chalon-sur-Saône > Mâcon. Bustour durch das Burgunder Weinanbaugebiet bis Beaune, Stadtrundgang* mit Besuch des Hotel Dieu.

Tag 3 Mâcon > Lyon. Ausflug (Fr. 55) Burgen und Schlösser des Südburgunds, Besichtigung der Abtei Cluny. Oder Besuch von Louhans (Fr. 43) mit dem Markt mit den bekannten Bresse-Hühnern.

Tag 4 Lyon. Stadtbesichtigung* mit Besuch der Markthallen Lyon «Les Halles de Lyon Paul Bocuse». Nachmittags Ausflug Seidenwelt Lyon (Fr. 38).

Tag 5 Tournon. Fahrt mit der Dampfbahn* «Train de l’Ardèche» durch das wildromantische Doux-Tal.

Tag 6 Avignon > Arles. Rundgang* durch Avignon mit Besichtigung des Papstpalastes. Nachmittags Möglichkeit die Schönheiten der Provence zu erkunden (Fr. 38) oder Ausflug Marseille (Fr. 45).

Tag 7 Arles > Port St. Louis. Morgens Stadtrundgang* Arles mit Besuch der römischen Arena. Nachmittags Ausflug* in die Camargue. Tag 8 Avignon > Schweiz. Busrückreise.

Route 2 Avignon – St. Jean de Losne Reise in umgekehrter Richtung. Detailprogramm auf Anfrage.

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Die Excellence Rhône lässt keine Wünsche offen. Auf dem Mittel- und Oberdeck 16 m² grosse Kabinen mit bis zum Boden reichenden Panoramafenstern zum Öffnen (frz. Balkon), grossflächige Fenster (nicht zu öffnen) in den komfortablen 12 m² grossen Hauptdeck-Kabinen. Alle Kabinen sind ausgestattet mit Dusche/WC, Föhn, Klimaanlage, SAT-TV, Minibar, Safe, Telefon. Die eleganten Räumlichkeiten an Bord sorgen dafür, dass Sie sich sehr wohl fühlen werden. Grosszügiges Foyer mit Rezeption, Reiseleiter-Desk, Nichtraucher-Restaurant und Aussichtslounge am Bug mit Bar. Excellence-Flusskreuzfahrten – Auftakt für Flusserlebnisse der Extraklasse!

Reisedaten 2019

Route 1, St. Jean de Losne – Avignon, 20.04.–27.04., 04.05.–11.05., 18.05.–25.05., 01.06.–08.06., 15.06.–22.06., 29.06.–06.07., 13.07.–20.07., 27.07.–03.08., 10.08.–17.08., 07.09.–14.09., 21.09.–28.09. Route 2, Avignon – St. Jean de Losne, 27.04.–04.05., 11.05.–18.05., 25.05.–01.06., 08.06.–15.06., 22.06.–29.06., 06.07.–13.07., 20.07.–27.07., 03.08.–10.08., 17.08.–24.08., 31.08.–07.09., 14.09.–21.09., 28.09.–05.10. * Reise endet in Chalon-sur-Saône

Preise pro Person Fr. Kabinentyp Katalogpreis Sofortpreis Hauptdeck

2-Bett 2375.– 1595.–Mitteldeck

3-Bett, frz. Balkon 1755.– 1195.–2-Bett, frz. Balkon 2795.– 1995.–Oberdeck

2-Bett, frz. Balkon 3060.– 2295.–Mini Suite mit Balkon 3255.– 2395.–Sofortpreis mit beschränkter Verfügbarkeit

Bus zum Fluss

Feinste Küche

Exklusive Landausflüge Mittelthurgau-Reiseleitung

Zuschläge

• Abreise 27.04., 04.05., 11.05., 18.05., 25.05., 07.09. 45.–

• Abreise 01.06., 08.06., 15.06., 14.09., 21.09. 75.–

• Alleinbenützung Kabine Mittel-/Oberdeck 895.–

• Königsklasse-Luxusbus 245.–Wählen Sie Ihre Ausflüge

• Ausflugspaket mit 6 Ausflügen 206.–

• Ausflug Cluny&Burgund 55.–

• Rte 1: Louhans (od. Cluny&Burgund) 43.–

• Rte 2: Bourg en Bresse (od. Cluny&Burgund) 43.–

• Ausflug Schönheiten der Provence 38.–

• Ausflug Seidenwelt Lyon 38.–

• Ausflug Marseille 45.–Unsere Leistungen

• Excellence Flussreise mit Vollpension an Bord

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07:10/06:10 Wil p 07:35/06:35 Wiesendangen SBB 09:35/06:35 Basel SBB

09:50/06:50 Pratteln, Aquabasilea p 08:00/07:00 Zürich-Flughafen p 08:00/07:00 Aarau SBB 09:00/08:00 Baden-Rütihof p 07:30/09:00 Burgdorf p

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