natürlich Bewusst gesund
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Kopfsache
Sanfte Pflege für gesundes Haar
Lu Jong
Heil-Yoga vom Dach der Welt
Klimapolitik
Für eine Zukunft ohne Öl
Fingerschmuck
Die besten Tipps für schöne Nägel
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Geist und Seele mit Klarträumen heilen
Zauberhaftes Südfrankreich Lyon–Mâcon–Arles–Avignon–Lyon
8 Tage ab Fr. 1290.–
(Nach Rabattabzug, günstigste Kategorie in Nebensaison inkl. VP)
1. Tag Lausanne–Lyon Ind. Anreise zum Bahnhof Lausanne. Bustransfer nach Lyon. Einschiffung und um 18.00 Uhr heisst es «Leinen los!».
2. Tag Trévoux–Mâcon–Collonges Busausflug(1) nach Cluny. Besichtigung des mittelalterlichen Benediktinerklosters mit anschliessender Weinprobe.
3. Tag Collonges–Lyon Rundfahrt/-gang(1) durch die Stadt am Zusammenfluss von Rhône und Sâone.
4. Tag Viviers–Avignon Rundgang(1) durch Viviers.
5. Tag Avignon–Arles–Tarascon Rundgang(1) durch Arles. Ausflug(1) in die Camargue. Zeit zur freien Verfügung in Les-Saint-Maries-de-la-Mer.
6. Tag Tarascon–Avignon Rundgang(1) durch die UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Avignon mit Papstpalast und der berühmten Brücke «Pont d’Avignon».
7. Tag Tournon–Lyon Ausflug(1) mit dem berühmten «Train de l’Ardèche». Schifffahrt Rhône aufwärts.
8. Tag Lyon–Lausanne Ausschiffung und Busfahrt zum Bahnhof Lausanne. Individuelle Heimreise.
Abreisedaten 2019 Es het solangs het Rabatt
17.04. 200 (6)
24.04. 200 (6)
01.05. 200 (6)
08.05. 200 (6)
15.05. 200 (6)
22.05. 200 (6)
29.05. 200 (6)
05.06. 200 (6)
24.07. 300 (6)
31.07. 300 (6)
07.08. 300 14.08. 300 21.08. 300 28.08. 300 04.09. 200 11.09. 200 18.09. 200 25.09. 300 02.10. 300 09.10. 300 16.10. 400 23.10. 500
TO P
Qualität
Preis &
Lavendelblüte und Duft der Provence NEU Lyon–Arles–Avignon–Lyon
(Nach Rabattabzug, günstigste Kategorie in Nebensaison inkl. VP)
1. Tag Lausanne–Lyon Ind. Anreise zum Bahnhof Lausanne. Bustransfer, Einschiffung, «Leinen los!». 2. Tag Viviers Busausflug(1) zum Dorf Grignan. Besuch des Schlosses mit einmaliger Kulisse.
3. Tag Arles Ganztagesausflug(1) ins «Königreich des Lavendels». Rundgang in Manosque und Riez.
4. Tag Arles–Avignon Rundgang(1) durch Arles mit viel Wissenswertem über Vincent van Gogh. Weiterfahrt am Mittag. Freie Zeit in Avignon.
5. Tag Avignon Busausflug(1) zum Wehrdorf Gordes und Roussillon inmitten von Lavendelfeldern. Rundgang(1) durch die Altstadt mit Papstpalast und berühmter Brücke «Pont d’Avignon».
6. Tag Châteauneuf-du-Rhône–Tournon Busausflug(1) in die berühmte Ardèche Schlucht mit ihrem beeindruckenden Naturkalksteinbogen Pont d’Arc. Halt im Lavendelmuseum von St. Remèze.
7. Tag Vienne–Lyon Rundfahrt(1) mit dem Mini-Zug in Vienne. Rundfahrt/-gang(1) durch Lyon. Besuch des bekannten Marktes «Les Halles Paul Bocuse».
8. Tag Lyon–Lausanne Ausschiffung und Busfahrt zum Bahnhof Lausanne. Individuelle Heimreise.
Reisedaten 2019 Es het solangs het Rabatt
12.06.–19.06. 200 (6) 19.06.–26.06. 200 (6) 26.06.–03.07. 200
03.07.–10.07. 200 10.07.–17.07. 200 17.07.–24.07. 200
2-Bettkabine Mittel- und Oberdeck (ca. 14 m²) mit franz. Balkon
Restaurant
Panorama-Salon
MS Thurgau Rhônebbbbk
Das 2004 gebaute Schiff bietet Platz für 154 Personen. Alle 69 Doppelkabinen (ca. 14 m²) und 7 Mini Suiten (ca. 16 m²) sind aussen liegend, stilvoll eingerichtet und mit Dusche/WC, Föhn, TV, Minibar, Safe und individuell regulierbarer Klimaanlage ausgestattet. Die Kabinen verfügen auf dem Mittel- und Oberdeck über einen französischen Balkon, auf dem Hauptdeck über kleinere, nicht zu öffnende Fenster. Zur Bordausstattung gehören gemütliches Restaurant, Salon mit Tanzfläche, Panorama-Bar, Lido-Bar und Boutique. Ruhe und Entspannung bietet der attraktive Wellnessbereich mit Sauna, Whirlpool, Dampfbad und Solarium. Auf dem Sonnendeck mit Whirlpool und Putting Green laden gemütliche Liegestühle zum Verweilen ein. Lift zwischen Mittel- und Oberdeck. Gratis WLAN nach Verfügbarkeit. Nichtraucherschiff (Rauchen auf dem Sonnendeck erlaubt).
Preise pro Person in Fr. (vor Rabattabzug)
2-Bettkabine Hauptdeck 1790
Mini Suite Hauptdeck(5) 1890
2-Bettkabine Mitteldeck hinten, franz. Balkon 1990
2-Bettkabine Mitteldeck, franz. Balkon 2090
Mini Suite Mitteldeck, franz. Balkon(5) 2290
2-Bettkabine Oberdeck, franz. Balkon 2290
Mini Suite Oberdeck hinten, franz. Balkon(5) 2390
Mini Suite Oberdeck vorne, franz. Balkon(5) 2490
Zuschlag Alleinbenutzung Hauptdeck 590
Zuschlag Alleinbenutzung Mitteldeck 890
Zuschlag Alleinbenutzung Oberdeck 990
Ausflugspaket Reise 1 (7 Ausflüge) 270
Ausflugspaket Reise 2 (8 Ausflüge) 390
Annullations- und Assistance-Versicherung 59
Fluss und Genuss im Süden Frankreichs mit der MS Thurgau Rhônebbbbk NEU Lyon–Arles–Avignon–Lyon 6 Tage ab Fr. 690.– (Nach Rabattabzug)
Abreisedaten 2019 Es het solangs het Rabatt 30.10. 400 04.11. 400 04.12. 200 (7|9) 09.12. 300 (9) 14.12. 400 (9) 21.12. 300 (9)
28.12. 300 (9)
Ab-Preis, günstigste Kategorie in Nebensaison inkl. VP.
(1) Im Ausflugspaket enthalten, vorab buchbar | (5) Nicht zur Alleinbenutzung möglich | (6) Nur noch wenige Kabinen verfügbar | (7) Fête des Lumières in Lyon (9) Abfahrt in Lausanne um 13.00 Uhr und Halt in Annecy mit Besuch des Weihnachtsmarktes | Programmänderungen vorbehalten | Reederei/Partnerfirma: Scylla AG
Liebe Leserin, lieber Leser
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Last Minute: Historisches Elsass
Zauberhafte Städtchen, die idyllische Elsässer Weinstrasse und eine Zeitreise in das 19. Jahrhundert erwarten Sie auf dieser Comfort-Busreise. Entdecken Sie das Elsass mit all seinem Charme und seinen kulinarischen Highlights.
13.05.2019 – 15.05.2019
3 Tage ab CHF 336.– statt CHF 442.–
Kein Heilkraut, keine Globuli und auch sonst keine Therapie können den Klimawandel – hokuspokus – zum Verschwinden bringen. Selbstverständlich kann das auch keine Schülerdemo, aber die Tatsache, dass sich die Jugend für ein gemeinsames Ziel bewegen lässt, ist mehr als nur ein Funken Hoffnung.
Denn egal, wie viel Zeit und Geld wir in unsere Gesundheit investieren – am Ende ist es zuallererst eine möglichst intakte Umwelt, die sich direkt auf unser körperliches und geistiges Wohlbefinden auswirkt. Bewusst schreibe ich «eine möglichst intakte» Umwelt, denn wo der Mensch steht und geht, hinterlässt er Spuren, heute nennt man das den «ökologischen Fussabdruck».
Das wird auch die demonstrierende Jugend lernen müssen, denn die Schuhe, in die sie hineingeboren wurde, sind gross und hinterlassen entsprechende Abdrücke. Die Schuhmacher sind wir, die Elterngeneration – und natürlich die Generationen vor uns. Wir haben die «Brave New World» erfunden, in der es kaum mehr Grenzen zu geben und alles machbar scheint – bis hin zum Kühlschrank, der mit seinen Besitzern «kommuniziert». Ist doch cool – oder angesichts des Klimawandels wohl eher hot . . .
Unsere Jugend ist aufgebrochen, die eigene Zukunft zu gestalten. Eine Idee, wie diese aussehen könnte, finden Sie ab Seite 58, denn eine der zentralen Fragen dabei ist, mit welcher Art von Energie und mit welchem Wirtschaftssystem unsere Jugend die Welt zu einem besseren Ort machen will. Natürlich wird sie dabei vieles gut und vieles auch falsch machen – so wie wir. Unterstützen wir sie dabei!
Herzlich, Ihr
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Istrien & Rosenriviera
Lassen Sie sich von den malerischen Küstenstädten Rovinj, Porec und Pula verzaubern, schlendern Sie der Promenade vom bekannten Seebad Piran entlang und entdecken Sie die Schönheit der Brijuni-Inseln.
12.05.2019 – 16.05.2019
5 Tage ab CHF 599.–
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Cinque Terre – Portofino – Carrara Fünf pittoreske Dörfchen mit malerischen Häfen und dramatischen Klippen bilden die berühmte Cinque Terre. Erkunden Sie diese wunderschöne Landschaft per Schiff und zu Fuss und besuchen Sie die weltbekannten Marmorsteinbrüche von Carrara und die Halbinsel Portofino.
09.05.2019 – 12.05.2019
4 Tage ab CHF 495.–
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gesund sein
10 Perfekte Nagelpflege
Mit der richtigen Pflege sind Nagelprobleme passé.
14 eidg. dipl. Naturheiler
So wird man Naturheilpraktiker mit Diplom.
18 Entrümpeln
Weniger Ballast erleichtert Geist und Seele. Wie es geht, erklärt «Frau Ordnung».
20 Frisch gepresst
Saft ist nicht gleich Saft –das sind die Unterschiede.
26 Sabine Hurni über . . . schönes Haar.
28 Leserberatung
Kokosfett, Fersensporn und erhöhter Augendruck.
gesund werden
36 Luzides Träumen
Klarträumen ist ein fantastisches Abenteuer. Und besitzt therapeutisches Potenzial.
40 Hilfe bei Arthrose
Was tun, um die Schmerzen zu lindern und den Gelenkver schleiss zu verzögern?
Mehr als ein «HebammenJoker»: rohe Schafwolle.
44 Was ist «Heilwolle»?
48 Tibetisches Heilyoga
Mit Lu Jong zu körperlicher und spiritueller Gesundheit. draussen sein
54 Vetter
Was braucht es für eine reiche Ernte? Unsere Gartenprofis Frances und Remo Vetter verraten ihre besten Tricks.
58 Klimapolitik
Eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe ist möglich. Doch dazu braucht es einen Systemwandel. Wie er gelingen kann.
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gewusst
Bei Angststörungen und Unruhe ist Lavendelöl-Extrakt eine sanfte Alternative zu den starken Medikamenten, die oft viele Nebenwirkungen haben und schnell abhängig machen. Das Medikament in Form von Kapseln heisst Laitea, seit Juni 2018 zahlen es die Krankenkassen. Die Apotheker verkaufen auch das vergleichbare Produkt Lasea; die Kassen zahlen dieses aber nicht.
Zu den Nebenwirkungen von Lavendelölkapseln gehören Aufstossen und Übelkeit; auch allergische Reaktionen mit Hautausschlag und Juckreiz sind möglich. Kapseln sind deshalb nicht immer die beste Wahl. Bei leichten Beschwerden hilft oft bereits ein Bad: Für ein Vollbad mischt man acht bis zehn Tropfen Lavendelöl mit etwas Kaffeerahm oder Vollmilch und gibt die Mischung ins Badewasser. Oder man mischt ein paar Tropfen Lavendelöl mit Mandelöl und massiert dieses ein. Ein Stoffsäckchen mit Lavendelblüten im Bett hilft beim Einschlafen. krea
Diclofenac riskant fürs Herz
Seit
Langem warnen Fachleute vor Tabletten wie Voltaren oder Olfen. Jetzt bestätigt eine grosse Studie der dänischen Uni Aarhus: Der Wirkstoff Diclofenac erhöht bereits innert 30 Tagen das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und Herzschwäche – und zwar stärker als vergleichbare Schmerzmittel. Alternativen sind Ibuprofen oder Paracetamol oder auch natürliche Mittel wie Teufelskralle, Weidenrinde, Weihrauch oder Curcumin.
Ärzteblatt/ krea
5,9
Spitalinfektionen sind leider häufig: Laut einer aktuellen Erhebung von Swissnoso stecken sich 5,9 Prozent der hospitalisierten Patienten damit an. 35 bis 55 Prozent dieser Infektionen liessen sich verhindern. Zum Beispiel mittels Sensibilisierung des Pflegepersonals, vor allem bezüglich Händehygiene und Prävention von postoperativen Wundinfektionen. Der Bund hat bereits 2016 eine entsprechende Strategie (NOSO) lanciert. admin.ch
Helga Schäferling
(*1957)
deutsche Sozialpädagogin
Allgemeine Gesundheits-Checks für Erwachsene sollen Krankheiten und Todesfälle verhindern. Doch Früherkennung und Vorsorge haben nicht die erhoffte Wirkung. Zu diesem Schluss kommen dänische Forscher des Cochrane-Netzwerks in einer Anfang 2019 publizierten Übersichtsarbeit mit Daten von knapp 252 000 Erwachsenen, die bis zu 30 Jahre lang beobachtet wurden. Demnach gibt es keinen auffälligen Unterschied betreffend der Sterblichkeit. Und auch bei den Todesursachen offenbarten sich keine Vorteile der Checks: in keiner Gruppe gab es deutlich mehr Todesfälle durch Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch nicht-tödliche Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen lassen sich offenbar nicht durch allgemeine Gesundheits-Checks vermeiden. Diese können aber sogar schaden. Zu den negativen Konsequenzen gehören: unnötige Ängste nach fälschlicherweise auffälligen Befunden, unnötige Folgeuntersuchungen zur Abklärung und unnötige Behandlungen von Auffälligkeiten, die zeitlebens keine Beschwerden verursacht hätten. Gemäss den Autoren der Übersichtsarbeit verfehlen Gesundheits-Checks also ihr Ziel – eine gesündere Bevölkerung. Sinnvoller wären eine höhere Besteuerung von Alkohol und Tabak sowie Einschränkungen bei der Werbung für schädliche Produkte. medizin-transparent.at
Die altersbedingte Makula-Degeneration gilt als die häufigste Augenerkrankung. Mit gesunder Lebensweise und gezielter Nährstoffzufuhr kann man vorbeugen.
Gesunde Ernährung: Vor allem grünblättrige Gemüsesorten wie Erbsen, Spinat, Kopfsalat, Grünkohl oder Petersilie sollten möglichst häufig auf dem Speisezettel stehen. Und auch Fisch kann helfen, wie eine Studie an der Harvard School for Public Health in Cambridge (USA) zeigt. Demnach haben Menschen, die mindestens vier Portionen Fisch pro Woche essen, ein 35 Prozent geringeres Erkrankungsrisiko.
Sonnenschutz: Intensive UV-Strahlung kann den Sehzellen schaden. Bei extremer Sonneneinstrahlung, etwa am Meer oder in den Bergen, sollte man eine Sonnenbrille tragen. Diese sollte 100-prozentigen UV-Schutz gewährleisten und die Augen nach allen Seiten gut abdecken. Man sollte Sonnenbrillen aber auch nicht ständig tragen.
Nikotin-Verzicht: Raucher haben ein deutlich höheres Risiko für eine Makula-Degeneration als Nichtraucher.
Mikro-Nährstoffe: Bestimmte Mikro-Nährstoffe kommen in der gesunden Makula besonders hoch konzentriert vor. Hierzu zählen vor allem die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin. Auch Beta-Carotin, Zink und Selen können das Risiko der Augenerkrankung verringern. Besprechen Sie mit Ihrem Augenarzt, ob die zusätzliche Einnahme dieser Nährstoffe sinnvoll ist. Entsprechende Präparate gibt es in der Apotheke. MM
●
Hans-Günter Weess
«Schlaf wirkt Wunder:
Alles über das wichtigste Drittel unseres Lebens», Droemer HC 2018, ca. Fr. 26.–
Schlaf ist kein Luxus, sondern lebenswichtig. Doch was braucht es für eine perfekte Nacht? Deutschlands führender Schlafexperte Hans-Günter Weess verrät seine besten Tipps und Tricks, wie wir tiefenentspannt ins Reich der Träume abtauchen können. Das ist für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit von grundlegender Bedeutung. Denn der Schlaf ist Muntermacher, Kraftquelle, Gedächtnisbooster und Depressionsschutz in einem – ganz abgesehen davon, dass er uns frisch und gesund aussehen lässt. Weess berichtet einfach und verständlich über diesen verblüffend facettenreichen Naturzustand und erklärt, was während der Schlafphasen im Körper passiert und wie sich der Schlaf mit den Lebensjahren verändert; er räumt mit landläufigen Mythen auf, beschreibt das Einmaleins des guten Schlafs und nimmt neben Ein- und Durchschlafstörungen allerlei Schlafkiller ins Visier, etwa Schnarchen, unruhige Beine, Albträume, Handys und den modernen Lebensstil. Eine schnelle und effiziente Hilfe gegen durchwachte Nächte bietet das praxiserprobte 3-Wochen-Programm für den gesunden Schlaf. krea
Lichtbaden ist – neben dem gesunden Schlaf – wohl der gemütlichste und einfachste Weg zu mehr Gesundheit. Ohne Sonnenlicht kein Leben; fehlt es uns, werden wir krank. Obwohl das allgemein bekannt ist, verbringen viele von uns 90 Prozent des Tages in geschlossenen Räumen; wir sitzen bis spätabends stundenlang vor dem Computer, Smartphone oder Fernseher, machen die Nacht zum Tag: ein Leben gegen die innere Uhr – mit teils schwerwiegenden Folgen. Denn aktuelle Studien belegen, dass ein Mangel an natürlichem Licht den Biorhythmus aus dem Gleichgewicht bringt und vielfältige Krankheiten wie Depressionen, Diabetes, Fettleibigkeit und sogar Herzleiden verursachen kann. Das regelmässige Lichtbaden kann dem entgegenwirken: Einfach das Gesicht mit geschlossenen Augen zur Sonne wenden und geniessen. Bei schlechtem Wetter reicht auch eine Lampe. Der praxisnahe Ratgeber erläutert die Zusammenhänge, stellt die neusten Erkenntnisse über die Lichttherapie und das Thema Vitamin D vor und zeigt auf, wie wir wieder im Einklang mit der inneren Uhr leben und so gesunden können. krea
● Ulrich Bauhofer, Annelie Bauhofer
«Lichtbaden. Der einfachste Weg zu mehr Gesundheit», Südwest 2018, ca. Fr. 25.–
Der Star aus der Pfanne
Mit seiner Vielfalt wird UrDinkel zum Star in der Küche. Besonders bekömmlich und reich an essentiellen Nährwerten sind die Gerichte, die aus UrDinkel-Kernotto, Griess, Flocken und Co. entstehen.
bestellen:
Wer unter Migräne leidet, hat ein knapp 1,4-mal so hohes Risiko für Asthma. Zu diesem Schluss kommen Forscher aus Taiwan. Dies gelte für beide Geschlechter und vor allem für Menschen zwischen 40 und 60. Wie genau Migräne und Asthma zusammenhängen, ist noch unklar.
deutschesgsundheitsportal.de
App
Ob Sonnengruss oder Herabschauender Hund: Dank der übersichtlichen App Gotta Joga übt man Yoga ganz einfach zu Hause. Die Übungsreihen dauern 5 bis 55 Minuten und sind auch für Anfänger geeignet. Eine Stimme erklärt die Bewegungen ausführlich, so erübrigt sich der Blick aufs Handy. Allerdings bietet die Gratisversion nur wenige Übungen. Wer mehr möchte, kann ein Abo für Fr. 12.50 pro Monat lösen – das ist immer noch günstiger, als sich an ein teures Studio zu binden.
Für Android und iOS, gratis
Taten statt Worte Nr. 234
Damit in den Bergen alles beim Alten bleibt. Auch für die Jungen.
Die Zutaten für die einzigartigen Pro Montagna-Produkte stammen allesamt aus den Schweizer Berggebieten und werden auch dort verarbeitet. So bleiben Arbeitsplätze erhalten und die ländlichen Handwerksbetriebe haben einen zuverlässigen Vertriebskanal für ihre authentischen Spezialitäten. Mit jedem Kauf eines Pro MontagnaProduktes fliesst ein Teil des Erlöses an die Coop Patenschaft für Berggebiete. Diese unterstützt seit über 70 Jahren Selbsthilfeprojekte in den Bergen und steht Bergbauernfamilien zur Seite. Seit 2007 sind über Pro Montagna bereits 8,3 Mio. Franken zusammengekommen. Ein nachhaltiger Kreislauf, der Zukunft und Berge sichert.
Alles über das NachhaltigkeitsEngagement von Coop auf: taten-statt-worte.ch
SchöneNägel–werträumtnichtdavon?DochdieRealitätsiehtoftanders aus.DabeilassensichvieleNagelproblememitderrichtigenPflegebessern odervermeiden.UndauchdieNaturheilkundekannhelfen.
Text:StellaCornelius-Koch
Sie werden gefeilt, lackiert, künstlich verlängert und mit Glitzersteinchen verziert: Fingernägel sind heutzutage die reinsten Schmuckobjekte. Dabei haben sie ursprünglich ganz andere Aufgaben: Sie schützen unsere empfindlichen Fingerkuppen vor Verletzungen und unterstützen uns beim Tasten und Greifen von Gegenständen. Gleichzeitig sind sie hervorragende Werkzeuge – beispielsweise, wenn es darum geht, Knoten zu öffnen, einen winzigen Gegenstand aufzuheben oder uns zu kratzen.
Zu viel Feuchtigkeit
Damit unsere Nägel ihre Aufgaben erfüllen können, müssen sie einiges aushalten, fest und biegsam zugleich sein. Doch das können sie immer weniger: Nagelprobleme gehören zu den häufigsten Problemen in der hautärztlichen Praxis. Bis zu 20 Prozent der Bevölkerung leiden unter brüchigen Nägeln, schätzt Siegfried Borelli vom Stadtspital Triemli Zürich. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Brüchige Nägel sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch gesundheitliche Folgen haben; so wachsen auf porösen Oberflächen Bakterien und Pilze besonders leicht. Um solche Keime loszuwerden, braucht es viel Geduld und teilweise aufwendige Behandlungen.
Laut Borelli können sich hinter brüchigen, splitternden oder weichen Nägeln unterschiedlichste Ursachen verbergen. In vielen Fällen seien Umwelteinflüsse der Grund – etwa der häufige Kontakt mit Spülwasser, Putzmittel oder Seife durch häufiges Händewaschen. Der Grund: Die Nagelplatte setzt sich aus 100 bis 150 dünnen Schichten verhornter Hautzellen zusammen. Diese bestehen hauptsächlich aus
Die richtige Pflege
FÜR SCHÖNE UND GESUNDE NÄGEL kann man einiges tun. Worauf Sie bei der Pflege achten sollten:
✱ WER ZU BRÜCHIGEN NÄGELN neigt, sollte diese lieber kurz halten, da lange Nägel leichter splittern. Dabei gilt: Nägel nur leicht oval abschneiden und nicht bis in die Ecken feilen (die Nägel können sonst leicht einwachsen). Und: Nägel immer in eine Richtung von den Seiten zur Mitte feilen. Der Grund: Rundgefeilte Nägel sind stabiler als spitz zulaufende.
✱ NAGELHÄUTCHEN NIE WEGSCHNEIDEN. Es versorgt den Nagel mit Nährstoffen und schützt ihn so. Wer es partout nicht leiden mag, kann das Häutchen nach einem erweichenden Bad mit der Daumenkuppe oder einem Wattetupfer ein wenig nach hinten schieben.
✱ EIN SPEZIELLER UNTERLACK oder Nagelhärter kann brüchige Nägel schützen. Gönnen Sie den Nägeln aber auch «Lackierpausen» und verwenden Sie nur ölhaltige und acetonfreie Nagellackentferner.
✱ REINIGEN SIE Haut und Nägel mit lauwarmem Wasser, einer mittelharten Nagelbürste und einer milden (Pflanzen-)Seife oder hautneutralen Waschlotion.
✱ NÄGEL REGELMÄSSIG – am besten nach jedem Händewaschen – mit einer Hand- und Nagelcreme eincremen. Neben Fett sollte die Handcreme die Haut zusätzlich mit Feuchtigkeit versorgen. Gut geeignet sind Inhaltsstoffe wie Urea und Glycerin.
✱ GÖNNEN SIE Ihren Nägeln eine regelmässige Kur, indem Sie sie einige Minuten in lauwarmes Mandeloder Olivenöl tauchen. Wohltuend ist auch eine Massage mit einem speziellen Nagelöl.
✱ SCHÜTZEN SIE Hände und Nägel, indem Sie bei längerem Arbeiten mit Wasser und Chemikalien leichte Baumwollhandschuhe unter Gummihandschuhen tragen.
✱ WICHTIG FÜR GESUNDE NÄGEL ist eine ausreichende Versorgung mit Eisen (z. B. enthalten in Fleisch, Hülsenfrüchten, grünen Salaten und grünem Blattgemüse), Kalzium (in Milch, Milchprodukten, grünem Gemüse) und Zink (in Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen).
Zusätzlich kann die kurmässige Einnahme von Bierhefe, Biotin oder Kieselsäure (Silizium) über mehrere Monate helfen.
Was Nagelstörungen über unsere Gesundheit verraten
MITUNTER KANN SICH hinter Nagelproblemen auch ein gesundheitliches Problem verbergen. In vielen Fällen kann die Naturheilkunde helfen:
SPRÖDE UND BRÜCHIG
Grund hierfür kann – neben Umwelteinflüssen –auch eine Schilddrüsenfunktionsstörung sowie Eisen-, Kalzium- oder Zinkmangel sein.
DAS HILFT: Lassen Sie das Grundproblem behandeln. Wichtig für gesunde Nägel ist eine ausreichende Versorgung mit Eisen, Kalzium und Zink. Tipp: Vitamin C (etwa ein Glas Orangensaft zum Frühstück) verbessert die Aufnahme des Eisens. Auch die kurmässige Einnahme von Schüssler-Salzen kann helfen: mehrmals täglich die Salze Nr. 1 Calcium fluoratum D12 und Nr. 11 Silicea D12 einnehmen (je 1– 3 Tabletten). Zusätzlich über Nacht die Schüssler-Salbe Nr. 1 dünn auf die Nägel auftragen.
VERFÄRBUNGEN
Sie können durch Chemikalien, intensive Nagellackfarben oder Quetschungen entstehen. Manche Medikamente, etwa silberhaltige Nasen- oder Augentropfen, können zu bläulich-grauen Verfärbungen führen. Bei einer Pilzinfektion verfärben sich die Nägel gelblich oder bräunlich. Blaue Fingernägel können auf eine Herzschwäche oder Lungenerkrankung hindeuten. Vereinzelte weisse Punkte oder Streifen entstehen leicht durch Verletzungen des Nagelbettes z. B. bei zu heftiger Maniküre.
DAS HILFT: Ist bei Nagelpilz maximal die Hälfte eines Nagels betroffen, ist eine Behandlung mit biologischem Kokosöl einen Versuch wert. Hierzu das Öl mindestens zweimal täglich in die betroffenen Nagelbereiche einmassieren. Die pilzhemmende Wirkung wird verstärkt, wenn man pro 20 ml Kokosöl 2–3 Tropfen ätherisches Lavendel-, Oregano-, Thymian- oder Teebaumöl hinzugibt.
GRÜBCHEN UND RILLEN
Sind an den Nägeln vereinzelt stecknadelkopfgrosse, punktartige Vertiefungen sichtbar, liegt meist eine harmlose Verhornungsstörung vor. Tiefe Grübchen sind mögliche Anzeichen einer Schuppenflechte. Flache Grübchen können Begleiterscheinung eines kreisrunden
Haarausfalls oder eines Ekzems sein. Feine und flach verlaufende Längsrillen treten meist im Alter auf. Querrillen können nach einer schweren fiebrigen Erkrankung
« Nagelprobleme gehören zu den häufigsten Problemen in der hautärztlichen Praxis. »
oder Verletzung auftreten; auch Zinkmangel ist eine mögliche Ursache.
DAS HILFT: Auch hier gilt: Das Grundproblem medizinisch behandeln lassen. Bei Längsrillen können eine regelmässige Massage des Nagelwalls und das Einreiben der Nagelplatte mit Olivenöl helfen. Da häufiger Flüssigkeitsmangel die Nagelstruktur verändern kann, ist ausreichend trinken wichtig (mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag).
WÖLBUNGEN
Uhrglasnägel (nach oben gewölbte Nägel) treten meist in Verbindung mit verdickten Fingerenden, sogenannten Trommelschlegelfingern, auf. Sie können Anzeichen eines Herz-Lungen-Leidens, Schlaganfalls oder von Mukoviszidose sein. Bei Löffelnägeln hingegen ist die Nagelmitte eingesunken und die Nagelränder wölben sich nach oben. Neben entfettenden Seifen, aggressiven Putzmitteln oder Zement kann Blutarmut eine mögliche Ursache sein.
DAS HILFT: Handschuhe schützen die Finger vor austrocknenden und aggressiven Substanzen. Zusätzlich helfen regelmässige Einreibungen mit Mandel- oder Jojobaöl. Bei Verdacht auf Eisenmangel die Werte vom Arzt oder Heilpraktiker überprüfen und behandeln lassen.
HEIKEL | Kunstnägel sind schmuck. Sie können aber den Naturnägeln schaden.
Keratin – einem Faserprotein, das wir auch in unseren Haaren finden. Werden unsere Hände nun permanent mit Feuchtigkeit und entfettenden Sub stanzen konfrontiert, haften die Hornzellen schlechter zusammen – die Nägel werden weich und brüchig.
Ebenso kann häufiges Lackieren der Nägel und vor allem das Entfernen des Lackes die Nägel austrocknen. Grund: Nagellackentferner enthalten oft Lösungsmittel wie Aceton oder Alkohol, diese greifen die Nägel an und entziehen ihnen Feuchtigkeit. Und, woran nur wenige denken: Auch häufiges Arbeiten an Computer-Tastaturen mit langen Nägeln schadet der Nagelplatte. Hierdurch können kleinste Verletzungen entstehen, die das Nagelwachstum beeinträchtigen.
Verschlimmert wird das Problem oft durch künstliche Fingernägel. Damit diese besser haften, werden die eigenen Nägel auf der Oberfläche angeraut und zurückgefeilt. «Mitunter wird dabei zu ziemlich groben Feilen gegriffen und zu viel vom natürlichen Keratin abgetragen. Das kann zu Verletzungen führen und ohnehin schon brüchige Nägel zusätzlich schwächen», erklärt Astrid Schnyder, diplomierte Nageldesignerin und auf Beauty-Behandlungen spezialisierte Naturheilpraktikerin aus Wolhusen im Kanton Luzern. Acryl-Kleber zur Befestigung der künstlichen Krallen können Rötungen, Jucken und Schmerzen verursachen oder den eigenen Nagel teilweise ablösen. Problematisch ist es auch, wenn man den künstlichen Nagel wieder entfernt. Denn diese sind sehr hart und robust und man muss sie mit einer Feile oder einem maschinellen Fräseaufsatz entfernen, was die Keratinschutzschicht verletzen kann. Um die eigenen Nägel nicht allzu sehr zu strapazieren, ist es daher sinnvoll, Kunstnägel nicht permanent zu tragen, sondern zwischendurch Pausen einzulegen. Am besten trägt man sie nur zu seltenen, ausgewählten Gelegenheiten.
Um Infektionen zu vermeiden, sollten Frauen, die auf Kunstnägel nicht verzichten möchten, ganz besonders auf Hygiene achten. Schnyder rät, vor der ersten Behandlung ins Nagelstudio zu gehen und sich dort einen persönlichen Eindruck zu verschaffen. «Handschuhe, Mundschutz, eine neue Feile und ausreichende Desinfektion sind ein absolutes Muss», sagt sie. Nicht zuletzt sollte man auf eine fundierte Ausbildung der Nageldesignerin achten. Schliesslich geht es nicht nur um gutes Aussehen, sondern auch um die Gesundheit der Nägel. //
Im Bereich der Naturmedizin hat man die Wahl zwischen diversen Ausbildungen, die mit einer Höheren Fachprüfung abgeschlossen werden. Damit kann man selbstständig eine Praxis führen und die Behandlungen werden normalerweise von den Krankenkassen anerkannt. Doch welche Ausbildung passt zu wem?
Text: Regula Heinzelmann
2015, nach einem 15-jährigen Reglementierungsprozess, hat das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) die Prüfungsordnung zur Höheren Fachprüfung für Naturheilpraktiker genehmigt. Das war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Stärkung der nichtärztlichen Alternativmedizin. Erarbeitet wurden das eidgenössische Berufsbild und die Höhere Fachprüfung von der Organisation der Arbeitswelt Alternativmedizin Schweiz OdA AM, einem Zusammenschluss von Berufs- und Schulverbänden sowie anderen Organisationen der Alternativmedizin. Heute ist OdA AM der Dachverband von elf Berufsverbänden in der Alternativmedizin.
Bei der Ausbildung zum Naturheilpraktiker kann man zwischen vier spezifischen Fachrichtungen wählen: Ayurveda-Medizin, Homöopathie, Traditionelle Chinesische Medizin TCM und Traditionelle Europäische Naturheilkunde TEN. Abgeschlossen wird die Ausbildung mit einer Höheren Fachprüfung. Diese können auch Leute absolvieren, die bereits praktizieren. Mit der Fachprüfung kann man eine eigene Praxis betreiben oder als Angestellte in Kliniken, Ambulatorien, Kompetenz- oder Reha-Zentren arbeiten.
Von Heileurythmie bis Biodynamik
Ein weiterer Titel, den man mit der Höheren Fachprüfung erwerben kann, ist «KomplementärTherapeut/in mit eidgenössischem Diplom». Gemäss OdA KT sind verschiedene Methoden der Komplementärtherapie anerkannt und in die Prüfungsordnung aufgenommen, so zum Beispiel Ayurveda, Akupunktur, Heileurythmie, Reflexzonentherapie, Bewegungs- und Körpertherapie und Biodynamik.
Die formale Ausbildung KomplementärTherapie mit ihrer kompetenzorientierten Schulabschlussprüfung gemäss Berufsbild KT erfolgt im Rahmen von OdA KT-akkreditierten Ausbildungen; die Schulen findet man auf der Webseite www.oda-kt.ch. Diese spezifische Ausbildung ist eine Zulassungsbedingung zur Höheren Fachprüfung für KomplementärTherapeutInnen.
Praktizierende, die keine entsprechende Ausbildung absolviert haben, aber über andere Ausbildungen im Rahmen der Komplementärmedizin verfügen, können mit einem sogenannten «Gleichwertigkeitsverfahren Branchenzertifikat OdA KT» nachweisen, dass ihre Bildung einer OdA KT-akkreditierten Ausbildung in KomplementärTherapie entspricht. Die Anmeldung zum Gleichwertigkeitsverfahren Branchenzertifikat setzt eine Ausbildung in einer anerkannten Methode voraus.
Bei vielen Instituten muss man sich direkt erkundigen, was eine Ausbildung kostet. Nicht alle Schulen informieren auf der Website über Kosten und Zeitaufwand. Die Swiss Prävensana Akademie tut dies:
● Dipl. Naturheilpraktiker/-in (3 Jahre)
Zeitaufwand: 1880 Std.; Kosten: Fr. 42 000.–
● Dipl. Naturheilpraktiker/-in (4 Jahre)
Zeitaufwand: 2090 Std.; Kosten: Fr. 48 500.–
Die Preise beziehen sich häufig auf bestimmte Kurseinheiten; Folgekurse werden teilweise extra berechnet. Die Gesamtkosten sollten überall ähnlich sein (siehe Interview auf Seite 16). Wo sie höher sind, sollte die Schule eine einleuchtende Begründung dafür liefern.
Ein Vertrag über Weiterbildung gilt laut Bundesgericht als gemischter Vertrag, auf den hauptsächlich die Regeln des Auftragsrechts (OR Art. 394 ff.) anzuwenden sind. Nach OR Art. 404 können beide Parteien einen Auftrag kündigen, sofern sie dies nicht zur Unzeit machen. Dieses Recht kann vertraglich nicht eingeschränkt werden. Wer eine Ausbildung vorzeitig abbricht, muss mindestens die bezogenen Leistungen bezahlen. Bei einer Weiterbildung gilt laut Bundesgericht die Auflösung des Auftragsverhältnisses durch den Teilnehmer mitten im Semester grundsätzlich als unzeitig, wenn der Veranstalter keinen Anlass zum Abbruch gegeben hat. Das bezahlte Schulgeld könne man in diesem Fall als wirksame Konventionalstrafe betrachten. Der Beauftragte, also der Weiterbildungsanbieter, haftet für die gleiche Sorgfalt wie der Arbeitnehmer im Arbeitsverhältnis (OR Art. 398).
Seit Januar 2018 kann der Bund Absolvierende von Kursen, die sich auf eine eidgenössische Prüfung vorbereiten, finanziell unterstützen. Diese Finanzierung wird über ein Onlineportal abgewickelt. Bundesbeiträge können für alle vorbereitenden Kurse beantragt werden, die im Jahr des Kursbeginns auf der Meldeliste stehen.
Gefördert werden im Bereich Naturheilpraxis folgende Ausbildungen:
● Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom, Traditionelle Europäische Naturheilkunde TEN
● Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom, Homöopathie
● Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom, Traditionelle Chinesische Medizin TCM
● Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom, Ayurveda-Medizin
● Medizinischer Masseur mit eidgenössischem Fachausweis
● KomplementärTherapeut mit eidgenössischem Diplom
Man kann sich bei der Schule erkundigen, ob sie die Bundesbeiträge für Ausbildungen mit eidg. Diplom vorfinanzieren (so wie z. B. die Heilpraktikerschule Luzern) und wenn ja, zu welchen Bedingungen.
Anerkennung der Krankenkassen
Wichtig für Therapeuten aller Art ist die Anerkennung durch die Krankenkassen. Es ist sehr zu empfehlen, bei der Wahl der Ausbildung darauf zu achten. Dabei hilft die Organisation EMR weiter, eine Abteilung der Eskamed AG, eine privatrechtliche Aktiengesellschaft. EMR vergibt ein Qualitätslabel an Therapeuten der Erfahrungsmedizin, die sämtliche Bedingungen des EMR-Reglements erfüllen.
Nach Verordnung des Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) über Leistungen in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung Art. 4b werden folgende Angebote von der obligatorischen Versicherung anerkannt:
● Akupunktur Weiterbildung, die dem Fähigkeitsprogramm Akupunktur –Chinesische Arzneitherapie – TCM (ASA) des Schweizerischen Instituts für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) vom 1. Juli 2015 entspricht.
● Anthroposophische Medizin
Weiterbildung, die dem Fähigkeitsprogramm anthroposophisch erweiterte Medizin (VAOAS) des SIWF vom 1. Januar 1999, revidiert am 16. Juni 2016, entspricht.
● Arzneimitteltherapie der traditionellen chinesischen Medizin (TCM)
Weiterbildung, die dem Fähigkeitsprogramm Akupunktur –Chinesische Arzneitherapie – TCM (ASA) des SIWF vom 1. Juli 2015 entspricht.
● Klassische Homöopathie
Weiterbildung, die dem Fähigkeitsprogramm Homöopathie (SVHA) des SIWF vom 1. Januar 1999, revidiert am 10. September 2015, entspricht.
● Phytotherapie
Weiterbildung, die dem Fähigkeitsprogramm Phytotherapie SMGP des SIWF vom 1. Juli 2011, revidiert am 5. November 2015, entspricht.
Bei den Zusatzversicherungen hängt es vom Reglement und der Art der Zusatzversicherung ab, welche Therapien übernommen werden; es gibt auch Angebote mit Schwerpunkt Naturmedizin. Normalerweise übernimmt eine Kasse eine Behandlung dann, wenn sie medizinisch notwendig ist und von Ärzten, Naturheilpraktikern oder Komplementärtherapeuten durchgeführt wird, die von der Kasse anerkannt werden. //
● Links www.natuerlich-online.ch
Interview zum Thema auf der nächsten Seite.
«Interessierte sollten die Schule genau prüfen»
Für eine Ausbildung zum Naturheilprak tiker mit eidg. Diplom braucht es einen Abschluss auf Niveau Sek II. Was angehende Naturheilpraktiker sonst noch mitbringen müssen und worauf sie bei der Wahl der Ausbildung und Schule achten sollten, erklärt Bruno Mosconi von der Paramed Akademie für Komplementärmedizin.
Herr Mosconi, nach welchen Kriterien sollten Interessierte die Ausbildung bzw. die Schule auswählen ?
Zu Beginn steht die Klarheit über das eigene Bedürfnis. Welche Ziele verfolge ich? Welchen Stellenwert soll die abgeschlossene Ausbildung in meinem Leben haben? Will ich damit meinen Lebensunterhalt verdienen oder unterstützt sie mich in einem breiteren Aktionsfeld? Darüber muss man sich zuerst klar werden. Danach stehen viele Schulen zur Auswahl, die dem persönlichen Bedürfnis entsprechen können. Auf jeden Fall ist darauf zu achten, dass die Schulen die notwendigen Anerkennungen haben, um die heutigen Anforderungen erfüllen zu können. Zertifizierungen bei der OdA AM
oder OdA KT, bei EMR und ASCA sind Pflicht. Der persönliche Eindruck rundet die Wahl ab. Es lohnt sich sehr, die Schulen anlässlich der Infoabende oder bei einem persönlichen Beratungsgespräch vor Ort kennenzulernen und sich über die wichtigen Details der Ausbildung – wie Planbarkeit, die lange Ausbildungszeit oder die genauen Kosten – verbindlich informieren zu lassen.
In der Verordnung des EDI über Leistungen in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung sind diese festgelegt. Wie steht es aber mit den Leistungen der freiwilligen Krankenversicherungen ? Für welche Behandlungen wird normalerweise bezahlt?
Jede Krankenversicherung hat eigene Reglemente bezüglich Rückerstattung von komplementärmedizinischen Leistungen. Diese werden aus unterschiedlichen Zusatzversicherungen erbracht und sind somit sehr individuell festgelegt. Leistungen von anerkannten und registrierten Naturheilpraktikern und Therapeuten werden gemäss dem vorgesehenen Leistungsumfang der jeweiligen Zusatzversicherung übernommen.
Was halten Sie von den Listen über Krankenkassenanerkennung des ErfahrungsMedizinischenRegisters EMR ?
Diese Instrumente haben viel dazu beigetragen, dass der Markt «Komplementärmedizin» über geordnete und professionelle Richtlinien verfügt. Die Listen sind das Resultat von gründlichen Abklärungen über Ausbildung und
Fähigkeiten der jeweiligen Therapeuten. Für Versicherte, Patienten und Krankenversicherungen sind diese Richtlinien sehr wertvoll.
Gibt es fragwürdige Ausbildungsangebote in der Schweiz, und wenn ja, wie erkennt man diese ?
Obwohl in der Schweiz die aktiven Schulen über einen hohen Standard verfügen und die meisten dieser Institute alle notwendigen Zertifikate erlangt haben, gibt es trotzdem einzelne Punkte, bei denen sich eine genaue Prüfung lohnt. Grosse Aufmerksamkeit bedarf es bei den Kosten. Eine seriöse Ausbildung hat eine entsprechende Laufzeit und einen entsprechenden Preis. (Anm. der Red.: um die 50 000 Franken). Die meisten Anbieter liegen denn auch mehr oder weniger im gleichen Bereich. Wichtig zu klären ist, ob es sich dabei um einen eindeutigen Gesamtpreis handelt oder ob verschiedenste Zusatzkosten auf einen attraktiven Basispreis aufgerechnet werden. Und Vorsicht bei Dumpingpreisen! Da stimmt meistens etwas nicht. Auch die wichtige Frage, wie die anspruchsvollen Praktikumseinheiten bewältigt werden können und wie einen die Schule dabei unterstützen kann, muss fundiert geklärt werden. In diesen Bereichen gibt es gravierende Unterschiede.
* Bruno Mosconi ist Mitglied des Verwaltungsrates der Paramed Akademie AG in Baar. Diese bietet Lehrgänge für die Ausbildung zum Naturheilpraktiker an.
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Ordnung ist wichtig. Aber Ermessensfrage. Doch klar ist: Wenn das Durcheinander ausufert, verliert man Zeit und Nerven. Weniger Ballast hingegen erleichtert Geist und Seele.
Text: Angela Bernetta
Überquellende Schubladen, vollgestopfte Kleiderschränke und im Arbeitszimmer Aktenstapel. Langsam verliert Karin Sieber* den Überblick. Mit «Simplify your life», «Entrümpeln mit dem inneren Schweinehund» und dem japanischen Bestseller «Magic Cleaning» von Marie Kondo hat sich die 35-Jährige zwar einschlägige Literatur ins Haus geholt. Gleichwohl weiss die Tourismusfachfrau nicht, wo sie mit dem Aufräumen anfangen soll.
«Jeder Mensch hat seine eigene Vorstellung von Ordnung. Sieht er diese bedroht, unternimmt er für gewöhnlich etwas», sagt Martina Frischknecht. Die 42-Jährige weiss, wovon sie spricht. Bei ihr lief die häusliche Ordnung nach der Geburt ihres Sohnes aus dem Ruder. «Ich musste rigoros ausmisten, sonst wäre ich im Chaos versunken.» Dabei merkte sie, dass sie das gut kann. Heute bietet Frischknecht unter dem Namen Frau Ordnung ihr Know-how als Aufräumcoach professionell an.
Entrümpeln schafft nicht nur Platz, sondern tut auch Geist und Seele gut. «Wer Ballast abwirft, macht Platz für Neues und hat mehr Zeit für anderes», sagt der Psychologe Jean-Luc Guyer. Nicht selten gehe damit auch weniger Dreck im Haus einher, da leer geräumte Räume für gewöhnlich sauberer bleiben.
Entrümpeln als Familienprojekt
Doch wie geht entrümpeln? «Da jeder Mensch anders tickt, leite ich meine Kundschaft individuell an», sagt Aufräumcoach Frischknecht. «Die Methode richtet sich nach dem Ordnungsverständnis und der verfügbaren Zeit des Kunden.»
Verschiedene Aufräumprofis arbeiten mit der Drei-Kisten-Methode, die Brauchbares von vielleicht noch Brauchbarem und von Unbrauchbarem trennt. Andere favorisieren das radikale Vorgehen der japanischen Aufräum-Päpstin Marie Kondo. Entrümpeln heisst für sie, sich von allen Dingen zu trennen, die keine Freude mehr bereiten. Dies, nachdem man diese Dinge mit einem wertschätzenden Dankeschön verabschiedet hat.
Martina Frischknecht sieht es pragmatisch: «Nicht zu viel vornehmen und einen Zeitrahmen festlegen», rät sie. Zu Beginn lege man sich je einen Sack oder eine Kiste für den Abfall, fürs Brockenhaus, für die falsch versorgten Sachen und für alles, was man verkaufen will, bereit. Sie empfiehlt dann, über die Unterwäscheschublade sanft einzusteigen. «Ich rate meinen Kunden, sämtliche Kleidungsstücke anzuprobieren. So merken sie, was noch passt.» Eine Faustregel besagt, dass man entsor-
Entsorgen, wegwerfen, verschenken oder verkaufen
Wer sein Heim entrümpelt hat, sitzt erfahrungsgemäss auf Sperrmüll, Abfall oder anderen Sachen, die es zu entsorgen, verschenken oder verkaufen gilt. Wer entsorgen will, findet über den Abfall-Leitfaden der Wohngemeinde hilfreiche Informationen. Auch ein Blick auf den Abfallwegweiser des Bundesamts für Umwelt (Bafu) sei empfohlen. Zu finden ist er auf: www.bafu.admin.ch
Weitere Tipps
● Entsorgen: Elektrogeräte, Batterien, Lampen: kostenlose Rückgabe im Fachhandel oder an der Sammelstelle. Weitere Infos: www.erecycling.ch
● Räumungs- oder Entsorgungsservice von privaten Anbietern oder Brockenhäusern in der Schweiz: www.brockisearch.ch oder www.auszweiterhand.ch
● Wegwerfen: Abfallmulde bestellen: http://muz.ch oder www.muldentelefon.ch
● Verschenken: «Hol und bring»-Tage in der Gemeinde nutzen, an Nachbarn und Freunde verschenken oder via www.fleedoo.com gratis abgeben.
● Verkaufen: Via Kleininserat in Einkaufsläden ausschreiben oder auf dem Flohmarkt, der Kinderkleiderbörse oder im Internet anbieten: www.tutti.ch www.ricardo.ch www.ebay.ch www.anibis.ch
Es gibt Menschen, die sich dem Konsum möglichst entziehen. Sie haben ihren Besitz minimiert und kaufen nur noch ein, was nötig ist. Sie tauschen mit anderen und teilen ihre Erfahrungen in Blogs oder schreiben Bücher mit vielsagenden Titeln wie «Buddha räumt auf» oder «Ich kauf nix !» (ausser diesem Buch ). Immer mehr Menschen frönen dem Verzicht und vermuten das Glück in der Entsagung. Gelebter Minimalismus setzt die Entrümplung des eigenen Heims und den radikalen Konsumverzicht voraus. Die Protagonisten haben verschiedene Motive. Die einen wollen die Umwelt schützen, die anderen haben genug vom Materialismus oder stemmen sich gegen den Kapitalismus. «Ich verstehe den Minimalismus als Entdeckung einer neuen Freiheit», kommentiert der Psychologe Jean-Luc Guyer. «Der Trend ging lange hin zum Anhäufen von Material. Dem will man sich nun entledigen, um Zeit und Raum für Wichtigeres zu gewinnen.»
« Für jeden neuen Gegenstand muss ein alter verschwinden. So lernt man loszulassen. »
gen kann, was man über ein Jahr nicht getragen oder benutzt hat. Gleichwohl müsse jeder für sich selbst entscheiden, was ihm wichtig sei und was er aussortieren möchte, so Frischknecht. «Für gewöhnlich kommen die Leute beim Aufräumen in einen Flow. Dann geht das Loslassen wie von allein.»
Wer die neu gewonnene Ordnung bewahren will, legt Gleiches zu Gleichem und teilt jedem Gegenstand seinen festen Platz zu, wo er nach Gebrauch stets wieder hingebracht wird. «Räume gilt es zweckdienlich einzurichten und alles Unnötige wegzulassen», ergänzt Frischknecht. «Zu wissen was man hat und wo man es findet, ist sehr befreiend.»
Mit der Familie avanciert das Aufräumen und Ausmisten zum Gemeinschaftsprojekt. Vermeiden sollte man allerdings Schuldzuweisungen. Für gewöhnlich sorgen nicht nur die Spielsachen der Kinder, die Socken des Vaters oder die Malutensilien der Mutter für Unordnung. Auch darf man nie Sachen entsorgen, die anderen gehören, ohne das vorher mit ihnen abgesprochen zu haben. Gerade für kleine Kinder sind vermeintlich nutzlose Gegenstände oft sehr wertvoll. Grössere Kinder können beim Aufräumen und Ausmisten mitmachen. Allerdings nicht allzu lange, da man ihre Ausdauer sonst überstrapaziert. «Am besten führt man Kinder in einen Ordnungssinn ein, indem sie einen Vorteil sehen. Dann räumen sie von selbst auf», rät Psychologe Jean-Luc Guyer. Und Aufräumcoach Frischknecht ergänzt: «Aussortiertes Spielzeug und alte Kleider verkaufe ich gemeinsam mit meinem Sohn am Flohmarkt oder im Internet. So verdient er sein Sackgeld, das motiviert ihn sehr.» Nun erscheint entrümpeln müssig, wenn stets neue
Sachen hinterherkommen. Davon können insbesondere Familien mit kleinen Kindern ein Liedchen singen. «Vor Geburtsund Feiertagen schieben wir deshalb einen Aufräummonat ein», sagt «Frau Ordnung». «Dabei geben wir täglich etwas Kaputtes, Löchriges oder Altes weg.» Auch müsse für jedes neue Spielzeug oder Geschenk ein alter Gegenstand verschwinden. «So lernen Kinder loszulassen.»
Ordnung ist Ermessensfrage
Wer Ordnung schafft, fühlt sich frei und glücklich, glauben nicht nur Aufräumprofis. Eine Studie der Universität von Kalifornien bestätigt, dass sich viele von ihrem Hab und Gut belastet, ja beinahe erdrückt fühlen. Zu viele Dinge im Auge behalten, überfordert viele. Diese loszuwerden, kann aber zur Qual werden. Weil an vielen Sachen Geschichten haften, die es erschweren, sich von den Dingen zu lösen.
Nun gibt es aber auch Menschen, die bestens mit ihren vielen Sachen zurechtkommen. «Es sind Menschen, die einen aussergewöhnlichen Orientierungssinn und ein ebensolches Gedächtnis haben», sagt Guyer. «Sie leben oder arbeiten zwar in einem für andere unüberschaubaren Chaos, finden die für sie wichtigen Sachen aber ohne Probleme.» Unordnung könne auch inspirierend sein, betont der Psychologe. «Viele Künstler beziehen aus Gegenständen und Menschen, die sie umgeben, ihre Schaffenskraft. Kreativität kann so durch Unordnung begünstigt werden.» //
* Name geändert
« Wichtig ist, dass es sich um 100 Prozent Direktsaft handelt »
Saft ist nicht gleich Saft:
Es lohnt sich, auf gute Qualität zu achten oder sich gleich selbst einen Entsafter anzuschaffen.
Text: Vera Sohmer
Die Getränkeabteilungen in Supermärkten haben etwas Surreales: Harassen bis zum Horizont, die Flaschen gefüllt mit Flüssigkeiten in allen nur denkbaren Farben von karminrot bis quietschentengelb. Sich durch die Produkte und Zutatenlisten zu kämpfen, wirft Fragen auf: Soll es ein Fruchtsaft aus Konzentrat sein? Ein Fruchtnektar? Oder doch lieber ein nach Frucht schmeckendes Erfrischungsgetränk, das hauptsächlich aus Wasser und Zucker besteht?
Angesichts dieses unübersichtlichen Angebots wünscht manch einer sich Mamas alten Entsafter zurück, der lautstark Apfelhälften, Rüebli oder Randen im Handumdrehen flüssig machte. Das Ergebnis waren frische, aromatische Säfte, die aus natürlichen
Rohstoffen bestanden. Und nur daraus. Kein Wunder liegt es heute im Trend, sich seinen Saft selbst herzustellen und in ein entsprechendes Küchengerät zu investieren.
Saft mit Satz
Nichts ausser Früchten und Gemüse: Dies macht auch bei gekauften Produkten den Unterschied aus. «Wichtig ist, dass es sich um 100 Prozent Direktsaft handelt», sagt Clemens Rüttimann, CEO des Bio-Saft-Herstellers Biotta. So blieben das typische Aroma und Nährstoffe enthalten. Saft aus Konzentrat kommt bei Biotta nicht in die Flaschen. Konzentrate werden meist verwendet, weil sie billiger und einfacher zu lagern sind. Allerdings auf Kosten der Nährstoffe, was dann oft durch zugesetzte Vitamine kompensiert wird.
Keine künstlichen Zusätze wie Aromen, Farbstoffe oder Konservierungsmittel – das ist ein weiteres Qualitätsmerkmal guter Säfte. Zusätzlichen Zucker benötigt es ebenfalls nicht, weil Zucker vor allem in Früchten ohnehin enthalten ist. Vorteil: Es gibt Hinweise darauf, dass der menschliche Organismus natürlichen Fruchtzucker besser verwerten kann als künstlich produzierten. Dieser ist zudem oft aus gentechnisch verändertem Mais hergestellt und Bestandteil vieler Soft Drinks.
Ein guter Saft ist darüber hinaus ungeklärt, was heisst: Er enthält Trübstoffe, die sich als «Satz» in der Flasche absetzen. Was vielleicht unschön aussieht,
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Kinder benötigen eine andere Betreuung, andere Therapien, Medikamente und Geräte als Erwachsene. Die Zusatzkosten dafür bleiben oft ungedeckt. Damit wir unseren jungen Patienten weiterhin eine bestmögliche Behandlung bieten können, braucht es Menschen wie Sie. Danke, dass Sie das Kinderspital Zürich heute mit einer Spende unterstützen. Spendenkonto 87-51900-2 Kinder sind anders. Deshalb sind wir es auch.
besteht zum Grossteil aus sekundären Pflanzenstoffen, denen gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben wird. Sie sollen unter anderem entzündungshemmend und immunstärkend wirken sowie den Blutdruck senken. Besonders viele dieser sekundären Pflanzenstoffe sind in Früchten und Gemüse aus biologischem Anbau enthalten; abgesehen davon sind diese weniger mit Pestizid-Rückständen und Nitrat belastet.
Die Qual der Wahl bleibt bei den Geschmacksrichtungen. Klassiker sind und bleiben Orangen- oder Tomatensaft. Andere probieren Zutaten wie Granatapfel oder erinnern sich an Vergessenes oder aus der Mode Gekommenes wie Aronia- oder Preiselbeeren. Reizvoll ist es, Früchte und Gemüse zu kombinieren –nicht nur, weil etwa Apfel, Rande und Ingwer gut miteinander harmonieren. So lassen sich auch die Fruchtsüsse und damit der Kalorienanteil reduzieren. «Kalorienfreundliche» Getränke sind heute laut Rüttimann gefragt, weshalb auch die trendigen Smoothies immer öfter eine Portion Gemüse enthalten. Da trifft dann das gute alte Rüebli auf die exotische Mango. Oder der pikante Federkohl macht mit dem süssen Apfel gemeinsame Sache. //
Direktsaft wird aus gereiften Rohwaren direkt nach der Ernte gepresst oder durch dekantieren gewonnen und haltbar gemacht (pasteurisiert). Direktsaft wird auch als Muttersaft bezeichnet. Besteht dieser aus Beeren, schmeckt er intensiv und bitter. Er lässt sich verdünnt geniessen oder auch in kleinen Mengen unverdünnt in Müeslis oder Desserts.
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Essenzen sind ebenfalls Muttersäfte, etwa aus Ingwer. Sie eignen sich, um Tees, Smoothies, Suppen oder asiatische Gerichte zu aromatisieren.
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Im Gegensatz zu Fruchtsäften, die aus dem gepressten Saft einer Frucht bestehen, wird bei Smoothies die ganze Frucht verarbeitet, oft mit Schale und Kernen. Basis ist somit das Fruchtmark oder Fruchtpüree, das für eine cremige Konsistenz sorgt. Smooth heisst denn auch fein, gleichmässig, sämig.
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Einem Fruchtsaft aus Konzentrat wird alles Wasser entzogen, übrig bleiben die Feststoffe. Vor dem Abfüllen
werden diese mit Wasser gemischt, damit der Saft wieder das ursprüngliche Volumen erhält.
● Beim Fruchtnektar wird Direktsaft oder Fruchtsaft aus Konzentrat mit Wasser und/oder Süssungsmitteln gemischt. Gesetzlich muss Fruchtnektar einen Mindestgehalt von 25 bis 50 Prozent Fruchtsaft oder Fruchtmark enthalten.
● Fruchtsaftgetränke haben nur gut 10 Prozent Fruchtsaftanteil. Sie können aus Fruchtsaft, Konzentrat oder mit Wasser verdünntem Sirup bestehen. Oft sind zudem verschiedene Zuckerarten beigemischt.
Die feinen Früchte aus der Region, aus denen sich frische Säfte pressen lassen, sind noch lange nicht reif. Ein guter Grund, sich beim Einkauf deshalb auf die im Moment hierzulande aus dem Boden spriessenden Gemüse und Kräuter zu konzentrieren.
Der April ist der Monat, in dem es endlich wieder frischen Spinat, Champignons, Spargel und Rhabarber gibt, die die klassischen Wintergemüse wie Kohl und Rüben in der Küche ablösen oder ergänzen. Spargeln sind ideal für die erste Frühlingskur, um den Winterspeck loszuwerden, Spinat ist eine schmackhafte Beilage zu verschiedenen Gerichten und Rhabarber zeichnet sich durch seinen hohen Gehalt an Vitamin C aus.
Um die verschiedenen Gerichte aus saisonalem Gemüse zusätzlich zu verfeinern, sind frische Kräuter ideal –und am schmackhaftesten natürlich die selber gesammelten. Bärlauch zum Beispiel, der im April am aromatischsten ist, aber auch junge Brennnesseltriebe, Schnittlauch und der in schattigen Laubwäldern wachsende Waldmeister sind jetzt angesagt. Letzterer ist ein ganz spezielles Kraut, das als Tee genossen Kopfschmerzen und sogar Migräne lindern kann und als würziges Kraut mit feiner Zimtnote Desserts wie Kuchen oder selber gemachte Glacen verfeinern kann. www.gemuese.ch
Der Mensch lebt nicht vom Saft allein. Drum präsentiert «natürlich» auch in dieser Ausgabe zwei Rezepte getreu nach unserer Überzeugung: Gut und gesund soll es sein!
WARMES MÜESLI MIT FRÜCHTEN für 4 Personen
Müesli
4–5 dl Wasser, Milch oder Mandeldrink 75 g UrDinkel-Flocken oder -Schrot
2 Äpfel, ca. 250 g, nach Belieben geschält, auf der Röstiraffel gerieben
3–4 weiche Datteln oder Pflaumen, entsteint, in Streifen
1 EL Leinsamen
2 TL Zimtpulver
1 TL Kardamompulver
3 EL geröstete, gemahlene Mandeln oder Haselnüsse oder Nussmus
Garnitur
1 Orange, filetiert oder in Scheiben
1 Banane, in Scheiben
1 Kiwi, in Spalten
3–4 EL gefriergetrocknete Beeren, z. B. Himbeeren
3–4 EL Mandelblättchen, geröstet
Zubereitung
1 Für das Müesli alle Zutaten bis und mit Kardamompulver in einer Pfanne unter Rühren aufkochen und bei schwacher Hitze unter häufigem Rühren 10 bis 15 Minuten zu einem Brei kochen. Bei Bedarf etwas Flüssigkeit zugeben.
2 Müesli mit Mandeln verfeinern und in Schalen füllen. Mit Früchten, Beeren und Mandelblättchen garnieren. Warm servieren.
Tipps
Früchte für die Garnitur je nach Saison variieren. Gewürze durch Vanille ersetzen.
1–2 EL Kakaopulver mitkochen. Nach Belieben spezielle Aromen, z. B. Zitronenmelisse, Minze, Lavendel, Orangen- oder Zitronenschale, beifügen. Müesli mit UrDinkelgras-, Acai- oder Cranberry-Pulver bestreuen. Für Schokoladenliebhaber das Müesli mit 1–2 EL gehackter dunkler Schokolade bestreuen.
ZITRONEN-CHEESECAKE
für 4–6 Gläser, je 1 ½ dl Inhalt
Zubereiten: ca. 35 Minuten
Kühl stellen: ca. 4 Stunden
Boden
100 g UrDinkel-Guetzli, z. B. Sablés
50 g flüssige Butter
1 TL Korianderpulver oder Vanillezucker
Zitronenmasse
250 g Mascarpone oder Vollmilchquark
250 g Rahmjoghurt natur
100 g Zucker
1 Bio-Zitrone, abgeriebene Schale und 2 TL Saft
2 Blatt Gelatine, in kaltem Wasser eingeweicht
Zubereitung
1 Für den Boden Guetzli in einen Plastikbeutel legen und mit dem Nudelholz fein verstossen. Krümel mit Butter und Koriander mischen, auf die Gläser verteilen und kurz kühl stellen.
2 Für die Zitronenmasse Mascarpone mit Joghurt, Zucker, Zitronenschale und Zitronensaft glatt rühren. Gelatine gut abtropfen lassen, in eine Schale geben und im nicht zu heissen Wasserbad auflösen, 2 bis 3 EL der Creme darunterrühren, unter Rühren zur restlichen Creme geben. Auf die Gläser verteilen. Zugedeckt 3 bis 4 Stunden oder über Nacht kühl stellen und fest werden lassen. Vor dem Servieren garnieren.
Tipps
Gelatine durch Agar-Agar ersetzen. Gemäss Packungsanleitung dosieren und zubereiten.
Die Rezepte sind aus dem «UrDinkel-Kochbuch», erhältlich auf www.urdinkel.ch oder Telefon 034 409 37 38
Ob ein Mensch dunkle oder weisse Haare hat, einen Wuschelkopf oder eine Glatze, das spielt im Grunde keine Rolle: Was sich im Kopf selbst abspielt, das ist wichtig. Müsste man meinen. Die Realität sieht indes anders aus: Viele Menschen definieren sich über ihre Haarpracht und haben höchste Ansprüche an ihre Frisur. Entsprechend breit ist das Angebot an Haarpflegemitteln. Für jeden Effekt gibt es das passende Shampoo oder Stylingpräparat. Das Haar wird fixiert, gefärbt, geglättet, in Locken geworfen, geschnitten, gestylt und mit Kunsthaar verlängert oder fülliger gemacht. Das Haar ist jedoch weit mehr als ein Modeaccessoire. Es ist eng verbunden mit unserem Körper und unserer Psyche. Was aus dem Haarboden spriesst, ist Ausdruck dessen, was uns ausmacht – es spiegelt die Lebensenergie, die Lebenseinstellung, die Gedankenund Gefühlswelt. So macht das Haar einen Teil der Persönlichkeit nach aussen sichtbar. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, ist kaum einer so richtig verliebt in sein Haar; meistens will man es anders haben, als es effektiv ist.
Wie die Finger- und Fussnägel bestehen auch die Haare aus Horn. Es sind Hautanhanggebilde aus abgestorbenen Zellen, die weder Blutgefässe noch Nerven besitzen. In den 85 000 bis 150 000 Haarwurzeln der Kopfhaut produziert der Körper ständig neue Haarzellen. Diese schieben sich an die Hautoberfläche und bilden ineinander verdrehte Spindeln, die schliesslich zu einem Haar werden, das während zwei bis sechs Jahren täglich um 0,35 Millimeter wächst.
Danach fällt es aus und ein neues Haar beginnt zu wachsen.
Für richtig langes Haar ist also ein langer Wachstumszyklus nötig, den man nicht beeinflussen kann. 85 bis 90 Prozent der Haare befinden sich jeweils in der Wachstumsphase, 10 bis 15 Prozent in der Ausfallphase. Demzufolge ist ein Haarverlust von täglich 80 bis 100 Haaren völlig normal. Im Sommer eher mehr, im Winter eher weniger. Von Haarausfall spricht man erst, wenn über einen längeren Zeitraum hinweg mehr Haare ausfallen, als nachwachsen. Auf diese Weise dünnt das Haar aus oder es entstehen kahle Stellen. Für Betroffene ist dies sehr belastend, vor allem dann, wenn die Haare ohnehin dünn und fein sind.
Gründe für den Haarausfall gibt es viele. Der wohl häufigste betrifft hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren oder nach der Schwangerschaft. Hier regeneriert das Haar von selbst, wenn der Hormonspiegel wieder stabil ist. Doch auch Pilzinfektionen der Kopfhaut, chronische Erkrankungen und die Einnahme von bestimmten Medikamenten können zu Haarausfall führen. Ebenso Stress, ein übersäuerter Stoffwechsel, Nährstoffmangel, Durchblutungsstörungen in der Kopfhaut sowie Substanzen aus chemischen Intensivtönungen und Haarfarben – wobei bei diesen Produkten der Haarausfall wohl das kleinste Übel ist: Chemische Colorationen enthalten noch immer diverse Stoffe, die als krebserregend und allergieauslösend gelten. Verwendet man sie monatlich, dringen die Chemikalien während der Einwirkzeit von zwanzig bis dreissig Minuten über die Haarwurzeln
in den Körperstoffwechsel ein. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um eine Haarfarbe, ein Tönungs shampoo, eine Intensivtönung oder einen Tönungsschaum handelt. Sie sind allesamt abzulehnen und sollten durch natürliche Produkte ersetzt werden.
Um Haarausfall effektvoll zu behandeln, muss man die Ursache kennen. Die Haarwurzelzellen gehören immerhin zu den wohl teilungsaktivsten Zellen des Körpers. Ist ihre Aktivität eingeschränkt, braucht es Geduld, Zeit und geeignete Nährstoffe, um die Haare in ihrem Wachstum optimal zu unterstützen. Ideal sind Präparate mit essenziellen Aminosäuren, zum Beispiel Cystin, B-Vitamine, Hefeextrakte, Hirse, Kieselerde, Weizenkeimöl, Biotin, Eisen oder Zink. Dabei muss es nicht immer ein teures Präparat sein. Auch Gerstengras oder Schüsslersalze stärken die Haare. Gerstengras gleicht den Säure-Basen-Haushalt aus, enthält fast alle essenziellen Aminosäuren und sehr viele Mineralstoffe. Die beiden Schüsslersalze 8 und 11 wiederum sorgen für einen gesunden und regelmässigen Haarwuchs, indem sie die haarschaftbildenden Zellen aktivieren. Ergänzend dazu sorgen durchblutungsfördernde Haarelixiere oder die eher aus der Mode gekommenen Haarwasser für eine gesunde Kopfhaut und für kräftiges Haar. Je nach Anbieter enthalten sie Coffein, Rosmarin, Pflanzenextrakte oder Mineralsalze, die das Haarwachstum stimulieren und die Kopfhaut stärken. Auch Kopfmassagen mit etwas Pflanzenöl und kräftige Bürstenmassagen mit nach vorne geneigtem Kopf sind hilfreich, um die Durchblutung, den Lymphfluss, die Talgdrü-
sentätigkeit und die Aktivität der Haarfollikel anzuregen. Das ist wichtig, damit die Nährstoffe zur Haarwurzel gelangen und dort das Haar von der Basis her stärken. Und so gehts: Benetzen Sie die Finger mit Öl (Kokosöl, Rizinusöl, Jojobaöl, Olivenöl) und bewegen
Sie die Finger sanft kreisend vom Nacken her zum Scheitel. Beim Scheitel und bei den Ohren darf man ruhig ein bisschen verweilen. Idealerweise massiert man den Kopf drei bis fünf Minuten lang und lässt das Öl danach 20 bis 45 Minuten einziehen. Die Massage führt man ein bis zwei Mal pro Woche durch. Es gibt fast nichts Schöneres für unseren vielbeschäftigten Kopf als eine Kopfmassage. Vor allem dann, wenn jemand anderes die Massage durchführt und man sich einfach nur entspannen kann. //
● Anka Schmid, Bernd Müllender: «Haarig! Revolte, Magie, ErotikGeschichten vom feinsten Körperteil», Edition Zeitblende 2019, Fr. 45.–
* Sabine Hurni ist dipl. Drogistin HF und Naturheilpraktikerin, betreibt eine eigene Gesundheitspraxis, schreibt als freie Autorin für «natürlich», gibt Lu-Jong-Kurse und setzt sich kritisch mit Alltagsthemen, Schulmedizin, Pharmaindustrie und Functional Food auseinander.
Magenbrennen wegen Tinktur?
Wenn ich selbst hergestellte Tinkturen einnehme, bekomme ich nach längerer Einnahme Magenbrennen. Jetzt behalte ich die Tinkturen einfach einige Minuten im Mund und spucke sie dann aus. Besteht so eine Heilwirkung ? A.H., Lenzerheide
Das ist schwer zu sagen. Es gibt einige Heilpflanzen, wie zum Beispiel sämtliche Bitterpflanzen, die über die Mundschleimhäute wirken. Andere Wirkstoffe hingegen müssen über den Darm ins Blut gelangen, um eine gute Wirkung zu erzielen. Tinkturen, ob selbst gemacht oder gekauft, sollte man generell nicht für längere Zeit einnehmen. Sie unterstützen den Körper für eine begrenzte Zeit, danach soll das Organ aber wieder selber arbeiten. Als Alternative zur Tinktur eignen sich ansonsten auch Teezubereitungen. Tees verursachen in aller Regel kein Magenbrennen. Wenn Sie generell zu einem übersäuerten Magen neigen, sollten Sie vermehrt mit dem Gewürz Kardamom kochen, die Gewürzkapseln kauen oder einen Tee damit zubereiten. Das beruhigt den Magen sofort.
Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich. sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung, Neumattstr. 1, 5001 Aarau. www.natuerlich online.ch
Trockener Mund
Ich (m, 63), leide an Mundtrockenheit. Am Tag kann ich das mit Trinken kompensieren. Nachts stört es mich zunehmend. Trotz guter Mundhygiene hatte ich bei der letzten Zahnkontrolle vier Löcher und offenbar ein saures Mundmilieu. Gibt es einen Zusammenhang? Was kann ich tun ? A. B., Basel
Nehmen Sie Blutdruckmedikamente oder andere Medikamente ein? Dann könnten Sie bei den Nebenwirkungen auf der Packungsbeilage nach der Mundtrockenheit suchen. Das Problem kann aber auch von der Nase her kommen. Wer Polypen hat oder wenn die Nase durch Trockenheit verstopft ist, atmet man in der Nacht oft durch den Mund. Das wiederum trocknet die Schleimhäute aus. Ein weiterer möglicher Grund ist der Mangel an B-Vitaminen, insbesondere B 12. Vielleicht könnten Sie beim nächsten Hausarztbesuch das Problem ansprechen und das Blut untersuchen lassen. Wenn all das nicht der Grund ist für die Trockenheit, dann könnte die Nahrung zu salzig, zu scharf oder zu trocken sein. Wobei ich eher auf einen Vitaminmangel tippe.
Den von Ihnen vermuteten Zusammenhang zwischen dem trockenen Mund und der Kariesanfälligkeit besteht tatsächlich: Wo viel Trocken-
heit ist, haben die Bakterien quasi freie Bahn. Der Speichel sorgt normalerweise dafür, dass der Mund durchgespült wird, dass sich das Milieu im Mund neutralisiert und dass Bakterien auf dem feuchten Untergrund gar nicht erst andocken können. Der Weg zu gesunden Zähnen führt also unweigerlich über das Anregen des Speichelflusses. Den Speichelfluss kann man anregen, indem man viel Wasser oder ungesüssten Tee trinkt, durch das Kauen von zuckerfreien Kaugummis und durch Ölziehen. Da auch sehr würzige Speisen den Mund austrocknen können, sollte man sehr salzige, scharfe und saure Speisen meiden. Zum Beispiel Trockenwürste, Chips und sehr saure Salatsaucen.
Erhöhter Augendruck
Ich (w, 74) habe kürzlich meine Augen testen lassen. Ergebnis: Erhöhter Augendruck (23 statt 18), Sehschärfe ausgezeichnet (ohne Lesebrille), Sehfeld perfekt. Ich habe nun Augentropfen bekommen für sechs Wochen. Gibt es natürliche Heilmittel oder Anwendungen, die den Augendruck senken können ? A. H., Lenzerheide
Wenn der Druck in den Augen steigt, liegt das oft daran, dass das Kammerwasser nicht abfliessen kann. Das Auge ist ja ein Hohlraum, der zu 90 Prozent aus Wasser besteht. Durch die Aktivität der Zellen wird das Wasser ständig erneuert. Wenn
allerdings die Zellen zu wenig aktiv sind oder die Anzahl der Zellen abnimmt, funktioniert dieser Wasseraustausch nicht mehr richtig. Das Wasser bleibt in den Hohlräumen des Auges und der Druck erhöht sich.
Für die Sehnerven ist ein Überdruck eine grosse Belastung; unbehandelt werden sie stark gereizt und können mit der Zeit sogar beschädigt werden. Diese Schäden sind irreparabel. In der Regel beginnt der Prozess mit einer Einschränkung des Gesichtsfeldes. Eine Schädigung des zentralen Sehnervs, der zur Erblindung führen kann, ist das letzte Stadium im Krankheitsverlauf. Je früher man handelt, desto geringer ist das Risiko, einzelne Sehnerven zu schädigen. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Augendruck regelmässig kontrollieren zu lassen.
Die Naturheilkunde bietet in diesem Bereich leider kaum Möglichkeiten. Ich empfehle die regelmässige Anwendung von Augentropfen mit Euphrasia (Augentrost), um das Auge zu pflegen. Ein ausgezeichnetes Entwässerungsmittel ist auch das Schüssler-Salz Nr.10, Natrium sulfuricum. Es wirkt generell auf die Körpersäfte und zieht das Wasser aus den Zellen. Am besten lösen Sie täglich sechs Tabletten in einem Krug Wasser auf und trinken das Wasser über den Tag verteilt. In Drogerien gibt es auch extra Nahrungsergänzungen für die Augen. Sie enthalten Vitamine, Mineralstoffe und essenzielle Fettsäuren. Und: Massieren Sie sich die Schläfen jeden Tag sanft mit den Fingerkuppen – das entspannt nicht nur den Kopf, es regt auch den Lymphfluss an und hilft dem Körper, Überschüssiges abzutransportieren.
Was kann man gegen einen schmerzenden Fersensporn tun? Gibt es auch präventive Massnahmen ? B. S., Zürich
Ein Fersensporn ist eine Verhärtung der Sehne, die sich von den Zehen über die Fusssohle und Ferse bis zur Achillessehne zieht. Wenn man zu fes-
Benötigen Jugendliche bei medizinischen Entscheiden immer die Zustimmung der Eltern oder können sie selbst entscheiden?
Ja, Jugendliche können selbst entscheiden. Dies weil die Einwilligung in eine Therapie, Untersuchung oder Behandlung, die medizinisch angezeigt ist, d. h. für die eine medizinische Indikation besteht, nicht den gleichen Regeln unterliegt wie zum Beispiel der Abschluss eines Kaufvertrags. Denn bei einer Einwilligung in medizinische Massnahmen übt die Jugendliche ein höchstpersönliches Recht aus, das ihr unabhängig von ihrem Alter zusteht. Nicht das Alter, sondern die Urteilsfähigkeit stellt bei solchen Rechten das zwingende Erfordernis für eine rechtsgültige Zustimmung zu indizierten Behandlungsvorschlägen dar.
Der Gesetzgeber geht davon aus, dass eine volljährige Person grundsätzlich urteilsfähig ist, es sei denn, es liege eine besondere Störung vor. Urteilsfähigkeit enthält die Komponenten Wissen, Willensbildung und Willensumsetzung. Zentral ist, dass die Fähigkeit zum Urteil jeweils nur für eine bestimmte Frage ermittelt werden kann und deshalb abhängig ist von der jeweiligen Situation.
Ein Jugendlicher kann ohne Zustimmung von Mutter oder Vater selbstständig in eine medizinische Behandlung einwilligen, wenn er von den medizinischen Fachpersonen für diesen spezifischen Entscheid als urteilsfähig betrachtet wird. Massgebend sind bei Jugendlichen somit Auffassungsgabe, Reife und die Fähigkeit zu differenzieren. Eine fixe Altersgrenze besteht nicht.
Ärztliche Fachpersonen unterliegen gegenüber Jugendlichen, die für eine bestimmte Entscheidung als urteilsfähig betrachtet werden, somit auch der Schweigepflicht.
Barbara Züst, lic. iur. HSG, Geschäftsführerin SPO
Mehr zum Thema Patientenrecht unter Schweizerische Stiftung SPO Patientenschutz, www.spo.ch Telefonische Beratung via Hotline 0900 567 047, CHF 2.90/Min. Im Rahmen der SPO-Mitgliedschaft erhalten Sie diese Beratung unentgeltlich (044 252 54 22).
Gesundheits-
April
Kräuter-Duo zur Unter stützung der Leberfunktion
Padma Hepaten und Padma Galeten sind Kräuterrezepturen zur Unterstützung der natürlichen Leberfunk tion. Leber und Galle bilden die Reinigungs- und Entgiftungszentrale des Körpers. Das oberste Ziel ihrer Zusammenarbeit ist, für eine optimale Entgiftung zu sorgen, da der Körper nur dann gesund bleiben kann.
Die Leber bildet die Gallenflüssigkeit, welche für die (Fett-)Verdauung nötig ist. Sie verwertet Nährstoffe aus der Nahrung und stellt sie dem Körper zur Verfügung. Ausserdem reinigt sie Produkte aus dem Stoffwechsel, entgiftet Abfall- und Schadstoffe und ist wichtig für den Hormonhaushalt.
Der Funktionskreis der Leber- und Gallenenergie hat zwei Aktiv-Phasen: Durch die Nahrungsaufnahme sind die Gallen-Energie und Fettverdauung vor allem am Tag aktiv. Die Leber hingegen ist nachts am aktivsten. Sie regeneriert, baut Giftstoffe und Stoffwechselprodukte ab und reinigt das Blut. Fettreiches Essen, Fleisch, chemische Zusatzstoffe, Alkohol, Nikotin, Medikamente, Umweltschadstoffe sowie Stress belasten die Leber- und Gallenenergie.
Padma Hepaten besteht aus drei Früchten, welche die Leberfunktionen schützen und die Entgiftung unterstützen. Pflanzen im Padma Galeten enthalten Bitterstoffe, die den Gallenfluss aktivieren. Zink fördert die Fettverdauung und den Fettsäurestoffwechsel. Die Produkte sind in Apotheken und Drogerien erhältlich.
Dieser Gesundheitstipp wird offeriert von padma.ch
tes Schuhwerk trägt oder den Fuss falsch belastet und sich der ganze Fuss zu wenig bewegen kann, verspannt sich die Sehne und es bildet sich mit der Zeit ein Fersensporn. Es geht also darum, die Sehne und den ganzen Fuss zu dehnen und weich zu machen. Bereiten Sie sich dazu in den nächsten Tagen abends jeweils ein Schwefelfussbad zu. Man bekommt diesen Badezusatz in der Drogerie oder Apotheke. Das Schwefelfussbad macht die Sehnen weich und hemmt die Entzündung. Danach muss der Fuss kräftig gedehnt und massiert werden. Das geht am besten, indem Sie sich auf ein Wallholz oder eine Flasche stellen und den Fuss mit etwas Druck darauf vor und zurück bewegen. Wenn Sie fertig sind, neh-
men Sie ein Arnikaöl und massieren es in die Fusssohle ein. Und zwar kräftig, mit der Faust und mit Druck, sodass die Knöchel der Finger die Fusssohle richtig stark aufdehnen. Das sollten Sie bis auf weiteres jeden Abend machen.
Ist Kokosfett gesund?
Können Sie Kokosöl empfehlen? Man liest in letzter Zeit ja Verschiedenstes darüber, eine Freiburger Professorin hat ja regelrecht gewarnt davor. Wenn es stimmt, dass Kokosöl ungesund ist, wie sieht es dann mit Kokosmilch und -wasser aus ? K. H., Bern
Manmuss unterscheiden zwischen Kokosfett, das man im Grossverteiler bei der Bratbutter findet, und dem nativen Kokosöl aus dem Reformhaus. Das sind zwei gänzlich verschiedene Öle. Deshalb haben Sie vielleicht auch gegensätzliche Meinungen darüber gehört und gelesen.
Das Kokosöl aus dem Reformhaus ist bei Raumtemperatur fest, weil es
einen hohen Schmelzpunkt hat. Es schmeckt intensiv nach Kokos und verleiht den Speisen beim Kochen eine asiatische Note. Das Kokosfett aus dem Grossverteiler hingegen ist geruchlos. Es wurde industriell verarbeitet. Zum Frittieren soll es sehr gut sein, ansonsten ist das naturbelassene native Kokosöl sicher gesünder. Es besteht aus einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren sowie gesättigten pflanzlichen Fetten.
Man kann Kokosöl zum Kochen, aber auch zur Haut-, Haar-, Nagelund Zahnpflege verwenden. Auf der Haut zieht es schnell ein und fettet kaum. In der Küche können Sie das Kokosfett für Gemüsegerichte verwenden oder zum Anbraten. Ich gebe es oft auch in den fertig gekochten Reis. Man muss den Geschmack natürlich mögen, denn es schmeckt ziemlich intensiv. Das ultimativ beste Öl gibt es übrigens nicht. Vielmehr liegt das Geheimnis in der Abwechslung.
Kokosmilch wiederum ist nahrhaft und für die Zubereitung bestimmter Gerichte absolut super. Wenn Sie gerne asiatisch essen, können Sie ruhig so oft Sie möchten mit Kokosmilch kochen. Achten Sie aber auch hier auf die Qualität. Am besten kaufen Sie die Kokosmilch im Claro-Laden oder bestellen Sie über die Firma Gebana. Sie schmeckt nicht nur um Welten besser als die Produkte aus dem Grossverteiler, sie wurde auch fair produziert und nachhaltig verarbeitet. Dasselbe gilt für das Kokoswasser. Es ist ein gesunder Durstlöscher. Allerdings sollte man es sich nur hie und da gönnen, da der Energieaufwand, um es in die Schweiz zu importieren, gross ist.
Chronische Kopfschmerzen
Ich gehe regelmässig nach Sri Lanka in eine Ayurvedakur. Das lindert meine Gliederschmerzen nachhaltig. Die Kur hilft jedoch leider nicht gegen meine chronischen Kopfschmerzen. Im Gegenteil: Sie brechen während den ayurvedischen Entgiftungskuren immer sehr heftig aus. Dieses Jahr hatte ich auch nach meiner Rückkehr noch Kopfschmerzen, besonders nachts. Haben Sie mir einen Rat ? I. I., Luzern
Kopfschmerzen können viele Gründe haben. Wenn Sie während der Kur Kopfschmerzen haben, kann das eine Entgiftungsreaktion oder auch Folge des Koffeinentzugs sein. Wenn es zu Hause und in der Nacht weiterhin so rumort im Kopf, sind aber sicher andere Gründe der Auslöser. Verspannungen vielleicht, übertrieben hohe Ansprüche an sich selber, hormonelle Ungleichgewichte oder auch Schwermetallbelastungen. Haben Sie sich schon einmal in einer Schmerzklinik beraten lassen? Oder sich auf Schwermetalle testen lassen? Vielleicht wäre es gut, wenn Sie in der Paracelsusklinik Lustmühle eine Untersuchung veranlassen. Und gönnen Sie sich regelmässig eine Massage oder eine Fussreflexzonenbehandlung, sodass ihr Körper und ihr Geist immer wieder auch entspannen können.
Trockene Haut
Ich bin 53 und treibe regelmässig Sport. Manchmal juckt meine Haut nach dem Duschen. Auf was kann ich bei der Körperpflege speziell achten ? H. B., Egnach
Mit 53 sind Sie noch zu jung für altersbedingt trockene Haut. Der Grund für die Trockenheit und den Juckreiz liegt wohl eher beim Duschmittel. Wenn Sie regelmässig Sport treiben, duschen Sie vermutlich auch sehr häufig. Das tägliche Einschäumen von Kopf bis Fuss ist für die Haut allerdings ein ziemlicher Stress, weil sich dadurch der Säureschutzmantel nie richtig erholen kann. Das führt zu
Juckreiz. Die pH-neutralen Duschmittel und die Öl-Duschmittel sind sicher besser. Die Lösung liegt aber eigentlich darin, dass Sie viel weniger Duschmittel benutzen und nur die «Problemzonen» einseifen. Also unter den Armen, Intimbereich, Po und Füsse. Dort befinden sich die Schweissdrüsen, dessen Geruch mit Seife neutralisiert werden muss. Von Weleda gibt es ein Duschmittel für Männer und auch sehr gute Pflanzenseifen. Probieren Sie diese Produkte aus. All die günstigen Duschmittel von namhaften Firmen sind wegen ihrer Inhaltsstoffe sehr aggressiv und enthalten zudem allesamt Mikroplastik, das unsere Umwelt belastet (siehe «natürlich» 02-19).
Braucht die Haut mehr Feuchtigkeit und Pflege, können Sie nach dem Duschen etwas Mandelöl auf die feuchte Haut auftragen. Auch innerlich lohnt es sich, genügend Fett einzunehmen, sei es durch gesunde
Pflanzenfette in der Alltagsküche, oder mit Omega-3-Fettsäure-Kapseln, die innerlich den Körper befeuchten. Besonders wenn Sie viel Sport treiben und vielleicht vom Körperbau her eher athletisch (Typ Ausdauersportler) gebaut sind, ist es wichtig, den Körper auch innerlich gut zu fetten. Denn diese Typen neigen dazu, dass die Sehnen, die Darmschleimhaut oder auch die Gelenkknorpel zu stark austrocknen. Deshalb lieber mal zu viel Olivenöl über die Pasta kippen und etwas mehr Butter auf das Brot streichen. In Indien gibt man sogar ein Stück Butter in den Tee, um den Körper geschmeidig zu halten.
April
Bei immer mehr Menschen leiden die Haare unter negativen Einflüssen aus der Umwelt. Aber auch innere Faktoren wie Stress, Schlafmangel und Übersäuerung strapazieren die Haare. Je stärker die Belastung ist, desto häufiger können typische Reaktionen auftreten: spröde oder dünne Haare, gespaltene Haarspitzen, Verlust von Glanz und Volumen.
Die GOLOY 33 Haarpflegelinie konzentriert sich auf die sanfte Reinigung, die anschliessende Pflege und die Versorgung mit wichtigen Nährstoffen. Die Haare und der Haarboden werden feinstofflich stimuliert, von belastenden Stoffen befreit und gewinnen ihr natürliches Gleichgewicht zurück. Das Haar erhält wieder eine gesunde und kraftvolle Ausstrahlung.
Die drei GOLOY 33 Haarpflegeprodukte Shampoo, Conditioner sowie Haarbodenserum ergänzen sich in optimaler Weise und bilden gemeinsam ein ganzheitliches Pflegekonzept. Sie enthalten weder Silikone noch LaurethSulfate. Die Produkte helfen Kopfhaut und Haaren, sich wieder aus eigener Kraft auszubalancieren und ihr natürliches Gleichgewicht zurückzugewinnen.
Sämtliche Pflegeprodukte von GOLOY 33 werden ohne Tierversuche entwickelt, sind dermatologisch getestet und werden in der Schweiz hergestellt.
Weitere Informationen zur Haarpflege sowie der gesamten GOLOY 33 Pflegelinie finden Sie unter goloy33.com
Ein lästiges Unkrau t ist das Schöllkraut in den Augen vieler Gärtner. Dabei ist es eine schöne alte Heilpflanze, die in jeden naturnahen Garten gehört. Das wenig anspruchsvolle Schöllkraut kommt mit einem voll sonnigen Standort genauso gut klar wie mit Halbschatten; und auch an den Boden stellt es keine besonderen Ansprüche. Es ist eine typische Ruderalpflanze, die menschliche Siedlungen begleitet, und wird sich von selber im Garten ansiedeln und auch aussäen – wenn man es denn lässt.
Ursprünglich kam das Schöllkraut im Mittelmeerraum sowie in warmen Gegenden Asien vor. Heute findet man es auch in nördlicheren Teilen Europas. Wer ein Schloss, eine Ruine oder einen Turm besucht, muss vermutlich nicht lange suchen, bis er dort das Schöllkraut im Schutz einer sonnenbeschienenen Mauer findet. Es wird bis zu einem Meter hoch und blüht goldgelb von April bis September. Blütezeit ist auch Sammelzeit. Verwendet werden das Kraut und die Wurzeln.
Tipps rund um das Schöllkraut
● Wirkung
Harntreibend, abführend, schmerzstillend, reizend, augenstärkend. Zur Teezubereitung soll das Schöllkraut nicht allein verwendet, sondern immer mit anderen, gleich wirkenden Kräutern gemischt werden. Auf die geringe Dosierung ist zu achten!
● Warzen behandeln
Warzen, Hühneraugen und Hornhaut lassen sich mit dem frischen Schöllkrautsaft behandeln: einfach auf die betroffene Stelle tupfen und eintrocknen lassen. Vorsicht: Der Saft kann bei empfindlichen Personen Hautentzündungen hervorrufen. Damit man täglich zu frischem Saft kommt, gräbt man am besten eine Pflanze aus, setzt sie in einen Topf Erde und pflegt sie auf dem Balkon oder im Garten.
● Beschränkte Haltbarkeit
Schöllkraut kann man bei trockenem Klima im Halbschatten unter mehrmaligem Wenden trocknen. Die Wirkstoffe bauen sich allerdings relativ rasch ab. Man sollte die Droge deshalb innert eines halben Jahres aufbrauchen.
Die hübsche Pflanze treibt ihre Stängel aus einer bodennahen Blattrosette. Sowohl der Wurzelstock wie auch die Stängel und Blattstiele sind gefüllt mit einem orangegelben Milchsaft. Die zarten Blüten bestehen aus vier gelben Kronblättern und zahlreichen Staubblättern. Die schwarzen Samen befinden sich in dünnen, drei bis vier Zentimeter langen Fruchtkapseln. Diese werden gerne von Ameisen weggetragen und auf diese Weise verbreitet.
Das Schöllkraut ist mehrjährig, winterhart und absolut anspruchslos. Es treibt im zeitigen Frühling aus. Der lateinische Gattungsname Chelidonium leitet sich vermutlich von dem griechischen «chelidon» ab, was Schwalbe bedeutet – wahrscheinlich wegen der Beobachtung, dass das Schöllkraut mit dem Eintreffen der Schwalben zu blühen beginnt und mit deren Abzug welkt.
Gemäss Kommission E wird das Schöllkraut bei krampfartigen Beschwerden im Bereich der Gallenwege und des Magen-Darm-Trakts gegeben. Wie viele andere Pflanzen mit gelbem Pflanzensaft oder gelben Blüten ist auch das Schöllkraut ein bewährtes und wirksames Heilmittel bei Leberleiden. Allerdings ist das Schöllkraut auch reich an Alkaloiden. In der Wurzel steckt vor allem Chelidonin, im Kraut ist Captisin vorherrschend. Diese Alkaloide machen das Schöllkraut zu einer leicht giftigen Heilpflanze, die innerlich sehr vorsichtig angewendet werden muss.
Als Leberkur oder bei krampfartigen Oberbauchbeschwerden kann man das Schöllkraut als Tee trinken, jedoch maximal während vier Wochen. Danach soll man eine längere Pause machen. Milder wirkt das Schöllkraut, wenn man es mit anderen leber- und gallensaftaktivierenden Heilpflanzen mischt, z. B. mit Pfefferminze und Kümmel. Dazu mischt man zwei Teile Schöllkraut, zwei Teile Pfefferminze und einen Teil Kümmel. Zwei Teelöffel von dieser Mischung übergiesst man mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt den Tee zehn Minuten zugedeckt ziehen. Davon trinkt man 14 Tage lang zwei Mal täglich eine Tasse. Noch unbedenklicher ist es, wenn man die Schöllkrauttinktur in einer homöopathischen Verdünnung kauft und ein bis zwei Tropfen davon zum Pfefferminz-Kümmel-Tee gibt. Als homöopathische Globuli wird «Chelidonium» gegeben bei Steinbildungen und chronischen Störungen des Leber-Galle-Systems sowie bei Rheumatismus und Entzündungen der Atemorgane und des Rippenfells. shr //
BISHER ERSCHIENEN
Hopfen, Mistel, Hamamelis, Schlüsselblume, Lavendel, Kurkuma, Huflattich, Löwenzahn, Maiglöckchen, Ringelblume, Lindenblüte, Mönchspfeffer, Arve, Sanddorn, Knoblauch und viele mehr. Siehe www.natuerlichonline.ch
Warzenkraut | Das Schöllkraut ist Bestandteil von Leber- und Galletees und auch in Iberogast ® ist es enthalten. Volkstümlich dient der frische, stark reizende Milchsaft zur Behandlung von Warzen, Hornhaut und Hühneraugen – deshalb auch der umgangssprachliche Name Warzenkraut.
Cannobio, am Ufer des Lago Maggiore, liegt gerade mal acht Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt und doch ist man mitten in Italien. Im stimmungsvollen mittelalterlichen Ferienort mit seinen kunsthistorischen Sehenswürdigkeiten, schmalen Gässchen, Treppen und Bogengängen pulsiert das Leben und man geniesst die Cucina italiana.
Die an den See grenzende imposante Berglandschaft und das angenehm milde Klima mit seiner vielseitigen, üppigen und zum Teil subtropischen Vegetation bieten sich geradezu an für abwechslungsreiche Panoramawanderungen.
Gönnen Sie sich diese Reise – schon Friedrich Nietzsche war von der Region begeistert und schrieb in sein Tagebuch:
«Ich bleibe diesen Monat noch hier. Diese Stelle ist schöner als irgendeine Stelle der Riviera, rührender – wie komme ich so spät zu dieser Einsicht?»
Das Reiseprogramm
1.Tag: Hinfahrt Schweiz– Cannobio Bahnreise in 2. Klasse von Ihrem Wohnort nach Locarno. Weiterfahrt mit dem öffentlichen Bus via Brissago nach Cannobio, einem hübschen italienischen Marktflecken mit historischem Ortskern, wo wir nach dem Mittagessen einen ersten Erkundungsrundgang unternehmen. Hier hat man gleich das Gefühl, in Italien zu sein: belebte Strassen und Plätze sowie zahlreiche Cafés und Geschäfte entlang der Gassen, die uns zum Seeufer bringen. Wanderzeit ca. 2 Stunden | 100 m➚ 100 m➘
2. Tag: Cannero–Riviera
Direkt von Cannobio aus wandern wir über einen alten Pfad nach Cannero, von wo aus sich immer wieder prächtige Ausblicke auf den See bieten. Im ehemaligen Fischerort Cannero mit seiner schmucken Uferpromenade und dem Strandpark mit südlicher Flora haben wir Zeit für eine ausgiebige Pause.
Wanderzeit ca. 3 Stunden | 450 m➚ 450 m➘
3. Tag: Der «Balkon des Lago Maggiore»
Auf dieser interessanten Rundwanderung kommen wir über alte Brücken an den ursprünglichen Bergdörfern Santa Agata und Cinzago
Bildstock – ein stummer Wegbegleiter.
Abreisedaten
04.04. – 07.04.19 Do.–So. CHF 540.–11.04. – 14.04.19 Do.–So. CHF 590.–25.04. – 28.04.19 Do.–So. CHF 590.–02.05. – 05.05.19 Do.–So. CHF 590.–06.06. – 09.06.19 Do.–So. CHF 540.–13.06. – 16.06.19 Do.–So. CHF 590.–20.06. – 23.06.19 Do.–So. CHF 590.–05.09. – 08.09.19 Do.–So. CHF 590.–19.09. – 22.09.19 Do.–So. CHF 590.–26.09. – 29.09.19 Do.–So. CHF 590.–10.10. – 13.10.19 Do.–So. CHF 590.–
Unterkunft
Das Hotel Il Portico (off. Kategorie 3 Sterne) liegt an der Seepromenade von Cannobio. Es verfügt über einen schönen, ruhigen Garten und eine grosse Terrasse. Alle Zimmer haben Bad oder Dusche/WC, TV, Telefon und Föhn.
Im Preis inbegriffen
● Bahnfahrt 2. Klasse (Basis Halbtax-Abonnement) ab Ihrem Wohnort in der Schweiz nach Locarno und zurück
● Reservierte Plätze ab Zürich nach Bellinzona und zurück
vorbei. Wir wandern teilweise entlang steiler und schmaler Wege; es besteht aber auch die Möglichkeit zu einer weniger anspruchsvollen Wanderung auf bequemeren Wegen. Mitten im Kastanienwald oder in einem typischen Restaurant werden wir zum Mittagessen mit regionalen Spezialitäten verwöhnt. Wanderzeit ca. 4 Stunden | 650 m➚ 650 m➘
4. Tag: Sonntagsmarkt, Rückfahrt in die Schweiz
Der bunte und berühmte Sonntagsmarkt von Cannobio lädt zum Flanieren, Degustieren und Einkaufen ein. Geniessen Sie das ganz besondere Flair in der Stadt, wenn hier Einheimische und Touristen zusammenkommen. Am Nachmittag anderthalbstündige Schifffahrt auf dem Lago Maggiore nach Locarno und Bahnfahrt durch den neuen Gotthardtunnel zurück nach Zürich bzw. zu Ihrem Wohnort.
Programmänderungen vorbehalten!
● Bus- und Schifffahrten (öffentlich)
● Unterkunft im Hotel «Il Portico» in Cannobio
● Alle Zimmer mit Bad oder Dusche/WC
● Halbpension, zusätzlich 2 regionale Mahlzeiten
● Alle aufgeführten Wanderungen, Ausflüge und Eintritte
● Trinkgelder in Hotel und Restaurants
● IMBACH-Reiseleitung und Wanderführung
Nicht inbegriffen
● Zuschlag Einzelzimmer CHF 60.–Solo+: günstig für Alleinreisende
● Zuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenutzung Fr. 120.–
● Zuschlag ohne Halbtax-Abonnement CHF 40.–
● Reduktion mit GA-CHF 30.–
● Annullierungskosten und AssistanceVersicherung CHF 25.–
Anforderungsprofil Wanderungen
Es müssen einige Auf- und Abstiege sowie Höhenmeter überwunden werden, besonders am dritten Tag. Die Wege sind teilweise steinig, aber sehr idyllisch und gefahrlos begehbar.
Träumen – und dabei wissen, dass man träumt: Klarträumen ist etwas Wunderbares! Und besitzt ausserdem ein hohes therapeutisches Potenzial. Nur sollte es dabei eben nicht darum gehen, der Realität zu entfliehen.
Text: Kevin Johann * Illustration: Lina Hodel
In sogenannten luziden Träumen (auch Klar- oder Hellträume genannt) kann der Träumende die Handlung bewusst steuern oder sich Superkräfte zulegen: fliegen, Gedanken lesen, unsichtbar werden – alles ist möglich. Klarträumer können sich also eine eigene Virtual Reality schaffen, ganz ohne Brille. Trotz gewisser Analogien und einer grossen Realitätstreue handelt es sich bei einem luziden Traum nicht um eine Kopie oder Simulation des Wachbewusstseins.
Beim luziden Träumen haben wir es mit einem Zustand zu tun, in dem wir all das, was mit Gedankenkraft vorstellbar ist, zur greif-, fühl- und sichtbaren Realität werden lassen können. Ein Phänomen, das die Menschen schon vor vielen Jahrtausenden begeisterte und dem auch heute noch ein grosses therapeutisches und spirituelles Potenzial zugesprochen wird. Luzides Träumen kann aber auch einfach nur unbeschreiblichen Spass machen. Und das Beste ist: Jeder kann es lernen und sich von den zahlreichen Vorteilen selbst überzeugen.
Als wesentliches Merkmal eines luziden Traums gilt einerseits die Bewusstheit darüber, dass man am Träumen ist. Daneben ist es die Fähigkeit, den Traum kontrollieren und nach eigenen Vorstellungen aktiv ausgestalten zu können. In den häufiger vorkommenden nächtlichen Trübträumen hingegen sind wir uns des Traums weitestgehend nicht bewusst; und wir reagieren vielmehr, als selbst zu agieren.
Möglichkeiten und Grenzen
Entsprechend unserer persönlichen Vorstellungskraft gestaltet sich das Potenzial an denkbaren Möglichkeiten, was wir in einem luziden Traum alles unternehmen oder in Erfahrung bringen können, nahezu unendlich und grenzenlos: Wir können in diesem besonderen Zustand wie ein Vogel durch die Lüfte schweben, durch Wände laufen, über Wasser gehen oder uns an fremde Orte teleportieren. Wir können aber auch beliebig weit in unserer eigenen Biografie zurückreisen, uns temporär in unser Lieblingstier oder ein mystisches Fabelwesen verwandeln, ungesichert die höchsten Berggipfel besteigen oder Pflanzengeister besuchen und mit ihnen in einen heilsamen Dialog treten. Die Grenze setzt einzig unsere eigene Vorstellungskraft.
Ein Mangel an Vorstellungskraft – ein typisches Problem der modernen «Erwachsenenwelt» – ist das wohl grösste
Hindernis auf dem Weg des luziden Träumens. Daneben gilt es im Zusammenhang mit «Grenzen und Hindernissen», die zeitliche Komponente zu berücksichtigen, denn dann, wenn die traumreiche REM-Phase beendet ist, oder allerspätestens wenn der Wecker klingelt, ist der Klartraum vorbei und man erwacht wieder in der gewöhnlichen Welt seines Alltagsbewusstseins. Häufig kann man sich nach dem Klarträumen noch sehr detailreich an alles erinnern, was man geträumt hat – so, als hätte man es tatsächlich erlebt.
Die Heilkraft der Träume
Wenn es uns gelingt, in einem Albtraum «luzid» zu werden, können wir aktiv in das Traumgeschehen eingreifen und die Situation grundlegend verändern. Es ist dann nicht mehr nötig, vor einer scheinbar bedrohlichen Situation davonzulaufen, sondern wir können dieser in einem konfrontationstherapeutischen Sinne offen gegenübertreten und fragen, was sie uns mitteilen möchte. Nicht selten verändert sich bereits dadurch die angsteinflössende Situation und wir bekommen die von uns gestellten Fragen beantwortet. Dies kann zu wichtigen Erkenntnissen über die tatsächlichen Auslöser unserer Albträume führen. Im Idealfall plagen sie uns danach nie wieder.
Nicht anders verhält es sich, wenn wir in unserem Alltag von Phobien – zum Beispiel Höhen- oder Platzangst – oder anderen generalisierten Angststörungen betroffen sind und in diesem Zusammenhang Albträume erleiden – auch dann empfiehlt es sich, konfrontationstherapeutisch vorzugehen. Denn sobald uns in einem solchen Albtraum bewusst wird, dass wir am Träumen sind, können wir, ohne dabei in Panikzustände zu verfallen, auf hohe Bäume klettern, Leitern erklimmen, an bellenden Hunden vorbeigehen, Spinnen auf die Hand nehmen, enge Räume betreten, Veranstaltungen mit grossen Menschenmengen beiwohnen und so weiter. Das hat schon vielen Menschen dabei geholfen, ihre Ängste vollständig ausheilen zu können.
Interessant ist ausserdem, dass wir zur komplementären Behandlung sämtlicher Krankheitssymptome in einem Klartraum alle erdenklichen Heilpflanzen aufsuchen, sammeln und letztlich auch anwenden können. Das ist eine Technik, die aus pharmakologischer Betrachtung – im Unterschied zu einer tatsächlichen Einnahme der Heilpflanze – zwar nur wenig effektiv erscheint. Dennoch können wir davon ausgehen, dass die Heilpflanzen-Anwendung im Klartraum einen positiven und keinesfalls zu unterschätzenden Einfluss auf unser endogenes Selbstheilungssystem hat – vergleichbar mit einem Placebo.
Die Kraft des Geistes
Im tibetischen Buddhismus, dessen Zugehörige seit Jahrtausenden sogenanntes Traum-Yoga praktizieren, aber auch in vielen anderen Kulturkreisen, gilt der Klartraum als eine der wichtigsten Disziplinen auf dem Pfad der spirituellen
* Kevin Johann, geb. 1987, ist Erziehungswissenschaftler (M.A.), Pflanzenpädagoge und Ethnobotaniker. Er ist Autor von drei Büchern sowie Verfasser zahlreicher Artikel zu den Themenkomplexen Pflanzenkunde, Pflanzenmedizin und Bewusstsein.
ständliche Traumerfahrung hervorgerufen wurden und aus der Verstandesebene heraus nicht beantwortet werden können.
Im Schlaf gibt es immer wieder Zeiten, in denen sich die Augen schnell hin und her bewegen, daher der Name Rapid Eye Movement, kurz REM. Diese Schlafphasen nehmen etwa ein Viertel der Schlafenszeit ein. Dabei sind sämtliche Skelettmuskeln so entspannt, dass sie quasi gelähmt sind, bei Gesunden jedenfalls. Ausnahme: die Augenmuskulatur. Die elektrische Gehirnaktivität ist im REM Schlaf ähnlich wie beim Einschlafen. Subjektiv erleben wir dann meistens Träume. Generell ist der Schlaf in 90-Minuten-Zyklen organisiert, jeder Zyklus endet mit einer REM Phase. Sie wird mit jedem Zyklus länger.
Der Klartraum ist ein spezieller Bewusstseinszustand. Während das Bewusstsein im normalen Schlaf weitgehend heruntergefahren ist, ist es im luziden Traum aktiv. Es ist nicht auf Wachniveau, aber es registriert den Traum als Traum. Es ist ein fragiler Zustand. Steigt etwa der Geräuschpegel, fällt das Bewusstsein nicht in den normalen Traummodus zurück, sondern in die Gegenrichtung: Es schaltet auf wach. Andererseits gibt es Methoden, Klarträume zu fördern und zu intensivieren:
Bei der Auto Suggestion wiederholt man vor dem Einschlafen folgende Sätze: «Heute Nacht habe ich einen Klartraum» oder «Sobald ich träume, werde ich mir des Traumes bewusst und dieses oder jenes tun». Natürlich können derartige Sätze individuell angepasst werden.
Wer meditiert und sich darum bemüht, in seinem alltäglichen Handeln, Denken und Fühlen achtsam und bewusst zu sein, dem gelingt das erfahrungsgemäss auch in der Traumwelt leichter – und umgekehrt. Daneben ist die Meditation eine sehr ge eignete Methode, wenn es um das Verstehen, Verarbeiten und Integrieren von bestimmten Trauminhalten geht. Ausserdem können wir mit ihrer Hilfe Antworten auf Fragen finden, die durch eine intensive, jedoch unver
Entwicklung – der luzide Traum als Pendant zur Meditation. Denn so, wie uns mithilfe von Meditation die Erlangung eines klaren und gegenwärtigen Geisteszustands am Tag gelingen kann, ist das luzide Träumen eine Möglichkeit, um auch in der Nacht bewusst und achtsam zu sein. Nicht selten führt luzides Träumen zur Einsicht, dass unser Geist dazu imstande ist, Realitäten und Welten zu kreieren, was bedeutet, dass wir über gigantische Schöpfungskräfte verfügen. Das wiederum ist eine wichtige Erkenntnis. Eine Erkenntnis, die in Zuständen des Wachbewusstseins zwar häufig wieder vergessen wird, durch Meditation, luzides Träumen und andere Bewusstseinstechniken jedoch dauerhaft stabilisiert werden kann, sodass wir sie für uns selbst, für unsere Mitwesen und letztlich den gesamten Planeten nutzbar machen können. Haben wir nämlich einmal vollends verinnerlicht, dass wir selbst der Schöpfer unserer
Der Realitätstest ist dadurch gekennzeichnet, dass man sich mehrmals am Tag mit voller Bewusstheit und Ernsthaftigkeit die Frage stellt, ob man sich soeben im Wach oder im Traumzustand befindet. Nach einigen Wochen der Anwendung kann diese Reflexionstechnik dazu führen, dass sich der Träumende diese Frage auch im Traum stellen kann. Beantwortet er sie schliesslich mit einem sicheren «Ja, ich träume», wandelt sich ein gewöhnlicher Trübtraum meistens augenblicklich in einen Klartraum um.
● Traumkissen
In Europa ist das sogenannte Traumkissen seit vielen Jahrhunderten als Hilfsmittel zur allgemeinen Beruhigung und Schlafförderung, zur Vertreibung von Albträumen, zur Anregung der Traumproduktion sowie zur Stärkung eines klaren Traumbewusstseins bekannt. Traditionelle TraumkissenPflanzen sind beispielsweise Beifuss, Eisenkraut, Hopfen, Königskerze, Lavendel, Lorbeer, Passionsblume, Salbei, Sternanis, Thymian und Zitronenmelisse.
eigenen inneren und äusseren Realitäten sind, werden wir automatisch ein bewussteres und naturverbundeneres Leben führen. Es ist keinesfalls verwerflich, in seinen luziden Traumzuständen auch einfach nur mal Spass haben zu wollen. Es muss nicht immer um Heilung oder um spirituelle Erkenntnisgewinne gehen; schliesslich gehört eine gelebte Herzensfreude genauso zu einem erfüllten Leben dazu. Und wer schon einmal in seinem Traum frei wie ein Vogel geflogen ist oder als Delfin die Meere durchschwommen hat, wird keinen Zweifel daran haben, dass dem Aspekt der echten (kindlichen) Freude ebenfalls ein grosses Reservoir an therapeutisch nutzbaren Heilkräften innewohnt. Wer glücklich ist und sein Leben im «Hier und Jetzt» geniessen kann, ist schliesslich auch signifikant seltener von Erkrankungen betroffen.
Genuss und Herzensfreude
Schätzungsweise mehr als die Hälfte aller Erwachsenen hat bereits wenigstens einmal im Leben einen Klartraum erlebt – so das Resultat einer kürzlich veröffentlichten Übersichtsarbeit britischer Forscher. Rund ein Viertel aller Menschen träumt demnach sogar mindestens einmal im Monat luzide. Da überrascht es, dass Forscher bislang recht wenig über das Phänomen wissen. Das fängt schon bei der einfachen Frage an: Wie lässt sich ein Klartraum am besten herbeiführen?
Wissenschaftler der Universität Adelaide in Australien konzentrierten sich auf sogenannte «traum-induzierte luzide Träume» (DILDs). Dabei wird dem Träumenden während eines normalen Traums mit einem Mal klar, dass er träumt. Ab diesem Zeitpunkt übernimmt er die Kontrolle über den Traum. Laut den Forschern lässt sich luzides Träumen in relativ kurzer Zeit lernen. Zudem scheinen Klarträume sich nicht negativ auf die Qualität des Schlafs auszuwirken. Wer klar träumte, war am nächsten Tag meist sogar ausgeruhter als sonst. Es ist aber vor allem die Tatsache, dass Klarträume sich so gezielt herbeiführen lassen, die die australischen Forscher begeistert. So liessen sich die körperlichen und geistigen Effekte luzider Träume künftig besser erforschen, glauben sie. Manche Wissenschaftler erhoffen sich beispielsweise, mit Klarträumen Albtraum-
Patienten zu behandeln; andere wollen unterbewusste Kreativität freisetzen oder mithilfe von Klarträumen das Bewusstsein studieren. Auch könnten begabte Klarträumer im Schlaf mentale oder körperliche Fähigkeiten trainieren, ähnlich wie es Sportler beim Mentaltraining mit Affirmationen, also positiven Glaubenssätzen, tun. //
Kevin Johann, Tine Müller: «Traumpflanzen. Mit Pflanzenkraft luzides Träumen unterstützen», Nachtschatten Verlag 2018, ca. Fr. 19.–
Christoph Gassmann: «Bewusster Träumen – Ein Buch für Traumjournalisten», Seth-Verlag 2017, ca. Fr. 26.–
● Link www.klartraum-wiki.de
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Arthrose ist eine quälende Angelegenheit: Die Gelenke schmerzen, die Mobilität ist eingeschränkt, die Lebensqualität sinkt. Doch man kann einiges selber tun, um den Gelenkverschleiss zu verzögern.
Text: Anja Huber
Unter Arthrose – einem langsam fortschreitenden Abbau von Gelenkknorpel – leiden viele Menschen in der Schweiz. Vor allem in der zweiten Lebenshälfte steigt die Anzahl der Betroffenen dramatisch. «Unser Fahrgestell ist auf 40 Jahre ausgelegt», sagt Felix Tschui, «daher leben wir eigentlich fast alle mit Arthrose, wenn wir die 40 überschritten haben», so der Chief Medical Officer a. i. an der Rehaklinik Bellikon. «Viele Menschen merken davon aber lange gar nichts und erst in höherem Alter wird der Gelenkverschleiss deutlich spürbar.»
Am Ende der Behandlungsmöglichkeiten steht dann der Gelenkersatz (Endoprothese): In der Schweiz werden jährlich rund 22 000 künstliche Hüftgelenke und 18 000 künstliche Kniegelenke implantiert. Zudem sind jährlich knapp 6000 Wechseloperationen, also ein Austausch der Prothesen, erforderlich. «Gelenkprothesen halten nicht länger als 10 bis 15 Jahre», weiss Tschui. Zudem sind diese OPs nicht immer ein Segen. «Nach einer Knieprothetik haben ein Drittel der Patienten immer noch Beschwerden», so der Orthopäde. «Besser sieht es bei den künstlichen Hüftgelenken aus: Mehr als 95 Prozent bringen gute Resultate; rund drei Prozent der Patienten haben nach einem solchen Eingriff noch Beschwerden wie vor der OP.»
Den Gelenken Gutes tun
Mit Beschwerden in den Gelenken ist also nicht zu spassen. Nicht nur die Schmerzen belasten, sondern es droht eine eingeschränkte Mobilität bis hin zur Immobilität, wenn man seine Gelenke nicht pflegt. Damit steigt das Risiko für weitere Erkrankungen, zum Beispiel Diabetes und Herz-Kreislauf-Leiden. Es lohnt sich also für jeden, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Gelenke fit zu halten.
Arthrose hat vielerlei Ursachen, auf die wir Einfluss nehmen können: Übergewicht trägt klar zum Gelenkverschleiss bei. Jedes Kilo weniger entlastet die Gelenke. Auch Fehlstellungen wie O- oder X-Beine, Spreiz- oder Plattfüsse, doch auch solche, die etwa durch Sportunfälle oder Gelenkverletzungen verur-
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Jahre ausgelegt. » Felix Tschui
« Unser Fahrgestell ist auf
sacht sind, tragen zum Knorpelabbau bei. «Die Gelenkflächen sitzen dann nicht mehr wie vorgesehen aufeinander, die Gewichtsverteilung gerät durcheinander. Der Knorpel wird ungleichmässig belastet und nutzt sich einseitig stärker ab», weiss der erfahrene Orthopädieschuhmachermeister Thomas Huber, der Geschäfte in Aarau und Wohlen (AG) betreibt. «Sind solche orthopädischen Probleme für Fehlbelastungen der Gelenke verantwortlich, können orthopädische Hilfsmittel wie spezielle Schuheinlagen die Entwicklung einer Arthrose verzögern», so Huber weiter. «Auch Schmerzen durch eine bereits weiter fortgeschrittene Arthrose lassen sich so lindern.»
Spezielle Schuhe seien bei Arthrose nicht zwingend erforderlich. «Wichtig ist aber, dass die Schuhe bequem und gut gepolstert sind», rät Huber. «Stabile Sohlen mit einem dämpfenden Keil wie bei Joggingoder Trekkingschuhen helfen, Schläge auf die Gelenke zu reduzieren.» In schweren Fällen ist jedoch eine Operation (Osteotomie) erforderlich, um Fehlstellungen und die damit einhergehenden Fehlbelastungen zu beheben. Dabei stellt der Operateur Knochenstücke um und korrigiert damit die Stellung der Gelenkknochen derart, dass diese wieder ausgewogener beansprucht werden.
Bewegen – aber richtig
«Sowohl zur Vorbeugung als auch zur Therapie ist Bewegung die beste Medizin gegen Arthrose», erklärt Orthopäde Felix Tschui. Denn der für die Gelenke so wichtige Knorpel bekommt seine Nährstoffe nur durch Bewegung. Bei Bewegungsmangel leidet der Knorpel. «Zudem stärkt Bewegung die Muskeln. Eine kräftige Muskulatur kann die Gelenke besser stabilisieren. Wichtig ist auch das gute Zusammenspiel der Muskeln, die Koordination. Beides – Muskelkraft und Koordination – beugt Fehlbelastungen vor und schützt vor Verrenkungen», so Tschui. Bewegungsmangel hingegen trägt dazu bei, dass sich Muskeln zurückbilden, was sich negativ auf die Gesamtstabilität der Gelenke auswirkt.
Doch nicht jede Bewegung und nicht jede Sportart wirkt sich positiv auf den Knorpel aus: «Leistungssport beansprucht die Gelenke fast immer über ein gesundes Mass hinaus und auch Sportarten mit ruckartigen Dreh- und Stossbewegungen wie Fussball, Tennis oder Skifahren bergen ein hohes Verletzungsrisiko», warnt Tschui. «Gerade durch Sportunfälle verursachte Schäden am Gelenk legen oft die Basis für eine spätere Arthrose. Beim Sport sollte man es also nicht übertreiben und sich vor allem immer gut vorbereiten, um das Verletzungsrisiko zu senken.» Dazu gehöre gutes Aufwärmen und das Schulen von Kraft und Koordination. Der Orthopäde rät zum Beispiel schon acht Wochen bevor es auf die Piste geht zu regelmässiger Skigymnastik.
Gelenkfreundliche Sportarten sind jene mit gleichmässigen Bewegungsabläufen ohne grosses Gewicht – also etwa Radfahren, Wandern, Skilanglauf oder Walken. Wer lieber joggt, sollte nicht zu schnell laufen und das möglichst nur auf ebenem, weichem Untergrund. Wen bereits Schmerzen plagen, kann spezielle Bewegungsgruppen besuchen, wie sie etwa die Rheumaliga Schweiz anbietet. Besonders gut ist auch Physiotherapie: Der Therapeut erstellt einen individuellen Bewegungsplan, der genau auf die jeweiligen Beschwerden und den Zustand der Gelenke ausgerichtet ist, und überwacht die korrekte Ausführung der Übungen. «Gerade, wenn die Arthroseschmerzen schon sehr quälen, ist dies überaus wichtig», sagt Tschui, «sonst können Patienten in einen Teufelskreis aus Bewegungsvermeidung, Schonhaltung und immer mehr Schmerzen geraten. Um diesen zu durchbrechen und einen guten Umgang mit chronischen Schmerzen zu lernen, kann auch psychotherapeutische Unterstützung hilfreich sein.»
Gelenkfreundliche Ernährung
Neben der richtigen Bewegung zählt eine gesunde Ernährung zu den Massnahmen, mit denen man selbst den Verlauf einer Arthrose positiv beeinflussen kann. Unter anderem deshalb, weil man dadurch Übergewicht vorbeugen beziehungsweise langsam aber sicher abbauen kann – denn jedes Kilo zu viel ist Gift für die Gelenke und erschwert überdies die so wichtige Bewegung. Viele Ernährungsexperten gehen zudem davon aus, dass eine Übersäuerung zu Gelenkschmerzen und -veränderungen beiträgt: «Ich habe das am eigenen Leib erlebt», sagt Maik Parolini, Naturheilpraktiker TEN am Nature First Therapiezentrum in Zürich, der sich als gelernter Koch unter anderem auf Ernährungsberatung bei diversen Krankheitsbildern spezialisiert hat. «Nach mehreren Sportunfällen hatte ich massive Knieschmerzen und habe mich dann 2011 auf eine pflanzenbasierte Ernährung umgestellt. Mittlerweile habe ich kaum noch Knieschmerzen und fühle mich allgemein fitter.»
Menschen mit Gelenkerkrankungen wie Arthrose, Gicht und Rheuma empfiehlt der Therapeut eine pflanzenbasierte Kost, möglichst biologisch, regional und saisonal: «Idealerweise sollten 80 Prozent unserer
« Idealerweise sollten
Prozent unserer täglichen Nahrung aus Basen bestehen. » Maik Parolini
täglichen Nahrung aus Basen bestehen – also viel Gemüse und Obst, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Sprossen und Wildkräuter sowie ein paar Baumnüsse verzehren. Gut sind auch Süssgräser wie Gersten-, Weizen- oder Dinkelgras.»
Doch stattdessen ernähren sich die meisten Menschen von viel tierischen Lebensmitteln wie Eiern, Fleisch und Milchprodukten. Das liefert viel Eiweiss, bei dessen Abbau Säuren im Körper entstehen. Zudem ist in diesen tierischen Lebensmitteln Arachidonsäure enthalten, die den Körper dazu anregt, entzündungsfördernde Botenstoffe zu bilden. Hinzu kommt noch ein Ungleichgewicht an Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren, was Entzündungen ebenfalls verstärkt. Viel Omega 3 liefern neben fettem Fisch Leinöl, Leinsamen, Walnüsse und ihr Öl, Chiasamen, Avocado sowie die Mikroalge Schizochytrium.
Alternative Schmerzkiller
Schulmediziner setzen gegen Arthroseschmerzen vor allem die Wirkstoffe Paracetamol oder sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac ein. Unbegrenzt darf man NSAR jedoch nicht einnehmen, denn ein langfristiger Einsatz kann zu Schäden an Magen, Nieren oder Leber
1 EL Gerstenpulver oder anderes Süssgras
1 Handvoll Brennnessel
1 Handvoll Federkohl oder Spinat
1 Apfel
1/2 Banane
1 Scheibe Ingwer
Saft von 1/2 Zitrone
Wasser nach Belieben
Zubereitung
Alles im Mixer gut pürieren und in kleinen Schlucken trinken oder noch besser löffeln, um den Smoothie gut einzuspeicheln. Das hilft bei der Verdauung und Aufnahme der Vitalstoffe.
führen. Gerne greift die Schulmedizin auch auf Kortison zurück, das direkt in ein von Arthrose befallenes Gelenk gespritzt wird und Schwellung und Schmerz oft deutlich reduziert. Allerdings hält seine Wirkung maximal einige Wochen an. Natürliche Alternativen zu den chemischen Mitteln sind Wärme, Kälte oder Strom. «Zumindest kurzfristig können diese physikalischen Methoden die Schmerzen lindern», sagt Orthopäde Tschui.
Auf dem Markt tummeln sich noch zig weitere Therapien, die versprechen, Arthroseschmerzen zu lindern: Neben pflanzlichen Mitteln auf Basis von Weidenrinde, Teufelskralle, Beinwell, Hagebutte oder Arnika sind auch Akupunktur, Knorpelaufbaupräparate mit Glucosamin und Hyaluronsäure sowie aufbereitetes Eigenblut im Rennen. Während die pflanzlichen Mittel sowie Akupunktur im Vergleich noch günstig sind und teilweise sogar von den Krankenkassen erstattet werden, ist die Wirkung von Knorpelaufbaupräparaten und Eigenbluttherapie jedoch bis heute wenig belegt und dazu oft teuer. «Es fehlen noch gute Studien», sagt Tschui. Da bleibt von Schmerz gebeutelten Patienten nur das Ausprobieren. Wichtig ist dann jedoch, sich zuvor über den Therapeuten zu informieren, um nicht an Scharlatane zu geraten! //
« Natürliche Alternativen zu den chemischen Mitteln sind Wärme, Kälte oder Strom. »
Buchtipp
Anke Mouni Meyer «Ganzheitliche Ernährung bei Rheuma, Arthrose, Gicht. Meine himmlischen Rezepte gegen höllische Schmerzen» Trias Verlag Stuttgart 2019, Fr. 23.–
● Links
Rheumaliga Schweiz www.rheumaliga.ch
Rehaklinik Bellikon www.rehabellikon.ch
Nature First Therapiezentrum naturefirst.ch/therapieangebot
Anerkannte Therapeuten für alternative Arthrose-Therapien findet man über das Erfahrungsmedizinische Register (EMR) www.emindex.ch
Früh entdeckt ist Darmkrebs meist heilbar. Deshalb empfehlen wir ab 50 die Früherkennung. Zudem senkt ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung das Risiko. Wir informieren, unterstützen und begleiten.
Mehr auf krebsliga.ch/darmkrebs
Die höchste Qualität hat die Wolle vom jeweiligen Sommer, wenn die Schafe zuvor auf der Alp weideten. Heilwolle von guter Qualität gibt es im Bioladen und in der Apotheke oder natürlich direkt beim Schäfer. Fragen Sie nach naturbelassener, gewaschener und gekämmter Schafwolle. kauf
Kaufen Sie
möglichst Wolle von freilaufenden Schafen aus ökologischer Tierhaltung: Ihr Fell wurde nicht mit chemischen Substanzen behandelt.
Wollfett kann als sanftes Heilmittel vielerlei Beschwerden lindern und erobert sich vielerorts seinen Platz in der Hausapotheke zurück. Und auch unbehandelte Wolle erfährt eine Renaissance als altes Hausmittel.
Text: Gundula Madeleine Tegtmeyer
Selbst bei trübstem Wetter trotzen die zotteligen Vierbeiner ungerührt Wind und Kälte. Erstaunlich, ihre Widerstandskraft! Den Schutz vor Kälte und Feuchtigkeit verdanken Schafe nicht etwa ihrem dichten Fell, sondern vielmehr einem natürlichen Gemisch aus Fettsäuren und Fettalkoholen auf ihrem Fell, dem sogenannten Wollwachs, auch bekannt als Lanolin. Es ist Bestandteil zahlreicher kosmetischer Produkte, Heilsalben und Pflegecremes. Aus gutem Grund: Lanolin bindet Wasser und ist stark rückfettend. Schafe produzieren das Wollwachs in ihren Talgdrüsen, von wo es sich in ihrer dichten Wolle verteilt und dieser die kälteisolierende Wirkung, aber auch den charakteristischen strengen Geruch verleiht. Naturbelassene und schonend verarbeitete Schurwolle behält viel des natürlichen Lanolins. Das macht sie als sanftes Heilmittel interessant, denn sogenannte Fettwolle wirkt entzündungshemmend, hautpflegend und durchblutungsfördernd. Dank der Wollwachsalkohole können die Wollfasern 38 Prozent ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit absorbieren, ohne dass sich die Fettwolle feucht anfühlt. Zudem weist Fettwolle noch eine weitere wichtige Eigenschaft auf: Sie ist atmungsaktiv.
Bereits in der Antike wussten die Menschen um die pflegenden und heilungsunterstützenden Eigenschaften des Wollwachses. Im ersten Jahrhundert diente der griechische Arzt und Pharmakologe Dioskurides als Militärarzt den römischen Kaisern Claudius und Nero. In seinen Schriften bezeichnete er das Wollwachs als «Oesypus» und lobte seine heilende Wirkung. In den folgenden Jahrhunderten verlor das Naturprodukt dann allerdings an Bedeutung und geriet für lange Zeit in Vergessenheit. Erst im Jahr 1885 entdeckte der deutsche Pharmakologe Oskar Liebreich die besonderen Anwendungsmöglichkeiten der Fettwolle als sanftes Heilund Hausmittel wieder.
Merinoschafe, eine Feinwollrasse ursprünglich aus Nordafrika und von den Arabern nach Andalusien eingeführt, liefern eine der hochwertigsten und feinsten Wollsorten. Das andalusische Klima ist milder, dies erklärt, warum ihre Wollfasern dünner und feiner sind. Zudem ist Merinowolle im Gegensatz zur Wolle anderer Schafrassen stark gekräuselt, weich, leicht und sehr elastisch. Und sie kratzt nicht. Das macht sie gut verträglich für Menschen mit sehr sensibler Haut. Diese Eigenschaften haben aber auch
● Wunder Babypopo Windel dünn mit Heilwolle auslegen, dabei die Bünde aussparen. Popo nicht eincremen.
● Entzündete Brustwarzen der Mutter Heilwolle in Form von Pads an entsprechender Stelle im Büstenhalter platzieren.
● Ohrenschmerzen Kleines Knäuel Heilwolle wie einen Ohrstöpsel in den äusseren Gehörgang einführen.
● Rücken- und Gelenkbeschwerden Eine Auflage mit Heilwolle kann entzündlichen Prozessen entgegenwirken.
● Schmerzhafte Muskelverspannungen Heilwolle löst eine gesteigerte Durchblutung des Gewebes aus, das kann Schmerzen lindern.
● Erkältungen und Husten Wickel mit Heilwolle können Linderung verschaffen. Allenfalls ein passendes ätherisches Öl auf die Heilwolle tröpfeln.
● Entspannungsbad Wenn Sie zuvor geprüft haben, ob Sie Fettwolle gut vertragen, können Sie ein sogenanntes «Wollbad» nehmen. Dazu wird der ganze Körper in Wollfliesstreifen eingewickelt.
ihren Preis. Ausserdem gibt es kaum Merinowolle aus tierfreundlicher Produktion (siehe «natürlich» 01/02-2019).
Für weniger Empfindliche muss es nicht die teure Wolle der Merinoschafe sein, denn «die Merinowolle unterscheidet sich als Heilwolle ansonsten nicht von der Wolle anderer Schafe. Jede Schafwolle hat Fettanteil», versichert Barbara Giesiger, Schweizer Schäferin aus Berufung. Seit vielen Jahren ziehen sie und ihr Lebensgefährte mit ihren Schafen in den Wintermonaten durch den Kanton Bern; im Sommer hüten sie ihre Schafe auf der Mattenalm im Gauli.
Der deutsche Hebammenblog preist die Heilwolle als wahren « Hebammen-Joker» für den wunden Babypo, etwa bei Windel-Dermatitis, sowie bei Entzündungen der mütterlichen Brust, zur Nabelpflege und für Heilumschläge. Herkömmliche Wundcreme-Produkte enthalten Lanolin, häufig aber auch Konservierungsstoffe, Erdöl und weitere Zusätze. Diese Inhaltsstoffe können Allergien auslösen. Naturbelassene Heilwolle hingegen ist frei von Zusätzen. Das macht sie zu einer interessanten Therapie-Alternative. Barbara Stemmler ist Hausgeburtshebamme mit Hebammenpraxis in Hombrechtikon (ZH). Auch sie verwendet Heilwolle, aber, und das betont sie: nie ausschliesslich. «Für mich ist Heilwolle wie eine liebende Hand, die sich über etwas Schmerzendes legt. Etwas Tröstliches, wie das ‹Heilesagen›: ein Zusatz, aber nicht die Therapie an und für sich.» Stemmler ist überzeugt, dass letztendlich etwas anderes heilt: die Zeit, das Zu-sich-Schauen, die Ruhe und Gespräche.
Vielseitig anwendbar
Tabea Lüthi-Huber aus Wilen Gottshaus (TG) ist ebenfalls frei praktizierende Hebamme, zurzeit im Masterstudium Midwifery (Hebamme cand. MSc Midwifery). Auch sie wendet Heilwolle öfters an, und zwar bei wunden Brustwarzen ebenso wie bei wundem Babypo, aber auch bei Erkältungen und Ohrenschmerzen. «Die Heilwolle wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, heilungsfördernd und beruhigend», erklärt sie. «Wunde Stellen behandle ich gerne mit Heilwolle in Kombination mit nativem Kokosöl oder Windelbalsam von Stadelmann. Die Wundheilung verläuft dann meistens sehr schnell. Die neu gebildete Haut wird auch nicht gleich wieder abgerissen beim Entfernen der Heilwolle, wie dies manchmal bei anderen Wundauflagen passiert.» Zudem sei Heilwolle sehr kostengünstig, da nur
● Bei gesunder Haut
Für eine optimale Wirkung sollte die Fettwolle direkt mit der Haut in Berührung kommen. Fixieren Sie die Heilwolle mit einem Tuch, Verband oder Schal.
● Bei offenen Wunden
Vermeiden Sie direkten Hautkontakt, denn die Wollfasern können die Haut mechanisch reizen und die Fasern sich mit der Wunde verkleben. Legen Sie eine Gaze über die Wunde und darauf die Heilwolle.
Sollte die Wolle unangenehm kratzen, wickeln Sie sie in ein Seidentuch oder in Gaze.
Verwenden Sie keine Cremes oder Salben. Sie reduzieren die Wirkung, da die Heilwolle dann keine Feuchtigkeit aufnehmen kann.
● Hygiene
Wechseln Sie die Heilwolle nach jeder Anwendung.
Lüften Sie die Heilwolle nach jeder Anwendung, am besten im Sonnenlicht.
● Achtung
Bei Hauterkrankungen, die mit einer gestörten Hautbarriere einhergehen, ist Heilwolle nicht geeignet.
● Hinweis
Heilwolle wirkt stark durchblutungsfördernd. Behandelte Stellen werden deshalb warm. Fettwolle kann darüber hinaus kribbelnde Reaktionen hervorrufen, mitunter auch leichtes Jucken auslösen. Treten gravierendere Beschwerden auf, sollten Sie die Therapie sofort abbrechen und eine Ärztin oder einen Heilpraktiker konsultieren.
● Auffrischung und Aufbewahrung
Ist die Heilwolle ausgetrocknet, hilft ein kleiner Trick: Breiten Sie die Wolle über Nacht im Garten respektive auf dem Balkon oder der Terrasse aus. Die Fettwolle nimmt die Nachtfeuchtigkeit auf. Dann in einem gut verschlossenen Plastikbeutel aufbewahren.
wenig davon gebraucht werde. «Meine Kinder haben sich bei Ohrenschmerzen auf ein Stück Heilwolle gelegt», fährt Lüthi-Huber fort, «offensichtlich lindert das den Schmerz. Und bei Erkältungen können Brustwickel mit Heilwolle gemacht werden. Diese kann man zusätzlich mit einem passenden ätherischen Öl beträufeln.»
Laut einiger Foren zum Thema Heilwolle soll diese selbst Migräne-Patienten Entspannung schaffen, Menstruationsschmerzen sowie Gicht und Rheuma lindern, für innere Ruhe und Ausgeglichenheit sorgen, den Körper und Geist in Einklang bringen und so den Stressabbau fördern. Wissenschaftliche Belege für die Wirkung der Fettwolle als sanftes Heilmittel fehlen indes. Trotzdem: Berücksichtigt man einige Anwendungshinweise sowie gesundheitliche Einschränkungen, ist bei vielen Wehwehchen eine Therapie mit Heilwolle allemal einen Versuch wert. //
Was ist Sinn und was ist Ziel des Lebens?
Das sind die zwei Fragen seit Menschengedenken –und wer sie zu beantworten versucht, kommt dem Kern unseres Daseins ein Stück näher. Mich lenkt Psalm 119, der längste Psalm im Alten Testament, in dem der Autor bald einmal schlicht festhält: «Ein Gast bin ich auf Erden.»
Wir ziehen um, wandern aus, fliehen, reisen, kehren zurück, brechen erneut auf. Wir kommen und gehen – und vergehen. Ja, wir sind vergänglich und kommen dabei an Grenzen, innere, äussere, vermehrt auch die ökologischen eines endlichen Planeten. Wir sind Passanten, die in Passagen leben und mit der eigenen Endlichkeit umgehen müssen. Wir alle sind als Gäste unterwegs auf Erden.
Immanuel Kant schreibt 1795 in seiner Philosophie der Gastlichkeit, dass die Erde allen Menschen gleichermassen gehört. Dass jeder und jede, einfach aufgrund der Zugehörigkeit zur menschlichen Gattung, mit gleichem universellem Recht gehen kann, wohin er oder sie will. Auf diesen Ideen ruht eine gute Einwanderungspolitik, auch der Schutz von Flüchtlingen. Im Gegenzug müssen sie sich im Gastland den Gepflogenheiten anpassen. Nicht jegliches Verhalten muss toleriert werden – vor allem nicht Gewalttätiges, das ist mir wichtig festzuhalten. Doch zuerst stellt sich für mich schon die Frage: Wie kommt es, dass manche Bewohner der Erde meinen, sie könnten andere zurückweisen?
Gast sein auf Erden: Ein hilfreiches, lebensförderliches Bild. Die orientalische Kultur, in der die
● Kurse im Lassalle-Haus
Ostern feiern
Maria Magdalena –Geliebt, gesegnet, gesandt
18. bis 21. April
Do. 17.30–So. 13.30 Uhr
Zen-Einführung
Durch Meditation
innere Ruhe erlangen 26. bis 28. April
Fr. 18.30–So. 13.30 Uhr
Nichts als Farbe
Malen aus der Stille mit Künstler Jörg Niederberger
28. April bis 2. Mai
So. 18.30–Do. 13 Uhr
Body Zen
Zen und Basic Body Awareness Therapie:
Meditation und Körperwahrnehmung vereint 11. bis 15. Mai
Sa. 18.30–Mi. 13.00 Uh
Infos und Anmeldung : Telefon 041 757 14 14 info@lassalle-haus.org www.lassalle-haus.org
biblischen Erzählungen und auch Psalm 119 entstanden sind, kennt bis heute eine ausgeprägte Gastkultur. In der Bibel finden wir daher unzählige Geschichten darüber. So liegt es nahe, dass sich der Autor des Psalms als Gast auf Erden sieht. Er weiss um die Vorläufigkeit seines Lebens. Er ist sich bewusst, dass es nicht seine bleibende Stätte ist: Der Mensch ist Gast, und Gott ist sein Gastgeber. Er darf sich dabei Zeit seines Lebens beschenken und es sich wohl ergehen lassen – und er tut gut daran, die Regeln seines Gastgebers zu respektieren.
Wer je orientalische Gastfreundschaft erlebt hat, weiss, dass man als Gast verwöhnt, beschenkt wird, an nichts soll es einem mangeln. So habe ich es ein paar Mal schon erfahren dürfen. Gleichzeitig war mir sonnenklar, dass es die Verhaltensregeln des Hauses, des Gastgebers sind, die gelten. Auch hierzulande bin ich sehr gerne Gast und passe mich den Regeln des Gastgebers an. Und wie wäre es nun, wenn wir uns alle in einem umfassenden Sinn als Gäste auf Erden verstehen?
Für mich persönlich heisst das: Wie für den Autor des Psalms ist mein Gastgeber Gott. Als Gast verhalte ich mich entsprechend, ehre den Gastgeber, respektiere seine Hausordnung. Keiner der Gäste hat den Vorrang, keiner kann die Erde sein Eigentum nennen. Ein Gast reiht sich in die Gästeschar ein – und darf sich mit den anderen Gästen beschenken lassen.
Das Lassalle-Haus in Edlibach ist ein von Jesuiten geführtes interreligiöses, spirituelles Zentrum mit einem breiten Kursangebot, das von Zen-Meditation über Naturseminare bis zu klassischen Exerzitien reicht. Für «natürlich» schreiben der Jesuit Tobias Karcher und die Pfarrerin Noa Zenger abwechselnd die Kolumne Gedankensplitter».
* Noa Zenger (44) ist reformierte Pfarrerin. Sie wohnt und arbeitet im Lassalle-Haus Bad Schönbrunn, dem Bildungszentrum der Jesuiten in Edlibach ZG.
Lu Jong ist Meditation, aber nicht Verharren. Lu Jong ist Bewegung, aber hat nichts mit Gymnastik zu tun. Die Übungen des tibetischen Heilyogas kombinieren in sich Form, Bewegung und Atmung.
Text: Ümit Yoker
Wie die Wildgans Wasser trinkt. Wie das Yak sich die Schulter reibt. Wie das Wildpferd sich schlafen legt. So poetisch die Grundübungen des Lu Jong klingen, eine so praktische Angelegenheit waren sie zuallererst einmal. Tibetische Mönche sollen sie sich vor langer Zeit ausgedacht haben, sie hatten damals einen handfesten Nutzen. Denn als sich die Mönche zur Meditation in die Berge des Himalaya zurückzogen, galt es fernab von Zivilisation und medizinischer Versorgung einen Weg zu finden, um zu gesunden und gesund zu bleiben. Dem Leben um sich herum nachempfunden, entwickelten sie kurze Abfolgen aus Form, Bewegung und Atmung. Diese halfen ihnen, Selbstheilungskräfte zu aktivieren und das Immunsystem zu stärken, kurz: den Körper in Schuss zu halten. Doch die regelmässige Praxis wirkte sich auch auf den Geist aus: Sie liess ihn klarer werden.
Die Harmonie der Elemente Lu Jong hat seine Wurzeln in der tibetischen Medizin. Alles Leben, der menschliche Körper mit eingeschlossen, gründet dabei in den fünf Elementen Raum, Erde, Wasser, Feuer und Wind. Die drei Körpersäfte Wind, Galle und Schleim sind unsere Lebensenergie und verbinden Körper und Geist. Der Atem lässt die Elemente und Säfte in den Zehntausenden von Kanälen unseres Körpers frei fliessen, und solange dieser Fluss funktioniert, sind wir gesund. Doch diese Kanäle brechen und verstopfen im Lauf des Lebens auch immer wieder, sie werden spröde oder verdrehen sich – die Lebensenergie ist blockiert, die Harmonie gestört.
Die Grundübungen der fünf Elemente sind entsprechend das Herzstück von Lu Jong. Sie dienen dazu, die Elemente im Körper auszubalancieren, Blockaden zu lösen und die negativen Emotionen umzuwandeln. Denn auch diese entstehen aus einem Ungleichgewicht, so die Lehre. Sie sind neben falscher Ernährung und mangelnder Bewegung die Ursache für viele Krankheiten. Gestaute Wut etwa begünstigt Beschwerden wie Entzündungen oder Magenbrennen, die dem Element der Hitze zugeordnet werden.
Die Grundübungen sind Teil einer Praxis von knapp zwei Dutzend Bewegungsabfolgen, die sich in vier Gruppen aufteilen: Neben dem Gleichgewicht der Elemente haben sie zum Beispiel die Beweglichkeit der Wirbelsäule, des Kopfes und der Schulter- und Hüftgelenke zum Ziel. Sie verbessern zudem die Funktion von Niere, Herz, Lunge und weiteren Organen und lindern Beschwerden wie Erschöpfung, Verdauungsstörungen oder Erkältungen. Zwei unabhängige Übungen fokussieren auf Schlaflosigkeit und übermässige Müdigkeit.
Alle Übungen setzen sich jeweils aus einer Position, einer Bewegungsabfolge und bewusstem Atmen zusammen. Sie werden langsam ausgeführt und je
sieben Mal wiederholt und sollten stets als Block und in der festgelegten Abfolge ausgeübt werden.
Meditation in der Bewegung
Trotz seines Namens weist das tibetische Heilyoga Lu Jong mehr Ähnlichkeit mit Qi Gong auf als mit dem indischen Yoga. Denn im Gegensatz zu Letzterem lösen sich Blockaden im Lu Jong nicht durch Dehnung, sondern durch wiederholte Bewegung, wie die Heilpraktikerin und «natürlich»-Leserberaterin Sabine Hurni sagt. Sie hat gerade ihre Ausbildung zur Lu-Jong-Lehrerin abgeschlossen und gehört zu wenigen Hundert Menschen in der Schweiz, die in den vergangenen Jahren gelernt haben, dieses Wissen weiterzugeben.
Statt fixe Positionen einzunehmen und für längere Zeit in diesen zu verharren, besteht Lu Jong aus einer Mischung von Form und Bewegung. Bewegung, die nur so weit ausgeführt wird, wie sie sich auch gut anfühlt und die an verschiedenen Punkten sanften Druck ausübt. «Lu Jong ist aber keine Gymnastik», stellt Hurni klar. «Es ist Meditation in Bewegung.» Die Bewegungsabfolgen werden mit Entspannungsübungen ergänzt: Der Meditation in Bewegung folgt die Meditation in Stille.
Sabine Hurni gefällt das Schlichte des tibetischen Heilyogas und dessen Tiefe. «So einfach die Übungen sind, man spürt trotzdem schon nach dem ersten Mal, dass in einem etwas passiert.» So sei es ihr etwa nie gelungen, den Sonnengruss aus dem indischen Yoga zur morgendlichen Routine zu machen – Lu Jong jedoch habe sich jedoch mühelos in ihren Alltag eingefügt.
Die ideale Tageszeit ist auch für die tibetischen Grundübungen der frühe Morgen. Der Sonnenaufgang gehört gemäss der Elementenlehre dem Raum. Es ist deshalb auch kein Zufall, dass die Wasser trinkende Wildgans den Reigen der fünf Grundübungen anführt. Sie erschliesst den Raum um sich herum und gibt ihm Form. «Der Atem strömt je nach Tageszeit unterschiedlich tief in den Körper und erzielt entsprechend seine Wirkung», sagt Hurni.
Allzeit bereiter Arztkoffer
Lu Jong stärkt die Selbstwahrnehmung, wir werden sensibler für feine Regungen unseres Körpers. «Wenn ich meinen Körper richtig spüre», sagt Hurni, «kann ich mich auch der spirituellen Energie öffnen.» Der Geist findet zur Ruhe und lässt Emotionen wie Wut, Neid oder Gier weiterziehen, es entsteht Raum für ein tiefes Glücksgefühl.
Neben den spirituellen Aspekten kommt der tibetischen Praxis aber auch heute noch ein ganz praktischer Nutzen zu: «Lu Jong ist wie ein Arztkoffer, den man immer dabei hat», sagt Yvonne Perdrizat, Präsidentin des Tibetischen Zentrums für Buddhismus und Medizin, Nangten Menlang Schweiz. Sie praktiziert
Lu Jong seit bald zwei Jahrzehnten und erinnert sich unter anderem an eine Reise nach Indien, auf der ihre Freundin wochenlang unter Verdauungsproblemen gelitten habe. Ohne medizinische Versorgung in Reichweite habe es die Bekannte schliesslich mit Lu Jong versucht – mit Erfolg. Perdrizat wendet das Heilyoga auch im Alltag regelmässig an, etwa um Beschwerden wie Kopfschmerzen zu lindern. Die Wirkung der tibetischen Praxis habe selbst nach all den Jahren nicht nachgelassen, sagt die Sozialpädagogin. Nicht nur spüre sie ihren Körper in all seinen Facetten und Befindlichkeiten viel besser. «Ich bin
auch ausgeglichener und lasse mich weniger ablenken oder hetzen.»
Lu Jong dient der Heilung ebenso wie der Vorbeugung. Es stellt im Menschen Balance her und trägt dazu bei, sie gar nicht erst aus dem Lot geraten zu lassen. Heilung geschehe im Gegensatz zu Medizin aus uns selbst heraus, sagt Hurni. Das bedeutet nicht, dass schweren Krankheiten alleine mit Lu Jong beigekommen werde – doch könne die tibetische Praxis medizinische Massnahmen ergänzen und unterstützen. «Und deshalb», sagt Hurni, «müssen wir wieder das Handwerk lernen, uns selbst zu helfen.» //
«Stress ist so allgegenwärtig wie Coca-Cola»
Lu Jong ist in der westlichen Welt untrennbar mit dem Namen Tulku Lobsang verbunden. Der 42-jährige Tibeter hat die Praxis westlichen Bedürfnissen und Beschwerden angepasst und in die Welt hinausgetragen. Seit bald zwei Jahrzehnten bereist Tulku Lobsang den Globus und vermittelt sein Wissen über das tibetische Heilyoga.
Interview: Ümit Yoker
Tulku Lobsang live erleben bei www.alsam.ch
Siehe Seite 62, «hin und weg»
Tulku Lobsang, wie kam es dazu, dass Sie Lu Jong in den Westen brachten ? Ich hatte nie einen konkreten Plan oder Traum, Lu Jong in den Westen zu bringen. Als Jugendlicher wurde ich in einem indischen Kloster ausgebildet und unterrichtete danach in Dharamsala (dem Wohnsitz des Dalai Lama, Anm. d. Red.). Mit der Zeit suchten mich immer öfter Reisende aus dem Westen auf, sie interessierten sich für die Praxis des tibetischen Heilyogas. Deshalb begann ich, dieses Wissen auch in westlichen Ländern zu vermitteln. Heute habe ich meinen Wohnsitz in Wien, bin aber weiterhin sehr viel auf Reisen, vor allem in Europa.
Sie haben typische Beschwerden ausgemacht, die der westliche Lebensstil mit sich bringt.
Die Menschen sind angespannt, alles scheint eingefroren. Sie essen zu viel und schlafen zu wenig, das Leben dreht sich ständig um Leistung und Effort. Lu Jong ist ein guter Weg, um Blockaden zu lösen. Sich gut zu fühlen bedeutet mehr als keine Schmerzen zu haben. Man muss sich in seinem Körper zu Hause wissen. Probleme wie Stress, Burn-out und Depressionen sind hier so bekannt, dass man die Begriffe niemandem mehr zu erklären braucht. Stress ist so allgegenwärtig wie Coca-Cola – jeder weiss gleich, wovon man redet. Erzähle ich in Tibet jemandem von Schlafstörungen, schaut der mich verständnislos an: Schlafstörungen? Wie meinst du das? Selbstverständlich findet sich der westliche Lebensstil aber nicht nur in Europa oder den Vereinigten Staaten wieder, sondern auch in Asien.
Waren viele Anpassungen nötig, damit Lu Jong auch hier funktioniert ? Die meisten Menschen im Westen verbringen ihre Zeit hauptsächlich im Sitzen oder Liegen.
Nur wenige nehmen im Verlauf des Tages mehr als zwei oder drei unterschiedliche Positionen ein, viele klagen über Rückenschmerzen. Ich suchte deshalb nach sanfteren und einfacheren Übungen, die weder besondere Beweglichkeit noch Kraft forderten, aber trotzdem nicht an Tiefe einbüssten.
Die allererste Reise in den Westen führte Sie einst in die Schweiz. Ihr erster Eindruck ?
Diese eigenartige Stille. Ich erinnere mich, wie ich an Dutzenden von Häusern und Autos vorbeifuhr und kein Mensch zu hören oder zu sehen war. Es war eine Stille, die nichts mit der Einkehr zu tun hatte, die ich aus den tibetischen Klöstern kannte. Eine grosse Traurigkeit lag darin. Ich habe lange gedacht, dass ich niemals in Europa sterben möchte. Doch seither bin ich so vielen Menschen begegnet, denen ich mich verbunden fühle, dass es für mich heute keine Rolle mehr spielt, wo der Tod mich einst empfangen wird.
gewusst ?
Essen
Eine Ernährung ohne tierische Produkte schadet Kindern nicht. Das zeigt eine aktuelle Studie von Forschern der Fachhochschule des Mittelstands im deutschen Bielefeld. Sie haben 400 Kinder im Alter von einem bis drei Jahren untersucht. Vegan ernährte Kinder sollten aber generell mehr Eiweiss essen, weil der Körper pflanzliche Eiweisse weniger gut aufnimmt. Fachpersonen raten auch zu einer Ernährungsberatung sowie zu Kontrollen beim Kinderarzt. krea
Spinat sollte man roh essen, am besten als Salat oder in einem Smoothie.
Das schreiben schwedische Forscher.
Denn nur so bleibe der Stoff Lutein enthalten, der wichtig ist für die Augen:
Lutein kann die Netzhaut schützen.
Je länger der Spinat erhitzt wurde, desto weniger Lutein enthält er.
Food Chemistry
Eine LeihBar wurde in der Alten Feuerwehr Viktoria in Bern eröffnet. Das Motto: «Kaufen war gestern – wir leihen dir fast alles!» Initiator dieser «Bibliothek der Dinge» ist der Schweizer Konsumentenschutz.
Die Jahresmitgliedschaft kostet 60 Franken, zu bezahlen bei erster Ausleihe. Dafür können ohne weitere Gebühren Küchengeräte, Outdoor-Ausrüstung, Gartenwerkzeug, Akkubohrer, Beamer, Mischpult, Lichterketten und viele Gegenstände mehr ausgeliehen werden – beliebig viele Sachen für nur 5 Franken im Monat ! Gemeinsam nutzen schone nicht nur das Portemonnaie, sondern auch die Umwelt, betont der Konsumentenschutz. www.leihbar.ch
krea
Am 1. ökumenischen Konzil von Nicäa (325 n. Chr.) wurde festgelegt, dass das Osterfest jeweils nach dem ersten Frühlingsvollmond stattfinden soll. Wenn also am 21. März Vollmond und gleichzeitig Samstag ist, fällt der Ostersonntag auf den frühestmöglichen Termin: auf den 22. März. Das war 1818 zum letzten Mal der Fall. Wenn der Frühlingsvollmond hingegen am 20. März zwischen 12 und 24 Uhr eintritt, so folgt der nächste Vollmond am 19. April zwischen 0 und 12 Uhr. Wenn in einem solchen Jahr der 19. April ein Sonntag ist, verschiebt sich Ostern theoretisch auf den 26. April, was 1981 der Fall gewesen wäre. Folgt jedoch aus der Berechnung des Ostertermins der 26. April, so wird Ostern trotzdem am 19. April gefeiert. Damit ergibt sich für das Osterfest ein maximales Zeitfenster vom 22. März bis zum 25. April.
2019 wird jedoch eine sogenannte ÄquinoktialParadoxie eintreten. Der 21. März ist in der Osterrechnung als fixer Kalendertag für den Frühlingsbeginn und den zyklischen Vollmond definiert. Der 20. März als Frühlingsanfang ist für die zyklische Methode jedoch einen Tag zu früh. Der astronomische Vollmond ereignet sich dieses Jahr am 21. März um 2.43 Uhr; der astronomische Frühlingsbeginn tritt jedoch bereits am 20. März um 22.58 Uhr ein, also 3 Stunden 45 Minuten vor dem astronomischen Vollmond.
Die Paradoxie besteht nun darin, dass besagter Vollmond astronomisch bereits der Frühlingsvollmond ist. Deshalb wird der Ostersonntag am 24. März gefeiert. Bei der Anwendung der zyklischen Methode gilt dieser Vollmond aber noch als Wintervollmond. Deshalb verschiebt sich Ostern dieses Jahr auf den Sonntag nach dem nächsten Vollmond am 19. April, also auf den 21. April.
Andreas Walker
Kinder können frühzeitig in die Pubertät kommen, wenn Schwangere Duschgels mit bestimmten Inhaltsstoffen verwenden. Das zeigt eine Langzeitstudie von US Forschern. Bei Mädchen sorgen Diethylphthalat und Triclosan für eine verfrühte Pubertät, bei Buben ist es Propylparaben. Eine frühe Pubertät erhöht bei Mädchen das Risiko für psychische Probleme sowie für Brustund Eierstockkrebs. Die Website www.codecheck.info zeigt auf, in welchen Produkten problematische Stoffe stecken. Human Reproduction / krea
HAUSTIERE
Cannabis lindert Leiden Auch Haustiere können unter Arthritis und Epilepsie leiden. Und auch bei Haustieren kann Cannabis die dadurch ausgelösten Beschwerden lindern, wie mehrere veterinärmedizinische Studien zeigen. Stern online
❞ Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand. ❞
VERSTECKTE KOSTEN
Hoher Preis für günstige Lebensmittel
Der Preis, den wir für günstige Lebensmittel zahlen, ist hoch, genau genommen doppelt so hoch wie der Ladenpreis. Zu diesem Ergebnis sind britische Wissenschaftler gekommen. Demnach bezahlen Verbraucher ihre Lebensmittel zweimal: einmal im Laden, ein zweites Mal indirekt, z. B. über Gesundheitsschäden durch Stickoxide, den Verlust der Artenvielfalt oder die Belastung des Grundwassers. Diese Kosten tragen wir alle. Die Berechnung der wahren Kosten sei eine dringende gesellschaftliche Aufgabe, so die Wissenschaftler. Ernährung im Fokus
Buchtipp und Lesung
Mitten aus dem Leben
Der gelernte Bauer, Theologe und Dozent für Ethik und Nachhaltigkeit Thomas Gröbly hat grosse Themen in kleine Texte gepackt. Entstanden ist ein unkonventioneller Gedichtband über den Menschen, das Leben, die Liebe und das Sterben. Damit will er unterhalten, aber auch Gedanken anstossen.
Thomas Gröbly: «Inmitten», Edition Volles Haus 2018, ca. Fr. 25.–
Der Anlass zum Buch
Wer bin ich in den Augen eines Eisvogels
Lesung (Thomas Gröbly) und Trommelpoesie (Tony Renold) am Sonntag, 14. April, 17 Uhr im Bistro Philosophe in Dielsdorf. www.philosophe.ch
Wie viele Kalorien haben Sie heute schon zu sich genommen? Mit dieser App haben Sie den Überblick: Man wählt in einer Datenbank aus, was man gegessen hat und erfährt, wie viel noch auf den Teller darf, bis der Tagesbedarf gedeckt ist. Die App kann auch die Daten des Fitnesstrackers auf dem Handy übernehmen und die durch Bewegung verbrauchten Kalorien berechnen. Es ist aufwendig, jede Mahlzeit zu erfassen. Wer sich die Zeit nimmt, hat mit dem Kalorienzähler von Yazio jedoch eine tolle Hilfe beim Abnehmen. In der Vollversion für 9 Franken pro Monat erhält man unter anderem persönliche Ernährungspläne, Rezepte und zusätzliche Infos zu Nährstoffen. Für Android und iOS, gratis
GEFÄHRDET
Gelb-schwarze Warntracht
Der Feuersalamander gehört zur Ordnung der Schwanzlurche und ist über weite Teile Mittel- und Südeuropas verbreitet. Er lebt bevorzugt in Laubwäldern, da er dort ein grosses Nahrungsangebot findet. Der Lurch versteckt sich gerne in kleinen Höhlen oder Felsritzen, die er nur nachts oder bei feuchtem Wetter verlässt.
Besonders auffällig ist die gelbe Zeichnung des Feuersalamanders. Seine glatte, tiefschwarze Haut wird auf dem Rücken durch ein gelbes, gelegentlich auch orangefarbenes bis rotes Zeichnungsmuster aus Punkten oder Linien unterbrochen. Anhand der Variationen dieser Muster kann man die Tiere individuell unterscheiden.
Einige wenige Feuersalamander weisen gar kein Muster auf und sind gänzlich schwarz gefärbt. Im Gegensatz dazu gibt es auch Albino-Salamander.
Der Feuersalamander ist nachtaktiv und bevorzugt eine feuchte Umgebung. Durch ihre Lebensweise in Verstecken, ihren Hauptaktivitäten bei Nacht und bei schlechtem Wetter gelingt es diesen Tieren trotz der auffälligen Musterung jahrzehntelang einen Lebensraum zu besiedeln, ohne dass der Mensch sie jemals bemerkt. In der Schweiz steht der Feuersalamander auf der Roten Liste und gilt als gefährdet. Andreas Walker
DES MONA TS
Biologisch gezogenes Obst und Gemüse sowie
Beeren und Kräuter sind reich an Mineralstoffen, Vitaminen und Enzymen. Klar, dass Gärtner möglichst viel davon im eigenen Garten anbauen und ernten wollen. Doch was braucht es für eine reiche Ernte?
Text: Frances Vetter
Ein Garten lebt aus meiner Sicht als unteilbare Einheit: Alles ist miteinander verbunden. Ob und wie wir das «Unkraut» auf unserer Zufahrt bekämpfen, beeinflusst unweigerlich auch unseren Umgang mit dem Salat. Wir schätzen einen vielfältigen Garten mit einheimischen Blütensträuchern, Stauden, Beeren, Gemüse und Blumenmischungen. In so einem Garten fühlt sich nicht nur der Mensch wohl, er ist auch Habitat für allerlei Nützlinge, des Gärtners wichtigste Helfer. Gezielt fördern kann man Nützlinge durch Anbringen von Schlupf- und
Nistmöglichkeiten, etwa für Wildbienen, Ohrwürmer, Vögel, Marienkäfer und Igel. Viele Jahre war die Natur für den Gärtner etwas, das man zähmen musste. Zum Glück hat bei vielen naturverbundenen Menschen ein Umdenken stattgefunden. Sie versuchen, mit der Natur und nicht gegen sie zu arbeiten. So sind sie wertvolle Mitgestalter einer gesunden (Garten-)Umwelt. Insbesondere Biogärtner müssen positiv, intelligent und unterstützend in die Natur eingreifen, denn bewusstes, nachhaltiges Wirtschaften ist der Schlüssel zum Erfolg.
Wer sät, der erntet
Die Frühlingsblumen blühen im Garten bereits um die Wette, es wird spürbar wärmer und kaum einen hält es noch im Haus. Also raus in den Garten! Jetzt ist Aussäen, Pflanzen und Umtopfen angesagt. Es soll aber auch Zeit bleiben, um den Garten zu geniessen.
Anstatt Setzlinge anzuziehen, können wir im April auch schon verschiedene Gemüse direkt ins Freiland aussäen, zum Beispiel Spinat, Kresse, Schwarzwurzeln, Karotten oder Schnittsalate. Bei der direkten Aussaat säen wir meist in Reihen. Der Grund: Pflegemassnahmen wie Lockern, Jäten und Vereinzeln sind in der Reihe leichter auszuführen. Eine gleichmässige und nicht zu dichte Aussaat ist wichtig. Das Volumen feiner Samen kann durch Beimischen von Sand vergrössert werden, damit erreichen wir eine gleichmässigere Aussaat. Aufgelaufene, erstarkte Pflanzen werden möglichst frühzeitig ausgedünnt. Ein Frühbeet und die Vliesabdeckung beschleunigen vor allem im Frühjahr das Auflaufen der Saaten.
Folgendes gilt es zu beachten:
• Nie in nasse, schmierige Böden säen
• Bei trockenem Wetter die Saatrillen vor der Aussaat angiessen
• Nicht zu dicht säen
• Die Saattiefe entspricht normalerweise der 2- bis 4-fachen Samendicke
• Die Saat dünn mit Erde bedecken
• Kleine Mengen säen, alle zwei bis vier Wochen nachsäen
• Aussaaten bis zur Keimung feucht halten
Der Boden ist die Grundlage von allem. Deshalb schenken wir dem Gartenboden besondere Aufmerksamkeit. Zunächst entfernen wir unerwünschte Beikräuter und lockern ihn gut durch, allerdings ohne ihn zu wenden, denn das würde die Bodenlebewesen wortwörtlich durcheinander bringen. Nach Möglichkeit arbeiten wir Kompost oder Mist ein. Apropos Kompost: Der sollte jetzt umgesetzt werden. Das fördert die optimale Verrottung.
In einem Gartentagebuch halten wir Beobachtungen fest, z. B. Notizen über die verwendeten Sorten, über Aussaat- und Pflanzzeitpunkte, die Entwicklung der Pflanzen usw. Auch die Aufzeichnung der Sortierung in den Beeten macht Sinn, damit im nächsten Jahr die Fruchtfolge eingehalten werden kann.
Wie schon erwähnt, können bereits die ersten Aussaaten von kälteunempfindlichen Pflanzen erfolgen: Radieschen, Rettich, Bohnen, Erbsen, Karotten, Spinat, Mangold, Pastinake und Pflücksalate zählen dazu. Ab Ende April werden die vorgezogenen Jungpflanzen abgehärtet. Dazu werden sie täglich draussen an einem windgeschützten Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung aufgestellt.
Tipp: In einem Frühbeet kann die Saison für einige Pflanzen schon früher beginnen, da sie durch den Schutz unter Folie oder in einem Frühbeetkasten mehr Wärme bekommen als Pflanzen im Freiland. Wichtig ist, dass das Frühbeet bzw.
« Zum Glück hat bei vielen naturverbundenen Menschen ein Umdenken stattgefunden. Sie versuchen mit der Natur und nicht gegen sie zu arbeiten. »
der Folientunnel des Öfteren geöffnet wird, um die Pflanzen regelmässig zu belüften.
Obst pflanzen und düngen
Obstbäume und Beerensträucher sind dankbar für eine Nährstoffgabe im Frühling. Wir streuen Anfang April auf jeder Baumscheibe etwa drei Liter Kompost pro Quadratmeter aus. Kompost ist ein idealer Dünger für Obstgehölze, da er viel Kalium und Kalzium liefert – Nährstoffe, die für die Fruchtbildung besonders dringend gebraucht werden. Eine Ausnahme sind Heidelbeeren: Sie vertragen als Moorbeetpflanzen keinen Kompost. Heuer setzen wir auch wieder einmal Johannisbeeren, und zwar so tief, dass der Wurzelballen fünf Zentimeter mit Erde bedeckt ist. Dadurch wird die Bildung neuer Ruten aus dem Wurzelbereich angeregt. Wenn wir mehrere Johannisbeeren nebeneinander am Spalier ziehen möchten, pflanzen wir die Sträucher jedoch so hoch, dass der Wurzelballen mit der Erdoberfläche abschliesst, denn es sollen hier ja nur wenig neue Zweige gebildet werden. Beim Pflanzen lässt man nur die drei kräftigsten Triebe stehen und fixiert sie fächerförmig an den Spanndrähten. ❭ ❭ ❭
* Frances und Remo Vetter sind als freischaffende Gartengestalter, Referenten und Buchautoren unterwegs.
Der Frühling ist definitiv da und es gibt schon einiges zu tun für uns Gärtner. Mit kälteempfindlichen Pflanzen müssen wir uns allerdings noch etwas gedulden. Erst im Mai, nach den Eisheiligen, werden sie ins Freiland gepflanzt. Man kann aber schon jetzt viel tun, damit man schon bald reiche Ernte einfährt. So schützen wir unsere Gemüsekulturen mit engmaschigen Netzen wirkungsvoll vor den Larven von Gemüsefliegen wie Kohl-, Karotten- oder Zwiebelfliegen. Grundsätzlich bedecken wir die Pflanzen direkt nach der Aussaat oder der Pflanzung mit den Netzen, um die Eiablage der Fliegen zu verhindern. Sinnvoll sind lange Bügel aus Federstahl als Netzstützen, damit die Netze nicht direkt auf den Pflanzen aufliegen. Die Randbereiche dichten wir mit Erde oder Brettern ab, damit sich keine ungebetenen Gäste in den Netzen verfangen. Und das kann in diesen und den nächsten Wochen bereits gesetzt, gesät und geerntet werden:
Gurken und Melonen
Gurken und Melonen reagieren empfindlich auf jede Störung im Wurzelbereich. Darum verzichten wir auf das übliche Umpflanzen (Pikieren) der
Sämlinge. Pro Topf legen wir jeweils zwei bis drei Samen aus, zirka zwei Zentimeter tief. Nach dem Keimen lassen wir nur die stärksten Exemplare stehen. Das Saatgut neuerer Snack- oder Minigurken ist relativ teuer und ein Samentütchen enthält meist nur fünf Kerne. Wir ziehen die Jungpflanzen deshalb einzeln in kleinen Töpfen oder Topfplatten vor. Grundsätzlich gilt: Erst auspflanzen, wenn die Setzlinge den Topf gut durchwurzelt haben.
Rettiche säen wir kontinuierlich von Frühjahr bis Herbst aus. Ab April können Frühlings- und Sommerrettiche wie die roten, weissen und rosaroten Varianten gesät werden.
Buschbohnen und Stangenbohnen sind kälteempfindlich. Deshalb empfiehlt sich vor allem in rauen Lagen wie bei uns die Vorkultur in Töpfen. Wir setzen die jungen Pflanzen ab Anfang Mai samt Topfballen unter Vlies ins Gemüsebeet. Die Vorteile der frühen Anzucht: Wir können früher ernten und die Jungpflanzen sind vor Bohnenfliegen und Schnecken sicher.
Steckzwiebeln weichen wir vor dem Pflanzen über Nacht in zimmerwarmem Wasser ein. So bilden sie früher Wurzeln und fassen im Beet schneller Fuss. Die Zwiebeln werden gewöhnlich in Reihen gesteckt. Der Abstand zwischen den Reihen sollte 15 bis 20 Zentimeter betragen. Sind alle Zwiebeln ausgebracht, häufelt man die Reihen mit der Rückseite des Rechens etwas mit Erde an und drückt diese fest an.
In milden Regionen können ab Anfang April Kartoffeln gepflanzt werden. In Spätfrostlagen und voralpinen Gegenden sollte man sicherheitshalber bis Mitte April warten. Ein leichter Nacht-
frost richtet an den jungen Pflanzen allerdings nicht allzu viel Schaden an, da die Knollen danach gut wieder durchtreiben. Wir legen die Pflanzkartoffeln in maximal zehn Zentimeter tiefe Erdmulden und halten einen Pflanzabstand von etwa 30 Zentimetern in der Reihe und 40 Zentimetern zwischen den Reihen ein. Wichtig: Vorgekeimte Kartoffeln vorsichtig mit Erde bedecken, damit die weichen Keime nicht abbrechen.
Salatpflanzen haben eine relativ kurze Kulturzeit. Wenn wir die ersten selbst gezogenen Jungpflanzen ins Beet umgesetzt haben, säen wir gleich die nächsten Salatsamen aus – so können wir die ganze Gartensaison hindurch frischen Salat ernten.
Hülsenfrüchte haben, wie alle Leguminosen, im Garten ihren besonderen Wert. Da sie mit stickstofffixierenden Knöllchenbakterien eine Symbiose eingehen, benötigen sie keine zusätzliche Düngung und steigern zudem die Bodenfruchtbarkeit. Auch Folgekulturen wie nährstoffhungrige Kohlarten sind dadurch bestens versorgt. Die Aussaat erfolgt, sobald die Nachtfrostgefahr vorüber ist. Vorher lockern wir den Boden mit der Harke oder dem Kultivator gründlich durch und legen die Samen in Reihen im Abstand von 10 bis 15 Zentimetern in zwei bis drei Zentimeter tiefe Saatrillen (Reihenabstand 20 Zentimeter). Die Ernte erfolgt ca. acht bis zwölf Wochen nach der Saat.
Nachdem wir die Tomaten in Aussaatschalen gesät haben, müssen wir nun die jungen Pflänzchen vereinzeln, sobald sie die ersten richtigen Blätter entfalten. Dabei heben wir die Wurzeln vorsichtig mit einem Pikierholz oder dem Griffende eines Esslöffels aus der Erde und setzen sie einzeln in kleine Töpfe.
Die ersten zarten Rhabarberstängel haben das beste Aroma. Sie sind ab Ende April erntereif. Jüngere Pflanzen können alle zwei bis drei Wochen geerntet werden, kräftige Exemplare auch in kürzeren Abständen. Als Faustregel gilt: Mindestens zwei Drittel der Stängel und Blätter müssen stehen bleiben. Drehen Sie also höchstens drei bis fünf der kräftigsten Stängel mit einem Ruck möglichst direkt an der Basis heraus. Blüten sollten immer sofort entfernt werden, da die Pflanze sonst unnötig Kraft in sie investiert.
Die im Gewächshaus oder Frühbeet ausgesäten Kohlpflanzen sind Anfang April normalerweise so kräftig, dass sie ins Freiland umgesetzt werden können. Wir setzen die Jungpflanzen mit genügend Abstand: Je nach Grösse und Kulturzeit brauchen sie sowohl innerhalb der Reihe wie auch zu den benachbarten Reihen 40 bis 60 Zentimeter Pflanzabstand. Man setzt die Jungpflanzen recht tief, damit sie ausreichend standfest sind, und streut am besten ein wenig Algenkalk ins Pflanzloch, um der Kohlhernie vorzubeugen. Wichtig: Jährlich das Beet wechseln!
Durch eine Abdeckung mit Gartenvlies oder Folie können wir die Erdbeer-Ernte um etwa eine Woche vorverlegen. Die Abdeckung erfolgt, sobald die Frühjahrssonne den Boden erwärmt hat. Bei warmen Temperaturen droht Wärmestau. Vlies und Folie sollten dann zumindest über die Mittagszeit entfernt werden. Denn ab 28 Grad Celsius drohen Wachstumsstörungen! Sobald die Pflanzen zu blühen beginnen, Vlies und Folie auf jeden Fall entfernen, damit die Bestäubung durch Bienen und Hummeln gesichert ist. //
Heilpflanzen entgiften und reinigen, stärken und beleben, sorgen für eine gute Verdauung, geistige Klarheit, Liebeskraft und gesunden Schlaf. Und sie schmecken. Besonders als Drinks.
Text: Stella Cornelius-Koch und Andreas Krebs
Heilpflanzendrinks und -säfte bieten eine einfache und wirkungsvolle Möglichkeit, um fit und gesund ins Frühjahr zu starten. Aus Baldrian, Borretsch, Brennnessel und Co. lassen sich einfach leckere Getränke herstellen, die den Körper reinigen, uns stärken, beleben oder entspannen. In seinem soeben auf Deutsch erschienen Buch «Pflanzen-Power-Drinks» zeigt der Phytotherapeut und Ernährungsberater Michael Isted, wie es geht – von Magenbitter und Shrubs bis Brain Booster und Wegerich-Fizz.
Die Frischpflanzenpresssäfte schmecken zwar nicht annähernd so gut wie die raffinierten Drinks. Dafür sind sie besonders wirkungsvoll, um den Stoffwechsel anzuregen und den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen, da hier alle Inhaltsstoffe der Pflanze – darunter Alkaloide, Gerb- und Bitterstoffe oder ätherische Öle – enthalten sind. Ausserdem eignet sich eine Kur auch prima zur Unterstützung einer Diät. Frischpflanzenpresssäfte bekommt man in Apotheken und Reformhäusern. Man kann sie mit einem guten Entsafter aber auch selber machen. Allerdings braucht es ziemlich viel Pflanzenmaterial. Beim Sammeln bitte daran denken:
nachhaltig ernten, also niemals ganze Bestände! Heilpflanzensäfte nimmt man am besten zweimal täglich über mehrere Wochen ein. Um die Ausscheidung und Entschlackung zu fördern, sollte man zusätzlich viel Wasser oder Kräutertee trinken. Folgende Pflanzensäfte sind besonders empfehlenswert:
Artischockensaft: Zur Anregung der Leber- und Gallentätigkeit und Cholesterinsenkung. Regt zudem den Fettstoffwechsel an.
Birkensaft: Lindert Harnwegsinfekte und rheumatische Beschwerden. Wegen seiner «durchspülenden» Wirkung gut geeignet für eine Frühjahrskur.
Brennnesselsaft: Kraut und Wurzel helfen gegen (Frühjahrs-) Müdigkeit und Stress. Zudem sorgen sie für eine reine, glatte Haut.
Brunnenkressesaft: Reinigt das Blut und wirkt anregend auf die Verdauungsdrüsen, Darm, Leber und Galle. Jod regt zudem den Grundumsatz an, Vitamin C stärkt das Immunsystem.
Löwenzahnsaft: Ist (vor allem in Kombination mit Sellerie- und Brennnesselsaft) besonders geeignet für eine Ausscheidungs- und Entschlackungskur. Die Bitterstoffe regen Leber, Galle, Magen und Bauchspeicheldrüse an.
Zinnkrautsaft: Enthält besonders viel pflanzliche Kieselsäure. Diese strafft Haut und kräftigt Haare und Nägel, entwässert und kräftigt die Körperstruktur. Ausserdem regt Zinnkraut die Nierentätigkeit an. //
Michael Isted: «Pflanzen-Power-Drinks», AT Verlag 2019, ca. Fr. 30.–
Seit Wochen gehen Schülerinnen und Schüler auf die Strasse und fordern eine neue Klimapolitik. Argumente für die protestierenden Jugendlichen liefert Barbara Kovats vom Friedensforschungszentrum Tamera in Portugal. Sie beschäftigt sich dort mit Alternativen zu unserem auf fossilen Brennstoffen beruhenden Wirtschaftssystem.
Text: Barbara Kovats
Eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe: Das ist ein sehr grosser Gedanke. Ich möchte das Bewusstsein zunächst einmal darauf lenken, was das für eine kostbare Sub stanz ist, die da in Mutter Erde ruht und die der Mensch an so vielen Stellen extrahiert. Wir können Erdöl auch als Drachenkraft der Erde beschreiben: Sie ruht in der Erde und wenn sie erwacht, setzt sie Feuer und Energie frei. Aber der Mensch besitzt keine Systeme, die diese wilde Energie wirklich in einer Weise fliessen lassen kann, dass sie allen dient. Er kanalisiert sie stattdessen in ein Machtsystem, das den Drachen gefangen und geknebelt hält. Der gefangene Drache ist das Rückgrat der westlichen Zivilisation.
Alles hängt am Öl
Denn Erdöl hat ein ganzes System kreiert. Es verbindet die Autoindustrie, den Transport, die pharmazeutische Industrie, die Landwirtschaft, die Textilherstellung und vieles mehr.
Warum ist das so? Wenn das Öl aus der Erde kommt, kommt es in einer bestimmten Zusammensetzung, die in der Raffinerie in die verschiedenen Derivate verarbeitet wird. Das sind Benzin, Heizöl, Kerosin, Schmierfette, petrochemische Grundstoffe, Teer, Ölkoks und Flüssiggas. Der Solar-Visionär Hermann Scheer sagte: «Die Raffinerien sind das Glied in der Kette, an dem sich die industriellen Interessen strukturkonservierend verknoten.» Jede Substanz wird für einen anderen Zweig eingesetzt: Brennstoff für Autos und Flugzeuge, Teer für Strassenbau, andere Stoffe für Düngemittel und Pestizide, Textil- und Plastikproduktion. Die Extraktion des Erdöls hat zu einem vielfältigen industriellen System geführt. Es gibt heute fast nichts, das ausserhalb des Erdöl-Systems produziert wird.
In diesem System kann man nicht nur einen Parameter verändern. Wer ein Detail verändern will, greift immer das Ganze an und steht deshalb immer einer erstaunlich einheitlichen und übermächtigen politischen Lobby gegenüber. Wenn man zum Beispiel für ökologische Landwirtschaft und gegen die Produktion von bestimmten Pestiziden eintritt und damit Erfolg hätte, dann würden vielleicht diese Pestizide nicht mehr hergestellt. Aber der Ausgangsstoff ist immer noch da, er wird aber nicht gewinnbringend eingesetzt, und deshalb läuft das ganze System nicht mehr profitabel. Wenn man einen Sektor der Erdölindustrie verändern will, riskiert man also den Widerstand aller anderen industriellen Sektoren, die nur in diesem Zusammenspiel so effizient sind. Damit kommt man nicht durch, denn beim Erdöl hat man es mit der geballten Machtkonzentration der Menschheit zu tun.
System- oder Klimawandel?
Eine Welt ohne fossile Brennstoffe ist also nur möglich, wenn wir das System vollständig ändern, das heisst, wenn wir ein alternatives System aufbauen können, das in allen Bereichen genauso rund läuft, aber eben nicht zerstörerisch, sondern nachhaltig ist. Wir brauchen einen kompletten Systemwechsel, um den Drachen zu befreien. Solarpaneele auf dem Dach oder dem Feld sind natürlich gute Schritte. Aber der Weg aus der Kultur des gefangenen Drachens wird nur gelingen, wenn wir in ein neues System investieren.
Dazu sollten wir noch zwei Dinge über das System wissen. Da es immense Summen an Geld für all ihre Aktivitäten benötigt, können sich bisher nur die ganz grossen Machtmonolithen die Investition in diese Energiequelle leisten. Das sind Komplexe aus Regierungen, Grossindustrie und Finanzsystem. Das Erdöl-System besitzt also eine eingebaute Struktur der Zentralisierung. In dem bestehenden System ist die Macht, die Energie zu produzieren und zu verteilen, immer in den Händen weniger. Es hat also auch die eingebaute Struktur, Abhängigkeiten zu erzeugen. Machtkonzentration bedeutet in unserer Zeit auch immer Macht über Menschen, Macht über ökologische Systeme und Macht der Zerstörung.
Programmierter Krieg
Eine zweite Sache zum Erdölsystem: Dieser kostbare schlafende Drache ist nur an einigen Orten der Erde zugänglich. Die Machtsysteme aus Regierungen und Konzernen sind also darauf angewiesen, diese Orte und Regionen zu kontrollieren, um Zugang zu der Energiequelle zu haben, auf der ihr System beruht. So kommt es, dass auch Krieg ein eingebauter Teil dieses Systems ist. Denn für die Machtmonolithen ist es eine Überlebensfrage, all das kontrollieren, besitzen, verteilen zu können, was zum System der Menschheit heute gehört. Denn wer Macht will, für den ist der Zugang zu der Region, an der Erdöl gefunden wird, absolut unverzichtbar, und dann ist jedes Mittel recht. Und wenn sie keinen Zugang zu diesen Regionen haben, werden sie in den Krieg führen. Krieg gehört also auch zur eingebauten Logik des Erdölsystems.
Viele Kriege auf diesem Planeten sind wegen Erdöl geführt worden. Das begann mit Indianerland im Westen und der sibirischen Tundra im Osten, ging weiter mit den arabischen Ländern und dem Nahen Osten und heute geht es um abgelegene Dschungelgebiete, die Tiefsee und die Arktis. Viele Menschen sind für den Drachen gestorben, ganze Kulturen wurden vernichtet. Viele Ökosysteme wurden zerstört, Tier- und Pflanzenarten starben für ihn aus. Es ist eine grosse Herausforderung, dieses System zu überwinden. Und eines kann ich ganz deutlich sagen: Niemand von uns wird dies allein schaffen.
Zusammen schaffen wir es Was heisst es, eine Alternative aufzubauen? Es reicht nicht, einzelne technische oder soziale Alternativen zu entwickeln. Wir müssen unsere Kräfte zusammenschliessen und ein ähnlich kohärentes Rückgrat für die Gesellschaft aufbauen, eine Alternative für alle Produktionsrichtungen, die bisher von Öl abgedeckt wurden – sei es Transport, Heizen, Kochen, Landwirtschaft, Pharmazie – ein System, das alle menschlichen Aktivitäten umfasst, alles, was wir als Menschen brauchen, wenn wir auf diesem Planeten leben, bauen, arbeiten.
Und da fängt die Arbeit an. Menschen zu verführen, miteinander zu kooperieren, ist eine grosse Aufgabe dabei. So begann die Arbeit am Solaren Testfeld. Wir wollten die Alternativen, die es zum Teil schon gab, als Module zu einem alternativen und gelebten Gesamtsystem verbinden. Die Wissensquellen für die Verbindungen der Module und für das Leben in einem anderen System sind nicht so leicht zugänglich. Wir mussten bis in die letzten Ecken des Internets forschen, um die Module und vor allem deren Verbindungsstücke zu finden, die man zu einer Alternative zusammensetzen kann.
Dazu kommt noch ein zweites: Eine humane Welt entscheidet sich nicht nur an sanfterer Technologie. Wenn Technologie ein Beitrag zu einer humaneren Welt sein soll, muss sie sich immer auch mit einer humanen Ethik verbinden, und die entsteht in einem neuen Zusammenleben der Menschen. Ob zum Beispiel eine Biogasanlage ein Element in einem dezentralen, regenerativen System ist oder wieder zu Monokulturen und Ausbeutung von Tieren führt, ob das Wissen über dezentrale Solarenergie für ein afrikanisches Dorf oder für eine Militärbasis eingesetzt wird – das liegt nicht an der Technik, sondern an der Einbindung in einer neuen Ethik. Den ethischen Grund für den Systemwechsel bildet die Gemeinschaft. Und das ist unsere Kernforschung in Tamera, und deshalb ist das Solare Testfeld fest in Tamera eingebunden.
Es ist symptomatisch in unserer Zeit, dass kaum jemand an einem neuen System arbeitet, sondern jeder für sich. Man hat Solar-Kocher, Biogasexperten, Schefflerspiegel, all diese schönen Einzeldinge, die man auch hier im Testfeld
● Barbara Kovats lebt und arbeitet im Friedensforschungszentrum Tamera. Sie beschäftigt sich dort mit der Entwicklung neuer und auf Sonnenkraft basierender Energietechniken. www.tamera.org
sieht. Aber sie werden fast nie zu einem System zusammengefügt. Und genau das brauchen wir. Wir wollen nicht mit einer Summe von Einzelteilen leben – hier kochen, dort Wasser pumpen, wieder andere Orte und Systeme, um Nahrung anzubauen. Wir wollen in einem System leben, das uns mit allem versorgt, was wir brauchen.
Es ist eine sehr umfassende Arbeit, so etwas Einfaches wie eine Solarküche aufzubauen. Das Solare Testfeld ist noch eine bescheidene Annäherung an den Systemwechsel. Einige der Technologien sind bewusst einfach, denn sie sollen ja auch in Krisensituationen schnell und einfach als Hilfe eingesetzt werden können. An den Detailfragen, die dabei auftauchen, erkennt man vielfach, woran im Grossen der Umstieg auf erneuerbare Energien so oft scheitert. Daran sehen wir auch in dieser Arbeit eine grosse Bedeutung.
Vom Feuer- zum Friedensdrachen
Ich möchte zwei Dinge über unsere geliebte Sonne sagen. Wie schon gesagt, ist in die Erdölindustrie das Prinzip der Zentralisierung und der zentralen Macht eingebaut. Die Sonne aber hat ein innewohnendes dezentrales System. Sie scheint überall. Jeder kann sie nutzen.
Die andere inhärente Qualität der Sonne ist die Fülle. Das kapitalistische System ist auf Mangel aufgebaut, ein Mangel, der immer wieder künstlich erzeugt werden muss, damit Nachfrage und Angebot funktionieren. Die Sonne aber strahlt in jedem Moment 15 000 mal mehr Energie auf die Erde, als die Menschheit braucht. Damit sagt sie uns deutlich: Wir sind nicht im Mangel. Wir müssen keine Energie sparen, wir müssen aber dafür sorgen, dass wir die richtige Energiequelle verwenden – dann leben wir in Fülle.
Der Text von Barbara Kovats stammt aus dem Buch «Defend the Sacred – wenn das Leben siegt, wird es keine Verlierer geben». Darin kommen Frauen und Männer zu Wort, denen die Gesundheit der Menschen, der Natur und aller Wesen am Herzen liegen –und die nicht aufgeben, für eine bessere Welt zu kämpfen. Herausgeberin des Buches ist die Grace Foundation.
«Defend the Sacred», Verlag Meiga 2019, Fr. 24.80.
Um auf das Eingangsbild des Drachens zurückzukommen: In der Erde liegt an vielen Orten eine gewaltige Kraft. Wir kennen sie noch kaum. Wir wissen noch nicht, was für eine Bedeutung diese Kraft hat. Was wir aber mit Sicherheit sagen können: Es entspricht überhaupt nicht der Intelligenz eines Homo Sapiens, sie einfach anzuzünden und zu verbrennen und damit das Klima und alles Leben an den Rand des Abgrunds zu bringen. Wir leben in einer Zeit, wo dieser «Drache» in vielen Menschen weltweit ein Feuer entzündet hat: An vielen Orten stehen Menschen auf, kämpfen gegen den Bau von Pipelines, gegen Ölbohrungen und sagen: Wir müssen als Menschheit lernen, das Leben wieder zu ehren und zu verteidigen. So entstand auch die Bewegung «Defend the Sacred». Es braucht heute Zentren und Gemeinschaften, wo auch die technischen Möglichkeiten entwickelt werden, mit der Erde so zu kooperieren, dass der Drache seine Friedenskraft entfaltet. //
Körperpflege
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Geniessen
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Tulku Lobsang und Dechen & The Jewel Ensemble
Erstmals erleben Sie den Tibetischen Meister Tulku Lobsang Rinpoche und die MantraSängerin Dechen & The Jewel Ensemble gemeinsam live auf einer Bühne. Tulku Lobsang führt in die 5 Elementen-Lehre und mit Praxis ins Tibetische Heilyoga ein. Die beliebten Referate «Gut leben und gut sterben» sowie «Liebe und Mitgefühl» geben wertvollen Einblick in die 8000 Jahre alten Weisheiten aus Tibet. Das Veranstaltungsforum alsam bietet dieses einmalige Angebot in sanfthügeliger Landschaft mit Blick über den Bodensee. Die EarlybirdTickets sind limitiert und jetzt erhältlich. 28.– 30. Juni 2019 im Kursaal Heiden www.alsam.ch
Casa Santo Stefano
Wohlfühlen und Geniessen
Ein Ort, an dem dies gelingt, ist die Casa Santo Stefano, wo sich Individualgäste wie auch Seminarteilnehmer wohlfühlen. 22.4. – 28.4. Yoga und Wanderferien 28.4. – 4.5. Yoga und Wanderferien 19.5. – 24.5. Yoga und Wanderferien 29.5. – 2.6. «Yoga und Hike» an Auffahrt 6.6. – 10.6. Yoga an Pfingsten im Tessin Infos und weitere Ferienangebote: Casa Santo Stefano, Miglieglia Telefon 091 609 19 35 www.casa-santo-stefano.ch
Messe Lebenskraft schöpfen in Zürich
Die 31. Messe LEBENSKRAFT vom 9.–12. Mai 2019 für Bewusstsein, Gesundheit und Transformation ist ein Treffpunkt für alle Menschen, die qualitativ hochwertige Produkte schätzen, sich über neue Tendenzen und Erkenntnisse informieren möchten und eine bewusste Veränderung in ihrem Leben anstreben. Vegane Ernährung, Nahrungsergänzungen, Frequenzprodukte,
Essenzen, TCM, div. Therapieformen, Massagen, Beratungen, Entstörsysteme gegen Handy und elektrisch-magnetische Strahlungen und vieles mehr. Umrahmt wird die Messe mit reichhaltigen Veranstaltungen und Vorträgen, Symposien, Seminaren und Workshops mit bekannten Referenten aus den USA, Indien, Mexiko und Europa.
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Fasten und wandern
Gesund im Wunderland Schweiz
Wandern Sie gerne und möchten Sie Ballast abwerfen? Wir bieten erlebnisreiche Wohlfühl-Fastenwanderwochen in Ascona, Andeer, Davos und Saanenmöser. Im Zentrum stehen die Tageswanderungen und Erlebnisse in der Gruppe.
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Fitness
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Seminar
Unbeschwerte
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nicht nur mit den Hormonen zu tun. Heide Fischer ist Ärztin und Spezialistin für Frauen-Naturheilkunde und beleuchtet am Seminartag vom 3. Mai die häufigsten Wechseljahresbeschwerden.
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Fachschule für Atem, Beratung und Therapie
Stilli b. Brugg, Telefon 056 441 87 38 www.lika.ch/wechseljahre
Integrative Psychologie mit Barbara Henke
Das IIPB hat ein neues Profil und zeigt sich mit einer neuen Vision: Es bietet jetzt Kurse und Seminare für die Öffentlichkeit im Bereich der Psychologie zur beruflichen und persönlichen Weiterbildung an. Diese eignen sich sowohl für Fachpersonen wie auch für Laien. Der theoretische Hintergrund der Angebote orientiert sich an einer integrativen zeitgemässen Psychologie. Die Kurse fokussieren auf die Förderung des grossen, kreativen im Menschen innewohnenden Potenzial und vermindern dadurch den Kreislauf in negativen Mustern. Praktische, alltägliche, aber auch spirituelle und kollektive Themen werden behandelt. www.iipb.ch
Tageskurs
Küchenkräuter aus der Sicht der TCM
Lernen Sie Petersilie und andere Küchenkräuter und Gewürze mit ihren Wirkungsspektren aus der Sicht der Chinesischen Medizin kennen. Sie erhalten Tipps und Anleitungen, wie man sie als Tee, in Kraftsuppen oder beim Kochen verwenden kann, um ihre gesundheitsfördernde Wirkung zu nutzen.
Besuchen Sie den Kurs am 1. Mai von 9 bis 17 Uhr im Bildungszentrum Paramed, Haldenstrasse 1, 6340 Baar. Kurskosten: CHF 175.–. Anmeldung erbeten unter Telefon 041 768 20 71 oder auf www.paramed-senak.ch
Lösung des Rätsels aus dem Heft 03-2019
Gesucht war: Ereignis
Wettbewerbstalon
Vorname Name
Strasse PLZ / Ort
Lösung
Und so spielen Sie mit:
Senden Sie den Talon mit der Lösung und Ihrer Adresse an: AZ Fachverlage AG, «natürlich», Neumattstrasse 1, 5001 Aarau.
Schneller gehts via Internet: www.natuerlich-online.ch/raetsel
Teilnahmebedingungen:
Einsendeschluss ist der 23. April 2019. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Gewinnen Sie! im Wert von je Fr. 99.–.
«natürlich» 03-2019
Danke, dass Sie die Weissfleckenkrankheit kurz erwähnen. Vitiligo tut zwar nicht weh, ist nicht ansteckend und trotzdem eine psychische Belastung. Stress und innere Unruhe können bestimmt helfen, die Flecken zu vermehren. Allerdings trägt auch die Schilddrüse ihren Anteil dazu bei, nebst genetischen Bedingungen. Ich bin selbst betroffen davon. Im Winter stört es mich nicht. Die Sommer sind schwieriger. Über diese Autoimmunerkrankung wird viel zu wenig berichtet. Das «natürlich» ist ein spannendes Heft und ich lese jeweils Seite für Seite. Vielen Dank! Regula Brem, Sulz
Knoblauch
«natürlich» 03-2019 Liebe Frau Hurni,
Gelegenheit Ihnen wieder einmal Danke zu sagen für Ihre stets wertvollen Hinweise! Ich erlaube mir einen kleinen Hinweis auf den Ratschlag im Artikel «Knoblauch»: Laut Ihnen beträgt die Einnahmeempfehlung zwei bis vier rohe Knoblauchzehen, und dies täglich. Ich bin ein Fan von «Chnobli», aber: Die enorme Kraft des Knoblauchs ist bei dieser Menge für den Magen bzw. die Magenschleimhaut eine wahre Zumutung und kann sehr belastend werden bzw. sogar Krämpfe und
Schmerzen auslösen – also alles andere als heilsam wirken. Hier ist erfahrungsgemäss grösste Vorsicht geboten. Evtl. können Sie dies bei Gelegenheit relativieren. Es gibt sanftere Einnahmemöglichkeiten von Knoblauch. Eine sanfte, herzstärkende Alternative ist der Weissdorn. André Claudon, Burgdorf
Anmerkung der Redaktion: Einen ausführlichen Beitrag über die Heilkraft des Weissdorns finden Sie im «natürlich», Ausgabe 03-2007. Der Artikel ist aufgeschaltet auf www.natuerlich-online.ch (nach «Weissdorn» suchen).
Das Geheimnis der Katzenfrau «natürlich» 03-2019
Soeben wurde mir der Text «Das Geheimnis der Katzenfrau» zugespielt und ich musste sehr schmunzeln. Kompliment! aus dem Schoggitalerbüro, es freut uns natürlich, dass der Schoggitaler Türen geöffnet hat und sind schon gespannt auf die Fortsetzung. Loredana Ventre, Geschäftsleiterin Schoggitaler/Ecu d’or, Zürich
Tierfutter
«natürlich» 01/02-19
Es ist schade, dass Sie die Menschen falsch informieren, wenn Sie eine Leserfrage zur Tierernährung beantworten. Meine Familie lebt seit vielen Jahren vegan. Auch unser Hund, ein Bergamasker, lebt vegan. Er ist 12 Jahre alt und topfit. «Sportlerherz», «sehr vital» und «kerngesund» höre ich beim jährlichen Tierarztbesuch jedes Mal. Ihm fehlt nichts. Es gibt unzählige Hunde wie der unsrige, die mit veganem Futter gesund ein hohes Alter erreichen. Unsere Liebe, Achtung und Respekt gehört allen Lebewesen und endet nicht beim Tellerrand. Haustiere verhätscheln und Nutztiere ermorden ist unserer Meinung nach sehr fragwürdig. Auch Katzen können problemlos vegan ernährt werden, wenn auch etwas aufwendiger.
Unsere Haustiere sind dem Menschen näher als ihren wilden Urahnen, sie sind seit Jahrtausenden domestiziert und können nicht mehr einfach mit Wildtieren verglichen werden. Darum ist es auch äusserst problematisch, dass Schweiz weit Millionen von Katzen unbehelligt wildern dürfen, obwohl sie nicht in unsere heimische Fauna ge-
Bitte recherchieren Sie sorgfältig bei diesen Themen. Es gibt viele gut informierende Internetseiten und egal was die Gegner einer veganen Hunde- oder Katzenernährung behaupten: Tausende, bis ins hohe Alter gesunde und vitale Haustiere beweisen, dass vegane Nahrung für Hunde und Katzen nicht im Geringsten schädlich ist. Schauen Sie doch z. B. mal bei www.vegi-tierfuttershop.ch vorbei – dort kaufe ich unserem treuen, wunderbaren Hunde-Lumpi abwechslungsreiches Futter, Gudeli und alles, was sein liebes Hundeherz begehrt.
Esther Weidmann, per E-Mail
«natürlich» 04-18
Ich habe eine Frage zur Einnahme der Zeckenbissfieber-Nosode C 200: Nimmt man 6 Globuli nur während einem Tag oder 6 Globuli während mehreren Tagen (wie vielen?) ein? Gudrun Oberson, Lovens
Anmerkung der Redaktion: Es wird eine einmalige Doppelgabe der Zeckenbissfieber-Nosode C 200 jeweils Anfang Zeckensaison empfohlen (Doppelgabe = 3 Globuli einnehmen, 15 Minuten später erneut 3 Globuli). Das reicht für die ganze Saison. Wichtig: Eine homöopathische Prophylaxe verhindert nichts im absoluten Sinne. Vielmehr wird der Organismus auf die entsprechende Erkrankung «eingestimmt», sodass er bei Bedarf angemessen darauf reagieren kann (siehe www. rocco-kirch.de/texte-zur-homoopathie/ borreliose-zeckenstiche). So oder so sollte man sich bei Spaziergängen schützen (lange Hosen, Anti-ZeckenMittel etc.) und kontrollieren, ob nicht dennoch Zecken angebissen haben und, wenn ja, diese so bald wie möglich entfernen.
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstr. 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51 hören und diese gebietsweise zerstören. Aber das ist ein anderes Thema und sei darum auch nur kurz erwähnt.
40. Jahrgang 2019, ISSN 2234-9103
Erscheint monatlich
Doppelnummern: Januar/Februar, Juli/August
Druckauflage: 22 000 Exemplare
Verbreitete Auflage: 16 294 Exemplare (WEMF 2018)
Leserschaft: 94 000 (MACH Basic 2018-2)
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Herausgeberin
AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1
CH-5001 Aarau
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Geschäftsführer Publishing
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Geschäftsführer Fachverlag
Thomas Walliser
Verlagsleitung
Michael Sprecher Redaktion «natürlich»
Postfach, CH-5001 Aarau
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Chefredaktor
Markus Kellenberger
Redaktionsteam
Andreas Krebs, Sabine Hurni (Leserberatung)
Autoren
Angela Bernetta, Stella Cornelius-Koch, Regula Heinzelmann, Anja Huber, Kevin Johann, Barbara Kovats, Simon Libsig, Vera Sohmer, Gundula Madeleine Tegtmeyer, Frances Vetter, Andreas Walker, Ümit Yoker, Noa Zenger
Grafik/Layout
Janine Strebel, Joel Habermacher, Fredi Frank
Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung durch den Verlag. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.
Leitung Marketing
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Aus dem Gemüse wurde das Bittere herausgezüchtet. Dabei ist bitter gesund. Darum bedienen wir uns in der Frischeapotheke der Natur. Kräuterland Albanien. Viele Heil- und Gewürzpflanzen, die bei uns verkauft werden, kommen vom Balkan. Doch wie werden sie produziert ? Ein Augenschein. Ruhe ! Lärm macht krank. Mehr als man denkt. So sorgt man für Stille. Mood Food . Kann man sich glücklich essen ? Aber klar doch, sagen die Anhänger des Food-Trends «Mood Food». Welche Lebensmittel die Stimmung heben. Zahnmedizin . Es gibt nicht viele, aber es gibt sie: ganzheitliche Zahnärzte. Was sie ausmacht und wie man den passenden findet.
Natale Ferronato. Der Naturarzt (94) wirbt für eine Heilkunde im Einklang mit der Natur. Seine Methode: die Pathophysiognomik.
«natürlich» 05-19 erscheint am 25. April 2019
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Täubi und Simon wollen der Dorfhexe einen Schoggitaler verkaufen. Die bittet die Buben ins Haus und schenkt ihnen Tee ein, den sie pflichtbewusst trinken. Wenn ihnen jetzt bloss nicht Schnauzhaare und spitze Ohren wachsen!
«Möchten Sie vielleicht einen Schoggitaler kaufen?», fragte Täubi die Katzenfrau. Er musste die Kartonbox mit beiden Händen festhalten. Seine Wangen glühten. Seine Zähne klapperten. Er wusste gar nicht, wo hinsehen. Sicher nicht in ihre Augen! Sonst würden ihm sofort Schnauzhaare und spitze Ohren wachsen, wusste er von seinem älteren Bruder, der es von Marlboro-Roli wusste, und der hatte spitze Ohren! «Warum versteckst du dich denn?», wandte sich die Katzenfrau an mich. Sie hatte eine ungewöhnlich tiefe Stimme für eine Hexe. «Zeig dich doch mal.» Zögerlich trat ich hinter Täubi hervor. Die Frau mochte gut und gerne hundert Jahre alt sein. Oder älter. Ihr Haar war weisser als das meiner Grossmutter. Aber viel weniger dicht als das meines Grossvaters. «Normalerweise trage ich eine Perücke», sagte die Alte freundlich. Ihre Haut schien seit Jahren nur wenig Tageslicht abgekriegt zu haben. «Aber warum steht ihr denn in der Kälte? Kommt doch herein.» Sie hielt die Tür weit offen. Als sie Täubi anschaute, senkte dieser sofort den Blick und machte einen Schritt vorwärts. Die Neugierde, der Katzenfrau in dieses ohne Zweifel verwunschene Haus zu folgen, war stärker als unsere Angst.
«Hängt eure Jacken dorthin», sagte sie und schubste die Tür ins Schloss. Täubi und ich schauten uns an. Bei der Garderobe gab es keine Kleiderhaken. Es waren Katzenpfoten, die aus der Wand ragten, als wären die Tiere dahinter eingemauert. Und so roch es auch. «Keine Angst», sagte die Katzenfrau, «ich schneide ihnen regelmässig die Krallen.» Sie schnalzte mit der Zunge. Oben auf der Treppe erschienen eine weisse, langhaarige Katze und eine schwarze, stoppelige. «Tee bitte», sagte die Alte. «Ihr mögt doch Tee?», fragte sie und lächelte uns über die Schulter zu, während sie uns die Treppe hinaufführte. «Ich habe nur ganz wenig Zeit», sagte ich, «meine Mutter wartet sicher schon auf
mich.» «Nicht wahr?», bemerkte die Katzenfrau und wuselte mir mit ihren Pranken verständnisvoll durchs Haar. «Wisst ihr, ich habe nicht sehr oft das Vergnügen, Gäste in meinem kleinen Körbchen zu haben.» Erst jetzt fiel mir auf, dass die Holztreppe nicht knarzte, sondern fauchte. «Seid bitte vorsichtig, wo ihr hintretet», sagte die Katzenfrau, «sonst tut ihr ihnen weh.» Täubi blieb abrupt stehen. «Den Treppenstufen?» Die Katzenfrau war schon oben angelangt. «Wie auf Samtpfoten, meine Lieben, wie auf Samtpfoten. Husch husch.»
Ein Krug Tee stand auf dem Tisch, daneben Schälchen mit Gebäck. Oder waren es Näpfe? War es Gebäck? «Greift ruhig zu», sagte die Katzenfrau. Sofort hüpften die weisse und die schwarze Katze auf den Tisch und machten sich über die Schälchen her, dass es nur so schmatzte und geiferte. «Cäsar! Kleopatra!», rief die Katzenfrau energisch, «wir haben Gäste! Ihr seid doch keine Hunde. Runter jetzt!» Sie wandte sich entschuldigend uns zu, goss Tee ein und bestand darauf, dass wir einen Schluck nehmen. «Ich mag keine Hunde», sagte sie, «ihr doch auch nicht, oder?» Täubi schaute wieder irgendwohin. Seit Marlboro-Roli vor ein paar Wochen von der Polizei abgeholt wurde, kümmerten er und sein älterer Bruder sich um Marlboro-Rolis Mops. Doch!, Täubi mochte Hunde. «Äh, Schoggitaler?», fragte ich schnell in die Runde, ehe Täubi sein Herz für Hunde auch auf seine Zunge hieven konnte, «will jemand einen Schoggitaler?»
Die Katzenfrau nickte gerührt. «Aber solltet ihr so kurz vor dem Schlafengehen denn noch Süsses essen?» Wir verstanden nicht recht. «Vor dem Schlafengehen? Aber wir gehen doch jetzt noch nicht schlafen.» Die Katzenfrau lachte. «Katzen können jederzeit und überall schlafen.» Dann kontrollierte sie, ob wir auch schön unsere Teetassen leergetrunken hatten. «Spürt ihr es schon?»
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Simon Libsig kann nicht nur reimen, sondern auch lesen und schreiben. Der Badener gewann mehrere Poetry-Slams und einen Swiss Comedy Award. Mehr Libsig auf www.simon-libsig.ch
Flussgenuss vom Reisebüro Mittelthurgau
Free WiFi an Bord
Von der alten Römerstadt Trier bis zur Residenzstadt Würzburg. Sanfte farbige Täler mit Weinbergen, Städtchen mit Fachwerkhäusern und der romantische Rhein mit seinen Burgen und Schlössern.
Route 2 Trier–Würzburg
Tag 1 Schweiz > Trier
Busanreise in die Römerstadt Trier. Stadtrundgang. Um 18 Uhr legt die Excellence Queen ab.
Tag 2 Bernkastel > Cochem
Hier zeigt sich die Mosel von ihrer schönsten Seite. Rundgang in Bernkastel und Panoramafahrt durch die Moselberge inkl. Weindegustation*.
Tag 3 Cochem > Koblenz
Stadtrundgang in Cochem und Ausflug zur Burg Eltz*. Alternativ, Velo-Tour entlang der Mosel (Fr. 65)+. Nachmittags, Stadtrundgang in Koblenz (Fr. 25).
Tag 4 Koblenz > Rüdesheim Flussreise auf der romantische Rheinstrecke. Besuch von Siegfrieds Musikkabinett*. Alternativ, Wanderung durch die Weinberge (Fr. 40)+.
Tag 5 Rüdesheim > Frankfurt
Vormittags gemütliche Flussreise auf Rhein und Main. Stadtrundfahrt* in der Bankenmetropole Frankfurt mit Besuch des Maintowers.
Reisedaten 2019
Route 2, Trier–Würzburg, 15.07.–21.07., 27.07.–02.08., 08.08.–14.08., 20.08.–26.08., 01.09.–07.09., 25.09.–01.10. Route 1, Würzburg–Trier, 21.07.–27.07., 02.08.–08.08., 14.08.–20.08., 26.08.–01.09., 07.09.–13.09., 01.10.–07.10.
Preise pro Person Fr. Kabinentyp Katalogpreis Sofortpreis 2-Bett, HD 2125.– 1555.–3-Bett, frz. Balkon, MD 1455.– 1195.–2-Bett, frz. Balkon, MD 2385.– 1795.–Mini Suite, frz. Balkon, MD 2525.– 1895.–2-Bett, frz. Balkon, OD 2655.– 1995.–Mini Suite, frz. Balkon, OD 2795.– 2095.–Exc. Suite, frz. Balkon, OD 3955.– 2895.–Sofortpreis mit beschränkter Verfügbarkeit Reduktionen
• Kabine hinten –100.–
Bus zum Fluss
Feinste Küche
Exklusive Landausflüge
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Zuschläge
• Alleinbenützung Kabine Hauptdeck 0.–
• Alleinbenützung Kabine Mittel-/Oberdeck 795.–
• Königsklasse-Luxusbus 195.–
• Ausflugspaket mit 5 Ausflügen 190.–
Tag 6 Miltenberg > Freudenberg
Morgens Ankunft im kleinen Stadtjuwel Miltenberg. Sie unternehmen einen Stadtrundgang inklusive Weindegustation*. Alternativ, Segway-Tour (Fr. 105)+.
Tag 7 Würzburg > Schweiz
Stadtrundgang. Busrückreise in die Schweiz.
Route 1 Würzburg–Trier
Reise in umgekehrter Richtung.
* Ausflugspaket
+ Ausflug nur vor Abreise buchbar.
Die Excellence Queen gehört zu den luxuriösesten Flusschiffen Europas und fährt unter Schweizer Flagge! Die Kabinen auf Mittel- und Oberdeck, gefertigt aus edelsten Materialien, sind 16 m² gross mit französischem Balkon. Die Fenster auf dem Hauptdeck sind nicht zu öffnen. Alle Kabinen sind ausgestattet mit Dusche/WC, Föhn Klimaanlage, SAT-TV, Minibar, Safe, Telefon, Lift von Mittel- zu Oberdeck. Sonnendeck mit Whirlpool. Grosszügiges Foyer, Nichtraucher-Restaurant, Panoramalounge. Gastlichkeit, gesellige Unterhaltung und eine vortreffliche Küche! Willkommen an Bord
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• Excellence Flussreise mit Vollpension an Bord
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Was Sie noch wissen müssen
Schweizer Bürger benötigen eine gültige Identitätskarte oder einen gültigen Reisepass. Wählen Sie Ihren Abreiseort
06:10/09:15 Wil p, 06:30/06:30 Burgdorf p 06:35/08:55 Winterthur-Wiesendangen SBB 07:00/07:00 Aarau SBB
07:00/08:30 Zürich-Flughafen p 08:00/08:00 Baden-Rütihof p
08:35/06:35 Basel SBB
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