Hotelier_2024-06/24 kurzvorschau

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Grand Hotel

Manchmal fügen sich Dinge oder Situationen irgendwie passend zusammen. Geplant ist es nicht. Wenn man es sich genauer überlegt, so fügen sich nicht Dinge oder Situationen zusammen, vielmehr macht unser Redaktionsbüro im Gehirn Sachen passend. So kamen mir Fotos des Grand Hotel in San Pellegrino Terme in die Finger. Kurz vor Redaktionsschluss der letzten «Hotelie»r-Ausgabe für das auslaufende 2024. Zufälle gibt es!?

Im aktuellen Heft gibt es eine ganz besondere Geschichte zur wechselvollen Geschichte des Clubs Grand Hôtel & Palace. Hans-Ueli Gubser, seit der Gründung 1984 CEO des Clubs, führt das bedeutendste historische Archiv zur Geschichte der «Luxushotels» in der Schweiz. Warum Anführungszeichen? Weil es Grand und Palace Hotels ohne Luxus gibt. Und weil die Bezeichnungen «Grand» oder «Palace» nach dem Zweiten Weltkrieg vielen Eigentümern als problematisch erschien und so sehr viele ihre Hotels umbenannten.

Hotels und ihre Namen haben Konjunkturen. Das zeigt sich auch bei meinem Grand-Hotel-Foto. Seit 1906 war es ein luxuriöser Ort der Reichen und Wichtigen. Bestimmt haben sie nicht nur gesundes, mineralisiertes San-Pellegrino-Terme-Wasser getrunken. Dem Zeitgeist folgend ersetzte 1943 die patriotische «Grande Albergo» das Grand Hotel. Es wurde eine Frauenschule und zum Sitz des Landwirtschaftsministeriums der Republik Salo, des faschistischen Marionettenstaates von Mussolini (1943–1945). Das Haus wurde 1979 geschlossen, erlebte mehrere Besitzerwechsel und wurde in diesem Jahr von einem amerikanischen Unternehmen gekauft. Die Investoren wollen 65 Mio. Euro in die vollständige Restaurierung investieren. Als «Grand Hotel American» soll es 2028/2029 wieder eröffnet werden. Der amerikanische Grand-HotelTraum von San Pellegrino. Solche Träume gibt es auch in der Schweiz, wir wissen davon. Allerdings sind es nicht amerikanische, sondern schweizerische Träume, die bereits im nächsten Jahr wahr werden …

Für dieses Jahr, schon wieder zum letzten Mal, wünsche ich Ihnen, dass Sie in der neuen «Hotelier»-Ausgabe mindestens so viele Geschichten finden, wie es noch geschlossene Fenster im Grand Hotel San Pellegrino gibt.

61 Familie Hauser in Partylaune – Sylvia, Urs, Carol, Philip

Weinzeit

62 «Den Rosé Blanc de Blancs bitte!» – Folgen des Personalmangels für die Weinberatung

Essen und Trinken

64 Transparenz vom Ursprung bis zum Röstdatum

Titelgeschichte

24 Andrea Scherz – noch nie war sein

Märchenschloss so faszinierend

Hotelrating 2024/2025

34 Die 75 besten Winterhotels der Schweiz

Szene

42 Wo der Hoteldirektor auch Chefredaktor ist

46 Der Club, der den Grand und Palace Hotels die Scham nahm

50 Mirakulöses Heiligtum wird Erlebniswelt sinnsuchender Gäste

56 Joseph’s House: Nonnenkloster wird

Drei-Sterne-Superior-Hotel

57 Private Selection Hotels & Tours erhält

Zertifikat TourCert

58 Mal weiss, mal grün

60 Aus Waldhotel wird Waldhuus Bellary in digitalem Retro-Stil

66 Das richtige Weinglas

68 Ein echtes Highlight für Champagnerfans: der PN VZ19 von Bollinger

70 Die Roederer Collection

72 Weintrends 2025

74 Wo Geschmack auf Verantwortung trifft: Die nachhaltige Welt von Nala Chocolatière

Recht

76 Wann beginnt die bezahlte Arbeitszeit?

Hotelfachschule

78 Hierarchiefreie Hotels? Wie flach sollen Hierarchien in Hotels sein?

Next Generation

80

Technologien für die Hotellerie: Trends und Basics

82 Der «Messy Middle» – Transformation des Gästeverhaltens in der Hotellerie

84 Immer den besten Zimmerpreis

85

Warum sich Softwarelösungen auch für kleine Hotels lohnen

86 So lockt man weiterhin zahlungskräftige

Gäste in die Schweiz

Unternehmen

89 Zürich als Bühne für die Zukunft der Gastronomie

90 Kulinarik mal fünf in St. Moritz

96 Natürliche Eleganz für Hotels und Spas: Alpienne bringt die Kraft der Alpen auf die Haut Ihrer Gäste

98 Investoren willkommen

Architektur

100 Die Beziehung zwischen dem Menschen und dem Raum

102 Sonne Seehotel – ankommen, verweilen, abtauchen

106 «The Counter» – die perfekte Bühne

108 Der unterschätzte Weg zum Hotel-Unikat

Wellness & Health

110 Ein Pool fürs Naturbaden

112 Schmidlin in der Berglodge37: Nachhaltigkeit und Design auf 1500 Metern

113 Feine Rillen für starke Akzente

114 Kaldewei-Duschrinne FlowLine Zero: Ästhetik des Designers trifft auf Perfektion des Badexperten

116 Trends im Bad

118 Eine Zeremonie für alle Sinne

120 Oase des Wohlbefindens

122 Biopool im Hotel: Nachhaltige Wasseraufbereitung für höchste Ansprüche

124 Der Wunsch nach Wellness im Alltäglichen

126 Ein einzigartiges Urlaubserlebnis

Ökonomie

127 Strom und Geld sparen in Hotels und CareInstitutionen

Vereinigung diplomierter

Hoteliers-Restaurateure VDH

128 Wie bleibst du gesund und leistungsfähig?

VDH-Mitglieder teilen Tipps und Strategien

130 Präsidiale Gedanken – Hierarchien

Sommelierverband Schweiz SVS

132 Wo der Weihnachtsstress aufhört und der Weingenuss beginnt

134 SVS-Interna: Rent a Sommelière / Sommelier

134 60 × «Gold» – Swiss Wine List Award

135 Am Markt

Schluss-Punkt

138 Teodora Moncea: «Ich träume vom eigenen kleinen Boutiquehotel»

Karl Wild Hotelrating Schweiz neu mit der «NZZ am Sonntag»

Die «NZZ am Sonntag» geht mit dem Weber Verlag eine Medienpartnerschaft für das Karl Wild Hotelrating Schweiz ein. In diesem Rahmen erscheint im Mai 2025 eine Verlagsbeilage zu dem bekannten Schweizer Hotelrating in der «NZZ am Sonntag». Die Inhalte der Verlagsbeilage werden auf dem Lifestyle-Portal NZZ Bellevue auch online präsent sein.

NZZone kreiert und vermarktet die Verlagsbeilage und die Onlineinhalte, welche dem Karl Wild Hotelrating Schweiz eine erhöhte und optimierte Präsenz verschaffen.

Das Karl Wild Hotelrating Schweiz wird seit 1997 jährlich von dem Journalisten und Autor Karl Wild durchgeführt und als Buch vom Weber Verlag herausgegeben. Bei der Autorenschaft kommt es im Jahr 2025 zu einer Neuerung: Karl Wild wird das Hotelrating an den Gastrojournalisten und Autor Andrin Willi übergeben.

Annette Weber, Eigentümerin des Weber Verlags, sagt: «Das Karl Wild Hotelrating Schweiz ist das Hotelrating mit der grössten Bekanntheit im Land. Wir freuen uns, mit der renommierten ‹NZZ am Sonntag› den optimalen Medienpartner gefunden zu haben.»

Adrian Näf, Business Director von NZZone, sagt: «Wir freuen uns auf diese Kooperation. Im Bereich Reisen und Lifestyle haben wir bereits ein breites Angebot, das nun mit den besten Häusern der Schweizer Hotellerie perfekt abgerundet wird.»

Über den Weber Verlag

Der Weber Verlag besteht seit 1991 und gehört mit 120 Buchpublikationen im Bereich Biografien und Freizeitthemen pro Jahr sowie über 20 eigenen Zeitschriften zu den grössten Sachbuch- und Zeitschriftenverlagen der Schweiz.

weberverlag.ch

Über NZZone

NZZone ist die agile, kompetente, inhaltsgetriebene Vermarktungsorganisation aller Brands der NZZ für Kundeninszenierungen im Premiumsegment – spezialisiert auf vertikale Angebotspakete in relevanten Themenumfeldern für passende Zielgruppen. Darüber hinaus ist NZZone exklusiver Ansprechpartner für die nationale Vermarktung der Printtitel von Le Temps, Corriere del Ticino und der Automobil Revue. nzzone.ch

Die 125 besten Hotels der Schweiz 2025/26

320 Seiten

Mit 220 Abbildungen

26. Mai 2025

ISBN 978-3-03818-665-6

Von Neuem

Der Autor und Journalist Karl Wild hat das renommierte Hotelrating an den Gastrojournalisten und Autor Andrin Willi übergeben. Seither wurde viel darüber geredet. Was wird neu, was bleibt gleich?

Es ist das Original unter den Hotelratings, seit 1997 wird es jährlich durchgeführt und als Buch vom Weber Verlag herausgegeben. Im Mai hat der Autor Andrin Willi die Redaktion des renommiertesten Hotelratings der Schweiz übernommen und bringt dort seither seine langjährige journalistische und auch seine Hospitality-Erfahrungen ein. «Grundsätzlich hat sich nichts verändert», sagt er. Die bisherigen Kategorien und Ehrungen würden auch im nächsten Jahr beibehalten werden. Dennnoch habe er aus der langjährigen Vorarbeit und den Erfahrungen von Karl Wild viel mitgenommen sowie einige Punkte schriftlich festgehalten und auch nach aussen sichtbar verdeutlicht. «Wir haben in der Redaktion einen verbindlichen Verhaltenskodex», sagt er. Dieser regle unter anderem die Integrität und die Unabhängigkeit der Testredaktion. «Unparteilichkeit, Vertraulichkeit und Transparenz sind auch mir enorm wichtig», betont Willi. Die Hotels sollen objektiv und ohne persönliche Vorurteile bewertet werden. «Wer als Dienstleister für ein Hotel arbeitet oder sonstige Interessenskonflikte damit hegt, testet es nicht», betont er.

Das Gespräch mit den Gastgeberinnen und Gastgebern vor Ort sei neben dem Hotel als «Produkt» sehr entscheidend bei der Einschätzung. Apropos: um Hotels

einheitlich beurteilen zu können, brauche es vorgegebene und klare Bewertungsrichtlinien und -kriterien. «Diese basieren auf den bereits durch Karl Wild eingeführten und gerne kopierten Mustern», verrät Willi. Beispiel gefällig? Jede Bewertung soll auf denselben stringenten Standards beruhen, um eine faire und konsistente Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die Investitionstätigkeit (und deren Höhe) zu erfahren, sei eine reine Recherchearbeit, aber um die gelebte Gastfreundschaft sowie die Innovationsfreude in einem Hotel spüren zu können, müsse man es idealerweise erleben. Natürlich sei es relevant, wie ein Hotel geführt werde, aber auch der allgemeine Zustand des Hauses würde schnell ersichtlich, wenn man sich hinter den Kulissen und in den verschiedenen Zimmern ein Bild davon mache, so Willi, der selbst in diesem Jahr etliche Hotels getestet hat. Weiter bewertet würden (jeweils separat) die generelle Angebotsvielfalt (Erlebnisse, Exkursionen usw.) und die F&B-Leistung. «Das bedeutet nicht, dass ein Hotel nur gute F&B-Leistungen erbringen kann, wenn die Restaurants mit vielen Punkten und Sternen dekoriert sind. Hier geht es mir um eine standortangepasste F&B-Lust und um das Engagement, das in einem Hotel der Kulinarik geschenkt wird oder eben nicht», erklärt Andrin Willi. Und weiter: «Neben dem Gesamteindruck des Besuches und den vielen Details, fliessen in unser Bewertungsschema

auch die Hotelsterne von HotellerieSuisse sowie die gesammelten Feedbacks der Gäste ein.» Das bedeute, dass von der Maximalpunktzahl über einen Drittel der Punkte gar nicht von der Redaktion beeinflussbar sei, sondern direkt von aussenstehenden Bewertungen stamme. Für Willi eine selbstverständliche Logik und keine Hochschul-Hexerei.

Und noch etwas: Der Verlag und die Redaktion arbeiten strikt getrennt. «Wenn wir einchecken, haben wir nichts zu verkaufen», unterstreicht Willi, der das Karl Wild Hotelrating Schweiz auch weiterhin als journalistisches Rating und nicht als Marketingprodukt fördert. Unter diesen Voraussetzungen und den neuen Partnern, geht das Karl Wild Hotelrating Schweiz also in die nächste Lebenszyklusrunde. Weitere Innovationen folgen mit Sicherheit, aber eben, wohl bedacht, in Ruhe und mit dem grössten Respekt für die Vergangenheit. Und für die bereichernde Arbeit der gesamten Hospitality-Branche.

Das Redaktionsteam

Für das Karl Wild Hotelrating testen, neben dem Chefredaktor Andrin Willi, die folgenden freien und unabhängigen Fachprofis Hotels in der ganzen Schweiz nach denselben Kriterien:

Adrian Stalder

Der diplomierte Hotelier verfügt über 25 Jahre Füh rungserfahrung, 10 davon als Direktor und Gastgeber in einem 4- und 5-Sterne-Hotel. Er ist Kolumnist und Buchautor und seit 2016 Dozent für Unter nehmensführung im Rahmen des Gastro-Unternehmerseminars G3 von GastroSuisse.

Alexander Däppen

Nach seiner Reisebürolehre arbeitete der diplomierte Tourismusfachmann mehrere Jahre als Business Travel & Event Consultant. Seit 2022 verantwortet er die Kommunikation und das Marketing der Igeho. Als Familienvater weiss er, worauf es bei Reisen mit Kindern ankommt.

Andreas Schneider

Seit über acht Jahren Inhaber der Kommunikationsagentur F+W Communications in Bern, welche diverse Mandate in der Hospitality-Branche betreut. Er ist eben-

falls seit über 10 Jahren Sekretär des Leaders Club Switzerland, der die Vernetzung der Hospitality-Branche fördert.

Bernd Schmellenkamp

Er moderierte viele Jahre beim Radio, wurde Programmchef und Chefredakteur einer deutschen TV-Sendergruppe (Deutschlandfernsehen). Heute lebt und arbeitet er im Wallis. Er liebt Hotels und besucht und berichtet seit Jahrzehnten darüber. Mit seiner Erfahrung sucht er in Hotels die Story und die Seele des Hauses, das Besondere.

Hervé Findeisen

Neue Hotels auszuprobieren war beinahe sein täglich’ Brot. Zunächst als Inspektor für den diplomatischen Dienst der Schweiz. Danach leitete er über Jahre die Rekrutierung im asiatisch-pazifischen Raum für die Swiss Education Group, die grösste private Ausbildungsgruppe in der Hotellerie und Gastronomie in der Schweiz.

Mark van Huisseling

MvH ist ein «selbstständiger renommierter Journalist und Autor» («10vor10», SRF 1). Seine Texte werden in der NZZ, im NZZ am Sonntag Magazin, im Magazin des Tages-Anzeigers oder in der Weltwoche veröffentlicht. Er ist verheiratet, hat eine höhere Wirtschafts- sowie eine Journalistenschule abgeschlossen und ist Vater eines Sohns.

Renato Bergamin

In den Kurorten Graubündens aufgewachsen und damit seit Kindheit in Verbindung mit der Welt der Hotels, lebt er heute in Bad Ragaz. Neben seiner ehemaligen Tätigkeit als Leiter einer namhaften Bildungsinstitution zeichnet er seit mehr als 30 Jahren mitverantwortlich für das Kulturangebot des Grand Resort Bad Ragaz.

Der Beirat

Der Beirat steht dem Redaktionsteam des Karl Wild Hotelrating Schweiz strategisch und beratend zur Seite. Er setzt sich aus den folgenden Persönlichkeiten zusammen:

Martin Barth, Gründer World Tourism Forum Lucerne

Annette Weber-Hadorn, Verlegerin, Weber Verlag AG, Thun

Dyami Häfliger-Hadorn, Verlagsleiter Zeitschriften, Weber Verlag AG, Thun

Christa Hubbeling, NZZ Content Creation, Zürich

Yasmin Cachemaille Grimm, Partner und COO Unisono AG, Schindellegi

Zita Langenstein, Leiterin Weiterbildung GastroSuisse, Zürich

Meilenstein: 1000. Mercure-Hotel

Mercure-Hotels zelebriert die Eröffnung ihres 1000. Hotels und damit einen historischen Meilenstein. Seit der Gründung im Jahr 1973 hat sich Mercure zu einem globalen Unternehmen für Erlebnisse entwickelt. Die finalen Schritte auf dem Weg zur Marke 1000 Hotels waren die Eröffnungen der Mercure-Häuser London Earls Court, Chandigarh Tribune Chowk (Indien), Fukuoka Munakata (Japan), Marival (Mexiko) und Nantong Renmin Road (China). Besonders in China und Japan wuchs die Marke 2024 stark: Allein in China eröffnete die Gruppe fast dreissig Häuser und steigerte damit das Netzwerk in der Region auf 180 Hotels. In Japan sind im April elf neue Häuser hinzugekommen, womit sich die Anzahl der Mercure-Hotels dort verdoppelte. Der Markenname Mercure leitet sich von Merkur ab, dem römischen Gott der Reisenden. Seit seinen Anfängen in Saint-Witz, Frankreich, hat sich Mercure stark entwickelt. Nach der Übernahme durch Accor 1975 expandierte die Marke rasch international.

Karelle Lamouche, Chief Commercial Officer, Premium, Midscale & Economy Brands bei Accor, kommentiert die Entwicklung: «Der Meilenstein von 1000 Hotels zeigt die ungebrochene Attraktivität von Mercure und unser Engagement, besondere Erlebnisse zu bieten. Wir freuen uns darauf, unseren Weg des Entdeckens und Wachsens gemeinsam mit den Menschen aus aller Welt in den kommenden Jahren fortzusetzen.» mm/phg

300 Jahre Rémy Martin mit Vermächtnis

Zum Jubiläum wird ein einzigartiger Grande-Champagne-Cognac lanciert, der Rémy Martin 300th Anniversary Coupe. Das traditionsreiche Cognac-Haus Rémy Martin, gegründet im Jahr 1724, feiert in einem exklusiven Rahmen im Widder Hotel in Zürich. Die limitierte Jubiläumsedition Rémy Martin 300th Anniversary Coupe für den Schweizer Markt ist eine Hommage an drei Jahrhunderte aussergewöhnliche Cognac-Herstellung. Geschaffen wurde sie von Kellermeister Baptiste Loiseau aus Eaux de Vie, die ausschliesslich aus dem berühmten Grande-Champagne-Terroir stammen. Die limitierten Eaux de Vie aus dem Herzen der Cognac-Region zeichnen sich durch ihr Reifepotenzial und ihre herausragende aromatische Qualität aus.

Für die Jubiläumsedition griff Loiseau auf die «Perpetual Reserve» des Hauses zurück: Ein einzigartiges Erbe, das von Generation zu Generation weitergegeben wird und bereits für frühere Jubiläumseditionen verwendet wurde – eine unsichtbare Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft. Dazu schreibt Kellermeister Baptiste Loiseau: «Die ewige Reserve ist ebenso ein Prozess wie ein Vermächtnis. Wenn ein neuer Coupe kreiert wird, wird ein Teil davon für zukünftige Kellermeister aufbewahrt. Um den Coupe zum 300-jährigen Jubiläum zu kreieren, habe ich diese Assemblage mit den seltensten Schätzen aus unseren Kellern weiterveredelt. Indem ich einen Teil dieses kostbaren Coupe 300 zurückhalte, wird die Geschichte für künftige Generationen fortgeschrieben.» mm/phg

Vor der Eröffnung ausgezeichnet: Leading Hotel of the World in Gonten

Jury nominiert Schwob für wichtigen Unternehmerpreis

Das KMU-Netzwerk SVC (Swiss Venture Club) vergibt im März 2025 zum fünfzehnten Mal den Prix SVC Espace Mittelland. Fünf Unternehmen wurden von einer Expertenjury für das Finale nominiert. Dazu gehört die Hightech-Leinenweberei Schwob in Burgdorf. Sie produziert exklusive Textilien für die Hotellerie, Gastronomie und Kliniken.

Der Swiss Venture Club ist ein unabhängiger Verein zur Förderung und Unterstützung von KMU in der Schweiz. Mit dem Prix SVC Espace Mittelland zeichnet er Unternehmen aus, die durch ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen, ihre Firmenkultur, die Qualität der Mitarbeitenden und des Managements sowie durch einen nachhaltigen Erfolgsausweis überzeugen. Die KMU können sich nicht selbst für den Preis bewerben, sondern werden von einer unabhängigen Expertenjury selektioniert.

Schwob beschäftigt rund 240 Mitarbeitende und paart Tradition (seit 1872) mit hoher Innovation. Bett- und Tischwäsche – made in Burgdorf – wird in die ganze Welt vertrieben. Seit einigen Jahren gehören auch fünf eigene Wäschereien zum Unternehmen. Somit bietet Schwob im Textilienbereich Design, Produktion und Pflege seinen Kunden einen Vollservice. Neben der Schwob AG qualifiziert sind: Gasser Ceramic-Ziegelei, Megasol Energie, OLWO und Platit. mm/phg

Das Fünf-Sterne-Superior-Hotel Huus Quell ist bereits vor der Eröffnung in den illustren Kreis der Leading Hotels of the World der internationalen Hotelvereinigung LHW aufgenommen worden. Das Flaggschiff des «Appenzeller Huus» öffnet die Türen für die Gäste Anfang des neuen Jahres. Ausschlaggebend für die Auszeichnung war unter anderem das modernste Hotel-Spa der Schweiz, das unter dem Dach des «Huus Quell» zu finden sein wird.

Die Aufnahme in die prestigeträchtige LHW-Gruppe ist für General Manager Tim-Martin Weber die Bestätigung dafür, dass das neue Fünf-Sterne-Deluxe-Hotel Quell zu den besten Häusern des Landes zählen wird. «Die vielen Erfolge auf den einzelnen Etappen des Gesamtprojekts ‹Appenzeller Huus› motivieren uns jeden Tag, gemeinsam weiter an der Vision der Lifestyle Community zu arbeiten. Im Einklang mit der Natur, in einem hochprofessionellen Hotelbetrieb mit einem State-ofthe-Art-Wellness-Angebot, mit dem schweizweit grössten Weinkeller und einem innovativen Barkonzept werden wir mit dem neuen Partner LHW internationale Standards setzen», ist Tim-Martin Weber überzeugt. Seit der Eröffnung des «Huus Bären» (Drei-SterneSuperior) und des «Huus Löwen» (Vier-Sterne-Superior) mitten im Dorf Gonten entwickelt sich das Resort Appenzeller Huus zu einem besonderen Ferienziel in der Ostschweiz. mm/phg

Menschen und Meinungen

Gerhard Walter

Der frühere (österreichische) CEO von Engadin St. Moritz Tourismus über die Bedeutung der St. Moritzer Luxuspaläste: «Diese grossartigen Hotels sind ein Alleinstellungsmerkmal, sie sind glattweg einzigartig. Von weiblichen ausländischen Gästen etwa habe ich gehört, dass sie sich in diesen Häusern immer wie Prinzessinnen fühlen. Das Schöne ist ja, dass diese meist über hundert Jahre alten Paläste auch technisch auf Topniveau sind. Dass sie leben und eine unglaubliche Atmosphäre haben. Man fühlt sich bisweilen wie in einem Theater und geniesst das Schauspiel um sich herum.» kw.

Corinne Denzler

Die frühere Chefin der Tschuggen Collection über die schwierige Zusammenarbeit der Stararchitekten

Mario Botta und Carlo Rampazzi beim Bau der Tschuggen Bergoase in Arosa:

«Es war nicht so, dass zwischen den beiden gerade die Fetzen flogen. Mario Botta ist ein Genie, Rampazzi ist es auf seine Art auch. Dass Architekt und Innenarchitekt dann beim selben Projekt nicht immer gleicher Meinung sind, ist klar. Da war das Vermitteln gefragt. Wenn Botta Schönheit und Ästhetik vor die Funktionalität stellte, musste ich ihn halt davon überzeugen, dass man in einem Bademantel anders unterwegs ist als in einem Museum.» kw.

Peter C. Borer

Star der Welthotellerie (Peninsula), 2024 ausgezeichnet mit dem Lifetime Award, über die grossen Trends in der Hotellerie: «Das Wort Trend hat mir nie gefallen. Trends sind flüchtig, sie kommen und gehen. Wir sehen in unserer Branche aber grosse Veränderungen in Richtung Personalisierung, ans bedingungslose Eingehen auf die individuellen Vorlieben und Interessen des Gastes. Auch die Erlebnisangebote werden weiter an Bedeutung gewinnen. Man will am Reiseziel viel erleben – und verstehen, was man erlebt.» kw.

Andrea Scherz

Der Besitzer des «Gstaad Palace» über Gäste, die das Hotel zu erpressen versuchen, indem sie mit schlechten Einträgen auf Tripadvisor drohen: «Sie sagen zum Beispiel, sie hätten nicht gewusst, dass das Zusatzbett für die kleine Tochter, die kurzfristig mitgekommen ist, kostenpflichtig ist. Sollten wir die 150 Franken in Rechnung stellen, würden sie das Hotel auf Tripadvisor schlecht bewerten. Oder ein Gast kam nicht zur gebuchten Massage und wollte die Now-Show-Gebür nicht begleichen. Als die Chefin der Rezeption auf der Bezahlung beharrte, rief der Gast vor ihren Augen seine Assistentin an und sagte ihr, was sie auf Tripadvisor zu schreiben habe. Ein paar Stunden später war der miese Eintrag im Netz.» kw.

Die Gastlichkeit. Die Internationalität. Der einmalige Rundumblick zu Neuheiten und Trends. Jede Begegnung inspiriert.

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Gupf – Zigarre oder Champagner?

Im Dorfhus Gupf gibt es jetzt beides. Vor Kurzem öffnete die neu eingerichtete Cigar Bar & Lounge, die mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurde. Eine Spezialität des eleganten Treffpunkts ist die exquisite Auswahl an Winzer-Champagnern, die perfekt zu den angebotenen Zigarren passt. Für Liebhaber klassischer Getränke stehen zudem Cognac, Rum und Whiskey zur Auswahl.

Mit der neuen Lounge erweitert das Dorfhus Gupf, das sich nur 25 Minuten von St. Gallen entfernt befindet, sein vielseitiges Angebot. Schon lange hat sich das Hotel und Restaurant einen Namen mit der ersten Schweizer Magnothek gemacht – mit über 950 erlesenen Weinpositionen, von denen viele in Magnumflaschen abgefüllt sind. Die Zigarrenauswahl umfasst rund 70 Sorten, darunter dominikanische Premiumzigarren, kubanische Cohibas und lokale «Appenzellos». Dazu werden raffinierte Cocktails und feine Snacks wie Austern, Kaviar und Appenzeller Spezialitäten serviert. mm/phg

Goldener Koch – die Finalisten

Die erste Hürde, die zur Ehre Goldener Koch 2025 führt, ist geschafft. Beim intensiven Kochtag im «Trafo» Baden ging es hart auf hart, denn es rangen sieben Köche um die fünf Finalplätze. Am 10. Februar 2025 werden folgende qualifizierten Talente um die Auszeichnung des Goldenen Kochs 2025 gegeneinander antreten:

– João Coelho (1999), Sous-Chef, Restaurant de l’Hôtel de Ville de Crissier

– Olivier Hofer (1988), Sous-Chef, Domicil Selve Park, Thun

– Urs Koller (1986), Inhaber, ChochHandWerk AG, Gossau

– Mirco Kristal (1999), Junior Sous-Chef, Roof Garden, Zürich

– Elodie Schenk (1988), Küchenchefin, Restaurant le Tourbillon, Plan-les-Ouates

Programm für ZigarrenLiebhaber im Les Trois Rois – The Council

The Council – die neue Zigarrenlounge im Grand Hotel Les Trois Rois, Basel – öffnete kürzlich seine Türen. Gestaltet wurde der Raum vom renommierten Architekturbüro Herzog & de Meuron. Der 40 Quadratmeter grosse Raum erstreckt sich über zwei Stockwerke. Er sei ein Herzensprojekt für den Architekten, heisst es in der Mitteilung: «The Council ist ein Raum, in dem geraucht werden darf – ein eher kleiner, intimer Raum mit zwei Cheminées und ringsum laufendem Sofa. Alle Elemente wurden eigens für diesen neuen Ort konzipiert und teilweise sogar von Hand gefertigt.» Es werden über 200 verschiedene Zigarrensorten angeboten. Und der Name – The Council – ist Programm: Die Lounge bietet ein Ambiente für Gespräche, Ideenaustausch und angeregte Diskussionen in eleganter Atmosphäre. mm/phg

St. Moritz: Michelin-Stern für Cà d’Oro im Grand Hotel des Bains Kempinski

Küchenchef Leopold Ott sieht seine mediterran inspirierte Küche durch den Michelin-Stern ausgezeichnete Kochkunst in der zeitlosen Tradition des Hauses Kempinski, die in einem harmonischen Zusammenspiel auf modernen Luxus trifft.

Der Michelin Guide Schweiz 2024 hat das renommierte Restaurant Cà d'Oro im Grand Hotel Kempinski zum zweiten Mal mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Damit wird seine herausragende kulinarische Exzellenz gewürdigt. Zudem ist das Restaurant mit 17 GaultMillau-Punkten prämiert. Unter der Leitung von Küchenchef Leopold Ott bleibt das «Cà d’Oro» so ein wichtiger Akteur in der gehobenen Gastronomie.

Leopold Otts Fokussierung auf hochwertige Zutaten und Präzision in der Zubereitung hat das Restaurant bei Feinschmeckern etabliert. «Wir sind überaus stolz und glücklich, zum zweiten Mal in Folge mit diesem prestigeträchtigen Michelin-Stern geehrt zu werden», erklärte der Küchenchef. «Diese Auszeichnung ist ein Zeugnis der Kreativität, Hingabe und Präzision, die unser gesamtes Team täglich antreibt. Erneut in diesem Rahmen anerkannt zu werden, ist nicht nur eine grosse Ehre, sondern bestätigt auch unser Engagement für kulinarische Exzellenz. Wir sind stolz darauf, aktiv zum Ruf von St. Moritz als erstklassige GourmetDestination beizutragen.» mm/phg

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Neue Führung für «Storchen» und «Widder»

Mit Stephanie Meyer als Hotelmanagerin im Storchen in Zürich und Benjamin Dietsche als General Manager im Widder Hotel vervollständigt

The Living Circle die Leitung der beiden Fünf-Sterne-Hotels in Zürich.

Stephanie Meyer war vorher Front-Office-Managerin im Storchen.

Benjamin Dietsche übernahm am 1. Dezember die Stelle als General Manager im Widder Hotel.

Stephanie Meyer hat im März 2021 ihre Tätigkeit als Front-Office-Managerin im «Storchen» in Zürich aufgenommen. Sie ist eidgenössisch diplomierte Hôtelière-Restauratrice der Schweizerischen Hotelfachschule in Luzern (SHL). Ursprünglich stammt sie aus Orpund bei Biel aus einer Gastronomiefamilie. Während ihrer Ausbildung arbeitete sie unter anderem in den USA in Miami und in der Südsee in Bora Bora. Nach ihrer Ausbildung arbeitete sie als FrontOffice-Supervisor im «Mont Cervin Palace» in Zermatt und im Renaissance Zürich Tower Hotel. Zudem schloss sie erfolgreich das Executive Diploma in Hospitality Management – Director of E-Commerce ab.

Benjamin Dietsche war zuvor als General Manager im «CERVO Mountain Resort» in Zermatt tätig. Nach seiner Ausbildung im Park Hotel Weggis sammelte er wertvolle Erfahrungen in der Luxushotellerie, unter anderem im «Saint James Paris», in der Küche des Restaurants Stucki bei Tanja Grandits in Basel sowie im «Coquillade Provence Resort & Spa» in Südfrankreich. Im Anschluss war er bei der internationalen Hotelvereinigung Relais & Châteaux in Genf tätig, wo er verschiedene Positionen innehatte, zuletzt als Direktor für die DACH-Region. Dietsche hat die Schweizerische Hotelfachschule Luzern (SHL) absolviert und hat ein General Managers Program Certificate der Cornell University in Ithaca, USA. In den letzten drei Jahren engagierte sich Benjamin Dietsche zudem als Vorstandsmitglied bei den Responsible Hotels of Switzerland, wodurch er fundierte Erfahrung im nachhaltigen Tourismus gesammelt hat. Dieses Wissen wird er aktiv bei The Living Circle einbringen. In seiner neuen Rolle als General Manager des Widder Hotels wird er zudem das Restaurant Buech in Herrliberg sowie die Themen Qualitätsmanagement, Nachhaltigkeit und Facility Management verantworten.

«Der Verwaltungsrat von The Living Circle und ich freuen uns sehr, dass wir mit Stephanie und Benjamin zwei Persönlichkeiten gefunden haben, die unsere Werte und ihre Passion für The Living Circle mit uns teilen. So sind sie in der Lage, ihre Teams im ‹Storchen› und im ‹Widder› in Zürich zu inspirieren», so Marco Zanolari, CEO von The Living Circle.

Stephanie Meyer führt neu den Storchen.

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GOLDENER KOCH 2025

WER HOLT SICH DIE KOCHTROPHÄE?

Die Final-Teilnehmenden

Diese fünf Teilnehmenden konnten sich im Halbfinale durchsetzen und kämpfen am 10. Februar 2025 im Kursaal Bern um die begehrteste Kochtrophäe der Schweiz:

João Coelho, Restaurant de l‘Hôtel de Ville de Crissier

Olivier Hofer, Domicil Selve Park, Thun

Urs Koller, Chochhandwerk AG, Gossau

Mirco Kristal, Roof Garden, Zürich

Elodie Schenk, Restaurant Le Tourbillon, Plan-les-Ouates

Mehr über den Goldenen Koch, die Finalistin und die Finalisten und das Finale vom 10. Februar 2025 finden Sie in den sozialen Medien, unter www.goldenerkoch.ch oder wenn Sie den nachfolgenden QR-Code abscannen:

#GoldenerKoch

ORGANISATOR

DIAMANT SPONSOREN

Benjamin Dietsche führt neu das Hotel Widder.
Benjamin Dietsche
Stephanie Meyer
Die Finalisten (v.l.n.r.): Olivier Hofer, João Coelho, Elodie Schenk, Urs Koller, Mirco Kristal

Die märchenhafte Geschichte des Kurt Rufli

Ein unglaublicher Zufall wollte es, dass Kurt Rufli Gründer und Managing Director der angesehenen thailändischen Amari Hotels and Resorts wurde. Durch die Talentschmiede des Superstars gingen im Lauf der Jahrzehnte Hunderte von jungen Schweizern. Viele davon wurden selbst zu Stars. Jetzt wird der Mann mit der fantastischen Karriere achtzig.

Von den vielen fabelhaften Geschichten, die Schweizer Hoteliers im Ausland geschrieben haben, ist jene von Kurt Rufli vielleicht die verrückteste. Oder die unglaublichste. Oder die schönste. Dabei deutete anfangs nichts darauf hin. Rufli lernte Koch im Zürcher Hotel «Savoy Baur au Ville» («Das würde ich wieder machen»), dem heutigen

«Mandarin Oriental Savoy». Dann entschied er sich für die Hotelfachschule Lausanne und trat 1967 «mit wackligen Englischkenntnissen» in Kapstadt seine erste Stelle an. Für die Ciga-Hotels von Karim Aga Khan in Cervo an der Costa Smeralda auf Sardinien war er danach Financial Controller und erhielt im Jahr 1973 schliesslich einen Job im «Mandarin Oriental Hotel» in Hongkong. Ruflis Karriere schien zu verlaufen wie viele andere auch. Und dann kam alles anders.

Das Märchen begann in Pattaya Auf dem Weg nach Hongkong wollte Rufli noch ein paar Tage im damals nicht gar so sündigen Pattaya ausspannen und checkte im «Napa Lodge Hotel» ein. An der Bar kam er mit ein paar Leuten ins Gespräch, die sich erkundigten, wohin sein Weg ihn führe. Als sie erkannten, dass das ein junger Schweizer mit Erfahrung in der Hotellerie auf dem Weg zu einem guten Job in Hongkong war, wurden vielsagende Blicke getauscht. Sechs Stunden später war Rufli General Manager des Hotels, an

1992 eröffneten CEO
Kurt Rufli und sein General Manager Peter Caprez das «Amari Watergate Bangkok».

dessen Rezeption er eben noch als Gast eingecheckt hatte.

Grund für den abrupten Szenenwechsel: Die Leute, mit denen sich Rufli unterhielt, waren Manager der Italthai Group. Das Hotel mit seinen 160 Zimmern war kurz zuvor in den Besitz der mächtigen, im Bau-, Öl- und Stahlgeschäft aktiven Gruppe gefallen. Die hatte das Hotel zwar erbaut, war aber nie dafür bezahlt worden. «Das Angebot, das die Italthai-Manager mir dort machten, konnte ich einfach nicht ausschlagen», sagt Rufli und annullierte seine Zusage in Hongkong. «Schöne Frauen, unglaublich nette Leute, wunderbare Strände, schwingende Palmen – it can’t get any better type of thing», erinnert er sich. Es sei glattweg einmalig gewesen für einen jungen Mann aus der Schweiz.

Asiens Hotelier des Jahres

Italthai vertraute Rufli gleich auch das benachbarte Hotel «Orchid Resort» an und fand nicht bloss am ungemein tüchtigen jungen Schweizer Gefallen, sondern auch an der Hotellerie. So wurde Rufli mit dem

Aufbau einer Hotelkette beauftragt. Unter dem Namen Amari Hotels and Resorts gründete Rufli eine Hotelgruppe, die mit ihren Häusern im Vier- und Fünf-Sterne-Bereich schon bald zu den führenden in Thailand zählte. «Travelasia Magazine», das angesehenste Reisemagazin in Fernost, kürte Rufli für diese Leistung 1998 zu Asiens Hotelier des Jahres. Hans Lerch, damals CEO von Kuoni Reisen, bezeichnete seinen Freund Rufli als einen «genialen Hotelier und Manager». Lerch musste es wissen. Er zog einst zur selben Zeit in den Fernen Osten wie Rufli.

Diversifikation in der Industrie

Als sich die Asienkrise Ende der 90er-Jahre hinzuziehen begann, verspürte Rufli nicht die geringste Lust, langjährige Mitarbeiter zu entlassen und Know-how zu verlieren, das ihm dann beim Konjunkturaufschwung fehlen würde. Er stieg mit einem Franchisevertrag ins Musikgeschäft ein und übernahm kurz darauf im Management die Fabrik der Royal Industries, die Babyartikel herstellte und in fünfundfünf-

zig Länder vertrieb. Nachdem er dort den Turnaround geschafft hatte, zählte er für die thailändischen Wirtschaftsmedien endgültig zum Kreis der nationalen Topshots.

Als Kurt Rufli 2008 als Managing Director und Aktionär (Rufli: «Nur ein kleiner») bei Amari aufhörte, hinterliess er ein blühendes, hoch rentables Unternehmen mit einer breiten Palette an Management- und Serviceleistungen rund um die Hotellerie. Zwanzig Hotels mit einer Zimmergrösse zwischen vierzig und sechshundert hatte er während seiner Amari-Zeit eröffnet. Unzählige junge Schweizer hatte er nach Bangkok geholt und sie in seiner berühmten Talentschmiede geformt. «Es müssen Hunderte gewesen sein», schätzt Rufli. «Sie haben sich dann über den ganzen Globus verteilt.»

Grosse Namen

Viele sind zu Freunden geworden, mit denen er noch heute den Kontakt pflegt. Adrian K. Müller, Besitzer des Hotels Stern in Chur und Schweizer Hotelier des Jahres

Stilbild: Kurt Rufli beim Dinner im geliebten Bangkok.

«Ein grosser Macher»

Adrian K. Müller, heute Eigentümer des Hotels Stern, Chur:

«Ich war 27, und aus Sicht eines jungen Mannes aus der Schweiz war Kurt Rufli der grosse Macher und natürlich Vorbild. Ich vergesse ihm nie, dass er mir die Chance gab, eine internationale Karriere in der Hotellerie aufzubauen. Er ist mir als Hotelier, als CEO und vor allem als Leader in bester Erinnerung.

Diszipliniert, akribisch, fokussiert, auch streng, mit klaren Zielvorgaben und Visionen. Und menschlich immer korrekt, grosszügig und empathisch. True leadership in its finest form. Happy 80th birthday, Boss Kurt.»

2021, ist einer von ihnen. Er war General Manager im «Amari Airport», ehe er ins «Shangri-La» Bangkok wechselte. Vor seiner überraschenden Rückkehr nach Chur wurde Müller gar als Kronfavorit für den Chefposten im weltberühmten «Mandarin Oriental Bangkok» gehandelt. Ein anderer ist Peter Caprez, Cluster General Manager Marriott Bangkok und Schweizer Auslandhotelier des Jahres 2024. Er hatte im Bangkoker «Airport Hotel» begonnen und eröffnete 1992 als General Manager in Bangkok das «Amari Watergate». Eine tolle Karriere legte auch Pierre-André Pelletier hin. Ihn holte Rufli nach der Hotelfachschule Lausanne zu Amari, wo er sich zum Area Manager hocharbeitete. Heute ist er COO der weltweit tätigen Investmentgesellschaft Orca Holding.

Geniale Menschenkenntnis

Die Liste liesse sich schier endlos verlängern. Weshalb Rufli ausgerechnet das Branchenreservoir in der Heimat angezapft hat, ist klar: «Die Leute hatten gerade die Hotelfachschule abgeschlossen, waren jung, lernbereit, talentiert und steckten nicht im vorgegebenen Korsett von grossen Hotelketten.» Waren sie einmal da, legte er grössten Wert auf Disziplin und korrektes Auftreten. Nicht bloss bei der Arbeit, sondern auch in der Freizeit. «Das war ausgesprochen wichtig für junge Männer, die damals hier ankamen.» Dass sie während sieben Tagen pro Woche rund um die Uhr abrufbereit sein mussten, versteht sich von selbst. Anzufügen wäre, dass Rufli über eine ausgesprochen gute, ja fast schon geniale Menschenkenntnis verfügte und schnell wusste, ob jemand es in diesem Business zu etwas bringen würde oder nicht.

Keine Mühe mit Loslassen Als Kurt Rufli als gefeierter, hoch angesehener Gründer und Topmanager von Amari zurücktrat, tat er das so, wie er alles in seinem Leben tat: mit letzter Konsequenz. Er hatte nicht die geringsten

Probleme mit dem Loslassen und verspürte keinerlei Lust auf die Pöstchen, die ihm angeboten wurden. Auch wenn sie noch so lukrativ waren. «Ich habe mich total verabschiedet von der Arbeit», sagt er. «Seither bereise ich die ganze Welt, habe Hunderte von Büchern gelesen und kümmere mich um meine Fitness und die Finanzen.» Dass jeder selber schuld sei, der es in Bangkok nicht innert kurzer Zeit zum Millionär bringe, hat man ihm zwar einst in den Mund gelegt. Ganz daneben ist das freilich nicht. Zumindest mit Blick auf frühere Zeiten. Geblieben ist ihm die Liebe zu schönen Hotels. Seine bevorzugten Villen und Resorts findet man unter Nihi.com. In der Schweiz hat er einen klaren Favoriten: Im «Park Hotel Vitznau» stimmt einfach alles.

«Der Weg ist noch lange nicht zu Ende» «Irgendwie habe ich immer geahnt, dass ich einmal in diesem Teil der Erde leben würde», sagt Rufli, der während neun Monaten im Jahr an der Chidlom Road in Bangkok zu Hause ist. Seit 1998 ist er auch thailändischer Staatsbürger. Am Flughafen Kloten sorgt er jeweils für etwelche Ratlosigkeit, wenn er seinen auf den Namen Kom Roop-Rawin laufenden Pass vorweist. Die restlichen drei Monate verbringt er in der Schweiz und auf Reisen. Das Haus in Zürich, wo seine Eltern einst ein Restaurant führten, hat er wunderschön umgebaut. Die drei Töchter aus der Ehe mit einer Philippinin gingen den umgekehrten Weg. Sie leben in Uitikon, Thalwil und Erlenbach. Mit seiner heutigen Partnerin, einer Journalistin aus Singapur, ist Rufli seit mehr als fünfundzwanzig Jahren zusammen. «Glücklicher denn je», wie er betont. Und fitter denn je ist er auch: «Vor mir liegt noch ein langer und schöner Weg», sagt er mit Blick auf seinen Achtzigsten. «Gewisse Typen werden halt steinalt.» Und unvergesslich bleiben sie auch. Dank ihres aussergewöhnlichen Lebens und ihrer herausragenden Leistungen.

Kurt Rufli für einmal in Zürich in der Nähe des «Dolder Grand».

«Ein wahrer Mentor»

Peter Caprez, heute Cluster General Manager «Marriott», Bangkok und Auslandhotelier des Jahres 2024: «Kurt Rufli Kurt war einer der wenigen wahren Mentoren in meiner Karriere. In Sachen Organisation, Strukturen, Disziplin und Ausführung war er unübertrefflich. Was ich von ihm gelernt habe, wurde mir erst später klar, als ich selbst mehr Verantwortung übernahm. ‹Grenzen der Autorität› war eines von Kurts Lieblingsthemen. Es gab sogar einen Ordner, in dem unsere jeweiligen Autoritätsgrenzen aufgelistet waren, damit wir als General Manager nicht übertrieben. Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung, das haben wir unter Kurts Führung gelernt. Heute sind wir freundschaftlich miteinander verbunden und lachen herzhaft, wenn wir beim Mittagessen über die Vergangenheit sprechen. Es scheint erst gestern gewesen zu sein, als viele von uns zu einem Buch zu seinem 70. Geburtstag beigetragen haben, das von seiner Partnerin Raini Hamdi herausgegeben wurde. Jetzt gratulieren wir Kurt bereits zu seinem 80. Die Zeit vergeht wie im Flug, wenn man Spass hat. Und ich weiss, dass Kurt diesen Spass hat. Herzlichen Glückwunsch zum 80., Kurt, und noch viele weitere schöne Jahre.»

Neue Köpfe und Philosophie im «Feldbach» in Steckborn

Mit Nicolas und Noemi Lilla kommt eine neue Küchen- und Restaurant-Philosophie ins Team im See & Park Hotel Feldbach. Leslie und Jeremy Peyer, die das See & Park Hotel Feldbach seit 2020 als Direktorenpaar führen, konnten sich im vergangenen Sommer über die Zertifizierung als «Seminarhotel mit Inspiration» von Hotelleriesuisse freuen.

Das See & Park Hotel Feldbach hat in den letzten Jahren in allen Bereichen viele Aufträge dazugewonnen, insbesondere im Catering. Dies führte dazu, dass ein Küchenchef die Arbeit nicht mehr allein bewältigen konnte. «Da wir in der Zukunft zu den Top-Restaurants im Kanton Thurgau gehören wollen, war uns klar, dass die Mehrarbeit nur durch einen zusätzlichen Küchenchef abgedeckt werden kann, der die Restaurantführung übernehmen und sich voll auf das À-la-carte-Geschäft fokussieren kann», so Jeremy Peyer, Direktor im «Feldbach».

Raffiniert und locker

Seit April 2024 ist nun der gebürtige Deutsche Nicolas Lilla als Küchenchef für das Restaurant und die À-lacarte-Küche verantwortlich. «Meine Küchenphilosophie vereint Casual Fine Dining mit einer bodenständigen, ehrlichen Küche. Ob einfach oder raffiniert, jedes Gericht steht für authentischen Genuss, verbunden mit handwerklicher Präzision.» Noemi Lilla, Nicolas’ Frau, ebenfalls aus Deutschland, ist seit April 2024 als Restaurantleiterin und Sommelière für das Wohl der Gäste zuständig. «Mir liegt ein lockerer, sympathischer, aber dennoch professioneller Service am Herzen. Wir möchten, dass die Gäste sich bei uns nicht nur kulinarisch verwöhnen lassen, sondern sich auch menschlich gut aufgehoben fühlen», so Lilla. Alexander Kaden ist weiterhin Küchenchef im See & Park Hotel Feldbach. Seine Aufgabengebiete sind, neben Einkauf und Küchenorganisation sowie der Ausbildung der Lernenden, die Gastronomie für Seminargäste und die vielen anspruchsvollen Bankette und Caterings. Das See & Park Hotel Feldbach liegt in einer grossen Parkanlage, direkt am Ufer des Bodensees. Im ehemaligen Klostergebäude aus dem Jahr 1252 befinden sich das Restaurant und verschiedene Räumlichkeiten für Seminare, Bankette und Hochzeiten. Die 36 Zimmer sind im modernen Hotelgebäude, zu dem ein prächtiger Rosengarten gehört, untergebracht. Das Hotel gehört der Bernina-Firmengruppe und der Stadt Steckborn. phg/mm

v.l.n.r: Nicolas & Noemi Lilla mit Leslie & Jeremy Peyer.
See & Park Hotel Feldbach, Steckborn.

Bernhard Krabbenhoeft: Neuer Cluster General Manager RIMC Schweiz

Bernhard Krabbenhoeft hat am 1. Oktober die operative Leitung des «Moxy» in Rapperswil und des Modern Times Hotel in Vevey übernommen. Die zwei Häuser in der Schweiz gehören zu den wichtigsten Hotels der RIMC Hotels & Resorts Group.

Seine berufliche Karriere begann er bei RIMC vor einigen Jahren im Four Points Hotel in Zürich, wo er erste Erfahrungen im Front-Office sammelte. Schnell stieg er auf und übernahm in Rapperswil die Position des Captains. Mit seinem umfangreichen Fachwissen, seiner langjährigen Erfahrung und seiner Führungsstärke sei er bestens darauf vorbereitet, die Zukunft der beiden Schweizer Hotels zu gestalten und weiter voranzubringen, heisst es in der Medienmitteilung. Seinen Führungsstil beschreibt Krabbenhoeft als ein «Schritt-für-Schritt-Vorangehen und dabei das Team mit klarer Richtung führen». Ohne ein starkes Team mit einem gemeinsamen Ziel sei es unmöglich,

Erfolge zu erzielen. «Drei Dinge sind für mich entscheidend: zufriedene Mitarbeiter, denn das führt zu zufriedenen Gästen, und wirtschaftlich nachhaltiges Agieren. Wenn diese drei Punkte funktionieren, sind wir auf dem richtigen Weg und können uns kontinuierlich verbessern.»

In seiner neuen Position als Cluster General Manager Switzerland berichtet Krabbenhoeft direkt an das Management der RIMC in Hamburg. Die RIMC International Hotels & Resorts zählt zu den führenden Hotelbetreibern in Europa. Sie betreibt derzeit über 40 Hotels in verschiedenen Ländern. Das Unternehmen sieht sich innovativen Hotelkonzepten und einer hohen Servicequalität verpflichtet, die sich den Bedürfnissen moderner Reisender anpassen.

Bernard Krabbenhoeft will die RIMC Hotels in der Schweiz weiterentwickeln.
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Andrea Scherz

Das «Gstaad Palace» märchenhaft eingebettet in die Berglandschaft.

Andrea Scherz – noch nie war sein Märchenschloss so faszinierend

Andrea Scherz führt das weltberühmte, legendäre und familiäre

Luxushotel Gstaad Palace in dritter Generation. Er tut dies mit so viel Liebe, Engagement und Professionalität wie seine Vorfahren – und ist gar noch erfolgreicher. Denn das weisse Märchenschloss über den dunklen Chalets von Gstaad war noch nie so gut, erfolgreich und faszinierend wie heute.

Karl Wild

Anfang der 80er-Jahre zog das Swiss Open in Gstaad, das «Wimbledon der Alpen», die Tennisfans in Massen an. Was uns junge Sportjournalisten damals aber erst recht anzog, war das weisse Märchenschloss oben am Berg, das «Gstaad Palace», diese weltberühmte Spielwiese der Reichen, Schönen und Superreichen. Wohnen durf-

ten wir natürlich nicht dort. Das Spesenbudget wäre explodiert. Es reichte gerade für das alte Hotel Bellevue oder das «Christiania». Im «Cristiania» mit seinen vier Sternen logierte zu unserem Erstaunen regelmässig auch US-Rockstar David Bowie, der mit «Heroes» bereits Weltruhm erlangt hatte und damals am Genfersee wohnte. Heute steht dort, wo einst das «Christiania» war, das neue «The Mansard».

Faszination GreenGo

Abends aber – oder besser nachts – waren dann auch wir im «Gstaad Palace». Genauer im GreenGo, der legendären Disco, die in einem Atemzug mit den berühmtesten Discos der Alpen, dem King’s Club und dem Dracula Club in St. Moritz, genannt wurde. Im GreenGo ging’s während des Tennisturniers jeweils noch heisser zu und her als sonst. 1982 war Guillermo Vilas, der beste Sandplatzspieler der Welt, zwar nur am ersten Abend im Club. Danach zog still und heimlich Prinzessin Caroline von Monaco in seine «Palace»Suite ein. Das Glamourpaar zeigte sich zur Enttäuschung der zahlreichen Paparazzi, die beim Hotel hinter den Büschen lauerten, nicht in der Öffentlichkeit. Umso geselliger gab sich im GreenGo Vilas’ Landsmann José-Louis Clerc, die Nummer sechs der Welt. Vor ihm musste man irgendwann gar die eigene Partnerin in Sicherheit bringen. Die fiebrigen Nächte im Club haben Clerc übrigens nicht geschadet. Im Finale fegte er den leicht erschöpften Vilas förmlich vom Platz.

Charakter, Charme und Geschichte

Der vor dreiundfünfzig Jahren erbaute GreenGo wurde schon dreimal komplett saniert, hat seinen unverkennbaren Charakter, seine einzigartige Atmosphäre aber bewahrt und sieht noch immer so aus wie damals, als Teo Jakob ihn entworfen hat. Der Club ist einer von vielen Trümpfen, die das «Gstaad Palace» auszeichnen. Auch die Alphütte Walig Hut gehört dazu. Das Hotel hat die Alphütte aus dem Jahr 1783 gemietet und sanft renoviert. Fast täglich wird dort gefeiert. Das Übernachten in der Abgeschiedenheit einer einzigartigen Naturlandschaft ist ein Traum. Und dann ist da natürlich das «Gstaad Palace» selbst. Mit seinen Zinnen, Erkern und Türmchen ist es auf seine Art einzigartig. Infrastruktur und Serviceleistungen sind Weltklasse. Und das Hotel hat Charakter, Charme und

Geschichte. Das alles durften wir, viele Jahre nach den GreenGo-Nächten, in vollen Zügen geniessen. Die Begeisterung, die wir beim ersten Besuch empfanden, ist heute noch grösser.

Beginn als Rezeptionist

Es sei die dritte Generation, die ein Unternehmen oft an die Wand fahre, heisst es. Das mag bisweilen zutreffen, im Fall des «Gstaad Palace» jedoch nicht. Ganz und gar nicht. Der Palast war noch nie so gut wie heute. Hauptverantwortlicher dafür ist Andrea Scherz, ausgerechnet der Mann der dritten Generation. Schon sein Vater, der vor bald vier Jahren verstorbene Ernst Andrea Scherz, war einer der ganz grossen Hoteliers. Sohn Andrea begann nach der Hotelfachschule Lausanne 1996 im «Palace» als Rezeptionist, sammelte dann Erfahrung als Rooms-Division-Manager und wurde 2001 Direktor.

Aus dem Schatten des Vaters

«Anfangs war es sicherlich nicht leicht, aus dem Schatten des Vaters zu treten, weil er bei allen grösseren Entscheidungen mitreden wollte», sagt Andrea Scherz. «Doch je stärker er mir zu vertrauen begann, desto mehr zog er sich zurück.» Am Ende musste der Sohn den Vater sogar um einen Kaffee in seinem Büro bitten, wenn er dessen Meinung hören wollte. Interessanterweise gab es oft bei kleineren Details Meinungsverschiedenheiten. Bei der Auswahl der Spots für die Lobby etwa. Letztlich sagte der Vater aber nur: «Ok, mach!»

Zu oft zum Fenster hinausgeschaut Während seiner Jugendzeit war die Übernahme des Hotels nicht das, woran Andrea Scherz zuerst dachte. Sein primäres Ziel war es, durch die Schulzeit zu kommen. «Anfänglich war ich nämlich kein Hirsch», sagt er. «In meinem Schulzeugnis hiess es, ich sei ein lieber Junge, der aber etwas gar oft zum Fenster hinausschaue.» Das tut er

Ein Blick in die Classic Junior Suite.

Der Ausblick ist magisch.

Auch die Wellness kommt nicht zu kurz.

In Gstaad gibt es auch im Winter zahlreiche Aktivitäten.

übrigens heute noch gern. Der Vater hatte ihm bei der Berufswahl stets freie Hand gelassen, «doch mit der Zeit sind mir das Hotel und Gstaad immer stärker ans Herz gewachsen».

Jeder Tag ein Highlight

Seit Andrea Scherz vor bald fünfundzwanzig Jahren die Führung des «Gstaad Palace» übernommen hat, ist viel passiert. «Vieles ist anders, schnelllebiger geworden», sagt er. «Die Technologien entwickeln sich rasant, und manche Gäste versuchen uns heute leider auch mit Tripadvisor und Co. zu erpressen.» Dennoch ist für ihn jeder Tag im «Palace» ein Highlight. «Täglich erlebe ich wunderbare Momente mit meinen Mitarbeitern und Gästen.» Und vor allem habe das «Palace» es verstanden, seiner DNA treu zu bleiben und gleichzeitig mit der Zeit zu gehen. Besonders stolz ist er auf das heutige Spa. 20 Millionen Franken hat es 2007 gekostet und ist noch heute eines der schönsten in den Alpen. «Wir führen nicht Buch», sagt Scherz, «aber seit mein Grossvater das Hotel übernommen hat, wurden sicher 200 Millionen Franken investiert». Jahr für Jahr kommen vier weitere Millionen dazu.

Milliardäre kommen immer noch Was ebenfalls anders geworden ist: Viele Milliardäre, die einst Hotelgäste waren, wohnen heute in ihren eigenen Chalets, wenn sie in Gstaad sind. Scherz relativiert, dass es noch viele Milliardäre ohne eigenes Chalet gibt. «Und jene, die eins haben, kommen immer noch ins ‹Palace›, um unsere Infrastruktur zu geniessen.» Gleichzeitig betont er, dass Herr und Frau Schweizer, die keine Millionen oder Milliarden besitzen, in seinem Hotel genauso willkommen sind. Die Zahl der Schweizer Gäste hat während der Pandemie stark zugenommen und wächst ständig weiter. Wichtigster Fernmarkt sind die USA, gefolgt von Europa. Die Emi-

rate und Indien kommen gerade mal auf zwei Prozent.

Altes und neues Geld

Interessant ist auch der Unterschied zwischen altem und neuem Geld. Gäste, die seit Generationen reich sind, schätzen das Traditionelle, auch wenn sie jung sind. Sie wollen zum Beispiel nach wie vor richtige Zimmerschlüssel und schätzen die Kommunikation mit dem Concierge, während das neue Geld das Zimmer lieber mit einer App öffnen würde. «Die ‹alten› Reichen gehen auch oft viel respektvoller mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um», weiss Scherz. Werden seine Leute von Gästen schlecht behandelt, ist für ihn fertig lustig: «Das kann ich nicht ertragen, solche Gäste werden ungeachtet von Rang und Namen des Hauses verwiesen.» Dieses Privileg habe man, wenn einem das Hotel gehört. «Man muss einen solchen Entscheid nicht erst vom Corporate Office absegnen lassen.»

Spannende Szenen

In anderen Fällen sind ganz einfach Ruhe und Diplomatie gefragt. So wird in der wunderschönen Lobby vor und nach dem Abendessen schon immer um die besten Tische gekämpft. Gewissen Gästen gehen dann die Nerven durch, und Scherz wurde auch schon mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt, als ein Paar keinen Platz fand. Er erklärte ihnen, er sei ein schlechter Schreiner und könne jetzt keinen Tisch zimmern. Eine betont freundliche Entschuldigung entschärft und beruhigt die Situation in der Regel. Lustiger geht’s dann zu und her, wenn die Gäste mit ihren ausgefallenen Sonderwünschen kommen. Scherz kann wunderbare Episoden erzählen. Wir belassen es bei dem kleingewachsenen Amerikaner, für den der Boden der ganzen Suite um dreissig Zentimeter erhöht werden musste, damit er besser aus dem Fenster sehen konnte.

Für eine Cocktailparty wurde übrigens auch schon ein Rennwagen ins Hallenbad geflogen.

Glücksfall Vittorio Di Carlo

«Wir halten es so, dass mein Direktor für die Reklamationen zuständig ist und ich für die Komplimente», lacht Scherz. Doch Spass beiseite: Die Aufgabenteilung ist im «Palace» so geregelt, dass Direktor Vittorio Di Carlo, der die Hotelfachschule Lausanne besucht und in Kanada und England gearbeitet hat, den operativen Bereich verantwortet. Für Bau und Unterhalt wird der Site- & Maintenance-Manager beigezogen und bei Scherz bleiben die Finanzen, das Marketing und Look & Feel «sowie all das, worüber die Leute nur mit dem Besitzer sprechen wollen». Di Carlo ist seit neun Jahren im «Palace» und seit acht Jahren Direktor. Er war Rooms-Division-Manager, als Scherz einen neuen Direktor suchen musste. Als die Suche erfolglos blieb, verfiel er in eine Art Torschlusspanik. Dann, eines Nachts, hatte er eine starke Intuition – und bot Di Carlo am andern Morgen den Direktorenjob an. «Ich bin meinem Bauchgefühl unendlich dankbar, denn er macht das unglaublich gut.»

Kaufinteressenten ohne Chance Im «Gstaad Palace» wurden Filme gedreht, der Prachtbau erzählt wunderbare Geschichten und ist längst eine Art Ahnengalerie von Prominenz aus aller Welt geworden. Viele Berühmtheiten hat Scherz persönlich kennengelernt und erlebt, und den grössten Eindruck hat auf ihn eine Frau gemacht: «Das war die britische Premierministerin Margaret Thatcher mit ihrem Humor, ihrer Bodenständigkeit und Liebenswürdigkeit.»

Dass um ein so aussergewöhnliches Hotel wie das «Palace» im Lauf der Jahre Legenden und Anekdoten aller Art entstehen, liegt auf der Hand. Keine Legende ist, dass

In der Lobby Bar gibt es Club Sandwiches und andere Köstlichkeiten zu geniessen.

Vittorio Di Carlo

der amerikanische Super-Popstar Michael Jackson das Hotel einst kaufen wollte. «In seinem Büro lag ein Buch mit dem ‹Palace› auf der Titelseite, und durch das ständige Betrachten des Bildes hat er sich in das Hotel verliebt», weiss Scherz. Als das Kaufangebot kam, winkten Vater und Sohn rasch ab, «weil wir das ‹Palace› zu sehr lieben». Noch heute erhält Scherz pro Jahr ein bis zwei Anfragen der seriöseren Art, «doch die Liebe ist nach wie vor grösser als die gebotenen Beträge». Interessanterweise hört Scherz bei Dinner-Partys in Gstaad etwa zehn Mal im Jahr, das «Palace» sei verkauft worden. Ihm bleibt jeweils das Schmunzeln.

Die Aura der Einzigartigkeit

In der Gstaader Luxushotellerie ist während der letzten Jahre viel geschehen. «The Alpina Gstaad» wurde gebaut, «Le Grand Bellevue» erlebte eine Wiedergeburt und das Management des «Park Gstaad» geht voraussichtlich an Four Seasons. «Das bringt sicher frischen Wind nach Gstaad», sagt Scherz und bleibt gelassen: «Wir werden wohl ein paar Gäste verlieren, aber auch ein paar neue gewinnen.» Das Schöne sei, dass jedes Haus anders ist und seine Eigenheiten hat. Die grosse Stärke des

«Palace» liegt fraglos darin, dass es unter den Luxushotels das traditionsreichste ist und seit sechsundachtzig Jahren von der gleichen Familie im gleichen Stil, mit dem gleichen Engagement und der gleichen Liebe geführt wird. Das verleiht ihm die Aura der Einzigartigkeit.

Mit Komplimenten überhäuft

Hört man sich in Kreisen der Luxushotellerie um, wird Andrea Scherz, der vor fünf Jahren zum Schweizer Hotelier des Jahres gekürt wurde, mit Anerkennung und Komplimenten geradezu überhäuft. Er pflege einen topmodernen Führungsstil, ohne es mit den gewährten Freiheiten zu übertreiben und die Zügel aus der Hand zu lassen. Weil er gleichzeitig empathisch und grosszügig sei, geniesse er unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller Stufen enormen Rückhalt und Respekt, ja gar Bewunderung – gerade auch für seine vorbildliche Bewältigung der Coronakrise. Nicht zuletzt sehe und geniesse er die schönen Seiten des Lebens. Gäbe es Grund und Gelegenheit zum Feiern, mache ihm keiner so schnell was vor. Seit drei Jahren ist er, wie einst auch sein Vater, Chairman der Leading Hotels of the World. Dass er auch diese Allianz von vierhundert

Luxushotels in über achtzig Ländern souverän im Griff hat und weiterentwickelt, erstaunt keinen mehr.

Sehen, was die Zukunft bringt Das «Gstaad Palace», dieses wunderbare Paradies für Geniesser aus aller Welt, steht heute besser da denn je. «Sowohl finanziell als auch baulich und technisch», präzisiert Scherz. Und vielleicht wird es dereinst auch von der vierten Generation in die Zukunft geführt. Der Sohn, mit Abschluss an der Hotelfachschule Glion, arbeitet derzeit bei einem grossen Basler Ferrari-Händler. Die Kunstwerke aus Maranello haben es ihm angetan, «und wir werden sehen, was sein Bauchgefühl ihm einmal sagt». Die Tochter verdient sich im «Palace» oft ein Taschengeld als Malerin. Scherz beobachtet mit Freude, wie sehr ihr das Hotel am Herzen liegt. Fest steht, dass er seinen Kindern bei der Berufswahl die Freiheit lässt, die ihm einst auch sein Vater liess. «Mein Pensionsalter erreiche ich in etwa zehn Jahren», sagt er. «Wir haben noch genug Zeit, um abzuwarten, was die Zukunft bringt.»

Andrea Scherz

Eckdaten eines Traumhotels

1904 Am 20. Dezember rollt die Bahn von Montreux nach Gstaad.

1905 Der einheimische Sekundarlehrer Robert Steffen erkennt das Potenzial für ein Grandhotel auf dem Oberbort und erwirbt erste Parzellen.

1911 Nachdem Steffen auf Investorensuche in der Westschweiz Kontakte knüpfen konnte, wird am 15. Dezember in Lausanne die Aktiengesellschaft Royal-Hôtel & Winter Palace Gstaad gegründet. Steffen hält 18 Prozent.

1912 Im April beginnt der Bau des «Palace»-Hotels. Das Projekt sieht die für damalige Verhältnisse sehr hohe Investitionssumme von 2,5 Millionen Franken vor.

1913 Am 8. Dezember 1913 eröffnet das «Palace» unter den Direktoren Albert Steudler und Hans Pünter. Es verfügt über 250 Betten in 165 Zimmern, von denen 70 mit eigenem Bad ausgestattet sind. Mit 20 weiteren Etagenbädern, Zentralheizung und einer hauseigenen Telegrafistin bürgt das Haus für höchste Ansprüche.

1914 Die erste Wintersaison verläuft so erfolgreich, dass bereits im Frühling eine Erweiterung des «Palace» beschlossen wird.

1915 Im Ersten Weltkrieg sinkt die Zahl der Gäste, gleichzeitig steigen die Kosten für Heizkohle so stark, dass rote Zahlen geschrieben werden. Im Sommer wird erstmals ein Tennisturnier durchgeführt.

1918 Der Verwaltungsrat entlässt das Direktorenpaar Steudler und Pünter.

Ernst Andrea Scherz, gestorben 2021.

Wilhelm Michel, zuvor im «Hotel des Bergues» in Genf tätig, übernimmt.

1923 Die Jahresrechnung weist erstmals wieder einen Gewinn aus.

1927 Das «Palace» erlebt eine ganz grosse Zeit.

1928 Das Freibad des «Palace» wird gleichzeitig mit dem Gstaader Golfplatz eröffnet.

1938/39 Ernst und Silvia Scherz-Bezzola übernehmen die Direktion.

1939/40 Die Schweizerische Bankgesellschaft lässt einen Tresor-Schutzraum unter der «Palace»-Terrasse errichten. Unter anderem wird Gold eingelagert. Falls grenznahe Geschäftssitze hätten aufgegeben werden müssen, hätte sich die Bankdirektion im «Palace» einquartiert. Heute ist hier die «La Fromagerie» untergebracht.

1946 Nach dem Krieg boomt das Hotel wieder.

1947 Der langjährige Verwaltungsratspräsident Joseph Diémand verkauft seinen 45-Prozent-Anteil an der Palace AG an den berüchtigten Spekulanten Kurt von Jahn, den ehemaligen Eigentümer des Schlosshotels Hertenstein bei Weggis. In Gstaad befürchtet man eine Schliessung des Flaggschiffs. Der Dorfarzt Fritz Kaufmann unterstützt Ernst Scherz, der so das notwendige Kapital aufbringt, um die Aktien zurückzukaufen. In den Folgejahren zahlt Ernst Scherz alle Investoren aus und übernimmt das gesamte «Palace»-Aktienkapital.

1954 Es werden gewaltige Investitionen getätigt.

1964 Grosse Namen kommen, unter anderem Marlene Dietrich, Louis Armstrong, Benny Goodman, Ella Fitzgerald, Maurice Chevalier, Gilbert Bécaud, Dionne Warwick oder Petula Clark.

1968 Ernst Andrea Scherz übernimmt zusammen mit seiner Frau Shiva die Direktion.

1969/70/71 Das Hallenbad mit Aussenbad und der Night Club GreenGo werden eröffnet.

1977 Die Küchenchefs Peter Wyss und Hugo Weibel starten.

1979/80 Die Résidence mit 21 Wohnungen ist bezugsbereit.

1990/91 Es wird laufend investiert und erneuert.

1996 Andrea Scherz startet in dritter Generation im «Palace», zunächst als Chef de Réception. Les Chalets du Palace werden fertiggestellt.

2001 Andrea Scherz wird General Manager. Die spektakuläre Penthouse-Suite und die TowerSuiten entstehen.

2007 Das Spa wird umgestaltet und massiv auf 1800 m² erweitert. Der Club GreenGo und dessen Tanzfläche, die sich bis zum Indoor-Pool erstreckt, werden ebenfalls umgebaut und vergrössert.

2009 Auf der Alp Walig wird eine Alphütte übernommen. Die 1783 erbaute Unterkunft auf 1700 m über Meer,

Das «Palace» in seinen Anfangszeiten.

damals für die Sennenwirtschaft und Kuhhaltung im Sommer errichtet, wird sanft renoviert. Seither geniessen die «Palace»-Gäste ein authentisches Gesamterlebnis mit Millionen Sternen am Himmel.

2013 Jubiläum 100 Jahre «Gstaad Palace» mit tollen Events.

2016 Franz W. Faeh wird neuer Culinary Direkctor.

2017 Eine Ära endet: Nach über 40 Jahren gehen Executive Chef Peter Wyss und Chef de Cuisine Hugo Weibel in den Ruhestand. Romuald Bour, langjähriger Vize- und zweieinhalb Jahre lang Direktor, sowie Gildo Bocchini, 49 Jahre im Haus und erster Maître d’Hôtel, übergeben ebenfalls den Stab. Neu übernehmen Vittorio Di Carlo als Vizedirektor und Andrea Buschini als Maître d’Hôtel.

2018 Die Zimmer werden im Durchschnitt alle zehn bis zwölf Jahre renoviert.

Im Laufe der letzten Jahre legte das Haus zudem mehr und mehr Zimmer zusammen. Die nunmehr 90 Zimmer und Suiten vereinen gekonnt zeitgenössischen Glamour mit alpiner Behaglichkeit.

2021 Ernst Andrea Scherz verstirbt nach langer Krankheit im Alter von 81 Jahren.

2022 Nach dem legendären Aussenschwimmbad erhält auch der Indoor-Pool ein neues Gesicht und eine eigene Bar. Damit schlägt er die Brücke vom Kult-Club GreenGo zur Wellnessoase.

Die 75 besten Winterhotels der Schweiz

Die St. Moritzer Hotelikone «Badrutt’s Palace» ist erstmals bestes Winterhotel der Schweiz. Das «Hotel Walther» in Pontresina und das Gstaader «Spitzhorn» verteidigten die ersten Plätze in ihren Kategorien. Und die Schweizer Hotellerie ist weiter auf Rekordkurs.

«Badrutt’s Palace», dieser weltberühmte Schmelztiegel für Gäste aus aller Welt, stürmte von Platz sechs an die Spitze und ist erstmals bestes Winterhotel der Schweiz. Die Hotelikone von St. Moritz, heuer bereits als Hotel des Jahres ausgezeichnet, hat auf den Winter hin noch einmal mächtig zugelegt: Nach einer hervorragenden Sommersaison – die Suiten waren besonders gefragt – wird an Weihnachten der neue, 70 Millionen Franken teure Serlas Wing eröffnet. Die dreizehn Traumsuiten mit bis zu drei Schlafzimmern sowie zwölf luxuriöse Zimmer, alle durch einen Tunnel verbunden mit dem Haupthaus und dem berühmten Restaurant Chesa Veglia, zählen zum Exklusivsten, was die Spitzenhotellerie in den Alpen heute zu bieten hat.

«Villars Palace» als grosser Aufsteiger Hinter dem «Badrutt’s Palace» klassierten sich mit dem «Kulm» St. Moritz und dem «Gstaad Palace» zwei weitere Alpenpaläste von Weltruf. Ein ganz grosser Aufsteiger ist das «Villars Palace», das innert zwei Jahren neun Plätze gutmachte und jetzt den Top 15 angehört. Für das kleine Wunder sorgte der milliardenschwere Genfer Rohstoffhändler Marco Dunand, der Starhotelier Jean-Yves Blatt aus dem «The Chedi» Andermatt holte und das dahinsiechen-

de «Palace» aus dem Jahr 1913 mit Dutzenden Millionen in ein prächtiges Luxushotel verwandelte, eine faszinierende Symbiose zwischen Geschichte, Kunst und Kultur. Noch nicht getestet werden konnte das «Grand Hotel Belvedere», dessen Eröffnung sich verzögert hat. Wengens erstes Fünf-Sterne-Hotel soll jetzt Anfang Dezember teileröffnet werden; der SpaBereich und die Sonnenterrasse bleiben voraussichtlich bis Februar geschlossen.

Interessante Neulinge

In der Rangliste der besten Hotels mit vier Sternen war das «Hotel Walther» in Pontresina nicht von der Spitze zu verdrängen. Grösster Aufsteiger ist hier das Zermatter «Suitenhotel Zurbriggen», das von Skilegende Pirmin Zurbriggen und seiner Familie exzellent geführt und von Jahr zu Jahr noch besser wird. Ein interessanter Neuling ist das «Maistra 160» in Pontresina, ein innovatives Projekt mit einem reizvollen Konzept. Bestes Drei-Sterne-Hotel bleibt weiterhin das «Spitzhorn» in Gstaad, ein Dauerbrenner auf höchstem Qualitätsniveau. Noch nicht getestet wurde «The Mansard» an der Promenade von Gstaad. Das im Frühling eröffnete Schwesterhotel des «Spitzhorn» weckt höchste Erwartungen, doch zurzeit wird noch an diesem und jenem geschräubelt. Spannendster Neuling in dieser Kategorie ist die «Conrad’s

So wurde bewertet

Mountain Lodge» in Silvaplana, ein Noch-Geheimtipp mit neuen, zukunftsweisenden Ideen.

Hotellerie auf Rekordkurs

Den Besten unter den besten Schweizer Hotels geht es so gut wie nie zuvor. Im August wurden 4,8 Millionen Logiernächte gezählt, 3,6 Prozent mehr als im August des Vorjahres. Nie zuvor erreichte die Branche in den drei Sommermonaten so viele Übernachtungen, und alles deutet darauf hin, dass der Logiernächterekord aus dem Jahr 2023 gebrochen wird. Die Hotellerie profitierte dabei erneut von den steigenden Zahlen bei Gästen aus dem Ausland. Sie sorgten im August für ein Plus von 3,1 Prozent. Im Unterschied zu den ersten beiden Sommermonaten kamen aber auch 4,3 Prozent mehr Schweizer Gäste. Sollten die Herbstmonate nicht ganz ins Wasser fallen, worauf nichts hindeutet, sollte die Hotellerie den letztjährigen Gesamtjahresrekord von 41,8 Millionen Logiernächten tatsächlich noch übertreffen. Es wäre der Triumph von Qualität, Gastfreundschaft und Engagement.

Karl Wild , «Hotelier»-Co-Chefredaktor, Buchautor und führender Schweizer Hoteltester, ist seit vierzehn Jahren Verfasser des Ratings mit den besten Winterhotels. Er und sein Team, mehr als ein Dutzend Spezialisten aus Hotellerie und Tourismus sowie Vielreisende, haben alle Hotels besucht.

Die Bewertungskriterien

– Wertung der wichtigen Hotel- und Restaurantführer

– Qualitätskontrollen führender Hotelvereinigungen

– Investitionstätigkeit

– Gastfreundschaft

– Charisma und Innovationsfreude des Hoteliers

– Charakter und Originalität des Hauses

– Lage und Umgebung

– Wintersport- und Freizeitangebot

– Preis-Leistungs-Verhältnis

– Gästebewertungen

– Subjektiver Gesamteindruck

Die 25 besten Winterhotels mit 5 Sternen

1. (Vorjahr: 6) Badrutt's Palace, St. Moritz

Tel. 081 83710 00, badruttspalace.com

DZ/F ab 495 Fr.

Auf den Sommer hin bekam das «Badrutt’s Palace» einen prächtigen neuen Garten mit Pool. An Weihnachten wird der neue, 70 Millionen Franken teure Serlas Wing mit 25 Traumsuiten und -zimmern und unterirdischen Verbindungen zum Haupthaus und zur Chesa Veglia eröffnet. Das legendäre Wahrzeichen von St. Moritz mit seiner unvergleichlichen Geschichte ist nicht zu stoppen. Verantwortlich für diesen Erfolg ist Hans Wiedemann, der vor zwanzig Jahren den Turnaround mit dem taumelnden Hotel schaffte. Heute ist Wiedemann Mehrheitsaktionär und Delegierter des Verwaltungsrates. Die operative Führung hat er vor acht Jahren Richard Leuenberger übertragen, der sich als Lottosechser erwies. Nur logisch, dass das Schweizer Hotel des Jahres 2024 jetzt auch die Spitze der besten Winterhotels erobert hat.

2. (1) Kulm Hotel, St. Moritz

Tel. 081 836 80 00, kulm.com

DZ/F ab 995 Fr.

Weltklassehotel mit Trümpfen, die unschlagbar sind.

3. (2) Gstaad Palace, Gstaad

Tel. 033 748 50 00, palace.ch

DZ/HP ab 950 Fr. Grandioser Schmelztiegel für Gäste aus aller Welt.

Preise: Winter-Zwischensaison

4. (3) Tschuggen, Arosa

Tel. 081 378 99 99, tschuggen.ch

DZ/F ab 440 Fr.

In jedem Bereich grosse Klasse, auch dank vorbildlicher Führung.

5. (5) Suvretta House, St. Moritz

Tel. 081 836 36 36, suvrettahouse.ch

DZ/F ab 680 Fr.

Jeder Besuch in diesem gewaltigen Monument ist ein Erlebnis.

6. (8) The Alpina, Gstaad

Tel. 033 888 98 88, thealpinagstaad.ch

DZ/HP ab 590 Fr.

Die neuen Privatresidenzen sind top, Hotelière Nadine Friedli ist es auch.

7. (4) The Chedi, Andermatt

Tel. 041 888 74 88, thechediandermatt.com

DZ/F ab 650 Fr.

Gesamtkunstwerk für Geniesser und Lebenskünstler.

8. (7) Le Grand Bellevue, Gstaad

Tel. 033 748 00 00, bellevue-gstaad.ch

DZ/F ab 700 Fr.

Eines der jugendlichsten und frechsten Luxushotels in den Alpen.

9. (9) Six Senses, Crans-Montana

Tel. 058 806 20 20, cransmontana-residences.com

DZ/ HP ab 1200 Fr. Luxus pur überall, ein Riesengewinn für die Region. Exorbitante Preise.

10. (10) In Lain Hotel Cadonau, Brail

Tel. 081 851 20 00, inlain.ch

Suiten/F ab 540 Fr.

Wer einmal in diesem kleinen Paradies war, kommt wieder.

11. (11) Riffelalp Resort, Zermatt

Tel. 027 966 05 55, riffelalp.com

DZ/F ab 680 Fr.

Unvergleichliches Luxusresort am Fuss des Matterhorns.

12. (12) Kempinski Palace, Engelberg Tel. 041 639 75 75, kempinski.com/engelberg, DZ/F ab 680 Fr.

Das Kempi hat verlorenen Glanz nach Engelberg zurückgebracht.

13. (14) Carlton Hotel, St. Moritz

Tel. 081 836 70 00, carlton-stmoritz.ch

Suite/F ab 828 Fr.

Gewaltige Investitionen machen den Palast immer schöner.

14. (17) Kempinski Grand Hotel, St. Moritz

Tel. 081 838 38 38, kempinski.com/stmoritz

DZ/F ab 650 Fr.

So gut wie nie zuvor, auch dank Tophotelier Konstantin Zeuke.

15. (20) Villars Palace, Villars-sur-Ollon

Tel. 024 496 22 22, villarspalace.ch

DZ/F ab 720 Fr.

Einer der grossen Aufsteiger. Ein Gewinn für die Romandie.

16. (15) Mont Cervin Palace, Zermatt

Tel. 027 966 88 88, montcervinpalace.ch

DZ/F ab 570 Fr.

Mit Rafael Biner wird das Monument noch von sich reden machen.

17. (16) Kronenhof, Pontresina

Tel. 081 830 30 30, kronenhof.com

DZ/F ab 575 Fr.

Claudio Laager ist ein würdiger Nachfolger von Marc Eichenberger.

18. (13) Lenkerhof Gourmet Spa Resort, Lenk

Tel. 033 748 98 00, lenkerhof.ch

DZ/F ab 455 Fr.

Ende Jahr kommt es zu einem wichtigen Führungswechsel.

19. (19) Chasa Montana Hotel & Spa, Samnaun

Tel. 081 861 90 00, hotelchasamontana.ch

DZ/F ab 750 Fr.

Totales Ferienerlebnis in einem grossartig umgebauten Haus.

20. (18) Waldhaus, Sils-Maria

Tel. 081 838 51 00, waldhaus-sils.ch

DZ/HP ab 375 Fr.

Zauberhaftes Monument. Manches ist anders als anderswo.

21. (21) Guarda Golf Hotel & Residences, Crans-Montana

Tel. 027 488 20 00, hotelguardagolf.com

DZ/F ab 633 Fr.

Luxus und Gastfreundschaft in tollen Suiten und Residenzen.

22. (22) The Omnia Mountain Lodge, Zermatt

Tel. 027 966 71 71, the-omnia.com

DZ/F ab 690 Fr.

Unaufdringlicher Luxus in einem spektakulären Haus.

23. (23) Grace La Margna, St. Moritz

Tel. 081 832 22 10, gracehotels.com/ destinations/grace-la-margna-st-moritz

DZ/F 1040 Fr.

Das jüngste St. Moritzer Luxushaus ist bereits eine etablierte Grösse.

24. (24) Walliserhof Grand-Hotel & Spa, Saas-Fee

Tel. 033 856 67 00, walliserhof-saasfee.ch

DZ/F ab 290 Fr.

Interessante Konzepte in einer atemberaubenden Bergwelt.

25. (neu) Cervo Mountain Resorat, Zermatt

Tel. 027 968 12 12, cervo.ch

DZ/F ab 440 Fr.

Innovatives Bijou in Toplage mit wunderbarer Terrasse.

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