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SCHWINGEN 2022
Offizielles Jahrbuch
Eidgenössischen Schwingerverbands
Herausgeber: Werd & Weber Verlag AG, Thun/Gwatt
Redaktion/Layout: Martin Scheidegger, freier Mitarbeiter ESV, Münsingen
Umschlaggestaltung: Werd & Weber Verlag AG, Thun/Gwatt
Redaktionelle Mitarbeit: Markus Lauener, Obmann ESV, Bönigen Stefan Strebel, Technischer Leiter ESV, Hendschiken Rolf Gasser, Leiter Geschäftsstelle ESV, Ersigen
Lektorat: Erwin Büsser, Medienchef NOSV, Niederwil SG Rolf Gasser, Leiter Geschäftsstelle ESV, Ersigen
Fotos: Pascale Alpiger, Pascal Betschart, Cesco Birrer, Sabine Büttler, Eidgenössischer Hornusserverband EHV, Denise Gschwind, Olivier Jenni, August Köpfli, Barbara Loosli, Konrad Lustenberger, Andy Mettler (Swiss Image), Tobias Meyer-Stöckli, Lorenz Reifler, Fabio Sabatino, Claudia Schweizer, Michèle Seeholzer, David Zurfluh
© Druck und Vertrieb: Werd & Weber Verlag AG, Thun/Gwatt
Titelbild: Der Innerschweizer Joel Wicki gewinnt den Schlussgang des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests 2022 in Pratteln gegen den Emmentaler Matthias Aeschbacher.
Foto: Tobias Meyer-Stöckli
INHALTSVERZEICHNIS
VORWORT DES OBMANNS ESV
STATISTIK DER KRANZSCHWINGFESTE 2022
FESTSIEGER 2022
RÜCKBLICK AUF DIE SCHWINGSAISON 2022
BERNISCHE GAUVERBANDSFESTE
Berner Jurassisches Schwingfest 128
Emmentalisches Schwingfest 130
Mittelländisches Schwingfest 132 Oberaargauisches Schwingfest 134
Oberländisches Schwingfest 136 Seeländisches Schwingfest 138
EIDGENÖSSISCHES SCHWING- UND ÄLPLERFEST, PRATTELN
– Bericht des Technischen Leiters ESV 31 – Schlussrangliste 53
– Notenblätter 61
– Empfang der ESV-Fahne in Pratteln 79
– Einmarsch/Begrüssung der Schwinger in der Arena 82
– Auftritt der Nachwuchsschwinger beider Basel in der Arena 84
– Stimmungsvoller Festakt 86 – Vorstellung der Lebendpreise 88
– Ein paar Festimpressionen 90
– Bunter Querschnitt durch den ESAF-Festumzug 91 – Kranzgewinner 97
– Schwingerliste 103
– Steinstossen
– Hornussen 115
INNERSCHWEIZER KANTONAL-SCHWINGFESTE
Luzerner Kantonal-Schwingfest 140 Ob- und Nidwaldner Kantonal-Schwingfest 142 Schwyzer Kantonal-Schwingfest 144 Tessiner Kantonal-Schwingfest 146 Urner Kantonal-Schwingfest 148 Zuger Kantonal-Schwingfest 150
NORDOSTSCHWEIZER KANTONAL-SCHWINGFESTE
Appenzeller Kantonal-Schwingfest 152 Bündner-Glarner Kantonal-Schwingfest 154 Glarner-Bündner Kantonal-Schwingfest 156 St. Galler Kantonal-Schwingfest 158 Schaffhauser Kantonal-Schwingfest 160 Thurgauer Kantonal-Schwingfest 162 Zürcher Kantonal-Schwingfest 164
TEILVERBANDSFESTE
Bernisch-Kantonales Schwingfest
Innerschweizer Schwingfest
Nordostschweizer Schwingfest
Nordwestschweizerisches Schwingfest
Südwestschweizer Schwingfest
NORDWESTSCHWEIZERISCHE KANTONAL-SCHWINGFESTE
Aargauer Kantonal-Schwingfest 166
Basellandschaftliches Kantonal-Schwingfest 168 Baselstädtischer Kantonal-Schwingertag 170 Solothurner Kantonal-Schwingfest 172
SÜDWESTSCHWEIZER KANTONAL-SCHWINGFESTE
Freiburger Kantonal-Schwingfest 174
Neuenburger Kantonal-Schwingfest 176
Waadtländer Kantonal-Schwingfest 178 Walliser Kantonal-Schwingfest 180
BERGKRANZFESTE
Brünig-Schwinget 182 Rigi Schwing- und Älplerfest 184
Schwägalp-Schwinget 186 Schwarzsee Schwing- und Älplerfest 188 Stoos Schwing- und Älplerfest 190 Weissenstein-Schwinget 192
RÜCKTRITTE EIDGENÖSSISCHER KRANZSCHWINGER 195
VORWORT DES OBMANNS ESV
Nach zwei Jahren mit diversen Einschränkungen, Vorschriften und einer stetigen Unsicherheit, konnte die Schwingersaison 2022 wieder wie gewohnt durchgeführt werden.
Der Entschluss, die Abgeordnetenvesammlung 2022 des Eidge nössischen Schwingerverbands im Schwarzsee vor Ort durchzufüh ren, erwies sich als absolut richtig. Nachdem die AV die letzten zwei Jahre in schriftlicher Form abgewickelt werden musste, traf sich die ganze Schwingerfamilie am dritten März-Wochenende im Schwarz see. Neben den ordentlichen Geschäften durften wir im feierlichen Rahmen wieder sieben neue Ehrenmitglieder ernennen. Nach lan ger Zeit konnte endlich wieder zusammen diskutiert, gefachsim pelt und unsere vielgeliebte Kameradschaft gepflegt werden. Besten Dank dem OK unter der Leitung von Erich Mauron für die muster gültige Organisation.
Nach verschiedenen Hallen- und Klubschwingfesten konnte die Kranzfestsaison wie geplant gestartet werden. An sämtlichen Gau-, Kantonal-, Teilverbands- und Bergkranzfesten wurde attraktiver Schwingsport geboten. Viele Neukranzer zeugen davon, dass die Jungen an die Spitze drängen. Die Teilnehmerzahlen bei den Jungund Nachwuchsschwingern, aber auch bei den Aktiven, erreichten erfreulicherweise die Zahlen wie im 2019.
Die Schwingfeste waren wieder «Schwingfeste». Einerseits mit at traktivem Schwingsport, aber auch unter Einbezug und Pflege der Kameradschaft, was sich in den erfreulichen Zuschauerzahlen wi derspiegelte.
Der ESV wird ab dem Jahr 2023 schweizweit ein einheitliches Ranglistenprogramm zur Verfügung stellen können, das die bishe rigen ersetzt und die Digitalisierung auch in diesem Bereich vor wärts bringen wird.
Der Saisonhöhepunkt 2022 war zweifelsohne das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest vom 27./28. August in Pratteln im Baselbiet. Das Organisationskomitee unter der Führung von OK-Präsident Thomas Weber hat uns ein in allen Teilen wunderbares und unver gessliches Fest organisiert. Wenn man bedenkt, in welch schwieri
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ger Zeit und unter welchen Umständen sie dieses Fest organisieren mussten, gebührt dazu allergrösste Hochachtung.
Über 400’000 Menschen, bunt gemischt aus dem ganzen Land, feierten während drei Tagen ohne grosse Zwischenfälle ein unver gessliches Fest. Darauf dürfen wir einmal mehr stolz sein. Dem Organisationskomitee danke ich im Namen des Eidgenössischen Schwingerverbands für die geleistete Arbeit ganz herzlich. In diesen Dank einschliessen möchte ich die Sponsoren, Gönner, Gabenspen der sowie alle, die etwas zum guten Gelingen dieses Fests beigetra gen haben. Sportlich durften wir während zwei Tagen hochstehen de und spannende Gänge unserer Athleten im Sägemehl bewundern. Mit Joel Wicki konnten am Sonntag ein absolut würdiger Festsie ger zum neuen Schwingerkönig gekrönt werden – «herzliche Gratulation Joel»! Nach dem Sieg von Harry Knüsel im Jahr 1986 ging der Königstitel erst zum zweiten Male in der 127-jährigen Geschichte des Eidgenössischen Schwingerverbands in die Innerschweiz.
An der Vollversammlung im November in Magglingen geht es darum, wie die Zukunft betreffend Betreung Militärsport, Fako und J+S aussehen soll. Weiter wird über den Ablauf der AV und die Nach folgeregelung für unseren Geschäftsstellenleiter diskutiert. Zudem
dürfen wir die neue Schwinghalle in Magglingen besichtigen, welche uns in Zukunft zur Verfügung stehen wird.
Es ist mir ein weiteres Mal ein grosses Anliegen, herzlich zu dan ken: allen Aktiv- und Nachwuchsschwingern für ihre grossartigen Leistungen, den Kampfrichtern, allen Funktionären auf allen Stu fen des Eidgenössischen Schwingerverbands für ihre uneigennützige Arbeit zum Wohle unseres wunderbaren Schwingsports. Danke al len Festorganisatoren mit den unzähligen Helfern, den zahlreichen Sponsoren und Gabenspendern für ihre Unterstützung. Danke auch unserem Vertragspartner SRG für die gute Zusammenarbeit und die vielen tollen Bilder, mit welchen sie unsere Zuschauer zu Hause ver sorgten.
Meinen Kameraden im Zentralvorstand danke ich für ihre Un terstützung und die kameradschaftliche Zusammenarbeit. In die sen Dank einschliessen möchte ich unsere Geschäftsstelle für ihre pflichtbewusste Arbeit und Unterstützung.
Über die sportlichen Leistungen während der Schwingersaison 2022 können sie sich auf den nachfolgenden Seiten informieren und die schwingerischen Höhepunkte noch einmal Revue passieren las sen.
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«SCHWINGEN IST UND BLEIBT ETWAS EINMALIGES»
Liebe Schwingerfamilie, ich freue mich bereits heute auf viele tol le Begegnungen und attraktiven Schwingsport im kommenden Jahr. Zum Saisonhöhepunkt treffen wir uns dann Ende August auf der Höhematte in Interlaken zum Unspunnen-Schwinget 2023.
Ich wünsche euch alles Gute und viel Vergnügen bei der Lektüre des vorliegenden Jahrbuches SCHWINGEN 2022.
DATUM SCHWINGFEST ORT SCHLUSSGANG
10.7. Aargauer Beinwil/Freiamt Reichmuth Pirmin (+) – Räbmatter Patrick (O)
RANG FESTSIEGER KRÄNZE SCHWINGER ZUSCHAUER
1 Reichmuth Pirmin 19 123 6 200
10.7. Appenzeller Urnäsch Bless Michael (–) – Schneider Domenic (–) 1 Zwyssig Raphael 29 176 2 300
8.5. Basellandschaftliches Oberwil Döbeli Andreas (+) – Strebel Joel (O)
26.5. Baselstädtisches
Basel Giger Samuel (+) – Odermatt Adrian (O)
26.6. Berner Jurassisches Mont-Croisin Gnägi Florian (+) – Aeschbacher Matthias (O)
17.7. Bernisch-Kantonales Thun Staudenmann Fabian (+) – Walther Adrian (O)
31.7. Brünig Walther Adrian (+) – Schlegel Werner (O)
12.6. Bündner-Glarner Untervaz Giger Samuel (+) – Orlik Armon (O)
26.5. Emmentalisches
Hasle-Rüegsau Aeschbacher Matthias (+) – Anderegg Simon (O)
27./28.8. ESAF Pratteln Wicki Joel (+) – Aeschbacher Matthias (O)
24.7. Freiburger Léchelles Kramer Lario (+) – Gapany Benjamin (O)
6.6. Glarner-Bündner Netstal Orlik Armon (+) – Schlegel Werner (O)
3.7. Innerschweizer Ennetbürgen Wicki Joel (+) – Nötzli Reto (O)
29.5. Luzerner Rothenburg Fankhauser Erich (+) – Suppiger Werner (O)
7.5. Mittelländisches Bern (BEA) Ledermann Michael (+) – Walther Adrian (O)
1 Döbeli Andreas 21 124 2 500
1 Giger Samuel 20 123 3 850
1 Gnägi Florian 23 157 2 000
1 Walther Adrian 22 150 11 000
1 Walther Adrian 21 120 6 100
1 Giger Samuel 21 135 3 500
1 Aeschbacher Matthias 28 178 5 300
1 Wicki Joel 44 274 50 900
1 Schuler Christian 19 111 2 500
1 Orlik Armon 23 138 3 700
1 Wicki Joel 36 201 7 000
1 Fankhauser Erich 49 289 7 500
1 Ledermann Michael 31 180 6 480
5.6. Neuenburger Vue-des-Alpes Gapany Benjamin (+) – Kramer Lario (O)
7.8. Nordwestschweizer. Brugg Schlegel Werner (–) – Staudenmann Fabian (–)
1 Giger Samuel 28 158 9 050
1 Gapany Benjamin 17 101 700 26.6. Nordostschweizer Balterswil TG Giger Samuel (+) – Schlegel Werner (O)
1 Schlegel Werner 20 121 4 500
1 von Weissenfluh Kilian 24 156 4 700 8.5. Ob- und Nidwaldner Kerns Durrer Fabian (+) – Zemp Christian (O)
4.6. Oberaargauisches St. Urban von Weissenfluh Kilian (+) – Schwander Severin (O)
1 Durrer Fabian 28 202 3 500 10.7. Oberländisches Oey-Diemtigen von Weissenfluh Kilian (–) – Wenger Kilian (–)
1 Anderegg Simon 29 190 4 100 10.7. Rigi Wicki Joel (+) – Kramer Lario (O)
1 Wicki Joel 14 90 4 750 7.8. Schaffhauser Wilchingen Dändliker Shane (+) – Voggensperger Janic (O)
1 Dändliker Shane 21 134 1 650 14.8. Schwägalp Giger Samuel (+) – Rychen Roger (O)
1 Gnägi Florian 16 90 3 500
1 Giger Samuel 14 90 13 850 19.6. Schwarzsee Gnägi Florian (+) – Orlik Curdin (O)
15.5. Schwyzer Muotathal Müllestein Mike (+) – Nötzli Reto (O)
1a Orlik Curdin 26 184 3 800
1 Müllestein Mike 37 242 3 300 15.5. Seeländisches Oberwil b. Büren Orlik Curdin (–) – von Weissenfluh Kilian (–)
1b von Weissenfluh Kilian
1c Gnägi Florian
1d Ledermann Michael
1e Luginbühl Hanspeter
22.5. Solothurner Nunningen Alpiger Nick (+) – Kropf Marcel (O)
29.5. St. Galler Wil Schlegel Werner (–) – Leuppi Samit (–)
12.6. Stoos Wittwer Josias (+) – Schuler Christian (O)
26.6. Südwestschweizer Visp Schurtenberger Sven (+) – Collaud Romain (O)
17.9. Tessiner Cadenazzo Schurtenberger Sven (+) – Gwerder Dario (O)
1.5. Thurgauer Müllheim Giger Samuel (+) – Schlegel Werner (O)
22.5. Urner Erstfeld Kramer Lario (+) – Kurmann Toni (O)
12.6. Waadtländer Aigle Gapany Benjamin (+) – Kramer Lario (O)
29.5. Walliser Savièse Gapany Benjamin (+) – Collaud Romain (O)
23.7. Weissenstein Aeschbacher Matthias (+) – Schneider Domenic (O)
1.5. Zuger Baar Wicki Joel (+) – Ulrich Marco (O)
15.5. Zürcher Ossingen Rychen Roger (+) – Bless Michael (O)
1 Alpiger Nick 21 124 2 000
1 Schlegel Werner 31 186 5 900
1 Wittwer Josias 13 90 3 000
1 Schurtenberger Sven 16 106 4 000
1 Schurtenberger Sven 33 203 3 200
1 Giger Samuel 25 169 5 340
1 Kramer Lario 31 204 2 555
1 Gapany Benjamin 18 108 1 500
1 Gapany Benjamin 13 89 1 000
1 Aeschbacher Matthias 15 90 4 600
1a Wicki Joel 32 200 2 000
1b Herger Matthias
1 Rychen Roger 28 161 5 300
Total 956 5 967 218 625
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WICKI JOEL
Sieger Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest Innerschweizer, Rigi
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Zuger Kantonales
GIGER SAMUEL
Sieger Nordostschweizer, Schwägalp, Baselstädtischer Schwingertag, BündnerGlarner Kantonales, Thurgauer Kantonales
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GNÄGI FLORIAN
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Sieger Schwarzsee
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Berner Jurassisches
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1c Seeländisches
GAPANY BENJAMIN
Sieger Neuenburger Kantonales
Waadtländer Kantonales
Walliser Kantonales
WALTHER ADRIAN
Sieger
Bernisch-Kantonales Brünig
SCHLEGEL WERNER
SCHURTENBERGER SVEN
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AESCHBACHER MATTHIAS
VON WEISSENFLUH KILIAN
KRAMER LARIO
LEDERMANN MICHAEL
WITTWER JOSIAS
ANDEREGG SIMON
DÖBELI ANDREAS
ROGER
MÜLLESTEIN MIKE
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NICK
ORLIK ARMON
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ZWYSSIG RAPHAEL
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DURRER FABIAN
Sieger
Ob-/Nidwaldner
DÄNDLIKER SHANE
Sieger
Schaffhauser
ORLIK CURDIN
HERGER MATTHIAS
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LUGINBÜHL HANSPETER
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RÜCKBLICK
2022 WIEDERUM ERWIES SICH DER THURGAUER
SAMUEL GIGER MIT SEINEN FÜNF KRANZFESTSIEGEN
ALS «L’ HOMME A BATTRE»
Nachdem 2020 wegen der Corona-Pandemie fast sämtliche Schwingfeste nicht stattfinden konnten und 2021 die meisten Schwingfeste ohne Zuschauer über die Bühne gingen, war 2022 wie der alles beim Alten, und die Schwingerfreunde freuten sich nach der – hoffentlich – definitiv überstandenen Pandemie endlich wieder im normalen Rahmen Schwingfeste besuchen zu können. So lag die Zahl der Schwingfestbesucher im gleichen Rahmen wie vor Corona.
KRANZVERTEILUNG
Bernisch-Kantonales Schwingfest
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HITLISTE DER KRANZGEWINNER 2022
An den 39 Kranzschwingfesten der Saison 2022 erkämpften 361 Schwinger total 956 Kränze.
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11 Kränze
Kramer Lario, Galmiz (SWSV)
10 Kränze
Aeschbacher Matthias, Rüegsauschachen (BKSV)
Schlegel Werner, Hemberg (NOSV)
Schurtenberger Sven, Buttisholz (ISV) Staudenmann Fabian, Guggisberg (BKSV) Walther Adrian, Habstetten (BKSV)
9 Kränze
Burger Matthieu, Les Prés-d‘Orvin (BKSV)
Orlik Curdin, Thun (BKSV)
Schneider Domenic, Friltschen (NOSV) von Weissenfluh Kilian, Hasliberg Hohfluh (BKSV)
8 Kränze
Gapany Benjamin, Hauteville (SWSV)
Giger Samuel, Ottoberg (NOSV)
Kämpf Bernhard, Sigriswil (BKSV)
Ledermann Michael, Mamishaus (BKSV)
Odermatt Adrian, Liesberg (NWSV) Räbmatter Patrick, Uerkheim (NWSV)
Räbsamen Marcel, Müselbach (NOSV)
Wicki Joel, Sörenberg (ISV)
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7 Kränze
Alpiger Nick, Seon (NWSV)
Arnold Stefan, Attinghausen (ISV)
Bless Michael, Gais (NOSV) Gnägi Florian, Aarberg (BKSV) Gobeli Patrick, Oey (BKSV)
Hofer Sven, Kerzers (SWSV)
Lustenberger Marc, Hasle LU (ISV)
Moser Steven, Rechthalten (SWSV)
Orlik Armon, Maienfeld (NOSV)
Rohrer Ueli, Flüeli (ISV)
Schneider Mario, Rothenhausen (NOSV)
Schwander Severin, Riggisberg (BKSV)
Sempach Thomas, Heimenschwand (BKSV)
Strebel Joel, Aristau (NWSV)
Voggensperger Lars, Schönenbuch (NWSV)
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KRANZ-HITLISTE NACH SCHWINGKLUBS
Kränze
Gruyère
Kränze
Kränze
DIE BERNER IN DER BREITE DAS MASS ALLER DINGE
Fabian Staudenmann, Adrian Walther, Kilian von Weissenfluh und Michael Ledermann hat eine neue Generation das Zepter bei den Bernern definitiv übernommen.
der goldenen 80-er Generation sind zwar noch die Schwin gerkönige Wenger und Stucki sowie die alt bewährten Kämpen Sempach und Gnägi übriggeblieben, aber bei allen machen sich die Zeichen der Zeit bemerkbar. So konnte der Schwingerkönig 2019, Christian Stucki, bis zum ESAF 2022 kein eiziges Kranzschwingfest bestreiten. Der sympathische Turnerschwinger Florian Gnägi feierte im Jahr 2022 drei Kranzfessiege. Mit dem Sieg am Schwarzsee krönte sich der 34-jährige Seeländer erstmals zum Bergkranzfestsieger.
Fabian Staudenmann konnte zwar kein Kranzschwingfest gewinnen, aber mit seinen total acht zweiten Plätzen an Kranzschwingfesten erwies er sich trotzdem als stärkster Berner. Der grossgewachsene Habstetter Adrian Walther gewann mit dem Bernisch-Kantonalen und dem Brünig-Schwinget gleich zwei prestigeträchtige Schwingfeste. Der Jungspund wirkt zwar manchmal noch etwas gar zu keck und zu unüberlegt. Ebenso zwei Kranzfestsiege feierte mit Michael Ledermann ein weiterer Berner Mittelländer, der mit sei ner unkonventionellen Schwingweise eine Bereicherung für jeden Schwingplatz ist.
Der Berner Oberländer Kilian von Weissenfluh ist von der Schwingweise her ähnlich gelagert wie sein Grossvater Peter und sein Onkel Christian. Will heissen, er operiert aus der Defensive heraus
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und kontert dann blitzschnell. Auch er gewann mit dem Oberaargau ischen und dem Seeländischen zwei Kranzfeste. Mit Jahrgang 1992 ist Matthias Aeschbacher so etwas wie das Bindeglied zwischen der Fraktion der «goldenen 80-er» und den «jungen Wilden». Der Emmentaler Sennenschwinger gewann den Weissenstein und das Emmentalische in seiner engsten Heimat Hasle-Rüegsau. Die Ber ner haben mit dem 21-jährigen Matthieu Burger, Près-d’Orvin und dem erst 17-jährigen Michael Moser vom Schwingklub Zäziwil zwei grosse Talente in ihren Reihen, von denen wir in Zukunft noch viel hören werden.
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DIE NORDOSTSCHWEIZER – GUTE SAISON
Mit seinen fünf Kranzfestsiegen bewies der Thurgauer Samuel Giger erneut, dass er der Mann ist, den es schweizweit zu schla gen gilt. Giger ist noch vielseitiger geworden, greift nun am linken Gstöss mal vorne und mal hinten. Aber nach wie vor gibt es Schwin
ger, die dem sympathischen Senneschwinger halt gar nicht in die Finger passen. Ein grosses Versprechen für die Zukunft ist der erst 20-jährige Toggenburger Werner Schlegel, der durch seine Ab geklärtheit und seine präzisen Schwünge zu überzeugen weiss. Er gewann neben dem St. Galler Kantonalen als Gast das Nordwest schweizerische auf überzeugende Art und Weise. Endlich konn te sich auch der Glarner Roger Rychen zum Kranzfestsieger krö nen lassen. Er gewann das Zürcher Kantonale. Armon Orlik konnte sein Heimfest, das Bündner-Glarner Kantonale, gewinnen. Ein Pu blikumsliebling sondergleichen ist der Thurgauer Domenic Schnei der. Trotz seines Gewichts ist der Sennenschwinger extrem wen dig, und «Dodo» ist praktisch der einzige aktive Schwinger, der den Souplesse perfekt beherrscht. Von den altbewährten Kräften ge lang dem Appenzeller Raphael Zwyssig der Sieg am Heimfest. Sein
Appenzeller Verbandskollege Michael Bless hatte eine durchzogene Saison, in der sich Hochs und Tiefs (Ausstich am Innerschweizer Schwing- und Älplerfest verpasst) abwechselten. Überraschend gewann das Mitglied des Schwingklubs Zürichsee rechtes Ufer, Shane Dändliker, das Schaffhauser Kantonale. Von den übrigen Eidgenossen der Nordostschweizer vermochte einzig noch der Winterthurer Samir Leuppi zu überzeugen. Wobei noch zu erwähnen ist, dass der Kilch berg-Sieger 2021, Damian Ott, lange an einer Fussverletzung herum laborierte. Mit sieben Kranzerfolgen bis zum ESAF wusste der erst 22-jährige Toggenbur ger Marcel Räbsamen zu gefallen.
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Nach 151 Kranzgewinnen gab der Schwingerkönig des Jahres 2001, Arnold Forrer, nach dem Schaffhauser Kantonalen seinen Rücktritt bekannt. Sein Abschied wurde am Schwägalp-Schwinget gebührend gefeiert.
DIE INNERSCHWEIZER –
WICKI/REICHMUTH UND DANACH?
Als klare Nummer 1 der Innerschweizer erwies sich einmal mehr Joel Wicki. Mit seinen 182 cm Körpergrösse bei einem Gewicht von
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107 kg ist der Entlebucher Sennenschwinger nicht mit übermässigen Gardemassen ausgestattet, aber das Kraftbündel hat dank seiner en gen Griffweise mit Kurz und seinen Hakenschwüngen «Waffen» im Repertoire, die auch körperlich übermächtige Gegner anerkennen müssen. Wicki gewann das Innerschweizerische, den Rigi und das Zuger Kantonale.
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Der zweite absolute Innerschweizer Spitzenschwinger Pirmin Reichmuth konnte wegen Verletzungen erst am Aargauer Kanto nal-Schwingfest ins Geschehen eingreifen. Mit sechs gewonnenen Gängen entschied er den Wettkampf sogleich für sich. Der mächti ge Sennenschwinger verletzte sich dann im sechsten Gang am Brü nig-Schwinget an der Schulter erneut, den Kranz sicherte sich der Zuger aber dennoch.
Danach klafft bei den Innerschweizern eine Lücke. Von den altbe währten Kräften sicherten sich Erich Fankhauser am Luzerner und Mike Müllestein am Schwyzer je einen Kranzfestsieg. Das Schwer gewicht Sven Schurtenberger erkämpfte sich zwar total zehn Krän ze und siegte am Südwestschweizerischen und am Tessiner Kantona len, aber von seiner Durchschlagskraft früherer Tage ist der Luzerner doch etwas entfernt.
Der Schwyzer Christian Schuler steht nun bei total 108 Kränzen. Er verlor aber den Schlussgang am Stoos-Schwinget völlig überra schend gegen den Berner Oberländer Josias Wittwer. Ebenfalls hat der Zuger Turnerschwinger Marcel Bieri nicht das Leistungsvermö gen früherer Jahre entwickeln können, wie auch die alten Kämpen Benji von Ah und Andi Imhof.
Durchzogen war auch die Saison des letztjährigen Siegers des In nerschweizer Schwing- und Älplerfests, Joel Ambühl. Von den Jun gen haben der Luzerner Ronny Schöpfer, der Obwaldner Jonas Burch und der Urner Lukas Bissig überzeugt und sind ein Versprechen für die Zukunft.
DIE NORDWESTSCHWEIZER – ENDLICH NICHT NUR
DIE AARGAUER
Die Aargauer Nick Alpiger, Joel Strebel und Andreas Döbeli sind nach wie vor die absoluten Leader der Nordwestschweizer. Alpiger konnte das Solothurner Kantonale und Döbeli das Basellandschaft liche Kantonale für sich entscheiden. Die vier anderen Kranzfeste der Nordwestschweiz gingen alle an Gastschwinger. Leider verletz
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Nordwestschweizerisches Schwingfest 2022: Schwegler Dominik – Schuler Christian te sich der Eidgenosse von Zug 2019, Andreas Döbeli, am Weissen stein-Schwinget so schwer, dass er den Rest der Saison ausfiel. Nicht mehr an die Leistungen der vorangegangenen Jahre kam das Aargau er Schwergewicht Patrick Räbmatter, dies obwohl er insgesamt acht Kränze gewann. Auch nicht mehr mit der Spitze mithalten konnte während der gesamten Saison der Solothurner Gammen- und Kreuz griffspezialist Marcel Kropf. Dafür haben die beiden Baselbieter Adrian Odermatt und Lars Voggensperger zur Nordwestschwei
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Nordwestschweizerisches Schwingfest 2022: Bundesrätin Viola Amherd, Ständerat Tierry Burkart (OK-Präsident) und Festsieger Werner Schlegel
zer Spitze aufgeschlossen. Odermatt trumpfte am Baselstädtischen gross auf und brachte im Schlussgang den haushohen Favoriten Samuel Giger an den Rand einer Niederlage. Der 21-jährige Oder matt beherrscht den Linkskurz so gut wie schon lange keiner mehr. Lars Voggensperger ist an jedem Schwingfest mit seiner offensi ven Schwingweise eine Bereicherung. Der ebenfalls 21-jährige Sen neschwinger ist mit 180 cm Grösse und 108 kg Körpergewicht kein schwingerischer Riese und erinnert mit seiner Schwingart als Blond schopf ein wenig an die Sensler Schwingerlegende Hans-Peter Pellet.
DIE SÜDWESTSCHWEIZER –
EIN ROMAND GEWINNT DAS URNER KANTONALE
Zu Zeiten von Schlaefli, Yerly und Pellet waren Siege von Ro mands an Kranzschwingfesten in den übrigen Teilverbänden kei ne Seltenheit. Seit da ist es bis zum Stoos-Sieg von Lario Kramer im Jahr 2018 ruhig geblieben. Nun hat der 24-jährige Galmizer, der vor allem aus der Flanke schwingt, mit dem Sieg am Urner Kanto nal-Schwingfest nachgedoppelt. Dazu gewann der athletische Sen neschwinger auch noch das Freiburger Kantonale. Mit elf Kränzen hat das Mitglied des Schwingklubs Kerzers auch die Wertung der Kranzsammler 2022 gewonnen.
Der zweite Spitzenschwinger der Romands – Benjamin Gapany –gewann mit dem Neuenburger, dem Walliser und dem Waadtländer Kantonalen gleich drei Kranzschwingfeste in der Romandie. Zwi schenzeitlich tauchte das Mitglied des Schwingklubs Gruyère etwas ab, erreichte aber immerhin doch acht Kränze.
Der dritte Eidgenosse der Romands, der Waadtländer Steve Du plan, hatte einmal mehr mit der Verletzungshexe zu kämpfen und konnte sein Potenzial in der Saison 2022 nie abrufen.
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Dahinter klafft bei den Romands nach wie vor eine grosse Lücke. Am ehesten zu gefallen, wussten noch Sven Hofer und Steven Mo ser – zwei weitere Freiburger, die in der Saison 2022 je sieben Krän ze gewinnen konnten.
Ein Problem an den Kranzschwingfesten der Romands sind die Teilnehmerzahlen. Als Beispiel sei das Walliser Kantonal-Schwing
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fest genannt, an welchem nicht einmal hundert Schwinger an den Start gingen. Dies ist umso betrüblicher, wenn man bedenkt, dass alle versicherten Aktivschwinger des Südwestschweizer Schwinger verbands ohne Einschränkung alle Kantonal-Schwingfeste im Teil verbandsgebiet bestreiten können. Immerhin haben die Romands gemäss den Zahlen der Hilfskasse 374 Aktivschwinger versichert. Damit sollte es doch allemal möglich sein, mindestens 100 Schwin ger für die Teilnahme an einem Kantonal-Schwingfest motivieren zu können.
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FAZIT DER SAISON 2022
Welch eine Wohltat, dass die Schwingfeste wieder vor vollen Zu schauerrängen stattfinden konnten, dies hat auch die Schwinger zu aussergewöhnlichen Leistungen motiviert. Mit Nöldi Forrer ist ein ganz Grosser zurückgetreten, und die Spitzenschwinger mit über 30 Altersjahren spüren allesamt die Verschleisserscheinungen an ihrem Körper. Schwinger wie Giger, Wicki und Staudenmann werden das Geschehen auf den Schwingplätzen auch im Jahr 2023 dominieren!
Rolf Gasser