Natürlich_2010_08

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Tankstellen für die Seele 38

Heilpflanzen

Gesundheit aus der Natur 10

Kochkünstler

Wiesners Alchemisten-Küche 26

Das schwache Geschlecht 48

Die Natur weiss, was gut ist.

Deshalb produzier t sie für uns täglich schmackhaf te Pro dukte wie BioOlivenöl Dies is t nur eine s von üb er 10 00 Migros Bio-Produk ten. Infos auf www.migros.ch/bio

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Die Seele weiss es besser

Liebe Leserin, lieber Leser

Haben

Sie auch einen persönlichen Kraftort? Meiner ist unten an der Aare, bei einem mittlerweile auch nicht mehr ganz jungen Baum, an den ich mich schon als Knabe gerne gelehnt habe. Gemeinsam sind wir grösser und auch ein bisschen dicker geworden. Er kennt meine Sorgen und Nöte. Er gibt mir Kraft in Zeiten, in denen ich mich schwach und verloren fühle – und er gibt mir Ruhe, wenn ich vor lauter Himmelhoch nur noch jauchzen möchte.

Männer sind auch Menschen, Männer sind etwas sonderbar.

Herbert Grönemeyer

Kraftorte können vieles sein. Ein Baum eben, ein Bach, eine Lichtung, eine Kirche, eine Wiese, ein Berg. Gemeinsam ist ihnen, dass Menschen dort eine besondere Energie spüren. Für die Wissenschaft ist das ein Rätsel, ja sogar eine Unmöglichkeit, doch unsere Seele weiss es besser. Lesen Sie ab Seite 38, was Kraftorte auch noch auszeichnet. Das Stichwort Kraft leitet direkt zu uns Männern über. Gerne geben wir im Alltag, am

Arbeitsplatz und zu Hause den «starken Kerl». Doch sind wir wirklich so stark – und welchen Preis zahlen wir dafür? Diesen und vielen weiteren Fragen zum Thema Mann und Frau geht Walter Hollstein nach. Der ehemalige Professor hat sich zeit seines Lebens kritisch mit Geschlechterfragen befasst und macht ab Seite 48 für «natürlich leben» eine exklusive Bestandesaufnahme, die nicht allen Männern und wohl auch nicht allen Frauen gefallen wird.

Geteilter Meinung kann man auch bei Stefan Wiesner sein. Er ist Koch. Und er ist vor allem Alchemist, und das am liebsten am Herd. Dort kocht er schon mal eine Steinsuppe, räuchert Schneeflocken oder mischt Gold unter die Vorspeise. Seine Kreationen sind mehr als nur speziell – und immerhin 17 Gault-MillauPunkte wert. Mehr über den Entlebucher Starkoch lesen Sie ab Seite 26, inklusive Rezeptvorschlag. Probieren Sie ihn aus.

Herzlich, Ihr

Chefredaktor

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Gesundheit

8 Heilende Nahrungsmittel

9 Tee und Kaffee fürs Herz

10 Naturheilkunde und Ausbildung Teil 4: Phytotherapie

14 Bettnässen: Natürliche Mittel sorgen für trockene Betten

22 Heinz Knieriemen über die Antibabypille

Beratung

18 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen

Haus & Garten

24 Der unterirdische Jäger

25 Geniessen statt giessen

26 Stefan Wiesner – der Küchen-Alchemist

32 Remo Vetter: Leben «al fresco»

Natur

36 Der Krieg der Affen

37 Wandern nach der SAC-Skala

38 Kraftorte: Wo Menschen Energie tanken können

42 Gipfelsturm auf das Allalinhorn

Leben

46 Klimaanlagen sind Klimakiller

47 Zahl der Tierversuche nimmt ab

48 Wann ist Mann ein Mann?

52 Ein Schreiner verzichtet auf Leim

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Götterdämmerung

«natürlich leben» 7-2010

Was ist das für ein Wissenschaftler, der mehrere Tausend Jahre alte Aufzeichnungen, deren Übersetzungen und Interpretationen durch fanatische Zeitgenossen als Grundlage seiner Betrachtungen wählt? Übersetzungen sind immer Interpretationen und diejenigen Menschen, welche die Bibel und andere heilige Bücher wortwörtlich auslegen, stiften sehr viel Unheil. Auch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse scheint er auszuklammern, weil sie sein Weltbild stören könnten.

Es gibt vielleicht nicht nur 4000 Religionen, sondern fast sieben Milliarden, nämlich so viele, wie es Menschen gibt. Jeder Mensch schustert sich seine Weltanschauung und Religion selbst zurecht und daher auch die sich widersprechenden Aussagen und Aufzeichnungen. Es ist ziemlich naiv, zu glauben von Menschen gemachte Aufzeichnungen entsprächen der letzten Wahrheit. Kaum jemand bestreitet wahrscheinlich, dass in den alten heiligen Büchern tiefe Weisheiten schlummern, aber nicht, wenn man sie wörtlich auslegt. Aber auch wissenschaftliche Erkenntnisse entsprechen nur dem letzten Stand des Irrtums. Sie werden über kurz oder lang durch neue Erkenntnisse verdrängt.

Immerhin zeigen diese letzten Erkenntnisse, dass der Geist über der Materie steht. Das scheint darauf hinzudeuten, dass unser Universum auf einem geistigen Schöpfungsakt beruht. Das kann man nicht einfach als Beweis für einen persönlichen Gott auslegen, aber es scheint auf eine geistige Quelle zu weisen. So etwas postulieren auch die ayurvedischen und chinesischen Überlieferungen, die weitaus älter sind als unsere Bibel.

Entgegen den Behauptungen von Herrn Bösch zeigt die neueste Forschung

übrigens klar, dass beten eine Wirkung hat. Eben, weil der Geist über der Materie steht. Darüber sind sehr ausgedehnte Studien gemacht worden. Aber es ist unseriös, alle Verwirrungen und Schandtaten der Menschen mit einer Religion oder mit einem göttlichen Wirken erklären zu wollen. Wir leben in einer polaren Welt und ein grundlegendes Wesensmerkmal des Universums ist die friedliche Koexistenz gegensätzlicher Werte. Die Welt ist wie sie ist, weder gut noch böse. Die Menschen sind verantwortlich für die Ausgestaltung dieser Welt, diese Verantwortung können wir nicht auf irgendeine Religion oder einen Gott abschieben.

Hanspeter Jörg, E-Mail

Wäre Ihre Zeitschrift sonst nicht so gut, würde ich das Abonnement nach diesem Artikel sofort kündigen. Was haben Sie sich wohl gedacht, als Sie die «Götterdämmerung» in Ihr Heft aufnahmen? Heutzutage, wo überall alles und jedes angezweifelt und angegriffen wird, finde ich diesen Artikel völlig absurd. Überlegen Sie sich einmal, was wohl Jugendliche darüber denken.

R. Hirschburger, Rapperswil (SG)

Briefe an «natürlich leben»

Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-leben.ch oder: «natürlich leben», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51

Balsam für Haut und Seele

«natürlich leben» 7-2010

Dass man Olivenöl für die Körperpflege benutzen kann und soll, ist wahr und sehr positiv zu bewerten. Es stimmt jedoch nicht, dass der Anteil an Ölsäure von der Erntemethode abhängt, denn es handelt sich dabei um eine Omega-9-Fettsäure, die eben im Olivenöl die Hauptfettsäure darstellt. Ausserdem hat der Ölsäuregehalt nichts mit «extra vergine» zu tun. Beim Pressen überreifer Oliven ergibt sich hingegen ein hoher Gehalt an freien Fettsäuren und wenn das Öl mehr als ein Prozent davon enthält, darf es nicht mehr als «extra vergine» bezeichnet werden. Die Bezeichnung ist übrigens schon lange keine echte Qualitätsgarantie mehr.

Erica Bänziger, Ernährungsberaterin, Verscio

Editorial «natürlich leben» 7-2010

I hr Editorial hat mir folgenden Witz in Erinnerung gerufen:

Eine Gruppe Buben hat sich einen Kirschbaum vorgenommen. Den Kleinsten lassen sie unten als Aufpasser. Plötzlich der Aufpasser: «Psst, psst, psst...!» Buben: «Was ist?» Aufpasser: «Der Bauer wäre jetzt da.»

Ich lese «natürlich leben» stets mit Freude.

Heinz Faivre, Lengnau

Richtige Butter

«natürlich leben» 7-2010

Den Beitrag von Heinz Knieriemen über die Haltbarmachung von Milch und Butter habe ich mit grossem Interesse gelesen. Dass die modernen Konservierungsarten nicht nur den Geschmack verkümmern lassen, sondern viele in den Urprodukten vorhandene Substanzen töten, die der Mensch unabdingbar braucht, will er nicht krank werden, ist aber noch die schlimmere Botschaft. Der meiner Meinung nach bedeutendste Ernährungsforscher des vorigen Jahrhunderts, Werner Kollath, hat bereits 1932 in seinem Werk «Zivilisationsbedingte Krankheiten und Todesursachen» den Gesundheitsverfall ganzer Völker als Folge moderner Konservierungsmethoden – Stichwort Denaturierung – vorausgesagt. Heutzutage kann man selbst bei frischem Obst und Gemüse nicht sicher sein, ob es nicht klammheimlich gegen Fäulnis besprayt oder begast worden ist.

Silvia Sachs, per E-Mail

Wespen im Storenkasten «natürlich leben» 7-2010

Mit grosser Verwunderung habe ich

Remo Vetters Antwort auf die Anfrage «Wespen im Storenkasten» gelesen. Ich bin erschrocken über den Ratschlag und den Verweis an Kammerjäger und Wespenschutzmittel beziehungsweise Insektizide. Wespen sind keine Schädlinge. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems und tragen wesentlich zum Gleichgewicht in der Natur bei. Sie zu vernichten ist aus ökologischer Sicht unverantwortlich.

Natürlich kann man nicht jedes Wespenvolk am von ihm ausgesuchten Ort belassen und gerade auf Balkonen kann es sehr unangenehm werden, wenn einem die Wespen um die Ohren fliegen. Wo es nur geht, sollte man sich aber erkundigen, um eine allfällige Lösung für ein saisonales Zusammenleben (ein Wespenvolk stirbt nach einem Sommer) zu finden oder aber eine schonende Umsiedlung anstreben. Viele Feuerwehrkorps bieten dies an. Sogenannt spezialisierte Firmen, wie er-

wähnte Kammerjäger, vernichten Wespenvölker in der Regel, da sie oft reine Schädlingsbekämpfungsfirmen sind. Fahrlässig ist es, einem Laien zu raten die Wespen in Eigenregie mittels Insektizid selber zu vernichten – nicht zuletzt sind solche Mittel auch für den Anwender gesundheitlich alles andere als unbedenklich. Der Einsatz solcher Giftstoffe ist unverhältnismässig.

Ich finde es enttäuschend, dass gerade von einem Fachmann wie Ihnen und in einer Zeitschrift, die sich mit ‹natürlichem leben› befasst, ein solch kurzsichtiger Ratschlag kommt.

Nathalie Dubois, Schweizerische Gesellschaft für Tierschutz / ProTier, Zürich

Korrigendum

Im Artikel «Die Ökobewegung» in «natürlich leben» 4-2010 hat sich ein Fehler eingeschlichen: Rachel Parson (1907 bis 1964) hat ihr aufrüttelndes Buch «Der stumme Frühling» natürlich noch zu ihren Lebzeiten (1962) verfasst und nicht wie angegeben 1972. Die Redaktion

Gesundheit

Lesen_ Heilende Nahrungsmittel

JPhytotherapie_ Integration in die Pflege

ames Duke, Spezialist für medizinische Heilpflanzen, führt in diesem umfassenden Nachschlagewerk durch den Dschungel der Pflanzenwirkstoffe. Er hat eine Auswahl an heilenden Nahrungmitteln zusammengestellt, die bei den unterschiedlichsten Beschwerden heilend oder lindernd wirken. Duke stellt die wichtigsten Gemüse, Kräuter und Samen vor, stets mit neuesten Erkenntnissen aus der Forschung und persönlichen Anekdoten versehen.

 James Duke: «Heilende Nahrungsmittel», Verlag Goldmann Arkana 2010, Fr. 23.90

Akupunktur_ Botenstoff gegen Schmerzen

Neurowissenschaftler von der Universität Rochester in New York haben bei Mäusen herausgefunden, dass bei einer Akupunkturbehandlung vermehrt schmerzlinderndes Adenosin ausgeschüttet wird, was die Linderung von Schmerzen zur Folge hat. Während der Sitzungen erfolgte auch die übliche Drehung der Nadeln mit der Hand, was laut der Akupunkturlehre die Wirkung verstärken soll. Und tatsächlich: In unmittelbarer Nähe der Nadelstiche war der Adenosin-Gehalt im Gewebe um das 24-Fache gestiegen. Die so behandelten Mäuse hatten auch deutlich weniger Schmerzen, wie die Forscher aus Verhaltenstests schlossen. MM

Die Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege (IGPP) hat sich zum Ziel gesetzt, die Pflanzenheilkunde vermehrt in Pflegeheimen, Spitälern und Spitex-Organisationen zu integrieren. Heilpflanzen-Anwendungen seien in der Bevölkerung breit verankert und kompatibel mit dem medizinischen Denken von Ärzten, betont die IGPP und engagiert sich in der Aus- und Weiterbildung von Pflegefachleuten. Wichtig bei der Integration sei eine enge Zusammenarbeit mit den Institutionen und ärztlichen Diensten. ajo

Gratis: Die praktischen eBooks von «natürlich leben»

Auf unserer Homepage gibt es mittlerweile fünf eBooks gratis zum Download. Ob in «Gut essen!», «Die 20 besten Heilkräuter», «Fit in den Frühling», «Wandern und Geniessen» oder «Naturheilkunde für werdende Mütter»: Die eBooks bieten eine Fülle von Anregungen, Hilfe und wichtige Informationen für ein gesundes, nachhaltiges und genussvolles Leben.

Die eBooks können Sie gratis herunterladen, ausdrucken und per Mail an Freunde verschicken.

 Die eBooks von «natürlich leben» kostenlos auf www.natuerlich-leben.ch

Forschung_ Tee und Kaffee gut fürs Herz

Der Genuss von Tee oder Kaffee schadet der Gesundheit keineswegs – ganz im Gegenteil, wie eine Langzeitstudie niederländischer Wissenschaftler zeigt. Yvonne van der Schouw vom University Medical Center Utrecht und ihre Kollegen untersuchten bei über 37 000 Menschen während 13 Jahren, wie sich deren Tee- oder Kaffeekonsum auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkte. Demzufolge hatten Teetrinker, die mehr als sechs Tassen pro Tag konsumierten, ein um 36 Prozent geringeres Risiko für Herzkrankheiten verglichen mit jenen, die sich weniger als eine Tasse gönnten. Moderate Kaffeetrinker, die sich zwei

bis vier Tassen pro Tag genehmigten, zeigten im Vergleich zu Vieltrinkern (mehr als vier Tassen) und Wenigtrinkern (weniger als zwei Tassen) ein um 20 Prozent reduziertes Risiko. Für die positive Wirkung von Tee und Kaffee sind laut den Wissenschaftlern die in beiden Getränken enthaltenen natürlichen Antioxidantien verantwortlich, die im Körper gesundheitsschädigende freie Radikale neutralisieren können. Die Studie zeigte zudem, dass die Teetrinker im Durchschnitt einen wesentlich gesünderen Lebensstil pflegten als die Kaffeetrinker. Letztere rauchten öfter und ernährten sich weniger gesund als Teetrinker, so die Forscher. ajo

Mit P anzen heilen

Phytotherapie beruht auf Jahrhunderte altem, überliefertem Erfahrungswissen. Nun interessieren sich auch die Naturwissenschaften für die heute wieder beliebte Pflanzenheilkunde. Text Marion Kaden

Dstehen. Doch auch sie nutzen den erfahrungsheilkundlichen Schatz als Grundlage für ihre Forschungen und Präparate-Entwicklungen.

Mit dem Entstehen der Naturwissenschaften kamen neue Medizinkonzepte auf. Er ndungen und technische Möglichkeiten unter anderem auch Laborverfahren ermöglichten ab dem 19. Jahrhundert die Erforschung chemisch de nierter Einzelsubstanzen. Wissenschaftler versuchten, den Heilp anzen ihre Wirkstoffgeheimnisse zu entreissen, indem sie einzelne Substanzen isolierten. Auf diese Weise wurde zum Beispiel der besondere Wirkstoff der Weidenrinde, das Salicin entdeckt. 1897 gelang dann dem deutschen Chemiker Felix Hoffmann, die Salicylsäure in Acetylsalicylsäure (ASS) umzuwandeln und in Reinsynthese herzustellen. Damit war der Siegeszug des extrahierten Wirkstoffs der Weide, bekannt als Aspirin, nicht mehr aufzuhalten. Es gilt als erfolgreichstes Arzneimittel des 20. Jahrhunderts.

Rationale Phytotherapie

ie P anzenheilkunde oder Phytotherapie wird seit Jahrtausenden weltweit zum Wohl und zur Heilung der Menschen eingesetzt und ist heute wieder zunehmend populär. Ob schmerzlindernde Weidenrinde, entzündungshemmende Kamille oder darmberuhigenden Fenchel – häu g verwenden wir Heilp anzen und schätzen ihre oft schonende Wirkungsweise.

Die Bedeutung und Wertschätzung der P anzenheilkunde lässt sich schon alten Papyrusrollen entnehmen. So setzten bereits die alten Ägypter Heilp anzen gezielt zu medizinischen Zwecken ein. Das Wissen um die Heilkraft von P anzen ist in allen Kulturen tief verwurzelt und birgt einen riesigen Schatz. Paracelsus sagte: «Gott liess überall genau die Heilp anzen

wachsen, die zur Heilung der Krankheiten der jeweiligen Regionen notwendig sind.»

Erfolgreiches Aspirin

Die Erkenntnisse über medizinisch einsetzbare P anzen verdanken wir heilkundigen Männern und Frauen. Sie beobachteten, probierten Wurzeln, Blätter, Rinden aus, stellten Rezepturen zusammen und tradierten mündlich ihr Wissen über Jahrtausende hinweg. Später wurden diese Erfahrungen niedergeschrieben – der Begriff Erfahrungsheilkunde entstand.

Bei der mündlichen Überlieferung und beim über die Jahrhunderte erfolgten Kopieren von Rezepturen schlichen sich Fehler ein. Dies ist mitunter ein Grund, weshalb heutige Wissenschaftler der Erfahrungsheilkunde skeptisch gegenüber-

Doch diese der Natur nachempfundene, aber synthetisierte Substanz ist kein p anzliches Arzneimittel. Denn in der Phytotherapie werden nur Arzneimittel auf unveränderter Grundlage von P anzenteilen (Blüten, Wurzeln), deren Bestandteilen (ätherische Öle) oder Zubereitungen (Extrakte, Tinkturen, Presssäfte), den p anzlichen Fertigarzneimitteln (Phytopharmaka) zugerechnet.

Die Erforschung solcher Phytopharmaka wird im Rahmen der modernen P anzenheilkunde betrieben. Wissenschaftler wie Reinhard Saller vom Institut für Naturheilkunde des Universitätsspitals Zürich arbeiten daran, p anzenheilkundliche Wirkstoffe nach naturwissenschaftlichen Prinzipien zu untersuchen. Diese «rationale» Phytotherapie verwendet naturwissenschaftliche Methoden, um die Wirkung von Heilp anzen labortechnisch oder klinisch nachzuweisen. Sie gilt nicht als Alternativmedizin, sondern als Teil der naturwissenschaftlich angewendeten me-

Das Wissen um die Heilkraft von Pflanzen ist in allen Kulturen tief verwurzelt und birgt einen riesigen Schatz.

dizinischen wie biologischen Forschung und Therapie.

1 Ausbildung zum Drogisten

● Vierjährige Lehre zum Drogisten mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ).

● Zweijährige Berufspraxis in einer Drogerie.

● Zweijähriges Vollzeitstudium an der Höheren Fachschule für Drogistinnen und Drogisten (Ecole supérieure de Droguerie) in Neuenburg zum diplomierten Drogisten.

 www.drogistenverband.ch

 www.esd.ch

2 Weitere Ausbildungsmöglichkeiten

● Schule für angewandte Naturheilkunde: Ziel Phytotherapie als Einzelmethode oder in Verbindung mit anderen Therapien in der Praxis anzuwenden. Voraussetzung: Medizinische Grundlagen.

 Schule für angewandte Naturheilkunde www.nhk.ch

 Schweizerische Medizinische Gesellschaft für Phytotherapie www.smgp.ch

3 Selber sammeln

Beim selber Sammeln von Heilpflanzen sollte man darauf achten, dass die natürlichen Ressourcen geschont werden. Dazu gehört:

● Welche Pflanzen sind geschützt? Geschützte Pflanzen auch nie einzeln pflücken.

● Massenweises Sammeln kann ebenso gefährdend für den häufigen Heilpflanzenbestand sein.

● Die Art des Pflückens: vorsichtig, ohne Wurzeln zu beschädigen.

● Nur, wenn die Heilpflanzen zu Hause auch tatsächlich verarbeitet werden sollen, nicht nur zum Spass.

Doch auch die rationale Phytotherapie hat Kritiker. Einer unter ihnen war der bekannte Schweizer Alfred Vogel. Der Arzt aus Teufen fühlte sich der Natur tief verbunden und arbeitete sein Leben lang mit Heilp anzen, ihren Anwendungen und möglichen Therapien in seinem Sinne. Aufgrund seiner Beobachtungen und Untersuchungen war ihm klar, dass die vielfältigen Wirkungen von Heilp anzen nicht nur auf einzelnen Substanzen beruhen konnten. Sein «Ganzheitsprinzip» formulierte er so: «Jede P anze stellt etwas Fertiges, in sich Abgeschlossenes dar; denn es handelt sich dabei um ein Rezept, dem Intelligenz, Voraussicht und weise Planung zugrunde liegen. Für den Wert der einzelnen P anze entsteht ein Risiko, wenn man ihr zweckmässig überlegtes Gefüge auseinanderreisst.» Anders gesagt: Die Summe der Gesamtwirkung einer Heilp anze ist mehr als die Summe der Wirkungen ihrer Einzelsubstanzen.

Zu dieser Erkenntnis kam neben vielen anderen Forschern auch ein kanadischer Wissenschaftler der rationalen Phytotherapie: James Hudson von der Universität Vancouver stellte im Journal of Medical Plants Research 2009 seine Untersuchungsergebnisse zur Wirkung von P anzenextrakten bei Grippe vor. Hudson stellte fest, dass die entzündungshemmenden, antiviralen, antibakteriellen und antioxidativen Eigenschaften von P anzenEinzelwirkstoffen bei der Bekämpfung von In uenza in ihrer Gesamtheit effektiver wirken als die einzelnen Substanzen.

Für Vogel war das Sammeln von wildwachsenden P anzen, aus denen er seine Frischp anzenheilmittel herstellte, eine Selbstverständlichkeit. «Heute wird zunehmend darüber diskutiert, ob man den wachsenden Bedarf an Heilp anzen überhaupt noch aus Wildbeständen decken darf und soll», sagt dagegen Clemens Umbricht, PR-Verantwortlicher der von Vogel gegründeten Heilmittel rma Bioforce AG in Roggwil TG.

Wie viele Hersteller von Phytopharmaka, die sich Nachhaltigkeit und Verantwortung gegenüber der Natur auf die Fahnen geschrieben haben, ging Bioforce deshalb neue Wege. Sie bauen die notwendigen Heilp anzen für ihre Arzneimittelproduktion heutzutage entweder selbst oder mithilfe vertraglich verp ichteter Bauern an. Damit lassen sich zudem die strengen gesetzlichen Erfordernisse nach einer kontinuierlichen Wirkungsweise besser erfüllen und eine hohe Qualität der Heilp anzen garantieren.

Drogisten: breites Wissen

Etwa 560 Drogerien bieten schweizweit ein breites Sortiment an Heilp anzendrogen für die Selbstmedikation an. «Das Wissen und die Nachfrage rund um P anzenheilkundliches sind gross», sagt Elisabeth Huber vom Schweizerischen Drogistenverband in Biel. «Drogisten wählen ein Sortiment nach der Nachfrage in ihrer Region aus», sagt sie. «Die Palette ist umfassend: Nicht nur Tees aus Wurzeln, Blüten, Blättern und Rinden, sondern auch ätherische Öle werden angeboten; ausserdem verlangen die Kunden spagyrisch hergestellte Mittel oder Fertigarzneien wie Salben, Sprays, Tabletten», so Huber. Bevor sie für den Verband tätig wurde, absolvierte die Drogistin eine lange Ausbildungszeit. Ihr Basiswissen erwarb sie durch eine vierjährige Lehre in einer Drogerie, wobei auf eine praktische Ausrichtung Wert gelegt worden sei, wie sie sich erinnert. «Theorie wurde vor allem in der

Berufsschule gelehrt, die zweimal in der Woche besucht werden musste.»

Anschliessend besuchte sie die Höhere Fachschule für Drogisten und Drogistinnen (Ecole supérieure de droguerie) in Neuenburg. Das Vollzeitstudium mit Abschluss als diplomierte Drogistin über zwei Jahre deckt laut Huber ein breites Spektrum ab, bei dem unter anderem auch Pharmakologie zu den P ichtfächern gehört.

«Drogisten greifen bei der Kundenberatung auf ein breitgefächertes, profundes Wissen zurück», sagt die Fachfrau. Wobei die Selbstmedikation im Vordergrund stehe: Ob Husten, Magen-Darm-Verstimmungen oder anregende Stoffwechseltees für die beliebte Frühjahrskur – an Rat fehlt es Drogisten selten. Huber weist aber darauf hin, dass das Wissen über die typischen p anzenheilkundlichen Möglichkeiten, zum Beispiel die Herstellung von

einem Sud für Umschläge, Wickel oder Kompressen, bei jungen Drogisten in Vergessenheit geraten ist. «Dabei können zum Beispiel Thymianölkompressen bei krampfartigem Husten, Au agen bei Menstruations- oder Muskelschmerzen leicht lindern und helfen.

Wer sich für die P anzenheilkunde interessiert, kann daher Kurse besuchen, die manche Drogisten anbieten. Ausserdem stehen für die Reaktivierung des wertvollen Heilwissens aus der Apotheke Gottes immer noch Heilkräuter-Erfahrene zur Verfügung: In Familien, der Nachbarschaft oder im Dorf leben Menschen, die sich auskennen mit einigen P anzen, ihren Wirkungen und Anwendungen. Nicht zuletzt steht für die Erweiterung der eigenen Kompetenz und des Heilp anzenwissens eine breite Literatur zur Verfügung: Nachschlagewerke, Kochbücher oder praktischen Ratgeber können zielführend und hilfreich sein. Ausserdem bieten Fachleute, Vereine oder Volkshochschulen Führungen zu Arzneip anzen oder Wildkräutern an. Solche Veranstaltungen eignen sich auch für Laien und es macht Spass, draussen in der Natur zu sein und mit jedem Spaziergang Neues kennen zu lernen und später zu Hause vielleicht auszuprobieren. Genauso interessant sind Besuche von Heilkräutergärten oder beispielsweise das Freilichtmuseum Ballenberg mit seinen vielen interessanten Spezialveranstaltungen. ◆

Naturheilkunde und Ausbildung

Sind Sie an einer Ausbildung im Bereich Naturheilkunde interessiert oder wollen Sie mehr über die verschiedenen Richtungen wissen?

In der Serie «Naturheilkunde und Ausbildung» stellen wir Ihnen die fünf Heilmethoden, die wieder in der Grundversicherung verankert werden sollen, Homöopathie, Phytotherapie, Neuraltherapie, Traditionelle Chinesische Medizin und Anthroposophische Medizin ausführlich vor.

 Im nächsten Heft: Anthroposophische Medizin

Gute Nacht

Nässt ein Schulkind nachts regelmässig das Bett, kann das bei Eltern und Kind zur Belastung werden. Gespräche, Geduld und Gelassenheit entschärfen die Situation.

Wenn Philipp mit seinen Freunden draussen spielt, unterscheidet er sich nicht von ihnen. Der Neunjährige ist ein ganz normal entwickelter Junge. Und doch umgibt ihn ein Geheimnis, das ausser seinen Eltern niemand wissen darf: Er pinkelt nachts ins Bett. Meist spielt er morgens den Coolen und tut so, als lasse ihn das kalt. Doch insgeheim schämt er sich sehr dafür. Er traut sich nicht an Klassenreisen mit Übernachtungen teilzunehmen und will auch nie die Nacht bei seinem besten Freund verbringen.

Kinder, die noch im Schulalter das Bett nässen, haben oft das Gefühl, sie seien die einzigen, denen dieses Missgeschick immer wieder passiert. Weit gefehlt: Jedes zehnte Kind im Alter von sechs bis zehn Jahren nässt mindestens zweimal im Monat das Bett. In jeder ersten Klasse sind es laut Statistik durchschnittlich vier Kinder, in jeder vierten Klasse noch zwei bis drei Kinder.

Pinkeln will gelernt sein

Was die Kinder am Tag einwandfrei unter Kontrolle haben, klappt nachts einfach nicht – oder noch nicht. Denn während der ersten Lebensjahre müssen sich Blase und Gehirn erst aufeinander abstimmen. Das geht nicht von heute auf morgen. Viel mehr ist es ein Prozess mit vielen Zwischenstationen. Zuerst muss das Kind die

Kontrolle über den Blasenschliessmuskel erlernen, dann muss es merken, wann die Blase voll ist und mit einem Gang zur Toilette darauf reagieren. Als Nächstes muss es lernen, bei welchen Signalen es erwachen soll, das Hormonsystem muss funktionieren und die Muskulatur im Beckenboden muss kräftig genug sein, um grössere Mengen Urin halten zu können. Das Wasser, das wir täglich trinken, gelangt zunächst ins Blut, wird dann in den Nieren aus dem Blut gefiltert und in die Blase geleitet. Bei einem siebenjährigen Kind fasst diese etwa 2,4 Deziliter. Nun kommt das zentrale Nervensystem zum Zug. Sobald die Blase voll ist, geben Nervenzellen den Impuls ans Gehirn, dass die Blase nun zu entleeren sei. Beim Baby passiert das sofort und spontan. Erst mit zunehmendem Alter und Reifung lernen die Kinder, den Drang zu verkneifen, bis sich die Gelegenheit zum Wasserlassen bietet. Irgendwann funktioniert dies sogar im Schlaf – das Kind wacht auf und geht zur Toilette.

Damit der Mensch den Schlaf möglichst ungestört geniessen kann, läuft die Blase nachts auf Sparflamme. Dafür verantwortlich ist das Hormon Adiuretin. Je mehr Adiuretin in der Hirnanhangdrüse gebildet wird, desto weniger Urin wird produziert.

Philipp hat dagegen eine sogenannte primäre Enuresis noctorna, bei ihm funk­

Während der ersten Lebensjahre müssen sich Blase und Gehirn erst aufeinander abstimmen.

Tipps für die Eltern

1

Sonnentag – Wolkentag

● In einem Kalender die trockenen Nächte als Sonne eintragen. Auf diese Weise kann das Kind ein Bewusstsein für die Problematik entwickeln. An Sonnentagen loben, an Wolkentagen dem Kind den Rücken stärken.

2 Geduld

● Jeder Entwicklungsschritt braucht seine Zeit. Die meisten Kinder werden von alleine in absehbarer Zeit trocken. Saugfähige Unterwäsche kann eine Entlastung sein. Sie löst das Problem aber nicht.

3 Homöopathie

● Vielen Kindern helfen homöopathische Mittel. Für die Wahl der richtigen Arznei ist die Beratung in einer homöopathischen Praxis wichtig. Oft werden Konstitutionsmittel eingesetzt, die sehr genau zum Wesen des Kindes passen.

4 Kinesiologie

● Auch die Kinesiologie ist eine Heilmethode, die sich für die Anwendung bei Kindern bewährt. Je nach Situation arbeitet die Fachperson entweder über die Mutter, den Vater oder über das Kind.

5 Wecker

● Ein weiteres Hilfsmittel ist ein Weckapparat, der an der Unterhose des Kindes befestigt ist. Nach wenigen Tropfen Urin löst er einen Alarm aus. Das Kind wacht auf und kann zur Toilette.

6 Rituale

● Zu-Bett-geh-Rituale einführen. Vor dem Schlafengehen soll das Kind nochmals zur Toilette. Es soll tagsüber genug trinken und abends die Trinkmenge eher reduzieren.

tioniert dieses ausgeklügelte Regulationssystem nur tagsüber. Nachts erwacht er jedoch nicht durch den Harndrang. Er schläft auch dann weiter, wenn das Leintuch nass ist. Erst am Morgen kriecht er oft beschämt aus dem Bett. Seine vierjährige Schwester ist bereits trocken. Dass dies bei Philipp noch nicht der Fall ist, liegt wahrscheinlich daran, dass das zentrale Nervensystem bei ihm noch nicht vollständig ausgereift ist. Es kann aber auch sein, dass die ADH­Produktion (noch) nicht funktioniert oder dass seine Blase zu klein ist. In Schlaflabors konnten Forscher zudem beobachten, dass Bettnässerkinder oft einen ausserordentlich tiefen Schlaf haben.

Wo die Ursache für das nächtliche Wasserlassen zu suchen ist, sollten betroffene Eltern mit dem Arzt besprechen. Nur er kann beurteilen, ob eine Reifeverzögerung, eine hormonelle Fehlfunktion, ein Harnweginfekt oder ein organisches Leiden vorliegt. Bewiesen ist inzwischen, dass dem Bettnässen in den meisten Fällen kein psychisches Problem zugrunde liegt. Eine Tabuisierung kann allerdings zu einer Belastung für die ganze Familie werden.

Sich organisieren

Da Kinder in der Regel ihr Bett nicht absichtlich nässen, sollten Eltern die nassen Betten morgens nüchtern zur Kenntnis nehmen. Schimpfen hilft nichts. Besser üben sich die Eltern in Gelassenheit. Ruhe bewahren und sich gut organisieren: Das lässt sich am besten bewältigen, wenn die frische Bettwäsche, eine Zeine für die nassen Sachen und ein frisches Pyjama schon bereitliegen. Eine wasserdichte Unterlage

Bewiesen ist inzwischen, dass dem Bettnässen in den meisten Fällen kein psychisches Problem zugrunde liegt.

verhindert, dass die Matratze nass wird. Das Bett können grössere Kinder bereits selber anziehen. Die Kinder können auch beim Aufhängen und Zusammenfalten der Wäsche helfen. Entspannter macht es die Situation auch, wenn morgens genug Zeit zum Duschen, Bettanziehen und Wäscheversorgen bleibt.

Manche Kinder fürchten sich auch davor, nachts bei Dunkelheit aufzustehen. Ist die Toilette oder der Weg dorthin beleuchtet, fällt dies vielen Kindern leichter. Hilfreich sind zudem Windelhöschen, die das Kind selber auf der Toilette herunterziehen kann.

Solche und andere unterstützende Massnahmen, sorgen dafür, dass das Kind nicht das Gefühl bekommt, es bringe nur Stress in die Familie. Der Alltag soll sich nicht um das Bettnässen drehen – weder beim Kind, das sich dafür schämt, noch bei den Eltern, welche die Schuld oft bei sich suchen. Viel wichtiger als Vorwürfe sind die Gespräche. Wenn das Kind weiss, dass andere auch darunter leiden und es nicht alleine dasteht mit dem Problem, kann viel Druck wegfallen. ◆

Literatur

 Gabriele Grünebaum: «Elternratgeber  Bettnässen», Trias-Verlag 2009, Fr. 22.50

Surftipps

 www.natuerlich-leben.ch/surftipps

«natürlich leben» im TV Die Sendung «Gesundheit» mit «Erste Hilfe aus der Natur» auf Tele M1 und Tele 1. Montag, ab 18.30 Uhr, mit stündlicher Wiederholung und auf Tele 1 ab 18.40 Uhr. Montag bis Samstag gemäss Wochenprogramm.

  Weitere Infos und Video:  www.natuerlich-leben.ch

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Beratung

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «Natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.

Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@natuerlich-leben.ch oder «Natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau

Beratung per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-leben.ch stellen. Das «Natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» auch online für Sie da.

Reizhusten

Seit etwa vier Monaten habe ich regelmässig einen Reiz im Hals, eine Stelle, an der es mich kitzelt, was einen Reizhusten auslöst. Wenn ich etwas trinke, geht es vorbei. Könnte das mit den Nerven zusammenhängen?

Es muss nicht von den Nerven kommen, kann aber sehr wohl damit zu tun haben. Wenn Sie in einer Lebenssituation stecken, die Sie als belastend empfinden, kann das die Nerven stark strapazieren. Gleichzeitig wird dadurch das Immunsystem geschwächt und Viren haben ein leichtes Spiel. Meist hängt wirklich alles zusammen. Oder waren Sie schon mal krank in einer Zeit, in der Sie glücklich und entspannt genau das taten, was Ihr Herz wollte?

Eine wichtige Heilpflanze bei Reizhusten ist der Thymian. Er löst zähen Schleim und wirkt sehr wärmend auf die Atemorgane und auf den ganzen Körper. Als Tee mit etwas Honig ist er bei Reizhusten besonders wohltuend. Wärme ist allgemein wichtig, sowohl für die Nerven als auch für den Körper. Versuchen Sie zum Beispiel bei jeder Mahlzeit eine warme Komponente einzubauen, bis der Husten ganz verschwunden ist.

Sabine Hurni

Gegen Bluthochdruck

Mein Cholesterin und mein Blutdruck sind eher hoch. Seit einer Streifung vor eineinhalb Jahren kurz nach der Pensionierung nehme ich dagegen Medikamente ein. Nun möchte ich diese absetzen und die Umstellung durch meinen Hausarzt begleiten und kontrollieren lassen. Welche Möglichkeiten habe ich?

Ich kann verstehen, dass Sie diese Medikamente nicht bis ans Lebensende einnehmen wollen. Sie sollten den Wechsel auf jeden Fall schleichend vollziehen, indem Sie die Medikamente zusammen mit Ihrem Arzt immer tiefer dosieren.

Eine bewährte Kombination gegen hohen Blutdruck und einen hohen Cholesterinspiegel ist die Einnahme von Misteltropfen und Fischölkapseln. Die Misteltropfen sorgen für bessere Blutfliesseigenschaften und die Fischölkapseln enthalten grosse Mengen an Omega­3Fettsäuren. Diese können aufgrund ihrer chemischen Struktur die Blutfette einkapseln und von den Blutgefässen wegtransportieren. Omega­3­Fettsäuren sind auch im Leinöl in grosser Menge enthalten. Was dem Blutfluss ebenfalls zugutekommt, ist eine ballaststoffreiche Kost: Vollkornprodukte, täglich zwei bis drei Teelöffel Weizenkeime und zu jeder Mahlzeit eine grosse Portion Obst oder Gemüse. Die Trinkmenge sollte etwa drei Deziliter pro zehn Kilogramm Körpergewicht ausmachen.

Gerade bei hohem Blutdruck spielt oft der Faktor Stress mit. Dass Sie jetzt alles etwas ruhiger angehen können und vor allem beruflich nicht mehr unter Druck stehen, tut auch Ihrem Körper gut. Sie können wieder vermehrt nach dem Herzen leben und sind weniger äusseren Vorgaben verpflichtet. Nur schon diese Tatsache allein kann heilsam sein.

Sabine Hurni

Hepatitisimpfung beim Reisen

Ich reise für zwei Wochen nach Marokko und anschliessend für drei Wochen nach Südspanien. Soll ich die Hepatitis-A-Impfung machen?

R. M., Mettmenstetten

Es kommt auf die Art an, wie Sie reisen. Hepatitis A wird vor allem über unsauberes Trinkwasser übertragen. Machen Sie eine Städtereise oder gehen Sie den üblichen Touristenrouten nach, dann

reicht es oft, wenn Sie sich an folgende Grundregeln halten: keine Eiswürfel, keine Glace, nur Gekochtes und nur geschältes Obst. Auf einer solchen Reise ist das Risiko, durch infiziertes Trinkwasser an Hepatitis A zu erkranken sehr klein. Entsprechend ist auch die Impfung nicht zwingend nötig. Wandeln Sie hingegen abseits gängiger Touristenrouten und besuchen vielleicht die Wüste, dann ist es schwieriger, an sauberes Wasser zu kommen. Entsprechend empfehlenswerter ist die Impfung. Für Spanien müssen Sie sich nicht impfen lassen.

Wie so oft gilt es auch hier, Nutzen und Risiken abzuwägen: lieber unbeschwert reisen und mögliche Nebenwirkungen der Impfung in Kauf nehmen oder auf die Fremdsubstanz im Körper verzichten und sich dafür vorsichtiger verhalten. Ob geimpft oder nicht – die Grundregeln bezüglich Nahrungsmittelhygiene müssen Sie in jedem Fall beachten, damit Sie während Ihrer Reise nicht von Durchfall geplagt werden. Sabine Hurni

Ziegenkäse und Cholesterin

Hat Ziegenkäse gleichviel Cholesterin wie der Käse aus Kuhmilch?

Ernst Bannwart, Lupfig

Der Gehalt an Cholesterin in Ziegenkäse ist im Vergleich zu Kuhmilchkäse etwas geringer. Der Cholesteringehalt ist aber auch abhängig vom Fettgehalt eines Käses. Je weniger Fett ein Käse enthält, desto weniger Cholesterin hat er. So enthält ein fetter Ziegenkäse mehr Cholesterin als ein fettarmer Kuhmilchkäse. Allerdings gibt es in der Cholesterinthematik einige neue Erkenntnisse. Lange Zeit galt Cholesterin als der grosse Feind der gesunden Blutfettwerte. Dies ist übrigens unter anderem der Margarine­Industrie zu verdanken, die einen lukrativen Weg suchte, die Billigöle zu vermarkten. Tatsache ist jedoch, dass zwei Drittel des Gesamtcholesterins vom Körper selbst gebildet werden, also nur ein Drittel über die Nahrung aufgenommen wird. Cholesterin ist lebensnotwenig und spielt eine wichtige Rolle in der Zellstruktur, bei der Bildung der Geschlechtshormone, von Vitamin D, Coenzym Q10 und der Hautfette.

Der Cholesterinwert ist daher nicht in erster Linie abhängig von der über Nahrungsmittel eingenommenen Cholesterinmenge. Viel wichtiger ist die Ernährungsweise insgesamt. So ist zu beobachten, dass

sich eine ungesunde und einseitige Ernährung negativ auf den Cholesterinspiegel auswirkt. Ungesund ist die Ernährungsweise dann, wenn sie viel einfache Kohlenhydrate (Brot, Teigwaren, Süsses), viel Fett (Wurst, Frittiertes, Käse, Saucen) und wenig Ballaststoffe beinhaltet. Hingegen wirkt sich eine ausgewogene Ernährung mit komplexen ballaststoffreichen Kohlenhydraten (Vollkorn, Gemüse, Salate, Sprossen), hochwertigem Eiweiss (Fisch, Geflügel, Fleisch, Eier, Käse) und hochwertigen kalt gepressten Ölen, Nüssen und Samen positiv auf den Cholesterinspiegel aus. Gut zu wissen: Der Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist in Bergkäse, egal ob von Kuh, Schaf oder Ziege, erhöht, was sich wiederum positiv auf den Cholesterinspiegel auswirkt.

Natascha Braid-Muff, Ernährungsberaterin

Verstopfte Ohren

Seit Jahren habe ich sehr häufig verstopfte Ohren. Letztes Jahr musste ich innerhalb von fünf Monaten zweimal zum Ohrenarzt gehen, weil beide Ohren verstopft waren. Was kann ich dagegen tun?

R. H., St. Gallen

Der Ohrenschmalz befeuchtet und schützt die Ohrengänge vor dem Eindringen von Staub, Schmutz und Bakterien. Das klebrige Sekret hat also eine wichtige Funktion und ist alles andere als unhygienisch. Im Gegenteil: Wird der Schmalz täglich herausgeputzt, kann sich die Schleimhaut nur ungenügend vor Bakterien schützen. Die allzu häufige, unsachgemässe Selbstreinigung der Ohrengänge mit einem Wattestäbchen kann auch eine der Ursachen für Ohrenschmalzpfropfen

sein. Durch das Wattestäbchen schiebt man mehr Schmalz nach innen anstatt nach aussen. Es reicht vollkommen, wenn Sie die Ohren mit einem feuchten Waschlappen sanft abreiben, damit der äusserste Ohrenschmalz entfernt wird.

Mit zunehmendem Alter verändert sich der Schmalz. Er wird etwas trockener und zäher. Deshalb steigt auch die Tendenz zur Pfropfbildung. Umso wichtiger wird die Flüssigkeitszufuhr. Trinken Sie genügend Wasser. Es kann zudem sein, dass bei Ihnen die Gehörgänge enger sind als üblich. Mit einer Ballspritze können Sie die Ohren gut selber ausspülen: Sie ziehen handwarmes Wasser in die Spritze auf und spritzen es über dem Waschbecken in beide Ohren. Das reinigt und beugt einer Pfropfbildung vor.

Sabine Hurni

Marder: ungebetene Gäste

Wir leben in einem alten Hochstudhaus und sind ständig am Renovieren. Nun bauen Marder in unseren neuen Isolationen ihre Nester. Wie bringen wir sie dazu, ein anderes Quartier zu suchen?

Sepp und Inge-Käthe Müller, Bannwil

Mitdem Marder haben Sie einen hartnäckigen Untermieter. Bevor Sie aber den Wildhüter kontaktieren, können Sie versuchen, ihn mit folgenden Massnahmen zu vertreiben:

1. Einschlupflöcher suchen und zum Beispiel mit Maschendraht verschliessen.

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• Enneagramm Lebens- und Laufbahnberatung Psychosynthese und Astrologie Start der Ausbildung: 23.10, Hinweis, der Basistag findet statt am: 28.08. Erlebnisferien IKARIA (Griechenland)

• Die Insel der Kraftquellen. Naturbelassen und vielfältig. 9. bis 24. September 2010

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• «Trauer mit dem inneren Kind» am 14./15.08.2010

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• Ab Juli finden regelmässige Schreibwerkstatt-Abende statt – «gemeinsam – statt einsam» geeignet für alle Interessierte, keine Vorkenntnisse nötig, die Lust und Freude zu lachen, zu schreiben und wirken genügt.

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Dr Hulda Clarks Zapper wurde sehr bekannt in den letzten Jahren und ist ein fester Bestandteil ihres Protokolls geworden. Der VariZapper ist die nächste Evolution Ihres Zappers.

Das Kennzeichen des Geräts ist seine modulare Konstruktion: Der untere Teil des Geräts kann herausgenommen werden und durch den VariGamma Frequenzgenerator ersetzt werden, um das Gerät in einen vollständigen Bio-Frequenzgenerator für komplexere Anwendungen umzuwandeln. Der VariZapper kann deshalb in einen Frequenzgenerator (auch einzeln erhältlich) für einen Bruchteil der Kosten umgewandelt werden.

Das komplexere VariGamma System wurde auf eine intuitive Art entwickelt, um ein einfaches Programmieren zu ermöglichen. Wenn ein individuelles programmieren des VariZappers erwünscht ist, können kleine Kärtchen, besser bekannt als Program Driver Cards (PDC’s) eingesetzt werden. Die Program Driver Cards enthalten Reihenfolgen von gezielten Frequenzen gemäss Dr Hulda Clark’s Frequenzliste. www.drclark.com

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2. Dort, wo sich der Marder aufhält, über längere Zeit hinweg Hundehaare, Parfüm, Urinalsteine, Marderspray oder Niespulver auslegen. Marder mögen in der Regel weder Hunde noch starke fremde Gerüche.

3. Als technische Möglichkeit können Sie im Dachboden einen Hochfrequenzsender – solche gibt es im Fachhandel –installieren. Der hohe, für uns unhörbare Ton sollte den Marder vertreiben.

4. Als letzte Massnahme können Sie versuchen, den Marder in einer Kastenfalle zu fangen. Dazu müssen Sie ihn aber während mehrerer Tage regelrecht anfüttern, damit er die Scheu vor der Falle verliert.

5. Wenn alle Massnahmen versagen, kontaktieren Sie den Wildhüter – oder lernen Sie, mit dem Tier zu leben. Markus Kellenberger

Soda und die Umwelt

In «natürlich leben 5-08» empfehlen Sie Soda für Wäsche und Geschirrspüler. Mein Soda ist mit Giftklasse 5 gekennzeichnet. Das irritiert mich. Wie steht es da um den Abbau im Wasser? S. Z., Biel

Weil Soda Haut, Augen und Atemwege reizt, muss der Hersteller dies entsprechend auf der Packung kommunizieren. Giftklasse 5 bedeutet, dass eine Einnahme von 2000 bis 5000 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg) Körpergewicht bei 50 Prozent aller Versuchstiere zum Tod führen. Im Fall von Soda heisst das gemäss EG­Sicherheitsdatenblatt konkret, dass bei Ratten eine orale Einnahme von 4000 mg/kg respektive eine inhalative Einnahme von 2300 mg/kg bei 50 Prozent der Tiere zum Tod führen. Ein erwachsener Mensch müsste dementsprechend mindestens 120 Gramm Soda zu sich nehmen.

Übrigens gilt in der Schweiz seit 2005 ein neues Chemikaliengesetz, nach dem Stoffe nicht mehr mit Giftklassen, sondern Gefahrensymbolen, Gefahrenhinweisen und Sicherheitsratschlägen gekennzeichnet werden müssen. Demzufolge ist Soda als «Xi» für reizend klassifiziert.

Auch was die Umwelt angeht, braucht es relativ viel Soda, um das Wasser zu verunreinigen. Für Wasserflöhe (Daphnien)

gilt: In einer Lösung aus 265 Milligramm Soda in einem Liter Wasser sterben 50 Prozent aller Tiere innert 48 Stunden. Soda darf also nicht unverdünnt und in grossen Mengen in Gewässer geschüttet werden. Da Soda in der Waschmaschine oder im Geschirrspüler zur Wasserenthärtung benötigt wird, baut es sich vollständig ab und ist kein Problem im Abwasser. Für die Waschmaschine reicht ein Esslöffel (ca. 15 Gramm) Soda; Für den Geschirrspüler nimmt man einen Teelöffel (etwa 3 Gramm) voll. Wie bei so vielem gilt auch hier: so wenig wie möglich und so viel wie nötig.

Sabine Hurni

Alternativen zu Zucker

Ich esse gerne süss und möchte darum auf andere Produkte als Zucker umstellen, so gut das geht. Nun habe ich im Internet ein Lucumapulver und Xylitol entdeckt. Was ist davon zu halten? G. B., Beinwil

Die Lucumafrucht hat einen grossen Fruchtzuckeranteil (Fruktose), ebenso wie zum Beispiel Datteln. Fruchtzucker unterscheidet sich vom herkömmlichen Zucker, indem er langsamer ins Blut gelangt und keinen Energiekick verursacht wie der normale Zucker. Xylitol wird aus der Rinde von Birken gewonnen. Die industrielle Herstellung ist sehr aufwendig. Es ist deshalb teurer als der Zuckeraustauschstoff Sorbit. Xylit macht im Moment als Kariesschutz die Runde. Offenbar beugt es als Beigabe in Kaugummis Karies vor. Xylit enthält 40 Prozent weniger Kalorien als normaler Zucker.

Die beiden Substanzen kommen auf den ersten Blick sehr natürlich daher. Sie können die Speisen jedoch genauso gut mit Honig oder hiesigem Fruchtzucker süssen. Das sind Naturprodukte, die nicht eingeflogen oder unter grossem Energieaufwand hergestellt werden müssen. Ich weiss nicht, wie viel ein Lucuma­Anbauer an diesem Zucker wirklich verdient und ob der nachhaltig erfolgt. Wie oft, weichen wir unserer Gesundheit wegen auf ein Ersatzprodukt aus.

Ist Ihre Lust auf Süsses ungewöhnlich gross, kann dies mit Ihrem Mineralstoffhaushalt zusammenhängen. Chrommangel

kann zum Beispiel dazu führen. Es kann auch ein genereller Energiemangel dahinterstehen, der nach Sofortenergie verlangt. Über kurz oder lang könnte es befriedigender sein, einmal abzuklären, woher diese Lust nach Süssem kommt. Sabine Hurni

Leinöl für die Augen

Wegen mangelnder Augenbefeuchtung hat mir der Augenarzt Leinölkapseln empfohlen. Ich möchte aber lieber Leinöl pur verwenden. Wie muss ich das dosieren? M. S., Ruswil

Die Dosierung für Leinöl liegt bei einem bis zwei Esslöffel pro Tag. Sie können es ins Müesli geben, über den Salat oder das Gemüse tröpfeln oder in etwas warmem Wasser vor dem Zubettgehen trinken. Achten Sie bei der Wahl des Öls auf die Qualität. Qualitativ hochstehendes Leinöl wird in kleinen getönten Flaschen gelagert. Es ist sehr empfindlich auf Sauerstoff. Einmal geöffnet, muss es rasch aufgebraucht werden. In den Kapseln ist eigentlich auch nichts anderes als Leinöl drin. Sie können die Kapseln theoretisch auch aufschneiden und so einnehmen. Das kommt auf das Gleiche heraus. Als einziger Zusatzstoff wird manchmal Vitamin E beigefügt. Es verhindert eine vorzeitige Oxidation des Öles.

Pflegen Sie unbedingt auch die Lidränder. Sind die Talgporen verstopft, wird die Tränenflüssigkeit wässerig. Lassen Sie täglich beim Duschen etwas warmes Wasser sanft über die Augen fliessen und streichen Sie danach den Lidrand mit einem mit etwas Shampoo getränkten Wattestäbchen aus. Sabine Hurni

Seit über 20 Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «natürlich leben» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander. Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.

Heinz Knieriemen über

das Geschäft mit der Pille

Antibabypillen bergen gesundheitliche Risiken.

Trotzdem wursteln die Gesundheitsbehörden weiter und fordern neue Studien.

Die Sendung «10 vor 10» des Schweizer Fernsehens hat Einblick in die interne Datenbank der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA erhalten und mit den ausgesendeten Fakten einen eigentlichen Schock ausgelöst. Thema waren die Antibabypillen und deren gesundheitliche Folgen. Im Detail ging es um die Produkte Yasmin und Yaz von Bayer, das Verhütungspflaster Evra von Janssen Cilag und den Nuvaring von Essex Chemie. Die präsentierten Fakten sind ernüchternd und bedrängend. Und noch bedenklicher ist, dass viele Verantwortungsträger im Gesundheitswesen wie vom Blitz aus heiterem Himmel getroffen worden sind.

Es sind gerade die umsatzstärksten Produkte im Bereich der Empfängnisverhütung, die laut «10 vor 10» auch mit den häufigsten Gesundheitsschäden und Todesfällen einhergehen. So sind für Yasmin 140 Todesfälle dokumentiert, für Yaz 50, für Nuvaring 40 und für das Verhütungspflaster Evra 130.

Abgewimmelt und angezweifelt Empörung, Verunsicherung und Hilflosigkeit sind gross. Nicht nur deshalb, weil die tragischen Vorfälle in der Regel Mädchen und junge Frauen betreffen, sondern vor allem wegen des im Allgemeinen recht lockeren und verharmlosenden Umgangs mit hormonellen Verhütungsmitteln. So stellt die Leiterin der Marktüberwachung beim Schweizerischen Heilmittelinstitut

Swissmedic, Karoline Mathys, lapidar fest: «Wenn man die internationalen Sicherheitsdaten anschaut, dann sind Fälle in dieser Grössenordnung zu erwarten.» Und dennoch ist der Chefarzt und Präsident der Swissmedic-Begleitkommission für die Zulassung der Medikamente, Stephan Krähenbühl, von der hohen Anzahl der Todesfälle überrascht und findet sie emotional ergreifend und sehr tragisch. Doch wie wird mit den tragischen Ereignissen umgegangen? Vor einiger Zeit wurde in der Schweiz der Tod eines jungen Mädchens nach der Einnahme der Verhütungspille Yasmin diskutiert. Und wie das üblicherweise so geht: Es wird abgewimmelt, angezweifelt, die Pharmaindustrie weist auf eigene Studien hin und die Angelegenheit wird unter den Tisch gekehrt. Ein Vorgehen, das vom Verhalten von Karoline Mathys nur bestätigt wird. Sie äusserte gegenüber «10 vor 10», dass die Zahlen nicht verlässlich seien und es weitere Studien brauche, um die Häufigkeit eines Risikos sicher bewerten zu können. Also weiterwursteln wie bisher. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Die Pille ist «the biggest moneymaker of pharmazeutics», das meistverkaufte Medikament in den Industrienationen. Und das ist allemal ein wichtigstes Argument.

Wenn man die öffentlichen Verlautbarungen und Erklärungen hört, könnte der Eindruck entstehen, dass die Gefahren, Neben- und Wechselwirkungen bei der Einnahme der Pille wenig bekannt sind. Das ist nicht der Fall. Die Risiken sind gut geklärt. Sie ergeben sich vor allem daraus, dass die Sexualhormone der Pille – Östrogen und Gestagen – nicht nur auf die Fortpflanzungsorgane wirken, sondern in viele Organ- und Stoffwechselfunktionen eingreifen. Das erklärt auch die Vielzahl der Nebenwirkungen.

Da sind zunächst einmal die Beinvenen-Thrombosen, in deren Folge es zu Lungenembolien kommen kann, aber auch zur Bildung und Verschleppung von Blutgerinnseln in Kranzgefässen mit der Gefahr von Herzinfarkt und Gehirnschlag. Das Risiko wird noch erhöht bei Raucherinnen, Frauen mit Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und Krampfadern. Die Pille wird zudem für Migräneanfälle, Akne, Haar- und Hautveränderungen sowie die Ausbreitung von Candida-Hefepilzen mitverantwortlich gemacht.

All diese Faktoren sollten sorgfältig abgeklärt und berücksichtigt werden, bevor die Pille zur Schwangerschaftsverhütung infrage kommt. Ob das wirklich geschieht, muss zumindest bezweifelt werden.

Gebärmutterhalskrebs

Die Risiken und Gefahren sind jedoch noch wesentlich umfangreicher. Die von der FDA geführte Liste der Todesfälle

durch Einnahme der Pille umfasst nämlich auch Krebserkrankungen, vor allem Gebärmutterhalskrebs. Für diese Krebsart ist das Papillomavirus, das mit der grossen Gruppe der Herpesviren verwandt ist, verantwortlich. Obwohl beim Gebärmutterhalskrebs die Erkrankungsgefahren gut dokumentiert sind, wird kaum einmal vor möglichen Folgen bei der Einnahme der Pille gewarnt.

Propagiert wird dagegen die Gebärmutterhalskrebs-Impfung. Und wie immer bei Impfstrategien schlägt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) euphorische Töne an, wonach in der Schweiz 50 Todesfälle und mehr als 2000 chirurgische Eingriffe wegen Krebsvorstufen durch die Impfung verhindert würden.

Die Realität sieht jedoch anders aus. Es gibt keine Langzeiterfahrung mit der Impfung, die Virus-Identifikation birgt viele Unsicherheiten und schliesslich werden der Impfung bereits mehrere Todesfälle und neurologische Schäden angelastet. Die Wirkung der Impfung werde von

vielen Medizinern massiv überschätzt und könnte zu fatalen Fehleinschätzungen führen, sagt auch das Frauen-Gesundheitszentrum Berlin. Wieder einmal werde mit einem gering erprobten Medikament ein lukratives Geschäft gemacht – mit dem Risiko der Gesundheitsgefährdung von Mädchen und Frauen. u

Haus&Garten

ZMaulwurfsgrille_

u Unrecht wird die Europäische Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa) von Gartenfreunden als Schädling betrachtet. Das Gegenteil ist der Fall. Die unter anderem auch Werren genannten grossen Insekten fressen keine Wurzeln, sondern ernähren sich von Würmern und Engerlingen. Maulwurfsgrillen leben unterirdisch in Äckern oder Gärten. Sie werden bis 50 Millimeter gross, wobei die Weibchen kleiner sind als die Männchen. Nach der Paarung im Mai und Juni legen die Weibchen bis 500 Eier in einer Erdhöhle ab. Acht bis zehn Tage später schlüpfen die Larven, die bis zu diesem Stadium vom Weibchen bewacht werden. Die Larven überwintern tief im Erdboden und brauchen für ihre Entwicklung fünf Häutungen, bis sie nach rund einem Jahr voll entwickelt sind. Maulwurfsgrillen stehen in Westeuropa und Amerika unter Artenschutz. Andreas Walker

Lesen_ Das Tomatenbuch

Die Tomatenernte ist voll im Gang – was passt da besser als «Das grosse Buch der Tomaten»? Es bietet viele köstliche Rezepte und ist zugleich ein umfassender praktischer Begleiter bei Fragen der Sortenwahl, des Aussäens, Pikierens, Pflanzens, der Pflege und vorbeugenden Massnahmen gegen Krankheiten.

 Andres Sprecher und Markus Dlouhy: «Das grosse Buch der Tomaten», Fona-Verlag 2010, Fr. 44.90

Wein_ Korken recyklieren

Für passionierte Weintrinker ist es ein Ritual: das Entkorken der Flaschen. Schade, dass die Korken meistens im Abfall landen, denn diese könnten problemlos wiederverwertet werden, und zwar zerstückelt im eigenen Kompost oder als Isoliermaterial. Kork ist leicht, gas­ und flüssigkeitsdicht und er ist nur schwer entflammbar. Diese Eigenschaften schützen nicht nur edle Weine, sondern machen die Rinde der Korkeiche auch zum idealen Isolier­ und Dämmmaterial. Die Korkenfabrik Schlittler in Näfels GL sammelt, reinigt und mahlt die Korken zu Schrot, der als Schüttisolation und im Lehmbau wieder verwendet wird. rbe

 Mehr Info unter www.korken.ch

Exklusiv: Bildschirmschoner von «natürlich leben»

Neu steht unseren Lesern der «natürlich leben»Bildschirmschoner zum Gratis-Download zur Verfügung. Der Bildschirmschoner bietet Ihnen jederzeit allgemeine News und aktuelle Meldungen aus «natürlich leben», übersichtlich und ansprechend aufbereitet. Da die Interessen und Bedürfnisse der User so verschieden sind wie diese selbst, lässt sich der Bildschirmschoner spielend leicht individuell einrichten – damit Sie nur die Informationen bekommen, die Sie wirklich wollen. Den Bildschirmschoner können Sie unter www.natuerlich-leben.ch/specials kostenlos herunterladen.

Balkonpflanzen_ Geniessen statt giessen

Mit der Üppigkeit der Balkonbepflanzung wächst der tägliche Wasserbedarf. Das kann anstrengende Formen annehmen, besonders in der heissen Jahreszeit, weil das Giesswasser rasch aus den Töpfen verdunstet. Mulchen heisst das Zauberwort, das unnötigen Wasserverlust verhindert und müden Gärtnerinnen und Gärtnern – selbstverständlich auch bei grossen Beeten – auch mal einen giessfreien Tag beschert. Als Mulch bezeichnet man eine Schicht aus durchlässigen Materialien, die das Verdunsten von Wasser verhindert. So gehts:

l Als Mulch eignen sich Materialien wie Kies, Sand, Muscheln, Kompost, Laub, gehacktes Stroh, Schilf und Hanffasern.

l Füllen Sie die Töpfe nicht bis zum Rand mit Erde, sondern nehmen Sie für die letzten Zentimeter den gewählten Mulch. Je nach Topfgrösse kann diese Schicht bis zu zehn Zentimeter dick sein.

l Mulch ist dekorativ. Passen Sie ihn dem Stil und der Bepflanzung an.

l Die Mulchschicht verhindert nicht nur das Verdunsten von Wasser, sondern auch das Wachsen von Unkraut.

l Und noch ein Tipp: Verwenden Sie nach Möglichkeit innen glasierte Töpfe, das stoppt den Wasserverlust durch die poröse Tonwand. kel

Der Küchen-Alchemist

Er kocht mit Holz und Stein, mit Rauch und Asche – und trotzdem pilgern Feinschmecker zu ihm. Der Entlebucher Stefan Wiesner ist Hexer, Alchemist und Sterne-Koch zugleich.

Text   Gisela Räber Kuhn

Ich schätze die Natur, dass ich bei ihr Gast sein, ihre Erzeugnisse und Kraft benutzen darf, sie mich gewähren lässt und wir so in Einklang leben können.» Das sind bei Stefan Wiesner, «Hexer aus dem Entlebuch», alchemistischer Kochpoet, visionärster Küchenzauberer weit und breit, keine leeren Worte. Er hat sie als Widmung über sein Kochbuch «Gold Holz Stein» gesetzt. Die Natur ist seine tiefste Inspirationsquelle, die Grundlage seines kulinarischen Schaffens, seine Lehrmeisterin, und aus ihr schöpft er konsequent wie kein Zweiter: «Die Natur ist das Grossartigste überhaupt. In der Natur erhole ich mich und habe gleichzeitig die meisten Ideen, ich schaue genau hin bei meinen Streifzügen. Ich bin im Entlebuch aufgewachsen, und meine Küche ist sehr stark verwurzelt mit meiner Heimat», sagt er.

Seine Heimat Entlebuch hat Stefan Wiesner kaum je verlassen: Kurz nach der Lehre im nahen Luzern haben er und seine Frau den elterlichen Gasthof «Rössli» in Escholzmatt jung übernommen. Und sich dort über die nun 21 Jahre still und leise vom Schnitzel­Pommes­Angebot weg­ und weiterentwickelt, hin zu seiner ureigensten, unvergleichbaren «alchemistischen» Gourmet­Küche, die ihn in den letzten Jahren in ganz Europa bekannt gemacht hat. Er selber bezeichnet sie gerne als organische Naturküche, die alle Elemente aus der Natur einbezieht und auf den Teller bringt. Und zwar nicht nur spezielle Kräuter, Pflanzen und Blumen, Heu und Stroh, sondern auch Gestein und Edelsteine, Holz, Baumrinde und Kohle, Asche und Gold.

Dorfbeiz mit Sternen

Nach einem ersten Eintrag 1994 ist Wiesners schwer einzuordnender Kochstil inzwischen mit 17 Gault­Millau­Punkten sowie einem Michelin­Stern belohnt worden. Aber es war Wiesners von Anfang an ein Anliegen, gleichwohl eine bodenständige Dorfbeiz für die Einheimischen zu bleiben. So bieten sie vorne in der Gastwirtschaft und im Chrüter­Gänterli eine normale Alltags­ und Landküche für alle an, neben günstigen Mittagsmenüs abends die «Cuisine terroir», selbstverständlich alles in selbst gemachter Qualität. Auch diese

Karte ist allerdings bei Weitem nicht ganz gewöhnlich, man findet da Wiesners Klassiker wie die Heusuppe oder die berühmte Wiesner Bratwurst mit Gold.

Seine Leidenschaft lebt Stefan Wiesner aber im hinteren Jägerstübli in der Gourmetküche aus, wo sich der neugierige Gast ganz in die Hände des Kochs begeben muss und dafür von ihm persönlich durch das siebengängige Überraschungsmenü geleitet wird. «Tanz der Elfen» heisst ein Menü etwa, «Moorlandschaft» oder «Gesang der Bäume», und nimmt gut und gerne drei bis vier Tage Vorbereitung in Anspruch. Stefan Wiesner erscheint bei jedem Gang am Tisch, um ihn zu erklären, die Idee, die Geschichte dazu oder die Zubereitungsart, die Ingredienzien. «Meine Gäste sind oft selber Künstlertypen, Menschen, die tiefer denken. Die für ein Gourmetmenü den letzten Franken ausgeben, weil es ihnen wirklich ums Essen geht.»

Von der Seele in den Magen Stefan Wiesner sammelt alles, was ihm zwischen die Finger kommt, im Garten und Wald, in Bächen, Wiesen, Mooren, auf Alpen. Er extrahiert die Essenz aus Pflanzen, Hölzern, Steinen, tüftelt, probiert, erfindet, um einen Gedanken zu verwirklichen oder verblüffende neue Geschmäcker, Düfte und Kombinationen zu entdecken.

Es ist seine intuitive Art und Weise, an Nahrungsmittel und alles Verwertbare aus der Natur heranzugehen, die alchemistische Züge trägt: Was dem Reh oder der Kuh gut tut, nutzt sicher auch dem Menschen. Das Eichenholz, das dem Wein Geschmack und Rundung gibt, könnte ebenso gut Speisen bereichern. Wenn Mineralwasser nichts anderes ist als Steinwasser, warum nicht Steine in der Suppe kochen? Und was in der Drogerie als Medizinaltee verkauft wird, ist sicher auch in der Küche interessant – bestehende Verbindungen werden aufgelöst und neu zusammengesetzt. So funktioniert das Urprinzip der Alchemie und der Spagyrik. Genau genommen ist jeder Kochvorgang alchemistisch: Materie wird durch verschiedene Techniken und Vorgänge verändert und geniessbar gemacht. Substanzen werden in ihre Einzelteile getrennt,

von allen ungeniessbaren Bestandteilen gereinigt, mit anderen gereinigten Substanzen zusammengeführt und im Sinne einer Veredelung zu einem neuen Ganzen vereinigt.

So erklärt der Entlebucher Drogist Markus Zehnder: «In der Alchemie geht es nicht nur darum, die Wirkstoffe einer Pflanze in Wasser oder Alkohol zu lösen, sondern ihren Geist, ihre Seele und ihren Körper – Sal, Sulfur, Merkur – im alchemistischen Sinn auf Mensch und Tier zu übertragen. Die Mineralisation, die Veraschung, steht in der Spagyrik für den Körper, der Alkohol für den Geist und die ätherischen Öle, die Duftstoffe, stehen für die Seele. Gebe das alles zueinander und erhalte eine Mischung aus hochflüchtigen, mittelflüchtigen und stabilen – seelischen, geistigen und körperlichen – Bestandteilen. Diese Zusammensetzung ist dann ein anderes Produkt als die ursprüngliche Pflanze.»

Asche als letzte Essenz

Ein wichtiger Ansatz in Stefan Wiesners Denken, der ihn zu seinen kulinarischen Kreationen führt, sind Lebenswelten: Was beieinander lebt, soll auch gemeinsam auf den Teller! Bachkieselsteine, Moos und Forelle, die sich zur Stein­Moos­Suppe vereinen – mit einem Schuss Champagner, weil es das Zigeunerlied so besingt. Oder von der Alp das Alpsäuli mit Stroh, Kornblume, Torf und weiter im Gedankenkreis mit Talisker­Whisky, der aus mit Torf geräucherter Gerste und mit Torfwasser gebrannt wird. Das alles vereint sich zu wunderbaren Kompositionen voller Liebe zum Detail.

Stefan Wiesner

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Auch das Fertigdenken eines Gerichts ist Wiesner wichtig: Alles zu verwenden, was zusammengehört. Für die Kirschensuppe nicht nur die Frucht, sondern Stein, Stiel und Holz der Kirsche. Zum Fertigdenken und als Vollendung der Harmonie gehört für Wiesner manchmal auch, den Kreislauf der Natur mit Asche zu schliessen, indem er eine Zutat verascht.

Ein weiteres Thema sind die Enge und Begrenztheit des Entlebuchs, des Tals. Sie drücken sich in der Begrenztheit der Zutaten aus. Aber: «Wir sind nicht mehr ein von der Welt abgeschlossenes Tal. Wie die Muscheln in der Rottannensuppe oder die Crevetten in der Heusuppe, diese Meerestiere in Milch, Rahm und Heu, den Essenzen des Entlebuchs – das ist für mich ein Bild für die importierte, allgegenwärtige Fremde in der Heimat. Andererseits ist alles alt, alles hat es irgendwo schon gegeben. Das Entlebuch war vor Millionen von Jahren noch ein subtropisches Meer, in den Felsen finden sich überall versteinerte Muscheln. Berg und Meer – alles durchwirkt sich, wenn man weit genug denkt.»

Gold setzt allem die Krone auf Oft geht es in Wiesners Küche darum, aus einfachen, bäuerlichen Produkten etwas Spezielles, Ungewöhnliches zuzubereiten. Als Ausgangspunkt dienen Armeleutegerichte und alte überlieferte Rezepte, in denen verwendet wurde, was es gerade gab. Der Inbegriff dafür ist die Wurst, ein Resteverwerter. Solche einfachen Gerichte zu veredeln, das Einfache zu ehren ist ihm ein Anliegen – und hat ihn zu den kreativsten Wurstkreationen weit und breit geführt. Die er ab und zu mit einem Stück 22­Karat­Blattgold krönt. Einerseits, weil das Gold in den Napfbächen einfach zum Entlebuch gehört, andererseits aber auch wegen der Symbolik: «Dieses unscheinbare Produkt mit Gold zu veredeln, fand ich sagenhaft schön.»

Neuere Inspirationen von Stefan Wiesner sind Literatur und Musik, der Philosoph, Spagyriker und Astrologe Paracelsus sowie die Mythologie mit ihren Sagen und Göttern. Er kocht das Gedicht «Die Wurst» von Dürrenmatt nach, oder lässt sich von der Musik von Vivaldi leiten: «Musiker und Koch reden beim Kreieren

die gleiche Sprache, sie drücken sich in Akkorden aus», sagt er. Ein gelungener Akkord auf dem Teller besteht einerseits aus Düften, ohne dass eine Ingredienz hervorsticht, andererseits aus verschiedenen Beschaffenheiten: kalten und warmen, flüssigen und festen, weichen und knusprigen, süssen, sauren und scharfen Komponenten.

Der Duft der Akkorde

Akkorde beschäftigen den Kreateur ganz besonders, seit er sein neues Lieblingsthema entdeckt hat: die klassische Kunst der Parfümerie, die Duftküche. Angefangen hat es mit seiner Idee, Parfumgerichte zu kreieren, die Ingredienzien von klassischen Parfums in Form von Suppen, Glaces oder ganzen «aufgegliederten» Gerichten auf den Teller zu bringen. Beim «Le Male» von Gaultier sind das die Kopfnoten Minze und Lavendel, die Herznote pflanzliches Amber und die Basisnoten Tonka, Zimt und Vanille.

Wiesner: «Durch die Parfümerie habe ich ein vertieftes Wissen zu meiner jetzigen Küche erhalten und kann durch das Denken in Akkorden, in Kopf­, Herz­ und Basisnoten spezifischer und reicher kochen. Sie ist mein neues Werkzeug, durch das ich alle meine Themen und Ideen ausdrücken kann. Die Untertöne sind wie das Fundament des Hauses, die Obertöne spielen oben drüber, und das Herz verbindet alles – dabei darf nichts dominieren. Neu für mich sind das Destillieren von Holz oder Kohle, die Verwendung von Harzen, das Wissen über Moleküle: Wenn Lavendel und Trüffel die gleichen Moleküle besitzen, kann man sie in einem Gericht doch sicher gut kombinieren.»

Die Poesie der Schneeflocke Schneeflocken tanzen durch Räucherrauch nieder, nehmen im Vorbeischweben alle Aromen auf und werden aufgefangen in einer weiten Pfanne, auf deren Grund sie duftend verschmelzen – um darauf in die unvergessliche geräucherte Schneegestöber­Suppe verzaubert zu werden. Allein schon dieses Bild ist wie ein Gedicht. Durch Apfelblüten getropftes Regenwasser auffangen, um damit eine Apfelblütensuppe zu kochen. Nicht nur die

Milch der Kühe, sondern auch die Mondmilch von den Stalagmiten der Tropfsteinhöhle weit unter der Alp gewinnen. Genau solches tut Stefan Wiesner, der sich künstlerisch und mit feinem Humor in der Küche auslebt und Kochen als Poesie erfährt – alles ist mit Leben erfüllt. Es sind diese sprudelnde Kreativität, die Verrücktheiten, die Inspirationen, die von überall her kommen, der Drang, sich damit auseinanderzusetzen und sie liebevoll umzusetzen in Geschichten und Gerichten.

Gleichzeitig ist Stefan Wiesner ein Perfektionist am Herd, der höchste Ansprüche an Qualität und Verarbeitung stellt. Und ein Idealist, der immer gross und weit denkt, an alle rundherum, das Team, die Familie, das Dorf, die Bauern, die «Gaschtig». «Es kann uns nur gut gehen, wenn es allen rundherum gut geht», ist seine tiefe Überzeugung. Er will alles, was er tut, richtig und ehrlich tun. Immer weiter auf der Suche nach Neuem, nach der perfekten Harmonie. Wie schön, dass jeder, der will, daran teilhaben kann.» u

Alchemie

Die schon im alten Ägypten und im alten Griechenland praktizierte Alchemie ist in gewissem Sinne die Urform der Chemie, die sich im späten 17. Jahrhundert etablierte. Im Gegensatz zur Chemie, die sich auf wissenschaftliche Kriterien stützt, ist die Alchemie eine Naturphilosophie, die Materie und Energie unter den Aspekten der Astrologie und des Okkultismus betrachtet. Ziel der Alchemisten war nicht in erster Linie die Umwandlung von Blei in Gold, sondern grundsätzlich die «Transmutation» von Elementen in andere – und umgekehrt. Viele grosse Alchemisten suchten im Rahmen dieser Umwandlung auch nach einer «inneren» also seelisch-geistigen Verwandlung.

Sommerschmaus aus Wiesners Alchemistenküche

Rezepte für 4 Personen

Kaninchen-Strudelteigtäschchen auf rotem und gelbem Peperonicoulis mit Lavendel und Amarettibrösel

Kaninchen-Strudelteigtäschchen

Zutaten

2 Kaninchenschlegel (ca. 300 g Fleisch) Olivenöl zum Andünsten

150 g Zwiebeln, klein gewürfelt

150 g rote und gelbe Peperoni (Paprika), klein gewürfelt

350 ml Barbera oder anderer Rotwein

2 Esslöffel (25 ml) Rotweinessig

3 schwarze Pfefferkörner, 1 Lorbeerblatt,

1 Nelke, ¼ Zimtstange in einem Stoffstück zu einem Säcklein gebunden

3 kleine Amaretti

½ Kaffeelöffel Kakaopulver

3 bis 5 Esslöffel Paniermehl

1 Prise frische Lavendelblüten

Salz und weisser Pfeffer aus der Mühle

250 g Strudelteig

Mehl zum Verarbeiten

flüssige Butter

Zubereitung

Das Kaninchenfleisch ausbeinen, parieren und in 8 × 8 mm grosse Würfel schneiden, die Knochen beiseitelegen. Die Kaninchenwürfel in einer Bratpfanne in Olivenöl kurz andünsten. Das Fleisch herausnehmen und bereithalten.

Die Zwiebeln und die Peperoni mit den Kaninchenknochen im restlichen Olivenöl gut andünsten und mit dem Rotwein und dem Essig ablöschen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Das Gewürzsäcklein, die Amaretti und den Kakao beigeben. Das Gemüse 20 bis 30 Minuten weich kochen. Vom Herd nehmen und etwas auskühlen lassen. Die Kaninchenknochen und das Gewürzsäcklein aus der Sauce entfernen. Die Sauce mixen, nochmals aufkochen und dicklich einreduzieren.

Das Kaninchenfleisch wieder beigeben und gut mischen. Auskühlen lassen.

Das Paniermehl (je nach Dicke der Masse etwas mehr oder weniger) und die Lavendelblüten zur kalten Fleischmasse

geben und gründlich vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und vor dem Weiterverarbeiten rund 15 Minuten ziehen lassen.

Die Arbeitsfläche gleichmässig mit Mehl bestäuben. Die Strudelteigkugel bemehlen und grob ausrollen, dann mit beiden Handrücken unter den Teig fahren und diesen langsam und vorsichtig dünn ausziehen. Der Teig darf nicht reissen, sollte aber so dünn sein, dass man durch ihn hindurch eine Zeitung lesen könnte. Falls er doch reisst, nimmt man ein Stück Teig vom Rand, zieht es hauchdünn aus, befeuchtet die gerissene Stelle ganz leicht und drückt das Teigstück darauf. Aus dem Strudelteig 12 Quadrate von 10 × 10 cm schneiden (ergibt 3 Taschen pro Person). Auf jedes Teigstück etwa ein Esslöffel Kaninchenfüllung geben, die Seiten nach oben heben und mit einem Bindfaden vorsichtig zu einem Beutel zusammenbinden.

Die Strudeltaschen mit flüssiger Butter bestreichen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und sofort im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad 15

bis 20 Minuten backen. Den Bindfaden entfernen und mit einer Schnittlauchschleife ersetzen. Die Taschen sofort servieren, da sie schnell ihre verführerische Knusprigkeit verlieren.

Strudelteig

Zutaten

200 g Weizenmehl, gesiebt

2 Esslöffel (20 ml) Olivenöl 60 ml Wasser

1 Prise Salz, im Wasser aufgelöst

2 Kaffeelöffel weisser Balsamicoessig wenig Olivenöl zum Bepinseln

Zubereitung

Das Mehl auf die Arbeitsfläche geben und in die Mitte eine Mulde drücken. Das Öl, das Salzwasser und den Essig hineingeben und alles zusammen zu einem geschmeidigen, glatten Teig verarbeiten. Zu einer Kugel formen, die Oberfläche mit wenig Olivenöl bepinseln und in Klarsichtfolie luftdicht einwickeln. So trocknet der Teig nicht an und reisst nicht beim Verarbeiten.

1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

Rotes und gelbes Peperonicoulis

Zutaten rotes Peperonicoulis

1 sehr reife rote Peperoni (Paprika)

½ Kaffeelöffel weisser Balsamicoessig

1 Kaffeelöffel Olivenöl

Salz und weisser Pfeffer aus der Mühle

Zutaten gelbes Peperonicoulis

1 sehr reife gelbe Peperoni (Paprika)

½ Kaffeelöffel weisser Balsamicoessig

1 Kaffeelöffel Olivenöl

Salz und weisser Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung

Die Peperoni im Backofen bei 180 Grad 30 bis 40 Minuten weich backen. Leicht auskühlen lassen und mit den Fingern oder einem Küchenmesser die Haut abziehen. Die Peperoni halbieren, von Kernen und weissen Teilen befreien und für jedes der Coulis nach Farben getrennt mit den restlichen Zutaten im Cutter oder Mixer sehr fein pürieren. Durch ein feines Sieb streichen, erwärmen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und zugedeckt bereithalten.

Anrichten

Die Saucen auf vorgewärmte Teller geben und die Strudelteigtäschchen daraufsetzen. Mit zerdrückten Amarettibröseln und frischen Lavendelblüten und ­zweigen dekorieren.

Mehr zum Thema gut Essen und Trinken unter www.wildeisen.ch

Kirschensuppe total

Zutaten

500 ml Vollrahm

500 ml Geflügelfond

(siehe Grundrezepte Seite 188)

150 g Kirschen (Steine, Fruchtfleisch und Stiele voneinander trennen)

100 g Kirschenholz

80 ml Kirschgeist

Salz und weisser Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung

Den Rahm und den Geflügelfond mit den Kirschensteinen, den Kirschenstielen und dem zerkleinerten Kirschenholz rund zwei Stunden bei schwacher Hitze köcheln lassen. Durch ein feines Sieb passieren. Das Kirschenfruchtfleisch und den Kirschgeist beigeben. Das Ganze aufkochen, mixen, nochmals passieren und mit einem Kaffeelöffel Kirsch, Salz und Pfeffer abschmecken.

Anrichten

Die ausgekochten Kirschensteine waschen und im Backofen bei 80 Grad erhitzen. Die Suppe mit dem Stabmixer oder Schwingbesen aufschäumen und in vorgewärmte Tassen oder Teller giessen. Auf Unterteller stellen und diese ringsum mit den heissen Kirschsteinen auffüllen. Mit Kirschenblättern und ­stielen dekorieren.

Leserangebot

 Das Buch «Gold Holz Stein» mit vielen Rezepten aus der AlchemistenKüche von Stefan Wiesner gibt es als Leserangebot auf Seite 59.

Surftipps

 www.natuerlich-leben.ch/surftipps

Leben «al fresco»

Das Leben findet bei Remo Vetter zurzeit vor allem im Freien statt. Im Garten herrschen Hochgefühle und Überfluss.

Text Remo Vetter

Der Autor

Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der  Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.

Ein wunderschöner, heisser Sommertag neigt sich dem Ende entgegen. Ich sitze im Garten und lasse den Tag Revue passieren. Ich bin immer wieder überwältigt, wie reichhaltig uns die Natur beschenkt. Und was gibt es Schöneres, als laue Sommerabende mit Freunden zu geniessen und diese nach Lust und Laune mit den reichen Gaben des Gartens zu verköstigen?

Es ist jetzt definitiv an der Zeit, sich so viel wie möglich im Freien aufzuhalten. Unsere Bekannten wissen, dass sie uns in diesen Wochen kaum im Haus antreffen, da wir den Garten bis zum Eindunkeln geniessen. Wir leben nach Möglichkeit quasi «al fresco» draussen, solange es das Klima zulässt.

Wenn wir ganze Tage im Freien verbringen können, ja manchmal sogar draussen schlafen, dann fühlen wir uns noch mehr mit der Natur verbunden. In diesen Momenten bekommen wir wieder das Gefühl dafür, wie wenig es doch braucht, um glücklich zu sein: Gefühle, die uns niemand wegnehmen kann und die nichts kosten. Ist das nicht wunderbar?

Die Ernte in vollem Gang

Zucchini und andere Sommerkürbisse gibt es in verschiedenen Farben und Formen. Wir haben es in unserem Garten auf 27 verschiedene Sorten gebracht. Im August wachsen sie so schnell, dass man praktisch täglich ernten muss. Jetzt nehmen wir auch den Knoblauch und hängen ihn zum Trocknen auf, um ihn den Winter hindurch brauchen zu können. Wenn sich ihre Blätter gelb verfärben, sind auch die Zwiebeln dran. Wir knicken die Blätter ab und lassen die Zwiebeln bei schönem Wetter einige Tage auf dem Beet abtrocknen.

Sommerkohl und Rotkohl bilden jetzt Köpfe. Sobald sie geschlossen sind und sich fest anfühlen, können wir ernten.

Randen nehmen wir, sobald sie die Grösse eines Tennisballs haben. Auch die mittelfrühen Kartoffeln sind jetzt reif und schmecken frisch gegraben einfach am besten. Die Karotten können jetzt auch laufend aus der Erde gezogen werden.

Der Gemüsefenchel neigt dazu, bei trockenem Wetter ins Kraut zu schiessen. Wir schneiden ihn auf dem Beet und belassen die Wurzeln im Boden, sodass er wieder austreibt und frische Blätter macht, die wir als Zugabe zu Salaten brauchen. Bohnen ernten wir, solange sie jung und zart sind, Artischocken fortlaufend, solange die Fruchtstände kompakt und geschlossen sind. Wir lassen jedoch immer einige Exemplare ins Blütenstadium gehen, was Hummeln und Bienen sehr schätzen.

Sind die Auberginen schön rund, schwarz und glänzend, pflücken wir auch die, ebenso ernten wir laufend Gurken, bevor sie gelb und bitter werden. Gemüsepaprika wird mit zunehmender Reife milder, die kleinen Chilischoten werden schärfer. Wir machen aus den Peperoncini ein wunderbares Pesto (Achtung: Kerne entfernen). Mangold und Spinat ernten wir den ganzen Sommer hindurch. Der Mais ist reif, wenn die seidenen Fasern braun bis schwarz werden.

Brokkoli nehmen wir laufend, bevor die Blütenköpfe geschlossen sind. Die Sommer­ und Herbstsorten des Blumenkohls bilden jetzt Köpfe. Erbsen ernten wir, solange sie noch klein und zart sind, Stangenbohnen alle zwei bis drei Tage, bevor sie dick und faserig werden. Pflücksalat, Nüsslisalat, Sommerportulak, Rucola und Gartenkresse können den ganzen Sommer hindurch geerntet werden.

Die Kürbisse schwellen jetzt mächtig an und brauchen viel Wasser. Cocktail­ und Kirschtomaten sind nun wunderbar süss und eine perfekte Zwischenverpflegung

Wenn wir ganze Tage im Freien verbringen können, ja manchmal sogar draussen schlafen, dann fühlen wir uns noch mehr mit der Natur verbunden.

auf den Gartenrundgängen. Radieschen säen wir den ganzen Sommer hindurch und können sie laufend ernten. Stangensellerie ernten wir, bevor er gelblich wird, sonst sind die Stangen faserig.

Auch die frühen Apfelsorten sind bereits reif und einige Birnensorten ebenfalls. Wir pflegen bei Letzteren den Erntezeitpunkt wie bei den Äpfeln festzustellen: durch Pflücken und Hineinbeissen. Die Aprikosen sind reif, wenn sie sich etwas weich anfühlen und sich leicht vom Baum lösen lassen.

Sobald die Schwarzen Johannisbeeren blauschwarz glänzen, verarbeiten wir sie zu Saft und Konfitüre. Die roten und weissen Johannisbeeren sind reif, wenn sie prall und saftig sind. Frances macht hervorragende Johannisbeer­Meringues. Die Sommerhimbeeren – wir haben die Sorte Mekker – geniessen wir meist ab Strauch. Dessertpflaumen, Renekloden und Mirabellen verarbeiten wir zu herrlicher Konfitüre. Da die Heidelbeeren unregelmässig reifen, ernten wir die reifen Früchte täglich.

Überfluss

Auf den abgeernteten und freien Flächen säen wir überall Gründüngung, mit Vorliebe Phacelia (Bienenweide), ein. Das verbessert die Bodenstruktur durch Lockerung und Anreicherung mit organischer Substanz. Gleichzeitig liefert die Gründüngung Nährstoffe und schützt

Wichtige Arbeiten im August

l Kartoffeln und Tomaten auf Krautfäule kontrollieren.

l Knoblauch, Zwiebeln trocknen und einlagern.

l Kürbisse düngen.

l Pflaumen, Renekloden, Brombeeren, Sommeräpfel und Feigen ernten.

l Bohnen und Zucchini regelmässig ernten, bevor sie zu gross werden.

l Maiskolben, Tomaten, Paprika und Auberginen ernten.

den Boden vor Austrocknung, aufkommendem Unkraut und Verdichtung.

Der August ist wahrlich ein Monat des Überflusses. Praktisch alles, was wir im zeitigen Frühjahr ausgesät und gepflanzt haben, ist jetzt erntereif. Ich kehre jeden Abend mit vollem Korb und herrlich duftenden Kräutersträussen aus dem Garten zurück. Kräuter sind für uns das ultimative Tüpfelchen auf dem i und Basilikum, Bohnenkraut, Dill, Estragon, Koriander, Liebstöckel, Oregano, Petersilie, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei, Zitronenmelisse oder Zitronenthymian nicht aus unserer Küche wegzudenken. Was für ein Genuss und Luxus das doch ist!

Beete, in denen Blumen und Salat in Reih und Glied stehen, waren noch nie unsere Sache. Natürlich pflanzten wir im Frühjahr das Meiste in schönen Reihen, doch im Laufe des Sommers haben wir immer wieder nachgepflanzt, wachsen und blühen lassen und jetzt im August sieht der Gemüsegarten wie ein Märchenwald aus, sodass man sich regelrecht durchschlagen muss.

Bei so dichter Bepflanzung, wie wir sie pflegen, hat das Unkraut eigentlich gar keine Chance mehr, sich zu entwickeln.

In unserem Märchenwald und Gartenparadies wimmelt es jetzt von Kröten, Feuersalamandern, Igeln, Blindschleichen, Fledermäusen, Hummeln, Bienen und Schmetterlingen.

In den lauen Augustabenden verströmen Lavendel, Rosmarin und Verveine ihre wunderbaren Düfte und Aromen und machen aus dem Garten einen Ort zum Träumen und der Träume. u

Bauerngarten in Zürich

Ich habe das Glück, in Zürich in einem der wenigen noch vorhanden Bauernhäuser zu wohnen. Dazu gehört ein grosser Bauerngarten. Unter vielem anderem stehen dort einige Reihen Himbeerstauden. Ist es möglich, statt der mühsamen Jäterei zwischen den Stauden die Gründüngung Phacelia anzupflanzen, um so den Boden bedeckt zu halten?

Edith Raymann, Zürich

Welch ein Glück – ein Bauernhaus in Zürich, das fasziniert mich ausserordentlich. Natürlich können Sie zwischen den Stauden Phacelia­Samen einsäen. Ich mache das in unserem Garten seit Jahren mit grossem Erfolg und muss dadurch die Himbeeren nicht mehr jäten.

Dank der Phacelia ist der Boden leicht und krümelig und die Blüten ziehen Nützlinge und Bestäuber an.

Ohrengrübler gegen Läuse

Ich habe letzten Herbst einen Kletterrosenstock gepflanzt – nun hat er Läuse bekommen. Ich habe ihn schon einmal mit Schmierseifenwasser abgewaschen. Falls dies nicht wirkt, was könnte ich noch unternehmen?

Schmidt Lilian, per Mail

Die Behandlung mit Schmierseife ist richtig. Ich würde das jetzt im Frühsommer etwa alle zehn Tage wiederholen. Die Firma Biogarten (www.biogarten.ch) hat eine sehr gute fertige Seifenlösung, Sie dürfen durchaus aber auch selber eine stark verdünnte Lösung herstellen. Gleichzeitig können Sie es auch mit «Stärkungsmitteln» versuchen und mit Kräuterauszügen von Beinwell und Brennnesseln sowie organischen Düngern, damit der Stock schön und kräftig wird.

In die Rosenstöcke stelle ich im Weiteren umgestülpte und mit Holzwolle gefüllte Tontöpfe und Schlupfsäcke, damit Ohrwürmer angezogen werden, welche eine Unmenge von Läusen fressen. Das können Sie auch im meinem Buch «The Lazy Gardener» (www.the lazygardener.ch) nachlesen.

Blumenfülle trotz Lehmboden

Meine Tochter wünscht sich einen Blumengarten, den ich gerne bearbeite, jedoch habe ich einen ziemlich festen, feuchten Lehmboden vor mir.

Dazu kommt, dass er auf der Nord­Ostseite gelegen ist, aber genügend Licht hat. Der Boden ist mit Holzspänen abgedeckt, um das Jäten zu minimieren. Wie kann ich eine erfolgreichere Blumenfülle erarbeiten als bisher? Der Boden ist hart, meines Erachtens sollte hier viel gehackt werden.

Heidemarie Kistler, per Mail

Auch wir hatten vor Jahren einen schweren Lehmboden im Garten. Das Abdecken mit Holzspänen birgt die Gefahr einer Übersäuerung des Bodens. Ich sehe zwei Möglichkeiten: Entweder führen Sie Sand und Kompost zu – oder der Boden muss mit wiederholten Gründüngungen und öfterem Lockern krümelig gemacht werden. Sie können auch beide Möglichkeiten kombinieren. Wir pflegen den Boden mit gutem Erfolg durch tägliches Kratzen und Lüften mit der Pendelhacke und säen seit vielen Jahren die schnell wachsende Bienenweide (Phacelia), um den Boden tiefgründig zu lockern.

Pflanzenauszüge

Ich möchte gerne Pflanzeauszüge herstellen. Was bewirkt ein Pflanzenauszug aus Beinwell oder Brennnessel? Wo finde ich Beinwell? Heidi Trautweiler, Männedorf

Beinwell (Symphytum) erhalten Sie in grösseren Gartencentern. Ich gebe die Blätter in die Giesskane, lasse sie 24 bis

48 Stunden ziehen und giesse unverdünnt. Beinwell ist ein hervorragender Flüssigdünger während der Vegetationszeit. Der Auszug ist allgemein pflanzenstärkend und kalireich. Wir wenden Beinwell im Wechsel mit Brennnesseln an.

Dünger für den Feigenbaum

Es war ein sehr kräfteraubender Winter, den auch unser junger Feigenbaum gespürt hatte. Wir mussten diesen sehr stark zurückschneiden, weil er gelitten hatte. Empfehlen Sie, Pflanzen generell zu düngen, die man stark zurückschneiden musste, und wenn ja, welche Kur empfehlen Sie uns?

Augusto Spaccarotella, Frauenfeld

Die Feigenbäume stehen in Italien meist auf sehr kargen Böden. Dennoch empfehle ich eine gute Kompostgabe und Pflanzenauszüge aus Brennnesseln und Beinwell, um die Pflanze wieder in Schuss zu bringen.

Schimmel im Treibhaus

Ich habe meine Tomatensetzlinge Ende April ins Treibhaus gepflanzt, zusammen mit einer Handvoll geschnittenen Beinwell­ und Brennnesselblättern im Pflanzloch. Anschliessend habe ich die Setzlinge angegossen und den ganzen Boden mit geschnittenen Beinwell­ und Brennnesselblättern bedeckt, so dass der Boden nicht mehr sichtbar war.

Doch dann kamen anfangs Mai das Regenwetter und die Kälte. Die getrockneten Blätter sogen Feuchtigkeit auf, und begannen weisse Schimmelpilze anzusetzen. Was habe ich falsch gemacht? Regula Wigger, per Mail

Der Schimmel auf der Mulchschicht hat, das nehme ich an, mit den tieferen Temperaturen und der Nässe im Mai zu tun. Ich giesse meine Tomaten fleissig und erneuere den Mulch immer wieder. Konkret gebe ich praktisch jede Woche eine Schicht neue Blätter als Mulch um die Tomatenpflanzen. Die Umgebungsfeuchte dürfte Ihren Tomaten als Wasserquelle nicht genügen. Tomaten, Melonen, Gurken und Kürbisse brauchen viel Wasser.

Klee statt Wildblumenwiese

Wir haben bei der Grünplanung unseres Hauses bewusst auf den üblichen Rasenteppich verzichtet. Stattdessen haben wir einfach der Natur Zeit gegeben und auf die Versamung der umliegenden Wiesen gesetzt. Nachgeholfen haben wir lediglich mit einer Wildblumenwiese.

Da wir alles wachsen lassen und nichts spritzen oder düngen, ist mittlerweile der Klee zum dominanten Wiesenkraut geworden. Ist das nur ein ästhetisches Problem oder schadet zu viel Klee dem Wiesenwuchs?

Hans Meister, Altnau

Zu einer natürlichen Wiese gehört Klee. Wenn die Bodenbedingungen entsprechend sind, kann er sich stark ausdehnen und optisch stören. Schlechte Bedingungen für Gras sind zum Beispiel, wenn der Rasen zu tief geschnitten wird oder er zu wenig Nährstoffe wie Stickstoff bekommt. Da Klee Stickstoff aus der Luft aufnehmen kann, ist er gegenüber dem Gras bei Mangelsituationen im Vorteil. Deshalb empfiehlt sich eine Düngung mit

einem organischen Rasendünger, zum Beispiel «Rasendünger Biogarten», und ein regelmässiger, aber nicht zu tiefer Schnitt.

_ Haben Sie Fragen rund um Garten und Balkon? Remo Vetter gibt Ihnen die richtigen Tipps. Schreiben Sie an: «natürlich leben», Gartenberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau oder remo.vetter@natuerlich­leben.ch

Natur

Sterngucker im August_ Wenn der Mond zerfliesst

Ein Astronaut auf dem Mond erblickt einen absolut ruhigen Sternenhimmel. Durchquert das Sternenlicht aber die Erdatmosphäre, werden die Lichtstrahlen in unterschiedlich warmen und dichten Luftschichten leicht abgelenkt. Das Licht beginnt zu wabbern, als würde man durch die heisse Luft eines Feuers blicken. Um diesen Effekt zu eliminieren, sind die besten Teleskope im Weltraum stationiert. Wenn ein Stern knapp über dem Horizont steht, etwa beim Auf- und Untergang des Mondes, wird das Licht besonders stark abgelenkt, weil es einen extrem langen Weg durch die Lufthülle zurücklegen muss. Der Himmelskörper erscheint in dieser Situation oval und unscharf wie in einem Zerrspiegel. Andreas Walker

Lesen_ Vogelarten der Schweiz  D

ie Vogelwelt der Schweiz ist dank vieler unterschiedlicher Lebensräume ausserordentlich reich: Von den Wärme liebenden Arten am Jurasüdfuss über die Wasservögel im Mittelland bis zu den hochalpinen Bewohnern kommen fast alle mitteleuropäischen Arten in der Schweiz vor. Der vorliegende Bestimmungsführer beschreibt Bestimmungsmerkmale, Verwechslungsmöglichkeiten, Verbreitung, Lebensräume und viel Wissenswertes der hierzulande regelmässig zu beobachtenden Vögel.

 Carl'Antonio Balzari und Andreas Gygax: «Vogelarten der Schweiz», Haupt-Verlag 2010, Fr. 49.–

Tiere_ Krieg der Affen

Schimpansen führen bisweilen Krieg gegen benachbarte Artgenossen, wie amerikanische Forscher in Uganda herausgefunden haben. Sie beobachteten bei einer Gruppe in Ngogo im Kibale-Nationalpark immer wieder Übergriffe auf Nachbargruppen. Dabei bildeten die Tiere Banden, die in den angrenzenden Territorien heimlich auf Patrouille gingen. Trafen sie auf andere Schimpansen, gingen sie unmittelbar zum Angriff über und versuchten, diese zu töten. Nach mehreren Vertreibungsaktionen annektierte die Ngogo-Gruppe die neuen Gebiete. Laut den Wissenschaftlern dienen die Feldzüge dazu, neue Futterplätze zu alimentieren. Überdies sei es möglich, dass die Tiere durch die Vergrösserung ihres Territoriums Zugang zu mehr und neuen Weibchen bekommen wollten. ajo

Politik_

Weltbiodiversitätsrat

Repräsentanten von über 90 Staaten haben kürzlich in Südkorea die Gründung eines Weltbiodiversitätsrates beschlossen. Wie der in letzter Zeit etwas in Verruf geratene Klimarat (IPCC) für das Klima soll dieses Intergovernmental SciencePolicy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) genannte Gremium Politikern unabhängige wissenschaftliche Informationen über den Zustand und die Entwicklung der weltweiten Artenvielfalt zur Verfügung stellen und Entscheidungshilfe bieten. Wenn die Uno-Generalversammlung im kommenden September grünes Licht gibt, kann die IPBES noch im internationalen Jahr der Biodiversität lanciert werden. ajo  www.ipbes.net

Wandern_ SAC-Wanderskala

Mit der Bewertungsskala des Schweizer Alpenclubs können Wanderer und Berggänger die Schwierigkeit von Wanderrouten einschätzen.

Kategorie Gelände

T1

T2

Wandern. Gelbe Markierungen. Gute Wege, mehr oder weniger aches Gelände.

Bergwandern. Weiss-rot-weisse Markierung. Gut begehbare und ersichtliche Wege. Teils steil, Absturzgefahr möglich.

T3 Anspruchsvolles Bergwandern. Weiss-rotweisse Markierung. Weg nicht durchgehend sichtbar. Heikle Stellen zum Teil mit Seilen oder Ketten gesichert, Leitern sind möglich. Teils exponiert mit Absturzgefahr. Einfache Firnfelder, apere Gletscher, heikle Grashalden, Schrofen.

T4

T5

T6

Alpinwandern. Weiss-blau-weisse Markierung. Weg kaum vorhanden. An gewissen Stellen Hände nötig zum Vorankommen. Apere Gletscher und Firnfelder mit Ausrutschgefahr, heikle Grashalden, Schrofen.

Anspruchsvolles Alpinwandern. Weissblau-weisse Markierung. Oft weglos. Exponiertes und anspruchsvolles Gelände, steile Schrofen, Gletscher und Firnfelder mit Ausrutschungsgefahr.

Schwieriges Bergwandern. Kaum markiert. Meist weglos. Kletterstellen. Häu g sehr exponiert. Heikles Schrofengelände, Gletscher mit hoher Ausrutschgefahr.

Anforderungen

Auch mit Turnschuhen geeignet. Orientierung auch ohne Karte. Wenig Ausdauer.

Leichte Wanderschuhe empfehlenswert. Trittsicherheit erforderlich. Elementares Orientierungsvermögen. Etwas Ausdauer.

Gute Wanderschuhe erforderlich.

Gute Trittsicherheit. Gutes Orientierungsvermögen. Gute Ausdauer. Elementare alpine Erfahrung.

Stabile Wanderschuhe. Gute Trittsicherheit. Gutes Orientierungsvermögen. Gute Ausdauer. Vertrautheit mit exponiertem Gelände. Alpine Erfahrung.

Bergschuhe. Sichere Geländebeurteilung und sehr gutes Orientierungsvermögen. Gute alpine Erfahrung. Elementare Kenntnisse im Umgang mit Seil und Pickel.

Bergschuhe. Ausgezeichnetes Orientierungsvermögen. Ausgereifte Alpinerfahrung. Erfahrung im Umgang mit Pickel, Seil und Steigeisen. ajo

Der Blick ist überwältigend: Der smaragdfarbene Crestasee bei Trin in Graubünden liegt mitten in einer hügeligen Waldlandschaft. Das Wasser ist glasklar, auf dem Grund liegt eine Lärche, die ihre nadelfreien Äste wohlig auszustrecken scheint. Man kann nicht anders, als sich hinzusetzen und zu schauen, sich einfach ruhig und glücklich zu fühlen. Der Bergsee liegt am Fuss des Flimsersteins, einem der grössten Bergsturzgebiete der Schweiz. An schönen Sommertagen ist der Crestasee ein beliebter Badesee und auch der einzigartige Märchenwald zieht Wanderer und Spaziergänger an. Und wenn die Dämmerung hier einbricht, dann strahlt der Ort etwas ganz Besonderes, etwas geradezu Magisches aus. Ein Kraftort?

Ein innerer Ort

«Ein Kraftort ist ein Ort, wo man sich sicher und wohlfühlt», sagt Rolf Vogel, «ein Ort, wo man etwas erfahren kann, das über einen hinausgeht.» Der deutsche Psychologe mit Praxis in Bayern und Lehrtätigkeit an verschiedenen verhaltenstherapeutischen und psychoanalytischen Ausbildungseinrichtungen sieht in Kraftorten ein modernes Thema: «Die Menschen sehnen sich in schwierigen, unruhigen Zeiten nach Sicherheit und Stabilität und fragen sich, wo man dies finden kann.»

Die Natur bietet solche Orte, die unberührt und intakt sind. Orte, die einem das Gefühl der Sicherheit und des Aufgehobenseins geben können. Diese Erfahrung machen viele Menschen, ohne dabei von Kraftorten zu reden.

Für Vogel sind solche Orte sehr wichtig: «Durch das äussere Aufsuchen von Kraftorten können wir etwas davon in unserem Innern mitnehmen und so einen inneren Kraftort aufbauen.» Der Psychologe betont aber auch, wie individuell Kraftorte empfunden werden können. Solche Erfahrungen seien subjektiv und hingen von jedem Einzelnen ab.

Weil es so persönlich ist, reden viele Menschen auch nicht besonders gerne darüber. Ein berg­ und naturbegeisterter 40­jähriger Wanderer antwortet auf die Frage nach Kraftorten: «Kraftorte gibt es nicht», zögert einen kurzen Augenblick und fügt hinzu: «Wenn, dann höchstens die Kirche St.Peter zu Mistail», und zählt

Bestimmte Orte oder Stellen in der Natur haben eine besondere Aura und können Menschen Kraft geben. Auch der Tourismus hat solche Kraftorte für sich entdeckt.

Text Angela Müller Meinherz

Kraftorte

Grande Dame der Kraftorte

Die Bauingenieurin Blanche Merz ( 1919 –2002 ) gilt als Grande Dame der Kraftorte und der Geobiologie.

Sie führte während 25 Jahren ein Bauingenieurbüro, war 1951 als Europaratsbeobachterin im Europarat tätig und wurde im Kanton Waadt das erste weibliche Mitglied im Kantonsparlament. Ab 1979 führte sie das «Institut de recherches en géobiologie» in Chardonne ( VD ). Sie wollte beweisen, dass sich Kraftorte wissenschaftlich nachweisen lassen.

Mittels Pendel soll die Energie der jeweiligen Orte in Bovis-Einheiten gemessen werden können. Sie schrieb verschiedene beachtete Bücher zum Thema Orte der Kraft.

gleich noch eine Reihe weiterer Kraftorte auf, um verlegen lächelnd zu schliessen: «Also, es gibt sie nicht, aber ich spüre sie trotzdem.»

Bekannte und klassische Kraftorte gibt es einige. Zu den populärsten gehören wohl Flüeli­Ranft ( OW ), das Hotel­Plateau auf dem Bürgenstock ( NW ) oder die Felsformation Creux du Van im Val­deTravers ( NE ). In den letzten Jahren sind zahlreiche spezifische Wanderführer herausgekommen, immer mehr Hotels werben mit dem Slogan «Ein Ort der Kraft» und auch die offizielle Homepage von Schweiz Tourismus zählt eine ganze Reihe auf. Zum Beispiel sind die Engstligenfälle bei Adelboden ( BE ), die Kirche St. Georg in Berschis ( SG ) oder eben die Kirche

St. Peter zu Mistail ( GR ) als Erlebniswanderungen aufgeführt.

Die Kirche St.Peter zu Mistail liegt auf dem Weg zwischen Thusis und Tiefencastel auf dem Boden der Gemeinde Alvaschein. Ein Spaziergang führt von der Solisbrücke durch einen Wald zur karolingischen Kirche. Die rätische, um 800 erbaute Drei­Absiden­Anlage liegt in einzigartiger Lage auf einem Felsplateau über der Albulaschlucht in einer wunderschönen Waldlichtung und gilt als beliebte Hochzeitskirche. Der Ort hier ist stimmig und ruhig – vielleicht widerfährt einem hier ein tiefes respektvolles Erstaunen oder gar ein Glücksgefühl. Die anwesenden Besucher scheinen sich aber vorwiegend für die Kirche und ihre bedeutenden Wandmalereien zu interessieren. Ein offenkundiger Kraftorttourismus ist nicht auszumachen.

Touristische Vermarktung

Die Jungfrauregion im Berner Oberland hingegen hat letzten Sommer eine Broschüre zu Kraftorten im Gebiet Isenfluh/ Sulwald lanciert. Die mehrseitige Broschüre beschreibt den Weg vom Dorf Isenfluh zum Aussichtspunkt Sulwald und zur Lobhornhütte. Die Besonderheiten der Natur, Sagen der Gegend und die jeweiligen Kraftorte werden beschrieben.

«Die Gesamtregion Jungfrau erfährt dadurch kaum eine erhöhte Touristenzahl, aber die kleine Region Isenfluh spürt einen gewissen Zulauf», sagt Andrea Hess, Kommunikationsverantwortliche der Jungfrauregion. Für sie ist klar: «Kraftorte sind Nischen für den Tourismus.» Ähnlich tönt es auch in Graubünden. Kraftorte seien kein Megatrend, sagt Gieri

Spescha von Graubünden Tourismus. Aber auch hier könne man sich vorstellen, Kraftort­Broschüren zu lancieren.

«Solche Publikationen helfen, Kraftplätze all jenen näher zu bringen, die ein Gespür dafür haben, sich aber bis anhin nicht weiter damit beschäftigt haben», sagt Andrea Hess. Bestimmte Textstellen der Broschüre Isenfluh/Sulwald sind aus dem Buch «Magisches Berner Oberland» des Autoren Pier Hänni entnommen. Er gilt als Kraftortspezialist und ist Verfasser und Co­Autor verschiedener Wanderführer und Sachbücher zu Kraftorten.

Hänni beschäftigt sich seit rund 30Jahren mit dem Phänomen Kraftorte: «In Frankreich heissen Kraftorte Lieux sacrés – heilige Orte –, was darauf hinweist, dass Kraft nicht allein für bioenergetische Schwingungen im Sinne einer physikalischen Energie steht», so Hänni. «Als ich mit Indianern über ihre Places of power sprach, meinten sie ihre heiligen Stätten, wo sie die machtvolle Gegenwart des Grossen Geistes erfahren.»

Kraftorte sind magische Orte, abhängig vom individuellen Empfinden oder der

Leserangebot

Unseren Leserinnen und Lesern bieten wir den im September beim AT-Verlag erscheinenden Bildband «Orte der Kraft in der Schweiz» von Jean-Pierre Brunschwiler und Blanche Merz zum Vorzugspreis von Fr. 47.90 (zzgl. Porto) statt Fr. 59.90 an.  Weitere Informationen zum Buch und Bestellkarte auf Seite 58.

Kraftorte in der Schweiz: Menhire in Falera, Creux du Van und Flüeli-Ranft.

Kraftorte und die Kirche

Markus Ries, Kirchenhistoriker und ehemaliger Rektor der Universität Luzern, über die Bedeutung von Kraftorten für das Christentum.

Empfänglichkeit der jeweiligen Besucher. Manchmal liegt das Göttliche wohl aber auch einfach in der puren Schönheit der Plätze. Oftmals erhalten sie ihren zusätzlichen Zauber durch Geschichten aus der Sagenwelt. Feen, Nymphen und Elfen, aber auch Göttinnen und Zwerge und allerlei anderen Wesen spielen in dieser Welt eine Rolle.

Der Weg gehört zum Ziel

Nicht nur Geschichten, auch Pflanzen und Steine können gemäss dem Experten Pier Hänni Hinweise auf Kraftorte geben, denn auch kleine unscheinbare Plätze in der Natur können Kraftplätze sein. Zu den Kraftorte anzeigenden Pflanzen gehören unter anderem Wacholder, Eiche, Holunder und Weissdorn. «Wo diese Pflanzen besonders üppig wachsen, weisen sie auf hohe Kraftfelder hin», sagt Hänni. Auch Steine können einen Kraftort markieren, zum Beispiel die Menhire in Falera ( GR ) oder die Schalensteine im Zmutttal bei Zermatt ( VS ).

In Hännis Büchern führt immer eine lang Wanderung zum jeweiligen Kraftort. «Kraftorte sind Zentren in der Landschaft, die Gegend drum herum gehört dazu», sagt er. Man könne nicht einfach mit dem Auto so nah wie möglich heranfahren, sich den Kraftort reinziehen und wieder gehen – da könne gar nichts entstehen. «Der Weg zum Kraftort regt an und bereitet einem auf den besonderen Ort vor», sagt er. Die längeren Wanderungen haben aber noch einen anderen Vorteil: Sie sorgen dafür, dass die Orte nicht überrannt werden und so ihre Kraft beziehungsweise ihre Magie behalten können. «Auch wenn sich Kraftorte über Nacht regenerieren, so können sie durch Massen­

tourismus und unsensibel errichtete Grillund Spielplatzanlagen regelrecht zerstört werden», sagt Hänni.

Das dies nicht geschieht, ist auch ein grosses Anliegen von Andrea Fischbacher, Leiterin der Forschungsstelle Kraftorte Schweiz. «Es ist wichtig, dass die Menschen den Kraftorten mit Respekt und Achtung begegnen, ansonsten können diese erlahmen», ist sie überzeugt: «Die Leute tragen nach einem Besuch immer ein Stück Kraft mit sich fort.» Es sei ein lebendiges System zwischen den Energien von Ort und Mensch, sagt Fischbacher.

Energien messen

Die vor sechs Jahren gegründete Forschungsstelle hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kraftorte zu bestimmen und zu pflegen. Fischbacher ist eine Vertreterin der Geomantie. Dieser Lehre nach haben Kraftorte eine erhöhte Erdstrahlung, die mittels Pendel gemessen werden kann. Die Masseinheit dafür heisst Bovis. Demnach soll ein neutraler Ort rund 6500 BovisEinheiten (BE) ausstrahlen, hochenergetische Kraftorte 18 000 BE und mehr. Als Begründerin dieser Forschungsrichtung gilt die Schweizerin Blanche Merz (s. Box).

Die Geomantie und ihre Messmethoden sind wissenschaftlich umstritten. Ob man aber die Energien, die von diesen Orten ausgehen, messen kann oder nicht, ist im Grunde nicht relevant. Kraftplätze sind ein Teil der Natur, ob und wie sie empfunden werden, hängt von der Stimmung und Offenheit ihrer Besucher ab. Das Entdecken solcher Stellen braucht wie das Entdecken der Schönheit der Natur nichts anderes als Lust, Offenheit und den nötigen Respekt. ◆

Herr Ries, was ist für Sie ein Kraftort? Ein Ort, zu dem man eine spezifische Beziehung hat und an dem man eine innere Stärkung erleben kann. Sympathisch sind mir Kraftorte, die nicht auf esoterischem Insiderwissen beruhen, sondern vielen Menschen etwas bedeuten – so wie es zum Beispiel bei einer Wallfahrtskirche der Fall ist.

Wie steht die christliche Religion zu Kraftorten, die oftmals schon vor der Christianisierung existierten?

Die römisch­katholische Kirche und die griechisch­orthodoxe Kirche haben Kraftorte zum Teil als Wallfahrtsorte in die religiöse Praxis integriert. In der reformierten Tradition finden die Begegnungen mit Gott nicht an bestimmten Orten statt, sondern im Hören auf die Heilige Schrift.

Sind Wallfahrtsorte Kraftorte?

Ja, glaubende Menschen erfahren sie auf diese Weise. Manchmal gehen die Begriffe ineinander über: Eine Seelsorgerin kann heute mit einer Einladung zu einem Ausflug an einen Kraftort andere Gruppen ansprechen als mit einem Aufruf zu einer Wallfahrt.

Hat die Kirche bewusst an alten Kraftorten Gotteshäuser gebaut, um diese zu domestizieren? Versteht man die Kirche nicht als Behörde, sondern sachgerecht als Gemeinschaft glaubender und Christus nachfolgender Menschen, dann kann man tatsächlich feststellen, dass die Kirche in einigen Fällen ältere Kraftorte erfolgreich integriert hat. Oft ist die Erinnerung an frühere Bedeutungen verlorengegangen, manchmal hat sie sich auch subversiv halten können.

An der Quelle

Das Allalinhorn gehört zu den einfachsten Viertausendern der Alpen. Alpine Erfahrung oder ein Bergführer sind aber trotzdem unabdingbar. Text Bernhard Rudolf Banzhaf

Aussicht auf das Allalinhorn.

Vor über tausend Jahren kamen nordafrikanische Muselmanen auf dem Seeweg über Sardinien nach Südfrankreich, genauer zum Massif des Maures zwischen Toulon und Fréjus. Mauren (auch Mohren genannt, von lateinisch «maurus», Bewohner Nordafrikas) heissen bekanntlich auch die arabischstämmigen Bewohner Iberiens. Von diesem «Mohrenberg» zogen die Sarazenen, wie sie ebenfalls bezeichnet wurden, auf verschiedenen Wegen weiter nach Norden. Mit ihren nicht immer friedlichen Zügen gelangten verschiedene Errungenschaften der damals höchst erfindungsreichen arabischen Welt auch zu uns, so Papier, Velours, Filz, Nougat, Geschirr, Lederschläuche, Maultiere und -esel, die Getreideart Buchweizen (im Französischen «sarrasin» genannt), ausgeklügelte Bewässerungssysteme, aber auch Kenntnisse über den Lauf der Gestirne und wertvolles Wissen der Humanmedizin.

Der tiefere Grund ihrer ausgedehnten Wanderungen ist nicht vollständig geklärt. Sicher spielten kommerzielle Interessen, aber auch klimatische Veränderungen eine Rolle, denn damals war es in unseren Breitengraden wesentlich wärmer als heute. Dementsprechend muss Nordafrika unter grosser Hitze und einer zunehmenden

Verwüstung gelitten haben, aus der schliesslich die Sahara entstand.

Sarazenisches Erbe

Mehrere der Sarazenenzüge erreichten auch das Wallis über die Pässe Mons Jovis (Grosser Sankt Bernhard), Mons Pratoborni (Theodul) und das Saastal über den Monte Moro (auch dies ein sprechender Name). Obwohl die Sarazenen wenig sesshafte Händler blieben und vornehmlich in Zelten hausten, haben sie doch erstaunlicherweise im Saastal einige eindeutig arabischstämmige Flurnamen hinterlassen, etwa Almagell (von «al-mahall» für Ort, Siedlung), vermutlich auch Mischabel (von «jabal» oder «djebel» für Berg).

Auch der eigentümliche Name des Allalinhorns stammt aus dem sarazenischen Arabisch, wo «ala’i-ain» Quelle bedeutet. Im Grunde heisst das Allalinhorn also Quellhorn oder Quellberg. Das ist auch ganz logisch, scheint doch die Feer Vispa dem Allalinhorn zu entspringen, obwohl sie eigentlich alle Wasser der Gletscher im Rund sammelt.

Das Allalinhorn ist auch eine Quelle im übertragenen Sinn. An seinen weiten, vergletscherten Hängen befinden sich die meisten Bergbahnen und Skilifte von Saas Fee, die den Motor für die gesamte touris-

Zum Allalinhorn

Gebiet

Walliser Alpen

Gipfel

Allalinhorn (4027 m ü. M.)

Charakterisierung

Das Allalinhorn, eigentlich ein kompliziert strukturierter Berg, der aber von Saas Fee aus eine formschöne, liebliche Firnkuppe darstellt, ist vielleicht der einfachste Viertausender der Alpen, der aber von spaltenreichen, manchmal heimtückischen Gletschern umgeben ist. Zur technischen Einfachheit kommt die Erschliessung des Bergs durch verschiedene Bergbahnen hinzu, welche die Tour weiter verkürzen helfen.

Schwierigkeit

Leicht. In der Regel einfaches Gehgelände (Geröll, einfache Blockgrate). Allfällige Kletterstellen sind kurz und problemlos. Trotz der Einfachheit dieses Gipfels sind die Gefahren der Gletscher nicht zu unterschätzen und die elementaren Vorsichtsmassregeln zu respektieren. Ein Schlechtwettereinbruch kann auch beim «leichtesten» Berg fatale Folgen haben. Alpine Erfahrung oder ein Bergführer sind unabdingbar.

Zeit für Auf- und Abstieg

Mittel-Allalin (Station) bis Allalinhorn: 2 Stunden Aufstieg, 1 Stunde Abstieg.

Höhendifferenz

Mittel-Allalin (Station) bis Allalinhorn: 573 Meter.

Talort

Saas Fee (1798 m ü. M.)

Ausgangspunkt

Mittel-Allalin (3454 m ü. M.) Auf einem Felssporn unmittelbar nördlich des Allalinhorns gelegen. Restaurant, keine Übernachtungsmöglichkeit. Mittel-Allalin wird am frühen Morgen mit der ersten Bahn via Felskinn (Alpin-Express/Metro Alpin) erreicht.

Auf- und Abstieg

Westflanke (Normalroute): Von der Station Mittel-Allalin steigt man in Südwestrichtung auf dem Gletscher auf und geht weiter bis zum Feejoch unterhalb P. 3826. Die Hängegletscher links (südlich) in respektvollem Abstand umgehen. Von hier auf der etwas steileren Westflanke zum Gipfel. Abstieg auf derselben Route.

Alternative

Nordostgrat (Hohlaubgrat): Von der Britanniahütte oder von der Mittelstation Hohlaub der Metro Alpin steigt man zum Hohlaubgrat (Firn), der im oberen Teil steiler wird und durch einen Riegel aus brüchigem, aber einfachem Fels unterbrochen wird. Am Schluss wieder auf Firn zum Gipfel (4 Stunden von Britannia, 3 Stunden von Station Hohlaub). Abstieg auf Normalroute nach Mittel-Allalin (Station).

Karten

Landeskarte 1: 25 000, 1328 Randa Landeskarte 1: 50 000, 284 Mischabel (auch als Skitourenkarte erhältlich).

tische Infrastruktur, wie Hotels, Parahotellerie, Restaurants, Geschäfte und Dienstleistungen, darstellen.

Die gute Erschliessung bringt es mit sich, dass das Allalinhorn in vergleichsweise kurzer Zeit bestiegen werden kann. Von Mittel-Allalin gelangt man in knapp zwei Stunden auf den Gipfel. Es verwundert deshalb nicht, dass der Berg zu den einfachsten und meistbesuchten Viertausendern der Alpen gehört. Das hätten sich die Sarazenen vor 1000 Jahren wohl nicht träumen lassen und ebenso wenig, dass das Allalinhorn nachts mit einer Laserkanone angeleuchtet wird und wie ein überdimensionaler, etwas bleicher Vollmond über dem Tal erstrahlt.

Führer

SAC-Auswahlführer, Hochtouren im Wallis, SAC-Verlag, Bern.

SAC-Clubführer, Walliser Alpen 5, SAC-Verlag, Bern.

Winter

Das Allalinhorn ist auch ein schöner Skiberg, bei der Abfahrt erreicht man unterhalb des Feejochs bald die Skipisten.

Loch durchs Allalinhorn

Die meisten Alpinisten bevorzugen den Sommer für die Besteigung des Allalinhorns. Für eine Skitour ist es nämlich fast zu kurz, umso mehr, als auf dem Sattel zwischen Feechopf und dem Gipfel die Ski bereits zurückgelassen werden müssen. Die Abfahrt, die hauptsächlich über gut präparierte Pisten führt, ist zwar nicht zu verachten, aber es ist eben Piste, nicht Tiefschnee.

Eine sehr lohnende Route auf den Gipfel bildet der Hohlaubgrat, eine schöne, klassische Sommerroute, für die sich die Britanniahütte als Ausgangspunkt anbietet. Der Abstieg hält sich dank der erwähnten Bahnen zudem in Grenzen.

Das Bergmassiv mit dem Allalinhorn (Dritter v.l.) wirkt auch von fern imposant.

Neuerdings ist das Allalinhorn auch noch in einem anderen Zusammenhang ins Gespräch gekommen. Die Saaser haben nämlich eine Art Matterhorn-Komplex. Offensichtlich leiden sie darunter, dass das Matterhorn vom Saastal aus nicht zu sehen ist, obwohl sich der eigene Bergkranz wesentlich näher, eindrücklicher und gigantischer präsentiert. Saas Fee hat den Vorteil, dass man sehr viele attraktive Berge – darunter nicht weniger als acht Viertausender – vom Dorf aus bewundern kann im Gegensatz zu Zermatt, wo vom Dorf aus nur gerade das Matterhorn und auch nur dessen Spitze sichtbar ist.

Nichtsdestotrotz genügt das überwältigende Panorama ihres Tales den Saasern offenbar nicht. Sie wollen das Matterhorn sehen. Und so entstand die Idee, einen Tunnel durch das Allalinhorn zu bohren, um von der anderen Seite, oberhalb des Allalinpasses das Matterhorn zu Gesicht

Wettbewerb und Leserangebot

Gewinnen Sie

Gewinnen Sie dreimal zwei Übernachtungen für zwei Personen im Hotel Bristol in Saas Fee. Das gediegene Haus mit der grandiosen Lage ist der ideale Ausgangspunkt für unvergessliche Wanderungen in den Walliser Bergen. Das Hotel liegt nahe beim Golfplatz und im Winter direkt neben Skipisten und Bergbahnen. www.hotel-bristol-saas-fee.ch

Wettbewerbsfrage

Was bedeutet der aus dem Arabischen stammende Name Allalinhorn?

Allahs Berg Quellberg Kamelberg

Richtige Antwort auf den Coupon übertragen und einsenden.

Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

zu bekommen. Zusätzlich sollte ein solcher Felsdurchstich auch das Projekt einer Vernetzung der Skigebiete von Breuil, Zermatt und Saas Fee befördern. Da für die Realisierung jedoch mehrere bislang unberührte Gletschergebiete mit Bahnen, Skiliften und weiteren Infrastrukturbauten wie Bergrestaurants erschlossen werden müssten, besteht wohl kaum eine Chance, dass die Pläne in absehbarer Zeit in die Wirklichkeit umgesetzt werden. ◆

Wir gratulieren!

Auflösung aus Heft 6-2010: Oeschinensee

Je zwei Übernachtungen für zwei Personen im Strandhotel Seeblick in Faulensee haben gewonnen:

• Monique und Fritz Bachmann, 8952 Schlieren

• Gabriela Locher, 8594 Güttingen

Leserangebot

Der prachtvolle Bildband «Alle Viertausender der Alpen» präsentiert 82 Wandervorschläge für Anfänger und Routiniers hinauf in himmlische Höhen. Neben der Geschichte der Berge beinhaltet das Buch alle praktischen Informationen wie Ausgangspunkt, Schwierigkeit, Wanderzeit, Hütten- und Verpflegungsmöglichkeiten sowie Kartenskizzen für die optimale Vorbereitung.

Bestellen Sie «Alle Viertausender der Alpen» aus dem AT-Verlag mit untenstehendem Coupon zum Vorzugspreis von Fr. 59.90 statt Fr. 79.90.

Wettbewerbs- und Bestellcoupon

Senden Sie mir:

«Alle Viertausender der Alpen», à Fr. 59.90, inkl. MwSt., plus Fr. 6.90 Versandkosten

Ich nehme nur am Wettbewerb teil

Wettbewerbslösung: Allahs Berg Quellberg Kamelberg

Name Vorname

Strasse, Nr.

PLZ/Ort

Datum Unterschrift

Das Leserangebot ist gültig bis 30. September 2010 und gilt nur für die Schweiz. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 31. August 2010. Coupon einsenden an: AZ Fachverlage AG, Dunja Schmetzer, « Alle Viertausender der Alpen », Postfach, 5001 Aarau, oder unter www.natuerlich-leben.ch

Leben

Auto_ Klimaanlage abschalten

utoklimaanlagen benötigen Energie in Form zusätzlichen Benzins. An einem typischen Schweizer Sommertag bei 27 Grad und 60 Prozent Luftfeuchtigkeit steigt der Treibstoffverbrauch von Fahrzeugen mit eingeschalteter Klimaanlage im Innerortsverkehr um 18 Prozent. Das zeigt eine Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in Dübendorf. Würden die Autofahrer ihre Klimaanlagen bei Aussentemperaturen über 18 Grad abschalten, liessen sich laut Empa zwei Drittel des Mehrverbrauchs einsparen. Automatisch schalten die Kühlsysteme infolge des heute üblichen Automatikbetriebes nämlich erst unter fünf Grad ab. ajo

Kino_ Seed Warriors

Der Klimawandel wirkt sich auch auf den Anbau von Kulturp anzen aus und Experten rechnen mittelfristig mit riesigen Einbussen bei der Nahrungsmittelproduktion. Gleichzeitig steigt der globale Bedarf an Nahrungsmitteln stetig an. Wie soll die Weltbevölkerung künftig ernährt werden?

Dieser Frage gehen Katharina von Flotow und Mirjam von Arx in ihrem Dokumentar lm nach, der vom Dürre geplagten Kenia bis ins norwegische Svalbard führt, wo im ewigen Eis eine riesige Samenbank der wichtigsten Kulturp anzen aufgebaut wird. Der Film startet am 26. August in den Deutschschweizer Kinos. ajo  www.seedwarriors.org

Lesen_ Das Drama der Vaterentbehrung

Kinder brauchen beide Eltern – oft fehlt jedoch der Vater als Identi kations gur und Vorbild. Welche besondere Rolle spielt der Vater in der Familie? Welche psychischen Probleme können Kinder und Jugendliche entwickeln, wenn sie ohne Vater aufwachsen? Und wie kann man diese Probleme selbst im Erwachsenenalter noch kompensieren und bewältigen?

An zahlreichen Fallbeispielen und Erkenntnissen aus der psychologischen Forschung zeigt der Kinder- und Jugendpsychiater Horst Petri, wie wichtig der Vater für die Entwicklung von Buben und Mädchen ist.

 Horst Petri: «Das Drama der Vaterentbehrung», Verlag Reinhardt Ernst 2009, Fr. 26.50

Merkwürdig_ Radiergummi

Der Engländer Edward Nairne machte vor etwa 200 Jahren per Zufall eine Entdeckung. Eigentlich wollte er mit einem Stück Brot – damit radierte man damals falsche Bleistiftstriche aus – etwas korrigieren. Irrtümlicherweise erwischte der Optiker und Instrumentenbauer statt des Brotklumpens aber ein Stück Kautschuk. Der Bleistiftstrich verschwand – und das Gummiding war klar besser als Brot. Schon bald produzierte Nairne aus dem Milchsaft des Kautschukbaums Radiergummis und verkaufte sie unter der Bezeichnung Rubber. Heutige Radiergummis werden meist aus dem Kunststoff PVC hergestellt. rbe

Anzahl Tierversuche pro Jahr

Andere Industrie Bund, Kantone Universität, ETH, Spitäler

Tierarten – Herkunft

Andere Herkunft

Versuchstierzucht im Ausland

Anerkannte Versuchstierzucht in der Schweiz Aus laufenden, abgeschlossenen und früheren Tierversuchen

Statistik _Etwas weniger Tierversuche

aut dem Bundesamt für Veterinärwesen (BVet) wurden im letzten Jahr in der Schweiz exakt 706 104 Tiere für Versuche eingesetzt. Das sind 3,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Rund 20 Prozent der Tiere war dabei mittleren bis schweren Belastungen ausgesetzt. Im Bereich der Versuche mit schwerer Belastung zeigte sich eine

Steigerung um 12 Prozent, was laut BVet auf eine Zunahme bei den Experimenten an Fischen für ökotoxikologische Untersuchungen zurückzuführen ist. Für Kosmetika-Tests wurden in der Schweiz keine Tiere eingesetzt. Knapp die Hälfte der Versuchstiere verwendete die Industrie, gut ein Drittel Hochschulen und Spitäler. ajo

Wann ist Mann ein Mann?

Männer werden immer noch als das «starke Geschlecht» wahrgenommen. Doch die traditionelle Männerrolle stimmt nicht mehr mit dem überein, was die Gesellschaft heute vom Mann als Partner und Vater erwartet.

Text Walter Hollstein

Die Dinge scheinen klar: Männer besetzen noch immer die wichtigsten Positionen in Wirtschaft, Politik, Kirche und Kultur; Männer verdienen im gesellschaftlichen Durchschnitt nach wie vor mehr als Frauen. Also müssen sie das mächtige Geschlecht sein.

Kürzlich habe ich folgende Todesanzeige für einen jüngeren Mann aus der Ostschweiz gelesen, der sich selbst getötet hat: «Nie hast Du dich beklagt, nie gejammert, warst immer ausgeglichen und zufrieden, bist deinen Weg gegangen. Und

als Du einmal Hilfe brauchtest, wolltest Du niemanden damit belasten.» Sind die Dinge vielleicht doch nicht so klar?

Männer werden öffentlich noch immer als das «starke Geschlecht» wahrgenommen. Gerät Männlichkeit in die Diskussion, so entzündet sich die Kritik –in traditioneller feministischer Optik – an männlicher Macht und männlichen Privilegien. Dabei steht dann immer das ganze männliche Geschlecht zur Disposition. In Wirklichkeit sind Machtpositionen und Vorzüge auf einen sehr kleinen Kreis

von Männern beschränkt, die ihre privilegierte Stellung nicht nur auf Kosten von Frauen ausleben, sondern auch zum Schaden der grossen Population ihrer eigenen Geschlechtsgenossen. Brady Dougan, Daniel Vasella und Co. sind Einzelfälle. Der Schweizer Durchschnittsmann ist lohnabhängig, Befehlsempfänger und alles andere als privilegiert. Ebenfalls fällt in dieser öffentlichen Diskussion aus dem Blickwinkel, dass der gesellschaftliche «Bodensatz» von Obdachlosen, chronisch Kranken, Randständigen, Wanderarbeitern usw. fast ausschliesslich männlich ist.

Die Zukunft ist weiblich

Männer sind aufgrund ihrer Rollenerwartung gezwungen, grössere Risiken einzugehen als Frauen. Von ihnen wird erwartet, stark, mutig, heldenhaft und aufopferungsvoll zu sein. Wenn ein Schiff untergeht, heisst es: Frauen und Kinder zuerst. Wenn ein Krieg ausbricht, müssen die Männer an die Front. Auch ihre Berufe setzen sie im Regelfall grösseren körperlichen Gefahren aus. Männer sind Stahlkocher, Gleisbauer, Camionfahrer, Fassadenreiniger oder Holzfäller. Männer arbeiten in der Schwerindustrie, im Hoch- und Tiefbau, im Steinbruch, auf Bohrinseln, in der Konstruktion von Tunnels und Brücken, im Schwertransportwesen, bei der Entsorgung von Gefahrengütern oder in Sicherheitsdiensten. Von mehr als 95 Prozent aller schweren Arbeitsunfälle sind Männer betroffen. Männer verunfallen in allen Lebensbereichen mehr als Frauen; das gilt sogar für Heim und Haus.

Ein kardinales Problem der Männer ist die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Männlichkeit wird nach wie vor über Arbeitsfähigkeit und Arbeitsleistung deniert. Buben wachsen auch heute noch im Bewusstsein auf, später einmal die Ernährer ihrer Familien zu sein. Auch hier fehlt die Vermittlungspraxis staatlicher Stellen und pädagogischer Institutionen, die Jungen auf eine veränderte Faktenlage überhaupt erst einmal aufmerksam macht. Mahnende Appelle, die auf die grundsätzliche Vernachlässigung der Knaben im Bildungssystem hinweisen, sind bisher verhallt. Auch die hohen gesellschaftlichen Kosten, die nicht integrierte Jungen in Form von Sozialmassnahmen, Resozialisierung, Therapie oder Arbeitslosenunterstützung generieren, haben bisher die politischen Instanzen nicht zum Handeln bewegt.

Hilfe und Orientierung wären auch insofern angebracht, weil der traditionelle männliche Arbeitsmarkt (Schwerindus-

trie) in den vergangenen vier Jahrzehnten fast gänzlich zusammengebrochen ist. Hunderttausende von Männern in der Schweiz sind in den letzten Jahren in den mühsamen Kreislauf von Arbeitplatzverlust, Umschulung, neuer Arbeitssuche und neuem Arbeitsplatz geraten und Millionen müssen sich dieser Erfahrung in ihrem Leben gleich mehrmals aussetzen.

Die grundsätzliche Entwicklung der Wirtschaft tendiert seit geraumer Zeit in Richtung des «weiblichen» Dienstleistungsgewerbes. Dementsprechend steigt die weibliche Erwerbstätigkeit an, während die männliche ebenso kontinuierlich abnimmt. Seit einigen Jahren ist die männliche Arbeitslosenquote höher als die weibliche. Grundsätzlich sind junge Männer bis 24 häu ger arbeitslos als junge Frauen. Das alimentiert nicht gerade die Zukunftsperspektive der nachwachsenden männlichen Generation. Christian Lutz, ex-Direktor des Gottlieb-Duttweiler-Insti-

Walter Hollstein

Der Basler ist promovierter Soziologe, arbeitete als Journalist für verschiedene Medien und befasste sich unter anderem als Professor an der Universität Bremen mit Geschlechter- und Generationenfragen. Heute lebt Hollstein als freier Autor und Soziologe in Basel.  www.walter-hollstein.ch

tuts, notiert schlicht: «Die Zukunft der Arbeit ist weiblich.» Vor allem jüngere Frauen weisen inzwischen die bessere Schulbildung auf.

Mann hilft sich selbst

Auch die soziale Diagnose für Männer entwickelt sich in den letzten Jahren immer desaströser. Folgt man den spezischen Beratungsstellen, so scheitern Männer zunehmend in Beziehungen. Zirka 80 Prozent der Trennungen und Scheidungen gehen heute von den Frauen aus. Viele Männer sind aber aufgrund ihrer Verunsicherung schon gar nicht mehr in der Lage, überhaupt einen Kontakt zu Frauen herzustellen. Sie leben als Folge gewissermassen geschlechtsneutral. Die Zahl asexueller Männer steigt gewaltig an. Männer verfügen auch nur eingeschränkt über soziale Netze, die fast ausschliesslich über ihr Berufsleben funktionieren. Bei Arbeitslosigkeit oder beim Eintritt ins Rentenalter brechen diese Kontakte mehrheitlich zusammen. Nur ein verschwindend kleiner Teil hat wirkliche Freunde. Von daher wird es für Männer immer schwieriger, Versagungen im Beruf privat und in der Freizeit auszugleichen. Männer berichten in den Beratungssituationen auch vermehrt, dass es ihnen an sinnvollen Bewältigungsstrategien für ihre Probleme fehlt. Arbeitssucht, Alkohol, Drogen oder Gewalt werden kognitiv zwar zunehmend als falsche Wege wahrgenommen, aber die lebbaren Alternativen fehlen.

Die gesellschaftlichen Erwartungen an Männer zwingen diese in eine schizophrene Situation und sind inzwischen sogar in sich selber schizophren. So stimmt

die traditionelle Männerrolle von Härte, Durchsetzungswille, Kampf, Ellbogenfreiheit oder Einzelkämpfertum nicht mehr mit dem überein, was die Gesellschaft vom Mann als Partner und Vater erwartet. In der Familie werden Flexibilität, Liebe, Verantwortung und Kooperation verlangt. Ein anderes Beispiel für die gegenwärtige Schizophrenie von Männlichkeit ist die Verp ichtung, sich für die Familie und deren Zukunft gesund zu halten, aber gleichzeitig beru ich in Strukturen eingespannt zu sein, die krankmachend sind. Dazu gehören eine überhöhte Arbeitsbelastung, Stress, Konkurrenzdruck, Angst um den Arbeitsplatz, Überforderung oder Isolation.

Männer sind Terroristen Armut, Krankheit, Süchte, Gewalttätigkeit, Vandalismus, zum Beispiel in den Fussballstadien, sozialer Abstieg und gesellschaftliche Perspektivlosigkeit nehmen bei Buben und Männern dramatisch zu. Beschränken wir uns auch hier auf ein exemplarisches Beispiel: 95 Prozent der Insassen in den Schweizer Haftanstalten sind männlich. Delikt-, Unfall- und Kriminalstatistiken ergeben dementsprechend eine eindeutig männliche Dominanz. Zum Beispiel sind alle Raser männlich und fast alle Verursacher von schweren Verkehrsunfällen. Augenscheinlich werden diese geschlechtsspezi schen Tatbestände bisher praktisch nicht zur Kenntnis genommen.

Zum Zeitgeist gehört inzwischen, Männlichkeit nur noch mit den negativen Assoziationen von Gewalt, Krieg, Naturzerstörung, sexueller Belästigung und Missbrauch zu verbinden. Ein populäres,

weil auch weitverbreitetes Beispiel dafür ist die Bestsellerautorin Marilyn French. In ihrem bekanntesten Werk «Frauen» deniert sie Männlichkeit eindeutig: «Alles, was ich (...) um mich herum sehe, sagt mir, ein Mann ist einer, der ckt und tötet (...) und einer, der Geld verdient.» Und da sie auch dies nicht richtig können, resümiert die Autorin: «Ich emp nde wenig Sympathie für sie. Wie ein Jude, der gerade aus Dachau entlassen worden ist, sehe ich, wie der hübsche junge Nazisoldat sich windend, mit einer Kugel im Bauch, zu Boden fällt, und ich sehe nur kurz hin und gehe weiter. Ich brauche nicht einmal mit den Schultern zu zucken: Es berührt mich einfach nicht.»

Eine andere Feministin, Andrea Dworkin, notiert lapidar: «Terror strahlt aus vom Mann, Terror erleuchtet sein Wesen, Terror ist sein einziger Lebenszweck.»

Auch einstmals positive Qualitäten von Mannsein werden mittlerweile gesellschaftlich umgedeutet. Mut wird als Aggressivität denunziert, aus Leistungsmotivation wird Karrierismus, aus Durchsetzungsvermögen männliche Herrschsucht, und das, was einst als männliche Autonomie durchaus hochgelobt war, wird nun als Unfähigkeit zur Nähe interpretiert.

Angesichts des profeministischen Mainstreams in Politik, Wissenschaft und Medien werden solche Auswirkungen in der Schweiz auch nicht zur Diskussion gestellt. Unbedacht bleiben so zum Beispiel die verheerenden Folgen für die männliche Identitätsbildung von Buben und jungen Männern. ◆

 In der nächsten Nummer: Buben in einer feminisierten Gesellschaft

«Männer und Frauen haben nicht aufgehört, einander zu mögen.»

Die Gleichberechtigung ist eine Erfolgsgeschichte. Davon ist Ivo Knill, Chefredaktor der «Männerzeitung», überzeugt. Aber: Für die Männer gibt es noch viel zu tun.

Wenn aus Fussgängerstreifen geschlechtsneutrale Zebrasteifen werden, fragen sich viele Frauen und Männer: Haben Gleichstellungsbüros keine wichtigeren Aufgaben?

Ivo Knill: Natürlich, sie arbeiten auch daran. Im Umfeld der Sexund Porno-Industrie gibt es noch immer viele Missbräuche, und manches, was legal ist, ist eigentlich ein Skandal: Legale Prostitution von 16-jährigen Mädchen in der Schweiz zum Beispiel. Zum Glück ist ein Gesetz unterwegs, das hier Abhilfe schaffen soll.

Männer sind Täter, Frauen sind Opfer –ist das nicht eine banale Vereinfachung des Geschlechteralltags?

Immer mehr Männer fragen sich, ob es nicht auch ihrerseits Bedarf an Gleichstellung gibt. Scheidungen sind heute eine Normalität geworden, aber die Art und Weise, wie mit Vätern umgegangen wird, hält damit nicht Schritt. Die Lebenserwartung von normal ausgebildeten Männern ist neun Jahre tiefer als die von gut ausgebildeten Frauen – die Folge von männlichen Lebensläufen, die von der Arbeit bestimmt sind. In den Schulen bleiben die Knaben sitzen, die Universitäten werden weiblich, nur die Gefängnisse bleiben männlich. Wann endlich passiert in diesen Bereichen etwas, fragen sich viele Männer.

Aber aus Männern nun auch noch Opfer zu machen, kann ja wohl nicht die Lösung sein.

Natürlich nicht. Das Aufrechnen von Diskriminierungen und Benachteiligungen ist ein häu ges Muster von Diskussionen über gleiche Rechte. Aber solches Tun ist heillos. Es lässt uns vergessen, dass Gleichberechtigung in der Schweiz eine Erfolgsgeschichte ist. Noch 1986 galt ein Eherecht, das die Frau dazu verp ichtete, den Haushalt zu führen. Dem Mann war die Rolle als Haupt der ehelichen Gemein-

schaft zugeschrieben. Das ist vorbei. Frauen treten heute gleich an Rechten an die Seite ihrer Männer, bereit für Beziehungen auf Augenhöhe. Denn auch das sollte man im Lärm der Geschlechterschlachten nicht vergessen: Männer und Frauen haben nicht aufgehört, einander zu mögen. Sie haben nicht aufgehört, sich danach zu sehnen, in den Arm genommen, geliebt, gewollt und begehrt zu sein.

Wenn das stimmt, was Sie sagen, dann ist ja alles in Ordnung, und es braucht keine Gleichstellungsbüros mehr.

Der Weg zu einer männerfreundlicheren Schweiz führt nicht über die Abschaffung von Gleichstellungsbüros. Er beginnt bei uns Männern. Ich habe eine Bitte an Sie als Mann und alle Männer, die dieses Interview lesen: Begegnen Sie dem nächsten Mann, den Sie sehen, freundlich. Wenn Sie einen Sohn, einen Angestellten, einen Mitarbeiter haben: Loben Sie ihn bei der nächsten Gelegenheit – und Sie werden merken, dass die Welt schöner und männerfreundlicher geworden ist. Und falls Sie noch weiter gehen möchten: Es gibt Organisationen wie zum Beispiel männer.ch, ein Dachverband für Männeranliegen, der besonnen für die Anliegen der Männer eintritt, zum Beispiel einen Elternurlaub für Väter. Stumme Wut ist zwecklos – doch Solidarität unter Männern ist hilfreich.

Sprachrohr für Männer

Die «Männerzeitung» berichtet aus männlicher Sicht vier Mal im Jahr über Liebe, Arbeit, Familie, Sex und Gesundheit. Sie durchleuchtet den Mythos Männlichkeit. In der aktuellen Ausgabe befasst sie sich mit Pornografie im Internet.  Mehr Infos und Abo (nicht nur für Männer) unter www.maennerzeitung.ch

Ohne Leim

Der Innerschweizer Schreiner Roger Lindauer verarbeitet fast ausschliesslich Mondholz aus der Region zu Massivholzmöbeln. Statt Leim, Metall oder Kunststoff verwendet er ausgeklügelte Holzverbindungen. Die Eingebungen schenkt ihm der Grosse Mythen.

Text Andreas Krebs Fotos René Berner

Wieder schnürt Roger Lindauer die Wanderschuhe, packt den Rucksack, verabschiedet sich von den drei Kindern, gibt seiner Frau einen Kuss und geht wie so oft alleine aus dem Haus; zügig durchs Quartier in die Natur, über Weiden ins Gebirge, stramm den Mythen hoch. «Ein magisches Gebiet», schwärmt der 42-jährige Schreiner und Baubiologe aus Steinerberg (SZ).

«Hier oben kann ich loslassen, mich entspannen und leeren», sagt er. Dann kommen die Ideen automatisch. «Die habe nicht ich, die sind nicht von mir. Die Ideen habe ich von der Natur.» Wenn man etwas Positives mache, dann komme das intuitiv zurück, ist Lindauer überzeugt. «Da ist etwas, das mächtiger ist als wir, etwas, das wir nicht mit den Augen sehen.» Helfer nennt er diese Energien, die für ihn manchmal schier zu heftig sind.

«Es ist wie eine Sucht», sagt Lindauer und schaut runter ins Tal, sieht da sein Haus und dort seine Schreinerei. Ganz klein. «Die Distanz zum Alltag tut gut. Man schaut anders», sagt er. «Wenn ich zu

Berg gehe, bin ich oft gerührt, wie mächtig die Natur ist. Dann realisiere ich, wie klein wir doch sind. Es ist absurd gegen die Natur anzukämpfen.»

Sondermüll Holz

Holz sei ein absolut genialer Werkstoff, sagt Lindauer. Er verwendet fast ausschliesslich Mondholz von Bauern aus der Region. Diese seien sehr offen dafür. «Sie kennen das von ihren Vätern und Grossvätern.» Zum Teil werde aber schier ein Glaube um das Mondholz gemacht, das gehe ihm zu weit, meint er, der für sein Mondholz keine höheren Preise verlangt. Zwar schafft, schwindet, quellt und reisst Mondholz laut dem naturverbundenen Schreiner etwas weniger als normal geschlagenes Holz. Der grösste Vorteil aber sei ein ökologischer: Mondholz müsse zur Lagerung nicht mit Chemikalien behandelt werden, da es resistenter gegen Pilze und Insekten sei. «Das ist für mich das Hauptargument für Mondholz.»

Für Massivholz im Allgemeinen spricht die schwer zu übertreffende Ökobilanz, insbesondere, wenn das Holz nicht chemisch behandelt und nicht verleimt wird. Dies ist jedoch selten der Fall. «Es gibt kaum ein Holzteil, das der Schreiner nicht verleimt», erklärt Lindauer. «Das lernt man in der Ausbildung so: Leim, Leim, Leim. Das hinterfragt man nicht. Das ist Schreinertradition.»

Lindauer hat es ausgerechnet: Eine durchschnittliche konventionelle Küche aus Spanplatten wiegt um die 700 Kilogramm; 56 davon sind Leim. «Das schenkt ein.» In der Schweiz werden pro Jahr 700 000 Tonnen Altholz entsorgt; 5400 Tonnen davon bleiben als Schlacke in der Kehrichtverbrennungsanlage zurück: Sondermüll, den man verhindern könnte, meint Lindauer. «Wenn wir Schreiner ohne Leim arbeiten würden, dann könnte

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man das Holz wieder in den natürlichen Kreislauf zurückführen.» Davon ist die Gilde heute weit entfernt. Ob Tisch, Tür, «Tabourettli» – selbst als ökologisch verkauftes Massivholz wird gemeinhin verleimt. «Das kann es doch nicht sein», sagt Lindauer.

Skeptische Kollegen

1995 hat er deshalb die ersten leimfreien Betten aus Massivholz hergestellt. Die verschiedenen Holzteile hat er mit einfachen Verbindungen ineinander gesteckt. Seither entwickelt er diese Technik ständig weiter. Eine der ausgeklügelten Konstruktionen hat Lindauer patentieren lassen. «Das war eine Riesenprozedur.»

Die Holzverbindungen müssen extrem präzise sein. «Das geht nur mit einer computergesteuerten Fünf-Achs-Maschine», sagt Lindauer, «damit kann man gigantisch viel machen». Die Programmierarbeit sei zwar riesig – ein paar Hundert Stunden, um einen Tisch zu programmieren. Doch das sei ein Hobby von ihm. «Mit der heutigen Technologie und der nötigen Innovation sehe ich für die Umwelt ein ungeheures Potenzial – und die Kunden schätzen das.»

Lindauer will auch andere dazu anspornen, etwas für die Umwelt zu tun. Die meisten Schreinerkollegen jedoch sind skeptisch. Einst wurde er eingeladen, bei der Delegiertenversammlung des Schreinermeisterverbadens einen Vortrag zu halten über ökologische Holzverbindungen. «Ich bin mir vorgekommen wie ein Ausserirdischer. Die haben mich nicht verstanden.»

Zwar versuche man auch beim Verband, die Ökologie einzubinden – wie überall heute. Aber an der geliebten Spanplatte halte man fest, sagt Lindauer. «Die haben eine Riesenlobby.» Ausserdem sei für viele der Umweltgedanke nicht mehr so interessant, sobald dieser mit Aufwand und Kosten verbunden sei.

Bezahlbare Ökoküchen

Lindauer machte eine Weiterbildung zum Baubiologen. Endlich traf er Gleichge-

«Die Ideen habe nicht ich, die sind nicht von mir. Die habe ich von der Natur.»

sinnte, Menschen, die ihn verstanden. Als Abschlussarbeit entwickelte Lindauer zusammen mit der Architektin Susanne Stamm eine ökologische und zugleich günstige Küche aus Massivholz. Das gehe nicht, hiess es in der Gilde. Zum Vergleich: Ein Quadratmeter Spanplatte kostet um die 10 Franken, Massivholz gut 200. «Eine Herausforderung», sagte sich Lindauer. Schön und dauerhaft sollte die Ökoküche sein. Kurzlebige Modetrends haben die beiden ausgeklammert, das Design reduziert, Luxus vermieden, sich auf das Wesentliche konzentriert. So werden etwa die Korpusseiten nicht wie im konventionellen Küchenbau doppelt, sondern nur einfach ausgeführt. Für sämtliche Böden und Tablare verwenden sie anstelle von Massivholz günstiges Altglas. Das sorge für eine gewisse Transparenz und Leichtigkeit, sagt Lindauer.

Weitere Einsparungen erreichte Lindauer bei den Arbeitsgängen wie der Ober ächenbehandlung, der CNC-Bearbeitung und den Schleifarbeiten. Die Front der Ökoküche fertigt er aus einheimischem Mondphasenholz und sie ist komplett leimfrei hergestellt. Durch den hohen Massivholzanteil der Ökoküche könne er zusätzlich auch auf persönliche Bedürfnisse seiner Kundschaft eingehen, so Lindauer. «Jedes Holz wirkt anders auf den Menschen», ist er überzeugt.

Dunkler Quarzsandstein aus Alpnach, aus der unmittelbaren Umgebung also, dient schliesslich als Abdeckung und Arbeits äche – ein Stein, der mittlerweile schweizweit in vielen Küchen Verwendung ndet. Auch dies ist ein Verdienst Lindauers und er freut sich darüber. Aber das ist eine andere Geschichte, von einem, der regelmässig zu Berg geht, um sich von der Natur inspirieren zu lassen. ◆  www.lindauer-gmbh.ch

Mondholz: Zwischen Glaube und handfesten Beweisen

Dem Mond und seinem Rhythmus («obsigent/nidsigent») werden viele Einflüsse auf Mensch und Natur nachgesagt. Kann es sein, dass auch Bäume mondfühlig sind? Lindauer wedelt mit einem Tannenzweig voller gelber Nadeln. «Gigantisch!», sagt er. Den Christbaum, zu dem der Ast gehörte, habe er 2003 drei Tage vor dem elften Vollmond gefällt. Immer noch wedelt Lindauer mit dem Ast. Keine einzige Nadel fällt. Das imponiert, beweist aber nicht die vielfach gepriesenen Vorzüge von Mondholz. Dieses gilt als besonders dicht, schwindarm und weniger empfindlich gegen Fäulnis und Insektenbefall. Ob das stimmt – darüber wird kontrovers und häufig emotional diskutiert. Viele Wissenschaftler sind skeptisch und stellen Mondholz-Anhänger in die esoterische Ecke. Forscher, die trotzdem daran festhalten, laufen Gefahr, nicht ernst genommen zu werden. Ernst Zürcher, Professor an der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau in Biel, forscht trotzdem an Mondholz. Er glaubt nicht an einen Zufall, dass die guten Eigenschaften von Mondholz in zahlreichen Kulturen geschätzt werden: von Bhutan über Europa bis in den Amazonas. Und seine Forschungsergebnisse zeigen, dass zwischen den Probehölzern, die in verschiedenen Mondphasen geerntet wurden, subtile, statistisch jedoch signifikante Unterschiede bezüglich Wasserverlust, Dichte und Schwindverhalten bestehen. Doch auch Zürcher relativiert: Die Ergebnisse seiner Untersuchungen seien kein Beweis, dass Holz aus mondbezogenen Fälldaten auf die Dauer besondere bautechnische Eigenschaften besitze.

BERGWANDERN IM TESSIN

45 Wanderungen auf stillen, geheimnisvollen Pfaden zwischen Gotthard

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Für viele ist das Tessin die mit Abstand schönste Wanderregion der Schweiz. Denn lässt man Locarno und Lugano hinter sich und steigt die Pfade hinauf in die abgelegenen, weit verzweigten Seitentäler, betritt man eine neue, eigene Welt: verlassene Alpen mit unglaublicher Aussicht, glasklare Bäche und Seen, verschlungene Wege, auf denen man keiner Menschenseele begegnet, wilde und unverbaute Landschaften, die immer wieder zum Staunen und Nachdenken anregen.

Das Buch greift typisch tessinerische Themen auf – von der traditionellen Landwirtschaft bis zur modernen Architektur, von der Einund Auswanderung bis zur Kastanienverarbeitung – und macht diese anhand 45 attraktiver Wanderungen erlebbar.

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Atem- und Empfindungskurs

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Sei was du wirklich bist 18.– 22. 8. 2010 aeon Basel

Dornacherstr. 101 Tel. 061 262 32 00 www.aeon.ch

Einführungstag/Schnupperseminar Ayurveda 21. August 2010

Start der neuen AyurvedaLehrgänge 10. September 2010 ayurQuell 4600 Olten, Tel 076 398 8686 www.ayurveda-kurse.ch www.ayurquell.ch

Rügel-Sommer-Serenade 20. 8. 2010, 19.30 Uhr

Auf dem Weg zur mystischen Spiritualität 25.–26. 9. 2010

Anmeldung bis 10. 9. 2010

Tagungshaus Rügel, Seengen Tel.062 767 60 54 kurse@ruegel.ch, www.ruegel.ch

Fledermäuse auf der Jagd 14. 8. 2010, 18– 21.30 Uhr Anmeldung erforderlich

WWF Regiobüro AR/AI – SG – TG

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Astrologie und Mythologie, Teil 1 22. 8. 2010

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Wandern

Wandern und entschlacken 12.–18. 9. 2010

Herbstwanderwoche im Kastanienland 24.– 30.10. 2010

Angeli und Christian Wehrli Hotel Garni & Seminarhaus 6986 Miglieglia

Tel. 091 609 19 35 info@casa-santo-stefano.ch

Höhlen im Alpstein 21.– 22. 8. 2010

Anmeldung erforderlich

WWF Regiobüro AR/AI – SG – TG

Merkurstr. 2, Postfach 2341

9001 St. Gallen

Tel: 071 223 29 30 www.wwfost.ch/naturlive

Sternenwanderung mit Grillplausch 5. 8. und 3. 9. 2010, Savognin Bananas Sport Shop Naloz 4, 7460 Savognin

Tel. 081 637 11 00 shop@bananas-shop.net

Meditationswanderung

18. 8. 2010, 15–17 Uhr, Melchsee-Frutt

Sylvia Gomez-Müller

Meditations- und Wanderleiterin

Marktstr. 16, 6060 Sarnen

Tel.: 041 660 13 88

Nacht von den Sternschnuppen

Moléson-sur-Gruyères 13. 8. 2010

Buchung erforderlich

Office du Tourisme

Place de l’Aigle 6 1663 Moléson-sur-Gruyères

Tel. 026 321 85 00 info@moleson.ch www.moleson.ch

Markt /Festival

Ostschweizer BioMarkt 28. 8. 2010, Weinfelden www.biomarkt-ostschweiz.ch

Mittelalterspektakel

Schloss Liebegg Mittelalter live erleben 20.– 22. 8. 2010 5722 Gränichen AG

Säumerfest in Kerns 14.–15. 8. 2010

Tel. 041 612 30 55 info@sbrinzroute.ch www.sbrinz-route.ch

Ringkuhkampf.ch 15. 8. 2010

Grächen – St. Niklaus

Grächen Tourismus

Dorfplatz, 3925 Grächen

Tel. 027 955 60 60 info@graechen.ch www.graechen.ch

Kunsthaus-Fest 20.–22. 8. 2010, Aarau

Aargauer Kunsthaus

Aargauerplatz, 5001 Aarau

Tel. 062 835 23 30 kunsthaus@ag.ch www.aargauerkunsthaus.ch

12. Internationales

Sandskulpturen-Festival 7.–14. 8. 2010, Rorschach www.sandskulpturen.ch

Persönlicher Biorhythmus

Zeigt die Summe der Kräfte in Körper-Seele-Geist. Mehrfarbig, Kalenderform, Taschenformat, 12 Monate Fr. 36.–. Bitte Geburtsdaten an: Hermann Schönenberger, Churerstr. 92 B, 9470 Buchs SG Telefon 081 740 56 52, bioschoen@bluewin.ch

Yogalehrer-Ausbildung

2011/12 im Yoga-Zentrum, 5408 Ennetbaden www.yoga-zentrum.ch in der Tradition von Paramapadma Dhiranandaji Infos: Yoga-Zentrum, Badstrasse 18b, CH-5408Ennetbaden, Tel &Fax 056 222’98’56 E-Mail: info@yoga-zentrum.ch

Naturheilkundliches Therapiezentrum RUWASCA

Rücken- u.Gelenkprobleme

Raucherentwöhnung Colon-Hydro-Therapie

Migräne u. Spannungskopfweh

phone: 062 923 57 60 home: www.ruwasca.ch mail: info@ruwasca.ch

Professionelle Hilfe in Ihrer Nähe

www.therapeut-in.ch

Meditative Fastenferien

2.– 9.10., 9.–16.10. Parkhotel Beatenberg im Wandergebiet. Mit Meditation, Energie­ und Klangarbeit, Qi Gong, Tanz, Massagen. Fr. 970.– inkl. Einzelzimmer, Kursangebote  052 741 46 00, www.fasten.ch

Visionar y Craniosacral Work GmbH

Hugh Milne – Visionäre CraniosacralThera pie, Weiterbildung

VCSW GmbH, Rainstr 241, 8706 Meilen, Tel./Fax 044 793 44 55, VisionaryCSW@hotmail.com 32140-01

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Teilnahmebedingungen: Gleiche Gewinnchancen für telefonische oder schriftliche Teilnahme. Mitarbeiter der AZ Medien Gruppe AG und Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt.

Lösung des Rätsels aus dem Heft 7-2010

Gesucht war: Kardamom

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«natürlich leben» erscheint 12x jährlich

Druckauflage: 50000 Exemplare

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«natürlich leben» im Internet www.natuerlich-leben.ch

Redaktion und Verlag AZ Fachverlage AG

Redaktion «natürlich leben»

Neumattstrasse 1, 5001 Aarau

Telefon 058 200 56 50, Fax 058 200 56 51

Redaktion:

Markus Kellenberger, Chefredaktor markus.kellenberger@natuerlich-leben.ch

Andres Jordi andres.jordi@natuerlich-leben.ch

Leserberatung: Sabine Hurni sabine.hurni@natuerlich-leben.ch

Mitwirkende an dieser Nummer: Bernhard Rudolf Banzhaf, Walter Hollstein, Marion Kaden, Heinz Knieriemen, Andreas Krebs, Gisela Räber Kuhn, Angela Müller Meinherz, Remo Vetter, Thomas Widmer

Layout: Renata Brogioli, Fredi Frank

Verleger: Peter Wanner

Verlagsleitung: Ratna Irzan

Leitung Lesermarkt/Online: Peter Jauch

Leitung Werbemarkt: Jürg Rykart juerg.rykart@azmedien.ch

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Grafisches Konzept: artdepartment.ch

Herstellung

Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen

ISSN 1663-4799

Über unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Korrespondenz geführt.

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Im September lesen Sie

Was Hänschen nicht lernt...

Buben haben es schwer. In den Schulen werden sie von den geförderten Mädchen überflügelt – und zu Hause müssen viele lernen, auch ohne Vater ein Mann zu werden.

Bauen mit Stroh

Ökologischer und natürlicher geht es kaum mehr. Mit Strohballen, Lehm und Holz bauen Architekten modernste Häuser.

Weitere Themen

Endlich schmerzfrei

Rückenschmerzen müssen nicht sein. «natürlich leben» sagt, mit welchen einfachen Tricks der Rücken nicht mehr weh tut.

l Anthroposophische Medizin l Erste Hilfe bei Hautrissen l Wildheuen: hart und romantisch l Aroniabeeren: Kraft aus Übersee

«natürlich leben» 9-2010 erscheint am 27. August 2010

Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62, Fax 058 200 55 63 oder abo@natuerlich-leben.ch, www.natuerlich-leben.ch

Mein Glücksmantra

Thomas Widmer hat einen Traum. Und weil die Wirklichkeit weniger schön sein könnte als die Fantasie, wird er ihn sich nicht erfüllen.

Die einen halluzinieren sich einen Porsche herbei. Andere würden wahnsinnig gern mal zur Kirschblüte nach Japan reisen. Und wieder andere möchten unbedingt einen Hund. Was mich betrifft: Ich habe permanent und heftig Hausfantasien.

Ich sehe mich selber in einem Haus. In meinem Haus. Draussen heult der Wind. Grimmig rüttelt er an den verrammelten Läden und eiskalt ist er auch. Aber ich weiss: Das Haus hält ihm stand. Und ich habe warm.

Dieser Tagtraum folgt mir in den Schlaf. Dort erlebe ich die Szene des Öftern, stets begleitet vom beruhigenden Gefühl: Der Sturm kann mir nichts anhaben. Denn mein Haus schützt mich.

Jeder, wie gesagt, trägt doch wohl etwas mit sich, das er hegt und pflegt. Freilich gibt es dann doch zwei Arten, mit dem Seelenbild umzugehen. Es gibt die, die sich den Porsche irgendwann kaufen. Es gibt die, die sparen, bis sie die Japanreise machen können. Es gibt die, die sich tatsächlich den Hund zulegen und dafür sogar die Wohnung wechseln. Dies sind die tätigen Träumer. Und dann gibt es die anderen Träumer. Die untätigen. Leute wie ich. Sie belassen es bei der Idee. Oder sie verschieben die Realisierung immer wieder. Ich weiss nicht, wie viele Häuser ich mir auf dem Internet schon angeschaut habe. Einige Male fuhr ich zu Besichtigungen, reiste einmal nach Flond oberhalb Ilanz, einmal nach Mervelier im Kanton Jura, einmal ins Calancatal in Südbünden. Auch habe ich auf meinem iPhone eine Immobilienapp installiert mit einem Suchabo, das mir nun alle paar Wochen anzeigt, dass wieder ein Haus wartet, das mir gefallen könnte.

Jeder trägt ein kleines Bild durch sein Leben, das seine Vision von Glück abbildet.

Einmal kam es tatsächlich so weit, dass ich ernsthaft einen Kauf erwog. Ich überlegte mir Dinge wie: Wie bringe ich meinem Chef bei, dass er mich bald nur noch zwei Mal pro Woche sieht, weil ich den Rest der Woche von meinem neuen Zuhause im Tessin aus arbeite? Tagelang war ich elektrisiert, war sozusagen hausverliebt, wälzte Sozialszenarien, studierte den Fahrplan, klärte ab, wie es mit der Ladensituation im Dorf stand.

Ich glaube, fast jeder hat so eine Art Glücksmantra. Ein kleines Bild, das er immer bei sich hat, durchs ganze Leben, und das seine Vision von Glück abbildet.

Mein Haus muss klein sein. Es steht auf dem Land. Es ist vielleicht ein Chalet. Oder doch eher ein Juragemäuer aus gelbem Kalkstein. Die Küche ist grob und gross und so behaglich, dass es eine Wohnstube nicht braucht. Was ich nicht will: Garten. Der stört nur. Das Innen ist mir wesentlich, die Geborgenheit. Samt einem offenen Kamin mit einem Feuer aus Buchenholzscheiten. Dieses Feuer wärmt mich ja sogar in meinen nächtlichen Träumen.

Und am Schluss? Liess ich es doch bleiben. Denn ich fürchte, dass die Wirklichkeit dem Traum unterlegen sein könnte. Was mache ich, wenn ich am ersten Tag im neuen Haus im Bett liege – und der Wind bläst, doch das Gefühl der Geborgenheit kommt nur so halb, und dann frage ich mich: «Was mache ich eigentlich hier? Ist das nicht unheimlich? Wie bin ich bloss in dieses Haus gekommen?»

Ich werde weiter träumen – und es dabei belassen.

Thomas Widmer ist Redaktor und Wanderkolumnist beim «Tages-Anzeiger». Seine Wanderbücher gibt es auf www.echtzeit.ch

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