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Yuliya Bauwens: «Die Menschen sind offen, ruhig und happy.» Mit 20 Jahren zog die Sängerin Yuliya Bauwens aus Russland in die Schweiz. Heute wohnt sie mit ihrer Familie in Spiezwiler und fühlt sich bestens integriert.
Yuliya Bauwens (rechts) und ihre Mutter Margarita Lazareva an einem Konzert im März 2015 im Schloss Rapperswil.
Integration hat ganz verschiedene Facetten: Einerseits geht es um Menschen, die aus Notlagen aus ihrem Heimatland fliehen mussten, die sich zu integrieren versuchen. Andererseits leben bei uns auch zahlreiche Menschen, die aus persönlichen und beruflichen Gründen freiwillig ausgewandert sind und sich erfolgreich integriert haben. Zu Letzteren gehört die klassische Sängerin und Gesangslehrerin Yuliya Bauwens. Die heute 31-Jährige lebt seit drei Jahren mit ihrem Mann, einem belgischen Medizinwissenschafter, und ihren zwei kleinen Kindern in Spiezwiler. «Die Menschen hier sind offen, sie tun alles, damit wir gut mit der neuen Situation zurecht kommen, obwohl wir verschiedene Sprachen sprechen», erzählt Yuliya Bauwens. «Ruhig, unkompliziert und happy» seien die Menschen hier, schwärmt sie. Sie fühlt sich in der Schweiz gut aufgenommen und integriert.
Mit ihrer Mutter aus Russland gekommen
Die in der Region Moskau geborene Sängerin zog 2009 zu ihrer bereits ausgewanderten Mutter Margarita
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SpiezInfo | September 2020
Foto: Dmitry Nikitin
Lazareva in die französischsprachige Westschweiz. Margarita Lazareva ist heute eine bekannte Kirchen-Organistin. Fünf Jahre lebte sie in der Nähe von Lausanne auf dem Land. Sie erlernte die Sprache, bildete sich in Genf und Lausanne in Jazz-Gesang und auf dem Saxofon aus und schloss ihre Ausbildung mit dem Master of Arts in Music ab. Sie arbeitet heute mit Schweizer Musikerinnen und Musikern zusammen, mit Chören der Suisse Romande, macht Radio-Aufzeichnungen. In der kirchlichen Musik und in Opern arbeitet sie eng mit ihrer Mutter zusammen, die weiterhin im Kanton Waadt wohnt. «Ein musikalisches Vorbild habe ich nicht», hält die Sängerin fest. Sie glaube an die Freiheit im Beruf und im Leben.
«Unglaubliches Gefühl der Geborgenheit»
«Wenn ich morgens die Kuhglocken hörte, die Schönheit der grünen Landschaft und die Ruhe wahrnahm, empfand ich ein unglaubliches Gefühl der Geborgenheit», erinnert sich Yuliya an die Zeit in der Westschweiz. Damals habe sie gemerkt, dass die Schweiz ihre neue Heimat wurde. Was hat sie selbst zu ihrer eigenen erfolgreichen Integration beigetragen? «Wenn du alles offen