BI August 2018

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INTERVIEW

«Butter ist für alle Backwaren eine wunderbare Sache.» Bei der Qualität gibt es keine Kompromisse. Was bei Silvia Ammann nicht genügt, geht nicht über den Ladentisch.

Aus der kleinen Bäckerei im Zen­ trum von Hofstetten, wo nur auf Bestellung geliefert wurde und kein offener ­Verkauf stattfand, entwickelte Silvia Ammann schrittweise einen florierenden ­Betrieb in Schwanden. Der «Knuspereggen» gilt unterdessen in der Region als Geheimtipp. Silvia Ammann, du bist sozusagen «auf Umwegen» in den heutigen «Knuspereggen» gekommen. Über welche Stationen ging das und ­warum? Wir haben vier Kinder. Als sie aus dem Gröbsten heraus waren, überlegte ich, was ich nun machen wollte. Ich überlegte auch, etwas ganz anderes zu tun als vorher. Man sagte mir aber, es sei schade, weil ich doch in meinem Beruf als Bäcker / Konditorin so gut sei. Als sich die Möglichkeit ergab, von Fritz Roth seine kleine

Backstube im alten Gemeindehaus von Hofstetten zu übernehmen, griff ich zu. Man konnte sich ausrechnen, dass es da wohl kaum viel zu verdienen gab. Aber es ging mir nicht vor allem ums Geld. Mit Hilfe der Familie packte ich die Chance. Und dann ging es aufwärts … Ja, ich begann mit den bewährten Produkten. Bald bekam ich die Möglichkeit, an Geschäfte zu liefern, welche meine Sachen für mich verkauften. Zuerst die Molkerei Scheidegger in Brienz, dann aber auch die Molki Meiringen und die Läden im Ballenberg. Die Leute, welche dort an der Bushaltestelle warteten, gingen dem Geruch nach, um zu schauen, was da gebacken werde. Sie kauften auch und fragten, ob ich auch Kaffee habe. Ich zügelte später zwei Häuser weiter, denn die Gemeinde wollte die Liegenschaft verkaufen. Mit zwei einfachen Bödeli / BrienzInfo 70

Kaffeemaschinen und einigen Sitzgelegenheiten begann ich und hatte bald so viel zu tun, dass ich jemanden anstellen konnte. Also ein Erfolg – und trotzdem bist du nicht mehr dort. Warum? Es gab Unstimmigkeiten … Wie kamst du zu der jetzigen Muster­lösung? Mein Wunsch war etwas Eigenes in Schwanden, meinem Heimatort, denn in Schwanden gab es noch nie ein Café. Ich kannte das Grundstück in Schwanden und dessen Besitzer aus meiner Jugend. Ich fragte sie und konnte den Platz käuflich erwerben. Das war natürlich ein gewichtiger Entscheid. Aber ich liess mich beraten. Mein Mann hat mich unterstützt und alles lief wie gewünscht. Wenn du es nicht probiert hast, weisst du nicht, ob es funktioniert oder nicht.


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