SO MUSS BORDEAUX SEIN
DER JAHRGANG 202 0 ENTPUPPT SICH ALS GROSSER KLASSIKER
AUTOR: WILLI KLINGER
Am Horizont steht der exuberante Jahrgang 2022. Und schon fielen in der zweiten Aprilhälfte JournalistInnen, HändlerInnen, Sommeliers und Adabeis wie die Heuschrecken über die Châteaus an der Gironde her, um die ersten Fassmuster dieses neuerlichen „Jahrtausendjahrgangs“ zu verkosten. Ich habe die Trauben bei der Ernte verkostet und denke mir: ein superreifer, heißer Brummer, der mit der steigenden Klimakrisen-Erfahrung der WinzerInnen sicherlich einige Monumente wie seinerzeit der 2003er, aber auch kopflastige Alkoholbomben hervorbringen wird. Ein „kalifornischer“ Jahrgang, bei dem die 100-Punkte-Wertungen nur so purzeln und dafür die Preise in lichte Höhen klettern werden. All das sind Attribute, die mir als langjährigem Bordeaux-Fan sagen: Das wird nicht meiner, obwohl ich trotzdem einige Kisten der Besten mit der süchtigen Miene des Zockers kaufen werde. In Wirklichkeit freue ich mich, dass ich mich mit dem Jahrgang 2020 eingedeckt habe, und zwar in der Subskription, aber auch noch jetzt bei der Arrivage, denn die abgefüllten Weine liefern mehr Sicherheit in der Beurteilung als die aus embryonalen Chargen zusammengezimmerten Kostmuster für die En-Primeur-
Verkostungen sechs Monate nach der Ernte. Und siehe da: Erst in den vergangenen Wochen hat sich immer klarer herausgestellt, dass der geniale Jahrgang 2020 auch von den besten VerkosterInnen ursprünglich etwas unterschätzt wurde. Zwar sprachen alle vom unglaublichen Trio der Spitzenjahre 2018, 2019 und 2020, aber die aktuellsten Reports der relevanten ExpertInnen haben plötzlich den 2020er vorne, zumindest nach Punkten. Davon halte ich immer weniger. Ich komme langsam in das Alter, in dem ich mich mehr dafür interessiere, was man jetzt am besten trinken soll. Und dazu gehören für mich die besten Weine aus mittleren Jahrgängen, die ich am liebsten nach 10 bis 20 Jahren Reife genieße – also derzeit 2012, 2011, 2008, 2007, 2004 und 2001, wobei ich mich auch auf den herrlichen 2017er freue. Bei den als groß gehandelten Bordeaux-Jahrgängen unterscheide ich zwischen den warmen – 2022, 2019, 2018, 2015, 2009, 2003 und 2000 und den „klassischen“ –2020, 2016, 2014, 2010 und 2005. Die warmen Jahrgänge haben den Vorteil, dass man sie früher trinken kann, obwohl die besten auch ewig halten, die „klassischen“ brauchen mindestens zehn Jahre Zeit und beinhalten auch danach noch das Risiko einer gewissen Strenge,
die sich nur bei den Top-Weinen in volle Harmonie auflöst. Dann passiert das Wunder: Solche Weine übertreffen alles, was es in der Welt an Cabernet und Merlot gibt. Sie definieren sich nicht nur über Intensität, Körper und Länge, sondern noch mehr durch Präzision, Finesse und den Herkunftscharakter, also ihre ästhetische Dimension, die sie unverwechselbar macht. Solche Cabernets und Merlots gibt es nur in den besten Weingärten an der Gironde – und von Jahrgängen wie 2020. Weil aber das Primeur-Business 2020/21 wie jenes von 2019/20 noch stark von der Verunsicherung durch die Pandemie geprägt war, liegt das Preisniveau für diese Juwelen trotz der grassierenden Inflation deutlich unter 2010 und 2016. Das bedeutet: Die 2020er sollte man noch schnell kaufen, bevor die Preise im Windschatten der zu erwartenden Rallye für den Jahrgang 2022 anziehen.
DIE STARS DER BÜRGERLICHEN
Bordeaux hat ein Imageproblem. In den Medien dreht sich alles um die winzige Spitze des Eisbergs der klassifizierten Gewächse. Dabei wird übersehen, dass Bordeaux mit 110.000 Hektar nach Languedoc-Roussillon das zweitgrößte Weinbaugebiet Frankreichs ist. Viele weniger bekannte Weingüter haben Probleme, ihren Wein abzusetzen, sodass derzeit Rodungsprämien gezahlt werden, um die Anbaufläche zu reduzieren. Dabei gibt es außerhalb der Elite jede Menge interessanter Weine in günstigeren Preisklassen. Die Crème de la Crème dieser PreisLeistungs-Stars sind die ehemaligen Crus Bourgeois. Die besten unter ihnen haben diese Vereinigung 2003 nach zahlreichen juristischen Streitereien um den Status „Cru Bourgeois Exceptionnel“ verlassen. Sie haben heute einen höheren Bekanntheitsgrad und ein besseres Image als so mancher Cru Classé und widerlegen damit das gängige Vorurteil, dass guter Bordeaux generell unbezahlbar wäre. Château Poujeaux, Labégorce oder Sociando-Mallet haben längst ihre eigenen Fangemeinden aufgebaut und sich zu den Stars im Segment zwischen € 30,– und 50,– entwickelt. Dazu gesellt sich auch Château Capbern, das sich im Windschatten von Calon-Ségur und mit der Expertise von Michel Rolland einen guten Namen gemacht hat. Diese Weine haben Stil, Herkunftscharakter und ein Reifepotenzial von mindestens zehn Jahren, sind aber nach fünf Jahren bereits gut trinkbar, was für viele KundInnen ein Vorteil sein kann. Zudem zählen sie in ihrer Preisklasse international zu den Charakterweinen mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Man darf sich von ihnen vieles erwarten: klassisches BordeauxTrinkgefühl mit eleganter Struktur, präzisen Aromen nach Cassis mit einem Hauch Vanille und ein feinkörniges Tannin, wie es noch vor 15 Jahren nur den ganz großen Crus vorbehalten war. Aber eines ist ganz klar: Sie haben viel Charakter und heben sich dadurch wohltuend von der Masse der austauschbaren Fruchtler am Markt ab.
94
JAMES SUCKLING
93
DECANTER
Art. Nr. 40170100.2020
PESSAC-LÉOGNAN AOC
Château Carbonnieux Blanc Grand Cru Classé 2020
Château Carbonnieux ist heute der wohl beliebteste weiße Bordeaux seiner Preisklasse, weil kein anderer Pessac-Léognan Blanc so viel Trinkvergnügen bietet. Der 2020er verbindet elegante Zitrusnoten im Duft und eine sehr feine Textur mit perfekter Balance und einem elegant pointierten, vom Sauvignon geprägten Abgang.
39 99
1 Liter Preis: 53,32
95
JEB DUNNUCK
94
FALSTAFF
Art. Nr. 40016100.2020
SAINT-ESTÈPHE AOC
Château Capbern 2020
Château Capbern hat die gleichen Eigentümer wie der 3ème Cru Calon Ségur, ist aber kein Zweitwein, sondern als Nachbar ein eigenständiges Château im Gebiet von SaintEstèphe. Mit seiner aromatisch vom Cabernet geprägten Struktur wurde der dennoch angenehm geschmeidige Capbern zum Star des Médoc in der Preisklasse unter € 30,–.
29 99
1 Liter Preis: 39,99
4
i BORDEAUX 2020 | FINE WINE
Art. Nr. 40108100.2020
MOULIS-EN-MÉDOC AOC
Château Poujeaux Cru Bourgeois 2020
Die Gemeinde Moulis-en-Médoc liegt zwischen Saint-Julien und Margaux. ChasseSpleen und Poujeaux sind ihre zwei besten Weine, wobei Poujeaux im Stil eher an Léoville Barton erinnert: straff, elegant, klassisch Médoc. Mit Stéphane Dérénoncourt als Berater geht es hier nochmals steil bergauf. Der Mega-Deal für Claret-Fans!
29 99
1 Liter Preis: 39,99
Art. Nr. 40130100.2020
MARGAUX AOC
Château Labégorce Cru Bourgeois 2020
Mit einem Merlot-Anteil zwischen 40 und 50 Prozent ist der Château Labégorce immer etwas fruchtiger und runder als seine berühmten Nachbarn im Gebiet von Margaux. Für Insider war der Wein, der früher Labégorce-Zédé hieß, immer einer der besten Crus Bourgeois überhaupt. Das Château ist heute besser in Schuss denn je!
34 99
1 Liter Preis: 46,65
Art. Nr. 40120100.2020
HAUT-MÉDOC AOC
Château Sociando-Mallet Cru Bourgeois 2020
2020 gelang dem Star des nördlichen HautMédoc – das Château liegt auf einer Kieskuppe gleich neben Saint-Éstèphe – wieder ein spektakulärer Erfolg. Der Wein erinnert KennerInnen an den großartigen 1990er, der auch heute noch perfekt dasteht. Oft wirkt Sociando-Mallet wie eine etwas schlankere Version von Château Montrose. Brillant!
39 99
1 Liter Preis: 53,32
5 FINE WINE | BORDEAUX 2020
SUCKLING 95 FALSTAFF 93
JAMES
i JEB DUNNUCK 95 DECANTER
93
JAMES
SUCKLING 94 FALSTAFF 94
Château Grand-Puy-Lacoste
DIE BESTEN UNTER 60
Das Preissegment zwischen € 50,– und 60,– ist in Bordeaux mit klingenden Namen besetzt, zum Beispiel Phélan-Ségur, das mit einem bemerkenswerten Erfolgslauf seit dem Jahrgang 2016 die wohl spektakulärste Karriere aller nicht klassifizierten Gewächse hingelegt hat. Die Fachwelt reiht diesen Ex-Bourgois in Saint-Estèphe aktuell auf Platz 4 hinter Montrose, Cos d’Estournel und Calon-Ségur – noch vor den Crus Classés Lafon-Rochet und CosLabory. Château d’Armailhac ist kein Zweitwein, sondern ein eigener klassifizierter Pauillac aus dem Stall von Mouton-Rothschild. Was mich an diesem herrlichen Wein Jahr für Jahr fasziniert, ist seine Finesse. Auch wenn der Wein in seiner Preisklasse nicht die Power des großen Bruders Mouton haben kann, verrät ein kurzes Hineinriechen in das Glas die noble Abstammung: feinstes Tannin und eine stilistische Brillanz, wie man sie nur von den allerersten Adressen kennt. Ich habe mich 2020 auch mit einem ganz besonders gelungenen Pomerol eingedeckt, einem Wein aus einer Appellation also, die kaum je für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis stand. Der 2020er Bourgneuf ist die große Ausnahme und für mich eine Entdeckung!
Diese Preisklasse vereint sechs klassifizierte Gewächse, die von Bordeaux-Liebhabern vor allem deswegen geschätzt werden, weil sie höchst anspruchsvolle Musterbeispiele ihrer jeweiligen Appellation sind: der mineralische Saint-Julien von Lagrange, 2020 mit Mini-Ertrag und daraus folgend fantastischer Dichte; die idealtypischen Margaux von Giscours, zuletzt so gut wie seit 1970 nicht mehr; Olivier Bernards Domaine de Chevalier in Pessac-Léognan, bei dem es seit Jahren heißt: aufmachen, einschenken und perfektes BordeauxFeeling genießen; Grand-Puy-Lacoste, von dem ich immer mehrere Jahrgänge im Keller habe, weil kein anderer Wein mehr Pauillac-Charakter hat („Zack-Pauillac!“); und für den moderneren Gaumen der schokoladig zupackende Pape Clément aus Pessac-Léognan. Saint-Émilion war 2020 insgesamt eine sehr erfolgreiche Gemeinde, doch der herrliche Pavie Macquin schlägt so ziemlich alles. Ein echter Anwärter auf den „Wein des Jahrgangs“. Wer diesen Wein auslässt, macht einen großen Fehler!
JAMES 96 JEB DUNNUCK
SUCKLING 94
95
Art. Nr. 40102100.2020
SAINT-ESTÈPHE AOC
Château Phélan Ségur 2020
VINOUS
Art. Nr. 40026100.2020
PAUILLAC AOC
Château d’Armailhac
JAMES SUCKLING 95 DECANTER 94
54 99
1 Liter Preis: 73,32
54 99
1 Liter Preis: 73,32
i
POMEROL AOC
Für uns war der 2020er Bourgneuf die große Entdeckung dieses Jahrgangs, vor allem wenn man bedenkt, was ein großer Pomerol vom Nachbarn Trotanoy aufwärts sonst kostet. Er verbindet die Seidigkeit der Tannine und die Fülle des Merlots von diesen Lehmböden mit der faszinierenden Würze des Cabernet Franc.
54 99
1 Liter Preis: 73,32
6 BORDEAUX 2020 | FINE WINE i
Nach dem großartigen, hedonistischen 2019 bietet der „David aus St-Estèphe“ den Goliaths Montrose, Cos und Calon Ségur auch 2020 erfolgreich die Stirn: In der Nase Cassis und Graphit wie ein großer Pauillac, gibt sich dieser Preis-Leistungs-Überflieger auch in der Struktur ganz im Stile eines großen Classés. SUCKLING
5 ème Cru Classé 2020
94
D’Armailhac ist beileibe kein Zweitwein von Mouton-Rothschild, sondern ein eigenständiges Château aus dem gleichen Stall. Man merkt es an der Präzision und Finesse im Duft, der Seidigkeit der Tannine und der überragenden Noblesse im Stil dieser Cuvée. Nicht die Power des Premiers, aber um mindestens eine Zehnerpotenz günstiger.
JAMES
Art. Nr. 40010100.2020
Château Bourgneuf 2020
DIE BESTEN UNTER 100
Art. Nr. 40153100.2020
SAINT-JULIEN AOC
Château Lagrange Saint-Julien
3 ème Cru Classé 2020
Mit einem Hektarertrag von nur 26 Hektoliter pro Hektar gelang Lagrange 2020 ein perfekter Saint-Julien: Cassisnoten und Schokolade im Duft, große Intensität mit vielfältigen Nuancen. Ein Bordeaux mit tiefer Struktur, Schmelz, Vielschichtigkeit und einem lebhaften Fruchtkern. Das feinkörnige Tannin gibt dem Abgang einen sanften Kick.
64 99
1 Liter Preis: 86,65
Art. Nr. 40039100.2020
MARGAUX AOC
Château Giscours
3 ème Cru Classé 2020
Giscours festigt durch eine tolle Serie seit 2015 seinen Ruf als bester Deal unter den Crus Classés von Margaux. 2019 und 2020 sind die bisherigen Höhepunkte seit dem großen 1970er. Für den Giscours-typischen Trinkfluss sorgt 2020 ein Merlot-Anteil von 50 Prozent, der die präsenten Tannine des Cabernet harmonisch einbindet.
74 99
1 Liter Preis: 99,99
Art. Nr. 40032100.2020
PESSAC-LÉOGNAN AOC
Domaine de Chevalier
Grand Cru Classé 2020
Seit der eminente Olivier Bernard 1983 die Domaine de Chevalier übernahm, gab es bei diesem klassifizierten Pessac-Léognan keinen einzigen schwachen Jahrgang. Das können sonst nicht einmal die ganz Großen von sich behaupten. 2019 und 2020 markieren die Höhepunkte, wobei 2020 ein Plus an Struktur und Ernsthaftigkeit zeigt.
89 99
1 Liter Preis: 119,99
97
Art. Nr. 40040100.2020
PAUILLAC AOC
Château Grand-Puy-Lacoste
5 ème Cru Classé 2020
Wer Pauillac liebt, kommt an Grand-PuyLacoste nicht vorbei: Kein Pauillac ist typischer und nirgends gibt es neben den Premiers so viel Wein fürs Geld. Auch wenn der GPL nicht die Tiefe von Latour hat: In Jahren wie 2019 und 2020 kommt er verdammt nahe an die Premiers heran. „Magnificent.“ (Neal Martin in Vinous) 79 99
i 97 VINOUS
Art. Nr. 40098100.2020
SAINT-ÉMILION GRAND CRU CLASSÉ AOC
Château Pavie Macquin
1 er Grand Cru Classé B 2020
Das ist der absolute Superstar des Jahrgangs 2020 am rechten Ufer: Pavie Macquin war auch bei der 2020er Präsentation auf der Vinexpo Paris im Februar 2023 die Sensation. Das ist das Werk von Nicolas Thienpont und Stéphane Dérénoncourt (Achtung auch auf Larcis-Ducasse!). Zu diesem Preis gibt es nichts Besseres in Bordeaux!
i ROBERT PARKER 98 VINOUS 98
99 99
1 Liter Preis: 133,32
Art. Nr. 40096100.2020
PESSAC-LÉOGNAN AOC
Château Pape Clément
Grand Cru Classé 2020
Auf Pape Clément scheute der Grandseigneur Bernard Magrez keine Kosten und Mühen und führte den legendären PessacLéognan mit seinem unbändigen Gestaltungswillen an die Spitze heran. Es ist ein Wein für Freunde kräftiger, saftiger und zupackender Gewächse. Nichts für zarte Gemüter, aber jede Menge guter Stoff.
99 99 1 Liter Preis: 133,32
7
FINE WINE | BORDEAUX 2020 ROBERT PARKER 96 JEB DUNNUCK 96
JAMES SUCKLING 97 DECANTER 95
i i JAMES SUCKLING 97 ROBERT PARKER 97 JEB DUNNUCK 99 JAMES SUCKLING 98
1 Liter Preis: 106,65 JAMES SUCKLING
BORDEAUX 2020 | FINE WINE
ÖSTERREICH - TIROL
Dekanter Performance
Riedel
Ausgelegt auf junge ebenso wie alte Weine egal welcher Farbe, ist der Performance Dekanter das neue Prunkstück von Riedel. Die Optical-Technologie verwöhnt nicht nur das Auge, sondern vergrößert auch die Innenfläche des Dekanters und ermöglicht so dem Wein, sich zu öffnen und sein volles Aroma zu entfalten – mit allen subtilen Nuancen. Das spülmaschinenfeste Kristallglas aus dem Hause Riedel garantiert, dass Ihnen der Performance Dekanter für sehr lange Zeit Freude bereiten wird.
34 90
JAMES SUCKLING
Art. Nr. 40079100.2020
SAINT-JULIEN AOC
Château Léoville Barton
2 ème Cru Classé 2020
SAINT-JULIEN AOC 109 00
i JAMES SUCKLING 97 JEB DUNNUCK 97
1 Liter Preis: 145,33
Château Léoville Poyferré
2 ème Cru Classé 2020
129
00
MARGAUX AOC
Château Rauzan-Ségla
2 ème Cru Classé 2020
Rauzan-Ségla liefert Jahr für Jahr stilistisch brillante, engmaschige und aristokratische Clarets ab. Der 2020er gehört zum Besten, was je auf diesem Super-Second aus Margaux gewachsen ist. Ein Langstreckenläufer, der hinter seiner jugendlichen Zurückhaltung das Potenzial zu echter Größe birgt, wie führende Kritiker vermerkt haben.
139 00
i
8 i
Art. Nr. 50007237
Art. Nr. 40111100.2020
ROBERT PARKER 98
1 Liter Preis: 185,33 98
Art. Nr. 40077100.2020
Stilistisch streng traditionell im besten Sinne, aber durch und durch groß, präsentiert sich der Léoville Barton 2020. Himbeerfrucht und Cassis sind noch im Vordergrund, aber man ahnt bereits, wie sie Tönen von Unterholz und feinstem Sattelleder Platz machen. Ein klassischer Claret für Bordeaux-Fans der britischen Schule.
1 Liter Preis: 172,00 i ROBERT PARKER 97 VINOUS 97
Im Gegensatz zu Barton und Las Cases ist der Léoville Poyferré fast immer der modernste, schokoladigste der drei Léovilles, die zusammen mit Ducru-Beaucaillou die Elite der Appellation Saint-Julien bilden. 2020 schafft Poyferré eine kongeniale Verbindung zwischen Fruchtigkeit und Mineralität. Typisch für Berater Michel Rolland.
DIE STIL-IKONEN
Auf der nächsten Stufe der Klassifikation, bei den 2ème Crus Classés, empfehlen wir drei Châteaus, die trotz ihres hohen Ranges und der aktuellen Top-Form ihrer Teams noch nicht dem ultimativen Preishype unterliegen, weil sie nicht im primären Fokus von Oligarchen und Investmentfonds stehen. Léoville Barton, zum Beispiel, ist ein legendärer Saint-Julien, den man beim ersten Hineinriechen in das Glas oder spätestens im Abgang des ersten Schlucks als klassischen „Claret“ der alten Schule identifizieren kann – der Wein hat einfach Stil! Damit unterscheidet er sich ganz klar von seinem Nachbarn Léoville Poyferré, der für viele attraktiver, das heißt schokoladig-fruchtig, kraftvoll und moderner schmeckt – typisch Michel Rolland eben. Wieder völlig anders zeigt sich Rauzan-Ségla: straff, schlank und ganz auf Margaux-Eleganz für PuristInnen ausgelegt. Ich halte den direkten Vergleich zwischen diesen drei stilistischen Bordeaux-Ikonen für eine äußerst spannende Idee für einen Weinabend, vor allem in der Blindverkostung.
Art. Nr. 40007100.2020
SAINT-ÉMILION GRAND CRU CLASSÉ AOC
Château Bélair Monange
1 er Grand Cru Classé B 2020
„Der 2020er Bélair Monange ist enorm. Was für ein Wein.“ Schreibt Antonio Galloni in „Vinous“ und zückt 98 Punkte. Damit untermauert dieses neue Aushängeschild aus dem Imperium von Christian Moueix seinen unaufhaltsamen Aufstieg in den Kreis der Besten in Saint-Emilion. Tolle Stil-Symbiose aus Modernität und Klassik.
179 00
1 Liter Preis: 238,67
PREMIER NIVEAU FÜR SMARTE
Art. Nr. 40104100.2020
PAUILLAC AOC
Château Pichon Lalande 2 ème Cru Classé 2020
„Wie ein perfekter C-Dur-Akkord in einer leeren Kathedrale“ schreibt der führende Bordeaux-Kritiker unserer Tage, Neal Martin, und sagt voraus, dass dieser Wein die Premiers des Jahrgangs herausfordert.
Damit legt dieser wohl beliebteste aller Super Seconds nach dem genialen 2019er erneut einen der Stars des Jahrgangs vor.
239 00
1 Liter Preis: 318,67
Art. Nr. 40127100.2020
POMEROL AOC
Vieux Château Certan 2020
Für viele Bordeaux-Kenner ist VCC der Lieblingswein am rechten Ufer. Er steht Petrus, Le Pin und Lafleur keinen Millimeter nach, kostet aber nur einen Bruchteil. Egal ob kühles oder heißes Jahr: Alexandre und Guillaume Thienpont finden die ideale Dosis Cabernet Franc in der Cuvée, um die Eleganz auszusteuern. Ein herausragender Wein! i
399 00
1 Liter Preis: 532,00
„Was also will man mehr?“, werden Sie sich an dieser Stelle fragen, oder: „Was ist es, wofür ich dann noch viel mehr Geld drauflegen soll?“ Nun, es gibt wohl noch eine Dimension von Bordeaux, die eine zusätzliche Investition erfordert, für die es preislich keine Obergrenze zu geben scheint: Diese zusätzliche Eigenschaft heißt „Größe“. Ich habe vor Jahren den Satz formuliert: „Ein großer Wein ist ein Geschenk von bleibendem Wert, weil man seinen Geschmack ein Leben lang nicht mehr vergisst.“ Auf der Suche nach eben diesem heiligen Gral des unvergesslichen Trinkerlebnisses lauern gerade für Weinverrückte, die keine Kosten scheuen, immer wieder schmerzhafte Enttäuschungen – Weine, die viel mehr Geld kosten als die bisher genannten, aber die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen.
Nun, hier sind drei Tipps, für die ich meine Hand ins Feuer lege, und das aus ganz unterschiedlichen Überlegungen: Château Bélair Monange, der Nachbar von Ausone am genialen Kalkplateau, ist der starke Aufsteiger in Saint-Émilion aus dem Stall des legendären
Christian Moeuix. Ein Noch-Geheimtipp unter den ganz großen Weinen vom Rechten Ufer, den ich als herrliche Verbindung von moderner Saftigkeit und detailgenauer Präzision empfinde, und der wohl in Zukunft noch in höheren Preisklassen landen wird. Demnach auch ein Investment.
Mit großer Genugtuung verfolge ich seit 2014 auch die geniale Serie meines „emotionalen Lieblingschâteaus“ Pichon-Lalande unter Nicolas Glumineau. Ich führe diese Weine im Herzen bereits als Premiers Crus. Sie sind zwar teuer, jedoch kann man auch sagen, dass man sich mit ihnen für weniger als zum halben Preis Jahr für Jahr in der absoluten Bordeaux-Elite befindet.
Ja, und wer ganz großen Pomerol trinken will, aber nicht Le Pin, Lafleur oder Petrus finanzieren kann oder will, ist bei Vieux Château Certan an der richtigen Adresse. Kleiner oder großer Jahrgang: Dieser Wein ist seit 20 Jahren regelmäßig gut und wird jedes Jahr immer noch besser. Deshalb landen jährlich einige der begehrten Flaschen mit der pinken Kapsel in meinem Keller.
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DECANTER 99
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JAMES SUCKLING
ROBERT PARKER 100
SUCKLING 99 i
JAMES
i JEB DUNNUCK 100 JAMES SUCKLING 98
FINE WINE | BORDEAUX 2020
Preise
DIE UNWAHRSCHEINLICHE LEICHTIGKEIT DER TANNINE
BORDEAUX 2022 – EIN JAHRGANG DER GESCHICHTE MACHEN WIRD!
AUTOR: BERNHARD HLAVICKA
Zugegeben, wir waren zuerst skeptisch. Schon wieder der tollste Jahrgang aller Zeiten, schallte es in den ersten Insidermedien. Auf unserer jährlichen Tour durch die Châteaus Ende April wurde uns aber bald klar, dass hier tatsächlich Herausragendes erzeugt wurde. 2022 war das trockenste Jahr seit 2003. Hitze und wenig Regen prägten den Zeitraum ab Juni, und auch davor gab es wenig Niederschlag. Dennoch litten die Rebstöcke kaum unter dem gefürchteten Trockenstress, der das Weiterreifen der Trauben verhindern würde. Die Beeren blieben sehr klein, was in einer kleinen Ernte (teilweise bis zu minus 30 Prozent) resultierte. Die kleinen Beeren sind auch für sehr hohe Tanninwerte verantwortlich, höhere als 2010!
„So gut war Bordeaux sicher noch nie. Egal, ob linkes oder rechtes Ufer, ob bürgerliches Gewächs oder Premier Cru Classé, die Jungweine präsentieren sich durchwegs von herausragender Qualität.“
Falstaff-Chefredakteur Peter Moser
heran, die tatsächlich durchwegs betörend schön sind. Was waren die Schlüssel für den Erfolg? Viele meinten, die Reben hätten sich in diesem warmen Jahr an die Verhältnisse gewöhnt. Insgesamt präsentierten sich sowohl Cabernet Sauvignon als auch überraschenderweise die Merlots super fein. Am besten konnte allerdings Cabernet Franc mit den Bedingungen umgehen. Auf Château Angelus schwärmt Stephanie de Bouard-Rivoal von den spektakulärsten Cabernet-FrancTrauben, die zu grandioser Frische, Spannung und Energie im Wein führten. Vom Jahrgang 2022 gibt es viele großartige Weine auf beiden Seiten der Gironde. Lesen Sie dazu im Detail das Tagebuch unserer Verkostung online unter dem untenstehenden Link.
Die größte Überraschung war, dass die Trauben Anfang September perfekt ausgereift waren und in Weinen mündeten, die ein super-verführerisches, seidiges Mundgefühl erzeugen, delikat, finessenreich und harmonisch sind und immer eine gewisse aufhellende Frische aufweisen. Die Tannine sind präsent, aber es handelt sich um sehr feine Tannine, die einen langen potenziellen Reifeprozess in den Kellern garantieren. Aber schon jetzt in der Verkostungsphase schmecken die Weine so gut, dass eine frühe Zugänglichkeit gegeben scheint, die langes Zuwarten nicht unbedingt zur Notwendigkeit macht. Auch die trockenen Weißweine sind sehr gut, was man in so einem Jahr nicht erwarten konnte. Sie reichen aber nicht an die Qualität der Rotweine
Auch der Einstiegsbereich bietet jede Menge formidable Weine. Haut-Peyrat in Cadillac zum Beispiel erfreute uns besonders. Peymouton in SaintÉmilion war betörend, Tour de Pressac genial und Bonalgue in Pomerol war saftig und seidig.
Da der Jahrgang doch auch einen kleinen Nachteil aufweist, nämlich die geringere Menge (bis zu minus 30 Prozent), muss man rechtzeitig kaufen. Der En-Primeur-Verkauf hat bereits begonnen, und bis Mitte Juni werden alle Weine in unserem Webshop zum Vorkauf erhältlich sein. Hier kann man sich jene Mengen sichern, die dann im Mai/Juni 2025 ausgeliefert werden.
Weitere Informationen zur Subskription 2022 sowie das Verkostungs-Tagebuch finden Sie auf weinco.at/subskription-2022
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BORDEAUX 2022 | FINE WINE
und Aktionen vorbehalten. Alle angegebenen Preise verstehen sich in Euro inklusive aller Steuern. Bei einer Lieferung außerhalb Österreichs kann es aufgrund abweichender Steuern und Abgaben zu Preisänderungen kommen. Angebot freibleibend. Satz- und Druckfehler vorbehalten. S olange der Vorrat reicht. Subskriptionen, Ikonen sowie bereits aktionierte Waren sind von jeglichen Rabatten ausgenommen. Es gelten die AGB von W EIN & CO.
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