Die Monatliche - Ausgabe 04

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Editorial

Hach, da werden sich wohl einige Politiker gefreut haben, dass "Die Monatliche" im Juli nicht gekommen ist - aber keine Angst, wir haben nur die beiden Sommermonate Juli und August zur Summer Edition 2012 zusammengelegt. Abonnenten bekommen selbstverständlich ihre 12 Ausgaben. Bekanntlich ist der Sommer ja eine tote Zeit - in Wels aber scheint es, ist jede Jahreszeit eine tote Zeit. Besonders in der Nacht gilt Wels toter als das Vordorf von Hintertupfing. Gut kann ich mich noch erinnern, als ich vor gut einem Jahr ein älteres Ehepaar aus Hamburg am Kaiser-Josef-Platz getroffen habe. Sie waren mit dem Zug auf der Durchreise und wollten die Stadt kennenlernen. Begrüßt hat mich der ältere Mann mit freudigem Blick: "Sie sind der erste Mensch, den ich in dieser Stadt sehe." Es war 10 Uhr abends. Er erzählte mir, dass ihm das Bahnhofsviertel sehr imponiert hatte, besonders die Bahnhofcity. Ab dann war Schluss. So geht es vielen Gästen in Wels. Lokale sperren um 4 Uhr zu, aber auch vorher wirkt Wels wie eine Geisterstadt. Die letzte bekannte Institution, das Soundtheatre, wurde auch noch abgetötet. Hinter vorgehaltenem Mund wird oft gesagt: "Sie werden den letzten Menschen, der in die Stadt kommt, auch noch erschießen." Und warum das Ganze? Weil die einzige Macht in dieser Stadt nörgelnde Spießbürger sind, die sich über zu viel Lärm aufregen. Komisch, über 50% der Fläche von Österreich ist Wald. Warum ziehen diese Leute nicht dorthin, wenn sie es ruhig haben wollen? Diese Spießbürger haben in Wels eine gewaltige Lobby. Wobei sich diese in der Minderzahl befinden, nur am lautesten "schreien". Ich bitte Sie, lieber Leser, sich auch zu Wort zu melden und eine andere Meinung einzubringen. Nach Vorbild der Nachtleben-Bewegung im Schweizer Bern startet nun auch die "Monatliche" eine UnterschriftenPetition für ein klares Bekenntnis zur Stadt und zu einem funktionierenden Nachtleben. Die Unterschriftenliste finden Sie auf Seite 8, gleich nach dem großen GastroBericht. Denn es sollte nicht vergessen werden: Die Innenstadt gehört allen Welsern. Und das 24 Stunden!


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Warum zittert SPÖ vor Hochhauser?

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Manfred Hochhauser gilt in vielen Umfragen als beliebtester Politiker. Seine Aussagen, die oft wenig mit den "Alles ist super"-Aussagen zu tun haben, aber auch seine klare Politik für eine aufstrebende Stadt Wels, die er oft gegen den Willen seiner Beamten betrieben hat, beförderte ihn vorübergehend auf das politische Abstellgleis. Viele wünschen sich aber ein Comeback. Von vielen Welser Bürgern, unter anderem von Kaufleuten, Architekten, Unternehmern hören wir:

„Hochhauser war der Einzige, der geholfen hat.“ Unser Bericht "Die Guten in der SPÖ" in der letzten Ausgabe der "Monatlichen" hatte gewaltige Resonanz. Die meiste Kritik hagelte von einigen Anhängern der SPÖ. Scheinbar haben es die "Roten" lieber, man berichtet über die FPÖ als von einem zu guten Kandidaten aus den eigenen Reihen. "Zu gut" zu sein, das bedeutet oft in der Politik nichts Gutes, da man dann ja eine Konkurrenz für andere darstellt. Oft wird ein schwacher Kandidat als Führungskraft aufgestellt, den man wie eine Marionette im Hintergrund steuern kann. Vor Kurzem bekam er von der Stadt die goldene Verdienstmedaille. Man möge nicht über die Hintergedanken der Stadt bezüglich dieser Ehrung nachdenken. Martin Stieger schrieb auf Facebook: "Als ich Präsident Trauner fragte, warum ich denn eine Auszeichnung der Wirtschaftskammer erhalten hätte, antworte er mir sehr kurz: Weil Du aufgehört hast". Seinen Ausstieg bedauern aber viele, und hinter vorgehaltener Hand wird er bis heute als Nachfolger gehandelt - trotz Gegenwehr der offiziellen Führugskräfte. "Glückwunsch, wenigstens einmal einer, der es auch verdient hat!" hieß es da schon unter den Gratulanten. Aber einige werden

auch schon etwas genauer: "Manfred, du müsstest logischerweise der Nachfolger von Peter (Peter Koits, Anm. der Redaktion) werden!"

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Aber auch bei den anderen Parteien kommt Hochauser durchaus gut an. Einige sagen: "Er ist ein verbindendes Element und würde die Stadt wieder auf gemeinsamen Kurs bringen." Diese Beliebtheit bereitet anderen, besonders jüngeren Kollegen, Angst und Kopfzerbrechen. Diese wollen auch nach langer Arbeit in der Partei zum Zug kommen und warten bereits auf die Zeit nach Hermann Wimmer. Was aber, wenn dann Hochhauser nachfolgen würde? Die Angst vor zu langer Wartezeit zur Macht treibt auch einige Jungpolitiker zu unbedachten Handlungen, wie es kürzlich Petra Müllner bewiesen hat. Sie versuchte bei unserer Zeitung mittels eines Leserbriefes zu intervenieren und stellte Hochhauser als "Altgedienten" hin. Das empörte nicht nur unsere Redaktion, sondern auch viele Parteikollegen. Den gesamten Leserbrief können Sie auf den letzten Seiten lesen, der wieder das alte Sprichwort bestätigt: Freund - Feind - Parteifreund.

Stadt

oder Dorf?


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Sperrstunde & Ruhe gefährden die Wirtschaft

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Warum eine Stadt im größten Wirtschaftsraum Österreichs samt internationalem Messestandort auch ein funktionierendes Nachtleben braucht. Lange Vorarbeit hat es gebraucht, um dieses Thema in unserer Zeitung anzugehen. Gespräche mit sämtlichen Politikern und Gastronomen in der Stadt Wels, Anwohnern und der Welser Polizei. Die Sperrstunden in der Gastronomie sind in Wels schon lange ein "heißes Eisen". Freitag, 4 Uhr Morgens am Stadtplatz Wels: Menschenmassen warten genervt und manchmal auch nicht zu leise auf das nächste Taxi. Da und dort eine lautere Diskussion. In den Häusern die Anwohner, die, wie jeden Freitag, um Punkt 4 Uhr aus dem Bett gerissen werden. Etwas abseits die Hafergasse mit ihren unzähligen Lokalen. An den Türen die üblichen Diskussionen. Nachtschwärmer wollen noch ihr Bier austrinken, aber der Wirt muss diese pünktlich um 4 Uhr aus dem Lokal werfen. Alle. Keiner darf bleiben. Wenn doch, dann Gnade dem Wirten, dass

er nicht von der Polizei erwischt wird. Falls sich noch ein Gast in einer Bar befindet, auch wenn sie bereits abgeschlossen ist, drohen dem Gastronomen bis zu 2.000 Euro Strafe und der Monatslohn ist dahin. Schon einige mussten deswegen zusperren.

persönlich hätte damit kein Problem, aber ohne Polizei mach ich nichts." Es scheint so, als hätten viele Angst vor dem Unmut des Polizeikommandanten, obwohl dieser nur eine Empfehlung aussprechen kann, die Entscheidung liegt ganz klar beim Magistrat.

Angst vor Polizeichef Klingelndes Koits-Handy Eine große Anzahl von Welser Politikern, allen voran Str. Peter Lehner, sprechen sich für eine Ausweitung der Sperrstunden aus. "Die Leute würden dann nicht um Punkt 4 Uhr auf der Straße stehen, sondern verteilt über die Nacht bzw. erst am Morgen nach Hause gehen. Außerdem ist es natürlich auch eine wirtschaftliche Unterstützung für die Wirte", so Lehner. Aber leider befürchtet er, dass das dem Welser Polizeichef Klaus Hübner einen Strich durch die Rechnung machen würde, da er ein strikter Gegner der SperrstundenVerlängerung ist. Diese Worte hört man von einigen, auch vom sonst so durchsetzungskräftigen Hermann Wimmer: "Ich

Soundtheatre-Mord stellt Entscheidungsfrage:

Ganz anders sieht das Bürgermeister Koits, der beim Thema Sperrstunden seine sonst so ruhige Art verliert und sich einer Liberalisierung strikt verweigert. Er musste im Laufe der Jahre oft mitten in der Nacht an sein privates Telefon gehen und sich Beschwerden wegen Lärmbelästigung anhören. Ganz unverständlich ist auch die Haltung des Polizeichefs nicht, da er ähnliche Beschwerden von Bürgern bekam. Hinzu kam dann auch noch die Forderung von Koits, etwas zu unternehmen. Vermutlich fühlte sich der Bürgermeister nicht wegen der Nachtschwärmer belästigt, dafür aber von den nörgelnden Nacht-Anrufern bei sich zu Hause.

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Wiegt totalitäre Nachtruhe mehr als städtisches Leben?


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Lustig war auch die Antwort Hübners auf die Frage, warum längere Sperrzeiten in Linz möglich seien und in Wels nicht: "Die beiden Städte können Sie nicht vergleichen, Linz ist eine ganz anders pulsierende Stadt." Ja, da hat er Recht. Linz ist eine pulsierende Stadt, Wels hingegen nicht.

Verblüffte Linzer Mittlerweile wird es in der Redaktion der "Monatlichen" schon Brauch, bei wichtigen Fragen einfach beim Magistrat Linz anzurufen. Gesagt, getan. Wir rufen bei der Gewerbebehörde in Linz an und erzählen die Welser Geschehnisse. "Im Oberösterreichischen Gewerbegesetz steht deutlich, dass die reguläre Sperrstunde 4 Uhr ist, aber die Stadt das Recht hat, diese für Lokale auszuweiten, aber auch einzuschränken", sagte die Dame aus Linz, etwas verwundert, warum das in Wels nicht funktioniere. Aber die Linzer dürfen sich freuen, da viele Welser mittlerweile einfach in die nahegelegene Landeshauptstadt fahren, um fortzugehen und dann natürlich auch nicht in Wels ihr Geld ausgeben.

"Wels hat immer davon gelebt, dass etwas los war" Dieser Satz kommt von Frankie Remias, Welser Gastro-Ikone und ehem. Chef des Kultlokals Rewü. Er spricht sich klar für eine Verlängerung der Sperrzeiten aus, da auch er in der Vergangenheit ein Opfer der Welser Spießbürger-Lobby wurde. Damals sorgte ein verklemmter Gymnasial-Lehrer dafür, dass der Stadtsenat die Sperrstunde auf 1 Uhr vorverlegte. "Hätte ich keine anderen Lokale nebenbei gehabt, wäre das mein wirtschaftlicher Ruin gewesen." Es war ein Skandal, Dino Naderhirn schrieb in einer

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Zeitung von einer "Kindesweglegung". Laut Remias ist besagter Gymnasial-Lehrer nachweislich für psychisch gestört erklärt worden und sagte Kindern, dass es Außerirdische gibt. Vielleicht haben ja UFO´s seine Nachtruhe gestört. Vielleicht entscheidet sich die Stadt bald, eine eigene Ordnungswache für Außerirdische zu installieren.

Linzer über das 2006 geplante 4-Uhr Gesetz

Klaus Luger SP-Stadtrat Linz

Linzer Magistrat hatte schon damals keine Angst vor Polizei

Alexander Niederwimmer Polizeisprecher Linz

Messebesucher wundern sich Ein Lied von der restriktiven Welser Sperrstundenregelung kann auch der Geschäftsführer der Messe Wels, Robert Schneider, singen. "Besucher von auswärts wundern sich oft über das große Polizeiaufgebot am Volksfest", meint er, betont aber immer wieder, dass er mit der Polizei gut zusammenkommt. Auch wenn er den Sinn nicht versteht, warum die Weinkost um 3.30 Uhr Ausschankschluss haben muss. Schlägereien passieren meistens im Bierzelt, welches sowieso seine Pforten um 24 Uhr schließt. Auch der wirtschaftliche Schaden ist für die

Gastronomen in der Weinkost und im Weindorf erheblich. "2 Stunden sind sehr viel Umsatz", meint Schneider. Theoretisch könnte die Messe auch ohne Polizei die Öffnungszeiten verlängern. Aber wie immer ist die Angst vorhanden, dass man es sich mit der Exekutive verscherzt. Komisch, rein rechtlich wäre diese nicht angebracht.

Vorbild Schweiz Weniger Angst vor der "Obrigkeit" haben da die Schweizer. Als in Bern die Stadtregierung das Nachtleben aus ähnlichen Gründen wie in Wels einschränken wollte, gründete sich kurzerhand die Initiative "Pro Nachtleben Bern" und startete eine Unterschriftenaktion. Darüber hinaus wurde in der Berner Innenstadt eine Demonstration in Form eines unangemeldeten, die ganze Nacht andauernden Stadtfestes initiiert. Auch in Bern stellt sich die Frage: Wem gehört die Stadt? Wird Kultur und Nachtleben wegen vereinzelter Bewohnerinteressen vernichtet? Was wiegt mehr? Damit ein gemeinsames Nebeneinander möglich ist, muss klar sein, in welchen Zonen der Stadt Bern die Interessen der Kulturschaffenden höher gewichtet werden als das Recht auf Nachtruhe. In diesen klar definierten Zonen sollte es ausgeschlossen sein, dass Einsprachen einzelner Bürger und Partialinteressen die Existenz eines Betriebes immer wieder von Neuem bedrohen. Auch Kulturbetriebe brauchen Rechtssicherheit, um nicht dauernd um ihre wirtschaftliche Existenz bangen zu müssen! So ein Auszug aus der Berner Petition, aber 1 zu 1 auf Wels übertragbar. Negativbeispiel hierfür war der Soundtheatre-Mord. Auf Seite 8 finden Sie eine Unterschriftenliste für die Welser Initiative.

Robert Schneider Geschäftsführer Messe Wels


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Meinungen Str. Peter Lehner Es wäre für Wels eine gewaltige Bereicherung wenn wir eine liberalsierung der Sperrstunden schaffen.

Str. Andreas Rabl Eine Flexibilisierung der Sperrzeiten ist zu überlegen, auch in der Innenstadt.

LAbg. Doris Schulz

Oliver Hinterhölzl

Verdacht, Mokka, Saphir, Le Freak

Es ist ein Unsinn, dass in der Stadt kein Lokal nach 4 Uhr geöffnet werden darf. Ich würde nur das Le Freak bis nach 4 offen halten, dass es auch noch ein Angebot neben Jugend-Disco und Bordell gibt.

Manfred Spiesberger, WKO Es muss etwas geschehen. Diese Regelung ist wirtschaftsfeindlich und spricht gegen jeden österreichischen Trend. Ein Umdenken gibt es auch schon in anderen Städten. Die WKO unterstützt diese Initiative.

Patrick Sorgan, Rewü Wenn man nach 4 Uhr offen haben will, sollte die Stadt wie in Wien eigene Clubgenehmigungen erteilen.

Patrik Belange, Grande Dame Ich verstehe nicht, warum man den Welser Wirten so viele Steine in den Weg legt. Die Sperrstundenverlängerung wäre ein guter Ansatz zur Unterstützung der Gastrowirtschaft.

schreiben Sie uns Ihre Meinung:

redaktion@wels1.at

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Petition "Pro Nachtleben Wels" >> Die Innenstadt gehört allen Welsern, deswegen darf sie nicht als reine Wohngegend gewertet werden. Kultur & Gastronomie in der Nacht wiegen mehr als die übersteigerten Nachtruhe-Bedürfnisse einzelner. Die Existenz von Kulturbetrieben (zB Soundtheatre) darf nicht von der einseitigen Auslegung von Verordnungen durch die Behörde im Interesse stillesuchender Privatpersonen bedroht sein. Die Behörde vertritt einseitig die Anliegen von Personen, die sich akustisch gestört fühlen. >> Sperrstunden-Verlängerung bis mind. 6-8 Uhr für Innenstadt-Lokale >> Open-End-Sperrstunde für das Welser Volksfest Senden Sie die Petition an: C. Brückl Media, Ringstraße 39, 4600 Wels oder eingescannt an: redaktion@wels1.at

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P Wer hat Angst vorm

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schwarzen Mann?

Er zählt zu den wichtigsten Unternehmern in Wels. Sein Erfolg kann sich sehen lassen: Aus einer kleinen Pernauer Bäckerei schaffte er es in nicht ganz 40 Jahren zum drittgrößten Backwarenerzeuger Österreichs. Josef Resch, welcher seit 2006 alleiniger Eigentümer von Resch & Frisch ist, gewinnt nun auch in der Welser Politik immer mehr an Gewicht.

Er zählt mit zu den wichtigsten Unternehmern in Wels. In nicht ganz 40 Jahren schaffte er es, aus einer kleinen Vorstadtbäckerei den drittgrößten Backwarenerzeuger Österreichs zu machen. Josef Resch, seit 2006 alleiniger Eigentümer von Resch & Frisch, sein Gebäck ist mittlerweile weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus bekannt. Durch Technologie und Innovation schaffte er den Sprung in einige Länder Europas. Doch nicht nur als Unternehmer machte sich Josef Resch einen Namen, auch in der Welser Politik versucht er seine Ideen einzubringen. „Die Monatliche“ führte mit ihm ein ausführliches Interview. Sein Büro ist praktisch und stilvoll zugleich, jedem Gesprächspartner schenkt er die notwendige Aufmerksamkeit und ist dabei gastfreundlich. Der Genuss des Kaffees verleiht dem Gespräch eine gewisse Gemütlichkeit. Obwohl er an diesem Tag mit Terminen und Meetings nahezu ausgebucht ist, lässt er keinen Stress aufkommen. Bei unserem Gespräch geht es um Wels, jene Stadt, in der Josef Resch sich als erfolgreicher Unternehmer etablierte. „Wels liegt mir sehr am Herzen“, sagt er etwas nachdenklich. Er selbst war nicht

immer mit den Vorzügen dieser Stadt konfrontiert. Als er 1974 in das Unternehmen seines verstorbenen Vaters eintritt, arbeitet er in der ersten Filiale von Resch & Frisch, am Kaiser-Josef-Platz. „Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Man lernt die Leute kennen, und man lernt vor allem, was beim Verkaufen wichtig ist.“ Erfahrungen, die für ihn in seinem späteren Leben von großer Bedeutung sein werden.

»gehöre nicht zu denen, die der alten Zeit nachtrauern« Josef Resch fordert neue Ideen für die Stadt

Damals befindet sich Wels noch in einem nie dagewesenen Aufschwung. Infrastrukturell hat sich seither einiges verändert und dennoch zählt er heute nicht zu jenen, die der alten Zeit nachtrauern, sondern zu jenen, die etwas Neues aus

Wels machen wollen. Mit seinen Ideen stieß er aber nicht immer auf Wohlgefallen in der Politik, allzu oft musste er erleben, wie Projekte auf die lange Bank der Bürokratie geschoben wurden und schließlich an der Feigheit der Politik scheiterten. „Was sind die Qualitäten einer Führungskraft?“ stellt Josef Resch die Frage in den Raum. Und er beantwortet sie sich selbst: „Die wichtigste Qualität ist für Ziele zu sorgen und genau diese Ziele vermisse ich in der Welser Politik.“ In der Tat scheint man sich noch nicht darüber im Klaren zu sein, wo Wels in 20 bis 30 Jahren stehen soll. Wer sich diese Frage stellt, wird merken, sie nicht beantworten zu können. Tatsächlich befindet sich Wels in der glücklichen Lage zu wachsen. „Wir brauchen Menschen, um als Unternehmen zu arbeiten, umgekehrt brauchen die Menschen Arbeit, um zu leben“, so Resch. „Wir müssen uns aber überlegen, ob wir dafür überhaupt gerüstet sind.“ Im Moment sieht es nicht danach aus. Zwar zählt Wels zu jenen Städten mit den höchsten sozialen Standards in Österreich, belegt aber in Oberösterreich trotzdem Platz eins bei der Jugendarbeitslosigkeit. Hier muss vor allem das Bildungssystem überarbeitet werden. Ein großes Projekt, an dem die Welser Politik


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nicht alleine arbeiten kann. Trotzdem zeigt die Stadt hier Engagement. Eine Bildungskonferenz fand bereits statt, ein erster Schritt? Josef Resch bemängelt, dass keine Vertreter aus der Wirtschaft geladen worden waren.

»Wels braucht trotz geringer Bauflächen mehr Wohnraum« Josef Resch kritisiert Niedrigbauweise in Wels

Doch nicht nur im Bildungsbereich muss Wels in Zukunft aufrüsten. Sollte sich Wels in den nächsten Jahren tatsächlich vergrößern, muss auch Wohnraum geschaffen werden. Während der zuständige Stadtrat weiter auf Niedrigbauweise setzt, würde der Trend anderes erfordern. Nicht zuletzt wegen des ohnehin geringen Stadtentwicklungsraumes in Wels. Davon weiß Resch ein Lied zu singen. Er selbst wäre fast dazu gezwungen gewesen, seine Heimatstadt zu verlassen, um sich in Nachbargemeinden nach Betriebsbauflächen umzusehen. „Glücklicherweise fand ich dann ein Grundstück im Osten von Wels, um dort mein Unternehmen zu vergrößern“, sagte er erleichtert. Um als Wirtschaftsstandort weiter konkurrenzfähig zu bleiben, bedarf es dringend weiterer Betriebsbaugebiete. „Wenn wir der Wirtschaft keinen Entwicklungsraum

geben, sehe ich die Gefahr eines Abwanderns vieler Unternehmen gegeben“, so Resch. Das neue Betriebsbaugebiet in Wimpassing sieht er als eine große Chance für Wels. Einen großen Vorteil bildet hier die geplante Autobahnanschlussstelle. Sie wertet das Wirtschaftsentwicklungsgebiet weiter auf. Doch nicht nur die Großunternehmer tragen einen wesentlichen Teil zur Wirtschaftsleistung in Wels bei. Auch Klein- und Mittelbetriebe leisten ihren Beitrag für eine funktionierende Stadt. Gerade unter den Kaufleuten der Innenstadt mehren sich die Stimmen jener, die mit der Arbeit der Politik unzufrieden sind. Der Umsatz ist bei einigen Händlern in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Als Hauptverursacher wird die Busdrehscheibe am Kaiser-Josef-Platz gesehen. Sie habe, so die Kaufleute, den Kundschaften das Parken erschwert. Josef Resch war anwesend, als die Pläne für dieses Projekt präsentiert wurden. Heute fordern viele Geschäftsleute den Rückbau der Umsteigestelle. Josef Resch dazu: „Ich bin der erste, der auf die Barrikaden steigt, sollte die Busdrehscheibe verschwinden. Wenn kein Konzept gefunden wird, hier attraktive Parkmöglichkeiten zu schaffen, ist der Bus im Moment einer der wichtigsten Frequenzbringer für die Innenstadt.“ Nicht nur in der Innenstadt hat Wels großen Aufholbedarf, es ist die gesamte Stadt, für die man klare Ziele formulieren muss. „Früher war Wels die Messestadt, dann hieß es „Wels -die Einkaufsstadt“, heute heißt es nur mehr „Wels, die Stadt““, bemängelt Resch die fehlenden Visionen.

Etwas scherzhaft fügt er hinzu: „Vielleicht heißt es „Wels, die Stadt“, um Wels nicht mit Wels, dem Fisch zu verwechseln.“ Um wieder für Visionen zu sorgen, ließ er mit einer Idee aufhorchen. Ein Zukunftsfonds für Wels. „Hier sollen alle Projekte, die nachhaltig mit der Zukunft von Wels zu tun haben, von der Stadt gefördert werden.“ Dies würde auch dazu führen, dass Initiativen von engagierten Privatpersonen nicht so ohne weiteres ignoriert werden. Für Josef Resch besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf.

»Viele Welser haben den Glauben an ihre Stadt verloren« Josef Resch glaubt noch an Wels Schon einige Welser haben den Glauben an ihre Stadt verloren. Resch zählt nicht zu diesen. Nicht nur über den Wirtschaftsbund kann er in Wels so manchen Stein ins Rollen bringen, mittlerweile sitzt er auch im Aufsichtsrat des E-Werks. Er selbst sieht sich nicht als Politiker. „Ich selbst sehe mich in erster Linie als Unternehmer“, betont Resch. Den Entscheidungsträgern in Wels möchte er lediglich Denkanstöße geben. Fänden manche seiner Vorhaben Gehör, so kann man in Wels auf jeden Fall auf eine Zukunft hoffen.


iGDie Pläne des Helmut Moser im GESPRÄCH

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über sein neues Magazin, Bürgermeister Koits und Verbindungen in die Steiermark Herr Moser, man munkelt ja, dass Sie ein neues Magazin herausgeben? Tja, ich habe mich dazu entschieden, ein neues Projekt auf dem Markt der Magazine anzugehen, und schon im August darf man sich auf das neue Magazin freuen. Wie heißt denn das Magazin und wo werden die Schwerpunkte liegen? Es wird Clean Drive heißen. Die Schwerpunkte sind die Alltagstauglichkeit von alternativ angetriebenen Fahrzeugen vorzustellen. Gerade die Nachhaltigkeit und der wirtschaftliche Nutzen dieser Fahrzeuge ist groß, und genau diese Tatsachen möchten wir der Öffentlichkeit präsentieren. Wie ist es denn dazu gekommen, dieses Magazin herauszugeben?

Man hört ja, dass Sie sehr viel in der Steiermark unterwegs sind. Ist das richtig? Ja, durch das neue Magazin komme ich immer wieder in die Steiermark. Denn dort sitzt ein Unternehmer, der sehr großes Interesse an der Entwicklung alternativ angetriebener Fahrzeuge hat und der schon sehr große Erfolge am Automarkt verzeichnen konnte. Kommen wir nach Wels. In der ersten Ausgabe Ihrer Zeitung ist auch ein Interview mit Bürgermeister Peter Koits. Wie ist Ihre Einschätzung von Peter Koits? Ich glaube, dass Peter Koits sehr engagiert ist auf dem Sektor der alternativen Energien, auch unterstützt die Stadt das Fahren mit alternativ angetriebenen Fahrzeugen. Die Stadt Wels fördert sogar den Ankauf von Elektroautos mit 500 Euro. Aber auch im

öffentlichen Verkehr wird bereits auf alternative Antriebssysteme gesetzt. Wie sehen Sie Peter Koits politisch? Er ist schon sehr lange in diesem Geschäft und mittlerweile der Einzige, der die SPÖ in Wels zusammenhält. Ich glaube, dafür gebührt ihm Anerkennung. Die Spannungen zwischen dem linken Flügel und den Realos der Partei werden immer größer. Er vereint beide Seiten durch Kompromisse und auch durch wichtige Entscheidungen. Ich weiß nicht, ob es noch jemanden in der Partei gibt, der das so machen könnte. Weil wir vorhin von der Steiermark gesprochen haben. Wird Helmut Moser Kandidat einer neuen Partei mit austro-kanadischem Hintergrund?

Wir wollen die Menschen darüber informieren, wie sie auch in Zukunft ihre Mobilität sicherstellen können. Die derzeitigen Spritpreise haben uns letzten Endes dazu ermutigt, alternative Möglichkeiten aufzuzeigen, um kostengünstig mit einem Auto unterwegs sein zu können. Mit meinem Partner, Herrn Henrik Kinder, der lange Jahre Geschäftsführer von Eurotax war, und unserem Chefredakteur Michael Kubicek bin ich in einem guten Team, um die neuen Herausforderungen zu Das neue Magazin aus dem Hause Moser > meistern.

(lacht) Schauen wir einmal, in der Politik und in der Medienbranche ist es wie im Lotto: "Alles ist möglich."


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Welser Polizei hält nichts von Videoüberwachung

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Videoüberwachung in Wels? - Polizeikommandant Klaus Hübner sieht wenig effektiven Sinn in einer Videoüberwachung. Auch die Welser Ordnungswache war kein Wunsch der Polizei.

Des öfteren wird ja in Wels Videoüberwachung gefordert. Diese würde man bei gewissen "Hot Spots" errichten. Diese wären zum Beispiel bei den be-

kannten Drogenlokalen in der Stelzhamerstraße oder am KJ. "Wir können dann Leute beobachten, die in die bekannten Lokale gehen, aber das ist nicht strafbar. Vielleicht haben wir dann eine Liste von verdächtigen Konsumenten, aber die großen Fische bekommen wir so auch nicht", zweifelt Oberst Hübner den Nutzen der Kameras an. Schlägereien würden dann eben auch nicht vor den Kameras stattfinden, sondern nebenan, wo nicht gefilmt wird. Die gesamte Stadt per Kameras zu überwachen wäre unmöglich und würde alle Kosten sprengen. Um dieses Geld könnte man wahrscheinlich auch mehr Polizisten einstellen.

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Wie Sie ja dem Titelthema entnehmen können, stehen wir in Sachen Gastronomie-Sperrstunde der Welser Polizei kritisch gegenüber. Wir sprachen aber mit Oberst Hübner auch über andere aktuelle Themen der Stadt und mussten feststellen, dass er, abgesehen von seiner restriktiven Haltung zur Sperrstunde, durchaus vernünftige Ansichten hat.

»Bin kein Politiker, der Stimmung machen muss, sondern beurteile Dinge nach ihrem Nutzen«

Oberst Klaus Hübner über Videoüberwachung, aber auch über die Ordnungswache

Mehr Polizisten? Ob Wels mehr Polizeikräfte benötigt, ist Hübner nicht überzeugt. "Wenn wir in der Innenstadt eine zu große Zahl an Polizisten haben, schreckt das potentielle Kundschaften der Geschäfte eher ab", meint der Polizeikommandant. Ein weiteres Problem sind die Einbrüche in den Wohnvierteln am Rande der Stadt, die meist von Kriminialitätstouristen verübt werden. Die Täter kommen meist über die Autobahn oder Bundesstraße, begehen den Einbruch und verschwinden wieder über diese. Solche Einbrüche kann man nicht immer verhindern, da Wels auch Verkehrsknotenpunkt ist. Auch mehr Polizeikräfte können nicht jeden Winkel der Stadt überwachen.


WELS - DIE MESSESTADT

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Institution Welser Volksfest Mit kaum einer anderen Sache können sich Herr und Frau Welser so identifizieren wie mit ihrer Messe. Sie ist zu einer Institution geworden. Untrennbar mit der Messe verbunden ist das Volksfest, das große Bierzelt, die Achterbahn oder das Weindorf – all das verleiht dem Volksfest seinen besonderen Charme. Große Tradition hat auch die Probebeleuchtung, hier trifft sich ganz Wels, egal ob Kaufleute, Politiker oder einfache Arbeiter, sie alle wollen dabei sein, wenn ihr Volksfest feierlich eröffnet wird. Der kommende Tag steht meist ganz im Zeichen der Messeeröffnung, hier präsentieren sich die Persönlichkeiten aus der ganz großen Politik. Auch dieses Jahr wird Bundespräsident Heinz Fischer die Festansprache zur Agraria halten. Sie findet dieses Jahr das letzte Mal zusammen mit dem großen Volksfest statt. Nichts desto trotz verspricht die Agraria 2012 ein voller Erfolg zu werden. Nicht nur die traditionelle Landmaschinenschau, sondern auch andere Bereiche aus der Landwirtschaft wecken Interesse bei den Stadtbewohnern. Bei

einem Tag auf dem Welser Volksfest darf also ein Besuch der Agraria auf keinen Fall fehlen. Neben Ausstellern aus ganz Österreich und den benachbarten Ländern hat die Agraria auch kulinarisch einiges zu bieten. Wurst- und Käsespezialitäten frisch vom Bauernhof werden hier geboten. Die Agraria und das Volksfest gehören zu Wels wie der Ledererturm, somit kann sie als echtes Welser Wahrzeichen bezeichnet wer-den. Wer Wels zu dieser Zeit besucht, wird um sie nicht herumkommen. Neben der Messe selbst profitiert vor allem der Handel von der großen Messe. Viele Besucher, die das Volksfest und die Agraria besuchen, gehen auch auf einen Sprung in die Stadt und besuchen dort das eine oder andere Geschäft. Aber auch Arbeitsplätze werden auf dieser einzigen Welser Großveranstaltung gebraucht - egal ob im Bierzelt, an den Kassen oder im Sicherheitsdienst (Rettung, Feuerwehr usw.). Kultureller Treffpunkt ist im Bierzelt, in der Weinkost und dem Weindorf, hier trifft ganz Wels zusammen. Ein gesellschaftlicher Höhepunkt in jedem Volksfestjahr.


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WELS HISTORISCH

Wir danken dem Stadtarchiv Wels für die freundliche Unterstützung

Volksfest im Wandel der Zeit Sie ist eine der wichtigsten Institutionen unserer Stadt. Lange Zeit wurde Wels ausschließlich mit ihr assoziiert. Die Messe und das Volksfest. 134 Jahre hat sie auf dem Buckel. Wir versuchen anlässlich der letzten großen Landwirtschaftsmesse, die dieses Jahr gemeinsam mit dem Volksfest stattfindet, die Zeit des Volksfests von seiner Entstehung her zu durchreisen. Wels 1878: 16 engagierte Welser Bürger tun sich zusammen und gründen – gemeinsam mit Vertretern aus der Stadtpolitik – ein Volksfest. Die Stadt erwirbt dafür einige Gründe auf der sogenannten Haubstenwiese. Gleich zu Beginn der Messe wird die Volksfesthalle, heute Stadthalle, um 8,5 Millionen Gulden erbaut. Am 06. September um 14:00 Uhr wurde dann das erste Welser Volksfest feierlich eröffnet. Damals wie heute war die Messe in einen gewerblichen Teil, einen rein landwirtschaftlichen Teil und einen Unterhaltungsteil gegliedert. Aus ganz Österreich-Ungarn reisten die Menschen in das damals noch unbedeutende Wels an, um diese Ausstellung zu besuchen. Die Staatsbahn gab eigene Sondertarife für die Fahrt nach Wels heraus. Auf Wunsch der Welser wurde das erste Volksfest sogar um einen Tag mit einer Nachfeier verlängert.

Wels war damals eine Kleinstadt; Handel und vor allem die Landwirtschaft dominierten das kleine Städtchen im Lande Ob der Enns. Sie ist es auch, in welcher jene 16 Bürger eine große Chance sehen. Wels liegt inmitten einer äußerst fruchtbaren, von der Landwirtschaft regierten Gegend. Mit Eintreten der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts siedeln sich zunehmend Betriebe in Wels an, die Landwirtschaftsmaschinen produzieren. Doch nicht nur für die umliegende Landwirtschaft wurde die Ausstellung zur Institution. Die Stadt Wels selbst profitierte in hohem Ausmaß von der sich entwickelnden Messe. Durch Steuern und Abgaben wurden beträchtliche Summen

an die Stadtkasse überwiesen. Den Veranstaltern selbst verblieb ein Reingewinn von 399 Gulden. Der Erfolg dieser Veranstaltung motivierte das Team weitere Volksfeste zu planen, ein Zyklus von 2 Jahren wurde vom gegründeten Volksfestausschuss festgelegt. Das zweite Volksfest beschäftigte auch die Presse in Wien. Noch heute gehört sie zum Volksfest wie die Messe zu Wels, die Probebeleuchtung, obgleich kaum jemand weiß, woher der Name für die traditionelle Vorabendveranstaltung kommt. Das zweite Welser Volksfest wurde erstmals mit elektrischem Licht beleuchtet. Um zu sehen, ob die technische Errungenschaft auch den Anforderungen des Volksfests gerecht wird, wurde am Vorabend die Probebeleuchtung durchgeführt. Aber auch das Feuerwerk war damals schon ein großer Publikumsmagnet. Die Zeitung „Illustriertes Wiener Expressblatt“ widmet dem Welser Volksfest die gesamte erste Seite. Das Volksfest begann rasant zu wachsen, schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren erste Aussteller aus dem Ausland zu Gast in Wels. Das sechste Welser Volksfest blieb einigen Welsern lange in Erinnerung. Kronprinz Rudolf höchstpersönlich stattete Wels aus gegebenem Anlass einen Besuch ab. Zum 60. Regierungsjubiläum von Kaiser Franz-Josef wurde eine Jubiläumsausstellung durchgeführt. Lagen die Besucherzahlen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwischen 200 und 300 Personen, sprengte das Jubiläumsvolksfest alle Grenzen. 86.180 Menschen besuchten das Volksfest. Die k. u. k. Staatsbahnen setzten eigene

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WELS HISTORISCH

Sonderzüge ein, um die Besucherströme ohne lange Wartezeiten nach Wels zu bringen, doch auch diese Züge waren maßlos überfüllt. Schon wenige Jahre später sanken die Besucherzahlen, Wels befand sich im Weltkrieg. Am 05. August verkündet ÖsterreichUngarn Serbien den Krieg, aus diesem Anlass „wird das Volksfest auf nächstes Jahr verschoben“, hieß es. Tatsächlich fand das nächste Volksfest erst 10 Jahre später wieder statt. In der schweren Zeit der Rezession und Depression war in Wels kein Platz für Feste. 1924 stattete Bundespräsident Hainisch der Messe seinen Besuch ab. Das Gelände konnte inzwischen Richtung Traun erweitert werden. Zwei Jahre später, 1928, verzeichnete das Volksfest wieder 194.000 Besucher. Schon damals tauchten Forderungen auf, das Volksfest in „Messe“ umzubenennen. Dies wurde aber erst 1952 umgesetzt. 1930 konnte erstmals ein Besucherrekord von 300.000 Menschen verzeichnet werden. Nur ein kurzes Aufleuchten, bevor Österreich und damit auch die stolze Volksfeststadt Wels in die nächste Katastrophe läuft. März 1938: Jubelnde Scharen säumen die Straßen, von jenen, die nicht jubeln, sieht man kaum etwas. In jenem Tag sehen viele Österreicher den Tag der Befreiung, nicht ahnend, was ihnen bevorsteht. Das Jahr 1938 ist ein Volksfestjahr, die Welser Erfolgsinstitution wird kurzerhand umbenannt in „Landwirtschaftsschau Ostmark“, die erste Halle wird eröffnet, die Reichsnährstandshalle. Das ehemalige Volksfest wird als Parteiveranstaltung missbraucht, während die „neuen Herren“ fahnenschwenkend unter Hakenkreuzen in ihren Uniformen posieren. Es werden

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Wir danken dem Stadtarchiv Wels für die freundliche Unterstützung

bereits die ersten politischen Gegner des NS-Regimes sowie Juden und Homosexuelle verhaftet und vertrieben und später vernichtet. Wie betäubt von der Ideologie des Schreckens feiern die Welser „die Heimkehr ins Reich“, ein Volksfest 1940 gibt es auf Grund des Krieges nicht mehr. Welser Männer werden in den 2. Weltkrieg eingezogen, viele kehren nicht mehr zurück, 1944 ist an ein Volksfest nicht zu denken. Freute man sich einst über das Knallen der Feuerwerkskörper, gehört das Knallen der Bomben in Wels zum Alltag. 1946 liegt Wels in Trümmern, von Glanz und Gloria der NS-Zeit blieb lediglich die erste Halle der Messe bestehen. Auf dem Volksfestgelände wird kurzzeitig ein Zeltlager für Flüchtlinge eingerichtet. 1948: Einige engagierte Welser, darunter auch der spätere Messepräsident Franz Prummer, wagen das Projekt des ersten

Nachkriegsvolksfestes und dieses erzielte einen weitreichenden Erfolg, unter den Gästen der neue Bundespräsident Dr. Karl Renner. 1949 wurden – um das Areal besser nutzen zu können – Zwischenmessen in ungeraden Jahren abgehalten. Das Volksfest entwickelt sich weiter. Mit dem einsetzenden Wirtschaftswunder wuchs auch die Messe stark an, 1952 konnte ein Besucherrekord von 840.000 Besuchern verzeichnet werden, zwei Jahre später waren es eine Million. Thema der Ausstellung, die ab 1952 Messe genannt wurde, war „Wiederaufbau in Österreich“. Aber auch die Bundesrinderschau sowie die Zucht- und Mastviehschau waren ein großer Erfolg. Binnen weniger Jahre entwickelte sich das Volksfest zu einer Millionenmesse. Sie war Veranstaltung im Spätsommer in Österreich. Aus der ganzen Welt reisten die Menschen nach Wels, um dabei zu sein. Insgesamt 22 feste Hallen standen der Messe 1960 zur Verfügung, 1962 wurde erstmals die legendäre Radiosendung „Autofahrer unterwegs“ von der Messe aus übertragen.

Die Messe 1964 stand ganz im Zeichen der Erhebung Wels zur Stadt mit eigenem Statut. Das erste Mal trug die Messe den Titel „Internationale Welser Messe“. Die Feierlichkeiten wurden allerdings vom plötzlichen Ableben des Messepräsidenten


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WELS HISTORISCH

Wir danken dem Stadtarchiv Wels für die freundliche Unterstützung

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Karl Hellmich überschattet, einen Tag vor Eröffnung der Messe verstarb er unerwartet. Neuer Messepräsident wurde Franz Prummer. Schon damals zeichnet sich der Trend hin zu Fachmessen ab. 1965 wird das „Niederösterreichische Weindorf“ errichtet. 1966 wird die Bäckereiausstellung zur fixen Einrichtung auf der Welser Messe. 1968 wird die „Burgenländische Weinkost“ eröffnet. Im selben Jahr sollte eine Sonderausstellung der CSSR (Tschechoslowakei) gewidmet werden. Dieses konnte aber von der Weltpolitik vereitelt werden, nur kurz vor Messebeginn marschierten Truppen des Warschauer Paktes in die CSSR ein und beendeten den Prager Frühling. Der Aufschwung der Welser Messe war auch in den kommenden Jahren nicht zu stoppen. Das Areal nahm immer mehr Platz ein. Während man in Wien am Landmaschinensektor Schwierigkeiten hatte, war in Wels schon einige Zeit vor Messebeginn alles ausgebucht. In den 70er Jahren werden fast im Messezyklus neue Hallen errichtet. Die Messe lockt auch die Prominenz der österreichischen Politik an, Rudolf Kirchschläger und Bruno Kreisky besuchen die Highlights regelmäßig. Aber auch Fred Sinowatz und Jörg Haider besuchen das österreichische Aushängeschild. Nach einem Messebesuch trifft man sich gerne beim Altstadtheurigen Neumayr. In den 1980er Jahren wurde die Welser Messe von einer Brandanschlagserie heimgesucht. Am 21. Oktober 1984 wird in der Halle der Nationen Feuer gelegt. Wenige Wochen später folgen weitere Hallen. Zu Beginn der 90iger Jahre wird die

Messe zum Politikum, es kommen Forderungen auf, wonach die Messe auf das Flugplatzareal verlegt werden soll. Argument: Mehr vorhandener Platz und direkte Anbindung an die Autobahn. Nach langen Diskussionen wird dieses Projekt nie verwirklicht. Die nächste größere Erneuerung feierte 2007 ihren Einstand, das

neue Messezentrum wurde eröffnet. Dieses Jahr findet die Landwirtschaftsmesse Agraria das letzte Mal in diesem Ausmaß statt. Künftig wird sie im November als Fachmesse geführt und muss dem internationalen Trend Folge leisten, lediglich das Volksfest bleibt unverändert.


MENSCH DES MONATS

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Renate Pyrker Initiatorin der Welser Kulturmeile, MusikfestiWels Kultur ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Sie gehört zum öffentlichen Leben wie Politik oder Sport. „Sport ist wichtig für den Körper, Kultur ist wichtig für die Seele“, weiß Renate Pyrker. Sie ist eine wahre Ikone auf dem Gebiet der Kunst und beweist mit ihren Projekten, dass Kultur und Wirtschaft Hand in Hand gehen können. Vor allem für Wels ist dies von großer Bedeutung, ist man doch gerade hier in einem der größten Wirtschaftsräume Österreichs und trotzdem wird Kultur oft sträflich vernachlässigt. Austria Plastics Geschäftsführerin Renate Pyrker zeigt nicht nur, dass Wirtschaft und Kunst vereinbar sind, sondern beteiligt sich auch aktiv am künstlerischen Geschehen. 1978 trat sie in das Unternehmen ihres Vaters ein, bereits 1979 übernahm sie dieses. Ursprünglich spezialisierte sich Austria Plastics auf die Herstellung von Regenmänteln und Taschen, später erwarb die Firma Patente für Folien in der Sargauskleidung „Es klingt vielleicht etwas makaber, aber dahinter steckt sehr viel Know-how, die Folien sind nicht nur geruchsdicht, sondern auch verrottbar“, sagt

uns Pyrker stolz. Mittlerweile ist Austria Plastics mit ein führendes Unter-nehmen auf dem Sektor der Plastik-erzeugung in Österreich. Ein Kunde von Austria Plastics meint dazu: „Ohne Plastikbude aus Wels geht gar nix mehr.“ Diese Aussage klingt zwar etwas abwertend, meint Geschäftsführerin Renate Pyrker, sie fühlt sich dennoch geehrt.

ihre Mitarbeiter verantwortlich, die ein großes Herz für diese Frauen hätten. Aber auch ältere Personen haben die Möglichkeit, sich aktiv am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen. Durch den Projektjob 70 plus finden rüstige Pensionisten stundenweise eine Beschäftigung, um ihre Rente etwas aufzubessern.

Habe bewiesen, dass auch Frauen technische Berufe ausüben können In der Zeit, als Pyrker Geschäftsführerin von Austria Plastics wurde, war es keineswegs selbstverständlich, dass eine Frau ein solches Unternehmen übernimmt. Heute, fast 35 Jahre später, kann Pyrker mit einem weiteren Vorurteil aufräumen. Sie bewies, dass Frauen in Führungspositionen sowohl Karriere als auch Kinder haben können. Auf ihre beiden Töchter ist Pyrker heute besonders stolz, die eine erntete durch ihr Schlagzeug großen Ruhm, die andere greift ihrer Mutter im Unternehmen kräftig unter die Arme. „Mit meiner Tochter ist das Unternehmen bereits in der dritten Generation“, freut sich Geschäftsführerin Renate Pyrker. Stolz ist sie auch auf das Engagement der Firma im sozialen Bereich. Meine Mitarbeiter sind das Herzstück des Unternehmens Im Zuge des Projektes „Frau genau“ finden bei ihr viele junge Mädchen und auch Burschen, die als schwer vermittelbar gelten, eine Arbeit. Sie bleiben zwar meist nur einige Wochen, finden aber den Einstieg ins Arbeitsleben. „Für mich ist es immer wieder schön, wenn diese Mädchen nach einiger Zeit wieder zu lachen beginnen“, sagt Pyrker. Dafür zeichnet sie

»Ich will Wels retten!«

»Wenn jeder einen kleinen Teil beiträgt, kann Großes enstehen« Renate Pyrker ist überzeugt von der Zusammenarbeit in Wels „Das Projekt ist eine absolute WIN-WINSituation, außerdem ist es immer wieder schön, wenn sich unsere jungen Mädchen mit unseren älteren Mitarbeitern als Oma/Opa-Ersatz unterhalten.“ Ihre Mitarbeiter bilden für sie das Herz ihres Unternehmens, „ohne sie könnte ich nichts verkaufen, schon alleine deswegen muss ich ihnen dankbar sein“, sagt Pyrker. Der Dank für ihre Mitarbeiter ist zugleich ein Rettungspaket für die Welser Kaufleute. Sie verschenkt Einkaufsgutscheine: „Ich möchte damit meine Mitarbeiter in

Renate Pyrker Interview mit dem OnlineTV Wels1.at


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die Stadt bringen.“ Von diesem Projekt möchte Pyrker auch andere Unternehmer überzeugen. Um überhaupt Unternehmer zu werden, bedarf es meist einer guten Ausbildung und so engagiert sich Pyrker auch im Bereich der Bildung. Mittlerweile gilt sie in manchen Schulen schon als Hilfslehrerin. „Wir laden die Schüler in unser Unternehmen ein, damit sie sehen können, wie Arbeiten tatsächlich funktioniert und welche Berufe es bei uns gibt. Mein Lebensgefährte und ich finden dann sehr schnell heraus, wo die Begabungen dieser Schüler liegen.“ Ihr Unternehmen zeigt sie als Modell für die gesamte Arbeitswelt, so können die Kinder und Jugendlichen den Bezug zwischen dem, was sie in der Schule lernen, und der Arbeitswelt herstellen. „Wir präsentieren den Schülern immer wieder Produkte, wobei sie dann die Kosten für die Produktion schätzen müssen. Es kommen sehr unterschiedliche Angaben, bei einer Mappe beispielsweise schätzte einmal jemand die Produktionskosten auf 20 Euro.“ Um diese Werte belegen zu können, müssen die Schüler dann kalkulieren, und hier tauchen die ersten Schwächen auf, meint Renate Pyrker. „Nicht selten höre ich dann von Professoren und Lehrern, dass die Schüler Prozentrechnen oder Verhältnis - Aufgaben noch einmal wiederholen möchten.“ "Lassen wir die Menschen auch Kultur leisten" Vor allem die Kultur in Wels hat Renate Pyrker einiges zu verdanken, mit ihren zahlreichen Projekten unterstützt sie nicht nur Künstler und Kunstbegeisterte, sondern trägt auch zu einer Belebung der Innenstadt bei. Gerade in Wels hat man das Gefühl, dass die Kultur gegen den Sport

MENSCH DES MONATS

den Kürzeren gezogen hat, dazu Pyrker: „Man braucht Sport für Körper, Geist und Seele und man braucht die Kultur für Körper, Geist und Seele. Sport ist verglichen mit Kultur wesentlich billiger. Darum sage ich: Lassen wir die Menschen, die sich sonst nur Sport leisten können, auch Kultur leisten.“ Somit bewies sie, dass man für wenig Geld viel Kultur erleben

hiesigen Musikerszene entstand das Musikfestiwels. Den Auftakt dazu macht ein Galakonzert im Stadttheater mit den europäischen Größen aus dem Boogie Woogie, es spielen Martin Pyrker, Axel Zwingenberger, Jean-Pierre Bertand und Jean-Paul Amouroux. „Getoppt wird das Ganze von meiner Tochter Sabine, die dieses Jahr mit Auszeichnung ihr Masterstudium abgeschlossen hat“, sagt Renate Pyrker stolz. Ein besonderes Highlight bietet der folgende Tag. „Jeder Musiker ist herzlich eingeladen, sich zu bewerben und dann einfach Straßenmusik zu machen“, sagt Pyrker. Somit kann jeder Welser die Kunst der Musik kennen- und schätzen lernen und dies ohne finanziellen Aufwand. "Bin stolz auf meine beiden Töchter" Am Sonntag haben dann musikbegeisterte Jugendliche die Möglichkeit, ihren Talenten freien Lauf zu lassen und studieren mit den erfahrenen Musikern Stücke ein, die dann am Abend bei einem Open-Air-Konzert gemeinsam mit Werken der großen Künstler aufgeführt werden.

kann. Projekte wie die Kulturmeile oder das Musikfestiwels fallen unter ihre Federführung. Die Kulturmeile entstand durch Zufall: Renate Pyrker wollte die Rückseite ihres Firmenareals attraktiver gestalten, daraus entstanden 35 Meter Kunst und Kultur. Namhafte Künstler aus dem Raum Wels haben hier die Möglichkeit, ihre Kunst einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Doch nicht nur durch dieses Projekt erntete Pyrker viel Anerkennung. Von 17. bis 19. August steht Wels ganz im Zeichen der Musik. Mit reger Beteiligung der Welser Wirtschaft und der

Durch ihr Engagement im kulturellen Bereich macht sich Pyrker um ihre Stadt verdient. Auch ihr soziales Engagement macht sie zu einer großen Persönlichkeit. „Gott sei Dank brauche ich wenig Schlaf, außerdem habe ich einen wunderbaren Lebensgefährten, der mich bei meinen Projekten sehr unterstützt“, sagt Pyrker gelassen. Einige Künstler sehen den Untergang der Künstlerszene in Wels schon als gegeben, Pyrker leistet mit ihren Projekten erbitterten Widerstand und will die Welser wieder mehr für Kunst und Kultur begeistern. Weitere Projekte sind bereits in Planung und so kann man sich noch auf viel Kultur freuen. Das gesamte Interview sehen Sie auf:

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KMichaela Fürlinger KRAFTWERK FRAU

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und ihre XXL-Familie

Frauen tragen Verantwortung – in allen Lebensbereichen. Ihre Biografien sind so unterschiedlich wie das Leben selbst. Wir stellen in dieser Serie Frauen vor, die für Nachhaltigkeit stehen, Besonderes leisten und damit unsere Zukunft wesentlich mitgestalten. 8 Die gelernte Floristin, 41, ist fünffache Mutter (20, 13, 12, 9, 8 ), ausgebildete Kindergartenhelferin im KIGA der Franziskanerinnen, Elternvertreterin in Volks- u. Hauptschule und in der Erstkommunionsvorbereitung engagiert. Mit dem Kleinbus als Familienfahrzeug chauffiert Michaela ihre vier noch schulpflichtigen Kinder in die Schule, zur Feuerwehrjugend, zur Jungschar oder ist am Weg in die Arbeit oder Fortbildung. Das Handy liegt immer bereit, die Stundenpläne der Kinder hängen in Küche und Auto. Mann Sepp arbeitet bei der Bestattung und ist überzeugter Florianijünger. Seit 1995 bauen die beiden am eigenen Haus, um der XXL-Familie genügend Platz zu bieten. Michaela konnte sich ihren Traumberuf im Kindergarten erst später erfüllen. Bis zur Geburt der jüngsten Tochter jobbte sie im Handel, um das Familieneinkommen aufzubessern. „Wenn andere sagten - du bist ja eh nur Mutter und Hausfrau, du hast ja Zeit – hat mich das verletzt. In Wirklichkeit habe ich eine große Verantwortung und nehme meine Aufgabe sehr ernst.“ Sie fordert die Gesellschaft auf, in allen Belangen kinder- und familienfreundlich zu werden, denn „die Jugend ist das Wertvollste, was wir haben! Erwachsene sollten Menschlichkeit vorleben und Werte und Beständigkeit vermitteln.“

Michaela erlebt als Kindergartenhelferin und Mutter leider auch das Gegenteil und versucht mit ihrer warmherzigen und geradlinigen Art im Kindergarten ein kleines Stück Heimat zu geben. „Wenn wir unsere Kinder gut behandeln, werden sie es später auch mit uns tun, wenn wir ihre Unterstützung und Hilfe brauchen – aber das müssen wir ihnen vorleben!“ Ihr Alltag beginnt früh: Frühstück machen, Waschmaschine füttern, aufräumen und vorkochen, um 6h15 werden die Kinder geweckt. Am Vormittag arbeitet Michaela im Kindergarten, Nachmittag und Abend widmet sie vollständig ihrem Nachwuchs. Einmal pro Woche unterrichtet ein Hauslehrer Flöte, Gitarre, Klavier und Trompete, um den Kindern Freude an der Musik zu vermitteln. „Erziehung ist für mich Freude statt Leistungsdruck, und das Erkennen eigener Stärken, denn die Kinder wissen genau, was sie können.“

Michaela legt großen Wert auf gesundes Essen mit Lebensmitteln aus der Region. Eine siebenköpfige Familie vertilgt eine ganze Menge. Daher mache ich Marmeladen, Säfte und Kuchen selbstverständlich selber. Und wie schaut´s mit der Freizeit bei so einem dichten Programm aus? „Zu Hause ist es für uns noch immer am schönsten“ - daher verbringen Michaela und ihre Liebsten viel Zeit im Garten und beim Spielen in der freien Natur.


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KUNST KULTUR MUSIK

Friedrich Haider Internationaler Dirigenten-Star aus Wels

Seine Musik spiegelt die Seelen ihrer Komponisten wider, das Meisterwerk steht im Mittelpunkt. Wenn er dirigiert, fühlt man die Musik hautnah, sein Bestreben ist es, die musikalischen Kunstwerke darzustellen, wie sie sind. „Ich möchte nicht aus mir, sondern aus der Musik etwas machen.“ Friedrich Haider, aufgewachsen in Wels, dennoch ist er in seiner Heimatstadt kaum bekannt. Umso bekannter ist er bei Genießern klassischer Musik auf der ganzen Welt, egal ob New York, Berlin, Madrid, London oder Wien. Wer Meister wie Mozart, Brahms, Schubert oder Beethoven schätzt, weiß, dass er in einer Aufführung unter der Leitung Haiders Werke in ihrer absoluten Vollendung genießen kann.

Schon bald entdeckten Haiders Eltern dessen musikalische Begabung, nach dem Musikgymnasium in Linz beginnt er ein musikalisches Studium in Wien. Sein Lehrer Karl Österreicher lässt ihn auf Grund seiner auffallenden Begabung schon nach wenigen Monaten in den nächsthöheren Jahrgang aufsteigen. Nach seinem Diplom 1984 und ersten Auftritten mit dem Wiener Kammerorchester gibt er, 22jährig, sein Theater-Debut in Klagenfurt mit Johann Strauß´ „Wiener Blut“. Schon damals ist das Publikum von dem jungen Talent beeindruckt. Es folgen Anstellungen in Stuttgart und Chicago, wo er als Korrepetitor und Assistent arbeitet. Anschließend studiert er auf eher kleineren Bühnen in Südeuropa Operninszenierungen ein. Seinen bis dato größten Erfolg verzeichnet der damals 29-jährige an der Opera National in Straßburg, als er der jüngste

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Generalmusikdirektor in der Geschichte wird. Das Arbeiten in Straßburg wird für Haider aber immer schwieriger, die Konditionen passen nicht für ihn, sagte er anlässlich eines Interviews, und so nimmt er erst 2004 wieder eine Stelle als Chefdirigent im nordspanischen Orchester „Oviedo Filarmonia“ an. Schon nach wenigen Konzerten führte er das Orchester zu Höchstleistungen. Heute arbeitet Haider an allen großen Opernhäusern dieser Welt. Zu den Stätten seines Wirkens zählen unter anderem die Wiener Staatsoper, die Bayerische Staatsoper München, Unter den Linden Berlin, Semper-Oper Dresden, La Fenice Venedig und die Metropolitan Opera New York. Im sinfonischen Bereich leitete er Weltklasseorchester wie London Symphony, die Tschechische Philharmonie oder Gothenburg Symphony.


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KUNST KULTUR MUSIK

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Leonimus LEONIMUS 8

von Leo Rumerstorfer

Acryl auf Leinwand, edle Gläser aufgestellt wie die Soldaten, appetitliche Häppchen mitten im festlichen Rahmen. Kulturstadträte, Kulturfördernde und -managende, nicht müde werdend, in süßesten Worten und besterprobten Phrasen ihre Lobeshymnen über die Bedeutung der Kunst- und Kulturmetropole Wels, über ihr eigenes, herzbluttriefendes Engagement und der Vollständigkeit halber auch ein bisschen über den ausstellenden Künstler oder die Künstlerin vorzutragen. Vorzustottern, vorzubrabbeln, vorzulügen. Kein Wunder, dass die Besucher mit Sehnsucht auf die Eröffnung des Buffets und das damit verbundene Köpfen der zahlreichen, ebenfalls in militärisch anmutender Geometrie bereit stehenden Sektflaschen warten. Es gibt ja so einiges, dass man sich hier, auf dieser zumindest pompös beabsichtigten Vernissage schön saufen muss (sofern man noch die Fähigkeit besitzt, einigermaßen gesunde Sicht- und Denkweisen zu entwickeln). Meist mit dem Rücken zur enthusiastisch präsentierten Hausfrauenmalerei kumuliert sich indes die durchwegs enorm aufgebrezelte Masse zum seichten Smalltalk, wobei die dargebotene Kunst als

Gesprächsthema tunlichst vermieden wird. Das ist erstens in vielen (Welser) Fällen ohnehin besser so, und zweitens scheinbar auch Sinn der Sache aus der Sicht des Publikums: Man geht ja nicht zur Ausstellungseröffnung, um etwas zu sehen, sondern um gesehen zu werden. Jede(r) Einzelne für sich ein manchmal mehr, manchmal weniger gelungenes Ausstellungsexponat mit konstant steigendem Alkoholpegel. Gut. Eine nicht allzu große Ansammlung blunzenfetter, aufgedonnerter selbsternannter Kunstexperten mit den typisch Welser agrarhistorischen Wurzeln fügt im Allgemeinen der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts keinen ernstzunehmenden Schaden zu. Immerhin ist der Ort des Geschehens Wels, und von dort aus dringen ohnehin kaum Dinge von Bedeutung in die Außenwelt, egal ob in der Kunst oder in anderen Bereichen. Die inzwischen auf eher private, bür-gernahe Ebene verlegten Eigenlaudatien dienen nebenbei unverändert als Wählerstimmen-Venusfallen, kulturelles Interesse kommt bei solchen Gelegenheiten ebenso gut wie ein dünnes, unverfängliches Wortsüppchen über die Vergabe von Förderungen und ganz sicher fruchtende Kooperation mit der bärenstarken Welser Wirtschaft. Und wenn alle Stricke reißen, bringt man noch den immer und ewig populären Wohnbau ins Gespräch. Schnell mal das viel zu laute und unwelserische Sound-Theatre in Grund und Boden gestampft, und schon darf sich ein profilierungsgeiler Architekt über den Auftrag für eine neue bauliche Scheußlichkeit freuen.

Vielleicht sollte man ja neue Wege beschreiten und zu solchen Ereignissen zumindest als Pilotprojekt statt des unvermeidlichen Sektes einfach Milch anbieten. „Normale“ Milch für Unerschrockene, lactosefreie für alle, die Milch für ein gefährliches, für abscheuliche Krankheiten verantwortliches Gebräu halten. Vielleicht beginnt ja der eine oder andere zwangs- und logischerweise nüchterne Besucher die Dinge anders zu betrachten und zu verstehen. Dass vielleicht nur ganz, ganz wenige heimische Künstler diese Berufsbezeichnung auch zu Recht verdienen, dass eine möglicherweise entstehende Übelkeit nicht dem Genuss der „normalen“ oder lactosefreien Milch entspringt, sondern vielmehr dem pseudoverheißungsvollen Gerede und Gestammel der Welser Kulturbonzen, oder dass über 60.000 Einwohner noch lange keine Stadt ausmachen müssen, schon gar nicht dann, wenn wie im vorliegenden Fall die „Stadt“ keine Seele hat. In Künstlerkreisen scheint immer mehr die Rede davon zu sein, dass Wels als Ausstellungs- oder Auftrittsort zunehmend an Bedeutung verliert. Vereinzelt sprechen Künstler auch solche, die zu Recht diese Bezeichnung tragen - davon, dass dort die Gefahr, seine Perlen vor die Säue zu werfen, relativ groß ist. Was Welser Künstler, Kulturtreibende und Kulturpolitiker betrifft, sind die Perlen dabei wohl eher äußerst knappe Mangelware. Wie es sich mit den Säuen verhält, mag jeder für sich beantworten, es sei allerdings nochmals daran erinnert, dass Wels seit ewigen Zeiten eine innige Beziehung zur Landwirtschaft pflegt.


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LEBEN & GESUNDHEIT

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Bio-Bubble by Tea & more

Ursprünglich kommt er aus Taiwan, jetzt erobert er auch Europa. Der Bubble Tea auch Wels hat er schon erreicht. Die Welser Tee-Ikone Gerhard Haugeneder hat sich diesem besonderen Modegetränk verschrieben und geht dabei zurück zu den Wurzeln des Bubble Teas. Von Taiwan aus erobert das neue Getränk die Welt. Zubereitet wird der Bubble Tea meist auf der Basis von Grün- oder Schwarztee. „Somit schmeckt er nicht nur gut, sondern belebt auch die Sinne“, weiß Tea & More Geschäftsführer Gerhard Haugeneder. Bei der Herstellung seiner Bubble Teas achtet er besonders auf die Qualität. Künstliche Aromastoffe und chemische Süßstoffe haben in seinem Tee nichts verloren. Die Kugeln, welche dem Bubble Tea seinen Namen geben, stammen bei ihm aus Fernost. Basis dafür ist ein Fruchtsaftkonzentrat, durch eine natürliche Lauge bildet sich um das Konzentrat die Hülle. Die Kügelchen gibt es nicht nur in verschiedenen Farben, sondern auch in vielen Geschmacksrichtungen von Pfirsich, Mango, Orange und sogar Joghurt bilden sie eine geeignete Alternative zu den Eiskugeln. Aber auch bei den Teesorten kann variiert werden. So eignet sich fast jede Teesorte zur Herstellung dieses außergewöhnlichen Getränks. Den Genießern von Bubble Tea geht es aber vor allem um das besondere Erlebnis, welches durch das Zerplatzen der Kugeln ausgelöst wird. Da Gerhard Haugeneder auf künstliche Zusatzstoffe gänzlich verzichtet, schmeckt sein Bubble Tea wesentlich natürlicher als andere. Wer will, kann sich aber sein Sommergetränk

nachsüßen. Wer also bei den uns bevorstehenden Temperaturen etwas Abkühlung sucht, sollte unbedingt Tea & More einen Besuch abstatten.

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LEBEN & GESUNDHEIT

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Gesundheit & Vitalität

erLeben Übersäuerungsprozesse spielen in unserem Organismus bei der Entstehung von sog. Zivilisationskrankheiten eine bedeutende Rolle. Durch zu viele säurebildende Nahrungsmittel und zu wenig basischer Kost kippt das System. Das Säure-Basen-Gleichgewicht gerät aus dem Lot. Das Fass läuft über. Die Folge: unreine Haut, Gelenksschmerzen, Sodbrennen, Kopfschmerzen, Gicht, Bluthochdruck, Hautjucken und Krankheitsbilder aus dem rheumatischen Formenkreis... Unser Organismus ist ständig bestrebt, durch Regulationsmechanismen dies wieder auszugleichen. Wenn aber die Ursache unverändert bleibt!? Die Salben und Tabletten helfen nur bedingt, bzw. müssen ständig eingenommen werden. Die wichtigste Gegenmaßnahme

von Bernhard Rauber gew. Masseur Wels

ist eine Ernährungsumstellung. Auf „Brat´l in der Rein“ mit Bier und Schnaps verzichten, einfach Nein sagen zu den wunderbaren Torten und Nachspeisen und zu den jetzt aktuell gegrillten Schweins-bäuchen oh, ich hör´ Sie schon schimpfen… Doch für eine Zeit lang diese Speisen drastisch zu reduzieren bzw. wegzulassen macht Sinn. Bei manchen ist es notwendig. Der Körper erholt sich durch basen-überschüssige Lebensmittel von der Säure-flut und kommt wieder ins Gleichgewicht. Hilfe dazu bieten auch basische Voll- und Fußbäder, basische Wickel Spülungen Einläufe. Eine vitalstoffreiche Kost, Kräutertees und regelmäßige Bewegung in frischer Luft machen uns wieder heil.

Basische Körperpflege

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Säurebildende Lebensmittel: Fleisch- und Wurstwaren, Weißmehlprodukte, Käse, Jogurt, Buttermilch, Schlagobers, Fisch, Eier, Cola, Fastfood, Süßigkeiten, Alkohol ....... aber auch Süßstoffe und Schmerzmittel

Basenbildende Lebensmittel: Gemüse und Blattsalate( Gurken, Kohl, Löwenzahn, Tomaten, Zuccini, Kürbis......) Kartoffeln, Avocado, Blütenpollen Früchte( Äpfel, Feigen, Himbeeren, Melonen, Kirschen, Weintrauben, Erdbeeren.......)

Neutrale Lebensmittel: natürliche Fette wie kaltgepresste Öle und Butter

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GESCHEHEN

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1. Schafwiesenfest

Die Schafwiesen ist ein kleiner Ortsteil im Welser Stadtteil Pernau. Er liegt aber seinen Anwohnern besonders am Herzen, und so entstand im Winter vergangenen Jahres die Idee, in diesem Ortsteil ein eigenes Fest zu veranstalten. Dieses ging am 16. Juni über die Bühne und war ein voller Erfolg. Stolze 300 Besucher konnten bei diesem ersten Schafwiesenfest verzeichnet werden. „Mit so einem Erfolg haben wir eigentlich nicht gerechnet“, freut sich der Obmann des 5köpfigen Organisationsteams, Manuel Egles. „Das Wetter war perfekt, und auch unsere Gäste waren äußerst zufrieden.“ Äußerst zufrieden waren auch die Ehrengäste dieses Abends. „Besonders erfreulich war es für mich, dass uns einige Prominente aus der Stadtregierung besuchten“, so Herr Egles. Unter den Gästen fanden sich nicht nur Pernauer Politiker. Bürgermeister Dr. Koits, Vizebürgermeister Hermann Wimmer und Stadtrat Gerhard Kroiß ließen ihren Tag am Schafwiesenfest ausklingen. „Besonderen Dank gebührt aber Stadträtin Silvia Huber, die nicht nur durch ihre Anwesenheit glänzte, sondern den ganzen Abend selbst

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mitgearbeitet hat.“ Für Unterhaltung sorgte der renommierte Welser Gastwirt Georg Geßl, der mit seiner Musik für sommerliche Stimmung sorgte. Andächtig ruhig wurden die Schafwiesener dann bei ihrer Hymne, die Georg Geßl mit einem Freund gedichtet hatte. Ein weiteres Highlight dieses Abends war dann die Tombola, bei der es einige

hochwertige Preise zu gewinnen gab. „Außerdem freut es uns besonders, dass es uns möglich ist, einen Teil unseres Reinerlöses für ein soziales Projekt spenden zu können“, so Manuel Egles. Marlene Schernthaler stammt ursprünglich aus der Schafwiesen und lebt nun mit ihrer Mutter in Taxenbach bei Salzburg.

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SPORT & MOTOR

Die Wildsau unter den Offroadern Das Welser Pajero-Treffen Er ist wohl einer der beliebtesten Allradgeländewagen, für seine Kenner ist er der König des Geländes. Der Mitsubishi Pajero. Für die Liebhaber dieses flotten Geländeflitzers war vergangene Woche in Wels ein Pflichttermin. Eine Rallye, bei der jeder Teilnehmer nicht nur das Können seines Pajeros, sondern auch sein Köpfchen unter Beweis stellen musste. Start dieser Rallye war im Stadtteil Pernau, von dort ging es dann weiter zum Urstein, dem ehemaligen Welserl in der Ringstraße. Hier mussten die Teilnehmer das Gewicht des Wirtes schätzen. Anschließend ging es weiter zum Welios und von dort zum Allradtrainingszentrum in Thalheim. Dort zeigten die Könige des Geländes eindrucksvoll, was sie zu leisten im Stande sind. Die Lenker mussten sich mit ihren Gefährten steile, schlammige Abhänge – im wahrsten Sinne des Wortes – hinunter-

wälzen und sich durch Fels und Morast kämpfen. So mancher Fahrer kam dabei wohl ins Schwitzen, für den Pajero war es kein Problem. Besonderes Können zeigt der Pajero Pick-Up, welcher problemlos ein im Schlamm steckengebliebenes Auto herauszog. Nach dieser eindrucksvollen Show ging es weiter zum Wirt in Strass und von dort nach Steinerkirchen. Wer aber dachte, dass Steinerkirchen an der Traun liegt, hatte hier ein ernstes Problem, gemeint war Steinerkirchen am Innbach. Von dort waren es nur mehr wenige Kilometer zum Wasserschloss Aistersheim, wo sich der nächste Parcours befand. Hier mussten die Pajeros über unwegsames Wald-

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gelände fahren, auch diese Hürde wurde vom Pajero problemlos geschafft. Echte Pajeroliebhaber wissen, ohne das richtige Wagenzubehör ist der Pajero nur die Hälfte - und wer beim Zubehör auf Qualität setzt, kauft bei AutoPlus. Das weiß dessen Marketingleiter Horst Jeziorko. Er führte uns die praktische Wagenausstattung eines Pajeros vor. Die letzte Station dieser Rallye führte zum Gasthaus Fernreitherhof, dort wurde dann schließlich der Sieger gekürt. Ausgerechnet der jüngste Fahrer mit dem ältesten Fahrzeug gewann. Für alle Autofans, die etwas mehr wollen als nur einen Geländewagen, genau das richtige Fahrzeug!


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Ihre Meinung über Wels

Petra Müllner

Artikel "Die Guten der SPÖ" sehr geehrter herr brückl! ich melde mich bei ihnen, weil ich sehr überrascht bin über ihren artikel "die guten in der spö". dass hier herr hochhauser als große zukunftshoffnunf dargestellt wird deutet für mich auf , verzeihen sie mir die ehrliche meinung, auf mangelne recherche hin. wie sie ja sicher wissen, war vor kurzem die spö-stadtdelegiertenkonferenz, bei der sehr viele junge, engagierte men-schen in den parteiausschuss gewählt wurden. dass trotzdem von ihnen ein "altgedienter" als zukunftshoffnung präsentiert wird, der sich noch dazu immer mehr aus der parteiarbeit zurückzieht, ist mir nicht ganz verständlich. ich würde mich freuen, wenn sie als junges welser medium auch in den parteien auf junge bzw. neue gesichter setzen und diese vor den vorhang holen. ich denke hier z.b. an eine hannah stögermüller(stv.stadtparteivorsitzende), philipp rebhan(jg-vorsitzender-stv.), ulli fellinger(slö-vorsitzende),...

(Originalfassung)

Antwort der Redaktion Liebe Frau Müllner! Mangelnde Recherche wird auch dem ORF vorge-worfen, wenn er kritisch berichtet. Meistens kommt dieser Vorwurf von den Kritisierten. Erst kürzlich hat Herr Graf von der FPÖ Herrn Wolf vom ORF wieder unseriösen Journalismus vorgeworfen. Zu Ihrem Anliegen: Ich finde es diskriminierend von

Ihnen, Leute nach ihrem Alter zu beurteilen. Hochhauser genießt hohe Sympathie-werte in der Bevölkerung und ist der mit Abstand kompetenteste Politiker in dieser Stadt. Das hat er auch oft bewiesen. Sie wollen vorkommen? Zeigen Sie Profil, interessante Themen und Durchsetzungskraft anstatt herumzusudern. Aber um Ihre Meinung in der Partei durchzusetzen, dafür müssen Sie wahrscheinlich noch älter werden....

Inserat

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Meinungsforum Leserbriefe Senden Sie Ihren Leserbrief an: redaktion@wels1.at Kurt Gärtner

Heidelandschaft - Ein Stück Welser Identität Ohne Rücksicht auf die Natur und den Flugbetrieb, soll ein neues Industriegebiet die Heidelandschaft mit einmaliger Flora und Fauna zerstören. Der Flugplatz in der Welser Heide ist ein Stück Welser Identität und ein Juwel, es leben dort der Brachvogel, viele seltene Kleintiere sowie Bienenvölker und es wachsen kostbare Heidepflanzen. Die Weiße Möwe hat auf ihrem Gelände einen sehr bedeutenden Lebensraum für äußerst seltene Tierund Pflanzenarten bewahrt, den es

Peter Gengler Wirtshäuser entbürokratisieren!

Im Gegensatz zum Handel hat die Gastronomie keine Konkurrenz aus dem Internet zu befürchten. Die Welser "Beisl-Szene" ist traditionell in der Innenstadt angesiedelt. Innenstadtbelebung sollte hier ansetzen. Die Politiker müssen begreifen, daß sie hier nur eine Nebenrolle spielen. Statt Subventions-Drogen zu verteilen, um die Leute von ihnen abhängig zu machen, sollten sie Initiativen von

unbedingt zu erhalten gilt. Für Vogelkundler Hans Uhl muss das gesamte Areal unter Schutz gestellt werden: „Die Brachvogel-Population in Wels ist größer als im Braunauer Naturschutzgebiet Ibmer Moor.“ Seit 1949 hat die Weiße Möwe den Welser Flugplatz zu einem Zentrum des österreichischen Flugsports mit umfassendem Angebot an fliegerischen Möglichkeiten aufgebaut. Jetzt sollen Hangar, Hallenvorfeld und andere Infrastruktur verschwinden. Ein künftiges Industrieviertel mit 43 Hektar (430.000 m²) soll zwischen Oberhardt und Kaserne entstehen und das würde auch die Lebensqualität der dort

wohnenden Anrainer wesentlich verschlechtern. Für die Schaffung von Betriebsbaugebieten gibt es wahrscheinlich unter Berücksichtigung der verkehrstechnischen, wirtschaftlichen, ökologischen und humanitären Faktoren – andere akzeptable Räume an der Peripherie von Wels. Bevor eine so wichtige Entscheidung getroffen wird, sollten vorher mehrere Möglichkeiten beurteilt werden. Bürgermeister Dr. Koits hat sich schon für das Flugplatzgelände entschieden und argumentiert mit dem „Totschlagargument“ Arbeitsplätze.

Wirten und Veranstaltern nur einfach nicht mehr behindern. Dem Eissalon Costantin in der Bäckergase wurde ein originelles Werbeschild in Form einer Eistüte verweigert (Auffälliges beeinträchtigt angeblich das "Stadtbild"?!?) und das Soundtheatre mußte wegen "Lärmerregung" ge-schlossen werden (Konzerte ja, aber nur leise und nicht in der Nacht ?!?). Die LIBERALEN PIRATEN fordern eine Entbürokratisierung der Gastronomie, die den Steuerzahler wenig kostet aber viel zur Innenstadtbelebung beiträgt. Für die Innenstadt soll gelten: Sperrstunde 24 Uhr in Gastgärten, innerhalb

von Lokalen und Veranstaltungsräumen keine Sperrstunde. Lustbarkeitsabgaben entfallen. Luftsteuer entfällt in Bagatellfällen (wo Verwaltungskosten den Großteil der Einnahmen auffressen). Keine Genehmigungspflicht für Werbeschilder, Anzeige reicht. Die Politiker müssen begreifen, daß die Gewerbetreibenden und die dort Beschäftigten keine Bittsteller sind. Sondern diejenigen, die ihre Löhne bezahlen. In 7 Jahren feiern wir "100 Jahre Ende der Monarchie". Es wird Zeit, daß diese auch aus den Köpfen der Menschen verschwindet.


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