Die Monatliche - Ausgabe 51

Page 1

Diesmal: 6 Seiten Historisch-Fotos Eine Reise durch die alte

Einkaufsstadt Wels.

Oberfeldstraße 60 4600 Wels

FPÖ/ÖVP-Koalition bleibt in Wels Bgm. Andreas Rabl im Interview über Bundes- und Lokalpolitik.

E-Bikes Radverkauf Radservice Sofortreparatur Pfarrgasse 30, 4600 Wels +43 664 910 42 34 www.bikedoc.at

Die Monatliche

Auch in den praktischen Zeitungsboxen | Ausgabe 51 Unabhängige Zeitung für Wels Anzeigen: +43 680 23 622 16 Email: redaktion@monatliche.at

Der Präsident.

Mensch des Monats. Die Polit-Karriere des Hermann Wimmer. S. 14

S. 2+3


2

www.monatliche.at     Ausgabe 51

Die Zeitung für Wels

Österreich am Scheideweg

-

Die türkis-blaue Regierung unter Kanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler HC Strache ist Geschichte. Das vor zwei Jahren in Ibiza aufgenommene Video hat die Regierung zu Fall gebracht. Seit 03. Juni ist nun eine Expertenregierung angelobt, die die Regierungsgeschäfte vorerst weiterführen soll. Gleichzeitig werden Nationalratswahlen Ende September stattfinden, eine neue Koalition wird wahrscheinlich Ende des Jahres ihre Arbeit aufnehmen.

D

ie Monatliche hat mit dem blauen Welser Bürgermeister Dr. Andreas Rabl über die Ereignisse der letzten Wochen gesprochen und welche Auswirkungen diese Ereignisse auf die Stadt Wels haben. Herr Bürgermeister, die letzten Wochen waren in der Innenpolitik ja durchaus turbulent. Was sagen Sie zu dieser neuen Expertenregierung? Frau Dr. Bierlein als neue Kanzlerin ist eine anerkannte und unabhängige Verfassungsjuristin. Ich traue ihr zu, dass sie bis zur Bildung einer neuen Koalition

die Regierungsgeschäfte sachlich und mit der notwendigen Ruhe abwickelt. Auch bei den Ministern handelt es sich um überwiegend hohe und anerkannte Beamte aus den jeweiligen Ministerien, die über die notwendigen Fachkenntnisse verfügen. Was sich ändert, ist der persönliche Zugang zu den jeweiligen Mitgliedern der Bundesregierung. Mit vielen ehemaligen Ministern beziehungsweise Ministerinnen hat mich eine langjährige Bekanntschaft, wenn nicht gar Freundschaft verbunden. Da redet es sich bei Problemen einfach leichter. Die türkis-blaue Regierung hat viele Reformen umgesetzt oder

Die größten Zuwächse in Wels hatte die ÖVP, insgesamt am stärksten wurde die SPÖ, die FPÖ musste schmerzliche Verluste hinnehmen. Ob daraus auch Rückschlüsse auf die Gemeindeebene bezogen werden können, bleibt abzuwarten. begonnen. Wie geht es jetzt weiter, auch mit einer möglichen Koalition? Die Bundesregierung hat große Reformen auf den Weg gebracht, so beispielswiese den Familienbonus, der gerade den Mittelstand unterstützen soll. Viele weitere Reformen wurden begonnen, konnten aber noch nicht abgeschlossen werden. So ist die Anhebung der Mindestpensionen auf € 1.200,- zwar vereinbart, konnte aber nicht mehr umgesetzt werden. Weitere Reformen wie beispielweise die Zusammenlegung der Gebietskrankenkassen oder im Bereich der Pflege sind in der Mitte stecken geblieben.

Bei zukünftigen Koalitionen ist fast alles möglich, dies hängt wesentlich vom Wahlergebnis ab. Meine persönlich bevorzugte Koalitionsvariante ist türkis-blau, weil der Reformwille vorhanden ist und auch schon ausreichend dokumentiert wurde. Der erwartete große Rückschlag für die FPÖ bei den EU-Wahlen ist zwar ausgeblieben, aber in Wels gab es trotzdem Verluste, hier siegte die SPÖ. Was bedeutet das für die Zukunft in Wels? Die EU-Wahl stand naturgemäß noch unter dem Eindruck der „Ibiza-Affäre“. Die größten Zuwächse hatte die ÖVP, insgesamt am stärksten wurde die SPÖ, die


Die Zeitung für Wels

www.monatliche.at     Ausgabe 51

3

Wels auch? FPÖ musste schmerzliche Verluste hinnehmen. Bezieht man die Ergebnisse der letzten Nationalratswahl in die Analyse mit ein, so ergibt sich daraus, dass die ÖVP ihr Wählerpotenzial stärker ausschöpfen konnte und die SPÖ ihren Konsolidierungskurs fortsetzt. Ob daraus auch Rückschlüsse auf die Gemeindeebene bezogen werden können, bleibt abzuwarten.

Kommentar

von Karl Schönberger Auf Bundesebene sieht man gerade, was alles möglich wäre, ohne Koalitionen, die für fünf Jahre ihr Handeln in Koalitionspakten definieren. Plastiksackerlverordunung, Rauchverbot in Lokalen sind doch vernünftige Beschlüsse im Sinne einer Mehrheit der Bevölkerung.

Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie persönlich aus dem Welser Wahlergebnis? Die Wähler haben Vertrauen verloren und es liegt nunmehr an uns, dieses Vertrauen zurückzugewinnen. Wir müssen den Wählern klar sagen: Wir haben die Botschaft verstanden, wir werden uns neu ausrichten. Im Ergebnis geht es auf kommunaler Ebene um seriöse Sachpolitik auf der einen Seite und um das richtige Gespür für die Anliegen der Bürger. Die Bürger müssen merken, dass man für sie da ist. Welche Auswirkungen hat die Auflösung der Regierung für Wels? In Wels laufen derzeit mehrere Projekte, die die Unterstützung von Seiten der Bundesregierung erfordern. So befindet sich die Polizeischule gerade im Umbau, die Verträge für die Polizeiinspektionen am Kaiser-Josef-Platz sollen demnächst unterschrieben werden. Ich gehe aber davon aus, dass wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner ÖVP diese Projekte realisieren können. Apropos ÖVP, hatte die Entwicklung in Wien auch Auswirkung auf die Koalition in Wels? Vorab ist festzuhalten, dass die FPÖ-ÖVP-Koalition in Wels in den letzten vier Jahren außerordentlich viel geleistet und verwirklicht hat. Das beginnt bei einer Verwaltungsreform am Magistrat, der Sanierung des Budgets, dem Ausbau der Kinderbetreuung oder Belebung der Innenstadt. Zur Ibiza-Affäre selbst habe ich

unmittelbar danach klar Stellung bezogen und die Aussagen im Video als inakzeptabel verurteilt. Es hat in der Folge noch ein klärendes Vieraugengespräch mit Dr. Csar gegeben. Wesentlich für uns beide war, dass die gute Sacharbeit der Koalition für Wels fortgesetzt wird. Was sind die großen zukünftigen Themen in Wels? Wir haben uns als Koalition auf mehrere Schwerpunkte geeinigt, so haben wir haben nach wie vor Bedarf an zusätzlichen Kindergarten- und Krabbelstubenplätzen, das Marktgelände oder die Markthalle sollen attraktiviert werden, weil der Welser Wochenmarkt einen neuen Impuls braucht. Hier hat der Marktreferent Stadtrat Peter Lehner schon hervorragende Vorarbeit geleistet. Weitere Schwerpunkte sind die Renovierung des Stadttheaters, der Ausbau der Nachmittagsbetreuung in den Schulen sowie die Verbesserung des Radwegenetzes in Wels. Wie sieht Ihre persönliche politische Zukunft aus? In nicht einmal zwei Jahren wird auch in Wels gewählt. Wie man sieht, ist die Politik sehr wechselhaft, ich bin aber mit großer Leidenschaft und vollem Einsatz Bürgermeister der Stadt Wels und werde mich daher auch 2021 der Wahl als Bürgermeister stellen. Die Entscheidung trifft aber selbstverständlich der Bürger.

Ich werde mich 2021 der Wahl als Bürgermeister stellen. Die Entscheidung trifft aber selbstverständlich der Bürger.

Im Bund sind diese Beschlüsse nur aufgrund der Expertenregierung und freier, ohne Koalitionszwang handelnder Parteien derzeit möglich.

Spiel der freien Kräfte? Absurd sind Koalitionen in Oberösterreich und in den Statutarstädten, hier herrscht das sogenannte Proporzsystem, also die gewählten Parteien sind nach Anzahl der Stimmen in den Regierungen verankert. Hier werden durch diverse Pakte definitiv Regierungsteile (Referenten der anderen Parteien) durch die Koalitionäre finanziell und in der öffentlichen Darstellung hinten angehalten. Diese kämpfen mit kaum verfügbaren freien Mitteln einen Kampf gegen Windmühlen. Wozu dann dieses Proporzsystem? Ist das Spiel der freien Kräfte auch in Wels das vielleicht doch bessere, dem Bürger näher stehende und vor allem schneller reagierende System, Demokratie zu leben?

Karl Schönberger ist selbstständiger Handelsagent und sitzt für die SPÖ im Welser Gemeinderat.


4

Die Zeitung für Wels

Anzeigen

www.monatliche.at     Ausgabe 51

Deutsche Hotelkette kauft Seminarhotel im Traunpark Während andere Hotelmarken auf den Verkauf großer Teile ihres Immobilienportfolios setzen, will die Heilbronner Plaza Hotelgroup die Zahl ihrer Häuser vermehren. Daher wurden 8 Hotels der AHC International Cons. AG (Amedia Hotels) in Deutschland und Österreich aufgekauft, darunter auch das Best Western Amedia Hotel Wels.

D

ie erworbenen Häuser im 4- und 3-Sterne-Bereich mit insgesamt über 1000 Zimmern sind bereits mehrere Jahre als Pachtbetriebe von der Plaza Hotelgroup geführt, sodass sich für Mitarbeiter und Gäste- auch im beliebten Welser Tagungshotel keine Änderungen ergeben. Notarvertrag im Dezember 2017 Dieser Eigentümerwechsel hatte eine entsprechende Vorlaufzeit: Nach langen und zähen Verhandlungen wurde der Notarvertrag

bereits im Dezember 2017 aufgesetzt. Begleitet wurde die Transaktion des sogenannten ShareDeals rechtlich von KPMG, der Weise Unternehmensberatung sowie einer Großbank in Österreich und der Deutschen Bank in Hamburg. NEU: Best Western Plaza Hotel Wels Hotel-Direktor Dietmar Pawel, M.A. begrüßt den Wechsel seines Hauses zur Plaza Hotelgroup, das jetzt neu Best Western Plaza Hotel Wels heißen wird. “Für die Modernisierung und Verschönerung unseres Tagungshotels wird Geld in die Hand genommen, um die hohen Qualitätsstandards weiter auszubauen sowie unseren Hotelgästen noch mehr bieten zu können.” Kontinuität im größten Welser Tagungshotel “Die Kontinuität in unserem Haus wird groß geschrieben. Das heißt, dass die erfolgreiche Positionierung als Tagungshotel weiterhin und vermehrt im Fokus stehen wird.“ Für unsere Gäste werden sich durch den Wechsel keine Änderungen ergeben, auch für unsere langjährigen Mitarbeiter nicht”, so Pawel, der selbst schon fünf Jahre den Posten des Hotel-Direktors bekleidet. 5000 Zimmer an 38 Standorten Die Plaza Hotelgroup, deren Fundament bereits 2002 vom

Yonca Yalaz führt die PLAZA Hotelgroup

Das Welser Team rund um Hoteldirektor Dietmar Pawel (links). Unternehmerehepaar Yonca und Ihsan Yalaz gelegt worden ist, betreibt derzeit gehobene Mittelklasse- und Businesshotels mit über 5000 Zimmern an 38 Standorten in Deutschland, Österreich, Tschechien und den Niederlanden. Geschäftsreise und Freizeit Ausgesprochenes Ziel der 2013

entstandenen GmbH gleichen Namens mit Sitz in Heilbronn ist es, das Portfolio in den nächsten fünf Jahren auf 50 Hotels auszubauen. Zielgruppen der zentral in mittleren und großen Städten gelegenen Hotels sind gleichermaßen Gäste aus dem Geschäftsreise- wie auch dem Freizeitsegment.


Anzeigen

www.monatliche.at     Ausgabe 51

Die Zeitung für Wels

5

Welser Heimstätte investiert in Altbestand und Neubauten Die Welser Heimstätte ist ständig darum bemüht, ihre Häuser und Wohnungen in einem zeitgemäßen Zustand zu halten, aber auch in weitere Neubauten zu investieren, um dem Wohnungsmangel entgegenzutreten.

D

€ 11,6 Mio. Investition in die thermische Sanierung der Häuser Porzellangasse 25, 27, 29 und Schmierndorferstraße 1 – 17c Die 254 Wohnungen sowie 4 gewerblich genutzten Einheiten wurden in den Jahren 1957 bis 1959 errichtet und bilden derzeit den Schwerpunkt bei den Sanierungen. Die Arbeiten umfassen u.a. die Aufbringung eines Vollwärmeschutzes, Fenster- und Türentausch, Installation einer Blitzschutzanlage, Erneuerung der Elektroinstallationen, Sanierung der Balkone, Dämmung der Kellerdecke sowie Malerarbeiten und Ausbesserungsarbeiten im Bereich der Dächer.

er Welser Heimstätte ist es wichtig, den Menschen eine Steigerung der Lebensqualität und wesentliche Erleichterung im Alltag durch Sanierungsarbeiten zu bieten.

Autoabstellplätze für alle Mieter Mit der Sanierung der Außenanlagen und der geplanten Errichtung von Autoabstellplätzen wird nunmehr auch der Wohnumfeldverbesserung ein wichtiges Augenmerk geschenkt.

Für Wohnungssuchende wird im Stadtteil Laahen kräftig investiert: Der letzte Bauabschnitt der Wohnanlage in der Liselotte-Schmidinger Straße wird 2020 fertig.

Gemeinsam mit den Bewohnern konnte ein Konzept ausgearbeitet werden, welches ermöglicht, dass zukünftig jeder Wohnung ein Kfz-Stellplatz zugewiesen werden kann.

Aufsichtsratsvorsitzender Vzbgm. Gerhard Kroiß und Vorstandsvorsitzender Manfred Hochhauser MBA überzeugen sich vor Ort über den Sanierungsfortschritt in der Schmierndorferstraße. Erfreulich ist darüber hinaus auch, dass die beauftragten ausführenden Firmen zu 90 % aus der Stadt Wels bzw. der Region Wels stammen. Die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen erfolgt in zwei Etappen, wurde 2018 begonnen und wird voraussichtlich im Frühjahr 2020 abgeschlossen sein. Bereits fertig gestellt ist die Porzellangasse 25,27,29 sowie die Schmierndorferstraße 1,1a, 3-3d, 5-5d. Derzeit wird an den Häusern Schmierndorferstraße 7,7a,7b und 17a gearbeitet. Die Außengestaltung wird ebenfalls 2020 abgeschlossen sein. Das Gesamtsanierungsvolumen beläuft sich auf ca. € 11,6 Mio. Aus Eigenmitteln werden davon rd. € 2,6 Mio aufgebracht, der Rest wird über langfristige Darlehen finanziert, welche vom Land OÖ. mit einem 35%igen Zuschuss gefördert werden.

Vorstandsvorsitzender Manfred Hochhauser MBA, DI Markus Fehringer+DI Hans Mißbichler (Fa.Gerstl), August Söllinger, Christoph Angelo Rigotti, Mag. Bernhard Humer, Vorstandsvorsitzender-Stv. Mag. Jörg Teufelberger, AR-Vorsitzender Vzbgm. Gerhard Kroiß, Architekt DI Andreas Bachner, Carmen Pühringer, Gerald Hübel, Thomas Haslbauer, DI Katharina Keimelmayr und Bmstr. Andreas Pernerstorfer (Architekturbüro Bachner-Roth)

Wohnanlage Liselotte-Schmidinger-Straße: Letzter Bauabschnitt 2020 fertig Das Bauvorhaben umfasst 63 Mietwohnungen und 56 Mietkaufwohnungen. Die Wohnungen bestehen aus 2-3

bzw. 4-Raum-Wohnungen inkl. Loggia bzw. bei den Erdgeschoßwohnungen mit einer privaten Grünfläche, sowie einen zugewiesenen Tiefgaragenabstellplatz. Zusätzlich gibt es noch Besucher- und Zweitstellplätze. Niedrigstenergiebauweise Die Ausführung der gesamten Wohnhausanlage erfolgt in Niedrigstenergiebauweise der Energiekennzahl <24 kWh/m2a. Erreicht wird dieser Qualitätsstandard durch hervorragende Bauteildämmung, Dreifachisolierverglasung von Fenstern und Terrassentüren, sowie durch Einzelraumlüftung. Die Warmwasseraufbereitung sowie die Raumheizung wird von einer Solaranlage unterstützt. Die Errichtungskosten für diese vom Land OÖ geförderten Wohnprojekte belaufen sich auf rund € 16,2 Mio. Davon wurden € 13,4 Mio der Investitionssumme an Unternehmen der Stadt Wels und WelsLand vergeben.


6

Die Zeitung für Wels

Wels anders sehen

instagram.com/diemonatliche

www.monatliche.at     Ausgabe 51


www.monatliche.at     Ausgabe 51

Die Zeitung für Wels

7

instagram.com/diemonatliche


8

Die Zeitung für Wels

Anzeigen

www.monatliche.at     Ausgabe 51

BRG Wallererstraße zu Gast bei Austria Plastics Die Hausmesse des Welser Traditionsunternehmens Austria Bio Plastics am 28. Juni wird von den Schülern des BRG Wallererstraße im Rahmen eines Schulprojektes gestaltet.

A

ustria Plastics besteht seit 1952. Ursprünglich erzeugte die Firma Schul-und Bü-

stoff zu unterschiedlichen, größtenteils auftragsbezogenen, Produkten.

roartikel. Heutzutage haben sie eine weitgefächerte Produktpalette. Die Firma AP verfügt über div. Druckverfahren wie Siebdruck, Digitaldruck, Prägedruck und verarbeitet Papier, Karton, div. Kunststoffe und Biokunst-

Von jeher setzte die Firma den Schwerpunkt auf Innovation, Kreativität, Regionalität und Jugend. Im Schuljahr 2018/2019 kooperiert die Firma Austria Plastics mit dem BRG Wels Wallererstraße. Im Rahmen des TheoPrax Projekts organisiert eine Schülergruppe bestehend aus Florian Engl, Janik Tischler, Rosa Gumpetsberger und Laura Steinerberger einen Tag der offenen Tür mit Hausmesse. TheoPrax ist ein Wahlpflichtgegenstand, der als Schnittstelle zwischen Schule und Wirtschaft

konzipiert ist, bei dem die Schüler, mit Unterstützung der Lehrkräfte, Projekte mit Firmen verwirklichen und Methoden des Projektmanagements vermittelt werden.

Tag der offenen Tür bei Austria Bio Plastics 28.06.2019 von 10:00-16:00 Uhr Maria-TheresiaStraße 46 4600 Wels


Anzeigen

www.monatliche.at     Ausgabe 51

Die Zeitung für Wels

9

Top IT-Compliance Beratung

D

ie O.P.P. Gruppe begleitet seit fast 20 Jahren Unternehmen bzw. Organisationen im Bereich der IT-Compliance, sowie Betriebswirtschaft und Organisation.

Foto: Stephan Huger

Die O.P.P.-Beratungsgruppe hat sich der optimalen Verbindung von Betriebswirtschaft, Recht und Technologie verschrieben. Das Angebot wurde um eine eigene Steuerberatungskanzlei erweitert.

O.P.P. -Beratung (07242) 214049 (0664) 8160980 (0699) 12518089

opp-beratung.com Meetingpoint Wels Kreuzpointstraße 16 Meetingpoint Wien Arndtstraße 60 Meetingpoint Passau Nikolastraße 16

Mag. Ing. Markus Oman, CSE und Mag. Karin Oman Dies umfasst Datenschutz, Ordnungsmäßigkeit von IT-Systemen und Produktivitätsoptimierung. Mag. Ing. Markus Oman, CSE ist allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger, Geschäftsführender Gesellschafter der 2002 gegründeten O.P.P., spezialisiert auf die Überlappungszone von

Betriebswirtschaft, Technologie und Recht, Fachvortragender und Fachautor von zahlreichen Artikeln, Autor bzw. Mitautor von diversen Fachbüchern auf dem Gebiet IT-Compliance, IT-Steuerrecht, Datenschutz, IKS und Prozessmanagement, mit besonderem Focus auf eRechnung, eArchive und Workflow.

NEU: Steuerberatung Die Steuerberatungskanzlei deckt nun die Bereiche Buchhaltung, Bilanzierung, Lohnverrechnung sowie entsprechende Kommunikation mit Behörden ab. Über 20 Jahre Berufserfahrung machen die Kanzlei zur kompetentesten Anlaufstelle in allen Steuerfragen.

Der Oberösterreichische Heimtextilien-Experte BETTEN REITER eröffnete in der SCW Wels auf mehr als 1.500 qm Verkaufsfläche Europas modernstes Heimtextilien-Fachgeschäft.

D

as Leondinger Familienunternehmen setzt mit der Eröffnung der neuesten BETTEN REITER Filiale in der Shoppingcity Wels völlig neue Maßstäbe in punkto Ladenbau, Service und innovativem Einkaufserlebnis. Das beginnt be-

reits beim Eingangsportal. Mit der mit 65 Metern aktuell längsten Mall-Schaufensterfront eines Heimtextilien-Geschäfts in Österreichs samt dreidimensionalem Videoportal schafft BETTEN REITER ein einzigartiges Shopping-Erlebnis schon von außen und unterstreicht damit einmal mehr seine Vorreiterrolle!

Foto: BETTEN REITER GmbH

Betten Reiter eröffnete in der Shoppingcity Wels SCW



Die Zeitung für Wels

Anzeigen

www.monatliche.at     Ausgabe 51

11

Sommerevents in Wels Zum Sommerbeginn im Kalender startet auch die Eventsaison von der Welser Innenstadt bis hin zum Messegelände richtig durch.

M

it Musik, Kultur, Sport, Kino, Shopping und Information wird garantiert für jeden Geschmack und für jedes Alter etwas geboten. Von den großen Eventformaten wie dem MusikfestiWels über Veranstaltungsreihen wie das FilmfestiWels bis hin zu speziellen Veranstaltungen wie dem 1. E-Mobilitätstag findet man alle Infos online im Welser Veranstaltungskalender unter www. wels.at/veranstaltungen. EINTRITT FREI oder VIP-GAST BEIM MUSIKFESTIWELS am 12. u. 13. Juli Das MusikfestiWels bietet 2019 internationale Popgrößen aus den 1970ern und bittet die „Welser Schädln“ auf die große Bühne für ihre Abschiedstournee. Am Freitag 12. Juli, heizt „James Cottriall“ mit Songs wie „Unbreakable“, gefolgt von der oberösterreichischen Band „Zweikanalton“ („Ohne dich kann das kein Sommer sein“) der Menge ein, bevor „Krautschädl“ die Bühne betreten und einen ihrer letzten Gigs überhaupt spielen werden. Am Samstag 13. Juli wid-

men sich „Hoamspü“ dem Austropop der 70er, 80er und 90er Jahre, und „Chic le freak feat. Sounds of Sister Sledge“ bringen mit Songs wie „We Are Family“, „Lost In Music“, „He’s The Greatest Dancer“, „Thinking Of You“ und vielen weiteren Discohits den Kaiser-Josef-Platz zum Beben. „Middle of the Road“ werden mit ihren Welthits, unter anderem „Chirpy Chirpy Cheep Cheep“ kräftig zum Mitsingen animieren. Auch auf den Bühnen am Minoritenplatz und im Welser Arkadenhof tut sich wieder einiges. Mit den „Rubettes“ („Sugar Baby Love“) bis hin zur „Summer Vibe Jam“ ist auch hier für jeden Musikgeschmack etwas dabei. FilmFestiWels von 4. Juli bis 18. August Ebenfalls diesen Sommer findet wieder das FilmFestiWels statt. Von 4. Juli bis 18. August lädt die Steirische Filmaktion dazu ein, im Schießerhof jeweils um 21 Uhr einen Kinoabend unter freiem Himmel zu verbringen. Tickets gibt es in der Wels Info am Stadtplatz 44 oder auf oeticket.com. Das Programm findet man unter www.wels.at/filmfestiwels Weltklasse-Radsport am 6. und 31. Juni in der Innenstadt Bereits zum 21. Mal treffen beim „Welser Innenstadt Kriterium“ internationaleRadstars auf die österreichische Spitzenklasse im Radsport. Der Mittwoch in Wels, drei Tage nach der Tour de France, ist ein Fixtermin im internationalen Radkalender.

Weitere Veranstaltungen Alle weiteren Veranstaltungen bis Ende der Sommerferien – wie die Konzerte in der Trabrennbahn (We love the 90’s, Böhse Onkelz), die Burggartenkonzerte, den Welser Arkadenhof Kultursommer, die Messen (z. B. EuroDog), die Sportveranstal-

tungen (z. B. die FußballGala 70 Jahre FC Wels das Speedo Meeting, die ITF-Junior GB), das European StreetfoodfestiWels, das Sunnseitn Bordun Festival und die Shopping-Highlights und vieles mehr findet man unter: www.wels.at/veranstaltungen


12

www.monatliche.at     Ausgabe 51

Die Zeitung für Wels

Klimadiskussion: Beide Seiten übertreiben

Genglers Seite von Peter Gengler

W

ann wird’s mal richtig wieder Sommer, ein Sommer, wie er früher einmal war?“ sang Rudi Carrell 1975, und in den 80-er Jahren konnte man schon Witze hören wie „Heuer fällt der Sommer auf einen Dienstag“. Seit den 40-er Jahren wurden durch Industrie und Autos weltweit mehr Staubpartikel ausgestoßen, wodurch weniger Sonnenstrahlung durchkam und es kühler wurde. Durch Umweltschutzmaßnahmen wurde die Luft seit den 90-er Jahren wieder sauberer, was wärmeres Wetter zur Folge hatte, und jetzt haben wir wieder „richtig Sommer“. Viele Ursachen, eine davon ist CO2 Die Veränderung des Klimas hat viele Ursachen: Die Sonnenaktivität ändert sich laufend, und auch der Ausstoß von CO2 durch Verbrennung fossiler Energieträger wie z.B. Kohle und Erdöl führt zur Erderwärmung. Das bestätigen heute alle Wissenschaftler. Mehr Unwetter und „Jahrhunderthochwasser“, die sich jetzt schon alle paar Jahre wiederholen, sind die Folge, ebenso das Abschmelzen von Eis am Nordpol und Südpol. Dadurch steigt der Meeresspiegel und in manchen Ländern sind Überflutungen zu erwarten. Entscheidend ist nicht, wie groß ein Problem ist, sondern

wie ernst man es nimmt. Es sind schon Leute an einem verschleppten grippalen Infekt gestorben, und andere haben schwere Krebserkrankungen überlebt. Erdöl reicht noch für ein paar Jahrzehnte, Erdgas für einige Generationen. Auch wenn neue Lagerstätten gefunden werden, einmal werden diese Energieträger ausgehen. Die Umstellung auf erneuerbare Energien ist also ohnehin notwendig. Mit bedrohten Arbeitsplätzen zu argumentieren, ist kurzsichtig. Denn es werden so oder so alte Arbeitsplätze verschwinden und neue entstehen. Notwendige politische Maßnahmen Wind- und Sonnenenergie sind – dank moderner Technologie – konkurrenzfähig und bereits fester Bestandteil der Energieversorgung. In den letzten Jahren hat Deutschland an einigen Sommertagen den Bedarf an elektrischer Energie zur Gänze aus Wind und Sonne gedeckt. Das hätte sich vor 30 Jahren keiner vorstellen können. Dank Globalisierung sind die Kosten für technische Geräte und Anlagen in den letzten 30 Jahren auf einen Bruchteil gesunken. Vieles, was damals utopisch klang, ist heute selbstverständlich. Ende des letzten Jahrhunderts war das „Waldsterben“ ein Problem, und es wurde durch technische Umweltschutzmaßnahmen schon gelöst. Im letzten Jahrhundert waren staatlichen Förderungen wichtig, heute sind es gesetzliche Rahmenbedingungen, die geschaffen werden müssen. Wie beispielsweise eine europaweite CO2 – Steuer, oder angemessene Besteuerung von Flugzeugtreibstoff. Oder Festlegungen, bis wann und wie der Verkehr auf Elektromobilität umgestellt werden muss. Diese müssen natürlich realistisch sein. Vieles geht nur in kleinen Schritten, wobei so mancher Schritt,

für sich allein betrachtet, nicht sinnvoll erscheint. Beispielsweise die Lithium-Batterien der heutigen Elektroautos, die jetzt, wenn sie für den Mobilbetrieb untauglich werden, in stationären Anlagen noch jahrelang als eine Art „Speicherkraftwerk“ verwendet werden können. Neue Technologien werden nur entwickelt und auf den Markt gebracht, wenn man sie in ausreichender Menge verkaufen kann. Daher sind EU-weite Maßnahmen aussichtsreicher als nationale Alleingänge. Die Umstellung auf energiesparende LED-Beleuchtung, beispielsweise, wäre ohne das EU-weite Glühbirnenverbot in so kurzer Zeit gar nicht möglich gewesen. Die hochgiftigen Energiesparlampen wurden damit auch aus dem Verkehr gezogen. Energieintensive Produktionen sollten in energiereiche Länder verlagert werden. Afrika ist viel reicher an Sonnenenergie und Bodenschätzen als Europa. Politischer Druck auf korrupte Regime wäre sinnvoller als traditionelle Entwicklungshilfeprojekte. Diese Länder als Handelspartner ernst zu nehmen ist angesagt. Sie brauchen funktionierende Volkswirtschaften, um mit den Folgen des Klimawandels fertig zu werden. Däm-

me gegen Fluten bauen und mit Sonnenenergie Süßwasser aus Salzwasser gewinnen. Was kann jeder einzelne Mensch tun? Jeder sollte sich einmal die Frage stellen: „Was brauche ich wirklich für ein glückliches Leben?“ Wenn alle nur das konsumieren, was sie brauchen, ist schon viel getan. Das fängt bei der Ernährung an - weniger Fleisch essen wäre gesünder, und hört bei Konsumgütern auf, die viel zu schnell weggeworfen und durch neue ersetzt werden. In einer Gesellschaft, in der Haustiere und Roboter menschliche Beziehungen ersetzen, ist ein Nachdenken angebracht. Ein Rat für junge Menschen: einen nützlichen Beruf ergreifen. Das sind fast alle technisch-wirtschaftlichen Berufe. Denn die große Herausforderung beim Klimaschutz liegt in neuen Technologien und ihrer industriellen Umsetzung, dort großteils mit konventionellen Produktionsweisen. Typische „Öko-Berufe“ gibt es fast nicht mehr, weil Umwelttechnik bereits in alle Branchen hineinspielt. Die Arbeit wird uns also nicht ausgehen!.


Die Zeitung für Wels

www.monatliche.at     Ausgabe 51

Ausflug ins Lego-Universum Wohl kein anderes Kinderspielzeug begeistert wie die kleinen Plastiksteine mit Noppen, die seit 1958 unter dem Namen Lego erfolgreich Einzug in Kinderzimmer rund um den Globus gefunden haben.

K

leine, aber auch erwachsene Fans hatten im Kulturgut Hausruck in Geboltskirchen die Möglichkeit, eine Reise in die Welt des dänischen Kult-Spielzeugs zu unternehmen. Über 1200 Sets mit 10000 Figuren wurden für die Lego-Ausstellung Steineversum dafür von Hand aufgebaut. Sammlung Legoseum Der Lego-Sammler Claus Mayr-Zaininger aus Weibern stellte seine Lego-Sammlung “Legoseum” aus den Bereichen

Stadt, Burg, Weltraum, Star Wars und Herr der Ringe zur Verfügung, welche von Freiwilligen aufgebaut und auch in Szene gesetzt worden ist. Modellbau Zusätzlich konnten detailreiche Gebäude bestaunt werden, die das kreative Potenzial bei der Verwendung einzelner Legosteine zur Schau stellten. In den Themenwelten wurden liebevolle Dioramen präsentiert, die an Akribie dem Modellbau nichts nachstanden.

Nicht nur Kinderhände Die Geschichte des genoppten Plastikbausteins wurde spannend aufbereitet und lieferte interessante Einsichten über den Werdegang des dänischen Spielzeugherstellers. Natürlich konnte vor Ort auch mit Legosteinen gebaut werden. Der Fantasie waren wie gewohnt keine Grenzen gesetzt, und nicht nur Kinderhände nutzten dazu die Gelegenheit.

Knusprige Grillhendl von HENDLPETER gibt‘s jeden Mittwoch am Welser Wochenmarkt und Samstag bei OBI Wels-Nord

JETZT AUC H SAMSTAGS AM WELSER K T! WOC HENMAR

www.hendlpeter.at

13


14

www.monatliche.at     Ausgabe 51

Die Zeitung für Wels

Hermann Wimmer Präsident und Privatmensch Mensch des Monats. Jahrelang war er eine fixe Größe in der Welser Stadtpolitik, er war einer der Gründer des Kulturvereins Alter Schlachthof, aus dem sich das gleichnamige Welser Kulturzentrum entwickeln sollte, seine politische Karriere umfasste so ziemlich jedes Amt, das die Welser Sozialdemokratie zu bieten hatte. Nun ist er Präsident der Messe Wels: Hermann Wimmer.

2 Seit 2015 ist Hermann Wimmer Präsident der Welser Messe

016 zog er sich aus der Politik zurück, um den neuen Lebensabschnitt Ruhestand zu erkunden. Das Amt des Welser Messe-Präsidenten, das er ebenfalls seit 2016 bekleidet, ist somit das letzte bisschen Öffentlichkeit, das er sich noch gönnen will. Eine Jugend in Lichtenegg Dem 1953 in Wels geborenen Hermann Wimmer wurde die Sozialdemokratie quasi in die Wiege gelegt. Beide Großväter waren bei der Eisenbahn tätig, damals ein sozialdemokratisches Adelsprädikat, sein Vater war C-Beamter in der oberösterreichischen Landesregierung. Im Stadtteil Lichtenegg aufgewachsen, wurde er schon in Kindertagen mit der relativen Armut der benachbarten Baracken des 1000er Lagers konfrontiert. Er spielte regelmäßig mit Schulfreunden aus dem Lager Tischtennis und Fußball, so lernte er auch den bekannten Flüchtlingspfarrer Stephan Macsady kennen.

Jahrelang war Wimmer mächtiger Finanzstadtrat von Wels.

Berufsreife und Jus-Studium Nach Besuch von Gymnasium und Handelsschule nahm er eine

Stelle am Welser Magistrat in der Abteilung Buchhaltung an, über die Gewerkschaftsjugend fand er schließlich zur SPÖ. In seiner Zeit am Magistrat absolvierte er die Berufsreife und begann auch ein Jus-Studium, das er jedoch aufgrund seines beruflichen sowie politischen Werdegangs nicht abgeschlossen hat. Wimmer und die Politik 1986 wurde er in den Gemeinderat gewählt und zum Büroleiter des damaligen Bürgermeisters Karl Bregartner ernannt. 1999 kam er in den Stadtsenat, ein Jahr darauf übernahm er das Finanzressort, das er bis zum Ausscheiden aus der Politik innehatte. Gemeinderat, Stadtrat, Vizebürgermeister waren Stationen seiner politischen Karriere, das Vize- konnte er bei der Wahl 2015 leider nicht wegstreichen. Wimmer und der Alte Schlachthof Hermann Wimmer war einer der Initiatoren des 1. Welser Kultur- und Friedensfests, aus dem schließlich der Verein Kulturinitiative hervorging, dem 1985 Räumlichkeiten im leerstehenden städtischen Schlachthof zur Verfügung gestellt worden


Die Zeitung für Wels

www.monatliche.at     Ausgabe 51

waren. Durch den Erfolg wurde nach und nach das gesamte Areal dem Verein überantwortet, dessen erster Obmann Wimmer auch wurde. In dieser Funktion stand er dem Verein Alter Schlachthof immerhin 15 Jahre vor. In dieser Zeit wurden auch große Konzerte nach Wels geholt, unter anderem die Dire Straits oder Roger Whitaker. Die Haftungsfragen bei Konzerten dieser Größenordnung bedeuteten dann aber leider das Aus für die beginnende Etablierung von Wels als Konzertstadt. Wiederbelebung von Wels als Konzertstadt Als Messe-Präsident sieht Wimmer in der Veranstaltung von Großkonzerten aktuell ein Zukunftssegment der Welser Messe. Eine entsprechende Adaptierung der Hallen, eine Stadtpolitik, die an solchen Veranstaltungen interessiert ist, aber auch die Gründung der Welser Veranstaltungs GmbH WEVA, die eben Sänger und Bands von Weltformat verpflichten kann, sind für ihn eine gute Ausgangsposition, um Wels als Konzertstadt wiederzubeleben. Wimmer im Ruhestand Nach seinem Leben auf dem politischen Parkett genießt Hermann Wimmer seinen Rückzug aus der Öffentlichkeit. Langeweile kommt nie auf: Als leidenschaftlicher Motorradfahrer wurde er- laut eigener Aussageüberzeugt, sich eine Harley Davidson zuzulegen. Mit dieser konnte er sich letztes Jahr auf einer 4-wöchigen Ausfahrt auf der Route 66 einen Lebenstraum erfüllen. Auf seiner E-Glide fuhr er auch schon die rund 6000 km-Tour Wels-Nordkap-Wels.

Die Zigarette: Das Markenzeichen von Wimmer, der sich nicht dem Zeitgeist unterordnen will. Motorradmesse zum 25-jährigen Dienstjubiläum Seinem persönlichen Engagement ist es zu verdanken, dass gerade rechtzeitig zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum in der Messe Wels Österreichs Motorrad- und Rollermesse moto-austria im Februar 2020 Premiere feiern wird. Wimmer als Genussmensch Eine treue Gefährtin hatte Hermann Wimmer wohl in allen Lebenslagen, die gleiche wie ein mittlerweile verstorbener deutscher Altkanzler oder der amtierende österreichische Bundespräsident: die Zigarette. Diesen kleinen Akt gesellschaftlicher Rebellion hat sich Wimmer zeit seiner politischen Laufbahn nicht nehmen lassen und tut es auch heute nicht. Recht hat er.

Hermann Wimmer mit seiner Harley Davidson

Wimmer mit Parteikollegen und mit Andreas Rabl, mit dem ihn eine langjährige Freundschaft verbindet.

15


16

www.monatliche.at     Ausgabe 51

Die Zeitung für Wels

Einkaufen damals Historisch. Mit der Errichtung der Fußgängerzonen in Schmidt- und Bäckergasse 1977 bzw. 1979 sowie der Schaffung der Bummelzone am Stadtplatz 1985 wurde jener Entwicklung Rechnung getragen, die unter dem Slogan “Wels, die Einkaufsstadt” österreichweit bekannt werden sollte.

A

nders als in anderen Städten, bei denen sich ein bestimmter Straßenzug als Einkaufsmeile etabliert hatte, konnte Wels schon damals eine ganze Innenstadt, bestehend aus KJPlatz, Ringstraße, Stadtplatz, Pfarrgasse, Bahnhofstraße, Pollheimer Straße und eben den FUZOs in Schmidt- und Bäckergasse vorweisen, in denen sich Geschäft an Geschäft reihte. Vieles verschwunden Über die Jahre hinweg haben viele bekannte Welser Geschäfte ihre Pforten geschlossen. Manchen wurde die Konkurrenz von den immer moderner und größer werdenden Einkaufszentren, die nach und nach am Stadtrand entstanden, zu stark. Supermarkt vs. Greißler Zahlreiche Kolonialwarenhandlungen, die die kleinen Greißler in der Innenstadt, aber auch anderswo in Wels beliefert

hatten, verloren in der Zeit der Supermärkte ihre Bedeutung, da die kleinen Lebensmittelläden puncto Preis und Sortiment nicht mithalten konnten und schließlich ausstarben. Von Kolonialwarenhandlung zum Großhandel Manche dieser Kolonialwarenhandlungen wie Pfeiffer oder Stadlbauer erkannten die Zeichen der Zeit und konnten im Großhandel Fuß fassen. C+C Pfeiffer wurde 1963 gegründet und ist auch nach der Namensänderung zu Transgourmet immer noch in der Branche erfolgreich tätig. Stadlbauer-Besitzer Malina-Altzinger hat bis 1987 den Supermarkt Superpoint in Wels-Nord betrieben, ehe die Handelsaktivitäten an den Spar-Konzern abgetreten wurden und an gleicher Stelle eine Interspar-Filiale erbaut wurde. Die entsprechenden Immobilien hält die Industriellenfamilie nach wie vor.


Die Zeitung für Wels

www.monatliche.at     Ausgabe 51

17

Fotos: Stadtarchiv Wels

Konkurrenz von außen Mit der Eröffnung der großen Einkaufszentren PlusCity 1989 in Pasching und Uno Shopping 1990 in Leonding begann auch die Beliebtheit der Einkaufsstadt Wels zu sinken. Viele Kunden blieben aus, weil sie lieber die neuen Einkaufszentren stürmten. Zudem „vergraulte“ ein neues, umständlich konzipiertes Einbahnsystem potenzielle Einkäufer von außerhalb. Fehlende Nachfolger und steigende Mieten Viele Geschäftsinhaber fanden keine Nachfolger mehr, daher bedeutete ein verdienter Ruhestand oft auch ein verwaistes Geschäftslokal. Steigende Mieten bei rückläufigen Einnahmen hatten das gleiche Resultat und setzten der Vielfalt im Welser Handel merklich zu. Plastikhaus Glanner Die mangelnde Kundenfrequenz in der Innenstadt führte dazu, dass das bekannte Plastikhaus Glanner an der Ecke Ring/ Roseggerstraße 2006 nur drei

Jahre nach der Neuübernahme geschlossen wurde. Dieses bekannte Geschäft wurde 1954 am Standort des späteren Traunparks eröffnet und übersiedelte im Zuge der Bauarbeiten Anfang der 80er Jahre zum Standort am Ring. Kaufhaus Blaimschein Im Haus Stadtplatz 41, in dem sich heute die Redaktionsräumlichkeiten einer oberösterreichischen Tageszeitung und ein Kaffeehaus befinden, versorgte bis 1970 das Kaufgeschäft Blaimschein seine Kunden mit Artikeln des täglichen Gebrauchs. Die gesamte Einrichtung des 1912 von den Gebrüdern Blaimschein erworbenen Geschäfts ist noch heute im Welser Burgmuseum ausgestellt. Eisenwaren Gortana An die ehem. Eisenwarenhandlung Gortana am Stadtplatz 43, die bis Mitte der 70er Jahre geöffnet hatte, erinnert heute noch die gleichnamige Einkaufs- und Gastronomie-Passage, die Stadtplatz und Freiung verbindet.


18

Die Zeitung für Wels

www.monatliche.at     Ausgabe 51

Kommentar von Martin Stieger

Schaut man sich ein hundert Jahre altes Foto eines Welser Kaufmannsladens an, sieht man ein Schaufenster, sonst keine Werbung außer dem Namen des Inhabers. Das Einkaufen in einem solchen Laden war völlig normal. Die Ware wurde noch aus Schubladen in Papiertüten gefüllt oder Zeitungspapier eingewickelt. Heute wird diese allgemeine Versorgung mit den wichtigsten Lebensmitteln von Supermärkten oder Discountern übernommen. Unsere Abfallcontainer quellen über vor Verpackungsmaterialien.

Handel im Wandel Wir kaufen entweder in einer Filiale einer deutschen Kette oder im Internet ein. Aber ist wirklich alles schlechter geworden? Sind wirklich alle typischen Welser Familienunternehmen verschwunden? Die Zahl leer stehender Geschäfte in der Welser Innenstadt ist stark zurückgegangen und trotzt dem Online-Handel mit pfiffigen Ideen und großem persönlichen Engagement. Durch Konkurrenzdruck arbeiten die Handelskonzerne heute mit sehr viel geringeren Margen als früher. Die Preise sind im Vergleich zum Arbeitseinkommen viel günstiger, die Waren sind sogar frischer und vor allem viel hygienischer verpackt und damit allgemein gesünder als in unserer nostalgischen Verklärung. Nostalgie macht zwar viel Spaß, führt uns aber rational manchmal auch ein wenig in die Irre.

Mit der Eröffnung der Pluscity 1989 und Uno Shopping 1990 begann auch die Beliebtheit der Einkaufsstadt Wels zu sinken.


Die Zeitung für Wels

www.monatliche.at     Ausgabe 51

Olympia-Haus des Kindes In der Schmidtgasse 15-17 war bis 1997 das Kinderausstattungs- und Spielwarengeschäft Olympia der Firma Mühlberger untergebracht, das als Haus des Kindes in den 50er Jahren gegründet worden war. In dem mittlerweile neu erbauten Gebäude gegenüber der Traditionskonditorei Urbann sind unter anderem eine Edelboutique sowie ein beliebtes italienisches Stehcafe untergebracht.

Derflinger Moden Der bekannte Vöcklabrucker Modehändler Derflinger war lange Jahre mit Filialen für Damen und Herren in der Pfarrgasse 23 und am Stadtplatz 11 vertreten. Der letzte Standort in der Pollheimer Straße 15 war bis zur Schließung 2017 Anlaufstelle für alle jene, die sich bei sachkundiger Beratung zeitlos elegant einkleiden wollten.

Donaukaufhaus 1965 eröffnete auf 2 Etagen und 1500m 2 das Donaukaufhaus in der Bäckergasse 3.

Mühlberger Die Geschichte des Familienunternehmens begann bereits im Jahre 1885, ab 1928 befand sich das Modehaus bereits am bekannten Standort Bäckergasse 2/Ecke Ringstraße. Im Jahr 2000 übersiedelte schließlich Damenmoden Mühlberger in die Pfarrgasse 23 und die schwedische Modekette H&M bezog die Räumlichkeiten im weitläufigen Eckhaus. Mittlerweile befindet sich die traditionsreiche Damen-Boutique in der Ringstraße 35. Auch Olympia-Haus des Kindes in der Schmidtgasse gehörte zu dem Familienunternehmen.

Damals am neuesten Stand der Technik gebaut, wurden die Umsatzerwartungen bei weitem übertroffen und bereits 1970 wurde die Verkaufsfläche verdoppelt und auch die erste Rolltreppe in einem Welser Geschäftslokal eingebaut. 1987 folgte das Kleiderhaus Schöps in die Räumlichkeiten des Donaukaufhauses.

Bäckerei Föttinger Mit insgesamt 12 Filialen versorgte die Großbäckerei Föttinger jahrzehntelang ganz Wels mit Gebäck, Brot und Mehlspeisen. Als das Unternehmer-Ehepaar Föttinger 1991 in Pension ging, übernahm Ring-Brot den Betrieb mit Stammhaus und Backstube in der Bahnhofstraße.

Spielwaren Franzmann Ein weiteres Spielwarengeschäft, das noch so manchem Welser in Erinnerung sein dürfte, war jenes von Margarethe Franzmann in der Pfarrgasse 13. Das kleine Fachgeschäft wurde Ende 2001 nach 67 Jahren geschlossen, weil der Mietvertrag des Traditionsgeschäfts gekündigt worden war.

19


20

www.monatliche.at     Ausgabe 51

Die Zeitung für Wels

Mittlerweile befindet sich dort eine türkische Bäckerei. In vielen Föttinger-Filialen waren Filialen der Fleischerei Zelger angeschlossen, um die Nahversorgung zu gewährleisten, beispielsweise in der Porzellan-Gasse/Vogelweide oder auch am KJ gegenüber vom Gösser Bräu. Dieser Standort mußte vor einigen Jahren einem Neubau weichen. Delikatessen Chalupsky Vielen Welsern dürfte das Feinkostgeschäft Chalupsky am KJPlatz 7 noch in lebhafter Erinnerung sein. Obwohl die wahrscheinlich nobelste Kolonialwarenhandlung in Wels, musste sich auch dieses Geschäft den immer zahlreicher werdenden Supermärkten geschlagen geben. Das Geschäftslokal wurde danach zu einer Nordsee-Filiale, die aber in Wels nicht Fuß fassen konnte. Aktuell befindet sich dort ein syrischer Imbiss. Juwelier Naderhirn Bereits 1910 erwarb Gastwirt-

und Fleischhauersohn sowie Uhrmachermeister Ferdinand Naderhirn ein kleines Geschäftslokal am Kaiser Josef-Platz und avancierte dank erlesener Auswahl zum gefragtesten Juwelier in Wels. Nachfahre Dino Naderhirn dürfte den Welsern aus anderen Gründen noch ein Begriff sein. Kurzwaren Ströher Die Kurzwarenhandlung von Richard Ströher wurde 1949 eröffnet und 50 Jahre geführt, ehe sie 1999 an die Tochter übergeben wurde. 2016 schloß das kleine Geschäft am Kaiser-Josef-Platz 39 endgültig. Das Sortiment, das vorallem aus Hemden, Schürzen, Unterwäsche und Nähbedarf bestand, änderte sich zeit des Bestehens kaum. Milch-Trinkhalle Am Kaiser-Josef-Platz 46 befand sich die in der Welser Bevölkerung allseits bekannte Milchhalle der Schärdinger Molkerei. Hier konnten Imbisse und Getränke eingenommen werden, die aus Milch oder deren weiterverarbei-

teten Produkten zubereitet waren: herzhafte Topfenaufstriche, Butterbrot, Jogurt mit frischen Früchten, Kakao, Buttermilch. In diesem Gebäude war zu einem späteren Zeitpunkt auch eine Hofer-Filiale eingemietet, mittlerweile hat Papier-Diskonter PAGRO dieses Geschäftslokal am KJ bezogen. Kastner & Öhler 1970 wurde die ehemalige Kartonagenfabrik Schausberger zu einem Kaufhaus umgebaut, in das 1971 die erste Niederlassung der Kaufhaus-Kette Kastner & Öhler außerhalb der Steiermark zog. Als diese Filiale wieder geschlossen wurde, zogen Derflinger, das Welser Plasma-Zentrum und der A-Markt in die leerstehenden Räumlichkeiten in der Pollheimerstraße. Traunpark Im Oktober 1982 öffnete auf dem Grundstück des ehemaligen Kapuzinerklosters das Einkaufszentrum Traunpark seine Pforten. Hier wurde auch die

österreichweit erste Filiale der Bekleidungskette C&A eröffnet, die Ende 2012 geschlossen wurde. Durch die Eröffnung einer Filiale der Tiroler Supermarktkette MPreis soll der Traunpark noch 2019 wieder aus dem Dornröschenschlaf geholt werden. Volksgartencenter Ebenfalls Anfang der 80er Jahre wurde das Volksgartencenter in der Pollheimer Straße 7 mit der Modekette Hettlage als Zugpferd eröffnet. Die Modekette zog Anfang der 2000er Jahre aus und das kleine Einkaufszentrum wurde als Black Box und als Gerstl-Haus mit eher mäßigem Erfolg weitergeführt. Noch heuer wird die Welser Tanzschule Hippmann dort auf 2000m 2 die größte Tanzschule Österreichs eröffnen.


www.monatliche.at     Ausgabe 51

Die Zeitung für Wels

21



Die Zeitung für Wels

www.monatliche.at     Ausgabe 51

Bernhard Wiesers neues Buch über die Fischergasse Der pensionierte Vizebürgermeister und begeisterte Hobby-Historiker Dr. Bernhard Wieser beschäftigt sich in seinem neuen Buch mit der Welser Fischergasse, in deren direkter Nachbarschaft er jahrelang gelebt hat.

E

r bringt auf kurzweilige Art und Weise die interessante Geschichte dieser eher unscheinbaren Gasse im Herzen Stadt den Lesern näher. Zahlreiche Fotos, historische aber auch aktuelle, oft auch im direkten Vergleich, erwecken das Geschriebene zum Leben.

Welsbach, der bekannte Drucker und Erfinder wurde 1813 im Haus Nr. 33 geboren. Auch der klingenden Name Falkensammer kommt vor, wenn man sich mit der ehemaligen Lederfabrik Adler beschäftigt. Immerhin war Dr. Ferdinand Falkensammer seinerzeit dort Geschäftsführer. Wiesers drittes Buch über Wels Nach “Oertliches und Vermischtes”, seinem Buch über historische Meldungen aus dem Welser Anzeiger und seinem Band über Kapellen und Marterl in Wels und Umgebung ist “Die Fischergasse in alten und neuen Ansichten” das neueste Werk des pensionierten Politikers. Es ist in allen Welser Buchhandlungen zum Preis von 12,90 erhältlich, was “dem Gegenwert von 3 Halben Bier im Gösser Bräu entspricht.” (Zitat B. Wieser)

Bestehendes und Abgetragenes Das zusammengetragene Material zeichnet ein umfassendes Bild von bestehenden aber leider auch abgetragenen Gebäuden sowie den Menschen, die dort ihren Lebensmittelpunkt hatten oder haben. Bekannte Welser Namen Wieser beschreibt in seinem Buch den erstaunlichen Bezug namhafter Welser Bürger zur Fischergasse. Alois Auer Ritter von

Impressum

Medieninhaber & Herausgeber: C. Brückl Media, Inh. Christoph Brückl, Hessenstraße 5, 4600 Wels | Tel: (0680) 23 622 16, Mail: redaktion@monatliche.at Geschäftsführung & Chefredaktion: Christoph Brückl | Redaktion: Christoph Brückl, Leo Rumerstorfer, Markus Löffler Grafisches Konzept: Q2 Werbeagentur GmbH, Karl-Loy-Strasse 12, 4600 Wels, qzwei.com | Druck: Landesverlag Druckservice GmbH, Boschstraße 29, 4600 Wels Verlags- & Herstellungsort: Hessenstraße 5, 4600 Wels, | Lektorat: Leo Rumerstorfer | Vertrieb: C. Brückl Media, Inh. Christoph Brückl, UID: ATU66121225 Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz ist unter http://www.monatliche.at/impressum/ ständig abrufbar. Gender-Erklärung: Bei der Erstellung der Inhalte wird auf eine geschlechtergerechte bzw. geschlechterneutrale Sprache geachtet. Soweit nur personenbezogene Bezeichnungen in männlicher Form aufgeführt sind, beziehen sie sich auf beide Geschlechter in gleicher Weise.

23


Rund um die Uhr StĂśrungsdienst. Ihr Elektriker und Installateur.

3 9 4 2 0 7 24

Voller Energie fĂźr morgen: eww.at/stoerung


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.