Die Monatliche, Ausgabe 05

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Foto: Landhaus Linz

Die Monatliche

Don Hermann kämpft gegen Land & EU

Welche Pläne hat der Landeshauptmann?

Wie man mit

die

kann und das Land Mensch des Monats:

Leopold Spitzer sein Leben - seine Amtszeit


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Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser! Eine Bekannte hat mir einmal erzählt, wenn sie zum Zahnarzt geht und der "Mundklempner" seine Arbeit beginnt, zwickt sie sich selbst in die Finger, um sich mit diesem Schmerzgefühl von der Zahnarztbehandlung abzulenken. Diese Geschichte erinnnert mich sehr an die derzeitigen politischen Themen und Diskussionen in Wels. Das eigentliche Problem unserer Stadt ist, dass wir nicht wissen, ob wir Groß- oder Kleinstadt sind. Der Großteil der Politik betont zwar, dass Wels eine Kleinstadt ist, aber andererseits leistet man sich einen Verwaltungsapparat von 1500 Magistratsangestellten, 26 Gemeinderäten, 3 Vizebürgermeistern, 6 Stadträten, einem überaus kostenintensiven Stadtmarketing und vielem mehr. Also für eine Kleinstadt wäre das viel zu aufgebläht. Wenn es ums Geld geht, dann ist man doch lieber Großstadt. Stadtrat Wimmer bemängelt, dass die Stadt Wels vom Land finanziell benachteiligt wird. Natürlich bekommt Wels so wenig wie möglich vom Land. Warum auch? Man hat ja bereits eine inoffizielle Partnerschaft mit der Stadt Linz samt Bürgermeister Dobusch, die bekanntlich für beide Seiten sehr fruchtbar ist. Warum sollte das Land diese etwas entfernte Menschenansammlung namens Wels fördern, die nicht einmal selbst entschieden hat, was sie eigentlich ist. Kommen wir nun wieder zu meinem Zahnarzt-Beispiel: Anstatt sich über eine längst fällige Richtungsentscheidung Gedanken zu machen, werden den Welser Bürgern Themen wie Integration, Sicherheit oder Kriminalität zum Fraß vorgeworfen, um vom eigentlichen Thema abzulenken. Meist hilfreich für die FPÖ, um daraus politisches Kleingeld zu schlagen. Der Rest der Politik sollte sich schleunigst Gedanken machen, sich auf eine umfassende Richtungsentscheidung zu einigen. Neben der unwahrscheinlichen Möglichkeit, einfach 40.000 Leute aus Wels abzusiedeln, um auf eine durchschnittliche 20.000-Einwohner-Kleinstadt zu schrumpfen, gäbe es eigentlich nur 2 vernünftige Varianten.

Variante 1: Man einigt sich darauf, dass man Wels als Großstadt regiert. Mit dieser Entscheidung müsste die Politik aber auch die Bereitschaft haben, einiges an Geld in die Hand zu nehmen. Hier reicht es nicht, nur die Basis wie Schulen, Kindergärten oder ein paar Sportvereine etc. zu finanzieren, sondern auch das Budget für urbane Stadtentwicklungsprojekte zu erweitern. Und das bedeutet nicht nur Wohnbau, sondern auch den Bau von neuen Kultur- & Eventstätten. Wir haben ein Messegelände und einen Flugplatz, aus denen man schon längst erfolgreiche Eventstandorte für Festivals und ständig stattfindende Konzerte entstehen lassen könnte. Diskussionen über die erweiterte Förderung eines Medienkulturhauses oder eines Wagner-Festivals dürften nicht ansatzweise stattfinden, sondern es müsste eine Selbstverständlichkeit sein, diese Institutionen mit hohen Geldbeträgen zu fördern. Auch der öffentliche Nahverkehr müsste mehr Zuschüsse bekommen. Von der Idee, eine städtisch geführte private Medizin-Uni zu gründen, gar nicht zu reden. Problem: Hierfür müsste man enorm hohe Summen aufbringen und diese auch politisch durchsetzen. Variante 2: Wenn man sich nicht mehr zutraut, Wels als eigenständiges urbanes Zentrum neben Linz zu etablieren, dann müsste man eben mit den Landeshauptstädtern mehr zusammenarbeiten und eine Art Metropolregion bilden. Hier wäre es zuerst angebracht, ein funktionierendes S-BahnNetz zwischen Wels und Linz herzustellen, aber auch die Bundesstraße B1 auszubauen, um die beiden Städte auch verkehrstechnisch zusammenwachsen zu lassen. Als Ballungsraumzentrum würde Linz fungieren, welches eine größere Auswahl an Kulturangeboten, Einkaufs- & Fortgehmöglichkeiten besitzt. Wels hätte seine Spezialisierung als Naherholungsgebiet und suburbaner Wohnraum. Problem an dieser Variante: Die Welser müssten einsehen, in so einem Verbund nach Linz der "kleine Bruder" zu sein und folgedessen auch einen Teil ihrer bisherigen Macht abzugeben. Linz könnte hier auch einen Teil der Welser Verwaltung übernehmen, zB. eine gemeinsame touristische Vermarktung, aber auch eine Eingliederung der Öffis in die Linzer Linien, etc. Beides sehr gewagte Theorien, vielleicht auch etwas übertrieben, aber im Großen und Ganzen wird man sich in einer dieser beiden Rollen wiederfinden müssen.


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Breite Akzeptanz für Sperrstunden-Verlängerung

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Politiker und Bevölkerung sind sich mehrheitlich einig:

"Gastro-Sperrstunde muss bis 6 Uhr verlängert werden, um das 4-Uhr-Chaos zu verhindern."

Das letzte Titelthema der "Monatlichen" hat hohe Wellen geschlagen. Es scheint, dass sich tatsächlich in der schon längst fälligen Sperrstunden-Debatte etwas bewegt. Zu verdanken ist das aber nicht nur unserer Zeitung, sondern auch der breiten Mithilfe zahlreicher Politiker, aber auch unserer Kollegen, beispielsweise bei WT1. Es wäre wieder ein gewaltiger Schritt in die richtige Richtung, da die Sperrstunden-

Verlängerung eine WIN-WIN-Situation für Gastronomen, Anrainer, aber auch dem gesamten urbanen Stadtgefüge von Wels ist.

im September eine Testphase umzusetzen. Nachdem wir schon den Monat Oktober schreiben, ist es höchste Zeit.

Auch Gäste haben Verantwortung Wann kommt Umsetzung? Wichtig ist, dass es nicht bei den Versprechungen bleibt, sondern die neue Regelung auch umgesetzt wird. Intern wurde oft davon gesprochen, bereits

Falls sich die Politik dafür entscheidet, die aktuellen Vorschläge in die Tat umzusetzen, müssen auch die Nachtschwärmer lernen ihren Beitrag zu leisten. Es muss nicht sein, Pflanzen auszureißen oder zu randalieren.


HIRSCH DES MONATS

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Will Kroiss die Stadthalle abreißen? FP-Stadtrat Gerhard Kroiß & das Messegelände - dieses Monat bekommt unser freundlicher Stadtrat Gerhard Kroiß den Titel "Hirsch des Monats" für seine glorreichen Sensationsideen für die Neugestaltung des Messegeländes Ost. Er hat sich hier besonders, mit all seiner Kreativität, ins Zeug gelegt und präsentierte uns seinen vollendet durchdachten Plan: Wohnungen! Für die Idee der - Wohnungen - wird es bald Zeit für den Nobelpreis, wer ruft in Oslo an?

Er ist ja eigentlich ein ganz ein Netter, der Herr Kroiß. Jung, dynamisch und eine richtige Frohnatur. Auch beim Interview mit der "Monatlichen" sitzt er lässig da mit seinem blauen T-Shirt. Bis wir dann im Interview zum Thema Messegelände Ost und dessen möglicher Neunutzung kamen. Stadtrat Kroiss meinte, man sollte auf der gesamten Fläche Wohnungen bauen. Man möge meinen, es sei nicht ernst gemeint und wir fragten etwas sarkastisch, ob er er dann auch die auf diesem Gelände sich befindende Stadthalle abreißen will, meinte er: "Ja, warum nicht?" Gut, dass wir in Kroiß´ Büro auf sehr festen Bänken saßen, sonst hätte es uns umgehauen.

reichen Stadt vernichten? In der Stadthalle wurde unter dem leider verstorben damaligen Bürgermeister Leopold Spitzer der Stadt ihr Statut verliehen. Ist es für die Blauen nicht verkraftbar, dass die regierende SPÖ auch positive Dinge in Wels vollbracht hat? Oder will sich Kroiß ein Einfamilienhaus anstatt der Stadthalle in den Volksgarten setzen, um im Garten vor der Blumenuhr zu frühstücken? Abgesehen von der Stadthalle will er ja unbedingt eine reine Wohnsiedlung am teuersten und wertvollsten Grund in Wels. Tolle Idee, wir raten ihm aber, für Kollege Rabl eine Messehalle für die Deutschtests stehenzulassen.

Da plädiert die FPÖ ständig für die Erhaltung von Zäunen neben dem Welios und in der Nazizeit entstandenen Venus-Statuen, aber die alterwürdige Stadthalle würde man dem Boden gleich machen.

Wir hoffen für Herrn Kroiss, dass er diese Idee nur von anderen "nachgeplaudert" hat, sonst wird er nie der so angestrebte oberste Platzhirsch in der Stadt.

Wollen die Freiheitlichen hier noch die letzten Überreste der früher so erfolg-

Und selbst wenn, die Wähler wünschen sich sicher keinen zukünftigen Bürgermeister, der keine eigenen Einfälle hat.

"Die Monatliche" im Internet täglich lesen.

Und schlechte Einfälle gibt es ja genug in Wels. Was kommt als nächstes? Will die FP aus dem beliebten Welser Flugplatz eine Einfamilienhaus-Siedlung machen und den Hangar in eine Industriehalle umbauen? Am Schluss noch ein kleiner FP-typischer Reim an die verägerten Protestwähler: Auch auf die Blauen ist leider nicht mehr zu bauen...

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Csar-Wars

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ÖVP Wels erfindet sich neu

Unsere "Star-Wars"-Abwandlung in Csar-Wars hört sich ja schon sehr kämpferisch an. Aber so falsch liegen wir hier nicht. Es scheint,die ÖVP will neben den beiden Welser Platzhirschen Rot und Blau auch wieder gewaltig mitmischen. Die kämpferischen Sprüche werden lauter, da wird schon vom "Rothaus" statt vom Rathaus gesprochen, und vom "roten Wurm". Klare Worte gibt es auch vom Landeschef Pühringer: "Wir müssen auch unsere Stärke in den Städten behaupten." Neben der Kritik an der SPÖ kommen aber auch die Blauen zum schwarzen Handkuss: "Die FPÖ ist keine bürgerliche Partei, das ist nur die ÖVP", so Csar.

Führungsspitze der Welser ÖVP: v.l.n.r.: Stefan Haböck, Paul Rübig, Peter Csar, Doris Schulz, Peter Lehner

FPÖ verschwendet Geld

Bekenntnis zur ÖVP

Die Kritik an den Freiheitlichen wird aber noch detaillierter: Csar meint, dass das Geld der Bürger auch mit großer Hilfe der FPÖ sprichwörtlich "beim Fenster rausgeschmissen" wird.

"Gerade in roten Städten ist das Bekenntnis zur ÖVP keine Selbstverständlichkeit" meint Pühringer, "aber Wels hat ein bürgerliches Potential, welches wir nicht anderen überlassen dürfen."

Tatsächlich liegt er hier nicht ganz falsch, wenn man sich die finanziellen Aufwendungen für den Welser Tiergarten durch FP-Rabl ansieht. Beim Thema Sportheime für diverse Fußballclubs werden die Millionen auch mithilfe der FP breithändig ausgegeben.

Mit Peter Csar wollen die Schwarzen nun in Wels wieder mehr bürgerliche Wähler ansprechen. Csar, der studierte Jurist, ist seit 1986 im oö. Landesdienst tätig und dessen Personalvertreter und Landesvorsitzender

bei der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD). Seit 2010 vertritt er gemeinsam mit Doris Schulz die Welser Interessen im oberösterreichischen Landtag. Ob er bei der nächsten Wahl als Spitzenkandidat antritt, bleibt noch offen. Mit der derzeitigen erfolgreichen Messepräsidentin Doris Schulz und Stadtrat Peter Lehner gibt es noch zwei weitere mögliche Anwärter auf diesen Posten.


P Der Experte

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in Sachen Bildung Er gilt als einer der engagiertesten Politiker, wenn es ums Thema Bildung geht. Nicht nur seines Berufes wegen, er ist Regionalleiter des Welser BFIs, sondern auch auf politischer Ebene bringt er seine Ideen und Vorschläge immer wieder ein. Der SP Fraktionsobmann Jonny Reindl-Schwaighofer. Wir sprachen mit ihm unter anderem über Bildung, Integration und die Probleme der Innenstadt. Gerade in Wels wird in letzter Zeit über Bildung sehr häufig diskutiert. Eine Bildungskonferenz wurde bereits im Mai dieses Jahres durchgeführt, Grund dafür war das Ergebnis einer Studie von Statistik Austria, wonach 20% aller jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren keine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Dieses Problem wollen nun unsere Politiker in den Griff bekommen. Jonny Reindl-Schwaighofer dazu: „Ich glaube nicht, dass das Problem der Jugendarbeitslosigkeit ein spezifisches Welser Problem ist, wir kennen diese Probleme aus jedem Ballungszentrum in Europa.“ Aber auch die starke Verlagerung von Industriearbeitsplätzen hin zu gewerblichen Arbeitsplätzen trägt für Reindl-Schwaighofer dazu bei. „Eine weitere Ursache ist auch die Integration, “ meint er, „auch dieses Problem kennen wir aus allen Ballungszentren.“ Diese Faktoren tragen erheblich zu den schlechten Zahlen bei, deshalb bleibt man nicht untätig. Das AMS und auch das BFI versuchen durch diverse Angebote diesen Menschen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen. „Seit 2009 haben wir die Produktionsschule, hier haben junge Menschen ohne Lehrplatz die Möglichkeit ins Berufsleben einzusteigen.“ Bildung als Schlüssel zur Integration Ein großes Problem stellen auch jene Menschen dar, die vom Arbeitsmarkt

verschwinden. Diese Menschen sind weder in einem Arbeitsverhältnis noch als arbeitslos gemeldet. Gerade Menschen mit Migrationshintergrund betrifft dieses Phänomen. Hier bedarf es laut ReindlSchwaighofer einer aufsuchenden Berufspädagogik, welche gezielt diesen Menschen Angebote aufzeigen soll. „Hier müssen wir fast in die Familien gehen beziehungsweise sehen, wo diese Menschen im öffentlichen Raum anzutreffen sind.“ Konkret fordert er die Schaffung eines Bildungsbeirates für die Stadt Wels. Die SPÖ brachte diesbezüglich einen Antrag im Gemeinderat ein, dieser wurde aber von den anderen Fraktionen abgelehnt. Reindl-Schwaighofer dazu: „Ich glaube, dass das Interesse mancher Politiker beim Thema Bildung nicht über die Sonntagsrede hinausgeht.“ Für ihn wäre es aber besonders wichtig, dass alle Politiker beim Thema Bildung an einem Strang ziehen. Gerade Menschen mit Migrationshintergrund sollten durch diverse Projekte direkter angesprochen werden: “Ich glaube, dass Zweisprachigkeit in einer globalisierten Gesellschaft eine

»Alle Politiker müssen beim Thema Bildung an einem Strang ziehen« Jonny Reindl-Schwaighofer BFI-Regionalleiter wesentliche Rolle spielt.“ Gerade international tätige Unternehmen suchen immer wieder gut ausgebildete Menschen, die mehrere Sprachen sprechen können und eine entsprechende Ausbildung haben.

Bildung: Ein Zukuftsthema Für die Stadt Wels ist Bildung ein Zukunftsthema, denn bis 2050 wird die Mehrheit der Oberösterreicher im Großraum Linz-Wels leben. Neben dem Angebot an Berufsbildenden Höheren Schulen sticht vor allem die Fachhochschule heraus. Nicht zuletzt wegen des guten Bildungsangebots ist der Unternehmensstandort Wels interessant. Von vielen Seiten kam immer wieder die Forderung nach einer Medizin-Uni in Wels. ReindlSchwaighofer dazu: „Wir müssen realistisch bleiben. Ich glaube, dass eine Medizinische Universität für ganz Oberösterreich eine große Chance ist, ich nehme aber an, dass diese in Linz stehen wird.“ Sehr wohl kann er sich aber eine Zusammenarbeit zwischen einer bestehenden Universität für Medizin und dem Welser Klinikum vorstellen. Wels, die Fortgehstadt Auch bei den Sperrstunden sieht ReindlSchwaighofer Handlungsbedarf: „Wels ist eine Fortgehstadt und ich kann nicht beides haben, ein Haus in der Innenstadt und den Lärmpegel wie bei einem Haus im Wald.“ Dennoch sei es wichtig, so ReindlSchwaighofer, einen Konsens zwischen Anrainern und Nachtschwärmern zu finden: „Es kann nicht sein, dass man in der Nacht wegen des Lärms vor der eigenen Haustüre nicht mehr schlafen kann.“ Der engagierte Politiker ist mittlerweile zu einer großen Persönlichkeit in der SP geworden. Als Fraktionsobmann trägt er maßgeblich zum Kurs seiner Partei bei. Dennoch kann er sich eine Kandidatur als Bürgermeister nicht vorstellen: „Ich bin durch meine Aufgabe als BFI Regionalleiter schon ausgelastet und es macht mir auch Spaß.“ Eines der zentralen Themen der SP wird für die kommenden Jahre trotzdem die Bildung bleiben. In ihr liegt, so ReindlSchwaighofer, die Zukunft unserer Stadt.


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Bekommt die Stadt Wels zu wenig Geld vom Land?

Die Stadt Wels steht finanziell äußerst gut da. Sehr erfreulich - möchte man doch meinen. Aber: Wenn man genug Geld hat, bekommt man auch weniger Zuschüsse vom Land. Da wäre es doch zu überlegen, einfach Schulden aufzunehmen, um dann Ausgleichszahlungen zu kassieren. Ab 2016 ist mit dem Schulden machen für Gemeinden komplett Schluss, wenn es nach der EU geht. Hermann Wimmer schüttelt den Kopf beim Thema Land. "Wir in Wels stehen mit einem ausgeglichenen Budget da und wer bekommt das Geld vom Land: finanzschwache Gemeinden. Man wird für gute Arbeit bestraft."

Bund, Länder, Gemeinden

dieselben Argumente wie jetzt Hermann Wimmer beim Thema Wels.

Zur Erklärung: Wir haben in Österreich den Bund in Wien, die Bundesländer (Oberösterreich) und die Gemeinden. Jede dieser 3 Institutionen versucht natürlich so gut wie möglich, das meiste vom Steuertopf abzubekommen. Man erinnert sich zurück, an die fast vor dem Konkurs stehende Wiener Gebietskrankenkasse. Hier musste unter anderem die Oberösterreichische GKK mit Geld einspringen. Nicht zur Freude von Landeshauptmann Pühringer. "Es könne aber nicht sein, dass schlecht wirtschaftende Kassen die Gewinner sind", sprach Pühringer weiter, "damit mact man die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse (OÖGKK) zu einem Sanierungsfall." Somit verwendete LH Pühringer damal fast

Farbenspiele Hier stellt sich natürlich die Frage, warum Wels vom Land OÖ so stiefmütterlich behandelt wird. Fest steht: Die Landesregierung wird von der ÖVP dominiert, die Stadt Wels von der SPÖ. Der Gedanke liegt nahe, dass hier die Volkspartei den "roten" Welsern bewusst schlechte Voraussetzungen für die nächste Wahl geben will. Die Übermacht der SPÖ in den großen Städten Oberösterreichs zu schwächen würde die ÖVP sicher freuen. Auch wenn an der Spitze die FPÖ wäre und nicht Leute aus den eigenen Reihen.

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So wenig bekommt Wels vom Land zurück Transferzahlungen in Mio. EUR Das bekommt das Land vom Welser Geld

Der Landeshauptmann hat einmal gesagt, dass der Bund Oberösterreich für sein gutes Wirtschaften bestraft. Das sollte aber auch für die Stadt Wels gelten.

2003 2004

Hermann Wimmer, Finanzreferent

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>> Gegen dieses Gedankenspiel spricht das Beispiel Linz. VP-Landeshauptmann Pühringer ist in bestem Einvernehmen mit dem "roten" Bürgermeister Dobusch. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land funktioniert hervorragend, Linz gilt bereits als "Boomtown". Vollendet durch das neue Musiktheater am Volksgarten. Wir fragten die Welser ÖVP, warum es denn im Gegensatz zur Landeshauptstadt in Wels so düster aussehe. Die Antwort kommt rasch: "Wir können mit Wimmer nicht." Der Welser VP-Gemeinderat Wiesinger meint: "Die Stadt führt Projekte aus, ohne vorher beim Land um Förderungen anzusuchen. Im Nachhinein gibt es natürlich nichts mehr. " Die Wahrheit liegt wahrscheinlich, wie so oft, in der Mitte.

Gemeindekiller der EU Der größte Crash für Gemeinden, darunter auch der Stadt Wels ist der Fiskalpakt. Dieser schreibt vor, dass Gemeinden ab 2016 keine Darlehen mehr aufnehmen dürfen. Das bedeutet auf gut Deutsch, sämtliche größere Projekte, ob Schulbau oder andere geldintensivere Projekte sind für Gemeinden praktisch nicht mehr durchführbar. "Für mich war die EU immer ein Friedensprojekt, aber schön langsam bezweifle ich die Umsetzung", sagt Wimmer. Hier kommt der Gedanke auf, doch einfach bis 2016 so viele Schulden wie möglich zu machen und so viel Geld wie möglich in die Stadt und ihre Wirtschaft zu pumpen, da man in drei Jahren de facto nicht mehr handlungsfähig ist. Ein weiterer Vorteil wäre dabei, dass man eine sogenannte Abgangsgemeinde wird und das Land somit mehr Geld überweisen muss. Wimmer teilt diese Denkensweise zwar, äußert sich aber trotzdem kritisch: "Schulden machen wäre sicherlich die schlauere Alternative, aber dann würde man uns wieder vorwerfen, dass die SPÖ nicht gut wirtschaften kann."

Hier hat er Recht, Schulden machen ist eine beim Volk unpopuläre Maßnahme. Aber: Ohne Schulden kein Aufschwung, denn unser gesamtes Geld basiert auf Schulden. Unser Geld nennt sich "Kreditgeld" und wird von den Zentralbanken über die Kommerzbanken verborgt. Das bedeutet, dass unser gesamtes Geld grundsätzlich auf Schulden basiert. Es ist auch praktisch unmöglich, die Zinsen bzw. Zinseszinsen dafür wieder zurückzuzahlen. Außer man borgt sich wiederum Geld. Klingt anfänglich kompliziert, ist es aber nicht wirklich.

Faktum ist: Wenn der Staat inkl. Länder, aber auch Gemeinden keine Schulden mehr aufnehmen können und dieses Geld nicht mehr in den Umlauf bringen, ist ein wirtschaftlicher Aufschwung unmöglich. Auch für den Bürger oder den Gewerbetreibenden ist zu überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist, den Staat zu Tode zu sparen. Denn wie heißt es so schön: "Ohne Geld ka Musi".



P Gläserne Verwaltung

facebook.com/LiberalePiratenWels 10 BEZAHLTER BERICHT DER LIBERALEN PIRATEN WELS

als Mittel gegen Korruption OFFENLEGUNG ALLER VERTRÄGE DER STADT WELS GEFORDERT Seit Jahren gibt es Gerüchte, dass die Stadt Wels beim Bau der Tiefgarage am Kaiser-Josef-Platz eine Ausfallshaftung übernommen habe und damit Parkplätze, die wegen hoher Gebühren und mangelnder Attraktivität leerstehen, subventioniert. Allem Anschein nach hat der Eigentümer wenig Interesse an einer Hebung des Umsatzes, denn selbst einfache Verbesserungsmaßnahmen wie weiß ausmalen sind bisher ausgeblieben. Das wirksamste Mittel gegen Gerüchte wäre eine schonungslose Offenlegung der Tatsachen. Genau das verweigert Bgm. Dr. Koits. Warum ? Peter Gengler von den „Liberalen Piraten Wels“ fragte Anfang September beim Tiefgaragenbetreiber RTM, der zum Raiffeisen-Imperium gehört, in Linz an: „Sofort wurde jede Auskunft darüber verweigert, wer Eigentümer der Tiefgarage sei. Zu den Gerüchten und den Verbesserungsmaßnahmen wurde eine Antwort versprochen, bislang ist aber nichts eingetroffen“. Im Grundbuch steht ein Baurecht zugunsten einer „Tiefgaragen GmbH, Ringstr.27, Wels“ (Gebäude der Sparkasse) bis 30.6.2073. Laut Wirtschaftsauskunftei www.firmenabc.at hält RTM aber nur 49% der Anteile daran, beim Rest sind auch bekannte Namen wie Gerstl und Drugowitsch zu lesen. Mehr Information darüber wird es in der nächsten Ausgabe dieser Zeitung geben. Planung und Errichtung des Welios aufklärungsbedürftig ! Bei der Eröffnung des Welios im Frühjahr 2011 ließen sich die Politiker noch feiern. Jetzt will keiner für den finanziellen

Verlust verantwortlich sein. Das 22 Millionen Euro teure Projekt hätte 250.000 Besucher pro Jahr gebraucht, jetzt ist man schon froh, wenn 80.000 bis 100.000 pro Jahr kommen. Die Prognosen wurden offensichtlich nie auf Plausibilität geprüft: Das wären fast so viele Besucher wie beim Technischen Museum in Wien, das einen größeren Einzugsbereich und viel mehr Exponate hat. Wer ein wenig Ahnung von Betriebswirtschaft hat, weiß, dass eine UmsatzFehleinschätzung um das Dreifache ruinös ist. Warum ging das Welios nicht in Konkurs ? Nach Aussagen der Politiker „musste die Stadt Wels das Welios zur Gänze übernehmen“. Ursprünglich waren auch Privatfirmen daran beteiligt. 2011 soll die Stadt Wels ca. 1 Million Euro nachgeschossen haben, für das heurige Jahr wird ein Defizit von EUR 500.000.- erwartet. Ein Konkurs wäre für die Stadt Wels billiger und ehrlicher gewesen. Er hätte nicht unbedingt die Schließung des Welios bedeutet, denn der laufende Betrieb bringt ja Einnahmen und würde somit einen Neustart unter besseren Bedingungen ermöglichen. Lieferanten und andere Gläubiger haben in der Regel eine Zahlungsausfallsversicherung, die ihnen den Schaden ersetzt. Die Probleme, und hier liegt der Hase im Pfeffer, sind wohl in der Gerichtsverhandlung zu sehen, die dem Konkurs folgt. Denn hier muss aufgeklärt werden, wie es zu dem Konkurs gekommen ist und die betroffenen Politiker und Beamten müssen aussagen. Die Schuldigen können dann zivilrechtlich und strafrechtlich

belangt werden. In diesem Zusammenhang ist es auch merkwürdig, dass die FPÖ eine Prüfung durch den Rechnungshof verlangt hat und dann die Forderung plötzlich wieder fallengelassen hat. Eine Aufklärung allfälliger Malversationen in der Vergangenheit des Welios haben keine negative Auswirkung auf die Zukunft, die ein Erlebniszentrum dieser Art sicher hat. Bürgerinformation spart politisches Unheil Der Bürger und Steuerzahler hat ein Recht auf volle Information, wie die Politiker mit öffentlichen Geldern wirtschaften. Der Einblick in die Arbeit von Verwaltung und Politik auf allen Ebenen der staatlichen Ordnung ist ein fundamentales Bürgerrecht und muss zum Wohl der freiheitlichen Ordnung entsprechend garantiert, geschützt und durchgesetzt werden. Zum Nachdenken: Hätte die Stadt Linz den Vertrag mit der Bawag über den Millionen-Swap ins Internet gestellt, wäre die ruinöse Zinsformel sicher einem aufmerksamen Bürger aufgefallen und die Stadt wäre früher und billiger ausgestiegen. Die Zeiten, in denen Bürger von der Politik bevormundet werden konnten, sind vorbei. Heutzutage haben viele Bürger mehr wirtschaftliche Ahnung als die meisten Politiker.

Für den Inhalt dieser Seite verantwortlich: DI Peter Gengler, Sankt-Stefan-Str. 24, 4600 Wels Die Redaktion der Zeitung "Die Monatliche" und deren Herausgeber ist weder Verfasser dieser Seite noch für diese verantwortlich.


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Frankies Rotstift von Frankie Remias

ICH MAG WÖS Leserbriefe, Facebook, Stammtisch immer wieder liest und hört man: „Wels hat sein Flair verloren!“ Bitte welches Flair? Als ich 1964 nach Wels kam, war das eine nette Bauernstadt mit einer Herbstmesse, zwei bis drei Cafés, dem Heinrichshof und ein paar kleinen Beisln. Und durch die heutige „Fuzo“ wurde noch mit den Autos gefahren. Der Stadtplatz und die Altstadt waren alles andere als des Herzeigens fähig. Naja, damals war der Kaiser-Josef-Platz die Nummer eins. Mit 2 Würstelständen und einer Greif-Terrasse! Jetzt bieten sich viele Cafés, Schanigärten, Restaurants, Wirtshäuser, Bars, eine tolle Tanzschule, eine Großdiscothek und vieles mehr an. Es gibt immer noch tolle Schuh- und Lederwarengeschäfte, kleine feine Boutiquen, exzellente Goldschmiede und für die Jugend diverse Billigläden für Kleidung und Schuhe. Zwei große Einkaufszentren am Stadtrand runden das Bild ab. Wels hat viele Schulen, eine Fachhochschule, Kultur von A bis Z, viele Grünflächen.

interessanter. Unzählige QualitätsMessen werden international lobend erwähnt. Der schöne Burggarten mit seinen Freiluftkonzerten zieht viele Besucher an. Wels hat keinen Berg, keinen See oder Badeteich. Wels lebte immer stark von „Action“, diese verursacht jedoch Bürger verärgernden Lärm und scheint deshalb politisch nicht erwünscht. Die vielen Kebab-Lokale und Handygeschäfte werden oft kritisiert. Also bitte, es hat doch jeder die Möglichkeit, ein seinen Fähigkeiten entsprechendes Geschäft aufzumachen! Kritisieren kann man alles. Auch dass es einem zu gut geht oder die Sonne zu viel scheint. Alles ständig schlechtzureden ohne konkrete Vorschläge oder Eigeninitiative zu zeigen, ist vielleicht für die Stimmung des Einzelnen gut, sonst aber nützlich wie ein Kropf.

Euer Rotstift!

Das Traunufer und der Volksgarten werden durch neue Adaptionen immer

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P Silvia Huber: "Land

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soll Zusagen einhalten" THEMA: GRATISKINDERGARTEN Bei der Diskussion um die Förderungen vom Land meldet sich nun auch Stadträtin Silvia Huber zu Wort. Ihr bereiten vor allem das Bildungswesen beziehungsweise der beitragsfreie Kindergarten Unbehagen. Die Kosten für die Kinderbetreuung drohen zu explodieren. Nicht nur Wels ist davon betroffen. Auch andere Gemeinden werden durch die Kosten für die Gratiskindergärten in ihren Budgets eingeschränkt. Auf Initiative der SPÖ-Fraktion im Welser Gemeinderat hat dieser mit Stimmenmehrheit eine Resolution an das Land Oberösterreich verabschiedet. Wörtlich heißt es darin: „Der Gemeinderat der Stadt Wels fordert das Land OÖ auf, die 2008/ 2009 getätigten Zusagen einzuhalten und die Förderungen für die Abdeckung der Mehrkosten, die der Stadt Wels durch die Einführung des beitragfreien Kindergartens entstanden sind und entstehen werden, bereitzustellen.“ Die Summe, die die Stadt Wels für die stadteigenen und privaten Einrichtungen zuschießen muss, ist in den Jahren seit der Einführung der beitragsfreien Kinderbetreuung massiv gestiegen. "Nicht im gleichen Ausmaß gestiegen sind jedoch die verbindlich durch das Land Oberösterreich zugesagten Förderungen“, erläutert Stadträtin Silvia Huber den Hintergrund der Resolution: Betrug der Zuschussbedarf der Stadt Wels für den laufenden Betrieb ihrer eigenen Kindergärten – städtische Krabbelstuben gab es damals noch nicht – im Jahr 2008 (das letzte vor Einführung der Gratisbetreuung) noch rund 4 Mio. Euro, so wird dieser für das laufende Jahr 2012 bereits auf rund 5,6 Mio. Euro steigen. Für 2013 ist ein weiterer Anstieg auf nahezu 6 Mio. Euro zu erwarten. Ähnlich die Entwicklung bei den Zuschü-

ssen für die privaten Kindergärten und Krabbelstuben (für die die Städte und Gemeinden seit 2010 verpflichtend alle Abgänge decken müssen): Von knapp mehr als 800.000 Euro 2008 werden sich diese für 2012 auf rund 2 Mio. Euro mehr als verdoppeln und 2013 nochmals auf rund 2,7 Mio. Euro steigen. Insgesamt wird die Stadt Wels ab dem kommenden Jahr einiges mehr als 8,5 Mio. Euro aufwenden müssen. Das sind um ca. 3,5 Mio. Euro mehr als vor der Einführung

der beitragsfreien Betreuung. Aber es gibt keine Bereitschaft des Landes OÖ, diesen Mehraufwand abzudecken. Im Gegenteil: Die zuständige ÖVP-Landesrätin Mag. Doris Hummer habe noch vor ihrer Babypause den betroffenen Gemeinden ausrichten lassen, dass die finanziellen Mehrbelastungen durch die Gratisbetreuung zumutbar seien, schüttelt Stadträtin Huber über diesen Zynismus den Kopf. Freilich bekennen sich die Gemeindevertreter der Stadt nach wie vor zur 2009 eingeführten für Eltern beitragsfreien Kinderbetreuung. „Schließlich handelt es sich dabei um eine jahrzehntelange Forderung der Sozialdemokratie“, so Huber. Der soziale Status der Familien und deren Einkommenssituation seien dadurch nicht mehr Hinderungsgrund an der Integration von Kindern in diese Betreuungsform der Elementarpädagogik. „Insgesamt betrachtet ist die Einführung des beitragsfreien Kindergartens im Sinne der Pädagogik sehr wertvoll, und es sind auch positive Auswirkungen auf die nachfolgenden Bildungsschritte zu erwarten“, räumt Huber ein. Allerdings habe das Land OÖ bei der Einführung des beitragfreien Kindergartens den Gemeinden Förderungen in der entsprechenden Höhe der gestiegenen Aufwendungen zugesagt – und dies sei bis heute nicht eingetroffen. Bezeichnend ist, dass auch der Landesrechnungshof dies so zu sehen scheint: Dieser hat in seinem letzten Bericht zu den Kindergärten festgehalten, dass die Finanzierungszusagen „nicht in allen Einzelfällen eingehalten“ wurden. „Das Land OÖ soll daher seine Zusagen einhalten“, fordert Huber.


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WIRTSCHAFT • PR

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Erben & Vererben Es ist ein wirklich heikles Thema. Viele Menschen vermeiden den Gedanken daran, weil er sie an die eigene Vergänglichkeit erinnert. „Dabei ist dieses Thema alles andere als unwichtig“, weiß Dr. Gerhard Nothegger. Er ist einer der bekanntesten Notare in Wels. Tag ein Tag aus ist er mit dem Thema Erben und Vererben beschäftigt. Am 10. Oktober hält er, gemeinsam mit dem Steuerberater DI Georg Doppelbauer, einen Vortrag über „Erben und Ver-erben“ und was dabei zu berück-sichtigen ist. „Erben ist immer eine zweiseitige Angelegenheit, einmal kommt man in den Genuss, etwas vererbt zu bekommen, und einmal mal muss man selbst vererben“, sagt Dr. Nothegger bei unserem Treffen. Deshalb sei es besonders wichtig, sich früh genug mit dieser Materie auseinander zu setzen, um Fehler zu vermeiden. „Den größten Fehler, den viele Menschen begehen, ist: überhaupt kein Testament zu machen“, erklärt Nothegger. Wenn man sich dazu entscheidet, ein Testament aufzusetzen, sollte dies auf jeden Fall handschriftlich geschehen. „Wenn man sich entschließt, das Testament in gedruckter Form zu machen, so benötigt man drei unabhängige Zeugen.“ Auch hier lauert Gefahr, weil viele Personen als Zeugen eigene Angehörige beziehungsweise sogar die eigenen Erben nehmen. „Unter solchen Umständen ist ein Testament ungültig und kann angefochten werden“, sagt Herr Nothegger. Am besten ist es, wenn man sich beim Aufsetzen eines Testamentes von einem Fachmann beraten lässt. Dazu der

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Welser Star - Notar: „In meiner Kanzlei ist ein Erstberatungsgespräch kostenlos.“ Doch wo verwahrt man das Testament am besten? Auch hier kann man, ohne es zu wissen, einen schweren Fehler begehen. Viele Menschen verstecken ihr Testament, sodass es für die Nachkommenschaft unauffindbar ist oder erst nach Jahren gefunden wird. Dr. Nothegger erklärt, wie man sich diesen Ärger ersparen kann: „Am besten ist es, das Testament bei einem Notar zu registrieren und zu hinterlegen.“ Im Testamentsregister sind alle Testamente hinterlegt; und im Falle eines Todes werden dann die Erben über Dr. Gerhard Nothegger das Testament in Kenntnis gesetzt. Anspruch auf ein Erbe haben die Kinder und der Gültigkeit besitzt und welches nicht. Da Ehepartner je zu einem Drittel, in seltenen vor allem demente Personen gefährdet Fällen können auch die Eltern gesetzliche sind, Testamente zu unterschreiben, die Erben sein. nicht ihrem eigentlichen Willen entsprechen, muss jeder Notar die GeschäftsGültig ist jeweils das jüngste Testament. fähigkeit seiner Klienten überprüfen. „Im Damit auch hier alles im Klaren ist, sollte Zweifelsfalle lasse ich mir ein ärztliches man das jeweils ältere Dokument Attest ausstellen und hefte es an das widerrufen beziehungsweise vernichten. Dokument“, sagt Dr. Nothegger. Auch hier wäre es ratsam, sich von einem Notar beraten zu lassen. Nicht selten Diese und viele andere Punkte sind Inhalt kommt es vor, dass plötzlich zwei eines Vortrages bei der Welser Sparkasse Testamente auftauchen, bei denen nicht zum Thema „Erben und Vererben“. eindeutig geklärt werden kann, welches

VERANSTALTUNGSTIPP

in der

Erben und Vererben

Mittwoch, 10. Oktober 2012 Beginn: 19.00 Uhr

Wie entscheide ich mich richtig?

Sparkasse Oberösterreich, Sparkassensaal Ringstraße 27, 4600 Wels Eingang Kundenparkplatz Hessenstraße

Vortrag von Dr. Nothegger, DI Doppelbauer & Dir. Peter Appl, MBA


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Studier was Gscheites: www.mint.at

Ingenieur-Pool Oberösterreich Der oberösterreichische Ingenieur-Pool ist ein loser Zusammenschluss von Einzelunternehmungen und kleinen GesmbHs aus dem OÖ-Zentralraum. Seine Kunden sind ausschließlich Industriebetriebe und Großbetriebe im Industrieanlagenbau. Der Leistungsumfang erstreckt sich auf Planung und Durchführung von Modernisierungen und Anlagen-Neubauten in der produzierenden Industrie. Es werden Projekte bis zu einer Größe von mehreren hunderttausend Euro abgewickelt.

Inserat

Beim Ingenieur-Pool gibt es keinen Technikermangel, sondern 300 Jahre

Berufserfahrung in Verfahrenstechnik, Maschinenbau, Mechatronik, Elektroplanung und Sicherheitstechnik ! Der Ingenieur-Pool wurde 2011 als Netzwerk für selbständige Ingenieure im oberösterreichischen Anlagen- und Maschinenbau ins Leben gerufen. Er sucht nach wie vor selbständige Techniker, die mitmachen wollen. Voraussetzungen sind eine technische Ausbildung (Mindesterfordernis HTL oder Meisterprüfung) und eine mehrjährige Berufserfahrung im Industrieanlagenbau oder in einem Industriebetrieb.

Liberale Wirtschaftskompetenz & soziale Gerechtigkeit

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Mit der Herausgabe der neuen Zeitung „Clean-Drive“ saubere Fahrzeuge - günstig fahren, setzt nun der umtriebige Welser Ve r l e g e r H e l m u t M o s e r n e u e Zeichen. Seine Aufgabe sieht er darin, die Menschen zu informieren, wie sie auch in Zukunft günstig ihre individuelle Mobilität aufrechterhalten können. Schwer-

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Tea & more eröffnet seine Winter filiale in der Bäcker gasse

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SEIN FLUGPLATZ Am 16. September 2012 ist ein großer Welser Politiker gestorben, Reg. Rat. Leopold Spitzer.

herein klar gewesen sein muss, da es um Leistungen ging, die für die Stadt Wels erbracht worden waren.

Er war ein in allen politischen Lagern geachteter Mann. Unter seiner Stadtregierung erfolgte der Ausbau des öffentlichen Zivilflugplatzes Wels. Man war stolz auf den Flugplatz und sah so wie Altbürgermeister Spitzer positiv in die Zukunft. Mit ihm ist meiner Ansicht nach einer der letzten „Aufbaupolitiker“ zu Grabe getragen worden.

Der Flugplatz ist, wenn man den Zeitungsberichten Glauben schenken darf, nicht die einzige „Baustelle“ in Wels. Es gibt viele Dinge, die nicht mehr richtig laufen. Und werden dann von der Lokalpresse kritische Kommentare abgedruckt, wird Druck auf die Redaktionen ausgeübt.

Unter ihm wäre es undenkbar gewesen, dass eine Stadt wie Wels ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt und von einem Verein. der eine öffentliche Einrichtung betreibt, wegen ausstehender Zahlungen geklagt werden muss. Sogar die Gerichtskosten mussten exekutiert werden. Anstatt 3.600,-- sind nun 7.200,-- Euro zu bezahlen, was der Welser Stadtregierung von vorne

Come in!

Als „Nicht“-Welser ist mir etwas bange um die schöne Welser Stadt. Ich halte mich an das Vorbild von Altbürgermeister Spitzer und blicke trotz allem positiv in die Zukunft, denn es muss sich in der österreichischen Politik offenbar generell etwas ändern.

Mit den besten Wünschen an alle Welser

Ing. Josef Ecker Präsident

Tea & more Bahnhofstraße 30 4600 Wels


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Wir danken dem Stadtarchiv Wels für die freundliche Unterstützung

Bürgermeister Leopold Spitzer der Jahrhundert-Politiker Seine Amtszeit und damit auch seine Person stehen eng im Zusammenhang mit einem noch nie dagewesenen Aufschwung in unserer Stadt. Kaum ein anderer Politiker schaffte es, die einzelnen politischen Lager in Wels dermaßen zu vereinen. Er war ein Bürgermeister aller Welser, sein Hauptaugenmerk legte er auf Bildung, Wirtschaft und soziales Wohnen. Seinen Einsatz für die Stadt dankte ihm die Bevölkerung bei den Wahlen mit satten Mehrheiten. Alt-Bürgermeister Leopold Spitzer: Am 16. September verstirbt er in seinem Altersheim. Aus gegebenem Anlass widmet sich Wels Historisch dem „Welser Kreisky“ und durchleuchtet seine Wirkenszeit. Geboren wurde Spitzer am 29. April 1918 in einem kleinen Dorf bei Laakrichen, sein Vater war Arbeiter bei der berühmten Papierfabrik in Steyrermühl. Seine Mutter war Briefträgerin, als er 14 Jahre alt ist, verstirbt diese. Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule in Laakrichen beginnt er eine Lehre als Kaufmann im nahegelegenen Gmunden. Sein Traum, Lehrer zu werden, geht nicht in Erfüllung und so schlägt er eine Beamtenlaufbahn bei der Post ein. Das Drama des Zweiten Weltkrieges geht auch an Spitzer und seiner Familie nicht vorbei. Er wird als Soldat der Deutschen Wehrmacht eingezogen. Noch während des Krieges lernt er seine zukünftige Frau Magarethe kennen. Obwohl Spitzer bekennender Katholik war, heirateten die beiden am 19. September 1944 in der evangelischen Christus Kirche Wels. Noch im selben Jahr fiel Spitzers Bruder an der Ostfront. Spitzer selbst geriet an der Westfront in Frankreich in US-amerikanische Gefangenschaft, aus welcher er im September 1945 entlassen wurde. Er kehrte in ein fast völlig zerstörtes Wels zurück. Die Stadt lag in Trümmern, die Menschenmassen, die in Wels untergebracht waren, teilweise unter unmen-

schlichsten Bedingungen, litten an Hunger. In den ersten Monaten nach dem Krieg verkehrte teilweise nicht einmal die Westbahn. Spitzer ahnte noch nicht, dass es vor allem sein Beitrag sein wird, der diese Stadt aus den Trümmern hebt. Der Beginn einer Karriere Schon ein Monat, nachdem er aus dem Krieg nachhause zurückgekehrt ist, beginnt er bei der Stadt zu arbeiten. Er ist unter anderem für die Verteilung von Lebensmittelkarten verantwortlich. Noch im selben Jahr tritt er der SPÖ bei. Die Querelen in der Partei sind groß, über die Spitzenkandidaten herrscht kaum Klarheit. Unter SP-Bürgermeister Franz Grüttner kommt Spitzer als Ersatzmitglied in den Gemeindeausschuss. Von 1948 bis '49 ist er ständiges Mitglied in Vertretung eines verstorbenen Genossen. Erst ab 1949 ist er reguläres Mitglied im Gemeindeausschuss. Neben seinem Beruf besucht er das Gymnasium für Berufstätige, dieses schließt er 1949 mit ausgezeichneter Matura ab. Damals ist der 31-Jährige bereits Leiter der Stadtbuchhaltung und der Stadthauptkasse. Später wird er Leiter der Personalvertretung. Seiner Karriere schien nichts mehr im Wege zu stehen. Doch die Geschichte wollte es anders, der politische Mitbewerber fürchtete das Aufstreben des jungen Politikers. Aber auch parteiintern wollte man Spitzer eher klein halten, einer seiner größten Konkurrenten war der spätere Vizebürgermeister Ernst Neuhauser, und so schied er 1955 aus dem Gemeindeausschuss aus. Die politische Pause von Leopold Spitzer dauert nicht lange an, schon 1960 wird er zum Bezirksparteiobmann gewählt. Eine große Chance für den damals 42-jährigen, schon ein Jahr später, am 14. November 1961, wird er Erster Bürgermeister-Stellvertreter von Bürgermeister Oskar Koss, im selben Jahr wird er Vizepräsident der Welser Landwirtschaftsmesse.

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Wir danken dem Stadtarchiv Wels für die freundliche Unterstützung

Im Dezember 1962 verstirbt Bürgermeister Oskar Koss. 1963 übernimmt Spitzer das Amt seines Vorgängers. Noch ist er lediglich vom Gemeinderat in dieses Amt gewählt, um die Gunst in der Bevölkerung muss sich Spitzer erst bemühen und es gelingt ihm wie kaum einem anderen. Wels im großen Aufschwung Das Jahr 1963 ist geprägt vom Aufschwung dieser Zeit. Der Krieg und seine Folgen sind zwar noch nicht vergessen, dennoch blickt man vorwärts. Nach dem Krieg kamen Tausende Flüchtlinge und Heimatvertriebene größtenteils aus Südosteuropa nach Wels. Am 11. Juli 1963 übernimmt Wels die Patenschaft für alle in Österreich ansässigen Heimatvertriebenen. Eine Gedenktafel vor dem Rathaus erinnert daran. Viele der in Wels lebenden Vertrie-benen müssen noch in Baracken leben. Die Wohnverhältnisse sind auch fast 20 Jahre nach dem Krieg für viele Menschen prekär. Dazu kommen zahlreiche infrastrukturelle Probleme. So besitzt Wels keine Wasserleitung und auch kein Kanalsystem. In vielen Wohnhäusern gibt es in den Wohnungen noch kein fließendes Wasser und von einer Altenbetreuung kann keine Rede sein. Spitzer bemüht sich all diese Probleme in den Griff zu bekommen, die Umsetzung dieser Projekte dominiert seine Amtszeit.

Wels wird Statutarstadt Ein Jahr nach seinem Amtsantritt geht schon eines der wichtigsten Ereignisse in Spitzers Amtszeit über die Bühne. Am 18. Jänner 1964 wird Wels zur Statutarstadt erhoben. Unter den Festgästen auch Bundespräsident Dr. Adolf Schärf, fahnenschwingend wird er von der Welser Bevölkerung willkommen geheißen. Die Festivitäten finden in der Welser Stadthalle statt. Es ist sein bisheriger Höhepunkt, Wels hat nun sein eigenes Magistrat und reiht sich in die Liste der für Österreich bedeutenden Städte ein. Nun geht es in

erster Linie darum, den Anforderungen einer größeren Stadt gerecht zu werden. Ein wichtiger Schritt dafür ist auch eine florierende Wirtschaft. Auch hier setzte sich Spitzer ein, unter seiner Regentschaft wurde der Slogan: „Wels die Einkaufsstadt“ geboren. Nicht nur der Handel in der Innenstadt gewinnt für Oberösterreich an Bedeutung, zahlreiche Firmen expandieren in Wels. Man kann mit dem schmutzigen Linz durchaus mithalten, schon bald wird man Wels die heimliche Landeshauptstadt nennen. Die Welser Messe wird zur Millionenmesse. Die Stadt beweist ihre Vorreiterrolle in ganz Österreich. Bildung als Thema der Zukunft Vor allem der Bildungsbereich ist es, welcher Spitzer besonders am Herzen lag. Im Wahljahr 1967 wird der Neubau des BRG Brucknerstraße eröffnet, sie steht auch für den Aufbruch einer großen Bildungsoffensive in der Stadt. Zahlreiche Schulen werden neu gebaut oder saniert. Der größte Erfolg auf diesem Gebiet war die Eröffnung der HTL im Jahre 1972. Wels ist nun nicht nur mehr eine Einkaufsstadt, sondern ein wichtiger Bildungsstandort mit überregionaler Bedeutung. Seinen Einsatz rund um die Stadt danken ihm die Welser mit einer satten Mehrheit von 62,5 % konnte die SPÖ 23 Mandate ergattern. Seine Beliebtheitswerte waren größer


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Wir danken dem Stadtarchiv Wels für die freundliche Unterstützung denn je. Außerdem gelang es ihm seine Partei hinter sich zu vereinen. Sein ehemaliger parteiinterner Konkurrent Ernst Neuhauser war nun sein Vizebürgermeister. Der Umsetzung seiner Projekte steht nichts mehr im Wege. Noch im Wahljahr geht die erste Welser Wasserleitung in Betrieb, außerdem erhält die Freiwillige Feuerwehr den ersten Atemschutzwagen Österreichs. Spitzer hat Großes mit Wels vor, 1969 werden die ersten Wohnhäuser in der Gartenstadt errichtet. Bis in die 1980er Jahre entsteht hier ein neuer Stadtteil. Der längstdienende Bürgermeister von Wels Am 06. Mai 1972 wird der Zivilflugplatz Wels eingeweiht, zur Veranstaltung reiste auch Bundeskanzler Bruno Kreisky an. Im Magistrat wird eine eigene Abteilung für den Flugplatz geschaffen. Außerdem sind ständig Zollbeamte anwesend, der Welser Flugplatz ist bis heute der größte Zivil-

flugplatz in Mitteleuropa. Im selben Jahr am 25. November wird die Partnerschaft zwischen Wels und Straubing offiziell gefeiert. Ein weiterer Höhepunkt in der Karriere Spitzers. Bei den Wahlen 1973 und 1979 bleibt Spitzer unangefochten. Trotz seiner Verdienste um Wels schliefen seine politischen Mitbewerber nicht. Ein harter Konkurrent Spitzers war durchgehend die ÖVP. Aber auch die Welser Zeitung kritisierte Spitzer immer wieder und suchte nach Skandalen. 1982 übergab er sein Amt schließlich seinem Nachfolger

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Karl Bregartner. Er wurde zum Ehrenbürger der Stadt ernannt und kümmerte sich vor allem um seine Familie. Seine große Vorliebe war der Garten bei seinem Haus in Lichtenegg. Dort engagierte er sich noch lange im Pensionistenverband. Der rüstige Alt-Bürgermeister ließ es sich auch nicht nehmen, bei den Messeeröffnungen bis ins hohe Alter teilzunehmen. Vor 6 Monaten kam er in das Seniorenheim, welches seinen Namen trägt. Am 16. September erlosch die Kerze, die so hell für diese Stadt gebrannt hatte.


MENSCH DES MONATS

Mag. Florian Niedersüß Es bleibt besser! - Der neue E-Werk-Direktor

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MENSCH DES MONATS


KRoswitha Brandmayr KRAFTWERK FRAU

22 Frauen tragen Verantwortung, in allen Lebensbereichen. Wir stellen in dieser Serie Frauen vor, die für Nachhaltigkeit stehen, Besonderes leisten und damit unsere Zukunft wesentlich mitgestalten.

Brotbäckerin aus Tradition 8 Nicht der alte Dreiseithof, sondern ein modernes, lichtdurchlässiges Haus mit großzügigem Garten inmitten der Schafwiesen in der Welser Pernau erwartet den Besucher. Roswitha Brandmayr ist Nebenerwerbsbäuerin und bei vielen bekannt für ihr hausgebackenes Roggenbrot. Am Welser Wochenmarkt oder freitags im eigenen Haus verkauft die 52jährige ihre Brotlaibe und Strutzen aus selbst angebautem Roggen. „Wir machen pro Woche etwa 150 Kilo Teig, mischen ihn mit Kürbis, Sonnenblumenkernen oder Walnüssen und formen alles händisch - daher sieht jedes Stück anders aus“, schmunzelt die Frohnatur Roswitha. Zusammen mit Ehemann Engelbert, der seit über dreißig Jahren an ihrer Seite lebt und in der eigenen Metallfirma im Haus arbeitet, würde sie die mühevolle Arbeit des Backens nicht bewältigen. Um die zwei Tage braucht der schwere Natursauerteig ohne Triebmittel zum Aufgehen, das richtet sich nach Jahreszeit, Temperatur und Feuchtigkeit. „Mit dieser Rezeptur hat schon der Großvater sein Leben lang gebacken, ich hab`s vom Schwiegervater gelernt und nach zwanzig Jahren im Gefühl, wann das Brot fertig ist“, berichtet sie mit Augenzwinkern aus ihrer Brotbackstube. Alle Geheimnisse möchte Roswitha nicht verraten, aber: Nicht High Tech, sondern eine Knetmaschine und ein alter, sehr guter Brotbackofen und die Mehlkammer sind ihr Erfolgsrezept. Die vierfache Mutter und geborene Steinhauserin wuchs im Gasthaus Seewirt neben dem Sportplatz auf und entwickelte starken sportlichen Ehrgeiz. Fußball war ihre Leidenschaft, Roswitha wurde mit dem FC Steinhaus in den 1970er Jahren Bezirksmeisterin und wäre fast als Legionärin von einem Welser Fußballklub gekauft worden! Große Erfolge im Tennis und Schifahren konnte sie ebenfalls verbuchen, was ihr langjähriger Arbeitgeber Sport Eybl in Wels nach Kräften

unterstützte. Bei der Welser Landjugend, der Roswitha viele Jahre angehörte, lernte sie ihren Mann, den damaligen Obmann Engelbert, kennen und lieben. „Ich musste zu Hause immer mitarbeiten und verfolgte den Traum eines eigenen Cafes, um selbstständig zu sein.“ Zunächst kaufte sie sich mit 28 Jahren ein Stockhaus und baute es im Lauf der Jahre fertig. Ihre Söhne Gabriel und Christoph kamen zur Welt und Roswitha übersiedelte auf den Hof von Engelberts Eltern, da er diesen übernehmen sollte. „Es war eine sehr starke Zeit, weil ich mich in unseren Nebenerwerbsbetrieb einleben musste, die zehn Hektar Felder bewirtschaftete und zusätzlich die Brotbacktradition lernte.“ Die Töchter Claudia und Monika komplettierten die Familie – und Mutter Roswitha ist es ganz wichtig, bei ihren Kindern zu sein. „Täglich kochen, backen, den Garten bewirtschaften und dazwischen die Verkaufstage – da kann ich schalten und walten, wie ich will. Das ist mein persönlicher Luxus und Erfolg, mehr brauche ich nicht!“ Roswitha freut sich schon, dass nach einem Hausumbau wieder Nutztiere ins Haus kommen –

Hühner, Hasen und Enten – die Söhne sind bereits mit dem Stallbau beauftragt. „Die Kinder sollen mithelfen, damit sie den bäuerlichen Alltag kennen lernen. Unser kleiner Hof trägt nicht genug, dass wir alle davon leben können – aber mit meinem Brot, dem Einkommen von Engelberts Firma LST und der Hausvermietung geht es sich aus.“ Man spürt, dass Roswitha zuhause am glücklichsten ist, nur zum Schifahren zieht es sie im Winter manchmal hinaus: „ Ich war früher durch den Sport viel auf Reisen und habe eine Menge gesehen – heute sind mir meine Familie und meine Arbeit das Wichtigste!“


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Die Sonne der vergangenen Monate bräunte sein Gesicht, seine Haut scheint wie seine Seele aus gegerbtem Leder zu bestehen, viel hat er in seinem Leben hinnehmen müssen, und dennoch hat er die Hoffnung auf bessere Zeiten nicht aufgegeben.

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Rudolf Wimmer alias Rudi der Sandler. Wenn man ihn so nennt, fasst er dies aber nicht als Beleidigung auf. „Es ist halt einmal so“, sagt er in seinem unverfälschten oberösterreichischen Dialekt. Er ist zu einem Teil von Wels geworden, nicht nur am Bahnhof kann man ihn antreffen, auch am Markt treibt er sich herum und

hilft dort einem befreundeten Zeitungsverkäufer aus dem Iran, seine Ware zu verkaufen. „Es war die Scheidung meiner Eltern, die mich auf den Bahnhof gebracht hat“, sagt er etwas traurig. Nach der Trennung lebte er bei seinem Vater, seine Stiefmutter ließ ihn entmündigen, „sie hat immer gesagt, du bist doch blöd.“ Seine Mutter und auch der Vater mussten finanziell für Rudi aufkommen, genau dieses Geld steckte die Stiefmutter in die eigene Tasche. Seit seinem 17. Lebensjahr arbeitete Rudi dann bei den Format Werken in Gunskirchen und lebte in einer Wohnung in Weißkirchen, seiner ursprünglichen Heimatgemeinde. 1995 wurde er von seinem Arbeitsplatz gekündigt, 2 Jahre später musste er seine Wohnung verlassen, weil er die Miete nicht mehr bezahlen konnte. Seither lebt er auf der Straße, von seiner Mindestpension kann er sich die wichtigsten Lebensmittel kaufen. Für eine Wohnung reicht sein Geld jedoch nicht aus. „Vom Magistrat möchte ich keine Wohnung nehmen, ich möchte sie mir selbst aussuchen“, sagt er selbstbewusst. Seine Freiheit ist ihm viel wert und oft das Einzige, was er an menschlicher Würde noch besitzt. Sein

Markenzeichen ist sein Besen. Tag ein Tag aus kümmert er sich darum, dass der Bahnhofsplatz sauber gehalten wird, dabei scheint er auf nicht viel Wohlgefallen beim Magistrat zu stoßen. Seine Besen muss er sich selbst zahlen, nicht einmal einen Gelben Sack bekommt er vom zuständigen Straßenreiniger. „Bis 21:00 Uhr ist der Spar geöffnet, erst dann kann ich mit meiner Arbeit beginnen“, sagt Rudi stolz. Im Frühling und im Sommer kümmert er sich um den Müll, der auf dem Bahnhofsplatz liegt, im Herbst kommen die Blätter dazu, und im Winter räumt er den Schnee vom Platz, damit der Magistrat dort nicht so viel Arbeit mit den Räumarbeiten hat. Wenn es zu kalt ist, kann er nicht in seiner Bushütte bleiben. Auf unsere Frage, wo er dann schläft, antwortet er: „Das muss ich mir noch ansehen.“ Obwohl er als Obdachloser ein Welser Unikat ist, hat er es mit den Welsern nicht immer leicht. Bevor wir uns am Marktgelände trafen, leerte ein Betrunkener sein Bier in das Genick von Rudi. Er kennt die Probleme am Bahnhofplatz, schon 12Jährige treffen sich dort, um sich zu betrinken. Viele von ihnen werden dann aggressiv und gehen auf Rudi los. Sie

beschimpfen ihn, bespucken ihn und greifen ihn körperlich an. Mit Alkohol habe er nicht viel am Hut, sagt er uns, gelegentlich trinkt er ein Bier, sein einziges Laster ist das Glücksspiel. Ganz stolz zeigt er uns eine Sammlung von gewonnenen Plüschtieren. Nur ungern schenkt er sie her, nur einmal schenkte er einem kleinen Mädchen einen Elefanten, den er zuvor gewonnen hatte. „Sie hat sich so gefreut“, erzählt er uns und lächelt dabei zufrieden. Sein Glücksspiel ist ein Spiegel seiner Hoffnung auf bessere Zeiten. Seine Mutter besaß ein Haus und ein Grundstück in Weißkirchen, aber weil Rudi nach der Scheidung zu seinem Vater zog, enterbte ihn seine Mutter. „Alles wäre besser, hätte sie mich nicht enterbt“, sagt Rudi traurig. Seine Schwester erbte alles, keinen Cent bezahlte sie ihrem Bruder. Am 01. September feiert Rudi seinen 58. Geburtstag. Sein größter Wunsch: eine Freundin finden und mit ihr in eine gemeinsame Wohnung ziehen. Das Wasser in seinen Füßen erschwert ihm sein Leben zusätzlich. Ins Krankenhaus will er, obwohl er etwas schmunzelnd meint: „Die bringen ja auch nichts zusammen.“ Sein Schmäh hilft ihm dabei, vieles gelassen hinzunehmen.


Neben unseren Service wie dem kostenlosen Satz der Inserate, kostengünstigen Kombiangeboten, die Möglichkeit zusätzlich ein Video auf unserer Plattform Monatliche.at zu schalten, auf Wunsch auch Erstellung eines Firmenlogos- oder Website, natürlich unserer Auflage von 34.000 Stück, die per Post an alle Welser Haushalte geschickt werden hat "Die Monatliche" einen gewaltigen Vorteil:

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KUNST KULTUR MUSIK

Der bröckelnde Pavillon

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Er gilt als einer der aktivsten Welser, wenn es ums Thema Kulturdenkmäler geht. Der Pferdeeisenbahnmuseumsleiter Heinz Schludermann. Er erhebt schwere Vorwürfe gegen die Stadt, der Sissi-Pavillon im historischen Schlosspark Lichtenegg droht endgültig zu verfallen. Von den hohen Fichten und Eschen zwitschern zur passenden Jahreszeit Amseln, Spatzen und Schwalben, der Boden ist verwildert. Doch wer genau hinsieht, kann die Umrisse eines ehemaligen Springbrunnens erkennen, etwas lieblos wurde durch das Gestrüpp ein Schotterweg errichtet. Das blaue Gebäude im Hintergrund lässt nur mehr blass den Stolz einer Epoche erahnen. Das Herzstück des verwilderten Gartens: eine Ruine. Ein Holzzaun versperrt Schaulustigen den Zutritt, als wolle man Blicke auf diese Stieftochter verhindern. Das ist Schloss Lichtenegg mit seinem einst so prachtvollen Park. Geschichte wurde hier mit Füßen getreten. Dem Leiter des Pferdeeisenbahnmuseums Dr. Heinz Schludermann blutet das Herz, wenn er den Zustand des Schlossgartens sieht. „Es ist Teil der Geschichte unserer Stadt.“ Die Lieblingstochter von Kaiserin Sissi, MarieValerie, lebte von 1890 bis 1895 auf Schloss Lichtenegg und so kam auch die Kaiserin persönlich des Öfteren nach Wels. Bei ihren Besuchen schätzte Sissi vor allem den Pavillon im Park, in welchem sie zusammen mit ihrer Tochter den Tee einnahm. Heinz Schludermann: „Ich habe schon oft vorgeschlagen, sich bei der Sissistraße von Augsburg nach Gödöllö zu beteiligen.“ Somit könnte auch Wels etwas am Kuchen der Habsburgtouristen mitnaschen. „Ich könnte mir vorstellen, eine kleine Gedenkstätte an die Kaiserin und ihre Tochter einzurichten, sie waren schließlich beide bedeutende Frauen.“ Bereits jetzt ist Schloss Lichtenegg eine Station des beliebten Welser Frauenspazierganges, ansonsten wird der Ge-

schichte der HabsburgerInnen in Wels nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt, meint Herr Schludermann. Er ist Leiter des privat geführten Pferdeeisenbahnmuseums in Maxlhaid, damit trägt er einen wichtigen Teil dazu bei, die Geschichte der Stadt nicht ganz in Vergessenheit geraten zu lassen. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern initiierte er den Welser Pferdeeisenbahnweg, zwei Gedenktafeln wurden hier entlang der Pferdeeisen-bahntrasse angebracht. Von der Kaiserresidenz zum Welser Politikum Anlässlich des 500. Sterbetags von Kaiser Maximilian I. (er verstarb am 31. Oktober 1519 in Wels) bewarb sich die Stadt um die Landesausstellung 2019, bis dahin sollte auch der Sissi-Pavillon saniert werden, ansonsten könnte Wels eine Blamage drohen. In einer E-Mail forderte Heinz Schludermann Kulturreferentin Anna Eisenrauch auf, den Sissi-Pavillon zu sanieren. Anna Eisenrauch dazu: „Der Sissi-Pavillon ist schwer baufällig und fällt deshalb in den Zuständigkeitsbereich von Herrn Vizebürgermeister Wieser.“ Dieser setzt sich ebenfalls, zumindest bei Gemeinderatsdebatten, für die Restauration des verfallenen Sissi-Pavillons ein.

Bürgermeister Peter Koits sagt dazu: „Ich habe gemeinsam mit Herrn Dr. Aspernig vom Musealverein verhindert, dass der ebenfalls äußerst baufällige Torbogen im Park nicht zusammenbricht.“ Das Problem liegt offensichtlich bei den Stadträten. Die beiden Referenten Eisenrauch und Wieser streiten sich um die Zuständigkeit, während der Sissi-Pavillon zerfällt. Kulturreferentin Anna Eisenrauch in einem Antwortschreiben an Herrn Schludermann: „Pavillon und Garten sind stark sanierungsbedürftig, liegen aber beide nicht in meiner Kompetenz, sondern bei Vzbgm. Dr. Wieser.“ Dieser setzt sich aber schon seit Jahren für die Erhaltung des baufälligen Kulturdenkmals ein. Von Seiten der Stadtbaudirektion hört man, dass das Projekt der Sanierung des Sissi-Pavillons bereits auf Schiene sei. Mittlerweile wurden die Kosten dafür eruiert: 250.000 Euro soll eine Restauration kosten. Auch wurde bereits festgestellt, welche Teile überhaupt saniert werden können. Das Projekt wurde in die Budgetverhandlungen für 2013 aufgenommen. Nun liegt der Ball bei den politischen Akteuren und im Gemeinderat. Sollte das Projekt vom Gemeinderat angenommen werden, so könnte schon nächstes Jahr Baubeginn sein.


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KUNST KULTUR MUSIK

Leonimus von Leo Rumerstorfer

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LEBEN & GESUNDHEIT

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Kefir Kaum vorstellbar, aber wahr: Es gibt tatsächlich ein Nahrungsmittel, welches das Leben verlängern kann. Kefir heißt dieses Joghurt ähnliche Getränk; bereits 1908 stellte der russische Bakteriologe Ilja Iljitsch Metschnikow die lebensverlängernde Wirkung von Kefir fest. Bei Kefir handelt es sich um mit Pilzen versetzte Sauermilch. Für die einen ist es ein Genuss, die anderen finden den Geschmack gewöhnungsbedürftig - doch eines steht fest, durch eine komplexe Zusammensetzung verschiedener Bakterien ist Kefir ein wahrer Jungbrunnen. Ursprünglich stammt Kefir aus der kaukasischen Gegend und wanderte über Griechenland und die Türkei nach Ost- und Mitteleuropa. Der Nobelpreisträger Ilja Metschnikow erforschte seinerzeit die höhere Lebenserwartung von Bulgaren und Rumänen und stellte fest, dass dies vor allem mit dem erhöhten Verzehr von Sauermilchprodukten in Zusammenhang steht. Die Microorganismen, welche im Kefir enthalten sind, stärken das Immunsystem und regen auch die Verdauung an. Deshalb sollten gerade Personen, die häufig an Verstopfungen leiden, Kefir essen. Ein in Osteuropa bekanntes Hausmittel ist Kefir mit Leinsamenschrot. Der ursprüngliche

Kefir beinhaltet hauptsächlich Milchsäurebakterien, Hefe und seltener auch Essigsäure. Durch die enthaltenen Milchsäurebakterien kommt es nicht nur zur Milchsäuregärung, sondern auch zur Hefegärung. Diese führt dazu, dass der Kefir leicht alkoholhältig ist. Je nach Art des Kefirs beinhaltet er zwischen 0,2 und 3 Volumenprozent Alkohol. Einer Legende nach soll der Prophet Mohammed einem auserlesenen Stamm die Kefirkörner geschenkt haben. Immer wieder taucht in Mythen und Sagen Kefir als Heilmittel auf. So soll er beispielsweise Menschen von Darmentzündungen, langwierigen Magenbeschwerden, Typhus und sogar von Schleimhautkarzinomen befreit haben. Heute zweifelt man die aus den Legenden überlieferte Heilwirkung allerdings an. Dennoch ist bis heute nicht einwandfrei geklärt, ob Sauermilchprodukte tatsächlich das Leben verlängern können. In West- und Mitteleuropa ist der Kefir noch nicht so weit verbreitet wie in osteuropäischen Ländern. Vor allem wurde die Rezeptur erheblich verändert. Die Produktion mit echten Kefirkörnern wäre

hierzulande zu teuer und so arbeitet man hier mit anderen Kefirkulturen. Diese besitzen weniger Hefe, um den Alkoholgehalt des Lebensmittels zu verringern, zudem verändert sich der Geschmack zum Urprodukt erheblich. Marktforscher nehmen an, dass sich dieses Produkt in unseren Breiten wegen seines stark säuerlichen Geschmacks nicht durchsetzen hätte können. Keineswegs ist die gesundheitsfördernde Wirkung des Kefirs umstritten. Noch heute wird er von manchen Ärzten als Heilmittel bei Verdauungsbeschwerden empfohlen. Außerdem enthält Kefir Kalzium und Jod, was für die Knochen äußerst wichtig ist und das Immunsystem stärkt. Zudem ist Kefir ein wertvoller Vitaminträger. Durch die enthaltene Milchsäure besitzt er keine Laktose und ist somit ein perfekter Joghurtersatz für Laktoseallergiker. Der eher magere Kefir wird auch als Schlankmacher geschätzt, er eignet sich perfekt für eine Diät oder bei einer Entschlackungskur. Außerdem hilft Kefir mit, unseren täglichen Bedarf an Milchprodukten zu decken.


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LEBEN & GESUNDHEIT

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Gesundheit & Vitalität

erLeben Dies soll eine Anregung sein, den Umgang mit dem „blauen Gold“ bewusster und nachhaltiger zu gestalten. Wir sind Wasserwesen. Ca.70% unseres Körpers bestehen aus Wasser, unser blauer Planet besteht größtenteils aus Wasser. Ohne Wasser kein Leben. Wasser ist die einzige chemische Verbindung auf der Erde, die in der Natur in allen drei Aggregatzuständen vorkommt: fest (Eis ), flüssig und gasförmig (Wasserdampf). Durch die Entwicklung der letzten Jahrzehnte (neoliberales Wirtschaften, Globalisierung und Klimawandel) warnen Wissenschafter, dass Trinkwasserreserven des gesamten Globus in Gefahr sind. Es besteht Handlungsbedarf. Beim Klimawandel sind wir mittendrin, beim Thema Wasser erst am Anfang. Auch in Österreich, wo täglich eine Fläche von 15 Hektar =20 Fußballfelder verbaut, asphaltiert versiegelt wird, sind wir davon betroffen. Boden, der nicht mehr dem Wasserkreislauf zur Verfügung steht.

von Bernhard Rauber gew. Masseur Wels

Das Regenwasser fließt in den Kanal und letztendlich ins Meer, was aber dem Grundwasser nichts nützt. Auch Gletscher werden kleiner, verschwinden und dadurch auch die Ressourcen für unsere Flüsse. Flüsse sind die Adern der Welt. Phillip Deere Durch den Kauf von z.B. ägyptischen Erdäpfeln tragen auch wir dazu bei, dass dieses Land (aufgrund der Exportnachfrage) künstliche Bewässerung durch Nilwasser fördert. Natürliche Bewässerung ist in die Kaufentscheidung mit einzubeziehen.

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Wasserwesen Masaru Emoto konnte an Hand einer speziellen Fototechnik beweisen, dass Wasser Informationen speichern kann. Wasserkristallbilder zeigen deutlich, welcher Unterschied zwischen Wasser, das mit Mozart-Musik und Wasser, das mit Heavy-Metal- Musik beschallt wurde, besteht. Wunderschöne Kristalle bilden sich auch, wenn wir das Wasser mit Liebe und Dankbarkeit „informieren“. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal ein Glas Wasser trinken! Natürlich verhält es sich auch so mit unserem „Körperwasser“. Die Botschaften, die wir täglich aussenden bzw. bekommen, nehmen wir in Fleisch und Blut auf. Ich bin nicht gut genug - das schaffe ich nie - du bist ein Versager - wieder zu wenig gelernt - du bist dumm – aus dir wird nie etwas usw. usw.

Wasserverbrauch: 1 Barrel(159 l)Öl aus Öl-Sand in Kanada: 126 405 Liter, Mittelklassewagen: 275 000 Liter, Kakaobohnen 1kg: 19 928 Liter (natürl.Bewässerung), ägypt. Frühkartoffel 1kg.: 428 Liter (künstliche Bewässerung)

Dadurch werden die Kristalle immer diffuser und die Selbstheilungskräfte schwinden.

Wasser hat auch eine energetische Seite. Der japanische Wasserforscher

Alles ist aus dem Wasser entsprungen! Alles wird durch das Wasser erhalten! J.W.von Goethe, Faust II

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