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VERSICHERUNGEN

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WELTBLICK

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SELBSTVERPFLICHTUNG DURCH DIE GREEN FINANCE ALLIANCE

Das Umweltministerium hat die Green Finance Alliance ins Leben gerufen und will damit alle Unternehmen der Finanzbranche ansprechen. Sie können sich mit einem Beitritt freiwillig dazu verpflichten, ihr Kerngeschäft nach den Pariser Klimazielen auszurichten. Die VBV Vorsorgekasse AG (VBV) war bereits in die Vorarbeiten der Alliance eingebunden: „Das ist eine sehr gute Initiative – wir hoffen, dass viele Unternehmen unserem Beispiel folgen werden“, sagt VBV-Generaldirektor Andreas Zakostelsky zum Börsianer.

Das Umweltbundesamt fungiert als Koordinierungsstelle und übernimmt das Monitoring der Daten, die die Unternehmen melden. Dafür wird ein Mitgliedsbeitrag erhoben, der von der Bilanzsumme des Unternehmens abhängt. Die Kosten der Initiative sind damit nicht abgedeckt, den Rest steuert das Umweltministerium bei. Herta Stockbauer, Vorstandschefin der BKS Bank AG, begrüßt die Initiative. Sie bemerkt aber, dass die Ziele für die Unternehmen ehrgeizig sind: „Auch wenn man wie die BKS Bank AG Nachhaltigkeit schon tief in das Kerngeschäft integriert hat, erfordern manche Themen aufwendige Vorbereitungsarbeiten, bevor man in die Umsetzung gehen kann. Daher hätte ich mir an mancher Stelle mehr Zeit gewünscht.“ Die Österreichische Kontrollbank AG sieht die Green Finance Alliance als „relevanten Baustein“ bei der Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Ein Beitritt wird evaluiert. UniqaVorstandschef Andreas Brandstetter erklärt: „Bis Ende des Jahres erarbeiten wir unseren konkreten Klimaziel-Pfad, mit klaren Maßnahmen und einer verbindlichen Zeitschiene. Decken sich diese Zielsetzungen mit den Anforderungen der Green Finance Alliance, dann planen wir beizutreten.“ Bewerben können sich Unternehmen bis 31. Jänner 2022.

BAYERISCHE VERSICHERUNG UND MERKUR STARTEN KOOPERATION VIG KÄMPFT IN UNGARN FÜR AEGON-DEAL

Die steirische Merkur Versicherung AG und die Bayerische Versicherung sind eine Partnerschaft mit dem Fokus auf nachhaltige Investments eingegangen. Neben der Beteiligung am klimafreundlichen Sachwertefonds der Pangaea Life, der Nachhaltigkeitsmarke der Münchner Versicherung, wollen die beiden Unternehmen Synergien nutzen. Geplant sind ein Mitarbeiteraustauschprogramm, eine gemeinsame Talenteförderung und der Austausch von Know-how. Der ungarische Gerichtshof hat die Beschwerde der Vienna Insurance Group AG (VIG) gegen das Veto der Regierung in Sachen Aegon-Deal abgelehnt. Diese hatte den Kauf der Gesellschaft durch die VIG untersagt. Die VIG wird sich jetzt an den Obersten Gerichtshof in Ungarn wenden, verhandelt aber weiter mit dem ungarischen Finanzminister, um hier doch noch eine Einigung zu erzielen. Die ungarische Regierung wünscht sich mehr Kontrolle über die Finanzindustrie.

KLIMASCHÄDEN IN DER LANDWIRTSCHAFT STEIGEN

Frost im Frühling, Dürre und Hagel haben in der österreichischen Landwirtschaft heuer bereits Ernteschäden in der Höhe von rund 220 Millionen Euro verursacht. Die Klimaerwärmung führe zu immer mehr Extremwetterereignissen, der Agrarsektor sei davon besonders betroffen, betont Kurt Weinberger, Chef der Österreichischen Hagelversicherung. Er warnt davon, den Klimawandel auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Versicherung decke zwar Schäden im Katastrophenfall, besser wäre es aber, diese Schäden würden gar nicht entstehen. So der fromme Wunsch.

Die Bauern tragen seit Jahren dazu bei, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Seit 1990 sind diese Emissionen im landwirtschaftlichen Bereich um 14 Prozent gesunken. Einmal mehr kritisierte Kurt Weinberger kürzlich die Bodenversiegelung, die in Österreich besonders hoch sei.

KARRIERE

Stefan Jauk

hat mit Anfang September 2021 die Führung der Niederösterreichischen Versicherung AG übernommen. Der 45-Jährige folgt auf Hubert Schultes.

Isolde Stieg

ist seit Anfang September 2021 Mitglied des Vorstands der Tiroler Versicherung V.a.G. Stieg war die erste Frau im Unternehmen, der eine Prokura verliehen wurde.

Andreas Cieslar

leitet seit 1. September 2021 den Marketingbereich der Donau Versicherung AG. Der 58-Jährige kam 2001 zur Wiener Städtischen.

TICKER

Wiener Städtische mit Naturkatastrophen- Schäden von zehn Millionen Euro

Ergo Versicherung erwirbt Wohnbau- und Gewerbeprojekt „Am Traisenpark“

HDI Leben unterstützt den Vertrieb in Österreich mit digitalem Fondsguide

Start-up Bsurance kooperiert mit kroatischer Insurtech Amodo für digitale Kfz-Versicherung

App von Grazer Insurtech-Start-up Sophia empfiehlt Usern individuell beste Versicherung

WENIG LUST AUF ALTERSVORSORGE

STUDIE. Der Gender-Pay-Gap ist nach wie vor ein großes Problem im österreichischen Pensionssystem, wie aus der gemeinsamen Studie vom Valida-Vorsorge-Management und dem Marktforschungsinstitut Spectra hervorgeht. Mit zehn Prozent gaben doppelt so viele Frauen wie Männer an, in ihrer künftigen Pension weniger als 1.000 Euro zur Verfügung zu haben, und werden somit unterhalb der Armutsgrenze liegen. „Es braucht einen breiteren Zugang zur Altersvorsorge“, fordert Valida-CEO Martin Sardelic. Doch auch das Bewusstsein dafür ist erschreckend gering. 73 Prozent der Frauen und 67 Prozent der Männer geben an, ihre Pension nicht einschätzen zu können. Für Sardelic besteht akuter Handlungsbedarf.

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