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WELTBLICK

Die Wirtschaft ist ein globales Geschäft. Ein Blick über die Grenzen der Korrespondenten.

OLIVER STOCK

Korrespondent Deutschland

DEUTSCHE BANK IN ERKLÄRUNGSNOT

DEUTSCHLAND. Vielleicht ist sie die Greta der Finanzwelt. Jedenfalls ist mit Desiree Fixler nicht zu spaßen, wenn es um nachhaltiges Investieren geht. Das hat die Deutsche-Bank-Tochter DWS erfahren, die Fixler im Juni 2020 einstellte und nach elf Monaten wieder rauswarf. In dieser Zeit war sie Nachhaltigkeitschefin beim Frankfurter Geldhaus. Ihre Aufgabe: eindeutige Kriterien für nachhaltige Produkte festlegen. Nach einer Vorstandspräsentation war die New Yorkerin Aufgabe und Job wieder los. Seither erklärt sie bei jeder Gelegenheit, was bei der DWS in Sachen Nachhaltigkeit schiefläuft, und hat damit die US-Börsenaufsicht SEC sowie die deutsche Finanzaufsicht Bafin alarmiert. Nun werden Greenwashing-Vorwürfe gegen die Deutsche-Bank-Tochter untersucht. Bei ihrer Ernennung im Juni 2020 bezeichnete sie ihr Chef Asoka Wöhrmann als „perfekte Besetzung“. Die Anschuldigungen seien gründlich und umfassend von unabhängiger Stelle untersucht worden. Ergebnis: Sie haben keine Substanz, heißt es von der DWS.

BANKGEHEIMNIS ALS KLOTZ AM BEIN

SCHWEIZ. Seit Europa den Informationsaustausch praktiziert, ist das Bankgeheimnis obsolet. In der Schweiz lebt dieses weiter. Dabei brächte ein Informationsaustausch auch den Eidgenossen Vorteile. So könnte das Land die 75 Jahre alte Verrechnungssteuer abschaffen, die den Kapitalmarkt behindert. Die Banken sind verpflichtet, vorsorglich 35 Prozent auf den Kapitalerträgen ihrer Schweizer Kunden einzuziehen, damit diese die Einnahmen in der Steuererklärung nicht unterschlagen. Doch die Verrechnungssteuer ist unbeliebt. Darum legen Schweizer Unternehmen ihre Anleihen vorzugsweise im Ausland auf. Das große Potenzial des Kapitalmarkts bleibt unausgeschöpft. Deshalb will die Regierung die Verrechnungssteuer nun auf inländische Anleihen abschaffen. Allerdings muss sie dies ersatzlos tun, die Abschaffung des Bankgeheimnisses ist immer noch nicht mehrheitsfähig. Volkswirtschaftlich stifte ein größerer Kapitalmarkt mehr Nutzen als die Möglichkeit, jedem Steuerhinterzieher hinterherzusteigen.

DANIEL ZULAUF

Korrespondent Schweiz

BITCOIN IN CHINA ILLEGAL

CHINA. Digitalwährungen wie Bitcoin geraten unter Druck. Die chinesische Zentralbank meldete, dass alle Transkationen in Verbindungen mit Kryptowährungen seien. Das Ziel sei, „das Eigentum der Menschen abzusichern und wirtschaftliche, finanzielle und soziale Ordnung aufrechtzuerhalten“, heißt es von der People’s Bank of China. Der Bitcoin-Kurs stürzte daraufhin ab. CHINA. Evergrande, der zweitgrößte Immobilienentwickler Chinas, ließ eine wichtige Zahlungsfrist für Zinsen einer ÜberseeAnleihe ohne Erklärung verstreichen. Die Evergrande-Aktie brach daraufhin ein, das Unternehmen hat Schulden von mehr als 300 Milliarden Euro. Ein Kollaps könnte schwere Folgen für das chinesische Finanzsystem haben. Investoren hoffen, dass die Regierung in Peking eingreift.

EVERGRANDE IM SCHULDENBERG

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